Die Kirche: Unterschied zwischen den Versionen

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===Die Kirche Blankenhagen===
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Die Kirche ist Anfang der 1960er Jahre grundlegend restauriert worden und hat dabei ihr heutiges Gepräge erhalten. Das damals zu einem Drittel zugemauerte Ostfenster, in dem von den alten Glasmalereien nur noch Rudimente vorhanden waren, wurde geöffnet und von L. Mannewitz als Buntglasfenster, die Pfingstgeschichte darstellend gestaltet. Geblieben sind die schon in den 1920er Jahren gestifteten Ornamentglasfenster an den Seiten des Chores. Das Chorgestühl, das neugotische Altarensemble und eine über der Sakristei in die Wand eingelassen Kriegsopfergedenktafel wurden entfernt. Der neue Altartischist in der Mitte des Chores aufgemauert und mit Kreuz und Leuchtern aus der Erfurter Werkstatt Giese versehen, das Altarbild von 1856, die Auferstehung Christi von G. Lenthe, erhielt an der Nordwand einen neuen Platz. die unter dem Triumphbogen hängende Kanzel ist ohne den Schalldeckel auf die andere Seite ebenerdig gestellt worden. Des besseren Lichteinfalls wegen hat man die Seitenemporen um eine Fensterbreite gekürzt. Der hölzerne Kirchturm von 1735 wurde 2006 konstruktiv gesichert und wieder mit Eichenholzschindeln gedeckt. die drei Stahlgußglocken sind von 1922, die außer Betrieb gesetzte Läutemaschine von 1911. Das nicht mehr betriebene Uhrwerk befindet sich noch an alter Stelle, die Uhrglocke in der Kirche.
 
Die Kirche ist Anfang der 1960er Jahre grundlegend restauriert worden und hat dabei ihr heutiges Gepräge erhalten. Das damals zu einem Drittel zugemauerte Ostfenster, in dem von den alten Glasmalereien nur noch Rudimente vorhanden waren, wurde geöffnet und von L. Mannewitz als Buntglasfenster, die Pfingstgeschichte darstellend gestaltet. Geblieben sind die schon in den 1920er Jahren gestifteten Ornamentglasfenster an den Seiten des Chores. Das Chorgestühl, das neugotische Altarensemble und eine über der Sakristei in die Wand eingelassen Kriegsopfergedenktafel wurden entfernt. Der neue Altartischist in der Mitte des Chores aufgemauert und mit Kreuz und Leuchtern aus der Erfurter Werkstatt Giese versehen, das Altarbild von 1856, die Auferstehung Christi von G. Lenthe, erhielt an der Nordwand einen neuen Platz. die unter dem Triumphbogen hängende Kanzel ist ohne den Schalldeckel auf die andere Seite ebenerdig gestellt worden. Des besseren Lichteinfalls wegen hat man die Seitenemporen um eine Fensterbreite gekürzt. Der hölzerne Kirchturm von 1735 wurde 2006 konstruktiv gesichert und wieder mit Eichenholzschindeln gedeckt. die drei Stahlgußglocken sind von 1922, die außer Betrieb gesetzte Läutemaschine von 1911. Das nicht mehr betriebene Uhrwerk befindet sich noch an alter Stelle, die Uhrglocke in der Kirche.
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===Beschreibung der Kirche von Blankenhagen bei Friedrich Schlie Bd. S. 371-374===
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Anmerkung: Die Schlie´sche Dokumentation macht im Vergleich deutlich wie groß die Eingriffe in die historische Ausstattungssubstanz der Kirche in den 1960er Jahren war.
  
  
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* [[Datei:Blankenhagen S1 371.jpg|Schlie 1 S.371]]
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* [[Datei:Blankenhagen S1 374.jpg|Schlie 1 S.374]]
  
===Beschreibung der Kirche von Blankenhagen bei Friedrich Schlie Bd. S. 371-374===
 
Anmerkung: Die Schlie´sche Dokumentation macht im Vergleich deutlich wie groß die Eingriffe in die historische Ausstattungssubstanz der Kirche in den 1960er Jahren war.
 
  
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===Die Orgel von Arp Schnitger===
Datei:Blankenhagen S1 371.jpg|Schlie 1 S.371
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Datei:Blankenhagen S1 372.jpg|Schlie 1 S.372
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[[Datei:Blankenhagen Schnitger Orgel.jpg|thumb|450px|rechts| Die Orgel von Arp Schnitger in Blankenhagen]]
Datei:Blankenhagen S1 373.jpg|Schlie 1 S.373
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'''Arp Schnitger und Blankenhagen'''
Datei:Blankenhagen S1 374.jpg|Schlie 1 S.374
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(Pastor i.R. Günter Joneit zum 300. Todestag des Orgelbauers Arp Schnitger 2009)
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==='''Die Orgel von Arp Schnitger'''===
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1984 besuchte der Arzt und Orgelkenner Dr. Reinhard Jaehn aus Eutin [die Kirche]. Er schaute verklärt auf die Orgel und sagte fragend „Schnitger?“ Keine Ahnung … . Es folgten Untersuchungen und Nachforschungen. Die als verschollen gegoltene Schnitger-Orgel von 1686/87 aus Hamburg Altona hat der Orgelbauer Heinrich Rasche 1832 bei seinem Umzug von Hamburg nach Rostock wohl in Zahlung und mitgenommen. 1833 hat er sie in Blankenhagen aufgebaut und 18 Jahre später umgebaut und erweitert.
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Seit Jaehns Veröffentlichung gehört Blankenhagen nun zur großen weltweiten Schnitgerorgelbesitzerfamilie. Das Telefon klingelte oft und Post kam aus verschiedenen Ländern. Glückwünsche und Fragen. Die internationale Schnitgergesellschaft wollte den Originalbestand separieren, wir entschieden uns für den Erhalt der Orgel als Gesamtwerk.
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2003/04 restaurierte die Orgelbaufirma Schuke aus Potsdam die Orgel.
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Der Bestand: Gehäuse und 5 Register von Schnitger, 5 Register von Rasche, eins aus dem 18.Jahrhundert. Ein jüngeres kam ins Orgelmuseum nach Malchow, dafür baute Schuke ein früher vorhandenes neu. Finanziert hat die über 100 TSD Euro teuren Arbeiten die ZEIT-Stiftung, der Denkmalschutz, ein privater Sponsor und die Kirche. Busladungen voller Menschen kamen, um die Orgel zu sehen und zu hören. CD-Einspielungen mit Martin Rost und Joachim Vetter. Paolo Springhetti, Mailand, und Gijsberet Lekkerkerker, NL konzertierten u.a. und Prof. Harald Vogel aus Weener hat die Restaurierung begutachtet. Sie ist ein Schatz. Im 300. Todesjahr würdigt die Orgelwelt Arp Schnitger besonders. Er wurde am 28.7.1719 in Hamburg Neuenfelde begraben. Schon zu Lebzeiten war er eine Legende, ein hervorragender Meister seines Faches, handwerklich versiert, hoch musikalisch und gebildet. 72 Jahre alt ist er geworden, hat über 100 Orgeln gebaut, vornehmlich für den nordwestdeutschen und niederländischen Raum aber auch weit darüber hinaus. Hinzu kamen etliche Erneuerungen und Umbauten. Ein herausragendes Werk ist die Orgel in St. Nikolai in Hamburg mit 4000 Pfeifen, von Bach und Buxtehude in höchsten Tönen gelobt. Sein Grab ziert eine schlichte Bronzeplatte „Arp Schnitger, Orgelmacher, 1648-1719“.
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Ob die Schnitger-Orgeln UNESCO-Weltkulturerbe werden, ist noch im Gespräch. Der Barock-Orgelbauer gilt als der Stradivari der Orgeln.
  
Die Orgel, 1687 von Arp Schnitger für eine Hamburger Kirche gebaut, hat Heinrich Rasche 1833 nach Blankenhagen umgesetzt und 1851 umfangreich erweitert. Sie verfügt über 12 Register und wird auf zwei Manualen und einem hängenden Pedal gespielt. 2002/03 hat sie die Firma Schuke aus Potsdam restauriert. Sie gehört zu den kulturhistorisch bedeutendsten Orgeln Mecklenburg-Vorpommerns
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===Der Friedhof===
  
==='''Der Friedhof'''===
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===Aus dem Leben der Kirchgemeinde===
  
==='''Aus dem Leben der Kirchgemeinde'''===
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[[Kategorie:Kirchen]]

Aktuelle Version vom 10. Dezember 2023, 16:14 Uhr

Die Kirche Blankenhagen

Die Kirche ist Anfang der 1960er Jahre grundlegend restauriert worden und hat dabei ihr heutiges Gepräge erhalten. Das damals zu einem Drittel zugemauerte Ostfenster, in dem von den alten Glasmalereien nur noch Rudimente vorhanden waren, wurde geöffnet und von L. Mannewitz als Buntglasfenster, die Pfingstgeschichte darstellend gestaltet. Geblieben sind die schon in den 1920er Jahren gestifteten Ornamentglasfenster an den Seiten des Chores. Das Chorgestühl, das neugotische Altarensemble und eine über der Sakristei in die Wand eingelassen Kriegsopfergedenktafel wurden entfernt. Der neue Altartischist in der Mitte des Chores aufgemauert und mit Kreuz und Leuchtern aus der Erfurter Werkstatt Giese versehen, das Altarbild von 1856, die Auferstehung Christi von G. Lenthe, erhielt an der Nordwand einen neuen Platz. die unter dem Triumphbogen hängende Kanzel ist ohne den Schalldeckel auf die andere Seite ebenerdig gestellt worden. Des besseren Lichteinfalls wegen hat man die Seitenemporen um eine Fensterbreite gekürzt. Der hölzerne Kirchturm von 1735 wurde 2006 konstruktiv gesichert und wieder mit Eichenholzschindeln gedeckt. die drei Stahlgußglocken sind von 1922, die außer Betrieb gesetzte Läutemaschine von 1911. Das nicht mehr betriebene Uhrwerk befindet sich noch an alter Stelle, die Uhrglocke in der Kirche.

Beschreibung der Kirche von Blankenhagen bei Friedrich Schlie Bd. S. 371-374

Anmerkung: Die Schlie´sche Dokumentation macht im Vergleich deutlich wie groß die Eingriffe in die historische Ausstattungssubstanz der Kirche in den 1960er Jahren war.


  • Schlie 1 S.371
  • Schlie 1 S.372
  • Schlie 1 S.373
  • Schlie 1 S.374


Die Orgel von Arp Schnitger

Die Orgel von Arp Schnitger in Blankenhagen

Arp Schnitger und Blankenhagen (Pastor i.R. Günter Joneit zum 300. Todestag des Orgelbauers Arp Schnitger 2009)

1984 besuchte der Arzt und Orgelkenner Dr. Reinhard Jaehn aus Eutin [die Kirche]. Er schaute verklärt auf die Orgel und sagte fragend „Schnitger?“ Keine Ahnung … . Es folgten Untersuchungen und Nachforschungen. Die als verschollen gegoltene Schnitger-Orgel von 1686/87 aus Hamburg Altona hat der Orgelbauer Heinrich Rasche 1832 bei seinem Umzug von Hamburg nach Rostock wohl in Zahlung und mitgenommen. 1833 hat er sie in Blankenhagen aufgebaut und 18 Jahre später umgebaut und erweitert. Seit Jaehns Veröffentlichung gehört Blankenhagen nun zur großen weltweiten Schnitgerorgelbesitzerfamilie. Das Telefon klingelte oft und Post kam aus verschiedenen Ländern. Glückwünsche und Fragen. Die internationale Schnitgergesellschaft wollte den Originalbestand separieren, wir entschieden uns für den Erhalt der Orgel als Gesamtwerk. 2003/04 restaurierte die Orgelbaufirma Schuke aus Potsdam die Orgel. Der Bestand: Gehäuse und 5 Register von Schnitger, 5 Register von Rasche, eins aus dem 18.Jahrhundert. Ein jüngeres kam ins Orgelmuseum nach Malchow, dafür baute Schuke ein früher vorhandenes neu. Finanziert hat die über 100 TSD Euro teuren Arbeiten die ZEIT-Stiftung, der Denkmalschutz, ein privater Sponsor und die Kirche. Busladungen voller Menschen kamen, um die Orgel zu sehen und zu hören. CD-Einspielungen mit Martin Rost und Joachim Vetter. Paolo Springhetti, Mailand, und Gijsberet Lekkerkerker, NL konzertierten u.a. und Prof. Harald Vogel aus Weener hat die Restaurierung begutachtet. Sie ist ein Schatz. Im 300. Todesjahr würdigt die Orgelwelt Arp Schnitger besonders. Er wurde am 28.7.1719 in Hamburg Neuenfelde begraben. Schon zu Lebzeiten war er eine Legende, ein hervorragender Meister seines Faches, handwerklich versiert, hoch musikalisch und gebildet. 72 Jahre alt ist er geworden, hat über 100 Orgeln gebaut, vornehmlich für den nordwestdeutschen und niederländischen Raum aber auch weit darüber hinaus. Hinzu kamen etliche Erneuerungen und Umbauten. Ein herausragendes Werk ist die Orgel in St. Nikolai in Hamburg mit 4000 Pfeifen, von Bach und Buxtehude in höchsten Tönen gelobt. Sein Grab ziert eine schlichte Bronzeplatte „Arp Schnitger, Orgelmacher, 1648-1719“. Ob die Schnitger-Orgeln UNESCO-Weltkulturerbe werden, ist noch im Gespräch. Der Barock-Orgelbauer gilt als der Stradivari der Orgeln.

Der Friedhof

Aus dem Leben der Kirchgemeinde