Fortlaufende Ortschronik von Behnkenhagen

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Die Geschichte von Behnkenhagen

Um die Chronik übersichtlicher zu gliedern, existiert für jede Epoche ein eigener Artikel.

Herkunft von Behnkenhagen

1250 Nachweise im Meckl. Urkundenbuch: Behnkenhagen MUB Nummer: 463/546/570/583/591/603/636/640/

Behnkenhagen im späten Mittelalter (um 1200 bis 1517)

Reformation und Nachreformationszeit (1517 bis 1648)

Bis zur napoleonischen Zeit (bis 1813)

Bis zur Reichseinigung (bis 1871)

Deutsches Reich bis 1918

Deutsches Reich bis 1945

SBZ und DDR bis 1990

die heutige Zeit

Einigen wichtigen Einrichtungen sind eigene Artikel gewidmet:

Schwarzenpfost als Teil des Dorfes Behnkenhagen

Die Lünenburg

Der Danziger-Botenweg

Das Forstrevier und seine militärische Nutzung

Sagen, Geschichten und Legenden rund um Behnkenhagen

Aus alten Rostocker Gerichtsakten weiß das „Ordelbook des Rostocker Niedergerichtes“ vom Juni 1578 folgendes zu berichten: „Daselbst ist der aus dem kurbrandenburgischen Dorfe Brüsenhagen stammende Peter Richardes durch die Stadtknechte vor das Gericht vom Leben zum Tode verurteilt worden.“ Einige Wochen zuvor hatte Richardes gemeinsam mit einem Landsknecht in Behnkenhagen gebettelt. Dabei waren sie bei einem Bauern eingedrungen und hatten ihn bestohlen. Die Bauernfamilie hatte ihn anschließend verfolgt und ihnen das Diebesgut wieder abgenommen. Nachdem sie von den Bauern gar fürchterlich verprügelt worden waren, floh der Landsknecht nach Toitenwinkel und versteckte sich auf dem Gute des Grafen von Moltke. Richardes hielt sich einige Tage in Volkenshagen auf. Einige Tage später trafen sich die beiden Landstreicher wieder und schworen dem Bauern Rache. Des Nachts schlichen sie sich an das Bauerngehöft heran und entfachten in der Scheune ein Feuer. Zuerst steckten sie das dort gelagerte Stroh an. Als nächstes entzündeten sie das Dach des Bauernhauses. Die Bauern des Dorfes hatten ihre Not, zu verhindern, daß das ganze Dorf ein Opfer der Flammen wurde. Einige Tage darauf nahmen die Rostocker Stadtknechte Richardes fest. Der Landsknecht entkam. Unter der Folter des Stadtbüttels gestand der ruchlose Brandstifter seine Tat. Das Urteil lautete, daß er mit demselben Übel sein Ende finden solle, welches er anderen angetan hatte. Der Fronmeister führte ihn vor die Tore der Stadt, wo er auf dem Scheiterhaufen verbrannt wurde. An der damaligen Richtstätte führt heute die Petribrücke über die Warnow.

Der Sagenkreis des Gaelknöker

Wossidlos letzte unvollendete Arbeit - ein Sagenkreis aus Behnkenhagen

Vor wenigen Jahren fand sich in einem noch ungeordneten Bestand des Rostocker Stadtarchives ein unscheinbares und unvollendetes Manuskript aus den dreißiger Jahren. Es war die Sammlung und wissenschaftliche Auswertung des mehrere hundert Beispiele umfassenden Sagenkreises um die Gestalt des „Gaelknoekers“ der auf seinem Berg am südlichen Ortsrande von Behnkenhagen wohnen solle. Wossidlo bezeichnete darin die Sagen um diese Gestalt als den lebendigsten und umfangreichsten geschlossenen Sagenkreis seiner jahrzehntelangen Forschungsarbeit. Er war sich sicher daß ein historisch wichtiger Platz aus grauer Vorzeit hier in der Volksüberlieferung fortlebt. Es war ein zwergenhaftes Männlein, sehr dürr, von gelber Hautfarbe und gelb gekleidet, daher auch sein Name. Als Aufenthaltsort hatte er sich den „Gaelknoekerbarg“, auf der südlichen Behnkenhäger Feldmark ausgewählt. Wenn der Heidedämon sich den Leuten bemerkbar machte, kam er meist wie ein Wirbelwind daher. Er blies die zusammengeharkten Heuhaufen auseinander, sogar ganze Wagenladungen mit Heu soll er umgeworfen haben. Des Nachts ärgerte er die bei dem Vieh auf dem Felde gebliebenen Hütejungen. Er band ihnen die Säcke, in die sie wegen der Kälte gekrochen waren, über dem Kopf zusammen und trieb dann die Tiere auseinander. Besonders schlimm erging es den jungen Mädchen, die zum Nüssepflücken in die Heide kamen. Gaelknoeker ergriff sie und hängte sie an den Füßen auf. Dagegen konnten sie sich nur schützen, wenn sie Bullerjahn (Baldrian) in die Schuhe gesteckt hatten. Dagegen war der Kobold machtlos. Seine Hilfsbereitschaft zeigte er aber den unschuldig in Not geratenen Menschen. Eines Abends war ein kleines Mädchen auf dem Wege von Blankenhagen nach Behnkenhagen. Aus Angst vor Gaelknoeker weinte es. Da erschien er und fragte das Kind, warum es weinte. „Ick heff so Angst vor Gaelknoeker“, antwortete es. Der kleine Mann brachte das Kind sicher nach Behnkenhagen, und als sie da waren, meinte er: „Segg dei Lüd man, Gaelknoeker hett di nah Hus bröcht, hei deit keinen Minschen wat!“ Eine unheimliche Angst hatte der Gaelknoeker vor Gewitter. Eines Tages traf er einen armen Mann, dessen einzige Kuh verendet war. Nun hatte der Mann schon verschiedene Lweute um Geld gebeten, aber umsonst. Als Gaelknoeker von der Not des Mannes und dessen Familie hörte, gab er ihm einen Topf voll Geld für den Kauf. Er sagte: „Üm de un de Tied sallst du mi dat Geld wedderbringen un den „Hurra“ ropen!“ Zur bestimmten Zeit erschien der Mann auch mit dem Geld und rief immer „Hurra“. Daraufhin antwortete eine Stimme: „Wend dat Geld taun Gauden an! Burra het Hurra dotslahn!“ Der Blitz hatte ihn nun wohl doch erschlagen. Einmal kam auch eine alte Frau nach Blankenhagen auf die Mühle. Sie brauchte Mehl, aber ohne Bezahlung gab der Müller nichts. Als sie zu weinen begann, tat sich die Tür auf, leise trat Gaelknoeker ein und flüsterte ihr zu: „Dat is nich so slimm, Mudder, hier bring ick di´n Pott voll Geld. Un wenn du´t mi wedder bringen wist, denn gah nah´n Barg un rop nah Kullerjahn!“ Das tat sie auch, sobald es ging, aber im Berg ließ sich eine tiefe Stimme vernehmen: „Bullerjahn hett Kullerjahn dotslagen.“ Da konnte sie das Geld behalten.

Flurnamen auf der Behnkenhäger Feldmark