Chronologischer Abriss der Gelbensander Geschichte: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Ortschroniken
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Zeile 21: Zeile 21:
 
'''1750,7.8.''' Bau einer Teerschweelerei in Gelbensande
 
'''1750,7.8.''' Bau einer Teerschweelerei in Gelbensande
  
'''1754''' Gelbensande wird eine der 16 in Mecklenburg neu eingerichteten herzoglichen Förstereien
+
'''1754''' Gelbensande wird eine der 16 in Mecklenburg neu eingerichteten herzoglichen Förstereien
  
'''1755''' Bau einer Unterbringungsmöglichkeit für fünf bis sechs Pferde und 20 Hetzhunde für die herzoglichen Jagden
+
'''1755''' Bau einer Unterbringungsmöglichkeit für fünf bis sechs Pferde und 20 Hetzhunde für die herzoglichen Jagden
  
'''1775''' in Mecklenburg werden insgesamt 21 Forstinspektionen eingerichtet, eine davon in Gelbensande
+
'''1775''' in Mecklenburg werden insgesamt 21 Forstinspektionen eingerichtet, eine davon in Gelbensande
  
1782 Oberförster Ehlers als Forstverwalter in Gelbensande
+
'''1782'''  Oberförster Ehlers als Forstverwalter in Gelbensande
  
1788 Großer Waldbrand an der Mörderkuhle (Waldrand am Hirschburger Landweg)
+
'''1788'''  Großer Waldbrand an der Mörderkuhle (Waldrand am Hirschburger Landweg)
  
1789 Oberförster Ehlers stirbt in Gelbensande  
+
'''1789'''  Oberförster Ehlers stirbt in Gelbensande  
        Oberförster von Schildfeld wird nach Gelbensande versetzt
+
Oberförster von Schildfeld wird nach Gelbensande versetzt
  
1794 Oberförster Walter ist Forstverwalter in Gelbensande
+
'''1794'''  Oberförster Walter ist Forstverwalter in Gelbensande
  
1800, 22.2. Karl Ernst Christian Böcler, der spätere Rostocker Stadtsyndikus und Komponist wird als Sohn des hiesigen Försters Böcler in Gelbensande geboren (gest. 16.6.1850 in Rostock)
+
'''1800, 22.2.''' Karl Ernst Christian Böcler, der spätere Rostocker Stadtsyndikus und Komponist wird als Sohn des hiesigen Försters Böcler in Gelbensande geboren (gest. 16.6.1850 in Rostock)
  
1806 Oberförster Samuel Böcler wird neuer Forstinspektor. Er berichtet über die Teerschweelerei: „daß Teerschweeler Zeppelin bitter arm sey ...er wisse nicht wovon er zu Michaelis die Pacht zahlen soll, da der Teerofen eingefallen sey.“
+
'''1806'''  Oberförster Samuel Böcler wird neuer Forstinspektor. Er berichtet über die Teerschweelerei: „daß Teerschweeler Zeppelin bitter arm sey ...er wisse nicht wovon er zu Michaelis die Pacht zahlen soll, da der Teerofen eingefallen sey.“
  
1809 Heinrich Böcler als Sohn des Oberförsters in Gelbensande geboren. Er
+
'''1809'''  Heinrich Böcler als Sohn des Oberförsters in Gelbensande geboren. Er gehört zu den ersten in Deutschland gewählten Abgeordneten, die 1848 in der Paulskirche Frankfurt/ Main zur Deutschen Nationalversammlung zusammenkamen.
            gehört zu den ersten in Deutschland gewählten Abgeordneten, die 1848
 
            in der Paulskirche Frankfurt/ Main zur Deutschen
 
            Nationalversammlung zusammenkamen.
 
  
1811,11.5. Oberförster Böcler und Kandidat der Theologie Hans Wedel aus  
+
'''1811,11.5.'''  Oberförster Böcler und Kandidat der Theologie Hans Wedel aus Gelbensande  werden auf Betreiben der Franzosen von einem Rostocker Gericht wegen Schmuggel und Mißachtung der Kontinentalsperrre zu einer Strafe von 100 Reichstalern verurteilt
            Gelbensande  werden auf Betreiben der Franzosen von einem Rostocker
 
            Gericht wegen Schmuggel und Mißachtung der Kontinentalsperrre zu
 
          einer Strafe von 100 Reichstalern verurteilt
 
  
1812 Oberförster Böcler und sein Bruder, Pfarrer in Blankenhagen
+
'''1812'''  Oberförster Böcler und sein Bruder, Pfarrer in Blankenhagen organisieren den Widerstand der Dorfgemeinschaften von Gelbensande, Willershagen und Blankenhagen, um gemeinsam marodierende napoleonische Truppen erfolgreich von hier zu vertreiben.
            organisieren den Widerstand der Dorfgemeinschaften von Gelbensande,
 
            Willershagen und Blankenhagen, um gemeinsam marodierende  
 
            napoleonische Truppen erfolgreich von hier zu vertreiben.
 
  
1815 Eine Wasserhose, über der Ostsee bei Graal entstanden zieht quer durch
+
'''1815''' Eine Wasserhose, über der Ostsee bei Graal entstanden zieht quer durch die Gelbensander Forst, bis Altheide  und hinterläßt eine Schneise der Zerstörung auf diesem Wege von einer halben Meile Breite (ca. 4,5 km )Baron Stenglin berichtet: „Teerschweeler Zeppelin gebe beim Brand immer mancherley Missgeschicke vor, aber er sey ein Trunkenbold.“
            die Gelbensander Forst, bis Altheide  und hinterläßt eine Schneise der
 
            Zerstörung auf diesem Wege von einer halben Meile Breite (ca. 4,5 km )
 
Baron Stenglin berichtet: „Teerschweeler Zeppelin gebe beim Brand  
 
            immer mancherley Missgeschicke vor, aber er sey ein Trunkenbold.“
 
  
1816,Januar Oberförster Böcler in Gelbensande verstorben
+
'''1816,Januar'''  Oberförster Böcler in Gelbensande verstorben (wie gestorben?), Philipp Freiherr von Stenglin wird unmittelbar darauf sein Amtsnachfolger.
(wie gestorben?), Philipp Freiherr von Stenglin  
+
Die Teerschweelerei Gelbensande bricht endgültig zusammen.
wird unmittelbar darauf sein Amtsnachfolger.
 
Die Teerschweelerei Gelbensande bricht endgültig zusammen.
 
  
1818 Ein großer Wintersturm vernichtet große Waldbestände in der
+
'''1818'''Ein großer Wintersturm vernichtet große Waldbestände in der Gelbensander Forst.
            Gelbensander Forst.
 
  
1819 Gelbensande besteht aus dem Forsthof mit 51 Bewohnern (Förster,
+
'''1819'''  Gelbensande besteht aus dem Forsthof mit 51 Bewohnern (Förster, Forstschreiber, Jäger) und einer verfallenen Teerschweelerei (zwischen dem heutigen Friedhof und Meiershausstelle gelegen), sowie ersten Tagelöhnerfamilien, einem Schweine- und einem Kuhhirten.
            Forstschreiber, Jäger) und einer verfallenen Teerschweelerei (zwischen dem heutigen Friedhof und Meiershausstelle gelegen), sowie
 
            ersten Tagelöhnerfamilien, einem Schweine- und einem Kuhhirten.
 
  
 +
'''1825,3.Juli'''  Viktor Friedrich Freiherr von Stenglin, der spätere Stadtkommandant von Schwerin wird in Gelbensande als Sohn des hiesigen Forstinspektors  geboren (stirbt am 29.8.1897 in Warnemünde)
  
1825,3.Juli Viktor Friedrich Freiherr von Stenglin, der spätere
+
'''1830'''  Forstinspektor von Stenglin gründet den „Versorgungs-Verein für  Forstarbeiter zu Gelbensande“, eine der ersten Sozialkassen in  Mecklenburg. Er schreibt ein anerkanntes Fachbuch über industrielle Herstellung von Dünger. Der Erlös des Buches fließt in die Versorgungskasse.
            Stadtkommandant von Schwerin wird in Gelbensande als Sohn des
 
            hiesigen Forstinspektors geboren (stirbt am 29.8.1897 in Warnemünde)
 
  
1830 Forstinspektor von Stenglin gründet den „Versorgungs-Verein für
+
'''1831'''  Johann Heinrich von Thünen hält sich zu Studienzwecken bei Forstinspektor von Stenglin in Gelbensande auf.
            Forstarbeiter zu Gelbensande“, eine der ersten Sozialkassen in
+
Jagdjunker von Wickede kommt in die Dienste des Barons von Stenglin.
            Mecklenburg. Er schreibt ein anerkanntes Fachbuch über industrielle Herstellung von Dünger. Der Erlös des Buches fließt in die Versorgungskasse
 
  
1831 Johann Heinrich von Thünen hält sich zu Studienzwecken
+
'''1837,25.April''' Gründung einer Chausseebaukommission in der u.a. Forstinspektor von Stenglin und der Rostock/Rövershäger Forstinspektor H.F.Becker sowie Georg Garthe vertreten sind.
bei Forstinspektor von Stenglin in Gelbensande auf
 
Jagdjunker von Wickede kommt in die Dienste des Barons von Stenglin
 
  
1837,25.April Gründung einer Chausseebaukommission in der u.a. Forstinspektor von Stenglin und der Rostock/Rövershäger Forstinspektor H.F.Becker sowie Georg Garthe vertreten sind.
+
'''1841-43''' Bau der Chaussee Rostock - Ribnitz, als gänzlich neu angelegte Wegetrasse durch die Heide (davor war der über Volkenshagen, Behnkenhagen, Willershagen, Wilmshagen verlaufende alte Landweg die regionale Verkehrstrasse, die dann ihre Bedeutung verlor)
 
  
1841-43 Bau der Chaussee Rostock - Ribnitz, als gänzlich neu angelegte
+
'''1842''' Die erste gebaute Büdnerei ist gleichzeitig Chausseehaus, in dem Büdner Kasten das Chausseegeld kassiert und gleichzeitig einen Ausschank betreibt (Heute „Immenhof“)
            Wegetrasse durch die Heide (davor war der über Volkenshagen,
 
            Behnkenhagen, Willershagen, Wilmshagen verlaufende alte Landweg
 
            die regionale Verkehrstrasse, die dann ihre Bedeutung verlor)
 
  
1842 Die erste gebaute Büdnerei ist gleichzeitig Chausseehaus, in dem
+
'''1842'''  Oberforstmeister von Bülow kommt an die Forstinspektion in Gelbensande
            Büdner Kasten das Chausseegeld kassiert und gleichzeitig einen
 
          Ausschank betreibt (Heute „Immenhof“)
 
  
1842 Oberforstmeister von Bülow kommt an die Forstinspektion in Gelbensande
+
'''1844,30.9.'''  Oberforstmeister von Stenglin stirbt in Gelbensande und wird in Volkenshagen begraben (Grab dort noch vorhanden)
  
1844,30.9. Oberforstmeister von Stenglin stirbt in Gelbensande und wird in
+
'''1845'''  Forstmeister von Bülow übernimmt die Forstinspektion
            Volkenshagen begraben (Grab dort noch vorhanden)
 
  
1845 Forstmeister von Bülow übernimmt die Forstinspektion
+
'''1847'''  Kasten erster Bürgermeister von Gelbensande (im 19.Jahrhundert wurden die hiesigen Bürgermeister vom Amt Ribnitz eingesetzt, dazu zwei Schöffen als Gemeinde- vorstand)
 +
Der Büdner Kielgast betreibt an der Chaussee eine Schmiede
  
1847 Kasten erster Bürgermeister von Gelbensande
+
'''1851'''  Forstmeister Schulz übernimmt die Forstinspektion
(im 19.Jahrhundert wurden die hiesigen Bürgermeister vom Amt
 
            Ribnitz eingesetzt, dazu zwei Schöffen als Gemeinde- vorstand)
 
Der Büdner Kielgast betreibt an der Chaussee eine Schmiede
 
  
1851 Forstmeister Schulz übernimmt die Forstinspektion
+
'''1865'''  Bürgermeister Meier tritt die Nachfolge von Kasten an (bis 1898)
  
1865 Bürgermeister Meier tritt die Nachfolge von Kasten an
+
'''1867'''  Das Gebäude der Revierförsterei Gelbensande wird im Mai  fertiggestellt
(bis 1898)
+
Das Dorf zählt 113 Einwohner. Sie leben in der Oberförsterei, der Revierförsterei, sieben Tagelöhnerkaten, sieben Büdnereien (darunter eine Schmiede und ein Krug) und einer Häuslerei. Auch eine Samenklängerei besteht zu der Zeit. Die Bewohner wählen jeweils einen Vertreter des Dorfes, der dem vom Amt berufenen Dorfschulzen beigegeben wird.
  
1867 Das Gebäude der Revierförsterei Gelbensande wird im Mai fertiggestellt
+
'''1871 ab,''' Bau der Häuslereien (Heutige Ostseite der Eichenallee, Baumaterial dafür wird zu großen Teilen aus der Wüstung eines in der Nähe untergegangenen Dorfes gewonnen), dazu rodete man östlich der heutigen Eichenallee den Wald.
Das Dorf zählt 113 Einwohner. Sie leben in der Oberförsterei, der  
 
            Revierförsterei, sieben Tagelöhnerkaten, sieben Büdnereien (darunter
 
            eine Schmiede und ein Krug) und einer Häuslerei. Auch eine
 
            Samenklängerei besteht zu der Zeit. Die Bewohner wählen jeweils
 
            einen Vertreter des Dorfes, der dem vom Amt berufenen Dorfschulzen beigegeben wird.
 
  
Ab 1871 Bau der Häuslereien (Heutige Ostseite der Eichenallee, Baumaterial dafür wird zu großen Teilen aus der Wüstung eines in der
+
'''1874'''  Forstmeister Max Garthe, der Enkel von Hermann Friedrich Becker und Sohn von Georg Garthe, zwei in Mecklenburg berühmten Forstmännern, wird aus Lübz auf die Forstinspektorenstelle in Gelbensande berufen
            Nähe untergegangenen Dorfes gewonnen), dazu rodete man östlich der
 
            heutigen Eichenallee den Wald.
 
  
1874 Forstmeister Max Garthe, der Enkel von Hermann Friedrich Becker
+
'''1875''' Abriß des alten Forstinspektionsgebäudes (Alter Forsthof)
            und Sohn von Georg Garthe wird aus Lübz auf die
 
            Forstinspektorenstelle in Gelbensande berufen
 
  
1875 Abriß des alten Forstinspektionsgebäudes (Alter Forsthof)
+
'''1876,August'''  Großfürst Wladimir Alexandrowitsch von Rußland und Großfürstin Marie Pawlowna sind für einige Tage Jagdgäste in der Forstinspektion
  
1876,August  Großfürst Wladimir Alexandrowitsch von Rußland und Großfürstin Marie Pawlowna sind für einige Tage Jagdgäste in der
+
'''1877''' Fertigstellung des neuen Forsthofes ( heute Pflegeeinrichtung „Charlottenhof“) Neben dem Forsthof, entlang des Meiershausstelle wird eine Allee amerikanischer Roteichen gepflanzt ('''älteste Roteichen-Allee Mecklenburgs''')
            Forstinspektion
 
  
1877 Fertigstellung des neuen Forsthofes ( heute Pflegeeinrichtung „Charlottenhof“)
+
'''1878'''  Ferdinand von Raesfeld, der „Vater des deutschen Waidwerkes“ ist Gast in der Gelbensander Forstinspektion
Neben dem Forsthof, entlang des Meiershausstelle wird eine Allee
 
            amerikanischer Roteichen gepflanzt (älteste Roteichen-Allee
 
            Mecklenburgs)
 
  
1878 Ferdinand von Raesfeld, der „Vater des deutschen Waidwerkes“ ist Gast
+
'''1881'''  Johann Meuser betreibt in der Dorfstraße 28 eine Schuhmacherei
            in der Gelbensander Forstinspektion
 
  
1881 Johann Meuser betreibt in der Dorfstraße 28 eine Schuhmacherei
+
'''1884,August'''  Der regierende Fürst Heinrich XXII. des Fürstentums Reuß-Schleiz-Köstritz weilt als Jagdgast in der Gelbensander Forstinspektion
  
1884,AugustDer regierende Fürst Heinrich XXII. des Fürstentums Reuß-
+
'''1885, 1.5.''' Grundsteinlegung für das Jagdschloß. Der Zarensohn Großfürst Michail Romanow besucht erstmals Gelbensande
Schleiz-Köstritz weilt als Jagdgast in der Gelbensander Forstinspektion
 
  
1885, 1.5. Grundsteinlegung für das Jagdschloß
+
'''1885,25.9.''' Richtfest am Jagdschloß
Der Zarensohn Großfürst Michail Romanow besucht erstmals
 
            Gelbensande
 
1885,25.9. Richtfest am Jagdschloß
 
  
1886 Baubeginn der Eisenbahnlinie Rostock - Ribnitz
+
'''1886'''  Baubeginn der Eisenbahnlinie Rostock - Ribnitz
  
1888 Heinrich Meuser Dorfschulze
+
'''1888'''  Heinrich Meuser Dorfschulze
  
1889,1.6. Die neuerbaute Bahnlinie Rostock - Ribnitz wird zu Pfingsten
+
'''1889,1.6.''' Die neuerbaute Bahnlinie Rostock - Ribnitz wird zu Pfingsten eröffnet. Neben dem Bahnhofsgebäude wird auch ein Empfangsgebäude für herzogliche Gäste errichtet. Ein ursprünglich als Wohngebäude für Bahnbedienstete vorgesehenes Gebäude neben dem Bahnübergang wird der Reichspost zur Verfügung gestellt und Gelbensande erhält das einzige ländliche Post-'''Amt''' in Mecklenburg-Schwerin.
            eröffnet. Neben dem Bahnhofsgebäude wird auch ein Empfangsgebäude für herzogliche Gäste errichtet.
+
Zwischen dem Bahnhof Gelbensande und den Küstenorten Groß-Müritz und Grahl wird eine Postkutschverbindung eingerichtet.
Ein ursprünglich als Wohngebäude für Bahnbedienstete vorgesehenes
 
            Gebäude neben dem Bahnübergang wird der Reichspost zur Verfügung
 
            gestellt und Gelbensande erhält das einzige ländliche Post-Amt in  
 
            Mecklenburg-Schwerin.
 
Zwischen dem Bahnhof Gelbensande und den Küstenorten Groß-Müritz
 
            und Grahl wird eine Postkutschverbindung eingerichtet.
 
  
1890 Der Zimmermeister Carl Willbrandt eröffnet in der Dorfstraße 27 eine
+
'''1890'''  Der Zimmermeister Carl Willbrandt eröffnet in der Dorfstraße 27 eine Tischlerei.
            Tischlerei.
+
25-Jähriges Dienstjubiläum des Forstmeisters Max Garthe
25-Jähriges Dienstjubiläum des Forstmeisters Max Garthe
 
  
1891 Wenige Monate vor ihrem Tode besucht Großherzogin Alexandrine von
+
'''1891'''  Wenige Monate vor ihrem Tode besucht Großherzogin Alexandrine von Mecklenburg, die Tochter von Königin Luise, Gelbensande.
            Mecklenburg, die Tochter von Königin Louise, Gelbensande
 
  
1892 Bau des Bahnarbeiterwohnhauses
+
'''1892''' Bau des Bahnarbeiterwohnhauses
  
1892, Oktober  Georg von Arnswald, der „Vater des Naturschutzes in  
+
'''1892, Oktober''' Georg von Arnswald, der „Vater des Naturschutzes in Mecklenburg“ beginnt seine Forstausbildung an der Forstinspektion Gelbensande.
            Mecklenburg“ beginnt seine Forstausbildung an der Forstinspektion
 
          Gelbensande.
 
  
1893 Adolf von Oertzen tritt als Forstinspektor die Nachfolge von Max
+
'''1893'''  Adolf von Oertzen tritt als Forstinspektor die Nachfolge von Max Garthe an, der nach 28 Dienstjahren in den Ruhestand geht.
            Garthe an, der nach 28 Dienstjahren in den Ruhestand geht.
 
  
1895,25.11. 1.Reichstreffen des Jagdhundeverbandes „Hirschmann“
+
'''1895,25.11.'''  1.Reichstreffen des Deutschen Jagdhundeverbandes „Hirschmann“ in Gelbensande
in Gelbensande
 
  
1896 Schulze Carl Dethloff (hat das Amt bis 1919 inne)
+
'''1896'''  Schulze Carl Dethloff (hat das Amt bis 1919 inne)
Der Ort hat 148 Einwohner und besteht aus:Jagdschloß,Forsthof,Holzwärterhaus,
+
Der Ort hat 148 Einwohner und besteht aus:Jagdschloß,Forsthof,Holzwärterhaus,7 Büdnereien (Schmied,1 Krüger), 11Häusler (1 Schankwirt, 1 Branntweinhändler), einer Poststation, einer Posthaltestelle
7 Büdnereien (Schmied,1 Krüger), 11Häusler (1 Schankwirt,  
 
1 Branntweinhändler), einer Poststation, einer Posthaltestelle
 
  
1897,1.Juni Bislang auf der Chaussee bestehende Postkutschenlinie wird durch eine Postomnibuslinie ersetzt
+
'''1897,1.Juni''' Bislang auf der Chaussee bestehende Postkutschenlinie wird durch eine Postomnibuslinie ersetzt.
Im selben Jahr erhält Gelbensande ein Telefonamt
+
Im selben Jahr erhält Gelbensande ein Telefonamt
  
1899 Sägewerk Kähler gegründet
+
'''1899''' Sägewerk Kähler gegründet
  
1901,14.9. Promenadenfahrt des „Mitteleuropäischen  Motorwagen- Vereins“ nach Gelbensande
+
'''1901,14.9.'''  Promenadenfahrt des „Mitteleuropäischen  Motorwagen-Vereins“ nach Gelbensande
  
1904,4.9. Verlobung der Herzogin Cecilie mit dem deutschen Kronprinzen
+
'''1904,4.9.'''  Verlobung der Herzogin Cecilie mit dem deutschen Kronprinzen Friedrich Wilhelm von Preußen
  
 
1906 Der Steinschläger Lemke zu Völkshagen erhält den Auftrag für einen
 
1906 Der Steinschläger Lemke zu Völkshagen erhält den Auftrag für einen

Version vom 15. September 2018, 23:20 Uhr

Die chronologische Geschichte Gelbensandes in Stichworten


1675 Erste Erwähnung vom „Haus zum Gelben Sande“ des Heidereiters Hans Kühl, das von dänischen Truppen gebrandschatzt worden war.


1696 Das Haus „Gehlen Sandt“ auf der Reiterkarte von Gotfriet Lust graphisch dargestellt

1704 Im Volkenshäger Beichtkinderverzeichnis heißt es: „Noch ist eingepfarrt der Heydereiter Hinrich Wetzel zum Gelbensande in der hochfürstlichen Ribnitzer Heyde“

1707 Erste Vorarbeiten zum Bau eines Jagdhauses mit Pferdestall für Herzog Christian Ludwig von Mecklenburg nach Plänen des Ingenieurs Christian Friedrich Gottlieb von dem Knesebeck

1710 Lieferung einer Ladung Eichenholz per Schiff aus Stettin nach Ribnitz für den Bau des fürstlichen Jagdhauses

1718 Baukontrakt mit Baumeister von dem Knesebeck über:„Wiederaufbau des fürstlichen Jagdhauses zum Gelben Sande“

1749 Abriß des Heidereiterhauses von Wetzel und eines Pferdestalles

1750,7.8. Bau einer Teerschweelerei in Gelbensande

1754 Gelbensande wird eine der 16 in Mecklenburg neu eingerichteten herzoglichen Förstereien

1755 Bau einer Unterbringungsmöglichkeit für fünf bis sechs Pferde und 20 Hetzhunde für die herzoglichen Jagden

1775 in Mecklenburg werden insgesamt 21 Forstinspektionen eingerichtet, eine davon in Gelbensande

1782 Oberförster Ehlers als Forstverwalter in Gelbensande

1788 Großer Waldbrand an der Mörderkuhle (Waldrand am Hirschburger Landweg)

1789 Oberförster Ehlers stirbt in Gelbensande Oberförster von Schildfeld wird nach Gelbensande versetzt

1794 Oberförster Walter ist Forstverwalter in Gelbensande

1800, 22.2. Karl Ernst Christian Böcler, der spätere Rostocker Stadtsyndikus und Komponist wird als Sohn des hiesigen Försters Böcler in Gelbensande geboren (gest. 16.6.1850 in Rostock)

1806 Oberförster Samuel Böcler wird neuer Forstinspektor. Er berichtet über die Teerschweelerei: „daß Teerschweeler Zeppelin bitter arm sey ...er wisse nicht wovon er zu Michaelis die Pacht zahlen soll, da der Teerofen eingefallen sey.“

1809 Heinrich Böcler als Sohn des Oberförsters in Gelbensande geboren. Er gehört zu den ersten in Deutschland gewählten Abgeordneten, die 1848 in der Paulskirche Frankfurt/ Main zur Deutschen Nationalversammlung zusammenkamen.

1811,11.5. Oberförster Böcler und Kandidat der Theologie Hans Wedel aus Gelbensande werden auf Betreiben der Franzosen von einem Rostocker Gericht wegen Schmuggel und Mißachtung der Kontinentalsperrre zu einer Strafe von 100 Reichstalern verurteilt

1812 Oberförster Böcler und sein Bruder, Pfarrer in Blankenhagen organisieren den Widerstand der Dorfgemeinschaften von Gelbensande, Willershagen und Blankenhagen, um gemeinsam marodierende napoleonische Truppen erfolgreich von hier zu vertreiben.

1815 Eine Wasserhose, über der Ostsee bei Graal entstanden zieht quer durch die Gelbensander Forst, bis Altheide und hinterläßt eine Schneise der Zerstörung auf diesem Wege von einer halben Meile Breite (ca. 4,5 km )Baron Stenglin berichtet: „Teerschweeler Zeppelin gebe beim Brand immer mancherley Missgeschicke vor, aber er sey ein Trunkenbold.“

1816,Januar Oberförster Böcler in Gelbensande verstorben (wie gestorben?), Philipp Freiherr von Stenglin wird unmittelbar darauf sein Amtsnachfolger. Die Teerschweelerei Gelbensande bricht endgültig zusammen.

1818Ein großer Wintersturm vernichtet große Waldbestände in der Gelbensander Forst.

1819 Gelbensande besteht aus dem Forsthof mit 51 Bewohnern (Förster, Forstschreiber, Jäger) und einer verfallenen Teerschweelerei (zwischen dem heutigen Friedhof und Meiershausstelle gelegen), sowie ersten Tagelöhnerfamilien, einem Schweine- und einem Kuhhirten.

1825,3.Juli Viktor Friedrich Freiherr von Stenglin, der spätere Stadtkommandant von Schwerin wird in Gelbensande als Sohn des hiesigen Forstinspektors geboren (stirbt am 29.8.1897 in Warnemünde)

1830 Forstinspektor von Stenglin gründet den „Versorgungs-Verein für Forstarbeiter zu Gelbensande“, eine der ersten Sozialkassen in Mecklenburg. Er schreibt ein anerkanntes Fachbuch über industrielle Herstellung von Dünger. Der Erlös des Buches fließt in die Versorgungskasse.

1831 Johann Heinrich von Thünen hält sich zu Studienzwecken bei Forstinspektor von Stenglin in Gelbensande auf. Jagdjunker von Wickede kommt in die Dienste des Barons von Stenglin.

1837,25.April Gründung einer Chausseebaukommission in der u.a. Forstinspektor von Stenglin und der Rostock/Rövershäger Forstinspektor H.F.Becker sowie Georg Garthe vertreten sind.

1841-43 Bau der Chaussee Rostock - Ribnitz, als gänzlich neu angelegte Wegetrasse durch die Heide (davor war der über Volkenshagen, Behnkenhagen, Willershagen, Wilmshagen verlaufende alte Landweg die regionale Verkehrstrasse, die dann ihre Bedeutung verlor)

1842 Die erste gebaute Büdnerei ist gleichzeitig Chausseehaus, in dem Büdner Kasten das Chausseegeld kassiert und gleichzeitig einen Ausschank betreibt (Heute „Immenhof“)

1842 Oberforstmeister von Bülow kommt an die Forstinspektion in Gelbensande

1844,30.9. Oberforstmeister von Stenglin stirbt in Gelbensande und wird in Volkenshagen begraben (Grab dort noch vorhanden)

1845 Forstmeister von Bülow übernimmt die Forstinspektion

1847 Kasten erster Bürgermeister von Gelbensande (im 19.Jahrhundert wurden die hiesigen Bürgermeister vom Amt Ribnitz eingesetzt, dazu zwei Schöffen als Gemeinde- vorstand) Der Büdner Kielgast betreibt an der Chaussee eine Schmiede

1851 Forstmeister Schulz übernimmt die Forstinspektion

1865 Bürgermeister Meier tritt die Nachfolge von Kasten an (bis 1898)

1867 Das Gebäude der Revierförsterei Gelbensande wird im Mai fertiggestellt Das Dorf zählt 113 Einwohner. Sie leben in der Oberförsterei, der Revierförsterei, sieben Tagelöhnerkaten, sieben Büdnereien (darunter eine Schmiede und ein Krug) und einer Häuslerei. Auch eine Samenklängerei besteht zu der Zeit. Die Bewohner wählen jeweils einen Vertreter des Dorfes, der dem vom Amt berufenen Dorfschulzen beigegeben wird.

1871 ab, Bau der Häuslereien (Heutige Ostseite der Eichenallee, Baumaterial dafür wird zu großen Teilen aus der Wüstung eines in der Nähe untergegangenen Dorfes gewonnen), dazu rodete man östlich der heutigen Eichenallee den Wald.

1874 Forstmeister Max Garthe, der Enkel von Hermann Friedrich Becker und Sohn von Georg Garthe, zwei in Mecklenburg berühmten Forstmännern, wird aus Lübz auf die Forstinspektorenstelle in Gelbensande berufen

1875 Abriß des alten Forstinspektionsgebäudes (Alter Forsthof)

1876,August Großfürst Wladimir Alexandrowitsch von Rußland und Großfürstin Marie Pawlowna sind für einige Tage Jagdgäste in der Forstinspektion

1877 Fertigstellung des neuen Forsthofes ( heute Pflegeeinrichtung „Charlottenhof“) Neben dem Forsthof, entlang des Meiershausstelle wird eine Allee amerikanischer Roteichen gepflanzt (älteste Roteichen-Allee Mecklenburgs)

1878 Ferdinand von Raesfeld, der „Vater des deutschen Waidwerkes“ ist Gast in der Gelbensander Forstinspektion

1881 Johann Meuser betreibt in der Dorfstraße 28 eine Schuhmacherei

1884,August Der regierende Fürst Heinrich XXII. des Fürstentums Reuß-Schleiz-Köstritz weilt als Jagdgast in der Gelbensander Forstinspektion

1885, 1.5. Grundsteinlegung für das Jagdschloß. Der Zarensohn Großfürst Michail Romanow besucht erstmals Gelbensande

1885,25.9. Richtfest am Jagdschloß

1886 Baubeginn der Eisenbahnlinie Rostock - Ribnitz

1888 Heinrich Meuser Dorfschulze

1889,1.6. Die neuerbaute Bahnlinie Rostock - Ribnitz wird zu Pfingsten eröffnet. Neben dem Bahnhofsgebäude wird auch ein Empfangsgebäude für herzogliche Gäste errichtet. Ein ursprünglich als Wohngebäude für Bahnbedienstete vorgesehenes Gebäude neben dem Bahnübergang wird der Reichspost zur Verfügung gestellt und Gelbensande erhält das einzige ländliche Post-Amt in Mecklenburg-Schwerin. Zwischen dem Bahnhof Gelbensande und den Küstenorten Groß-Müritz und Grahl wird eine Postkutschverbindung eingerichtet.

1890 Der Zimmermeister Carl Willbrandt eröffnet in der Dorfstraße 27 eine Tischlerei. 25-Jähriges Dienstjubiläum des Forstmeisters Max Garthe

1891 Wenige Monate vor ihrem Tode besucht Großherzogin Alexandrine von Mecklenburg, die Tochter von Königin Luise, Gelbensande.

1892 Bau des Bahnarbeiterwohnhauses

1892, Oktober Georg von Arnswald, der „Vater des Naturschutzes in Mecklenburg“ beginnt seine Forstausbildung an der Forstinspektion Gelbensande.

1893 Adolf von Oertzen tritt als Forstinspektor die Nachfolge von Max Garthe an, der nach 28 Dienstjahren in den Ruhestand geht.

1895,25.11. 1.Reichstreffen des Deutschen Jagdhundeverbandes „Hirschmann“ in Gelbensande

1896 Schulze Carl Dethloff (hat das Amt bis 1919 inne) Der Ort hat 148 Einwohner und besteht aus:Jagdschloß,Forsthof,Holzwärterhaus,7 Büdnereien (Schmied,1 Krüger), 11Häusler (1 Schankwirt, 1 Branntweinhändler), einer Poststation, einer Posthaltestelle

1897,1.Juni Bislang auf der Chaussee bestehende Postkutschenlinie wird durch eine Postomnibuslinie ersetzt. Im selben Jahr erhält Gelbensande ein Telefonamt

1899 Sägewerk Kähler gegründet

1901,14.9. Promenadenfahrt des „Mitteleuropäischen Motorwagen-Vereins“ nach Gelbensande

1904,4.9. Verlobung der Herzogin Cecilie mit dem deutschen Kronprinzen Friedrich Wilhelm von Preußen

1906 Der Steinschläger Lemke zu Völkshagen erhält den Auftrag für einen

            Steindamm ( heutiger Hirschburger Landweg ) in Gelbensande 1800
            laufende Meter Bordsteine und 620 cbm Pflastersteine  in der Zeit vom
            19.11.1906 - 1.2.1907 zu schlagen.

1910 Förster Hauer (bis dahin Revierförster von Meiershausstelle) baut sein

            Wohnhaus in der Dorfstraße (heute Sitz des Verwaltungsamtes).

Karl Schuldt eröffnet in der Dorfstraße 24 einen Gemischtwarenhandel. Gelbensande hat 146 Einwohner.

1911, 13.11. Landung des aus Magdeburg kommenden Ballons „Delitzsch“ auf der Gelbensander Feldmark.

1912 Maurermeister Karl Hauschild eröffnet in Gelbensande einen Baubetrieb. Landesgestütsstation in Gelbensande

1919 Bürgermeister Karl Kranz (erstmals von einer Gemeindevertretung

            gewählt, der Gemeindevorstand wird durch einen Kassenwärter
            ergänzt).

Das Sägewerk Kähler arbeitet mit 20 Beschäftigten. Familie Cords kauft das Hauersche Wohnhaus und richtet hier ein

           Kinderheim ein.

1921 Haus der Familie von Oertzen am Ende des Lindenwegs I gebaut.

1922 Gelbensande wird mittels „Brotwagen“ des Bäckers Plog aus Bentwisch mit Backwaren beliefert.

1924 Schlachter Max Siggelkow eröffnet in der Dorfstraße eine Fleischerei

1925 Gründung eines „Kriegerbundes“ Bau der Kirche in Gelbensande und Anlage des Friedhofes (bis dahin wurden Gelbensander Einwohner auf dem Friedhof in

       Volkenshagen beerdigt). Der Friedhof befindet sich mit hoher Warscheinlichkeit an der Stelle der ein Jahrhundert zuvor eingegangenen Teerschweelerei.

Mit der Eröffnung der Bahnlinie Rövershagen - Graal-Müritz wird die Postkutschenlinie von Gelbensande aus eingestellt.

1929 Gründung der Klempnerei Karl Hamp.

1930 Gelbensande hat 225 Einwohner und 36 Häuser.

1932 Frau Carla Kunz eröffnet in der Dorfstraße 6 einen zweiten Gemischtwarenladen.

1932,10.9. 28 Dorfbewohner gründen die freiwillige Feuerwehr Gelbensande/ Willershagen.

1936 Der Boxweltmeister Max Schmeling besucht den Großherzog in

           Gelbensande

1938 Gelbensande hat 246 Einwohner Bürgermeister Wilhelm Harms wird von NS-Behörden eingesetzt Die Villa Cords am Meiershausstelleweg wird fertiggestellt. Maurermeister Otto Albrecht läßt sich am Meiershausstelleweg nieder. Forstinspektor Adolf von Oertzen läßt sich im Frühjahr, inzwischen

            77jährig pensionieren.

1939 Baron Brandenstein wird Forstinspektor der Privatforsten des Großherzoges in Gelbensande (bis 1945)

1939,4.4. Die Firma Wagner, Pelikanwerke Hannover kauft das Kinderheim von Familie Cords und betreibt es weiter

1940,19.4. Adolf v. Oertzen stirbt in Gelbensande im Alter von 79 Jahren

1941, 25.9. Max Spiegelberg aus Willershagen kauft ein mit einem Gebäude

              bestandenes Grundstück vom Großherzog und richtet hier eine
            Tischlerei ein (heute HVBM am Sportplatzweg), davor existierte hier
            eine Kistenfabrik.

1942 Die sogenannten Kriegs-Behelfsheime auf dem Rosinenberg werden gebaut

1943,7.5. Der Betrieb des Kinderheimes wird eingestellt und hier

           6  ausgebombte Familien aus Rostock untergebracht

1943,November Am westlichen Ortsrand von Gelbensande wird begonnen

           das Konzentrationslager Schwarzenpfost-Steinheide zu rrichten, das
           sich dann im folgenden Jahr über eine Fläche von 97 ha ausdehnt. Hier
           müssen weibliche Häftlinge aus Ravensbrück und männliche Häftlinge
           aus Barth und Sachsenhausen Flugzeugteile für die Heinkel-Werke 	herstellen.

1944,2.11. Prof. Dr. Friedrich Brunstaed, früherer Rektor der Universität Rostock , dort zwei Jahre zuvor ausgebombt und nach Willershagen

            gezogen, stirbt und wird auf dem Friedhof in Gelbensande beigesetzt

1945,April Im Gelbensander Jagdschloss ist ein höherer SS-Stab einquartiert und im Dorf kursiert das Gerücht, daß hier ein „Führerhauptquartier“ eingerichtet wird.

1945,1.5. Lazarettzug bleibt auf der Bahnstrecke bei Gelbensande stecken.

          Die Kranken und Verwundeten des Lazarettes werden im Jagdschloß,
          Forsthof, Kinderheim Wagner und  der Villa Cords untergebracht.

1945,2.5. Rote Armee besetzt Gelbensande (am Vortage hatte ein Rotarmist aus

         Blankenhagen angerufen: „Morgen kommen wir zu Euch“)
        Revierförster Wilhelm Prüter erschießt seine Familie und sich selbst auf
       dem Boden der Revierförsterei und auch Schulleiter Dunz begeht
       Selbstmord

1945 Erich Kähler und Otto Jühlke erste Nachkriegsbürgermeister

1946 Das ehemalige Kinderheim, der Forsthof und das Jagdschloß wird als

        Teil des Kreiskrankenhauses betrieben, das aus dem Lazarett   
        hervorgegangen ist.

Als erstes Dorf in Mecklenburg-Vorpommern gründen die Gelbensander eine Ortsgruppe des Kulturbundes, die am Ende des

           Jahres bereits 40 Mitglieder zählt.

1948,1.4. Bürgermeister Johann Sinnig ( Gemeinderat hat neben dem Bürgermeister noch zwei Mitglieder, Friedrich Helms und Hans Alm). 1948 Das ehemalige Kinderheim wird nun als Schule genutzt. ( „Schule des Friedens“), vorher gingen die Gelbensander in Willershagen zur Schule. Der Elektrobetrieb Kunibert Hoeft wird gegründet (Heute Fa. Tesche).

1951 Bürgermeister Dietrich Kranz Der Gemischtwarenladen von Frau Kunz wird verstaatlicht und als

            Konsum bis 1985 weiter betrieben.

Die Betriebssportgemeinschaft Medizin Gelbensande wird gegründet.

            In ihr gibt es auch eine Sektion Reiten und für kurze Zeit lebt die bis
           1944 in Willershagen gepflegte Tradition des Tonnenabschlagens
           wieder auf. Der heutige Sportplatz ist damals Reitturnierplatz.

1955 Die Sparkasse eröffnet im vorherigen Gemeindebüro in der Dorfstrasse

           eine Filiale

1955,18.11. Ilse Mützelburg Bürgermeister (bis 1959), nachdem Bürgermeister Dietrich Kranz in den Westen geflüchtet war.

1956,27.6. Versuch der Eingemeindung von Meiershausstelle durch die Gemeindevertretung Gelbensande wird seitens der Hansestadt Rostock

           abgelehnt

1959 Bürgermeister Jürgen Schiweck (nur kurzzeitig), noch im selben Jahr

           gefolgt von Bürgermeister Alfred Fock, der aus Rostock nach 
           Gelbensande kam

1961 Verpachtung des Sägewerkes Kähler an Firma Osmose Holzschutz, Inhaber Heidtfeld und Franke,Berlin

1962, Februar Bürgermeister Erich Mau (bis 1965) Willershagen wird zu Gelbensande eingemeindet.

1962 Die DEFA dreht in Gelbensande Teile des Films „Das verrückte

           Fischerdorf“

1963 In die ehemalige Textilverkaufstelle von Kaufmann Karl Schuldt zieht

         das Gemeindebüro ein

1965,Oktober Bürgermeister Kurt Tertel (bis 1969)

1969,15.9. Rudolf Bernau wird Bürgermeister von Gelbensande

1970 Büdnerei 4 an der Transitstrasse wegen Baufälligkeit abgerissen

ab 1970 Walter Ulbricht nutzt den Bahnhof Gelbensande, um hier vom

             Regierungszug in sein Dienstauto umzusteigen und in sein 
            Feriendomizil Neuhaus zu fahren

1976 Abriss des ehemaligen herzoglichen Waldhauses bei Meiershausstelle

          (Im Volksmund „Verchow-Haus“)

1977 In Gelbensande gründet sich ein Jugendklub

1978 Schließung der Gaststätte „Zur grünen Eiche“ in der Eichenallee

1979 Nach der Silvester-Schneekatastrophe ist Gelbensande 4 Wochen von

           der Außenwelt abgeschnitten.
           Die Scheune der ehemaligen Forstinspektion wird abgerissen

1980 in den folgenden vier Jahren werden die Ortslagen Gelbensande und

           Willershagen an die zentrale Wasserversorgung angeschlossen (ab 1971
           versorgte eine Großbrunnenanlage bei Meiershausstelle den Ort mit 	Trinkwasser, da giftige Tränkstoffe der Firma „Osmose“

die Brunnen des Ortes vergiftet hatten. Davor hatten alle Grundstücke eigene Brunnen.

1981,Januar Villa Cords wird durch einen Brand zerstört und in den Folgejahren wieder aufgebaut

1982 Der Jugendklub schließt einen Partnerschaftsvertrag mit der Schiffsbesatzung des Frosttrawlers „Skagerrak“ und der Hochschule für Schauspielkunst in Rostock ab ( in diesem Zusammenhang hat Katrin Waligura, „Schwester Stephanie“ bei einer

           Veranstaltung im Sportlerheim ihren ersten Auftritt)

Im Sommer ist Baubeginn für den ersten Block im neuen Wohngebiet

1983,Mai Fertigstellung der Kinderkombination mit 108 Krippen- und 54

                 Kindergartenplätzen

1983,Juni Das auf Feuerung mit Rohbraunkohle konzipierte Heizhaus ist im

             Bau (zu der Zeit sind bereits 200 der später insgesamt 575 Wohnungen
            bezogen). Bis dahin erfolgt die Wärmeversorgung durch eine
            provisorische Heizanlage in mobilen Eisen-Containern.

Bau der polytechnischen Oberschule mit 24 Unterrichtsräumen

1984,Mai/ Juni Bau der Turnhalle 1984,1.6. Harry Deike wird Bürgermeister 1984, Juli Fertigstellung des 12. und letzten Wohnblocks Einrichtung einer provisorischen Verkaufsstelle im Wohngebiet

1985,1.10. Die Konsum-Kaufhalle im Wohngebiet wird eröffnet

1986,April Norbert Quellmalz wird Bürgermeister für den vorfristig abgelösten Harry Deike (bis Mai 1990).

1987 Eröffnung der Gaststätte und Schulspeisung im Neubaugebiet durch den

           Konsum

1990 Das Sportlerheim wird abgerissen

1990, Mai Dr.Wolfgang Leithäuser Bürgermeister Ein Westberliner Firmenkonsortium will im Jagdschloß ein Spielcasino einrichten. Darauf hin erfolgt der Freizug des Hauses und es steht bis Ende 1995 leer.

1990,8.Juli Rudolf Bernau verstorben

1990,November Bernd Mutzeck amtierender Bürgermeister

            Der Zentralrat der Jüdischen Gemeinde zu Berlin und die Regierung
            Israels bedanken sich offiziell bei den Gelbensandern für die herzliche
           Aufnahme und Betreuung von 33 sowjetisch-jüdischen Emigranten.

1991,März Klaus Reddmann Bürgermeister (ab September 1991 wird die

           Bürgermeisterfunktion ehrenamtlich)

1991,Mai Für eineinhalb Jahre werden im Wohnheim des Düngemittelwerkes mehr als 100 Roma untergebracht. Daraus erwachsen in der Folgezeit viele Konflikte Eineinhalb Jahr später ist das Haus unbewohnbar und nicht mehr

           sanierbar, so daß nur noch der Abriß bleibt (der aber erst 1999 erfolgt).

1994 Umbau des Feuerwehrgebäudes Das Verwaltungsamt in Gelbensande erhält ein Standesamt Das neue Haus der Pflegeeinrichtung „Charlottenthal“ wird gebaut Der Pferdestall der ehemaligen Forstinspektion wird abgerissen Das Wohn- und Geschäftshaus Birkenallee wird gebaut

1994,5.Juli Martina Tesche Bürgermeister

1996 Das ehemalige Ledigenwohnheim des Militärforstbetriebes am

           Meiershausstelleweg wird abgerissen


1997,13.2. Durch Beschluß der Gemeindevertretung erhält Gelbensande ein

            Wappen ( Entwurf von W. Steinmüller)

1997 Die Einfamilienhaussiedlungen südlich und nördlich vom Lindenweg I

           werden gebaut

1998 Das Heizhaus in Gelbensande wird als erstes in Mecklenburg-

           Vorpommern auf Holzhackschnitzelheizung umgerüstet

Die gesamte Ortslage Gelbensande ist an das zentrale Abwassernetz

           angeschlossen (Kläranlage Körkwitz)

Die Bundesbahn baut den neuen Bahnhaltepunkt als „Musterprojekt“

1999,Juni Rüdiger Flemming Bürgermeister 1999 Der Pferdestall der Revierförsterei sowie der Plattenbau des früheren

            Wohnheimes des Düngemittelwerkes am 	Lindenweg I werden
            abgerissen um hier weitere Einfamilienhäuser zu bauen

Die Bundesforstbehörde baut am Meiershausstelleweg eine neue

           Revierförsterei