Hier finden Menschen ihren Platz die in Doberan geboren, gestorben oder durch Ereignisse in besonderer Beziehung zum Ort stehen. ...

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Einwohner Doberans u.a., die beruflich und/oder persönlich etwas für die Stadt bewirkt haben (EHRENBÜRGERLISTE, Liste der Bürgermeister, Schulleiter/-direktoren); außerdem Künstler, Schriftsteller, Fotografen (z.B. Ilse Mühlbach; Klaus Havemann; Beckmann und Marquardt)- siehe EHRENBUCH (späte DDR-Zeit); verschiedene Herzöge und adlige Familien; Äbte des Doberaner Klosters... [siehe auch Internet: u.a. Wikipedia]

Denkmäler der Stadt!!

Ackermann, Hermann (August Traugott) Pädagoge

geb. 3.2.1851 Ludwigslust gest. 1937 Bad Doberan
Vater: Franz (Ludwig Friedrich) A., Pädagoge Große Stadtschule Rostock; 1869 Studium in München, Leipzig, Berlin und Rostock; 1876 Promotion in Rostock; 1877 Staatsprüfung in Rostock; 1876/77 Lehrer an der Realschule in Bützow; 18771919 Lehrer (1906 Gymnasialprofessor) für Latein, Griechisch, Geschichte, Geographie und Deutsch an der Großen Stadtschule Rostock; Ruhestand in Bad Doberan; »Untersuchungen zur Geschichte der Barciden« (Diss., 1876); »Über die räumlichen Schranken der tribunizischen Gewalt« (1892).

Adolf Friedrich Herzog zu Mecklenburg(-Schwerin)

geb. 10.10.1873 Schwerin gest. 5.8.1969 Eutin begr. Ratzeburg (Domfriedhof)
Vater: Friedrich Franz II., Großherzog von Mecklenburg(Schwerin) (3. Ehe) Ehefrau: 1.) (Victoria) Feodora, Tochter von Heinrich XXVII., Fürst Reuß Ehefrau: 2.) Elisabeth, Tochter von Botho, Graf von StolbergRoßla Vitzthumsches Gymnasium Dresden, 1894 Abitur; Reise von Kairo durch den Orient nach Konstantinopel; 1895 Premierleutnant beim Militär in Berlin; 1896-1898 als Herrenreiter bekannt geworden, gewann 1898 das Armeejagdrennen in BerlinHoppegarten; am 24. April 1917 Heirat auf Schloss Osterstein in Gera; Wohnsitz im Großherzoglichen Palais am Blücherplatz in Rostock; seine erste Frau starb am 18. Dezember 1918, einen Tag nach der Geburt ihrer gemeinsamen Tochter Woizlawa Feodora; nach dem Tod seines Halbbruders Johann Albrecht (1920) am 15. Oktober 1924 Heirat mit dessen Witwe in Ludwigslust; lebten in Bad Doberan (Villa Feodora), seit 1945 in Eutin; Afrikareisender, Kolonialpolitiker; leitete Forschungsexpeditionen nach Ostafrika (1907) und zum Tschadseegebiet (1910/11); 19121914 Gouverneur der deutschen Kolonie Togo; nach dem Ersten Weltkrieg Vizepräsident der Deutschen Kolonialgesellschaft für Südwestafrika (sein Bruder Johann Albrecht war 1895-1920 Präsident); 1934, 1937, 1952 und 1956 Afrikareisen; 1960 Ehrengast bei der Unabhängigkeitsfeier von Togo; Präsident des Bad Doberaner Rennvereins; 1928-1934 Präsident und 1948 Ehrenpräsident des Deutschen AutomobilClubs; 1926-1956 Mitglied, ab 1956 Ehrenmitglied des Internationalen Olympischen Komitees; 19491951 Präsident, ab 1951 Ehrenmitglied des Nationalen Olympischen Komitees; beteiligt an der Ausrichtung der Olympischen Spiele in Amsterdam (1928), Los Angeles (1932), Garmisch-Partenkirchen (1936) und Berlin (1936); seit 1903 Mitglied, 1956 Ehrenritter des Johanniterordens; 1909 und 1919 Dr. h. c. der Universität Rostock; Ehrenbürger von Bad Doberan; 1953 zum 80. Geburtstag Verdienstkreuz des Verdienstordens der BRD; »Meine Reise in DeutschOstafrika« (1906); »Ins innerste Afrika« (1909; 1910 Übers. ins Engl.); »Vom Kongo zum Niger und Nil« (2 Bde.; 1912; 1913 Übers. ins Engl.) »Durch Ruanda zum Kiwu-See« (1924); »Giraffen- und Büffeljagd in Nord-Kamerun« (1926) und »Die Rennen zu Doberan« (1929) in »Mecklenburgische Monatshefte«.

Algenstaedt, Wilhelm - Pädagoge

geb. 30.8.1855 Wattmannshagen gest. 14.11.1899 (Bad) Doberan
Vater: Heinrich A., Theologe Schwester: Luise (Auguste Johanna Marie) A., Diakonisse, Schriftstellerin 1870-1875 Domschule in Güstrow; Mathematik- und Naturwissenschaftsstudium in Leipzig, Erlangen und Rostock; 1881/82 Probejahr am Realgymnasium in Schwerin; 1882 Staatsexamen in Rostock; 1882-1884 Lehrer am Pädagogium in Ballenstedt; 1884-1899 Lehrer für Mathematik und Naturwissenschaften am Gymnasium in Doberan; »Beiträge zur Determination der Elemente des Dreiecks« (1894).

André, Johanna - Sängerin

geb. 30.6.1859 (Bad) Doberan gest. 23.6.1926 Braunschweig
Vater: Opernsänger 1879 am Hoftheater Braunschweig, wo sie während ihrer gesamten Karriere blieb; vor allem als WagnerSopranistin bekannt; sang 1882 bei den Bayreuther Festspielen im »Parsifal«; ihre Glanzrollen in WagnerOpern waren Senta in »Der Fliegende Holländer«, Isolde in »Tristan« und Brünhilde in »Der Ring des Nibelungen«; trat auch als Konzertsängerin auf.

Apperley, Charles James (Pseud.: Nimrod) - Sportler, Journalist, Schriftsteller

geb. 1777 Plâsgronow (Wrexham/Denbighshire/England) gest. 19.5.1843 London (England)
Erster Unterricht durch seinen Vater; Rugby-Schule; 1804 Wohnsitz auf Bilton Hall (Warwickshire); widmete sich der Landwirtschaft und der Jagd; 1821 in Hampshire; Sportsmann und Autorität für Jagd und Pferde; in England Mitglied des Kingscote Club und der Gentlemen-Jockey; lebte zehn Jahre in Frankreich; besuchte mit Vater und Sohn Tattersall im Sommer 1828 Mecklenburg und das FriedrichWilhelms-Gestüt bei Neustadt (Dosse); die Reise führte von Hamburg über Zierow, Doberan, Wardow, Prebberede, Gievitz, Basedow, Neubrandenburg und Neustadt nach Berlin; besichtigte in Zierow das Gestüt des Barons Wilhelm von Biel, mit einem Abstecher zu dessen jüngeren Bruder Gottlieb von Biel in Weitendorf, nahm an Pferderennen in Doberan und Neubrandenburg teil und erlebte eine Saujagd beim Grafen Friedrich von Hahn in Basedow; sein Tagebuch ist eine der frühesten Darstellungen über Rennsport und Vollblutzucht; notierte auch seine Beobachtungen über Land und Leute, Sitten und Gebräuche; Beschreibung dieser Reise im 3. Band der »Zeitung für Pferdeliebhaber« des Majors von Wachenhusen; Reisebericht im englischen »Sporting Magazine« (1829); »Aus alten Zeiten. Nimrods Tagebuch« (1909; Übers. ins Dt.); Abhandlungen unter seinem Pseudonym in Zeitschriften; »Remarks on the Condition of Hunters« in »Sporting Magazine« (1822-1828; 1833 dt. Übers. in »Hippologische Blätter«; 1837 als Buch erschienen); »Nimrods Hunting Tour« (1835); »Das Rennpferd. Seine Erziehung und Vorbereitung für die Rennbahn« (1838); »The Horse and the Hound« (1842); »The life of a Sportsman« (1842); seine Schrift »Das Pferd« wurde Bestandteil der »Encyclopaedia Britannica«.

Arresto, Christlieb Georg Heinrich (gen.: Burchardi) - Schauspieler, Dichter

geb. 14.3.1768 Schwerin gest. 22.7.1817 (Bad) Doberan
Vater: Karl Rudolf A., Kanzlist Lateinschule in Halle; 1786 Jurastudium in Rostock; machte dort Schulden und kehrte 1788 nach Hause zurück; kam zum Grenadier-Regiment nach Holland; desertierte und tauchte 1794 unter dem Namen Burchardi als Schauspieler am Stuttgarter Hoftheater auf; schloss sich 1798 der Großmannschen Gesellschaft in Hannover an; Gastspiele in Hamburg und Leipzig; 1801-1804 in Schwerin; 1804 Direktor des deutschen Theaters in Petersburg; 1910/11 Direktor einer wandernden Schauspielergesellschaft, die in Libau und Mitau spielte; 1813 Auftritt mit der Breedeschen Truppe in Güstrow; übernahm die Stelle des Schauspieldirektors von Doberan; spielte abwechselnd in Rostock, Güstrow, Schwerin und Doberan; Herzoglich mecklenburgischer Hofschauspieler; gilt als Verfasser der mecklenburgischen Hymne »Gott segne Friedrich Franz«; »Die Zeiten. Prolog zur Feier des 10. Augusts in Doberan« (1815); Theaterstücke: »Vergehen und Größe« (1796), »Frohe Laune« (1800), »Der Indienfahrer« (1803), »Die Soldaten« (1804) und »Der feindliche Sohn« (1805).

Arresto, Christlieb Georg Heinrich (gen.: Burchardi) - Schauspieler, Dichter

geb. 14.3.1768 Schwerin gest. 22.7.1817 (Bad) Doberan
Vater: Karl Rudolf A., Kanzlist Lateinschule in Halle; 1786 Jurastudium in Rostock; machte dort Schulden und kehrte 1788 nach Hause zurück; kam zum Grenadier-Regiment nach Holland; desertierte und tauchte 1794 unter dem Namen Burchardi als Schauspieler am Stuttgarter Hoftheater auf; schloss sich 1798 der Großmannschen Gesellschaft in Hannover an; Gastspiele in Hamburg und Leipzig; 1801-1804 in Schwerin; 1804 Direktor des deutschen Theaters in Petersburg; 1910/11 Direktor einer wandernden Schauspielergesellschaft, die in Libau und Mitau spielte; 1813 Auftritt mit der Breedeschen Truppe in Güstrow; übernahm die Stelle des Schauspieldirektors von Doberan; spielte abwechselnd in Rostock, Güstrow, Schwerin und Doberan; Herzoglich mecklenburgischer Hofschauspieler; gilt als Verfasser der mecklenburgischen Hymne »Gott segne Friedrich Franz«; »Die Zeiten. Prolog zur Feier des 10. Augusts in Doberan« (1815); Theaterstücke: »Vergehen und Größe« (1796), »Frohe Laune« (1800), »Der Indienfahrer« (1803), »Die Soldaten« (1804) und »Der feindliche Sohn« (1805).

Backhaus, Alexander - Agrarwissenschaftler

geb. 28.7.1865 (Bad) Doberan gest. 15.6.1927 Rostock
Vater: Ökonom 1891 Professor für Landwirtschaft in Göttingen; 1896 Direktor am Landwirtschaftlichen Institut der Universität Königsberg; 1904 Leiter der Städtischen Rieselgüter Berlin; 1906 Direktor der Landwirtschaftlichen Hochschule Montevideo; 1913 Professor in Königsberg; ab 1919 Besitzer und Leiter des Lehr- und Versuchsgutes Bollhagen; Mitbegründer der neuzeitlichen angewandten Betriebslehre; fand ein Verfahren zur Herstellung künstlicher Muttermilch; »Nordamerikanische Schweinezucht« (1894); »Agrarreform. Ein Mittel zur Linderung deutscher Not« (1919).

Bang, Ludwig (Friederich Carl)- Maler

geb. 24.1.1857 (Bad) Doberan gest. 1930 Bad Doberan
Gymnasium in Lübeck; Studium in München; malte in München, Luzern und Nürnberg Wandbilder; lebte bis zum Ersten Weltkrieg in den USA und malte dort Wand- und Historienbilder; 1914 Rückkehr nach Doberan; hier entstanden Landschaftsbilder und Bildnisse mit Motiven aus der heimatlichen Sagenwelt wie »Die Legende vom Heiligen Damm«, »Die Legende von Doberan« und »Der alte Lindenhof von Doberan«; »Der einzige Trost« (Staatliches Museum Schwerin).

Barnewitz, Hans Wilhelm - Pädagoge, Heimatforscher

geb. 5.10.1885 Woserin gest. 6.2.1968 Bützow
Vater: Julius C. Paul B., Theologe Entstammte einem alten mecklenburgischen Pastorengeschlecht; Gymnasium in Bützow; Philologiestudium in Rostock und 1924 Promotion in Rostock; bis 1950 Gymnasiallehrer für Latein, Religion und Religionsgeschichte am Realgymnasium in Bützow; Studienrat; ehrenamtliche Tätigkeit im Stadtarchiv; gründete 1927 den Plattdütsch Heimatvereen för Bützow un Umgägend; 1910-1938 Mitglied des Vereins für mecklenburgische Geschichte und Altertumskunde; sammelte Urväterhausrat und altes Handwerkszeug; zur 700-Jahr-Feier Bützows Eröffnung eines Heimatmuseums; arbeitete mit Richard Wossidlo zusammen, dem er seine sprachliche Sammlung übergab; sonstiger Nachlass im Heimatmuseum Bützow; Mitherausgeber der »Ostmecklenburgischen Heimat«; schrieb über alte Bräuche, Sagen, Sitten, niederdeutsche Sprache und Redewendungen, mecklenburgische Familien- und Ortsnamen, Landes- und Städtewappen sowie über Geschichtliches aus der Vergangenheit von Bützow, Teterow und Gnoien; »Wirtschafts- und Verwaltungsgeschichte des mecklenburgischschwerinschen Domanialamtes Doberan« (Diss., 1925); Herausgeber der »Festschrift zur 700Jahrfeier der Stadt Bützow« (1929); »Der Bauer im Hägerort« (1934); Herausgeber der »Festschrift zur 725-Jahrfeier der Stadt Bützow« (1954); »Das Amt der Eisen- und Stahlschmiede zu Bützow 14071957« (1957); »Warnemünder Volkstum« (1925), »Mecklenburger Wappen« (1928), »Mecklenburger Städtewappen« (1928), »Aus dem Büzower Studentenleben« (1930) und »Graf Zeppelin und Mecklenburg« (1930) in »Mecklenburgische Monatshefte«; »Der Schäfer« (1928), »Der Schulze« (1928), »Der Schuster« (1931) und »Teterow und der Siebenjährige Krieg« (1936) in »Ostmecklenburgische Heimat«; maschinenschriftliche Manuskripte zur Bützower Stadtgeschichte im Landeshauptarchiv Schwerin.

Becker, Eduard (Daniel Heinrich) - Agrarwissenschaftler

geb. 17.5.1792 Rövershagen gest. 26.1.1880 Rostock
Vater: Hermann Friedrich B., Forstwirt Privatunterricht beim Vater und durch Hauslehrer; 1808 Große Stadtschule Rostock; 1811 Studium der Kameralistik in Rostock bei Franz Christian Lorenz Karsten; weitere Ausbildung ab 1813 in Doberan und 1815 am Forstinstitut in Ruhla; 1816 Studium in Berlin; 1817 Forstpraktikum in Quast; 1818 mehrmonatige Bildungsreise durch europäische Hauptstädte; 1822-1842 Pächter des Rostocker Stadtgutes Oberhagen; 1830-1875 als Nachfolger Karstens ordentlicher Professor der Landwirtschaftslehre in Rostock; seit 1821 Mitglied des Mecklenburgischen Patriotischen Vereins; nahm bis 1850 an den Jahresversammlungen der deutschen Land- und Forstwirte teil; Mitglied und zeitweilig Direktor des Rostocker Verschönerungsvereins; ab 1823 Mitglied der Freimaurerloge Zu den drei Sternen im Orient in Rostock; »Übersichtliche Darstellung der gegenwärtigen landwirtschaftlichen Verhältnisse der Großherzogthümer Mecklenburg« (1841); »Zur Arbeiterfrage. An Mecklenburgs Hofkatenleute« (1873).

Becker, Hermann Friedrich - Forstwirt

geb. 21.4.1766 Rostock gest. 5.10.1852 Rostock
Vater: Heinrich Valentin B., Theologe, Mathematiker Große Stadtschule Rostock; 1782-1785 Studium der Mathematik, Baukunst, Physik und Ökonomie in Rostock; 1785 landwirtschaftliche Ausbildung in Mestlin; 1788 Studium der Kameralistik in Heidelberg; 1789 Studium in Jena und Göttingen; 1790 Magister der Philosophie; 1791 Forstinspektor der Rostocker Heide in Rövershagen; an der Errichtung einer Armenanstalt und einer Industrieschule in Rövershagen beteiligt; förderte die Einrichtung der Teerschwelerei Wiethagen; legte 1792 eine erste Forstcharta der Rostocker Heide vor; nahm 1833 gemeinsam mit Oberförster Georg Garthe eine Heideregulierung vor; ließ planmäßige Aufforstungen vornehmen, führte eine Eichenzählung durch und legte eine regelmäßiges Schneisennetz an; führte die schlagweise Einteilung des Hochwaldes ein; erfand ein Instrument zur Abschätzung der Nutzholzlänge der stehenden Hölzer; 1842 Forstmeister; Lehrtätigkeit zur Ökonomie und Kameralistik in Rostock; Dr. h. c. der Universität Rostock; 1802 Mitglied der Mecklenburgischen Naturforschenden Gesellschaft; 1812 Entwurf eines Plans zur Errichtung einer mecklenburgischenforstwissenschaftlichen Gesellschaft, der aber nicht zur Ausführung gelangte; 1819 Mitglied der Mecklenburgischen Landwirtschaftsgesellschaft; 1837 gemeinsam mit Heinrich Cotta und Gottlob König Begründer der »Versammlung deutscher Land- und Forstwirte«; gemeinsam mit Adolf Christian Siemssen Chefredakteur der »Monatsschrift von und für Mecklenburg« (1788 ff.); Redakteur der »Gemeinnützigen Aufsätze für den Stadt- und Landmann« (1796 ff.); »Von der hydrostatischen Bestimmung der spezifischen Schwere der Körper« (1788); »Beschreibung der Bäume und Sträucher, welche in Mecklenburg wild wachsen« (1791); »Topographische Beschreibung des Heiligen Dammes zu Doberan« (1792); »Beiträge zu den Staatswissenschaften« (1793-1795); »Über Waldungen und Forsten in Mecklenburg« (1802); »Über Kultur, künstliche Bildung und Fällung des Schiffbauholzes« (1804); die »Geschichte der Rostocker Heide« blieb ungedruckt.

Becker, Johann Hermann - Archivar

geb. 9.10.1765 Rostock gest. 18.9.1847 Rostock Jurastudium in Jena
1791 Promotion; Privatdozent in Jena; 1801-1842 Landesarchivar der mecklenburgischen Ritter- und Landschaft in Rostock; »De pignore universitatis« (Diss., 1791); »Über Einquartierung und Kriegskontributionen in Beziehung auf Rostock« (1807); »Doberan im Sommer 1837/1838«.

Becker, Johann Hermann - Mediziner

geb. 5.6.1770 Schwerin gest. 7.1.1848 Parchim
Vater: Hermann Ludwig B., Mediziner 1793 Promotion in Rostock; 1794-1797 praktischer Arzt in Altona; seit 1797 praktischer Arzt in Parchim; 1810 Hofrat; 1815 Großherzoglicher Leibarzt; 1826 Geheimer Medizinalrat; seit 1833 auch Zweiter Badearzt in Doberan; seit 1837 Erster Badearzt; 1843 Ehrenbürgerrecht Parchims; »Versuch einer allgemeinen und besonderen Nahrungsmittelkunde« (4 Bde.; 1810-1818); »Anweisung zu einem zweckmäßigen Verhalten vor und bei dem Ausbruch der Cholerakrankheit« (1831); »Der Magen in einem gesunden und kranken Zustand betrachtet« (1836); »Doberan im Sommer 1837« (1838); »Über die kohlensauren Gasbäder in Doberan« in »Freimüthiges Abendblatt« (1841).

Behm, Johannes - Theologe

geb. 6.6.1883 (Bad) Doberan gest. 13.10.1948 Berlin
Vater: Heinrich B., Theologe 1908 Repetent; 1911 Privatdozent für Neues Testament in Erlangen; seit 1913 Privatdozent in Breslau; 1916 außerordentlicher, 1920 ordentlicher Professor in Königsberg; 1923 in Göttingen; 1935 Berlin; nach dem Zweiten Weltkrieg freier theologischer Forscher und Schriftsteller in Berlin; veröffentlichte »Die Offenbarung des Johannes (Das Neue Testament Deutsch)« (1935).

Behr, Johann Heinrich Carl von - Gutsbesitzer

geb. 30.3.1802 (Bad) Doberan gest. 21.3.1864 Hindenberg
Vater: Forstwirt Erwarb 1827 die Güter Hindenberg und Veelböken; 1839 ritterschaftlicher Deputierter des Amtes Gadebusch; Direktor des Kreditvereins; 1845 Provisor des Klosters Dobbertin; 1855 Vizelandmarschall.

Behrend, Walter - Redakteur, Schriftsteller

geb. 10.7.1885 Rostock gest. ?
Vater: Wilhelm B., Kaufmann Studium der Staatswissenschaften, Philosophie und Philologie in Berlin, Rostock und Leipzig; Redakteur beim »Leipziger Tageblatt«, der »Neuen badischen Landeszeitung« und der »Ostseezeitung«; während der Weimarer Republik leitender Feuilletonredakteur bei den »Münchener neuesten Nachrichten«; »Ernst von Wildenbruch. Theater, Erzählung und Lyrik« (1907); »Zwei Ostseestädte, Rostock und Wismar« (1909); »Die Kirche von Doberan« (1910); »Ein Dichter der Zeit« (1920).

Benefeld, Ludwig Wilhelm Ernst - Mediziner

geb. 1.1.1766 Schwerin gest. 13.10.1827 (Bad) Doberan
Vater: Georg Wilhelm B., Mediziner 1793 Promotion in Jena; 1793-1807 praktischer Arzt in Schwerin, auch Domanialarzt; »De origine et reditu febris hecticae« (Diss., 1793).

Berger, Julius - Musiker

geb. 2.12.1829 Stavenhagen gest. 2.9.1896 Schwerin
Vater: Christoph David B., Stadtmusikus Erste musikalische Ausbildung bei seinem Vater, der durch Fritz Reuter als Stadtmus’kant Berger in die Literatur eingegangen ist (»Ut mine Stromtid«, 1863-1864, 5. Kapitel); 1851 Soldat und beim Hoboistenkorps; nach Entlassung aus militärischen Diensten 1867 als Nachfolger seines Vaters Stadtmusikus von Stavenhagen; 1871 Hofkapellist beim Großherzoglichen Hoftheater in Schwerin; 1878 Hofmusikus; 1890 Kammermusikus; 1896 Leitung der Kurkapelle Doberan.

Berno - Bischof

geb. ? gest. 14.1.1191 Schwerin Sächsischer Abstammung;
Mönch im Zisterzienserkloster Amelungsborn; verließ das Kloster 1154, um im Bistum Mecklenburg als Missionar tätig zu sein; nach 1155, vermutlich 1158, dritter Bischof von Mecklenburg; Investitur durch Sachsenherzog Heinrich den Löwen; 1160 Verlegung des Bischofssitzes von der Mikilenburg nach Schwerin und damit erster Bischof von Schwerin; stand unter dem Schutz des Sachsenherzogs, der dem besiegten Wendenfürsten Pribislaw den größten Teil seines Landes zurückgegeben und damit einen Verbündeten gewonnen hatte; soll 1160 auf Anordnung Heinrich des Löwen Massentaufen in der Döpe (kleiner See bei Hohenviecheln) durchgeführt haben; mit Heinrich dem Löwen im Juli 1163 in Lübeck bei der Weihe des Doms anwesend; taufte den Fürsten Pribislaw vermutlich 1164; besuchte 1170 im Gefolge von Heinrich dem Löwen den Reichstag in Frankfurt (Main), wo er von Kaiser Friedrich I. (Barbarossa) eine Urkunde erhielt, die ihn als Bischof von Schwerin bestätigte; 1171 Weihe des Schweriner Doms als erste Bischofskirche; 1171 Gründung des ersten Zisterzienserklosters Doberan, 1172 des Zisterzienserklosters Dargun.

Beyer, Albrecht (Otto Heinrich) - Theologe

geb. 23.10.1902 Perlin gest. 3.2.1972 Bad Doberan
Vater: Albrecht (Johann Nikolaus) B., Theologe 1921-1925 Theologiestudium in Rostock, Erlangen und Zürich; 1931 Promotion und 1932 Habilitation in Rostock; 1932-1939 Privatdozent für Systematische Theologie; 1934 Pastor in Warnemünde; 19401945 Marinepfarrer in Warnemünde und Norwegen; 1945-1947 französische Gefangenschaft; 1948-1968 Pastor in Warnemünde; 1948 Dozent, 1951 Professor mit Lehrauftrag an der Theologischen Fakultät der Universität Rostock; »Offenbarung und Geschichte. Zur Auseinandersetzung mit der Theologie von Paul Althaus« (Diss., 1932).

Biel, Gottlieb (Wilhelm Ludwig Friedrich) von, - Gutsbesitzer, Landwirt

geb. 15.8.1792 Braunschweig gest. 11.5.1831 Zierow
Vater: Christian Andreas von B., Jurist, Gutsbesitzer Bruder: Wilhelm (Julius August Heinrich) von B., Gutsbesitzer, Landwirt Kam gemeinsam mit seinem Bruder in den Besitz der väterlichen Güter, übernahm Weitendorf und Neu-Jassenitz; hielt sich zunächst noch in England auf; Teilnehmer der Befreiungskriege 1813-1815, Adjutant des Generals von Dörnberg in Königlich hannoverschen Diensten, dann Hauptmann in Herzoglich braunschweigischen Diensten; bewirtschaftete danach seine Güter (Parkanlagen und Neubauten); betrieb gemeinsam mit seinem Bruder die Zucht englischer Vollblutpferde; Anerkennung mit der Veredlung der Pferdezucht auch im Ausland; rief 1822 die Pferde-Wettrennen in Doberan ins Leben; jährliche Rennen in Güstrow, Basedow und Neubrandenburg folgten; Mitglied des Mecklenburgischen Patriotischen Vereins und später Distriktsdirektor; »Einiges über edle Pferde« (1830); Aufsätze über Pferdezucht im »Freimüthigen Abendblatt«, den »Annalen des mecklenburgischen patriotischen Vereins« und anderen Zeitschriften; an weiteren anonym erschienenen Schriften beteiligt: »Gesetze für Mecklenburgs Pferderennen« (1823), »Mecklenburgische Pferderennen 1823« (1827) und »Verzeichnis der in Mecklenburg befindlichen Vollblutpferde« (3 Bde.; 1827-1830); der englische Hippologe Charles James Apperley besuchte 1828 Zierow und Weitendorf und beschrieb die Pferdezucht der Brüder Biel und das Doberaner Pferderennen in seinen Erinnerungen »Aus alten Zeiten (Nimrods Tagebuch)« (1910).

Biel, Wilhelm (Julius August Heinrich) von (Freiherr) - Gutsbesitzer, Landwirt

geb. 18.2.1789 Braunschweig gest. 16.5.1876 Zierow
Vater: Christian Andreas von B., Jurist, Gutsbesitzer Bruder: Gottlieb (Wilhelm Ludwig Friedrich) von B., Gutsbesitzer, Landwirt Trat 1806 in das Braunschweigische Dragoner-Regiment ein; wechselte 1813 als Premierleutnant in das Mecklenburg-Schwerinsche Freiwillige JägerRegiment zu Pferde; blieb hier als Adjutant des Kommandeurs Graf von Moltke; dann OrdonnanzOffizier beim Erbprinzen Friedrich Ludwig von Mecklenburg-Schwerin; widmete sich nach seinem Austritt der Bewirtschaftung seiner 1805 ererbten Güter (u. a. Zierow, Eggersdorf und Landsdorf); ließ 1819-1824 das Herrenhaus von Zierow umbauen; 1865 in den Freiherrenstand erhoben; führte gemeinsam mit seinem Bruder, mit Buchard Hartwig Graf Plessen auf Ivenack und Friedrich Wilhelm Adolph Graf Hahn auf Basedow die englische Vollblutpferdezucht ein und begründete damit eine berühmte Zucht von Rennpferden; eng mit dem ersten Pferderennen 1822 in Doberan verbunden; besondere Beziehung zu England und nacheinander mit zwei Engländerinnen verheiratet; 1828 in Zierow Gastgeber von Charles James Apperley, der über ihn in »Aus alten Zeiten (Nimrods Tagebuch)« (1910) berichtete; 1845 Mitglied des Vereins für mecklenburgische Geschichte und Altertumskunde; Herausgeber des mecklenburgischen Gestütbuches »Verzeichnis der in Mecklenburg befindlichen Vollblutpferde« (3 Bde.; 1827-1830).

Blücher, Ulrich Vicco (Gustav Carl) von - Jurist, Genealoge

geb. 4.11.1853 Rostock gest. 25.1.1936 Bad Doberan
Vater: Wilhelm von B., Jurist Ab 1864 auf dem väterlichen Gut Gohren (Hinterpommern); Gymnasium in Köslin; Naturwissenschaftsstudium in München und Göttingen, dann Jurastudium in Göttingen und Berlin; 1879 Referendar in Celle; seit 1880 im mecklenburgischen Staatsdienst; 1883 zweite juristische Prüfung in Rostock; 1884 Großherzoglicher Domanialverwalter im Amt Schwerin, 1890 im Amt Doberan, 1895-1898 im Amt Wittenburg; 1891 Amtmann; 1898 Kammerrat und Vortragender Rat im Großherzoglichen Finanzministerium; 1905 Geheimer Kammerrat; 1914 Geheimer Staatsrat und Vorstand des Finanzministeriums Schwerin; Mitglied des Bundesrates; Hausorden der Wendischen Krone (Großkomtur); 1890 Mitbegründer des Blücherschen Familienverbandes und Schriftführer; »Neueste Geschichte der Familie von Blücher von 1870 bis 1914. Festschrift zur Siebenhundertjahrfeier der Familie Blücher« (1914; Neuausgabe 2005).

Bölte, Amely (eigentl.: Amalie Charlotte Elise Marianne B.) - Schriftstellerin, Übersetzerin, Pädagogin

geb. 6.10.1811 Rehna gest. 16.11.1891 Wiesbaden
Vater: Johann Christoph B., Bürgermeister Privatunterricht in Musik und Französisch; von schwächlicher Konstitution und häufiger Aufenthalt mit ihrer Tante Fanny Tarnow im Seebad Doberan; 1828 Erzieherin beim Kammerherrn Georg Justus von Könemann auf Pritzier; 1839-1951 Gouvernante in England; Anstellung bei angesehenen Familien in London, u. a. bei dem Schriftsteller Thomas Carlyle; stand in London in Kontakt mit Künstlern und Intellektuellen; Übersetzungen englischer und deutscher Romane; Korrespondentin für die deutschen Zeitungen »Morgenblatt für gebildete Leser« und »Grenzboten«; schrieb in England »Luise oder Die Deutsche in England« (1846), »Erzählungen aus der Mappe einer Deutschen in London« (1848) und »Visitenbuch eines deutschen Arztes in London« (1852); Hauptthema ist die Stellung der Frau in höheren Gesellschaftskreisen; trat für die unabhängige Berufstätigkeit der Frau ein; 1852 Rückkehr nach Deutschland und Wohnsitz in Dresden; 1866 Reisen nach Paris und Rom, anschließend Aufenthalt in Karlsruhe, seit 1879 in Wiesbaden; schrieb für Karl Gutzkows »Unterhaltungen am häuslichen Herd« (18521864) sowie biographische Romane und historische Zeitbilder; »Maria Antonia, oder Dresden vor hundert Jahren. Zeitbild« (1860); »Frau von Staël« (3 Bde.; 1861); »Winkelmann oder von Stendal nach Rom. Culturhistorischer Roman« (3 Bde.; 1862); »Moderne Charakterköpfe« (3 Bde.; 1863); »Die Mantelkinder oder Die Herren auf Rheinfeld« (2 Bde.; 1864); »Fanny Tarnow. Ein Lebensbild« (1865); »Streben und Leben« (1868); »Elisabeth oder Eine deutsche Jane Eyre. Roman« (1873); »Neues Frauen-Brevier« (1876); veröffentlichte anonym ihren Briefwechsel mit Karl August Varnhagen von Ense: »Briefe an eine Freundin. Aus den Jahren 1844-1853« (1860); »Amely Böltes Briefe aus England an Varnhagen von Ense (1844-1858)« (1955).

Brandenstein, Jürgen von (Freiherr) - Forstwirt

geb. 21.8.1894 (Bad) Doberan gest. 27.11.1967 Celle
Vater: Werner von B., Forstwirt 1901-1913 Schulbesuch in Doberan; 1913/14 Forstlehre; 1914 Studium der Forstwissenschaften in München; 1914-1918 Kriegsteilnehmer; 1919 Fortsetzung des Forststudiums in Eberswalde, 1920 in Berlin; 1920-1923 Referendarzeit; 1924/25 Forstassessor, 1925-1933 Forstmeister im Forstamt Wabel; 1933-1937 Forstmeister im Forstamt Jasnitz; 1937/38 Forstmeister im Forstamt Lüttenhagen; 1938-1945 Forstmeister der Fürstlich SaynWittgenstein-Hohensteinschen Besitzungen; 19501952 Mitarbeiter im Forsteinrichtungsstab Koblenz.

Brandt, (Christoph Gottfried Hermann) Willy - Philologe, Pädagoge

geb. 13.2.1885 Ilfeld gest. 4.11.1975 Bayreuth-Laineck
Abitur in Ilfeld; 1903 Studium der Geschichte und Klassischen Philologie in Göttingen, Straßburg und Halle; Promotion und Staatsprüfung in Halle; Ausbildung in Hannover und Hannoversch Münden; Hilfslehrer in Aurich; 1910-1913 Oberlehrer für Latein, Griechisch und Geschichte an der Großen Stadtschule Rostock; danach Lektor an der Universität Rostock; 1924-1937 Oberstudiendirektor am Gymnasium in Güstrow; unter seinem Direktorat 375-Jahr-Feier der 1553 gegründeten Domschule; 1937 an das kleinere Doberaner Gymnasium versetzt; 1945 an der kampflosen Übergabe Bad Doberans beteiligt; zog später nach Bayreuth; »Die Staatliche Domschule zu Güstrow 1903-1928« (1928).

Brinckmann, Otto - Journalist, Maler

geb. 22.6.1905 Waren (Müritz) gest. 28.6.1970 Garmisch-Partenkirchen
Vater: Wilhelm B., Stadtinspektor in Neubrandenburg 1924 Abitur am Gymnasium in Neubrandenburg; Journalist bei der Neubrandenburger Zeitung; Studium an der Kunstakademie Dresden; bis 1935 Meisterschüler von Georg Lührig; Mitglied der NSDAP, 1934 als Vertreter der NS-Kunstauffassung gefeiert; Ortsgruppenführer Neubrandenburg der NS-Kulturgemeinde; Mitglied der Reichskammer für die bildenden Künste; Redakteur der »Mecklenburgischen Monatshefte« in Schwerin; nach dem Krieg in Marburg (Lahn); Redakteur bei der oberhessischen Presse; malte in den 1930er Jahren Porträts und Landschaften, vor allem der Neubrandenburger Gegend; »Bildnis am Fenster« (1934); »Einsame Scheune« (1937); »Bad Doberan« (1938); »Gespensterwald bei Heiligendamm« (1938); 1939 in der Ausstellung zeitgenössischer Maler in Schwerin (»Hünengrab von Kritzerow«); an Neubrandenburger Kunstausstellungen beteiligt; »Fahrt mit der Bimmelbahn« (1937), »Die bildende Kunst in Schwerin« (1938), »Der Schimmel und die beiden Kühe« (1938) und »Gestaltete Arbeit« (1939) in »Mecklenburgische Monatshefte«; tödlicher Verkehrsunfall mit seiner Frau.

Bruhn, Robert - Mediziner

geb. 6.10.1862 Herzberg gest. 21.8.1915 (Bad) Doberan
Vater: Carl Heinrich Friedrich B., Gutsinspektor 1890 Approbation in Rostock; 1891 Promotion in Leipzig; Volontärarzt an der Martinschen Frauenklinik in Berlin; 1892-1915 praktischer Arzt in Doberan und Besitzer des Stahlbades in Doberan; 1914 Sanitätsrat.

Brunnengräber, Christian (Johannes Rudolph) - Apotheker

geb. 19.5.1832 Schwerin gest. 19.2.1893 Rostock
Vater: Seifenfabrikant Schule in Schwerin; bis 1843 Apothekerlehre bei Meyerhof in Berlin; Studium in Berlin; 1857 Staatsexamen in Rostock; 1858 Silbermedaille für die Herstellung von Benzin im Laboratorium der Schweriner Gasfabrik; erwarb 1859 die Neue Apotheke (Universitäts-Apotheke, jetzt Ratsapotheke) in Rostock; eröffnete eine Mineralbrunnenanstalt im Großherzoglichen Palaisgarten Doberan; 1863 Promotion in Rostock; erweiterte seine Apotheke um eine Drogen-Großhandlung und eine Fabrik pharmazeutischer Präparate; seit 1869 Vorstandsmitglied des Deutschen Apotheker-Vereins; 1879-1891 Vorsitzender des Norddeutschen Apotheker-Vereins, 1875 Reformplan für die Apotheken-Konzessionierung; leitete die Pharmakopöekommission für die 2. Ausgabe des »Deutschen Arznei Buchs«; auf seine Anregung hin erschien ab 1886 die »Apotheker-Zeitung« als amtliches Organ; nach seinem Tod 1896 Einrichtung der Christian Brunnengräber-Stiftung; Mitglied des Vereins für Rostocks Altertümer; »Die künstlichen Mineralwässer« (Diss., 1859); »Bericht über den Stand der Apothekengewerbefrage« (1876).

Bülow, Friedrich (Hans Magnus Leopold) von - Jurist, Bürgermeister

geb. 31.10.1835 Toddin gest. 5.9.1922 Bad Doberan
Vater: Gottlieb von B., Forstwirt Gymnasien in Rostock und Schwerin; 1855 Jurastudium in Heidelberg, Göttingen und Rostock; 1860 erste, 1863 zweite juristische Prüfung in Rostock; 1860 Auditor in der Großherzoglichen Justizkanzlei Güstrow; 1863 Assessor; 1866 Amtsmitarbeiter im Großherzoglichen Amt Schwerin; 1866 3. Mitglied im Gericht Ludwigslust; 1868-1874 Bürgermeister und Stadtrichter in Stavenhagen; trat mit Fritz Reuter in Verbindung, dessen Vater sein Amtsvorgänger war; 1875 Amtmann im Amt Doberan; 1879 Domänenrat; 1882 regierender Beamter in Doberan; 1886 Amthauptmann; 1886 Wirklicher Erster Beamter; 1893 anlässlich des 100-jährigen Bestehens des Seebades Heiligendamm Hausorden der Wendischen Krone (Ritter); 1896 Drost; 1897 Gedächtnismedaille Friedrich Franz III.; 1879, anlässlich der Wiederherstellung des Doberaner Münsters Hausorden der Wendischen Krone (Komtur); machte sich besonders um die Förderung der Seebäder Brunshaupten und Arendsee verdient; der Verbindungsweg zwischen beiden Badeorten wurde Bülow-Weg genannt; 1905 Landdrost; anlässlich seines 50-jährigen Dienstjubiläums Oberlanddrost; nahm 1911 seinen Abschied; »Kindergottesdienst, kirchlicher Knaben-Chor und kirchlicher Gesangverein« (1914); »Liturgie und Knaben-Chöre der heimischen Landeskirche im Licht des Weltkrieges« (1915); »Kirchliche Zustände im Heimatlande und der Weltkrieg« (1915); »Ein Laien-Urteil über kirchliche Zustände im Heimatlande« (1916); »Obere Geistlichkeit und Gemeinde unserer evangelisch-lutherischen Landeskirche. Hilferuf im Namen Vieler« (1917); »Zur heimischen Verfassungsfrage« (1917); »Kirchenregiment und Landtag« (1918).

Campenhausen, (Martha Friederike) Sophie von(verh.: von Plessen) - Hofdame

geb. 3.10.1776 (14.10.1776) Orellen (Livland; Ungurmuiža/ Lettland) gest. 22.9.1837 Bad Doberan (Grab an der Innenseite der östlichen Klostermauer)
Doberan Vater: Balthasar von C., Russischer Wirklicher Geheimer Rat Ehemann: Leopold (Engelke Hartwig) von Plessen, Diplomat, Minister 1802 Heirat in Ludwigslust; Hofdame der Erbprinzessin Helene Paulowna (1. Frau des Schweriner Erbgroßherzogs Friedrich Ludwig); Oberhofmeisterin der Erbgroßherzogin Alexandrine von Mecklenburg-Schwerin; Dame des St.-Alexander-Newsky-Ordens; Bericht über das Leben am Hofe in »Aus dem Tagebuch einer Hofdame 1799-1800. Ein Kulturbild« (1892).

Crull, Richard - Parteifunktionär, Bürgermeister

geb. 27.2.1900 Mönchhagen gest. 26.4.1991
Vater: Johann C., Postbeamter 1920 Kommunalpolitiker in Doberan; 1923-1932 Leiter der Stadtsparkasse Bad Doberan; Mitglied der NSDAP; Gauamtsleiter für Kommunalpolitik im Gau Mecklenburg-Lübeck; 1933 Stadtrat in Schwerin und Vorsitzender der Landesdienststelle des Mecklenburgischen Gemeindetags; Mai 1942 (zunächst kommissarisch) Oberbürgermeister in Schwerin, nach der deutschen Kapitulation noch bis 12. Mai 1945 im Amt; danach von der englischen Besatzungsmacht entlassen und inhaftiert; nach 1945 im Flüchtlingslager Wentorf bei Hamburg tätig; Ruhestand in Tosterglope (bei Ventschau); Mitglied des Vereins für mecklenburgische Geschichte und Altertumskunde; »Die Berufung und Tätigkeit der Beauftragten der NSDAP, der Bürgermeister …« (1935); Herausgeber der Festschrift zum 40. Geburtstag des Gauleiters Friedrich Hildebrandt »Mecklenburg. Werden und Sein eines Gaues« (1938).

Döbereiner, (Daniel) Friedrich Marquard Theodor - Mediziner

geb. 31.3.1806 Bayreuth gest. 15.3.1877 (Bad) Doberan
Vater: Johann Wolfgang D., Chemiker Sein Vater war der Erfinder einer nach ihm benannten Zündmaschine; 1830 Promotion in Würzburg; 1831 Stabsarzt im Kriegslazarett Warschau; 1832/33 Quarantänearzt zur See während der Cholera auf der Insel Walfisch (bei Wismar); 1833-1836 praktischer Arzt in Wismar; 1836-1877 in Doberan; auch Domanialamtsarzt und Arzt am Stahlbad Doberan; 1863 Sanitätsrat.

Dolberg, Ludwig - Theologe, Heimatforscher

geb. 4.4.1833 Schwerin gest. 10.2.1900 Ribnitz(-Damgarten)
Vater: Adolf Friedrich D., Steuerrat Gymnasium Fridericianum Schwerin; 1853 Theologiestudium in Rostock; Lehrer an der Kadettenschule Schwerin; Pastor des Klosters Ribnitz; 1866-1875 Pastor in Rövershagen; 1856 Mitglied des Vereins für mecklenburgische Geschichte und Altertumskunde, seit 1858 Bibliothekar des Vereins; widmete sich nach seinem Ausscheiden aus kirchlichen Diensten 1875 ganz der Heimatkunde; Beiträger zu Karl Bartschs »Sagen, Märchen und Gebräuche aus Meklenburg« (2 Bde., 1879/80); »Eine Küstenwanderung von der Warnow bis Wustrow durch die Rostocker Heide« (1885); »Die St. MarienKirche der ehemaligen Cistercienser-Abtei Doberan i. M. und ihre Kunstarbeiten« (1893); Aufsätze zur Geschichte mecklenburgischer Orte und Klöster; »Zur Gründungs- und Baugeschichte der ehemaligen Cistercienser-Abtei Doberan in Mecklenburg« (1889), »Die der Cistercienser-Abtei Doberan bis zum Jahre 1365 urkundlich gemachten Schenkungen und deren Ausnutzung durch die Mönche« (1891) und »Die Verehrungsstätte des Heiligen Blutes in der Cistercienser-Abtei Doberan« (1891) in »Studien und Mitteilungen aus dem Benedictiner- und CistercienserOrden«.

Eddelin, Peter - Theologe

geb. 30.9.1599 Rostock gest. 17.7.1676 Rostock 1625-1675
Pastor in Doberan; »Kurzer wahrhaftiger Bericht, wie es in Mecklenburg im Dreißigjährigen Kriege … hergegangen« (1649).

Elbrecht, Ludwig - Architekt

geb. 8.3.1907 Wreschen (Posen; Września/Polen) gest. 9.7.1984 Bad Doberan
Vater: Maurer Kam als Kind mit seinen Eltern nach Doberan; Schule in (Bad) Doberan; Lehre an der Baugewerkschule in Eckernförde; 1934 Baumeisterprüfung; machte den Betrieb seines Vaters zum Architektenbüro und Bauunternehmen, das er bis 1974 führte; Bau von Wohn-, Landwirtschafts- und Gewerbegebäuden; errichtete die Ehm-Welk-Gedenkstätte in Bad Doberan; 1948-1950 Oberbauleiter im Auftrag der Landesbauverwaltung beim Ausbau von Heiligendamm zur Kur- und Erholungsstätte; errichtete das HO-Kaufhaus in Bad Doberan; denkmalpflegerische Leistungen in Bad Doberan: 1954 Rathausfassade, 1976-1984 Rekonstruktion des Rathauses, 1974-1976 weißer Pavillon; Rekonstruktion des klassizistischen Saals im Kurhaus Heiligendamm; ehrenamtlicher Beauftragter für Denkmalpflege im Kreis Bad Doberan.

Elisabeth - Herzogin zu Mecklenburg(-Schwerin)

geb. 23.6.1885 Roßla gest. 16.10.1969 Eutin begr. Ratzeburg (Domfriedhof)
Vater: Botho, Graf von Stolberg-Roßla Ehemann: 1.) Johann Albrecht, Herzog zu Mecklenburg (-Schwerin) (2. Ehe) Ehemann: 2.) Adolf Friedrich, Herzog zu Mecklenburg(-Schwerin) (2. Ehe) Heirat am 15. Dezember 1909 in Braunschweig als zweite Frau Johann Albrechts (1907-1913 Regent von Braunschweig-Lüneburg); lebte ab 1913 in Schloss Wiligrad; unternahm mit ihrem Mann 1909 eine Reise nach Ostasien, Rückkehr nach Deutschland mit der Transsibirischen Eisenbahn; 1920 Witwe; zweite Heirat am 15. Oktober 1924 in Ludwigslust als zweite Frau des Afrikareisenden und Kolonialpolitikers Adolf Friedrich (jüngerer Halbbruder Johann Albrechts); Hochzeitsreise nach Asien; nach dem Zweiten Weltkrieg Reise nach Togo; lebte bis 1945 in ihrer Bad Doberaner Villa Feodora, dann in Eutin; seit 1917 Vorsitzende des Frauenvereins des Roten Kreuzes für Deutsche in Übersee.

Ewald, Georg - Landwirt, Parlamentarier, Minister

geb. 30.10.1926 Buchholz (Stralsund) gest. 14.9.1973
Vater: Landwirt Volks- und Landwirtschaftsschule; 1941-1943 in der elterlichen Landwirtschaft tätig; 1946-1949 Landarbeiter; 1946 Mitglied der SED; 1949/50 Bürgermeister in Buchholz; 1950-1953 Kreisrat für Landwirtschaft und Abgeordneter des Kreistages Stralsund; 1954/55 Erster Sekretär der SED-Kreisleitung Bad Doberan; 1955-1960 Erster Sekretär der SED-Kreisleitung Rügen; Mitglied der SED-Bezirksleitung Rostock; 1960-1963 Erster Sekretär der SED-Bezirksleitung Neubrandenburg; Abgeordneter des Bezirkstages Neubrandenburg; ab 1963 Mitglied des ZK der SED und Kandidat des Politbüros; Minister für Land-, Forst- und Nahrungsgüterwirtschaft und Vorsitzender des Landwirtschaftsrates; Mitglied des Präsidiums des Ministerrates; Abgeordneter der Volkskammer; Redemanuskripte im Nachlass im Landeshauptarchiv Schwerin; tödlich verunglückt; auf dem Zentralfriedhof Friedrichsfelde in Berlin-Lichtenberg begraben.

(Victoria) Feodora Herzogin zu Mecklenburg(-Schwerin)

geb. 21.4.1889 gest. 18.12.1918 Rostock begr. (Bad) Doberan (Münster)
Vater: Heinrich XXVII. Fürst von Reuß Ehemann: Adolf Friedrich, Herzog zu Mecklenburg(-Schwerin) Heirat am 24. April 1917 in Gera auf Schloss Osterstein; das Paar lebte im Großherzoglichen Palais in Rostock; starb am Tag nach der Geburt ihrer Tochter Woizlawa Feodora, die in der Villa Feodora in Bad Doberan aufwuchs.

Flint, Fritz - Parteifunktionär, Bürgermeister

geb. 11.3.1917 (Bad) Doberan gest. 7.6.1999
Volksschule und Gymnasium in Doberan; 19331936 kaufmännische Ausbildung in Rostock; 1937/38 Einkäufer und Korrespondent in einer Werkzeugmaschinengroßhandlung in Braunschweig; 1938-1945 Kriegsdienst und englische Gefangenschaft; 1946 Mitglied der CDU; 1946-1949 Buchhalter in einer Weberei in Bad Doberan; 1946-1951 Stadtverordneter in Bad Doberan und Kreistagsabgeordneter Rostock-Land; 1949-1951 Stadtrat in Bad Doberan; 1951-1953 Bürgermeister von Grabow; 1953-1957 Stadtverordneter und Stellvertreter des Oberbürgermeisters von Schwerin; 1956 Fernstudium an der Akademie für Staats- und Rechtswissenschaften Potsdam-Babelsberg, DiplomStaatswissenschaftler; 1957/58 Vorsitzender des CDU-Bezirksverbandes Cottbus, dann Vorsitzender des CDU-Bezirksverbandes Groß-Berlin; Mitglied des Präsidiums des Hauptvorstandes der CDU; 1958-1963 Mitglied der Stadtverordnetenversammlung von GroßBerlin und Abgeordneter Berlins in der Volkskammer; 1960-1977 Stellvertreter des Staatssekretärs für Kirchenfragen. »Die Grabower Flurnamen« und »Fritz Reuter und Grabow« in »Die bunte Stadt an der Elde. 1252-1952. 700 Jahre Grabow i. Meckl.« (1952); »Aus der Zeit innerparteilicher Auseinandersetzungen« in »Erlebnisse und Erfahrungen christlicher Demokraten aus drei Jahrzehnten« (1975).

Framm, Carl Friedrich - Apotheker

geb. 14.6.1807 (Bad) Doberan gest. 19.5.1875 Wismar
Vater: Johann Joachim F., Apotheker 1822 Apothekerlehre in der nach dem Tod des Vaters von der Mutter geführten Apotheke in Doberan; 1834/35 Studium in Jena, 1836 Studium und Prüfung in Rostock; kaufte die Beutelsche Apotheke in Grevesmühlen; 1845 Konzession für die Neue Apotheke (heute Hirsch-Apotheke) in Wismar Am Markt 29; produzierte auch Selterswässer und Limonaden; 1859 Hofapotheker; übergab die Apotheke 1866 an seine beiden Söhne Carl (1838-1919) und Friedrich (1838-1917); sein Bruder Heinrich (1803-1886) war Hofapotheker und sein Bruder Wilhelm (1805-1959) Kaufmann und Hoflieferant in Doberan; »Ein Mecklenburger Apothekerleben im 19. Jahrhundert. Romanbiografie« (2007; von Edith Framm).

Friedrich II. (eigentl.: Friedrich von Bülow) Bischof

geb. ? gest. 11.9.1375 Warin begr. Schwerin (Dom)
Neffe der beiden früheren Bischöfe Ludolf und Heinrich I.; Kanonikus von Schwerin; erwarb keinen höheren geistlichen Grad; sein Leben war eher weltlich; Knappe des Herzogs Albrecht (gehörte seinem Kriegsgefolge an); befand sich mit seinen Verwandten lange Zeit in Bann; 1366-1375 Bischof von Schwerin, als Nachfolger von Bischof Rudolf II (Fürst von Anhalt, Graf zu Askanien), der bereits im Jahr seiner Ernennung (1365) starb und nicht in seiner Diözese Schwerin anwesend war; durch ihn wurde der lange Streit über den Besitz der Stiftsgüter beendet; weihte am 4. Juni 1368 das neu entstandene Münster Doberan; während seiner Amtszeit Bauarbeiten am Schweriner Dom, an der Stiftskirche Bützow und der Bischofsburg Warin; beglich die Schulden des Stifts mit seinem eigenen Geld und löste die dafür verpfändeten Güter wieder ein; gebrauchte drei Siegel: zwei kleine runde und das große ovale Bischofssiegel (alle mit den Bülowschen Wappenschild); zusammen mit seinem Großonkel Bischof Gottfried (von Bülow) eine Messingplatte mit Inschrift im Schweriner Dom.

Friedrich Franz I. Großherzog von Mecklenburg(-Schwerin)

geb. 10.12.1756 Schwerin gest. 1.2.1837 Ludwigslust begr. (Bad) Doberan (Münster)
Vater: Ludwig, Erbprinz zu Mecklenburg(-Schwerin) Ehefrau: Luise, Tochter von Johann August, Prinz von SachsenGotha-Roda Vom Kammerherrn Theodor von Usedom erzogen, der ihn zur weiteren wissenschaftlichen Ausbildung auch nach Lausanne und Genf begleitete; kehrte 1771 im Alter von 15 Jahren nach Ludwigslust zurück; Heirat am 31. Mai 1775 auf Schloss Friedenstein in Gotha; trat nach dem Tod seines Onkels Friedrich (dem Frommen) am 24. April 1785 die Regentschaft an, denn sein Vater Herzog Ludwig war bereits 1778 gestorben; nahm seine Residenz wie sein Vorgänger in Ludwigslust; bei Regierungsantritt galten in Mecklenburg-Schwerin die Landständische Verfassung von 1523, der Hamburger Vergleich von 1701 sowie der von seinem Großvater Christian Ludwig II. mit den Ständen abgeschlossene Landesgrundgesetzliche Erbvergleich von 1755, in dem die wirkliche Macht der Ritterschaft gegeben und eine absolute Herrschaft des Regenten in Mecklenburg verboten wurde; verfügte 1789 die Aufhebung der von Herzog Friedrich gegründeten Universität in Bützow und erteilte der Universität Rostock wieder alle Rechte und Privilegien; im Gegenzug erkannte die Stadt Rostock die Landeshoheit an, womit die langjährigen Streitigkeiten um die Freiheiten der Seestadt Rostock und die Rechte des Herzogs beigelegt wurden; 1793 Gründer des ersten deutschen Seebades Doberan, wo er selbst häufig weilte; FriedrichFranz-Gedenkstein (Granitblock mit Inschrift am Heiligen Damm) zur Feier des 50-jährigen Jubiläums des Seebades 1843; führte Verhandlungen mit Schweden und erwarb im Vertrag von Malmö 1803 die nach dem Dreißigjährigen Krieg an Schweden abgetretene Stadt und Herrschaft Wismar nebst den Ämtern Poel und Neukloster als Pfandbesitz; in seine Regierungszeit fielen die Napoleonischen Kriege 1805-1915; 1808-1813 Mitglied des Rheinbunds; empfing durch den Wiener Kongress 1815 gemeinsam mit Karl II. (Regent von Mecklenburg-Strelitz) die Großherzogliche Würde; führte den Titel Großherzog von Mecklenburg, Fürst zu Wenden, Schwerin und Ratzeburg, auch Graf zu Schwerin, der Lande Rostock und Stargard Herr; der Großherzog, dessen Thronfolger und deren Ehefrauen waren als Königliche Hoheit zu titulieren, die nachgeborenen Herzöge und Herzoginnen als Hoheit; führte das Land wieder aus den Kriegsverwüstungen heraus; ließ die erste Chaussee Hamburg – Berlin bauen und machte die Elde schiffbar; vollzog 1820 die Aufhebung der Leibeigenschaft in Mecklenburg; verbesserte 1823 mit einem Landschulgesetz die Lage der Landschullehrer im Domanium; seine Regierungszeit dauerte 52 Jahre; General der Königlich preußischen Armee; Angehöriger des Johanniter-Ordens; KolossalStatue zwischen Kaskade und Schloss Ludwigslust (Albert Wolff); Büste im Staatlichen Museum Schwerin (Rudolf Kaplunger); geschliffener GranitSarkophag aus einem Findling im Doberaner Münster; Nachfolger: Paul Friedrich (Enkel).

Giebel, Friedrich Wilhelm - Buchhändler, Verleger

geb. 11.5.1909 Lohme gest. 24.1.1988 Bremen
Vater: Kaufmann Kindheit in Doberan; Bürgerschule, ab 1918 Gymnasium in Doberan; trug als Schüler niederdeutsche Gedichte vor; beschäftigte sich mit mecklenburgischer Heimatforschung und niederdeutscher Sprache; 1926/27 Höhere Handelsschule Rostock; im Kontor der Reederei Hugo Ferdinand; ab 1933 freiberuflich als Berichterstatter für den »Ostseeboten«, den »Rostocker Anzeiger« und die »Mecklenburgische Zeitung« in Bad Doberan; nach dem Krieg Begründer und Leiter der Niederdeutschen Bühne Bad Doberan; 1949 Übersiedlung nach Bremen, betrieb dort eine Verlagsbuchhandlung; Mitbegründer der Landsmannschaft Mecklenburg auf Bundesebene; Begründer und Herausgeber der Zeitschrift »Unser Mecklenburg. Heimatblatt für Mecklenburger und Vorpommern« (1951-1983); Verleger niederdeutscher Autoren (Gerd Lüpke, Theodor Rohrdantz, Gerhard Böhmer, Ludolf Fiesel und Friedrich Scheven); stellte jährlich Postkartenkalender zusammen und trat als Rezitator auf; Kulturpreis der Landsmannschaft Mecklenburg; Ehrenbrief der Fritz-ReuterGesellschaft; Fritz-Reuter-Plakette; Nachlass im Landeshauptarchiv Schwerin.

Glöckler, (Johann) Albrecht - Theologe

geb. 28.1.1740 Denkendorf (Esslingen/Baden-Württemberg) gest. 25.9.1778 (Bad) Doberan
Vater: Johann Christoph G., Theologe 1769-1773 Informator des späteren Großherzogs Friedrich Franz I. von Mecklenburg-Schwerin; 1775 Pastor in Boizenburg (Elbe), zugleich Kirchenrat; 1778 Superintendent in Doberan.

Graff, Wilhelm Paul (Pseud.: Wilhelm Paul) - Schriftsteller, Dramatiker, Übersetzer

geb. 10.3.1845 (Bad) Doberan gest. 23.8.1904 Schwerin
Vater: Beamter Kaufmannslehre; Studium in Rostock; Dramaturg am Stadttheater Rostock; 1870-1874 in Berlin, dann wieder in Rostock als Lektor und Hauslehrer; seit 1875 in Güstrow und Schwerin; zeitweilig Hilfsarbeiter in der Großherzoglichen Regierungsbibliothek Schwerin; 1890 Mitglied des Vereins für mecklenburgische Geschichte und Altertumskunde; übersetzte als Erster Tolstois »Anna Karenina« (3 Bde.; 1885; Übers. aus dem Russ.); Autor von Dramen und Liederarien; »Michael Kohlhaas« (1871); »Odysseus. Szenen für Chor, Solostimmen und Orchester« (1872; Musik: Max Bruch); »Ein Götter-Märchen« (1876); »Der Student. Drama« (1881); »Um die Krone« (1884 am Schweriner Hoftheater uraufgeführt); »Penelope ein Gewand wirkend. Konzertarie« (1895; Musik: Bruch); »Die zweite Ehe des Herzogs Karl Leopold« in »Jahrbücher des Vereins für mecklenburgische Geschichte und Altertumskunde« (1895).

Gronau, Heinrich (Eduard Adolf) - Mediziner

geb. 19.1.1881 Neubukow gest. 27.7.1975 Bad Doberan
Vater: (Georg Jakob) Leopold G., Mediziner Abitur in Schwerin; 1902 Medizinstudium in Würzburg, Heidelberg, Göttingen, München und Rostock; 1907 Promotion in Rostock; 1908 Approbation in Berlin; 1907/08 Praktikant in Hildesheim und an der Frauenklinik Berlin; 1908-1910 Assistenzarzt am Stadtkrankenhaus Wismar und in Magdeburg; 1910 ärztliche Praxis in Neubukow; 19141918 Soldat im Ersten Weltkrieg; Ende der 1920er Jahre zusätzlich Betreuung der Mecklenburgischen Volksheilstätte für Alkoholkranke und -gefährdete in Nieder-Steffenshagen; insbesondere der Diätetik und Getreideernährungsfragen verpflichtet; 1949 Sonderbeauftragter für Ernährung bei der Landesregierung; 1956-1965 Facharzt für physikalisch-diätetische Therapie und ärztlicher Leiter des Sanatoriums Moorbad Bad Doberan; 1961 Ehrenbürger von Neubukow; »Beitrag zur Frage der wirtschaftlichen Folgen nicht im Betriebe entstandener körperlicher Schädigungen« (Diss., 1908).

Hahn, Friedrich (Wilhelm Adolf) von (Reichsgraf) - Gutsbesitzer

geb. 18.5.1804 Grabowhöfe gest. 7.7.1859 Berlin
Vater: Ferdinand von H., Gutsbesitzer Ehefrau: Ida von Hahn-Hahn, Schriftstellerin Erbte 1805 durch den frühen Tod seines Vaters vom Großvater, dem Astronom Friedrich von H., den Besitz seiner Familie; ab 1818 als Nachfolger des Großvaters Erblandmarschall der Herrschaft Stargard, ließ sich von Vizelandmarschällen im Amt vertreten; 1826 vorzeitig für volljährig erklärt; 1826 erste Heirat mit seiner Cousine Ida (1829 geschieden); 1828 war der Reisende Charles James Apperley sein Gast; Pferdezüchter und Herrenreiter; 1828, 1833, 1838, 1847 und 1852 Sieger der Friedrich Franz-Rennen in Doberan; erster Inhaber des 1846 gestifteten Hahnschen Familienfideikommiss Basedow/Pleetz; veranlasste in Basedow umfangreiche Baumaßnahmen, wie den Bau des Marstalls (1835), die Erweiterung der Schlossanlage (1837 - 1839), die Instandsetzung der Kirche, den Bau des Westturms der Kirche (1853) und den Anbau einer Familiengruft nach Plänen Friedrich August Stülers; 1843 gemeinsam mit seiner zweiten Frau Agnes Stifter zweier Glocken im Turm der Kirche und von Kleinkunstwerken (Kanne, Leuchter); ließ das Umfeld der Schlossanlage durch Peter Joseph Lenné zu einem englischen Landschaftspark umgestalten; 1841 Mitglied des Vereins für mecklenburgische Geschichte und Altertumskunde; »Feier des Geburtstages der regierenden Frau Gräfin, wie sie am 29. und 30. Mai 1842 in der Begüterung vor sich ging« (Satire Fritz Reuters über Agnes) in »Mecklenburg. Ein Jahrbuch für alle Stände« (1846); zusammen mit seiner Frau literarische Gestalten in Helmut Sakowskis Romantrilogie »Die Schwäne von Klevenow« (1993), »Schwarze Hochzeit auf Klevenow« (1994) und »Die Erben von Klevenow« (2000).

Hassell, Ulrich von - Soldat, Journalist, Schriftsteller

geb. 11.11.1848 Celle gest. 11.3.1926 Bad Doberan
Vater: Jurist Schule in Celle und Hildesheim; trat 1863 in das hannoversche Kadettenkorps ein; nahm 1866 am Krieg gegen Preußen teil; 1867 im preußischen Heer; 1871-1874 Fortbildung an der Kriegsakademie Berlin; 1874-1876 militärischer Topograph in Schlesien, Pommern und Westpreußen; lehrte 1877-1882 an der Kriegsschule in Anklam; 1878 Hauptmann; 1882-1888 Kompaniechef in Frankfurt (Oder); 1888-1896 in der Eisenbahnabteilung des Großen Generalstabs in Berlin und Frankfurt (Main) tätig; Ehrenpräsident des Christlichen Vereins Junger Männer; Mitherausgeber und Redakteur der »Leipziger Allgemeinen Konservativen Monatsschrift« (1896 ff.) und der »Monatsschrift für Stadt und Land« (1899 ff.); Redakteur der »Zeitfragen des Christlichen Volkslebens« (1876-1909) und der »Rundschau. Illustrierte Zeitschrift für Jugend- und Jungmännermission. Organ der Nationalvereinigung der Evangelischen Jünglingsbündnisse Deutschlands« (1910-1924); schrieb für die »Kreuz-Zeitung« und das illustrierte Familienblatt »Daheim«; lebte später in Doberan; zog sich 1918 ins Privatleben zurück; Militärschriften und Soldatenliteratur; »Das Kolonialwesen im 19. Jahrhundert« (1900); »Brauchen wir eine Kolonial-Reform?« (1906); »Erinnerungen aus meinem Leben 1848-1918« (1919); »Alfred von Tirpitz« (1920).

Havemann, Ferdinand - Musiker

geb. 28.4.1845 Goldberg gest. 11.4.1929 Schwerin
Hilfsmusiker (Waldhornist, Bratschist, Schlagzeuger) der Großherzoglichen Hofkapelle; Hoboistenkorpsführer des Großherzoglichen Grenadier-Regiments Nr. 89; Teilnehmer der Feldzüge 1870/71; Leiter des Männergesangvereins Schwerin; leitete viele Jahre die Badekonzerte in Doberan; 1917 anlässlich seines 50-jährigen Dienstjubiläums Hofmusikus; komponierte den Marsch »Hoch Deutschland, die herrliche Siegesbraut« (1895).

Havemann, Klaus - Agrarwissenschaftler, Heimatforscher

geb. 21.1.1935 Warnemünde (Rostock) gest. 30.10.2007 Bad Doberan
Landwirtschaftslehre; bis 1955 Fachschule für Landwirtschaft in Bad Doberan; bis 1964 Studium der Agrarwissenschaften in Rostock; 1969 Promotion in Rostock; bis 1992 Forschungs- und Lehraufgaben zur landwirtschaftlichen Betriebslehre und Agrarökonomie in Rostock; Kreisvorsitzender der Gesellschaft für Denkmalpflege im Kulturbund; Neugründung und bis 1996 Vorsitzender des Kreisverbandes Bad Doberan des Kulturbundes; »Die Anwendung mathematisch-statistischer Methoden bei der kurz- und mittelfristigen Vorausberechnung des staatlichen Aufkommens an Milch« (Diss., 1968); »Bad Doberan – Heiligendamm« (1993); »Unterhaltsame Chronik der Stadt Bad Doberan nebst einiger Städte und Orte der Region« (1993); »Ernst Voß. Ein Leben in Mecklenburg« (1995); Redakteur des »Doberaner Jahrbuchs« (1995-1997); Aufsätze über Persönlichkeiten, Denkmale und historische Ereignisse in Mecklenburg im »Norddeutschen Leuchtturm« (1978-1990) und in der »Ostsee-Zeitung« (20002006).

Henning-Hennings, Willi (Friedrich)- Pädagoge, Bildhauer

geb. 8.9.1888 in Ostfriesland gest. 25.12.1974 Bad Doberan
Vater: Architekt Studium in München, Karlsruhe, Rom und Paris; wirkte in Dresden, Neubrandenburg und Worpswede; enger Freund von Hermann Löns; lebte seit 1926 in Bad Doberan; 1927-1945 Kunsterzieher am Gymnasium Bad Doberan; arbeitete an großen Baudenkmalen mit (Dom in Meißen, Völkerschlachtdenkmal in Leipzig); Plastiken auf öffentlichen Plätzen im In- und Ausland; schuf den Dörchläuchting-Brunnen Neubrandenburg und die bronzene Frauenfigur vor der Frauenklinik in Rostock; porträtierte viele berühmte Persönlichkeiten; 1939 in der Ausstellung im Landesmuseum Schwerin (»Rückenakt«, »Worpsweder Brücke«, »Fischerhäuser in den Dünen«); nach dem Zweiten Weltkrieg vor allem sakrale Kunst (Restaurierung von Altären).

Heyck, Eduard (Karl Heinrich Berthold) - Historiker

geb. 30.5.1862 (Bad) Doberan gest. 11.7.1941 Ermatingen (Schweiz)
Vater: Eduard H., Landwirt Große Stadtschule Rostock; 1880 Studium der Geschichte, Philologie und Kunstgeschichte in Leipzig, Jena und Heidelberg; 1885 Promotion in Heidelberg; Privatdozent in Freiburg (Breisgau); 1892-1896 außerordentlicher Professor in Heidelberg; 1896-1898 Archivleiter an der FürstlichFürstenbergischen Bibliothek in Donaueschingen; 1898-1909 freischaffender Gelehrter in München und Berlin; 1909 Umzug nach Ermatingen; 18991900 Vorsitzender, dann Vorstandsmitglied der Gesellschaft der Bibliophilen; Herausgeber des »Allgemeinen Deutschen Kommersbuches« (18931941, auch »Lahrer Kommersbuch« genannt); »Briefe einer Heidelberger Burschenschaft 19141918« (1919); »Fortunatus. Blätter für das Studententum« (1920-1934); Herausgeber und Autor von »Velhagen & Clasings Monatsheften« (1891 ff.) und der Reihe »Monographien zur Weltgeschichte« (1897-1909); »Die Allgemeine Zeitung 17981898« (1898); »Deutsche Geschichte« (3 Bde.; 1905/06); »Johanna von Bismarck. Ein Lebensbild in Briefen« (1915); »Das Deutschland von morgen. Kriegs- und Friedenspolitik« (1917); »Parlament oder Volksvertretung?« (1918); »Das Ende der Flittermonde des Hei-ho« (1927); »Gaja. Sinne und Sitten der Naiven in 4 Jahrtausenden« (1928).

Höflich, Lucie (eigentl.: von Holvede) - Schauspielerin, Theaterdirektorin

geb. 20.2.1883 Hannover gest. 9.10.1956 Berlin
Stiefvater: Georg H., Schauspieler, Regisseur Gab 1899 ihr Debüt; Engagements in Bromberg und am Raimundtheater in Wien; 1903-1932 Engagement am Deutschen Theater Berlin; dazwischen auch im Theater am Kurfürstendamm und im Staatstheater; mit dem Schauspieler Emil Jannings verheiratet; 1932/33 in Hamburg; 1933/34 Direktorin der Staatlichen Schauspielschule Berlin; Eröffnung eines eigenen Schauspielstudios; Gastspielverträge mit der Volksbühne Berlin und dem Schillertheater bis 1940; weigerte sich, während des Zweiten Weltkrieges aufzutreten und zog sich nach Bad Doberan zurück; Intendant Werner Bernhardy engagierte sie für das Schweriner Staatstheater; inszenierte als Gast George Bernhard Shaws »Frau Warrens Gewerbe«; 1946-1950 Schauspieldirektorin in Schwerin; erfolgreiche Inszenierungen von Leonid Rachmanows »Stürmischer Lebensabend«, Goethes »Iphigenie auf Tauris«, Shakespeares »Ein Sommernachtstraum« und Lessings »Nathan der Weise»; holte berühmte Gäste wie Paul Wegener als Nathan und Eduard von Winterstein als Klosterbruder in Lessings »Nathan der Weise« nach Schwerin; 1946-1950 Gründerin und Leiterin einer Schauspielschule in Schwerin; danach Auftritte am Hebbel-Theater, am Schiller- und Schlossparktheater in Berlin (West); 1937 Staatsschauspielerin; 1946 Ehrenmitglied des Deutschen Theaters Berlin; erhielt 1947 in Schwerin den Professorentitel und 1953 das Bundesverdienstkreuz.

Hüniken, Julius (Wilhelm) - Forstwirt, Gutsbesitzer, Parlamentarier

geb. 17.4.1878 (Bad) Doberan gest. 29.4.1975 Wohltorf
Vater: Julius H., Kaufmann, Gutsbesitzer Bruder: Erwin H., Forstwirt, Gutsbesitzer 1894-1896 Gymnasium in Doberan; übernahm 1902 das Forstgut Kaarz (bei Brüel); gründete 1905 den Hirschverein Brüel-Sternberg, die erste Vereinigung zur Hege des Rotwildes in Mecklenburg, in dem er fast 30 Jahre war; nahm im 2. Hannoverschen Dragoner-Regiment Nr. 16 am Ersten Weltkrieg teil; Mitglied des Mecklenburgischen Städtelandtages.

Jeppe, Carl Friedrich Wilhelm - Kaufmann

geb. 11.9.1792 (Bad) Doberan gest. 9.8.1852 Bad Eilsen
Vater: Forstwirt Erste Bildung durch Hauslehrer; dann in einer Pensionsanstalt; 1807-1812 Kaufmannslehre in Lübeck; Teilnehmer der Befreiungskriege 18131815; Reisen für verschiedene Geschäftshäuser; 1818 Kaufmann (Samenhandlung) in Rostock; zu Studienzwecken in England und bezog von dort Maschinen, Geräte, Samen und Düngemittel; 1830 Mitgründer und Geschäftsführer des Wollmagazins in Rostock; führte Wollprobenkarten und die Klassifizierung verschiedener Sorten ein; Ökonomierat; Kapazität auf dem Gebiet der Wollerzeugung; korrespondierte mit führenden Landwirtschaftsexperten; Mitglied des Mecklenburgischen Patriotischen Vereins; Mitglied der Sektion Schafzucht der Versammlung deutscher Land- und Forstwirte und der Russischen Landwirtschaftlichen Gesellschaft; beschäftigte sich mit Ökonomie-Sämereien und gab dazu mehrere Werke heraus; »Herbarium Vivum von funfzig der vorzüglichsten, sowie einiger schädlichen Futterkräuter und Gräser nebst deren reifen Saamen. Mit Bemerkungen über Kennzeichen, Boden, Aussaat und Benutzung der Nützlichen sowie Vertilgung der Schädlichen« (2 Bde.; 1826); »Bericht-Erstattung über die sechste Versammlung deutscher Land- und Forstwirthe in Stuttgart an den Mecklenburgischen Patriotischen Verein« (1843); »Terminologie der Schafzucht und Wollkunde oder die Kenntniß der Wolle aller Länder und ihrer Eigenschaften« (1847); »Bericht über die Ausstellung der Wollvließe, Wollproben ec. während der zehnten Versammlung deutscher Land- und Forstwirthe in Gratz 1846« (1847); »Die Cultur der Weiden sowie deren Futterkräuter und Gräser. Dem Mecklenburgischen Patriotischen Verein bei seiner fünfzigjährigen Stiftungsfeier gewidmet« (1848); »Verzeichniss landwirthschaftlicher Maschinen und Geräthe im Depot bei C. F. W. Jeppe in Rostock und auf Lager in der landwirthschaftlichen Maschinen-Bauanstalt und Eisengießerei am Bahnhof Bützow« (2 Bde.; 1856, 1860)

Jürß, (Martin Heinrich) Julius - Maler

geb. 19.9.1850 (Bad) Doberan gest. 1918 Berlin
Historien- und Genremaler in München und später in Berlin; Buchillustrator und Vorzeichner für Holzschnitte; malte den Chor der Lutherkirche Breslau mit drei Fresken aus; 1883 Glasmalereien für das rumänische Königsschloss Pelesch; 1886-1908 mehrfach auf den Berliner Akademieausstellungen und der Großen Kunstausstellung vertreten, 1883, 1888, 1889 und 1896 auch im Münchner Glaspalast; »Entwurf für den Freskenzyklus des Schweriner Gymnasiums« (1889).

Kalff, Peter - Ordensbruder

geb. 1440 gest. ?
Hofmeister und einziger Geistlicher der Besitzung des Zisterzienserklosters Doberan in Redentin; vermutlich Verfasser des 1464 auf Hof Redentin bei Wismar vollendeten »Redentiner Osterspiels« (einzige Handschrift in der Badischen Landesbibliothek Karlsruhe); »Comoedia de Christi passione et resurrectione« (1464; 1900 Faksimile der lat. Handschrift); »Dat öllste Mäkelbörger Osterspill, dat schräben is in dat Johr 1464 von Peter Kalff. Ut dei olle Sassensprak in uns’ hütiges Mäkelbörger Platt öwerdragen von Gustav Struck« (1920).

Kasch, Albert - Bildhauer

geb. 15.2.1866 (Bad) Doberan gest. ?
Vater: Fritz K., Tischler Tischlermeister in Doberan; Holzbildhauer und Bildschnitzer; seit 1882 Zusammenarbeit mit Gotthilf Ludwig Möckel bei dessen Sakralbauten in Althof und Doberan; Bildschnitzereien in der Stadtkirche Sternberg, der Johanniskirche Tessin, der Trinitatiskirche Hainichen und der Lutherkirche Danzig-Langfuhr (1899); Retabel mit Darstellungen alttestamentlicher Personen und einer großen Christusfigur in der Klosterkirche Doberan.

Keyser, Abraham (auch: Kayser, Keiser) - Jurist, Diplomat

geb. 26.3.1603 Soest gest. 30.9.1652 (Bad) Doberan begr. Ratzeburg (Dom)
Vater: Rüdiger, K., Altermann Schule in Soest, Bremen, Hannover und Hildesheim; 1622-1625 Jurastudium in Helmstedt; 1628 Legationssekretär in Quedlinburg; Hofmeister eines braunschweigischen Edelmannes auf dessen Bildungsreise, 1633 in Rostock, danach in Frankreich und England, 1637 an der Universität Leiden; 1638 Anwalt in Hamburg; 1639 Archivar im Dienst Herzog Adolf Friedrichs I. von Mecklenburg; 1641/42 Hofmeister und Reisebegleiter des Erbprinzen Christian (1658-1692 regierender Herzog Christian Louis); 1643 im Auftrag des Herzogs Aufenthalt in Frankreich und Promotion in Orléans; 1644 Mecklenburg-Schweriner Geheimer Rat; Vertreter Mecklenburgs bei den Friedensverhandlungen in Osnabrück und Unterzeichner des Westfälischen Friedens 1649; in den letzten Jahren Verhandlungen in den Streitigkeiten des Fürstentums Ratzeburg mit dem Domkapitel; starb auf einer Geschäftsreise in Doberan.

Klingenberg, Wilhelm - Pädagoge

geb. 12.8.1819 Niex gest. 20.12.1896 (Bad) Doberan
Vater: Holländer (Milchbauer) Von dem Küster und Lehrer Schultz in dem benachbarten Dorf Sülsdorf unterrichtet; erlernte das Schneiderhandwerk in Rostock; besuchte das mit der Friedrich-Franz-Schule verbundene Präparandum zur Vorbereitung auf den Lehrerberuf; bereits nach einem Jahr Lehrer in dieser Schule; 1841 Lehrerseminar in Ludwigslust; nach Absolvierung eines zweijährigen Kurses Lehrer in einer neu eingerichteten Schule in Glashagen (bei Doberan); 1846 Lehrer in Hohenfelde; 1862 Küster in Altkalen; 1893 50-jähriges Amtsjubiläum, 1894 Pensionierung und Übersiedlung nach Doberan.

Kollmorgen, Louis- Pädagoge

geb. 20.2.1854 Schwerin gest. 26.4.1916 (Bad) Doberan
1869-1872 Ausbildung am Präparandum Neukloster; 1874-1876 Absolvierung des Seminarkurses; 1876 Lehrer an der Bürgerknabenschule Schwerin; 1877 Lehrer an der Wilhelmsschule Deezbüll (Nordfriesland); 1878 an der Bürgerschule Teterow; seit 1888 am Gymnasium Friderico Francisceum Doberan; vermachte der Schule seine wertvolle Bibliothek von 500 Bänden und ein Kapital von 10 000 Mark, dessen Zinsen als Stipendium vergeben werden sollten; Mitglied des Heimatbundes Mecklenburg.

Kootz, Friedrich-Wilhelm - Forstwirt

geb. 27.12.1898 Weitin (Neubrandenburg) gest. 13.6.1975 Kühlungsborn
Vater: Hermann K., Theologe 1910-1917 Gymnasium in Neubrandenburg; 1918 Kriegsdienst und Verwundung; 1919 Studium an der Forstlichen Hochschule Eberswalde und der Universität Rostock; 1923 zweite forstliche Prüfung; Forstreferendar; 1926 Staatsprüfung und Forstassessor; vier Jahre in der Forsteinrichtung und der Landesforstverwaltung Neustrelitz; 1931 Verwaltung des Forstamtes Rowa, 1932 Forstmeister; 1945 Internierung; 1946 Leiter der Abteilung Waldbau im Landesforstamt Schwerin; 1952 Leiter der Außenstelle Bad Doberan des Instituts für Forstwissenschaften Berlin; 1931 Mitglied des Mecklenburg-Strelitzer Vereins für Geschichte und Heimatkunde; Mitautor von »Forstliche Samenplantagen« (1954).

Korff, Paul (Johannes Adolf) - Architekt

geb. 25.10.1875 Laage gest. 2.5.1945 Laage
Vater: Friedrich K., Maurermeister, Senator Seine Vorfahren waren seit über 200 Jahren in Laage ansässig; Schule in Güstrow und Technikum in Neustadt; 1896 Assistent bei Oberhofbaurat Ludwig Gotthilf Möckel in Doberan und in dessen Auftrag am Kirchenbau in Hainichen (Sachsen) beteiligt; 1899 gemeinsam mit Alfred Krause (1866-1930) Architekturbüro in Rostock; nach drei Jahren wieder in Laage, wo er einen Architekturbetrieb mit 20 Mitarbeitern aufbaute; Modernisierung von Guts- und Viehhäusern, Scheunen, Verwaltungs- und Gutsarbeiterhäusern sowie Um- und Neubauten in mehreren Städten: 1908-1912 Schloss Hasenwinkel 1909 Villa Zeeck, 1910 das spätere Teppichhaus Zeeck in Rostock, 1910 Gutshaus Büttelkow, 19101912 Schloss Bellin sowie 1912 die Herrenhäuser Moisall, Lübzin und Baarz; 1914 Blücherdenkmal in Laage; 1914-1918 Architekturbüro in Ostpreußen; nach dem Ersten Weltkrieg Beseitigung von Kriegsschäden in Ostpreußen; 1922 Verwaltungsgebäude der Neptun-Werft Rostock; 1927 schuf das Ehrenmal für die Gefallenen im Ersten Weltkrieg in Teterow; baute 1929 die katholische Kirche in Güstrow; übergab 1940 die Leitung der Firma seinem Sohn Leonhard; seine Bauunterlagen gingen größtenteils während des Krieges verloren; Selbstmord beim Einmarsch der Roten Armee.

Kortüm, August (Karl Friedrich Ludwig) - Mediziner

geb. 13.10.1810 Penzlin gest. 25.6.1884 (Bad) Doberan
Vater: Theodor K., Mediziner Medizinstudium; 1831 Promotion in Würzburg; 1832 praktischer Arzt in Waren, 1846 Medizinalrat; seit 1848 in Rostock, 1849 Privatdozent an der Universität; zugleich Großherzoglicher Badearzt in Doberan; 1853 Übersiedlung nach Doberan; 1881 Obermedizinalrat; »Das Doberaner Seebad der heilige Damm, seine Curmittel und ihre Verwendung« (1856); »Fliegende Blätter vom Heiligen Damm« (1864/65); »Das Seebad und die Seebadekur« (1865).

Kriemann, Albert - Seemann, Modellbauer

geb. 1872 (Bad) Doberan gest. 1945 (Wustrow (Nordvorpommern)
Seefahrtsschule Wustrow; Steuermanns- und Kapitänspatent; infolge eines Unfalls berufsunfähig; Modellschiffsschnitzer, stellte Schiffstypen und Seezeichen dar; besaß in seinem privaten Museum etwa 150 Modelle, die 1945 ins Schifffahrtsmuseum Leningrad kamen; einige Modelle kehrten im Zuge der Rückführung der Dresdener Kunstschätze zurück; entwarf ein Wappen für Wustrow.

Krüger, Theodor (Christian Friedrich) - Architekt, Baumeister

geb. 16.3.1818 Schwerin gest. 27.9.1885 Schwerin
Vater: Bernhard (Gottlieb Wilhelm) K., Militärbeamter, Zahlmeister Gymnasium in Schwerin; 1835 Baueleve; 18361839 Studium an der Kunstakademie Wien, 1839 an der Bauakademie Berlin; 1839-1841 in der Hofbauverwaltung in Schwerin und Doberan tätig; 1842 Prüfung als Baukondukteur; arbeitete als Baurestaurator in Mecklenburg; 1853 Großherzoglich mecklenburgischer Baumeister und Leiter des Kirchenbauwesens; 1858 Wirklicher Baumeister; 1859 Landbaumeister und Leiter des Baudistrikts für die Ämter Crivitz, Schwerin und Wismar; 1869 Baurat; etwa 60 Kirchenrestaurierungen; 1849-1853 Restaurierung der Marienkirche Röbel und Ergänzung mit einen Turmaufsatz; 1853/54 Wiederherstellung der Georgenkirche Waren; Restaurierung der Klosterkirche Doberan, 1856-1858 der Schelfkirche Schwerin, 1867/68 des Schweriner Doms und 1870-1872 der Stadtkirche Grevesmühlen; etwa 30 Kirchenneubauten, u. a. 1862-1869 Paulskirche Schwerin, 1864-1867 Satow, 1869-1872 Stadtkirche Dömitz, 1869-1873 Wustrow, 1874-1876 Stiftskirche Warin, 1883-1885 Vellahn; wichtigste Profanbauten: Gutshäuser Charlottenthal (1843), Harmshagen (1847), Marxhagen (1852) und Hoppenrade (1853), Moltzow (um 1854) sowie 1857 Sparkassengebäude (Puschkinstraße) in Schwerin, 1860-1865 Lehrerseminar und Blindenschule Neukloster, 1863 Friedhofskapelle in Schwerin und 1870 eigenes Wohnhaus (Körnerstraße 17) in Schwerin; 1852 Mitglied des Vereins für mecklenburgische Geschichte und Altertumskunde; 1869 Hausorden der Wendischen Krone; »Ueber die alte Kirche zu Vellahn« in »Jahrbücher des Vereins für mecklenburgische Geschichte und Altertumskunde« (1884).

Lange, Wolfgang - Jurist, Widerstandskämpfer

geb. 11.4.1898 (Bad) Doberan gest. 17.7.1984 Frankfurt (Main)
1914-1918 Kriegsdienst und schwere Verwundung; 1919-1922 Jurastudium in Jena, Bonn und Rostock; 1927 Assessorexamen in Rostock und Rechtsanwalt in Wismar; ab 1924 Mitglied der SPD und Syndikus des Rates; Boykott seiner Anwalts- und Notariatspraxis und Minderung seines Einkommens; 1933 Bildung einer Widerstandsgruppe; 1934 Verbindungsmann der Robinson-Strassmann-Gruppe; entwickelte einen Verfassungsentwurf für das Vierte Reich; 1934 Mitglied im NS-Rechtswahrerbund (NSRB); 1940 wegen hartnäckiger Verweigerung der Beitragszahlung aus dem NSRB ausgeschlossen; 1943 zur Luftwaffe eingezogen; 1945 als einziger Rechtsanwalt in Wismar bestätigt; Mitte 1945 Übersiedlung nach Frankfurt (Main); Staatsanwalt, dann Richter am Amtsgericht Frankfurt; nach seiner Pensionierung wieder Rechtsanwalt; rechtshistorische Forschung über Wismar; 1932 Mitglied des Vereins für mecklenburgische Geschichte und Altertumskunde.

Lenz, Friedrich - Unternehmer, Baumeister

geb. 9.11.1846 Pflugrade (Pommern; Redlo/Polen) gest. 19.8.1930
Meseritzer Mühle (Belgard/Hinterpommern) Vater: Bauer 1866 Abitur; erlernte das Bauhandwerk; ingenieurtechnische Ausbildung; 1875 eigenes Tiefbauunternehmen; unter seiner Leitung wurde die 122 km lange Eisenbahnstrecke von Altdamm nach Kolberg erbaut und 1883 vollendet; 18621887 Tätigkeit in Mecklenburg; baute 230 km Eisenbahnspuren, u. a. die Strecken Güstrow–Plau– Meyenburg, Wismar–Rostock und Gnoien–Teterow; berühmt wurde seine Kleinbahnstrecke von Doberan nach Heiligendamm, die Schmalspurbahn Molli; 1890 Geheimer Kommerzienrat; gründete 1892 gemeinsam mit dem Geschäftsinhaber der Berliner Handelsgesellschaft Carl Fürstenberg die Lenz & Co GmbH, zunächst mit Sitz in Stettin, dann in Berlin; baute in der Folgezeit etwa 100 Bahnlinien; seit 1904 am Bau von Eisenbahnlinien in den deutschen Kolonien in Afrika beteiligt; Mitglied des Vereins für mecklenburgische Geschichte und Altertumskunde.

Lindner-Welk, Agathe (geb.: Lindner; verw.: Hofmeister) Journalistin, Schriftstellerin

geb. 27.4.1892 Berlin gest. 8.11.1974 Bad Doberan
Vater: Otto Lindner, Brauereidirektor Ehemann: Ehm Welk, Journalist, Schriftsteller Ihr Vater starb bereits 1902 und das gewünschte Studium war aus finanziellen Gründen nicht möglich; 1908 Handelsschule der Kaufmannschaft in Berlin; Korrespondentin bei der Carl Lindström AG in Berlin; lernte in Berlin Ehm Welk, einen Freund ihres Mannes Otto Hofmeister († 1922), kennen und heiratete ihn 1924; Fremdsprachensekretärin bei der Fritz Karlson Sakali GmbH, später bei der Printator GmbH in Berlin; gab 1926 ihre Arbeit auf und widmete sich der Malerei und Fotografie; schrieb erste Gedichte; rettete ihren Mann 1933 unter Einsatz ihres Lebens vor dem Ertrinken in der Ostsee (beide verarbeiteten das Ereignis literarisch: Ehm 1952 in »Mein Land, das ferne leuchtet« und Agathe 1962 in »Juliane Wied«); 1935 Übersiedlung nach Lübbenau, 1940 nach Neuenkirchen, 1945 nach Ueckermünde, 1946 nach Schwerin; beide erwarben 1949 in Bad Doberan ein Haus, in dem sie seit 1950 lebten; unterstützte die schriftstellerische Laufbahn ihres Mannes; kümmerte sich nach seinem Tod (1966) um die Ordnung seines Nachlasses und den Aufbau des Ehm-WelkLiteraturmuseums in Angermünde; seit 1950 Mitglied des Deutschen Schriftstellerverbandes; »Madonna an der Treppe« (1935); »Die Stimme irgendwo. Der Roman eines suchenden Herzens« (1937); »Veronika und ihr Sohn« (1945); »Juliane Wied« (1962); gab 1959 »Geliebtes Leben«, einen Band mit Gedanken und Lebensweisheiten Ehm Welks, heraus.

Lorenz, Adolf Friedrich - Architekt

geb. 2.5.1884 Rostock gest. 13.6.1962 Schwerin
Vater: Carl L., Kaufmann, Fabrikant 1901 Abitur in Rostock; Mathematikstudium in Rostock, Dresden und Braunschweig; 1908 Hochbaustudium in München; Bauführer und Baumeister in Güstrow, Lübz und Ludwigslust; ab 1924 Oberbau- und Regierungsrat in Schwerin; 1937-1946 Ministerialrat im Rechnungshof Potsdam; nach dem Zweiten Weltkrieg Beauftragter der Mecklenburgischen Landeskirche; setzte sich für den Wiederaufbau zerstörter Kirchen in Rostock, Wismar und Neubrandenburg ein; 1946-1953 Bezirkskonservator und Gutachter für denkmalpflegerische Maßnahmen beim Stadtbauamt Rostock; Wiederaufbaupläne für die Rostocker Innenstadt; 1954 Lehrauftrag für das Fach Theorie der Denkmalpflege und der Museumskunde an der Universität Rostock und Mitarbeiter im Institut für Kunstgeschichte; begann mit mecklenburgischer Burgenforschung; Fachschriftsteller für Kirchenbauten und Landschlösser über die Baugeschichte des Zisterzienserklosters Bad Doberan, des Güstrower und des Schweriner Doms, der Marienkirche Rostock und der Georgenkirche Wismar; über 50 Veröffentlichungen; »Die Marienkirche in Rostock« (1954); »Der Dom zu Schwerin« (1954); »Der Dom zu Güstrow« (1955); »Die St. Georgenkirche zu Wismar« (1955); »Das Zisterzienserkloster Doberan« (1955); »Doberan, ein Denkmal norddeutscher Backsteingotik« (1958); Nachlass im Landeshauptarchiv Schwerin (2416 Baupläne von Schlössern, Klöstern, Kirchen, Baudenkmälern und Häusern, außerdem 198 Zeichnungen, 44 Fotos und 48 Akten); weitere Nachlassteile im Landeskirchlichen Archiv und im Landesamt für Denkmalpflege Mecklenburg-Vorpommern in Schwerin.

Lüth, Carl - Pädagoge

geb. 29.4.1855 Brüel gest. 8.4.1931 Schwerin
Bis 1872 Gymnasium in Schwerin; Philologiestudium in Göttingen, Leipzig und Rostock; 1877 in Promotion in Rostock; Hauslehrer bei den Grafen Bothmer; 1879 Lehrer am Großherzoglichen Progymnasium in Doberan; 1880 am Gymnasium in Parchim; 1900 in Güstrow, 1903 Gymnasialprofessor; 1908-1924 Direktor des Gymnasiums FridericoFrancisceum (Bad) Doberan; Mitglied des Vereins für mecklenburgische Geschichte.

Malchow, Friedrich - Pädagoge

geb. 28.12.1857 Schwerin gest. 21.10.1920 Güstrow
Gymnasium in Parchim; Studium der Klassischen Philologie und Geschichte in Rostock und Berlin; 1880 Promotion in Rostock; 1883/84 Proband in Doberan; bis 1886 Hauslehrer; bis 1888 am Realgymnasium in Havelberg; Hilfslehrer in Doberan; 1889 am Realgymnasium in Schwerin; 1890 in Ludwigslust; 1895-1920 Gymnasialprofessor an der Domschule Güstrow; »Geschichte des Klosters Doberan von 1300-1350« (Diss., 1880).

(Wilhelm) Malte Fürst von Rügen, Herr zu Putbus

geb. 1.8.1783 Putbus gest. 26.9.1854 begr. Vilmnitz
Vater: Malte Friedrich zu Putbus Sein Vater starb früh; Studium in Greifswald; trat 1803 bei den Stockholmer Leibhusaren in den Militärdienst; Reisen nach Wien, England und Holland; erhielt 1807 von König Gustav IV. Adolf von Schweden die Fürstenwürde; nach dem Besuch des Badeortes Doberan 1809 enge Beziehungen zu den Söhnen des Mecklenburg-Schwerinschen Herzogs Friedrich Franz I.; der schwedische Kronprinz Karl XIV. Johann berief ihn 1813 zu seinem militärischen Begleiter und zum Vizegeneralgouverneur von Schwedisch-Pommern; als Rügen 1814 nach dem Kieler Frieden an Dänemark fallen sollte, intervenierte er und erreichte, dass 1815 die Übergabe Vorpommerns an Preußen erfolgte; König Friedrich Wilhelm III. von Preußen verlieh ihm 1817 die Erblandmarschallwürde für Pommern und das Fürstentum Rügen; Vorsitzender des vorpommerschen Kommunallandtages in Stralsund und Sitz im Provinziallandtag Stettin; ließ Putbus nach Karl Friedrich Schinkels Plänen zur Residenz ausbauen und 1821 den Marktplatz neu anlegen sowie einen Theaterbau errichten; erweiterte den Ort zu einem Seebad mit Park, Orangerie, Kursaal und Marstall; nach Schinkels Plänen Bau des Jagdschlosses Granitz; ließ Alleen anlegen und den Hafen Lauterbach bauen; gründete 1836 das Fürstliche Pädagogium Putbus für Rügen.

Maltzahn, Adolf (Rudolf Carl Felix) von (Freiherr; Graf von Plessen) - Gutsbesitzer, Landwirt, Parlamentarier

geb. 28.9.1835 Ivenack gest. 18.9.1909 Ivenack
Vater: Gustav Theodor Helmuth Dietrich von M. Blochmannsches Erziehungs-Institut Dresden; 1854 Studium der Kameralistik in Bonn (Corps Borussia) und Berlin; Majoratsherr auf Ivenack; übernahm 1862 das Erbe in Ivenack; gründete ein Gestüt; ließ den Landschaftsgarten gestalten, 1867 den Glockenturm der Ivenacker Kirche bauen, 1869 den Altar restaurieren und eine Heizung einbauen; Stifter der Orgel; erwarb 1871 das Gut Kummerow (mit Marxfeld und Axelshof); Förderer des Pferdesports; 1868-1909 Vorsitzender des Doberaner Rennvereins; 1862-1909 Hauptdirektor des Mecklenburgischen Patriotischen Vereins; 1876 Mitgründer der »Mecklenburgischen Nachrichten« und bis 1909 Verlagsmitglied; rief zum 40-jährigen Amtsjubiläum 1902 die Adolf-Plessen-Ivenack-Stiftung ins Leben; 1867-1907 Deputierter aller Fideikommissbesitzer Mecklenburgs bei der Großherzoglichen Regierung; 1865 Johanniter-Ehrenritter, 1872 Rechtsritter, 1888 Kommendator des Johanniterordens für beide Mecklenburg; leitete im Deutsch-Französischen Krieg 1870/71 die Verwundetenbetreuung des Ordens; 1867-1870 Mitglied des Reichstages des Norddeutschen Bundes, 1878-1881 des Deutschen Reichstages (Konservative, Wahlkreis Malchin-Waren); 1887 Hausorden der Wendischen Krone (Großkomtur); 1893 Preußischer Kronenorden (bei der Einweihung des Denkmals für den Großherzog Friedrich Franz II. von Mecklenburg-Schwerin, bei welcher er die Festrede hielt); 1894 Roter Adlerorden und Ehrenbürger von Stavenhagen; 1897 Gedächtnismedaille auf Friedrich Franz III.; 1898 Erinnerungsmedaille zum 100-jährigen Geburtstag Kaiser Wilhelms I.; 1900 Prädikat Exzellenz; 1901 Erblandmarschall von AltVorpommern; 1907 Großkreuz mit der Krone des mecklenburgischen Hausordens der Wendischen Krone.

Maltzahn, Carl (Hans Friedrich) von - Gutsbesitzer

geb. 17.11.1797 Ivenack gest. 21.10.1868 Pinnow (Demmin)
begr. Kirch Grubenhagen Vater: Albrecht Joachim von M., Gutsbesitzer, Landwirt Ehefrau: Caroline von M. Teilnehmer der Befreiungskriege 1813-1815 als Sekondeleutnant; Königlich preußischer Oberstallmeister auf Sommersdorf, Leuschentin und Vollrathsruhe; Modernisierung des landwirtschaftlichen Betriebes auf seinen Gütern, verbesserte die Viehzucht und schaffte holländische Rinder und Merinoschafe an; unternahm als Pferdezüchter und Rennstallbesitzer viele Reisen; reiste jedes Jahr für die Höfe in Schwerin und Neustrelitz und für die preußischen Prinzen nach England; errang selbst viele Siege bei großen Rennen; an der Errichtung der Rennplätze Doberan, Güstrow und Neubrandenburg beteiligt; nahm 1819 als Herrenreiter am ersten Gelände-Hindernis-Rennen in Deutschland teil; begegnete 1828 dem englischen Rennreiter Charles James Apperley; versteigerte sein Gestüt und reiste 1845 in die USA und 1846 nach England, um 60 Halbblutstuten für den Stolper Rennverein zu kaufen; 1847 Direktor des Großherzoglichen Landgestüts Redefin und des Großherzoglichen Privatgestüts Raben Steinfeld; 1840 im Direktorium des Berliner Vereins für Pferdezucht und Dressur; 1865 Oberlandesstallmeister und Vortragender Rat im Landwirtschaftsministerium Berlin; Hausorden der Wendischen Krone (Großkomturkreuz); 1841 wegen einer Beziehung zur Hofdame Auguste von Dewitz (später von Bernstorff) Scheidung von seiner Frau Caroline; der Tod der gemeinsamen Tochter führte die Eheleute 1851 wieder zusammen, aber seine Frau nahm sich 1855 das Leben; das Schicksal der Ehe ist Thema in Theodor Fontanes Roman »Unwiederbringlich«, in dem er als literarische Gestalt Graf Holk erscheint; starb an einem Schlaganfall, den er beim Begräbnis seines Bruders Rudolf erlitt.

Mau, Gustav - Grafiker

geb. 1791 Wismar gest. 1.1.1864
Vater: David Christoph M., Kaufmann Gründete 1820 eine lithographische Anstalt (hatte bis 1819 seine Lithographien noch in Berlin drucken lassen); druckte Städte- und Landschaftsansichten von Doberan, Schwerin, Wismar und Rostock nach den Steinzeichnungen von Heinrich Hintze; bis 1825 als Lithograph nachweisbar, danach sind keine Arbeiten aus seiner Werkstatt mehr bekannt; »Das Seebad bei Doberan« (1822; Blick auf Heiligendamm von der Ostsee her).

Mendelssohn Bartholdy, Felix - Musiker, Komponist

geb. 3.2.1809 Hamburg gest. 4.11.1847 Leipzig begr. Berlin (Dreifaltigkeits-Friedhof)
Vater: Abraham Mendelssohn, Bankier Sein Großvater war der Philosoph Moses Mendelssohn; die jüdische Familie zog 1811 nach Berlin, konvertierte 1822 zum Christentum und fügte ihrem Namen Bartholdy bei; zusammen mit Schwester Fanny Musikunterricht bei Carl Friedrich Zelter und Karl Wilhelm Ludwig Heyse; am 24. Oktober 1818 erster öffentlicher Auftritt als Pianist; 1819 Mitglied in der Sing-Akademie Berlin, 1820 erste Kompositionen (Lieder, Klaviersonaten, Orgelstücke); schuf 1821 fünf Streichersinfonien, vierstimmige Motetten, die Singspiele »Soldatenliebschaft«, »Die beiden Pädagogen« und Teile von »Die wandernden Komödianten«; besuchte mit Zelter 1821 Goethe in Weimar und lernte in Berlin Carl Maria von Weber kennen; schrieb 1822 die Oper »Die beiden Neffen oder der Onkel aus Boston« und ein Klavierkonzert; komponierte 1824 seine erste Sinfonie c-Moll und das Klavierquartett h-Moll; in dieser Zeit begann seine lebenslange Freundschaft mit Ignaz Moscheles; traf 1825 bei einer Reise mit seinem Vater nach Paris Gioacchino Rossini, Giacomo Meyerbeer und Luigi Cherubini; vollendete die Oper »Die Hochzeit des Camacho«; komponierte mit 17 Jahren (1826) die berühmte Sommernachtstraum-Ouvertüre, die er erstmals 1827 in Stettin dirigierte; gründete einen Chor zum Studium der Chorwerke Johann Sebastian Bachs und leitete die erste Aufführung der »Matthäuspassion« nach Bachs Tod in der Sing-Akademie Berlin; bereicherte auch das Musikleben in Mecklenburg; 1924 mit seinem Vater Aufenthalt in Doberan (Unterkunft im Logierhaus am Kamp); komponierte hier die Ouvertüre in C-Dur, instrumentierte das Notturno daraus für die Doberaner Bläsergruppe und dirigierte es im Salonhaus; 1840 Festdirigent des II. Norddeutschen Musikfestes in Schwerin, für das nach seinen Anweisungen (an Chordirektor Julius Stocks) im Dom eine terrassenförmig ansteigende Tribüne für den Chor (340 Mitglieder) und davor der Platz für das Orchester (150 Mitglieder) aufgebaut wurde: dirigierte im Schweriner Dom sein Oratorium »Paulus« (8. Juli) und Haydns »Schöpfung« (10. Juli), spielte beim weltlichen Konzert im Schauspielhaus (9. Juli) im Orchester mit (Bratsche) und war Solist seines Klavierkonzertes D-Dur; 1842 Preußischer Generalmusikdirektor; gründete 1843 in Leipzig ein Konservatorium, die erste Musikhochschule Deutschlands; 1843 Ehrenbürger von Leipzig; Konzertreisen nach England, leitete bei der letzten Reise 1847 sein Oratorium »Elias« in Exeter Hall, Manchester und Birmingham; zog sich nach dem Tod seiner Schwester Fanny (14. Mai 1847) zurück, erlitt einen Schlaganfall und starb kurz darauf; das Mendelssohn-Haus in Leipzig ist heute ein Museum; Statue (von Hermann Heinrich Howaldt) vor dem Konzerthaus in Leipzig (1936 entfernt); Skulptur im Berliner Mendelssohn Bartholdy-Park; 1878 Felix-Mendelssohn-Stiftung und in Nachfolge Felix-Mendelssohn-Preis der Stiftung Preußischer Kulturbesitz in Berlin.

Möckel, (Gotthilf) Ludwig - Architekt

geb. 22.7.1838 Zwickau gest. 26.10.1915 (Bad) Doberan
Vater: Gotthilf Heinrich M., Kupferschmied 1844-1852 Bürgerschule in Zwickau; 1852/53 Königliche Gewerbeschule in Chemnitz; 1853-1856 Maurerlehre und Ausbildung an der Königlichen Baugewerkeschule in Chemnitz; 1856-1858 Maurergeselle; 1858-1860 im Ingenieurbüro der Obererzgebirgischen Staatsbahn in Chemnitz und im Architekturbüro Edwin Opplers in Hannover; 1861/62 Studium am Polytechnikum Hannover; 1867-1875 Gewerksmeister und freier Architekt in Zwickau, 1875-1885 in Dresden; 1873-1878 Neubau der Johanneskirche Dresden; übernahm 1877 die Restaurierung des Beinhauses der Doberaner Klosterkirche; seit 1885 Wohnsitz in Doberan; ließ sich 1887/88 eine neugotische Villa errichten (seit 1983 Stadtmuseum Möckel-Haus); seit 1884 Leiter des mecklenburgischen Kirchenbauwesens; 1897 Großherzoglich mecklenburg-schwerinscher Geheimer Baurat; 1900 Geheimer Hofbaurat; baute Villen, Wohn- und Geschäftshäuser, städtische und Staatsgebäude, Schulen, Dorf- und Stadtkirchen in neugotischem Stil (meist mit roter Backsteinblende); 1885 Großherzogliches Jagdschloss Gelbensande; 1887-1889 Großherzogliches Gymnasium Doberan; Schloss Melkof (bei Vellahn; 1888); 1888-1893 Ständehaus Rostock; 1897 Schloss Groß Lüsewitz; 1904 Kapelle in Heiligendamm; 1908 Kirche in Müritz; 1909 Katholische Christuskirche Rostock (1971 gesprengt); 1873 Mitglied des Sächsischen Ingenieur- und Architektenvereins in Leipzig, 1875 des Architekten- und Ingenieurvereins Hannover; 1885 Mitglied des Vereins für mecklenburgische Geschichte und Altertumskunde, 1891 des Vereins für Naturgeschichte Mecklenburgs; Mitglied des Heimatbundes Mecklenburg; Ehrenbürger von Doberan; 1878 Ritterkreuz des Königlich sächsischen Albrechtsordens; 1881 Ehrenmitglied der Akademie der Bildenden Künste Dresden; 1887 Ritterkreuz des Großherzoglich Mecklenburgischen Greifenordens; 1893 Großherzoglich mecklenburgische Große Goldene Medaille der Wissenschaften und Künste mit Band; 1901 Roter Adlerorden; 1915 Hausorden der Wendischen Krone (Komtur).

Mohr, Rolf - Mediziner, Numismatiker

geb. 29.8.1911 gest. 5.3.1994 Bad Doberan
Vater: Pädagoge Nach Studium, Approbation und beruflichem Aufenthalt in Sachsen Zahnarzt in Bad Doberan; betätigte sich in seiner Feizeit als Münzsammler und legte umfangreiche regionalkundliche Kollektaneen an; 1966 und 1968 an den Internationalen Münzausstellungen in Rostock beteiligt; betreute über 20 Jahre die Münz- und Medaillensammlung des Kulturhistorischen Museums Rostock und übereignete dem Museum seine Sammlung der regionalen Münzen des Mittelalters und der Frühneuzeit; Ehrenvorsitzender des Arbeitskreises Mecklenburgische Münzgeschichte; »Beitrag zum Beginn der Wittenprägung der norddeutschen Hansestädte« in »Numismatische Beiträge« (1972); »Über den Namen Mecklenburg und den Stierkopf auf den mecklenburgischen Siegeln, Wappen und Münzen« in »15 Jahre Fachgruppe Numismatik im Kulturbund der Deutschen Demokratischen Republik, Bad Doberan« (1979); »Die Gegenstempelung der Doppelschillinge der Städte Rostock und Wismar während der Kipperzeit« in »Beiträge zur mecklenburgischen Münz- und Medaillenkunde« (1987); »Fürst Blücher auf Medaillen, Plaketten und Marken« in »Gebhard Leberecht von Blücher und seine Zeit« (1992).

Mühlbach, Ilse - Niederdeutsche Schriftstellerin

geb. 24.9.1923 Bad Doberan gest. 23.11.2009 Bad Doberan
Seit 1978 mit Herbert M. verheiratet; leitete Zirkel Schreibender Arbeiter und Plattdeutschzirkel für Schüler; Schrieb bereits seit den 50er Jahren als Volkskorrespondentin für die Ostseezeitung; seit 1991 sind über 950 Artikel erschienen; schrieb Gedichte, Lieder und Geschichten in niederdeutscher Sprache; 2009 Bundesverdienstkreuz; Veröffentlichungen in der Zeitschrift »Kikut«; »Aus dem Reichtum eines Lebens. Ilse Mühlbach’s Lesebuch. Mit platt- und hochdeutschen Gedichten, Geschichten und Liedern« (2010).

Oertzen, Dietrich von - Soldat, Landwirt, Redakteur, Publizist

geb. 25.7.1849 Leppin (Lindethal) gest. 14.10.1934 Bad Doberan
Vater: Jasper (Joachim Bernhard Wilhelm) von O., Gutsbesitzer, Parlamentarier, Minister 1863-1868 Gymnasium in Lüneburg und Wernigerode; 1869 Kriegsschule in Erfurt; Offizier im Deutsch-Französischen Krieg 1870/71; später landwirtschaftliche Ausbildung in Mecklenburg; bewirtschaftete 1874-1877 ein Gut in der Lüneburger Heide; 1877/78 Mitarbeiter der konservativen »Neuen Reichszeitung« in Dresden; 1878-1881 Chefredakteur der »Norddeutschen Reichspost« in Hamburg; 1882-1896 Mitherausgeber der »Allgemeinen Conservativen Monatsschrift für das christliche Deutschland« in Berlin; 1887-1896 Chefredakteur der konservativen »Mecklenburger Nachrichten« in Schwerin; 1890/91 Herausgeber der Zeitung »Das Volk« in Berlin; 1904 Vorsitzender der sozialen Geschäftsstelle für das evangelische Deutschland in Berlin; seit 1906 Herausgeber des »Wochenblatts der JohanniterOrdens-Balley Brandenburg«; zog sich 1911 auf seinen Alterssitz nach Doberan zurück; »Was treiben die Freimaurer?« (1882); »Die Jünglingsvereine in Deutschland« (1886); »Landeskirchentum und soziale Frage« (1897); »Von Wichern bis Posadowsky. Zur Geschichte der Sozialreform und die christliche Arbeiterbewegung« (2 Bde.; 1908); »Ist eine berufsständische Verfassung in Mecklenburg praktisch durchführbar?« (1913); Novellen: »Sinkende Welten« (1887) und »Sidonie« (1903); Biographien: »Jasper von Oertzen. Ein Arbeiter im Reiche Gottes« (1904) und »Adolf Stoecker. Lebensbild und Zeitgeschichte« (1910); »Erinnerungen aus meinem Leben« (1914); »Erinnerungen eines Zeitungsschreibers« in »Monatsschrift für Stadt und Land« (1905).

Oertzen, Etta von (eigentl.: Henriette von O.) - Schriftstellerin, Sozialarbeiterin

geb. 16.6.1889 Schwerin gest. 11.7.1973 Wiesbaden
Vater: Dietrich von O., Jurist Schule in Berlin und Freiburg (Breisgau), Berufsausbildung als Fürsorgerin; christliche Frauenschule in Berlin unter der Leitung von Bertha Gräfin von der Schulenburg; Sozialarbeiterin; Gründerin und 15 Jahre Leiterin eines Heimes für vernachlässigte Kinder in Bad Doberan; Studium an der Hochschule für Politik in Berlin; studierte nach dem Examen in England Fürsorgeeinrichtungen und schrieb darüber in deutschen und englischen Zeitschriften; nach dem Zweiten Weltkrieg wieder in Bad Doberan wohnhaft und schriftstellerisch tätig; 1971 Umzug nach Wiesbaden, wo sie in einem Blindenheim starb; Erzählungen zu sozialen Themen: »Die Trümmerfrau« (1944), »Im feurigen Ofen« (1956), »Die weißen Vögel von La Rochelle« (1959), »Kampf mit den Engeln!« (1961) und »Und wollten das Richtige tun« (1968).

Pentz, Adolf (Gottlieb Friedrich) - Theologe

geb. 26.8.1844 Malchow (Müritz) gest. 1.1.1923 Bad Doberan
Vater: Adolph (Friedrich Ludwig) P., Mediziner Große Stadtschule Rostock; Theologiestudium in Rostock, Göttingen und Erlangen; 1866 Examen in Rostock; 1866-1868 Hauslehrer bei Familie von Barner auf Trebbow; 1868 Seminarlehrer in Neukloster; 1879 Pastor in Jabel (bei Malchow); 1894 Superintendent in Doberan; 1881 Mitglied, 1894 Vorsitzender der Prüfungskommission für das theologische Examen; 1900 Pensionierung aus gesundheitlichen Gründen; Mitglied des Vereins für mecklenburgische Geschichte und Altertumskunde; »Geschichte Mecklenburgs« (1871); »Erzählungen aus der mecklenburgischen Geschichte« (1880); »Geschichte des Kirchspiels Jabel« (1888).

Plessen, Leopold (Engelke Hartwig) von - Diplomat, Minister

geb. 21.1.1769 Raden gest. 25.4.1837 Schwerin begr. (Bad) Doberan (innerhalb der östlichen Klostermauer)
Vater: Christoph Leopold Hartwig von P., Soldat Ehefrau: Sophie von Campenhausen, Hofdame Von Hauslehrern unterrichtet; 1785-1787 Studium der Kameralistik und des Staatsrechts in Rostock, 1787-1790 in Göttingen; 1790 in preußischbrandenburgischen Diensten in der Kriegs- und Domänenkammer Berlin; 1793 Kammerauditor in Schwerin; 1796 Kammerherr; erbte 1796 Gut Vogelsang, verpachtete es und verkaufte es kurz vor seinem Tod; bis 1798 Reise nach England, Frankreich und Österreich; 1802 Herzoglicher Gesandter beim Reichstag in Regensburg; 1803 Gesandter am Kaiserlichen Hof in Wien wegen Unterhandlungen zur Erlangung der Churwürde in Mecklenburg-Schwerin; 1805 Geheimer Rat; 1807 Wirklicher Geheimer Rat und Dritter Minister, 1808 Zweiter Minister; 1814 mecklenburgischer Gesandter auf dem Wiener Kongress, wo er die Großherzogswürde für beide mecklenburgischen Herzöge (Friedrich Franz I. von Mecklenburg-Schwerin und Karl von MecklenburgStrelitz) erwarb; nahm entscheidenden Einfluss auf die »Deutsche Bundes-Acte, unterzeichnet zu Wien am 8. Juni 1815« (1816); 1815-1832 Bevollmächtigter beider Mecklenburg bei der Bundesversammlung in Frankfurt (Main) und 1819/20 bei der Wiener Konferenz; wesentliche Mitwirkung an der »Schluß-Acte der über Ausbildung und Befestigung des Deutschen Bundes zu Wien gehaltenen Ministerial-Conferencen …« (1820); schlug 1823 den Posten der Präsidial-Gesandtschaft am Bundestag und ebenso die Stelle des preußischen Bundestagsgesandten aus; 1833 Gesandter für beide Mecklenburg bei der Ministerialkonferenz in Wien; 1836/37 Erster Minister von Mecklenburg-Schwerin; 1836 Geheimer Rats- und Regierungspräsident sowie Präsident der Schuldentilgungskommission; Mitglied der Königlichen Gesellschaft für nordische Altertumskunde Kopenhagen; Ehrenmitglied des Vereins für mecklenburgische Geschichte und Altertumskunde; 1806 Dannebrogorden (Großkreuz); 1819 Dr. h. c. der Universität Rostock; 1819 Ehrenmitglied des Mecklenburgischen Patriotischen Vereins; 1820 Roter Adlerorden; Leopoldsorden (Großkreuz); »Grundzüge zur Verbesserung des Kreditwesens, insonderheit auf ritterschaftlichen Gütern in Mecklenburg« (1804); »Über die Circulation des Papiergeldes« (1805); »Über die reelle Grundlage eines nothwendigen Papiergeldes …« (1805); »Über das natürliche Verhältniß und die Beschränkungen des Handels zwischen verschiedenen Staaten in Beziehung auf die gegenwärtigen Zeitvorfälle« (1806); »Grundzüge zu einem künftigen teutschen Gesammtwesen, und einer National-Einheit« (1815).

Püschel, Ernst (Wilhelm) - Verleger, Schriftsteller, Dramatiker, Heimatforscher

geb. 14.7.1881 Berlin gest. 10.8.1941 Gotha
Vater: Theodor P., Theologe, Pädagoge Askanisches Gymnasium Berlin und evangelisches Pädagogium Niesky (bei Görlitz); wegen eines Lungenleidens Unterbrechung des Studiums; Studium der Germanistik, Philosophie und Staatswissenschaften in Leipzig und Rostock; freier Schriftsteller in Rostock; gründete 1910 in Rostock den Kaufungen-Verlag; Verleger seiner eigenen Schriften und von Gerhard Hilberts »Kriegsandachten« (14 Bde.; 1914/15); Herausgeber der »Beiträge zur Geschichte der niederdeutschen Dichtung« (1911-1914), der »Plattdeutschen Bücherei« (3 Bde.; 1911-1913) und der »Mecklenburgischen Heimat-Bücherei« (3 Bde.; 1915); 1921 Übersiedlung nach Neudietendorf (Thüringen), Ende der 1920er Jahre Wohnsitz in Gotha; widmete sich hier der Heimatforschung, besonders der Geschichte der Stadt Gotha; schrieb Erzählungen, Satiren und Romane: »Christen von heute. Skizzen und Satiren« (1909), »Die deutsche Pest. Allerlei Satirisches über die Witzblätter« (1909), »Rostock und die Rostocker. Skizzen und lustige Geschichten« (1911), »Geistlicher Humor. Heiteres aus dem Leben der Pastoren und ihrer Gemeinden« (1911), »Die neue Heimat. Roman« (1912), »Ein glücklicher Mensch. Eine fröhliche Geschichte« (1912) und »Die Juden von Kronburg. Ein Buch von deutschem Volks- und Menschentum. Roman« (1924); Dramen und Lustspiele: »Das höchste Gebot. Ein Passionsspiel« (1920), »Der Sieger. Ein Doberaner Schauspiel« (1920), »Die Versuchung des Doktor Luther. Ein Volksschauspiel« (1921), »Morgenleuchten. Ein deutsches Spiel« (1923), »Elisabeth, Landgräfin von Thüringen. Ein Heimatspiel« (1926) und »Friedrich der Große und Gotha. Freiheit und Ehre. Ein Heimatspiel« (1928); »Aus den ersten Tagen des Seebades DoberanHeiligendamm« in »Die mecklenburgische Heimat« (1918); Nachlass (Werkmanuskripte, Vorträge, heimatkundliches Material zur thüringischen Geschichte) in der Forschungsbibliothek Gotha.

Quistorp, Johann (d. Ä.) - Theologe

geb. 18.8.1584 Rostock gest. 2.5.1648 (Bad) Doberan begr. Rostock (Marienkirche)
Vater: Joachim Q., Weißgerber Große Stadtschule Rostock unter dem Rektorat von Nathan Chytraeus und Paul Tarnow, dann drei Jahre Graues Kloster Berlin; Philosophiestudium in Frankfurt (Oder), 1604-1610 Theologiestudium in Rostock; erteilte während dieser Zeit Privatunterricht; 1613 Promotion zum Magister und Dozent an der Philosophischen Fakultät der Universität Rostock; 1614 außerordentlicher, 1615 ordentlicher Professor der Theologie in Rostock, elfmal Rektor; viermal Dekan der Theologischen Fakultät; 1634 auch Quästor der Akademie; begleitete 1614/15 den Lübecker Bürgermeister Nicolaus Ritter auf seiner Reise über Leipzig, Wittenberg, Jena, Marburg, Heidelberg, Köln und Basel durch Holland, Brabant und Flandern; 1616 Promotion in Rostock; 1616 Archidiakon, 1645 Pastor an der Marienkirche und Stadtsuperintendent; Seelsorger von Hugo Grotius, als dieser 1645 auf einer Reise in Rostock erkrankte und starb (berichtete Elias Taddel in Amsterdam die genauen Umstände von Grotius’ Tod); maßgeblich an der Gründung der Prediger-Witwenkasse beteiligt; veranlasste 1639, dass die Universität Maßregeln gegen den Pennalismus ergriff; starb in Doberan, wohin ihn Herzog Adolf Friedrich zur Beratung gerufen hatte; einer der berühmtesten Theologen seiner Zeit; »De resurrectione mortuorum« (Diss., 1614); »Quaestio de fidei ac salutis fundamento« (Diss., 1616); »Oratio in qua schoristae academiarum pestes delineatur« (1621); »Predigten von der Pestilenz« (1629); verfasste Kommentare zu den Briefen des Apostels Paulus; »Johannis Quistorpii Doctoris & Theologicæ Facultatis in Universitate Rostochiensi Senioris …« (1637); »De sacra scriptura« (1648); sein Wappen ist im Fenster der Kirche Rostocker Wulfshagen abgebildet; Grabplatte im Eingangsbereich der Marienkirche Rostock und zwei Porträts im Chorumgang und im Nordschiff der Marienkirche; sein Porträt befindet sich in Ernst Joachim von Westphalens, »Monumenta Inedita Rerum Germanicarum Praecipue Cimbricarum, Et Megapolensium« (1743).

Rasche, Heinrich - Orgelbauer

geb. 29.4.1794 Hamburg gest. 25.2.1876 (Bad) Doberan
Vater: Johann Ernst Christian R., Stadtdiener Vermutlich Orgelbauerlehre in der Werkstatt von Joachim Wilhelm Geycke in Hamburg; kam 1833, als Geycke seine Werkstatt verkaufte, als fertiger Orgelbauer nach Mecklenburg; hatte 1828 eine Orgel aus Hamburg nach Bentwisch umgesetzt; stellte 1832 seinen Orgelneubau in der reformierten Kirche Altona auf und brachte die Vorgängerorgel (ArpSchnitger-Orgel, 1686/87) mit nach Mecklenburg (1833 in Blankenhagen aufgestellt, 1851 umgebaut); von dem Uhrmacher und Organisten an der Nikolaikirche Rostock Jochim Heinrich Fromm nach Rostock geholt; 1834 Bürgerrecht in Rostock, 1838 Privilegierter Landes-Orgelbauer; 1843 Konkurs; 1846 Umzug und Werkstatt in Doberan; 18361867 Orgelsachverständiger für alte Orgeln und Orgelpfleger; ab 1875 arbeitsunfähig, krank und hilfsbedürftig; Orgelneubauten: 1839 Levin, 1839/40 Ribnitz, 1843 Kirch Rosin, 1843/44 Brunshaupten, 1846-1852 Bentwisch, 1860 Kessin; zahlreiche Reparaturen, Umbauten und Gutachten.

Reuter, Carl - Pädagoge

geb. 7.11.1885 Wichmannsdorf gest. 9.7.1956 Frankfurt (Main)
Gymnasium in Schwerin; Philologie- und Geschichtsstudium in Berlin und Göttingen; 1911/12 Vorbereitungszeit am Gymnasium in Schwerin; 1912/13 wissenschaftlicher Hilfslehrer an der Großen Stadtschule Wismar; 1913 Oberlehrer am Gymnasium in Schwerin; 1924-1932 Studiendirektor am Friderico Francisceum Bad Doberan; 1931 Oberstudiendirektor; 1932 Direktor des Realgymnasiums Güstrow; erreichte dort 1934 die Namensgebung John Brinckman-Schule; ab 1937 zugleich Direktor der Domschule; 1945 entlassen; Arbeit in einem Schädlingsbekämpfungswerk; 1950 Meisterprüfung; bis 1956 Betriebsleiter; Übersiedlung nach Frankfurt (Main); »Das Gymnasium Friderico-Francisceum zu Bad Doberan 1879-1929« (1929).

Ringeling, Brigitte - Kunsthandwerkerin

geb. 1.9.1921 Rostock gest. 11.2.1994 Bad Doberan
Vater: (Wilhelm Johannes) Gerhard R., Pädagoge, Schriftsteller wuchs in Bad Doberan auf; 1940-1942 Studium an der Mode- und Textilschule Berlin und 1942-1944 der Akademie für angewandte Kunst, Abteilung Keramik in Stuttgart; 1944/45 Geschirrdreherin in Kröpelin; 1946 in verschiedenen Töpferwerkstätten in Schwerin, Stralsund, Greifswald und Kröpelin tätig; 1951 Aufbau einer eigenen Werkstatt als Scheibenkünstlerin und keramische Malerin in Doberan; 1954 Meisterprüfung; Mitglied des Verbandes Bildender Künstler der DDR; stellte bei den Ostseewochen und in der Bunten Stube Ahrenshoop aus; erste eigene Ausstellung im Grassi-Museum Leipzig; Ausstellung in der Galerie Muth in Berlin; Pflanzen- und Tiermotive auf Krügen, Schalen und Vasen; holte sich Anregungen aus der mecklenburgischen Volkskunde (Volkstanzpaare, Bauerngruppen); fertigte 1974 ein Schachspiel aus Kleinplastiken.

Ringeling, (Wilhelm Johannes) Gerhard (Pseud.: Johannes Gerhard) Pädagoge, Schriftsteller

geb. 19.6.1887 Schönberg gest. 31.12.1951 Bad Doberan
Vater: Wilhelm R., Pädagoge Gymnasium in Schönberg; 1907 Studium der Geschichte, Germanistik, Anglistik und Philosophie in Marburg, Berlin und Rostock; 1911 Staatsexamen; 1913-1915 Lehrer an der Realschule Schwerin; 1915 Promotion in Rostock; 1915 Gymnasialdirektor und Studienrat in Doberan; Mitglied des Heimatbundes Mecklenburg; »Pragmatismus in Edward Gibbons Geschichte vom Verfall und Untergang des römischen Reiches« (1915); Bad Doberan ist Handlungsort der Novellen »Anna Margarita. Badegeschichten aus Urgroßmutters Zeit« (1929), »Magister Rosarum« (1948) und »Der Schatz der Dufour« (1953); sein Urgroßvater (der Warnemünder Lotsenkommandeur Johann Gerdes) ist die Hauptgestalt in der Erzählung »Der güldene Schein« (1940); »Mecklenburgisches Heimatbuch« (1928); »Seefahrend Volk. Vier Erzählungen vom alten Fischland« (1935); »Die schöne Gesine« (1936); »Fischländer Volk. Geschichte und Schicksal einer mecklenburgischen Küstenlandschaft« (1938); »Die schlimme Brigitt« (1941); »Von mecklenburgischer Park- und Gartenkunst« (1926), »Land Ratzeburg« (1930), »Ein Dichter und sein Verleger« (1931), »Mecklenburger Leute« (1932) und »Vom niederdeutschen Humor« (1933) in »Mecklenburgische Monatshefte«.

Röper, Friedrich Ludwig - Theologe

geb. 30.6.1768 Neese gest. 1.7.1830 (Bad) Doberan
Vater: Johann Peter R., Theologe Bruder: Johann Carl R., Landwirt Stadtschule in Rostock; Theologiestudium in Leipzig; Privatgelehrter in Erfurt; 1793 Pastor-Kollaborator am Schweriner Dom; 1797 Pfarradjunkt seines Vaters in Doberan; bis 1830 Pastor in Doberan; »Exegetisches Handbuch des Neuen Testaments« (1788); »Blumenlese an den Weisen des Alterthums« (2 Bde.; 1796); »Geschichte und Anekdoten von Doberan in Mecklenburg« (1797); »Versuche zur Beförderung wahrer Lebensweisheit« (1800); »Neue Fibel für den ersten Unterricht in Volksschulen« (1815); schrieb zwei Lehrbücher der Naturwissenschaften für Volksschulen und Bürgerschulen; Aufsätze im »Freimüthigen Abendblatt«.

Röper, Johannes (August Christian) - Botaniker, Bibliothekar

geb. 25.4.1801 (Bad) Doberan gest. 17.3.1885 Rostock
Vater: Friedrich Ludwig R., Theologe Gymnasium in Lübeck; 1817 Medizin- und Naturwissenschaftsstudium in Rostock, 1819 in Berlin und 1822 in Göttingen; 1823 Promotion in Göttingen; 1824-1826 Reisen in Deutschland, Frankreich, Italien und der Schweiz; 1826 außerordentlicher, 18291836 ordentlicher Professor der Medizin in Basel; 1836 ordentlicher Professor der Naturgeschichte und Botanik in Rostock; Aufseher des Naturhistorischen Museums; 1838-1885 Administrator der ProfessorenWitwenkasse; 1846-1880 Erster Bibliothekar der Universitätsbibliothek, 1880 Aufgabe des Amtes wegen Krankheit; 1842/43-1843/44 und 1862/63-1863/64 Rektor; zwischen 1845 und 1870 dreizehnmal Dekan der Philosophischen Fakultät; erwarb sich Verdienste um den Ausbau der Pflanzenmorphologie; 1836 Dr. h. c. der Universitäten Basel (1836) und Tübingen (1873); »Enumeratio Euphorbiarum quae in Germania et Pannonia gignuntur« (1824); »De organis plantarum« (1828); »De floribus et affinitatibus Balsaminearum« (1830); »Verzeichnis der Gräser Mecklenburgs« (1840); »Zur Flora Mecklenburgs« (2 Bde.; 1843/44); »Vorgefasste botanische Meinungen« (1860); »Botanische Thesen« (1872); »Der Taumel-Lolch ›Lolium temulentum Linn.‹ in Bezug auf Ektopie, gewöhnliche Atrophie und außergewöhnliche, normanstrebende Hypertrophie« (1873); Aufsätze in der »Botanischen Zeitung« (1840-1860).

Sachse, (Johann David) Wilhelm - Mediziner

geb. 16.11.1772 Uelzen gest. 12.4.1860 Schwerin
Vater: Wundarzt Medizinstudium und 1793 Promotion in Göttingen; praktischer Arzt in Uelzen; 1795 Arzt in Parchim; 1797 Hofmedikus; 1802-1820 Arzt in Schwerin; 1806 Wirklicher Hofmedikus; 1819 Medizinalrat; 18201837 Großherzoglicher Leibarzt in Ludwigslust; 1822 Geheimer Medizinalrat; 1837-1860 in Schwerin; verdient um die Einführung der Kuhpockenimpfung, um die Verschönerung des Seebades Heiligendamm und um die Medizinalordnung von 1830; »Beobachtungen und Bemerkungen über die Kuhpocken« (1802); »Das Wissenswürdigste über die häutige Bräune« (2 Bde.; 1810, 1812); »Über die Wirkung und den Gebrauch der Bäder, besonders der Seebäder zu Doberan« (1835); »Vertheidigung der Ostsee-Bäder gegen die Verunglimpfungen mehrerer Ärzte« (1837); »Einige geschichtliche Bemerkungen zu der Feier des fünfzigjährigen Bestehens des Doberaner Seebades« (1843); »Verzeichnis von Bildnissen von Ärzten und Naturforschern seit der ältesten bis auf unsere Zeiten mit Biographien« (1847); »Über die neueingerichtete Milch- und Molkenanstalt in Verbindung mit Seebädern nach dem inneren Gebrauch des Meerwassers am Strande zu Doberan« (1848).

Scheven, Carl (Friedrich Johannes) - Theologe

geb. 3.7.1826 Borgfeld gest. 3.4.1890 (Bad) Doberan
Vater: Friedrich (August) S., Theologe Gymnasium in Friedland; 1845-1849 Theologiestudium in Halle und Rostock; 1852 Seminarlehrer in Ludwigslust; 1854 Pastor in Malchow (Kloster); 1863 Präpositus des Malchower Zirkels; 1868-1890 Superintendent in Doberan; 1875 Konsistorialassessor; 1876 Vorsitzender der Theologischen Prüfungskommission; 1883 Dr. h. c. der Universität Rostock; 1888 Konsistorialrat; 1882 Mitglied des Vereins für mecklenburgische Geschichte und Altertumskunde; »Evangelien-Predigten für die Sonn- und Festtage des Kirchenjahres« (1891).

Scheven, Carl - Pädagoge

geb. 24.10.1862 (Bad) Doberan gest. 27.5.1897 (Bad) Doberan
Vater: Carl (Friedrich Johannes) S., Theologe Bruder: Wilhelm (Friedrich August Franz) S., Theologe, Pädagoge, Verwaltungsbeamter Schwester: Marie S., Stiftsdame 1875-1882 Gymnasium in Rostock; 1882-1886 Theologie- und Philologiestudium in Leipzig und Rostock; 1889/90 Probekandidat in Parchim; 1890/91 Prinzenerzieher des Erbgroßherzogs Friedrich Franz IV. von Mecklenburg-Schwerin; 1891-1896 Oberlehrer am Friedrich-Franz-Gymnasium Parchim.

Scheven, Karl (August Wilhelm Friedrich Martin) - Mediziner

geb. 28.9.1888 Rühn gest. 17.10.1955 Bad Doberan
Vater: Wilhelm (Friedrich August Franz) S., Theologe, Pädagoge, Verwaltungsbeamter Bruder: Friedrich (Karl Johannes Martin) S., Theologe, Pädagoge, Heimatforscher 1909 Abitur in Schwerin; Medizinstudium in Heidelberg, Rostock und München; 1917 Promotion in Rostock; 1914-1918 Kriegsteilnehmer; bis 1920 Assistenzarzt an der Chirurgischen Universitätsklinik Rostock; 1920-1924 Arzt in Büchen (Lauenburg); 1924 Kreis-Medizinalrat in Waren; 1931 Kreisarzt in Güstrow, 1935 Kreisarzt von Rostock-Land, 1945-1955 praktischer Arzt in Bad Doberan; »Untersuchungen über den Saponincharakter der Cholsäure« (Diss., 1917); »Zur Dauerheilung des operierten und prophylaktisch bestrahlten Mammacarcinoms« (1920); »Ein Fall von Geburt durch den Damm« (1923); »Die Typhusmorbidität der männlichen und weiblichen Bevölkerung in Mecklenburg-Schwerin vor und nach dem Weltkrieg« (1925).

Schlägel, Max (Friedrich Wilhelm) von - Schriftsteller

geb. 1.4.1840 München gest. ?.9.1891 (Bad) Doberan
Ehefrau: Marie von S., Schriftstellerin Quittierte 1863 seinen Dienst als Soldat; Studium in Paris; politische Tätigkeit nach seiner Rückkehr; Flucht vor der Anklage wegen Hochverrats in die Schweiz; 1869 in Berlin; 1870 als Kriegsberichterstatter von den Franzosen gefangen genommen; danach freischaffender Schriftsteller in Österreich, Ungarn, der Schweiz und in Doberan; »Von Sünde zu Sünde« (3 Bde.; 1870/71), »Pariser Todtentanz. Roman aus jüngster Vergangenheit Frankreichs« (6 Bde.; 1872); »Siege der That. Erzählungen« (1874); »Vom Fels zum Meer. Erzählungen« (4 Bde.; 1874); »Graf Katlan, der Rebell. Roman aus dem ungarischen Tieflande« (2 Bde.; 1875); zusammen mit seiner Frau »Deutsch und Wälsch. Erzählungen« (4 Bde.; 1876); »Für Thron und Altar« (4 Bde.; 1878).

Schlünz, Paul - Pädagoge

geb. 25.8.1890 Groß Raden gest. 7.9.1980 Holzminden
Gymnasium in Bützow; 1909 Philologie- und Geschichtsstudium in München und Rostock; Soldat im Ersten Weltkrieg; 1920 Rückkehr aus französischer Gefangenschaft; Lehrer am Realgymnasium in Schwerin und Güstrow; 1924-1961 Studienrat am Gymnasium Doberan; 1969 Übersiedlung nach Holzminden.

Schmidt, Karl Heinz - Pädagoge

geb. 30.12.1911 Dömitz gest. 1.2.1983 Siegen Vater
Postbeamter Gymnasium in Doberan; Mathematik-, Physik- und Philosophiestudium in Göttingen und Rostock; Referendar in Doberan; nach dem Zweiten Weltkrieg Hauslehrer; leitende Stellung in der Versicherungswirtschaft; Lehrer in Dinslaken, an der deutschen Schule in Saloniki und am Gymnasium in Altona; 1965-1975 Schulleiter am Fürst-JohannMoritz-Gymnasium in Siegen; Oberstudiendirektor; Leiter der Altschülerschaft Doberan; um die Erforschung der Doberaner Schulgeschichte verdient.

Schmidt, Reinhard - Bildhauer

geb. 30.9.1917 Berlin gest. 13.4.1980 Bad Doberan
Vater: Beamter Landwirtschaftslehre auf einem Magdeburger Gut; Arbeitsdienst, Soldat und schwere Verwundung (Beinamputation); 1941-1944 Studium an der Meisterschule für Holzbildhauer Bad Warmbrunn; 1944/45 Studium an der Holzbildhauer- und Kunsthochschule in Dresden; 1945-1951 freischaffend in Lübz (schnitzte vor allem Grabkreuze); gründete den Kulturbund in Lübz; 1952-1960 Lehrer, dann Direktor an der Fachschule für Angewandte Kunst in Heiligendamm; 1961 freiberuflicher Bildhauer in Bad Doberan; Vorsitzender der Bezirksorganisation Rostock des Verbandes Bildender Künstler der DDR; mit Ehm Welk befreundet; Relief »Die Heiden von Kummerow«; »Vater mit Sohn auf der Schulter« an der Kühlungsborner Promenade, »Stele vom kleinen Glück« in der Rostocker Grünanlage Reiferbahn.

Schmidt, Wilhelm (Eduard Johann Heinrich) - Jurist, Bürgermeister

geb. 13.1.1844 Zettemin gest. 19.8.1895 (Bad) Doberan
Vater: Wilhelm S., Theologe Bis 1857 Stadtschule in Malchin, dann Gymnasium Fridericianum Schwerin; 1865 Jurastudium in Berlin, Leipzig, Tübingen und Rostock; 1869 Advokatenexamen und Auditor im Amt Lübz; 1871 Richterexamen; stellvertretender Bürgermeister und Stadtrichter in Marlow; Bürgermeister in Krakow, ab 1879 in Doberan.

Schumacher, Johann Ludwig - Verwaltungsbeamter, Parlamentarier

geb. 11.2.1796 (Bad) Doberan gest. 5.11.1855 Schwerin
Vater: Verwaltungsbeamter Christian Wilhelm Christlieb S. war sein Großonkel; Chef des Revisionsdepartements und Geheimer Kammerrat; Gründer des Statistischen Büros in Schwerin; Geheimer Kammerrat; kämpfte gegen die Ritterschaft für Steuerreformen und Beseitigung der veralteten Feudalverfassung; mit Johann Heinrich von Thünen befreundet und Anhänger von dessen Theorien der landwirtschaftlichen Betriebswirtschaftslehre; Mitglied des Mecklenburgischen Patriotischen Vereins; Mitwirkung in den Bauernversammlungen; 1848 Mitglied der mecklenburgischen Abgeordnetenkammer; Beamter im Finanzministerium; »Mittheilungen an seine Landsleute in Mecklenburg über die Versammlung Deutscher Land- und Forstwirthe in Altenburg« (1843); »Die mecklenburgischen Gestüte in alter Zeit« in »Amtlicher Bericht über die Versammlung deutscher Land- und Forstwirte zu Doberan 1841« (1842); »Einige Bemerkungen über Zeitpacht, mit besonderer Beziehung auf die mecklenburgschwerinschen Domänen« (1844), »Über Zurundung der Landgüter in Mecklenburg« (1844) und »Der Preußische Zollverein und Mecklenburg (1847) in »Archiv der politischen Oekonomie«

Severin, Carl Theodor - Architekt

geb. 13.9.1763 Mengeringhausen gest. 20.2.1836 (Bad) Doberan
Ausbildung bei Carl Gotthard Langhans in Berlin; Kammeringenieur, Baukondukteur und Berechner der Schiffbauerei in Schwerin; dann Baumeister in Doberan; leitete ab 1809 auch das Landbauwesen der Ämter Buckow, Doberan, Ribnitz, Rühn, Toitenwinkel und Schwaan; seit 1815 auch Baubeamter für die Universitätsbauten in Rostock; 1819 Oberlandbaumeister; 1835 Ruhestand; schuf Theater-, Hof- und Schlossbauten, öffentliche Gebäude, Geschäfts- und Bürgerhäuser; bedeutendster Architekt des Klassizismus in Mecklenburg; Ausbau des Seebades Doberan Heiligendamm: Salongebäude (1801/02), Schauspielhaus (1805/06, 1889 abgerissen), Herzogliches Palais (1806-1809), Kleiner Pavillon (1808), Großer Pavillon (1810-1813), Erweiterungsbau (Saal) am Salongebäude (1819/20), Prinzengebäude (1821/22), kleines Brunnenhaus (1822/23), Stahlbad (1824/25) und Häuser am Kamp in Doberan; kleinere Bauten für den Badebetrieb in Heiligendamm: Herrenbadeanstalt (1803), Aussichtsturm (1807), Empfangs-, Gesellschaft-, Tanz- und Speisehaus (Kurhaus) (1814-1816); Neue Wache in Rostock (1823).

Seydewitz, Johann Christoph Heinrich von - Architekt

geb. 1748 Friedrichsort (Kiel) gest. 1824
Korvettenkapitän; 1787 Baukondukteur in mecklenburgischen Diensten in Schwerin; baute in Doberan das Gutshaus des Kammerhofes (1786), das Amtshaus im Klostergarten und das Logierhaus (1793); errichtete das erste Badehaus in Heiligendamm (nicht mehr erhalten); seit 1789 an den Um- und Neubauten der Universitätsgebäude in Rostock beteiligt; Entwurf für einen Bibliotheksbau (1791); 1796-1808 Hofbaumeister in Ludwigslust; Bau des erbgroßherzoglichen Waschhauses an der Schlossfreiheit und der katholischen Kirche (18031809) in Ludwigslust; Entwurf für das Jagdschloss Friedrichsmoor.

Sponagel, Georg Christian - Jurist, Dichter

geb. 12.8.1763 Lüneburg gest. 26.2.1830 Ratzeburg
Gymnasium in Lüneburg; 1785 Jurastudium; Advokat und Prokurator beim kurhannoverschen Hofgericht des Herzogtums Lauenburg in Ratzeburg; später Lauenburgischer und Mecklenburg-Strelitzscher Regierungsprokurator; 1923 Königlich dänischer Justizrat; Verfasser der Romane »Meine viertägigen Leiden im Bade Pyrmont« (1809); »Des Vetters Feldzug in die Seebäder von Doberan« (1826).

Starke, Johannes - Sänger, Komponist

geb. 31.3.1835 (Bad) Doberan gest. 9.11.1907 Hamburg
Um 1857 Chorist des Hoftheaters Schwerin; 1860 Solist am Hoftheater Rostock; 1862-1864 am Hoftheater in Schwerin, 1864/65 in Meiningen und 1866/67 in Bamberg; 1867-1901 (seit 1878 Chordirektor) Mitglied des Hoftheaters Mannheim; arbeitete auch als Gesangspädagoge; komponierte die Oper »Der Fremde« (1877); sang 1869 in Mannheim Hans Sachs in Wagners »Die Meistersinger von Nürnberg« und 1879 Alberich in »Das Rheingold«; stand als Figaro in Gioachino Rossinis Oper »Der Barbier von Sevilla« und als Wolfram in Wagners »Tannhäuser« auf der Bühne. Stein, (Gottlob) Carl (Wilhelm Friedrich) von (Freiherr) Verwaltungsbeamter, Landwirt geb. 8.3.1765 Weimar gest. 4.5.1837 (Groß) Kochberg Vater: Josias von S., Oberstallmeister Sohn der Goethe-Freundin Charlotte von Stein; 1780 Gymnasium Carolinum Braunschweig; 1784 Jurastudium in Helmstedt und Göttingen; 1786-1793 Kammerjunker und Adjunkt (ab 1792 Kammerherr) des Herzogs Friedrich Franz I. von Mecklenburg-Schwerin in Ludwigslust; Reisebegleiter des Herzogs; befasste sich in Doberan mit der Landwirtschaft; kehrte nach dem Tod seines Vaters 1793 nach Weimar zurück und bewirtschaftete das väterliche Gut Kochberg; 1796 Abschied aus Herzoglichen Diensten in Mecklenburg, Oberlanddrost und Prädikat Exzellenz; Briefwechsel in »Vertrauliche Mitteilungen aus Mecklenburg-Schwerin und Sachsen-Weimar« (2000).

Steinmann, Adolf (Johann Heinrich August) - Jurist

geb. 14.3.1858 (Bad) Doberan gest. ?
Vater: Adolf Johann Heinrich S., Theologe Bruder: Ernst (Theodor Karl) S., Archäologe, Kunstwissenschaftler, Bibliothekar 1876 Abitur an der Domschule Güstrow; Jurastudium; 1906-1928 Justizrat in Hagenow; »›Konservativ oder ständisch?‹ Ein offenes Wort zur mecklenburgischen Verfassungsfrage« (1911); »Mecklenburgische Verfassung und konservativer Standpunkt« (1912); »25 Jahre Chorverein Hagenow« (1908); »Musikpflege in Hagenow« in »Mecklenburgische Monatshefte« (1928).

Studemund, (Heinrich) Georg (Christoph) - Theologe

geb. 24.5.1788 Güstrow gest. 28.2.1839 (Bad) Doberan
Vater: August Wilhelm S., Hofgerichtsadvokat 1806 Theologiestudium in Rostock; Hauslehrer in Schwerin; 1811-1821 Hilfsprediger und Pastor in Tempzin; aus gesundheitlichen Gründen Ruhestand; lebte in Bützow, Rostock-Gehlsdorf und Doberan; »Gedichte« (1833).

Suckow, Joachim August Bernhard von - Verwaltungsbeamter

geb. 26.12.1746 Schwerin gest. 12.3.1827 (Bad) Doberan 1784
Oberamtmann in Marnitz; 1791 Erster Beamter des Domanialamtes Warin-Neukloster-SternbergTempzin; 1792 geadelt; 1798-1824 Drost in Warin; nach 1824 in Doberan; Verdienste um die Organisation der Gendarmerie und Einrichtung des Kriminalkollegiums; Mitglied des Mecklenburgischen Patriotischen Vereins; »Beiträge zur Verwaltung der Landpolizei in den Herzoglich-Schwerinschen Landen« (1801).

Tetzner, Robert - Pädagoge

geb. 11.3.1854 Rostock gest. 5.5.1928 Bad Doberan
1878 Promotion in Rostock; 1885-1920 Professor am Gymnasium Friderico Francisceum Doberan; 1899 Mitglied des Vereins für mecklenburgische Geschichte und Altertumskunde; »Peter Lindeberg und seine Rostocker Chronik« (Diss., 1878); »Die Geschichte des Seebades Doberan« (1909) und »Wolfsscheune in Doberan« (1923) in der Zeitschrift des Heimatbundes »Mecklenburg«.

Thielcke, Hans - Architekt

geb. 23.8.1888 Gadebusch gest. 23.12.1974 Marl
Vater: Amtsdiätar Gymnasien in Güstrow und Schwerin; Hochbaustudium in München und Berlin; 1914 Pomotion an der TH Berlin; 1919-1925 Stadtrat für Bauwesen in Doberan; 1921 an der Gestaltung der 750-Jahr-Feier des Klosters Doberan beteiligt; 1925-1946 Stadtbaurat in Köthen; richtete hier ein Heimatmuseum ein; »Die Bauten des Seebades Doberan-Heiligendamm um 1800 und ihr Baumeister Severin« (Diss., 1917).

Thorbeck, Heinrich - Pädagoge, Ornithologe, Naturschützer

geb. 17.9.1901 Wismar gest. 20.10.1980 Gedern
Vater: Schneider Bürgerschule Wismar; 1916-1918 Präparandum des Lehrerseminars Neukloster; 1919/20 Schulassistent an der Schule in Groß Poserin; 1920-1922 Lehrerseminar in Neukloster; 1922-1935 Lehrer an den Volksschulen Bad Sülze und Sanitz; daneben Fachausbildung zum Turn- und Sportlehrer; 1935 Lehrer an der Volksschule Bad Doberan; 1939-1945 Kriegsdienst; 1945 wegen NSDAP-Zugehörigkeit aus dem Schuldienst entlassen; 1949-1966 Lehrer an der Oberschule Bad Doberan; nach dem Tod seiner Frau 1974 Umzug zu seiner Tochter Gudrun nach Gedern (Hessen); 1931 Mitglied des Vereins der Freunde der Naturgeschichte in Mecklenburg; 1933 Mitglied der Deutschen Ornithologischen Gesellschaft; 1936 Mitglied der Naturschutzstelle des Kreises Rostock; 1947-1952 Vertrauensmann für Naturschutz im Kreis Rostock; 1963 Naturschutzbeauftragter Kreis Bad Doberan; 1953-1956 Bezirksnaturschutzbeauftragter Bezirk Rostock; ab 1969 Pilzsachverständiger für den Bezirk Rostock; Mitarbeit an Werner Kleinfeldts »Kühlungsborn, Warnemünde, Rerik, Bad Doberan« (1963; 6. Aufl., 1976); »Bruten der Steppenweihe in Mecklenburg« (1952) und »Ein Brutversuch der Gryll-Lumme (Cepphus grylle) auf dem Langenwerder bei Poel« (1955) in »Journal für Ornithologie«; »Die Conventer Niederung« in »… aus dem Kreis Bad Doberan erzählt« (1962).

Tischbein, Johann Heinrich Christian - Architekt

geb. 15.7.1810 Rostock gest. 1852 (Bad) Doberan Vater
August Albrecht Christian T., Maler Bruder: Albrecht (Johann Heinrich) T., Schiffbauer Bruder: August (Anton) T., Maler Bruder: Paul (Ludwig Philipp Wilhelm T., Maler 1829-1834 Bau-Eleve in Schwerin und Boizenburg (Elbe) unter Leitung von Baumeister Ludwig Bartning; 1834-1836 an der Bau-Akademie Berlin und Examen in Schwerin; im mecklenburgischen Staatsdienst; Großherzoglicher Baukonduktor; 1851 in Warin für das Bau-Departement Distrikt I zuständig, 1852 für Distrikt IV in Doberan.

Vick, Hans Bodendenkmalpfleger

geb. 23.10.1902 Wischuer gest. 13.2.1983 Appeln (Münsterland)
Vater: Zimmermann Volksschule in Biendorf; erlernte den Beruf eines Zimmermanns; begeisterte sich für ur- und frühgeschichtliche Funde; sammelte Fundstücke für Hans Wichard Graf von WilamowitzMöllendorf in Hohen Niendorf, vor allem aus dem nordwestlichen Teil des heutigen Kreises Bad Doberan; fand viele Siedlungsplätze und barg zahlreiche Urnen- und Körpergräber; soll 60 000 Einzelstücke zusammengetragen haben; 1935 an den Ausgrabungen am Burgwall auf dem Schmiedeberg in Alt Gaarz beteiligt; enge Kontakte zu Robert Beltz, Willy Bastian und Andreas Magerfleisch; untersuchte das Hügelgrab in Blengow; lebte nach dem Zweiten Weltkrieg in Appel, wo er an der Landesaufnahme Niedersachsen beteiligt war.

Vogel, Samuel Gottlieb von - Mediziner

geb. 14.3.1750 Erfurt gest. 18.1.1837 Rostock
Vater: Rudolf Augustin V., Mediziner 1764 Medizinstudium, 1771 Promotion und 1776 Habilitation in Göttingen; 1776 praktischer Arzt in Ratzeburg; 1780 von Herzog Adolf Friedrich IV. von Mecklenburg-Strelitz zum Landphysikus des Fürstentums Ratzeburg, 1783 von Kurfürst Georg III. von Hannover zum Landphysikus des Herzogtums Lauenburg ernannt; 1784 Großbritannischer Hofmedikus; 1789 ordentlicher Professor der Medizin in Rostock und Hofrat; 17-mal Dekan der Medizinischen Fakultät, 1801/02 Rektor; Diagnostiker und Balneologe; plante die Errichtung eines Seebades; Studienreise nach England zur Besichtigung der Seebäder; 1793 Gründung des ersten deutschen Seebades am Heiligen Damm bei Doberan; 1797 Herzoglicher Leibmedikus und Badearzt in Doberan; verdient um den Aufschwung des Seebades; stellte 18 Baderegeln auf, warb in seinen Schriften für die Wassertherapie und berichtete über die Erfolge ihrer Anwendung bei den Gästen der Badeeinrichtung; Mitglied der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina, der Königlich Bayerischen Akademie der Wissenschaften, der Königlichen Gesellschaft der Wissenschaften in Göttingen, der Societé de l’École de Médicine de Paris und der Societé de Pharmacie de Paris; Mitglied des Mecklenburgischen Patriotischen Vereins sowie Ehrenmitglied der Mecklenburgischen Landwirtschaftsgesellschaft und des Vereins für Heilkunde Berlin und des Apothekervereins in Norddeutschland; 1815 Geheimer Medizinalrat; 1815 Roter Adlerorden; 1830 Mitglied der Großherzoglichen Medizinalkommission; 1832 von König Ludwig I. von Bayern geadelt und Verdienstorden der bayerischen Krone; Herausgeber der »Annalen des Seebades in Doberan« (1800-1803), der »Neuen Annalen …« (1804-1813) und der »Neuesten Annalen …« (1817-1822); »De polyphago et lithophago Ilfeldae nuper mortuo ac dissecto« (Diss., 1771); »Handbuch der praktischen Arzneiwissenschaften zum Gebrauch für angehende Ärzte« (6 Bde.; 1781-1816; 4. Aufl., 1828); »Unterricht für Eltern, Erzieher und Kinderaufseher … wie das unglaubliche gemeine Laster der zerstörenden Selbstbefleckung am sichersten zu entdecken, zu verhüten und zu heilen« (1786); »Medicinisch-politische Untersuchung der Ursachen, welche die Wiederherstellung Ertrunkener so selten machen« (1791); »Über den Nutzen und Gebrauch der Seebäder. Nebst der Ankündigung einer öffentlichen Seebadeanstalt, welche an der Ostsee in Mecklenburg angelegt wird« (1794); »Das KrankenExamen. Oder allgemeine philosophisch-medicinische Untersuchungen zur Erforschung der Krankheiten des menschlichen Körpers« (1796); »Ueber die bisherige Anwendung und Wirkung des Mecklenburgischen Seebades bey Doberan« (1796); »Zur Nachricht und Belehrung für die Badegäste in Doberan im Jahre 1798« (1798); »Ueber die Seebade-Kuren in Doberan im Jahre 1798« (1799); »Allgemeine Baderegeln. Zum Gebrauche für Badelustige überhaupt und diejenigen insbesondere, welche sich des Seebades in Doberan bedienen« (1817); »Allgemeine medicinischdiagnostische Untersuchungen zur Erweiterung und Vervollkommnung seines Kranken-Examens« (2 Bde.; 1824); »Handbuch der practischen Arzneywissenschaft« (1828); »Erinnerungen an den so mächtigen als merkwürdigen Einfluss der Music auf Menschen und Thiere« (1834); »Medicinische Beobachtungen und Memorabilien« (1834); »Einige Bemerkungen und Erfahrungen von dem mächtigen Einflusse der Gewohnheit auf das Wohl und Weh der Menschen« (1835); »Verzeichniß der von wailand Geh. Medicinalrath S. G. v. Vogel zu Rostock hinterlassenen Büchersammlung welche am 4ten September 1837 … öffentlich meistbietend im Sterbehause verkauft werden soll« (1837); »De natura exanthematum acutorum genuinorum eorumque indole« (1821; Festschrift von Friedrich Wittstock anlässlich des 50-jährigen DoktorJubiläums).

Voß, Ernst - Pädagoge

geb. 25.9.1847 Kuppentin gest. 8.8.1935 Bad Doberan
Vater: Pädagoge Lehrerseminar Mirow; 1871 Abitur in Rostock; Mathematik- und Naturwissenschaftsstudium in Rostock und Leipzig; 1874 Lehrer an der Realschule Schwerin; 1881-1920 Gymnasialprofessor am Gymnasium Friderico Francisceum Doberan.

Wagner, Hermann - Philologe, Pädagoge

geb. 25.12.1856 Parchim gest. 12.4.1919 (Bad) Doberan
Vater: Friedrich W., Pädagoge Bruder: Richard W., Philologe, Pädagoge, Historiker 1865-1875 Gymnasium in Parchim; Philologiestudium in Leipzig, Berlin und Rostock; 1878 Promotion in Rostock; 1880-1918 Gymnasialprofessor am Gymnasium Friderico Francisceum Doberan; »De usu particulae prin Thucydideo et Xenophonteo« (Diss., 1879).

Welk, Ehm (eigentl.: Gustav Emil W.; Pseud.: Thomas Trimm) - Journalist, Schriftsteller

geb. 29.8.1884 Biesenbrow gest. 19.12.1966 Bad Doberan
Vater: Gottfried W., Bauer Ehefrau: Agathe Lindner-Welk, Journalistin, Schriftstellerin 1900-1903 kaufmännischer Lehrling in einer Weinhandlung in Stettin; fuhr zur See; 1904 Hilfsredakteur bei der »Stettiner Abendpost«, dann Volontär bei den »Stettiner Neuesten Nachrichten«; 1905-1915 Journalist in Stendal, Braunschweig, Leipzig, Dresden und Berlin; zeitweise auch Berichterstatter im europäischen Ausland und (Chef-)Redakteur verschiedener Zeitungen; 1915 Sanitätssoldat, verwundet und 1917 invalidisiert; 1918 journalistische Tätigkeit in Braunschweig; 1922 auf Grund seiner pazifistischen Haltung aus dem Reichsverband der Deutschen Presse ausgeschlossen; 1922 in den USA und in Südamerika; 1923 freischaffender Schriftsteller in Berlin; wurde durch sein von Erwin Piscator inszeniertes Schauspiel »Gewitter über Gottland« (1926) in Berlin bekannt; Aufführung seines Schauspiels »Die Kreuzabnahme« (1927) im Nationaltheater Mannheim; 1927 Redakteur, 1928-1934 Chefredakteur der Zeitschrift »Grüne Post« beim Ullstein-Verlag Berlin; 1934 vorübergehend im KZ Oranienburg interniert; seit 1935 Berufsverbot; Übersiedlung nach Neukirchen (bei Stettin); 1945 Sachbearbeiter im Landratsamt Ueckermünde; gründete den Kulturbund zur demokratischen Erneuerung Deutschlands in Ueckermünde; 1946-1948 Vorsitzender der Ortsgruppe Schwerin des Kulturbundes; gründete 1945/46 sechs mecklenburgische Volkshochschulen; bis 1959 Direktor der Volkshochschule Schwerin; seit 1950 freischaffender Schriftsteller in Bad Doberan; 1954 Mitglied der Deutschen Akademie der Künste; Mitglied des wissenschaftlich-künstlerischen Rates beim Ministerium für Kultur der DDR; 1954 Nationalpreis der DDR; 1954 Ehrenbürger von Bad Doberan und Angermünde; 1956 Dr. h. c. der Universität Greifswald; 1964 Professor; »Die Heiden von Kummerow. Roman« (1937; 26. Aufl., 1986; 1967 verfilmt); »Die Lebensuhr des Gottlieb Grambauer. Beichte eines einfältigen Herzens« (1938; 15. Aufl., 1987); »Der hohe Befehl. Opfergang und Bekenntnis des Werner Voß« (1939); »Die wundersame Freundschaft. Das Buch von Tier und Mensch« (1940); »Die stillen Gefährten. Gedanken über das Leben mit Tieren« (1943); »Die Gerechten von Kummerow. Roman« (1943; 17. Aufl., 1986); »Der Nachtmann. Geschichte einer Fahrt zwischen hüben und drüben, kein Roman« (1950; 10. Aufl., 1987); »Mein Land, das ferne leuchtet. Ein deutsches Erzählbuch aus Erinnerung und Betrachtung« (1952; 14. Aufl., 1988); »Im Morgennebel. Roman« (1953); »Mutafo. Das ist: Das Ding, das durch den Wind geht. Die unglaublichen Geschichten der rühmlichen christlichen Seefahrer Thomas Trimm und William Steinert« (1954; 9. Aufl., 1995); »Geliebtes Leben. Gedanken und Gedichte« (1959); »Die Geschichte einer armen Liebe« (1960); seit 1974 Ehm-Welk-Literaturmuseum in Angermünde; das Ehm-Welk-Haus in Bad Doberan ist heute Literaturmuseum.

Wickede, August Georg von - Forstwirt

geb. 17.10.1807 Schlagbrügge gest. 19.10.1879 (Bad) Doberan
Vater: Johann Friedrich von W., Gutsbesitzer, Forstwirt In Remplin und an der Forstakademie in Berlin ausgebildet; 1827 Kammer- und Jagdjunker; seit 1833 im Forstbezirk Gelbensande tätig; 1845 Förster in Toddin (bei Hagenow); 1848 Forstmeister in Doberan, später Oberforstmeister; pflanzte die Lindenallee zum Heiligen Damm; ihm zu Ehren ist im Hütter Wohld (bei Bad Doberan) ein Findling mit der Inschrift »von Wickedes Höhe« aufgestellt; Mitglied des Vereins für mecklenburgische Geschichte und Altertumskunde.

Wise, Peter - Baumeister

geb. ? gest. 29.4.1338 begr. Bad Doberan (Klosterkirche)
Entstammte einem Patriziergeschlecht, das in Rostock, Wismar und Lübeck ansässig war; 1266-1278 Bürger der Stadt Lübeck; 1276-1286 Ratsherr in Rostock; erschien 1336/37 in Doberan; bereits 1244 war ein Hermann W. Conversbruder in Doberan; dort waren auch seine Brüder Johann und Heinrich als Schatzmeister und Mönch; seine Brüder lösten 1341 aus seinem Nachlass das 1336 an Arnold Kopmann verpfändete Gut Adamshagen für das Kloster Doberan wieder ein und stifteten drei Altäre für die Kirche; um den Bau des Klosters Doberan verdient (die Sage nennt ihn als Baumeister); sein Bild hängt am Pfeiler des nördlichen Seitenschiffes; sein Grabstein befindet sich als Altarplatte in der Kirche.

Witte, Hans (eigentl.: Johannes Nathanael Christian W.) - Historiker, Archivar

geb. 30.4.1867 (Bad) Doberan gest. 14.12.1945 Neustrelitz
Vater: Traugott (Georg Albert) W., Theologe, Pädagoge Kindheit in Dreibergen und Kirchdorf (Poel); Domschule in Güstrow; 1886-1892 Geschichts-, Germanistik- und Philosophiestudium in Leipzig, Berlin und Straßburg; 1890 Promotion in Straßburg; 1892 wissenschaftlicher Hilfsarbeiter am Bezirksarchiv Lothringen in Metz; 1893-1897 am Bezirksarchiv Unterelsass in Straßburg, Mitarbeiter am »Urkundenbuch der Stadt Straßburg« (Bd. 5., 1896; Bd. 7, 1900); daneben Archivarsausbildung an der Universität Straßburg; 1898 Hilfsarbeiter, 1899 Archivar, 1909-1913 Archivrat am Geheimen und Hauptarchiv Schwerin; 1913 Leiter des Hauptarchivs und der Landesbücherei Neustrelitz; 1919 Aufbau eines Landesmuseums (1921 Eröffnung im Schloss Neustrelitz); 1921-1932 Direktor des Hauptarchivs, der Landesbücherei und des Landesmuseums Neustrelitz; führendes Mitglied der NSDAP in Neustrelitz; 1898 Mitglied des Vereins für mecklenburgische Geschichte und Altertumskunde; Mitglied des Heimatbundes Mecklenburg; 1925 Mitgründer des MecklenburgStrelitzer Vereins für Geschichte und Heimatkunde und einziger Vorsitzender bis zu dessen Auflösung 1936; Herausgeber der »Mecklenburg-Strelitzer Geschichtsblätter« (1925-1935) und der »Mecklenburg-Strelitzer Heimatblätter« (1925-1940); »Zur Geschichte des Deutschtums in Lothringen. Die Ausdehnung des deutschen Sprachgebietes im Metzer Bistume zur Zeit des ausgehenden Mittelalters bis zum Beginne des 17. Jahrhunderts« (Diss., 1890); »Deutsche und Keltoromanen in Lothringen nach der Völkerwanderung. Die Entstehung des deutschen Sprachgebietes« (1891); »Das deutsche Sprachgebiet Lothringens und seine Wandelungen. Von der Feststellung der Sprachgrenze bis zum Ausgang des 16. Jahrhunderts« (1894); »Zur Geschichte des Deutschtums im Elsass und im Vogesengebiet« (1897); »Wismar unter dem Pfandvertrage 1803-1903. Festschrift zur Hundertjahrfeier der Wiedervereinigung Wismars mit Mecklenburg« (1903); »Wendische Bevölkerungsreste in Mecklenburg« (1905); »Mecklenburgische Geschichte« (2 Bde.; 1909, 1913); »Kulturbilder aus Alt-Mecklenburg« (2 Bde.; 1911); »Zur mecklenburgischen Verfassungsnot. Eine zeitgeschichtliche Skizze der Verfassungskämpfe« (1914); Herausgeber von »Mirow. Festschrift 12271927« (1927); »Jegorovs Kolonisation Mecklenburgs im 13. Jahrhundert. Ein kritisches Nachwort« (1932); »Von Mecklenburgs Geschichte und Volksart« (1932); »Wendische Zu- und Familiennamen« (1906) und »Auch ein Schillerverleger, Hofbuchhändler Salomon Michaelis in Neustrelitz und seine höfischen Beziehungen« (1923) in »Jahrbuch des Vereins für mecklenburgische Geschichte und Altertumskunde«; »Die Neueinrichtung des Hauptarchivs zu Neustrelitz« in »Archivalische Zeitschrift« (1925); »Wie wurde Ostelbien und besonders Mecklenburg wieder deutsch?« in »Monatshefte Mecklenburg–Lübeck« (1936); Nachlass im Landeshauptarchiv Schwerin.

Wittenburg, Peter (geb.: Fiereck) Maler

geb. 14.2.1953 Wismar gest. 19.10.1993 Bad Doberan
Bis zum 3. Lebensjahr in Kinderheimen aufgewachsen; 1956 von Familie W. in Bad Doberan adoptiert; Ausbildung als Koch; 1973 nach missglücktem Fluchtversuch in die BRD Verurteilung zu 18 Monaten Haft und Abschiebung in die BRD; beschäftigte sich seit dieser Zeit mit der Malerei; Volkshochschule und künstlerische autodidaktische Weiterbildung; 1990 Rückkehr nach Bad Doberan; Umschulung zum Bürokaufmann; Gründer des Kunstvereins Nordlicht in Bad Doberan; 1997 Ausstellung im Roten Pavillon in Bad Doberan.

Wundemann, Johann (Christian Friedrich) - Theologe, Schriftsteller

gest. 21.3.1762 Rostock gest. 26.12.1827 Walkendorf
Vater: Johann Christoph W., Barbier, Chirurgus Schule und akademische Bildung in Rostock; kurze Zeit Hauslehrer bei der Familie von Moltke; 17851827 Pastor in Walkendorf; 1824 Präpositus des Gnoiener Zirkels; 1824 Dr. h. c. der Universität Rostock; »Grundzüge zum vernünftigen Danken über die Religion in einer Zuschrift an die Hochgräflichen Töchter Friederike und Charlotte Gräfinnen von Moltke bey Gelegenheit Ihrer Confirmation« (1794); »Geschichte der christlichen Glaubenslehren vom Zeitalter des Athanasius bis auf Gregor den Großen« (2 Bde.; 1798/99); »Mecklenburg in Hinsicht auf Kultur, Kunst und Geschmack« (2 Bde.; 1800, 1803); »Helena Pawlowna. Eine Skizze zur Erinnerung an die entschlafene Holde« (1804); »Zur Feyer des zehnten Augusts, am Seebade zu Doberan« (1827); »Helena Paulowna« (1804) und »Geschichtliche Darstellung des vaterländischen Theaterwesens« (1804) in »Patriotisches Archiv«.

Zur Nedden, August Johann Carl - Jurist

geb. 1763 Schwerin gest. 29.12.1831 Schwerin
Kanzleirat; Mitglied des Vereins für mecklenburgische Geschichte und Altertumskunde; »Zur funfzigjährigen Jubelfeier des Seebades zu Doberan am zehnten August 1843« (1843); »Willkommen den sieggekrönten Mecklenburger Truppen bei ihrem Einzuge in Schwerin. Ein neues Lied« (1871); »Beiträge zur Geschichte der Großherzoglichen JustizCanzlei zu Schwerin« in »Jahrbücher des Vereins für mecklenburgische Geschichte und Altertumskunde« (1880/81).