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====Die slawischen Brückenbauten im Carwitzer See====
 
====Die slawischen Brückenbauten im Carwitzer See====
  
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===Fallada, Hans===
 
===Fallada, Hans===
* Hans Fallada im Projekt Gutenberg [https://www.projekt-gutenberg.org/autoren/namen/fallada.html]
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* [https://de.wikipedia.org/wiki/Hans_Fallada Hans Fallada bei Wikipedia]
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====  Hans Fallada im Projekt Gutenberg [https://www.projekt-gutenberg.org/autoren/namen/fallada.html]====
  
 
===Ditzen, Anna===
 
===Ditzen, Anna===
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:Ditzen, Anna (Margarete, geb.: Issel)
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:geb. 12.3.1901 Geestemünde gest. 8.8.1990 Neustrelitz
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:Vater: Bäcker
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:Ehemann: Hans Fallada, Schriftsteller
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:Lernte im Damenputz-Großhandel und arbeitete 13 Jahre in dem Fach
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:lernte einen Freund ihres Bruders, den Landwirt Rudolf Ditzen (später Schriftsteller Hans Fallada) kennen
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:lebte mit ihm in Carwitz (bei Feldberg)
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:1929 Heirat, vier Kinder
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:1944 geschieden
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:literarische Figur als »Lämmchen« in Falladas »Kleiner Mann was nun«
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:»Wenn du fort bist, ist alles nur halb. Briefe einer Ehe« (2007).
  
 
===Werner, Ruth===
 
===Werner, Ruth===
  
;Beitrag zu Ruth Werner in der Mitteldeutschen Zeitung vom 14.5.2017:
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Ruth Werner (* 15. Mai 1907 in Friedenau; † 7. Juli 2000 in Berlin), eigentlich Ursula Beurton, zuvor Ursula Hamburger, geboren als Ursula Maria Kuczynski, war eine deutsche Kommunistin, Schriftstellerin und Agentin des sowjetischen Militärnachrichtendienstes GRU. Dort wurde sie unter dem Decknamen „Sonja“ geführt und bekleidete zuletzt den Rang eines Obersten. Als Autorin arbeitete sie ab 1958 unter dem Pseudonym Ruth Werner.
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====Leben====
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Ursula Kuczynski wurde als eines von sechs Kindern von Robert René Kuczynski und Berta geb. Gradenwitz in der elterlichen Wohnung am Friedrich-Wilhelm-Platz 12 in Friedenau bei Berlin geboren. Die Familie war jüdischer Abstammung. Ihr Vater arbeitete als Ökonom und Statistiker. Ihr älterer Bruder war der Wirtschaftswissenschaftler Jürgen Kuczynski.
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Sie wuchs in einer Villa am Schlachtensee in Berlin auf. In Zehlendorf besuchte sie ein Lyzeum. Von 1924 bis 1926 machte sie eine Ausbildung zur Buchhändlerin. Bereits zu Beginn ihrer Berufsausbildung wurde sie Mitglied im Kommunistischen Jugendverband Deutschland.
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1926 trat sie der Kommunistischen Partei Deutschlands bei. 1926/27 besuchte sie eine Bibliothekarinnenschule und war Mitarbeiterin einer Leihbibliothek; anschließend war sie beim Ullstein Verlag angestellt, von dem sie wegen der Teilnahme an einer 1.-Mai-Demonstration im Mai 1928 entlassen wurde. Sie gründete die Marxistische Arbeiterbibliothek (MAB Berlin) und übernahm deren Leitung. Sie begann für die Parteizeitungen der KPD Die Rote Fahne und Welt am Abend zu schreiben. Von Dezember 1928 bis August 1929 arbeitete sie in einer Buchhandlung in New York.
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====Arbeit für die Sowjetunion====
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1929 heiratete sie den deutschen Architekten Rudolf Hamburger und ging mit ihm 1930 nach Shanghai, da dort zu dieser Zeit stark gebaut wurde. 1931 wurde der gemeinsame Sohn Michael geboren. In Shanghai lernte sie nach viereinhalb Monaten, vermittelt durch die linke amerikanische Journalistin Agnes Smedley, Richard Sorge kennen, der sie für die GRU anwarb und in China Informationen für die Sowjetunion sammeln ließ. Sie hielt Kontakt zu untergetauchten chinesischen Kommunisten, lagerte Waffen, versteckte einen Gesuchten. Nach zweijähriger Tätigkeit ging sie 1933 auf Empfehlung von Richard Sorge nach Moskau, um das Agentenhandwerk gründlich zu erlernen. Dort wurde sie u. a. als Funkerin ausgebildet und erlernte das Morsealphabet. Ihr Sohn Michael lebte währenddessen bei ihren Schwiegereltern in der Tschechoslowakei.
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Ursula Hamburger diente dem militärischen Nachrichtendienst GRU in Asien und Europa. Sie war 1934 in Mukden in der Mandschurei, die Japan seit dem Mukden-Zwischenfall von 1931 besetzt hatte. Ihr dortiger Führungsagent nannte sich Ernst. Mit ihm hatte sie zeitweilig eine Liebesbeziehung. Als die GRU 1935 die Enttarnung der beiden Agenten befürchtete, beorderte sie Ruth Werner, die von Ernst ihre Tochter Janina im April 1936 erwartete, mit ihrem Ehemann nach Polen. 1937 erhielt sie für die Tätigkeit in China den Rotbannerorden in Moskau.
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Bevor das Deutsche Reich nach Abschluss des Hitler-Stalin-Paktes und mit Bruch des deutsch-polnischen Nichtangriffspakts Polen angriff, war 1938 Werner mit ihrem Ehemann und dem geheimen Sender unter dem Namen Ursula Schulz bereits in die Schweiz geflüchtet.
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In der Schweiz rekrutierte sie Widerstandsgruppen für den Einsatz in Deutschland. Von dort funkte sie auch im Rahmen der Roten Kapelle für Sándor Radó. In der Schweiz lernte sie im Februar 1939 die englischen Kommunisten und Spanienkämpfer Len Beurton und Alexander Foote kennen. Foote, der ihr ob seines ruhmreichen Einsatzes im Spanischen Bürgerkrieg von der Moskauer Zentrale empfohlen worden war, setzte sie auf die Messerschmittwerke an. Sein Landsmann Len Beurton sollte Kontakt zu den I.G. Farben herstellen. Für Beurton war es nach seinen Schilderungen Liebe auf den ersten Blick. Sie schilderte es als Pflicht zur Tarnung.
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Als Deutschland 1939 mit dem Überfall auf Polen auch die Freie Stadt Danzig besetzte, baute Ruth Werner Widerstandsgruppen in der Stadt auf.
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In der Schweiz heiratete sie Anfang 1940 in zweiter Ehe Len Beurton und erlangte die britische Staatsbürgerschaft. 1940 wurde Werner von der GRU ins Vereinigte Königreich entsandt, um dort ein Netz aufzubauen, und lebte bis 1949 dort. 1943 gebar sie ihren Sohn Peter. Sie ließ sich in der Umgebung von Oxford nieder, um 1943 für die „Atomspione“ Klaus Fuchs sowie noch länger Melita Norwood Kurier-Aufgaben zu übernehmen. Dadurch beschleunigte sie die Entwicklung der sowjetischen Atombombe, die 1949 in einem Test erstmals gezündet wurde. Neben Fuchs und Norwood führte sie einen Offizier der Royal Air Force, einen Spezialisten in U-Boot-Radar, und gewann Informationen von ihrem Bruder, ihrem Vater und anderen deutschen Emigranten.
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Werner gelang es im Herbst 1944, den Geheimdienst der USA anzuzapfen.
  
;Ruth Werner - Sie war die größte Spionin des 20. Jahrhunderts
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====Ab 1945====
;Ruth Werner spionierte 20 Jahre lang für die Rote Armee
 
:Von Iris Stein 14.05.2017
 
  
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1949 musste Werner wegen der Enttarnung von Klaus Fuchs aus Großbritannien fliehen und ging in die DDR nach Ost-Berlin. 1950 schied Werner auf eigenen Wunsch aus der GRU aus.
  
:Ein Frühlingstag in Carwitz, einem Dörfchen in der Feldberger Seenlandschaft. Hier hat Hans Fallada viele Jahre gelebt, sein ehemaliges Wohnhaus ist heute ein Museum. Bis dorthin, am Ende der Straße gelegen, kommen nahezu alle Besucher, der idyllische Ort lockt sie an. Wer Zeit hat, geht noch etwas weiter, liegt doch dahinter die Halbinsel Bohnenwerder, die der Dichter oft beschrieben hat. Riesige alte Bäume, Ginster, Sandboden, hohes Gras.
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„Sie war die vielleicht erfolgreichste Kundschafterin der Sowjetunion im Zweiten Weltkrieg“ und eine der wenigen, die Stalins Misstrauen, seine Säuberungen und Verhaftungswellen unversehrt überlebten. Sie wurde aber 10 Jahre nach ihrem Ausscheiden aus der GRU aus dem Amt für Information in der DDR entlassen, weil sie eine Panzerschranktür zu schließen vergaß. Nach sechs Jahren im Staatsdienst beschäftigte sie sich als Autorin zunächst überwiegend mit der Publikation von Kinderbüchern. In dieser Zeit nahm sie ihr Pseudonym Ruth Werner an.
  
Doch welche Überraschung! Ein kleines Schild fällt plötzlich am Holzzaun ins Auge, da, wo das Fallada-Anwesen zu Ende ist. Hier verbrachte Ruth Werner viele Jahrzehnte mit ihrer Familie die Sommerzeit, erfährt der Spaziergänger. Ein einfaches Holzhäuschen ist vom Zaun aus zu sehen. Einst gehörte es wie das ganze Fallada-Gelände dem Berliner Kinderbuchverlag, heute ist es in Familienbesitz.
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1969 ehrte die GRU sie mit einem zweiten Rotbannerorden, dem höchsten Militärorden der Sowjetunion. Bis 1977 erfüllte sie ihre Verschwiegenheitspflicht äußerst diszipliniert.
Eine Frau mit vielen Namen
 
  
Ruth Werner - ein Name, den kaum noch jemand kennt. In Carwitz ist das anders. Hier wohnt heute ihr jüngster Sohn Peter Beurton, inzwischen 74 Jahre alt. Hier gibt es einen Ruth-Werner-Verein. Noch ist sie lebendig, die Erinnerung an den größten weiblichen Spion des 20. Jahrhunderts. Eines ist sicher: Diese Bezeichnung hätte ihr nicht gefallen. Geprägt wurde sie von einem britischen Geheimdienstexperten. Doch sie kommt nicht vor in der kleinen Ausstellung im Carwitzer „Scheunen-Laden“, die der Verein dem Wirken und dem Werk der Frau mit den vielen Namen und dem ungewöhnlichen Schicksal widmet.
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Mit der Veröffentlichung ihrer Autobiografie Sonjas Rapport in der DDR gelangte sie zu großer Popularität. In dem Bestseller verschwieg sie jedoch ihre Kontakte zu Klaus Fuchs, der zu diesem Zeitpunkt noch lebte. Im gleichen Jahr wurde sie in der DDR mit dem Nationalpreis I. Klasse und mit dem Karl-Marx-Orden geehrt.
  
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Zur friedlichen Revolution in der DDR betrat die nunmehr 82-Jährige im November 1989 noch einmal die politische Bühne und sprach im Berliner Lustgarten vor Zehntausenden nach dem Fall der Mauer von ihrem Vertrauen in einen Sozialismus mit menschlichem Antlitz. Anfangs setzte sie noch großes Vertrauen in Egon Krenz. Sie war glücklich als Gorbatschow sein Programm verkündete und hoffe – vergeblich –, es würde auf die DDR abfärben. Danach zog sie sich wieder aus der Öffentlichkeit zurück.
  
Ruth Werner also, so nannte sie sich als Schriftstellerin. Geboren am 15. Mai 1907 als Ursula Kuczynski in Berlin, wurde sie später Ursula Hamburger, zuletzt Ursula Beurton. Und natürlich war sie „Sonja“. Das war ihr Deckname als Kundschafterin für den Nachrichtendienst der Roten Armee, für den sie von 1933 an für 20 Jahre arbeitete. In China, Polen, der Schweiz und Großbritannien. Eine Frau! Mutter. Mit nach und nach drei Kindern von drei verschiedenen Männern. Was für ein Leben in jenen unsicheren Zeiten!
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Sie gehörte bis zu ihrem Tod dem „Ältestenrat“ beim Parteivorstand der PDS an.
Kinder waren gewollt
 
  
Man mag sich nicht ausmalen, was aus ihr und den Kindern Michael, Janina und Peter geworden wäre, hätte man sie gefasst. Was hat sie bewogen, gegen Nazi-Deutschland zu kämpfen? Wie hat sie das ausgehalten, immer und überall schweigen zu müssen, ein Doppelleben zu führen, von dem ihre Kinder bis in die 70er Jahre nichts ahnen durften? War das Verantwortungsgefühl für die Zukunft, Leichtsinn, Todesmut? „Sie hat die Gefahr ausgeblendet“, sagt Peter Beurton heute, „sie hat nicht darüber nachgedacht.“ Sei einfach hineingewachsen in die Situation. Kommunistische Grundüberzeugungen ließen sie tun, was in jener Zeit notwendig erschien. Die persönlichen Lebensumstände waren da kein Hinderungsgrund.
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Bei ihrer Beisetzung im Juli 2000 auf dem Friedhof Berlin Baumschulenweg sprach ein Gesandter der Russischen Föderation als Trauerredner. Ohne dass Werner jemals Uniform getragen hatte, war sie Oberst der Roten Armee. Postum erhielt sie den russischen Orden der Freundschaft.
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Auszeichnungen
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Rotbannerorden 1937
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Rotbannerorden 1969
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Nationalpreis 1. Klasse 1977
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Karl-Marx-Orden 1977
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Orden der Freundschaft 2000 (postum)
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Schriften
  
Im Jahr 1930 ging die damals 23-jährige Ursula Hamburger mit ihrem ersten Mann, einem Architekten, nach Shanghai. Dort wurde sie von Richard Sorge (Foto), einem sowjetischen Agenten, der später Hitlers Angriffsdatum auf die Sowjetunion vorab an Stalin übermittelte, für den militärischen Nachrichtendienst der UdSSR angeworben. Bis kurz nach Kriegsende war sie dafür tätig, zuletzt als Oberst. Zweimal wurde sie mit dem Rotbannerorden geehrt. Eine dritte Ehrung aus den Händen Boris Jelzins lehnte sie ab. Erst in den 70er Jahren brach sie - inzwischen 1950 in die DDR übergesiedelt und als Schriftstellerin Ruth Werner bekannt - das Schweigen über ihre Kundschafterzeit. Das Buch „Sonjas Rapport“ (1977) wurde auch in China und Großbritannien ein Erfolg. Während des Krieges hatte sie den   Spanienkämpfer   Len Beurton geheiratet. Was zunächst Scheinehe war, um nach England übersiedeln zu können, wurde eine über 50-jährige Liebe. Len Beurton starb 1997, Ruth Werner 2000.
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;als Ursula Beurton:
  
Mit feinem Humor und einer Portion Altersmilde schiebt der Sohn nach: „Als Mutter war sie durchschnittlich, trotzdem war sie eine gute Mutter.“ Allerdings habe sie - so seine Erinnerung - bis zu ihrem Lebensende „bei aktueller Gefahr für uns Kinder hyperneurotisch reagiert“. Dass diese dann längst erwachsen waren, spielte keine Rolle.
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Immer unterwegs. Reportage aus Prag über die Tätigkeit unserer Ingenieure im Ausland. Verlag Die Wirtschaft, Berlin 1956
  
Tochter Janina Blankenfeld, inzwischen verstorben, berichtet in dem Bändchen „Die Tochter bin ich“, das 1985 in der DDR erschien, über ihr unstetes Leben, zu dem unausweichlich auch Trennungen und Heimaufenthalte gehörten. Aus der Zeit vor ihrer Geburt heißt es: „Sicher hat Mutter lange darüber nachgedacht, ob sie nicht leichtsinnig handelte, ob sie mich haben durfte oder nicht.“ Doch die Tochter wusste, sie war genau wie ihr älterer und später ihr jüngerer Bruder aus tiefstem Herzen gewollt.
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;als Ruth Werner:
Ruth Werner baute die weltbesten Spionageringe auf
 
  
Sonja funkte für die Widerstandsorganisation Rote Kapelle. Sie „baute Spionageringe auf, die besten, die die Geschichte jemals kannte und die einen enormen Beitrag zum Überleben der Russen und dem Sieg im Zweiten Weltkrieg geleistet haben“. So bewertet der ehemalige führende britische Spionageabwehrmann Peter Wright in seiner Autobiografie die Agentin. Sie war Kurierin für den Atom-Spion Klaus Fuchs, als Physiker maßgeblich am britisch-amerikanischen Atombombenprojekt beteiligt. Sie übermittelte von ihm beschaffte Informationen nach Moskau. Heute gibt es den Staat, dem Sonja diente, nicht mehr. Hatte es dennoch Sinn, ihr Leben und das ihrer Familie zu riskieren?
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Ein ungewöhnliches Mädchen. Verlag Neues Leben, Berlin 1958
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Olga Benario. Die Geschichte eines tapferen Lebens. Verlag Neues Leben, Berlin 1961
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Über hundert Berge. Verlag Neues Leben, Berlin 1965
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Ein Sommertag. Verlag Neues Leben, Berlin 1966
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In der Klinik. Verlag Neues Leben, Berlin 1968
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Muhme Mehle. Neuauflage: Spotless, Berlin 2000
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Kleine Fische – Große Fische. Publizistik aus zwei Jahrzehnten. Verlag Neues Leben, Berlin 1972
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Die gepanzerte Doris. Kinderbuchverlag, Berlin 1973
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Ein sommerwarmer Februar. Kinderbuchverlag, Berlin 1973
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Der Gong des Porzellanhändlers. Verlag Neues Leben, Berlin 1976
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Vaters liebes gutes Bein. Kinderbuchverlag, Berlin 1977
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Gedanken auf dem Fahrrad. Verlag Neues Leben, Berlin 1980
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Kurgespräche. Verlag Neues Leben, Berlin 1988
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Sonjas Rapport (autobiografisch). Erste vollständige Ausgabe, Verlag Neues Leben (Eulenspiegel Verlagsgruppe) 2006 (zuerst 1977),
  
„Man muss sie in ihrer eigenen Zeit sehen“, sagt Peter Beurton. „Und wenn sie durch ihre Arbeit den Krieg nur um Stunden verkürzt hat, so hat sie Leben gerettet.“ Zudem habe seine Mutter mit den Kurierdiensten für Klaus Fuchs einen wesentlichen Beitrag zum Gleichgewicht des Schreckens im Kalten Krieg geleistet. Wäre die Sowjetunion bereits damals kollabiert, so der Philosoph, der Jahrzehnte für die Akademie der Wissenschaften und das Max-Planck-Institut für Wirtschaftsgeschichte arbeitete, „hätten wir alle ein anderes Leben“. (mz)
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==== [[Ruth Werner - Sie war die größte Spionin des 20. Jahrhunderts]] Beitrag in der Mitteldeutschen Zeitung vom 14.5.2017 ====
  
 
==Sagen, Geschichten und Legenden rund um Carwitz==
 
==Sagen, Geschichten und Legenden rund um Carwitz==

Aktuelle Version vom 1. November 2023, 18:46 Uhr


Kenndaten der Ortschronik
OrtCarwitz
Zeitlicher Schwerpunktfortlaufend
Urheberrechte
Erstellungszeitraumseit 2020
Publikationsdatumveröffentlicht
Inhaltliche KategorisierungGeschichte des Dorfes Carwitz
Status (Ampelsystem)in fortlaufender Bearbeitung


Die Geschichte von Carwitz

Die älteste Urkunde über das in landschaftlich schöner Gegend bei Felderg gelegene Dorf reicht in das Jahr 1393 zurück und nennt den Ort "Carwytze". Kühnel deutet den Namen nach dem altslawischen "Krava" als "Kuhort". Die offensichtlich slawische Herkunft sowie Bodenfunde in der Dorffeldmark lassen den Ort jedoch bedeutend älter erscheinen.

Carwitz im späten Mittelalter (um 1200 bis 1517)

1393
Befindet sich Carwitz unter den Dörfern, aus denen die Herzöge von Mecklenburg-Stargard dem Hening Parsenow für 1956 Mark Bede und Pacht anweisen.
1417
verpfändet Herzog Johann von Mecklenburg dem Gereke von Karkow die Pfennig- und Kornbede aus Dolgen und Karwitz für 250 Mark.
1475
kommt der dem Jasper Karkow in Läven gehörige Hof in Karwitz in die Hände des Hermann Oertzen zu Helpt.
1477
wird der Hof dem Heinrich Rieben auf Galenbeck zediert (eine Forderung an einen Dritten abtreten)
16. Jahrhundert, Anfang
das Dorf kommt in den Besitz der Landesherrren und wird zum Amt Feldberg gelegt

Reformation und Nachreformationszeit (1517 bis 1648)

1534
zum Kirchspiel der selbständigen Pfarre Carwitz gehören noch die Kapellen Feldberg, Läven und Lüttenhagen
1589
werden die Familien Strasen, Schröder, Sprungk, Staringk, Mäule, Uppendaal, Warner, Zandtke, Schünemann, Negendanke, Beyer, Kagelmann, Schnelle, Grottekopf, Schreiber und Schmidt genannt.
Der Freischulzenhof ist im Besitz des Erdmann Strasen.
1610
vor dem Dreißigjährigen Krieg wohnen in Carwitz ein Freischulze, 4 Bauern und 12 Kossaten
1629 und 1776
wird die Familie Schultze als Besitzer des Freischulenhofes genannt.
1639, 13.Juni
nach Akten des Amtes Feldberg leben gegen Ende des Dreißigjährigen Krieges leben dort nur noch Drewes und Jacob Schulze, Michael Rakow mit Ehefrau und die beiden Knechte Claus und Chim Schweidt. Alle übrigen hatte der Krieg vernichtet oder verjagt.
die bisherige Pfarre Carwitz ist während des Krieges eingegangen. Die Bewohner des Kirchspiels werden nach Triepkendorf eingemeindet.

Bis zur napoleonischen Zeit (bis 1813)

1683
werden außer dem Schulzen 5 Vollhufner namens Schriewert, Siebert, Vliege, Schulz und Rako genannt, außerdem sind wieder 1 Kossat und 2 Einlieger ansässig
1706
die Kirche, ein turmloser Fachwerkbau wird geweiht.
1714
der vor dem Westgiebel der Kirche stehende hözerne Turm wird repariert.
werden de Familien Pfennigstorf, Gransing, Läwen und Blank im Inventarium Carwitz beim Amt Feldberg aufgezählt.
1724
werden außer dem Schulzen 5 Halbbauern genannt
1740
Carwitz wird (bis 1857) abermals Pfarrdorf
1743
werden ein Vollbauer und 4 Halbbaueern namens Sievert, Rakau, Flage und Schultze genannt.
1780 bis 1852
war die Famile Moldenhauer Besitzer des Freischulzenhofes.

Bis zur Reichseinigung (bis 1871)

1857
die Pfarre wird nach Feldberg verlegt und Carwitz dorthin eingemeindet.
1858
Ausbau des Hofes
1869 bis 1904
Der Freischulzenhof gehört der Familie Ahlgrimm

Kaiserreich (1871-1918)

1874
der Freischulzenhof wird nach "Röschen" Ahlgrimm in Rosenhof umbenannt
1912
der baufällige Holzturm der Kirche wird abgerissen.

Weimarer Republik (1918-1933)

Drittes Reich (1933-1945)

SBZ und DDR (1945-1990)

Die heutige Zeit

Einigen wichtigen Einrichtungen sind eigene Artikel gewidmet:

Ur- und Frühgeschichte von Carwitz

Die "Carwitzer Scheibe" wikingezeitlicher Bronzeschmuck mit der Darstellung eines Fenriswolfes


Die slawischen Brückenbauten im Carwitzer See

Herkunft und erste Erwähnung von Carwitz

Die Kirche von Carwitz

Die Carwitzer Fischerei

Opfer von Krieg und Gewalt aus Carwitz

Wer war wer in Carwitz

Fallada, Hans

Hans Fallada im Projekt Gutenberg [1]

Ditzen, Anna

Ditzen, Anna (Margarete, geb.: Issel)
geb. 12.3.1901 Geestemünde gest. 8.8.1990 Neustrelitz
Vater: Bäcker
Ehemann: Hans Fallada, Schriftsteller
Lernte im Damenputz-Großhandel und arbeitete 13 Jahre in dem Fach
lernte einen Freund ihres Bruders, den Landwirt Rudolf Ditzen (später Schriftsteller Hans Fallada) kennen
lebte mit ihm in Carwitz (bei Feldberg)
1929 Heirat, vier Kinder
1944 geschieden
literarische Figur als »Lämmchen« in Falladas »Kleiner Mann was nun«
»Wenn du fort bist, ist alles nur halb. Briefe einer Ehe« (2007).

Werner, Ruth

Ruth Werner (* 15. Mai 1907 in Friedenau; † 7. Juli 2000 in Berlin), eigentlich Ursula Beurton, zuvor Ursula Hamburger, geboren als Ursula Maria Kuczynski, war eine deutsche Kommunistin, Schriftstellerin und Agentin des sowjetischen Militärnachrichtendienstes GRU. Dort wurde sie unter dem Decknamen „Sonja“ geführt und bekleidete zuletzt den Rang eines Obersten. Als Autorin arbeitete sie ab 1958 unter dem Pseudonym Ruth Werner.

Leben

Ursula Kuczynski wurde als eines von sechs Kindern von Robert René Kuczynski und Berta geb. Gradenwitz in der elterlichen Wohnung am Friedrich-Wilhelm-Platz 12 in Friedenau bei Berlin geboren. Die Familie war jüdischer Abstammung. Ihr Vater arbeitete als Ökonom und Statistiker. Ihr älterer Bruder war der Wirtschaftswissenschaftler Jürgen Kuczynski.

Sie wuchs in einer Villa am Schlachtensee in Berlin auf. In Zehlendorf besuchte sie ein Lyzeum. Von 1924 bis 1926 machte sie eine Ausbildung zur Buchhändlerin. Bereits zu Beginn ihrer Berufsausbildung wurde sie Mitglied im Kommunistischen Jugendverband Deutschland.

1926 trat sie der Kommunistischen Partei Deutschlands bei. 1926/27 besuchte sie eine Bibliothekarinnenschule und war Mitarbeiterin einer Leihbibliothek; anschließend war sie beim Ullstein Verlag angestellt, von dem sie wegen der Teilnahme an einer 1.-Mai-Demonstration im Mai 1928 entlassen wurde. Sie gründete die Marxistische Arbeiterbibliothek (MAB Berlin) und übernahm deren Leitung. Sie begann für die Parteizeitungen der KPD Die Rote Fahne und Welt am Abend zu schreiben. Von Dezember 1928 bis August 1929 arbeitete sie in einer Buchhandlung in New York.

Arbeit für die Sowjetunion

1929 heiratete sie den deutschen Architekten Rudolf Hamburger und ging mit ihm 1930 nach Shanghai, da dort zu dieser Zeit stark gebaut wurde. 1931 wurde der gemeinsame Sohn Michael geboren. In Shanghai lernte sie nach viereinhalb Monaten, vermittelt durch die linke amerikanische Journalistin Agnes Smedley, Richard Sorge kennen, der sie für die GRU anwarb und in China Informationen für die Sowjetunion sammeln ließ. Sie hielt Kontakt zu untergetauchten chinesischen Kommunisten, lagerte Waffen, versteckte einen Gesuchten. Nach zweijähriger Tätigkeit ging sie 1933 auf Empfehlung von Richard Sorge nach Moskau, um das Agentenhandwerk gründlich zu erlernen. Dort wurde sie u. a. als Funkerin ausgebildet und erlernte das Morsealphabet. Ihr Sohn Michael lebte währenddessen bei ihren Schwiegereltern in der Tschechoslowakei.

Ursula Hamburger diente dem militärischen Nachrichtendienst GRU in Asien und Europa. Sie war 1934 in Mukden in der Mandschurei, die Japan seit dem Mukden-Zwischenfall von 1931 besetzt hatte. Ihr dortiger Führungsagent nannte sich Ernst. Mit ihm hatte sie zeitweilig eine Liebesbeziehung. Als die GRU 1935 die Enttarnung der beiden Agenten befürchtete, beorderte sie Ruth Werner, die von Ernst ihre Tochter Janina im April 1936 erwartete, mit ihrem Ehemann nach Polen. 1937 erhielt sie für die Tätigkeit in China den Rotbannerorden in Moskau.

Bevor das Deutsche Reich nach Abschluss des Hitler-Stalin-Paktes und mit Bruch des deutsch-polnischen Nichtangriffspakts Polen angriff, war 1938 Werner mit ihrem Ehemann und dem geheimen Sender unter dem Namen Ursula Schulz bereits in die Schweiz geflüchtet.

In der Schweiz rekrutierte sie Widerstandsgruppen für den Einsatz in Deutschland. Von dort funkte sie auch im Rahmen der Roten Kapelle für Sándor Radó. In der Schweiz lernte sie im Februar 1939 die englischen Kommunisten und Spanienkämpfer Len Beurton und Alexander Foote kennen. Foote, der ihr ob seines ruhmreichen Einsatzes im Spanischen Bürgerkrieg von der Moskauer Zentrale empfohlen worden war, setzte sie auf die Messerschmittwerke an. Sein Landsmann Len Beurton sollte Kontakt zu den I.G. Farben herstellen. Für Beurton war es nach seinen Schilderungen Liebe auf den ersten Blick. Sie schilderte es als Pflicht zur Tarnung.

Als Deutschland 1939 mit dem Überfall auf Polen auch die Freie Stadt Danzig besetzte, baute Ruth Werner Widerstandsgruppen in der Stadt auf.

In der Schweiz heiratete sie Anfang 1940 in zweiter Ehe Len Beurton und erlangte die britische Staatsbürgerschaft. 1940 wurde Werner von der GRU ins Vereinigte Königreich entsandt, um dort ein Netz aufzubauen, und lebte bis 1949 dort. 1943 gebar sie ihren Sohn Peter. Sie ließ sich in der Umgebung von Oxford nieder, um 1943 für die „Atomspione“ Klaus Fuchs sowie noch länger Melita Norwood Kurier-Aufgaben zu übernehmen. Dadurch beschleunigte sie die Entwicklung der sowjetischen Atombombe, die 1949 in einem Test erstmals gezündet wurde. Neben Fuchs und Norwood führte sie einen Offizier der Royal Air Force, einen Spezialisten in U-Boot-Radar, und gewann Informationen von ihrem Bruder, ihrem Vater und anderen deutschen Emigranten.

Werner gelang es im Herbst 1944, den Geheimdienst der USA anzuzapfen.

Ab 1945

1949 musste Werner wegen der Enttarnung von Klaus Fuchs aus Großbritannien fliehen und ging in die DDR nach Ost-Berlin. 1950 schied Werner auf eigenen Wunsch aus der GRU aus.

„Sie war die vielleicht erfolgreichste Kundschafterin der Sowjetunion im Zweiten Weltkrieg“ und eine der wenigen, die Stalins Misstrauen, seine Säuberungen und Verhaftungswellen unversehrt überlebten. Sie wurde aber 10 Jahre nach ihrem Ausscheiden aus der GRU aus dem Amt für Information in der DDR entlassen, weil sie eine Panzerschranktür zu schließen vergaß. Nach sechs Jahren im Staatsdienst beschäftigte sie sich als Autorin zunächst überwiegend mit der Publikation von Kinderbüchern. In dieser Zeit nahm sie ihr Pseudonym Ruth Werner an.

1969 ehrte die GRU sie mit einem zweiten Rotbannerorden, dem höchsten Militärorden der Sowjetunion. Bis 1977 erfüllte sie ihre Verschwiegenheitspflicht äußerst diszipliniert.

Mit der Veröffentlichung ihrer Autobiografie Sonjas Rapport in der DDR gelangte sie zu großer Popularität. In dem Bestseller verschwieg sie jedoch ihre Kontakte zu Klaus Fuchs, der zu diesem Zeitpunkt noch lebte. Im gleichen Jahr wurde sie in der DDR mit dem Nationalpreis I. Klasse und mit dem Karl-Marx-Orden geehrt.

Zur friedlichen Revolution in der DDR betrat die nunmehr 82-Jährige im November 1989 noch einmal die politische Bühne und sprach im Berliner Lustgarten vor Zehntausenden nach dem Fall der Mauer von ihrem Vertrauen in einen Sozialismus mit menschlichem Antlitz. Anfangs setzte sie noch großes Vertrauen in Egon Krenz. Sie war glücklich als Gorbatschow sein Programm verkündete und hoffe – vergeblich –, es würde auf die DDR abfärben. Danach zog sie sich wieder aus der Öffentlichkeit zurück.

Sie gehörte bis zu ihrem Tod dem „Ältestenrat“ beim Parteivorstand der PDS an.

Bei ihrer Beisetzung im Juli 2000 auf dem Friedhof Berlin Baumschulenweg sprach ein Gesandter der Russischen Föderation als Trauerredner. Ohne dass Werner jemals Uniform getragen hatte, war sie Oberst der Roten Armee. Postum erhielt sie den russischen Orden der Freundschaft. Auszeichnungen Rotbannerorden 1937 Rotbannerorden 1969 Nationalpreis 1. Klasse 1977 Karl-Marx-Orden 1977 Orden der Freundschaft 2000 (postum) Schriften

als Ursula Beurton

Immer unterwegs. Reportage aus Prag über die Tätigkeit unserer Ingenieure im Ausland. Verlag Die Wirtschaft, Berlin 1956

als Ruth Werner

Ein ungewöhnliches Mädchen. Verlag Neues Leben, Berlin 1958 Olga Benario. Die Geschichte eines tapferen Lebens. Verlag Neues Leben, Berlin 1961 Über hundert Berge. Verlag Neues Leben, Berlin 1965 Ein Sommertag. Verlag Neues Leben, Berlin 1966 In der Klinik. Verlag Neues Leben, Berlin 1968 Muhme Mehle. Neuauflage: Spotless, Berlin 2000 Kleine Fische – Große Fische. Publizistik aus zwei Jahrzehnten. Verlag Neues Leben, Berlin 1972 Die gepanzerte Doris. Kinderbuchverlag, Berlin 1973 Ein sommerwarmer Februar. Kinderbuchverlag, Berlin 1973 Der Gong des Porzellanhändlers. Verlag Neues Leben, Berlin 1976 Vaters liebes gutes Bein. Kinderbuchverlag, Berlin 1977 Gedanken auf dem Fahrrad. Verlag Neues Leben, Berlin 1980 Kurgespräche. Verlag Neues Leben, Berlin 1988 Sonjas Rapport (autobiografisch). Erste vollständige Ausgabe, Verlag Neues Leben (Eulenspiegel Verlagsgruppe) 2006 (zuerst 1977),

Ruth Werner - Sie war die größte Spionin des 20. Jahrhunderts Beitrag in der Mitteldeutschen Zeitung vom 14.5.2017

Sagen, Geschichten und Legenden rund um Carwitz

Der Schatz bei Carwitz

Ein Knecht ging einst in der Johannisnacht, in der die verborgenen Schätze aus der Erde steigen, durch den Hohlweg am Hauptmannsberg, nicht weit vom Preesterbrook. Dort sah er am Boden glühende Kohlen liegen und meinte, ein Hirte habe sein Feuer nicht gelöscht. Da seine Pfeife ausgegangen war, suchte er sich, indem er die grö- ßeren beiseite stieß, ein kleines, recht hell glühendes Stück heraus und legte es auf den Tabak. Trotzdem brannte die Pfeife nicht wieder an, und ärgerlich schob er sie in die Tasche. Am anderen Morgen holte er sie hervor und fand einen blanken Louisdor daran. Sofort ist er in den Hohlweg gelaufen, wo er den Schatz habe brennen sehen, und hat zu seiner Freude wenigstens noch die Stücke, die er beim Suchen nach einer passenden Kohle mit der Hand berührt hatte, gefunden. Der übrige Schatz war wieder versunken, aber es war genug, dass er bei einiger Sparsamkeit immer Geld hatte bis an sein Lebensende.

Flurnamen auf der Carwitzer Feldmark Feldmark

Chronistenkontakt zu Carwitz