Die Burg, später "Haus des Handwerks"

Aus Ortschroniken
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ie Geschichte des Hauses wird in dem Artikel der Ostseezeitung von Dr. Helge Rehwaldt beschrieben:

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Lt. Mecklenburgische Vaterlandskunde Raabe/Quade 1894 zur Burg:

  • "Am Fuße(d. Jungfernberges/der Verf.) ist ein Gebäude, welches früher zum Schießhaus diente, später die Steinmann'sche Schul- und Erziehungsanstalt in sich faßte und jetzt im Privatbesitz ist. An Stelle des Schießhauses ist nahe beim Stahlbad eine Schießbahn eingerichtet."

Chronologie der Eigentums- und Nutzungsverhältnisse des Grundstücks und Gebäudes der ehemaligen Büdnerei Nr. 244:

  • 1808 Ein schlichter Vorgängerbau der "Burg"(späteres Handwerkerhaus) entstand vermutlich in den Folgejahren als Schießhaus.
  • 1855 ist von einem"gothisch-modernen Schlößchen" die Rede, der Steinmannsche Erziehungsanstalt, eine Privatschule für Jungen(vermutlich nach 1849 ev. unter G. A. Demmler entstanden)
  • 1851(Nachtrag 1862)Der Büdnerbrief wurde auf Dr. Steinmann ausgestellt.
  • !880 wurde Baronin Anna Sophie von Maltzan, geb. Freiin von Bülow Eigentümerin des Objekts.
  • 1894 Freiin Elisabeth von Maltzan zu Doberan erwirbt die Burg meistbietend aus der Zwangsversteigerung.
  • 1897 erwirbt Ernst Neckel das Grundstück.
  • 1927 erwirbt Frau Pastor Störmer das Objekt.
  • 1937 verpachtet Pastor Störmer an den Doberaner Landwirt Arthur Gaedecke.
  • 1941 verkauft Frau Constanze Störmer, geb. von Bergmann an das Bad Doberaner Sozialgewerk, einer Handwerkergemeinschaft.
  • 1946 Sequestrierung des Eigentums des ehemaligen Sozialgewerks und Antrag der Handwerkerinnungen Doberan an die Treuhandstelle zur Übernahme
  • 1947 Bildung der Sozialgenossenschaft des Doberaner Handwerks.
  • 1967 Auflösung der Genossenschaft und Abtretung des Grundstücks an die Handwerkskammer des Bezirkes Rostock


  • Urkunden und Dokumente aus dem Stadtarchiv Bad Doberan:

Bilder der Burg von der Steinmannschen Erziehungsanstalt bis zum Handwerkerhaus:


Inhaber Alwis Ludwig mit Frau Lotte sowie Innenansicht zur Zeit des Handwerkerhauses:


(Unterlagen und Erinnerungen von Ulrich Ludwig)

  • „Das gesellschaftliche Leben Doberans spielte sich bei uns ab“, sagt Ulrich Ludwig und spricht vom „Haus des Handwerks“, das seine Eltern — Serviermeister Alwis und Köchin Lotte Ludwig — ab 1949 in der Münsterstadt betrieben. Ob Lehrgänge, Prüfungsvorbereitung oder Sommerurlaub — die Handwerker Mecklenburgs waren immer gern gesehen. „Die Doberaner konnten sich auch kostenlos die Haare machen lassen, wenn sich die Friseure auf ihre Meisterprüfung vorbereiteten“, erinnert sich Ludwig. Jeder im Ort kannte „Die Burg“, wie das Haus genannt wurde. Sogar geheiratet hat der 72-Jährige im Saal des Hauses. „Heute steht es leider nicht mehr“, bedauert Ludwig( Auszug vom Artikel Ostseezeitung vom 25. April 2015).
  • 1949 wurde die ehemalige Burg mit dem Ziel restauriert, ein „Haus des Handwerks“ mit der Handwerkskammer Schwerin als Träger zu installieren. Die Baumaßnahmen wurden mit Unterstützung von Mitgliedern der Jugendorganisation FDJ durchgeführt.
  • Am 1. April 1949 wurde Alwis Ludwig(Vater von Ulrich) Leiter dieser Einrichtung. Zuvor war er Serviermeister in der Burg Hohenzollern in Heiligendamm. Ehefrau Lotte wurde die Chefköchin.
  • Das „Haus des Handwerks“ diente als Unterkunft für Handwerker aus der ganzen DDR zur Durchführung von Arbeitstagungen und Lehrgängen für bis zu 40 Teilnehmer. Die Unterbringung mit Vollpension war im Haus gegeben(15 Fremdenzimmer). Während der Sommermonate wurde das Handwerkerhaus zum Feriendomizil für bis 80 – 100 Handwerker mit teilweiser Unterbringung in Privathäusern.
  • Eintragungen in Gästebüchern vermitteln einen Eindruck von den Geschehnissen im „Haus des Handwerks“:
  1. 26. – 30. April 1949 Arbeitstagung der Geschäftsführer und Genossenschaftsreferenten der Kreisgeschäftsstellen
  2. 2. – 7. Mai 1949 Arbeitstagung der Einkaufs- und Liefergenossenschaften für das Stellmacher- und Schmiedehandwerk
  3. 9. – 14. Mai 1949 Arbeitstagung der Einkaufs- und Liefergenossenschaften des Tischler- und Drechslerhandwerks
  4. 16. – 21. Mai 1949 Arbeitstagung der Einkaufs- und Liefergenossenschaften vom Schuh- und Holzschuhmacherhandwerk
  5. 20. – 25. Juni 1949 Arbeitstagung der Bekleidungsgenossenschaften, Kürschnergenossenschaft, Hut- und Putzmachergenossenschaft sowie Weber-, Sticker- und Strickergenossenschaft
  6. 27. Juni – 1. Juli 1949 Genossenschaftsschulung
  7. 2. u. 3. Juli 1949 Arbeitsbesprechung der Tischler- , Sattler-, und Tapezierergenossenschaften
  8. 3. – 8. Oktober 1949 Buchführungslehrgang
  9. 17. – 22. Oktober 1949 Lehrgang der Sattler- und Tapezierergenossenschaft
  10. 24. – 29. Oktober 1949 Fortbildungslehrgang der Schädlingsbekämpfer der Kreise Schwerin, Ludwigslust, Wismar, Parchim, Rostock, Malchin und Waren
  11. 1. – 5. November 1949 Lehrgang der holzverarbeitenden Genossenschaften mit Landesberufsgruppenversammlung
  12. 7. – 12. November 1949 II. Fortbildungslehrgang der Schädlingsbekämpfer der Kreise Schönberg, Güstrow, Neubrandenburg, Neustrelitz, Demmin, Stralsund, Greifswald, Grimmen, Rügen, Usedom, Randow, Hagenow, Uckermünde
  13. 14. – 19. November 1949 Buchführungslehrgang
  14. 3. Dezember 1949 Wahlversammlung des Berufsgruppenvorstandes der Schädlingsbekämpfer
  15. 30.1. – 4.2. 1950 fachtheoretischer Lehrgang für das Malerhandwerk
  16. 6. – 18. März 1950 Betriebsprüferlehrgang der Finanzämter Mecklenburgs
  17. 4. April 1950 Generalversammlung der Einkaufs- und Liefergenossenschaft der Drechslerberufsgruppe Mecklenburg e.G.m.b.H.
  18. 5. und 6. April 1950 Arbeitsbesprechung der Geschäftsführer und Genossenschaftssachbearbeiter
  19. 12. – 24. April 1950 Allgemeinkundlicher Vorbereitungslehrgang für die Meisterprüfung
  20. 2. – 7. Mai 1950 Seminarleiterlehrgang für innerbetriebliche Schulung der Finanzämter Mecklenburgs
  21. 15. – 27. Mai 1950 Lehrgang für nebenberufliche Optiker
  22. 31. Mai – 7. Juni 1950 fachtheoretischer Lehrgang für Ofensetzer
  23. 26.Juni. – 1. Juli 1950 Tagung der Landesfinanzdirektion – Referat Bodenschätzung
  24. 14. – 16. September 1950 Erste Tagung des mecklenburgischen Kunsthandwerks und Kunstgewerbes
  25. 25. – 30. September 1950 2. Nachwuchslehrgang des Schädlingsbekämpferhandwerks
  26. 9. – 10. Oktober 1950 Arbeitstagung und Landesgruppenversammlung des Tischlerhandwerks
  27. 13. – 18. November 1950 III. Gesellenlehrgang der Schädlingsbekämpfer
  28. 12. – 14. Dezember 1950 Arbeitstagung der Kreisbaugenossenschaften
  29. 28. – 29. Dezember Arbeitstagung der Obermeisterinnen des Damenschneiderhandwerks
  30. 19.- 24. Februar 1951 Fachlehrgang der Maler
  31. 20. und 21. März 1951 Arbeitstagung der Genossenschaften des holzverarbeitenden Handwerks
  32. 30. und 31. März 1951 Arbeitstagung der Genossenschaften des metallverarbeitenden Handwerks
  33. 19. – 28. April 1951 Lehrgang für Buchhalter der Genossenschaften des Handwerks zur Einführung in die EDB
  34. 16. – 19. Mai 1951 Lehrgang für Bilanzbuchhalter
  35. 21. Mai – 6. Juni 1951 Buchhalterlehrgang der Genossenschaften des Handwerks zur Einführung in die EDB
  36. 22. – 23. Juni 1951 Obermeistertagung des Schlosser- und Maschinenbauerhandwerks
  37. 12. September 1951 Arbeitstagung der Landesobermeister des Schmiedehandwerks der DDR
  38. 17. – 29. September Buchhalterlehrgang zur Einführung in die EDB
  39. 5. und 6. Oktober 1951 Landesgruppenversammlung des Schmiedehandwerks
  40. 8. Oktober 1951 Landesberufsgruppenversammlung des Klempner- und Installationshandwerks
  41. 10. – 23. Oktober 1951 Buchhalterlehrgang zur Einführung in die EDB
  42. 24. – 27. Oktober 1951 Lehrgang der Bilanzbuchhalter
  43. 29. Oktober bis 3. 11. 1951 III. fachtheoretischer Lehrgang des Malerhandwerks Mecklenburgs
  44. 8. – 10. November 1951 Arbeitstagung der Genossenschaften des metallverarbeitenden Handwerks
  45. 12. – 24. November 1951 VII. Buchführungslehrgang für Genossenschaftssachbearbeiter
  46. 17. – 18. Dezember 1951 Tagung der Genossen und Obermeister des holzverarbeitenden Handwerks
  47. 14. Januar - 2. Februar 1952 Lehrgang für Augenoptiker
  48. 29. September – 29. November 1952 Fachlehrgang für das Friseurhandwerk
  49. 5. – 10. Januar 1952 fachtheoretischer Lehrgang des Malerhandwerks
  50. 11. – 17. Januar 1953 Vorbereitungslehrgang des Malerhandwerks
  51. 19. – 24. Januar 1953 Vorbereitungslehrgang der Schädlingsbekämpfer
  52. 28. September – 28. November 1953 IV: Meisterkursus der Friseure
  53. Januar 1954 Abschlusslehrgang der Schädlingsbekämpfer
  54. 7. Mai 1954 I. Schulung der Vorsitzenden und Geschäftsführer der Kreisgeschäftsstellen
  55. 10. – 15. Mai 1954 II. Schulung der Vorsitzenden und Geschäftsführer der Kreisgeschäftsstellen der Bezirkshandwerkskammern Neubrandenburg, Rostock und Schwerin
  56. 24. – 29. Mai 1954 I. Seminar der Genossenschaftsfunktionäre für das holzverarbeitende Gewerbe
  57. 31. Mai – 5. Juni 1954 II. Seminar der Genossenschaftsfunktionäre für das metallverarbeitende Handwerk
  58. 21. – 26. Juni 1954 III. Lehrgangder K.G’s. für Leiter und Geschäftsführer
  59. 4. – 16. Februar 1957 Malerlehrgang
  60. 20. November 1957 X. Fachlehrgang für Friseure
  61. 5. – 25. Januar 1958 Vorbereitungslehrgang auf die Meisterprüfung der Maler
  62. 5. Dezember 1958 XII. Lehrgang der Friseure aus den Bezirken Rostock, Schwerin und Neubrandenburg
  63. 20. November 1959 XIII. Lehrgang der Friseure
  64. 3. Oktober – 29. November 1960 Vorbereitungslehrgang für die Meisterprüfung im Friseurhandwerk
  65. April 1964 Lehrgang für Maler