Gehlsdorf: Unterschied zwischen den Versionen

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  | name = Gehlsdorf (OT der Hansestadt Rostock)
 
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  | einwohner = 4662 (2017)
 
  | einwohner = 4662 (2017)

Version vom 3. November 2019, 17:16 Uhr


Kenndaten des Orts
Name (heute)Gehlsdorf (OT der Hansestadt Rostock)
Regionale Einordnung (heute)
Postleitzahl18147
VerwaltungsamtStadtverwaltung Rostock
LandkreisRostock
Zahlen
Einwohner4662 (2017)
KoordinatenBreite: 54.65 / Länge: 12.722


Das Dorf Gehlsdorf liegt ....


Geographische Lage


Einführende Information

Gehlsdorfer Geschichte(n)

Das „Altona“ von Rostock wurde es einst genannt, den „al to nah“ vor den Toren Rostocks lag Gehlsdorf bis zu seiner Eingemeindung am 8.März 1934. Fast 30 Jahre währte das Bemühen, die herzogliche Enklave auf der anderen Warnowseite dem Rostocker Stadtgebiet anzugliedern, bis die Bestrebungen der Hansestadt endlich Erfolg hatten. Im Jahre 1285 findet „Michkhelestorpe“ das Stammgut der Familie von Michelstorf erstmals Erwähnung. In den folgenden Jahrhunderten wandelt sich der Name zu „Cheelsdorf“ und später „Gehlsdorf“. Im Jahre 1653 läßt sich erstmals eine Fährverbindung nach Rostock nachweisen. Eine gedruckte Chronik des Ortes ist bis heute nicht entstanden, eine Lücke in der regionalen Landeskunde die bislang der Aufarbeitung harrt. Geschichte(n) gäbe es da genug aufzuzeichnen. Etwa die, warum der Ort einen Kirchenplatz, aber keine Kirche hat oder wie aus dem Kaffeegarten „Belvedere“ im Jahre 1914 Gusting´s Studentenkneipe„Onkel Toms Hütte“ entstand (und wie diese jüngst nach 120 Jahren Existenz endgültig verschwand). Die 150jährige Geschichte des „Rettungshauses“ heute Michaelshof und der Gehlsdorfer Kliniken allein füllten dicke Bücher. Menschliches käme zutage, wie etwa die Geschichte der Gutsfrau von der Lühe die den Schäfer des Gutes im Jahre 1586 arg bedrängte wie dieser später dem Niedergericht zu Protokoll gibt: „Frawe lasset mir zufrieden oder dar kunde was anders von her kommen. Hette sie, die frawe wieder gesagt, er solle sie einmal under kriegen, sie hette große begier zu ihm.“ Ein dreiviertel Jahr später stand der Schäfer dann dem just geborenen vermeintlichen Töchterlein des betagten Gutsherrn auch noch Pate. Von einer blutigen Verbrecherjagd berichtet der Rostocker Anzeiger im Januar 1913. Der 29jährige ungeratene Sohn Carl des hiesigen Försters Ferdinand Jochens hatte sich schon wiederholt des Heiratsschwindels schuldig gemacht und Mädchen sitzengelassen. In einem Zeitungsinserat suchte er eine Lebensgefährtin die mit ihm nach Südafrika übersiedeln würde um in „Deutsch-Südwest“ eine Farm zu übernehmen. Ein Mädchen aus Stettin ließ sich auf die Offerte ein, heiratete ihn, wurde um 10 000 Mark erleichtert und verlassen. Als die Gendarmerie in Gehlsdorf daraufhin eine Hausdurchsuchung machte schoß der junge Jochens den Wachtmeister Burmeister nieder und floh. Eine wilde Verfolgungsjagd entbrannte. Letztendlich kam der Flüchtige bei einer wilden Schießerei am Ortsrande von Toitenwinkel ums Leben. In den 1880er Jahren entdeckten betuchte Rostocker den Ort als Sommerfrische und angenehmen Wohnstandort, eine Vielzahl von Villen entstand. Den Anfang machten der Besitzer der Gehlsdorfer Werft, Schiffsbaumeister Burchard und der bekannte Maler Paul Moennich. Berühmtes Markenzeichen Gehlsdorfs waren seine Gärtnereien, der Familien Pagels, Denker und Ewert (besonders letztere war über die Grenzen Mecklenburgs hinaus bekannt). Ein kleines aber feines Gebäude von der Hand des Architekten Paul Korff findet sich am Warnowufer des Ortes. In nur elf Wochen hat der berühmte Architekt hier im Jahre 1903 für den Preis von 12 400,- Mark inclusive Inneneinrichtung ein Schmuckkästchen im englischen Landhausstil geschaffen, in dem der Großherzog Friedrich Franz IV. als leidenschaftlicher Segler dann häufiger Gast sein sollte Im Jahre 1923 erging es dem Ort besonders schlecht. Die Kommune war zahlungsunfähig geworden. Man entließ alle Angestellten. Jegliche kommunale Tätigkeit wurde eingestellt. Der gerade begonnene Bau einer Strasse nach Rostock blieb unvollendet liegen, die Fähre fuhr nicht mehr. Gut fünfzehn Jahre später endete die eigenständige Geschichte Gehlsdorfs und vieles entgleitet der Erinnerung. Die ins Haus stehende Einebnung des Gehlsdorfer Friedhofes verlöscht gerade wieder ein Stück Erinnerung, ein Stück Geschichte.

Kurztext zu Gehlsdorf

Auszug aus "Mecklenburgische Vaterlandskunde von Wilhelm Raabe Ausgabe Gustav Quade" 1894:

Seite xxx "Gehlsdorf ...

Gehlsdorf im Spiegel von Karten und Luftbildern

Bildergalerie


Ortschronik von Gehlsdorf

Anmerkung: In der folgenden Liste werden bekannt gewordene chronistische Arbeiten gelistet. In blauer Schrift erscheinen Arbeiten die digital verfügbar sind. In roter Schrift gelistete Titel sind, meist aus urheberrechtlichen Gründen, noch nicht digitalisiert. Aber auch Chroniken die bekannt geworden sind, deren Verbleib aber bislang nicht bekannt ist, sind Bestandteil der Liste.

Weiterführende Information zu Gehlsdorf


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