Das pommersche Damgarten - Ortsgeschichte bis 1950
Jan Berg
Kenndaten des Orts | |
Name (heute) | Damgarten |
Regionale Einordnung (heute) | |
Postleitzahl | 18311 |
Verwaltungsamt | Amt Ribnitz-Damgarten |
Landkreis | Vorpommern-Rügen |
Zahlen | |
Einwohner | 3.260 (2011) |
Koordinaten | Breite: 54.2580162 / Länge: 12.4806842 |
Damgarten ist seit 1950 ein Stadtteil der Doppelstadt Ribnitz-Damgarten. Das pommersche Damgarten liegt an der nördlichen Mündung des pommerschen-mecklenburgischen Grenzflusses Recknitz und an der Bundestraße 105.
Geographische Lage
- Koordinaten: E 012°48'06 / N 054°25'80
Das Wappen von Damgarten
Das Wappen von Damgarten zeigt idealisiert ein Brustbild des Rügenfürsten Jaromar II., der dem Ort 1258 das lübische Stadtrecht verlieh.
- Musterdorf schmettau0003.jpg
Wappen von ... nach Teske
Kurztext zum Ort
An dieser Stelle finden Sie überblicksartige Kurzinformationen zur Stadt Damgarten aus Sammelwerken verschiedener Jahrhunderte. Dabei ist es nicht ungewöhnlich, dass sich die Werke mitunter aufeinander beziehen.
Auszug aus "Handbuch der Historischen Stätten. Band 12, Mecklenburg-Vorpommern" herausgegeben von Helge bei der Wieden und Roderich Schmidt, Stuttgart 1996, S. 174:
"Damgarten (Kr. Franzburg-Barth). D. ist am Saaler Bodden ö. der Recknitzmündung gelegen und wird erstm. 1225 als 'villa dammechore' erwähnt. Fürst Jaromar II. von Rügen gründete hier als Grenzfestung gegen Meckl. 1258 eine Stadt und verlieh ihr lübisches Recht, wie es Stralsund hatte, sowie Zollfreiheit im ganzen Lande Rügen. In ihr ist zunächst eine Holzkirche errichtet worden, die noch im 13. Jh. durch einen Steinbau ersetzt wurde. Aus dieser Zeit stammt noch der Chor, das Schiff ist spätgotisch, der W-Turm 1886-87 angefügt worden. 1267 urkundete Wizlaw II. von Rügen 'apud oppidum Dammae Gorae', 1323 werden eine Wassermühle und das Ribnitzer Tor gen[annt]. Nach den Bestimmungen des Friedens von Brudersdorf (1328), der den Rügenschen Erbfolgekrieg beendete, gehörte die Burg in D. zu den während des Krieges erbauten, die abgerissen werden mußten. Zugleich kam D. mit anderen pomm[erschen] Landesteilen in meckl. Pfandbesitz. Weil dieser nicht termingerecht ausgelöst wurde, erhielt Hz. Albrecht von Meckl. 1348 vom K[ai]s[er] die Belehnung für Barth und D.; beide sind nach dem Stralsunder Frieden von 1354 wieder an Pomm[ern] zurückgefallen. Seit 1402 bestand in D. eine St.-Jürgen-Kapelle, später auch eine Heilig-Leichnams-Kapelle; beide sind zerstört. 1533 erhielt die H[er]z[ogi]n Margaretha, Witwe Georgs I., D. als Witwensitz. 1571 brannte die Stadt ab. Seit 1582 wurde regelmäßig ein Pferde- und Viehmarkt abgehalten. Seit 1698 besitzt sie eine Lateinschule. Im 30j[ährigen] Krieg war der Flußübergang bei D. mehrfach umkämpft: 1630 siegten die Schweden über die K(ai)s(er)l(ichen), 1637 besetzten letztere die Stadt, 1638 ging D. wieder an die Schweden verloren. Ein Merianstich (um 1652) zeigt rechts der Recknitz bei D. eine 'Innere Schantz', etwas oberhalb an der Brücke eine 'äußere Schantz'. Seit 1686 wurde in D. auch die 'Gemeine' an der Verwaltung beteiligt. Im Nord. Krieg erzwangen die Schweden 1712 gegen Polen und Sachsen den Übergang nach Meckl. 1807 [korrekt 1809, Anmerkung Jan Berg] siegte hier Ferdinand von Schill über Franzosen und Mecklenburger.
1816 hatte D. 849, 1852 1750 Einw[ohner]; 1846-1917 wurde das Torfmoor ausgebeutet, 1852-1913 arbeitete eine Glashütte. 1864 öffnete eine Fortbildungsschule ihre Tore. Seit 1888 hat D. Anschluß an die Eisenbahnstrecke Stralsund-Rostock; 1894 folgte die Eröffnung der Linie D.-Barth (1945 demontiert). Trotzdem ging zwischen 1890 und 1910 die Zahl der Bev[ölkerung] um über 400 auf 1802 zurück. 1928 wurden Pütnitz und Plummendorf eingemeindet. Seit 1935 hat die Stadt durch den bau einer Heeressiedlung mit den Anlage von sieben Straßen nach N[orden] und O[sten] an Ausdehnung gewonnen. 1937 nahm ein Werk für den Bau von Flugzeugteilen den Betrieb auf. 1939 zählte D. 3928 Einwohner. 1950 wurde D. mit Ribnitz zur Doppelstadt Ribnitz-D. vereinigt."
*Zu weiteren Beschreibungen Damgartens in der landeskundlichen Literatur
Damgarten im Spiegel von Karten und Luftbildern
- Musterdorf Schmettau 1788.jpg
Musterdorf 1788 Schmettau-Karte
Bildergalerie
- Musterdorf-Vogelschau-Merian 1650-kolorierter-Kupferstich.jpg
Musterdorf Vogelschau Merian 1650 kolorierter Kupferstich
Ortschronik/en von Damgarten
Anmerkung: In der folgenden Liste werden bekannt gewordene chronistische Arbeiten gelistet. In blauer Schrift erscheinen Arbeiten die digital verfügbar sind. In roter Schrift gelistete Titel sind, meist aus urheberrechtlichen Gründen, noch nicht digitalisiert. Aber auch Chroniken die bekannt geworden sind, deren Verbleib aber bislang nicht bekannt ist, sind Bestandteil der Liste.
- Chronik von Dr. Karl Anklam 1916
- Hans Erichson "Fundchronik - Streiflichter zur Geschichte der Stadt Damgarten" 2003
- Fortlaufende Stadtchronik von Damgarten (Autor Jan Berg)
- Fragen bei der Geschichtsaufarbeitung des Ortes
Weiterfuehrende Information zu Damgarten
- Damgarten in gov.genealogy.net
- Damgarten bei Wikipedia
- [ Quellenhinweise aus Archiven, Findbüchern und Publikationen]