Künstler Insel Usedom: Unterschied zwischen den Versionen

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#WEITERLEITUNG [[Künstler Insel Usedom]]
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Soweit die Künstler auf der [https://www.ortschroniken-mv.de/index.php/Insel_Usedom Insel Usedom] gewirkt haben, werde ich die Dokumente hier sammeln.
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==Aktuelle Mitteilungen==
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[[Media:1968 Katalog Junge Künstler.pdf]]
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Datei:2019 Kunst Offen Herzel.jpg|2019 Kunst offen
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Datei:2020 Kunstpavillion Corona 1.jpg|2020 Heringsdorf Kunstpavillon Corona 1
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Datei:2020 Kunstpavillion Corona 2.jpg|2020 Heringsdorf Kunstpavillon  Corona 2
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Datei:2021 Juni Künstler 1.jpg|2021 Ausstellung in Stadt Usedom 1
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Datei:2021 Juni Künstler 2.jpg|2021 Ausstellung in Stadt Usedom 2
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'''OZ 10. Mai 2021''' Insel Usedom
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„Schablonendrucke“ im Kunstpavillon
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'''„Pochoir“''' heißt die Ausstellung mit Schablonendrucken von Birger Jesch, Oskar Manigk, Matthias Wegehaupt und Lutz Wohlrab sowie Plastiken von Jürgen Kümmel ''Von Dietmar Pühler''
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'''Heringsdorf.''' Seit Sonnabend ist im Heringsdorfer Kunstpavillon die Ausstellung „Pochoir“ zu sehen. Anstelle der geplanten Vernissage wird der Usedomer Kunstverein e.V. am Samstag, den 12. Juni, eine Finissage durchführen. Aufgrund der aktuellen Corona-Landesverordnung bleibt der Kunstpavillon vorerst geschlossen. Bis dahin können sich Kunstinteressierte einen ersten Eindruck von der Ausstellung mit einem Blick durch die Fenster verschaffen. Die Öffnung erfolgt dann unter Einhaltung der geltenden Hygienevorschriften.
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„Pochoir“ kommt aus dem Französischen und bedeutet „Schablone“. Der Begriff steht wie das englische „Stencil“ auch für die Schablonenkunst, die seit Mitte des 19. Jahrhunderts zur Kolorierung von Bildern beim Buchdruck verwendet wurde. Heute werden Pochoirs vor allem in der Street-Art-Szene verwendet. Deren bekanntester Vertreter ist Banksy, bei dem nach wie vor unklar ist, wer sich hinter dem Pseudonym verbirgt.
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Aber auch hier auf Usedom beheimatete Künstler verwenden den Schablonendruck, dem nun im Kunstpavillon eine eigene Ausstellung gewidmet ist. So hat der in Ückeritz lebende Maler '''Oskar Manigk''' schon immer gern Schablonen verwendet. Sie sind Zitate und Zeichen, die in seinen skurrilen Bildwelten Eingang finden. Auch der ebenfalls in Ückeritz lebende Matthias Wegehaupt bedient sich gelegentlich der Schablonen. Sie bieten ihm die Möglichkeit, ein figürliches Zeichen innerhalb des Bildes zu vervielfältigen.
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Der in Greifswald geborene und in Berlin lebende '''Lutz Wohlrab''' stellt die Vorlagen für seine Pochoirs auf dem Fotokopierer her. Er ist vor allem dadurch bekannt geworden, dass er seit 1985 an vielen internationalen Mail Art-(„Postkunst“)-Ausstellungen beteiligt ist. 1994 gab er das Standardwerk Mail Art-Szene DDR mit heraus. 2007 folgte ein Mail Artisten-Lexikon im Internet.
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Ebenfalls sehr aktiv in der Mail Art-Szene der DDR war '''Birger Jesch'''. Seine Pochoir-Arbeiten folgen konzeptionellen Gedanken. Er fertigt Schablonen nach Passfotos, die er auf Zeitungsseiten aus beiden Teilen Deutschlands aufträgt. In seiner neuen Serie Wassermann benutzt der gelernte Maler mit Vorliebe Musterwalzen, von denen er einen großen Fundus besitzt.
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Für Schablonenkunst der besonderen Art steht der Buddenhagener Bildhauer '''Jürgen Kümmel'''. Er verwendet seit vielen Jahren selbstentwickelte Schablonen und überträgt diese auf das Eichenholz. So entsteht schon beim Zeichnen eine spannungsvolle rhythmische Gliederung. Kümmel formt, durchbricht und reduziert dann seine plastischen Arbeiten.
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Die Ausstellung „Pochoir“ mit Arbeiten von '''Oskar Manigk''', '''Matthias Wegehaupt''', '''Lutz Wohlrab''', '''Birger Jesch''' und '''Jürgen Kümmel''' ist bis zum 13. Juni 2021 zu sehen. Der Heringsdorfer Kunstpavillon ist mittwochs bis sonntags von 15 bis 18 Uhr geöffnet.
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==Künstler, die auf Usedom gewirkt haben==
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===Lyonel Feininger===
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* [https://de.wikipedia.org/wiki/Lyonel_Feininger Feininger bei Wikipedia]
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Eine Feininger Radtour kann man mit dem Buch "Papileo auf Usedom" (ISBN: 978-3-00-027062-8) unternehmen. Von 1908 an bis 1921 entstanden viele Werke mit den Motiven der Insel Usedom. Feiniger war mit dem Rad und Malutesilien unterwegs. '''45 Standorte,''' an denen der Künstler gearbeitet hat wurden durch in Bodenplatten eingelassenen Bronzeplatten mit der Blickeichtung des Künstlers zum Motiv im Boden verankert. In dem Buch sind die Werke zu den Standorten verzeichnet. Auch blau-weiße Straßenschilder weisen den Weg.
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Datei:Buch Feininger Usedom.jpg|Buch erschienen 2009
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Datei:Feininger Bodenplatte Nr 8 Mühle.jpg| Bodenplatte Benz Nr. 7
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Datei:Feininger Bodenplatte 8.jpg|Bodenplatte aus Bronze
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Datei:Feininger Straßenschild.jpg| Straßen - Hinweisschilder der Radtour
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Datei:Feininger Daten.jpg|Feininger Daten und Aufenthalte auf Usedom
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Datei:Feininger Neppermin.jpg|2004 Feininger in Benz und Neppermin
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Datei:2004 Feininger Zirchow 1.jpg|2004 Feininger Teil 1
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Datei:2004 Feininger Zirchow 2.jpg|2004 Feininger Teil 2
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Datei:2019 Feininger Enkel.jpg|2019 Enkel v. Feininger
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Datei:2019 Feininger.jpg|2019 nach Greifswald
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Datei:2019 Feininger in Greifswald.jpg|2019 Museum Greifswald
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Datei:2021 Feininger 150 a.jpg|2021 Feininger 150 Jahre Teil 1
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Datei:2021 Feininger 150 b.jpg|2021 Feininger 150 Jahre Teil 2
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Datei:2021 Feininger 150 c.jpg|2021 Feininger 150 Jahre Teil 3
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===Hugo Scheele===
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* [https://de.wikipedia.org/wiki/Hugo_Scheele Hugo Scheele bei Wikipedia]
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[[Datei:Hugo Scheele Maler.jpg|thumb|150px|rechts|Hugo Scheele]]
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[[Datei:Dresden Kunstausstellung Scheele.jpg|thumb|150px|rechts|Landfrau von Usedom III. Kunstausstellung 1953 in Dresden - (seine Frau)]]
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Hugo Scheele wurde am 15. Juni 1881 in Arnsberg im Sauerland als Sohn des Rechtsanwalts Carl Scheele und seiner Ehefrau Elisabeth Scheele geb. Seneca geboren. Er besuchte das Gymnasium in Arnsberg und studierte zunächst Humanistische Medizin in Leipzig. Er brachte es bis zum Physikum und danach bat er seinen Vater, ihn doch als Maler ausbilden zu lassen. Er durfte in Leipzig die Zeichenschule besuchen und musste parallel dazu die Handelshochschule absolvieren, da ihm sein Vater nach seinem Ableben ein größeres Vermögen hinterlassen wollte. Sein Vater war inzwischen von Arnsberg an das Reichsgericht nach Leipzig berufen worden, wo er als Kaiserlicher Geheimer Justizrat 1908 seinen Abschied nahm und nach Königstein im Taunus übersiedelte. Von Leipzig aus ging Hugo Scheele nach Düsseldorf und arbeitet unter Professor Grünwald und Professor Gebhardt. Von dort ging er nach Weimar, wo er Meisterschüler bei Professor Olde, Ludwig von Hoffmann und Professor Thed war. Am 1. Oktober 1905 lernte er Rosel Müller kennen und verlobte sich am 21. Juli 1906 mit ihr.
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Hier noch Angaben zur Familie: Vater Carl Scheele wurde am 13.07.1850 geboren und verstarb am 09.09.1920. Mutter Elisabeth, geb. Seneca, am 04.04.1854 geboren und gestorben am 15.01.1915. Hugo Scheele hatte noch einen Bruder und eine Schwester. Hugo Scheeles Großvater war der Geheime Justizrat Eduard Scheele, geb. am 05.02.1815 in Arnsberg, verstorben am 23.08.1902 in Ahaus, der mit Bertha, geb. d´Hauterive, geb. am 21.11.1821, verheiratet war. Der Urgroßvater von Hugo Scheele war Christoph Scheele, geb. am 08.05.1788, der Mühlenbesitzer in Arnsberg und mit Eva Bönner verheiratet war.
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Studienreisen führten Hugo Scheele nach Paris und Florenz. Seinen Studienabschluss erlangte er in Paris. Noch vor dem Ersten Weltkrieg malte er in Griechenland. Während des Krieges diente er als Gardefüsilier bei den „Maikäfern“ in Berlin, später als Kurier auf dem Balkan.
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1921 heiratete er Rosel Müller. Es waren zunächst gesundheitliche Gründe, die Scheele an die Ostsee zogen. Er fühlte sich jedoch auf der Insel Usedom bald recht heimisch und kaufte 1923, von dem Rest des ihm nach der Inflation verbliebenen Vermögens, in [https://www.ortschroniken-mv.de/index.php/Zempin Zempin] das Haus BALTICA in der Waldstraße.
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Als freischaffender Künstler lebte er vom Verkauf seiner Bilder. Einige wurden von Museen angekauft. Er war Mitglied des Pommerschen Künstlerbundes, der 1916 in Stettin gegründet wurde. Um gemeinsam mit seiner Frau nach dem Zweiten Weltkrieg überleben zu können, malte und zeichnete er kleinere Formate und Ansichtskarten, die sich besser verkaufen ließen. Nach Kriegsende malte er kurze Zeit auf Wunsch der Sowjets Porträts von Soldaten und aktuellen Politikern. Das Malen der Schönheiten der Insel Usedom, Natur und Menschen bei ihrer Arbeit, bildeten seinen Lebensinhalt.
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Er sandte 3 Arbeiten zur III. Deutschen Kunstausstellung der DDR 1953 in Dresden. Das Gemälde „Landfrau von Usedom“ wurde ausgestellt und angekauft. Leider ist es nicht mehr auffindbar, da es an eine LPG gegeben wurde und es existiert nur eine S/w Aufnahme.
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Im Haus BALTICA hatte er auch Ausstellungsräume geschaffen. Er konnte seine Einstellung und sein Lebensbild nicht ändern und passte sich auch nicht an. Seine Frau berichtete von einer Berliner Kunstausstellung, wo er sich äußern sollte, und er soll gesagt haben: „Meine Damen und Herren, diese Malerei hat nichts mit Kunst zu tun und von Politik verstehe ich nichts“ und er verließ den Raum.
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Er hat Graphiken, Ölgemälde und Aquarelle, besonders des Lebens, der Landschaft auf der Insel Usedom und deren Geschichte angefertigt - heute ein wertvoller Schatz für die Chronik. Mit den „Usedomer“ Künstlern hatte er losen Kontakt, wurde aber in diese Gemeinschaft nicht aufgenommen.
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Gern hat er auch gedichtet. Über die geschichtliche Entwicklung, die Pflanzen und Tiere der Insel Usedom stellte er 1936 einen Band mit 10 Linolschnitten zusammen. 2004 konnte der Heimatverein einen Nachdruck dieses Werkes „SINGSCHWAN ÜBER USEDOM“ mit Zustimmung der Nichte von Frau Rosel Scheele, Ursula Bräuer, mit einem Vorwort herausgeben. Seine Lebensweisheit und sein Humor lassen uns oft beim Lesen der Gedichte schmunzeln. So steht uns auch noch ein Tonband mit der Stimme des Dichters zur Verfügung, auf welchem er Teile des unvollendeten Werkes „DER DRAK VON USEDOM“ vorstellt. Dieser Band sollte ebenfalls mit Linolschnitten versehen werden und Sagen und Märchen der Insel Usedom zum Inhalt haben. Dieses Werk erschließt uns des Künstlers reiche Phantasie. Der Heimatverein Zempin e.V. arbeitet daran, dieses unvollendete Werk auf einer DVD festzuhalten und mit Erklärungen und Werken des Künstlers zu ergänzen.
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Im Universitätsklinikum Greifswald starb er am 10.September 1960 an einer Embolie nach einer OP. Beerdigt wurde er in Eisenach in der Familiengrabstätte seiner Frau, unmittelbar neben dem Grabmal für den Niederdeutschen Mundartdichter Fritz Reuter. Bald danach zog seine Frau Rosel nach Münster und verstarb dort im Jahre 1977.
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Fast 40 Jahre hat er in Zempin gelebt und in seinem Werk finden wir viele typische Merkmale des kleinen Fischerortes Zempin und auch der Insel Usedom in Wort und Bild wieder. Sein Lebensmotto hat er wohl in seinem Gedicht zur „Krummen Kiefer“ in Zempin festgehalten:
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  Vom Sturmwind geknickt,
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  leb ich gebückt –
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  doch strebend zum Licht
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  ergeb ich mich nicht.
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Datei:Drak Heft Titel.JPG|[[Media:Drak Heft alles.pdf]]
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Datei:Natur Usedom Titel.jpg|[[Media:Natur Usedom H Scheele epubli.pdf]]
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Datei:Scheele Köpfe Titel epubli.jpg|[[Media:Scheele Personen Welt epubli.pdf]]
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Datei:Singschwan Titel.JPG|[[Media:Singschwan über Usedom 1936 epubli.pdf]]
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Datei:Frau des Malers Titel.JPG|[[Media:Frau des Malers - SCHEELE epubli.pdf]]
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===Rosa Kühn===
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[[Datei:Kühn, Rosa.jpg|thumb|150px|rechts|Rosa Kühn]]
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[[Datei:Frühling.jpg|thumb|150px|rechts|Frühling Kacheln Rosa Kühn]]
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* [https://de.wikipedia.org/wiki/Rosa_K%C3%BChn Rosa Kühn bei Wikipedia]
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Rosa Kühn zum 80. Geburtstag
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Die Malerin Rosa Kühn feiert am 28. Mai 2008 ihren 80. Geburtstag.
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Sie wurde in Grünberg (Schlesien) geboren.
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Ihre erste Personalausstellung fand anlässlich ihres 50. Geburtstages im Kunstpavillon in Heringsdorf statt. Zu ihrem 70. Geburtstag wurde zur Ausstellung im Museum Wolgast ein erster Katalog herausgegeben; zum 75. Geburtstag gab es zu den vielen Gemeinschaftsausstellungen eine Ausstellung von Aquarellen gemeinsam mit Werken der Keramikerin Barbara Löffler aus Ramelow bei Friedland im Heringsdorfer Kunstpavillon.
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Über 50 Jahre lebte und arbeitete Rosa Kühn in [https://www.ortschroniken-mv.de/index.php/Zempin Zempin].
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In diesem Heimatheft wollen wir sie ehren und etwas über ihre Werke, ihr Leben und ihre Lebenseinstellung berichten.
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Rosa Kühn ist sehr bescheiden und wünscht kein „Aufhebens“. So schrieb sie an den Heimatverein Zempin, dass sie zu ihrem besonderen Geburtstag, wie bei den vergangenen und auch künftigen Geburtstagen nicht da sei und diese  Feier umgehe. Es sei halt so eine Grille von ihr; wir sollten es akzeptieren, dann wäre sie von Herzen dankbar.
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Der Vater von Rosa Kühn war Fleischermeister und hatte in Grünberg / Schlesien eine kleine Konservenfabrik mit „Kühns Würstchen“ aufgebaut. Die Mutter war Tochter eines Bäckermeisters.
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Gemeinsam mit zwei Schwestern wuchs Rosa in behüteten Verhältnissen auf. Die Töchter erhielten eine gute Bildung und musische Erziehung. Schon mit sieben Jahren unterstützen die Eltern Rosas malerische Begabung, sie erhielt eine Staffelei.
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Nach dem II. Weltkrieg und der Flucht der Eltern fand sich die Familie in Berlin wieder. 1947 begann Rosa Kühn mit dem Studium der Malerei an der Hochschule für Bildende Künste in Berlin-Charlottenburg bei Professor Max Drebus.
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Sie war fasziniert von den ausgestellten Aquarellen Otto Niemeyer-Holsteins (ONH) in der Buchhandlung Wolff in Berlin-Friedenau und lernte ihn auch persönlich kennen. Er sollte ihr Lehrer sein, entschied sie 1948 nach einigen Wochen Sommeraufenthalt in Lüttenort.
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Im März des folgenden Jahres zog sie nach Lüttenort, an die schmalste Stelle der Insel Usedom zwischen Zempin und Koserow. In der bescheidenen Unterkunft und den improvisierten Verhältnissen bei Otto Niemeyer-Holstein und seiner Frau lernte sie in den Jahren von 1948 bis 1952 das einfache Leben kennen. Dort war sie zunächst zahlende Schülerin, aber auch Mädchen für alles, um von der Malerei vom „Käpt´n“, wie der Maler genannt wurde, zu lernen. Sie schlief neben dem Ziegenstall, hütete das Schaf, fütterte die Hühner, melkte die Ziege und half beim Segeln auf dem „Orion“, mit dem Gästetouren durchgeführt wurden.
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In den Diskussionen über Kunst zwischen dem Ückeritzer Maler Otto Manigk und ONH lernte sie die für sie wichtige Sicht und Einstellung zur Kunst.
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Aber nicht nur die Malerei verband diese drei Menschen, sondern auch die Musik. Fast 25 Jahre lang, bis zum Tod von Otto Manigk, musizierte das Trio regelmäßig an  jedem Freitag. Rosa Kühn spielte Klavier, Otto Manigk 1. Violine und ONH 2. Violine. Sie liebten Bach, Händel und alte italienische Komponisten. Das Anwesen von ONH war ein anregender Treffpunkt für junge und alte Künstler.
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Im Jahre 1952 zog Rosa Kühn nach Zempin, in den Inselhof.
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Einen Zeitbericht finden wir in dem Buch „Die Insel Usedom“ von Hermann Heinz Wille, erschienen im Jahre 1953:
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„.... Auf Usedom sind eine ganze Reihe bildender Künstler ansässig und heimisch geworden, die in ihren Bildern den Zauber der Küstenlandschaft schildern. In dem kleinen romantischen, auf keiner Karte zu findenden, Lüttenort bei Koserow lebt und schafft Otto Niemeyer-Holstein. In dem hellen, freundlichen Gästeraum des Inselhofes Zempin, der ein beliebter Treffpunkt der Kulturschaffenden ist, sind mehrere seiner in gedämpften Farbtönen gehaltenen großflächigen Bilder ausgestellt. Daneben hängen einige Aquarelle von Rosa Kühn, die in einem Seitenteil des Inselhofes ihre bescheidenen Arbeitsräume eingerichtet hat. So gleichen die Räume des Inselhofes einer improvisierten Kunstausstellung, in der die Künstler der Umgebung ihre Werke ausstellen. Die kleine Schau zeigt eine große Wirkung; denn die Begegnung mit der Landschaft im Kunstwerk vermittelt uns selbst ein inniges Verhältnis zur Natur.“
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Im Jahre 1954 zog Rosa Kühn in ein Wohnhaus an der Hauptstraße in Zempin, das ONH aus dem Transformatorenhaus der Zempiner Flak - Schule umgebaut hatte. Wegen der Form nannte er es „Torrino“, das Türmchen. So blieb sie viele Jahre seine Mieterin. (Vom Nachmieter in Turino geändert.)
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In den Verband „Bildender Künstler“ wurde sie im Jahre 1952 aufgenommen.
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Die Lebensgemeinschaft mit Otto Manigk seit 1960 und die Geburt des gemeinsamen Sohnes Antonio im Jahre 1961 bedeutete für  beide Künstler Anregung und  belebende Schaffenskraft.
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Durch Unterstützung ihrer Eltern konnten sie Reisen u.a. nach München, Paris, Moskau und Leningrad unternehmen und die Werke der alten und neuen Meister der Malerei und der  bildenden Kunst auf sich wirken lassen.
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Die staatlichen Bildankäufe konnten den Lebensunterhalt jedoch nicht decken. Rosa Kühn hatte wohl zu wenige sozialistische Inhalte in ihren Werken. So begann sie ab 1966 mit der Keramikmalerei. Es fiel ihr nicht leicht, sich mit dem neuen Material vertraut zu machen. Sie hatte nur einen kleinen Brennofen und das Ergebnis ihrer Versuche ergab, dass sie Platten bis zu einer Größe von 17 x 27,5 cm brennen konnte.
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Sie entwarf ihre Motive, teilte diese in die Plattengröße und bemalte und brannte sie einzeln unter einfachsten technischen Bedingungen. In dieser Art der Wandgestaltung erreichte sie eine hohe künstlerische Fertigkeit.
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In den 20 verschiedenen Arbeiten für öffentliche Einrichtungen wie Schulen, Kindergärten, Schwimmbäder usw. zeigten sich belebende  Farbigkeit, Poesie und Menschlichkeit. Diese Arbeiten entstanden mit einem hohen körperlichen Aufwand, sodass für andere künstlerische Techniken wenig Kraft blieb.
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In Zempin können wir die vier Tafeln der Jahreszeiten in „Uns olle Schaul“ bewundern. Im Kindergarten und in der Arztpraxis, ehemals die Kinderkrippe, werden die kindgerechten Arbeiten liebevoll geachtet. Die Arbeiten in der Zinnowitzer Schwimmhalle fielen leider dem Umbau zum Opfer. Der Fotograf Jürgen Grempler aus Zempin konnte auf seinen Bildern  sehr viele Werke festhalten.
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Der Tod Otto Manigks im Jahre 1972 hatte Rosa Kühn vorübergehend den schöpferischen Schwung genommen. Doch tapfer arbeitet sie weiter, auch um den Lebensunterhalt für sich und den Sohn zu erwirtschaften. Nachdem sie im Jahre 1982 in der Rieckstraße in Zempin ihr neues Wohnhaus mit Atelier beziehen konnte, begann eine neue wirkungsvolle Phase der Aquarellmalerei.
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1990 wurde sie Mitglied im Künstlerbund MV.
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Als Rosa Kühn im Jahre 1995 eine Zwischenbilanz zog, hatte sie ca. 250 Ölgemälde und 500 Aquarelle geschaffen.
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Als Thema für den Katalog zur Ausstellung 1998 hatte  Prof. Dr. Bernfried Lichtnau den Titel gewählt: Rosa Kühn - eine vitale Usedomer Malerin.
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So ist sie auch den Zempinern als bescheidener, willenstarker und vitaler Mensch bekannt, oft mit dem Fahrrad durch den Ort radelnd.
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2005 zog sie nach Bansin in eine Anlage für betreutes Wohnen. Dort  fühlt sie sich recht wohl. Von der lieb gewordenen zweiten Heimat, der Insel Usedom, entstehen weitere stimmungsvolle Aquarelle.
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In ihrem  Zempiner Haus wohnt jetzt ihr Sohn Antonio, Musikdozent in Greifswald, mit seiner Lebensgefährtin und Sohn Johann. im Sommer geht es im Garten oft recht fröhlich zu, denn Jana Sonneberg hat ein Puppentheater eingerichtet, das sich großer Beliebtheit erfreut.
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Wir wünschen Rosa Kühn weiterhin Gesundheit und viel Schaffenskraft, damit sie uns noch viele erstaunliche Werke schaffen kann.
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Literatur:
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Achim Roscher – Otto Niemeyer-Holstein
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Ausstellungskatalog 1998
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Ostsee Zeitung – Artikel
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Datei:1999 Kühn 1.JPG|1999
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Datei:1999 Kühn 2.JPG|1999 Rosa Kühn mit Jana Sonnenberg
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Datei:1999 Kühn 3.JPG|1999 Rosa Kühn Museum Wolgast
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===Sabine Curio===
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Datei:Curio Biographie.jpg|1997 Kalender
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Datei:Curio Stolpe auf Usedom.jpg|1997 Kalender
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Datei:2020 Sabine Curio 1.jpg|2020 Sabine Curio 1
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Datei:2020 sabine Curio 2.jpg|2020 Sabine Curio 2
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===Elsa von Corswant===
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* [https://de.wikipedia.org/wiki/Elsa_von_Corswant Elsa von Corswant bei Wikipedia]
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* 18. Januar 1875 in [https://www.ortschroniken-mv.de/index.php/Krummin Krummin]; † 1957 auf Gotland, Schweden. Vollständiger Name Elsa Friederike Anna Emilie von Corswant) war eine deutsche Malerin und erste Künstlerin der Insel Usedom. Ihr Werk ist der impressionistisch geprägten Freilichtmalerei zuzuordnen.
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Das Heimatmuseum in Swinemünde wurde durch Bomben 1945 zerstört. Heft über das Heimatmuseum: Usedom-Wolliner Blätter Nr.1 von 2002, Verlag Störr, Ostklüne ISBN 3-937040-005
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Datei:Malerin Ankauf Heimatmuseum.JPG |1932 Museum Swinemünde
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Datei:Malerin von Corswandt.JPG |1932 Gemälde für Heimatmuseum
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Datei:Corswant Haus Krummin.jpg |Haus in Krummin
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Datei:Elsa Corswant.jpg |Elsa von Corswant
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Datei:Corswant Selbst.jpg |Selbstportrait
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Datei:Corswant .jpg |Bild im Heimatmuseum Swinemünde
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===Kurt-Heinz Sieger===
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* [https://de.wikipedia.org/wiki/Kurt_Heinz_Sieger Kurt-Heinz Sieger bei Wikipedia]
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* [http://www.ferienatelier.de/vita02.html Zempin letzte Wohnstätte und Atelier]
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Maler und Graphiker
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*17.4.1917 Görlitz  +25.3.2002 Zempin
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[[Datei:Kurt-Heinz Sieger.jpg|thumb|200px|rechts|Kurt-Heinz Sieger]]
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Die Zempiner hatten es kaum gemerkt, dass ein Maleratelier 1980 in der Hexenheide entstand. Erst als Ausstellungen angekündigt wurden mit dem Namen Kurt-Heinz Sieger, Zempin, fragte man sich, wo er denn wohnt.
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Der Maler hatte sich mit seiner Frau zwischen Zempin und Zinnowitz, auf einem ehemaligen Wochenendgrundstück von der Öffentlichkeit zurückgezogen. Er kam aus Frankfurt (Oder) und war 63 Jahre alt.
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Seine, in den letzten Jahren auf Usedom geschaffenen, sehr bekannt gewordenen Pastelle sind dadurch entstanden, dass seine Erkrankung der Nerven, die Mitte der achtziger Jahre begann, das Arbeiten mit Öl an der Staffelei nicht mehr zuließ. So begann er mit Pastellkreide zu malen. Es war für ihn eine neue Herausforderung, mit diesem Material zu arbeiten. Er hat wunderbare Werke geschaffen, die er über viele Arbeitsstadien hinweg, in einer lockeren Struktur mit großer Leuchtkraft der Farben und mit einer gleichzeitigen Durchsichtigkeit, aufgebaut hat. So lange er die Kreide noch halten konnte, malte er in seinem Atelier in der Hexenheide, wo er im Jahre 2002 verstarb.
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[[Datei:Sieger Badende.jpg|thumb|200px|rechts|Badende , Pastell, K.-H. Sieger]]
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Doch sein geschaffenes Werk ist viel umfangreicher und hatte besonders den Menschen, den Akt, zum Thema. Um diese Werke zu verstehen, muss man auch etwas über sein Leben wissen. Von den bittertraurigen Bildern einer Kindheit im Waisenhaus und bei Pflegeeltern an bis zu 17 Stellen schrieb er in sein Tagebuch. Er malte auf Zeitungsrändern und aufgerissenen Briefumschlägen. Erst als 14jähriger erhielt er, nach einer Wanderung durch das Riesengebirge, erste Anerkennung für über zwanzig angefertigte Landschaftszeichnungen.
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So konnte er bei einem Dekorationsmaler in die Lehre gehen und lernte auch Schrift und Stuckdecken zu gestalten. Auch an Restaurierungsarbeiten in Görlitzer Kirchen durfte er teilnehmen.
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Doch der Krieg kam und er musste zum Arbeits- und Wehrdienst. In diese Zeit fällt 1940 die Ferntrauung und nach der Kriegsgefangenschaft zieht er nach Königshain zu seiner Frau. Drei Kinder werden in dieser Beziehung geboren. Neben seiner Arbeit als Dekorationsmaler beschäftigt er sich autodidaktisch mit der Tafelmalerei. 1947 begann er an der Fachschule für angewandte Kunst in Leipzig ein Studium, musste es aber abbrechen, um seine Familie zu ernähren.
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Nach einer Ausstellung im Jahre 1950 in Pirna wird er zum Studium an die Dresdner Kunsthochschule delegiert. Er war schon 33 Jahre alt. Nach fünf Jahren schließt er diese mit der Diplomarbeit, ein Gemälde der Familie des Hausmeisters der Dresdner Hochschule, ab.
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Danach arbeitet er als Fassadengestalter in einem Aufbaustab von Wohnhäusern in Hoyerswerda. Es entstehen etwa sechzig baugebundene Arbeiten in Sgraffito, Glas, Mosaik und Silikat. Nach Cottbus zog er 1960 und arbeitete freischaffend. Einer kurzen zweiten Ehe folgte eine dritte, aus dieser Verbindung stammen zwei Kinder. In Cottbus förderte er die Laienarbeit und in der Hochschule für Bauwesen von 1964 – 65 war er Lehrbeauftragter. Die Stadt Cottbus würdigte seine Leistungen durch Auszeichnungen mit dem Carl-Blechen-Preis.
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Ein Ortswechsel folgte 1972 nach Frankfurt (Oder). Dort war er freischaffend tätig und seine Werke fanden Anerkennung und wurden von Stadt und Museum angekauft. Er wurde 1977 mit dem Kleist-Preis der Stadt geehrt. Seine vierte Frau Brigitte geb. Lau heiratete er 1976.
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In seiner Frankfurter Zeit gelang es ihm, sich teilweise von den thematischen Vorgaben der staatlich Auftragsmalerei zu lösen. So gewann er größere künstlerische Freiheit als zuvor in Cottbus oder Hoyerswerda. Die Höhepunkte seines künstlerischen Erfolges waren Einzelausstellungen in Frankfurt (Oder), Dresden, Cottbus, Fürstenwalde, Zinnowitz und Wolgast, Ausstellungen in Polen und Bulgarien, sowie die Beteiligung an einigen Kunstausstellungen der DDR, die seit 1945 in Dresden stattfanden.
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Im Jahr 1980 siedelte Kurt-Heinz Sieger nach Usedom über, wo er sich in Zempin ein Haus mit angrenzendem Atelier errichtete und sich mit seiner Frau vom öffentlichen Leben völlig zurückzog. Kontakte zu der auf Usedom ansässigen Künstlergeneration unterblieben fast völlig. Frau Franka Keil, die Leiterin des Museums Lüttenort auf Usedom, beschreibt Sieger als einen sehr zurückgezogen lebenden Menschen, der auch im Hinblick auf sein künstlerisches Werk eher ein Einzelgänger war. In seiner selbstgewählten Isolation wandte er sich noch einmal seinem liebsten Sujet zu, dem Akt. Eine umfangreiche Gruppe von kleinformatigen Tafelbildern in Mischtechnik entstand, in denen er seine Beobachtung und Studien der Menschen am FKK-Strand umsetzte. Zum ersten Mal fühlte er sich frei von Zwängen und die Serie ging ihm gut von der Hand, wie sonst eigentlich nur das Zeichnen.
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Sieger fühlte sich künstlerisch frei.
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Am 25.März 2002 starb er in der Hexenheide und wurde auf dem Zempiner Friedhof beigesetzt.
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In das Atelier ist heute wieder Leben eingekehrt. Frau Brigitte Sieger stellt Staffelei, alle Utensilien und das Flair der Umgebung des Malers Kurt-Heinz Sieger für junge Menschen zur Verfügung. In den letzten Jahren waren es besonders Potsdamer Studenten, die das „Ferienatelier“ nutzten. Ausstellungen in „Uns olle Schaul“ in Zempin zeigten, wie sich die jungen Menschen den landschaftlich schönen Ort künstlerisch erschließen.
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====Kurt Heinz Sieger 85. Geburtstag====
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des Malers im Seebad Zempin auf Usedom
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Seit 22 Jahren hat sich der Künstler, mit seiner Frau Brigitte, ganz am Rande des Gemeindegebietes, in der Hexenheide, ein zu Hause und eine großzügiges Atelier geschaffen.
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Die Insel Usedom hat mit dem Badebetrieb nach 1900 viele Künstler, besonders Maler, angelockt. Das Licht, die Farben, die abwechslungsreiche Landschaft, die Ungezwungenheit der Menschen am Strand und nicht zu vergessen die Fischer mit ihren Booten und Netzen inspirierten die Künstler.
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In Ückeritz, an der Waldkante, siedelten sich die ersten „Usedomer Maler“ an, aber auch in anderen Inselorten, so in Zempin seit 1921 durch den Maler Hugo Scheele, wurden einige Maler sesshaft. Oft haben sie vorher Studienaufenthalte oder Ferien verbracht, um sich dann ganz der Insel zuzuwenden.
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Die Gründe warum sich der Künstler Kurt–Heinz Sieger hierher zurückgezogen hat, wurde in den einführenden Worten zur Ausstellung am 03.09.1999 in der Sparkasse in Wolgast von seiner Frau Brigitte vorgetragen.
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====Kurt-Heinz Sieger 95 Jahre====
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von Cassen Jan Harms
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KURT-HEINZ SIEGER  * 1917 Görlitz  + 2002  Zempin
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In diesen Tagen wäre er '''95 Jahre alt''' geworden. Sein letzter Wohnsitz war
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seit 1980 das Seebad Zempin. Sein Atelier- und Wohnhaus steht außerhalb
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des Ortes in der Hexenheide.
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Die Insel Usedom hat mit dem Badebetrieb
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nach 1900 viele Künstler, besonders Maler, angelockt. Das Licht, die
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Farben, die abwechslungsreiche Landschaft, die Ungezwungenheit der
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Menschen am Strand und nicht zu vergessen die Fischer mit ihren Booten
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und Netzen inspirierten die Künstler. Und hier waren sie fern des
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Getriebes der Großstädte.
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Sieger arbeitete vielseitig, von baugebundener Kunst, über Ölmalerei,
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Tempera, bis Kohle und Kreide reicht seine Spannweite. Besonders hat er
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sich mit dem Menschen beschäftigt. Seine Kindheit und Jugend, die er
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fast ausschließlich in Heimen und einer guten Handvoll von
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Pflegefamilien verbrachte, hat deutliche Spuren in seinen Bildern
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hinterlassen.
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Fast alle seiner Gestalten stehen scheinbar beziehungslos
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nebeneinander, seine Farbskala bewegt sich fast ausschließlich im
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gedeckten Bereich, die großen Flächen aber sind stark differenziert
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gemalt. Seine großen Vorbilder Cézanne und Hans von Marées sind
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allenthalben zu spüren, Picassos Einfluss ist nicht zu übersehen. Erst
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in seinem Spätwerk tauchen Ideen Francis Bacons auf, in diesem
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britischen Vorbild scheint er den idealen Ideengeber seiner Empfindungen
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gesehen zu haben und das drückt er auch in kräftigeren Farben aus.
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Eine Verbindung zu den „Usedomer Malern“ konnte er einerseits durch
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seine späte Übersiedlung auf die Insel nicht mehr herstellen, zum
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anderen aber ist er der Geselligkeit und dem intensiven
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Gedankenaustausch dieser illustren Gesellschaft sehr fern gewesen.
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In den späteren Jahren entdeckte er für sich Pastellkreide und luftige
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Motive – nicht zuletzt auch ein Zugeständnis an den Publikumsgeschmack.
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Hierzu fand er – neben den vielen Akt- und Strandbildern – reichlich
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Motive auf der Insel Usedom.
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„In der Transparenz und Leichtigkeit der Kreide war für ihn die
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Flüchtigkeit und Vergänglichkeit des Prachtkleides der Natur am besten
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nachzuempfinden. Die Weite der vorpommerschen Landschaft mit dem hohen
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Himmel, dem Wasser, sowie die Bewegung durch die stetigen Winde, ziehen
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sich durch all diese Blätter.
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Siegers Werke entstanden langsam, sie wuchsen und veränderten sich über
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viele Arbeitsstadien hinweg. Diese Pastelle sind in einer lockeren
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Struktur, die Farben dominieren in großer Leuchtkraft und in der
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gleichzeitigen Durchsichtigkeit aller Erscheinungen. Dieser Künstler ist
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ein bescheidener Helfer, der uns die kleinen und manche großen Freuden
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entdecken lässt, an denen wir zu oft stumpf und achtlos vorübergehen,
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einer, der unseren Augen Lust und unseren Herzen Kraft spendet.“
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(Dieter Schmidt und Brigitte Sieger in einem Ausstellungstext.
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Seit dem Jahre 2003 öffnet seine Frau, Brigitte Sieger, das Atelier als
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Ferienatelier für Gruppen junger Studenten, die ihre Produkte schon in
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Zempin und Lassan ausstellten. Damit bleibt die Wirkungsstätte und der
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Schöpfergeist des Künstlers lebendig.
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===Eberhard Trodler===
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*  1942 Königsberg/ Neumark
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1956 Malerlehre und Arbeit im väterlichen Betrieb. 1965-68 Studium an der Fachschule für angewandte Kunst in Heiligendamm.-  1968-81 Arbeit als Ingenieur für Farbgestaltung in Berlin und Potsdam - Währenddessen autodidaktische Entwicklung zur Malerei unter Anregung des Malers Otto Niemeyer-Holstein sowie des Werkes von Curt Querner - 1982 Aufnahme in den Verband Bildender Künstler der DDR - seitdem freischaffend - Seit 1982 zahlreiche Einzel- und Gruppenausstellungen bundesweit sowie im europäischen Ausland -
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Die folgenden Motive von Zempin und den Fischern Willi Florin und Hans Schätzchen stellte er in der Villa Irmgard in Heringsdorf im Herbst 2005 aus. Er lebt in Stahnsdorf bei Berlin.
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Datei:01 Achterwasser.jpg |Hafen Achterwasser Zempin
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Datei:04 Weide Achterwasser.jpg |Weide am Achterwasser Zempin
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Datei:05 Willi Florin.jpg |Fischer Willi Florin
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Datei:02 Fischeputzen gr.jpg| Fische putzen
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Datei:03 Schätzchen Hans.jpg| Fischer Hans Schätzchen
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Datei:OZ S 14- 02 04 2012.JPG|2012 April OZ
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===Harald Herzel===
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Webseite: [https://www.harald-herzel.de/ Harald Herzel]
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* 1941
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Matrose der Volksmarine der DDR, Bootsmann, Kunstpädagogikstudium, Tätigkeit als Kunsterzieher und im Kulturbereich, Fachschuldozent am ehem. Institut für Lehrerbildung in Potsdam, seit 1991 Dozent im Lehramtsstudiengang Kunst an der Universität Potsdam,
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Personalausstellungen in Zehdenick, Gransee, Oranienburg, Heringsdorf, Leinefelde, Heiligenstadt, Potsdam und Zempin.
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Ausstellungsbeteiligung u.a. 1992 in Düsseldorf, 1993 in Wolfenbüttel, Personalausstellungen 1999 im Landtag Potsdam, „Traum und Trauma – 1981 –1999“ sowie „Märkische und Usedomer Landschaften“
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Datei:Herzel A.JPG |Herzel Zempiner Motiv
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Datei:Herzel B.JPG | Herzel Zempiner Motiv
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Datei:Herzel C.JPG | Herzel Zempiner Motiv
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Datei:Herzel D.JPG | Herzel Zempiner Motiv
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===Peter Makolies===
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* [https://de.wikipedia.org/wiki/Peter_Makolies Peter Makolies bei Wikipedia]
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Er wohnt und arbeitet in Dresden und in Warthe im Lieper Winkel der Insel Usedom.
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Datei:2002 Makolies Peter.jpg |2002
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Datei:2004 Makolies.jpg |2004
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Datei:2005 Aug Makolies.jpg |2005
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Datei:2016 Makolies.jpg |2016
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===Helmut Maletzke===
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[https://de.wikipedia.org/wiki/Helmut_Maletzke Helmut Maletzke bei Wikipedia]
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Helmut Maletzke war auch im Pommerschen Künstlerbund wie Hugo Scheele. Zur Ausstellungseröffnung 1994 "Hugo Scheele" in Zempin, war Helmut Maletzke anwesend.
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Datei:2019 Helmut Maletzke 1.jpg|2019 Teil 1
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Datei:2019 Helmut Maletzke 2.jpg|2019 Teil 2
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===Oskar Manigk===
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[https://de.wikipedia.org/wiki/Oskar_Manigk Oskar Manigk bei Wikipedia]
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* 29. April 1934 in Berlin
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Er lebt und arbeitet in Ückeritz auf Usedom und in Berlin.
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Datei:Manigk Oskar 80.jpg|2014 Oskar Manigk 80 Jahre
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Datei:Oskar Manik Mai 2014.jpg|2014 Oskar Manigk
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Er ist Sohn von '''Otto Manigk'''
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====Otto Manigk====
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[https://de.wikipedia.org/wiki/Otto_Manigk Otto Manigk bei Wikipedia]
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* 09. Februar 1902 in Breslau; † 19. August 1972 in Ückeritz
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====Henriette Manigk====
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'''Henriette''' ist Tochter von Oskar und Enkeltochter von Otto
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[https://de.wikipedia.org/wiki/Henriette_Manigk Henriette Manigk bei Wikipedia]
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auch Jette genannt * 30. April 1968 auf Usedom
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===Reinhard Meyer===
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[https://de.wikipedia.org/wiki/Reinhard_Meyer_(Maler) Reinhard Meyer bei Wikipedia]
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* 23. Mai 1951 in Wolgast
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lebt in Zinnowitz
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Datei:2019 Reinhard Meyer Zinnowitz 1.jpg|2019 Meyer 1
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Datei:2019 Reinhard Meyer Zinnowitz 2.jpg|2019 Meyer 2
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Datei:2019 Reinhard Meyer Zinnowitz 3.jpg|2019 Meyer 3
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===Otto Niemeyer-Holstein===
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[https://de.wikipedia.org/wiki/Otto_Niemeyer-Holstein Otto Niemeyer-Holstein bei Wikipedia]
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* 11. Mai 1896 in Kiel; † 20. Februar 1984 in Koserow
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===Frans Haacken===
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* [https://de.wikipedia.org/wiki/Frans_Haacken Frans Haacken bei Wikipedia]
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* [[Media:PM Haacken.pdf]] Buch über den Künstler Haacken
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[[Datei:Inselhof m Rand.jpg |thumb|200px|rechts| Linolschnitt v. Haacken]]
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[[Datei:Haacken.jpg |thumb|200px|rechts| Frans Haacken Graphiker (1911 - 1979)]]
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[[Datei:Inselhof 1935.jpg |thumb|200px|rechts|1935 mit Schifferklavier Haacken]]
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[[Datei:Rück Graphikkarte Inselhof randlos.jpg |thumb|200px|rechts|Französisches Ferielager 1935]]
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[[Datei:Haacken Buch.JPG|thumb|200px|rechts|Buch Haacken]]
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* 1911 Aachen + 1979 Wymbritseradiel / Niederlande
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Eigentlich Franz Wilhelm Peter Maria Haacken
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Er hatte seine ersten Erfolge bei der Gestaltung von Plakaten und Programmheften für Theater und Oper in Berlin. Daneben entstanden zahlreiche Kinderbuchillustrationen. Später hat er für Film und Fernsehen gearbeitet.
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Ausbildung an der Kunstgewerbeschule in Aachen unter Anton Wendling und Hans Schwippert. Künstler. Zeichentrickfilmer (Bildungsfilme für RWU und FWU, Werbung, 1. längerer Zeichentrickfilm nach 1945 - "Das Spatzenfest" (1948), Sendung mit der Maus), Graphiker, Gestalter von Plakaten und Programmheften für Theater und Oper in Berlin in den 1950ern (Berliner Ensemble bei Brecht, Metropol-Theater, Staatsoper, Deutsches Theater, Volksbühne).
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Buchillustrator für viele Bücher des Felguth Verlags, Aufbau-Verlags, Alfred Holz, Parabel, Georg Bitter, u.a. "Husch. Das gute Gespenst" (Felguth, 1948), Scholtis "Die Fahnenflucht" (Chronos, 1948), Brecht "Der verwundete Sokrates" (Kinderbuchverlag, 1949), Brecht "Kalendergeschichten" (Aufbau, 1954), Feuchtwanger "PEP" (Aufbau, 1955), Kantorowicz "Meine Kleider" (Aufbau, 1957), "Peter und der Wolf" (Alfred Holz, 1958), "Alice im Wunderland" (Alfred Holz, 1967).
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Schriftsteller: "Das Loch in der Hose" (Kinderbuchverlag, 1951), "Die turnende Tante und andere Pinneberger Geschichten" (Stalling, 1968), "Eine Kuh aus Pinneberg" (Parabel, 1972), "Pflaumenmus tut's auch" (Broschek, 1972), "Der violette Studienrat" (Bitter, 1972), "Django" (Otto Maier Ravensburg, 1979).
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Lebte seit 1936 in Berlin, ab 1960 in der Nähe von Hamburg (erst Wedel, dann Pinneberg) und ab 1972 in Uitwellingerga/Niederlande.
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'''Hinweise von Till Schröder 2012:'''
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Till Schröder: Frans Haacken. Zeichner zwischen 3 Welten. Berlin: Gretanton-Verlag 2012, ISBN 978-3-00-040470-2
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vielen dank für ihre hilfe! anbei der scan des besagten artikels von 1935. haacken ist der junge mann mit dem schifferklavier. links neben ihm könnte gerd jedermann sein, später professor für malerie an der hochschule der künste in berlin (1960er). haacken muss mindestens einmal auf dem inselhof gewesen sein, da er von dort die aufnahme in die reichskulturkammer, abteilung gebrauchsgrafik,  beantragte ('''im antrag vom august 1935 steht zempin als wohnort'''). ab anfang 1936 dann in berlin lebend. er war wohl aber als student öfter an der ostsee (so im zeitraum 1930-35) mit seiner swing-jazz band Die Intellectuellen, manchmal nannten sie sich auch The Intellectuals. vielleicht hilft das ja noch weiter.
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ich bin über jeden hinweis dankbar,
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mit herzlichem Gruss,
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Till Schröder
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weitere Hinweise  von Till Schröder:
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Ausbildung an der Kunstgewerbeschule in Aachen unter Anton Wendling und Hans Schwippert. Künstler. Zeichentrickfilmer (Bildungsfilme für RWU und FWU, Werbung, 1. längerer Zeichentrickfilm nach 1945 - "Das Spatzenfest" (1948), Sendung mit der Maus), Graphiker, Gestalter von Plakaten und Programmheften für Theater und Oper in Berlin in den 1950ern (Berliner Ensemble bei Brecht, Metropol-Theater, Staatsoper, Deutsches Theater, Volksbühne).
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Buchillustrator für viele Bücher des Felguth Verlags, Aufbau-Verlags, Alfred Holz, Parabel, Georg Bitter, u.a. "Husch. Das gute Gespenst" (Felguth, 1948), Scholtis "Die Fahnenflucht" (Chronos, 1948), Brecht "Der verwundete Sokrates" (Kinderbuchverlag, 1949), Brecht "Kalendergeschichten" (Aufbau, 1954), Feuchtwanger "PEP" (Aufbau, 1955), Kantorowicz "Meine Kleider" (Aufbau, 1957), "Peter und der Wolf" (Alfred Holz, 1958), "Alice im Wunderland" (Alfred Holz, 1967).
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Schriftsteller: "Das Loch in der Hose" (Kinderbuchverlag, 1951), "Die turnende Tante und andere Pinneberger Geschichten" (Stalling, 1968), "Eine Kuh aus Pinneberg" (Parabel, 1972), "Pflaumenmus tut's auch" (Broschek, 1972), "Der violette Studienrat" (Bitter, 1972), "Django" (Otto Maier Ravensburg, 1979).
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Lebte seit 1936 in Berlin, ab 1960 in der Nähe von Hamburg (erst Wedel, dann Pinneberg) und ab 1972 in Uitwellingerga/Niederlande.
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Ergänzung tel. 27.03.2012:
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"Eine Kuh aus Pinneberg" (Parabel, 1972), die Kuh in dem Buch sieht genau so aus, wie auf der Karte vom Inselhof. HAACKEN hat diese bestimmt angefertigt.
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===Kurt Haase-Jastrow===
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* [https://de.wikipedia.org/wiki/Kurt_Haase-Jastrow Kurt Haase-Jastrow bei Wikipedia]
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* 1. Juni 1885 in Jastrow, Westpreußen; † 17. Mai 1958 in Berlin
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War ein deutscher Interieur-, Landschafts-, Porträt- und Stilllebenmaler.
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Kurt Haase-Jastrow starb 1958 im Alter von 72 Jahren in Berlin. Sein Grab befindet sich auf dem Luisenstädtischen Friedhof in Berlin-Kreuzberg.
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Haase-Jastrow hat 1929, zusammen mit der Familie RIESS, Herr Riess war zu der Zeit Deutschlanddirektor der Schallplattenfabrik ELECTROLA, seinen Sommerurlaub in Zempin verbracht. Zu Riess ist anzumerken dass er mit seiner englichen Frau im Jahr 1930 nach England emigriert ist.
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Gibt es wohl in und um Zempin wohl Spuren die Haase-Jastrow, bzw Herr Riess, hinterlassen haben? Fragte 2020 Thomas Heinrich. Antwort: Es gibt ein Wochenendgrundstück am östlichen Ende der Dorfstraße, dass einer Familie Haase? gehört.
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Haase-Jastrow hat wohl oft in Zempin Urlaub gemacht und gemalt. Ich habe „Seestücke“ aus den Jahren 1910 bis 1945 gefunden. Das würde ja zu dem Wochenendstück, was übrigens viel schöner klingt als FeWo, passen.
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Datei:Kurt-haase-jastrow-boote-am-strand-von-zempin.jpg | um 1945 - 65 x 85
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Datei:Kurt-haase-jastrow-fischerboote-am-strand.jpg | um 1910 - 25,3 x 30,5
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Datei:Kurt-haase-jastrow-boote-am-strand.jpg |1910 - 34 x 48,5
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Datei:Jastrow Buhne 1.jpg |um 1950 - 25,7 x 33,2
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Datei:Jastrow 3 Boote Abend 1.jpg |1940 - 1949 - 61 x 77
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Datei:Jastrow - Herr Riess.jpg |Herr Riess
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Datei:Jastrow Haus 2.jpg |1906 - 50 x 71
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Datei:Jastrow Hiddensee 2.jpg |Hiddensee
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===Clemens Kolkwitz===
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geb. 19.11.1949
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Wertvolle Motive für eine '''Postkartenmappe mit Federzeichnungen''' hatte die Gemeinde Zempin zu ihrem besonderen Festjahr 1996 bei dem Kantor und Maler Clemens Kolkwitz in Wolgast bestellt.
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Der 1949 in Berlin geborene Diplomarchitekt konnte sich während der DDR Zeit in Greifswald mit der Art der „Neubauten“ nicht anfreunden. So machte er aus seinem Hobby, der Musik, seinen zweiten Beruf und studierte in Greifswald an der Kirchenmusikschule.
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Seit 1981 lebt und arbeitet er in Wolgast. Er war Kantor in Wolgast und ist nun Kantor für Koserow und Benz. Aber da für ihn nun Zeichnen ein Ausgleich zur Musik ist, können wir auf seinen Werken viele Gebäude und Landschaften der Umgebung in verschiedenen Techniken betrachten.
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Seine Zeichnungen sind auf vielen Veröffentlichungen von Presse und Kirche zu sehen. Im Jahr 2000 erhielt er den Kulturpreis der Stadt Wolgast.
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Datei:Kolkwitz 1983 Wolgast.jpg|1983 Wolgast
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Datei:Kolkwitz 1983 Wolgast Hafen.jpg|1983 Wolgast Hafen
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Datei:Kolkwitz 1983 Wolgast Hafen Kreishaus.jpg|1983 Wolgast Kreisverwaltung
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Datei:Kolkwitz 1983 Wolgast Kirche.jpg|19983 Wolgast Kirche
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Datei:Kolkwitz 1985 Wolgast Museum.jpg|1985 Wolgast Nuseum
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Durch ihn wurden die Ansichten Zempins des Jahres 1996 festgehalten und er hat auch das Logo für die Festtage entworfen. Zempin feierte in diesem Jahr 425 Jahre der Ersterwähnung durch den [https://www.ortschroniken-mv.de/index.php/Greifenherz%C3%B6ge Greifenherzog] Ernst Ludwig und 90 Jahre Freiwillige Feuerwehr.
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'''1996 Zempin feiert 425 Jahre der Ersterwähnung'''
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dazu hat Clemens Kolkwitz diese Motive gezeichnet:
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Datei:01 Deckblatt.jpg|Deckblatt
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Datei:02a Musikpavillion.jpg| Musikpavillon
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Datei:03a Feuerwehr.jpg|Feuerwehr
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Datei:04 Waldstraße.jpg|Waldstraße
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Datei:05 Salzhütten.jpg|Salzhütten
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Datei:06 Peenestraße.jpg|Peenenstraße
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Datei:07 Fischerstrand.jpg|Fischerstrand
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Datei:08 Fischräucherei.jpg|Fischräucherei
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Datei:09 Boote Achterwasser.jpg|Achterwasse
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Datei:1996 Zeichnung .jpg| Logo 425 Jahre Zempin
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Datei:Kolkwitz 425 FF +Zempin.jpg| Logo 425 Jahre Zempin farbig
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Datei:Boot Zempin Litho.jpg| Litho Zempin
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Zum Geburtstag:
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'''65 Jahre  Clemens Kolkwitz'''  Kantor und Künstler
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Liebe Gäste, Freunde und Mitstreiter, Helfer und Kritiker, Sponsoren und natürlich Nachkommen
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(Kinder seid Ihr ja nicht mehr!)
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[[Datei:Kolkwitz Orgel Koserow.jpg|thumb|200px|rechts|2019 Clemens Kolkwitz an der Orgel in Koserow]]
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[[Datei:Kantatenchor in Benz.jpg|thumb|200px|rechts| Kantatenchor, Leitung Kolkwitz, in Benz]]
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Lieber Clemens!
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65 Jahre sollten eigentlich reichen für einen verdienten Ruhestand. Aber – was? Clemens ist schon 65? Ich glaube, Du kommst wie alle Rentner erst einmal in den Unruhestand. Große und kleine Chöre warten weiter auf Dich, die Orgel, die Blasinstrumente, der Flügel, Deine Band, die Solisten, der Zeichenstift, die Druckplatten, Dein Garten, die Ostsee, die Berge, das Fahrrad, und da fehlt sicher noch einiges, denn Du bist noch Musiklehrer, Musikschüler und ein liebevoller Vater, der seine Kinder nicht nur zur Musik geführt hat, sondern stolz auf ihre Leistungen sein kann.
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Dein Leben hatte Höhen und Tiefen. Du bist immer wieder mit Deinem Glauben, mit Deinem Optimismus, Deinem Humor und Deiner ansteckenden Liebe zur Musik, in Deinen wenigen Ruhestunden, beim Zeichnen in der Natur und seit einigen Jahren glücklicherweise auch Urlaubsreisen fest und unerschütterlich ins Leben zurückgekommen.
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Eigentlich warst Du einmal Architekt und man merkt heute noch, dass Du ein sehr bodenständiger und erfindungsreicher  Handwerker bist. Wie kämen wir sonst als Chor zur Geltung, wenn Du nicht für jede Gelegenheit passende Podeste bauen würdest.
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Dein erster Beruf konnte Dich beim Abriss der Greifwalder Innenstadt nicht mehr befriedigen, und so studiertest Du 4 Jahre Kirchenmusik.
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1981 kamst Du nach Wolgast. Du übernahmst einen ganz kleinen Kirchenchor aber auch eine ganz große Orgel. In kurzer Zeit bestimmtest Du das Musikleben in Wolgast. 60 Laiensänger wurden von Dir zu einem fast professionellen Chor geführt (obwohl Du Dir das in Deiner Bescheidenheit und Einfachheit nicht gerne sagen lässt). Du gründetest den Wolgaster Orgelsommer. Kinderchor, Posaunenchor und Flötenchor bereicherten das Muskleben und –erleben. Es wurden Orchester und Solisten gewonnen. Großer Höhepunkt waren Veranstaltungen mit anderen Musikkörpern: Hildesheimer Gospel-Voices, eine Patenschaft mit Sölvesburg und die ständige Begleitung durch die Danziger Philharmonie gaben Dir sicher den Mut zu immer anspruchsvoller Musik zu greifen und sie zum Klingen zu bringen. Haydn, Händel. Mozart, der große Johann-Sebastian-Bach, aber auch kleinere Werke von Puccini, Vivaldi, Saint-Saëns, Herzogenberg, Schütz, Mendelsohn-Bartholdy hielten in Wolgast Einzug.
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Ein großer Höhepunkt war das Mozart-Requiem mit der Demminer Kantorei. Gemeinsam sangen140 Sänger, und es spielte ein 40-köpfiges Orchester vor 500 Zuhörern.
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2003 kam dann ein völliger Neubeginn: Du übernahmst 2 kleine Kirchenchöre. Es kamen Stimmen aus dem alten Wolgaster Chor dazu und Dein unermüdlicher Wille brachte 2004 den Usedomer Kantatenchor zum Klingen. 10 Jahre später hat wieder ein Chor mit 60 Sängern aus der näheren und sogar weiteren Umgebung ein ganz großes Werk aufgeführt: Die h-Moll-Messe von Johann Sebastian Bach. Wieder Lernen, wieder große Probenarbeit mit Energie, Lachen, mit Pleiten, Pech und Pannen. Die Erhabenheit der Musik, die Ehrfurcht vor den Leistungen der Komponisten haben auch uns Sänger ergriffen. Dazu kommen kleine Chöre in Wolgast, Ziethen, Zinnowitz. Es müssen Musikstücke ausgesucht und abgestimmt werden; es werden Sponsoren gesucht, alles muss organisiert werden, Noten, Plakate, Probenräume, Einordnen in andere Musikveranstaltungen, bis zu den Festen, die wir wie heute gerne feiern.
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Lieber Clemens! Ich habe jetzt nur von der Musik gesprochen. Du hast auch noch den Zeichenstift und die Wäschemangeldruckpresse und jeder, der Dich kennt, hat mindestens eines von Deinen kleinen liebenswerten Werken zu Hause.
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Ganze Liebe schenkst Du Deinen Kindern, denen Du auch unter schwierigen Umständen ein guter Vater bist. Alle lieben die Musik und 3 von ihnen sind nun sogar beruflich mit ihr verbunden, ob als Countertenor, als Pianistin oder als Mitspieler in einer Band.
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Wir wünschen Dir alles Gute für die nächsten hoffentlich gesunden Jahre.
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Fang aber ein bisschen an, Arbeit zu verteilen. Zuerst tut das ein bisschen weh, weil angesprochene nicht immer „Hurra“ schreien. Überwinde Deine Bescheidenheit und Rücksichtnahme und fordere sie heraus, wie Du das kannst mit Deiner Hartnäckigkeit, wenn es um den Chorklang beim Musizieren geht.
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Clemens, Du lebest: Hoch – Hoch – Hoch!
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'''Vieles miterlebt, Text ausgearbeitet''' und am 22.11.2014 mit viel Beifall im Glaskasten vorgetragen: von  '''Barbara Neubüser'''
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===Norbert Krabbe===
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Datei:2021 Krabbe 1.jpg |2021 Krabbe Ausstellung 1
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Datei:2021 Krabbe 2.jpg |2021 Krabbe Ausstellung 2
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===Joachim John===
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[https://de.wikipedia.org/wiki/Joachim_John Joachim John bei Wikipedia]
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[[Datei:John Joachim Selbstbildnis.JPG|thumb|150px|rechts|Selbstbildnis Joachim John]]
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[[Datei:Zempin Strand - John.JPG|thumb|200px|rechts|Zempin Strand von J. John]]
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* 20. Januar 1933 in Tetschen, Tschechoslowakei; † 26. März 2018[1] in Neu Frauenmark war ein deutscher Maler.
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Johns Familie musste 1945 Böhmen verlassen, es folgte der Schulbesuch in Köthen. Die Eltern zogen 1948 nach Zerbst, wo der Vater 1951 nach einer Auseinandersetzung mit dem Bürgermeister mit der Familie aus der DDR nach Westdeutschland flüchtete.
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Joachim John kehrte nach kurzer Zeit in die DDR zurück und lebte bei seiner Großmutter in Zerbst. Nach dem Abitur 1952 folgte eine Ausbildung zum Chemiewerker. Nachdem 1953 eine Ausreise nach Westdeutschland zur Beerdigung des Vaters durch die Behörden versagt wurde, verließen John und die Großmutter illegal die DDR.
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John lebte ein Jahr lang von Hilfs- und Gelegenheitsarbeiten bei seiner Mutter in Kleve, kehrte aber 1954 wieder in die DDR zurück. Er lebte dann in Dresden-Loschwitz, arbeitete am Staatlichen Operettenhaus als Requisiteur und absolvierte ein viermonatiges Studium an der Theaterhochschule Leipzig.
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1955 begann er ein Studium der Kunsterziehung am Caspar-David-Friedrich-Institut der Ernst-Moritz-Arndt-Universität in Greifswald.
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1959 brach John das Studium ab und zog nach [https://www.ortschroniken-mv.de/index.php/Zempin '''Zempin'''] auf die Insel Usedom. Fritz Cremer vermittelte ihm 1961 eine Teilnahme an der Ausstellung „Junge Künstler – Malerei“ in der Akademie der Künste Berlin, wo er 1963 Meisterschüler bei Hans Theo Richter wurde. Im Frühjahr 1965 hatte er eine erste Ausstellung im Kunstkabinett des Instituts für Lehrerweiterbildung in Berlin-Weißensee. Bei einer dreimonatigen Studienreise durch die Sowjetunion besuchte John die großen Museen in Moskau und Leningrad und reiste durch den Kaukasus.
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Ab 1966 lebte Joachim John als freischaffender Künstler in Berlin. 1977 zog er nach Frauenmark bei Schwerin. 1982 erhielt er eine Studienreise durch Kolumbien, wurde 1986 Mitglied der Akademie der Künste der DDR und übernahm
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1990 eine Gastprofessur am Fachbereich Visuelle Kommunikation an der Gesamthochschule Kassel. John war von 1991 bis 1993 Sekretär der Sektion Bildende Kunst der Akademie der Künste zu Berlin (Ost) und Mitglied des von Heiner Müller berufenen Zwanziger-Gremiums, welches den Vereinigungsprozess der beiden Berliner Akademien der Künste gestaltete.
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Joachim John ist Mitglied der vereinigten Akademie der Künste in Berlin
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===Wulff Sailer===
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Prof. Wulff Sailer * 1936 Jena
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Nach dem Abitur in Weimar studierte er Kunsterziehung in Greifswald. Von 1959 bis 1969 arbeitete er als freier Maler und Grafiker in Zempin/Usedom.
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An der Berliner Akademie der Künste war er von 1969 bis 1971 Meisterschüler bei Hans Theo Richter. Ab 1971 lehrte Sailer an der Fachschule für Werbung und Gestaltung Berlin, von 1976 bis 1981 war er zudem Gastdozent an der Kunsthochschule Weißensee. Nach 1991wirkte er als Kunstprofessor in Kassel und an der Fachhochschule für Technik und Wirtschaft Berlin.
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Seit 2002 arbeitet er freiberuflich als Maler und Grafiker in Berlin. Sailers Bilder befinden sich in zahlreichen Museen, u.a. in Berlin, Schwerin, Rostock, Greifswald und Frankfurt/Oder.
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'''Ostsee Zeitung 24.10.2015'''  von Jan-Peter Schröder
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Der alte Niemeyer, der sie schon als Studenten wie junge Kollegen behandelt hatte, vermittelte ihnen (ihm und Freund Joachim John) eine halbverfallene Fischräucherei in Zempin, die sie bezogen,
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Stück für Stück ausbauten und jahrelang bewohnten. „Das war ein entscheidender Ort“, erzählte Sailer. „Wir haben da gemalt - die Fischer am Strand, reizende Nackedeis - und sogar das eine oder andere Blatt verkauft. Später kamen Berliner Künstlerfreunde gern dahin - Manfred Böttcher, Harald Metzges, Dieter Goltzsche. Auch Wolf Biermann war oft Gast in der Räucherei. …“
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Heute nutzen das Gebäude als Ferienhaus die Kinder der beiden Künstler.
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Datei:2015 Sailer 1.jpg|OZ 2015 a
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Datei:2015 Sailer 2.jpg|OZ 2015 b
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Datei:2015 Sailer 3.jpg|OZ 2015 c
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Datei:Fischräucherei 2008.jpg|ehm. Fischräucherei Zempin
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Datei:Sailer 2.jpg|Strand
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Datei:Sailer 1.jpg|Signiert
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===Walter Steiner===
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* [https://de.wikipedia.org/wiki/Walter_Steiner_(Geologe) Walter Steiner bei Wikipedia]
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[[Datei:Steiner Selbstbildnis.jpg|thumb|200px|rechts|Steiner Selbstbildnis]]
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[[Datei:Steiner Zempin.jpg|thumb|200px|rechts|Steiner: Zempin Achterwasser]]
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*1935 Böhmisch-Leipa, heute Ceska Lipa - +2012 Weimar.
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Deutscher Geologe, Stadthistoriker und Grafiker. 1953-1958 Studium der Geologie und Paläontologie an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg. 1958-60 Tätigkeit an der Staatlichen Geologischen Kommission in Halle, Blankenburg und Stendal. 1960-91 Mitarbeiter an der Hochschule für Architektur und Bauwesen Weimar. 1964 Promotion, 1972 Habilitation. 1991-2000 Direktor des Stadtmuseums Weimar, des Deutschen Bienenmuseums Oberweimar und der Kunsthalle Weimar. 1992-2000 Honorarprofessur für Geologie an der Bauhaus-Universität Weimar. Parallel autodidaktisch Beschäftigung mit Malerei und Grafik.
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===Jana Sonnenberg===
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*[http://theater-randfigur.de/ Theater Randfigur]
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Jana Sonnenberg  * 1978 Stralsund
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ausgebildete Schauspielerin an der Theaterakademie Vorpommern in Zinnowitz.
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Seit 2002 ist sie freie Schauspielerin und Figurenspielerin. Sie ist Mitglied im Landesverband freier Theater M-V und Mitglied des Verbandes "Deutscher Puppentheater" e.V."
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2006 begann sie auf  dem Grundstück in Zempin in der Rieckstraße, wo sie mit ihrem Mann Antonio Kühn und dem Sohn Johann lebt, ein Puppentheater einzurichten. - Sie begann erst unter dem Namen Puppenbühne Sonnenberg - dann Hoftheater. Da sie die Anzahl der Stücke und die Spielstätten erweitern konnte, hat sie das Hoftheater 2012 aufgegeben. Aber auf den Bühnen der Usedomer Seebäder kann man ihre phantasievollen Stücke erleben - zur Freude von Kindern und Erwachsenen.
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Sie erarbeitet sich die Stücke und Figuren selbst. Da es nun nicht nur Bühnenstücke für Kinder sind, die sie aufführt, hat sie ihr Theater nun  THEATER RANDFIGUR  genannt.
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Sie vereinigt Schauspiel und Puppenspiel - als ganz besondere Mischform. Termine der Vorstellungen - auch in der weiteren Umgebung - finden Sie auf ihrer Homepage.
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Datei:Sonnenberg Preis.jpg|2012 Preis erhalten
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Datei:2019 Theater Randfigur.jpg|2019
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===Matthias Wegehaupt===
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Datei:Wegehaupt Matthias 2010.jpg| 2010
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Datei:2021 Matthias Wegehaupt 1.jpg |2021 Teil 1
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Datei:2021 Matthias Wegehaupt 2.jpg |2021 Teil 2
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* [https://de.wikipedia.org/wiki/Matthias_Wegehaupt Matthias Wegehaupt bei Wikipedia]
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===Herbert Wegehaupt===
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Zum Gedenken - 100. Geburtstag
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Herbert Wegehaupt – Ein Usedomer Maler.
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Am 8. April des Jahres 1905 wurde er in Crone an der Brahe, heute Koronowo an der Brda (Polen) geboren.
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Seit 1930 lernte er die Insel Usedom durch seinen Freund und Maler Otto Manigk kennen und so wurde für diese Familien Usedom zum Sommerferienort, zu Beginn des II. Weltkrieges sogar der erste Wohnsitz. Schon im Jahre 1929 hatte er die Schwester von Otto Manigk, Luise, geheiratet. Bis 1949 wurde Ückeritz sein Heimatort. Als dann der Maler Otto Niemeyer-Holstein seinen Wohnsitz auf der Insel Usedom nahm, begann der Kreis, den wir heute die „Usedomer Maler“ nennen.
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Jürgen Lühr schreibt in seinem Buch über die Usedomer Maler:  „... Otto Manigk, der Meister der Walter-Kurau-Schule, Herbert Wegehaupt der ehemalige Dessauer Bauhausschüler und Otto Niemeyer-Holstein, der Landschaftsmaler aus Kiel, um diese Drei gruppierten sich die anderen Künstler....“
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Durch seine Berufung am 1.April 1949 als Professor an das Institut für Kunsterziehung der Universität Greifswald, hat er den Wohnsitz Ückeritz verlassen. Viele seiner Schüler haben durch ihn die Insel Usedom als weiteres Arbeitsgebiet ausgesucht. Die Verbindung nach Ückeritz ist nie abgerissen und heute wohnt und arbeitet als Künstler sein Sohn Matthias in Ückeritz.
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1953 wurde leider durch einen Brand im Ückeritzer Haus ein großer Teil seiner Werke vernichtet.
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Nach schwerer Krankheit verstarb Herbert Wegehaupt am 28.09.1959 in Greifswald.
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In dem 1998 erschienen Buch „Die Würde des Lebendigen“ schreibt Jürgen Lühr: „ ... Zu Lebzeiten verhinderten Bescheidenheit und Zurückhaltung eigene Ausstellungen. Es ging ihm um Arbeit, nicht um Selbstdarstellung. Heute wird seine Bedeutung als Maler zunehmend sichtbar.
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Herbert Wegehaupt schreibt in einem Brief: „...Mir scheint dass die Liebe zur Kunst, zum Leben (wer die Kunst lieben lernt, lernt das Leben lieben – und umgekehrt) die Kraft ist, die das Herz stark macht und den Geist weit, die ein weites schönes Ziel für das Leben zu stecken vermag....“
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HSto.
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* [https://de.wikipedia.org/wiki/Herbert_Wegehaupt Herbert Wegehaupt bei Wikipedia]
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=== Walter Womacka===
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* [https://de.wikipedia.org/wiki/Walter_Womacka Walter Womacka bei Wikipedia]
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Geboren am 22. Dezember 1925 in Horní Jiřetín, Tschechoslowakei; † 18. September 2010 in Berlin war ein deutscher Maler, Grafiker und Gestalter zahlreicher architekturgebundener Arbeiten.
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Hatte ein Haus in Loddin, wo er sich oft aufhielt.
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Datei:Womacka 27.11.2020 a.jpg | Walter Womacka OZ 27.11.2020 Teil 1
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Datei:Womacke 27.11.2020 b.jpg| Walter Womacka OZ 27.11.2020 Teil 2
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Version vom 12. Juli 2021, 00:23 Uhr

Soweit die Künstler auf der Insel Usedom gewirkt haben, werde ich die Dokumente hier sammeln.

Aktuelle Mitteilungen

Kataloge:

Media:1968 Katalog Junge Künstler.pdf

OZ 10. Mai 2021 Insel Usedom

„Schablonendrucke“ im Kunstpavillon

„Pochoir“ heißt die Ausstellung mit Schablonendrucken von Birger Jesch, Oskar Manigk, Matthias Wegehaupt und Lutz Wohlrab sowie Plastiken von Jürgen Kümmel Von Dietmar Pühler

Heringsdorf. Seit Sonnabend ist im Heringsdorfer Kunstpavillon die Ausstellung „Pochoir“ zu sehen. Anstelle der geplanten Vernissage wird der Usedomer Kunstverein e.V. am Samstag, den 12. Juni, eine Finissage durchführen. Aufgrund der aktuellen Corona-Landesverordnung bleibt der Kunstpavillon vorerst geschlossen. Bis dahin können sich Kunstinteressierte einen ersten Eindruck von der Ausstellung mit einem Blick durch die Fenster verschaffen. Die Öffnung erfolgt dann unter Einhaltung der geltenden Hygienevorschriften.

„Pochoir“ kommt aus dem Französischen und bedeutet „Schablone“. Der Begriff steht wie das englische „Stencil“ auch für die Schablonenkunst, die seit Mitte des 19. Jahrhunderts zur Kolorierung von Bildern beim Buchdruck verwendet wurde. Heute werden Pochoirs vor allem in der Street-Art-Szene verwendet. Deren bekanntester Vertreter ist Banksy, bei dem nach wie vor unklar ist, wer sich hinter dem Pseudonym verbirgt.

Aber auch hier auf Usedom beheimatete Künstler verwenden den Schablonendruck, dem nun im Kunstpavillon eine eigene Ausstellung gewidmet ist. So hat der in Ückeritz lebende Maler Oskar Manigk schon immer gern Schablonen verwendet. Sie sind Zitate und Zeichen, die in seinen skurrilen Bildwelten Eingang finden. Auch der ebenfalls in Ückeritz lebende Matthias Wegehaupt bedient sich gelegentlich der Schablonen. Sie bieten ihm die Möglichkeit, ein figürliches Zeichen innerhalb des Bildes zu vervielfältigen.

Der in Greifswald geborene und in Berlin lebende Lutz Wohlrab stellt die Vorlagen für seine Pochoirs auf dem Fotokopierer her. Er ist vor allem dadurch bekannt geworden, dass er seit 1985 an vielen internationalen Mail Art-(„Postkunst“)-Ausstellungen beteiligt ist. 1994 gab er das Standardwerk Mail Art-Szene DDR mit heraus. 2007 folgte ein Mail Artisten-Lexikon im Internet.

Ebenfalls sehr aktiv in der Mail Art-Szene der DDR war Birger Jesch. Seine Pochoir-Arbeiten folgen konzeptionellen Gedanken. Er fertigt Schablonen nach Passfotos, die er auf Zeitungsseiten aus beiden Teilen Deutschlands aufträgt. In seiner neuen Serie Wassermann benutzt der gelernte Maler mit Vorliebe Musterwalzen, von denen er einen großen Fundus besitzt.

Für Schablonenkunst der besonderen Art steht der Buddenhagener Bildhauer Jürgen Kümmel. Er verwendet seit vielen Jahren selbstentwickelte Schablonen und überträgt diese auf das Eichenholz. So entsteht schon beim Zeichnen eine spannungsvolle rhythmische Gliederung. Kümmel formt, durchbricht und reduziert dann seine plastischen Arbeiten.

Die Ausstellung „Pochoir“ mit Arbeiten von Oskar Manigk, Matthias Wegehaupt, Lutz Wohlrab, Birger Jesch und Jürgen Kümmel ist bis zum 13. Juni 2021 zu sehen. Der Heringsdorfer Kunstpavillon ist mittwochs bis sonntags von 15 bis 18 Uhr geöffnet.

Künstler, die auf Usedom gewirkt haben

Lyonel Feininger

Eine Feininger Radtour kann man mit dem Buch "Papileo auf Usedom" (ISBN: 978-3-00-027062-8) unternehmen. Von 1908 an bis 1921 entstanden viele Werke mit den Motiven der Insel Usedom. Feiniger war mit dem Rad und Malutesilien unterwegs. 45 Standorte, an denen der Künstler gearbeitet hat wurden durch in Bodenplatten eingelassenen Bronzeplatten mit der Blickeichtung des Künstlers zum Motiv im Boden verankert. In dem Buch sind die Werke zu den Standorten verzeichnet. Auch blau-weiße Straßenschilder weisen den Weg.

Hugo Scheele

Hugo Scheele
Landfrau von Usedom III. Kunstausstellung 1953 in Dresden - (seine Frau)

Hugo Scheele wurde am 15. Juni 1881 in Arnsberg im Sauerland als Sohn des Rechtsanwalts Carl Scheele und seiner Ehefrau Elisabeth Scheele geb. Seneca geboren. Er besuchte das Gymnasium in Arnsberg und studierte zunächst Humanistische Medizin in Leipzig. Er brachte es bis zum Physikum und danach bat er seinen Vater, ihn doch als Maler ausbilden zu lassen. Er durfte in Leipzig die Zeichenschule besuchen und musste parallel dazu die Handelshochschule absolvieren, da ihm sein Vater nach seinem Ableben ein größeres Vermögen hinterlassen wollte. Sein Vater war inzwischen von Arnsberg an das Reichsgericht nach Leipzig berufen worden, wo er als Kaiserlicher Geheimer Justizrat 1908 seinen Abschied nahm und nach Königstein im Taunus übersiedelte. Von Leipzig aus ging Hugo Scheele nach Düsseldorf und arbeitet unter Professor Grünwald und Professor Gebhardt. Von dort ging er nach Weimar, wo er Meisterschüler bei Professor Olde, Ludwig von Hoffmann und Professor Thed war. Am 1. Oktober 1905 lernte er Rosel Müller kennen und verlobte sich am 21. Juli 1906 mit ihr.

Hier noch Angaben zur Familie: Vater Carl Scheele wurde am 13.07.1850 geboren und verstarb am 09.09.1920. Mutter Elisabeth, geb. Seneca, am 04.04.1854 geboren und gestorben am 15.01.1915. Hugo Scheele hatte noch einen Bruder und eine Schwester. Hugo Scheeles Großvater war der Geheime Justizrat Eduard Scheele, geb. am 05.02.1815 in Arnsberg, verstorben am 23.08.1902 in Ahaus, der mit Bertha, geb. d´Hauterive, geb. am 21.11.1821, verheiratet war. Der Urgroßvater von Hugo Scheele war Christoph Scheele, geb. am 08.05.1788, der Mühlenbesitzer in Arnsberg und mit Eva Bönner verheiratet war.

Studienreisen führten Hugo Scheele nach Paris und Florenz. Seinen Studienabschluss erlangte er in Paris. Noch vor dem Ersten Weltkrieg malte er in Griechenland. Während des Krieges diente er als Gardefüsilier bei den „Maikäfern“ in Berlin, später als Kurier auf dem Balkan.

1921 heiratete er Rosel Müller. Es waren zunächst gesundheitliche Gründe, die Scheele an die Ostsee zogen. Er fühlte sich jedoch auf der Insel Usedom bald recht heimisch und kaufte 1923, von dem Rest des ihm nach der Inflation verbliebenen Vermögens, in Zempin das Haus BALTICA in der Waldstraße.

Als freischaffender Künstler lebte er vom Verkauf seiner Bilder. Einige wurden von Museen angekauft. Er war Mitglied des Pommerschen Künstlerbundes, der 1916 in Stettin gegründet wurde. Um gemeinsam mit seiner Frau nach dem Zweiten Weltkrieg überleben zu können, malte und zeichnete er kleinere Formate und Ansichtskarten, die sich besser verkaufen ließen. Nach Kriegsende malte er kurze Zeit auf Wunsch der Sowjets Porträts von Soldaten und aktuellen Politikern. Das Malen der Schönheiten der Insel Usedom, Natur und Menschen bei ihrer Arbeit, bildeten seinen Lebensinhalt.

Er sandte 3 Arbeiten zur III. Deutschen Kunstausstellung der DDR 1953 in Dresden. Das Gemälde „Landfrau von Usedom“ wurde ausgestellt und angekauft. Leider ist es nicht mehr auffindbar, da es an eine LPG gegeben wurde und es existiert nur eine S/w Aufnahme.

Im Haus BALTICA hatte er auch Ausstellungsräume geschaffen. Er konnte seine Einstellung und sein Lebensbild nicht ändern und passte sich auch nicht an. Seine Frau berichtete von einer Berliner Kunstausstellung, wo er sich äußern sollte, und er soll gesagt haben: „Meine Damen und Herren, diese Malerei hat nichts mit Kunst zu tun und von Politik verstehe ich nichts“ und er verließ den Raum.

Er hat Graphiken, Ölgemälde und Aquarelle, besonders des Lebens, der Landschaft auf der Insel Usedom und deren Geschichte angefertigt - heute ein wertvoller Schatz für die Chronik. Mit den „Usedomer“ Künstlern hatte er losen Kontakt, wurde aber in diese Gemeinschaft nicht aufgenommen. Gern hat er auch gedichtet. Über die geschichtliche Entwicklung, die Pflanzen und Tiere der Insel Usedom stellte er 1936 einen Band mit 10 Linolschnitten zusammen. 2004 konnte der Heimatverein einen Nachdruck dieses Werkes „SINGSCHWAN ÜBER USEDOM“ mit Zustimmung der Nichte von Frau Rosel Scheele, Ursula Bräuer, mit einem Vorwort herausgeben. Seine Lebensweisheit und sein Humor lassen uns oft beim Lesen der Gedichte schmunzeln. So steht uns auch noch ein Tonband mit der Stimme des Dichters zur Verfügung, auf welchem er Teile des unvollendeten Werkes „DER DRAK VON USEDOM“ vorstellt. Dieser Band sollte ebenfalls mit Linolschnitten versehen werden und Sagen und Märchen der Insel Usedom zum Inhalt haben. Dieses Werk erschließt uns des Künstlers reiche Phantasie. Der Heimatverein Zempin e.V. arbeitet daran, dieses unvollendete Werk auf einer DVD festzuhalten und mit Erklärungen und Werken des Künstlers zu ergänzen.

Im Universitätsklinikum Greifswald starb er am 10.September 1960 an einer Embolie nach einer OP. Beerdigt wurde er in Eisenach in der Familiengrabstätte seiner Frau, unmittelbar neben dem Grabmal für den Niederdeutschen Mundartdichter Fritz Reuter. Bald danach zog seine Frau Rosel nach Münster und verstarb dort im Jahre 1977.

Fast 40 Jahre hat er in Zempin gelebt und in seinem Werk finden wir viele typische Merkmale des kleinen Fischerortes Zempin und auch der Insel Usedom in Wort und Bild wieder. Sein Lebensmotto hat er wohl in seinem Gedicht zur „Krummen Kiefer“ in Zempin festgehalten:

  Vom Sturmwind geknickt,
  leb ich gebückt –
  doch strebend zum Licht
  ergeb ich mich nicht.

Rosa Kühn

Rosa Kühn
Frühling Kacheln Rosa Kühn

Rosa Kühn zum 80. Geburtstag

Die Malerin Rosa Kühn feiert am 28. Mai 2008 ihren 80. Geburtstag. Sie wurde in Grünberg (Schlesien) geboren. Ihre erste Personalausstellung fand anlässlich ihres 50. Geburtstages im Kunstpavillon in Heringsdorf statt. Zu ihrem 70. Geburtstag wurde zur Ausstellung im Museum Wolgast ein erster Katalog herausgegeben; zum 75. Geburtstag gab es zu den vielen Gemeinschaftsausstellungen eine Ausstellung von Aquarellen gemeinsam mit Werken der Keramikerin Barbara Löffler aus Ramelow bei Friedland im Heringsdorfer Kunstpavillon. Über 50 Jahre lebte und arbeitete Rosa Kühn in Zempin. In diesem Heimatheft wollen wir sie ehren und etwas über ihre Werke, ihr Leben und ihre Lebenseinstellung berichten.

Rosa Kühn ist sehr bescheiden und wünscht kein „Aufhebens“. So schrieb sie an den Heimatverein Zempin, dass sie zu ihrem besonderen Geburtstag, wie bei den vergangenen und auch künftigen Geburtstagen nicht da sei und diese Feier umgehe. Es sei halt so eine Grille von ihr; wir sollten es akzeptieren, dann wäre sie von Herzen dankbar.

Der Vater von Rosa Kühn war Fleischermeister und hatte in Grünberg / Schlesien eine kleine Konservenfabrik mit „Kühns Würstchen“ aufgebaut. Die Mutter war Tochter eines Bäckermeisters. Gemeinsam mit zwei Schwestern wuchs Rosa in behüteten Verhältnissen auf. Die Töchter erhielten eine gute Bildung und musische Erziehung. Schon mit sieben Jahren unterstützen die Eltern Rosas malerische Begabung, sie erhielt eine Staffelei. Nach dem II. Weltkrieg und der Flucht der Eltern fand sich die Familie in Berlin wieder. 1947 begann Rosa Kühn mit dem Studium der Malerei an der Hochschule für Bildende Künste in Berlin-Charlottenburg bei Professor Max Drebus.

Sie war fasziniert von den ausgestellten Aquarellen Otto Niemeyer-Holsteins (ONH) in der Buchhandlung Wolff in Berlin-Friedenau und lernte ihn auch persönlich kennen. Er sollte ihr Lehrer sein, entschied sie 1948 nach einigen Wochen Sommeraufenthalt in Lüttenort. Im März des folgenden Jahres zog sie nach Lüttenort, an die schmalste Stelle der Insel Usedom zwischen Zempin und Koserow. In der bescheidenen Unterkunft und den improvisierten Verhältnissen bei Otto Niemeyer-Holstein und seiner Frau lernte sie in den Jahren von 1948 bis 1952 das einfache Leben kennen. Dort war sie zunächst zahlende Schülerin, aber auch Mädchen für alles, um von der Malerei vom „Käpt´n“, wie der Maler genannt wurde, zu lernen. Sie schlief neben dem Ziegenstall, hütete das Schaf, fütterte die Hühner, melkte die Ziege und half beim Segeln auf dem „Orion“, mit dem Gästetouren durchgeführt wurden. In den Diskussionen über Kunst zwischen dem Ückeritzer Maler Otto Manigk und ONH lernte sie die für sie wichtige Sicht und Einstellung zur Kunst. Aber nicht nur die Malerei verband diese drei Menschen, sondern auch die Musik. Fast 25 Jahre lang, bis zum Tod von Otto Manigk, musizierte das Trio regelmäßig an jedem Freitag. Rosa Kühn spielte Klavier, Otto Manigk 1. Violine und ONH 2. Violine. Sie liebten Bach, Händel und alte italienische Komponisten. Das Anwesen von ONH war ein anregender Treffpunkt für junge und alte Künstler. Im Jahre 1952 zog Rosa Kühn nach Zempin, in den Inselhof.

Einen Zeitbericht finden wir in dem Buch „Die Insel Usedom“ von Hermann Heinz Wille, erschienen im Jahre 1953: „.... Auf Usedom sind eine ganze Reihe bildender Künstler ansässig und heimisch geworden, die in ihren Bildern den Zauber der Küstenlandschaft schildern. In dem kleinen romantischen, auf keiner Karte zu findenden, Lüttenort bei Koserow lebt und schafft Otto Niemeyer-Holstein. In dem hellen, freundlichen Gästeraum des Inselhofes Zempin, der ein beliebter Treffpunkt der Kulturschaffenden ist, sind mehrere seiner in gedämpften Farbtönen gehaltenen großflächigen Bilder ausgestellt. Daneben hängen einige Aquarelle von Rosa Kühn, die in einem Seitenteil des Inselhofes ihre bescheidenen Arbeitsräume eingerichtet hat. So gleichen die Räume des Inselhofes einer improvisierten Kunstausstellung, in der die Künstler der Umgebung ihre Werke ausstellen. Die kleine Schau zeigt eine große Wirkung; denn die Begegnung mit der Landschaft im Kunstwerk vermittelt uns selbst ein inniges Verhältnis zur Natur.“ Im Jahre 1954 zog Rosa Kühn in ein Wohnhaus an der Hauptstraße in Zempin, das ONH aus dem Transformatorenhaus der Zempiner Flak - Schule umgebaut hatte. Wegen der Form nannte er es „Torrino“, das Türmchen. So blieb sie viele Jahre seine Mieterin. (Vom Nachmieter in Turino geändert.)

In den Verband „Bildender Künstler“ wurde sie im Jahre 1952 aufgenommen. Die Lebensgemeinschaft mit Otto Manigk seit 1960 und die Geburt des gemeinsamen Sohnes Antonio im Jahre 1961 bedeutete für beide Künstler Anregung und belebende Schaffenskraft. Durch Unterstützung ihrer Eltern konnten sie Reisen u.a. nach München, Paris, Moskau und Leningrad unternehmen und die Werke der alten und neuen Meister der Malerei und der bildenden Kunst auf sich wirken lassen.

Die staatlichen Bildankäufe konnten den Lebensunterhalt jedoch nicht decken. Rosa Kühn hatte wohl zu wenige sozialistische Inhalte in ihren Werken. So begann sie ab 1966 mit der Keramikmalerei. Es fiel ihr nicht leicht, sich mit dem neuen Material vertraut zu machen. Sie hatte nur einen kleinen Brennofen und das Ergebnis ihrer Versuche ergab, dass sie Platten bis zu einer Größe von 17 x 27,5 cm brennen konnte. Sie entwarf ihre Motive, teilte diese in die Plattengröße und bemalte und brannte sie einzeln unter einfachsten technischen Bedingungen. In dieser Art der Wandgestaltung erreichte sie eine hohe künstlerische Fertigkeit.

In den 20 verschiedenen Arbeiten für öffentliche Einrichtungen wie Schulen, Kindergärten, Schwimmbäder usw. zeigten sich belebende Farbigkeit, Poesie und Menschlichkeit. Diese Arbeiten entstanden mit einem hohen körperlichen Aufwand, sodass für andere künstlerische Techniken wenig Kraft blieb. In Zempin können wir die vier Tafeln der Jahreszeiten in „Uns olle Schaul“ bewundern. Im Kindergarten und in der Arztpraxis, ehemals die Kinderkrippe, werden die kindgerechten Arbeiten liebevoll geachtet. Die Arbeiten in der Zinnowitzer Schwimmhalle fielen leider dem Umbau zum Opfer. Der Fotograf Jürgen Grempler aus Zempin konnte auf seinen Bildern sehr viele Werke festhalten.

Der Tod Otto Manigks im Jahre 1972 hatte Rosa Kühn vorübergehend den schöpferischen Schwung genommen. Doch tapfer arbeitet sie weiter, auch um den Lebensunterhalt für sich und den Sohn zu erwirtschaften. Nachdem sie im Jahre 1982 in der Rieckstraße in Zempin ihr neues Wohnhaus mit Atelier beziehen konnte, begann eine neue wirkungsvolle Phase der Aquarellmalerei. 1990 wurde sie Mitglied im Künstlerbund MV. Als Rosa Kühn im Jahre 1995 eine Zwischenbilanz zog, hatte sie ca. 250 Ölgemälde und 500 Aquarelle geschaffen.

Als Thema für den Katalog zur Ausstellung 1998 hatte Prof. Dr. Bernfried Lichtnau den Titel gewählt: Rosa Kühn - eine vitale Usedomer Malerin. So ist sie auch den Zempinern als bescheidener, willenstarker und vitaler Mensch bekannt, oft mit dem Fahrrad durch den Ort radelnd. 2005 zog sie nach Bansin in eine Anlage für betreutes Wohnen. Dort fühlt sie sich recht wohl. Von der lieb gewordenen zweiten Heimat, der Insel Usedom, entstehen weitere stimmungsvolle Aquarelle. In ihrem Zempiner Haus wohnt jetzt ihr Sohn Antonio, Musikdozent in Greifswald, mit seiner Lebensgefährtin und Sohn Johann. im Sommer geht es im Garten oft recht fröhlich zu, denn Jana Sonneberg hat ein Puppentheater eingerichtet, das sich großer Beliebtheit erfreut.

Wir wünschen Rosa Kühn weiterhin Gesundheit und viel Schaffenskraft, damit sie uns noch viele erstaunliche Werke schaffen kann.

Literatur:

Achim Roscher – Otto Niemeyer-Holstein

Ausstellungskatalog 1998

Ostsee Zeitung – Artikel

Sabine Curio

Elsa von Corswant

  • 18. Januar 1875 in Krummin; † 1957 auf Gotland, Schweden. Vollständiger Name Elsa Friederike Anna Emilie von Corswant) war eine deutsche Malerin und erste Künstlerin der Insel Usedom. Ihr Werk ist der impressionistisch geprägten Freilichtmalerei zuzuordnen.

Das Heimatmuseum in Swinemünde wurde durch Bomben 1945 zerstört. Heft über das Heimatmuseum: Usedom-Wolliner Blätter Nr.1 von 2002, Verlag Störr, Ostklüne ISBN 3-937040-005

Kurt-Heinz Sieger

Maler und Graphiker

  • 17.4.1917 Görlitz +25.3.2002 Zempin
Kurt-Heinz Sieger

Die Zempiner hatten es kaum gemerkt, dass ein Maleratelier 1980 in der Hexenheide entstand. Erst als Ausstellungen angekündigt wurden mit dem Namen Kurt-Heinz Sieger, Zempin, fragte man sich, wo er denn wohnt. Der Maler hatte sich mit seiner Frau zwischen Zempin und Zinnowitz, auf einem ehemaligen Wochenendgrundstück von der Öffentlichkeit zurückgezogen. Er kam aus Frankfurt (Oder) und war 63 Jahre alt. Seine, in den letzten Jahren auf Usedom geschaffenen, sehr bekannt gewordenen Pastelle sind dadurch entstanden, dass seine Erkrankung der Nerven, die Mitte der achtziger Jahre begann, das Arbeiten mit Öl an der Staffelei nicht mehr zuließ. So begann er mit Pastellkreide zu malen. Es war für ihn eine neue Herausforderung, mit diesem Material zu arbeiten. Er hat wunderbare Werke geschaffen, die er über viele Arbeitsstadien hinweg, in einer lockeren Struktur mit großer Leuchtkraft der Farben und mit einer gleichzeitigen Durchsichtigkeit, aufgebaut hat. So lange er die Kreide noch halten konnte, malte er in seinem Atelier in der Hexenheide, wo er im Jahre 2002 verstarb.

Badende , Pastell, K.-H. Sieger

Doch sein geschaffenes Werk ist viel umfangreicher und hatte besonders den Menschen, den Akt, zum Thema. Um diese Werke zu verstehen, muss man auch etwas über sein Leben wissen. Von den bittertraurigen Bildern einer Kindheit im Waisenhaus und bei Pflegeeltern an bis zu 17 Stellen schrieb er in sein Tagebuch. Er malte auf Zeitungsrändern und aufgerissenen Briefumschlägen. Erst als 14jähriger erhielt er, nach einer Wanderung durch das Riesengebirge, erste Anerkennung für über zwanzig angefertigte Landschaftszeichnungen. So konnte er bei einem Dekorationsmaler in die Lehre gehen und lernte auch Schrift und Stuckdecken zu gestalten. Auch an Restaurierungsarbeiten in Görlitzer Kirchen durfte er teilnehmen. Doch der Krieg kam und er musste zum Arbeits- und Wehrdienst. In diese Zeit fällt 1940 die Ferntrauung und nach der Kriegsgefangenschaft zieht er nach Königshain zu seiner Frau. Drei Kinder werden in dieser Beziehung geboren. Neben seiner Arbeit als Dekorationsmaler beschäftigt er sich autodidaktisch mit der Tafelmalerei. 1947 begann er an der Fachschule für angewandte Kunst in Leipzig ein Studium, musste es aber abbrechen, um seine Familie zu ernähren. Nach einer Ausstellung im Jahre 1950 in Pirna wird er zum Studium an die Dresdner Kunsthochschule delegiert. Er war schon 33 Jahre alt. Nach fünf Jahren schließt er diese mit der Diplomarbeit, ein Gemälde der Familie des Hausmeisters der Dresdner Hochschule, ab. Danach arbeitet er als Fassadengestalter in einem Aufbaustab von Wohnhäusern in Hoyerswerda. Es entstehen etwa sechzig baugebundene Arbeiten in Sgraffito, Glas, Mosaik und Silikat. Nach Cottbus zog er 1960 und arbeitete freischaffend. Einer kurzen zweiten Ehe folgte eine dritte, aus dieser Verbindung stammen zwei Kinder. In Cottbus förderte er die Laienarbeit und in der Hochschule für Bauwesen von 1964 – 65 war er Lehrbeauftragter. Die Stadt Cottbus würdigte seine Leistungen durch Auszeichnungen mit dem Carl-Blechen-Preis. Ein Ortswechsel folgte 1972 nach Frankfurt (Oder). Dort war er freischaffend tätig und seine Werke fanden Anerkennung und wurden von Stadt und Museum angekauft. Er wurde 1977 mit dem Kleist-Preis der Stadt geehrt. Seine vierte Frau Brigitte geb. Lau heiratete er 1976. In seiner Frankfurter Zeit gelang es ihm, sich teilweise von den thematischen Vorgaben der staatlich Auftragsmalerei zu lösen. So gewann er größere künstlerische Freiheit als zuvor in Cottbus oder Hoyerswerda. Die Höhepunkte seines künstlerischen Erfolges waren Einzelausstellungen in Frankfurt (Oder), Dresden, Cottbus, Fürstenwalde, Zinnowitz und Wolgast, Ausstellungen in Polen und Bulgarien, sowie die Beteiligung an einigen Kunstausstellungen der DDR, die seit 1945 in Dresden stattfanden.

Im Jahr 1980 siedelte Kurt-Heinz Sieger nach Usedom über, wo er sich in Zempin ein Haus mit angrenzendem Atelier errichtete und sich mit seiner Frau vom öffentlichen Leben völlig zurückzog. Kontakte zu der auf Usedom ansässigen Künstlergeneration unterblieben fast völlig. Frau Franka Keil, die Leiterin des Museums Lüttenort auf Usedom, beschreibt Sieger als einen sehr zurückgezogen lebenden Menschen, der auch im Hinblick auf sein künstlerisches Werk eher ein Einzelgänger war. In seiner selbstgewählten Isolation wandte er sich noch einmal seinem liebsten Sujet zu, dem Akt. Eine umfangreiche Gruppe von kleinformatigen Tafelbildern in Mischtechnik entstand, in denen er seine Beobachtung und Studien der Menschen am FKK-Strand umsetzte. Zum ersten Mal fühlte er sich frei von Zwängen und die Serie ging ihm gut von der Hand, wie sonst eigentlich nur das Zeichnen. Sieger fühlte sich künstlerisch frei. Am 25.März 2002 starb er in der Hexenheide und wurde auf dem Zempiner Friedhof beigesetzt. In das Atelier ist heute wieder Leben eingekehrt. Frau Brigitte Sieger stellt Staffelei, alle Utensilien und das Flair der Umgebung des Malers Kurt-Heinz Sieger für junge Menschen zur Verfügung. In den letzten Jahren waren es besonders Potsdamer Studenten, die das „Ferienatelier“ nutzten. Ausstellungen in „Uns olle Schaul“ in Zempin zeigten, wie sich die jungen Menschen den landschaftlich schönen Ort künstlerisch erschließen.


Kurt Heinz Sieger 85. Geburtstag

des Malers im Seebad Zempin auf Usedom

Seit 22 Jahren hat sich der Künstler, mit seiner Frau Brigitte, ganz am Rande des Gemeindegebietes, in der Hexenheide, ein zu Hause und eine großzügiges Atelier geschaffen.

Die Insel Usedom hat mit dem Badebetrieb nach 1900 viele Künstler, besonders Maler, angelockt. Das Licht, die Farben, die abwechslungsreiche Landschaft, die Ungezwungenheit der Menschen am Strand und nicht zu vergessen die Fischer mit ihren Booten und Netzen inspirierten die Künstler.

In Ückeritz, an der Waldkante, siedelten sich die ersten „Usedomer Maler“ an, aber auch in anderen Inselorten, so in Zempin seit 1921 durch den Maler Hugo Scheele, wurden einige Maler sesshaft. Oft haben sie vorher Studienaufenthalte oder Ferien verbracht, um sich dann ganz der Insel zuzuwenden.

Die Gründe warum sich der Künstler Kurt–Heinz Sieger hierher zurückgezogen hat, wurde in den einführenden Worten zur Ausstellung am 03.09.1999 in der Sparkasse in Wolgast von seiner Frau Brigitte vorgetragen.


Kurt-Heinz Sieger 95 Jahre

von Cassen Jan Harms

KURT-HEINZ SIEGER * 1917 Görlitz + 2002 Zempin

In diesen Tagen wäre er 95 Jahre alt geworden. Sein letzter Wohnsitz war seit 1980 das Seebad Zempin. Sein Atelier- und Wohnhaus steht außerhalb des Ortes in der Hexenheide.

Die Insel Usedom hat mit dem Badebetrieb nach 1900 viele Künstler, besonders Maler, angelockt. Das Licht, die Farben, die abwechslungsreiche Landschaft, die Ungezwungenheit der Menschen am Strand und nicht zu vergessen die Fischer mit ihren Booten und Netzen inspirierten die Künstler. Und hier waren sie fern des Getriebes der Großstädte.

Sieger arbeitete vielseitig, von baugebundener Kunst, über Ölmalerei, Tempera, bis Kohle und Kreide reicht seine Spannweite. Besonders hat er sich mit dem Menschen beschäftigt. Seine Kindheit und Jugend, die er fast ausschließlich in Heimen und einer guten Handvoll von Pflegefamilien verbrachte, hat deutliche Spuren in seinen Bildern hinterlassen.

Fast alle seiner Gestalten stehen scheinbar beziehungslos nebeneinander, seine Farbskala bewegt sich fast ausschließlich im gedeckten Bereich, die großen Flächen aber sind stark differenziert gemalt. Seine großen Vorbilder Cézanne und Hans von Marées sind allenthalben zu spüren, Picassos Einfluss ist nicht zu übersehen. Erst in seinem Spätwerk tauchen Ideen Francis Bacons auf, in diesem britischen Vorbild scheint er den idealen Ideengeber seiner Empfindungen gesehen zu haben und das drückt er auch in kräftigeren Farben aus.

Eine Verbindung zu den „Usedomer Malern“ konnte er einerseits durch seine späte Übersiedlung auf die Insel nicht mehr herstellen, zum anderen aber ist er der Geselligkeit und dem intensiven Gedankenaustausch dieser illustren Gesellschaft sehr fern gewesen.

In den späteren Jahren entdeckte er für sich Pastellkreide und luftige Motive – nicht zuletzt auch ein Zugeständnis an den Publikumsgeschmack. Hierzu fand er – neben den vielen Akt- und Strandbildern – reichlich Motive auf der Insel Usedom.

„In der Transparenz und Leichtigkeit der Kreide war für ihn die Flüchtigkeit und Vergänglichkeit des Prachtkleides der Natur am besten nachzuempfinden. Die Weite der vorpommerschen Landschaft mit dem hohen Himmel, dem Wasser, sowie die Bewegung durch die stetigen Winde, ziehen sich durch all diese Blätter.

Siegers Werke entstanden langsam, sie wuchsen und veränderten sich über viele Arbeitsstadien hinweg. Diese Pastelle sind in einer lockeren Struktur, die Farben dominieren in großer Leuchtkraft und in der gleichzeitigen Durchsichtigkeit aller Erscheinungen. Dieser Künstler ist ein bescheidener Helfer, der uns die kleinen und manche großen Freuden entdecken lässt, an denen wir zu oft stumpf und achtlos vorübergehen, einer, der unseren Augen Lust und unseren Herzen Kraft spendet.“ (Dieter Schmidt und Brigitte Sieger in einem Ausstellungstext.

Seit dem Jahre 2003 öffnet seine Frau, Brigitte Sieger, das Atelier als Ferienatelier für Gruppen junger Studenten, die ihre Produkte schon in Zempin und Lassan ausstellten. Damit bleibt die Wirkungsstätte und der Schöpfergeist des Künstlers lebendig.

Eberhard Trodler

  • 1942 Königsberg/ Neumark

1956 Malerlehre und Arbeit im väterlichen Betrieb. 1965-68 Studium an der Fachschule für angewandte Kunst in Heiligendamm.- 1968-81 Arbeit als Ingenieur für Farbgestaltung in Berlin und Potsdam - Währenddessen autodidaktische Entwicklung zur Malerei unter Anregung des Malers Otto Niemeyer-Holstein sowie des Werkes von Curt Querner - 1982 Aufnahme in den Verband Bildender Künstler der DDR - seitdem freischaffend - Seit 1982 zahlreiche Einzel- und Gruppenausstellungen bundesweit sowie im europäischen Ausland -

Die folgenden Motive von Zempin und den Fischern Willi Florin und Hans Schätzchen stellte er in der Villa Irmgard in Heringsdorf im Herbst 2005 aus. Er lebt in Stahnsdorf bei Berlin.

Harald Herzel

Webseite: Harald Herzel

  • 1941

Matrose der Volksmarine der DDR, Bootsmann, Kunstpädagogikstudium, Tätigkeit als Kunsterzieher und im Kulturbereich, Fachschuldozent am ehem. Institut für Lehrerbildung in Potsdam, seit 1991 Dozent im Lehramtsstudiengang Kunst an der Universität Potsdam,

Personalausstellungen in Zehdenick, Gransee, Oranienburg, Heringsdorf, Leinefelde, Heiligenstadt, Potsdam und Zempin.

Ausstellungsbeteiligung u.a. 1992 in Düsseldorf, 1993 in Wolfenbüttel, Personalausstellungen 1999 im Landtag Potsdam, „Traum und Trauma – 1981 –1999“ sowie „Märkische und Usedomer Landschaften“


Peter Makolies

Er wohnt und arbeitet in Dresden und in Warthe im Lieper Winkel der Insel Usedom.


Helmut Maletzke

Helmut Maletzke bei Wikipedia

Helmut Maletzke war auch im Pommerschen Künstlerbund wie Hugo Scheele. Zur Ausstellungseröffnung 1994 "Hugo Scheele" in Zempin, war Helmut Maletzke anwesend.


Oskar Manigk

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  • 29. April 1934 in Berlin

Er lebt und arbeitet in Ückeritz auf Usedom und in Berlin.


Er ist Sohn von Otto Manigk

Otto Manigk

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  • 09. Februar 1902 in Breslau; † 19. August 1972 in Ückeritz

Henriette Manigk

Henriette ist Tochter von Oskar und Enkeltochter von Otto

Henriette Manigk bei Wikipedia

auch Jette genannt * 30. April 1968 auf Usedom

Reinhard Meyer

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  • 23. Mai 1951 in Wolgast

lebt in Zinnowitz


Otto Niemeyer-Holstein

Otto Niemeyer-Holstein bei Wikipedia

  • 11. Mai 1896 in Kiel; † 20. Februar 1984 in Koserow

Frans Haacken

Linolschnitt v. Haacken
Frans Haacken Graphiker (1911 - 1979)
1935 mit Schifferklavier Haacken
Französisches Ferielager 1935
Buch Haacken
  • 1911 Aachen + 1979 Wymbritseradiel / Niederlande

Eigentlich Franz Wilhelm Peter Maria Haacken

Er hatte seine ersten Erfolge bei der Gestaltung von Plakaten und Programmheften für Theater und Oper in Berlin. Daneben entstanden zahlreiche Kinderbuchillustrationen. Später hat er für Film und Fernsehen gearbeitet.

Ausbildung an der Kunstgewerbeschule in Aachen unter Anton Wendling und Hans Schwippert. Künstler. Zeichentrickfilmer (Bildungsfilme für RWU und FWU, Werbung, 1. längerer Zeichentrickfilm nach 1945 - "Das Spatzenfest" (1948), Sendung mit der Maus), Graphiker, Gestalter von Plakaten und Programmheften für Theater und Oper in Berlin in den 1950ern (Berliner Ensemble bei Brecht, Metropol-Theater, Staatsoper, Deutsches Theater, Volksbühne).

Buchillustrator für viele Bücher des Felguth Verlags, Aufbau-Verlags, Alfred Holz, Parabel, Georg Bitter, u.a. "Husch. Das gute Gespenst" (Felguth, 1948), Scholtis "Die Fahnenflucht" (Chronos, 1948), Brecht "Der verwundete Sokrates" (Kinderbuchverlag, 1949), Brecht "Kalendergeschichten" (Aufbau, 1954), Feuchtwanger "PEP" (Aufbau, 1955), Kantorowicz "Meine Kleider" (Aufbau, 1957), "Peter und der Wolf" (Alfred Holz, 1958), "Alice im Wunderland" (Alfred Holz, 1967).

Schriftsteller: "Das Loch in der Hose" (Kinderbuchverlag, 1951), "Die turnende Tante und andere Pinneberger Geschichten" (Stalling, 1968), "Eine Kuh aus Pinneberg" (Parabel, 1972), "Pflaumenmus tut's auch" (Broschek, 1972), "Der violette Studienrat" (Bitter, 1972), "Django" (Otto Maier Ravensburg, 1979).

Lebte seit 1936 in Berlin, ab 1960 in der Nähe von Hamburg (erst Wedel, dann Pinneberg) und ab 1972 in Uitwellingerga/Niederlande.

Hinweise von Till Schröder 2012:

Till Schröder: Frans Haacken. Zeichner zwischen 3 Welten. Berlin: Gretanton-Verlag 2012, ISBN 978-3-00-040470-2

vielen dank für ihre hilfe! anbei der scan des besagten artikels von 1935. haacken ist der junge mann mit dem schifferklavier. links neben ihm könnte gerd jedermann sein, später professor für malerie an der hochschule der künste in berlin (1960er). haacken muss mindestens einmal auf dem inselhof gewesen sein, da er von dort die aufnahme in die reichskulturkammer, abteilung gebrauchsgrafik, beantragte (im antrag vom august 1935 steht zempin als wohnort). ab anfang 1936 dann in berlin lebend. er war wohl aber als student öfter an der ostsee (so im zeitraum 1930-35) mit seiner swing-jazz band Die Intellectuellen, manchmal nannten sie sich auch The Intellectuals. vielleicht hilft das ja noch weiter.

ich bin über jeden hinweis dankbar,

mit herzlichem Gruss, Till Schröder

weitere Hinweise von Till Schröder:

Ausbildung an der Kunstgewerbeschule in Aachen unter Anton Wendling und Hans Schwippert. Künstler. Zeichentrickfilmer (Bildungsfilme für RWU und FWU, Werbung, 1. längerer Zeichentrickfilm nach 1945 - "Das Spatzenfest" (1948), Sendung mit der Maus), Graphiker, Gestalter von Plakaten und Programmheften für Theater und Oper in Berlin in den 1950ern (Berliner Ensemble bei Brecht, Metropol-Theater, Staatsoper, Deutsches Theater, Volksbühne). Buchillustrator für viele Bücher des Felguth Verlags, Aufbau-Verlags, Alfred Holz, Parabel, Georg Bitter, u.a. "Husch. Das gute Gespenst" (Felguth, 1948), Scholtis "Die Fahnenflucht" (Chronos, 1948), Brecht "Der verwundete Sokrates" (Kinderbuchverlag, 1949), Brecht "Kalendergeschichten" (Aufbau, 1954), Feuchtwanger "PEP" (Aufbau, 1955), Kantorowicz "Meine Kleider" (Aufbau, 1957), "Peter und der Wolf" (Alfred Holz, 1958), "Alice im Wunderland" (Alfred Holz, 1967). Schriftsteller: "Das Loch in der Hose" (Kinderbuchverlag, 1951), "Die turnende Tante und andere Pinneberger Geschichten" (Stalling, 1968), "Eine Kuh aus Pinneberg" (Parabel, 1972), "Pflaumenmus tut's auch" (Broschek, 1972), "Der violette Studienrat" (Bitter, 1972), "Django" (Otto Maier Ravensburg, 1979). Lebte seit 1936 in Berlin, ab 1960 in der Nähe von Hamburg (erst Wedel, dann Pinneberg) und ab 1972 in Uitwellingerga/Niederlande.

Ergänzung tel. 27.03.2012: "Eine Kuh aus Pinneberg" (Parabel, 1972), die Kuh in dem Buch sieht genau so aus, wie auf der Karte vom Inselhof. HAACKEN hat diese bestimmt angefertigt.


Kurt Haase-Jastrow

  • 1. Juni 1885 in Jastrow, Westpreußen; † 17. Mai 1958 in Berlin

War ein deutscher Interieur-, Landschafts-, Porträt- und Stilllebenmaler.

Kurt Haase-Jastrow starb 1958 im Alter von 72 Jahren in Berlin. Sein Grab befindet sich auf dem Luisenstädtischen Friedhof in Berlin-Kreuzberg.

Haase-Jastrow hat 1929, zusammen mit der Familie RIESS, Herr Riess war zu der Zeit Deutschlanddirektor der Schallplattenfabrik ELECTROLA, seinen Sommerurlaub in Zempin verbracht. Zu Riess ist anzumerken dass er mit seiner englichen Frau im Jahr 1930 nach England emigriert ist.

Gibt es wohl in und um Zempin wohl Spuren die Haase-Jastrow, bzw Herr Riess, hinterlassen haben? Fragte 2020 Thomas Heinrich. Antwort: Es gibt ein Wochenendgrundstück am östlichen Ende der Dorfstraße, dass einer Familie Haase? gehört.

Haase-Jastrow hat wohl oft in Zempin Urlaub gemacht und gemalt. Ich habe „Seestücke“ aus den Jahren 1910 bis 1945 gefunden. Das würde ja zu dem Wochenendstück, was übrigens viel schöner klingt als FeWo, passen.

Clemens Kolkwitz

geb. 19.11.1949

Wertvolle Motive für eine Postkartenmappe mit Federzeichnungen hatte die Gemeinde Zempin zu ihrem besonderen Festjahr 1996 bei dem Kantor und Maler Clemens Kolkwitz in Wolgast bestellt.

Der 1949 in Berlin geborene Diplomarchitekt konnte sich während der DDR Zeit in Greifswald mit der Art der „Neubauten“ nicht anfreunden. So machte er aus seinem Hobby, der Musik, seinen zweiten Beruf und studierte in Greifswald an der Kirchenmusikschule.

Seit 1981 lebt und arbeitet er in Wolgast. Er war Kantor in Wolgast und ist nun Kantor für Koserow und Benz. Aber da für ihn nun Zeichnen ein Ausgleich zur Musik ist, können wir auf seinen Werken viele Gebäude und Landschaften der Umgebung in verschiedenen Techniken betrachten.

Seine Zeichnungen sind auf vielen Veröffentlichungen von Presse und Kirche zu sehen. Im Jahr 2000 erhielt er den Kulturpreis der Stadt Wolgast.


Durch ihn wurden die Ansichten Zempins des Jahres 1996 festgehalten und er hat auch das Logo für die Festtage entworfen. Zempin feierte in diesem Jahr 425 Jahre der Ersterwähnung durch den Greifenherzog Ernst Ludwig und 90 Jahre Freiwillige Feuerwehr.

1996 Zempin feiert 425 Jahre der Ersterwähnung

dazu hat Clemens Kolkwitz diese Motive gezeichnet:

Zum Geburtstag:

65 Jahre Clemens Kolkwitz Kantor und Künstler

Liebe Gäste, Freunde und Mitstreiter, Helfer und Kritiker, Sponsoren und natürlich Nachkommen (Kinder seid Ihr ja nicht mehr!)

2019 Clemens Kolkwitz an der Orgel in Koserow
Kantatenchor, Leitung Kolkwitz, in Benz

Lieber Clemens! 65 Jahre sollten eigentlich reichen für einen verdienten Ruhestand. Aber – was? Clemens ist schon 65? Ich glaube, Du kommst wie alle Rentner erst einmal in den Unruhestand. Große und kleine Chöre warten weiter auf Dich, die Orgel, die Blasinstrumente, der Flügel, Deine Band, die Solisten, der Zeichenstift, die Druckplatten, Dein Garten, die Ostsee, die Berge, das Fahrrad, und da fehlt sicher noch einiges, denn Du bist noch Musiklehrer, Musikschüler und ein liebevoller Vater, der seine Kinder nicht nur zur Musik geführt hat, sondern stolz auf ihre Leistungen sein kann.

Dein Leben hatte Höhen und Tiefen. Du bist immer wieder mit Deinem Glauben, mit Deinem Optimismus, Deinem Humor und Deiner ansteckenden Liebe zur Musik, in Deinen wenigen Ruhestunden, beim Zeichnen in der Natur und seit einigen Jahren glücklicherweise auch Urlaubsreisen fest und unerschütterlich ins Leben zurückgekommen.

Eigentlich warst Du einmal Architekt und man merkt heute noch, dass Du ein sehr bodenständiger und erfindungsreicher Handwerker bist. Wie kämen wir sonst als Chor zur Geltung, wenn Du nicht für jede Gelegenheit passende Podeste bauen würdest. Dein erster Beruf konnte Dich beim Abriss der Greifwalder Innenstadt nicht mehr befriedigen, und so studiertest Du 4 Jahre Kirchenmusik.

1981 kamst Du nach Wolgast. Du übernahmst einen ganz kleinen Kirchenchor aber auch eine ganz große Orgel. In kurzer Zeit bestimmtest Du das Musikleben in Wolgast. 60 Laiensänger wurden von Dir zu einem fast professionellen Chor geführt (obwohl Du Dir das in Deiner Bescheidenheit und Einfachheit nicht gerne sagen lässt). Du gründetest den Wolgaster Orgelsommer. Kinderchor, Posaunenchor und Flötenchor bereicherten das Muskleben und –erleben. Es wurden Orchester und Solisten gewonnen. Großer Höhepunkt waren Veranstaltungen mit anderen Musikkörpern: Hildesheimer Gospel-Voices, eine Patenschaft mit Sölvesburg und die ständige Begleitung durch die Danziger Philharmonie gaben Dir sicher den Mut zu immer anspruchsvoller Musik zu greifen und sie zum Klingen zu bringen. Haydn, Händel. Mozart, der große Johann-Sebastian-Bach, aber auch kleinere Werke von Puccini, Vivaldi, Saint-Saëns, Herzogenberg, Schütz, Mendelsohn-Bartholdy hielten in Wolgast Einzug.

Ein großer Höhepunkt war das Mozart-Requiem mit der Demminer Kantorei. Gemeinsam sangen140 Sänger, und es spielte ein 40-köpfiges Orchester vor 500 Zuhörern.

2003 kam dann ein völliger Neubeginn: Du übernahmst 2 kleine Kirchenchöre. Es kamen Stimmen aus dem alten Wolgaster Chor dazu und Dein unermüdlicher Wille brachte 2004 den Usedomer Kantatenchor zum Klingen. 10 Jahre später hat wieder ein Chor mit 60 Sängern aus der näheren und sogar weiteren Umgebung ein ganz großes Werk aufgeführt: Die h-Moll-Messe von Johann Sebastian Bach. Wieder Lernen, wieder große Probenarbeit mit Energie, Lachen, mit Pleiten, Pech und Pannen. Die Erhabenheit der Musik, die Ehrfurcht vor den Leistungen der Komponisten haben auch uns Sänger ergriffen. Dazu kommen kleine Chöre in Wolgast, Ziethen, Zinnowitz. Es müssen Musikstücke ausgesucht und abgestimmt werden; es werden Sponsoren gesucht, alles muss organisiert werden, Noten, Plakate, Probenräume, Einordnen in andere Musikveranstaltungen, bis zu den Festen, die wir wie heute gerne feiern. Lieber Clemens! Ich habe jetzt nur von der Musik gesprochen. Du hast auch noch den Zeichenstift und die Wäschemangeldruckpresse und jeder, der Dich kennt, hat mindestens eines von Deinen kleinen liebenswerten Werken zu Hause.

Ganze Liebe schenkst Du Deinen Kindern, denen Du auch unter schwierigen Umständen ein guter Vater bist. Alle lieben die Musik und 3 von ihnen sind nun sogar beruflich mit ihr verbunden, ob als Countertenor, als Pianistin oder als Mitspieler in einer Band.

Wir wünschen Dir alles Gute für die nächsten hoffentlich gesunden Jahre. Fang aber ein bisschen an, Arbeit zu verteilen. Zuerst tut das ein bisschen weh, weil angesprochene nicht immer „Hurra“ schreien. Überwinde Deine Bescheidenheit und Rücksichtnahme und fordere sie heraus, wie Du das kannst mit Deiner Hartnäckigkeit, wenn es um den Chorklang beim Musizieren geht.

Clemens, Du lebest: Hoch – Hoch – Hoch!

Vieles miterlebt, Text ausgearbeitet und am 22.11.2014 mit viel Beifall im Glaskasten vorgetragen: von Barbara Neubüser


Norbert Krabbe

Joachim John

Joachim John bei Wikipedia

Selbstbildnis Joachim John
Zempin Strand von J. John
  • 20. Januar 1933 in Tetschen, Tschechoslowakei; † 26. März 2018[1] in Neu Frauenmark war ein deutscher Maler.

Johns Familie musste 1945 Böhmen verlassen, es folgte der Schulbesuch in Köthen. Die Eltern zogen 1948 nach Zerbst, wo der Vater 1951 nach einer Auseinandersetzung mit dem Bürgermeister mit der Familie aus der DDR nach Westdeutschland flüchtete.

Joachim John kehrte nach kurzer Zeit in die DDR zurück und lebte bei seiner Großmutter in Zerbst. Nach dem Abitur 1952 folgte eine Ausbildung zum Chemiewerker. Nachdem 1953 eine Ausreise nach Westdeutschland zur Beerdigung des Vaters durch die Behörden versagt wurde, verließen John und die Großmutter illegal die DDR.

John lebte ein Jahr lang von Hilfs- und Gelegenheitsarbeiten bei seiner Mutter in Kleve, kehrte aber 1954 wieder in die DDR zurück. Er lebte dann in Dresden-Loschwitz, arbeitete am Staatlichen Operettenhaus als Requisiteur und absolvierte ein viermonatiges Studium an der Theaterhochschule Leipzig.

1955 begann er ein Studium der Kunsterziehung am Caspar-David-Friedrich-Institut der Ernst-Moritz-Arndt-Universität in Greifswald.

1959 brach John das Studium ab und zog nach Zempin auf die Insel Usedom. Fritz Cremer vermittelte ihm 1961 eine Teilnahme an der Ausstellung „Junge Künstler – Malerei“ in der Akademie der Künste Berlin, wo er 1963 Meisterschüler bei Hans Theo Richter wurde. Im Frühjahr 1965 hatte er eine erste Ausstellung im Kunstkabinett des Instituts für Lehrerweiterbildung in Berlin-Weißensee. Bei einer dreimonatigen Studienreise durch die Sowjetunion besuchte John die großen Museen in Moskau und Leningrad und reiste durch den Kaukasus.

Ab 1966 lebte Joachim John als freischaffender Künstler in Berlin. 1977 zog er nach Frauenmark bei Schwerin. 1982 erhielt er eine Studienreise durch Kolumbien, wurde 1986 Mitglied der Akademie der Künste der DDR und übernahm

1990 eine Gastprofessur am Fachbereich Visuelle Kommunikation an der Gesamthochschule Kassel. John war von 1991 bis 1993 Sekretär der Sektion Bildende Kunst der Akademie der Künste zu Berlin (Ost) und Mitglied des von Heiner Müller berufenen Zwanziger-Gremiums, welches den Vereinigungsprozess der beiden Berliner Akademien der Künste gestaltete. Joachim John ist Mitglied der vereinigten Akademie der Künste in Berlin

Wulff Sailer

Prof. Wulff Sailer * 1936 Jena

Nach dem Abitur in Weimar studierte er Kunsterziehung in Greifswald. Von 1959 bis 1969 arbeitete er als freier Maler und Grafiker in Zempin/Usedom.

An der Berliner Akademie der Künste war er von 1969 bis 1971 Meisterschüler bei Hans Theo Richter. Ab 1971 lehrte Sailer an der Fachschule für Werbung und Gestaltung Berlin, von 1976 bis 1981 war er zudem Gastdozent an der Kunsthochschule Weißensee. Nach 1991wirkte er als Kunstprofessor in Kassel und an der Fachhochschule für Technik und Wirtschaft Berlin.

Seit 2002 arbeitet er freiberuflich als Maler und Grafiker in Berlin. Sailers Bilder befinden sich in zahlreichen Museen, u.a. in Berlin, Schwerin, Rostock, Greifswald und Frankfurt/Oder.

Ostsee Zeitung 24.10.2015 von Jan-Peter Schröder

Der alte Niemeyer, der sie schon als Studenten wie junge Kollegen behandelt hatte, vermittelte ihnen (ihm und Freund Joachim John) eine halbverfallene Fischräucherei in Zempin, die sie bezogen,

Stück für Stück ausbauten und jahrelang bewohnten. „Das war ein entscheidender Ort“, erzählte Sailer. „Wir haben da gemalt - die Fischer am Strand, reizende Nackedeis - und sogar das eine oder andere Blatt verkauft. Später kamen Berliner Künstlerfreunde gern dahin - Manfred Böttcher, Harald Metzges, Dieter Goltzsche. Auch Wolf Biermann war oft Gast in der Räucherei. …“

Heute nutzen das Gebäude als Ferienhaus die Kinder der beiden Künstler.

Walter Steiner

Steiner Selbstbildnis
Steiner: Zempin Achterwasser
  • 1935 Böhmisch-Leipa, heute Ceska Lipa - +2012 Weimar.

Deutscher Geologe, Stadthistoriker und Grafiker. 1953-1958 Studium der Geologie und Paläontologie an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg. 1958-60 Tätigkeit an der Staatlichen Geologischen Kommission in Halle, Blankenburg und Stendal. 1960-91 Mitarbeiter an der Hochschule für Architektur und Bauwesen Weimar. 1964 Promotion, 1972 Habilitation. 1991-2000 Direktor des Stadtmuseums Weimar, des Deutschen Bienenmuseums Oberweimar und der Kunsthalle Weimar. 1992-2000 Honorarprofessur für Geologie an der Bauhaus-Universität Weimar. Parallel autodidaktisch Beschäftigung mit Malerei und Grafik.


Jana Sonnenberg

Jana Sonnenberg * 1978 Stralsund

ausgebildete Schauspielerin an der Theaterakademie Vorpommern in Zinnowitz.

Seit 2002 ist sie freie Schauspielerin und Figurenspielerin. Sie ist Mitglied im Landesverband freier Theater M-V und Mitglied des Verbandes "Deutscher Puppentheater" e.V."

2006 begann sie auf dem Grundstück in Zempin in der Rieckstraße, wo sie mit ihrem Mann Antonio Kühn und dem Sohn Johann lebt, ein Puppentheater einzurichten. - Sie begann erst unter dem Namen Puppenbühne Sonnenberg - dann Hoftheater. Da sie die Anzahl der Stücke und die Spielstätten erweitern konnte, hat sie das Hoftheater 2012 aufgegeben. Aber auf den Bühnen der Usedomer Seebäder kann man ihre phantasievollen Stücke erleben - zur Freude von Kindern und Erwachsenen.

Sie erarbeitet sich die Stücke und Figuren selbst. Da es nun nicht nur Bühnenstücke für Kinder sind, die sie aufführt, hat sie ihr Theater nun THEATER RANDFIGUR genannt.

Sie vereinigt Schauspiel und Puppenspiel - als ganz besondere Mischform. Termine der Vorstellungen - auch in der weiteren Umgebung - finden Sie auf ihrer Homepage.


Matthias Wegehaupt


Herbert Wegehaupt

Zum Gedenken - 100. Geburtstag Herbert Wegehaupt – Ein Usedomer Maler.

Am 8. April des Jahres 1905 wurde er in Crone an der Brahe, heute Koronowo an der Brda (Polen) geboren. Seit 1930 lernte er die Insel Usedom durch seinen Freund und Maler Otto Manigk kennen und so wurde für diese Familien Usedom zum Sommerferienort, zu Beginn des II. Weltkrieges sogar der erste Wohnsitz. Schon im Jahre 1929 hatte er die Schwester von Otto Manigk, Luise, geheiratet. Bis 1949 wurde Ückeritz sein Heimatort. Als dann der Maler Otto Niemeyer-Holstein seinen Wohnsitz auf der Insel Usedom nahm, begann der Kreis, den wir heute die „Usedomer Maler“ nennen. Jürgen Lühr schreibt in seinem Buch über die Usedomer Maler: „... Otto Manigk, der Meister der Walter-Kurau-Schule, Herbert Wegehaupt der ehemalige Dessauer Bauhausschüler und Otto Niemeyer-Holstein, der Landschaftsmaler aus Kiel, um diese Drei gruppierten sich die anderen Künstler....“ Durch seine Berufung am 1.April 1949 als Professor an das Institut für Kunsterziehung der Universität Greifswald, hat er den Wohnsitz Ückeritz verlassen. Viele seiner Schüler haben durch ihn die Insel Usedom als weiteres Arbeitsgebiet ausgesucht. Die Verbindung nach Ückeritz ist nie abgerissen und heute wohnt und arbeitet als Künstler sein Sohn Matthias in Ückeritz. 1953 wurde leider durch einen Brand im Ückeritzer Haus ein großer Teil seiner Werke vernichtet. Nach schwerer Krankheit verstarb Herbert Wegehaupt am 28.09.1959 in Greifswald. In dem 1998 erschienen Buch „Die Würde des Lebendigen“ schreibt Jürgen Lühr: „ ... Zu Lebzeiten verhinderten Bescheidenheit und Zurückhaltung eigene Ausstellungen. Es ging ihm um Arbeit, nicht um Selbstdarstellung. Heute wird seine Bedeutung als Maler zunehmend sichtbar. Herbert Wegehaupt schreibt in einem Brief: „...Mir scheint dass die Liebe zur Kunst, zum Leben (wer die Kunst lieben lernt, lernt das Leben lieben – und umgekehrt) die Kraft ist, die das Herz stark macht und den Geist weit, die ein weites schönes Ziel für das Leben zu stecken vermag....“

HSto.


Walter Womacka

Geboren am 22. Dezember 1925 in Horní Jiřetín, Tschechoslowakei; † 18. September 2010 in Berlin war ein deutscher Maler, Grafiker und Gestalter zahlreicher architekturgebundener Arbeiten.

Hatte ein Haus in Loddin, wo er sich oft aufhielt.