Fortlaufende Chronik des Klosters und der Stadt Doberan: Unterschied zwischen den Versionen

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='''Die Geschichte von Doberan chronologisch'''=
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=Zu Bad Doberan gehören drei Ortsteile=
  
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* [[Heiligendamm]] (Rehaklinik, Kliniken, Fachschule für Angewandte Kunst, Allgemeines)
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* [[Althof]]
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* [[Vorder-Bollhagen]]
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Walkenhagen ?
  
Um die Chronik übersichtlicher zu gliedern, existiert für jede Epoche ein eigener Artikel.
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=* [[Die Geschichte von Doberan als Chronologie]]=
  
==Ur- und Frühgeschichte in der Region Doberan==
+
=* [[Die Landschaft in ihrer Entstehung und als Naturraum]]=
  
==Althof und Doberan im späten Mittelalter (um 1200 bis 1517)==
+
geographisches,geologisches, Natur und Umwelt
  
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=* [[Zur Ur- und Frühgeschichte]]=
  
==Reformation und Nachreformationszeit (1517 bis 1648)==
+
=*[[Das Zisterzienserkloster Doberan und seine Geschichte]]=
  
 +
=*[[Die Stadt Bad Doberan und ihre Geschichte]]=
  
==bis zur napoleonischen Zeit (bis 1813)==
+
=*[[ Sagen, Geschichten und Legenden rund um Doberan]]=
 
 
 
 
==bis zur Reichseinigung (bis 1871)==
 
 
 
 
 
==Kaiserreich (1871-1918)==
 
 
 
 
 
==Weimarer Republik (1918-1933)==
 
 
 
 
 
==Drittes Reich (1933-1945)==
 
 
 
 
 
==SBZ und DDR (1945-1990)==
 
 
 
 
 
==die heutige Zeit==
 
 
 
 
 
=Einigen wichtigen Einrichtungen sind eigene Artikel gewidmet:=
 
 
 
===Die Landschaft in ihrer Entstehung und als Naturraum===
 
 
 
* [[geographisches]]
 
* [[geologisches]]
 
* [[Klima, Wetter]]
 
* [[Natur und Umwelt]]
 
 
 
===Zur Ur- und Frühgeschichte===
 
 
 
===Herkunft und erste Erwähnung von Doberan===
 
 
 
===Bildung/Schulwesen===
 
 
 
==Bedeutende Doberaner==
 
 
 
* [[Hier finden Menschen ihren Platz die in Doberan geboren, gestorben oder durch Ereignisse in besonderer Beziehung zum Ort stehen.]]
 
Personen, insbesondere Mitglieder der ehemals regierenden Fürstenfamilie, die ihre letzte Ruhestätte im Münster gefunden haben wurden hier nicht aufgenommen. Ihnen ist ein eigenes Kapitel beim Doberaner Münster gewidmet.
 
 
 
 
 
===Ackermann, Hermann (August Traugott) - Pädagoge===
 
 
 
geb. 3.2.1851 Ludwigslust - gest. 1937 Bad Doberan
 
 
 
 
 
Vater: Franz (Ludwig Friedrich) A., Pädagoge
 
Große Stadtschule Rostock; 1869 Studium in
 
München, Leipzig, Berlin und Rostock; 1876
 
Promotion in Rostock; 1877 Staatsprüfung in Rostock;
 
1876/77 Lehrer an der Realschule in Bützow; 1877-
 
1919 Lehrer (1906 Gymnasialprofessor) für Latein,
 
Griechisch, Geschichte, Geographie und Deutsch
 
an der Großen Stadtschule Rostock; Ruhestand in
 
Bad Doberan; »Untersuchungen zur Geschichte
 
der Barciden« (Diss., 1876); »Über die räumlichen
 
Schranken der tribunizischen Gewalt« (1892).
 
 
 
===Adolf Friedrich - Herzog zu Mecklenburg(-Schwerin)===
 
 
 
geb. 10.10.1873 Schwerin - gest. 5.8.1969 Eutin begr. Ratzeburg (Domfriedhof)
 
 
 
 
 
Vater: Friedrich Franz II., Großherzog von Mecklenburg(-
 
Schwerin) (3. Ehe)
 
Ehefrau: 1.) (Victoria) Feodora, Tochter von Heinrich XXVII.,
 
Fürst Reuß
 
Ehefrau: 2.) Elisabeth, Tochter von Botho, Graf von Stolberg-
 
Roßla
 
Vitzthumsches Gymnasium Dresden, 1894
 
Abitur; Reise von Kairo durch den Orient nach
 
Konstantinopel; 1895 Premierleutnant beim Militär in
 
Berlin; 1896-1898 als Herrenreiter bekannt geworden,
 
gewann 1898 das Armeejagdrennen in Berlin-
 
Hoppegarten; am 24. April 1917 Heirat auf Schloss
 
Osterstein in Gera; Wohnsitz im Großherzoglichen
 
Palais am Blücherplatz in Rostock; seine erste Frau
 
starb am 18. Dezember 1918, einen Tag nach der
 
Geburt ihrer gemeinsamen Tochter Woizlawa Feodora;
 
nach dem Tod seines Halbbruders Johann Albrecht
 
(1920) am 15. Oktober 1924 Heirat mit dessen Witwe
 
in Ludwigslust; lebten in Bad Doberan (Villa Feodora),
 
seit 1945 in Eutin; Afrikareisender, Kolonialpolitiker;
 
leitete Forschungsexpeditionen nach Ostafrika
 
(1907) und zum Tschadseegebiet (1910/11); 1912-
 
1914 Gouverneur der deutschen Kolonie Togo; nach
 
dem Ersten Weltkrieg Vizepräsident der Deutschen
 
Kolonialgesellschaft für Südwestafrika (sein Bruder
 
Johann Albrecht war 1895-1920 Präsident); 1934,
 
1937, 1952 und 1956 Afrikareisen; 1960 Ehrengast
 
bei der Unabhängigkeitsfeier von Togo; Präsident des
 
Bad Doberaner Rennvereins; 1928-1934 Präsident
 
und 1948 Ehrenpräsident des Deutschen Automobil-
 
Clubs; 1926-1956 Mitglied, ab 1956 Ehrenmitglied
 
des Internationalen Olympischen Komitees; 1949-
 
1951 Präsident, ab 1951 Ehrenmitglied des Nationalen
 
Olympischen Komitees; beteiligt an der Ausrichtung
 
der Olympischen Spiele in Amsterdam (1928), Los
 
Angeles (1932), Garmisch-Partenkirchen (1936) und
 
Berlin (1936); seit 1903 Mitglied, 1956 Ehrenritter
 
des Johanniterordens; 1909 und 1919 Dr. h. c. der
 
Universität Rostock; Ehrenbürger von Bad Doberan;
 
1953 zum 80. Geburtstag Verdienstkreuz des
 
Verdienstordens der BRD; »Meine Reise in Deutsch-
 
Ostafrika« (1906); »Ins innerste Afrika« (1909; 1910
 
Übers. ins Engl.); »Vom Kongo zum Niger und Nil« (2
 
Bde.; 1912; 1913 Übers. ins Engl.) »Durch Ruanda
 
zum Kiwu-See« (1924); »Giraffen- und Büffeljagd in
 
Nord-Kamerun« (1926) und »Die Rennen zu Doberan«
 
(1929) in »Mecklenburgische Monatshefte«.
 
 
 
===Algenstaedt, Wilhelm  Pädagoge===
 
 
 
 
 
geb. 30.8.1855 Wattmannshagen - gest. 14.11.1899 (Bad) Doberan
 
 
 
 
 
Vater: Heinrich A., Theologe
 
Schwester: Luise (Auguste Johanna Marie) A., Diakonisse,
 
Schriftstellerin
 
1870-1875 Domschule in Güstrow; Mathematik- und
 
Naturwissenschaftsstudium in Leipzig, Erlangen und
 
Rostock; 1881/82 Probejahr am Realgymnasium in
 
Schwerin; 1882 Staatsexamen in Rostock; 1882-1884
 
Lehrer am Pädagogium in Ballenstedt; 1884-1899
 
Lehrer für Mathematik und Naturwissenschaften am
 
Gymnasium in Doberan; »Beiträge zur Determination
 
der Elemente des Dreiecks« (1894).
 
 
 
===André, Johanna - Sängerin===
 
 
 
 
 
geb. 30.6.1859 (Bad) Doberan - gest. 23.6.1926 Braunschweig
 
 
 
 
 
Vater: Opernsänger
 
1879 am Hoftheater Braunschweig, wo sie während
 
ihrer gesamten Karriere blieb; vor allem als Wagner-
 
Sopranistin bekannt; sang 1882 bei den Bayreuther
 
Festspielen im »Parsifal«; ihre Glanzrollen in Wagner-
 
Opern waren Senta in »Der Fliegende Holländer«,
 
Isolde in »Tristan« und Brünhilde in »Der Ring des
 
Nibelungen«; trat auch als Konzertsängerin auf.
 
 
 
===Apperley, Charles James (Pseud.: Nimrod) - Sportler, Journalist, Schriftsteller===
 
 
 
 
 
geb. 1777 Plâsgronow (Wrexham/Denbighshire/England) - gest. 19.5.1843 London (England)
 
 
 
 
 
Erster Unterricht durch seinen Vater; Rugby-Schule;
 
1804 Wohnsitz auf Bilton Hall (Warwickshire);
 
widmete sich der Landwirtschaft und der Jagd; 1821
 
in Hampshire; Sportsmann und Autorität für Jagd
 
und Pferde; in England Mitglied des Kingscote Club
 
und der Gentlemen-Jockey; lebte zehn Jahre in
 
Frankreich; besuchte mit Vater und Sohn Tattersall
 
im Sommer 1828 Mecklenburg und das Friedrich-
 
Wilhelms-Gestüt bei Neustadt (Dosse); die Reise
 
führte von Hamburg über Zierow, Doberan, Wardow,
 
Prebberede, Gievitz, Basedow, Neubrandenburg
 
und Neustadt nach Berlin; besichtigte in Zierow
 
das Gestüt des Barons Wilhelm von Biel, mit einem
 
Abstecher zu dessen jüngeren Bruder Gottlieb von
 
Biel in Weitendorf, nahm an Pferderennen in Doberan
 
und Neubrandenburg teil und erlebte eine Saujagd
 
beim Grafen Friedrich von Hahn in Basedow; sein
 
Tagebuch ist eine der frühesten Darstellungen über
 
Rennsport und Vollblutzucht; notierte auch seine
 
Beobachtungen über Land und Leute, Sitten und
 
Gebräuche; Beschreibung dieser Reise im 3. Band
 
der »Zeitung für Pferdeliebhaber« des Majors von
 
Wachenhusen; Reisebericht im englischen »Sporting
 
Magazine« (1829); »Aus alten Zeiten. Nimrods
 
Tagebuch« (1909; Übers. ins Dt.); Abhandlungen
 
unter seinem Pseudonym in Zeitschriften; »Remarks
 
on the Condition of Hunters« in »Sporting Magazine«
 
(1822-1828; 1833 dt. Übers. in »Hippologische
 
Blätter«; 1837 als Buch erschienen); »Nimrods
 
Hunting Tour« (1835); »Das Rennpferd. Seine
 
Erziehung und Vorbereitung für die Rennbahn«
 
(1838); »The Horse and the Hound« (1842); »The life
 
of a Sportsman« (1842); seine Schrift »Das Pferd«
 
wurde Bestandteil der »Encyclopaedia Britannica«.
 
 
 
Arnswaldt, Hans Jürgen von
 
Forstwirt
 
geb. 16.5.1897 Schwerin
 
gest. 2.12.1988 Nordhorn
 
Vater: Georg (Michael Hubert Martin) von A., Forstwirt,
 
Naturschützer
 
Gymnasium in Doberan; 1915 Notabitur;
 
Kriegsdienst; praktische Forstlehre; Forststudium
 
in Eberswalde; 1922 Referendar- und 1924
 
Assessorexamen; verwaltete 1924-1934 das
 
Forstamt Altheide (bei Ribnitz); nach der
 
Pensionierung des Vaters 1934-1945 Verwaltung
 
des Forstamts Schlemmin (bei Bützow), 1945-
 
1949 des oldenburgischen Forstamtes Lensahn
 
(Holstein), 1949-1962 des Sachsenwaldes im
 
Fürstlich-Bismarckschen Forstamt Friedrichsruh;
 
1962 Ruhestand in Rastede (Oldenburg);
 
»Der Sachsenwald. Die Forstwirtschaft in
 
der Vergangenheit und Gegenwart« (1951);
 
»Wertkontrolle in Laubwäldern. Festschrift zur
 
Verleihung des Karl-Abetz-Preises am 17. Mai 1974«
 
(1974).
 
 
 
Arresto, Christlieb Georg Heinrich
 
(gen.: Burchardi)
 
Schauspieler, Dichter
 
geb. 14.3.1768 Schwerin
 
gest. 22.7.1817 (Bad) Doberan
 
Vater: Karl Rudolf A., Kanzlist
 
Lateinschule in Halle; 1786 Jurastudium in
 
Rostock; machte dort Schulden und kehrte 1788
 
nach Hause zurück; kam zum Grenadier-Regiment
 
nach Holland; desertierte und tauchte 1794
 
unter dem Namen Burchardi als Schauspieler am
 
Stuttgarter Hoftheater auf; schloss sich 1798 der
 
Großmannschen Gesellschaft in Hannover an;
 
Gastspiele in Hamburg und Leipzig; 1801-1804 in
 
Schwerin; 1804 Direktor des deutschen Theaters
 
in Petersburg; 1910/11 Direktor einer wandernden
 
Schauspielergesellschaft, die in Libau und Mitau
 
spielte; 1813 Auftritt mit der Breedeschen Truppe in
 
Güstrow; übernahm die Stelle des Schauspieldirektors
 
von Doberan; spielte abwechselnd in Rostock,
 
Güstrow, Schwerin und Doberan; Herzoglich
 
mecklenburgischer Hofschauspieler; gilt als Verfasser
 
der mecklenburgischen Hymne »Gott segne Friedrich
 
Franz«; »Die Zeiten. Prolog zur Feier des 10. Augusts
 
in Doberan« (1815); Theaterstücke: »Vergehen
 
und Größe« (1796), »Frohe Laune« (1800), »Der
 
Indienfahrer« (1803), »Die Soldaten« (1804) und
 
»Der feindliche Sohn« (1805).
 
 
 
Backhaus, Alexander
 
Agrarwissenschaftler
 
geb. 28.7.1865 (Bad) Doberan
 
gest. 15.6.1927 Rostock
 
Vater: Ökonom
 
1891 Professor für Landwirtschaft in Göttingen;
 
1896 Direktor am Landwirtschaftlichen Institut
 
der Universität Königsberg; 1904 Leiter der
 
Städtischen Rieselgüter Berlin; 1906 Direktor der
 
Landwirtschaftlichen Hochschule Montevideo; 1913
 
Professor in Königsberg; ab 1919 Besitzer und Leiter
 
des Lehr- und Versuchsgutes Bollhagen; Mitbegründer
 
der neuzeitlichen angewandten Betriebslehre; fand
 
ein Verfahren zur Herstellung künstlicher Muttermilch;
 
»Nordamerikanische Schweinezucht« (1894);
 
»Agrarreform. Ein Mittel zur Linderung deutscher
 
Not« (1919).
 
 
 
Bang, Ludwig (Friederich Carl)
 
Maler
 
geb. 24.1.1857 (Bad) Doberan
 
gest. 1930 Bad Doberan
 
Gymnasium in Lübeck; Studium in München; malte
 
in München, Luzern und Nürnberg Wandbilder; lebte
 
bis zum Ersten Weltkrieg in den USA und malte dort
 
Wand- und Historienbilder; 1914 Rückkehr nach
 
Doberan; hier entstanden Landschaftsbilder und
 
Bildnisse mit Motiven aus der heimatlichen Sagenwelt
 
wie »Die Legende vom Heiligen Damm«, »Die
 
Legende von Doberan« und »Der alte Lindenhof von
 
Doberan«; »Der einzige Trost« (Staatliches Museum
 
Schwerin).
 
 
 
Becker, Johann Hermann
 
Mediziner
 
geb. 5.6.1770 Schwerin
 
gest. 7.1.1848 Parchim
 
Vater: Hermann Ludwig B., Mediziner
 
1793 Promotion in Rostock; 1794-1797 praktischer
 
Arzt in Altona; seit 1797 praktischer Arzt in Parchim;
 
1810 Hofrat; 1815 Großherzoglicher Leibarzt; 1826
 
Geheimer Medizinalrat; seit 1833 auch Zweiter
 
Badearzt in Doberan; seit 1837 Erster Badearzt;
 
1843 Ehrenbürgerrecht Parchims; »Versuch einer
 
allgemeinen und besonderen Nahrungsmittelkunde«
 
(4 Bde.; 1810-1818); »Anweisung zu einem
 
zweckmäßigen Verhalten vor und bei dem Ausbruch
 
der Cholerakrankheit« (1831); »Der Magen in einem
 
gesunden und kranken Zustand betrachtet« (1836);
 
»Doberan im Sommer 1837« (1838); »Über die
 
kohlensauren Gasbäder in Doberan« in »Freimüthiges
 
Abendblatt« (1841).
 
 
 
Behm, Johannes
 
Theologe
 
geb. 6.6.1883 (Bad) Doberan
 
gest. 13.10.1948 Berlin
 
Vater: Heinrich B., Theologe
 
1908 Repetent; 1911 Privatdozent für Neues
 
Testament in Erlangen; seit 1913 Privatdozent in
 
Breslau; 1916 außerordentlicher, 1920 ordentlicher
 
Professor in Königsberg; 1923 in Göttingen;
 
1935 Berlin; nach dem Zweiten Weltkrieg freier
 
theologischer Forscher und Schriftsteller in Berlin;
 
veröffentlichte »Die Offenbarung des Johannes (Das
 
Neue Testament Deutsch)« (1935).
 
 
 
Behr, Johann Heinrich Carl von
 
Gutsbesitzer
 
geb. 30.3.1802 (Bad) Doberan
 
gest. 21.3.1864 Hindenberg
 
Vater: Forstwirt
 
Erwarb 1827 die Güter Hindenberg und Veelböken;
 
1839 ritterschaftlicher Deputierter des Amtes
 
Gadebusch; Direktor des Kreditvereins; 1845 Provisor
 
des Klosters Dobbertin; 1855 Vizelandmarschall.
 
 
 
Berno
 
Bischof
 
geb. ?
 
gest. 14.1.1191 Schwerin
 
Sächsischer Abstammung; Mönch im
 
Zisterzienserkloster Amelungsborn; verließ das
 
Kloster 1154, um im Bistum Mecklenburg als
 
Missionar tätig zu sein; nach 1155, vermutlich 1158,
 
dritter Bischof von Mecklenburg; Investitur durch
 
Sachsenherzog Heinrich den Löwen; 1160 Verlegung
 
des Bischofssitzes von der Mikilenburg nach Schwerin
 
und damit erster Bischof von Schwerin; stand unter
 
dem Schutz des Sachsenherzogs, der dem besiegten
 
Wendenfürsten Pribislaw den größten Teil seines
 
Landes zurückgegeben und damit einen Verbündeten
 
gewonnen hatte; soll 1160 auf Anordnung Heinrich
 
des Löwen Massentaufen in der Döpe (kleiner See bei
 
Hohenviecheln) durchgeführt haben; mit Heinrich dem
 
Löwen im Juli 1163 in Lübeck bei der Weihe des Doms
 
anwesend; taufte den Fürsten Pribislaw vermutlich
 
1164; besuchte 1170 im Gefolge von Heinrich dem
 
Löwen den Reichstag in Frankfurt (Main), wo er von
 
Kaiser Friedrich I. (Barbarossa) eine Urkunde erhielt,
 
die ihn als Bischof von Schwerin bestätigte; 1171
 
Weihe des Schweriner Doms als erste Bischofskirche;
 
1171 Gründung des ersten Zisterzienserklosters
 
Doberan, 1172 des Zisterzienserklosters Dargun.
 
 
 
Beyer, Albrecht (Otto Heinrich)
 
Theologe
 
geb. 23.10.1902 Perlin
 
gest. 3.2.1972 Bad Doberan
 
Vater: Albrecht (Johann Nikolaus) B., Theologe
 
1921-1925 Theologiestudium in Rostock, Erlangen
 
und Zürich; 1931 Promotion und 1932 Habilitation in
 
Rostock; 1932-1939 Privatdozent für Systematische
 
Theologie; 1934 Pastor in Warnemünde; 1940-
 
1945 Marinepfarrer in Warnemünde und Norwegen;
 
1945-1947 französische Gefangenschaft; 1948-1968
 
Pastor in Warnemünde; 1948 Dozent, 1951 Professor
 
mit Lehrauftrag an der Theologischen Fakultät der
 
Universität Rostock; »Offenbarung und Geschichte.
 
Zur Auseinandersetzung mit der Theologie von Paul
 
Althaus« (Diss., 1932).
 
 
 
Biel, Gottlieb (Wilhelm Ludwig Friedrich) von
 
Gutsbesitzer, Landwirt
 
geb. 15.8.1792 Braunschweig
 
gest. 11.5.1831 Zierow
 
Vater: Christian Andreas von B., Jurist, Gutsbesitzer
 
Bruder: Wilhelm (Julius August Heinrich) von B., Gutsbesitzer,
 
Landwirt
 
Kam gemeinsam mit seinem Bruder in den Besitz
 
der väterlichen Güter, übernahm Weitendorf und
 
Neu-Jassenitz; hielt sich zunächst noch in England
 
auf; Teilnehmer der Befreiungskriege 1813-1815,
 
Adjutant des Generals von Dörnberg in Königlich
 
hannoverschen Diensten, dann Hauptmann
 
in Herzoglich braunschweigischen Diensten;
 
bewirtschaftete danach seine Güter (Parkanlagen
 
und Neubauten); betrieb gemeinsam mit seinem
 
Bruder die Zucht englischer Vollblutpferde;
 
Anerkennung mit der Veredlung der Pferdezucht
 
auch im Ausland; rief 1822 die Pferde-Wettrennen
 
in Doberan ins Leben; jährliche Rennen in Güstrow,
 
Basedow und Neubrandenburg folgten; Mitglied
 
des Mecklenburgischen Patriotischen Vereins und
 
später Distriktsdirektor; »Einiges über edle Pferde«
 
(1830); Aufsätze über Pferdezucht im »Freimüthigen
 
Abendblatt«, den »Annalen des mecklenburgischen
 
patriotischen Vereins« und anderen Zeitschriften; an
 
weiteren anonym erschienenen Schriften beteiligt:
 
»Gesetze für Mecklenburgs Pferderennen« (1823),
 
»Mecklenburgische Pferderennen 1823« (1827)
 
und »Verzeichnis der in Mecklenburg befindlichen
 
Vollblutpferde« (3 Bde.; 1827-1830); der englische
 
Hippologe Charles James Apperley besuchte 1828
 
Zierow und Weitendorf und beschrieb die Pferdezucht
 
der Brüder Biel und das Doberaner Pferderennen
 
in seinen Erinnerungen »Aus alten Zeiten (Nimrods
 
Tagebuch)« (1910).
 
 
 
Biel, Wilhelm (Julius August Heinrich) von
 
(Freiherr)
 
Gutsbesitzer, Landwirt
 
geb. 18.2.1789 Braunschweig
 
gest. 16.5.1876 Zierow
 
Vater: Christian Andreas von B., Jurist, Gutsbesitzer
 
Bruder: Gottlieb (Wilhelm Ludwig Friedrich) von B.,
 
Gutsbesitzer, Landwirt
 
Trat 1806 in das Braunschweigische Dragoner-
 
Regiment ein; wechselte 1813 als Premierleutnant
 
in das Mecklenburg-Schwerinsche Freiwillige Jäger-
 
Regiment zu Pferde; blieb hier als Adjutant des
 
Kommandeurs Graf von Moltke; dann Ordonnanz-
 
Offizier beim Erbprinzen Friedrich Ludwig von
 
Mecklenburg-Schwerin; widmete sich nach seinem
 
Austritt der Bewirtschaftung seiner 1805 ererbten
 
Güter (u. a. Zierow, Eggersdorf und Landsdorf);
 
ließ 1819-1824 das Herrenhaus von Zierow
 
umbauen; 1865 in den Freiherrenstand erhoben;
 
führte gemeinsam mit seinem Bruder, mit Buchard
 
Hartwig Graf Plessen auf Ivenack und Friedrich
 
Wilhelm Adolph Graf Hahn auf Basedow die englische
 
Vollblutpferdezucht ein und begründete damit eine
 
berühmte Zucht von Rennpferden; eng mit dem
 
ersten Pferderennen 1822 in Doberan verbunden;
 
besondere Beziehung zu England und nacheinander
 
mit zwei Engländerinnen verheiratet; 1828 in
 
Zierow Gastgeber von Charles James Apperley, der
 
über ihn in »Aus alten Zeiten (Nimrods Tagebuch)«
 
(1910) berichtete; 1845 Mitglied des Vereins für
 
mecklenburgische Geschichte und Altertumskunde;
 
Herausgeber des mecklenburgischen Gestütbuches
 
»Verzeichnis der in Mecklenburg befindlichen
 
Vollblutpferde« (3 Bde.; 1827-1830).
 
 
 
Blücher, Ulrich Vicco (Gustav Carl) von
 
Jurist, Genealoge
 
geb. 4.11.1853 Rostock
 
gest. 25.1.1936 Bad Doberan
 
Vater: Wilhelm von B., Jurist
 
Ab 1864 auf dem väterlichen Gut Gohren
 
(Hinterpommern); Gymnasium in Köslin;
 
Naturwissenschaftsstudium in München und
 
Göttingen, dann Jurastudium in Göttingen und
 
Berlin; 1879 Referendar in Celle; seit 1880 im
 
mecklenburgischen Staatsdienst; 1883 zweite
 
juristische Prüfung in Rostock; 1884 Großherzoglicher
 
Domanialverwalter im Amt Schwerin, 1890 im Amt
 
Doberan, 1895-1898 im Amt Wittenburg; 1891
 
Amtmann; 1898 Kammerrat und Vortragender
 
Rat im Großherzoglichen Finanzministerium; 1905
 
Geheimer Kammerrat; 1914 Geheimer Staatsrat und
 
Vorstand des Finanzministeriums Schwerin; Mitglied
 
des Bundesrates; Hausorden der Wendischen Krone
 
(Großkomtur); 1890 Mitbegründer des Blücherschen
 
Familienverbandes und Schriftführer; »Neueste
 
Geschichte der Familie von Blücher von 1870 bis
 
1914. Festschrift zur Siebenhundertjahrfeier der
 
Familie Blücher« (1914; Neuausgabe 2005).
 
 
 
Brandenstein, Jürgen von
 
(Freiherr)
 
Forstwirt
 
geb. 21.8.1894 (Bad) Doberan
 
gest. 27.11.1967 Celle
 
Vater: Werner von B., Forstwirt
 
1901-1913 Schulbesuch in Doberan; 1913/14
 
Forstlehre; 1914 Studium der Forstwissenschaften
 
in München; 1914-1918 Kriegsteilnehmer; 1919
 
Fortsetzung des Forststudiums in Eberswalde, 1920
 
in Berlin; 1920-1923 Referendarzeit; 1924/25
 
Forstassessor, 1925-1933 Forstmeister im Forstamt
 
Wabel; 1933-1937 Forstmeister im Forstamt Jasnitz;
 
1937/38 Forstmeister im Forstamt Lüttenhagen;
 
1938-1945 Forstmeister der Fürstlich Sayn-
 
Wittgenstein-Hohensteinschen Besitzungen; 1950-
 
1952 Mitarbeiter im Forsteinrichtungsstab Koblenz.
 
 
 
Brandt, (Christoph Gottfried Hermann) Willy
 
Philologe, Pädagoge
 
geb. 13.2.1885 Ilfeld
 
gest. 4.11.1975 Bayreuth-Laineck
 
Abitur in Ilfeld; 1903 Studium der Geschichte und
 
Klassischen Philologie in Göttingen, Straßburg
 
und Halle; Promotion und Staatsprüfung in Halle;
 
Ausbildung in Hannover und Hannoversch Münden;
 
Hilfslehrer in Aurich; 1910-1913 Oberlehrer für
 
Latein, Griechisch und Geschichte an der Großen
 
Stadtschule Rostock; danach Lektor an der
 
Universität Rostock; 1924-1937 Oberstudiendirektor
 
am Gymnasium in Güstrow; unter seinem Direktorat
 
375-Jahr-Feier der 1553 gegründeten Domschule;
 
1937 an das kleinere Doberaner Gymnasium versetzt;
 
1945 an der kampflosen Übergabe Bad Doberans
 
beteiligt; zog später nach Bayreuth; »Die Staatliche
 
Domschule zu Güstrow 1903-1928« (1928).
 
 
 
Bruhn, Robert
 
Mediziner
 
geb. 6.10.1862 Herzberg
 
gest. 21.8.1915 (Bad) Doberan
 
Vater: Carl Heinrich Friedrich B., Gutsinspektor
 
1890 Approbation in Rostock; 1891 Promotion in
 
Leipzig; Volontärarzt an der Martinschen Frauenklinik
 
in Berlin; 1892-1915 praktischer Arzt in Doberan und
 
Besitzer des Stahlbades in Doberan; 1914 Sanitätsrat.
 
 
 
Brunnengräber, Christian (Johannes
 
Rudolph)
 
Apotheker
 
geb. 19.5.1832 Schwerin
 
gest. 19.2.1893 Rostock
 
Vater: Seifenfabrikant
 
Schule in Schwerin; bis 1843 Apothekerlehre
 
bei Meyerhof in Berlin; Studium in Berlin; 1857
 
Staatsexamen in Rostock; 1858 Silbermedaille
 
für die Herstellung von Benzin im Laboratorium
 
der Schweriner Gasfabrik; erwarb 1859 die Neue
 
Apotheke (Universitäts-Apotheke, jetzt Ratsapotheke)
 
in Rostock; eröffnete eine Mineralbrunnenanstalt
 
im Großherzoglichen Palaisgarten Doberan;
 
1863 Promotion in Rostock; erweiterte seine
 
Apotheke um eine Drogen-Großhandlung
 
und eine Fabrik pharmazeutischer Präparate;
 
seit 1869 Vorstandsmitglied des Deutschen
 
Apotheker-Vereins; 1879-1891 Vorsitzender des
 
Norddeutschen Apotheker-Vereins, 1875 Reformplan
 
für die Apotheken-Konzessionierung; leitete die
 
Pharmakopöekommission für die 2. Ausgabe des
 
»Deutschen Arznei Buchs«; auf seine Anregung
 
hin erschien ab 1886 die »Apotheker-Zeitung« als
 
amtliches Organ; nach seinem Tod 1896 Einrichtung
 
der Christian Brunnengräber-Stiftung; Mitglied des
 
Vereins für Rostocks Altertümer; »Die künstlichen
 
Mineralwässer« (Diss., 1859); »Bericht über den
 
Stand der Apothekengewerbefrage« (1876).
 
 
 
1830).
 
Bülow, Friedrich (Hans Magnus Leopold) von
 
Jurist, Bürgermeister
 
geb. 31.10.1835 Toddin
 
gest. 5.9.1922 Bad Doberan
 
Vater: Gottlieb von B., Forstwirt
 
Gymnasien in Rostock und Schwerin; 1855
 
Jurastudium in Heidelberg, Göttingen und Rostock;
 
1860 erste, 1863 zweite juristische Prüfung in
 
Rostock; 1860 Auditor in der Großherzoglichen
 
Justizkanzlei Güstrow; 1863 Assessor; 1866
 
Amtsmitarbeiter im Großherzoglichen Amt Schwerin;
 
1866 3. Mitglied im Gericht Ludwigslust; 1868-1874
 
Bürgermeister und Stadtrichter in Stavenhagen; trat
 
mit Fritz Reuter in Verbindung, dessen Vater sein
 
Amtsvorgänger war; 1875 Amtmann im Amt Doberan;
 
1879 Domänenrat; 1882 regierender Beamter in
 
Doberan; 1886 Amthauptmann; 1886 Wirklicher
 
Erster Beamter; 1893 anlässlich des 100-jährigen
 
Bestehens des Seebades Heiligendamm Hausorden
 
der Wendischen Krone (Ritter); 1896 Drost; 1897
 
Gedächtnismedaille Friedrich Franz III.; 1879,
 
anlässlich der Wiederherstellung des Doberaner
 
Münsters Hausorden der Wendischen Krone (Komtur);
 
machte sich besonders um die Förderung der
 
Seebäder Brunshaupten und Arendsee verdient;
 
der Verbindungsweg zwischen beiden Badeorten
 
wurde Bülow-Weg genannt; 1905 Landdrost;
 
anlässlich seines 50-jährigen Dienstjubiläums
 
Oberlanddrost; nahm 1911 seinen Abschied;
 
»Kindergottesdienst, kirchlicher Knaben-Chor und
 
kirchlicher Gesangverein« (1914); »Liturgie und
 
Knaben-Chöre der heimischen Landeskirche im Licht
 
des Weltkrieges« (1915); »Kirchliche Zustände im
 
Heimatlande und der Weltkrieg« (1915); »Ein Laien-
 
Urteil über kirchliche Zustände im Heimatlande«
 
(1916); »Obere Geistlichkeit und Gemeinde
 
unserer evangelisch-lutherischen Landeskirche.
 
Hilferuf im Namen Vieler« (1917); »Zur heimischen
 
Verfassungsfrage« (1917); »Kirchenregiment und
 
Landtag« (1918).
 
 
 
Campenhausen, (Martha Friederike) Sophie
 
von
 
(verh.: von Plessen)
 
Hofdame
 
geb. 3.10.1776 (14.10.1776) Orellen (Livland; Ungurmuiža/
 
Lettland)
 
gest. 22.9.1837 (Bad) Doberan
 
Vater: Balthasar von C., Russischer Wirklicher Geheimer Rat
 
Ehemann: Leopold (Engelke Hartwig) von Plessen, Diplomat,
 
Minister
 
1802 Heirat in Ludwigslust; Hofdame der
 
Erbprinzessin Helene Paulowna (1. Frau des
 
Schweriner Erbgroßherzogs Friedrich Ludwig);
 
Oberhofmeisterin der Erbgroßherzogin Alexandrine
 
von Mecklenburg-Schwerin; Dame des St.-Alexander-
 
Newsky-Ordens; Bericht über das Leben am Hofe in
 
»Aus dem Tagebuch einer Hofdame 1799-1800. Ein
 
Kulturbild« (1892).
 
 
 
Crull, Richard
 
Parteifunktionär, Bürgermeister
 
geb. 27.2.1900 Mönchhagen
 
gest. 26.4.1991
 
Vater: Johann C., Postbeamter
 
1920 Kommunalpolitiker in Doberan; 1923-1932
 
Leiter der Stadtsparkasse Bad Doberan; Mitglied
 
der NSDAP; Gauamtsleiter für Kommunalpolitik
 
im Gau Mecklenburg-Lübeck; 1933 Stadtrat in
 
Schwerin und Vorsitzender der Landesdienststelle
 
des Mecklenburgischen Gemeindetags; Mai 1942
 
(zunächst kommissarisch) Oberbürgermeister in
 
Schwerin, nach der deutschen Kapitulation noch bis
 
12. Mai 1945 im Amt; danach von der englischen
 
Besatzungsmacht entlassen und inhaftiert; nach
 
1945 im Flüchtlingslager Wentorf bei Hamburg
 
tätig; Ruhestand in Tosterglope (bei Ventschau);
 
Mitglied des Vereins für mecklenburgische Geschichte
 
und Altertumskunde; »Die Berufung und Tätigkeit
 
der Beauftragten der NSDAP, der Bürgermeister
 
…« (1935); Herausgeber der Festschrift zum
 
40. Geburtstag des Gauleiters Friedrich Hildebrandt
 
»Mecklenburg. Werden und Sein eines Gaues«
 
(1938).
 
 
 
Döbereiner, (Daniel) Friedrich Marquard
 
Theodor
 
Mediziner
 
geb. 31.3.1806 Bayreuth
 
gest. 15.3.1877 (Bad) Doberan
 
Vater: Johann Wolfgang D., Chemiker
 
Sein Vater war der Erfinder einer nach ihm benannten
 
Zündmaschine; 1830 Promotion in Würzburg; 1831
 
Stabsarzt im Kriegslazarett Warschau; 1832/33
 
Quarantänearzt zur See während der Cholera auf der
 
Insel Walfisch (bei Wismar); 1833-1836 praktischer
 
Arzt in Wismar; 1836-1877 in Doberan; auch
 
Domanialamtsarzt und Arzt am Stahlbad Doberan;
 
1863 Sanitätsrat.
 
 
 
Dolberg, Ludwig
 
Theologe, Heimatforscher
 
geb. 4.4.1833 Schwerin
 
gest. 10.2.1900 Ribnitz(-Damgarten)
 
Vater: Adolf Friedrich D., Steuerrat
 
Gymnasium Fridericianum Schwerin; 1853
 
Theologiestudium in Rostock; Lehrer an der
 
Kadettenschule Schwerin; Pastor des Klosters
 
Ribnitz; 1866-1875 Pastor in Rövershagen; 1856
 
Mitglied des Vereins für mecklenburgische Geschichte
 
und Altertumskunde, seit 1858 Bibliothekar des
 
Vereins; widmete sich nach seinem Ausscheiden aus
 
kirchlichen Diensten 1875 ganz der Heimatkunde;
 
Beiträger zu Karl Bartschs »Sagen, Märchen und
 
Gebräuche aus Meklenburg« (2 Bde., 1879/80);
 
»Eine Küstenwanderung von der Warnow bis Wustrow
 
durch die Rostocker Heide« (1885); »Die St. Marien-
 
Kirche der ehemaligen Cistercienser-Abtei Doberan
 
i. M. und ihre Kunstarbeiten« (1893); Aufsätze zur
 
Geschichte mecklenburgischer Orte und Klöster;
 
»Zur Gründungs- und Baugeschichte der ehemaligen
 
Cistercienser-Abtei Doberan in Mecklenburg« (1889),
 
»Die der Cistercienser-Abtei Doberan bis zum Jahre
 
1365 urkundlich gemachten Schenkungen und
 
deren Ausnutzung durch die Mönche« (1891) und
 
»Die Verehrungsstätte des Heiligen Blutes in der
 
Cistercienser-Abtei Doberan« (1891) in »Studien und
 
Mitteilungen aus dem Benedictiner- und Cistercienser-
 
Orden«.
 
 
 
Eddelin, Peter
 
Theologe
 
geb. 30.9.1599 Rostock
 
gest. 17.7.1676 Rostock
 
1625-1675 Pastor in Doberan; »Kurzer wahrhaftiger
 
Bericht, wie es in Mecklenburg im Dreißigjährigen
 
Kriege … hergegangen« (1649).
 
 
 
Elbrecht, Ludwig
 
Architekt
 
geb. 8.3.1907 Wreschen (Posen; Września/Polen)
 
gest. 9.7.1984 Bad Doberan
 
Vater: Maurer
 
Kam als Kind mit seinen Eltern nach Doberan; Schule
 
in (Bad) Doberan; Lehre an der Baugewerkschule
 
in Eckernförde; 1934 Baumeisterprüfung; machte
 
den Betrieb seines Vaters zum Architektenbüro und
 
Bauunternehmen, das er bis 1974 führte; Bau von
 
Wohn-, Landwirtschafts- und Gewerbegebäuden;
 
errichtete die Ehm-Welk-Gedenkstätte in Bad
 
Doberan; 1948-1950 Oberbauleiter im Auftrag der
 
Landesbauverwaltung beim Ausbau von Heiligendamm
 
zur Kur- und Erholungsstätte; errichtete das HOKaufhaus
 
in Bad Doberan; denkmalpflegerische
 
Leistungen in Bad Doberan: 1954 Rathausfassade,
 
1976-1984 Rekonstruktion des Rathauses, 1974-1976
 
weißer Pavillon; Rekonstruktion des klassizistischen
 
Saals im Kurhaus Heiligendamm; ehrenamtlicher
 
Beauftragter für Denkmalpflege im Kreis Bad
 
Doberan.
 
 
 
Elisabeth
 
Herzogin zu Mecklenburg(-Schwerin)
 
geb. 23.6.1885 Roßla
 
gest. 16.10.1969 Eutin
 
begr. Ratzeburg (Domfriedhof)
 
Vater: Botho, Graf von Stolberg-Roßla
 
Ehemann: 1.) Johann Albrecht, Herzog zu Mecklenburg
 
(-Schwerin) (2. Ehe)
 
Ehemann: 2.) Adolf Friedrich, Herzog zu Mecklenburg(-Schwerin)
 
(2. Ehe)
 
Heirat am 15. Dezember 1909 in Braunschweig als
 
zweite Frau Johann Albrechts (1907-1913 Regent von
 
Braunschweig-Lüneburg); lebte ab 1913 in Schloss
 
Wiligrad; unternahm mit ihrem Mann 1909 eine Reise
 
nach Ostasien, Rückkehr nach Deutschland mit der
 
Transsibirischen Eisenbahn; 1920 Witwe; zweite
 
Heirat am 15. Oktober 1924 in Ludwigslust als zweite
 
Frau des Afrikareisenden und Kolonialpolitikers Adolf
 
Friedrich (jüngerer Halbbruder Johann Albrechts);
 
Hochzeitsreise nach Asien; nach dem Zweiten
 
Weltkrieg Reise nach Togo; lebte bis 1945 in ihrer
 
Bad Doberaner Villa Feodora, dann in Eutin; seit 1917
 
Vorsitzende des Frauenvereins des Roten Kreuzes für
 
Deutsche in Übersee.
 
 
 
Flint, Fritz
 
Parteifunktionär, Bürgermeister
 
geb. 11.3.1917 (Bad) Doberan
 
gest. 7.6.1999
 
Volksschule und Gymnasium in Doberan; 1933-
 
1936 kaufmännische Ausbildung in Rostock;
 
1937/38 Einkäufer und Korrespondent in einer
 
Werkzeugmaschinengroßhandlung in Braunschweig;
 
1938-1945 Kriegsdienst und englische
 
Gefangenschaft; 1946 Mitglied der CDU; 1946-
 
1949 Buchhalter in einer Weberei in Bad Doberan;
 
1946-1951 Stadtverordneter in Bad Doberan und
 
Kreistagsabgeordneter Rostock-Land; 1949-1951
 
Stadtrat in Bad Doberan; 1951-1953 Bürgermeister
 
von Grabow; 1953-1957 Stadtverordneter und
 
Stellvertreter des Oberbürgermeisters von Schwerin;
 
1956 Fernstudium an der Akademie für Staats- und
 
Rechtswissenschaften Potsdam-Babelsberg, Diplom-
 
Staatswissenschaftler; 1957/58 Vorsitzender des
 
CDU-Bezirksverbandes Cottbus, dann Vorsitzender
 
des CDU-Bezirksverbandes Groß-Berlin; Mitglied des
 
Präsidiums des Hauptvorstandes der CDU; 1958-1963
 
Mitglied der Stadtverordnetenversammlung von Groß-
 
Berlin und Abgeordneter Berlins in der Volkskammer;
 
1960-1977 Stellvertreter des Staatssekretärs für
 
Kirchenfragen. »Die Grabower Flurnamen« und
 
»Fritz Reuter und Grabow« in »Die bunte Stadt
 
an der Elde. 1252-1952. 700 Jahre Grabow i.
 
Meckl.« (1952); »Aus der Zeit innerparteilicher
 
Auseinandersetzungen« in »Erlebnisse und
 
Erfahrungen christlicher Demokraten aus drei
 
Jahrzehnten« (1975).
 
 
 
Framm, Carl Friedrich
 
Apotheker
 
geb. 14.6.1807 (Bad) Doberan
 
gest. 19.5.1875 Wismar
 
Vater: Johann Joachim F., Apotheker
 
1822 Apothekerlehre in der nach dem Tod des
 
Vaters von der Mutter geführten Apotheke in
 
Doberan; 1834/35 Studium in Jena, 1836 Studium
 
und Prüfung in Rostock; kaufte die Beutelsche
 
Apotheke in Grevesmühlen; 1845 Konzession für die
 
Neue Apotheke (heute Hirsch-Apotheke) in Wismar
 
Am Markt 29; produzierte auch Selterswässer
 
und Limonaden; 1859 Hofapotheker; übergab
 
die Apotheke 1866 an seine beiden Söhne Carl
 
(1838-1919) und Friedrich (1838-1917); sein
 
Bruder Heinrich (1803-1886) war Hofapotheker
 
und sein Bruder Wilhelm (1805-1959) Kaufmann
 
und Hoflieferant in Doberan; »Ein Mecklenburger
 
Apothekerleben im 19. Jahrhundert. Romanbiografie«
 
(2007; von Edith Framm).
 
 
 
Friedrich Franz I.
 
Großherzog von Mecklenburg(-Schwerin)
 
geb. 10.12.1756 Schwerin
 
gest. 1.2.1837 Ludwigslust
 
begr. (Bad) Doberan (Münster)
 
Vater: Ludwig, Erbprinz zu Mecklenburg(-Schwerin)
 
Ehefrau: Luise, Tochter von Johann August, Prinz von Sachsen-
 
Gotha-Roda
 
Vom Kammerherrn Theodor von Usedom erzogen,
 
der ihn zur weiteren wissenschaftlichen Ausbildung
 
auch nach Lausanne und Genf begleitete; kehrte 1771
 
im Alter von 15 Jahren nach Ludwigslust zurück;
 
Heirat am 31. Mai 1775 auf Schloss Friedenstein in
 
Gotha; trat nach dem Tod seines Onkels Friedrich
 
(dem Frommen) am 24. April 1785 die Regentschaft
 
an, denn sein Vater Herzog Ludwig war bereits 1778
 
gestorben; nahm seine Residenz wie sein Vorgänger
 
in Ludwigslust; bei Regierungsantritt galten in
 
Mecklenburg-Schwerin die Landständische Verfassung
 
von 1523, der Hamburger Vergleich von 1701 sowie
 
der von seinem Großvater Christian Ludwig II. mit
 
den Ständen abgeschlossene Landesgrundgesetzliche
 
Erbvergleich von 1755, in dem die wirkliche
 
Macht der Ritterschaft gegeben und eine absolute
 
Herrschaft des Regenten in Mecklenburg verboten
 
wurde; verfügte 1789 die Aufhebung der von Herzog
 
Friedrich gegründeten Universität in Bützow und
 
erteilte der Universität Rostock wieder alle Rechte
 
und Privilegien; im Gegenzug erkannte die Stadt
 
Rostock die Landeshoheit an, womit die langjährigen
 
Streitigkeiten um die Freiheiten der Seestadt Rostock
 
und die Rechte des Herzogs beigelegt wurden;
 
1793 Gründer des ersten deutschen Seebades
 
Doberan, wo er selbst häufig weilte; Friedrich-
 
Franz-Gedenkstein (Granitblock mit Inschrift am
 
Heiligen Damm) zur Feier des 50-jährigen Jubiläums
 
des Seebades 1843; führte Verhandlungen mit
 
Schweden und erwarb im Vertrag von Malmö 1803
 
die nach dem Dreißigjährigen Krieg an Schweden
 
abgetretene Stadt und Herrschaft Wismar nebst den
 
Ämtern Poel und Neukloster als Pfandbesitz; in seine
 
Regierungszeit fielen die Napoleonischen Kriege
 
1805-1915; 1808-1813 Mitglied des Rheinbunds;
 
empfing durch den Wiener Kongress 1815 gemeinsam
 
mit Karl II. (Regent von Mecklenburg-Strelitz) die
 
Großherzogliche Würde; führte den Titel Großherzog
 
von Mecklenburg, Fürst zu Wenden, Schwerin
 
und Ratzeburg, auch Graf zu Schwerin, der Lande
 
Rostock und Stargard Herr; der Großherzog, dessen
 
Thronfolger und deren Ehefrauen waren als Königliche
 
Hoheit zu titulieren, die nachgeborenen Herzöge
 
und Herzoginnen als Hoheit; führte das Land wieder
 
aus den Kriegsverwüstungen heraus; ließ die erste
 
Chaussee Hamburg – Berlin bauen und machte
 
die Elde schiffbar; vollzog 1820 die Aufhebung der
 
Leibeigenschaft in Mecklenburg; verbesserte 1823 mit
 
einem Landschulgesetz die Lage der Landschullehrer
 
im Domanium; seine Regierungszeit dauerte 52
 
Jahre; General der Königlich preußischen Armee;
 
Angehöriger des Johanniter-Ordens; Kolossal-
 
Statue zwischen Kaskade und Schloss Ludwigslust
 
(Albert Wolff); Büste im Staatlichen Museum
 
Schwerin (Rudolf Kaplunger); geschliffener Granit-
 
Sarkophag aus einem Findling im Doberaner Münster;
 
Nachfolger: Paul Friedrich (Enkel).
 
 
 
Gebhart, Theodor
 
Verwaltungsbeamter
 
geb. 11.10.1844 (Bad) Doberan
 
gest. 8.1.1903 Grevesmühlen
 
1875-1903 Ratsherr und Kammeringenieur in
 
Grevesmühlen; schlug bereits 1875 den Bau einer
 
Wasserleitung vor, außerdem wurde der Wallgraben
 
südlich und westlich der Stadt eingeebnet und eine
 
Allee angelegt; nach ihm sind die Gebhartstraße und
 
der Gebhartweg benannt.
 
 
 
Graff, Wilhelm Paul
 
(Pseud.: Wilhelm Paul)
 
Schriftsteller, Dramatiker, Übersetzer
 
geb. 10.3.1845 (Bad) Doberan
 
gest. 23.8.1904 Schwerin
 
Vater: Beamter
 
Kaufmannslehre; Studium in Rostock; Dramaturg
 
am Stadttheater Rostock; 1870-1874 in Berlin, dann
 
wieder in Rostock als Lektor und Hauslehrer; seit
 
1875 in Güstrow und Schwerin; zeitweilig Hilfsarbeiter
 
in der Großherzoglichen Regierungsbibliothek
 
Schwerin; 1890 Mitglied des Vereins für
 
mecklenburgische Geschichte und Altertumskunde;
 
übersetzte als Erster Tolstois »Anna Karenina«
 
(3 Bde.; 1885; Übers. aus dem Russ.); Autor
 
von Dramen und Liederarien; »Michael Kohlhaas«
 
(1871); »Odysseus. Szenen für Chor, Solostimmen
 
und Orchester« (1872; Musik: Max Bruch); »Ein
 
Götter-Märchen« (1876); »Der Student. Drama«
 
(1881); »Um die Krone« (1884 am Schweriner
 
Hoftheater uraufgeführt); »Penelope ein Gewand
 
wirkend. Konzertarie« (1895; Musik: Bruch); »Die
 
zweite Ehe des Herzogs Karl Leopold« in »Jahrbücher
 
des Vereins für mecklenburgische Geschichte und
 
Altertumskunde« (1895).
 
 
 
Gronau, Heinrich (Eduard Adolf)
 
Mediziner
 
geb. 19.1.1881 Neubukow
 
gest. 27.7.1975 Bad Doberan
 
Vater: (Georg Jakob) Leopold G., Mediziner
 
Abitur in Schwerin; 1902 Medizinstudium in
 
Würzburg, Heidelberg, Göttingen, München
 
und Rostock; 1907 Promotion in Rostock; 1908
 
Approbation in Berlin; 1907/08 Praktikant in
 
Hildesheim und an der Frauenklinik Berlin; 1908-1910
 
Assistenzarzt am Stadtkrankenhaus Wismar und in
 
Magdeburg; 1910 ärztliche Praxis in Neubukow; 1914-
 
1918 Soldat im Ersten Weltkrieg; Ende der 1920er
 
Jahre zusätzlich Betreuung der Mecklenburgischen
 
Volksheilstätte für Alkoholkranke und -gefährdete
 
in Nieder-Steffenshagen; insbesondere der Diätetik
 
und Getreideernährungsfragen verpflichtet;
 
1949 Sonderbeauftragter für Ernährung bei
 
der Landesregierung; 1956-1965 Facharzt für
 
physikalisch-diätetische Therapie und ärztlicher
 
Leiter des Sanatoriums Moorbad Bad Doberan;
 
1961 Ehrenbürger von Neubukow; »Beitrag zur
 
Frage der wirtschaftlichen Folgen nicht im Betriebe
 
entstandener körperlicher Schädigungen« (Diss.,
 
1908).
 
 
 
Hahn, Friedrich (Wilhelm Adolf) von
 
(Reichsgraf)
 
Gutsbesitzer
 
geb. 18.5.1804 Grabowhöfe
 
gest. 7.7.1859 Berlin
 
Vater: Ferdinand von H., Gutsbesitzer
 
Ehefrau: Ida von Hahn-Hahn, Schriftstellerin
 
Erbte 1805 durch den frühen Tod seines Vaters vom
 
Großvater, dem Astronom Friedrich von H., den Besitz
 
seiner Familie; ab 1818 als Nachfolger des Großvaters
 
Erblandmarschall der Herrschaft Stargard, ließ sich
 
von Vizelandmarschällen im Amt vertreten; 1826
 
vorzeitig für volljährig erklärt; 1826 erste Heirat mit
 
seiner Cousine Ida (1829 geschieden); 1828 war
 
der Reisende Charles James Apperley sein Gast;
 
Pferdezüchter und Herrenreiter; 1828, 1833, 1838,
 
1847 und 1852 Sieger der Friedrich Franz-Rennen
 
in Doberan; erster Inhaber des 1846 gestifteten
 
Hahnschen Familienfideikommiss Basedow-
 
Pleetz; veranlasste in Basedow umfangreiche
 
Baumaßnahmen, wie den Bau des Marstalls
 
(1835), die Erweiterung der Schlossanlage (1837-
 
1839), die Instandsetzung der Kirche, den Bau des
 
Westturms der Kirche (1853) und den Anbau einer
 
Familiengruft nach Plänen Friedrich August Stülers;
 
1843 gemeinsam mit seiner zweiten Frau Agnes
 
Stifter zweier Glocken im Turm der Kirche und von
 
Kleinkunstwerken (Kanne, Leuchter); ließ das Umfeld
 
der Schlossanlage durch Peter Joseph Lenné zu
 
einem englischen Landschaftspark umgestalten; 1841
 
Mitglied des Vereins für mecklenburgische Geschichte
 
und Altertumskunde; »Feier des Geburtstages der
 
regierenden Frau Gräfin, wie sie am 29. und 30. Mai
 
1842 in der Begüterung vor sich ging« (Satire Fritz
 
Reuters über Agnes) in »Mecklenburg. Ein Jahrbuch
 
für alle Stände« (1846); zusammen mit seiner
 
Frau literarische Gestalten in Helmut Sakowskis
 
Romantrilogie »Die Schwäne von Klevenow« (1993),
 
»Schwarze Hochzeit auf Klevenow« (1994) und »Die
 
Erben von Klevenow« (2000).
 
 
 
Hassell, Ulrich von
 
Soldat, Journalist, Schriftsteller
 
geb. 11.11.1848 Celle
 
gest. 11.3.1926 Bad Doberan
 
Vater: Jurist
 
Schule in Celle und Hildesheim; trat 1863 in das
 
hannoversche Kadettenkorps ein; nahm 1866 am
 
Krieg gegen Preußen teil; 1867 im preußischen
 
Heer; 1871-1874 Fortbildung an der Kriegsakademie
 
Berlin; 1874-1876 militärischer Topograph in
 
Schlesien, Pommern und Westpreußen; lehrte
 
1877-1882 an der Kriegsschule in Anklam; 1878
 
Hauptmann; 1882-1888 Kompaniechef in Frankfurt
 
(Oder); 1888-1896 in der Eisenbahnabteilung des
 
Großen Generalstabs in Berlin und Frankfurt (Main)
 
tätig; Ehrenpräsident des Christlichen Vereins
 
Junger Männer; Mitherausgeber und Redakteur der
 
»Leipziger Allgemeinen Konservativen Monatsschrift«
 
(1896 ff.) und der »Monatsschrift für Stadt und
 
Land« (1899 ff.); Redakteur der »Zeitfragen des
 
Christlichen Volkslebens« (1876-1909) und der
 
»Rundschau. Illustrierte Zeitschrift für Jugend- und
 
Jungmännermission. Organ der Nationalvereinigung
 
der Evangelischen Jünglingsbündnisse Deutschlands«
 
(1910-1924); schrieb für die »Kreuz-Zeitung«
 
und das illustrierte Familienblatt »Daheim«; lebte
 
später in Doberan; zog sich 1918 ins Privatleben
 
zurück; Militärschriften und Soldatenliteratur;
 
»Das Kolonialwesen im 19. Jahrhundert« (1900);
 
»Brauchen wir eine Kolonial-Reform?« (1906);
 
»Erinnerungen aus meinem Leben 1848-1918«
 
(1919); »Alfred von Tirpitz« (1920).
 
 
 
Havemann, Ferdinand
 
Musiker
 
geb. 28.4.1845 Goldberg
 
gest. 11.4.1929 Schwerin
 
Hilfsmusiker (Waldhornist, Bratschist,
 
Schlagzeuger) der Großherzoglichen Hofkapelle;
 
Hoboistenkorpsführer des Großherzoglichen
 
Grenadier-Regiments Nr. 89; Teilnehmer der Feldzüge
 
1870/71; Leiter des Männergesangvereins Schwerin;
 
leitete viele Jahre die Badekonzerte in Doberan;
 
1917 anlässlich seines 50-jährigen Dienstjubiläums
 
Hofmusikus; komponierte den Marsch »Hoch
 
Deutschland, die herrliche Siegesbraut« (1895).
 
 
 
Havemann, Klaus
 
Agrarwissenschaftler, Heimatforscher
 
geb. 21.1.1935 Warnemünde (Rostock)
 
gest. 30.10.2007 Bad Doberan
 
Landwirtschaftslehre; bis 1955 Fachschule für
 
Landwirtschaft in Bad Doberan; bis 1964 Studium der
 
Agrarwissenschaften in Rostock; 1969 Promotion in
 
Rostock; bis 1992 Forschungs- und Lehraufgaben zur
 
landwirtschaftlichen Betriebslehre und Agrarökonomie
 
in Rostock; Kreisvorsitzender der Gesellschaft
 
für Denkmalpflege im Kulturbund; Neugründung
 
und bis 1996 Vorsitzender des Kreisverbandes
 
Bad Doberan des Kulturbundes; »Die Anwendung
 
mathematisch-statistischer Methoden bei der kurzund
 
mittelfristigen Vorausberechnung des staatlichen
 
Aufkommens an Milch« (Diss., 1968); »Bad
 
Doberan – Heiligendamm« (1993); »Unterhaltsame
 
Chronik der Stadt Bad Doberan nebst einiger
 
Städte und Orte der Region« (1993); »Ernst Voß.
 
Ein Leben in Mecklenburg« (1995); Redakteur des
 
»Doberaner Jahrbuchs« (1995-1997); Aufsätze über
 
Persönlichkeiten, Denkmale und historische Ereignisse
 
in Mecklenburg im »Norddeutschen Leuchtturm«
 
(1978-1990) und in der »Ostsee-Zeitung« (2000-
 
2006).
 
 
 
Henning-Hennings, Willi (Friedrich)
 
Pädagoge, Bildhauer
 
geb. 8.9.1888 in Ostfriesland
 
gest. 25.12.1974 Bad Doberan
 
Vater: Architekt
 
Studium in München, Karlsruhe, Rom und Paris;
 
wirkte in Dresden, Neubrandenburg und Worpswede;
 
enger Freund von Hermann Löns; lebte seit
 
1926 in Bad Doberan; 1927-1945 Kunsterzieher
 
am Gymnasium Bad Doberan; arbeitete an
 
großen Baudenkmalen mit (Dom in Meißen,
 
Völkerschlachtdenkmal in Leipzig); Plastiken auf
 
öffentlichen Plätzen im In- und Ausland; schuf den
 
Dörchläuchting-Brunnen Neubrandenburg und die
 
bronzene Frauenfigur vor der Frauenklinik in Rostock;
 
porträtierte viele berühmte Persönlichkeiten; 1939
 
in der Ausstellung im Landesmuseum Schwerin
 
(»Rückenakt«, »Worpsweder Brücke«, »Fischerhäuser
 
in den Dünen«); nach dem Zweiten Weltkrieg vor
 
allem sakrale Kunst (Restaurierung von Altären).
 
 
 
Heyck, Eduard (Karl Heinrich Berthold)
 
Historiker
 
geb. 30.5.1862 (Bad) Doberan
 
gest. 11.7.1941 Ermatingen (Schweiz)
 
Vater: Eduard H., Landwirt
 
Große Stadtschule Rostock; 1880 Studium der
 
Geschichte, Philologie und Kunstgeschichte in
 
Leipzig, Jena und Heidelberg; 1885 Promotion in
 
Heidelberg; Privatdozent in Freiburg (Breisgau);
 
1892-1896 außerordentlicher Professor in
 
Heidelberg; 1896-1898 Archivleiter an der Fürstlich-
 
Fürstenbergischen Bibliothek in Donaueschingen;
 
1898-1909 freischaffender Gelehrter in München
 
und Berlin; 1909 Umzug nach Ermatingen; 1899-
 
1900 Vorsitzender, dann Vorstandsmitglied der
 
Gesellschaft der Bibliophilen; Herausgeber des
 
»Allgemeinen Deutschen Kommersbuches« (1893-
 
1941, auch »Lahrer Kommersbuch« genannt);
 
»Briefe einer Heidelberger Burschenschaft 1914-
 
1918« (1919); »Fortunatus. Blätter für das
 
Studententum« (1920-1934); Herausgeber und Autor
 
von »Velhagen & Clasings Monatsheften« (1891 ff.)
 
und der Reihe »Monographien zur Weltgeschichte«
 
(1897-1909); »Die Allgemeine Zeitung 1798-
 
1898« (1898); »Deutsche Geschichte« (3 Bde.;
 
1905/06); »Johanna von Bismarck. Ein Lebensbild
 
in Briefen« (1915); »Das Deutschland von morgen.
 
Kriegs- und Friedenspolitik« (1917); »Parlament
 
oder Volksvertretung?« (1918); »Das Ende der
 
Flittermonde des Hei-ho« (1927); »Gaja. Sinne und
 
Sitten der Naiven in 4 Jahrtausenden« (1928).
 
 
 
Hillmann, Max (Carl Franz Heinrich)
 
Theologe, Pädagoge
 
geb. 1.3.1868 Rostock
 
gest. 4.2.1938 Bad Doberan
 
Vater: August Friedrich Carl Johann H., Jurist
 
Gymnasium in Rostock; 1886 Studium in Rostock und
 
Leipzig; 1891 Privatlehrer in Neukloster; 1892 Lehrer
 
an der Mädchenbürgerschule Wismar; 1898 Pastor in
 
Eickelberg, 1910 in Warnkenhagen, 1924 in Gägelow;
 
seine niederdeutschen Dichtungen »Knäp un Fohrten«
 
erschienen unter dem Titel »Mangkaakt Äten« in
 
der »Ostsee-Zeitung« (1896); »Umzug« (1929),
 
»Frühlingsnacht« (1930) und »Der Naturforscher«
 
(1932) in »Mecklenburgische Monatshefte«.
 
 
 
Höflich, Lucie
 
(eigentl.: von Holvede)
 
Schauspielerin, Theaterdirektorin
 
geb. 20.2.1883 Hannover
 
gest. 9.10.1956 Berlin
 
Stiefvater: Georg H., Schauspieler, Regisseur
 
Gab 1899 ihr Debüt; Engagements in Bromberg und
 
am Raimundtheater in Wien; 1903-1932 Engagement
 
am Deutschen Theater Berlin; dazwischen auch im
 
Theater am Kurfürstendamm und im Staatstheater;
 
mit dem Schauspieler Emil Jannings verheiratet;
 
1932/33 in Hamburg; 1933/34 Direktorin der
 
Staatlichen Schauspielschule Berlin; Eröffnung
 
eines eigenen Schauspielstudios; Gastspielverträge
 
mit der Volksbühne Berlin und dem Schillertheater
 
bis 1940; weigerte sich, während des Zweiten
 
Weltkrieges aufzutreten und zog sich nach Bad
 
Doberan zurück; Intendant Werner Bernhardy
 
engagierte sie für das Schweriner Staatstheater;
 
inszenierte als Gast George Bernhard Shaws »Frau
 
Warrens Gewerbe«; 1946-1950 Schauspieldirektorin
 
in Schwerin; erfolgreiche Inszenierungen von
 
Leonid Rachmanows »Stürmischer Lebensabend«,
 
Goethes »Iphigenie auf Tauris«, Shakespeares »Ein
 
Sommernachtstraum« und Lessings »Nathan der
 
Weise»; holte berühmte Gäste wie Paul Wegener
 
als Nathan und Eduard von Winterstein als
 
Klosterbruder in Lessings »Nathan der Weise« nach
 
Schwerin; 1946-1950 Gründerin und Leiterin einer
 
Schauspielschule in Schwerin; danach Auftritte am
 
Hebbel-Theater, am Schiller- und Schlossparktheater
 
in Berlin (West); 1937 Staatsschauspielerin; 1946
 
Ehrenmitglied des Deutschen Theaters Berlin; erhielt
 
1947 in Schwerin den Professorentitel und 1953 das
 
Bundesverdienstkreuz.
 
 
 
Jeppe, Carl Friedrich Wilhelm
 
Kaufmann
 
geb. 11.9.1792 (Bad) Doberan
 
gest. 9.8.1852 Bad Eilsen
 
Vater: Forstwirt
 
Erste Bildung durch Hauslehrer; dann in einer
 
Pensionsanstalt; 1807-1812 Kaufmannslehre in
 
Lübeck; Teilnehmer der Befreiungskriege 1813-
 
1815; Reisen für verschiedene Geschäftshäuser;
 
1818 Kaufmann (Samenhandlung) in Rostock; zu
 
Studienzwecken in England und bezog von dort
 
Maschinen, Geräte, Samen und Düngemittel;
 
1830 Mitgründer und Geschäftsführer des
 
Wollmagazins in Rostock; führte Wollprobenkarten
 
und die Klassifizierung verschiedener Sorten
 
ein; Ökonomierat; Kapazität auf dem Gebiet
 
der Wollerzeugung; korrespondierte mit
 
führenden Landwirtschaftsexperten; Mitglied
 
des Mecklenburgischen Patriotischen Vereins;
 
Mitglied der Sektion Schafzucht der Versammlung
 
deutscher Land- und Forstwirte und der Russischen
 
Landwirtschaftlichen Gesellschaft; beschäftigte sich
 
mit Ökonomie-Sämereien und gab dazu mehrere
 
Werke heraus; »Herbarium Vivum von funfzig
 
der vorzüglichsten, sowie einiger schädlichen
 
Futterkräuter und Gräser nebst deren reifen Saamen.
 
Mit Bemerkungen über Kennzeichen, Boden, Aussaat
 
und Benutzung der Nützlichen sowie Vertilgung der
 
Schädlichen« (2 Bde.; 1826); »Bericht-Erstattung
 
über die sechste Versammlung deutscher Land- und
 
Forstwirthe in Stuttgart an den Mecklenburgischen
 
Patriotischen Verein« (1843); »Terminologie der
 
Schafzucht und Wollkunde oder die Kenntniß der
 
Wolle aller Länder und ihrer Eigenschaften« (1847);
 
»Bericht über die Ausstellung der Wollvließe,
 
Wollproben ec. während der zehnten Versammlung
 
deutscher Land- und Forstwirthe in Gratz 1846«
 
(1847); »Die Cultur der Weiden sowie deren
 
Futterkräuter und Gräser. Dem Mecklenburgischen
 
Patriotischen Verein bei seiner fünfzigjährigen
 
Stiftungsfeier gewidmet« (1848); »Verzeichniss
 
landwirthschaftlicher Maschinen und Geräthe im
 
Depot bei C. F. W. Jeppe in Rostock und auf Lager in
 
der landwirthschaftlichen Maschinen-Bauanstalt und
 
Eisengießerei am Bahnhof Bützow« (2 Bde.; 1856,
 
1860).
 
 
 
Jesse, Richard
 
Pädagoge
 
geb. 7.2.1870 (Bad) Doberan
 
gest. 5.6.1903 Waren (Müritz)
 
Bis 1890 Gymnasium in Doberan; Studium der
 
Mathematik und Naturwissenschaften in Leipzig
 
und Rostock; Oberlehrerexamen; 1895-1897
 
Vorbereitungs- und Probejahr in Neubrandenburg,
 
1897/98 wissenschaftlicher Hilfslehrer am
 
Katharineum in Lübeck; 1898-1903 Oberlehrer für
 
Mathematik und Physik am Städtischen Gymnasium
 
und Verwaltung des Maltzanschen Museums in
 
Waren; »Kurzes Verzeichnis der Säugetiere, Vögel,
 
Nester und Eier (Voraus geht eine kurze Geschichte
 
d. Maltzaneums)« (1901); »Das von Maltzansche
 
naturhistorische Museum für Mecklenburg in
 
Waren« in »Archiv des Vereins der Freunde der
 
Naturgeschichte« (1902); »Die Fische Mecklenburgs«
 
in »Jahresbericht des Städtischen Gymnasiums zu
 
Waren« (1903).
 
 
 
Jürß, (Martin Heinrich) Julius
 
Maler
 
geb. 19.9.1850 (Bad) Doberan
 
gest. 1918 Berlin
 
Historien- und Genremaler in München und später
 
in Berlin; Buchillustrator und Vorzeichner für
 
Holzschnitte; malte den Chor der Lutherkirche
 
Breslau mit drei Fresken aus; 1883 Glasmalereien für
 
das rumänische Königsschloss Pelesch; 1886-1908
 
mehrfach auf den Berliner Akademieausstellungen
 
und der Großen Kunstausstellung vertreten, 1883,
 
1888, 1889 und 1896 auch im Münchner Glaspalast;
 
»Entwurf für den Freskenzyklus des Schweriner
 
Gymnasiums« (1889).
 
 
 
Kade, Otto
 
Musiker, Organist, Dirigent, Komponist, Musikpädagoge,
 
Musikwissenschaftler
 
geb. 6.5.1819 Dresden
 
gest. 19.7.1900 (Bad) Doberan
 
Kreuzschule Dresden; Studium der Harmonielehre
 
und des Kontrapunktes bei Julius Otto, Moritz
 
Hauptmann und Johann Gottlob Schneider in
 
Dresden; Klavier- und Orgelstudien mit einem
 
Stipendium des Königs Friedrich August; bereiste
 
Italien und forschte dort in den Musikarchiven;
 
gründete in Dresden den Cäcilienverein für
 
gemischten Chor zur Aufführung älterer Tonwerke;
 
1853 Organist an der Waisenhauskirche Dresden;
 
1860 Großherzoglicher Musikdirektor und Leiter
 
des Schlosschores in Schwerin; erteilte ab 1866
 
Gesangunterricht am Schweriner Gymnasium;
 
Katalogisierung der Musikalien der Hofkapelle und
 
des Fürstenhauses und damit gleichzeitig Aufbau
 
der Schweriner Musikalienbibliothek; 1874 Goldene
 
Medaille für Kunst und Wissenschaft; 1884 Dr. h. c.
 
der Universität Leipzig; 1886 Professor; 1869
 
Mitbegründer und Autor zahlreicher Aufsätze der
 
»Monatshefte für Musikgeschichte«; »Cantionale
 
für die evangelisch-lutherischen Kirchen des
 
Großherzogtums Mecklenburg-Schwerin« (4 Bde.;
 
1868-1887); »Vierstimmiges Choralbuch für Kirche,
 
Schule und Haus zu dem auf Grossherzoglichen
 
Befehl 1867 erschienenen Melodieenbuche zu
 
dem Mecklenburgischen Kirchengesangbuche«
 
(1869); »Der neuaufgefundene Luther-Codex vom
 
Jahre 1530« (1871); »25-jährige Wirksamkeit
 
des Großherzoglichen Schlosschores zu Schwerin«
 
(1880); Herausgeber von August Wilhelm Ambros’
 
»Geschichte der Musik« (5 Bde.; 1880-1882);
 
»Die Musikalien-Sammlung des Großherzoglichen
 
Mecklenburg-Schwerinschen Fürstenhauses in
 
den letzten zwei Jahrhunderten« (2 Bde.; 1893);
 
Nachtrag »Der musikalische Nachlaß der Erbgroßtante
 
Auguste« (1899).
 
 
 
Kalff, Peter
 
Ordensbruder
 
geb. 1440
 
gest. ?
 
Hofmeister und einziger Geistlicher der Besitzung
 
des Zisterzienserklosters Doberan in Redentin;
 
vermutlich Verfasser des 1464 auf Hof Redentin bei
 
Wismar vollendeten »Redentiner Osterspiels« (einzige
 
Handschrift in der Badischen Landesbibliothek
 
Karlsruhe); »Comoedia de Christi passione et
 
resurrectione« (1464; 1900 Faksimile der lat.
 
Handschrift); »Dat öllste Mäkelbörger Osterspill, dat
 
schräben is in dat Johr 1464 von Peter Kalff. Ut dei
 
olle Sassensprak in uns’ hütiges Mäkelbörger Platt
 
öwerdragen von Gustav Struck« (1920).
 
 
 
Kasch, Albert
 
Bildhauer
 
geb. 15.2.1866 (Bad) Doberan
 
gest. ?
 
Vater: Fritz K., Tischler
 
Tischlermeister in Doberan; Holzbildhauer und
 
Bildschnitzer; seit 1882 Zusammenarbeit mit
 
Gotthilf Ludwig Möckel bei dessen Sakralbauten
 
in Althof und Doberan; Bildschnitzereien in der
 
Stadtkirche Sternberg, der Johanniskirche Tessin,
 
der Trinitatiskirche Hainichen und der Lutherkirche
 
Danzig-Langfuhr (1899); Retabel mit Darstellungen
 
alttestamentlicher Personen und einer großen
 
Christusfigur in der Klosterkirche Doberan.
 
 
 
Keyser, Abraham
 
(auch: Kayser, Keiser)
 
Jurist, Diplomat
 
geb. 26.3.1603 Soest
 
gest. 30.9.1652 (Bad) Doberan
 
begr. Ratzeburg (Dom)
 
Vater: Rüdiger, K., Altermann
 
Schule in Soest, Bremen, Hannover und Hildesheim;
 
1622-1625 Jurastudium in Helmstedt; 1628
 
Legationssekretär in Quedlinburg; Hofmeister
 
eines braunschweigischen Edelmannes auf dessen
 
Bildungsreise, 1633 in Rostock, danach in Frankreich
 
und England, 1637 an der Universität Leiden; 1638
 
Anwalt in Hamburg; 1639 Archivar im Dienst Herzog
 
Adolf Friedrichs I. von Mecklenburg; 1641/42
 
Hofmeister und Reisebegleiter des Erbprinzen
 
Christian (1658-1692 regierender Herzog Christian
 
Louis); 1643 im Auftrag des Herzogs Aufenthalt
 
in Frankreich und Promotion in Orléans; 1644
 
Mecklenburg-Schweriner Geheimer Rat; Vertreter
 
Mecklenburgs bei den Friedensverhandlungen in
 
Osnabrück und Unterzeichner des Westfälischen
 
Friedens 1649; in den letzten Jahren Verhandlungen
 
in den Streitigkeiten des Fürstentums Ratzeburg mit
 
dem Domkapitel; starb auf einer Geschäftsreise in
 
Doberan.
 
 
 
Klingenberg, Wilhelm
 
Pädagoge
 
geb. 12.8.1819 Niex
 
gest. 20.12.1896 (Bad) Doberan
 
Vater: Holländer (Milchbauer)
 
Von dem Küster und Lehrer Schultz in dem
 
benachbarten Dorf Sülsdorf unterrichtet; erlernte das
 
Schneiderhandwerk in Rostock; besuchte das mit der
 
Friedrich-Franz-Schule verbundene Präparandum zur
 
Vorbereitung auf den Lehrerberuf; bereits nach einem
 
Jahr Lehrer in dieser Schule; 1841 Lehrerseminar in
 
Ludwigslust; nach Absolvierung eines zweijährigen
 
Kurses Lehrer in einer neu eingerichteten Schule in
 
Glashagen (bei Doberan); 1846 Lehrer in Hohenfelde;
 
1862 Küster in Altkalen; 1893 50-jähriges
 
Amtsjubiläum, 1894 Pensionierung und Übersiedlung
 
nach Doberan.
 
 
 
Klose, (Theodor Gotthard Eduard Hermann)
 
Olaf
 
Bibliothekar
 
geb. 13.1.1903 (Bad) Doberan
 
gest. 22.3.1987 Preetz (Schleswig-Holstein)
 
begr. Heikendorf
 
Vater: Wilhelm K., Theologe
 
1914 Gymnasium in Hermannsburg bei Celle,
 
1918 am Andreanum Hildesheim; 1822 Studium
 
der Germanistik, Geschichte und Kunstgeschichte
 
in Göttingen, Tübingen, Oslo und Leipzig; 1927
 
Promotion in Leipzig; 1928 Staatsexamen in
 
Kiel; seit 1927 wissenschaftlicher Hilfsarbeiter,
 
1930 Bibliothekar an der Universitätsbibliothek
 
Kiel, dann in der Preußischen Staatsbibliothek
 
Berlin; 1923 Fachprüfung; Assessor an der
 
Universitätsbibliothek Magdeburg; 1933-1935
 
Lektorentätigkeit an der Universität Kopenhagen;
 
danach Austauschbibliothekar in Oslo; 1935 wieder
 
in der Universitätsbibliothek Kiel, verantwortlich
 
für das Sammelgebiet skandinavische Literatur;
 
1949 Direktor der Schleswig-Holsteinischen
 
Landesbibliothek Kiel; 1969 Ruhestand;
 
Bundesverdienstkreuz, Dannebrogorden, Isländischer
 
Falkenorden, Universitätsmedaille der Universität
 
Kiel und Schleswig-Holstein-Medaille; Professor;
 
Herausgeber des »Schleswig-Holsteinischen
 
Biographischen Lexikons«, (1970 ff); Mitarbeit am
 
Jahrbuch »Nordelbingen« (1923 ff.); Schriftführer
 
der Gesellschaft für schleswig-holsteinische
 
Geschichte; Herausgeber der Buchreihe »Quellen und
 
Forschungen zur Geschichte Schleswig-Holsteins«
 
und der »Geschichte Schleswig-Holsteins« (8 Bde.;
 
1954-1969); »Die Herzogtümer im Gesamtstaat
 
1721-1830« (Bd. 6, 1960); gemeinsam mit Richard
 
Sedlmeyer »Alt-Kiel und die Kieler Landschaft«
 
(1956); gemeinsam mit Lilli Martius »Ortsansichten
 
und Stadtpläne der Herzogtümer Schleswig, Holstein
 
und Lauenburg« (1962).
 
 
 
Koch, Friedrich (Johann Eduard Karl)
 
Baumeister, Geologe
 
geb. 28.9.1817 (Bad) Sülze
 
gest. 2.11.1894 Schwerin
 
Vater: August (Christian Ludwig) K., Jurist, Bürgermeister
 
Bruder: Franz (Wilhelm Julius) K., Heimatforscher
 
1843 Baukondukteur, 1858 Baumeister
 
in Doberan, 1859 in Dargun; 1863-1893
 
Landbaumeister in Güstrow; seit 1865 Angehöriger
 
der Prüfungskommission für Kandidaten des
 
Baufaches; Kirchenrestaurationen in Teterow,
 
Malchin und Güstrow; 1885 Oberlandbaumeister,
 
1893 Großherzoglicher Baurat; 1868 Hausorden
 
der Wendischen Krone (Verdienstkreuz in Gold);
 
geologische Arbeiten für das »Archiv des Vereins
 
der Freunde der Naturgeschichte«; 1883-
 
1890 Sekretär des Vereins; Verwaltung der
 
Vereinsbibliothek in seinem Güstrower Haus;
 
bewirkte, dass die Bibliothek 1885 in die Rostocker
 
Universitätsbibliothek aufgenommen wurde;
 
entdeckte die Grünsandvorkommnisse von Karenz
 
und Brunshaupten; veranlasste Tiefenbohrungen
 
nach Kalisalzlagern bei Lübtheen; veröffentlichte
 
Untersuchungen zu den Fossilien des Sternberger
 
Gesteins; »Entwicklungsgeschichte der Baukunst«
 
(1893); »Zur Geschichte der Salzfabrikation in
 
Mecklenburg« (1853), »Die Saline zu Sülz in
 
technischer und statistischer Hinsicht« (1853), »Das
 
Soolbad zu Sülz« (1854) und »Das südwestliche
 
Mecklenburg« (1855) in »Archiv für Landeskunde«;
 
»Der Geheime Amtsrat A. L. Koch. Nekrolog« in
 
»Archiv des Vereins der Freunde der Naturgeschichte
 
in Mecklenburg« (1866); »Zur Baugeschichte des
 
Doms zu Güstrow« (1891), Charles Philippe Dieussart
 
und Leonhardt Christoph Sturm, zwei alte Baumeister
 
des 17. u. 18. Jahrhunderts in Meklenburg«
 
(1891) und »Zur Baugeschichte des Schlosses
 
Rossewitz« (1893) in »Jahrbücher des Vereins für
 
mecklenburgische Geschichte und Altertumskunde«.
 
 
 
Kollmorgen, Louis
 
Pädagoge
 
geb. 20.2.1854 Schwerin
 
gest. 26.4.1916 (Bad) Doberan
 
1869-1872 Ausbildung am Präparandum Neukloster;
 
1874-1876 Absolvierung des Seminarkurses; 1876
 
Lehrer an der Bürgerknabenschule Schwerin;
 
1877 Lehrer an der Wilhelmsschule Deezbüll
 
(Nordfriesland); 1878 an der Bürgerschule Teterow;
 
seit 1888 am Gymnasium Friderico Francisceum
 
Doberan; vermachte der Schule seine wertvolle
 
Bibliothek von 500 Bänden und ein Kapital von 10 000
 
Mark, dessen Zinsen als Stipendium vergeben werden
 
sollten; Mitglied des Heimatbundes Mecklenburg.
 
 
 
Kootz, Friedrich-Wilhelm
 
Forstwirt
 
geb. 27.12.1898 Weitin (Neubrandenburg)
 
gest. 13.6.1975 Kühlungsborn
 
Vater: Hermann K., Theologe
 
1910-1917 Gymnasium in Neubrandenburg; 1918
 
Kriegsdienst und Verwundung; 1919 Studium
 
an der Forstlichen Hochschule Eberswalde und
 
der Universität Rostock; 1923 zweite forstliche
 
Prüfung; Forstreferendar; 1926 Staatsprüfung und
 
Forstassessor; vier Jahre in der Forsteinrichtung
 
und der Landesforstverwaltung Neustrelitz; 1931
 
Verwaltung des Forstamtes Rowa, 1932 Forstmeister;
 
1945 Internierung; 1946 Leiter der Abteilung
 
Waldbau im Landesforstamt Schwerin; 1952 Leiter
 
der Außenstelle Bad Doberan des Instituts für
 
Forstwissenschaften Berlin; 1931 Mitglied des
 
Mecklenburg-Strelitzer Vereins für Geschichte
 
und Heimatkunde; Mitautor von »Forstliche
 
Samenplantagen« (1954).
 
 
 
Kortüm, August (Karl Friedrich Ludwig)
 
Mediziner
 
geb. 13.10.1810 Penzlin
 
gest. 25.6.1884 (Bad) Doberan
 
Vater: Theodor K., Mediziner
 
Medizinstudium; 1831 Promotion in Würzburg;
 
1832 praktischer Arzt in Waren, 1846 Medizinalrat;
 
seit 1848 in Rostock, 1849 Privatdozent an der
 
Universität; zugleich Großherzoglicher Badearzt in
 
Doberan; 1853 Übersiedlung nach Doberan; 1881
 
Obermedizinalrat; »Das Doberaner Seebad der
 
heilige Damm, seine Curmittel und ihre Verwendung«
 
(1856); »Fliegende Blätter vom Heiligen Damm«
 
(1864/65); »Das Seebad und die Seebadekur«
 
(1865).
 
 
 
Kriemann, Albert
 
Seemann, Modellbauer
 
geb. 1872 (Bad) Doberan
 
gest. 1945 (Wustrow (Nordvorpommern)
 
Seefahrtsschule Wustrow; Steuermanns- und
 
Kapitänspatent; infolge eines Unfalls berufsunfähig;
 
Modellschiffsschnitzer, stellte Schiffstypen und
 
Seezeichen dar; besaß in seinem privaten Museum
 
etwa 150 Modelle, die 1945 ins Schifffahrtsmuseum
 
Leningrad kamen; einige Modelle kehrten im Zuge
 
der Rückführung der Dresdener Kunstschätze zurück;
 
entwarf ein Wappen für Wustrow.
 
 
 
Kugler, (Franz) Xaver
 
Redakteur, Parteifunktionär
 
geb. 1.12.1922 Augsburg
 
gest. 30.6.2005 Bad Doberan
 
Vater: Drucker
 
Bis 1951 (stellvertretender) Chefredakteur der
 
»Märkischen Union« in Potsdam; 1951-1953
 
Redakteur der Ostberliner Zeitung »Nachtexpreß«;
 
1953-1988 Chefredakteur der CDU-Zeitung für die
 
Bezirke Rostock, Schwerin und Neubrandenburg »Der
 
Demokrat« in Rostock; dienstältester Chefredakteur
 
einer DDR-Zeitung; Mitglied des Bezirksvorstandes
 
Rostock der CDU; lebte in Nienhagen (bei Rostock);
 
auf See bestattet.
 
 
 
Lange, Wolfgang
 
Jurist, Widerstandskämpfer
 
geb. 11.4.1898 (Bad) Doberan
 
gest. 17.7.1984 Frankfurt (Main)
 
1914-1918 Kriegsdienst und schwere Verwundung;
 
1919-1922 Jurastudium in Jena, Bonn und Rostock;
 
1927 Assessorexamen in Rostock und Rechtsanwalt in
 
Wismar; ab 1924 Mitglied der SPD und Syndikus des
 
Rates; Boykott seiner Anwalts- und Notariatspraxis
 
und Minderung seines Einkommens; 1933 Bildung
 
einer Widerstandsgruppe; 1934 Verbindungsmann
 
der Robinson-Strassmann-Gruppe; entwickelte
 
einen Verfassungsentwurf für das Vierte Reich;
 
1934 Mitglied im NS-Rechtswahrerbund (NSRB);
 
1940 wegen hartnäckiger Verweigerung der
 
Beitragszahlung aus dem NSRB ausgeschlossen;
 
1943 zur Luftwaffe eingezogen; 1945 als einziger
 
Rechtsanwalt in Wismar bestätigt; Mitte 1945
 
Übersiedlung nach Frankfurt (Main); Staatsanwalt,
 
dann Richter am Amtsgericht Frankfurt; nach seiner
 
Pensionierung wieder Rechtsanwalt; rechtshistorische
 
Forschung über Wismar; 1932 Mitglied des Vereins für
 
mecklenburgische Geschichte und Altertumskunde.
 
 
 
Lenz, Friedrich
 
Unternehmer, Baumeister
 
geb. 9.11.1846 Pflugrade (Pommern; Redlo/Polen)
 
gest. 19.8.1930 Meseritzer Mühle (Belgard/Hinterpommern)
 
Vater: Bauer
 
1866 Abitur; erlernte das Bauhandwerk;
 
ingenieurtechnische Ausbildung; 1875 eigenes
 
Tiefbauunternehmen; unter seiner Leitung wurde
 
die 122 km lange Eisenbahnstrecke von Altdamm
 
nach Kolberg erbaut und 1883 vollendet; 1862-
 
1887 Tätigkeit in Mecklenburg; baute 230 km
 
Eisenbahnspuren, u. a. die Strecken Güstrow–Plau–
 
Meyenburg, Wismar–Rostock und Gnoien–Teterow;
 
berühmt wurde seine Kleinbahnstrecke von Doberan
 
nach Heiligendamm, die Schmalspurbahn Molli;
 
1890 Geheimer Kommerzienrat; gründete 1892
 
gemeinsam mit dem Geschäftsinhaber der Berliner
 
Handelsgesellschaft Carl Fürstenberg die Lenz & Co
 
GmbH, zunächst mit Sitz in Stettin, dann in Berlin;
 
baute in der Folgezeit etwa 100 Bahnlinien; seit
 
1904 am Bau von Eisenbahnlinien in den deutschen
 
Kolonien in Afrika beteiligt; Mitglied des Vereins für
 
mecklenburgische Geschichte und Altertumskunde.
 
 
 
Lindner-Welk, Agathe
 
(geb.: Lindner; verw.: Hofmeister)
 
Journalistin, Schriftstellerin
 
geb. 27.4.1892 Berlin
 
gest. 8.11.1974 Bad Doberan
 
Vater: Otto Lindner, Brauereidirektor
 
Ehemann: Ehm Welk, Journalist, Schriftsteller
 
Ihr Vater starb bereits 1902 und das gewünschte
 
Studium war aus finanziellen Gründen nicht möglich;
 
1908 Handelsschule der Kaufmannschaft in Berlin;
 
Korrespondentin bei der Carl Lindström AG in Berlin;
 
lernte in Berlin Ehm Welk, einen Freund ihres Mannes
 
Otto Hofmeister († 1922), kennen und heiratete
 
ihn 1924; Fremdsprachensekretärin bei der Fritz
 
Karlson Sakali GmbH, später bei der Printator GmbH
 
in Berlin; gab 1926 ihre Arbeit auf und widmete sich
 
der Malerei und Fotografie; schrieb erste Gedichte;
 
rettete ihren Mann 1933 unter Einsatz ihres Lebens
 
vor dem Ertrinken in der Ostsee (beide verarbeiteten
 
das Ereignis literarisch: Ehm 1952 in »Mein Land, das
 
ferne leuchtet« und Agathe 1962 in »Juliane Wied«);
 
1935 Übersiedlung nach Lübbenau, 1940 nach
 
Neuenkirchen, 1945 nach Ueckermünde, 1946 nach
 
Schwerin; beide erwarben 1949 in Bad Doberan ein
 
Haus, in dem sie seit 1950 lebten; unterstützte die
 
schriftstellerische Laufbahn ihres Mannes; kümmerte
 
sich nach seinem Tod (1966) um die Ordnung
 
seines Nachlasses und den Aufbau des Ehm-Welk-
 
Literaturmuseums in Angermünde; seit 1950 Mitglied
 
des Deutschen Schriftstellerverbandes; »Madonna
 
an der Treppe« (1935); »Die Stimme irgendwo. Der
 
Roman eines suchenden Herzens« (1937); »Veronika
 
und ihr Sohn« (1945); »Juliane Wied« (1962); gab
 
1959 »Geliebtes Leben«, einen Band mit Gedanken
 
und Lebensweisheiten Ehm Welks, heraus.
 
 
 
Löwigt, Adolf
 
Parlamentarier
 
geb. 26.11.1871 (Bad) Doberan
 
gest. 18.9.1941 Lübeck
 
Schlosserlehre; 1919-1933 Angestellter des
 
Metallarbeiterverbandes in Lübeck; 1919/20
 
Vorsitzender des Arbeiterrates in Lübeck; 1919-1933
 
Mitglied des Lübecker Landtages.
 
 
 
Lorenz, Adolf Friedrich
 
Architekt
 
geb. 2.5.1884 Rostock
 
gest. 13.6.1962 Schwerin
 
Vater: Carl L., Kaufmann, Fabrikant
 
1901 Abitur in Rostock; Mathematikstudium
 
in Rostock, Dresden und Braunschweig; 1908
 
Hochbaustudium in München; Bauführer und
 
Baumeister in Güstrow, Lübz und Ludwigslust; ab
 
1924 Oberbau- und Regierungsrat in Schwerin;
 
1937-1946 Ministerialrat im Rechnungshof
 
Potsdam; nach dem Zweiten Weltkrieg Beauftragter
 
der Mecklenburgischen Landeskirche; setzte
 
sich für den Wiederaufbau zerstörter Kirchen
 
in Rostock, Wismar und Neubrandenburg ein;
 
1946-1953 Bezirkskonservator und Gutachter für
 
denkmalpflegerische Maßnahmen beim Stadtbauamt
 
Rostock; Wiederaufbaupläne für die Rostocker
 
Innenstadt; 1954 Lehrauftrag für das Fach Theorie
 
der Denkmalpflege und der Museumskunde an der
 
Universität Rostock und Mitarbeiter im Institut für
 
Kunstgeschichte; begann mit mecklenburgischer
 
Burgenforschung; Fachschriftsteller für Kirchenbauten
 
und Landschlösser über die Baugeschichte des
 
Zisterzienserklosters Bad Doberan, des Güstrower
 
und des Schweriner Doms, der Marienkirche
 
Rostock und der Georgenkirche Wismar; über 50
 
Veröffentlichungen; »Die Marienkirche in Rostock«
 
(1954); »Der Dom zu Schwerin« (1954); »Der
 
Dom zu Güstrow« (1955); »Die St. Georgenkirche
 
zu Wismar« (1955); »Das Zisterzienserkloster
 
Doberan« (1955); »Doberan, ein Denkmal
 
norddeutscher Backsteingotik« (1958); Nachlass im
 
Landeshauptarchiv Schwerin (2416 Baupläne von
 
Schlössern, Klöstern, Kirchen, Baudenkmälern und
 
Häusern, außerdem 198 Zeichnungen, 44 Fotos und
 
48 Akten); weitere Nachlassteile im Landeskirchlichen
 
Archiv und im Landesamt für Denkmalpflege
 
Mecklenburg-Vorpommern in Schwerin.
 
 
 
Ludewig, Fritz
 
Mediziner
 
geb. 11.5.1857 Letschin
 
gest. 15.11.1917 Hamburg
 
Vater: Auktionskommissar
 
1883 Approbation und Promotion in Rostock; 1884-
 
1887 Arzt in Doberan; 1887 Assistenzarzt an der
 
Ohrenklinik Halle; 1890 Oberarzt in Hamburg; 1892
 
Sanitätsrat; 1887 Ritter des schwedischen Wasa-
 
Ordens; »Zur Frage der Thränendrüsentumoren«
 
(Diss., 1883).
 
 
 
Lüth, Carl
 
Pädagoge
 
geb. 29.4.1855 Brüel
 
gest. 8.4.1931 Schwerin
 
Bis 1872 Gymnasium in Schwerin; Philologiestudium
 
in Göttingen, Leipzig und Rostock; 1877 in Promotion
 
in Rostock; Hauslehrer bei den Grafen Bothmer;
 
1879 Lehrer am Großherzoglichen Progymnasium
 
in Doberan; 1880 am Gymnasium in Parchim;
 
1900 in Güstrow, 1903 Gymnasialprofessor;
 
1908-1924 Direktor des Gymnasiums Friderico-
 
Francisceum (Bad) Doberan; Mitglied des Vereins für
 
mecklenburgische Geschichte und Altertumskunde.
 
 
 
Malchow, Friedrich
 
Pädagoge
 
geb. 28.12.1857 Schwerin
 
gest. 21.10.1920 Güstrow
 
Gymnasium in Parchim; Studium der Klassischen
 
Philologie und Geschichte in Rostock und Berlin; 1880
 
Promotion in Rostock; 1883/84 Proband in Doberan;
 
bis 1886 Hauslehrer; bis 1888 am Realgymnasium
 
in Havelberg; Hilfslehrer in Doberan; 1889 am
 
Realgymnasium in Schwerin; 1890 in Ludwigslust;
 
1895-1920 Gymnasialprofessor an der Domschule
 
Güstrow; »Geschichte des Klosters Doberan von
 
1300-1350« (Diss., 1880).
 
 
 
Maltzahn, Adolf (Rudolf Carl Felix) von
 
(Freiherr; Graf von Plessen)
 
Gutsbesitzer, Landwirt, Parlamentarier
 
geb. 28.9.1835 Ivenack
 
gest. 18.9.1909 Ivenack
 
Vater: Gustav Theodor Helmuth Dietrich von M.
 
Blochmannsches Erziehungs-Institut Dresden; 1854
 
Studium der Kameralistik in Bonn (Corps Borussia)
 
und Berlin; Majoratsherr auf Ivenack; übernahm 1862
 
das Erbe in Ivenack; gründete ein Gestüt; ließ den
 
Landschaftsgarten gestalten, 1867 den Glockenturm
 
der Ivenacker Kirche bauen, 1869 den Altar
 
restaurieren und eine Heizung einbauen; Stifter der
 
Orgel; erwarb 1871 das Gut Kummerow (mit Marxfeld
 
und Axelshof); Förderer des Pferdesports; 1868-1909
 
Vorsitzender des Doberaner Rennvereins; 1862-1909
 
Hauptdirektor des Mecklenburgischen Patriotischen
 
Vereins; 1876 Mitgründer der »Mecklenburgischen
 
Nachrichten« und bis 1909 Verlagsmitglied; rief zum
 
40-jährigen Amtsjubiläum 1902 die Adolf-Plessen-
 
Ivenack-Stiftung ins Leben; 1867-1907 Deputierter
 
aller Fideikommissbesitzer Mecklenburgs bei der
 
Großherzoglichen Regierung; 1865 Johanniter-
 
Ehrenritter, 1872 Rechtsritter, 1888 Kommendator
 
des Johanniterordens für beide Mecklenburg;
 
leitete im Deutsch-Französischen Krieg 1870/71
 
die Verwundetenbetreuung des Ordens; 1867-1870
 
Mitglied des Reichstages des Norddeutschen Bundes,
 
1878-1881 des Deutschen Reichstages (Konservative,
 
Wahlkreis Malchin-Waren); 1887 Hausorden der
 
Wendischen Krone (Großkomtur); 1893 Preußischer
 
Kronenorden (bei der Einweihung des Denkmals
 
für den Großherzog Friedrich Franz II. von
 
Mecklenburg-Schwerin, bei welcher er die Festrede
 
hielt); 1894 Roter Adlerorden und Ehrenbürger
 
von Stavenhagen; 1897 Gedächtnismedaille auf
 
Friedrich Franz III.; 1898 Erinnerungsmedaille zum
 
100-jährigen Geburtstag Kaiser Wilhelms I.; 1900
 
Prädikat Exzellenz; 1901 Erblandmarschall von Alt-
 
Vorpommern; 1907 Großkreuz mit der Krone des
 
mecklenburgischen Hausordens der Wendischen
 
Krone.
 
 
 
Maltzan, (Otto) Julius von
 
(Freiherr zu Wartenberg und Penzlin)
 
Verwaltungsbeamter, Publizist
 
geb. 4.8.1812 Brustorf
 
gest. 24.9.1896 (Bad) Doberan
 
Vater: (Nikolaus) Friedrich (Rudolf) von M., Gutsbesitzer,
 
Schriftsteller
 
Bruder: Albrecht (Friedrich Ludwig Otto) von M., Gutsbesitzer,
 
Landwirt
 
Bruder: (Johann) Bernhard von M., Jurist
 
Bruder: Friedrich (Carl Ernst Helmuth) von M., Gutsbesitzer,
 
Soldat
 
Bruder: Hermann (Friedrich Joachim) von M., Gutsbesitzer,
 
Zoologe, Schriftsteller
 
Klosterhauptmann in Dobbertin; Teilnehmer
 
der Landtagsverhandlungen; Anhänger der
 
landständischen Verfassung (trat in Wort und Schrift
 
für deren Beibehaltung ein); »Die ständische Basis«
 
(1874); »Feudale Repliken« (1878); »Einige gute
 
mecklenburgische Männer« (1882; 34 gesammelte
 
Lebensbilder adliger Mecklenburger); »Zur
 
Erinnerung an den Vizelandmarschall von Dewitz
 
auf Cölpin« (1889); »Erinnerungen und Gedanken
 
eines Doberaner Badegastes« (1893); »Alte
 
Landtagserinnerungen« (1896).
 
 
 
Maltzahn, Carl (Hans Friedrich) von
 
Gutsbesitzer
 
geb. 17.11.1797 Ivenack
 
gest. 21.10.1868 Pinnow (Demmin)
 
begr. Kirch Grubenhagen
 
Vater: Albrecht Joachim von M., Gutsbesitzer, Landwirt
 
Ehefrau: Caroline von M.
 
Teilnehmer der Befreiungskriege 1813-1815
 
als Sekondeleutnant; Königlich preußischer
 
Oberstallmeister auf Sommersdorf, Leuschentin
 
und Vollrathsruhe; Modernisierung des
 
landwirtschaftlichen Betriebes auf seinen Gütern,
 
verbesserte die Viehzucht und schaffte holländische
 
Rinder und Merinoschafe an; unternahm als
 
Pferdezüchter und Rennstallbesitzer viele Reisen;
 
reiste jedes Jahr für die Höfe in Schwerin und
 
Neustrelitz und für die preußischen Prinzen nach
 
England; errang selbst viele Siege bei großen
 
Rennen; an der Errichtung der Rennplätze Doberan,
 
Güstrow und Neubrandenburg beteiligt; nahm 1819
 
als Herrenreiter am ersten Gelände-Hindernis-
 
Rennen in Deutschland teil; begegnete 1828 dem
 
englischen Rennreiter Charles James Apperley;
 
versteigerte sein Gestüt und reiste 1845 in die USA
 
und 1846 nach England, um 60 Halbblutstuten für
 
den Stolper Rennverein zu kaufen; 1847 Direktor
 
des Großherzoglichen Landgestüts Redefin und des
 
Großherzoglichen Privatgestüts Raben Steinfeld; 1840
 
im Direktorium des Berliner Vereins für Pferdezucht
 
und Dressur; 1865 Oberlandesstallmeister und
 
Vortragender Rat im Landwirtschaftsministerium
 
Berlin; Hausorden der Wendischen Krone
 
(Großkomturkreuz); 1841 wegen einer Beziehung
 
zur Hofdame Auguste von Dewitz (später von
 
Bernstorff) Scheidung von seiner Frau Caroline; der
 
Tod der gemeinsamen Tochter führte die Eheleute
 
1851 wieder zusammen, aber seine Frau nahm sich
 
1855 das Leben; das Schicksal der Ehe ist Thema in
 
Theodor Fontanes Roman »Unwiederbringlich«, in
 
dem er als literarische Gestalt Graf Holk erscheint;
 
starb an einem Schlaganfall, den er beim Begräbnis
 
seines Bruders Rudolf erlitt.
 
 
 
Marschalk, Nikolaus
 
(auch: Marschalk de Grohenburg; gen.: Marschalk Thurius)
 
Humanist, Buchdrucker, Chronist
 
geb. ? Roßla
 
gest. 12.7.1525 Rostock
 
begr. (Bad) Doberan (Münster)
 
Studium in Loewen (Bakkalaureus Artium), 1491-
 
1496 in Erfurt (Bakkalaureus Iuris Utriusque); 1496
 
erster Griechischlehrer an der Universität Erfurt;
 
1500 Stadtschreiber in Erfurt; frühe Arbeiten sind
 
das deutsche Griechischlehrbuch »Orthographia«
 
(1501) und »Grammatica exegetica« (1501); richtete
 
sich 1501 in Erfurt eine eigene Druckerei ein; zu
 
den Erfurter Drucken gehören der erste Notendruck
 
»Laus Musarum« (1501), die erste in Deutschland
 
gedruckte Sammlung lateinischer Inschriften
 
»Epitaphia quaedam mire vetustatis« (1502), die
 
Einführung in die griechische und lateinische Dichtung
 
sowie das mit Holzschnitten reich geschmückte
 
»Enchiridon poetarum clarissimorum« (1502; mit
 
Bildnis des Autors); 1502 Dozent für Griechisch an
 
der neu gegründeten Universität Wittenberg; 1504
 
Promotion; als Orator (diplomatischer Gesandter) im
 
Dienst der sächsischen Herzöge; 1505 Herzoglicher
 
Rat in Schwerin; verfasste im Auftrag des Herzogs
 
Heinrich V. (dem Friedfertigen) von Mecklenburg-
 
Schwerin eine Genealogie des mecklenburgischen
 
Herzogshauses und die Mecklenburgische Reimchronik
 
(mit Widmung) »Chronicon der Mecklenburgischen
 
Regenten Reim-Weise« (1512/13; Handschrift auf
 
Pergamentpapier mit 45 teils goldpattierten Bildern;
 
Autorenbildnis als Schlussminiatur; befindet sich
 
in der Landesbibliothek Mecklenburg-Vorpommern
 
Schwerin); 1510 in Rostock immatrikuliert als
 
Dominus et Magister iuris utriusque doctor honoratus
 
per universitatem; 1510-1525 außerordentlicher
 
Professor in Rostock (theologische, philologische,
 
anatomische, juristische und naturwissenschaftliche
 
Vorlesungen); führte in Rostock das Griechisch- und
 
Hebräischstudium ein; gründete 1514 in Rostock
 
eine eigene Druckerei, für die er den Buchdrucker
 
Günther Winter aus Erfurt holte; druckte vor allem
 
seine eigenen Schriften, für das Universitätsstudium
 
bestimmte Werke und einige Gelegenheitsschriften
 
(etwa 25 Drucke); »De omnibus corporis humani
 
membris interioribus, anatomia« (1514; Anatomie
 
des Mundinus Paduanus); »Institutionum reipublice
 
militaris ac civilis libri novem« (1515; politischer
 
und militärischer Ratgeber) und »Historia aquatilium
 
latine ac grece cim figuris« (3 Bde.; 1517-1520;
 
naturgeschichtliche Studie über Meeresbewohner),
 
beide mit Abbildungen; »Annalium Herulorum ac
 
Vandalorum« (7 Bde.; 1521); »Mons Stellarum. Res
 
a iudaeis perfidissimis gesta, in monte Stellarum«
 
(1522); »Ein Ausztzog der Meckelburgischen
 
Chronicken« (1522; erste gedruckte
 
mecklenburgische Chronik in deutscher Sprache).
 
 
 
Mau, Gustav
 
Grafiker
 
geb. 1791 Wismar
 
gest. 1.1.1864
 
Vater: David Christoph M., Kaufmann
 
Gründete 1820 eine lithographische Anstalt (hatte
 
bis 1819 seine Lithographien noch in Berlin drucken
 
lassen); druckte Städte- und Landschaftsansichten
 
von Doberan, Schwerin, Wismar und Rostock nach
 
den Steinzeichnungen von Heinrich Hintze; bis
 
1825 als Lithograph nachweisbar, danach sind keine
 
Arbeiten aus seiner Werkstatt mehr bekannt; »Das
 
Seebad bei Doberan« (1822; Blick auf Heiligendamm
 
von der Ostsee her).
 
 
 
Maybaum, Heinz
 
(eigentl.: Heinrich Johannes Friedrich August M.)
 
Historiker, Pädagoge
 
geb. 19.2.1896 (Bad) Doberan
 
gest. 25.2.1955 Flensburg
 
Vater: Johannes M., Philologe, Pädagoge
 
Gymnasium in Schwerin; 1914 Geschichts- und
 
Germanistikstudium in Tübingen; 1914-1920
 
Kriegsdienst und französische Gefangenschaft;
 
1920-1923 Fortsetzung des Studiums in Rostock;
 
1924 Promotion in Rostock; 1924 Staatsexamen und
 
1926 Lehramtsprüfung für das höhere Schulwesen
 
in Rostock; 1924-1926 Studienreferendar,
 
1926 Studienassessor, 1927 Studienrat an der
 
Großen Stadtschule Rostock; 1927 Kustos am
 
Münzkabinett des Museums für Hamburgische
 
Geschichte; 1934 Habilitation und Privatdozent
 
für Mittelalterliche und Neuere Geschichte in
 
Hamburg; 1935 außerordentlicher, 1938-1945
 
ordentlicher Professor der Mittleren und Neueren
 
Geschichte in Rostock, 1936-1939 Dekan der
 
Philosophischen Fakultät; 1941-1945 Mitglied des
 
Senats der Universität Rostock; ab 1945 in Flensburg,
 
1950 Leiter des Flensburger Schulvereins und
 
Deutschlehrer an einer Berufsschule; 1938 Mitglied
 
des Vereins für mecklenburgische Geschichte und
 
Altertumskunde; »Die Entstehung der Gutsherrschaft
 
im nordwestlichen Mecklenburg (Amt Gadebusch
 
und Amt Grevesmühlen)« (Diss., 1926); »Das Erste
 
Reich und wir. Vortrag zum Tag der Wissenschaft
 
in der Universität Rostock« (1939); Mitarbeiter
 
an »Grundzüge der Geschichte«: Band 5 »Vom
 
Beginn des mittelalterlichen Kaiserreiches bis zum
 
Ende des absolutistischen Zeitalters« (1951) und
 
Band 6 »Von der Urgeschichte bis zum Werden
 
der abendländischen Völkergemeinschaft« (1960);
 
»Die Münzpfennige, eine mittelalterliche Abgabe«
 
in »Festgabe des Vereins der Münzfreunde in
 
Hamburg« (1930); »Die Mecklenburger und ihre
 
Nachbarn« in »Mitteilungen aus dem Quickborn«
 
(1930); »Kirchgründung und Kirchenpatronat in
 
der Kirchenprovinz Hamburg-Bremen während
 
des Mittelalters« in »Zeitschrift der Savigny-
 
Stiftung für Rechtsgeschichte« (Habil., 1936);
 
»Beiträge zur Geschichte der germanisch-deutschen
 
Landwirtschaft« in »Zeitschrift für Volkskunde«
 
(1936); »Mecklenburgs Bauern und der 1. Mai«
 
in »Monatshefte für Mecklenburg« (1937);
 
»Die territoriale Entwicklung Mecklenburgs« in
 
»Mecklenburg. Ein Land im Wandel der Zeit« (1938);
 
»Wiederbesiedlung im Mittelalter« in »Mecklenburg.
 
Werden und Sein eines Gaues« (1938).
 
 
 
Mendelssohn Bartholdy, Felix
 
Musiker, Komponist
 
geb. 3.2.1809 Hamburg
 
gest. 4.11.1847 Leipzig
 
begr. Berlin (Dreifaltigkeits-Friedhof)
 
Vater: Abraham Mendelssohn, Bankier
 
Sein Großvater war der Philosoph Moses
 
Mendelssohn; die jüdische Familie zog 1811 nach
 
Berlin, konvertierte 1822 zum Christentum und
 
fügte ihrem Namen Bartholdy bei; zusammen
 
mit Schwester Fanny Musikunterricht bei Carl
 
Friedrich Zelter und Karl Wilhelm Ludwig Heyse;
 
am 24. Oktober 1818 erster öffentlicher Auftritt als
 
Pianist; 1819 Mitglied in der Sing-Akademie Berlin,
 
1820 erste Kompositionen (Lieder, Klaviersonaten,
 
Orgelstücke); schuf 1821 fünf Streichersinfonien,
 
vierstimmige Motetten, die Singspiele
 
»Soldatenliebschaft«, »Die beiden Pädagogen« und
 
Teile von »Die wandernden Komödianten«; besuchte
 
mit Zelter 1821 Goethe in Weimar und lernte in
 
Berlin Carl Maria von Weber kennen; schrieb 1822
 
die Oper »Die beiden Neffen oder der Onkel aus
 
Boston« und ein Klavierkonzert; komponierte 1824
 
seine erste Sinfonie c-Moll und das Klavierquartett
 
h-Moll; in dieser Zeit begann seine lebenslange
 
Freundschaft mit Ignaz Moscheles; traf 1825 bei
 
einer Reise mit seinem Vater nach Paris Gioacchino
 
Rossini, Giacomo Meyerbeer und Luigi Cherubini;
 
vollendete die Oper »Die Hochzeit des Camacho«;
 
komponierte mit 17 Jahren (1826) die berühmte
 
Sommernachtstraum-Ouvertüre, die er erstmals
 
1827 in Stettin dirigierte; gründete einen Chor zum
 
Studium der Chorwerke Johann Sebastian Bachs und
 
leitete die erste Aufführung der »Matthäuspassion«
 
nach Bachs Tod in der Sing-Akademie Berlin;
 
bereicherte auch das Musikleben in Mecklenburg;
 
1924 mit seinem Vater Aufenthalt in Doberan
 
(Unterkunft im Logierhaus am Kamp); komponierte
 
hier die Ouvertüre in C-Dur, instrumentierte das
 
Notturno daraus für die Doberaner Bläsergruppe und
 
dirigierte es im Salonhaus; 1840 Festdirigent des
 
II. Norddeutschen Musikfestes in Schwerin, für das
 
nach seinen Anweisungen (an Chordirektor Julius
 
Stocks) im Dom eine terrassenförmig ansteigende
 
Tribüne für den Chor (340 Mitglieder) und davor der
 
Platz für das Orchester (150 Mitglieder) aufgebaut
 
wurde: dirigierte im Schweriner Dom sein Oratorium
 
»Paulus« (8. Juli) und Haydns »Schöpfung« (10. Juli),
 
spielte beim weltlichen Konzert im Schauspielhaus
 
(9. Juli) im Orchester mit (Bratsche) und war Solist
 
seines Klavierkonzertes D-Dur; 1842 Preußischer
 
Generalmusikdirektor; gründete 1843 in Leipzig
 
ein Konservatorium, die erste Musikhochschule
 
Deutschlands; 1843 Ehrenbürger von Leipzig;
 
Konzertreisen nach England, leitete bei der letzten
 
Reise 1847 sein Oratorium »Elias« in Exeter Hall,
 
Manchester und Birmingham; zog sich nach dem
 
Tod seiner Schwester Fanny (14. Mai 1847) zurück,
 
erlitt einen Schlaganfall und starb kurz darauf;
 
das Mendelssohn-Haus in Leipzig ist heute ein
 
Museum; Statue (von Hermann Heinrich Howaldt)
 
vor dem Konzerthaus in Leipzig (1936 entfernt);
 
Skulptur im Berliner Mendelssohn Bartholdy-Park;
 
1878 Felix-Mendelssohn-Stiftung und in Nachfolge
 
Felix-Mendelssohn-Preis der Stiftung Preußischer
 
Kulturbesitz in Berlin.
 
 
 
Michaels, Alex
 
Buchdrucker, Verleger
 
geb. 15.11.1876 Dersenow
 
gest. 23.2.1968 Kröpelin
 
Lehre in der Buchdruckerei Carl Ruhr in Bützow;
 
danach in Rostock bei Karl Boldt in der Druckerei
 
des »Rostocker Anzeigers«, leitete dort die jährliche
 
Ausgabe des »Rostocker Adressbuches«; übernahm
 
1909 den Verlag der Zeitung »Ostseebote« in Kröpelin
 
von dem nach Marlow übersiedelten Hermann Horn;
 
als nach dem Ersten Weltkrieg das »Wochenblatt für
 
Stadt und Land« in Bad Doberan einging, übernahm
 
der »Ostseebote« dessen Aufgabe; in Bad Doberan
 
wurde ein Betriebsteil mit moderner Schnellpresse
 
errichtet; 1945 galt diese Druckerei als größte
 
und modernste in Mecklenburg; 1945 zeitweise
 
Bürgermeister in Kröpelin; betrieb seine Kröpeliner
 
Druckerei bis ins hohe Alter weiter.
 
 
 
Möckel, (Gotthilf) Ludwig
 
Architekt
 
geb. 22.7.1838 Zwickau
 
gest. 26.10.1915 (Bad) Doberan
 
Vater: Gotthilf Heinrich M., Kupferschmied
 
1844-1852 Bürgerschule in Zwickau; 1852/53
 
Königliche Gewerbeschule in Chemnitz; 1853-1856
 
Maurerlehre und Ausbildung an der Königlichen
 
Baugewerkeschule in Chemnitz; 1856-1858
 
Maurergeselle; 1858-1860 im Ingenieurbüro der
 
Obererzgebirgischen Staatsbahn in Chemnitz und
 
im Architekturbüro Edwin Opplers in Hannover;
 
1861/62 Studium am Polytechnikum Hannover;
 
1867-1875 Gewerksmeister und freier Architekt in
 
Zwickau, 1875-1885 in Dresden; 1873-1878 Neubau
 
der Johanneskirche Dresden; übernahm 1877
 
die Restaurierung des Beinhauses der Doberaner
 
Klosterkirche; seit 1885 Wohnsitz in Doberan;
 
ließ sich 1887/88 eine neugotische Villa errichten
 
(seit 1983 Stadtmuseum Möckel-Haus); seit 1884
 
Leiter des mecklenburgischen Kirchenbauwesens;
 
1897 Großherzoglich mecklenburg-schwerinscher
 
Geheimer Baurat; 1900 Geheimer Hofbaurat; baute
 
Villen, Wohn- und Geschäftshäuser, städtische und
 
Staatsgebäude, Schulen, Dorf- und Stadtkirchen in
 
neugotischem Stil (meist mit roter Backsteinblende);
 
1885 Großherzogliches Jagdschloss Gelbensande;
 
1887-1889 Großherzogliches Gymnasium Doberan;
 
Schloss Melkof (bei Vellahn; 1888); 1888-1893
 
Ständehaus Rostock; 1897 Schloss Groß Lüsewitz;
 
1904 Kapelle in Heiligendamm; 1908 Kirche in
 
Müritz; 1909 Katholische Christuskirche Rostock
 
(1971 gesprengt); 1873 Mitglied des Sächsischen
 
Ingenieur- und Architektenvereins in Leipzig, 1875
 
des Architekten- und Ingenieurvereins Hannover;
 
1885 Mitglied des Vereins für mecklenburgische
 
Geschichte und Altertumskunde, 1891 des Vereins
 
für Naturgeschichte Mecklenburgs; Mitglied des
 
Heimatbundes Mecklenburg; Ehrenbürger von
 
Doberan; 1878 Ritterkreuz des Königlich sächsischen
 
Albrechtsordens; 1881 Ehrenmitglied der Akademie
 
der Bildenden Künste Dresden; 1887 Ritterkreuz des
 
Großherzoglich Mecklenburgischen Greifenordens;
 
1893 Großherzoglich mecklenburgische Große
 
Goldene Medaille der Wissenschaften und Künste mit
 
Band; 1901 Roter Adlerorden; 1915 Hausorden der
 
Wendischen Krone (Komtur).
 
 
 
Mohr, Rolf
 
Mediziner, Numismatiker
 
geb. 29.8.1911
 
gest. 5.3.1994 Bad Doberan
 
Vater: Pädagoge
 
Nach Studium, Approbation und beruflichem
 
Aufenthalt in Sachsen Zahnarzt in Bad Doberan;
 
betätigte sich in seiner Feizeit als Münzsammler und
 
legte umfangreiche regionalkundliche Kollektaneen
 
an; 1966 und 1968 an den Internationalen
 
Münzausstellungen in Rostock beteiligt; betreute
 
über 20 Jahre die Münz- und Medaillensammlung
 
des Kulturhistorischen Museums Rostock und
 
übereignete dem Museum seine Sammlung der
 
regionalen Münzen des Mittelalters und der
 
Frühneuzeit; Ehrenvorsitzender des Arbeitskreises
 
Mecklenburgische Münzgeschichte; »Beitrag zum
 
Beginn der Wittenprägung der norddeutschen
 
Hansestädte« in »Numismatische Beiträge« (1972);
 
Ȇber den Namen Mecklenburg und den Stierkopf
 
auf den mecklenburgischen Siegeln, Wappen und
 
Münzen« in »15 Jahre Fachgruppe Numismatik im
 
Kulturbund der Deutschen Demokratischen Republik,
 
Bad Doberan« (1979); »Die Gegenstempelung
 
der Doppelschillinge der Städte Rostock und
 
Wismar während der Kipperzeit« in »Beiträge zur
 
mecklenburgischen Münz- und Medaillenkunde«
 
(1987); »Fürst Blücher auf Medaillen, Plaketten und
 
Marken« in »Gebhard Leberecht von Blücher und
 
seine Zeit« (1992).
 
 
 
Mühlbach, Ilse
 
Niederdeutsche Schriftstellerin
 
geb. 24.9.1923 Bad Doberan
 
gest. 23.11.2009 Bad Doberan
 
Seit 1978 mit Herbert M. verheiratet; leitete Zirkel
 
Schreibender Arbeiter und Plattdeutschzirkel für
 
Schüler; Schrieb bereits seit den 50er Jahren als
 
Volkskorrespondentin für die Ostseezeitung; seit 1991
 
sind über 950 Artikel erschienen; schrieb Gedichte,
 
Lieder und Geschichten in niederdeutscher Sprache;
 
2009 Bundesverdienstkreuz; Veröffentlichungen in
 
der Zeitschrift »Kikut«; »Aus dem Reichtum eines
 
Lebens. Ilse Mühlbach’s Lesebuch. Mit platt- und
 
hochdeutschen Gedichten, Geschichten und Liedern«
 
(2010).
 
 
 
Oertzen, Dietrich von
 
Soldat, Landwirt, Redakteur, Publizist
 
geb. 25.7.1849 Leppin (Lindethal)
 
gest. 14.10.1934 Bad Doberan
 
Vater: Jasper (Joachim Bernhard Wilhelm) von O., Gutsbesitzer,
 
Parlamentarier, Minister
 
1863-1868 Gymnasium in Lüneburg und
 
Wernigerode; 1869 Kriegsschule in Erfurt; Offizier
 
im Deutsch-Französischen Krieg 1870/71; später
 
landwirtschaftliche Ausbildung in Mecklenburg;
 
bewirtschaftete 1874-1877 ein Gut in der Lüneburger
 
Heide; 1877/78 Mitarbeiter der konservativen »Neuen
 
Reichszeitung« in Dresden; 1878-1881 Chefredakteur
 
der »Norddeutschen Reichspost« in Hamburg; 1882-
 
1896 Mitherausgeber der »Allgemeinen Conservativen
 
Monatsschrift für das christliche Deutschland« in
 
Berlin; 1887-1896 Chefredakteur der konservativen
 
»Mecklenburger Nachrichten« in Schwerin; 1890/91
 
Herausgeber der Zeitung »Das Volk« in Berlin;
 
1904 Vorsitzender der sozialen Geschäftsstelle für
 
das evangelische Deutschland in Berlin; seit 1906
 
Herausgeber des »Wochenblatts der Johanniter-
 
Ordens-Balley Brandenburg«; zog sich 1911 auf
 
seinen Alterssitz nach Doberan zurück; »Was treiben
 
die Freimaurer?« (1882); »Die Jünglingsvereine
 
in Deutschland« (1886); »Landeskirchentum und
 
soziale Frage« (1897); »Von Wichern bis Posadowsky.
 
Zur Geschichte der Sozialreform und die christliche
 
Arbeiterbewegung« (2 Bde.; 1908); »Ist eine
 
berufsständische Verfassung in Mecklenburg praktisch
 
durchführbar?« (1913); Novellen: »Sinkende Welten«
 
(1887) und »Sidonie« (1903); Biographien: »Jasper
 
von Oertzen. Ein Arbeiter im Reiche Gottes« (1904)
 
und »Adolf Stoecker. Lebensbild und Zeitgeschichte«
 
(1910); »Erinnerungen aus meinem Leben« (1914);
 
»Erinnerungen eines Zeitungsschreibers« in
 
»Monatsschrift für Stadt und Land« (1905).
 
 
 
Oertzen, Etta von
 
(eigentl.: Henriette von O.)
 
Schriftstellerin, Sozialarbeiterin
 
geb. 16.6.1889 Schwerin
 
gest. 11.7.1973 Wiesbaden
 
Vater: Dietrich von O., Jurist
 
Schule in Berlin und Freiburg (Breisgau),
 
Berufsausbildung als Fürsorgerin; christliche
 
Frauenschule in Berlin unter der Leitung von Bertha
 
Gräfin von der Schulenburg; Sozialarbeiterin;
 
Gründerin und 15 Jahre Leiterin eines Heimes für
 
vernachlässigte Kinder in Bad Doberan; Studium an
 
der Hochschule für Politik in Berlin; studierte nach
 
dem Examen in England Fürsorgeeinrichtungen
 
und schrieb darüber in deutschen und englischen
 
Zeitschriften; nach dem Zweiten Weltkrieg wieder
 
in Bad Doberan wohnhaft und schriftstellerisch
 
tätig; 1971 Umzug nach Wiesbaden, wo sie in einem
 
Blindenheim starb; Erzählungen zu sozialen Themen:
 
»Die Trümmerfrau« (1944), »Im feurigen Ofen«
 
(1956), »Die weißen Vögel von La Rochelle« (1959),
 
»Kampf mit den Engeln!« (1961) und »Und wollten
 
das Richtige tun« (1968).
 
 
 
Ohse, Hans Werner
 
Theologe
 
geb. 17.1.1898 Crivitz
 
gest. 3.7.1991 Bad Doberan
 
Vater: Karl O., Jurist
 
Wuchs in Dargun auf; Schulen in Demmin, Greifswald
 
und Wismar; Germanistik- und Theologiestudium in
 
Tübingen und Greifswald; zwei Jahre Pastor in der
 
Stadtmission in Rostock, dann in Boizenburg (Elbe);
 
kam in Konflikt mit den NS-Machthabern; 1934
 
wurde ihm mit fünf weiteren Pastoren in Schwerin der
 
Prozess gemacht; nach einer Amnestie strafversetzt
 
nach Federow (bei Waren); wechselte 1937 nach
 
Virchow (Pommern), wohin ihn der Mitangeklagte
 
Gottfried Holtz geholt hatte; kam nach 1945 nach
 
Schaumburg-Lippe, kehrte aber nach zwei Jahren
 
nach Mecklenburg zurück; Pastor an der Heilig-Geist-
 
Kirche Rostock, in Dömitz und in Gadebusch; an
 
der Ausbildung von Katecheten beteiligt; Autor der
 
»Mecklenburgischen Kirchenzeitung« (1946 ff.).
 
 
 
 
 
Pentz, Adolf (Gottlieb Friedrich)
 
Theologe
 
geb. 26.8.1844 Malchow (Müritz)
 
gest. 1.1.1923 Bad Doberan
 
Vater: Adolph (Friedrich Ludwig) P., Mediziner
 
Große Stadtschule Rostock; Theologiestudium in
 
Rostock, Göttingen und Erlangen; 1866 Examen
 
in Rostock; 1866-1868 Hauslehrer bei Familie
 
von Barner auf Trebbow; 1868 Seminarlehrer in
 
Neukloster; 1879 Pastor in Jabel (bei Malchow);
 
1894 Superintendent in Doberan; 1881 Mitglied,
 
1894 Vorsitzender der Prüfungskommission für
 
das theologische Examen; 1900 Pensionierung aus
 
gesundheitlichen Gründen; Mitglied des Vereins für
 
mecklenburgische Geschichte und Altertumskunde;
 
»Geschichte Mecklenburgs« (1871); »Erzählungen
 
aus der mecklenburgischen Geschichte« (1880);
 
»Geschichte des Kirchspiels Jabel« (1888).
 
 
 
Plessen, Leopold (Engelke Hartwig) von
 
Diplomat, Minister
 
geb. 21.1.1769 Raden
 
gest. 25.4.1837 Schwerin
 
begr. (Bad) Doberan
 
Vater: Christoph Leopold Hartwig von P., Soldat
 
Ehefrau: Sophie von Campenhausen, Hofdame
 
Von Hauslehrern unterrichtet; 1785-1787 Studium
 
der Kameralistik und des Staatsrechts in Rostock,
 
1787-1790 in Göttingen; 1790 in preußischbrandenburgischen
 
Diensten in der Kriegs- und
 
Domänenkammer Berlin; 1793 Kammerauditor
 
in Schwerin; 1796 Kammerherr; erbte 1796 Gut
 
Vogelsang, verpachtete es und verkaufte es kurz vor
 
seinem Tod; bis 1798 Reise nach England, Frankreich
 
und Österreich; 1802 Herzoglicher Gesandter beim
 
Reichstag in Regensburg; 1803 Gesandter am
 
Kaiserlichen Hof in Wien wegen Unterhandlungen zur
 
Erlangung der Churwürde in Mecklenburg-Schwerin;
 
1805 Geheimer Rat; 1807 Wirklicher Geheimer Rat
 
und Dritter Minister, 1808 Zweiter Minister; 1814
 
mecklenburgischer Gesandter auf dem Wiener
 
Kongress, wo er die Großherzogswürde für beide
 
mecklenburgischen Herzöge (Friedrich Franz I. von
 
Mecklenburg-Schwerin und Karl von Mecklenburg-
 
Strelitz) erwarb; nahm entscheidenden Einfluss
 
auf die »Deutsche Bundes-Acte, unterzeichnet
 
zu Wien am 8. Juni 1815« (1816); 1815-1832
 
Bevollmächtigter beider Mecklenburg bei der
 
Bundesversammlung in Frankfurt (Main) und
 
1819/20 bei der Wiener Konferenz; wesentliche
 
Mitwirkung an der »Schluß-Acte der über Ausbildung
 
und Befestigung des Deutschen Bundes zu Wien
 
gehaltenen Ministerial-Conferencen …« (1820); schlug
 
1823 den Posten der Präsidial-Gesandtschaft am
 
Bundestag und ebenso die Stelle des preußischen
 
Bundestagsgesandten aus; 1833 Gesandter für beide
 
Mecklenburg bei der Ministerialkonferenz in Wien;
 
1836/37 Erster Minister von Mecklenburg-Schwerin;
 
1836 Geheimer Rats- und Regierungspräsident
 
sowie Präsident der Schuldentilgungskommission;
 
Mitglied der Königlichen Gesellschaft für nordische
 
Altertumskunde Kopenhagen; Ehrenmitglied des
 
Vereins für mecklenburgische Geschichte und
 
Altertumskunde; 1806 Dannebrogorden (Großkreuz);
 
1819 Dr. h. c. der Universität Rostock; 1819
 
Ehrenmitglied des Mecklenburgischen Patriotischen
 
Vereins; 1820 Roter Adlerorden; Leopoldsorden
 
(Großkreuz); »Grundzüge zur Verbesserung des
 
Kreditwesens, insonderheit auf ritterschaftlichen
 
Gütern in Mecklenburg« (1804); »Über die Circulation
 
des Papiergeldes« (1805); »Über die reelle Grundlage
 
eines nothwendigen Papiergeldes …« (1805); »Über
 
das natürliche Verhältniß und die Beschränkungen
 
des Handels zwischen verschiedenen Staaten in
 
Beziehung auf die gegenwärtigen Zeitvorfälle«
 
(1806); »Grundzüge zu einem künftigen teutschen
 
Gesammtwesen, und einer National-Einheit« (1815).
 
 
 
Quistorp, Johann (d. Ä.)
 
Theologe
 
geb. 18.8.1584 Rostock
 
gest. 2.5.1648 (Bad) Doberan
 
begr. Rostock (Marienkirche)
 
Vater: Joachim Q., Weißgerber
 
Große Stadtschule Rostock unter dem Rektorat
 
von Nathan Chytraeus und Paul Tarnow, dann drei
 
Jahre Graues Kloster Berlin; Philosophiestudium in
 
Frankfurt (Oder), 1604-1610 Theologiestudium in
 
Rostock; erteilte während dieser Zeit Privatunterricht;
 
1613 Promotion zum Magister und Dozent an der
 
Philosophischen Fakultät der Universität Rostock;
 
1614 außerordentlicher, 1615 ordentlicher Professor
 
der Theologie in Rostock, elfmal Rektor; viermal
 
Dekan der Theologischen Fakultät; 1634 auch
 
Quästor der Akademie; begleitete 1614/15 den
 
Lübecker Bürgermeister Nicolaus Ritter auf seiner
 
Reise über Leipzig, Wittenberg, Jena, Marburg,
 
Heidelberg, Köln und Basel durch Holland, Brabant
 
und Flandern; 1616 Promotion in Rostock; 1616
 
Archidiakon, 1645 Pastor an der Marienkirche und
 
Stadtsuperintendent; Seelsorger von Hugo Grotius,
 
als dieser 1645 auf einer Reise in Rostock erkrankte
 
und starb (berichtete Elias Taddel in Amsterdam die
 
genauen Umstände von Grotius’ Tod); maßgeblich an
 
der Gründung der Prediger-Witwenkasse beteiligt;
 
veranlasste 1639, dass die Universität Maßregeln
 
gegen den Pennalismus ergriff; starb in Doberan,
 
wohin ihn Herzog Adolf Friedrich zur Beratung
 
gerufen hatte; einer der berühmtesten Theologen
 
seiner Zeit; »De resurrectione mortuorum« (Diss.,
 
1614); »Quaestio de fidei ac salutis fundamento«
 
(Diss., 1616); »Oratio in qua schoristae academiarum
 
pestes delineatur« (1621); »Predigten von der
 
Pestilenz« (1629); verfasste Kommentare zu den
 
Briefen des Apostels Paulus; »Johannis Quistorpii
 
Doctoris & Theologicæ Facultatis in Universitate
 
Rostochiensi Senioris …« (1637); »De sacra
 
scriptura« (1648); sein Wappen ist im Fenster der
 
Kirche Rostocker Wulfshagen abgebildet; Grabplatte
 
im Eingangsbereich der Marienkirche Rostock und
 
zwei Porträts im Chorumgang und im Nordschiff
 
der Marienkirche; sein Porträt befindet sich in Ernst
 
Joachim von Westphalens, »Monumenta Inedita
 
Rerum Germanicarum Praecipue Cimbricarum, Et
 
Megapolensium« (1743).
 
 
 
Rasche, Heinrich
 
Orgelbauer
 
geb. 29.4.1794 Hamburg
 
gest. 25.2.1876 (Bad) Doberan
 
Vater: Johann Ernst Christian R., Stadtdiener
 
Vermutlich Orgelbauerlehre in der Werkstatt von
 
Joachim Wilhelm Geycke in Hamburg; kam 1833,
 
als Geycke seine Werkstatt verkaufte, als fertiger
 
Orgelbauer nach Mecklenburg; hatte 1828 eine Orgel
 
aus Hamburg nach Bentwisch umgesetzt; stellte
 
1832 seinen Orgelneubau in der reformierten Kirche
 
Altona auf und brachte die Vorgängerorgel (Arp-
 
Schnitger-Orgel, 1686/87) mit nach Mecklenburg
 
(1833 in Blankenhagen aufgestellt, 1851 umgebaut);
 
von dem Uhrmacher und Organisten an der
 
Nikolaikirche Rostock Jochim Heinrich Fromm nach
 
Rostock geholt; 1834 Bürgerrecht in Rostock, 1838
 
Privilegierter Landes-Orgelbauer; 1843 Konkurs;
 
1846 Umzug und Werkstatt in Doberan; 1836-
 
1867 Orgelsachverständiger für alte Orgeln und
 
Orgelpfleger; ab 1875 arbeitsunfähig, krank und
 
hilfsbedürftig; Orgelneubauten: 1839 Levin, 1839/40
 
Ribnitz, 1843 Kirch Rosin, 1843/44 Brunshaupten,
 
1846-1852 Bentwisch, 1860 Kessin; zahlreiche
 
Reparaturen, Umbauten und Gutachten.
 
 
 
Raspe, Hans
 
Jurist, Bürgermeister
 
geb. 13.8.1877 (Bad) Doberan
 
gest. ?
 
Vater: Heinrich (Johann Friedrich) R., Jurist
 
1919-1929 Bürgermeister in Wismar; »Zur Erinnerung
 
an den Alten« (1887; Gedenkschrift für Gustav Karl
 
Heinrich R.); »Entwicklung der Kommunalfinanzen
 
in den Mecklenburg-Schwerinschen Städten nach
 
der Währungsfestigung« (1930); »Kurze Darstellung
 
des in Mecklenburg geltenden Wasserrechts«
 
in »Zeitschrift für Rechtspflege« (1905);
 
»Mecklenburgische Musikfeste« in »Rostocker
 
Anzeiger« (1931).
 
 
 
Reuter, August (Friedrich Heinrich)
 
Theologe, Pädagoge
 
geb. 20.1.1810 Dömitz
 
gest. 4.11.1888 (Bad) Doberan)
 
Vater: (Peter Paschen) Friedrich R., Theologe, Pädagoge
 
Bruder: Ernst (Carl Adolf) R., Apotheker
 
Bruder: (Johann) Carl (Jakob) R., Theologe
 
Pflegesohn seines Onkels Georg Johann (Jakob
 
Friedrich) R. und zusammen mit dessen Sohn Fritz
 
erzogen; besuchte mit ihm das Gymnasium in
 
Friedland; 1830 Theologie- und Philosophiestudium in
 
Rostock; 1835-1846 Lehrer an der Töchterschule in
 
Schwerin; 1846-1849 Rektor in Goldberg; 1849-1884
 
Pastor in Tessin; Briefwechsel mit Fritz R.
 
 
 
Reuter, Carl
 
Pädagoge
 
geb. 7.11.1885 Wichmannsdorf
 
gest. 9.7.1956 Frankfurt (Main)
 
Gymnasium in Schwerin; Philologie- und
 
Geschichtsstudium in Berlin und Göttingen; 1911/12
 
Vorbereitungszeit am Gymnasium in Schwerin;
 
1912/13 wissenschaftlicher Hilfslehrer an der Großen
 
Stadtschule Wismar; 1913 Oberlehrer am Gymnasium
 
in Schwerin; 1924-1932 Studiendirektor am Friderico-
 
Francisceum Bad Doberan; 1931 Oberstudiendirektor;
 
1932 Direktor des Realgymnasiums Güstrow;
 
erreichte dort 1934 die Namensgebung John-
 
Brinckman-Schule; ab 1937 zugleich Direktor
 
der Domschule; 1945 entlassen; Arbeit in einem
 
Schädlingsbekämpfungswerk; 1950 Meisterprüfung;
 
bis 1956 Betriebsleiter; Übersiedlung nach Frankfurt
 
(Main); »Das Gymnasium Friderico-Francisceum zu
 
Bad Doberan 1879-1929« (1929).
 
 
 
Rilla, Paul
 
Journalist, Theaterwissenschaftler, Philologe
 
geb. 26.12.1896 Neunkirchen (Schlesien; Czernichów/Polen)
 
gest. 5.11.1954 Rostock
 
Seit 1933 Leiter des Feuilletons einer
 
Breslauer Zeitung und Herausgeber für den
 
Propyläenverlag; Publikationsverbot durch die
 
Reichsschrifttumskammer; dann als Lektor tätig;
 
1945 Leiter der Kulturredaktion der »Berliner
 
Zeitung«, schrieb Theaterkritiken und gab die
 
»Dramaturgischen Blätter« heraus; erhielt 1950
 
als erster Kritiker den Nationalpreis der DDR; lebte
 
1952-1954 in Bad Doberan, wo eine Straße nach ihm
 
benannt ist; schrieb literaturgeschichtliche Beiträge;
 
»Literatur, Kritik und Polemik« (1950); »Goethe in
 
der Literaturgeschichte« (1950); »Die Erzählerin Anna
 
Seghers« (1950); Herausgeber einer zehnbändigen
 
Lessing-Ausgabe (1954-1958).
 
 
 
Ringeling, Brigitte
 
Kunsthandwerkerin
 
geb. 1.9.1921 Rostock
 
gest. 11.2.1994 Bad Doberan
 
Vater: (Wilhelm Johannes) Gerhard R., Pädagoge, Schriftsteller
 
Wuchs in Bad Doberan auf; 1940-1942 Studium an
 
der Mode- und Textilschule Berlin und 1942-1944 der
 
Akademie für angewandte Kunst, Abteilung Keramik
 
in Stuttgart; 1944/45 Geschirrdreherin in Kröpelin;
 
1946 in verschiedenen Töpferwerkstätten in Schwerin,
 
Stralsund, Greifswald und Kröpelin tätig; 1951 Aufbau
 
einer eigenen Werkstatt als Scheibenkünstlerin und
 
keramische Malerin in Doberan; 1954 Meisterprüfung;
 
Mitglied des Verbandes Bildender Künstler der DDR;
 
stellte bei den Ostseewochen und in der Bunten
 
Stube Ahrenshoop aus; erste eigene Ausstellung im
 
Grassi-Museum Leipzig; Ausstellung in der Galerie
 
Muth in Berlin; Pflanzen- und Tiermotive auf Krügen,
 
Schalen und Vasen; holte sich Anregungen aus der
 
mecklenburgischen Volkskunde (Volkstanzpaare,
 
Bauerngruppen); fertigte 1974 ein Schachspiel aus
 
Kleinplastiken.
 
 
 
Ringeling, (Wilhelm Johannes) Gerhard
 
(Pseud.: Johannes Gerhard)
 
Pädagoge, Schriftsteller
 
geb. 19.6.1887 Schönberg
 
gest. 31.12.1951 Bad Doberan
 
Vater: Wilhelm R., Pädagoge
 
Gymnasium in Schönberg; 1907 Studium der
 
Geschichte, Germanistik, Anglistik und Philosophie in
 
Marburg, Berlin und Rostock; 1911 Staatsexamen;
 
1913-1915 Lehrer an der Realschule Schwerin; 1915
 
Promotion in Rostock; 1915 Gymnasialdirektor und
 
Studienrat in Doberan; Mitglied des Heimatbundes
 
Mecklenburg; »Pragmatismus in Edward Gibbons
 
Geschichte vom Verfall und Untergang des römischen
 
Reiches« (1915); Bad Doberan ist Handlungsort der
 
Novellen »Anna Margarita. Badegeschichten aus
 
Urgroßmutters Zeit« (1929), »Magister Rosarum«
 
(1948) und »Der Schatz der Dufour« (1953); sein
 
Urgroßvater (der Warnemünder Lotsenkommandeur
 
Johann Gerdes) ist die Hauptgestalt in der Erzählung
 
»Der güldene Schein« (1940); »Mecklenburgisches
 
Heimatbuch« (1928); »Seefahrend Volk. Vier
 
Erzählungen vom alten Fischland« (1935); »Die
 
schöne Gesine« (1936); »Fischländer Volk.
 
Geschichte und Schicksal einer mecklenburgischen
 
Küstenlandschaft« (1938); »Die schlimme Brigitt«
 
(1941); »Von mecklenburgischer Park- und
 
Gartenkunst« (1926), »Land Ratzeburg« (1930), »Ein
 
Dichter und sein Verleger« (1931), »Mecklenburger
 
Leute« (1932) und »Vom niederdeutschen Humor«
 
(1933) in »Mecklenburgische Monatshefte«.
 
 
 
Röper, Friedrich Ludwig
 
Theologe
 
geb. 30.6.1768 Neese
 
gest. 1.7.1830 (Bad) Doberan
 
Vater: Johann Peter R., Theologe
 
Bruder: Johann Carl R., Landwirt
 
Stadtschule in Rostock; Theologiestudium in Leipzig;
 
Privatgelehrter in Erfurt; 1793 Pastor-Kollaborator am
 
Schweriner Dom; 1797 Pfarradjunkt seines Vaters in
 
Doberan; bis 1830 Pastor in Doberan; »Exegetisches
 
Handbuch des Neuen Testaments« (1788);
 
»Blumenlese an den Weisen des Alterthums« (2 Bde.;
 
1796); »Geschichte und Anekdoten von Doberan in
 
Mecklenburg« (1797); »Versuche zur Beförderung
 
wahrer Lebensweisheit« (1800); »Neue Fibel für
 
den ersten Unterricht in Volksschulen« (1815);
 
schrieb zwei Lehrbücher der Naturwissenschaften
 
für Volksschulen und Bürgerschulen; Aufsätze im
 
»Freimüthigen Abendblatt«.
 
Roeper, Gottlieb (Friedrich Joachim Peter)
 
(auch: Theophilus R.)
 
Philologe, Pädagoge, Schriftsteller
 
geb. 9.11.1812 Lenzen (Elbe)
 
gest. 19.8.1886 Danzig (Gdánsk/Polen)
 
Theologie- und Philosophiestudium in Berlin; 1838
 
Examen für das höhere Schulfach in Berlin; 1840
 
Gymnasiallehrer in Danzig; 1844 Promotion; Lehrer
 
und Professor am Gymnasium in Danzig; »Ueber
 
einige Schriftsteller mit Namen Hekataeos« (2 Bde.;
 
1877/78); »Freundschaft und Ideal. Gedichte«
 
(1887).
 
 
 
Röper, Johannes (August Christian)
 
Botaniker, Bibliothekar
 
geb. 25.4.1801 (Bad) Doberan
 
gest. 17.3.1885 Rostock
 
Vater: Friedrich Ludwig R., Theologe
 
Gymnasium in Lübeck; 1817 Medizin- und
 
Naturwissenschaftsstudium in Rostock, 1819 in Berlin
 
und 1822 in Göttingen; 1823 Promotion in Göttingen;
 
1824-1826 Reisen in Deutschland, Frankreich, Italien
 
und der Schweiz; 1826 außerordentlicher, 1829-
 
1836 ordentlicher Professor der Medizin in Basel;
 
1836 ordentlicher Professor der Naturgeschichte und
 
Botanik in Rostock; Aufseher des Naturhistorischen
 
Museums; 1838-1885 Administrator der Professoren-
 
Witwenkasse; 1846-1880 Erster Bibliothekar
 
der Universitätsbibliothek, 1880 Aufgabe des
 
Amtes wegen Krankheit; 1842/43-1843/44 und
 
1862/63-1863/64 Rektor; zwischen 1845 und
 
1870 dreizehnmal Dekan der Philosophischen
 
Fakultät; erwarb sich Verdienste um den Ausbau der
 
Pflanzenmorphologie; 1836 Dr. h. c. der Universitäten
 
Basel (1836) und Tübingen (1873); »Enumeratio
 
Euphorbiarum quae in Germania et Pannonia
 
gignuntur« (1824); »De organis plantarum« (1828);
 
»De floribus et affinitatibus Balsaminearum« (1830);
 
»Verzeichnis der Gräser Mecklenburgs« (1840); »Zur
 
Flora Mecklenburgs« (2 Bde.; 1843/44); »Vorgefasste
 
botanische Meinungen« (1860); »Botanische Thesen«
 
(1872); »Der Taumel-Lolch ›Lolium temulentum
 
Linn.‹ in Bezug auf Ektopie, gewöhnliche Atrophie und
 
außergewöhnliche, normanstrebende Hypertrophie«
 
(1873); Aufsätze in der »Botanischen Zeitung«
 
(1840-1860).
 
 
 
Sachse, (Johann David) Wilhelm
 
Mediziner
 
geb. 16.11.1772 Uelzen
 
gest. 12.4.1860 Schwerin
 
Vater: Wundarzt
 
Medizinstudium und 1793 Promotion in Göttingen;
 
praktischer Arzt in Uelzen; 1795 Arzt in Parchim;
 
1797 Hofmedikus; 1802-1820 Arzt in Schwerin; 1806
 
Wirklicher Hofmedikus; 1819 Medizinalrat; 1820-
 
1837 Großherzoglicher Leibarzt in Ludwigslust; 1822
 
Geheimer Medizinalrat; 1837-1860 in Schwerin;
 
verdient um die Einführung der Kuhpockenimpfung,
 
um die Verschönerung des Seebades Heiligendamm
 
und um die Medizinalordnung von 1830;
 
»Beobachtungen und Bemerkungen über die
 
Kuhpocken« (1802); »Das Wissenswürdigste über
 
die häutige Bräune« (2 Bde.; 1810, 1812); »Über die
 
Wirkung und den Gebrauch der Bäder, besonders der
 
Seebäder zu Doberan« (1835); »Vertheidigung der
 
Ostsee-Bäder gegen die Verunglimpfungen mehrerer
 
Ärzte« (1837); »Einige geschichtliche Bemerkungen
 
zu der Feier des fünfzigjährigen Bestehens des
 
Doberaner Seebades« (1843); »Verzeichnis von
 
Bildnissen von Ärzten und Naturforschern seit der
 
ältesten bis auf unsere Zeiten mit Biographien«
 
(1847); Ȇber die neueingerichtete Milch- und
 
Molkenanstalt in Verbindung mit Seebädern nach dem
 
inneren Gebrauch des Meerwassers am Strande zu
 
Doberan« (1848).
 
 
 
Scheven, Carl (Friedrich Johannes)
 
Theologe
 
geb. 3.7.1826 Borgfeld
 
gest. 3.4.1890 (Bad) Doberan
 
Vater: Friedrich (August) S., Theologe
 
Gymnasium in Friedland; 1845-1849
 
Theologiestudium in Halle und Rostock; 1852
 
Seminarlehrer in Ludwigslust; 1854 Pastor in
 
Malchow (Kloster); 1863 Präpositus des Malchower
 
Zirkels; 1868-1890 Superintendent in Doberan;
 
1875 Konsistorialassessor; 1876 Vorsitzender der
 
Theologischen Prüfungskommission; 1883 Dr. h. c.
 
der Universität Rostock; 1888 Konsistorialrat; 1882
 
Mitglied des Vereins für mecklenburgische Geschichte
 
und Altertumskunde; »Evangelien-Predigten für die
 
Sonn- und Festtage des Kirchenjahres« (1891).
 
 
 
Scheven, Carl
 
Pädagoge
 
geb. 24.10.1862 (Bad) Doberan
 
gest. 27.5.1897 (Bad) Doberan
 
Vater: Carl (Friedrich Johannes) S., Theologe
 
Bruder: Wilhelm (Friedrich August Franz) S., Theologe,
 
Pädagoge, Verwaltungsbeamter
 
Schwester: Marie S., Stiftsdame
 
1875-1882 Gymnasium in Rostock; 1882-1886
 
Theologie- und Philologiestudium in Leipzig und
 
Rostock; 1889/90 Probekandidat in Parchim; 1890/91
 
Prinzenerzieher des Erbgroßherzogs Friedrich
 
Franz IV. von Mecklenburg-Schwerin; 1891-1896
 
Oberlehrer am Friedrich-Franz-Gymnasium Parchim.
 
 
 
Scheven, Karl (August Wilhelm Friedrich
 
Martin)
 
Mediziner
 
geb. 28.9.1888 Rühn
 
gest. 17.10.1955 Bad Doberan
 
Vater: Wilhelm (Friedrich August Franz) S., Theologe, Pädagoge,
 
Verwaltungsbeamter
 
Bruder: Friedrich (Karl Johannes Martin) S., Theologe,
 
Pädagoge, Heimatforscher
 
1909 Abitur in Schwerin; Medizinstudium in
 
Heidelberg, Rostock und München; 1917 Promotion
 
in Rostock; 1914-1918 Kriegsteilnehmer; bis 1920
 
Assistenzarzt an der Chirurgischen Universitätsklinik
 
Rostock; 1920-1924 Arzt in Büchen (Lauenburg);
 
1924 Kreis-Medizinalrat in Waren; 1931 Kreisarzt
 
in Güstrow, 1935 Kreisarzt von Rostock-Land,
 
1945-1955 praktischer Arzt in Bad Doberan;
 
»Untersuchungen über den Saponincharakter
 
der Cholsäure« (Diss., 1917); »Zur Dauerheilung
 
des operierten und prophylaktisch bestrahlten
 
Mammacarcinoms« (1920); »Ein Fall von Geburt
 
durch den Damm« (1923); »Die Typhusmorbidität
 
der männlichen und weiblichen Bevölkerung in
 
Mecklenburg-Schwerin vor und nach dem Weltkrieg«
 
(1925).
 
 
 
Scheven, Marie
 
Stiftsdame
 
geb. 13.9.1861 (Bad) Doberan
 
gest. 10.3.1963 Rostock
 
Vater: Carl (Friedrich Johannes) S., Theologe
 
Bruder: Carl S., Pädagoge
 
Bruder: Wilhelm (Friedrich August Franz) S., Theologe,
 
Pädagoge, Verwaltungsbeamter
 
Seit 1930 Konventualin im Kloster Zum Heiligen
 
Kreuz Rostock; letzte Domina des Klosters bis zur
 
Auflösung.
 
 
 
Schlägel, Max (Friedrich Wilhelm) von
 
Schriftsteller
 
geb. 1.4.1840 München
 
gest. ?.9.1891 (Bad) Doberan
 
Ehefrau: Marie von S., Schriftstellerin
 
Quittierte 1863 seinen Dienst als Soldat;
 
Studium in Paris; politische Tätigkeit nach
 
seiner Rückkehr; Flucht vor der Anklage wegen
 
Hochverrats in die Schweiz; 1869 in Berlin; 1870 als
 
Kriegsberichterstatter von den Franzosen gefangen
 
genommen; danach freischaffender Schriftsteller in
 
Österreich, Ungarn, der Schweiz und in Doberan;
 
»Von Sünde zu Sünde« (3 Bde.; 1870/71), »Pariser
 
Todtentanz. Roman aus jüngster Vergangenheit
 
Frankreichs« (6 Bde.; 1872); »Siege der That.
 
Erzählungen« (1874); »Vom Fels zum Meer.
 
Erzählungen« (4 Bde.; 1874); »Graf Katlan, der
 
Rebell. Roman aus dem ungarischen Tieflande« (2
 
Bde.; 1875); zusammen mit seiner Frau »Deutsch
 
und Wälsch. Erzählungen« (4 Bde.; 1876); »Für
 
Thron und Altar« (4 Bde.; 1878).
 
 
 
Schmidt, Karl Heinz
 
Pädagoge
 
geb. 30.12.1911 Dömitz
 
gest. 1.2.1983 Siegen
 
Vater: Postbeamter
 
Gymnasium in Doberan; Mathematik-, Physik- und
 
Philosophiestudium in Göttingen und Rostock;
 
Referendar in Doberan; nach dem Zweiten
 
Weltkrieg Hauslehrer; leitende Stellung in der
 
Versicherungswirtschaft; Lehrer in Dinslaken, an der
 
deutschen Schule in Saloniki und am Gymnasium
 
in Altona; 1965-1975 Schulleiter am Fürst-Johann-
 
Moritz-Gymnasium in Siegen; Oberstudiendirektor;
 
Leiter der Altschülerschaft Doberan; um die
 
Erforschung der Doberaner Schulgeschichte verdient.
 
 
 
Schmidt, Reinhard
 
Bildhauer
 
geb. 30.9.1917 Berlin
 
gest. 13.4.1980 Bad Doberan
 
Vater: Beamter
 
Landwirtschaftslehre auf einem Magdeburger Gut;
 
Arbeitsdienst, Soldat und schwere Verwundung
 
(Beinamputation); 1941-1944 Studium an der
 
Meisterschule für Holzbildhauer Bad Warmbrunn;
 
1944/45 Studium an der Holzbildhauer- und
 
Kunsthochschule in Dresden; 1945-1951 freischaffend
 
in Lübz (schnitzte vor allem Grabkreuze); gründete
 
den Kulturbund in Lübz; 1952-1960 Lehrer, dann
 
Direktor an der Fachschule für Angewandte Kunst
 
in Heiligendamm; 1961 freiberuflicher Bildhauer in
 
Bad Doberan; Vorsitzender der Bezirksorganisation
 
Rostock des Verbandes Bildender Künstler der DDR;
 
mit Ehm Welk befreundet; Relief »Die Heiden von
 
Kummerow«; »Vater mit Sohn auf der Schulter« an
 
der Kühlungsborner Promenade, »Stele vom kleinen
 
Glück« in der Rostocker Grünanlage Reiferbahn.
 
 
 
Schmidt, Theodor (Adolf Georg Ulrich)
 
Theologe
 
geb. 22.7.1850 Malchin
 
gest. 29.6.1927 (Bad) Doberan
 
Vater: Wilhelm (August Hermann) S., Theologe
 
1874 Konrektor in Röbel; 1879 Hilfsprediger in
 
Crivitz; 1881 Diakon an der Paulskirche Schwerin;
 
1886 Zweiter Pastor in Grabow; 1888-1909 Pastor in
 
Groß Trebbow; lebte im Ruhestand in Doberan, wo
 
er infolge eines Unfalls starb; »Zur Regulierung der
 
Pfarreinkommen« in »Mecklenburgisches Kirchen- und
 
Zeitblatt« (1906).
 
 
 
Schumacher, Johann Ludwig
 
Verwaltungsbeamter, Parlamentarier
 
geb. 11.2.1796 (Bad) Doberan
 
gest. 5.11.1855 Schwerin
 
Vater: Verwaltungsbeamter
 
Christian Wilhelm Christlieb S. war sein Großonkel;
 
Chef des Revisionsdepartements und Geheimer
 
Kammerrat; Gründer des Statistischen Büros in
 
Schwerin; Geheimer Kammerrat; kämpfte gegen
 
die Ritterschaft für Steuerreformen und Beseitigung
 
der veralteten Feudalverfassung; mit Johann
 
Heinrich von Thünen befreundet und Anhänger
 
von dessen Theorien der landwirtschaftlichen
 
Betriebswirtschaftslehre; Mitglied des
 
Mecklenburgischen Patriotischen Vereins; Mitwirkung
 
in den Bauernversammlungen; 1848 Mitglied der
 
mecklenburgischen Abgeordnetenkammer; Beamter
 
im Finanzministerium; »Mittheilungen an seine
 
Landsleute in Mecklenburg über die Versammlung
 
Deutscher Land- und Forstwirthe in Altenburg«
 
(1843); »Die mecklenburgischen Gestüte in alter
 
Zeit« in »Amtlicher Bericht über die Versammlung
 
deutscher Land- und Forstwirte zu Doberan 1841«
 
(1842); »Einige Bemerkungen über Zeitpacht,
 
mit besonderer Beziehung auf die mecklenburgschwerinschen
 
Domänen« (1844), »Über Zurundung
 
der Landgüter in Mecklenburg« (1844) und »Der
 
Preußische Zollverein und Mecklenburg (1847) in
 
»Archiv der politischen Oekonomie«
 
 
 
Schumacher, Carl Georg Christian
 
Maler, Grafiker
 
geb. 14.5.1797 (Bad) Doberan
 
gest. 22.6.1869 Schwerin
 
Kaufmann; Unterricht bei Rudolph Suhrlandt; 1819-
 
1821 Studium an der Kunstakademie Dresden; 1821-
 
1825 Italienaufenthalt; Mitglied des Overbeckschen
 
Kreises; 1825 Rückkehr nach Schwerin; 1852-
 
1855 in Dresden; 1855-1869 wieder in Schwerin;
 
Mecklenburg-Schweriner Hofmaler; 1863 erblindet;
 
schuf Fresken im Kollegiengebäude und im Schloss
 
Schwerin; Entwürfe mit Bildern mecklenburgischer
 
Herrscher für die Fenster im Schweriner Schloss;
 
»Anbetung der Könige«, »Heilige Familie«, »Abschied
 
Heinrich des Pilgers« im Staatlichen Museum
 
Schwerin; 1835 Gründungsmitglied des Vereins für
 
mecklenburgische Geschichte und Altertumskunde.
 
 
 
Sellin, Wilhelm (Christoph Elias Bernhard
 
Donatus)
 
Theologe, Pädagoge
 
geb. 17.8.1838 Ludwigslust
 
gest. 1.2.1931 Bad Doberan
 
Vater: Carl Wilhelm S., Theologe, Pädagoge
 
Bruder: Gotthilf S., Philologe, Pädagoge, Esperantist
 
1860 Lehrer an der Minterschen Anstalt Ludwigslust
 
und dann Seminarlehrer; 1862 Rektor in Sternberg;
 
1864 in Gnoien; 1867 Pastor in Alt Schwerin; 1872-
 
1913 Pastor in Dassow, 1889 Präpositus, 1909
 
Kirchenrat; lebte dann in Doberan; 1878 Mitglied
 
des Vereins für mecklenburgische Geschichte und
 
Altertumskunde; 1861-1863 Mitredakteur des
 
»Mecklenburgischen Schulblattes«; »Umschau auf
 
dem Gebiet des mecklenburgischen Volksschulwesens
 
(1860-1870)« (1870) und »Vater Werners 50jähriges
 
Amtsjubiläum« (1882) in »Mecklenburgisches
 
Schulblatt«.
 
 
 
Severin, Carl Theodor
 
Architekt
 
geb. 13.9.1763 Mengeringhausen
 
gest. 20.2.1836 (Bad) Doberan
 
Ausbildung bei Carl Gotthard Langhals in
 
Berlin; Kammeringenieur, Baukondukteur und
 
Berechner der Schiffbauerei in Schwerin; dann
 
Baumeister in Doberan; leitete ab 1809 auch
 
das Landbauwesen der Ämter Buckow, Doberan,
 
Ribnitz, Rühn, Toitenwinkel und Schwaan; seit
 
1815 auch Baubeamter für die Universitätsbauten
 
in Rostock; 1819 Oberlandbaumeister; 1835
 
Ruhestand; schuf Theater-, Hof- und Schlossbauten,
 
öffentliche Gebäude, Geschäfts- und Bürgerhäuser;
 
bedeutendster Architekt des Klassizismus in
 
Mecklenburg; Ausbau des Seebades Doberan-
 
Heiligendamm: Salongebäude (1801/02),
 
Schauspielhaus (1805/06, 1889 abgerissen),
 
Herzogliches Palais (1806-1809), Kleiner
 
Pavillon (1808), Großer Pavillon (1810-1813),
 
Erweiterungsbau (Saal) am Salongebäude (1819/20),
 
Prinzengebäude (1821/22), kleines Brunnenhaus
 
(1822/23), Stahlbad (1824/25) und Häuser am Kamp
 
in Doberan; kleinere Bauten für den Badebetrieb
 
in Heiligendamm: Herrenbadeanstalt (1803),
 
Aussichtsturm (1807), Empfangs-, Gesellschaft-,
 
Tanz- und Speisehaus (Kurhaus) (1814-1816); Neue
 
Wache in Rostock (1823).
 
 
 
Seydewitz, Johann Christoph Heinrich von
 
Architekt
 
geb. 1748 Friedrichsort (Kiel)
 
gest. 1824
 
Korvettenkapitän; 1787 Baukondukteur in
 
mecklenburgischen Diensten in Schwerin; baute
 
in Doberan das Gutshaus des Kammerhofes
 
(1786), das Amtshaus im Klostergarten und das
 
Logierhaus (1793); errichtete das erste Badehaus in
 
Heiligendamm (nicht mehr erhalten); seit 1789 an
 
den Um- und Neubauten der Universitätsgebäude in
 
Rostock beteiligt; Entwurf für einen Bibliotheksbau
 
(1791); 1796-1808 Hofbaumeister in Ludwigslust;
 
Bau des erbgroßherzoglichen Waschhauses an der
 
Schlossfreiheit und der katholischen Kirche (1803-
 
1809) in Ludwigslust; Entwurf für das Jagdschloss
 
Friedrichsmoor.
 
 
 
Sponagel, Georg Christian
 
Jurist, Dichter
 
geb. 12.8.1763 Lüneburg
 
gest. 26.2.1830 Ratzeburg
 
Gymnasium in Lüneburg; 1785 Jurastudium; Advokat
 
und Prokurator beim kurhannoverschen Hofgericht
 
des Herzogtums Lauenburg in Ratzeburg; später
 
Lauenburgischer und Mecklenburg-Strelitzscher
 
Regierungsprokurator; 1923 Königlich dänischer
 
Justizrat; Verfasser der Romane »Meine viertägigen
 
Leiden im Bade Pyrmont« (1809); »Des Vetters
 
Feldzug in die Seebäder von Doberan« (1826).
 
 
 
Starke, Johannes
 
Sänger, Komponist
 
geb. 31.3.1835 (Bad) Doberan
 
gest. 9.11.1907 Hamburg
 
Um 1857 Chorist des Hoftheaters Schwerin; 1860
 
Solist am Hoftheater Rostock; 1862-1864 am
 
Hoftheater in Schwerin, 1864/65 in Meiningen
 
und 1866/67 in Bamberg; 1867-1901 (seit 1878
 
Chordirektor) Mitglied des Hoftheaters Mannheim;
 
arbeitete auch als Gesangspädagoge; komponierte die
 
Oper »Der Fremde« (1877); sang 1869 in Mannheim
 
Hans Sachs in Wagners »Die Meistersinger von
 
Nürnberg« und 1879 Alberich in »Das Rheingold«;
 
stand als Figaro in Gioachino Rossinis Oper »Der
 
Barbier von Sevilla« und als Wolfram in Wagners
 
»Tannhäuser« auf der Bühne.
 
 
 
Stein, (Gottlob) Carl (Wilhelm Friedrich) von
 
(Freiherr)
 
Verwaltungsbeamter, Landwirt
 
geb. 8.3.1765 Weimar
 
gest. 4.5.1837 (Groß) Kochberg
 
Vater: Josias von S., Oberstallmeister
 
Sohn der Goethe-Freundin Charlotte von Stein;
 
1780 Gymnasium Carolinum Braunschweig; 1784
 
Jurastudium in Helmstedt und Göttingen; 1786-1793
 
Kammerjunker und Adjunkt (ab 1792 Kammerherr)
 
des Herzogs Friedrich Franz I. von Mecklenburg-
 
Schwerin in Ludwigslust; Reisebegleiter des Herzogs;
 
befasste sich in Doberan mit der Landwirtschaft;
 
kehrte nach dem Tod seines Vaters 1793 nach
 
Weimar zurück und bewirtschaftete das väterliche
 
Gut Kochberg; 1796 Abschied aus Herzoglichen
 
Diensten in Mecklenburg, Oberlanddrost und Prädikat
 
Exzellenz; Briefwechsel in »Vertrauliche Mitteilungen
 
aus Mecklenburg-Schwerin und Sachsen-Weimar«
 
(2000).
 
 
 
Steinmann, Adolf (Johann Heinrich August)
 
Jurist
 
geb. 14.3.1858 (Bad) Doberan
 
gest. ?
 
Vater: Adolf Johann Heinrich S., Theologe
 
Bruder: Ernst (Theodor Karl) S., Archäologe,
 
Kunstwissenschaftler, Bibliothekar
 
1876 Abitur an der Domschule Güstrow; Jurastudium;
 
1906-1928 Justizrat in Hagenow; »›Konservativ oder
 
ständisch?‹ Ein offenes Wort zur mecklenburgischen
 
Verfassungsfrage« (1911); »Mecklenburgische
 
Verfassung und konservativer Standpunkt«
 
(1912); »25 Jahre Chorverein Hagenow« (1908);
 
»Musikpflege in Hagenow« in »Mecklenburgische
 
Monatshefte« (1928).
 
 
 
Suckow, Hermann (Ernst Adolf Wilhelm) von
 
Verwaltungsbeamter
 
geb. 1.8.1820 Toddin
 
gest. 1.5.1895 Dresden
 
Vater: (Viktor) August (Gottfried) von S., Landdrost
 
Im Blochmannschen Institut in Dresden erzogen;
 
legte in Speyer ein katholisches Glaubensbekenntnis
 
ab; Großherzoglich mecklenburg-schwerinscher
 
Kammerherr; Intendant des Seebades Doberan-
 
Heiligendamm; las für die katholischen Badegäste
 
die Messe; bewirkte den Bau der Herz-Jesu-Kapelle
 
(1888) am Heiligendamm; »Die Herz-Jesu-Kapelle am
 
Heiligen Damm« in »Bonifacius-Blatt« (1890).
 
 
 
Suckow, Joachim August Bernhard von
 
Verwaltungsbeamter
 
geb. 26.12.1746 Schwerin
 
gest. 12.3.1827 (Bad) Doberan
 
1784 Oberamtmann in Marnitz; 1791 Erster Beamter
 
des Domanialamtes Warin-Neukloster-Sternberg-
 
Tempzin; 1792 geadelt; 1798-1824 Drost in
 
Warin; nach 1824 in Doberan; Verdienste um die
 
Organisation der Gendarmerie und Einrichtung des
 
Kriminalkollegiums; Mitglied des Mecklenburgischen
 
Patriotischen Vereins; »Beiträge zur Verwaltung der
 
Landpolizei in den Herzoglich-Schwerinschen Landen«
 
(1801).
 
 
 
 
 
Tatarin-Tarnheyden, Edgar (Adolf)
 
Jurist
 
geb. 4.2.1882 Riga (Lettland)
 
gest. 30.12.1966 Stuttgart
 
Vater: Bankier
 
Nikolai-Realschule in Bialystok, Gymnasium in Wilna;
 
1899-1906 Jurastudium in Dorpat, St. Petersburg
 
und Genf; 1906 Staatsexamen in St. Petersburg und
 
Promotion in Dorpat; 1907-1915 Rechtsanwalt in
 
Riga, ab 1912 auch Syndikus der Kaufmannsbank;
 
Kaiserlicher Hofrat; 1915 Übersiedlung nach
 
Schweden, 1917 nach Deutschland; 1917-1919
 
Jurastudium in Berlin und Marburg; 1919 Promotion
 
in Heidelberg; 1922 Einbürgerung in Deutschland;
 
1922 Habilitation und Privatdozent in Marburg;
 
1922-1945 ordentlicher Professor des Staats-,
 
Verwaltungs- und Völkerrechts, der Rechts- und
 
Staatsphilosophie, Verfassungsgeschichte und Politik
 
in Rostock; auch Direktor des Seminars für Staatsund
 
Verwaltungsrecht; 1924/25, 1930/31 und 1940
 
Dekan der Rechts- und Wirtschaftswissenschaftlichen
 
Fakultät; 1934 stellvertretender Leiter der
 
Verwaltungsakademie Mecklenburg für Deutsche
 
Beamte in Rostock; 1944 ausgebombt und
 
Übersiedlung nach Bad Doberan; 1945 wegen
 
Zugehörigkeit zur NSDAP aus dem mecklenburgischen
 
Landesdienst entlassen, in Rostock verhaftet und
 
vom Sowjetischen Militärtribunal zu zehn Jahren
 
Zwangsarbeitslager verurteilt, 1953 entlassen; seit
 
1954 in Stuttgart; »Die Berufsstände, ihre Stellung im
 
Staatsrecht und die deutsche Wirtschaftsverfassung«
 
(1922); »Das rechtliche Wesen der deutschen
 
Selbstverwaltung und die mecklenburg-schwerinsche
 
Verwaltungsreform« (1925); Herausgeber der
 
»Festgabe für Rudolf Stammler zum 70. Geburtstage
 
am 19. Februar 1926« (1926); »Die Rechtsstellung
 
des Amtshauptmanns in Mecklenburg-Schwerin in
 
verwaltungs- und staatspolitischer Beleuchtung«
 
(1931); »Volksstaat oder Parteienstaat?« (1931);
 
»Werdendes Staatsrecht. Gedanken zu einem
 
organischen und deutschen Verfassungsneubau«
 
(1934); »Kennt das mecklenburgische Recht
 
einen Rechtssatz, wie er in § 75 Einleitung zum
 
Preußischen Allgemeinen Landrecht enthalten ist?«
 
in »Mecklenburgische Zeitschrift für Rechtspflege,
 
Rechtswissenschaft, Verwaltung« (1936).
 
 
 
Tetzner, Robert
 
Pädagoge
 
geb. 11.3.1854 Rostock
 
gest. 5.5.1928 Bad Doberan
 
1878 Promotion in Rostock; 1885-1920 Professor am
 
Gymnasium Friderico Francisceum Doberan; 1899
 
Mitglied des Vereins für mecklenburgische Geschichte
 
und Altertumskunde; »Peter Lindeberg und seine
 
Rostocker Chronik« (Diss., 1878); »Die Geschichte
 
des Seebades Doberan« (1909) und »Wolfsscheune in
 
Doberan« (1923) in der Zeitschrift des Heimatbundes
 
»Mecklenburg«.
 
 
 
Thielcke, Hans
 
Architekt
 
geb. 23.8.1888 Gadebusch
 
gest. 23.12.1974 Marl
 
Vater: Amtsdiätar
 
Gymnasien in Güstrow und Schwerin;
 
Hochbaustudium in München und Berlin; 1914
 
Pomotion an der TH Berlin; 1919-1925 Stadtrat
 
für Bauwesen in Doberan; 1921 an der Gestaltung
 
der 750-Jahr-Feier des Klosters Doberan beteiligt;
 
1925-1946 Stadtbaurat in Köthen; richtete hier
 
ein Heimatmuseum ein; »Die Bauten des Seebades
 
Doberan-Heiligendamm um 1800 und ihr Baumeister
 
Severin« (Diss., 1917).
 
 
 
Thorbeck, Heinrich
 
Pädagoge, Ornithologe, Naturschützer
 
geb. 17.9.1901 Wismar
 
gest. 20.10.1980 Gedern
 
Vater: Schneider
 
Bürgerschule Wismar; 1916-1918 Präparandum des
 
Lehrerseminars Neukloster; 1919/20 Schulassistent
 
an der Schule in Groß Poserin; 1920-1922
 
Lehrerseminar in Neukloster; 1922-1935 Lehrer an
 
den Volksschulen Bad Sülze und Sanitz; daneben
 
Fachausbildung zum Turn- und Sportlehrer; 1935
 
Lehrer an der Volksschule Bad Doberan; 1939-1945
 
Kriegsdienst; 1945 wegen NSDAP-Zugehörigkeit aus
 
dem Schuldienst entlassen; 1949-1966 Lehrer an der
 
Oberschule Bad Doberan; nach dem Tod seiner Frau
 
1974 Umzug zu seiner Tochter Gudrun nach Gedern
 
(Hessen); 1931 Mitglied des Vereins der Freunde
 
der Naturgeschichte in Mecklenburg; 1933 Mitglied
 
der Deutschen Ornithologischen Gesellschaft; 1936
 
Mitglied der Naturschutzstelle des Kreises Rostock;
 
1947-1952 Vertrauensmann für Naturschutz im Kreis
 
Rostock; 1963 Naturschutzbeauftragter Kreis Bad
 
Doberan; 1953-1956 Bezirksnaturschutzbeauftragter
 
Bezirk Rostock; ab 1969 Pilzsachverständiger für
 
den Bezirk Rostock; Mitarbeit an Werner Kleinfeldts
 
»Kühlungsborn, Warnemünde, Rerik, Bad Doberan«
 
(1963; 6. Aufl., 1976); »Bruten der Steppenweihe
 
in Mecklenburg« (1952) und »Ein Brutversuch der
 
Gryll-Lumme (Cepphus grylle) auf dem Langenwerder
 
bei Poel« (1955) in »Journal für Ornithologie«; »Die
 
Conventer Niederung« in »… aus dem Kreis Bad
 
Doberan erzählt« (1962).
 
 
 
Tischbein, Johann Heinrich Christian
 
Architekt
 
geb. 15.7.1810 Rostock
 
gest. 1852 (Bad) Doberan
 
Vater: August Albrecht Christian T., Maler
 
Bruder: Albrecht (Johann Heinrich) T., Schiffbauer
 
Bruder: August (Anton) T., Maler
 
Bruder: Paul (Ludwig Philipp Wilhelm T., Maler
 
1829-1834 Bau-Eleve in Schwerin und Boizenburg
 
(Elbe) unter Leitung von Baumeister Ludwig Bartning;
 
1834-1836 an der Bau-Akademie Berlin und Examen
 
in Schwerin; im mecklenburgischen Staatsdienst;
 
Großherzoglicher Baukonduktor; 1851 in Warin für
 
das Bau-Departement Distrikt I zuständig, 1852 für
 
Distrikt IV in Doberan.
 
 
 
Vogel, Samuel Gottlieb von
 
Mediziner
 
geb. 14.3.1750 Erfurt
 
gest. 18.1.1837 Rostock
 
Vater: Rudolf Augustin V., Mediziner
 
1764 Medizinstudium, 1771 Promotion und 1776
 
Habilitation in Göttingen; 1776 praktischer Arzt
 
in Ratzeburg; 1780 von Herzog Adolf Friedrich IV.
 
von Mecklenburg-Strelitz zum Landphysikus des
 
Fürstentums Ratzeburg, 1783 von Kurfürst Georg III.
 
von Hannover zum Landphysikus des Herzogtums
 
Lauenburg ernannt; 1784 Großbritannischer
 
Hofmedikus; 1789 ordentlicher Professor der
 
Medizin in Rostock und Hofrat; 17-mal Dekan
 
der Medizinischen Fakultät, 1801/02 Rektor;
 
Diagnostiker und Balneologe; plante die Errichtung
 
eines Seebades; Studienreise nach England zur
 
Besichtigung der Seebäder; 1793 Gründung des
 
ersten deutschen Seebades am Heiligen Damm
 
bei Doberan; 1797 Herzoglicher Leibmedikus und
 
Badearzt in Doberan; verdient um den Aufschwung
 
des Seebades; stellte 18 Baderegeln auf, warb
 
in seinen Schriften für die Wassertherapie und
 
berichtete über die Erfolge ihrer Anwendung bei den
 
Gästen der Badeeinrichtung; Mitglied der Deutschen
 
Akademie der Naturforscher Leopoldina, der
 
Königlich Bayerischen Akademie der Wissenschaften,
 
der Königlichen Gesellschaft der Wissenschaften
 
in Göttingen, der Societé de l’École de Médicine
 
de Paris und der Societé de Pharmacie de Paris;
 
Mitglied des Mecklenburgischen Patriotischen
 
Vereins sowie Ehrenmitglied der Mecklenburgischen
 
Landwirtschaftsgesellschaft und des Vereins für
 
Heilkunde Berlin und des Apothekervereins in
 
Norddeutschland; 1815 Geheimer Medizinalrat; 1815
 
Roter Adlerorden; 1830 Mitglied der Großherzoglichen
 
Medizinalkommission; 1832 von König Ludwig I. von
 
Bayern geadelt und Verdienstorden der bayerischen
 
Krone; Herausgeber der »Annalen des Seebades
 
in Doberan« (1800-1803), der »Neuen Annalen …«
 
(1804-1813) und der »Neuesten Annalen …« (1817-
 
1822); »De polyphago et lithophago Ilfeldae nuper
 
mortuo ac dissecto« (Diss., 1771); »Handbuch der
 
praktischen Arzneiwissenschaften zum Gebrauch
 
für angehende Ärzte« (6 Bde.; 1781-1816;
 
4. Aufl., 1828); »Unterricht für Eltern, Erzieher und
 
Kinderaufseher … wie das unglaubliche gemeine
 
Laster der zerstörenden Selbstbefleckung am
 
sichersten zu entdecken, zu verhüten und zu heilen«
 
(1786); »Medicinisch-politische Untersuchung der
 
Ursachen, welche die Wiederherstellung Ertrunkener
 
so selten machen« (1791); »Über den Nutzen und
 
Gebrauch der Seebäder. Nebst der Ankündigung einer
 
öffentlichen Seebadeanstalt, welche an der Ostsee in
 
Mecklenburg angelegt wird« (1794); »Das Kranken-
 
Examen. Oder allgemeine philosophisch-medicinische
 
Untersuchungen zur Erforschung der Krankheiten des
 
menschlichen Körpers« (1796); »Ueber die bisherige
 
Anwendung und Wirkung des Mecklenburgischen
 
Seebades bey Doberan« (1796); »Zur Nachricht und
 
Belehrung für die Badegäste in Doberan im Jahre
 
1798« (1798); »Ueber die Seebade-Kuren in Doberan
 
im Jahre 1798« (1799); »Allgemeine Baderegeln.
 
Zum Gebrauche für Badelustige überhaupt und
 
diejenigen insbesondere, welche sich des Seebades in
 
Doberan bedienen« (1817); »Allgemeine medicinischdiagnostische
 
Untersuchungen zur Erweiterung
 
und Vervollkommnung seines Kranken-Examens«
 
(2 Bde.; 1824); »Handbuch der practischen
 
Arzneywissenschaft« (1828); »Erinnerungen an den
 
so mächtigen als merkwürdigen Einfluss der Music
 
auf Menschen und Thiere« (1834); »Medicinische
 
Beobachtungen und Memorabilien« (1834);
 
»Einige Bemerkungen und Erfahrungen von dem
 
mächtigen Einflusse der Gewohnheit auf das Wohl
 
und Weh der Menschen« (1835); »Verzeichniß der
 
von wailand Geh. Medicinalrath S. G. v. Vogel zu
 
Rostock hinterlassenen Büchersammlung welche
 
am 4ten September 1837 … öffentlich meistbietend
 
im Sterbehause verkauft werden soll« (1837);
 
»De natura exanthematum acutorum genuinorum
 
eorumque indole« (1821; Festschrift von Friedrich
 
Wittstock anlässlich des 50-jährigen Doktor-
 
Jubiläums).
 
 
 
Voß, Ernst
 
Pädagoge
 
geb. 25.9.1847 Kuppentin
 
gest. 8.8.1935 Bad Doberan
 
Vater: Pädagoge
 
Lehrerseminar Mirow; 1871 Abitur in Rostock;
 
Mathematik- und Naturwissenschaftsstudium in
 
Rostock und Leipzig; 1874 Lehrer an der Realschule
 
Schwerin; 1881-1920 Gymnasialprofessor am
 
Gymnasium Friderico Francisceum Doberan.
 
 
 
Voss, Ernst (Christian Theodor Sophus
 
Wilhelm)
 
Theologe
 
geb. 23.2.1886 (Bad) Doberan
 
gest. 19.3.1936 Rostock
 
begr. Ludwigslust
 
Vater: Ernst V., Pädagoge
 
Gymnasium in Doberan; 1904/05 Theologiestudium
 
in Erlangen, 1905-1907 in Rostock; 1908/09
 
Militärdienst; Hauslehrer in Steinbeck (bei
 
Spornitz); 1909/10 Predigerseminar Schwerin;
 
1910 Rektor der Stadtschule in Rehna, 1911 in
 
Brüel; seit 1912 Pastor in Groß Varchow; 1914/15
 
Feldlazarettprediger im Ersten Weltkrieg; 1918-1924
 
Pastor in Basedow; geriet dort mit dem Schlossherrn
 
Friedrich Karl Graf von Hahn in Konflikt, der seinen
 
Leuten den Kirchenbesuch verboten hatte; 1924
 
Zweiter Vorsitzender des Landesverbandes der
 
evangelischen Jungmännervereine und Posaunenchöre
 
in Mecklenburg; 1929 Vorstandsvorsitzender des
 
Mecklenburgischen Posaunenverbandes; 1933
 
Pastor in Kirch Jesar; 1934 Landessuperintendent
 
des Kirchenkreises Ludwigslust; Landesobmann;
 
1932 John-Brinckman-Preis; »Kraft und Trost aus
 
Gottes Wort. Ein Andachtsbuch für Christenleute«
 
(1925); »Evangelienbauk. Dat is dat Evangelium
 
von Matthäus, Markus, Lukas un Johannes för
 
plattdütsch’ Lüd in ehr Muddersprak äwerdragen«
 
(1928); »Dat Ni Testament für plattdütsch Lüd in
 
ehr Muddersprak äwerdragen« (1929); Herausgeber
 
des »Mecklenburgischen Christlichen Hauskalenders«
 
(1923-1936).
 
 
 
Voss, Hugo
 
Geodät
 
geb. 14.6.1875 Lübz
 
gest. 24.8.1968 Bad Doberan
 
Realgymnasium; erlernte den Beruf eines
 
Landmessers in Wismar; Militärdienst im
 
Holsteinischen Feldartillerie-Regiment Nr. 24 in
 
Schwerin; bis 1899 Vermessungsstudium an der
 
TH Dresden; 1901-1906 privates Vermessungsbüro
 
in Friedland; 1906/07 Vermessungsexpedition in
 
Kanada; 1907 Beamter im Vermessungsdienst in
 
Südwestafrika; brachte 1919 ethnographische,
 
zoologische und archäologische Gegenstände mit nach
 
Deutschland; schrieb Mitte der 1920er Jahre seine
 
Jagderinnerungen »Halt Fährte! Reisen und Jagden
 
in Deutsch-Südwest-Afrika und Kanada« (1927);
 
gab 1925 wegen Erkrankung sein Siedlungsvorhaben
 
in Brasilien und Uruguay auf; unternahm Fahrten
 
als Schiffsfotograf nach Ostasien und Nordamerika;
 
zoologische Präparate und Sammlungen im Besitz
 
seiner Nachkommen und in Museen Hamburgs,
 
Leipzigs und Dresdens.
 
 
 
Wagner, Käthe
 
Pädagogin, Malerin
 
geb. 8.7.1889 (Bad) Doberan
 
gest. ?
 
Vater: Hermann W., Philologe, Pädagoge
 
Höhere Töchterschule in Doberan; 1912 Seminar für
 
die Ausbildung von Zeichenlehrerinnen in Berlin; 1917
 
Zeichenlehrerprüfung; Lehrerin in Teterow, seit 1918
 
in Rostock; 1934 Zeichenlehrerin am Oberlyzeum
 
in Schwerin, nach dem Zweiten Weltkrieg bis 1950
 
an mehreren Schulen Schwerins; künstlerische
 
Weiterbildung (Aktzeichnen, Zierzeichnen,
 
Kunstgewerbe) an der Akademie der Künste;
 
Studienreisen mit Johannes Walter Kurau; »Burghof
 
in Tücherfeld in der Fränkischen Schweiz« (1932);
 
»Der Spießbürger«; »Der Mann aus dem „Bleikeller“
 
in Bremen; nach 1950 mehrfach Rügenaufenthalte;
 
»Fischereihafen«; »Küste bei Klein Zicker auf
 
Rügen«; »Bauplatz bei Oybin im Zittauer Gebirge«
 
(1960er Jahre); Ausstellungen in Rostock, in Schwerin
 
und Güstrow.
 
 
 
Welk, Ehm
 
(eigentl.: Gustav Emil W.; Pseud.: Thomas Trimm)
 
Journalist, Schriftsteller
 
geb. 29.8.1884 Biesenbrow
 
gest. 19.12.1966 Bad Doberan
 
Vater: Gottfried W., Bauer
 
Ehefrau: Agathe Lindner-Welk, Journalistin, Schriftstellerin
 
1900-1903 kaufmännischer Lehrling in einer
 
Weinhandlung in Stettin; fuhr zur See; 1904
 
Hilfsredakteur bei der »Stettiner Abendpost«, dann
 
Volontär bei den »Stettiner Neuesten Nachrichten«;
 
1905-1915 Journalist in Stendal, Braunschweig,
 
Leipzig, Dresden und Berlin; zeitweise auch
 
Berichterstatter im europäischen Ausland und
 
(Chef-)Redakteur verschiedener Zeitungen; 1915
 
Sanitätssoldat, verwundet und 1917 invalidisiert;
 
1918 journalistische Tätigkeit in Braunschweig;
 
1922 auf Grund seiner pazifistischen Haltung
 
aus dem Reichsverband der Deutschen Presse
 
ausgeschlossen; 1922 in den USA und in Südamerika;
 
1923 freischaffender Schriftsteller in Berlin;
 
wurde durch sein von Erwin Piscator inszeniertes
 
Schauspiel »Gewitter über Gottland« (1926) in
 
Berlin bekannt; Aufführung seines Schauspiels
 
»Die Kreuzabnahme« (1927) im Nationaltheater
 
Mannheim; 1927 Redakteur, 1928-1934 Chefredakteur
 
der Zeitschrift »Grüne Post« beim Ullstein-Verlag
 
Berlin; 1934 vorübergehend im KZ Oranienburg
 
interniert; seit 1935 Berufsverbot; Übersiedlung nach
 
Neukirchen (bei Stettin); 1945 Sachbearbeiter im
 
Landratsamt Ueckermünde; gründete den Kulturbund
 
zur demokratischen Erneuerung Deutschlands
 
in Ueckermünde; 1946-1948 Vorsitzender der
 
Ortsgruppe Schwerin des Kulturbundes; gründete
 
1945/46 sechs mecklenburgische Volkshochschulen;
 
bis 1959 Direktor der Volkshochschule Schwerin;
 
seit 1950 freischaffender Schriftsteller in Bad
 
Doberan; 1954 Mitglied der Deutschen Akademie der
 
Künste; Mitglied des wissenschaftlich-künstlerischen
 
Rates beim Ministerium für Kultur der DDR; 1954
 
Nationalpreis der DDR; 1954 Ehrenbürger von
 
Bad Doberan und Angermünde; 1956 Dr. h. c. der
 
Universität Greifswald; 1964 Professor; »Die Heiden
 
von Kummerow. Roman« (1937; 26. Aufl., 1986; 1967
 
verfilmt); »Die Lebensuhr des Gottlieb Grambauer.
 
Beichte eines einfältigen Herzens« (1938; 15. Aufl.,
 
1987); »Der hohe Befehl. Opfergang und Bekenntnis
 
des Werner Voß« (1939); »Die wundersame
 
Freundschaft. Das Buch von Tier und Mensch« (1940);
 
»Die stillen Gefährten. Gedanken über das Leben
 
mit Tieren« (1943); »Die Gerechten von Kummerow.
 
Roman« (1943; 17. Aufl., 1986); »Der Nachtmann.
 
Geschichte einer Fahrt zwischen hüben und drüben,
 
kein Roman« (1950; 10. Aufl., 1987); »Mein Land,
 
das ferne leuchtet. Ein deutsches Erzählbuch aus
 
Erinnerung und Betrachtung« (1952; 14. Aufl., 1988);
 
»Im Morgennebel. Roman« (1953); »Mutafo. Das ist:
 
Das Ding, das durch den Wind geht. Die unglaublichen
 
Geschichten der rühmlichen christlichen Seefahrer
 
Thomas Trimm und William Steinert« (1954; 9. Aufl.,
 
1995); »Geliebtes Leben. Gedanken und Gedichte«
 
(1959); »Die Geschichte einer armen Liebe« (1960);
 
seit 1974 Ehm-Welk-Literaturmuseum in Angermünde;
 
das Ehm-Welk-Haus in Bad Doberan ist heute
 
Literaturmuseum.
 
 
 
Werner, Daniel
 
Bildhauer
 
geb. ? Pouch (Bitterfeld)
 
gest. 27.2.1669 (Bad) Doberan
 
Kam 1622 mit seinem Meister, dem Bildhauer Franz
 
Julius Döteber, aus Leipzig nach Mecklenburg;
 
arbeitete im Fürstlichen Amtshaus Doberan für die
 
Ausstattung des Münsters und des Herzoglichen
 
Amtes; 1636/37 als Geselle an der Grabkapelle Herzog
 
Adolf Friedrich I. und seiner Frau Anna Maria von
 
Ostfriesland beteiligt; erhielt 1647 seine Bestallung
 
vom Herzog; fertigte 1662 wappengeschmückte
 
Goldrahmen für den Ratzeburger Dom; erhielt 1664
 
den Auftrag zum Schnitzen eines fürstlichen Wappens,
 
das er 1668 vollendete; nach seiner Zerstörung 1945
 
und Restaurierung heute wieder im Landeshauptarchiv
 
Schwerin.
 
 
 
Wickede, August Georg von
 
Forstwirt
 
geb. 17.10.1807 Schlagbrügge
 
gest. 19.10.1879 (Bad) Doberan
 
Vater: Johann Friedrich von W., Gutsbesitzer, Forstwirt
 
In Remplin und an der Forstakademie in Berlin
 
ausgebildet; 1827 Kammer- und Jagdjunker; seit 1833
 
im Forstbezirk Gelbensande tätig; 1845 Förster in
 
Toddin (bei Hagenow); 1848 Forstmeister in Doberan,
 
später Oberforstmeister; pflanzte die Lindenallee zum
 
Heiligen Damm; ihm zu Ehren ist im Hütter Wohld
 
(bei Bad Doberan) ein Findling mit der Inschrift »von
 
Wickedes Höhe« aufgestellt; Mitglied des Vereins für
 
mecklenburgische Geschichte und Altertumskunde.
 
 
 
Wilbrandt, Christian (Ludwig Theodor)
 
Philosoph, Philologe, Pädagoge, Parlamentarier
 
geb. 15.3.1801 Neuenkirchen (Ludwigslust)
 
gest. 25.6.1867 (Bad) Doberan
 
Vater: Johann Christian W., Theologe
 
1818-1820 Gymnasium in Schwerin; 1820-1823
 
Philosophie- und Philologiestudium in Berlin; 1823-
 
1828 Oberlehrer in Heiligenstadt und Schulpforta;
 
1828 Lehrer an der Großen Stadtschule Rostock;
 
1837-1852 als Nachfolger Victor Aimé Hubers
 
ordentlicher Professor der Ästhetik und Neueren
 
Literatur in Rostock; 1839-1852 Gründer und Direktor
 
des Philosophisch-ästhetischen Seminars in Rostock;
 
1839/40 und 1850/51 Dekan der Philosophischen
 
Fakultät, 1846 bis 1847 Rektor; 1848/49 Mitglied der
 
Mecklenburgischen Konstituierenden Versammlung;
 
Vorsitzender des Verfassungsausschusses; ab
 
November 1848 erster Vizepräsident des Landtages;
 
1849-1851 Präsident des Zentralkomitees der
 
Reformvereine; 1850 Mitglied des ordentlichen
 
Landtages; 1852 wegen seiner Beteiligung an den
 
revolutionären Ereignissen von 1848/49 durch den
 
Großherzog Friedrich Franz II. von Mecklenburg-
 
Schwerin aus dem Universitätsdienst entlassen (bei
 
vollem Gehalt); in den Rostocker Hochverratsprozess
 
verwickelt; 1853 Verhaftung, wegen Hochverrats
 
angeklagt und bis 1855 in Untersuchungshaft im
 
Gefängnis Bützow; 1855 Freilassung gegen Zahlung
 
einer Kaution; das fünfte seiner neun Kinder war der
 
Schriftsteller Adolf von W.
 
 
 
Wilbrandt, Friedrich (Christian Albrecht)
 
Pädagoge
 
geb. 11.2.1826 Lübtheen
 
gest. 1.4.1895 (Bad) Doberan
 
Vater: Conrad (Carl Friedrich) W., Theologe
 
Bruder: Wilhelm (Christian Friedrich) W., Theologe
 
1845 Abitur am Gymnasium in Parchim; bis 1853
 
Studium in Leipzig, Königsberg und Berlin; bis
 
1857 Privatlehrer in Rostock; 1856 Promotion in
 
Rostock; 1859 Staatsprüfung in Greifswald; bis
 
1865 Oberlehrer in Lauban; 1865-1872 Lehrer für
 
alte Geschichte an der Großen Stadtschule Rostock;
 
Beiträger zu Karl Bartschs »Sagen, Märchen und
 
Gebräuche aus Meklenburg« (2 Bde.; 1879/80).
 
 
 
Wilbrandt, Wilhelm (Christian Friedrich)
 
Theologe
 
geb. 19.4.1819 Ludwigslust
 
gest. 4.2.1903 (Bad) Doberan
 
Vater: Conrad (Carl Friedrich) W., Theologe
 
Bruder: Friedrich (Christian Albrecht) W., Pädagoge
 
1847 Seminarlehrer in Ludwigslust, 1852 Rektor;
 
1858 Pastor in Gnevsdorf; 1868 Präpositus des
 
Plauer Zirkels; 1870-1891 Pastor in Blankenhagen;
 
1875 auch Präpositus des Marlower Zirkels;
 
1850 Mitbegründer und Mitherausgeber des
 
»Mecklenburgischen Schulblatts«.
 
 
 
Wilhelm, Hans Hermann
 
Pädagoge, Schriftsteller
 
geb. 1892 in der Ostprignitz
 
gest. 1.7.1975 Berlin
 
Vater: Kantor
 
Germanistik- und Philologiestudium in Berlin und
 
Leipzig; bis 1940 Studienrat in Berlin; Schriftsteller
 
in Neustrelitz; machte sich auch als Dramatiker einen
 
Namen; gehörte dem Doberaner Dichterkreis an; 1945
 
verhaftet, kam ins Internierungslager Fünfeichen und
 
ins Speziallager Nr. 2 Buchenwald; »Werden. Eines
 
Volkes Auferstehung« (1919); »Die Frickes. Das
 
Erwachen in der Heide. Roman« (1933); »Das Erbe
 
der Frickes« (1934); »Die Frickes und die Ohlhofs«
 
(1941); »Volk ohne Grenzen« (1942); »Robert
 
Wandelt« (1943); »Ohne Stein und ohne Namen.
 
Aufzeichnungen aus stalinistischen Todeslagern
 
in Deutschland« (1974); »Die rechte Wahl. Eine
 
Bauerngeschichte« (1941) und »Am Kesselhaken. Eine
 
Geschichte aus dem niederdeutschen Bauernleben«
 
(1942) in »Mecklenburgische Monatshefte«.
 
 
 
Wise, Peter
 
Baumeister
 
geb. ?
 
gest. 29.4.1338
 
begr. Bad Doberan (Klosterkirche)
 
Entstammte einem Patriziergeschlecht, das in Rostock,
 
Wismar und Lübeck ansässig war; 1266-1278 Bürger
 
der Stadt Lübeck; 1276-1286 Ratsherr in Rostock;
 
erschien 1336/37 in Doberan; bereits 1244 war
 
ein Hermann W. Conversbruder in Doberan; dort
 
waren auch seine Brüder Johann und Heinrich als
 
Schatzmeister und Mönch; seine Brüder lösten 1341
 
aus seinem Nachlass das 1336 an Arnold Kopmann
 
verpfändete Gut Adamshagen für das Kloster Doberan
 
wieder ein und stifteten drei Altäre für die Kirche;
 
um den Bau des Klosters Doberan verdient (die Sage
 
nennt ihn als Baumeister); sein Bild hängt am Pfeiler
 
des nördlichen Seitenschiffes; sein Grabstein befindet
 
sich als Altarplatte in der Kirche.
 
 
 
Witte, Hans
 
(eigentl.: Johannes Nathanael Christian W.)
 
Historiker, Archivar
 
geb. 30.4.1867 (Bad) Doberan
 
gest. 14.12.1945 Neustrelitz
 
Vater: Traugott (Georg Albert) W., Theologe, Pädagoge
 
Kindheit in Dreibergen und Kirchdorf (Poel);
 
Domschule in Güstrow; 1886-1892 Geschichts-,
 
Germanistik- und Philosophiestudium in Leipzig,
 
Berlin und Straßburg; 1890 Promotion in
 
Straßburg; 1892 wissenschaftlicher Hilfsarbeiter am
 
Bezirksarchiv Lothringen in Metz; 1893-1897 am
 
Bezirksarchiv Unterelsass in Straßburg, Mitarbeiter
 
am »Urkundenbuch der Stadt Straßburg« (Bd. 5.,
 
1896; Bd. 7, 1900); daneben Archivarsausbildung
 
an der Universität Straßburg; 1898 Hilfsarbeiter,
 
1899 Archivar, 1909-1913 Archivrat am Geheimen
 
und Hauptarchiv Schwerin; 1913 Leiter des
 
Hauptarchivs und der Landesbücherei Neustrelitz;
 
1919 Aufbau eines Landesmuseums (1921
 
Eröffnung im Schloss Neustrelitz); 1921-1932
 
Direktor des Hauptarchivs, der Landesbücherei
 
und des Landesmuseums Neustrelitz; führendes
 
Mitglied der NSDAP in Neustrelitz; 1898 Mitglied
 
des Vereins für mecklenburgische Geschichte
 
und Altertumskunde; Mitglied des Heimatbundes
 
Mecklenburg; 1925 Mitgründer des Mecklenburg-
 
Strelitzer Vereins für Geschichte und Heimatkunde
 
und einziger Vorsitzender bis zu dessen Auflösung
 
1936; Herausgeber der »Mecklenburg-Strelitzer
 
Geschichtsblätter« (1925-1935) und der
 
»Mecklenburg-Strelitzer Heimatblätter« (1925-1940);
 
»Zur Geschichte des Deutschtums in Lothringen. Die
 
Ausdehnung des deutschen Sprachgebietes im Metzer
 
Bistume zur Zeit des ausgehenden Mittelalters bis
 
zum Beginne des 17. Jahrhunderts« (Diss., 1890);
 
»Deutsche und Keltoromanen in Lothringen nach der
 
Völkerwanderung. Die Entstehung des deutschen
 
Sprachgebietes« (1891); »Das deutsche Sprachgebiet
 
Lothringens und seine Wandelungen. Von der
 
Feststellung der Sprachgrenze bis zum Ausgang
 
des 16. Jahrhunderts« (1894); »Zur Geschichte
 
des Deutschtums im Elsass und im Vogesengebiet«
 
(1897); »Wismar unter dem Pfandvertrage
 
1803-1903. Festschrift zur Hundertjahrfeier der
 
Wiedervereinigung Wismars mit Mecklenburg« (1903);
 
»Wendische Bevölkerungsreste in Mecklenburg«
 
(1905); »Mecklenburgische Geschichte« (2 Bde.;
 
1909, 1913); »Kulturbilder aus Alt-Mecklenburg« (2
 
Bde.; 1911); »Zur mecklenburgischen Verfassungsnot.
 
Eine zeitgeschichtliche Skizze der Verfassungskämpfe«
 
(1914); Herausgeber von »Mirow. Festschrift 1227-
 
1927« (1927); »Jegorovs Kolonisation Mecklenburgs
 
im 13. Jahrhundert. Ein kritisches Nachwort« (1932);
 
»Von Mecklenburgs Geschichte und Volksart«
 
(1932); »Wendische Zu- und Familiennamen« (1906)
 
und »Auch ein Schillerverleger, Hofbuchhändler
 
Salomon Michaelis in Neustrelitz und seine höfischen
 
Beziehungen« (1923) in »Jahrbuch des Vereins für
 
mecklenburgische Geschichte und Altertumskunde«;
 
»Die Neueinrichtung des Hauptarchivs zu Neustrelitz«
 
in »Archivalische Zeitschrift« (1925); »Wie wurde
 
Ostelbien und besonders Mecklenburg wieder
 
deutsch?« in »Monatshefte Mecklenburg–Lübeck«
 
(1936); Nachlass im Landeshauptarchiv Schwerin.
 
 
 
Wittenburg, Peter
 
(geb.: Fiereck)
 
Maler
 
geb. 14.2.1953 Wismar
 
gest. 19.10.1993 Bad Doberan
 
Bis zum 3. Lebensjahr in Kinderheimen aufgewachsen;
 
1956 von Familie W. in Bad Doberan adoptiert;
 
Ausbildung als Koch; 1973 nach missglücktem
 
Fluchtversuch in die BRD Verurteilung zu 18 Monaten
 
Haft und Abschiebung in die BRD; beschäftigte sich
 
seit dieser Zeit mit der Malerei; Volkshochschule
 
und künstlerische autodidaktische Weiterbildung;
 
1990 Rückkehr nach Bad Doberan; Umschulung zum
 
Bürokaufmann; Gründer des Kunstvereins Nordlicht in
 
Bad Doberan; 1997 Ausstellung im Roten Pavillon in
 
Bad Doberan.
 
 
 
Wüsthoff, Johann Joachim
 
Amtmann
 
geb. 15.6.1774 Parchim
 
gest. 1.2.1833 Boizenburg (Elbe)
 
Vater: Johann Conrad W., Senator
 
1794 Berechner im Amt Marnitz; 1797 Amtsauditor;
 
1800 Amtsverwalter in Doberan; 1810 Amtmann in
 
Boizenburg (Elbe); 1822 Amtsrat; 1826-1833 Erster
 
Beamter in Boizenburg.
 
 
 
Wundemann, Johann (Christian Friedrich)
 
Theologe, Schriftsteller
 
get. 21.3.1762 Rostock
 
gest. 26.12.1827 Walkendorf
 
Vater: Johann Christoph W., Barbier, Chirurgus
 
Schule und akademische Bildung in Rostock; kurze
 
Zeit Hauslehrer bei der Familie von Moltke; 1785-
 
1827 Pastor in Walkendorf; 1824 Präpositus des
 
Gnoiener Zirkels; 1824 Dr. h. c. der Universität
 
Rostock; »Grundzüge zum vernünftigen Danken über
 
die Religion in einer Zuschrift an die Hochgräflichen
 
Töchter Friederike und Charlotte Gräfinnen von
 
Moltke bey Gelegenheit Ihrer Confirmation« (1794);
 
»Geschichte der christlichen Glaubenslehren vom
 
Zeitalter des Athanasius bis auf Gregor den Großen«
 
(2 Bde.; 1798/99); »Mecklenburg in Hinsicht auf
 
Kultur, Kunst und Geschmack« (2 Bde.; 1800, 1803);
 
»Helena Pawlowna. Eine Skizze zur Erinnerung an die
 
entschlafene Holde« (1804); »Zur Feyer des zehnten
 
Augusts, am Seebade zu Doberan« (1827); »Helena
 
Paulowna« (1804) und »Geschichtliche Darstellung
 
des vaterländischen Theaterwesens« (1804) in
 
»Patriotisches Archiv«.
 
 
 
Zur Nedden, August Johann Carl
 
Jurist
 
geb. 1763 Schwerin
 
gest. 29.12.1831 Schwerin
 
Kanzleirat; Mitglied des Vereins für mecklenburgische
 
Geschichte und Altertumskunde; »Zur funfzigjährigen
 
Jubelfeier des Seebades zu Doberan am zehnten
 
August 1843« (1843); »Willkommen den
 
sieggekrönten Mecklenburger Truppen bei ihrem
 
Einzuge in Schwerin. Ein neues Lied« (1871);
 
»Beiträge zur Geschichte der Großherzoglichen Justiz-
 
Canzlei zu Schwerin« in »Jahrbücher des Vereins für
 
mecklenburgische Geschichte und Altertumskunde«
 
(1880/81).
 
 
 
==Opfer von Krieg und Gewalt aus der Region Doberan==
 
 
 
===Napoleonische Zeit===
 
 
 
====Opfer in französischen Diensten: Französische Flotte, Rußlandfeldzug u.a.====
 
 
 
====Befreiungskriege====
 
 
 
===Deutsch/ Französischer Krieg 1870/71===
 
 
 
===Erster Weltkrieg===
 
 
 
===Zweiter Weltkrieg===
 
 
 
===Nachkriegszeit (z.B. Lager Fünfeichen)===
 
 
 
==Doberan Heute==
 
 
 
==Bedeutende Doberaner==
 
 
 
==Doberan im Spiegel von Zeitgenossen==
 
 
 
==Friedhofsgeschichten==
 
 
 
==Sagen, Geschichten und Legenden rund um Doberan==
 
 
 
==Flurnamen auf der Doberaner Feldmark==
 
  
 +
=Flurnamen auf der Doberaner Feldmark=
  
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=Links zu weiterführenden Seiten im Internet=
 
* [http://gov.genealogy.net/item/show/DOBRANJO54XC Bad Doberan in gov.genealogy.net]
 
* [http://gov.genealogy.net/item/show/DOBRANJO54XC Bad Doberan in gov.genealogy.net]
 
* [https://de.wikipedia.org/wiki/Musterdorf Doberan bei Wikipedia]
 
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* [[Quellenhinweise aus Archiven, Findbüchern und Publikationen]]
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* [https://www.youtube.com/watch?v=OynSRRmA9P0] (Ode aus Bad Doberan 2020)
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* [https://www.youtube.com/watch?v=ewxMtv6bJqA] (Imagefilm 2017)
  
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Version vom 9. Juni 2020, 23:06 Uhr


Kenndaten des Orts
Name (heute)Doberan (Bad)
Regionale Einordnung (heute)
Postleitzahl18209
VerwaltungsamtStadt Bad Doberan
LandkreisRostock
Zahlen
Einwohner11432 (2005)
KoordinatenBreite: 54.1027 / Länge: 11.9139


Geographische Lage

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