Herausragende Personen in der Geschichte der Hansestadt Demmin

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Ahlwardt, Ernst Friedrich -Jurist

geb. 1792 Demmin gest. ?
Vater: Christian Wilhelm A., Philologe, Übersetzer
Bruder: Wilhelm (Theodor) A., Philologe, Bibliothekar
Schulbildung in Oldenburg
1808-1813 Studium in Leipzig, Wittenberg und Erfurt
1816 Privatdozent in Greifswald
1821 Universitätssekretär
Schriften: »Observationes juris« (1813) und
»Lebensbeschreibungen des Grafen von Wackerbarth« (1820).

Bauckmeier, Jochen - Architekt

geb. 15.2.1909 Demmin - gest. ?.11.2004 Demmin
Vater: Ernst B., Architekt, Parlamentarier
Schule in Demmin
Maurerlehre
bis 1934 Staatliche Hochschule für Baukunst Weimar
trat in Demmin in den Baubetrieb seines Vaters ein
betreute die Restaurierungsarbeiten am Luisentor, an der Stadtmauer, der Bartholomäuskirche und am Fachwerkspeicher in Demmin; an den
Restaurierungsarbeiten der Schlösser Kartlow und Tützpatz, der Kirchen in Verchen, Nossendorf und Nehringen und der Windmühle Jarmen beteiligt
Mitbegründer und Förderer des Kreisheimatmuseum Demmin
Vertrauensmann des Instituts für Denkmalpflege in Schwerin; Bodendenkmalpfleger
Mitarbeiter des Bezirksfachausschusses Museen und Denkmalpflege des Bezirkes Neubrandenburg
und des Museumsbeirates der Stadt Demmin
1994 Ehrenbürger von Demmin
»Berichte über das Baugeschehen an den Kirchen und Kapellen des Kirchenkreises Demmin und Hinweise auf ihre baugeschichtliche Bedeutung« (1982)
»Die Juden in Demmin - Versuch einer Schilderung der Verhältnisse bis 1939« in »Baltische Studien« (1997).

Birnbaum, Rudolf - Parlamentarier

geb. 31.7.1901 Stralsund gest. ?
Knabenschule in Stralsund
Schriftsetzerlehre;
Schriftsetzer in Ahlbeck, Swinemünde, Greifswald,Barth und Stralsund
seit 1928 Mitglied der SPD und des Reichsbanners
1930-1933 Ortsgruppen-Vorsitzender des Reichsbanners und
Mitglied der Eisernen Front im Kreis Franzburg und Barth
1933 in Schutzhaft und im KZ Sonnenburg
1934-1939 Schriftsetzer in Demmin
1939-1945 Soldat nach Rückkehr aus sowjetischer Gefangenschaft Aufbau der SPD in Demmin und 1. Kreissekretär
1946-1950 Mitglied des Mecklenburgischen Landtages (SED).

Bork, Heinz - Theologe, Bodendenkmalpfleger, Naturschützer

geb. 22.4.1911 Rogzow (Kolberg/Pommern) - gest. 9.12.1983 Demmin
Vater: Pädagoge
Schule in Kolberg
Theologiestudium in Tübingen,Berlin und Greifswald
1936 Vikar
1938 Pfarrer in der pommerschen Enklave Zettemin
1954-1976 Pfarrer in Demmin
1957-1983 Kreisnaturschutzbeauftragter Kreis Demmin, ehrenamtlicher Bodendenkmalpfleger verdient um den Schutz von Landschaftsschutzgebieten und Flächennaturdenkmalen, insbesondere Fledermausforschung
gemeinsam mit Eckhard Grimmberger »Untersuchungen zur Biologie, Ökologie und Populationsdynamik der Zwergfledermaus« in »Nyctalus« (1978, 1979).

Both, Karl Friedrich von - Jurist

geb. 11.2.1789 Demmin - gest. 4.5.1875 Rostock
Vater: Gutsbesitzer
Gymnasium in Gotha
1807 Studium der Geschichte und Literatur in Heidelberg,
1809/10 Jurastudium in Rostock
Auditor in der Justizkanzlei Schwerin,
1812 Kanzleirat,
1814 Justizrat
seit 1818 an der Justizkanzlei in Rostock
1820 Vizekanzleidirektor,
1844-1851 Direktor des Landgerichts Rostock und Erster Regierungsbevollmächtigter bei der Universität Rostock
1836-1870 Vizekanzler der Universität Rostock
1821 Mitbegründer und Direktor des Literarischen Vereins in Rostock
1822 Initiator der Gründung der Mecklenburgischen Naturforschenden Gesellschaft (später Ehrenpräsident)
1830 Dr. h.c. der Juristischen Fakultät der Universität Rostock
1860 Geheimer Rat, Ehrenbürger von Rostock
Dr.h.c. der Philosophischen Fakultät der Universität Rostock und Verdienstmedaille für Wissenschaft und Kunst (in Gold)
1867 Prädikat Exzellenz
Hausorden der Wendischen Krone (Großkomtur)
»Neue Gesetz-Sammlung für die Mecklenburg-Schwerinschen Lande« (5 Bde., 1817-1823)
»Über die Nichtigkeit der Vorurtheile gegen die kleineren Universitäten, mit besonderem Bezug auf die Universität zu Rostock» (1836)
»Urkundliche Nachrichten über die in Mecklenburg vorhandenen Stipendien für Studierende« (1842)
»Das Blücherdenkmal in Rostock und Goethes Theilnahme an diesem Werke« (1862).

Bruinier, Johannes Weygardus - Philologe, Pädagoge

geb. 6.11.1867 Abconde (Amsterdam/Niederlande) gest. 16.3.1939 Demmin begr. Anklam
Vater: Direktor einer Eisenhütte
Abkömmling einer aus Frankreich vertriebenen Hugenottenfamilie
1878-1884 am Gymnasium Weißenburg (Westfalen)
Studium der Vergleichenden Sprachwissenschaften, des Sanskrit und der Germanistik in Leipzig,
ab 1888 in Greifswald
1890 Promotion in Greifswald
1893 Habilitation und bis
1898 Vorlesungen an der Universität Greifswald
1898 Lektor an der deutschen Universität Oslo
Mitglied der Königlichen Akademie der Wissenschaften Oslo
nach seiner Rückkehr Studium der Klassischen Philologie
1906 Staatsexamen in Latein, Griechisch und Deutsch
1908-1930 Oberlehrer am Gymnasium Anklam
Aufsätze im »Anklamer Heimatkalender«
»Das deutsche Volkslied« (1899 7. Aufl., 1927)
»Minnesang« (1912),
»Die germanische Heldensage« (1915).

Busse, Elisabeth - Pädagogin, Malerin

geb. 20.2.1895 (Bad) Warmbrunn (Schlesien; Cieplice Śląskie-Zdrój/Polen) gest. 2.5.1986 Demmin
Vater: Kaufmann, Fabrikbesitzer
Wuchs in Lauban (Schlesien) auf
1913-1920 Studium an der Königlich preußischen Kunstakademie Breslau
1920-1925 freischaffende Künstlerin in Breslau, Gebrauchsgrafikerin
1925 Kunsterzieherin in Görlitz, Lauenburg in Ostpreußen, Oranienburg (bei Berlin) und in Demmin
1930/31 Studienurlaub zum Besuch der Kunstgewerbeschule in Berlin-Charlottenburg und Reisen nach Italien, Österreich und Frankreich
nahm an Kunstausstellungen in Schlesien und Pommern teil
Mitglied des Reichsverbandes Bildender Künstler
nach 1945 Zeichenlehrerin an der Goethe-Oberschule Demmin dort Mitbegründerin des Kulturbundes
nach ihrem Ausscheiden aus dem Schuldienst 1955 freischaffende Künstlerin
1963, 1975 und 1995 Ausstellungen im Museum und im Pavillon des Marienhaines in Demmin
vor allem Porträtmalerin
malte auch Blumen, Pflanzen, Stillleben, Landschaften, Städte und Dörfer :stellte in ihren Werken vor allem die alte und neue Stadt Demmin dar.

Christiani, Alexander - Mathematiker, Theologe

geb. 19.2.1587 Demmin gest. 26.7.1637 Greifswald begr. Greifswald (Jakobikirche)
Vater: Johann C., Ratsmann, Kämmerer
Pädagogium Stettin
1599 Studium in Frankfurt(Oder),
1609 in Greifswald,
1611 in Wittenberg;
1613 Magister in Greifswald
Bildungsreise durch Deutschland
1617 Professor der Mathematik,
1618 auch Professor der Logik und Metaphysik in Greifswald; 1620 und 1623 Dekan,
1623/24 Rektor
1624-1637 Archidiakon an der Nikolaikirche Greifswald
»De mutatione et corrupti omnibus rerum publicarum« (1615)
»De legibus« (1623)
»Exercitationes metaphysicae« (1629)
sein zerstörtes Epitaph im Chor der Jakobikirche Greifswald wurde 1812 wiederhergestellt.

Cohnheim, Julius Mediziner

:geb. 20.7.1839 Demmin - gest. 15.8.1884 Leipzig
Vater: Kaufmann
Schule in Demmin,
1852 Gymnasium in Prenzlau;
1856 Medizinstudium in Berlin, Würzburg, Greifswald und Berlin
1861 Promotion in Berlin
1861-1868 Assistent Rudolf Virchows am Pathologischen Institut der Charité in Berlin
1868 ordentlicher Professor der Allgemeinen Pathologie und Pathologischen Anatomie in Kiel
1872 Leitung des Pathologischen Instituts Breslau
1878 Professor in Leipzig
führte als Pathologe die Methode des Gefrierschnitts ein
Studien zum Entzündungsproblem, zur Entstehung von Geschwülsten und Tuberkulose
»Ueber die Endigung der Muskelnerven« (1863)
»Ueber die Struktur quergestreifter Muskelfasern
»Die Gefriermethode« (1865)
»Die Nervenendigungen in der Cornea« (1866)
»Ueber die Endigung der sensiblen Nerven in der Hornhaut« (1867).

Dahlberg, Erik Jöhnsson von (Graf; auch: von Dahlbergh) - Architekt

geb. 10.10.1625 Stockholm (Schweden) gest. 16.1.1703 Stockholm (Schweden)
Buchhalterlehre in Stettin
1647 im Dienst beim Kommandanten Conrad Mardefelt, dem Generalinspekteur der schwedischen Festungen in Pommern und Mecklenburg;
bei ihm Ausbildung zum Kriegsbaumeister
1650-1653 Studium der Mathematik, Geometrie, Perspektive und Architektur bei Andreas Bockler in Frankfurt (Main)
1655/56 in Italien, wo er sich mit Aktzeichnen und dem Studium antiker Bauwerke beschäftigte
1667 Reise nach Holland, Frankreich und England
Kenner der Festungsbaukunst
1658 am Feldzug des schwedischen Königs Karl X. gegen Dänemark beteiligt
1674 Generalquartiermeister
1676- 1695 Chef des Geniekorps, in dem er 1647 in Demmin begonnen hatte
in den Grafenstand erhoben
1693 Königlicher Rat und Feldmarschall
Entwürfe für fast 50 Festungsanlagen Schwedens
entwarf für Wismar das große Zeughaus
einer der führenden Festungsbaumeister seiner Zeit
1681 Neuprojektierung der Wismarer Festungsanlage
1682 Projekt für die Neugestaltung der Festung der Insel Walfisch
geographisches Abbildungswerk »Suecia antiqua et hodierna« (1667) mit 313 Zeichnungen von Städten, Schlössern, Schlachtfeldern).

Döling, Johann(auch: Johannes Doelingius) - Theologe

geb. 17.11.1593 Demmin gest. 12.10.1639 Bergen (Rügen)
Vater: Johann D., Theologe
1611 Studium in Greifswald und Wittenberg,
1617 Promotion zum Magister in Wittenberg
1614 Adjunkt der Philosophischen Fakultät Greifswald
1622 Pfarrer und Präpositus in Bergen (Rügen)
Herausgeber von »Antichristus tymbergon Hoc est De Finali Antichristi interitu libri IV« (1632).

Ehlert, Max - Fotograf

geb. 5.10.1899 Altenhagen (Demmin) gest. 26.3.1980 Lübeck begr. Bad Oldesloe
Naturfreund und Kenner seiner Heimatlandschaft
führte in Demmin ein Fotoatelier im Hofgebäude, heute Adolf-Pompe-Str. 33
Fotografien in »Mein Pommerland« und im »Demminer Tageblatt«
arbeitete an der Jubiläumsschrift der Stadt Demmin mit (1936)
hielt die zerstörten Wandbilder Karl Rumpels in der Kapelle auf dem Marienhain in Demmin im Bild fest
fotografische Nordlandreise;
zeigte in der Bildfolge »Int Aust« Erntebilder
sein Bild »Fischer auf der Peene« wurde in mehreren Publikationen verwendet
das Meiste aus seinem Bildarchiv ging verloren.

Ehrke, Hans (Wilhelm Walter) - (Niederdeutscher) Schriftsteller

geb. 10.4.1898 Demmin gest. 29.10.1975 Kiel
Vater: Wilhelm E., Zollbeamter
Wuchs in Holstein auf
1904/05 Volksschule in Schönberg (Holstein)
1905-1913 Realschule in Kiel
1913-1921 Präparandum und Lehrerseminar in Kiel
als Siebzehnjähriger Kriegsteilnehmer
beendete nach dem Ersten Weltkrieg seine Ausbildung als Lehrer,
zunächst ohne Stellung
1921-1938 Lehrer in Kiel, Rendsburg und wieder Kiel
1938-1961 Rektor in Kiel
1924-1933 Dramaturg an der Niederdeutschen Bühne Kiel
anschließend bis 1945 Landesleiter der Reichsschrifttumskammer für Schleswig- Holstein
1946-1956 Redakteur der Zeitschrift des Schleswig-Holsteinischen Heimatbundes »Uns’ Moderspraak«
Vorstandsmitglied des Eutiner Dichterkreises
1931 Stavenhagen-Preis des Niederdeutschen Bühnenbundes
1937 Schleswig-Holsteinischer Literaturpreis
1938 John-Brinckman-Preis
1942 Mecklenburgischer Kulturpreis
1959 Fritz-Stavenhagen-Preis und 1968 Klaus-Groth-Preis der Alfred Toepfer Stiftung F.V.S.
»Hans Brüggemann. Tragödie in 5 Akten« (1898)
»Frühlicht. Heimatbilder aus der niederdeutschen Welt« (1921)
»Schummertied. Vertelln« (1922)
»Wunder und Wunden. Geschichten von Narren und Liebenden« (1923)
»Narrenspeegel. En eernsthafti Komeedi in veer Optög« (1925)
»Füer. Drama« (1927)
»November. Niederdeutsches Schauspiel« (1930)
»Batalljon 18. Drama in vier Akten (1933)
»Makedonka. Ein Buch der Balkanfront« (1938)
»Gewappnetes Herz. Gedichte vom Krieg« (1943)
»Dat Has un Swinegel-Spill« (1948)
mehrere Hefte der Schriftenreihe »Moderspraak-Böker. Schriften des Schleswig-Holsteinischen Heimatbundes« (1964-1975).

Eichblatt, Hermann - Schriftsteller, Verleger, Heimatforscher

geb. 2.5.1866 Demmin gest. 29.5.1936 Demmin
Vater: Landwirt
1885 Abitur am Gymnasium in Demmin
Buchhändler
gründete in Berlin, später in Leipzig, den Hermann-Eichblatt-Verlag
kehrte 1921 nach Demmin zurück
der Eichblattsche Hof in der heutigen Clara-Zetkin-Straße in Demmin steht unter Denkmalschutz
eine Demminer Eigenheimsiedlung erhielt den Namen Hermann-Eichblatt-Siedlung :Herausgeber des »Deutschen Sagenschatzes« (1912 ff.) und der »Deutschen Heimatbücher« (1926)
»Sagen, Volksglaube und Bräuche aus Demmin« (1925)
literarischer Nachlass im Demminer Heimatmuseum.

Flügge, Gerhard - Schriftsteller

geb. 15.8.1914 Demmin gest. 7.10.1972 Berlin
Vater: Angestellter
Buchhändler, später Büroangestellter,
ab 1948 Leiter des Stadtkulturamtes Demmin, wo er die Zille-Gedenkstätte gestaltete
ab 1964 in Berlin; »Mein Vater Heinrich Zille« (1955)
»Heinrich Zille. Ernstes und Heiteres aus seinem Leben« (1967)
»’ne dufte Stadt ist mein Berlin« (1974).

Frisch, Karl Friedrich - Geograph, Übersetzer

geb. 3.2.1808 Demmin gest. 27.5.1874 Stockholm (Schweden) Gymnasium in Demmin; Theologiestudium in Greifswald; Hauslehrer; 1833 Lehrer und Subrektor, 1851 Konrektor am Deutschen National-Lyzeum in Stockholm; 1866 Ruhestand; Verdienste um die Geographie; Aufsätze in »Petermanns geographischen Mitteilungen«; geographische Mitarbeit am »Gothaischen Hofkalender« sowie an Meyer- und Brockhaus-Lexika; Übersetzungen aus der schwedischen Literatur; »Beschreibung von Dänemark, Schweden und Norwegen« in »Handbuch der Geographie und Statistik« (1862); Mitarbeit an »Griebens Reisebibliothek«; »Schweden. Handbuch für Reisende« (1869); »Stockholm und Umgebung« (1869); »Norwegen. Praktisches Handbuch für Reisende« (1870).

Gesellius, Wilhelm (I) - Buchdrucker

geb. 5.4.1813 Demmin

 gest. 8.6.1893 Demmin

Vater: (Gottlieb) Johann G., Buchbinder Buchdruckerlehre in der Druckerei Jantzen in Schwedt (Oder); 1832 Gründer einer Buchdruckerei und eines Verlages in Demmin; Begründer und Herausgeber des »Demminer Wochenblatts« (1832 ff.); Druck lokaler Schriften (Predigten, Vereinsschriften); mit Fritz Reuter befreundet, der häufig sein Gast war; druckte die erste Auflage von Reuters »De Reis’ nah Belligen« (1855); übergab die Firma am 1. Oktober 1865 seinem Sohn Wilhelm (II); Ratsherr.

Gesellius, Wilhelm (II) - Buchdrucker

geb. 8.2.1841 Demmin

 gest. 8.1.1910 Demmin

Vater: Wilhelm G. (I), Buchdrucker Buchdruckerlehre in Stettin, Wien und Genf; Militärdienst beim 2. Pommerschen Ulanen-Regiment Nr. 9 in Demmin; übernahm am 1. Oktober 1865 die Druckerei seines Vaters; vergrößerte die Betriebsräume und schaffte zwei neue Schnellpressen an; erweiterte das »Demminer Wochenblatt« ab 1881 zum »Demminer Tageblatt. General-Anzeiger für Pommern und Mecklenburg«; Druck der Schulprogramme des Demminer Gymnasiums (1863 ff.); übergab die Firma 1901 seinem Sohn Wilhelm (III); Stadtrat.

Gesellius, Wilhelm (III) - Jurist, Buchdrucker

geb. 3.3.1872 Demmin gest. 28.9.1935 Demmin Vater: Wilhelm G. (II), Buchdrucker Gymnasium in Demmin; 1891 Jurastudium in Breslau, Tübingen, Berlin und Greifswald; 1895 Referendarexamen in Stettin; 1898 Promotion in Greifswald; übernahm 1901 die Verlagsdruckerei seines Vaters und erweiterte den Betrieb; erwarb eine Rotationsdruckmaschine und richtete eine Buchbinderei ein; Druck der »Beiträge zur Kulturgeschichte der Stadt Demmin« (1902) und des »Adreß-Buches der Stadt Demmin« (1902- 1925); ließ 1935 das Gesellius-Haus (Anklamer Straße/Mühlenstraße) errichten und mit plastischem Schmuck (Zunftzeichen) versehen; Gesellius-Platz in Demmin; wie sein Vater und Großvater verdient um das Allgemeinwesen der Stadt Demmin; Ehrenämter als Stadtverordneter und Stadtrat; Mitglied des Kreistages Demmin; sein Sohn Wilhelm (1904- 1950) war letzter Besitzer der Gesellius-Druckerei in Demmin.

Goetze, Karl - Pädagoge, Heimatforscher

geb. 29.8.1854 Herzberg (Brandenburg) gest. 14.9.1926 Demmin Seit 1880 Lehrer in Demmin; 1885-1921 Direktor der Stadtschule; setzte den Bau eines neuen Schulgebäudes durch, in dem er 25 Jahre Direktor war (Goetzentempel genannt); 1914 Mitbegründer des Museums, sowie des Vereins für Heimatpflege in Demmin; Heimatforscher und Schulchronist; Veröffentlichungen in Heimatpublikationen; »Geschichte der Stadt Demmin« (1903); »Die Geschichte der Demminer Schützengilde« (1924); Straßenbenennung in der Gartenstadt von Demmin.

Hammel, Claus - Schriftsteller, Dramatiker

geb. 4.12.1932 Parchim gest. 12.4.1990 Althagen Vater: Sattlermeister Wuchs ab 1934 in Demmin auf; 1949 Gesangsstudium in Berlin; ab 1950 kulturpolitischer Mitarbeiter in der FDJ; theatergeschichtliche Studien und Pressearbeit; 1955-1957 Theaterkritiker der Zeitung »Neues Deutschland«, 1957/58 Redakteur der »Neuen Deutschen Literatur«; 1958-1968 Mitarbeiter der Wochenzeitung »Sonntag«; seit 1972 künstlerischer Mitarbeiter des Volkstheaters Rostock; lebte zuletzt in Berlin und Althagen; 1968 Lessing-Preis der DDR, 1976 Kunstpreis des FDGB, 1979 Theodor-Körner- Preis und Nationalpreis der DDR, 1987 Erich-Weinert- Medaille; Dramen und Komödien: »Um neun an der Achterbahn« (1966), »Ein Yankee an König Artus’ Hof« (1967), »Morgen kommt der Schornsteinfeger« (1971), »La Faiseur oder Warten auf Godeau« (1972), »Rom oder Die zweite Erschaffung der Welt« (1974), »Humboldt und Bolívar oder Der neue Continent« (1979), »Die Preußen kommen« (1981) und »Die Lokomotive im Spargelbeet« (1984); »Die Grazie der Mecklenburger« in »Mecklenburg. Ein Reiseverführer« (1985).

Hartz, Alexander von - Bürgermeister

geb. ? Demmin gest. 27.6.1623 Demmin Hofjunker am badischen und am schwedischen Hof; 1594 Ratsherr in der Demminer Stadtverwaltung; 1601-1623 Bürgermeister von Demmin; während einer Reise auf der Landstraße von Bützow nach Laage von seinem Diener Heinrich Hans Andreas von Driesen, den er als Waisenknabe in sein Haus aufgenommen hatte, beraubt und ermordet; dieser tötete auch seinen Kutscher Peter Vierow; bald darauf wurde ein Denkstein mit Inschrift auf dem Buchenberg errichtet; die Mecklenburgische Kommission zur Erhaltung der Denkmäler ließ 1891 die Inschrift des Gedenksteins, der als Türschwelle vor dem Herrenhaus Wolken aufgetaucht war, erneuern und wieder im Wald bei Wolken aufstellen.

Heiser, Bruno - Fotograf

geb. 13.11.1894 Demmin gest. 21.6.1963 Tutow Stadtknabenschule Demmin; Fotografenlehre bei Hugo Brinkmann; arbeitete in Neumünster und Hamburg; kehrte 1921 als Fotografenmeister nach Demmin zurück und betrieb hier ein Fotoatelier; übernahm auch Aufträge für das »Demminer Tageblatt« und für verschiedene Publikationen über die Stadt; sein Atelier wurde 1945 zerstört und der größte Teil seines Lebenswerkes verbrannte; hinterließ Aufnahmen vom kriegszerstörten Demmin und von der Innenausstattung der katholischen Kirche; starb im Altersheim Tutow.

Heyden-Linden, Dietrich von - Physiker, Fotograf

geb. 8.11.1898 Gehmkow gest. 25.8.1986 Demmin Vater: Friedrich von H.-L., Gutsbesitzer Schwester: Ilse von H.-L., Malerin Gymnasium in Demmin; Chemie- und Physikstudium in Berlin, Jena und Greifswald; Spezialgebiet Elektrophysik; lebte seit 1914 am Mühlenteich in Demmin; richtete dort ein Industrielabor für Radio und Großlautsprecheranlagen ein; entwickelte einen Simulator zur Schulung von Piloten; fotografierte nach dem Zweiten Weltkrieg das zerstörte Demmin und errichtete eine Rundfunkwerkstatt; Fachlehrer für Elektrotechnik in der Berufsschule; 1960/61 an der Akademie der Wissenschaften Berlin; befasste sich mit dem wissenschaftlichen Gerätebau; entwickelte eine elektronische Fern- und eine Verdunstungsmessanlage sowie eine Pumpe für Steuerungsmessanlagen; baute sich eine UKW-Stereoanlage.

Heyden-Linden, Ilse von - Malerin

geb. 5.4.1883 Philippshof gest. 3.9.1949 Demmin Vater: Friedrich von H.-L., Gutsbesitzer Bruder: Dietrich von H.-L., Physiker, Fotograf Zeichnete bereits mit zwölf Jahren Motive ihrer Heimat; ging mit 15 Jahren zu ihrer Tante nach Berlin und besuchte dort die Mal- und Zeichenschule des Vereins der Berliner Künstlerinnen; beteiligte sich bis 1914 an internationalen Ausstellungen in Berlin; 1912/13 in Paris, wo sie eine Privatschule (vermutlich die Académie Julian) besuchte; 1898- 1912 jährlich auch auf dem elterlichen Gut Gehmkow; wählte Motive des Gutshauses und der ländlichen Umgebung für ihre Malerei: »Mühlenstrasse in Demmin« (um 1900), »Gutshaus in Gehmkow« (1910), »Diele in Gehmkow« (1910), »Landschaft in Gehmkow« (1910), »Tor zum Friedhof Gehmkow« (1912), »Rottmannshagen« (1935), »Geselliusplatz in Demmin« (um 1937); während des Ersten Weltkrieges als Lazarettschwester in Pommern und Belgien; lebte nach dem Krieg mit ihrem Bruder und dessen Frau Hildegard am Mühlenteich in Demmin; ihre Werke zumeist in Privatbesitz; 1996 Ausstellung der Stiftung Pommern in Kiel (mit Katalog »Das Geheimnis der blauen Balken«).

Huhnhäuser, Alfred - Pädagoge

geb. 14.6.1885 Demmin gest. 23.12.1950 Hambach Vater: Kreisausschusssekretär Bis zum 15. Lebensjahr Ausbildung am Königlichen Gymnasium Demmin; 1900 Schlosserlehre in Rostock; 1901-1903 Lehrling in der Maschinenwerkstatt der Neptunwerft Rostock; 1903/04 Elektromonteur in der Firma Tischbein & Schwiedeps und Gewerbeschule Rostock; 1904-1907 Gymnasium Demmin; 1907 Germanistik-, Geschichts- und Lateinstudium in Berlin und Rostock; 1912 Promotion in Rostock; 1914 Seminarkandidat, 1915 Oberlehrer am Realgymnasium Rostock; 1919 Mitbegründer und Vorstand der Plattdeutschen Gilde in Rostock; 1924-1926 Seminardirektor in Neukloster; 1926/27 in Breslau; 1928 Oberschulrat beim Provinzialschulkollegium in Koblenz; 1940-1945 Leiter der Abteilung Schul- und Bildungswesen im Reichskommissariat für die besetzten norwegischen Gebiete; Ministerialrat; 1949/50 Pensionär in Flensburg, 1950 in Hambach; »Rostocks Seehandel von 1635-1648« (Diss., 1913); Übersetzer der Autobiographie Hans Christian Andersens »Das Märchen meines Lebens« (1920); Herausgeber von Hans Francks »Der Regenbogen« (1928) und von Goethes »Lebensweisheit« (1945); »Lebensgut. Deutsches Lesebuch für höhere Schulen« (5 Bde.; 1924-1926); »Aus der Heimat Fritz Reuters und John Brinckmans. Ein mecklenburgisches Heimatbuch« (6 Bde.; 1924/25); »Beiträge zur Methodik des Geschichtsunterrichts« (1928); »Beiträge zu neuem Deutschunterricht« (1939); »Die deutsche Einwanderung in Kongsberg« (1944); »Beiträge zur Geschichte des Deutschtums in Norwegen« (1944); »Der Weihnachtskreis« (1949); »Rostocks Seehandel von 1635-1648« (1914) und »Reiseeindrücke aus Warnemünde, Rostock, Stralsund und Rügen zur Franzosenzeit« (1917) in »Beiträge zur Geschichte der Stadt Rostock«; »Zu Fritz Reuters Gedächtnis« in »Mecklenburgische Monatshefte« (1925); Nachlass (mit Prozessunterlagen zu norwegischen Nachkriegsprozessen) im Institut für Zeitgeschichte München; Briefwechsel im Nachlass von Hans Franck in der Landesbibliothek Mecklenburg-Vorpommern Schwerin.

Jörs, Paul - Jurist

geb. 8.10.1856 Demmin gest. 26.9.1925 Wien (Österreich) Vater: Heinrich J., Kaufmann Verlor seine Mutter kurz nach der Geburt; wuchs bei seiner Tante Hermine Rassow in Wolgast auf; 1867-1872 Gymnasium in Stralsund und Wilhelm- Ernestinum Weimar, das sein Onkel Hermann Rassow leitete; 1876 Geschichts-, dann Jurastudium in Bonn und Leipzig; 1880 erste juristische Staatsprüfung in Köln; 1882 Promotion, 1885 Habilitation in Bonn; 1886 ordentlicher Professor in Kiel, 1888 in Gießen, 1892/93 Rektor; 1896 Professor des Römischen und Bürgerlichen Rechts in Breslau; 1905-1925 Professor des Römischen Rechts in Wien; widmete sich seit 1899 der Papyrologie; »Über das Verhältnis der Lex Iulia de maritandis ordinibus zur Lex Papia Poppaea« (Diss., 1882); »Römische Rechtswissenschaft zur Zeit der Republik« (1888); »Geschichte und System des römischen Privatrechts« (1927).

Kaiser, Werner - Pädagoge, Ornithologe

geb. 3.6.1913 Bliesekow gest. 17.6.2000 Schwerin 1920-1932 Schule in Schwerin; 1932-1934 Studium der Geographie und Geschichte an der Hochschule für Lehrerbildung in Rostock; Lehrer in Neubukow und Friedrichsmoor; 1937 im Kreis Neubrandenburg; Kriegsdienst und bis 1946 Gefangenschaft; 1948 Übersiedlung nach Demmin und wieder im Schuldienst; 1951 Schulleiter in Wotenick, 1954-1978 in Zapel; 1962-1964 Bezirksnaturschutzbeauftragter für den Bezirk Schwerin; 1963 an der Gründung der Arbeitsgruppe Avifauna Mecklenburgs beteiligt; verdient um den Schutz der Lewitz; Mitglied des Vereins der Freunde der Naturgeschichte in Mecklenburg; 1948 Gründung der Arbeitsgruppe Natur- und Heimatfreunde im Kulturbund Demmin; 1955-1970 Vorsitzender des Bezirksfachausschusses für Ornithologie und Vogelschutz; »Die Vögel des Kreises Demmin« (1955), »Zum Verlauf der letzten Seidenschwanzinvasionen in Mecklenburg« (1962) und »Der Gesang der Goldammer und die Verbreitung ihrer Dialekte« (1965) in »Der Falke«; »Vom Limikolen-Zug im mecklenburgischen Binnenland« in »Ornithologische Mitteilungen« (1953); »Rückkehr der Zugvögel und Sangesbeginn in Mecklenburg 1956-1970« (1974) und »Die Vögel des Barniner Sees und seiner Umgebung« (1978) in »Ornithologischer Rundbrief Mecklenburgs«; »Vögel der Lewitz« in »Neue Mecklenburgische Monatshefte« (1956).

Kasimir II. - Herzog von Pommern(-Demmin)

geb. 1180 gest. 1219 Jerusalem begr. Jerusalem Vater: Bogislaw I., Herzog von Pommern(-Stettin) Ehefrau: Ingardis von Dänemark Seit der pommerschen Landesteilung (1187) Regent von Pommern-Demmin; urkundete letztmalig 1219; im selben Jahr Wallfahrt nach Jerusalem und dort gestorben (vermutlich Selbstmord) und begraben; am 2. Adventssonntag 1219 wurde im Kloster Arendsee eine Memorie für ihn gefeiert (Todestag vielleicht 8. Dezember 1219).


Kasten, Dorothea - Musikerin, Pädagogin

geb. 1900 Jarmen gest. ? Demmin Vater: Bernhard K., Pädagoge, Organist, Kantor 1917-1919 Schülerin von Rudolf Ewald Zingel in Greifswald; 1919-1921 Lehrerinnenseminar K. A. Fischer in Stettin; 1921 Klaviermusiklehrerinnenprüfung bei Xaver Scharwenka (1850-1924) und Ulrich Hildebrandt; 1921-1930 Privatmusiklehrerin mit Organistenvertretung in Jarmen, Plötz, Nienburg (Weser) und Stralsund; seit 1930 private Klavierlehrerin in Demmin, 1944-1947 auch Organistin; trat in zahlreichen Konzerten auf, vor allem mit dem Klinkottschen Gesangverein; 1936 zur 700-Jahrfeier der Stadt Demmin Uraufführung ihrer Komposition Gottes Liederherrlichkeit; veranstaltete noch Ende 1944 in Demmin eine Passionsmusik und eine Adventsmusik; Vertonung von 16 Löns; Geschichte der Demminer Kirchenmusik in Demminer Nachrichten (1994-1997).

Kaufmann, Erich - Jurist

geb. 21.9.1880 Demmin gest. 5.11.1972 Karlsruhe Vater: Jurist Entstammte einer jüdischen Familie; Französisches Gymnasium Berlin; Jurastudium in Berlin, Heidelberg, Halle und Erlangen; 1906 Promotion in Halle; 1908-1913 Habilitation, Privatdozent, bzw. außerordentlicher Professor in Kiel; 1913- 1917 ordentlicher Professor des Öffentlichen Rechts in Königsberg, 1917-1920 in Berlin, 1920- 1927 in Bonn; 1927 Honorarprofessor in Berlin; von der Reichsregierung und vom Auswärtigen Amt als Konsulent zum Völkerrecht herangezogen; Vertreter Österreichs und der Stadt Danzig vor dem Internationalen Gerichtshof Den Haag; 1934 Entzug der Venia legendi; Privatunterricht, bis ihm 1938 auch die private Lehrtätigkeit verboten wurde; 1939 Emigration in die Niederlande; 1947 kurzzeitig Professor in München; 1947-1950 Honorarprofessor in Bonn; 1950-1958 Rechtsberater für völkerrechtliche Angelegenheiten im Bundeskanzleramt; 1952 Völkerrechtsberater des Auswärtigen Amtes; Mitglied der Bayrischen Akademie der Wissenschaften; 1952 Orden Pour le Mérite für Wissenschaften und Künste, 1955-1959 Zweiter Vizekanzler und 1959-1963 Kanzler des Ordens; Dr. h. c. der Universitäten München (1950) und Kiel (1960); Veröffentlichungen zu staats- und völkerrechtlichen sowie rechtsphilosophischen Fragen; »Auswärtige Gewalt und Kolonialgewalt in den Vereinigten Staaten von Amerika« (1908); »Gesammelte Schriften zur Minderheitenfrage« (1933); »Der polizeiliche Eingriff in Freiheiten und Rechte« (1951); »Gesammelte Schriften« (3 Bde.; 1960).

Kempe, Gertrud - Pädagogin, Parlamentarierin

geb. 3.1.1895 Berlin gest. ? Oberlyzeum in Stettin; 1918-1923 Studium der Germanistik, Geschichte und Philosophie in Breslau; 1925-1946 Tätigkeit an der Oberschule für Mädchen in Demmin; 1931/32 Studium der Französischen Sprache und Literatur in Grenoble und Greifswald; Leiterin der Ortsgruppe Demmin des Kulturbundes; 1946-1950 Mitglied des Mecklenburgischen Landtages (LDP).


Köhler-Zille, Margarete(geb.: Zille, gen.: Grete, Tochter Heinrich Zilles)

geb. 4.10.1884 Berlin gest. 11.8.1977 Berlin Vater: Heinrich Zille, Zeichner Stenotypistin und Sekretärin; zog 1914 nach Rosemarsow zu ihrem jüngeren Bruder Walter; Tätigkeit beim Treptow-Demminer Ein- und Verkaufsverein; als der Betrieb 1917 seine Kreisdirektion nach Demmin verlegte, zog sie ebenfalls dorthin; heiratete den Drechslermeister Georg Köhler; Verdienste um die Bewahrung des Werkes ihres Vaters; eröffnete 1950 in ihrer Wohnung Treptower Straße 35 eine Gedenkstätte für ihn; Ehrenbürgerin von Demmin; nahm 1951 an der Benennung der Grundschule III in HeinrichZille- Schule teil; vollzog die Namensgebung der Heinrich-Zille-Straße in Demmin; gemeinsam mit Gerhard Flügge Ausstellungs- und Vortragstätigkeit zum Werk ihres Vaters; zog 1964 wieder nach Berlin und übergab dem Märkischen Museum einen umfangreichen Nachlass für das Zille-Kabinett; nahm die 1970 postum verliehene Ehrenbürgerschaft für ihren Vater entgegen; dieser hatte zahlreiche Kinderbildnisse von ihr gezeichnet.

Kotelmann, Ludwig Wilhelm Johannes - Mediziner, Theologe

geb. 29.8.1839 Demmin gest. 28.7.1908 Ilsenburg (Sachsen-Anhalt) Theologiestudium in Erlangen, Berlin und Marburg; 1865 philosophische Promotion; 1866 Diakon, seit 1868 Pfarrer und Schlossprediger in Pommern; nach der Prüfung in Greifswald Oberlehrer und Mitglied der Abiturientenprüfungskommission am Gymnasium in Putbus; 1872 Medizinstudium in Marburg; 1876 medizinische Promotion; 1873- 1876 Assistent am Physiologischen Institut Marburg; ließ sich in Hamburg als Augenarzt nieder; gründete und redigierte die »Zeitschrift für Schulgesundheitspflege« (1887-1897); schrieb die Abschnitte Schulgesundheitspflege für das »Handbuch der Erziehungs- und Unterrichtslehre für höhere Schulen« (1894) sowie »Die Gesundheitspflege in den höheren Mädchenschulen« für das »Handbuch für das höhere Mädchenschulwesen« (1897); beschäftigte sich mit der Geschichte der Medizin: »Die Geburtshilfe bei den alten Hebräern« (1876), »Gesundheitspflege im Mittelalter« (1890) und »Die Ophthalmologie bei den alten Hebräern« (1910).

Levermann, Hans - Landwirt, Naturschützer, Fotograf

geb. 22.3.1897 Demmin gest. 16.12.1977 Feldberg begr. Krumbeck Vater: Kaufmann, Jäger 1901-1935 Landwirtschaftslehre und Tätigkeit auf Gütern wie Basedow und Schwichtenberg; 1935-1945 Landwirt in Krumbeck und Buchhalter in Bredenfelde; 1947 Rückkehr aus der Gefangenschaft; 1947-1962 Landwirt und LPG-Mitglied in Krumbeck; 1948-1954 Vertrauensmann bzw. Kreisnaturschutzbeauftragter für die Randgebiete des Kreises Neustrelitz; 1962- 1975 naturkundliche Forschungen im Gebiet um Krumbeck; 1975-1977 im Pflegeheim in Feldberg; Ornithologe; Beringer für die Vogelwarte Helgoland, später für Hiddensee; übergab seine Vogeleiersammlung an das Naturkundemuseum Waren; veröffentlichte seine Tierbeobachtungen in der Tagespresse; Tierfotograf; 1937 in der Ausstellung »Die Fotografie der Jagd« vertreten und mit einem 5. Preis ausgezeichnet; 1965 mit der Serie »Vögel der Heimat« an der Bezirksfotoschau des Bezirks Neubrandenburg beteiligt; »Von der Lebensweise des Fischadlers« in »Wild und Hund« (1937/38); Tierfotos in »Aus Wald und Flur. Tiere unserer Heimat« (1940); »Die Tierwelt der Kreises Neubrandenburg« (1956), »Im Naturschutzgebiet ›Galenbecker See‹« (1957) und »Im Naturschutzgebiet »Nonnenhof« (1957) in »Uns’ Heimat«.

Luckow, Albert - Jurist, Bürgermeister, Heimatforscher

geb. 15.7.1897 Belzig gest. 19.8.1987 Altentreptow begr. 2000 Königs Wusterhausen Jurastudium und 1929 Promotion in Hamburg; Gerichtsassessor; 1932 in der Stadtverwaltung Emden; 1932-1934 Bürgermeister in Demmin; 1934- 1945 Bürgermeister in Altentreptow; 1939 Vorsteher der Wassergenossenschaft zur Entwässerung der Tollense- und Landgrabenniederung; in seiner Amtszeit Fritz-Reuter-Ehrungen (Reuter-Gedenkstein auf dem Klosterberg und Rondell auf dem Friedhof mit Grabsteinen von Reuterfreunden); in der NSZeit Pflege des jüdischen Friedhofs in Altentreptow, der erhalten blieb; 1945 Überführung in das Armeehauptquartier Tribsees, Haft in Neustrelitz, Fünfeichen und Buchenwald; 1950 Rückkehr nach Altentreptow; Studium der Museologie in Weißenfels; 1955-1962 Leiter des Heimatmuseums Neubrandenburg; betrieb Heimatkunde und Reuter- Forschung; »Die staatlichen Maßnahmen Preußens zur Förderung seiner Nordseehäfen« (Diss., 1937); »Neubrandenburg und seine Umgebung« (1956); »Der Freistaat Wolde« (1984); »Reichsfreiherr Dodo von Inn- und Knyphausen, der Verteidiger Neubrandenburgs im Dreißigjährigen Krieg« (1985) und »Rund um das Schloß Klempenow« (1987) in »Neubrandenburger Mosaik«; »Fritz-Reuter-Truhen in Neubrandenburg«, »Fritz Reuter in Thalberg und Altentreptow« in »Fritz Reuter. Eine Festschrift zum 150. Geburtstag« (1960).

Lübtow, Ulrich (Karl Ludwig) von - Jurist

geb. 21.8.1900 Demmin gest. 29.4.1995 Berlin Vater: Steuersekretär Gymnasium in Demmin; 1918 Notabitur und Militärdienst; 1919-1922 Jurastudium in Greifswald und Freiburg (Breisgau); 1922 Referendar am Oberlandesgericht Stettin; 1926 Promotion in Greifswald; Hilfsrichter beim Amtsgericht Anklam, Demmin, Treptow, beim Landgericht Greifswald und beim Arbeitsgericht Stralsund; 1930 Amtsrichter; 1931 Lehrauftrag für Römisches Recht an der Universität Greifswald; 1933 Habilitation und Privatdozent in Greifswald; 1934-1940 Landgerichtsrat; 1935/36 Lehrstuhlvertretung in Marburg, 1936/37 in Freiburg, 1937-1939 in Köln; 1939 Professor in Köln; 1940-1946 ordentlicher Professor des Römischen, Bürgerlichen und Zivilprozessrechts in Rostock; 1942-1946 geschäftsführender Direktor der Vereinigung Juristischer Seminare, Direktor des Seminars für Deutsches Gemeinderecht, allgemeine Rechtslehre und Rechtsvergleichung und Mitdirektor des Rechtshistorischen Seminars; 1948-1968 ordentlicher Professor an der Freien Universität Berlin sowie Leiter des Instituts für Rechtsgeschichte und Mitdirektor des Instituts für Bürgerliches Handels- und Zivilprozessrechts; »Der Ediktstitel Quod metus causa gestum erit« (Diss., 1926); »Schenkungen der Eltern an ihre minderjährigen Kinder und der Vorbehalt dinglicher Rechte« (1949); »Blüte und Verfall der römischen Freiheit« (1953); »Das römische Volk. Sein Staat und sein Recht« (1965); »Die Entwicklung des Darlehensbegriffs im römischen und im geltenden Recht« (1965); »Autonomie oder Heteronomie der Universitäten« (1966); »Gesammelte Schriften« (8 Bde.; 1989); »Sein und Werden im Recht. Festgabe für Ulrich von Lübtow zum 70. Geburtstag« (1970).

Lütkemann, Joachim - Theologe, Schriftsteller

geb. 15.12.1608 Demmin gest. 18.10.1655 Wolfenbüttel Vater: Samuel L., Apotheker; Bürgermeister Ehefrau: Dorothea von Levetzow (3. Ehe) Gymnasium in Stettin; 1624 Studium am Pädagogium in Greifswald, in Stettin und 1629-1634 in Straßburg; 1634-1636 Bildungsreise durch Frankreich und Italien; 1637 Philosophiestudium in Rostock; 1639 Archidiakon an der Jakobikirche; ab 1643 auch Vorlesungen zu Physik und Metaphysik an der Universität Rostock, 1646/47 Rektor; 1647 Promotion in Greifswald; 1649 Generalsuperintendent in Wolfenbüttel; 1653 Abt von Riddagshausen; verfasste zahlreiche philosophische Dissertationen, geistliche Betrachtungen, Leichen- und Hochzeitspredigten; »Von dem blawen Dunst der Welt. Wie denselben zu verhüten« (1647); »Apostolische Aufmunterung zum Lebendigen Glauben« (1652); »Harpffe von zehen Seyten, das ist, Gründliche Erklärung zehen Psalmen Davids« (1658); sein Erbauungsbuch »Vorgeschmack göttlicher Güte« (1712) war weit verbreitet.

Mantzel, Carl Gottfried Theodor - Theologe

geb. 12.8.1807 Demmin gest. 23.3.1881 Greifswald 1823-1829 Gymnasium in Greifswald; gehörte hier einer Schülerverbindung an; 1829-1833 Theologiestudium in Greifswald und Berlin; in der Greifswalder Burschenschaft Renonce und Kränzchen- Teilnehmer; Hauslehrer in Rügenwalde, Letzin (bei Demmin) und in Below; 1846 Pfarradjunkt, 1859 Pfarrer in Rolofshagen; 1868 Emeritierung und Übersiedlung nach Stralsund, 1872 nach Greifswald.

Marlow, Willy - Parteifunktionär

geb. 5.7.1928 Demmin gest. 17.5.2007 Ahrenshoop Vater: Arbeiter Volks- und Mittelschule; Lehre und Arbeit als Elektriker im Gaswerk Demmin; 1945 Kriegsdienst und englische Gefangenschaft; 1946 Mitglied der SED; 1948/49 Sekretär der SED-Kreisleitung Demmin; 1949-1951 1. Sekretär der SED-Kreisleitung Neustrelitz und Rostock; 1951/52 Studium an der SED-Parteihochschule; 1952-1958 Mitarbeiter beim ZK der SED; 1958-1961 1. Sekretär der SED-Kreisleitung Greifswald; Fernstudium an der Universität Rostock, 1969 Diplom-Ingenieurökonom; 1966 1. Stellvertreter des Vorsitzenden, 1969- 1986 Vorsitzender des Rates des Bezirkes Rostock; invalidisiert und ehrenamtliche Tätigkeit als Seminarlehrer der Parteihochschule der SED, Außenstelle Rostock.

Martens, Carl Friedrich - Theologe

geb. 14.9.1787 Demmin gest. 26.8.1822 Franzburg Stadtschule in Demmin; 1803 Studium in Greifswald; gründete 1804 in Greifswald eine Erziehungs- und Lehranstalt; 1810 Bakkalaureus an der Großen Stadtschule; 1812 Subrektor; 1814 Pastor in Franzburg und zugleich Probst der Franzburger Synode; 1818 Superintendent; »Rede bey der Einweihung des Logenhauses in Greifswald« (1814); »Predigt zur Einweihung der neuen Kanzel in der ausgebaueten Franzburger Kirche« (1816).

Mecklenburg, Adalbert (Pseud.: Adalbert Lenburg) - Mediziner, Dichter

geb. 1829 Demmin gest. 1874 Wolgast 1847 Abitur am Gymnasium in Stralsund; Medizinstudium; 1851 Promotion in Berlin; Arzt in Wolgast; Jugendfreund des Dichters Friedrich Spielhagen; »Genie und Liebe« (Schauspiel); »De hypochondria« (Diss., 1851); »Faust. Ein dramatisches Gedicht« (1860); »Ein Verlorener. Trauerspiel« (1865).

Nipkow, Karl - Musiker, Organist

geb. 22.3.1859 Lauenburg (Pommern; Lębork/Polen) gest. 1929 Berlin-Zehlendorf Musikalische Ausbildung (Orgel, Klavier und Komposition) an der Hochschule für Musik Berlin; 1885-1898 Organist an der Bartholomäikirche und Musiklehrer am Gymnasium in Demmin; Gesanglehrer an der Höheren Töchterschule; 1886 Gründung des Demminer Konzertvereins; rief den Gesangverein für gemischten Chor wieder ins Leben; betrieb mit seiner Frau Clara eine Musikalien- und Kunsthandlung in Demmin; seit 1898 in Berlin und dort Leiter des Theaterchors am Deutschen Theater Berlin und anderer Chöre; gründete im Ersten Weltkrieg einen großen Chor, mit dem er im Berliner Abgeordnetenhaus Konzerte gab, deren Erlös an Kriegsverwundete ging; betrieb in Berlin einen Schreibwarenladen und eine Buchhandlung; »Drei Kinderlieder auf eigene Texte«.

Pompe, (Gustav) Adolf (Reinhard) - Theologe, Pädagoge, Dichter

geb. 12.1.1831 Stettin (Pommern; Szczecin/Polen) gest. 23.12.1889 Demmin Vater: Friedrich P., Kaufmann Marienstifts-Gymnasium Stettin (Ludwig Giesebrecht und Carl Loewe waren seine Lehrer); 1849-1855 Theologie- und Philologiestudium in Halle; Mitglied der Studentenverbindung Wingolf; Gymnasiallehrer in Dresden, Stettin und 1856 in Greifenberg; 1861- 1872 Pfarrer in Labes (Kreis Regenwalde); 1872-1883 Superintendent in Lauenburg; 1883 bis zu seinem Tod Superintendent in Demmin; das Gedicht »Heimat« (erstmals 1850 im Sammelband »Aus dem Wingolf« veröffentlicht), wurde zum pommerschen Heimatlied und war weit verbreitet und in allen Kommersbüchern enthalten; »Wenn in stiller Stunde Träume mich umwehn« (nach der Melodie von »Freiheit, die ich meine«, Musik: Karl Grooss) erschien im »Hallenser Liederbuch« (1852) und im »Neuen Hallenser Liederbuch« (1853); Gedichte: »Jugendkampf« (1851), »De Appelboom« (1851) und »Fahnenweihe« (1853); sein »O, wie schön ist deine Welt, Vater, wenn sie golden strahlet!« wurde von Franz Schubert vertont; schrieb zur Inthronisation Wilhelms I. »An den König« (1861) und zur Kaiser-Proklamation »Dem Kronenträger« (1871).

Pribislaw - Reichsfürst, Fürst der Obotriten, Kessiner, Circipaner

geb. ? gest. 30.12.1178 Lüneburg begr. 1.10.1215 (Bad) Doberan (Münster)
Vater: Niklot, Fürst der Obotriten, Kessiner und Circipaner
Ehefrau: Woislawa, vermutlich eine warägische Fürstin
Letzter slawischer Fürst der Obotriten
trat gemeinsam mit seinem Bruder Wertislaw (nach dessen Ermordung 1160 allein) das Erbe des Vaters in Kessin und Circipanien an.
vermutlich am 29. April 1164 durch Bischof Berno in Demmin getauft
1164 bei Demmin von einem Heer des Sachsenherzogs Heinrich (des Löwen) geschlagen
floh nach Pommern
kehrte zurück und unterwarf sich dem Herzog, bekannte sich zum Christentum und wurde
1167 als Vasall mit seinem früheren Herrschaftsgebiet

belehnt

empfing 1170 die Bestätigung durch Kaiser Friedrich Barbarossa als Reichsfürst
das Lehensverhältnis leitete in Mecklenburg die Territorialstaatsbildung ein und bildete die rechtliche Voraussetzung für die Herrschaft seiner Nachkommen im größeren Teil des ehemaligen Obotritenreiches
ließ die Kapelle in Althof, das erste christliche Gotteshaus in Mecklenburg, bauen
vollendete das von seiner Ehefrau Woislawa 1170, zwei Jahre vor ihrem Tod, gegründete Zisterzienserkloster Doberan
begleitete Heinrich (den Löwen) 1171/72 auf dessen Pilgerfahrt nach Jerusalem
1178 Tod durch Sturz vom Pferd bei einem festlichen Turnier in Lüneburg
zunächst in der Michaeliskirche Lüneburg begraben,
am 1. Oktober 1215 von seinem Sohn Heinrich Borwin in Doberan beigesetzt
christlicher Stammvater des mecklenburgischen Fürstengeschlechts; Nachfolger:
Heinrich Borwin I. (Sohn).

Schimmelmann, Heinrich Karl von(Freiherr, Graf) - Kaufmann, Reeder, Gutsbesitzer, Unternehmer

geb. 13.7.1724 Demmin gest. 15.2.1782 Kopenhagen (Dänemark) begr. Wandsbek Vater: Diedrich Jacob S., Kaufmann, Ratsherr Bruder: Jakob S., Theologe Kaufmannslehre in Stettin; ab 1745 Kaufmann in Dresden; Heereslieferant im Dienst des preußischen Königs Friedrich II.; Pächter der kursächsischen Generalakzise; im Siebenjährigen Krieg Getreidelieferant des preußischen Heeres; kaufte alle Lagerbestände der Meißner Porzellan- Manufaktur auf und versteigerte die Ware 1758 in Hamburg; eröffnete in Hamburg ein Warenhaus; kaufte 1759 von der Familie von Rantzau das verschuldete Schloss Ahrensburg; ließ 1762 von Carl Gottlob Horn das Schloss Wandsbek bauen; Gutsherr auf Ahrensburg und Wandsbek sowie Besitzer der Grafschaft Lindenborg auf Jütland (1762 von Graf Adam Gottlob von Moltke gekauft); seit 1774 Mitglied der Schleswig-Holsteinischen Ritterschaft; 1761 dänischer Generalkommerzintendant in Hamburg; kaufte 1763 die vier größten Plantagen in Dänisch- Westindien; Besitzer einer Gewehrfabrik in Helleboek (Nordseeland); 1767 Mitglied des General-LandesÖkonomie- und-Kommerz-Kollegiums; 1768 von König Christian VII. zum Schatzmeister ernannt; setzte sich für den Bau des Schleswig-Holstein- Kanals (1886-1784) ein; schaltete sich in den Atlantischen Dreieckshandel ein; einer der reichsten Männer des Nordens, einflussreicher Staatsmann und größter Sklavenhalter und -händler seiner Zeit; besaß Baumwoll- und Zuckerrohrplantagen mit über 1000 Sklaven; 1762 Freiherr; 1779 Graf; 1773 Elefantenorden; sein Neffe Heinrich Ludwig Ernst war 1773-1787 Gouverneur von Westindien; sein ältester Sohn Ernst Heinrich wurde dänischer Finanzminister; seine fünf Kinder heirateten alle in angesehene Adelsfamilien; Schimmelmann-Mausoleum in Wandsbek; bis 2008 Schimmelmann-Büste gegenüber dem Rathaus in Wandsbek.

Schimmelmann, Jakob - Theologe

geb. 17.6.1712 Demmin gest. 23.1.1778 Stettin Vater: Diedrich Jacob S., Kaufmann, Ratsherr Bruder: Heinrich Karl von S., Kaufmann, Reeder, Gutsbesitzer, Unternehmer Theologiestudium; 1741-1765 Pastor in Groß Luckow; 1765 Umzug nach Stettin, wo er mehrere Häuser und ein Schiff kaufte; Konsistorialrat; betrieb Literaturstudien; Übersetzer der »Snorra Edda«; sein Sohn Heinrich Ludwig (1743-1793) wurde 1780 geadelt und 1785 Generalgouverneur von Dänisch- Westindien; in der Marienkirche Stettin begraben.

Schulenburg, Arianne von der (geb.: Heyden-Linden)

geb. 23.4.1876 Stettin (Pommern; Szczecin/Polen) gest. 4.4.1950 Demmin begr. Tützpatz Vater: Wilhelm von Heyden-Linden, Landesarmendirektor Ihr Vater starb bereits 1877; heiratete 1903 in Tützpatz den Generalleutnant Richard von der S. (1857-1943), die Ehe blieb kinderlos; lebte seit 1913 in Demmin; betreute in ihrer Villa (Treptower Straße 38) Kinder lediger Mütter; erweiterte ihr Kinder- und Säuglingsheim (etwa 100 Kinder) und verlegte es 1917 in das Haus Baumannstraße 14 in Demmin; Vorsitzende des Vaterländischen Frauenvereins des Roten Kreuzes im Kreis Demmin; beherbergte in ihrer Villa während des Ersten Weltkrieges Flüchtlinge und Ausgebombte; nach dem Zweiten Weltkrieg Unterkunft bei ihren Nichten in Dubkevitz (Rügen), dort ausgewiesen und Notunterkunft in Demmin; 2002 Gedenktafel und Namensgebung des Seniorenhauses der DRK in Demmin; Grabstätte neben ihrem Mann auf dem Friedhof in Tützpatz.

Schult, Wilhelm - Parteifunktionär

geb. 14.3.1922 Loitz gest. 15.4.1976 Rostock Vater: Lokomotivführer Volks- und Mittelschule in Loitz; drei Semester Technikum Stralsund; 1937-1941 Fachschule und Lehre als Maschinenschlosser in Loitz; Arbeit als 1941/42 Flugzeugschlosser; 1942 Wehrmachtsangehöriger, 1944-1946 sowjetische Gefangenschaft; Mitglied des Nationalkomitees Freies Deutschland und Antifa-Schule im Gefangenenlager; 1946 Sekretär der SED-Ortsgruppe in Loitz; 1947 Leiter der Kreisparteischule Demmin und 1949/50 Studium an der Parteihochschule Karl Marx; 1951/52 Leiter der Abteilung Agitation und Propaganda der SED-Landesleitung Mecklenburg; 1952-1958 Sekretär für Agitation und Propaganda bzw. Kultur und Erziehung der SED-Bezirksleitung Rostock; 1958- 1976 Direktor des Museums der Stadt Rostock.

Schultz, Louise Dorothea(verh.: Borrer) - Soldat

get. 21.4.1780 Demmin gest. 5.10.1865 Frankfurt (Main) Vater: Johann S., Fischer Einfaches Mädchen, das nicht schreiben konnte; schloss sich in Rostock dem Schillschen Korps an; einziger weiblicher Schillhusar unter dem Namen Louis Schultz; machte unter den Königlich preußischen Husaren die Befreiungskriege 1813-1815 mit, bis sie in Stralsund gefangen genommen und bei Erkennung ihres Geschlechts wieder freigelassen wurde; obwohl verheiratete Borrer, wurde sie Schillhusar Schultz genannt; als Heldenmädchen von Demmin bekannt; 1810 in Frankfurt (Main) aus dem Heer entlassen; sie soll einen tollkühnen Ritt nach Lübeck unternommen haben; drei Jahre Hausangestellte in Frankfurt; lebte 1833-1843 im Haus eines Zeichenlehrers; ab 1843 Krankenpflegerin; im Alter verarmt; erhielt schließlich auf Grund ihrer soldatischen Verdienste eine staatliche Unterstützung.

Schulz, Willi(gen.: Schulz-Demmin) - Maler

geb. 14.1.1892 Demmin gest. 13.1.1971 Bad Schwartau Vater: Ingenieur 1912-1914 Studium an der Hochschule für Bildende Künste Berlin-Charlottenburg; Lehrauftrag an der Kunstschule des Vereins der Künstlerinnen in Berlin; bis 1924 Atelierschüler bei Arthur Kampf und Paul Plouth; malte Stillleben, Landschaften und Porträts; Ausstellungsbeteiligung in Berlin und Dresden; freiberuflicher Restaurator; 1938 Aufbau und Leitung eines Lehrateliers für Zeichenfilm; nach dem Zweiten Weltkrieg in Lübeck; 1948 Mitbegründer und Vorstandsmitglied des Landesberufsverbandes für bildende Künstler.

Schwantz, Gustav - Pädagoge, Parteifunktionär, Bürgermeister

geb. 30.9.1888 Repplin (Pyritz/Pommern; Rzeplino/Pyrzyce/ Polen) gest. 9.1.1964 Schwerin Vater: Landarbeiter Präparandenanstalt und 1928 Volksschullehrer; 1934 wegen Verstoßes gegen das Genossenschaftsgesetz zu 15 Monaten Gefängnis verurteilt; anschließend Pächter in der Landwirtschaft; 1945 Mitglied der SPD und Bürgermeister in Demmin, 1946 Landrat des Kreises Demmin; 1946 Mitglied der SED; 1950/51 Landrat des Kreises Pasewalk-Ueckermünde; 1951- 1953 Vorsitzender des Rates des Kreises Schwerin; 1953-1961 Oberbürgermeister in Schwerin; Mitglied der SED-Bezirksleitung Schwerin; 1962-1964 Vorsitzender des Bezirksfriedensrates bzw. der Nationalen Front im Bezirk Schwerin.

Sobeck, Carl (Heinrich Franz) von(Freiherr) - Gutsbesitzer, Parlamentarier

geb. 4.5.1810 Demmin gest. 2.3.1886 Zarrentin (Demmin) Studium in Berlin; später Rittergutsbesitzer in Zarrentin, Leussin und Bentzin (bei Demmin); Mitglied des Landschaftskollegiums im Vorpommerschen Departement; 1852-1858 Mitglied des Preußischen Abgeordnetenhauses (Konservative, Wahlkreis Stettin); 1851/52 in der Ersten Kammer des preußischen Parlaments.

Stavenhagen, Friedrich (Carl Leopold) - Soldat, Parlamentarier

geb. 8.3.1796 Demmin gest. 30.3.1869 Berlin Vater: Johann Friedrich S., Kaufmann, Senator Gymnasium in Stettin; Teilnehmer der Befreiungskriege 1813-1815; 1816 Premierleutnant, 1821 Kapitän; 1822 im Generalstab, 1823 im Generalstab der 8. Division; 1826 im 26. Infanterie- Regiment; 1827 Lehrer an der Divisionsschule der 8. Division, 1829-1831 der 7. Division; 1833 Major im Generalstab des V. Armeekorps; 1842 Oberstleutnant, 1845 Oberst; 1848 zum Reichskriegsminister General Eduard von Peucker nach Frankfurt (Main) abkommandiert; 1849 als Generalmajor zur Disposition gestellt; 1866 Abschied; 1848/49 Mitglied der Frankfurter Nationalversammlung (Casino, Wahlkreis Brandenburg/Berlin); 1949 in der Gothaer Versammlung; 1860-1869 Mitglied des Preußischen Abgeordnetenhauses (Linkes Centrum/Nationalliberale, Wahlkreis Potsdam), 1866/67 Vize- und Alterspräsident; 1867-1869 Mitglied des Reichstages des Norddeutschen Bundes (Nationalliberale, Wahlkreis Merseburg).

Stolle, Wilhelm Karl - Theologe

geb. 3.4.1704 Lindenberg gest. 6.9.1779 Demmin Vater: Theologe 1737 Archidiakon an der Bartholomäuskirche, zugleich Pfarrer an der Marienkirche Demmin; »Beschreibung und Geschichte der uralten Hansestadt Demmin« (1772).

Stolzenburg, Wilhelm (Albert Heinrich) - Pädagoge

geb. 2.1.1813 Demmin gest. 13.8.1866 Breslau (Schlesien; Wrocław/Polen) Vater: Christoffel S., Theologe 1831 Studium in Rostock, Greifswald und Berlin; Hauslehrer in Grabowhöfe; 1838 Konrektor, Rektor und Hilfsprediger in Berlin; 1845 Pfarrer und Seminardirektor in Pyritz (Pommern); 1849 Direktor des Lehrerseminars Steinau (Oder); 1850 Direktor des Waisenhauses und Lehrerseminars Bunzlau; 1856 preußischer Regierungs- und Schulrat in Liegnitz; 1866 im Provinzial-Schulkollegium Breslau; in erster Ehe mit Ida Reuter (1817-1853), der Cousine Fritz Reuters, verheiratet; starb an der Cholera; »Die Aufgabe der Lehrerbildung in Seminarien« (1849); »Geschichte des Bunzlauer Waisenhauses, zugleich ein Spiegelbild der wichtigsten pädagogischen und didaktischen Bestrebungen« (1854); »Das 100jährige Jubelfest des Bunzlauer Waisenhauses am 14. März 1854« (1854).

Tanck, Fritz - Pädagoge, (niederdeutscher) Schriftsteller

geb. 29.3.1922 Friedrichsruhe gest. 29.2.1980 Demmin Fachlehrer für Mathematik; »Ein Sommer mit Robinson« (1965); Mitautor der Anthologien »Erlauschtes« (1960) und »Ihr Weg ins Glück« (1969); Beiträge in »Up Platt is ok hüt noch wat« (1980); 1960 Literaturpreis des Bezirkes Neubrandenburg.

Trettin, Karl (Friedrich Wilhelm) - Fotograf, Maler

geb. 21.9.1872 Treptow (Pommern) gest. 17.7.1954 Demmin 1878-1886 Schulen in Ahrenshoop, Schmolzin (bei Stolp) und Bartin (bei Rummelsburg); 1887 kaufmännische Lehre in der Firma Karl Gombert in Ueckermünde; 1891 Verkäufer und Dekorateur bei der Firma Franz Gombert in Neusalz; 1892 Rückkehr zu seinen Eltern nach Wangerin (Pommern) und Militärzeit; 1892 Freiwilliger beim Feldartillerie- Regiment Nr. 5 in Glogau, 1893 Gefreiter, 1895 Unteroffizier, 1898 Sergeant, 1899 Wachtmeister; 1900 als Halbinvalide in den Reservedienst entlassen; 1903-1908 Feldwebel in der Halbinvaliden- Abteilung des Königlich preußischen V. Armee-Korps Posen; zeichnete in dieser Zeit Motive aus den Städten und Dörfern und Landschaften; »Glogau« (1893); »Geschützpark« (1896); »Flußbadeanstalt Hammerstein« (1898); »Dorfansicht« (1892); »Mauer am Bober« (1896); 1908 Diätar, 1909 Postassistent, 1915 Oberpostassistent, 1920 Postsekretär beim Postamt Wreschen (bei Posen); malte hier Aquarelle wie »Mohnfeld« (1915), »Brüderturm« (1916), »Wreschen« (1919); Erste Fotoaufnahmen mit der Plattenkamera; aus beruflichen Gründen Übersiedlung nach Demmin; fotografierte 1945 das zerstörte Demmin und schuf nach den Vorlagen Aquarelle; »Brandruine neben dem Luisentor« (1945); »Die alte Schulstraße« (1945); »Turmstraße« (1945); »Selbstbildnis«.

Tzschirner-Tzschirne, Hans-Erich (Pseud.: Hans Erich Freiherr von Hetz) - Soldat, Schriftsteller

geb. 24.10.1882 Demmin gest. 13.10.1951 Berlin Jura- und Geographiestudium; Forschungsreisender und türkischer Gouverneur; Kaiserlich ottomanischer Gouverneur im Zweiten Weltkrieg; 1933-1945 dreimal verhaftet; Abschied wegen einer Nervenerkrankung; lebte nach dem Zweiten Weltkrieg als freier Schriftsteller in Berlin-Wilmersdorf; Verfasser von Romanen, Lyrik und Reisebüchern; »Bric-á-brac« (1905); »Rosenherz am Rhein« (1910); »Streifzüge um den Persischen Golf« (1917); »Quer durch Arabien« (1918); »Meine Erlebnisse als Gouverneur von Akaba« (1920); »In der Wüste« (1923); »Auf Löwen und Tigern« (1924); »Von edlen Pferden« (1924).

Vollmann, Heinz - Landwirt, niederdeutscher Schriftsteller

geb. 6.11.1933 Broock (Demmin) gest. 22.11.1997 Demmin Wuchs in Broock auf, arbeitete als Landwirt, Agronom und LPG-Vorsitzender; lebte zuletzt in Dargun; Prosaarbeiten in der Zeitschrift »Kikut. Plattdütsch gistern un hüt« (1976 ff.); 1990 Mitbegründer des Bundes Niederdeutscher Autoren; reichte zum Freudenthal-Preisausschreiben 1990 den Beitrag »Talglicht-Revolutschoon« ein, der einem gleichnamigen Buch den Titel gab.

Wartislaw III. - Herzog von Pommern(-Demmin)

geb. um 1210 gest. 17.5.1264 begr. Eldena (Greifswald/Kloster) Vater: Kasimir II., Herzog von Pommern(-Demmin) Ehefrau: Sophia N.N. Einziger Sohn; seine Ehe blieb kinderlos; nach dem frühen Tod des Vaters war die Mutter Ingardis 1219 bis vermutlich 1226 die Regentin von Pommern- Demmin; Residenz war die Burg bei Demmin; die Oberherrschaft Dänemarks im Ostseeraum war durch die Schlacht von Bornhöved (1227) gebrochen; konnte 1234 einen letzten Einfall Dänemarks mit der Hilfe Lübecks abwehren; verlor 1236 das Land Zirzipanien an die Herrschaft Rostock und trat die Länder Stargard, Beseritz und Wustrow an den Markgrafen von Brandenburg ab; verlieh das lübische Stadtrecht allein an Greifswald (1250), Demmin (um 1250) und Greifenberg (1262), zusammen mit Bischof Hermann von Cammin an Kolberg (1255) sowie zusammen mit seinem Cousin Barnim I. an Wolgast (1257), Wollin (1262) und Stavenhagen (1252); mit ihm starb die Demminer Linie der Herzöge von Pommern aus; Nachfolger: Barnim I. (Cousin).

Weißenborn, Carl (Heinrich) - Jurist

geb. 20.12.1797 Demmin gest. ? Vater: Jurist, Justizdirektor Gymnasium Zum Grauen Kloster Berlin; 1816 Jurastudium in Jena, 1817 in Berlin; 1816 Mitglied der Urburschenschaft Jena, 1818 der Berliner Burschenschaft; Anhänger Friedrich Ludwig Jahns und des Turnens; Redner auf Werbeveranstaltungen zur Vorbereitung der Gründung einer Burschenschaft in Berlin; Mitunterzeichner des Gründungsprotokolls der ersten Berliner allgemeinen Burschenschaft; Jahn verbreitete über ihn und andere seine Ideen und Aufsätze; »De spectatissimis quibus aequationes altioris gradus numericae solvuntur methodis« (1847).

Wend, Alfred - Pädagoge, Maler

geb. 5.10.1863 Berlin gest. 1944 Demmin
Schüler von Louis Douzette
1895 Examen,
1896 Zeichenlehrer in Demmin
Landschafts-, Porträt- und Stilllebenmaler
Motive aus Demmin und Umgebung(Straßen, Plätze, Gebäude)
»Turmstraße in Demmin«, »Mühle am Pensiner Weg«, »Luisentor«, »Segelkahn auf der Peene«, »Südrand der Sandbergstannen«
seine »Stadtsilhouette« wurde das Logo für die Unterhaltungsbeilage »Am Pommerschen Herd« (1929-1942) des »Demminer Tageblatts«
Nachlass im Museum der Stadt Demmin.

Witte, Ernst Pädagoge

geb. 11.4.1897 Kobrow (Parchim) gest. 22.4.1975 Demmin
Vater: Pädagoge
1916 freiwilliger Soldat an der Westfront nach
Rückkehr aus französischer Gefangenschaft
Lehrerbildungsanstalten in Franzburg und Anklam; ab
1921 Volksschullehrer in Demmin und in Meesigen
1926 Lehrer und Küster in Gnevezow
übergab das Dorf 1945 kampflos der Roten Armee
verhaftet und für drei Jahre im Internierungslager Fünfeichen
ab 1949 wieder Lehrer in Gnevezow
entwickelte die Schule bis 1956 von der ein- zur zehnklassigen Polytechnischen Oberschule für die Dörfer Gnevezow, Wolkwitz, Molzahn, Sommersdorf, Meesiger und Borrentin
1962-1967 Lehrer an der Fritz-Reuter- Schule Demmin und Fachberater für Deutsch.

Ziehm, Albert - Pädagoge, Schriftsteller

geb. 16.5.1843 Schmagerow gest. 5.6.1914 Demmin
1863-1865 Lehrerseminar Pölitz (bei Laage)
Lehrer in Gützkow und Anklam; 1870 Lehrer und Kantor in Loitz; Ruhestand in Anklam und Demmin
»Pommersche Geschichte in poetischer Form« (1891).