Fortlaufende Ortschronik Peenemünde

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Kenndaten der Ortschronik
OrtPeenemünde
Zeitlicher Schwerpunkt1875-1960; fortlaufend
Urheberrechte..
Erstellungszeitraumseit 2018
Publikationsdatumveröffentlicht
Inhaltliche KategorisierungGeschichte der Gemeinde ...
Status (Ampelsystem)in fortlaufender Bearbeitung



Die Geschichte von Peenemünde

Um die Chronik übersichtlicher zu gliedern, existiert für jede Epoche des Ortes Peenemünde auf der Insel Usedom ein eigener Artikel.

Peenemünde im späten Mittelalter (um 1200 bis 1517)

Peenemünde

1282 Ersterwähnung - Bogislav IV. verleiht der Stadt Wolgast das Lübische Recht. Auf dieser Urkunde erhält Wolgast Peenemünde.

1306 erhält Wolgast von Bogislav IV. die Wiese Peenemünde und den großen Woitik (Inselwiese bei Peenemünde).

Reformation und Nachreformationszeit (1517 bis 1648)

1630 Landung des Schwedenkönigs Gustav II. Adolf – Eintritt in den Dreißigjährigen Krieg.

bis zur napoleonischen Zeit (bis 1813)

Unter Schwedens Herrschaft (1648 - 1720)

1693 Vermessung durch die Schweden: 33 Familien werden genannt (9 Bauern, 10 Kossäthen). 1721 nach dem Nordischen Krieg wird Peenmünde preußisch.

1693 Dieses Dorf Peenemünde gehört zur Zeit unter die Stadt Wolgast, welches ungefähr vor 150 Jahren von den Fürsten hier in Pommern gekauft haben sollen.

Die Einwohner haben ihren Kirchgang im Greslyn [Kröslin] das gegenüber auf der anderen Seite des Flusses liegt. Einwohner: Es sind 33 Personen aufgeführt, darunter Bauern, Kossaten, Einlieger, Vogt und Krüger, Holländer und Der Constabel auf der Schanze.

Im Krug trinken sie brav und wenn kein Bier da ist, sitzen sie den halben Tag dort , bis von der Stadt die Biertonne kommt. Dann geht es wieder lustig zu. Obwohl der Bauer kein Brot zu Hause hat, er doch am Abend einen Kümmel haben muss, wenn er sich danach nur wohl fühlt. Die Schiffer konsumieren auch genug.

Peenemünde Jagd: Jagen wenn die Wolgaster Ratsherren Hochzeit oder Begräbnis halten, dann dürfen sich auch die Jäger bedienen.

1672 der Voigt heißt Johann Brehm

bis zur Reichseinigung (bis 1871)

unter Preußen

1779 Kämmereidorf Peenemünde gehört der Schwedisch-Pommerschen Stadt Wolgast. Es hat 9 Vollbauern, 9 Halbbauern, 4 Cosäthen, 1 Forsthaus , welches auch das Herrenhaus genannt wird, und den Krug hält, 49 Feuerstellen, eine Holzwärterwohnung zwischen der königlichen und städtischen Holzung, die Peenemünderscheide genannt, Fischerei in der Peene, wie auch in dem so genannten Kerpin und Schwarzensee, Holzung welche in Eichen, Fichten und Brüchern bestehet, und ist zu der Kirche in dem Schwedisch-Pommerschen Dorfe Cröslin eingepfarret. Zu dem Dorfe gehören noch 2 Holländereien, die große und kleine Gaatz genannt, von welchem die erstere von einem Holländer, und die letztere von einem Einlieger bewohnet wird. 1876 Erbauung der Peenmünder Kapelle.

1858 ein Kämmerei – Dorf und Vorwerk der Stadt Wolgast, liegt auf der Nordwestspitze der Insel am Ausfluss der Peene in die Ostsee und ist nach Cröslin in Neuvorpommern eingepfarrt. Das Dorf hat 18 Bauer- und 4 Kossäthenhöfe nebst 14 Büdnerstellen mit 82 Wohngebäuden und 549 Einwohnern. Das gesamte Areal aus Sand- und Moorboden bestehend, begreift 6564 Morgen, wovon bei der Gemeinheits- Teilung von der Stadt Wolgast ein Teil zu einem Vorwerk geschlagen, außerdem wird von derselben besessen die Waldung von 2039 Mg. Nebst der Holländerei Gaatz unweit Peenemünde. Eine dort am Strom befindliche alte Schanze wird noch unterhalten.

1822 Einwohner: 291

Kaiserreich (1871-1918)

1872 schwerste Sturmflut (erstmals Nachweis der Höhe des Wassers)

1876 Friedhofskapelle wird gebaut. Sie übersteht die Wehrmachtszeit und ist heute Gedenkstätte.

1905 Fund des Peenemünder Goldschatzes.

Weimarer Republik (1918-1933)

1925 Errichtung des Naturschutzgebietes „Peenemünder Haken, Struck und Ruden“.

1930 Errichtung des Gedenksteines für Gustav II. Adolf mit der Inschrift. „Verzage nicht, Du Häuflein klein“.

Drittes Reich (1933-1945)

Von 1282 bis 1936 war der Grund und Boden im Besitz der Stadt Wolgast.

1936 Beschluss der Errichtung der Luftwaffen- und Heeresversuchsanstalt. Aussiedlung der Einwohner. 1942 am 3. Oktober erster Start des Aggregates 4, später V 2, - Geburtsstunde der Weltraumfahrt – Beginn einer neuen Waffentechnologie. 1943 am 18. August Bombardierung Peenemündes – über 700 Opfer. 1945 am 4.Mai besetzt die Rote Armee kampflos das Peenemünder Betriebsgelände. Beginn der Demontage. 1948 Sprengung der restlichen Anlagen, Wiederherstellung des Flugplatzes für sowjetische Marineflieger. 1951 Haupthafen Peenemünde wird Basis für die Seepolizei der DDR. 1956 Bildung der Flottenbasis Ost der Seestreitkräfte der DDR. 1958 Luftstreitkräfte der NVA übernehemen die Nutzung des Flugplatzes. 1960 Hafen wird Hauptbasisierungspunkt für die 1. Flottille der Volksmarine der DDR. 1961 Übernahme des Flugplatzese durch das Jagdfliegergeschwader 9 der Luftstreitkräfte der NVA. 1989 Letzter Flugdienst des Jagdfliegergeschwaders 9 in Peenemünde. Öffnung des Sperrgebietes, ca. 820 Einwohner.

1937 Werkbahn Peenemünde wird eröffnet - Anschluss von Zinnowitz

1938 am 01.04. landet das erste Flugzeug auf der neuen Rollbahn.

1939 im November der Überschallkanal ist fertig.

1942 Kohlestaubkraftwerk wird ans E-Netz geschlossen.

1942 am 03.10. gelungener Start der Rakete A4 vom Prüfstand VII. Sie fliegt 190 km weit und über 84 km hoch bis an den Rand des Weltalls. Damit begann das Zeitalter der Raumfahrt.

1943 vom 17. auf den 18. Oktober Bombenagriff auf Peenemünde ca. 700 Tote

1945 am 08.02. gelingt einem sowjetischen Kriegsgefangenen mit 9 weiteren Häftlingen die Flucht mit einem deutschen Bombenflugzeug.

1945 am 04.05. sowjetische Soldaten erreichen Peenemünde

SBZ und DDR (1945-1990)

1948 bis 1958 sowjetische Militärflieger stationiert in Peenemünde

1951 Seepolizei der DDR im Haupthafen von Peenemünde

1952 die NVA der DDR übernimmt den Luftwaffenstützpunkt

1956 Seestreitkräfte der DDR - Flottenbasis in Peenemünde

1961 am 16.05. Jagdgeschwader 9, Heinrich Rau, der Luftstreitkräfte der DDR wird nach Peenemünde verlegt

1989 Ende des Flugdienstes der NVA

1989 Einwohner: 830

1990 Ende der Militärzeit in Peenemünde - Öffnung für Besucher

die heutige Zeit

1990 Übernahme der NVA durch die Bundeswehr. Auflösung des Jagdfliegergeschwaders 9, Betreibung des Haupthafens als Marinestützpunktkommando Peenemünde der Bundeswehr.

1990 am 28.07. wird der Förderverein Peenemünde e.V. gegründet. Sammeln und bewahren von historischen Dingen durch Bewohner der Insel und Interessierten..

1991 Eröffnung des Historisch-Technischen Informationszentrums.

1993 Rekonstruktion der Peenemünder Kapelle als Mahnmahl und Gedenkstätte.

1996 Schließung des Marinestützpunktkommandos Peenemünde. Öffnung des Hafens für die Öffentlichkeit nach über 60 Jahren Militärpräsenz, ca. 500 Einwohner.

1999 ein sowjetische U-Boot wird durch Private im Hafen befestigt (Museum)

2000 Phänomenta - Technische Erlebnisse - wird eröffnet.

2006 Christian Mühldorfer-Voigt wird Museumschef - er löst Dirk Zache ab.

2006 eine "Walterschleuder" (Rampe für die V1) erhält das Museum, sie wird aus den Niederlanden aus Twente geholt.

2008 Bürgerinitiative gegen den Deichrückbau gegründet. (Deichrückbau - Ausglaichsmaßnahme für die Bauten in Lubmin)

2013 Das Museum erhält die Auszeichnung "Europa Nostra Award"

2019 Sechs Milionen Besucher wurden seit Eröffnung im Museum gezählt.

Bildergalerie durch Peenemünde zwischen 1997 und 2001

Einigen wichtigen Einrichtungen sind eigene Artikel gewidmet:

z.B.

Herkunft und erste Erwähnung von Peenemünde

1282 Ersterwähnung - Bogislav IV. verleiht der Stadt Wolgast das Lübische Recht. Auf dieser Urkunde erhält Wolgast Peenemünde. 1306 erhält Wolgast von Bogislav IV. die Wiese Peenemünde und den großen Woitik (Inselwiese bei Peenemünde).

Peenemünder Schanze

1400 Zoll und Lotsenstation,

1628 auf Weisung Wallensteins wird die Schanze mit Erdwällen sternenförmig ausgebaut und mit kaiserlichen Soldaten besetzt, für 20 Tage besetzt der Dänenkönig Christian IV. die Schanze und plündert von hier aus Wolgast aus.

1630 nimmt ohne Gegenwehr der Schwedenkönig Gustav II. Adolf die Schanze in Besitz. Durch Kriege wechselnde Besetzungen.

1721 nach Friedensschluss besetzt Preußen die Schanze mit 120 Mann.

1757 nach baulichen Veränderungen toben im Siebenjährigen Krieg die letzten und schwersten Kämpfe.

1759 wird auf Befehl Friedrich des Großen geschliffen, sie bleibt Lotsen und Zollstation.

1848 Wiederaufbau der Schanze während des Deutsch-Dänischen Krieges.

1870 letzte militärische Besatzung während des Deutsch – Französischen Krieges. 1903 Einstellung des Zoll- und Lotsenwesens, die Schanze wird weiter zu privaten Wohnzwecken genutzt.

1932 wird die Schanze in einem Prospekt als Pension und Besichtigungsobjekt beschrieben.

2005 sind nur noch wenige Reste zu sehen.

die Bauernhöfe

Peenemünderscheide 1779 Peenemünde - eine Holzwärterwohnung zwischen der königlichen und städtischen Holzung, die Peenemünderscheide genannt wird.

Kirche

Peenemünde gehörte bis 1939 zum Kirchspiel Kröslin (Festland). Die Fahrt dorthin war mit dem Boot über den Peenestrom. Nach dem Bau der Kirche Karlshagen kam Peenemünde zu diesem Kirchspiel.

Friedhofskapelle Peenemünde

Die Schule

1901 Alte Schule in Peenemünde





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Sturmfluten

Sturmfluten an der Ostseeküste

1872 - Im Kreis Usedom Wollin gingen an Spenden ein: 23.223 Taler, daran kann man erkennen wie groß der Schaden war.

Entschädigungen z.B.: in Taler

Swinemünde 1.181, Peenemünde 5.730, Karlshagen 2.268, Hammelstall 990, Zinnowitz 1.456, Damerow 7.699, Zempin 695, Koserow 710

1903 - Im Kreis Usedom Wollin gingen an Spenden ein: 15.000 Mark

Entschädigungen z.B.: in Mark

Peenemünde 2.291 für 94 Personen, Karlshagen 345 für 41 Personen, Zempin 1.126 für 30 Personen

Peenemünder Goldschatz

Peenemünder Goldschatz von 1905

1905 wurden beim Pflanzen von Bäumen in PEENEMÜNDE Goldringe gefunden. Die Goldringe von PEENEMÜNDE, auch als PEENEMÜNDER Goldschatz bekannt, wurden in den Jahren 1905 und 1908 an der Nordspitze der Insel Usedom entdeckt. Der Fund besteht aus insgesamt sieben vollständigen Goldringen und einem halben, unterhalb des Mittelstücks durchgerissenen Ring. Die Ringe werden auf die Zeit zwischen 1000 und 1100 datiert und den Goldschmiedearbeiten der Wikinger zugeordnet. Die Originale befinden sich im Kulturhistorischen Museum STRALSUND. Kopien sind im PEENEMÜNDER und WOLGASTER Museum zu sehen. Die schwere Sturmflut vom 31.12. 1904 hatte wahrscheinlich schon einen Teil der zudeckenden Erdschicht weggespült.

Cämmerer See

bei Peenemünde ist rund 18 Hektar groß. Die maximale Tiefe liegt bei rund 3,5 m, Im Durchschnitt liegt die Tiefe bei 1,10 m. Hechte, Barsche, Zander, Aale, Karpfen, Schleie, Rotfeder und Plötze leben im See. Der See ist durch den Bau eines Deiches zum Peenestrom entstanden, während des Aufbaus der Herresversuchsanstalt Peenemünde.

Kraftwerk

Daten für das Kraftwerk Peenemünde





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Museum Ausstellungen

Opfer von Krieg und Gewalt aus Peenemünde

Napoleonische Zeit

Opfer in französischen Diensten: Französische Flotte, Rußlandfeldzug u.a.

Befreiungskriege

Deutsch/ Französischer Krieg 1870/71

Erster Weltkrieg

Zweiter Weltkrieg

Nachkriegszeit (z.B. Lager Fünfeichen)

Sagen, Geschichten und Legenden rund um Peenemünde

Sagen aus Peenemünde

Flurnamen auf der Peenemünder Feldmark

Cämmerer See

bei Peenemünde ist rund 18 Hektar groß. Die maximale Tiefe liegt bei rund 3,5 m, Im Durchschnitt liegt die Tiefe bei 1,10 m. Hechte, Barsche, Zander, Aale, Karpfen, Schleie, Rotfeder und Plötze leben im See. Der See ist durch den Bau eines Deiches zum Peenestrom entstanden, während des Aufbaus der Herresversuchsanstalt Peenemünde.

Gaatz

1779 Zu dem Dorfe Peenemünde gehören noch 2 Holländereien, die große und kleine Gaatz genannt, von welchem die erstere von einem Holländer, und die letztere von einem Einlieger bewohnet wird.

Peenemünder Schanze

1779 lag an dem Ausflusse der Peene in die Ostsee die Peenemünder-Schanze, welche 1763 rasiret wurde. Jetzt steht daselbst nur das königliche Zoll- und Licenthaus, und eine Baracke nebst einem Wachhause. Vor der gewesenen Schanze von hier aus lieget das Dorf Peenemünde und die Holländerei Gaatz, welche zwar beide der Stadt Wolgast gehören, aber unter königlicher Preußischer Hoheit stehen.

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