Fortlaufende Ortschronik Korswandt und Ulrichshorst

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Kenndaten der Ortschronik
OrtKorswandt
Zeitlicher Schwerpunktfortlaufend
Urheberrechte
Erstellungszeitraumseit 2020
Publikationsdatumveröffentlicht
Inhaltliche KategorisierungGeschichte der Gemeinde Korswandt
Status (Ampelsystem)in fortlaufender Bearbeitung



Zur Gemeinde Korswandt gehört der Ortsteil Ulrichshorst.

Korswandt und Ulrichshorst im späten Mittelalter (um 1200 bis 1517)

Korswandt

1243 Ersterwähnung - Geschenk von Barnim I. an das Kloster Grobe, dazu gehört auch der Bach Lassovnisza (Bäcke), der Berg Szampisca (im Süden des Thurbruchs) und der Wolgastsee.

1313 Streit wegen der Fischerei auf dem Zerninsee mit dem Kloster Dargun, Besitzer von Garz.

1360 Herzog Wartislaw von Pommern erlegt im Thurbruch den letzten Auerochsen - auch Thur genannt.

1390 Streit zwischen Korswandt, Reymar von Neuenkirchen auf Mellenthin und dem Dorf Swine wegen des zwischen ihnen liegenden Gehölzes. Die Urkunde wurde ausgefertigt. “an der Stode, de dar het de Bolbrügghe” - Bollbrügge südlich des Kesselsees.

1468 Pudagla kauft Corswandt, Zirchow und Sennin.

Reformation und Nachreformationszeit (1517 bis 1648)

Bis zur napoleonischen Zeit (bis 1813)

Unter Schwedens Herrschaft (1648 - 1720)

Korswandt

1693 Einwohner: 1. Christopher Drickel ist ein Kossat, 2. Petter Paal und 3. Michel Perewitz sind Vollbauern und habengleichbiel Land zu bewirtschaften. 4. Michel Sonnenberg ist ein Heidereiter. 5. Marten Redz und 6. Hans Schwichtenberg sind Kossaten. 7. Michel Pahl ist Einlieger, der für Tagelohn dient.

Das Dorf Corswantz ist ein Amtsdorf, belegen auf dem Lande Ysdom im Amt Pudagla. Dessen Lage ist im Kronwald bei der Swinska Heide und verläuft mit seinen Grenzen zum Süden zusammen mit Zircko und Gartz, zum Osten und Norden mit der Krohheide. Zum Westen hin liegt das Große Ture Moor und Koten See. Eine Kirche ist nicht im Dorf, sondern sie gehen nach Zirco.

Bis zur Reichseinigung (1720 bis 1871)

Korswandt

1779 Corschwant ½ Meile von Swienemünde gegen Westen, in der Heide, an dem Gotmersee, hat 2 Bauern, 3 Cosäthen, 7 Büdner, 1 Oberförster, und ist zu Zirchow in der Uesedomschen Synode eingepfarret. Zwischen diesem Dorfe, welches schlechten Acker hat, und der Stadt Swienemünde lieget die königliche Corschwanter Fichtenheide, und in derselben ein Teerofen.

1858 Bauerdorf nach Zirchow eingepfarrt, hat eine Vereinschule mit Ulrichshorst gemeinschaftlich, 2 Bauerhöfe, 3 Kossäthenhöfe, 27 Büdner, eine ehem. Königliche Oberförsterei, eine bestehende Königliche Unterförsterei. Die beiden Bauernhöfe sind mit der ehem. Oberförsterei zu einer größeren Besitzung vereinigt. 33 Wohnhäuser mit 332 Einwohnern sind vorhanden.

Ulrichshorst

1774 Ersterwähnung

1779 ein Colonistendorf ½ Meile von Swienemünde gegen Westen ohnweit Corschwant, woselbst in 15 Häusern 30 Familien, und zwar in einem jeden Hause 2 Familien wohnen. Der König bewilligte, um das Thurbruch trocken und nutzbar zu machen, ein Capital von 10475 Rthlr., durch deren Anwendung vor einigen Jahren, unter der Aufsicht des königlichen Geheimen-Ober-Finanz-Krieges- und Domainenrathes von Brenkenhof, ein Strich des Landes von 6134 Morgen 86 ½ Ruthen durch die Ablaßung des Gotmer- und Cachlinschen Sees gewonnen worden. An diesem Bruche ist zugleich diese Colonie von 30 Familien angesetzet worden, von welchen eine jede 6 Morgen an Wiesen und einiges Gartenland erhalten hat, und dafür Grundgeld und Wiesenzins entrichtet. Die sämtlichen Einwohner des Dorfes besitzen insgesamt 324 Morgen 156 Ruthen an Wiesen, und außerdem ist ihnen ein von dem Thurbruche übrig gebliebener Platz von 46 Morgen ebenfalls für einen bestimmten Zins in Erbpacht überlassen worden. Diese Colonie ist nebst einem Landmesser, welcher sich hier angebauet, und noch 2 Familien auf seine Kosten angesetzet hat, zu Zirchow in der Uesedomschen Synode eingepfarret.

1858 eine Colonie im Thurbruch nach Zirchow eingepfarrt, bestehend aus 33 Colonisten – Stellen, 1 Müller und 17 Büdnern. In der letzten Zeit sind der Feldmark noch hinzugekommen: ein Teil eines parzellierten Bauernhofes von Zirchow nebst der Forstweide – Abfindungsfläche. In der Colonie befinden sich 57 Wohnhäuser mit 359 Einwohnern.

Kaiserreich (1871-1918)

Ulrichshorst

1897 Großbrand im Ort

Weimarer Republik (1918-1933)

Drittes Reich (1933-1945)

1937 Der Ortsname wird offiziell nun mit K geschrieben.

SBZ und DDR (1945-1990)

1968 Straße mit Bitumendecke belegt von Ulrichshorst nach Reetzow

die heutige Zeit

2005 die Verwaltung wird vom Amt Usedom-Süd übernommen. Vorher Amt Ahlbeck bis Stettiner Haff

2009 Golfplatz wird eröffnet - Baltic Hills Golf Usedom Korswandt

2011 577 Einwohner

Korswandt in der Zeitung 1998 bis 2014


Ulrichshorst in der Zeitung 1997 - 2016

Einigen wichtigen Einrichtungen sind eigene Artikel gewidmet:

Försterei Korswandt

Revierförsterei Korswandt

1800 - Forstinspektion Swinemünde mit 5 Oberförstereien: Caseburg, Corswandt, Warnow, Neuhaus, Pudagla -

1819 - Caseburg und Corswandt werden zur Oberförsterei Friedrichsthal -

1946 - Rest von Friedrichsthal (Reviere Kamminke und Korswandt) und Pudagla gehören zum Kreisforstamt Usedom, ab

1950 Kreisoberförsterei Usedom, ab

1952 zum Staatlichen Forstwirtschaftsbertrieb Wolgast -

1963 Übernahme der Revierförster, Bauernförster und Privatförster durch die StFB (Staatliche Forstbehörde).

Der Wolgastsee

Die Schule

Opfer von Krieg und Gewalt aus ...

Napoleonische Zeit

Opfer in französischen Diensten: Französische Flotte, Rußlandfeldzug u.a.

Befreiungskriege

Deutsch/ Französischer Krieg 1870/71

Erster Weltkrieg

Zweiter Weltkrieg

Sagen, Geschichten und Legenden rund um Korswandt und Ulrichshorst

Die Sage vom Wolgastsee

Vor ungefähr 1000 Jahren soll hier eine weiße Prinzessin gewohnt haben. Das Mädchen soll das schönste Kind der Welt gewesen sein, weiß wie Schnee und Augen wie Sterne am Himmel. Die Mutter der Prinzessin stammte aus Rußland von der Wolga und war verheiratet mit einem schwedischen Königssohn, der ihr in der Mitte des Sees ein weißes Schloß erbaute (daher der Name weiße Prinzessin), um sie vor Überfällen zu schützen. Denn die Störtebeckerschen Räuber, die auf dem Jordansee hausten, hatten auch hier bei Heringsdorf einen Unterschlupf. 17 Jahre hatten die beiden glücklich hier zusammen gelebt. Eines Tages fuhr nun das Königspaar mit seinem goldenen Kahn zur Swine hinein am Bollkanal entlang. Als sie an der Bollbrücke vorbeikamen, begegnete ihnen die wilde Jagd. Seitdem blieb das Königspaar verschwunden.

Die kleine Prinzessin wartete von Jahr zu Jahr auf die Rückkehr ihrer Eltern. Sie war damals im Alter von zwölf Jahren ein wunderschönes Kind (sie soll 115 Jahre alt geworden und im Herbst gestorben sein). Das Schloß ist dann in einer Johannisnacht versunken und zwar in der Mitte des Sees, aber jeden Ostermorgen, wenn die Sonne am Himmel tanzt und man über der tiefsten Stelle des Sees ist, sieht man das Schloß sich in der Tiefe spiegeln...

Man sagt sogar, daß ein unterirdischer Gang unter dem See vorhanden war. An einem Landvorsprung hat eine Eiche etwa 12 Meter Umfang gestanden, von der drei unterirdische Gänge liefen, deren einer zum Schloß führte. In dieser Eiche wohnte ein Zwerg, der die Prinzessin jeder Weise beschützte. In der Richtung rechts von der Eiche, am Berge, sollen große schwedische Schätze gelagert haben, wieder weiter links ein großes Bernsteinlager, in welchem der Zwerg arbeitete. Man behauptet, daß die Bernsteinhexe vom Streckelsberg Verbindung mit der Prinzessin hatte. Oft kam auch hier die wilde Jagd vorbei, konnte aber dem Zwerg nie etwas anhaben. Nach Jahren versuchten Corswandter und Ulrichshorster, den Schatz zu heben. Sie hatten alle Vorsichtsmaßregeln getroffen, da fing es in der Eiche an zu klopfen und als die Leute von ihrem Vorhaben nicht abgingen, kam der Zwerg. Seine Augen blitzten wie Feuer und sprühten Funken über die Ruhestörer, die schnellstens die Flucht ergriffen. Später soll noch einmal eine Räuberbande versucht haben, die Schätze zu heben; aber da kam die wilde Jagd und riß ihnen die Köpfe herunter, so daß allen bis auf den heutigen Tag der Mut vergangen ist, die Schätze anzueignen. Der Schatz lag wieder friedlich da, der See glitzerte und die Wasserrosen leuchteten mit all ihrer Schönheit über die sanft kräuselnden Wasser. Noch heute soll diese königlichen Blüten niemand abpflücken, wenn er nicht Todes sterben will; denn es wird gesagt, das der Zwerg den Goldschatz in den See versenkt habe und daß die traumschönen Blüten der Wasserrosen die Schönheit des Schatzes ans Licht trügen...

Ein kleines Mädchen von Corswandt fand einmal auf dem Wege, an dem jetzt das Wasserwerk liegt, viele vier und fünfblättrigen Kleeblätter, von denen sie sich die Taschen voll pflückte. Als sie nach Hause ging, setzte sie sich müde auf einen Stein und sah plötzlich an der Stelle, wo sie die Kleeblätter gepflückt hatte, ein großes, hell brennendes Feuer. Als sie nach Hause kam, erzählte sie dies ihrer Mutter, die mehr dahinter vermutete und sich einen Sack nahm und mit diesem und der Tochter zu der Stelle zurückeilte. Dort aber sah sie zu ihrem großen Schreck einen Zwerg mit einem langen Bart sitzen. Die Kleine nahm allen Mut zusammen und sagte: "Guten Tag, lieber Zwerg!" Dieser antwortete: "Schönen Dank, mein Kind! Komm gib mir einmal den Sack, den Deine Mutter mitgebracht hat." Das Kind gab ihm den Sack und der Zwerg nieste dreimal hinein und sprach: "Wenn Du vor Sonnenaufgang nicht sprichst, so wird in diesem Sack lauter Gold und Edelstein sein. Geh nun und sei schweigsam!" Zu Hause angekommen, sagte aber das Kind zu seiner Mutter: "Gib mir den Sack!" Da schwoll der Sack mit einmal ganz dick an, so sehr, daß er platzte und heraus spritzte die ganze Stube voll Wasser und in der Mitte saß ein Frosch, der quakte: "Wat hevt ji nich dat Mul holn! Wat hevt ji nich dat Mul holn! nu ist ut, nu ist ut, ut, ut!"---

Das ist die Geschichte von dem niesenden Zwerg und von dem Verlust des Goldes und Geschmeides. Eine Perle unseres Waldes und unserer Heimat aber strahlt heute wie ehedem in alter Pracht und Schönheit und erfreut viele Augen und macht viele Herzen glücklich.

Das ist der herrliche Wolgastsee! ---