Fortlaufende Ortschronik Krummin

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Kenndaten der Ortschronik
OrtKrummin
Zeitlicher Schwerpunktfortlaufend
UrheberrechteHilde Stockmann
Erstellungszeitraumseit 2020
Publikationsdatumveröffentlicht
Inhaltliche KategorisierungGeschichte des Ortes Krummin
Status (Ampelsystem)in fortlaufender Bearbeitung


Die Geschichte von Krummin

und Ortsteil Neeberg

Um die Chronik übersichtlicher zu gliedern, existiert für jede Epoche ein eigener Artikel.

Krummin und Neeberg im späten Mittelalter (um 1200 bis 1517)

Krummin

1230 Ersterwähnung - wurde der Kirche zu Bukow (Netzelkow) zugesprochen, die den Zehnten erhielt. Vor

1278 hatte Barnim I. das Patronat an die Kirche von Krummin an den Ritter Johann Voß geschenkt.

1290 erhielten es die Söhne Heinrich, Friedrich und Konrad Voß übertragen.

1302 erhält das Nonnekloster der Zisterzienser in Wollin das Eigentum über das Land Buckow und die Kirche zu Krummin zugesprochen.

1305 19.02. Bischof Heinrich von Kammin gewährt allen, die der Michaelskirche in Krummin Wohltaten erweisen einen 40 tägigen Ablass.

1305 19.03. vom Kloster Wollin erhält das Kloster Krummin alle Besitzungen im Lande Buckow. -

1309 wird diese Auseinandersetzung der Klöster bestätigt. Bei der Ausstattung auch eine Mühle erhalten (Wassermühle), erste urkundliche Erwähnung einer Mühle auf Usedom.

Bis zum Jahr

1323 Äbtissin Jutta, Bogislavs IV. Tochter.

1390 ist Katharina Lepel, Äbtissin.

1400 ist Anna Cäcilie von Mansfeld Äbtissin.

1434 ist Gese Lepel Äbtissin.

1442 es werden geistliche Stiftungen (Vikarien) erwähnt von Hennig von Schwerin aus Sossow? und Hermann Lepel aus Neuendorf.

1455 erhielt die Klosterkirche im Auftrag des Papstes einen Indulgenzbrief, in dem den Gläubigen ein langer Ablaß für den Besuch des Gottesdienstes verheißen wurde.

1480 wird die Nonne Brigitta Ryke als Spenderin erwähnt.

1482 verschreiben Hans Owstin und seine Frau geb. Köller eine Hufe Land in Ziemitz.

1503 Erteilung der Gerichtsbarkeit durch den Bischof von Kammin

1520 bestand eine Vikarie des “heiligen Kreuzes“ denn Marten Swaven in Gützkow verkaufte an Marten Szwerow.

1530 bis 1563 Äbtissin Sophie Kolre (von Köller) unter welcher das Kloster aufgehoben wurde.

(Liste der Äbtissinen – Liste der Pfarrer in der Chronik der Insel Usedom von R.Burkhardt S 110)

Neeberg

1230 Ersterwähnung - kommt zur Kirche Bukow (mit dem Zehnten).

1309 als Neberghe unter den Krumminer Klostergütern aufgeführt.

Reformation und Nachreformationszeit (1517 bis 1648)

1563 Auflösung des Zisterzienserinnenklosters - St. Michael wird Pfarrkirche

1618 - 1648 im 30jährigen Krieg Zerstörung der Klosteranlagen.

1630 Im Ort starben 43 Menschen an der Pest

Bis zur napoleonischen Zeit (bis 1813)

Unter Schwedens Herrschaft (1648 - 1720)

Krummin

1652 Der von Schweden geadelte Oberst Joachim von Radecke erhält als die Güter Krummin, Mölschow und das Dorf Loddin. Seine Wittwe mit ihren zwei Töchtern kämpfte nach dem Tod ihres Mannes um das Gut Loddin. Seine erste Frau und Tochter sterben 1655 in Krummin.

1693 Dieses Amtsdorf bei Die Peen oder Die Wike, ist im Osten ungefähr 1/2 Meile von Wolgast abgelegen. Der unten verzeichnete Pensionarius, de Winnig, hat samt den darunter gehörenden Amtsdörfern, wie Neberg, Sitz, Sempin und Koserow dafür 300 Rthl Pacht gegeben. In alten Zeiten soll hier ein Kloster gestanden haben, wovon am Seestrand noch Rudimentezu sehen sind, welches dieses Amt besessen hat. Aber nach dessen Ruin soll dieses Gut also an das Fürstenhaus gefallen sein.

Im Dorf haben vor dieser Zeit 4 Bauern und 12 Kossaten gewohnt . Jeder Bauer hat 3 Hakenhufen gehabt, doch wieviel ein jeder von den Kossaten besessen hat, weiß man nicht. Hier ist die Amtskirche. worunter Neberg, Sitz, innerhalb des Amtes, samt Bannemin, Zimitz und Sauzin außerdem gehören. Bemerke, daß diese Kirche aus den Resten des alten Klosters gebaut sein soll.

Einwohner: 1. Fridrick Winnig, Pächter, 2. Johan Wittow, Pastor, 3. Hans Jamik, Halbbauer 2 1/8 Hakenhufen, 4. Michael Blankhals, 2 1/2 Hakenhufen. Einlieger: 5. Ertmann Smitt, 6. Jochom Krull, 7. Allis Joabt, der Krüger, 8. Baltasar Österik, der Schafhirte, Andreas Greek, Viehhirte, Jochom Schröder,9. Jacob Farber, 10. Michel Stropp, Küster, 11. Des seligen Pastor Johan Banlamps Wuitwe.

1675 Carl Gustav Wrangel bekam Krummin.

Neeberg

1693Dieses Dorf ist gleich bei Wolgast im Südosten belegen, direkt am Strand der Peen und hat von alters zum Amtsdorf Krummin gehört. Hier haben früher 4 volle Bauern und 2 Kossaten gewohnt. Die Vollbauern haben soviel Land wie einer von diesen gegenwärtig bewirtschaftet besessen, doch wieviel die Kossaten gehabt haben, weiß man nicht.Jetzt bewohnen das Dorf 5 Stück Einwohner. Die Bauern haben jeder 3 Hakenhufen und beide Halbbauern soviel zusammen wie ein Vollbauer.

Es ist zu vermerken, daß hier zweierlei Herrschaften darüber bestimmen, nämlich 1 1/2 Hakenhufen gehören zu Herrn Bläman, Fortifications-Kämmerer in Stockholm. Dieses Land soll er vom Seligen Oberst Radik gekauft haben, oder vielmehr hat er dieses als Pfand für eine Summe Geldes. Das andere Land gehört zusammen unter Krumin. Dieses Dorf gehört zu Krumins Kirche, wo der Pastor des Amtes wohnt.

Was den Grenzverlauf angeht, so grenzt es im Osten an Krummin ohne Strittigkeit, desgleichen an Mölschow im Norden und an Sauzin im Westen durch 4 Grenzsteine. Zum Süden hin ist das Acterwater, Die Wyk, genannt.

Einwohner: 1. Hans Lüder, Bauer, Schulze 3 Hakenhufen, 2. Christopher Grek 3 Hakenhufen, 3. Georgen Panter, 3 Hakenhufen, 4. Michel Knok und 5. Jochom Düns Halbbauern. Einlieger: 6. Jacob Österik, 7. Jochom Steckling, Viehhirte.

Bis zur Reichseinigung (bis 1871)

unter Preußen

Krummin

1779 1/2 Meile von Wolgast gegen Osten, 5 Meilen von Swienemünde gegen Westen, und und 5 Meilen von Uesedom gegen Norden an einem Wasser, welches die Crumminsche Wiecke genannt wird,

hat außer einem Vorwerke 1 Prediger, 1 Küster, 2 Bauern, 6 Büdner, 1 Predigerwitwenhaus, 1 Kirchenhaus, 1 Schmied, und eine zur Uesedomschen Synode gehörige Mutterkirche, zu welcher die Dörfer Neberg, Mahlzow, Zecherin, Mölschow, Bannemin, Zinnowitz, Sauzin, das Vorwerk Ziemitz, und die ½ Meile von hier entfernte Wolgastische Fähre diesseits der Peene, woselbst die Ueberfahrt mit einem Prahm nach Wolgast ist, inngleichen der so genannte Hammelstall bei Mölschow, eingepfarret sind. Die sämtlichen zu diesem Kirchspiele gehörigen Oerter, und die Dörfer Zempin, Coserow, Loddin und das Vorwerk Damerow, werden der Wolgastische Ort genannt. Ehemals war hier ein berühmtes Jungfrauenkloster, wovon aber nur noch die Kirche übrig ist.

Das Vorwerk hat 1047 Morgen 5 Ruthen. Der Acker liegt in 3 Schlägen von dem Acker des Predigers und der Bauern abgesondert, und ist von ziemlicher Güte. Die Wiesen sind sämtlich einschnittig und mittelmäßig. Das Vorwerk hat mit dem Dorfe längst des kleinen Strummins eine gemeinschaftliche Weide, welche aber sehr tief ist. Die Dienste werden von 2 Bauern aus Krummin, 7 Bauern aus Neberg, 2 Bauern aus Bannemin, und 4 Bauern aus Zempin verrichtet.

1827 - 1844 Ist Wilhelm Meinhold Pastor in Krummin. Er war auch Schriftsteller.

1833 Heinrich von Corswant erwirbt das Gut Krunmmin und baut es aus.

1837 Es erscheint W. Meinholds Buch: "Reisebilder der Insel Usedom"

1842 Pfarrer W. Meinhold "Bernsteinhexe" wird gedruckt

1850 Pfarrer Zietlow schreibt die Geschichte des Klosters Grobe.

1856 Kirche: Neogotischer Anbau und Turm. Patronatsloge und Familiengruft der Corswants

1858 Kirchdorf, mit Rittergut in gleicher Lage, Mutterkirche mit Pfarre und Küsterei, 15 Büdnerstellen. 18 Wohnhäuser, 201 Einwohner.

1863 Neue Orgel eingebaut von Grüneberg, Stettin

Neeberg

Neeberg Insel Usedom.jpg

1779 5 Meilen von Swinemünde gegen Westen, 5 Meilen von Uesedom gegen Norden, und ¼ Meile vom Dorfe Crummin, an der so genannten Crumminschen Wiecke, hat 7 Bauern, 4 Büdner, und ist zu Crummin in der Uesedomschen Synode eingepfarret.

1858 ein Bauerndorf an der Krumminer Wieck, nach Krummin eingepfarrt. Bestand vorher aus 7 Bauernhöfen, wovon ein Hof zum Gute Krummin geschlagen. 12 Büdnerstellen, 24 Wohnhäuser, 171 Einwohner.

Kaiserreich (1871-1918)

1885 Otto Heinrich von Corswant läßt die Lindenallee anpflanzen

Weimarer Republik (1918-1933)

1920 Pfarrer Böttiger - Wiederentdeckung des Sippenaltars, dessen Reste heute im Museum Stettin zu sehen sind. Von 1919 bis 1933 war hier Pastor Carl Böttiger Pastor.

Drittes Reich (1933-1945)

1937 Krumminer Altar kommt zur Restaurierung ins Landesmuseum Stettin, auch der vergoldete Kelch befindet sich dort.

SBZ und DDR (1945-1990)

Krummin

1975 der goldene Kelch kommt wieder in Kirchenbesitz

1978 750-jähriges Jubiläum der Kirche S. Michael

Neeberg

1948 Freiwillige Feuerwehr gegründet

1957 neues Feuerwehrgebäude gebaut

Naturhafen wurde in den 70er-Jahren ausgebaut

Eine Bungalowsiedlung entstand zu DDR-Zeiten östlich der alten Neeberger Dorflage. In den 1970er-Jahren wurde die winzige Aushöhlung in der Krumminer Wiek für die Bewohner der Bungalowsiedlung zu einem kleinen Naturhafen ausgebaut. Doch erst der Garten- und Landschaftsbauer Stefan Wulff aus Zinnowitz, der in der Siedlung selbst einen Bungalow besitzt, hat mit seiner Gartenbaufirma das Hafenbecken sowie den kleinen Zufahrtskanal ins Achterwasser ausgehoben und das Gelände landschaftlich schön angelegt.

Seit dieser Zeit gibt es die STEFANSHÖHE.

die heutige Zeit

1993 Die Kirche St. Michael wird renoviert und Neugestaltung der 10 runden Glasfenster der Kirche durch Hermann Lindner aus Stralsund

2005 700jähriges Klosterjubiläum wir gefeiert

2005 Verwaltung: Amt am Peenestrom, Sitz in Wolgast

2010 248 Einwohner


Neeberg in der Zeitung ab 1998


Neeberg Stefanshöhe

Einigen wichtigen Einrichtungen sind eigene Artikel gewidmet:

Das Kloster und Kirche

Siehe auch * weitere Info zum Kloster Krummin

Die Geschichte - Aushang in der Kirche


Tafel der Pastoren in der Kirche

Pastor Krummin
Pastor Bartels

Friedrich Bartels:

Ich kam 1936 in Greifswald als Sohn von Traugott und Charlotte Bartels zur Welt.
Mein Vater war Pastor in Jarmen bevor er 1943 in Russland fiel.
Meine Mutter stammte aus einer Arztfamilie.
Ab 1942 besuchte ich die Grundschule in Jarmen.
Im Jahr 1948 heiratete meine Mutter den Pfarrer Ulrich Brates und im Zuge dessen zog unsere Familie um nach Magdeburg.
In Magdeburg besuchte ich von da an die Humboldt-Oberschule und machte im Anschluss mein Abitur.
In den Jahren 1954 bis 1959 studierte ich Theologie in Jena und trat daraufhin mein Vikariat in Schafstädt an.
Ab 1961 war ich als Studieninspektor beim Proseminar Naumburg beschäftigt und heiratete im gleichen Jahr Sabine (geb. Schatz).
Von 1962 bis 1969 war ich Pfarrer an St. Marien in Weißenfels und anschließend bis 1974 Pastor in der Gemeinde Krummin/Karlshagen.
Ab dem Jahre 1974 bis 2008 bekleidete ich das Amt des Pastors und Vorstehers des Pommerschen Diakonievereins Züssow e. V.
Seit 2008 befinde ich mich im Ruhestand und widme meine Zeit der Aufarbeitung der pommerschen Diakoniegeschichte.

Bildergalerie Gutshaus der Familie von Corswant

Bildergalerie Neeberg im Jahre 2000

Die Schule

Persönlichkeiten des Ortes

Malerin Elsa von Corswant

Die Malerin wurde 1875 in Krummin geboren und starb 1957 auf der Insel Gotland.

Malerin Margret Schreiber-Gorny

Galerie im Hühnerstall

Seit 1999 hat die Künstlerin das Haus in Neeberg bezogen und weiter ausgebaut. Es ist ein Blickpunkt in dem kleinen Ort und der besondere Garten läd herzlich ein.

Im Jahr 2000 war die Galerie schon sehenswert.




Erinnerungen eines Hundertjährigen

Erster Weltkrieg

Zweiter Weltkrieg

Sagen, Geschichten und Legenden rund um Krummin

Die Glocken zu Crummin

Oft geschieht es, daß Glocken, die versenkt sind, aus der Tiefe hervortauchen. Legt man dann ein Tuch oder dergleichen darauf, so sind sie gebannt und können nicht von der Stelle.

Auf dieses Weise haben am Ostermorgen die Crumminer auf Usedom zwei Glocken bekommen; die dritte , nicht gebannte, hat, als sie fortging, gesummt:

„Anna, Susanna, Kommt mit mi von danne!“

Da hat ihr die eine geantwortet:

„Margarete, Margarete, Du weißt ja, ich kann nicht von dannen, Ich bin ja behangen!“

Nachher ist Streit zwischen den Coserowern und Crumminern entstanden; jene haben die Glocken auch haben wollen und 32 Ochsen vorgespannt, haben sie aber nicht von der Stelle gebracht. Darauf haben die Crumminer sie mit sieben Ochsen weggeführt.

Flurnamen auf der Krumminer Feldmark

Zur Gemeinde Krummin gehört der Gazberg. Auf dem Berg befindet sich der Friedhof. 2003 erst wurde eine Trauerhalle gebaut. Da Platz vorhanden ist, wurde ein neuer Friedhof mit eigenem Eingang angelegt. Die alten Grabsteine können Familiengeschichten erzählen.

Um den Glockensee nordwestlich von Krummin ist ein Verlandungsmoor ausgebildet, welches zum größten Teil durch ein Erlenbruch gekennzeichnet wird. Unter überwiegend sehr feuchten bis nassen, eutrophen Standortbedingungen stockt ein Sumpffarn-Erlenwald. Große Bereiche um den See werden auch von einem dichten Erlen-Grauweiden-Gebüsch eingenommen. Am Rande des Bruches ist ein Übergang zu Rasenschmielen-Erlenwald unter feuchten Bedingungen und weiter zu Springkraut-Erlenwald auf degradierten Torfen und Anmoorbereichen gegeben. Es gibt eine randliche Grabenentwässerung.

Eine forstliche Nutzung ist direkt nicht erkennbar.