Güstrow: Unterschied zwischen den Versionen

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* Autor: [[Benutzer:DieterKölpien|Dieter Kölpien]]
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[[Kategorie:Ort]]
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== Geographische Lage ==
  
==Die geographische Lage Güstrows==
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* Die GPS-Koordinaten nach Google von Güstrow (Markt) lauten:
* Die GPS-Koordinaten nach Google von Güstrow (Markt) lauten: 53° 48' 11.357" N 12° 11' 22.336" E.
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:Breite 53° 48' 11 N / Länge: 12° 11' 22 E.
* Güstrow liegt ca. 50 Kilometer südlich Rostocks an dem Fluss Nebel, nahe der Autobahn A 19 und an der Kreuzung der Bundesstraßen B 103 und B 104.
 
* Güstrow wurde 1228 von dem wendischen Fürsten Heinrich Borwin gegründet.
 
* Es war Residenzstadt des Herzogtums Mecklenburg-Güstrow bis zum Aussterben der wendischen Linie. (Mehr: [https://de.wikipedia.org/wiki/Mecklenburg-Güstrow #Geschichte]). Sein Schloss, seine gut erhaltene Altstadt mit vielen wertvollen Bauwerken und seinen 1226 errichteten Dom, mit dem Güstrower Ehrenmal („Schwebenden“ von Ernst Barlach) sind sehenswert.
 
* Die 1236 begründete Domschule Güstrow ist eine der ältesten Schulen im deutschen Sprachraum und heute Teil des John-Brinckman-Gymnasiums. Seit 1991 ist die Stadt Sitz der Fachhochschule für öffentliche Verwaltung, Polizei und Rechtspflege des Landes Mecklenburg-Vorpommern.
 
* Ab 2006 führt die ca. 30150 Einwohner zählende Kreisstadt des Landkreises Rostock den offiziellen Namen "Barlachstadt Güstrow".
 
* Güstrow liegt im Zentrum Mecklenburgs und ist die siebtgrößte Stadt des Bundeslandes Mecklenburg-Vorpommern.
 
* Güstrow: Darstellungen und Ansichten auf alten Karten.
 
  
==Über Güstrow in verschiedenen Chroniken==
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* Koordinaten: [https://www.openstreetmap.org/#map=13/53.7854/12.1809 Breite: 53.7854 Länge: 12.1809 ]    Quelle: OpenStreetMap
*[[Über Güstrow wurde schon viel geschrieben...]]
 
**[[Güstrow in "Die Kunst- und Geschichts-Denkmäler des Großherzogtums Mecklenburg-Schwerin".5 Bände (Johann Heinrich Friedrich Gustav Schlie, * 12. Dezember 1839 in Brüel; † 21. Juli 1902 in Bad Kissingen, war ein deutscher Archäologe und Kunsthistoriker]]
 
**[[Güstrow in Studien zur Stadtgeschichte -Chronik DKGM-]]
 
***[[Über die Autoren der -Chronik DKGM- (Dieter Kölpien und Gernot Moeller)]]
 
**[[Güstrow in schiftlichen Aufzeichnungen aus Resten einer Güstrower Postchronik, ...die nach heutigen Erkenntnissen zumeist von dem Justizinspektor Walter Fiedler aus Güstrow anhand aller erreichbarer Literatur über Güstrow und anhand der Akten und Register des Ratsarchivs 1938 geschrieben und in einer Tageszeitung veröffentlicht]]
 
**[[Güstrow in "Mecklenburgische Vaterlandskunde von Wilhelm Raabe Ausgabe Gustav Quade" 1894 (S.241-264 und 1443/44)==
 
  
==Über das Wappen von Güstrow==
 
*'''Wappenbeschreibung des alten Güstrower Wappens'''
 
[[Datei: Güstrow Wappen Teske 1885.jpg|thumb|Wappen von Güstrow nach Teske 1885]]
 
Nach Carl Teske "Die Wappen der Großherzogtümer Mecklenburg, ihrer Städte und Flecken" 1885
 
"Nr. 14 Güstrow (Herrschaft Werle)
 
In Rot ein nach Links gekehrter, schwarzer Stier vor einem nach rechts gelehntem, grünem Baum mit fünfzackigen Blättern."
 
* '''Über ein neues Wappen von Güstrow'''
 
Der Stadt Güstrow ist am 8. Juni 1999 vom Innenminister des Landes Mecklenburg-Vorpommern die Genehmigung erteilt worden, das nachstehend beschriebene Wappen zu führen, das unter der Nr. 72 der Wappenrolle von Mecklenburg-Vorpommern registriert wurde.
 
* '''Wappenbeschreibung eines neuen Güstrower Wappens'''
 
„In Gold ein stehender, nach Links gewendeter, hersehender schwarzer Stier mit zwischen die Hinterfüße genommenem Schweif vor einem nach rechts gelehntem grünem Baum, oben mit vier fünfzackigen Blättern, unten mit einem fünfzackigen und einem dreizackigen Blatt.“ [17] Das Wappen wurde 1999 neu gezeichnet; in ihm ist (anders als im vorigen Wappen) der Schild goldfarben (statt rot). Der grüne Baum auf Rot war heraldisch nicht korrekt.
 
* '''Flaggenbeschreibung'''
 
„Die Stadtflagge ist gleichmäßig längsgestreift von Gelb und Grün. In der Mitte des Flaggentuchs liegt – auf jeweils zwei Dritteln der Höhe des gelben und des grünen Streifens übergreifend – das Stadtwappen in Gelb. Die Länge des Flaggentuchs verhält sich zur Höhe wie 5 zu 3.“ [17]
 
* '''In der zuletzt am 27.10.2011 geänderten Hauptsatzung der Stadt Güstrow heißt es:'''
 
* § 1 –Name/Wappen/Flagge/Dienstsiegel-,
 
* (1) Die Stadt führt die Bezeichnung „Barlachstadt“...
 
* (2).
 
* (3)
 
* (4) Wappen: In Gold ein stehender, nach Links gewendeter, hersehender schwarzer Stier mit zwischen die Hinterfüße genommenem Schweif vor einem nach rechts gelehntem grünem Baum, oben mit vier fünfzackigen Blättern, unten mit einem fünfzackigen und einem dreizackigen Blatt.
 
* (5) Flagge: Die Stadtflagge ist gleichmäßig längsgestreift von Gelb und Grün. In der Mitte des Flaggentuchs liegt - auf jeweils zwei Dritteln der Höhe des gelben und des grünen Streifens übergreifend - * das Stadtwappen in Gelb. Die Länge des Flaggentuchs verhält sich zur Höhe wie 5 zu 3.
 
* (6) Das Dienstsiegel zeigt die Umrisse des Stadtwappens und die Umschrift "Barlachstadt Güstrow" 
 
  
https://de.wikipedia.org/wiki/Güstrow#/media/File:Wappen_G%C3%BCstrow.svg
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==Über bekannte und verdienstvolle Personen der Güstrower Stadtgeschichte==
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== Einführende Information über die Barlachstadt Güstrow ==
*[[Über Güstrower Bürgermeister]]
 
*[[Über Ehrenbürger der Stadt Güstrow, Stand:2022]]
 
*[[Über Ehrengrabanlagen auf dem Güstrower Friedhof]]
 
*[[Über Ehrenmitgliedschaften der Stadtvertretung Güstrow]]
 
*[[Über das Goldene Buch der Stadt Güstrow]] 
 
*[[Über berühmte und verdiensvolle Personen der Güstrower Stadtgeschichte]]
 
*[[Über Namensgeber für Straßen, Plätze, Einrichtungen und Gemeinschaften]]
 
  
==Über den Kunst- und Altertumsverein Güstrow e. V.==
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[[Datei:Älteste Darstellung des Stadtsiegels Güstrow.jpg|thumb|250px|rechts|Älteste Darstellung des Güstrower Stadtsiegels von 1293]]
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[[Datei:Güstrow Wappen Teske 1885.jpg|thumb|250px|rechts|Wappen nach Teske 1885]]
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[[Datei:Wappen Güstrow.svg.png|thumb|250px|rechts| Stadtwappen von Güstrow ab 1999]]
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[[Datei:Flagge-fahne-gstrow-90-x-150-cm.jpg|thumb|250px|rechts| Flagge von Güstrow]]
  
*'''Die Bildung des örtlichen Kunst- und Altertumsvereins in Güstrow wurde durch die Entstehung von Geschichtsvereinen in Deutschland und durch eine Empfehlung der Schweriner Großherzoglichen Kommission zur Erhaltung von Denkmälern angeregt und erfolgte nach einer Beratung von 28 Güstrower Bürgern am 19. April 1890.'''
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Ab 2006 führt die ca. 30000 Einwohner zählende Kreisstadt des Landkreises Rostock den offiziellen Namen "Barlachstadt Güstrow". Güstrow liegt im Zentrum Mecklenburgs und ist die siebtgrößte Stadt des Bundeslandes Mecklenburg-Vorpommern. Güstrow liegt ca. 50 Kilometer südlich Rostocks an dem Fluss Nebel, nahe der Autobahn A 19 und an der Kreuzung der Bundesstraßen B 103 und B 104. Güstrow wurde 1228 von dem wendischen Fürsten Heinrich Borwin gegründet. Es war Residenzstadt des Herzogtums Mecklenburg-Güstrow bis zum Aussterben der wendischen Linie. (Mehr bei Wikipedia.) Sein Schloss, seine gut erhaltene Altstadt mit vielen wertvollen Bauwerken und seinem 1226 errichteten Dom, mit dem Güstrower Ehrenmal (auch Schwebender von Ernst Barlach) sind sehenswert.  
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Die Stadt ist auch Sitz des Amts Güstrow-Land, dem 14 Gemeinden angehören, selbst aber amtsfrei.  
  
Details kann man im Ausstellungsführer des Museums Güstrow nachlesen.Der Sammlungsbestand hat sich schnell vergrößert, so dass bis zum Jahre 2003 fünf verschiedene Standorte nacheinander genutzt wurden. Erster Standort (1892-1910) war der heute nicht mehr existierende Billardsaal des damaligen Wallhotels. Es folgte der Umzug in das renovierte Gebäude Domplatz 16 (1910-1923). Danach (1924-1945) beherbergte der ehemalige Pferdestall (heute Uwe Johnson-Bibliothek) das Museum. Es folgte nach der Zusammenführung der an verschiedenen Stellen ausgelagerten Bestände die Unterbringung der musealen Gegenstände im Gebäude Franz-Parr-Platz 7(1953-2003). Seit 2003 wird der heutige Standort des Museums am Franz-Parr-Platz 10 genutzt. Diese zahlreichen Umzüge und Auslagerungen haben zu Schäden und Verlusten an musealen Gegenständen geführt. Den verantwortlichen Mitarbeitern mehrerer Generationen des Museums ist es zu danken, dass unser Museum heute vielfältige stadtgeschichtliche Rückblicke in verschiedenste historische Zeiträume unserer Stadt ermöglicht. Heute ist es der Kunst- und Altertumsverein, der sich ehrenamtlich um die Stadtgeschichte kümmert. (Es ist beabsichtigt, auch an dieser Stelle (mit Zustimmung des KAV) anlässlich des 130jährigen Bestehens des Kunst- und  Altertumsvereins Güstrow e. V., die durch ihn erstellten und an Wandtafeln und Jahrteskalendern veröffentlichten "Güstrower Hausgeschichten" zu präsentieren).
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;Güstrow besteht seit etwa 1100,  
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:erhielt um 1219 bis 1228 das Schweriner Stadt- sowie das Marktrecht und war von
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:1229 bis 1436 sowie von 1556 bis 1695 Residenzstadt des Herzogtums Mecklenburg Güstrow.  
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:Die slawische Burg und das Schloss Güstrow prägten den Ort.  
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:Mit dem Stadtrecht hatte die Stadt auch die Befugnis eine Stadtbefestigung anzulegen.
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;Das Siegel überstand einen Brand des Rathauses.
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:ging danach jedoch verloren. Eine Nachbildung des Stadtsiegels zeigt eine Grafik der Künstlerin Vera Kopetz aus dem Jahr 1966.  
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== Namensgebung der Stadt Güstrow ==
 
   
 
   
* '''Ansichten stadtgeschichtlich bedeutende Bauwerke'''
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Bei der Namensgebung stand der altpolabische Begriff "Guscerov" (Eidechsenort) Pate, der in "Gustrowe" bzw. "Guztrowe" abgewandelt wurde.
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== Wappen und Flagge der Stadt Güstrow ==
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*Datei: Güstrow Wappen Teske 1885 (Carl Teske, war ein mecklenburgischer Heraldiker.)
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:: * 8. Dezember 1859 in Neubrandenburg; + 2. Juli 1894 in Schwerin; vollständiger Name: Carl Wilhelm Julius Teske                                                                         
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::Nach Carl Teske "Die Wappen der Großherzogtümer Mecklenburg, ihrer Städte und Flecken" 1885
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::"Nr. 14 Güstrow (Herrschaft Werle)
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::In Rot ein nach Links gekehrter, schwarzer Stier vor einem nach rechts gelehntem, grünem Baum mit fünfzackigen Blättern."
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::Die Gestaltung des Stadtwappens erfolgte nach dem ältesten Siegel, einem der ältesten Güstrower bildnerischen Werke, aus dem Jahre 1293.
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Nach den Erkenntnissen der Historiker ist mit Sicherheit anzunehmen, dass das Wappen vor dem 30-jährigen Krieg einen goldenen Hintergrund besaß. Das Blattgold wurde damals auf rotem Untergrund aufgelegt und habe sich später von diesem gelöst.  Dies führte zu der Annahme, dass der ursprüngliche Hintergrund einmal rot war.
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* Wappen von Güstrow 1999
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::Der Stadt Güstrow ist am 8. Juni 1999 vom Innenminister des Landes Mecklenburg-Vorpommern die Genehmigung erteilt worden, das nachstehend beschriebene Wappen zu führen, das unter der Nr. 72 der Wappenrolle von Mecklenburg-Vorpommern registriert wurde.
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* Wappenbeschreibung eines neuen Güstrower Wappens
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::„In Gold ein stehender, nach Links gewendeter, hersehender schwarzer Stier mit zwischen die Hinterfüße genommenem Schweif vor einem nach rechts gelehntem grünem Baum, oben mit vier fünfzackigen Blättern, unten mit einem fünfzackigen und einem dreizackigen Blatt.“
  
==Über Denkmale in Güstrow==
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Das Wappen wurde 1999 neu gezeichnet; in ihm ist (anders als im vorigen Wappen) der Schild goldfarben (statt rot!). Der grüne Baum auf Rot war heraldisch nicht korrekt.  
*[[ „Ein Ort, an dem Kulturdenkmale verfallen,
 
ist wie ein Mensch, der sein Gedächtnis verliert“
 
(Motto zum Tag des offenen Denkmals am 12. September 2005 in Deutschland))]
 
  
Mit unserer Studie über Denkmale und andere bildnerische Werke in Güstrow möchten wir auf einige Zeit-Zeugnisse in unserer Heimatstadt aufmerksam machen, deren Erhaltung als Kulturgut, sowohl aus stadtgeschichtlicher als auch aus persönlicher Sicht, von Bedeutung für Güstrows Einwohner und Besucher sein sollten. Als gebürtige Güstrower sind wir an der Erhaltung möglichst aller Zeugnisse unserer Stadtgeschichte interessiert. Die Denkmalliste des Landkreises Güstrow enthält allein über 500 schützenswerte Gebäude und Gebäudekomplexe. Die Bewahrung dieser Kulturgüter ist nicht nur eine finanzielle Angelegenheit, die die örtlichen Verwaltungen zu regeln haben, sondern sie betrifft auch sehr oft private Eigentümer und die Allgemeinheit. Wir möchten mit dieser Studie sowohl die Geschichte einiger Denkmale und ihrer Erbauer in Erinnerung rufen als auch auf Ereignisse aufmerksam machen, die den Verlust oder die Beschädigung einzelner Kunstwerke zur Folge hatten. Wir fanden auch schützenswerte bildnerische Werke, die bisher nicht durch die Aufnahme in die Denkmalliste staatlich geschützt sind.
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* Flaggenbeschreibung
Mecklenburg-Vorpommern ist auch wegen seiner 25000 Denkmale ein interessantes Besucherziel. Alle Denkmale sind nicht nur durch natürlichen Verfall gefährdet, sondern sind leider auch durch Vandalismus und Unachtsamkeit stets in großer Gefahr, für immer verloren zu gehen. Die Liebe zur Heimat schließt die Bewahrung der Denkmale in ihren unterschiedlichsten Formen mit ein. Die kleinen und großen Kunstwerke, die unsere Güstrower Vorfahren uns „vererbt“ haben, gilt es sowohl im eigenen Interesse als auch für künftige Generationen zu erhalten. Mit der gesellschaftlichen Veränderung geht auch eine veränderte Bewertung der Denkmale einher. In der Regel gab es zu Denkmalen immer unterschiedliche Ansichten. Die Beseitigung von „unliebsamen“ Denkmalen ist jedoch nicht der richtige Weg, um sich mit Fehlentwicklungen der eigenen Vergangenheit auseinander zu setzen. Solche Denkmale können hingegen hilfreich sein beim Nachdenken und Beurteilen der gesellschaftlichen Entwicklung. Insofern können sie den jeweiligen Betrachter auch zur Kritik, zur Selbstkritik und zum Bedauern zeitgeschichtlicher Entwicklungen herausfordern.
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::„Die Stadtflagge ist gleichmäßig längsgestreift von Gelb und Grün. In der Mitte des Flaggentuchs liegt – auf jeweils zwei Dritteln der Höhe des gelben und des grünen Streifens übergreifend – das Stadtwappen in Gelb. Die Länge des Flaggentuchs verhält sich zur Höhe wie 5 zu 3.“ 
Im § 1 des Denkmalschutzgesetzes von Mecklenburg-Vorpommern steht geschrieben:
 
Die Aufgabe des Denkmalschutzes und der Denkmalpflege ist, die Denkmale als Quellen der Geschichte und Tradition zu schützen, zu pflegen, wissenschaftlich zu erforschen und auf eine sinnvolle Nutzung hinzuwirken.
 
Ohne einen pfleglichen Umgang mit seinen Kulturstätten verliert Güstrow nicht nur seine Geschichte, sondern auch sein schönes Angesicht.
 
  
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* In der zuletzt am 27.10.2011 geänderten Hauptsatzung der Stadt Güstrow heißt es:
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::§ 1 –Name/Wappen/Flagge/Dienstsiegel-,
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:::(1) Die Stadt führt die Bezeichnung '''„Barlachstadt“'''...
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:::(6) Das Dienstsiegel zeigt die Umrisse des Stadtwappens und die Umschrift "Barlachstadt Güstrow"
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== Kurztext über Güstrow ==
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Güstrow ist als historische '''Residenzstadt''' bekannt für sein '''Schloss''', seine gut erhaltene Altstadt mit vielen wertvollen Bauwerken und seinen Dom mit dem Güstrower Ehrenmal bekannt als '''„Schwebender"''' von Barlach. Die 1236 begründete '''"Domschule Güstrow ist eine der ältesten Schulen im deutschen Sprachraum"''', seit 1991 ist die Stadt zudem Sitz der Fachhochschule für öffentliche Verwaltung, Polizei und Rechtspflege des Landes Mecklenburg-Vorpommern.
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Während im Mittelalter Güstrows Lage in der sumpfigen Umgebung der Residenzstadt des Herzogtums Mecklenburg-Güstrow einen Schutz vor Überfällen bot, brachten später die Kreuzung der Postwege und danach der Verlauf der Eisenbahnlinien zwischen Kopenhagen (København) und Berlin und zwischen Hamburg und Lübeck nach Stettin und Bahnnebenstrecken Güstrow - Karow, Güstrow - Plaaz - Laage, lebhaften Verkehr nach Güstrow und das Gastgewerbe erblühte.
 
   
 
   
Bei der Anfertigung dieser Studie fanden wir bereitwillige Unterstützung durch Frau Soltwedel (Archiv der Stadt Güstrow „Heinrich Benox“), Frau Diekow-Plassa (Museum der Stadt Güstrow) und Frau Heidler (Historische Bibliothek des Museums der Stadt Güstrow). Viele auskunftsbereite Güstrower Bürger zeigten Interesse an unserem Vorhaben und beeinflussten durch Gespräche unser Quellenstudium und unsere Aufzeichnungen. Wir danken Propst Helwig und Küster Steinhagen (Domkirche), Pastor Ortmann und Küsterin Tschritter (Pfarrkirche), weiteren Mitarbeitern und Helfern in verschiedenen Einrichtungen und vielen Privatpersonen. Bei einer Lesung anlässlich der Landeskulturtage 2006 konnten wir unsere Studie einem Kreis interessierter Güstrower erstmals öffentlich vorstellen. Wir hatten Gelegenheit in persönlichen Gesprächen beim Landrat und beim Bürgermeister unsere Studie zu übergeben und empfingen hierfür anerkennende Worte. Inzwischen hielten wir Vorträge mit interessanten Diskussionen im Kreis der Güstrower Denkmalschützer. Bei Herrn Kowalzik (SVZ), dem wir unserer Studie übergaben, fanden wir dadurch Anerkennung, dass er über unserer Arbeit im „Güstrower Anzeiger“ berichtete. Dies führte zu zahlreichen interessanten und hilfreichen Anrufen von Güstrower Bürgern bei uns. Für das Interesse an unserer Arbeit möchten wir allen herzlich danken.Über eine Bildergalerie Güstrower Denkmale]]
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Natürlich brachte die zentrale Lage Güstrows und die Nutzung des Autos als Verkehrsmittel weitere Vorteile für die Stadt.
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Die günstige Lage der Stadt empfahl sich als Kreuzungspunkt mehrerer Chausseen und befestigte Landstraßen.
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Die mittelalterliche Struktur der Stadt, mit dem Marktplatz im Zentrum des Ortes und des sich auf ihm kreuzenden, historisch gewachsenen Wegenetzes, sind auch nach einhundert Jahren immer noch ein Hindernis für den heutigen Straßenverkehr mit Kraftfahrzeugen.
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Güstrow ist über Land- und Bundesstraßen von Rostock, Schwerin über Sternberg, Parchim über Goldberg, Plau über Krakow, Neubrandenburg
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über Teterow erreichbar. Der Ausbau der Nebel zwischen Güstrow und Bützow zu einer schiffbaren Wasserstraße hat heute keine Bedeutung mehr. Der errichtete Kanal diente eins zum Transport von Zuckerrüben zu der damals am Westrand der Stadt gelegenen Zuckerfabrik.
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Heute sind es vor allem die Bundesstraßen (B 103 und B 104) und der erfolgte Anschluss an das Autobahnnetz (A 19), die eine gute Erreichbarkeit Güstrows gewährleisten.
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Für den Durchgangsverkehr ist die Beachtung der Verkehrszeichen durch die Fahrzeugführer, von aller größter Bedeutung. Das Befahren der Innenstadt mit Lkw ist unmöglich. Gut ausgebaute Umgehungsstraßen fehlen in der Stadtnähe Güstrows.
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Nach der Fertigstellung der ersten mecklenburgischen Eisenbahnverbindung von Hagenow über Schwerin, Kleinen, Bützow nach Rostock im Jahre 1847, folgte 1850 der Anschluss Güstrows an das Eisenbahnnetz. 1862 entstand die Verbindung zwischen Güstrow und Neubrandenburg und erst 1882 folgte der Ausbau der Eisenbahnstrecke von Güstrow nach Plau.
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Mit dem Ausbau des Eisenbahnnetzes ab 1850 entstand auch die ersten Staats-Telegraphenlinie von Schwerin nach Güstrow durch Aktivitäten des Rates der Stadt Güstrow. In Güstrow gab es ab 1854 eine Staats-Telegraphenstation in der Baustraße 3, die nach Westen mit Schwerin und später auch in Richtung Osten mit Neubrandenburg und Neustrelitz und schließlich auch mit dem preußischen Telegraphennetz verbunden wurde.
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* [http://mvdok.lbmv.de/mjbrenderer?id=mvdok_document_00003650  '''Die Gründung der Stadt Güstrow'''  Karl Hoffmann In: Jahrbücher des Vereins für Mecklenburgische Geschichte und Altertumskunde Bd.94 (1930) S.112-126]
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* [http://mvdok.lbmv.de/data/mecklenburgische_monatshefte/jg004/477653154.pdf '''Güstrow unter Wallenstein'''  Bruno Romberg In: Mecklenburgische Monatshefte, Bd.4 (1928) 11, S.589-596]
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* [http://mvdok.lbmv.de/data/mecklenburgische_monatshefte/jg012/516672533.pdf '''Güstrow als Hort der Freiheitskriege'''  Oscar Gehrig In: Mecklenburgische Monatshefte Bd.12 (1936) 138, S.308-310]
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* [[Güstrow bei Youtube - Videos|'''Güstrow und Geschichte''' bei Youtube]]
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== Güstrow im Spiegel von geografischen Karten ==
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Datei:Stadtplan von Merian 1653.png|1693 Güstrow von Merian
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Datei:Wiebelkingsche Karte von 1786.jpg|1786 Wiebelkingsche Karte
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Datei:Vorderstadt Güstroe 18318.png|1831 Vorderstadt Güstrow
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Datei:Stadt Güstrow vor 1914.jpg|1914 Stadt Güstrow
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Datei:Güstrow Michaal-Plan 1930-1933.jpg|1930 Michaal-Plan
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Datei:Güstrow 2020.png|2020 Güstrow
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==Güstrow Bildergalerien==
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<gallery mode="slideshow">
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Datei:Ölgemälde Güstrow.jpg|1937 Ölgemälde vom Güstrower Maler Robert Otto
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Blick auf Güstrow aus südwestlicher Richtung von der Schanze.
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(Dieses Gemälde war ein Hochzeitsgeschenk des Malers an meine Eltern und entstand vor 1937. Der Maler wohnte in der Feldstraße 41 in Güstrow -DK-)
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==Güstrower Ansichten, Radierungen-Zeichnungen von Friedrich Thorban ==
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Die Signatur (T) auf den Grafiken lässt den Schluss zu, dass es sich um Arbeiten des Güstrower Zeichenlehrers Friedrich Thorban (1889-1945) handelt. Er, seine Frau und Tochter schieden am 05.05.1945 durch Selbsttötungen aus dem Leben.
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Datei:Thorban 1.jpg
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Datei:Thorban 2.jpg
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Datei:Thorban 3.jpg
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Datei:Thorban 4.jpg
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Datei:Thorban 5.jpg
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Datei:Thorban 6.jpg
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Datei:Thorban 7.jpg
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<center/>''Zum Navigieren Pfeiltasten verwenden! Zur Ansicht aller Bilder auf Symbol in der Mitte klicken!''</center>
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Datei:Thorban 1.jpg
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Datei:Thorban 2.jpg
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Datei:Thorban 3.jpg
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Datei:Thorban 4.jpg
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Datei:Thorban 5.jpg
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Datei:Thorban 6.jpg
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Datei:Thorban 7.jpg
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===Güstrower Ansichten, Ansichtskarten (1897-1953) Sammlung Thomas Pilz ===
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<gallery mode="packed" widths="200px">
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Datei:1897-mehrbild-litho1.jpg|1897
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Datei:1898-mehrbild-litho.jpg|1898
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Datei:1898-mehrbild-litho-2.jpg|1898
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Datei:1898-post5.jpg|1898 Post
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Datei:1898-totale6.jpg|1898 Totale
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Datei:1899-hafen.jpg|1899 Hafen
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Datei:1899-markt-1.jpg|1899 Markt
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Datei:1899-mehrbild-litho.jpg|1899
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Datei:1899-mehrbild-lithoII.jpg|1899
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Datei:1899-neuewallstr.jpg|1899 Neue Wallstraße
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Datei:1899-schabernack.jpg|1899 Schabernack
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Datei:1900-bahnhof.jpg|1900 Bahnhof
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Datei:1900-bleicherstr.jpg|1900 Bleicherstraße
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Datei:1900-hagebokerstr.jpg|1900 Hageboker Straße
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Datei:1900-kaserneII.jpg|1900 Kaserne
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Datei:1900-kriegerdenkmal.jpg|1900 Kriegerdenkmal
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Datei:1900-landgericht.jpg|1900 Landgericht
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Datei:1900-markt-2f.jpg|1900 Markt
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Datei:1900-markt-sw.jpg|1900 Markt
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Datei:1900-mehrbild-litho.jpg|1900
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Datei:1900-neuewelt.jpg|1900 Neuen Welt Güstrow
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Datei:1900-schleuse.jpg|1900 Bützow Schleuse
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Datei:1900-schloss-hinten.jpg|1900 Schloss
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Datei:1900-schutzenhaus.jpg|1900 Schützenhaus
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Datei:1900-siegesaule.jpg|1900 Siegessäule
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Datei:1900-wallpromenade.jpg|1900 Wall-Promenade
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Datei:1901-grunerwinkel.jpg|1901 Grünwinkel
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Datei:1901-mehrbild-col3.jpg|1901 Güstrow
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Datei:1910-zepelin.jpg|1910 Denkmal
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Datei:1929-landeskinderheim.jpg|1929 Landeskinderheim
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Datei:1925-burgerschule.jpg|1925
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Datei:1907-pferdemarkt.jpg|1907 Pferdemarkt
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Datei:1907-totale.jpg| 1907
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Datei:1918-altersheim.jpg|1918 Altersheim
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Datei:1922-schuledom.jpg|1922 Realschule Dom
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Datei:1924-KaffeBorwin.jpg|1924 Kaffee Borwin
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Datei:1941-luftbildschlossII.jpg|1941 Schloss
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Datei:1942-luftbildwest.jpg|1942
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Datei:1953-pferdemarkt.jpg|1953 Pferdemarkt
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[[Kategorie:Ansichtskarten]]
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'''Schabernack''' ist ein Ortsteil der Kreisstadt Güstrow, Mecklenburg-Vorpommern
  
==Über alte Ansichten von Güstrow==
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Über einen angeblichen Schabernack;
Hier Bilder und Karten einfügen!
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* [https://guestrow-history.de/index.php/ausflugslokale/schabernack Ausflugslokal Schabernack]
Link auf [http://guestrow-history.de] einrichten!
 
  
==Über die Pfarrkirche Sankt Marien in Güstrow==
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===Güstrower Ansichten um 2010, Zeichnungen von Rainer Golka ===  
*[[Über das alte Geläut und die Turmuhr]]
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[[Datei:Titel Güstrow.jpg|thumb|150px|link=https://www.ortschroniken-mv.de/images/2/2f/00_Buch_Golka_11_11_22.pdf|[[Medium:00_Buch_Golka_11_11_22.pdf  |Rainer Golka – Güstrower Ansichten – 76 Zeichnungen - pdf - ISBN 978-3-756546-98-5]]]]
*[[Über Entdeckungen einer Glockengrube in der Nähe]]
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[[Datei:07 Rück Güstrow Karte.jpg|thumb|150px|Rückseite - Verlag epubli A5]]
*[[Über Kirchturm und Türmer]]
 
*[[Über die Erneuerung des Geläutes der Pfarrkirche Sankt-Marien zu Güstrow 2015/2016]]
 
*[[Über die Orgel der Pfarrkirche zu Güstrow]]
 
*[[Über "Holz" in der Pfarrkirche]]  
 
*[[Über die Renovierung des Turmes der Pfarrkirche von Sankt Marien]]
 
  
==Über den Dom zu Güstrow==
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Nachstehenden Text entnahm ich dem Güstrower Jahrbuch (Güstrower Verlags GbR) von 2012, in dem ich erstmalig unter dem Titel "Stadtgesichter" Zeichnungen von Rainer Golka entdeckte. Dort formulierte dieser sinngemäß sehr eindrucksvoll mit Worten, was er mit dem gleichen Feingefühl in seinen Güstrower Zeichnungen "Stadtgesichter" ausdrückt.
Die heutige Domkirche wurde am 03.06.1226 durch Heinrich Borwin II., der bereits auf dem Sterbebett lag, in Anwesenheit seines Vaters und seiner beiden Söhne als Kollegiatskirche gestiftet und 1335 von dem Weihbischof aus Camin in Pommern zum Dom geweiht. Erst lange nach der Domweihe wurde der 44 m hohe Turm des Domes vollendet. 1568 wurde der Dom infolge der Reformation evangelische Hof- und Gruftkirche. Im Dom befinden sich die Grablagen des Güstrower Fürstengeschlechtes, das 1436 erlosch und der Herzöge der Linie Mecklenburg-Güstrow, die 1695 ausstarb. Herzog Ulrich schmückte den Dom mit folgenden Kunstwerken: das große Epitaphium auf den Fürsten Heinrich Borwin II., dessen Sarkophag, die Kanzel, Taufstein, die großen Denkmäler auf den Herzog Ulrich und seine beiden Gemahlinnen, die Orgel, die inzwischen durch eine andere ersetzt wurde. Das 17. und 18.Jahrhundert brachten der Kirche nur entstellende Veränderungen des Innern. Eine wesentliche Restauration wurde durch den Großherzog Friedrich Franz II. von 1867 bis 1868 ausgeführt. Man dekorierte das Innere neu, führte frische Gewölbe auf, legte neuen Fußboden, veränderte das Gestühl, malte das Chorfenster neu, vergoldete den Altar und vollendete das Ganze mit der neuen Orgel am 13.12.1868. Barlachs Denkmal „Der Schwebende“ ist die herausragende Sehenswürdigkeit des 20. Jahrhunderts im Dom zu Güstrow.
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Rainer Golka stimmte einer Veröffentlichung seiner Zeichnungen auf dieser Internetseite zu und gestattete mir auch die Ergänzung mit weiteren seiner noch entstehenden "Stadtgesichter" an dieser Stelle. '''''Dieter Kölpien'''''
  
Bilder einfügen!
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'''Zitat:''' ''"Eine Stadt ist etwas von Menschenhand Geprägtes, steinern, ehern und doch jeglicher Veränderung unterworfen, von den Generationen, die in ihr lebten und leben bis hin, dass sich die Natur zurückholt, was wir ihr stahlen. So ist sie wie wir selbst sensibel und rau, Festhalten und Veränderung. In dieser Ambivalenz erlebe ich meine Wahlheimat Güstrow.
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Eine Stadt, die mich empfängt, opulent oder ungeschminkt aber immer mit der Offenheit etwas von sich preiszugeben".'' '''Rainer Golka'''
  
*[[Über das Geläut des Domes und dessen Turmuhr]]
 
Mecklenburg wurde nach dem Fall der innerdeutschen Grenze u.a. als das Land der Backsteingotik bekannt. Große berühmte Stadtkirchen sowie zahllose Dorfkirchen prägen das Bild des Landes nachhaltig. Auch unselige Zeiten haben diese Stätten des Gebets und der Verkündigung und ihre Stimme, die Glocken, nicht auslöschen können. Was nämlich nur wenigen bekannt ist: Die meisten der Kirchen bewahren noch heute wertvolle alte Glocken – nicht sehr viele, denn zwei Weltkriege taten das ihre. Dafür präsentieren sich die erhalten gebliebenen Glocken in einer beeindruckenden Vielfalt, und nicht wenige unter ihnen sind Instrumente von erlesener Schönheit in Form und Klang. Bis heute gibt es keine umfassende und detaillierte Bestandsaufnahme der mecklenburgischen Glocken und eine Aufarbeitung der Geschichte dieser wertvollen Denkmäler. Letzteres galt auch für die Güstrower Glocken im Dom und in der Pfarrkirche der bürgerlichen Stadt, St. Marien. Gerade sie haben eine besonders wechselvolle Glockengeschichte zu verzeichnen. So freut es mich besonders, dass die Glockengeschichte dieser beiden Kirchen in wesentlichen Zügen nun dargestellt werden kann, und ich wünsche der vorliegenden Broschüre große Verbreitung und interessierte Leser.
 
Claus Peter
 
Glockensachverständiger
 
des Westf. Amtes für Denkmalpflege
 
und der ev. Kirche von Westfalen
 
  
Das Geläut der Domkirche zählte einmal sechs Glocken (hier als altes Geläut bezeichnet), die alle nach der Reformation geweiht wurden.
+
Rainer Golka schreibt im Güstrower Jahrbuch von 2012 weiter:  
Die größte noch heute vorhandene Glocke (Glocke I) ist die einzige, die noch aus dem früheren Geläut stammt.
 
Sie wurde laut Inschrift unter Herzog Johann Albrecht II. von dem Meister Michael Westphal umgegossen. (Gewicht: 3350 kg, Ø 1672 mm, Schlagton: d’). Die Inschrift am Hals der Glocke lautet: JOHANNES * ALBERTUS * DEI * GRATIA. COADJUTOR * EPISCOPAT *RACEBURGENSIS * DUX * MEGAPOLITANUS * PRINCEPS * ANTIQUAE * ***GENTIS * HENETAE * COMES * SVERINI * ROSTOCHIENSIUM * ET *STARGARDIORUM * DYNAFTA * PIETAS * AD * OMNIA * UTILIS * EST *HABENS * PROMISSIONEM *** PRAESENTIS * ET * FUTURAE * VITAE * ANNO1617 DEN 20.JULII * HABEN * DIE VERORDNETE * VORSTEHER * DERZ THUMKIRCHEN* JOHANNES * BABTISTA * ZEPHALI * *** ADRIAN * VON *ADRICHEN * DISSE * GLOCKE * AUF BEVEL * UNSERS * GENEDIGEN *FURSTEN * UND * HERREN * HERREN * UMGIESSEN * LASSEN * DURC *MEISTER * MICHAEL * WESTFAHEL * GLOCK.(Hierunter befindet sich gegenüberliegend je ein Relief des fürstlichen mecklenburgischen Wappens.) (Übersetzung der Inschrift: siehe Tabelle Glockenverzeichnis)
 
  
Die dritte Glocke des früheren Geläuts (alte Glocke III), sie hatte den Beinamen Türkenglocke (Gewicht: 1400 kg, Ø121 cm), war laut Inschrift im Jahre 1600 unter Herzog Ulrich (1527-1603) gegossen worden (von wem ist nicht bekannt) und zeigte außer seinem Wappen auch Initialen seines Sinnspruches H.G.V.V.G (Herr Gott verleihe uns Gnade). Die so genannte Türkenglocke führte den Namen zur Erinnerung an das Eindringen der Türken in das Römische Reich, weshalb früher täglich Betstunden abgehalten wurden. Auch diese Glocke musste 1942 für die Kriegsproduktion abgeliefert werden. (Text bzw. Übersetzung der Inschrift: siehe Anhang Glockenverzeichnis).
+
- 1955 in Berlin geboren, Abitur, Zimmermann, Diplomingenieur, zwei Söhne, geschieden,
  
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- 1992 Umzug nach Groß Tessin, ab 1995 in Güstrow
  
Die nächstgrößere Glocke (alte Glocke II) war die Marienglocke, sie hatte eine lange interessante Geschichte und sollte (nach Gustav Thiele) bereits aus dem Altertum stammen. Uns ist durch Thiele überliefert, dass diese Glocke Anno 1483 laut Inschrift umgegossen wurde.
+
- von 2000 bis 2007 selbstständig als Lehmbauer,
Die Inschrift lautete:  O*Rex*Glorie*vere*veni*cum*pace*Jesus*Maria*beatus*
 
Johannes*Anno*Domini*1483 (Die Angabe der Jahreszahl erfolgte mit Sicherheit mit römischen Ziffern) (Übersetzung der Inschrift: siehe Anhang Glockenverzeichnis)
 
  
Am 07.11.1700 erhielt die Glocke bei geringem Geläut einen Riss.
+
- Malerei und Grafik habe ich mir in meiner Jugend selber angenommen und beschäftige mich seit 2007 intensiver damit.
Sie wurde daraufhin am 22.06.1701 morgens um zwei Uhr unter Herzog Friedrich Wilhelm (1692 –1713) von Ernst Siebenbaum einmal umgegossen.
 
Der hochfürstliche Rat aus Schwerin hatte die Inschrift für die Glocke bestimmt, die wie folgt lautete:
 
  
LITE SUPER COMBINATIONE DUCATUS SUERINENSIS & GUSTROVIENSIS FELICITER SOPITA ANNO 1701. MENSE JUNIO FRIDERICO WILHELMO DUCE MEGAPOLENSI UTRIUSQUE DUCATUS GUBERNACULA SOLO TENENTECAMPANA HÆC REFUSA EST.
+
Rainer Golka
(Übersetzung der Inschrift: siehe Anhang Glockenverzeichnis)
 
  
Ein neuerlicher Riss am 11.07.1702 machte einen weiteren Umguss erforderlich, der am 04.11.1705 wiederum durch Ernst Siebenbaum durchgeführt wurde und unglücklich endete.
+
* [https://www.epubli.de/shop/buch/rainer-golka-g-strower-ansichten-hilde-stockmann-9783756546985/131443 Buch Rainer Golka - Güstrower Ansichten bestellen bei Verlag epubli]
Das Metall bekam nicht den richtigen Fluss und es kam zu einem Fehlguss.
 
  
Endlich wurde am 26.03.1706 ein dritter Guss von Kaspar Heinrich Castel aus Frankfurt a. M. erfolgreich beendet.
 
Die Inschrift in der Glocke wurde abermals vom Hohen Rat in Schwerin festgelegt und zeugte von dem Missgeschick beim Umgießen dieser Glocke.
 
Die nun gegossene Glocke erhielt die Inschrift:
 
  
SOLI DEO GLORIA. LITE SUPER COMBINATIONE DUCATUS SVERINENSIS & GUSTROVIENSIS D. 8. MART. ANNO 1701. FELICITER SOPITA ATQUEFRIDERICO WILHELMO DUCE MEGAPOLENSI UTRIUSQUE DUCATUSGUBERNACULA NUNC SOLO TENENTE CAMPANA HAEC TERTIA VICEREFUSA EST. MENSE MARTII ANNO MDCCVI
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[[Datei:Rainergolka.mp4|thumb|left|Künstler Rainer Golka Güstrower Ansichten von 2014]]
(Übersetzung der Inschrift: siehe Anhang Glockenverzeichnis)
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In dem vorstehenden Text war das mecklenburgische Wappen eingefügt. Auf der dem Wappen gegenüberliegenden Seite der Flanke befand sich der Eintrag: P(RO) T(EMPERE) VORSTEHERE GUSTAVE THIELE. MICHAELK MÜLLER.H. K.
 
Das Gewicht der Glocke wurde 1726 von Gustav Thiele mit 40 Centner angegeben. Eine Gewichtsangabe für dieselbe Glocke (?) von 1943 aus einem Nachweis über abgelieferte Glocken für Kriegszwecke lautete 2800 kg bei einem Ø 166 cm. An der Schulter (oberer Rand) der Glocke befand sich eine weitere Inschrift.
 
Diese Inschrift hatte folgenden Wortlaut:
 
HORA NOVISSIMA, TEMPORA PESSIMA SUNT VIGILEMUS! ECCE MINACITERIMMINET ARBITER ILLE SUPREMUS. (Übersetzung der Inschrift: siehe Anhang Glockenverzeichnis).
 
Eine weitere Inschrift am Bord (unterer Rand) der Glocke lautete:
 
NACH DOPPELTEM MISSRATH WARD ICH ZWEYMAHL ZERSCHMISSEN, MIT GOTTES HÜLF UND RAHTGEBUNG DAS DRITTE GIESSEN CASPAR HINRICHCASTEL AUS FRANCKFURTH AM MAYN
 
(Übersetzung der Inschrift: siehe Anhang Glockenverzeichnis).
 
  
Die Marienglocke war ursprünglich nachweislich die älteste Glocke des Domes und kam, wie wir herausgefunden haben, anstelle der zuvor beschriebenen schwersten Glocke des Domes 1942 zur Ablieferung. Durch Gustav Thiele ist überliefert, dass sie die Marien-Festtage einläutete. Marienfesttage waren (sind) über das gesamte Kirchenjahr verteilt.  
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<br clear=all> 
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;Güstrow - 03.12.2014
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Über 40 Stände von Kunsthandwerkern und Hobbykünstlern auf dem 10. Adventsmarkt in Eingangshalle des KMG Klinikums
  
Die frühere vierte Glocke (alte Glocke IV) ist 1612 unter Herzog Johann (Hans) Albrecht II. (1592–1628 und 1631–1636) gegossen worden. Auch hier fehlte der Name des Gießers, obwohl eine Inschrift vorhanden war. (Gewicht 900 kg, Ø 88-90 cm). Eine Ablieferung der Glocke für Kriegszwecke ist nicht nachgewiesen. Die Glocke ist jedoch nicht mehr im Dom vorhanden. Text bzw. Übersetzung der Inschrift siehe Anhang Glockenverzeichnis)
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'''Malerei und Graphik'''<br>
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mit Motiven aus der Kreisstadt fanden Kunstinteressierte am Stand des '''Güstrowers Rainer Golka'''.
  
Die fünfte der Glocken (alte Glocke V), (Gewicht: 277 kg, Ø 0,75 m, ohne Inschrift), diente der Uhr als Viertelstundenglocke. Diese kleinere Glocke kam bereits 1917 für Kriegszwecke zur Ablieferung. 1926 bemühte sich die Domgemeinde um eine Uhrschlagglocke, dies blieb jedoch erfolglos. Da diese Glocke keine Inschrift trug vermutet der Glockensachverständige Claus Peter aus Hamm/NRW, dass sie wahrscheinlich sehr alt gewesen sei.
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===Güstrower Ansichten, Gemälde von Andreas Tessenow===
Die sechste Glocke (alte Glocke VI), auch Klingeglocke genannt, (Gewicht: 110,5 kg,
 
Ø 0,49 m, ohne Inschrift) zersprang am dritten Ostertag 1713 beim Geläut zur Nachmittagspredigt und wurde daraufhin im gleichen Jahr umgegossen. Sie läutete wieder zur Vesper am Himmelfahrtstag 1713.
 
Gustav Thiele vermerkte, dass die Gießer der Form nach, diese Glocke für älter hielten als die oben erwähnte Marienglocke.
 
  
Offensichtlich ist zu Beginn der 1990er Jahre, im Vertrauen auf die Aussage der Akten der Domgemeinde, irrtümlich die Schlussfolgerung gezogen und mehrfach in bester Absicht veröffentlicht worden, dass von den einst vorhanden sechs Glocken des Domgeläutes, die Marienglocke die einzige Glocke sei, die beide Kriegszeiten unbeschadet im Turm des Domes "überlebt" habe. (Siehe „Der Demokrat“ vom 24.-26.12.1990 und „Güstrower Jahrbücher 1995“, Artikel „Der Dom und seine Glocken“). An dem Vorhandensein der Marienglocke im Turm des Domes gab es damals nicht den geringsten Zweifel, so dass keine Kontrolle der tatsächlich im Turm vorhandenen Glocken erfolgte. Nach der aktenkundigen Ablieferung von je zwei Glocken in den Jahren 1917 und 1942 hätten im Dom rein numerisch betrachtet, noch zwei Glocken bei Kriegende vorhanden sein müssen. Dies war jedoch nicht der Fall, denn es war nach Kriegsende wirklich nur eine Glocke übriggeblieben, die, wie wir heute wissen, irrtümlicherweise für die Marienglocke gehalten wurde, tatsächlich jedoch die schwerste Glocke von 1617 war.
+
:; Alle Bilder sind mit der Technik Öl auf Leinwand erstellt worden.
  
Die in Güstrow vorhandenen Aufzeichnungen in der Domgemeinde machten es den Autoren zunächst sehr schwer, zweifelsfrei die Ablieferung der jeweiligen Glocken nachzuvollziehen.
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:* weitere Informationen über den [[Künstler der Stadt Güstrow#Andreas_Tessenow|Künstler A.Tessenow]].
Die sorgfältigen Nachforschungen der Autoren führten dabei auch auf die Internetseite der Glockenschweißfirma Lachenmeyer aus Nördlingen, die 1998 den Schaden an der größten Glocke des Güstrower Domes beseitigte und bei dieser Gelegenheit das genaue Gewicht der zu reparierenden Glocke mit 3350 kg (!) festgestellt hatte. Die Gewichtsangabe entspricht exakt den Angaben für die größte Glocke von 1617. Diese Feststellung sowie die genaue Sichtung der größten Glocke in der Glockenstube des Domes durch die Autoren, bestätigte ihre Vermutung, dass die größte Glocke des Domgeläutes, nicht wie in den Domakten "dokumentiert", 1942 zur Ablieferung gekommen ist, sondern seit ihrem Umguss im Jahre 1617 (nur unterbrochen durch die Reparaturmaßnahme im Jahre 1998, bei der sie in Nördlingen geschweißt wurde und ein neues Joch erhielt) im Turm des Domes hängt.  
 
  
Anmerkung der Autoren: Diese seit 1998 bekannte Tatsache hätte bei künftigen Veröffentlichungen zur Glockengeschichte des Domes berücksichtigt werden müssen. Leider wurde noch fälschlicherweise in der 8. Auflage des 2006 veröffentlichten DKV-Kunstführer 413 “Der Dom zu Güstrow“ erwähnt, dass die Glocke aus dem Jahre 1706 die einzige Glocke von dem ursprünglichen Geläut sei, die nicht den beiden Weltkriegen zum Opfer fiel.
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Datei:01 Am Berge 70x100.jpg|2015 Am Berge 70x100
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Datei:02 Am Schlossgarten 70x100.jpg|2017 Am Schlossgarten 70x100
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Datei:03 Am Franz-Parr-Platz 70x100.jpg|Am Franz-Parr-Platz 70x100
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Datei:04 Am Schlossberg 70x100.jpg|2017 Am Schlossberg 70x100
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Datei:05 Am Nachtigallenberg 70x100.jpg| 2015 Am Nachtigallenberg 70x100
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Datei:06 Blick vom Wall in Richtung HansenStraße 60x80.jpg|Blick vom Wall in Richtung Hansen-Straße 60x80
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Datei:07 Blick vom Nachtigallenberg in Richtung Hansen-Straße-Schanze 60x80.jpg|Blick vom Nachtigallenberg in Richtung Hansen-Straße-Schanze 60x80
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Datei:08 Kersting-Schule Heiligengeisthof 4 60x80.jpg|2017 Kersting-Schule Heiligengeisthof 4 60x80
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Datei:09 Blick vom Süden auf den Dom 60x80.jpg|2015 Blick vom Süden auf den Dom 60x80
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Datei:10 Blick von 60x80.jpg|Blick zwischen Dom und Schulstrasse 60x80
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Die Autoren fanden ihre Feststellungen durch den Glockensachverständigen Claus Peter aus Hamm/NRW bestätigt.
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=== Güstrower Ansichten (1961, 1992) Fotos von dem Radtouristen Rudolf Kampmann ===
Er hatte diese Erkenntnisse unabhängig von ihnen ebenfalls getroffen und im „Jahrbuch für Glockenkunde“ in einem Sonderdruck im Bd. 13 -14 2001/2002 veröffentlicht.
 
Wenn die Autoren von den Studienergebnissen des Herrn Claus Peter früher erfahren hätten, hätten sie seine Veröffentlichungen zu den Glocken Güstrower Kirchen in der „Studie über Denkmale und andere Zeitzeugnisse der Güstrower Stadtgeschichte“ sicherlich ausführlich zitiert. Aber das intensive, ja spannende Erlebnis fortschreitender eigener Erkenntnisse auf diesem Gebiet wäre ihnen nicht vergönnt gewesen. Der Gedankenaustausch per Telefon und per E-Mail, den die Autoren zu den übereinstimmenden Erkenntnissen mit Herrn C. Peter führten, der als Glockensachverständiger des Landeskonservators und der ev. Kirche von Westfalen ehrenamtlich arbeitet, war intensiv und erkenntnisreich.
 
Die umfangreichen weitergehenden und sehr beeindruckenden Erkenntnisse von Herrn C. Peter veranlassen die Autoren dieser Broschüre dazu, auf dessen Veröffentlichungen über die Glocken des Domes zu Güstrow, erschienen in einem Sonderdruck „Jahrbuch der Glockenkunde“ Band 13.-14. Band 2001 /2002, im Auftrag des Deutschen Glockenmuseums auf Burg Greifenstein e.V. zu verweisen.
 
  
Weiterhin ist die Glocke von 900 kg und 88-90 cm Ø mit einer Inschrift von Anno 1612 und mecklenburgischen Wappen zwischen 1942 bis 1962 spurlos aus dem Turm des Domes verschwunden. Eine Glocke mit diesen Merkmalen wurde in den Güstrower Ablieferungsunterlagen der Domkirche von 1942 und in einer Gesamtübersicht der abgelieferten 60 Glocken des Kirchenkreises Güstrow vom 18.12.1943 nicht nachgewiesen.
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Nachstehende Fotografien und Ansichten wurden 1961 von dem '''Berliner Rudolf Kampmann''' in Güstrow gefertigt und mir 2021 von seiner Witwe aus Berlin zugesandt.
  
Ob die schwerste Glocke nur wegen der noch komplizierteren auszuführenden Demontage nicht zur Ablieferung kam oder ob möglicherweise die Ablieferung der um 500 kg leichteren Marienglocke (Gewicht: 2800 kg) mit der zusätzlichen Ablieferung der 900 kg schweren, auf ungeklärte Weise abhanden gekommenen Glocke, mehr als ausgeglichen wurde, sind Überlegungen der Autoren, die nicht beweisbar sind, aber auch nicht ausgeschlossen werden können.  
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Datei:01 Güstrow alt.jpg|
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1964 erfolgte die erste Weihe einer Glocke nach dem Krieg für den Dom.
 
Bei dieser Glocke handelte es sich um die Glocke, die durch die Domgemeinde Güstrow 1963 von der Gemeinde der Nikolaikirche in Rostock käuflich erworben wurde. Die sogenannte „Nikolaiglocke“ (neue Glocke II) Gewicht: ~ 880 kg, Ø 1124 mm, Schlagton f’), die 1726 vom Laurentius Strahlborn in Lübeck gegossen wurde, ist 1942 aus dem Turm der Nikolaikirche ausgebaut und für Rüstungszwecke eingezogen worden. Nach dem Kriegsende wurde diese Glocke auf dem „Glockenfriedhof“ in Hamburg wiedergefunden und der Gemeinde der Nikolaikirche in Rostock zurückgegeben. Da die Rostocker Gemeinde diese Glocke selbst nicht mehr nutzen konnte, wurde sie mit einer weiteren ab 1962 zum Verkauf angeboten und schließlich von der Domgemeinde Güstrow erworben. Von 1945 bis 1948 hatte sich die Domgemeinde um ein „Hartgussgeläut zu 3 Glocken“ von der Apoldaer Firma Schilling bemüht. Ein Auftrag hierfür war im Februar 1948 erteilt worden. Die Beschaffung scheiterte dann aber an der Währungsreform (1948).
 
 
Am 15.09.1990, unmittelbar vor der Vereinigung, erhielt der Dom dann zwei weitere neue Glocken. Diese waren nach Abstimmung mit der Domgemeinde durch den Stifter, Architekten und Kirchenbaumeister Dr. Gerhard Stade aus Lübeck, bei der Glockengießerei Rincker in Sinn/Hessen in Auftrag gegeben worden. Die Glocken wurden am 23.09 1988 bzw. am 27.04.1990 gegossen. Die 1988 gegossene Glocke (neue Glocke III) wiegt ~773 kg, Ø von 1062 mm, der Schlagton ist g’ und ihre Inschrift lautet: DER HEIMAT ZUM DANK DEM DOM ZUR FREUDE GOTT ZUR EHRE.
 
  
Die 1990 gegossene Glocke (neue Glocke IV) wiegt 539 kg, Ø 943 mm, der Schlagton ist a’, ihre Inschrift ist:
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<center/>''Zum Navigieren Pfeiltasten verwenden! Zur Ansicht aller Bilder auf Symbol in der Mitte klicken!''</center>
LAND, LAND HÖRE DES HERRN WORT.
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Herr Dr. Stade, ein gebürtiger Güstrower, war bei einem Besuch in seiner Heimatstadt durch das „traurige“ Geläut des Güstrower Domes zu dieser Stiftung veranlasst worden. Im Gottesdienst am 28.10.1990 wurden die Glocken gesegnet.
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===Güstrower Ansichten vom Dach des Wohnhochhauses (Beim Wasserturm 4); Fotos Dieter Kölpien (2007)===
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;Güstrow, Wasserturm 4 -
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=== Güstrower Ansichten von dem Gefangenenlager Güstrow-Bockhorst (1918-1924) ===
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* Die Website [https://guestrow-history.de/index.php/uebersicht Güstrow in alten Ansichten - Kriegsgefangenenlager]  -  (Diese Website erstellte Thomas Pilz.)
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===Videos über Güstrow===
 +
* [[Güstrow bei Youtube - Videos|Videos über Güstrow]]
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===Videos von Güstrow TV===
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* [http://guestrowtv.de/ Güstrow TV]
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== Güstrow - Ortschronik/en -chronologische Übersicht- ==
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Anmerkung: In der folgenden Liste werden bekannt gewordene chronistische Arbeiten benannt. In blauer Schrift erscheinen Arbeiten, die digital verfügbar sind. In roter Schrift gelistete Titel sind, meist aus urheberrechtlichen Gründen, noch nicht digitalisiert. Aber auch Chroniken die bekannt geworden sind, deren Verbleib aber bislang nicht bekannt ist, sind Bestandteil der Liste.
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* [[Güstrow - Ortschronik/en|'''Güstrow - Ortschronik -chronologische Übersicht-''']]
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::* [[Benutzer:DieterKölpien|Autor Dieter Kölpien]]
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* [[Güstrow im "Schlie"|Güstrow im "Schlie"]]
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::*[https://de.wikipedia.org/wiki/Friedrich_Schlie Friedrich Schlie bei Wikipedia]
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* [[Themendownload|Themen zur Geschichte Güstrows]]
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* [[Über den Schwebenden, Chronologie seiner Geschichte. (Wer?, Was?, Wann?, Wo?)|Der Schwebende - Geschichte]]
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==Wichtige Güstrower Versorgungseinrichtungen (Gas, Wasser, Licht, Eisenbahn, Post, Telefonie/Telegraphie, Amateurfunk u. a. Vereine) ==
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 +
* [[Güstrow wichtige Einrichtungen|wichtige Einrichtungen und ihre Geschichte]]
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:* [[Güstrow wichtige Einrichtungen#ELEKTRIZITÄT in Güstrow|Elektrizität]]
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:* [[G%C3%BCstrow wichtige Einrichtungen#WASSER.2C Wasserversorgung.2C Kanalisation in G.C3.BCstrow|Wasser, Wasserversorgung, Kanalisation]]
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:* [[Güstrow wichtige Einrichtungen#GAS in Güstrow|Gas]]
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:* [[Güstrow wichtige Einrichtungen#POSTWESEN in Güstrow|Postwesen]]
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:* [[Über Aufzeichnungen aus Resten der Güstrower Postchronik|Güstrower Postchronik - 1938 vom Justizinspektor Walter Fiedler veröffentlicht]]
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:* [[Güstrow wichtige Einrichtungen#EISENBAHN in Güstrow|Eisenbahn]]
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:* [[Güstrow wichtige Einrichtungen#FERNMELDEWESEN in Güstrow|Fernmeldewesen]]
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:* [[Güstrow wichtige Einrichtungen#AMATEURFUNK in Güstrow|Amateurfunk]]
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:* [[Güstrow wichtige Einrichtungen#FEUERWEHR in Güstrow|Feuerwehr]]
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== Denkmale in der Stadt Güstrow ==
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[[Datei: Denkmale Güstrow HeftTitel.PNG|thumb|250px|link =https://www.ortschroniken-mv.de/images/d/da/Studie_%C3%BCber_Denkmale.pdf|[[Medium:Studie_%C3%BCber_Denkmale.pdf|Güstrower Denkmale Zusammenstellung - 128 Seiten - pdf]]]]
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* [[Denkmale der Stadt Güstrow]]
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* [[Denkmale der Güstrower Geschichte]]
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* [[Ehrengrabanlage Güstrow]]
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* Im direkten Stadtgebiet Güstrow (ohne zugehörige Ortsteile) befinden sich außerdem ca. 530 Baudenkmäler, die hier nicht alle explizit benannt werden.
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==Schloss Güstrow==
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* [https://www.mv-schloesser.de/de/location/schloss-guestrow/ Schloss Güstrow]
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==Theater Güstrow, ab 1957 Ernst-Barlach-Theater (EBT)==
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* [[Güstrow/Theater der Stadt Güstrow|Theater der Stadt Güstrow]]
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==Kirchen der Stadt Güstrow==
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* [[Güstrow/Kirchen der Stadt Güstrow|Kirchen der Stadt Güstrow]]
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::* [[Güstrow/Kirchen der Stadt Güstrow#Dom zu Güstrow|Dom zu Güstrow]]
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::* [[Güstrow/Kirchen der Stadt Güstrow#Pfarrkirche St. Marien Güstrow|Pfarrkirche]]
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== Stadtarchiv Güstrow "Heinrich Benox" ==
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;Einige Bemerkungen zum Tag der Archive 2020.
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Als wir, Gernot Moeller und ich, kurz vor dem Jahr 2000 unsere berufliche Tätigkeit, bei der  Deutschen Telekom AG mit dem Eintritt in den Ruhestand beendet hatten, war es uns ein Bedürfnis, Rückblick auf unser über 40 Jahre andauerndes gemeinsames Arbeitsleben im Fernmeldewesen in unserer Region zu halten und damit auch an die meist über Jahrzehnte andauernde enge kollegiale Gemeinschaft mit anderen Berufskollegen bei der einstigen staatlichen Deutschen Post der DDR und der späteren Deutschen Telekom AG in Güstrow zu erinnern.
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Vor damals nicht ganz 166 Jahren, am 01.10.1854, wurde die „Großherzoglich-Mecklenburgische Telegraphen-Station“in der Güstrower Baustraße 3 in Betrieb genommen.
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Dieses Ereignis war meinem Freund Gernot Moeller und mir im Jahr zuvor, als wir aus Anlass des 775. Jubiläum unserer Heimatstadt eine 270 Seiten umfassende Studie „Güstrow und das Fernmeldewesen“ - vom Klopfertelegraphen bis zum ISDN - abschlossen und unserer Vaterstadt gewidmet hatten, erneut  ein willkommener Anlass, die bei dieser Arbeit gewonnenen umfangreichen Erkenntnisse über die Anfänge der Telekommunikation in Güstrow (die damals Telegraphie und Telefonie und später Fernschreiben und Fernsprechen und noch später Fernmeldewesen genannt wurden), in einer weiteren Studie „Die Geschichte der  Güstrower Großherzoglich-Mecklenburgischen Telegraphenstation Güstrow“  niederzuschreiben.
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Bei unseren Recherchen über die Anfänge des Mecklenburger Telegrafenwesens in Archiven, Bibliotheken und Museen unseres Landes, erlebten wir besonders beglückende Augenblicke im Landeshauptarchiv Schwerin und im Kulturhistorischen Museum Rostock. Während wir in Schwerin Inventurunterlagen vom Übergang der Großherzoglich-Mecklenburgischen Telegraphenverwaltung an den Norddeutschen Bund von 1868 entdeckten, die sowohl die elektrotechnische als auch die gebäude- und bürotechnische Ausstattung der gesamten 17 mecklenburgischen Telegrafenstationen enthielten und dadurch detaillierte Rückschlüsse auf das betriebstechnische Zusammenwirken der Stationen in Mecklenburg ermöglichten. Durch einen Hinweis aus dem Technischen Landesmuseum Schwerin (Dr. Wolf Karge) fanden wir im Kulturhistorischen Museum Rostock einen Telegrafen mit Normalfarbschreiber aus der Anfangszeit der Telegrafie im Mecklenburg. Dieses Gerät wurde damals von der Firma Siemens & Halske gefertigt und war in Doberan oder Heiligendamm um 1873 in der Badesaison vom Großherzog genutzt worden. Der Telegraphenapparat, der u. a. mit einem mechanischen Laufwerk aus Messing für den Transport eines schmalen Papierstreifens ausgestattet ist, begeisterte uns besonders. Nach dem Öffnen des Laufwerk-Gehäuses und dem leichten Berühren eines Fliehkraftreglers begann das Laufwerk augenblicklich gleichmäßig den Papierstreifen zu transportieren, auf dem im Betriebszustand die Morsezeichen, die durch die Betätigung einer Morsetaste am fernen Ende einer Telegraphenleitung lesbar werden. Durch unsere kleinen Reparaturen am Magnetsystem und an der Morsetaste konnte die Betriebsfähigkeit des Telegraphen, wie er vor 150 Jahren an 17 Telegraphenstationen im Staatstelegraphennetz des Großherzogtums Schwerin eingesetzt war, wiederhergestellt werden und dem Kulturhistorischen Museum Rostock funktionsfähig zurückgegeben werden.
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Es war mir erneut ein aufrichtiges Bedürfnis, den Tag der Archive 2020, um dessen Mitgestaltung ich durch das Stadtarchiv gebeten wurde, zum Anlass zu nehmen, allen ehemaligen und derzeitigen Mitarbeiterinnen des Güstrower Archivs, des Museums, der historischen Bibliothek für die immerwährende, nahezu 20-jährige, nutzbringende Zusammenarbeit zur Dokumentation verschiedenster stadtgeschichtlicher Studien, erneut herzlichst zu danken. Es ist mir immer ein selbstverständliches Anliegen, ja eine Ehrensache, gewesen, von den mir inzwischen zuteil gewordenen Ehrungen im Stadtarchiv persönlich zu berichten, um so den bedeutenden Anteil der hilfreichen fachkundigen Unterstützung durch die Archivarinnen meinerseits zu würdigen. Ich schätze die Tätigkeiten der in Archiven arbeitenden Beschäftigten als äußerst wertvoll und sehr wichtig ein. Sie sind an hervorragender Stelle für die Bewahrung des historischen Gedächtnisses und der Förderung der Neugierde der Gesellschaft tätig. Das kann ich ohne Einschränkung immer wieder feststellen. Sehr geehrte Damen, auch deshalb bin ich heute wieder gerne hier in Stadtarchiv „Heinrich Benox“ und beglückwünsche Sie zum Tag der Archive 2020 mit den passenden Fritz Reuter-Worten:
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:Dei nich kennt, wat vergahn ist,
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:kann nich begriepen, wat nu is;
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:Dei nich begrippt wat is, kann nich weiten wat ward. 
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Ich möchte bei dieser Gelegenheit erneut daran erinnern, dass es durch unsere Initiative und mit der Unterstützung zahlreicher Güstrower Archivnutzer möglich wurde, unserem Güstrower Stadtarchiv den Namen des verdienstvollen Stadtarchivars Heinrich Benox zu geben.
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Dieter Kölpien
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=== Tag der Archive 2020 - Kommunikation ===
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;Blicke in die Archivausstellung am 07. und 08. März 2020
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:::::-Fotos Barbara Zucker-
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== Museum der Stadt Güstrow ==
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Die Bildung des örtlichen Kunst- und Altertumsvereins in Güstrow wurde durch die Entstehung von Geschichtsvereinen in Deutschland und durch eine Empfehlung der Schweriner Großherzoglichen Kommission zur Erhaltung von Denkmälern angeregt und erfolgte nach einer Beratung von 28 Güstrower Bürgern am 19. April 1890. Details kann man im Ausstellungsführer des Museums Güstrow nachlesen.
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Der Sammlungsbestand hat sich schnell vergrößert, so dass bis zum Jahre 2003 fünf verschiedene Standorte nacheinander genutzt wurden.
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Erster Standort (1892-1910) war der heute nicht mehr existierende Billardsaal des damaligen Wallhotels. Es folgte der Umzug in das renovierte Gebäude Domplatz 16 (1910-1923). Danach (1924-1945) beherbergte der ehemalige Pferdestall (heute Uwe Johnson-Bibliothek) das Museum. Es folgte nach der Zusammenführung der an verschiedenen Stellen ausgelagerten Bestände die Unterbringung der musealen Gegenstände im Gebäude Franz-Parr-Platz 7(1953-2003). Seit 2003 wird der heutige Standort des Museums am Franz-Parr-Platz 10 genutzt. Diese zahlreichen Umzüge und Auslagerungen haben zu Schäden und Verlusten an musealen Gegenständen geführt.  
  
Ab 1991 schwieg die größte Glocke wegen der gestörten Statik des Kirchturmes infolge eines Risses im Mauerwerk. 1993 wurde der Glockenstuhl erneuert und die Glocke schlug wieder, bis bei einer Inspektion 1998 die Feststellung getroffen wurde, dass die Materialschwächung durch das 380 Jahre andauernde Anschlagen des Klöppels an den gleichen Stellen zu eine Materialverdichtung am Schlagring geführt hatte, die bald zu einer Rissbildung führen könnte. Die Domkirchengemeinde beauftragte die weltbekannten Firma Lachenmeyer in Nördlingen mit der Reparatur der Glocke. Diese hatte bisher ca. 3600 historisch wertvolle Glocken durch ein spezielles Schweißverfahren erhalten können. Darunter 1956 die St.-Peter Glocke des Kölner Domes, mit 25.000 kg die größte Glocke der Welt (geschweißte Risslänge 1,10 m bei 23 cm Wandstärke) und die 11.400 kg schwere, 1497 gegossen Glocke „Gloriosa“, die klanglich schönste und wertvollste Glocke der Welt aus dem Erfurter Dom (Risslänge 70 cm bei 19 cm Wandstärke, repariert 1985).
+
Den verantwortlichen Mitarbeitern mehrerer Generationen des Museums ist es zu danken, dass unser Museum heute vielfältige stadtgeschichtliche Rückblicke in verschiedenste historische Zeiträume unserer Stadt ermöglicht. Heute ist es der Kunst- und Altertumsverein, der sich ehrenamtlich um die Stadtgeschichte kümmert.
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(Es ist beabsichtigt, auch an dieser Stelle (mit Zustimmung des KAV) anlässlich des 130jährigen Bestehens des Kunst- und Altertumsvereins Güstrow e. V., die durch ihn erstellten und an Wandtafeln und Jahreskalendern veröffentlichten "Güstrower Hausgeschichten" zu präsentieren).
  
Bilder einfügen
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== Galerie Wollhalle der Stadt Güstrow ==
  
Die Glocken sind nun nachfolgendem Schema in der Glockenstube angeordnet (Blick in Richtung Norden):
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* [https://www.guestrow.de/stadt-kultur-politik/kultur/galerie-wollhalle/ Galerie Wollhalle der Stadt Güstrow]
  
Bilder einfügen!  Glockenverzeichnis
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== Der bekannteste Güstrower Plattsnacker John Brinckman und andere plattsnackende Güstrower ==
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* [[John Brinckman Gesellschaft e.V.|Brinckman Gesellschaft]]
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* [[Güstrow - Ortschronik/en#John Brinckman in Güstrow|Brinckman, John in Güstrow]]
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* [https://www.projekt-gutenberg.org/autoren/namen/brinckmn.html Brinckman – Projekt Gutenberg.de]
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* [[Brinckman-200|Brinckman-200 im Jahr 2014]]
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* [[Güstrower Handwerker|Brinckmanschen Ratssilberschatzes]]
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* [[Billerchronik "25 Johr Güstrower Plattsnacker" (1989-2014)|Chronik der Plattsnacker 1989 - 2014]]
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* [[medium:Chronik_des_G%C3%BCstrower_Brinckman_Brunnens_%281%29.pdf| Chronik des Brinckman Brunnen - pdf - 45 Seiten]]
 +
* [[Ehrenbürger der Stadt Güstrow|Ehrenbürger Brinckman]]
 +
* [[Ehrengrabanlage Güstrow|Ehrengrabanlage]]
 +
* [[Güstrow - Ortschronik/en#Plattdütsches, To de Güstrower Geschicht up platt|Güstrower Geschichte up platt]]
 +
* [[Künstler der Stadt Güstrow#John Brinckman|Güstrower Künstler Brinckman]]
 +
* [[Güstrow - Ortschronik/en#Güstrower Plattsnacker kann man hier snacken hüren|Güstrower Plattsnacker]]
 +
* [[Personen der Güstrower Stadtgeschichte|Personen der Güstrower Stadtgeschichte]]
 +
* [[Namensgeber von Straßen, Plätzen und Stätten Güstrows#John-Brinckman-Straße|Straßenname]]
 +
* [[Sprüche auf Platt|Sprüche auf Platt]]
 +
* [[Vo%C3%9F- un Haas-Klenner 1932|Voss un Haas Klennen 1932]]
  
 +
== Plattschriewers in un üm Güstrow ==
  
Die Turmuhr des Doms
+
* [[Güstrow/Plattschriewers in un üm Güstrow|Plattschriewers in un üm Güstrow]]
Die Turmuhr der Domkirche soll aus dem Jahre 1603 stammen. 1680 wurde sie erstmals repariert und 1902 wegen mangelnder Ganggenauigkeit instandgesetzt. Bis 1927 wurde die Uhr von einem Uhrmacher betreut und seitdem von den Küstern. 1985 wurde die Uhr durch Blitzschlag beschädigt und stand danach 11 Jahre still. Seit dem 03.11.1996 wurde sie mit einem neuen Ziffernblatt versehen und bis auf das alte Gestell völlig erneuert wieder in Betrieb genommen. Die Mechanik, die die Steuerung des Schlagwerkes für den Viertelstunden- und Stundenschlag zu den Glocken vornahm, ist seit 1917 (Viertelstundenschlag) bzw. seit 1942 (Stundenschlag) außer Betrieb. Damals wurden die hierfür genutzten Glocken für die Kriege demontiert.
 
  
*[[Über die eigenartige Umzäunung am Dom]] 
+
== Güstrow in älteren und neueren Schriften ==
  
==Über den Schwebenden im Dom zu Güstrow==
+
* [[Über Güstrow in der "Ostmecklenburgischen Heimat"|in Ostmecklenburgischen Heimat]]
*[[Über den Schwebenden, Chronologie seiner Geschichte. (Wer? Was? Wann? Wo?)]]
+
* [[Über Güstrow in den Mecklenburgischen Monatsheften|in Mecklenburgischen Monatsheften]]
 +
* [[Über Güstrow in den Mecklenburgischen Jahrbüchern|in Mecklenburgischen Jahrbüchern]]
 +
* [[Über Güstrow in den Güstrower Jahrbüchern|in Güstower Jahrbüchern]]
 +
* [[Über Güstrow 1945 von Wilhelm Beltz]]
  
*[[Zeitreise durch Barlachs Leben -ein Video-]]
+
== Stammbuch des George Friedrich Pirscher ==
  
==Über die Glocke von Heiliggeist in Güstrow==
+
* [[Güstrow Stammbuch| 54 Güstrower im Stammbuch des George Friedrich Pirscher zwischen 1770 bis 1778]]
==Über die Apostelfiguren im Dom zu Güstrow==
 
  
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== Bürgermeister von Güstrow ==
  
 +
* [[Über Güstrower Bürgermeister|Güstrower Bürgermeister]]
  
 +
==Personen der Güstrower Geschichte==
  
 +
* [[Über verdienstvolle Personen der Güstrower Stadtgeschichte|Chronisten geben Hinweise auf Personen]]
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* [[Ehrenbürger der Stadt Güstrow|Ehrenbürger der Stadt Güstrow - ältere Liste Stand 2022]]
 +
* [https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Ehrenb%C3%BCrger_der_Stadt_G%C3%BCstrow bei Wikipedia Ehrenbürger der Stadt Güstrow]
 +
* [[Personen der Güstrower Stadtgeschichte|Personen der Güstrower Stadtgeschichte]]
 +
* [[Johann Capobus,1748 - ?, Theologe und Philosoph|Johann Capobus 1748 Theologe und Philosoph]]
 +
* [[Über Ehrenmitgliedschaften der Stadtvertretung Güstrow|Ehrenmitglied der Stadt - nach neuem Gesetz]]
 +
* [[Ehrengrabanlage Güstrow|Ehrengrabanlage auf dem Güstrower Friedhof]]
 +
* [[Paul von Hindenburg in Güstrow|Paul von Hindenburg in Gremmelin]]
 +
* [https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_von_Pers%C3%B6nlichkeiten_der_Stadt_G%C3%BCstrow bei Wikipedia Persönlichkeiten der Stadt Güstrow]
  
 +
== Namen von Straßen, Plätze und Stätten ==
  
 +
* [[Namensgeber von Straßen, Plätzen und Stätten Güstrows|Namensgeber für Straßen, Plätze und Stätten]]
  
 +
== Künstler und Handwerker der Stadt Güstrow ==
  
 +
* [[Künstler der Stadt Güstrow|Künstler und Kunst- und Altertumsverein der Stadt Güstrow]] 
  
 +
* [[Güstrower Handwerker|Handwerker der Stadt Güstrow Goldschmiede]]
  
 +
* [[Die Kannengeter ein ausgestorbenes Handwerk]]
 +
 +
* [[Über Entdeckungen einer Glockengrube in der Nähe|Glockengießer]]
  
 +
* [[Kniesenacker|Kniesenacker Bier - Fürstenbier]]
  
==Über die Geschichte der Feuerwehr in Güstrow (1868-2008) ==
+
== Juden in Güstrow ==
*[[Brandverhütung und -Bekämpfung im alten Güstrow]]
 
*[[Feuerbrünste in alten Zeiten]]
 
*[[Studie zur 140-jährigen Geschichte der Feuerwehr]]
 
  
 +
* [[Juden in Güstrow]]
  
 +
== Weiterführende Information zur Stadt Güstrow ==
 +
* Vereinsgründungen bzw. Neugründungen in Güstrow nach der Wende
 +
* [http://gov.genealogy.net/item/show/object_299994 Güstrow Stadt in gov.genealogy.net]
 +
* [https://de.wikipedia.org/wiki/G%C3%BCstrow Güstrow bei Wikipedia]
 +
* [https://www.guestrow.de/ Stadt Güstrow]
 +
* [https://www.guestrow-tourismus.de/attraktion/stadt-und-geschichte/ Güstrow und Tourismus]
 +
* [https://www.ortschroniken-mv.de/index.php/G%C3%BCstrow_bei_Youtube_-_Videos Güstrow bei Youtube]
  
 +
== Sagen, Geschichten und Legenden rund um Güstrow ==
  
==Weiterführende Information zu Güstrow==
+
* [[Voß- un Haas-Klenner 1932|Fuchs und Haase Kalender 1932]]
* [https://de.wikipedia.org/wiki/Güstrow in Wikipedia]
+
* [https://www.dhm.de/archiv/ausstellungen/hexenwahn/aufsaetze/06.htm Hexenwahn]
* [http://gov.genealogy.net/item/show/GUSROWJO63CT Güstrow in gov.genealogy.net]
+
* [https://www.svz.de/lokales/guestrow/artikel/auf-dem-scheiterhaufen-im-hexendorf-glasewitz-40301509 Hexenverbrennungen]
* [https://www.wilhelm-mastaler.de/ Seite zur Geschichte Güstrows]
+
* [https://antonpraetorius.de/wp-content/uploads/2022/02/Guestrow-MV-Namen-Opfer-Hexenprozesse Güstrow Opfer Hexenprozesse]
 +
* [https://de.wikipedia.org/wiki/Hexenverfolgung#Mittelalter Hexenverfolgung Mittelalter]
  
==Über Güstrow in der regionalen Literatur==  
+
=Flurnamen auf der Güstrower Feldmark=
*[[Über Güstrow in den Mecklenburgischen Jahrbüchern]]
 
*[[Über Güstrow in den Mecklenburgischen Monatsheften]]
 
*[[Über Güstrow in der "Ostmecklenburgischen Heimat"]]
 
*[[Über Güstrow in Güstrower Jahrbüchern]]
 
*[[Über Güstrow in örtlichen Druck- und Presseerzeugnissen]]
 
*[[Fragen zur Güstrower Geschichte]]
 
  
==Kontaktinformation==
+
= Kontakte =
Kontakt über E-Mail:
 
[ mail to: windfluechterMV@aol.com] Wilfried Steinmüller
 

Aktuelle Version vom 26. Februar 2024, 19:44 Uhr


Kenndaten des Orts
Name (heute)Barlachstadt Güstrow
Regionale Einordnung (heute)
Postleitzahl18273
VerwaltungsamtStadt Güstrow
LandkreisRostock (LRO)
Zahlen
Einwohner30 000 (2020)
KoordinatenBreite: 53.7854 / Länge: 12.1809

Geographische Lage

  • Die GPS-Koordinaten nach Google von Güstrow (Markt) lauten:
Breite 53° 48' 11 N / Länge: 12° 11' 22 E.



-Größere Karte von Güstrow anzeigen-


Einführende Information über die Barlachstadt Güstrow

Älteste Darstellung des Güstrower Stadtsiegels von 1293
Wappen nach Teske 1885
Stadtwappen von Güstrow ab 1999
Flagge von Güstrow

Ab 2006 führt die ca. 30000 Einwohner zählende Kreisstadt des Landkreises Rostock den offiziellen Namen "Barlachstadt Güstrow". Güstrow liegt im Zentrum Mecklenburgs und ist die siebtgrößte Stadt des Bundeslandes Mecklenburg-Vorpommern. Güstrow liegt ca. 50 Kilometer südlich Rostocks an dem Fluss Nebel, nahe der Autobahn A 19 und an der Kreuzung der Bundesstraßen B 103 und B 104. Güstrow wurde 1228 von dem wendischen Fürsten Heinrich Borwin gegründet. Es war Residenzstadt des Herzogtums Mecklenburg-Güstrow bis zum Aussterben der wendischen Linie. (Mehr bei Wikipedia.) Sein Schloss, seine gut erhaltene Altstadt mit vielen wertvollen Bauwerken und seinem 1226 errichteten Dom, mit dem Güstrower Ehrenmal (auch Schwebender von Ernst Barlach) sind sehenswert. Die Stadt ist auch Sitz des Amts Güstrow-Land, dem 14 Gemeinden angehören, selbst aber amtsfrei.

Güstrow besteht seit etwa 1100,
erhielt um 1219 bis 1228 das Schweriner Stadt- sowie das Marktrecht und war von
1229 bis 1436 sowie von 1556 bis 1695 Residenzstadt des Herzogtums Mecklenburg Güstrow.
Die slawische Burg und das Schloss Güstrow prägten den Ort.
Mit dem Stadtrecht hatte die Stadt auch die Befugnis eine Stadtbefestigung anzulegen.
Das Siegel überstand einen Brand des Rathauses.
ging danach jedoch verloren. Eine Nachbildung des Stadtsiegels zeigt eine Grafik der Künstlerin Vera Kopetz aus dem Jahr 1966.


Namensgebung der Stadt Güstrow

Bei der Namensgebung stand der altpolabische Begriff "Guscerov" (Eidechsenort) Pate, der in "Gustrowe" bzw. "Guztrowe" abgewandelt wurde.

Wappen und Flagge der Stadt Güstrow

  • Datei: Güstrow Wappen Teske 1885 (Carl Teske, war ein mecklenburgischer Heraldiker.)
* 8. Dezember 1859 in Neubrandenburg; + 2. Juli 1894 in Schwerin; vollständiger Name: Carl Wilhelm Julius Teske
Nach Carl Teske "Die Wappen der Großherzogtümer Mecklenburg, ihrer Städte und Flecken" 1885
"Nr. 14 Güstrow (Herrschaft Werle)
In Rot ein nach Links gekehrter, schwarzer Stier vor einem nach rechts gelehntem, grünem Baum mit fünfzackigen Blättern."
Die Gestaltung des Stadtwappens erfolgte nach dem ältesten Siegel, einem der ältesten Güstrower bildnerischen Werke, aus dem Jahre 1293.

Nach den Erkenntnissen der Historiker ist mit Sicherheit anzunehmen, dass das Wappen vor dem 30-jährigen Krieg einen goldenen Hintergrund besaß. Das Blattgold wurde damals auf rotem Untergrund aufgelegt und habe sich später von diesem gelöst. Dies führte zu der Annahme, dass der ursprüngliche Hintergrund einmal rot war.

  • Wappen von Güstrow 1999
Der Stadt Güstrow ist am 8. Juni 1999 vom Innenminister des Landes Mecklenburg-Vorpommern die Genehmigung erteilt worden, das nachstehend beschriebene Wappen zu führen, das unter der Nr. 72 der Wappenrolle von Mecklenburg-Vorpommern registriert wurde.
  • Wappenbeschreibung eines neuen Güstrower Wappens
„In Gold ein stehender, nach Links gewendeter, hersehender schwarzer Stier mit zwischen die Hinterfüße genommenem Schweif vor einem nach rechts gelehntem grünem Baum, oben mit vier fünfzackigen Blättern, unten mit einem fünfzackigen und einem dreizackigen Blatt.“

Das Wappen wurde 1999 neu gezeichnet; in ihm ist (anders als im vorigen Wappen) der Schild goldfarben (statt rot!). Der grüne Baum auf Rot war heraldisch nicht korrekt.

  • Flaggenbeschreibung
„Die Stadtflagge ist gleichmäßig längsgestreift von Gelb und Grün. In der Mitte des Flaggentuchs liegt – auf jeweils zwei Dritteln der Höhe des gelben und des grünen Streifens übergreifend – das Stadtwappen in Gelb. Die Länge des Flaggentuchs verhält sich zur Höhe wie 5 zu 3.“
  • In der zuletzt am 27.10.2011 geänderten Hauptsatzung der Stadt Güstrow heißt es:
§ 1 –Name/Wappen/Flagge/Dienstsiegel-,
(1) Die Stadt führt die Bezeichnung „Barlachstadt“...
(6) Das Dienstsiegel zeigt die Umrisse des Stadtwappens und die Umschrift "Barlachstadt Güstrow"

Kurztext über Güstrow

Güstrow ist als historische Residenzstadt bekannt für sein Schloss, seine gut erhaltene Altstadt mit vielen wertvollen Bauwerken und seinen Dom mit dem Güstrower Ehrenmal bekannt als „Schwebender" von Barlach. Die 1236 begründete "Domschule Güstrow ist eine der ältesten Schulen im deutschen Sprachraum", seit 1991 ist die Stadt zudem Sitz der Fachhochschule für öffentliche Verwaltung, Polizei und Rechtspflege des Landes Mecklenburg-Vorpommern.

Während im Mittelalter Güstrows Lage in der sumpfigen Umgebung der Residenzstadt des Herzogtums Mecklenburg-Güstrow einen Schutz vor Überfällen bot, brachten später die Kreuzung der Postwege und danach der Verlauf der Eisenbahnlinien zwischen Kopenhagen (København) und Berlin und zwischen Hamburg und Lübeck nach Stettin und Bahnnebenstrecken Güstrow - Karow, Güstrow - Plaaz - Laage, lebhaften Verkehr nach Güstrow und das Gastgewerbe erblühte.

Natürlich brachte die zentrale Lage Güstrows und die Nutzung des Autos als Verkehrsmittel weitere Vorteile für die Stadt. Die günstige Lage der Stadt empfahl sich als Kreuzungspunkt mehrerer Chausseen und befestigte Landstraßen. Die mittelalterliche Struktur der Stadt, mit dem Marktplatz im Zentrum des Ortes und des sich auf ihm kreuzenden, historisch gewachsenen Wegenetzes, sind auch nach einhundert Jahren immer noch ein Hindernis für den heutigen Straßenverkehr mit Kraftfahrzeugen.

Güstrow ist über Land- und Bundesstraßen von Rostock, Schwerin über Sternberg, Parchim über Goldberg, Plau über Krakow, Neubrandenburg über Teterow erreichbar. Der Ausbau der Nebel zwischen Güstrow und Bützow zu einer schiffbaren Wasserstraße hat heute keine Bedeutung mehr. Der errichtete Kanal diente eins zum Transport von Zuckerrüben zu der damals am Westrand der Stadt gelegenen Zuckerfabrik.

Heute sind es vor allem die Bundesstraßen (B 103 und B 104) und der erfolgte Anschluss an das Autobahnnetz (A 19), die eine gute Erreichbarkeit Güstrows gewährleisten. Für den Durchgangsverkehr ist die Beachtung der Verkehrszeichen durch die Fahrzeugführer, von aller größter Bedeutung. Das Befahren der Innenstadt mit Lkw ist unmöglich. Gut ausgebaute Umgehungsstraßen fehlen in der Stadtnähe Güstrows.

Nach der Fertigstellung der ersten mecklenburgischen Eisenbahnverbindung von Hagenow über Schwerin, Kleinen, Bützow nach Rostock im Jahre 1847, folgte 1850 der Anschluss Güstrows an das Eisenbahnnetz. 1862 entstand die Verbindung zwischen Güstrow und Neubrandenburg und erst 1882 folgte der Ausbau der Eisenbahnstrecke von Güstrow nach Plau.

Mit dem Ausbau des Eisenbahnnetzes ab 1850 entstand auch die ersten Staats-Telegraphenlinie von Schwerin nach Güstrow durch Aktivitäten des Rates der Stadt Güstrow. In Güstrow gab es ab 1854 eine Staats-Telegraphenstation in der Baustraße 3, die nach Westen mit Schwerin und später auch in Richtung Osten mit Neubrandenburg und Neustrelitz und schließlich auch mit dem preußischen Telegraphennetz verbunden wurde.


Güstrow im Spiegel von geografischen Karten

Güstrow Bildergalerien

Blick auf Güstrow aus südwestlicher Richtung von der Schanze. (Dieses Gemälde war ein Hochzeitsgeschenk des Malers an meine Eltern und entstand vor 1937. Der Maler wohnte in der Feldstraße 41 in Güstrow -DK-)

Güstrower Ansichten, Radierungen-Zeichnungen von Friedrich Thorban

Die Signatur (T) auf den Grafiken lässt den Schluss zu, dass es sich um Arbeiten des Güstrower Zeichenlehrers Friedrich Thorban (1889-1945) handelt. Er, seine Frau und Tochter schieden am 05.05.1945 durch Selbsttötungen aus dem Leben.


Zum Navigieren Pfeiltasten verwenden! Zur Ansicht aller Bilder auf Symbol in der Mitte klicken!

Güstrower Ansichten, Ansichtskarten (1897-1953) Sammlung Thomas Pilz

Schabernack ist ein Ortsteil der Kreisstadt Güstrow, Mecklenburg-Vorpommern

Über einen angeblichen Schabernack;

Güstrower Ansichten um 2010, Zeichnungen von Rainer Golka

Rückseite - Verlag epubli A5

Nachstehenden Text entnahm ich dem Güstrower Jahrbuch (Güstrower Verlags GbR) von 2012, in dem ich erstmalig unter dem Titel "Stadtgesichter" Zeichnungen von Rainer Golka entdeckte. Dort formulierte dieser sinngemäß sehr eindrucksvoll mit Worten, was er mit dem gleichen Feingefühl in seinen Güstrower Zeichnungen "Stadtgesichter" ausdrückt. Rainer Golka stimmte einer Veröffentlichung seiner Zeichnungen auf dieser Internetseite zu und gestattete mir auch die Ergänzung mit weiteren seiner noch entstehenden "Stadtgesichter" an dieser Stelle. Dieter Kölpien

Zitat: "Eine Stadt ist etwas von Menschenhand Geprägtes, steinern, ehern und doch jeglicher Veränderung unterworfen, von den Generationen, die in ihr lebten und leben bis hin, dass sich die Natur zurückholt, was wir ihr stahlen. So ist sie wie wir selbst sensibel und rau, Festhalten und Veränderung. In dieser Ambivalenz erlebe ich meine Wahlheimat Güstrow. Eine Stadt, die mich empfängt, opulent oder ungeschminkt aber immer mit der Offenheit etwas von sich preiszugeben". Rainer Golka


Rainer Golka schreibt im Güstrower Jahrbuch von 2012 weiter:

- 1955 in Berlin geboren, Abitur, Zimmermann, Diplomingenieur, zwei Söhne, geschieden,

- 1992 Umzug nach Groß Tessin, ab 1995 in Güstrow

- von 2000 bis 2007 selbstständig als Lehmbauer,

- Malerei und Grafik habe ich mir in meiner Jugend selber angenommen und beschäftige mich seit 2007 intensiver damit.

Rainer Golka


Künstler Rainer Golka Güstrower Ansichten von 2014



Güstrow - 03.12.2014

Über 40 Stände von Kunsthandwerkern und Hobbykünstlern auf dem 10. Adventsmarkt in Eingangshalle des KMG Klinikums

Malerei und Graphik
mit Motiven aus der Kreisstadt fanden Kunstinteressierte am Stand des Güstrowers Rainer Golka.

Güstrower Ansichten, Gemälde von Andreas Tessenow

Alle Bilder sind mit der Technik Öl auf Leinwand erstellt worden.

Güstrower Ansichten (1961, 1992) Fotos von dem Radtouristen Rudolf Kampmann

Nachstehende Fotografien und Ansichten wurden 1961 von dem Berliner Rudolf Kampmann in Güstrow gefertigt und mir 2021 von seiner Witwe aus Berlin zugesandt.


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Güstrower Ansichten vom Dach des Wohnhochhauses (Beim Wasserturm 4); Fotos Dieter Kölpien (2007)

Güstrow, Wasserturm 4 -
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Güstrower Ansichten von dem Gefangenenlager Güstrow-Bockhorst (1918-1924)

Videos über Güstrow

Videos von Güstrow TV

Güstrow - Ortschronik/en -chronologische Übersicht-

Anmerkung: In der folgenden Liste werden bekannt gewordene chronistische Arbeiten benannt. In blauer Schrift erscheinen Arbeiten, die digital verfügbar sind. In roter Schrift gelistete Titel sind, meist aus urheberrechtlichen Gründen, noch nicht digitalisiert. Aber auch Chroniken die bekannt geworden sind, deren Verbleib aber bislang nicht bekannt ist, sind Bestandteil der Liste.

Wichtige Güstrower Versorgungseinrichtungen (Gas, Wasser, Licht, Eisenbahn, Post, Telefonie/Telegraphie, Amateurfunk u. a. Vereine)

Denkmale in der Stadt Güstrow

  • Im direkten Stadtgebiet Güstrow (ohne zugehörige Ortsteile) befinden sich außerdem ca. 530 Baudenkmäler, die hier nicht alle explizit benannt werden.

Schloss Güstrow

Theater Güstrow, ab 1957 Ernst-Barlach-Theater (EBT)

Kirchen der Stadt Güstrow

Stadtarchiv Güstrow "Heinrich Benox"

Einige Bemerkungen zum Tag der Archive 2020.

Als wir, Gernot Moeller und ich, kurz vor dem Jahr 2000 unsere berufliche Tätigkeit, bei der Deutschen Telekom AG mit dem Eintritt in den Ruhestand beendet hatten, war es uns ein Bedürfnis, Rückblick auf unser über 40 Jahre andauerndes gemeinsames Arbeitsleben im Fernmeldewesen in unserer Region zu halten und damit auch an die meist über Jahrzehnte andauernde enge kollegiale Gemeinschaft mit anderen Berufskollegen bei der einstigen staatlichen Deutschen Post der DDR und der späteren Deutschen Telekom AG in Güstrow zu erinnern.

Vor damals nicht ganz 166 Jahren, am 01.10.1854, wurde die „Großherzoglich-Mecklenburgische Telegraphen-Station“in der Güstrower Baustraße 3 in Betrieb genommen. Dieses Ereignis war meinem Freund Gernot Moeller und mir im Jahr zuvor, als wir aus Anlass des 775. Jubiläum unserer Heimatstadt eine 270 Seiten umfassende Studie „Güstrow und das Fernmeldewesen“ - vom Klopfertelegraphen bis zum ISDN - abschlossen und unserer Vaterstadt gewidmet hatten, erneut ein willkommener Anlass, die bei dieser Arbeit gewonnenen umfangreichen Erkenntnisse über die Anfänge der Telekommunikation in Güstrow (die damals Telegraphie und Telefonie und später Fernschreiben und Fernsprechen und noch später Fernmeldewesen genannt wurden), in einer weiteren Studie „Die Geschichte der Güstrower Großherzoglich-Mecklenburgischen Telegraphenstation Güstrow“ niederzuschreiben.

Bei unseren Recherchen über die Anfänge des Mecklenburger Telegrafenwesens in Archiven, Bibliotheken und Museen unseres Landes, erlebten wir besonders beglückende Augenblicke im Landeshauptarchiv Schwerin und im Kulturhistorischen Museum Rostock. Während wir in Schwerin Inventurunterlagen vom Übergang der Großherzoglich-Mecklenburgischen Telegraphenverwaltung an den Norddeutschen Bund von 1868 entdeckten, die sowohl die elektrotechnische als auch die gebäude- und bürotechnische Ausstattung der gesamten 17 mecklenburgischen Telegrafenstationen enthielten und dadurch detaillierte Rückschlüsse auf das betriebstechnische Zusammenwirken der Stationen in Mecklenburg ermöglichten. Durch einen Hinweis aus dem Technischen Landesmuseum Schwerin (Dr. Wolf Karge) fanden wir im Kulturhistorischen Museum Rostock einen Telegrafen mit Normalfarbschreiber aus der Anfangszeit der Telegrafie im Mecklenburg. Dieses Gerät wurde damals von der Firma Siemens & Halske gefertigt und war in Doberan oder Heiligendamm um 1873 in der Badesaison vom Großherzog genutzt worden. Der Telegraphenapparat, der u. a. mit einem mechanischen Laufwerk aus Messing für den Transport eines schmalen Papierstreifens ausgestattet ist, begeisterte uns besonders. Nach dem Öffnen des Laufwerk-Gehäuses und dem leichten Berühren eines Fliehkraftreglers begann das Laufwerk augenblicklich gleichmäßig den Papierstreifen zu transportieren, auf dem im Betriebszustand die Morsezeichen, die durch die Betätigung einer Morsetaste am fernen Ende einer Telegraphenleitung lesbar werden. Durch unsere kleinen Reparaturen am Magnetsystem und an der Morsetaste konnte die Betriebsfähigkeit des Telegraphen, wie er vor 150 Jahren an 17 Telegraphenstationen im Staatstelegraphennetz des Großherzogtums Schwerin eingesetzt war, wiederhergestellt werden und dem Kulturhistorischen Museum Rostock funktionsfähig zurückgegeben werden.

Es war mir erneut ein aufrichtiges Bedürfnis, den Tag der Archive 2020, um dessen Mitgestaltung ich durch das Stadtarchiv gebeten wurde, zum Anlass zu nehmen, allen ehemaligen und derzeitigen Mitarbeiterinnen des Güstrower Archivs, des Museums, der historischen Bibliothek für die immerwährende, nahezu 20-jährige, nutzbringende Zusammenarbeit zur Dokumentation verschiedenster stadtgeschichtlicher Studien, erneut herzlichst zu danken. Es ist mir immer ein selbstverständliches Anliegen, ja eine Ehrensache, gewesen, von den mir inzwischen zuteil gewordenen Ehrungen im Stadtarchiv persönlich zu berichten, um so den bedeutenden Anteil der hilfreichen fachkundigen Unterstützung durch die Archivarinnen meinerseits zu würdigen. Ich schätze die Tätigkeiten der in Archiven arbeitenden Beschäftigten als äußerst wertvoll und sehr wichtig ein. Sie sind an hervorragender Stelle für die Bewahrung des historischen Gedächtnisses und der Förderung der Neugierde der Gesellschaft tätig. Das kann ich ohne Einschränkung immer wieder feststellen. Sehr geehrte Damen, auch deshalb bin ich heute wieder gerne hier in Stadtarchiv „Heinrich Benox“ und beglückwünsche Sie zum Tag der Archive 2020 mit den passenden Fritz Reuter-Worten:

Dei nich kennt, wat vergahn ist,
kann nich begriepen, wat nu is;
Dei nich begrippt wat is, kann nich weiten wat ward.

Ich möchte bei dieser Gelegenheit erneut daran erinnern, dass es durch unsere Initiative und mit der Unterstützung zahlreicher Güstrower Archivnutzer möglich wurde, unserem Güstrower Stadtarchiv den Namen des verdienstvollen Stadtarchivars Heinrich Benox zu geben.

Dieter Kölpien


Tag der Archive 2020 - Kommunikation

Blicke in die Archivausstellung am 07. und 08. März 2020
-Fotos Barbara Zucker-


Museum der Stadt Güstrow

Die Bildung des örtlichen Kunst- und Altertumsvereins in Güstrow wurde durch die Entstehung von Geschichtsvereinen in Deutschland und durch eine Empfehlung der Schweriner Großherzoglichen Kommission zur Erhaltung von Denkmälern angeregt und erfolgte nach einer Beratung von 28 Güstrower Bürgern am 19. April 1890. Details kann man im Ausstellungsführer des Museums Güstrow nachlesen.

Der Sammlungsbestand hat sich schnell vergrößert, so dass bis zum Jahre 2003 fünf verschiedene Standorte nacheinander genutzt wurden.

Erster Standort (1892-1910) war der heute nicht mehr existierende Billardsaal des damaligen Wallhotels. Es folgte der Umzug in das renovierte Gebäude Domplatz 16 (1910-1923). Danach (1924-1945) beherbergte der ehemalige Pferdestall (heute Uwe Johnson-Bibliothek) das Museum. Es folgte nach der Zusammenführung der an verschiedenen Stellen ausgelagerten Bestände die Unterbringung der musealen Gegenstände im Gebäude Franz-Parr-Platz 7(1953-2003). Seit 2003 wird der heutige Standort des Museums am Franz-Parr-Platz 10 genutzt. Diese zahlreichen Umzüge und Auslagerungen haben zu Schäden und Verlusten an musealen Gegenständen geführt.

Den verantwortlichen Mitarbeitern mehrerer Generationen des Museums ist es zu danken, dass unser Museum heute vielfältige stadtgeschichtliche Rückblicke in verschiedenste historische Zeiträume unserer Stadt ermöglicht. Heute ist es der Kunst- und Altertumsverein, der sich ehrenamtlich um die Stadtgeschichte kümmert.

(Es ist beabsichtigt, auch an dieser Stelle (mit Zustimmung des KAV) anlässlich des 130jährigen Bestehens des Kunst- und Altertumsvereins Güstrow e. V., die durch ihn erstellten und an Wandtafeln und Jahreskalendern veröffentlichten "Güstrower Hausgeschichten" zu präsentieren).

Galerie Wollhalle der Stadt Güstrow

Der bekannteste Güstrower Plattsnacker John Brinckman und andere plattsnackende Güstrower

Plattschriewers in un üm Güstrow

Güstrow in älteren und neueren Schriften

Stammbuch des George Friedrich Pirscher

Bürgermeister von Güstrow

Personen der Güstrower Geschichte

Namen von Straßen, Plätze und Stätten

Künstler und Handwerker der Stadt Güstrow

Juden in Güstrow

Weiterführende Information zur Stadt Güstrow

Sagen, Geschichten und Legenden rund um Güstrow

Flurnamen auf der Güstrower Feldmark

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