Graal-Müritz: Unterschied zwischen den Versionen

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Bereits in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts finden sich Andenken, oft aus Porzellan, mit Bezug zu Graal-Müritz, auf denen sich verschiedenste Wappen wiederfinden. Sie entstammen in der Regel der Andenken-Produktion des in jener Zeit hier ansässigen Korbmachermeisters Wilhelm Bartelmann und seiner kreativen Phantasie.
 
Bereits in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts finden sich Andenken, oft aus Porzellan, mit Bezug zu Graal-Müritz, auf denen sich verschiedenste Wappen wiederfinden. Sie entstammen in der Regel der Andenken-Produktion des in jener Zeit hier ansässigen Korbmachermeisters Wilhelm Bartelmann und seiner kreativen Phantasie.
  
==Woraus Müritz und Graal im Jahre 1894 bestanden==
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==Beschreibung von Müritz und Graal im Jahre 1894==
  
 
Auszug aus "Mecklenburgische Vaterlandskunde von Wilhelm Raabe, Ausgabe Gustav Quade" '''1894''':
 
Auszug aus "Mecklenburgische Vaterlandskunde von Wilhelm Raabe, Ausgabe Gustav Quade" '''1894''':

Version vom 12. September 2022, 11:01 Uhr

Wilfried Steinmüller


Kenndaten des Orts
Name (heute)Graal-Müritz (Ostseeheilbad)
Regionale Einordnung (heute)
Postleitzahl18181
Verwaltungsamtunbekannt
LandkreisRostock
Zahlen
Einwohner4154 (31. Dez. 2015)
KoordinatenBreite: 54.2532666 / Länge: 12.2478825


Das Ostseeheilbad Graal-Müritz liegt am nördlichen Rande der Rostocker Heide.


Geographische Lage

einführende Information

  • Das Ostseeheilbad Graal-Müritz besteht historisch betrachtet aus den zwei Orten Graal und (Groß-)Müritz, die bis zur 1938 per Verwaltungsreform erfolgten Zusammenlegung eine jeweils eigenständige, unabhängig von einander, teilweise sogar konkurrierende Entwicklung nahmen, so dass bis zur Vereinigung der beiden Orte auch eine entsprechend eigenständige Ortsgeschichtsschreibung zu verzeichnen ist. Trotzdem wird in dieser chronistischen Beschreibung der Versuch unternommen, die Ortsgeschichte der beiden Teile in Einem zu behandeln.

Das Wappen von Graal-Müritz

Wappen von Graal-Müritz (Geschaffen von dem Grafiker Walter Gutknecht)

Das Ostseeheilbad Graal-Müritz führt im gespaltenen Schild vorn auf blauem Grund einen silbernen Fisch und hinten in Gold (Gelb) ein grünes Eichenblatt.

Das Wappen wurde anläßlich des 75jährigen Bestehens des Ostseebades (am 1. Juli 1955) von dem Grafiker und heutigen Graal-Müritzer Ehrenbürger Walter Gutknecht geschaffen.

Der Fisch steht für den Fischfang, der früher hier an erster Stelle stand. Das Eichenblatt symbolisiert die Wälder der Rostocker Heide, die den Ort umgeben. Die blaue Farbe weist auf das Meer hin, Gold (Gelb) auf den Strand.

Bereits in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts finden sich Andenken, oft aus Porzellan, mit Bezug zu Graal-Müritz, auf denen sich verschiedenste Wappen wiederfinden. Sie entstammen in der Regel der Andenken-Produktion des in jener Zeit hier ansässigen Korbmachermeisters Wilhelm Bartelmann und seiner kreativen Phantasie.

Beschreibung von Müritz und Graal im Jahre 1894

Auszug aus "Mecklenburgische Vaterlandskunde von Wilhelm Raabe, Ausgabe Gustav Quade" 1894:

S.718/719 "Graal bei Müritz, unfern der Ostsee und des in die Ostsee fließenden Strom-Grabens, rings von Waldungen umgeben, eindreiviertel Meile westlich von Ribnitz, Dorf mit 1 Erbpächter, 18 Büdnern (1 Müller, 1 Krüger), 1 Häusler, Schule. 1855 116 Einw., 1890 146 Einw. Graal liegt inmitten der großen Waldung, die sich längs der Ostseeküste von der Warnow fast bis zur Ribnitzer Binnenseee und südlich etwa 1 Meile erstreckt. Die Waldung setzt sich aus Laub- und Nadelholz zusammen, die nahe von Graal durch den Wald getrennte Küste ist ganz freiliegend dem Wellenschlag ausgesetzt. In den schönen Waldpartien am Strande hat man den Genuß der gemischten Wald und Seeluft. Graal ist demnach sehr als Badeort geeignet und hat auch schon seit Jahren Badegäste aufgenommen; doch sind eigentliche Bade-Einrichtungen (durch Erbauung eines Hotels, Restaurants und von Logirhäusern) erst seit zwei Jahren bei Bestand. Graal kann seitdem zu den Badeorten Mecklenburgs gezählt werden; die Zahl der Badegäste erreichte hier 1891 die Höhe von 210 und 1892 von 300.

S.720/721 "Müritz besteht im älteren Theil aus Büdnereien, deren Eigenthümer sich mit Fischfang und Ackerbau beschäftigen und im Sommer ihre Wohnungen für Badegäste einräumen. In den letzten Jahren ist außerdem eine Reihe von Gast- und Logirhäusern entstanden, welche lediglich zur Aufnahme von Badegästen dienten. Müritz hat solche schon seit Jahren angezogen, da es sich nicht nur nahe am Ostseestrand befindet, sondern auch von drei Seiten von herrlicher Waldung umgeben ist. Im Osten sind ältere und jüngere Tannenbestände, im Süden trifft man hauptsächlich Laubwald und im Westen einen aus Laub- und Nadelholz gemischten Bestand. Diese reiche Abwechslung in den Bäumen, sowie die zahlreichen grünen Waldwiesen, die hohen Farnkräuter, der wildreichtum der Waldung verleihen der Gegend einen großen Reiz. Im Osten in dem Ribnitzer Forst ist die Kroneiche der mächtigste Baum der umliegenden Wälder. sie hat einen Umfang von über 5 m. Südöstlich etwa eine halbe Meile weit, Klein-Müritz. etwa in der Mitte des Weges dehnt sich die Waldwiese an der Burghardschneise aus, woselbst sich viel Wild aufhält. - Am Strande sind besondere Bade-Einrichtungen geschaffen, östlich in der Nähe des Forsthofes und Zollhauses ist ein Strand-Pavillon für Badegäste. Im östlichen Theil des Dorfes befindet sich ferner das Kinderasyl. Es ist dies das Friedrich Franz-Hospiz, welches die Bestimmung hat, scrophulösen, lungenkranken, blutarmen und schwachen Kindern aus allen Ständen den Aufenthalt an der See zu ermöglichen. Nachdem überhaupt die hohe Wichtigkeit von Kinderheilstätten in Deutschland besser erkannt war und sich in Berlin unter Protection der Kaiserin Friedrich ein Verein für Kinder-Heilstätten zusammengethan, ward ein besonderes Augenmerk der Begründung von See-Hospizen zugewandt. In Mecklenburg interessierte sich für die Begründung eines solchen Hospizes an der mecklenburgischen Küste in erster Linie der Geheime Medicinalrath Dr. Mettenheimer in Schwerin. am 25. April 1884 bewilligte der vorgenannte Verein für den Bau eines Hospizes in Müritz 5000 Mark. Der Großherzog Friedrich Franz II. gab das erforderliche Terrain dazu und konnte so das Hospiz, das als Wohlthätigkeitsanstalt zur Heilung constitutionell erkrankter Kinder unbemittelter oder wenig bemittelter Stände vom Geh. Medicinalrath Dr. Mettenheimer bereits 1880 begründet war, nun, da ihm auch von anderer Seite Mittel zuflossen, ein würdiges Heim erhalten. Dasselbe besteht aus drei größeren und zwei kleineren Häusern. 1890 wurden in dem Hospiz 190 Kinder verpflegt. Curator desselben ist der Geh. Medicinalrath Dr.Mettenheimer, Oberin Frau B.von Bülow, geb. v. Blücher."

Graal-Müritz im Spiegel von Karten

Graal-Müritz im Spiegel von historischen Luftbildern

Fortlaufende Chronik von Graal-Müritz

Fragen zur Geschichte von Müritz und Graal

Gesucht werden Informationen, Erlebnisberichte, Dokumente
-u.a. über die Zeit als die IG Wismut in Graal-Müritz ihr Erholungs- und Rehabilitationszentrum hatte.
-über das Kinderheim "Junge Garde"
Zwischen Mai 1945 und September 1946 gab es einen Bürgermeister Namens Engler o.ä.
-Wer kann nähere Informationen zu ihm geben?
In dem Zusammenhang werden auch Hinweise erbeten, wo sich in dessen Amtszeit in Graal-Müritz eine Apotheke befand?


Hinweise bitte an
Wilfried Steinmüller
Mail: windfluechterMV@gmail.com

Quellen zur Regionalgeschichte von von Graal-Müritz

Anmerkung: In der folgenden Liste werden bekannt gewordene chronistische Arbeiten gelistet. In blauer Schrift erscheinen Arbeiten, die digital verfügbar sind. In roter Schrift gelistete Titel sind, meist aus urheberrechtlichen Gründen, noch nicht digitalisiert. Aber auch Chroniken, die bekannt geworden sind, deren Verbleib aber bislang nicht offenkundig ist, sind Bestandteil der Liste.

Weiterfuehrende Information zu Graal-Müritz

Kontakte

Über Anregungen und Hinweise zu den hier enthaltenen Chroniken, oder generell zur Ortsgeschichte der Dörfer in und um die Rostocker Heide freue ich mich. Ebenso erwünscht sind Hinweise zu weiteren chronistischen Arbeiten dieser Orte.