Chronologie und fortlaufende Ortschronik von Warnemünde: Unterschied zwischen den Versionen

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:Da die Einwohnerzahl von Warnemünde ständig wuchs und die alte Kirche ("Fischerkirche") zunehmend baufällig wurde, begann im September 1867 die Errichtung eines neuen Gotteshauses.  
 
:Da die Einwohnerzahl von Warnemünde ständig wuchs und die alte Kirche ("Fischerkirche") zunehmend baufällig wurde, begann im September 1867 die Errichtung eines neuen Gotteshauses.  

Version vom 19. März 2023, 21:32 Uhr


Kenndaten der Ortschronik
OrtWarnemünde
Zeitlicher Schwerpunktab 1160 fortlaufend
UrheberrechteAutoren Christoph Wegner, Wilfried Steinmüller, Ronald Piechulek, Achim Schade
Erstellungszeitraumseit 2017
Publikationsdatumunveröffentlicht
Inhaltliche KategorisierungChronologie und Geschichte von Warnemünde
Status (Ampelsystem)unveröffentlicht


Der Küstenort Warnemünde chronologisch

Verwendete Quellen-Kürzel:

MUB = Mecklenburgisches Urkundenbuch

AHR = Archiv der Hansestadt Rostock

LHA = Landeshauptarchiv Schwerin

BGR R = Beiträge zur Geschichte der Stadt Rostock; Register zu Band 1 - 20 mit einer Zeittafel

KFC = Krausesche Fundchronik

HA WS = Heidearchiv Steinmüller

RA = Rostocker Anzeiger

Ur- und Frühgeschichte

Mittelalter bis zur Christianisierung

1160
Der dänische Chronist Saxo Grammaticus beschreibt die Seeschlacht auf dem Gudacra (Breitling) zwischen den Wenden und der dänischen Flotte unter König Waldemar und Bischof Absalon von Roskilde. (BGR R)

spätes Mittelalter 1200 bis zur Reformation 1517

*1252, 25. März Borwin III., Fürst von Rostock, bestätigt der Stadt Rostock das Privilegium Borwin´s I.
betreffend die Bewidmung der neu angelegten Stadt Rostock mit dem Lübischen Rechte vom 24. Juni 1218 und verkauft der Stadt die Rostocker Heide für 450 Mark wendischer Pfennige, verzichtet auf seine Rechte an den im Hafen der Rostocker gestrandeten Schiffen, verheißt den freien Verkehr vorbehaltlich des fürstlichen Zolles nicht zu stören, verleiht die Fischereigerechtigkeit für die Unterwarnow und das Stadtrecht für die Markscheide der Rostocker.
In dieser Kaufurkunde erfolgt auch Warnemündes Ersterwähnung. Die Stadt Rostock erhält das Strandrecht in ihrem Hafen Warnemünde am rechten Warnow-Ufer. (beim Taterhörn) (BGR R)
1257/58
Ältester Beweis für das Vorhandensein des Ortes Warnemünde durch Erwähnung eines Hauses daselbst. (KFC)
1262, 17.Dez.
die Herzöge Albrecht und Johann von Braunschweig urkunden in Warnemünde. (KFC)
1264, 12. Oktober
Fürst Heinrich Borwin III. verleiht den Rostockern das städtische Recht in ihrem (!!) Hafen Warnemünde. (BGR R)
1278, 21.Dez.
Fürst Woldemar verspricht daß bis nach Warnemünde und bis ans Meer hinunter überall in einer Meile Entfernung vom Fluss keine Festung errichtet werden soll. (HA)
1283
Erwähnung von Steinen für den Hafenbau in Warnemünde in einer Kämmereirechnung. (KFC)
1286, 27. Februar
Die Stadt Rostock erwirbt aus fürstlichem Besitz den Pagenwerder. (BGR R)
1288
Der Rat läßt durch Rötger Horn den Rostocker Hafen Warnemünde ("von der Tonne bis ins offene Meer hinaus") auf eine Tiefe von 6 Ellen (12 Fuß) bringen. (MUB Nr.1977)
1300 April
Die mecklenburgischen Fürsten Heinrich I. der Pilger und Heinrich II. der Löwe im fürstlichen Warnemünde. (KFC)
1301, 28.Juli
König Erich von Dänemark in Warnemünde. (KFC)
1300-1314
Das Rostocker Warnemünde ist Hauptschauplatz der Kämpfe König Erichs von Dänemark, Markgraf Albrechts von Brandenburg, Fürst Heinrichs von Mecklenburg u.A., gegen die Stadt Rostock. (KFC)
1304, 2.Mai
König Erich von Dänemark wiederum in Warnemünde. (KFC)
1307 1. November
(nach anderen Quellen auch 1304) Die Allerheiligen-Flut überflutet die gesamte Dünen-Nehrung von Diedrichshagen bis zur Rostocker Heide. Ihr Scheitelwert soll 14 Fuß (ca. 4,6 m) über dem normalen Wasserstand betragen haben. (BGR R)
1309, 14.Aug.
Heinrich der Löwe in Warnemünde. (KFC)
1311
König Erich von Dänemark in Warnemünde. (BGR R)
1311 nach dem 16. Sept.
Der von König Erich zum Hauptmann (capitaneus) des Landes Rostock ernannte Fürst Heinrich der Löwe sperrt den Warnemünder Hafen, indem er auf jeder Seite des Stromes einen hölzernen Turm errichtet und zwischen den Türmen eine Brücke erbaut. (KFC)
1311/12
Die Rostocker zerstören die beiden Befestigungen (BGR R)
Die Rostocker brennen das fürstliche Dorf Warnemünde nieder. (BGR R)
bis Mai Die Rostocker bauen einen neuen Turm auf der Ostseite ihres (!!) Stromes aus den Steinen des Turmes der abgebrannten Pfarrkirche und des im Bau befindlichen Petriturmes in Rostock. (BGR R)
1312 23.Juni
König Erik klagt darüber das nicht nur die Kirche, sondern auch der Ort und besonders das Haus, das er für sich und die Markgrafen (von Brandenburg) gebaut habe, zerstört sei. (BGR R)
30.Juli
Belagerung Rostocks und des Turmes in ihrem(!!) Hafen Warnemünde durch Dänenkönig Erik Menved. (BGR R)
Juli
Heinrich von Mecklenburg sperrt das Tief unterhalb des Turmes. (BGR R)
9.September
Übergabe nach der Belagerung. (BGR R)
September/Oktober
Die Verbündeten bauen den eroberten Turm durch Hinzufügung von 4 kleinen Türmen einer Mauer und eines Grabens zu einer Festung aus und halten sie gemeinsam besetzt (später Dänscheburg/ dän. Danskeborg) (BGR R)(KFC)
In den Beschwerden des dänischen Königs heißt es das diese (Die Rostocker) vor der Übergabe von Warnemünde den Ort und die Kirche verbrannt und das Haus, das der König für sich und den Markgrafen Waldemar von Brandenburg erbaut, niedergebrochen hätten. (KFC)
1312, 9.Okt.
König Erich verabredet mit dem Markgrafen Waldemar von Brandenburg, daß die Summe, die sie dafür durch Verhandlung von den Rostockern bekommen würden, daß der vor Warnemünde erbaute Turm wieder abgebrochen und nie wieder aufgebaut werden dürfe, gleichmäßig zwischen ihnen geteilt werden solle. (KFC)
1312, 15. Dez.
Die Stadt Rostock unterwirft sich dem König Erich und dem Fürsten Heinrich von Mecklenburg und verspricht u.A. in Warnemünde eine schöne hölzerne Kirche zu bauen. (KFC)
1313, 20. Febr.
Der Markgraf Waldemar von Brandenburg verkauft seine Hälfte des Warnemünder Turms an den König von Dänemark, der damit in den Besitz des ganzen Turms gelangt. (KFC)
1314, 25. Nov.
Tod des Fürsten Nikolaus von Rostock, des letzten Fürsten aus der Rostocker Linie. (KFC)
1317 7.Januar
König Erich von Dänemark verleiht dem Fürsten Heinrich von Mecklenburg und seinen Erben das Land Rostock mit Ausnahme des Schlosses Danskeborrig zu Warnemünde, das sich in Pfandbesitz des Marschalls Niels Olaffson befindet. Dieses dänische Schloß wird noch wiederholt erwähnt. Auf ihm saß jedenfalls auch der Capitaneus Eskil Grüp von dem wir einen undatierten Brief an den Rostocker Rat besitzen. (KFC)
25.November
Friede von Templin mit dem brandenburgischen Markgrafen Waldemar. Laut Friedensvertrag belehnt Erik von Dänemark Heinrich (II.) von Mecklenburg mit der Herrschaft Rostock, außer Warnemünde und der Dänscheburg. (BGR R)
1319, 9.Okt.
König Erik von Dänemark stirbt und Fürst Heinrich (II.) besetzt die Dänenburg. (BGR R)
1322 24.September
Fürst Heinrich II. von Mecklenburg verkauft das "Haus und den Turm" an die Stadt zum Abbruch. (BGR R)
1323 11.März
Die Stadt erwirbt von Heinrich II. von Mecklenburg das fürstliche Dorf (villa) Warnemünde mit dem ganzen westlichen Warnowufer (das damals am Taterhörn auf der hohen Düne lag, bis an die Grenze von Diedrichshagen, mit Eigentumsrecht, voller Gerichtsbarkeit, mit Gestattung der Anwendung des Lübischen Rechts, Fischereigerechtigkeit bis in die See hinaus, behält sich aber das Patronatsrecht vor. (KFC) Das heutige, ehemals fürstliche Warnemünde wird damit Rostocker Stadtbesitz. (BGR R)
1325, 7. April
In einem Rostocker Stadtbuch findet sich die Notiz, daß Warnemünde freies Eigentum der Stadt sei, die daselbst die volle Gerichtsbarkeit ausübe und ihr die Abgaben und Einnahmen zukämen. Die Warnemünder Renterverhältnisse (?) würde der Rat in Ordnung bringen. Obwohl somit Warnemünde ganz zu Rostock gehörte, finden wir auch in der Folgezeit die Mecklenburgischen Fürsten häufig dort. Auch bleibt es noch längere Zeit der Versammlungsort für die Truppen, die dem Dänenkönig zu Hilfe gesandt werden.
1337
Verfestung des Knappen Vicke Valkenhagen, weil er Strandgut bei Warnemünde geraubt, also in das Strandrecht Rostocks eingegriffen. (KFC)
1339, 5.Nov.
Anlegung eines eigenen Stadtbuchs für Warnemünde, Kassebohm und Barnstorf.(KFC)
1348, 19. Sept.
Erwähnung eines (verstorbenen) Dieners des Warnemünder Vogts und einer von ihm benutzten Wiese. (KFC)
1348
"Lucerna" (Laterne) von Warnemünde erwähnt. (BGR R)
1349, 22. Febr. - 1350, 22. Febr.
Die Kämmereirechnung erwähnt den Bau von Befestigungswerken in Warnemünde, die, wie aus der Kämmereirechnung von 1363/64 hervorgeht, zum Schutz der Leuchte dienten. Auch wird der Baum in Warnemünde genannt. (KFC)
1350, 24. Aug.
Bruchstück einer Rechnung in dem als Einnahme u.A. 7 Mark de collecta in Warnemünde vorkommen. Daß die Gesamtsumme des von Warnemünde aufzubringenden Schoßes jährlich 7 Mark betrug. (zeigt der Vertrag von 1359, 18.Dec. (KFC)
1359 18.Dezember
Vertrag des Rostocker Rats mit den Warnemündern ("burgenses in Warnemunde") über Dienste und Schoß. Die Warnemünder sollen jederzeit unentgeltlich zu den städtischen Bauten in Warnemünde helfen und andere notwendige Dienste leisten. Der Rat sagt ihnen dafür zu, daß die von altersher auf 7 Mark festgesetzte Gesammtsumme des von Warnemünde aufzubringenden Schoßes nicht erhöht werden soll. (KFC)
1381, 22. Febr. bis 1882, 22. Febr.
Erste erhaltene Gewettsrechnung, in der die bisher in den Kämmereirechnungen vorkommenden Ausgaben für Warnemünde erscheinen. (KFC)
1430
Während der Streitigkeiten zwischen dem alten und neuen Rat zu Rostock sperrte die Herzogin Katharina von Mecklenburg den Warnemünder Hafen durch Verfestung von Schiffen und brennt den Ort nieder. (KFC)
1475
Erwähnung von Blockhaus und Burg zu Warnemünde. (KFC)
1475, 23. April
Kaiser Friedrich III. bewilligt den Meckl. Herzögen einen Zoll zwischen Rostock und Warnemünde, doch verzichtet Herzog Heinrich mit seinen Söhnen 1476, am 23. April auf die Erhebung, weil sie den Rechten und Freiheiten der Stadt zuwiderläuft. (KFC)
1485 1.Februar
Der Rat läßt den Hafen auf eine Tiefe von 6 Ellen bringen und verbreitern. (BGR R)
1487
Während der Domfehde nehmen die Meckl. Herzöge am 24. Juli 1487 den Ort. Am 1. August der befestigte Leuchtturm vom Herzog genommen, Warnemünde und die dortigen Befestigungen zerstört, die Dachziegel als Beute hinweggeführt. (KFC)und(BGR R)
1494
Erwähnung der Warnemünder Vitte (Fischerlager) in Falsterbo, neben der Rostocker Vitte. (KFC)
1495, 17. März
Die Herzöge nehmen Warnemünde ein, arretieren die Rostocker Schiffe und verbieten Ein- und Ausfuhr. Bau von Befestigungswerken zur Sperrung des Hafens. (KFC und BGR R)
10. April
Waffenstillstand; die Herzöge verpflichten sich Warnemünde nicht wieder zu befestigen. (BGR R)
7.Dezember
Vergleich zwischen den Herzögen und der Stadt. Die Herzöge behalten sich vor, die Befestigung um den Leuchtturm zu zerstören. Sie betrachten es seitdem als ihr Recht, daß ohne ihre Genehmigung keine Befestigung in Warnemünde angelegt werden darf, geben aber Warnemünde an Rostock zurück. (BGR R)
1496, 28. Februar
Die Herzöge geben der Stadt die Erlaubnis zur Erhebung einer Bieraccise. Als Grund wird u.A. aufgeführt, daß Mittel zur Instandsetzung des Hafens und des Neuen Tiefs gebraucht würden. (KFC)
1510 27.Juli/2.August
Die Herzöge protestieren gegen den Bau eines Blockhauses, der durch den Krieg mit Dänemark veranlaßt ist. (BGR R)
9.August
Der Krieg der Städte gegen König Johann von Dänemark hat die Herzöge von Mecklenburg veranlaßt, den Rostockern die Errichtung eines Block- und Korbhauses zu Warnemünde zu gestatten, unter der Bedingung, daß diese Befestigungen nach Beendigung der Fehde wieder abgebrochen werde. (KFC)

Reformation und Nachreformationszeit (1517 bis 1648)

1519 23.Mai
Ausbesserung des "Neuen Tiefs" (= alter Strom; zwischen 1487 und 1519 entstanden) (BGR R)
1522 27.August
Auch als Rostock gemeinsam mit Lübeck Gustav Wasa eine Flotte zu Hülfe sandte wird in Warnemünde ein Korbhaus eingerichtet. (in 14 Tagen vollendet). (BGR R) (KFC)
1535
Neue Verhandlungen mit den Herzögen wegen Errichtung einer Schanze oder eines Korbhauses zum Schutz des Warnemünder Hafens. (KFC)
1535 10.Juni
Die Stadt soll sich dem Herzog verpflichten, das Korbhaus, das sie bauen will, nach Beendigung des Krieges der wendischen Städte gegen den Herzog von Holstein wieder zu zerstören. (BGR R)
1560
Vogtseid für Warnemünde. (KFC)
1573
Die Dänen unter König Friedrich von Dänemark sperren den Hafen. (BGR R)
1573, 21.März
"Senatus beschweret sich bei den Beamten zu Dobberan, daß die Doberanschen Bäcker ihr Brodt nach Warnemünde brächten und daselbst zum praejudice der hiesigen Bäcker, denen Warnemündern in ihren Häusern feil böte; bitten, solches abzustellen." (Extractum Libri Missivarum de anno 1573)
1573, 8.August
"Senatus an den auf der Rhede von Warnemünde mit vier Schiffen liegenden dänischen Admiral Jürgen Appelgarde, darin sich Senatus beschweret, daß das dänische Schiffsvolk die Schwäne auf der Warnow schösse." (Extractum Libri Missivarum de anno 1573)
1573
gegen Ende des Jahres zerstörte ein Sturm die vor Warnemünde liegenden Dänischen Blockade-Schiffe. (Becker Kirchspielchronik Röv.)
1577
Zerstörte ein heftiger Sturm 200 Schiffe und trieb sie ans Gestade des Meers. (KFC)
1577, 20. Febr.
Ratsverordnung, wonach hinfürder kein Warnemünder Schiffahrt treiben soll, ohne besondee Erlaubnis des Gewetts. Diejenigen Warnemünder, die zur Zeit die Schiffahrt betrieben, durften dabei bleiben, mußten aber einen Knecht halten, der während ihrer Abwesenheit die Fischerei und die Wache zu besorgen hatte. (KFC)
- ebenso Gewettsordnung, wonach in Warnemünde außer dem Vogt und dem Barbier nicht mehr als 8 Krüge sein sollen. (KFC)
1579
Warnemünde brennt bis auf wenige Häuser ab. (KFC)
1580
Festsetzung des Bürgereides für Warnemünde
1582 4.Juli
Herstellung des neuen Tiefs (= alter Strom) beendet. (BGR R)
Warnemünde 1586 Ausschnitt Vicke Schorler Rolle (AHR)
1583
Erneute Sperrung des Warnemünder Hafens durch dänische Kriegsschiffe. (KFC)
1585
Hochzeitsordnung für Warnemünde (KFC)
1586 Juni-Juli
Verhandlungen mit Herzog Ulrich, aus denen ersichtlich ist, daß die Landesherrn in Warnemünde ein Absteigequartier besaßen. Es wird die Einrichtung eines Kellers und die vom Herzog gewünschte Verlegung der Küche erwähnt. (KFC)
1593, 7.März
Wiederholung der Verordnung wegen der Schiffahrt vom 20. Februar 1577. Wer sich nicht fügen will, soll bis zum nächsten Ostern mit allem seinem Gut nach Rostock ziehen. (KFC)
1603, 29. Sept.
Bestallung des Vogtes Peter Lange. (KFC)
1606 1.Februar
Den Warnemündern wird durch Ratsbeschluß den Warnemündern der Schiffbau verboten (1610 wird Bootsbau gestattet). (BGR R)
1606, 18. Mai
Anordnung einer Schonzeit für Vögel und Wild. (KFC)
1609, 16.Jan.
Ratsbeschluß, wonach zu Warnemünde der Wadenzug einem jeden freistehen soll und "niemandt einigen Ordt der fischerey in der Sehe für sein eigenthumb zu vortheidigen gestattet sein soll." die Weddeherren sollen die Anlegung neuer Wadenzüge begünstigen, da im Vorjahre nur 3 Heringswaden auf 2 Zügen in Betrieb gewesen. (KFC)
1613, 6.Febr.
Jochhim Evers in Warnemünde wird der Bootsbau in seinem Hause gestattet. Auch soll er in Notfällen Schiffsreparaturen vornehmen dürfen, wenn keine Rostocker Schiffszimmerleute anwesend sind. (KFC)
1619, 11./12. Febr.
Die Verlöbnis-, Hochzeits- Kindtaufs- und Feuerordnung für Warnemünde vom 13. Januar wird in Warnemünde in der Vogtei den sämtlichen Warnemündern vorgelesen, resp. von der Kanzel publiciert. Nach der Feuerordnnung sollen die Feuerstallen jährlich besichtigt werden. (KFC)
1621, 10.Febr.
Die Bestrafung Fite Kempes zeigt, daß den Warnemündern das Fischen im Strom verboten war. (KFC)
1625 10./11. Febr.
war die bekannte schreckliche Überschwemmung zu Rostock und in der Umgegend, davon in dem *"Etwas von gelehrten Rostockschen Nachrichten" 4.Jahrg. Nr.898 i.J. 1740 eine ausführliche Nachricht abgedruckt sich findet.
In hiesiger Gegend soll ein großer Theil der Waldung unter Wasser gestanden haben, ja es soll das Wasser in Niederungen bis Blankenhagen vorgedrungen seyn. Die Wasserhöhe des Maaßes war 14 Fuß (rund 4,60 m) über den mittlern Stand gestiegen. Die Meierey auf dem Moorhof (vorh. Moor genannt) stand völlig im Wasser, Pferde und Ochsen ertranken, die Bewohner saßen 3 Tage im Dach auf dem Heu. Zu Warnemünde wurden von 150 dortigen Häusern 18 an der Düne gänzlich weggerissen und 74 stark beschädiget ; viele Schiffe zertrümmert. (BK)
1628 15.Februar
Warnemünde durch den wallensteinschen Oberst St. Julian besetzt. Bau einer Schanze. (BGR R)
1628, 9.März
Warnemünde wird durch dänische Kriegsschiffe blockiert und bombardiert. (KFC)
1631 Juli/August'
Angriff der kaiserlichen und der herzoglichen Truppen. (BGR R)
- 27.August Eroberung der Schanze durch Herzog Johann Albrecht und Oberst Lohausen. Abzug der Kaiserlichen. (BGR R)
- 28.August Die Schweden besetzen die Schanze allein. (BGR R)
- 30.August Der schwedische Generalkommissar Erik Anderssen richtet im Einverständnis mit den aus der Verbannung zurückgekehrten Herzögen eine Zollstelle in Warnemünde ein. Sie bestand mit Unterbrechungen bis ins 18. Jahrhundert. (KFC) (BGR R)
1632 29.Februar
Durch Vertrag zwischen Gustav Adolf und den mecklenburgischen Herzögen bleibt der schwedische Zoll in Warnemünde bestehen. Schweden halten die Schanze besetzt. (BGR R)
1634, 3.Nov.
Die Vernehmung einiger Warnemünder Fischer durch die Gewettsherren beweist, daß man noch damals nach Falsterbo zum Heringsfang zog und daß die Warnemünder verpflichtet waren, ihn mitzumachen. (KFC)
1637 29.April
Ausbesserung der Schwedenschanze (BGR R)
1638 11.März
Die Schwedenschanze den Kaiserlichen übergeben. (BGR R)
1639 26.Oktober
Die Schwedenschanze den Rostockern demoliert, aber gleich darauf von den Schweden zurückerobert und wieder hergestellt. (BGR R)
1646, 1. und 7. März, sowie 1647,7.Jan.
Mandate gegen das Karpfen und Hecht angeln. (KFC)
1648
Westphälischer Friede. Vergebliches Bemühen der Stadt Rostock, den Warnemünder Schwedenzoll zu beseitigen. (KFC)

Bis zur napoleonischen Zeit (bis 1813)

1660 8.März
Im schwedisch-polnischen Krieg Besatzung der Schwedenschanze von kaiserlichen Truppen zur Übergabe gezwungen. (BGR R)
- 23./24.März
Die Schwedenschanze von den Kaiserlichen unter Montecuculi zerstört. (BGR R)
- 19.April
Die kaiserlichen Truppen ziehen aus Warnemünde ab. (BGR R)
1661 Juni
Die Schweden bauen eine neue Schanze auf der Ostseite von Warnemünde beim Zimmerhof. (BGR R)
Warnemünde 1661 (LHA)
1664, 12. Febr.
"Verbot, daß aus der See kommende Schiffe in Warnemünde liegen bleiben, dort löschen und laden und Zimmern laßen, ohne mit ihren Waaren an die Stadt zu kommen." (KFC)
1665 25.März
Die Schweden vertreiben die Rostocker Stadtsoldaten aus der Vogtei. (BGR R)
1665, 23. Sept.
"Verbot der Leinenweberei in Warnemünde" (KFC)
1666, 31. März
"Wiederholung des Mandats vom 12. Febr. 1664 mit Zusatz über die dem Vogt von den Schiffen zu zahlenden Gebühren." (KFC)
1667, 20. Aug.
Die Warnemünder werden an die alte Observanz (1359, 18. Dez.) erinnert, wonach sie jederzeit Fuhren und Hülfe bei den notwendigen Bauten zu leisten haben. Wenn sie sich darin willig zeigen, wird ihnen das Aalstechen auf dem Breitling bis nach Großen Klein (mit gewissen Einschränkungen) sowie das Obstverfahren mit kleinen Böten gestattet, falls sie das Obst in Rostock einkaufen. Auch soll ihnen erlaubt sein, Rostocker Bier und Gartengewächse über die See in einige Klipphäfen zu bringen. (KFC)
1667, 19. Dezember
Feststellung, wieviel Bootsschiffer in Warnemünde wären und wieviel Lotsen ihre Böte tragen könnten. (KFC)
1668, 13. April
Wiederholung des Verbots der Leinenweberei in Warnemünde. (KFC)
1668, 14.April
"Mandat betreff die Schonzeit für Wild und Vögel" (vgl. 1606, 18. Mai); "Verbot des Brachens (Kalfaterns), Bauens und Klopfens an den Schiffen während Barsche, Brachsen und andere Fische einziehen."; "Verbot Schweine frei umherlaufen zu lassen" (KFC)
1669, 7.Nov.
Erneutes Verbot des Fischharkens. (KFC)
1669, 7. und 20. Nov.
"Verbot die Krüge bis in die Nacht offen zu halten." (KFC)
1672, 9. Okt.
"Verbot für die Warnemünder, Mehl von fremden Müllern zu kaufen. Das Mehl soll in der Stadt gemahlen und in der Stadt die Accise davon entrichtet sein." (KFC)
1673, 11. Febr.
Auf E.E. Rats Dekret ermahnen die Gewettsherrn den Vogt, auf das Brotbacken beßer Obacht zu geben. Er erklärt, sein Bestes zu tun aber nicht verhindern zu können, wenn die Leute in der Stadt backten. Es soll offenbar in Warnemünde in den dortigen Backstuben gebacken werden. (Vgl. 1679, 29.März) (KFC)
1673, 29. März
Ratsdekret, wonach die Fuhren nach Dänemark und andern Orten von den Warnemündern der Reihe nach besorgt werden sollen. (KFC)
1675 16./17.Juli
Die neue Schwedenschanze von den Brandenburgern besetzt. Die Gewettsherren ergreifen vom Vogtei-Gebäude wieder Besitz. (BGR R)
1676 Januar
Warnemünde geht durch Vertrag an die Dänen über; die Schanze im Osten wird geschleift. (BGR R)
1677, 26. Januar
E.E.Ratsordnung für Warnemünde; sie enthält mehrere Paragraphen über anständiges Benehmen auf der Vogtei, Bestimmungen über die Nachtwache, das Verbot, Vieh auf die Hegewiesen zu treiben, die Mahnung zur Ordnung beim Lotsen- und Bergungsdienst sowie beim übersetzten von Reisenden nach Dänemark u. A. . (KFC)
1679, 7. Januar
Festsetzung über Fracht- und Fuhrlohn für Überfahrten nach Dänemark (Gjedser). (KFC)
1679, 29. Mai
Gewettsdekret, das u.A. einschärft, "das Brod nach altem Herkommen in Warnemünde im Vogteibackhause und nicht in Rostock backen zu laßen." (KFC)
1679, 25. Juni
Revision der Gewichte der Warnemünder Händler durch den Gewettsdiener. (KFC)
1680, 5. Febr.
Regelung der Warnemünder Bootfahrt mit Passagieren nach Dänemark und Schonen. (KFC)
1681, 12. Febr.
Besichtigung von Warnemünde durch den schwedischen Generalfeldmarschall Graf Königsmarck wegen Wiedereinrichtung des Zolls. Protest der Stadt Rostock. (KFC)
1681, 5. März
Ein schwedisches Kriegsschiff erscheint in Warnemünde, um den Zoll wieder zu erheben. Die Stadt Rostock verweigert die Öffnung des Hafenbaumes. (KFC)
1681, 12. April
Verhandlungen des Gewetts mit dem schwedischen Kapitän und dem Licentmeister. Der Kapitän erklärt, er bleibe solange vor Warnemünde liegen um den Zoll zu erheben, bis dafür andere Vorkehr getroffen sei. Der Licentmeister erklärt, er habe den Zoll in derselben Weise zu erheben wie bis 1671 geschehen. (KFC)
1681, 3.Mai
Auf die Klagen der Rostocker Fischer, daß der Brachsenfang von Warnemünde sehr gestört würde, weist das Gewett den Vogt an, den Warnemündern das Fischen "Vor der See" und im Strom und die Zimmerei an Schiffen zu untersagen. (KFC)
1682, 12. Januar
Hochzeitsordnung für Warnemünde. (KFC)
1682,21. Febr.
Verordnung des Gewetts wonach, wer in Warnemünde Bier "einlegen" will, es beim Vogt anmelden und der Stadt die Accise entrichten muß. (KFC)
dto.
Jürgen Knutsen wird in Warnemünde als Frei-Leinenweber zugelassen. (KFC)
1686, 4.Mai
Befehl an den Vogt, seiner Instruktion gemäß darauf zu achten, daß die Schiffe den Ballast ein Stück Weges von den Dünen und dem Bollwerk entfernt auswerfen lassen. (KFC)
1686, 18. Juni
Ratsdekret, wonach die Schiffer in Warnemünde, deren Böte mehr als 2 Last Güter fahren können, solche sofort "hinweg thun" oder aber nach Rostock ziehen sollen. (KFC)
1686, 29.Juni
Unter dem Vorsitz des Gewetts vergleichen sich die Warnemünder Fischer und Schiffer mit den Deputierten des Schonenfahrergelags und sämtliche Rostocker Kaufleuten und Seefahrern wegen der beim Aus- und Einbringen von Schiffen und Leichtern durch die Warnemünder zu erhebenden Gebühren. (KFC)
1686, Oktober
Wird in Warnemünde ein Bürger und Krämer erwähnt, woraus hervorgeht, das damals in unserem Hafenorte nicht bloß Haken (von Höker = Händler, der auf der Straße oder in einer Bude Waren mit geringem Umsatz verkauft, Kleinhändler) sondern mindestens auch ein Krämer geduldet wurde. Die "Freyhakerey", d.h. der Handel mit allerhand "Hakenwaaaren" wie Hering, Butter, Käse, Fischwerk, Talglichten und dergleichen wurde vom Gewett häufig in Warnemünde vergeben und zwar meist auf Lebenszeit nicht nur für de Antragsteller, sondern auch für dessen Frau. Grade über die vielen Höker klagt obiger Krämer, daß sie ihm das Geschäft verderben. Er hat deshalb den Thranverkauf mit aufgenommen. Dies aber wollen die Rostocker Schuster wieder nicht leiden, und so bekommt die Sache zur Entscheidung vor das Gewett. Letzteres entscheidet für den Krämer (Johann Jörcke) und verleiht ihm "die freyheit mit thran zu handelen" da Jörcke einmal "ein fast abgelebter alter Mann", ferner der Thranhandel in Warnemünde nicht der Schusterrrolle wiederspreche und endlich Warnemünde zwei Meilen von der Stadt entfernt sei, so daß Jörckes Handel mit "Thran wahren" dem Schusteramte nicht schaden könne. (KFC)
1686, 16. Nov.
wird der Wismarsche Barbiergeselle Hinrich Roth "in betracht desselben wohl erlernten und geübten Chirurgiekunst auf Fürbitte seines Stiefvaters," eines Warnemünder Bürgers, vom Gewett als "Frey Barbier" in Warnemünde zugelassen. (Ein Barbier kommt in Warnemünde schon 1577 vor. 1819 wird später darüber geklagt, daß in Warnemünde kein Chirurg sei.) (KFC)
1700, vor dem 20. Sept.
Brand in Warnemünde bei dessen Dämpfung Rostocker Stadtsoldaten mitgeholfen haben, weshalb ihnen durch Ratsdekret vom 20. September eine Belohnung zugesprochen wird. (KFC)
1716
Peter der Große mit einer Flotte vor Warnemünde. (KFC)
1718,26.Februar
Brand in Warnemünde durch den 20 Häuser zerstört werden. (KFC)
1721
4. Juli - Verordnung daß zu Warnemünde, wie auch auf der Stadt und Hospital-Dörfer kein ander als Rostocker Bier verschenkt werden soll. (UA)
1729, 21.April
E.E. Raths-Verordnung "Wie es zu Warnemünde mit Ein- und Ausbringung frembder Schiffe und Fahr-Zeuge, im gleichen mit Lösch- und Beladung der auff der Rhede liegenden, und dann auch mit gestrandeten Schiffen, deren Waaren und Gütern gehalten werden soll." (KFC)
1735, Mai
Während der Wirren unter Karl Leopold und Christian Ludwig ließ letzterer als Kaiserlicher Kommissar Warnemünde von Schwarzburger Kommissionstruppen besetzen, mußte dieselben aber auf Beschwerde der Stadt wegen Verletzung ihres Garnisonsrechtes wieder zurückziehen. (KFC)
1740
ging der Schwedenzoll zu Warnemünde in den Pfandbesitz des Herzogs Carl Leopold über. (KFC)
1755
Vermessung Warnemündes und Aufstellung eines Feldregisters durch den Stadtkassen Sekretär Tarnow. (KFC)
1756, 27.Januar
Gewettsverordnung : Fremde Schiffe müssen während der Winterlage in Warnemünde vom Bollwerk abbleiben. (KFC)
1767
Durchbruch der See auf der Ostseite.(Hohe Düne) (BGR R)
1769, 27.Febr.
Die Warnemünder Bürgerschaft erhält vom Rat die Erlaubnis, eine neue Schule einzurichten, da der Küster im Rechnen und Schreiben nicht gehörig unterrichten kann. (KFC)
1779, 18. Febr.
Gesuch der Warnemünder, die neu zu erbauenden Häuser nicht zwischen Vorder- und Hinterreihe setzen zulassen. (KFC)
1781, 25.Mai
"E.E.Raths der Stadt Rostock Lotsen-Ordnung für den Hafen Warnemünde." (KFC)
1782, 17. Juli
Ratsverordnung wegen des von den kleinen Schiffen zu erlegenden Lotsengeldes. (KFC)
1784
Vorschlag des Warnemünders Joh.Lange zwischen der Vorderreihe und dem Bollwerk eine Reihe von Querhäusern errichten zu lassen, da sich sonst keine geeigneten Bauplätze fänden. - Abschlägiger Bescheid trotz mehrfacher Wiederholung. (KFC)
1784, seit 19. Januar
Verbote, die neu zu erbauenden Häuser in Warnemünde mit Stroh zu decken. (KFC)
1784, 6. Okt.
Verordnung, daß die fremden Schiffe nur in Rostock Winterlager halten dürfen. (KFC)
1796, 15.Jan.
E.E.Rat schlägt der Bürgerschaft die Anstellung eines Dünenwächters zur Bewachung der Warnemünder Dünen vor. (KFC)
1797, seit
wurden besonders auf den Rat des Prof. Dr. Franz Christian Lorenz Karsten, Anpflanzungsversuche auf den Dünen zwischen Warnemünde und Diedrichshagen gemacht. (KFC)
1799, Ende April, Anfang Mai
Forstinspektor Becker schickt seine Waldarbeiter aus der Rostocker Heide nach Warnemünde um 4000 Akazien ("Scheinakazien"= Robinien) sowie eine ungezählte Anzahl an Weiden und Pappeln zu pflanzen. (KFC)
1799, 24.Juli
"Instruktion für den Dünenwärter" (KFC)
1800
Johann Christian Friedrich Wundemann erwähnt Warnemünde in dem 1800 erschienenen 1.Teil seines Buches "Mecklenburg in Hinsicht auf Kultur, Kunst und Geschmack" nur als Ausflugsort der Rostocker, ohne des Seebades zu gedenken. Warnemünde wurde demnach damals noch nicht als Badeort benutzt.


1801
lag die englische Flotte unter Admiral Nelson während des dänischen Feldzuges und dem Kopenhagen-Bombardement zur Verproviantierung vor Warnemünde. (KFC)
1802
Verhandlungen über die Bebauung des Ostufers, weil es auf dem Westufer an Bauplätzen mangele. - Der Rat beschließt laut Decret vom 3. November 1802, die Sache vorläufig auf sich beruhen zu lassen. (KFC)
1802, 30. Nov.
Der Rat erläßt eine revidierte Lotsenordnung für den Hafen Warnemünde nebst Erläuterungen dazu. (KFC)
1803, 26.Juni
Schweden verzichtet endgültig auf den Warnemünder Zoll. (KFC)
1806, 2.Januar
Ratsordnung betr. des Ballastgeldes für Warnemünde und die Rhede. (KFC)
1806 21.November/19. Dezember
Einführung der Kontinentalsperre, Sperrung der mecklenburgischen Häfen. (Warnemünde ist dann abwechselnd bis 1812 von französischen und mecklenburgischen Truppen besetzt, um die Sperre durchzuführen.) (KFC) (BGR R)
1809 25.Mai
Alle in Warnemünde befindlichen Schiffe werden durch das Schillsche Corps beschlagnahmt. (BGR R)
26.Mai
Holländische Truppen als Verfolger der Schillschen Truppen in Warnemünde. (BGR R)
1811 5.April
ordnet der Marschall Eckmühl den Bau von zwei Batterien bei Wismar und in Warnemünde an, die nach Art von Redouten in der Mitte ein Blockhaus, ringsherum Gräben erhalten sollten.(BGR R)
1812 2.März
Die Batterien in Warnemünde von den französischen Truppen den mecklenburgischen Truppen übergeben. (BGR R)
- Juli
Für das französische Militär muß eine Warmbadeanstalt errichtet werden. (BGR R)
1813 23.März
Aufhebung der Kontinentalsperre; Öffnung der Häfen. (BGR R)
- August
Die englische Flotte auf der Warnemünder Reede. (BGR R)
- 26.August
die Engländer zerstören und sprengen Blockhaus und Redoute. (BGR R)

Bis zur Reichseinigung (bis 1871)

1817
Das Warnemünde von den Einheimischen bereits als Seebad benutzt ward, ergiebt sich aus den Erinnerungen des Forstinspectors Becker. Dieser schreibt 1817: "Im Junius hielten wir uns vier Wochen zu Warnemünde auf und badeten." (das Baden in der Ostsee betrieb Becker bereits nachweislich spätestens ab 1798, als er dazu Baderegeln veröffentlichte. Ob er da bereits in Warnemünde weilt ist bislang offen.)(BFC)
1819
War Warnemünde nach einem Aufsatze des Prof. G.H. Masius ohne alle ärztliche und wundärztliche Hilfe. (KFC)
1822, 24.Mai
Verordnung Betreffs die Anmeldung der Fremden, auch diejenigen, die als Badegäste kommen. - Es waren in Warnemünde in diesem Jahre schon über 100 Badegäste (Formey, "Die Seebäder und Heilquellen zu Doberan und Warnemünde im Sommer 1822" in Hufelands "Journal der praktischen Arzneykunde" Bd.55, DStück 4.) Über die Badeeinrichtung heißt es ebenda: "Weder Badewagen, noch irgend eine zur Bequemlichkeit der Badenden gereichende Vorkehrung ist vorhanden. Jeder Badelustige eilt in den Fluten des offenen Meeres um Erquickung oder Heilung zu finden. Der Ort ist ein Eigenthum der Stadt Rostock, dessen Magistrat, um alle Rivalität mit dem fürstlichen Doberan zu vermeiden, jede dahin lockende Einrichtung absichtlich unterläßt. Dessen ohngeachtet nimmt die Frequenz der Badegäste mit einem jeden Jahre zu." "Dieser Badeort ziehet durch seine Lieblichkeit und die Ruhe, die dort herrscht, alle diejenigen hin, welche entfernt vom prachtvollen Geräusche Doberans die Seebäder im Genusse der schönen Natur gebrauchen wollen." (KFC)
1823
Erscheint zu Ehren von Prof. F.C.L. Karsten ein Kupferstich mit Rostocker Landschaftsbildern, auf dem auch der Entwicklungsstand der 1799 in Warnemünde gepflanzten Robinien-Bestände dargestellt ist. (KFC)
1825
Stiftung des Gewettssekretärs Karsten für Wittwen und Waisen verunglückter Warnemünder. (KFC)
1827 14.Juni
Besuch des Großherzogs Friedrich-Franz I. (BGR R)
1828
Errichtung eines Damenbades "aus zwei geräumigen Badehäuschen bestehend" auf den sogenannten Kisten an der Ostseite edes Hafens, und zwar als Privatunternehmen. (KFC)
1830-1850
In den Jahren 1830 bis Anfang 1850 wurden die Dünen in Warnemünde geebnet, die Täler ausgefüllt, wuchsen ganz neue Häuserreihen zweistöckig, "modern", empor, und wurden die neuen Gasthäuser, der Pavillion, das Gesellschaftshaus und Hübners-Hotel, angelegt. (KFC)
1831, 23. Febr.
weist das Gewett in einem Bericht noch auf das Fehlen ärztlicher Hilfe hin. - Seit ca. 1831 war dann Friedrich Wilhelm Schütz praktischer Wundarzt und Geburtshelfer daselbst. (KFC)
1833
wird die Dünen-Pflege durch das Bauamt übernommen. (KFC)
1834 24.Juni
Eröffnung der Dampfschiffahrt zwischen Rostock und Warnemünde.
Dr. Schütz lässt ein Warmbadehaus im Ortszentrum errichten.
Die Zahl der Badegäste steigt infolgedessen in diesem Jahre schon auf über 100 Personen.(KFC)
1835, 22.April
Der Rat publiziert eine neue Lotsenordnung für Warnemünde. (KFC)
1835
Bau eines Herrenbades (auf der Höhe des 1853 erbauten Hotels Hübner) und eines Damenbades (auf der Höhe des heutigen Kurhauses) mit Zellen für jeweils 20 Personen. (BGR R)
1837 8.Oktober
Durchstich des Pagenwerders vom Breitling zum Warnemünder Strom vollendet. (BGR R)
1843
In den letzten Jahren waren durchschnittlich 1400 Badegäste in Warnemünde. (KFC)
Zur Amtseinführung Pastor Avé Lallemant Laager Wochenblatt 1857.jpg
1853, 14.März
"E.E. Raths der Stadt Rostock Hafen-Ordnung" (KFC)
1859, seit
besteht die Chaussee-Verbindung Rostocks mit Warnemünde. (KFC)
1860
Der Jurist Moritz Wiggers veröffentlicht seine Verteidigungsschrift "Nothwendigkeit einer gründlichen Reform der wirtschaftlichen Zustände in dem Hafenorte Warnemünde - Eine Verteidigung der Rechte der Warnemünder Bürgerschaft vom geschichtlichen, staatsrechtlichen und volkswirtschaftlichen Standpunkte" [1]
1863
Warnemünde erhält eine Telegraphenstation. (KFC)
1865
Einführung der Straßenbeleuchtung in Warnemünde. (KFC)
1866
Verlegung des Herrenbades nach Westen (auf die Höhe des heutigen Hotels "Neptun"). (BGR R)
1866-1871
Bau der neuen Kirche. (KFC)
1867
Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger stationiert in Warnemünde 2 Rettungsboote nebst Raketenapparat. (KFC)
1867, seit
Wird wegen der Erbauung eines neuen Leuchtturmes verhandelt und die Platzfrage erwogen. (KFC)
1870/71
Während des Deutsch-Französischen Krieges wird der Warnemünder Hafen zeitweilig von einer französischen Panzerschiffs-Flotte blockiert. (KFC)

Deutsches Reich bis 1918

1872
Abbruch der alten Kirche.
1872, 12./13. November
Große Sturmflut, die viel Schaden anrichtet, u.a. Zerstörung aller Bäder. (KFC)
1873
Wiederaufbau beider Bäder an den vorherigen Standorten. (BGR R)
1874
Abbruch der alten Kirche. (KFC)
Warnemünde erhält Straßennamen RA 10.4.1886
1875
Beim Kaisermanöver war Flottenparade vor Kaiser Wilhelm I. auf der Warnemünder Reede. (KFC)
1876
Der "alte Kirchhof am Strande" wird geschlossen.
1886
Warnemünde erhält Straßennamen
1887
Eröffnung des neuen Hafenbassins beim Bahnhof. (BGR R)
1903
Das alte Tief (ostwärts bei der Hohen-Düne) wird bei den Hafenbauten zugeschüttet. (BGR R)
1907
Der alte Friedhof wird eingeebnet und in eine Parkanlage verwandelt.
1918, 5.November
Torpedoboote der aufständischen Kieler Schul-Halbflottille laufen unter roter Flagge in den Warnemünder Hafen ein. Deren Obermaate berufen in den Warnemünder Marineeinrichtungen Versammlungen ein.
Das Heinkel-Betriebsgelände um 1927 (Quelle: Heidearchiv)
6.November
Auf die Kieler Initiative hin gründet sich ein Soldatenrat, die Matrosen der Flugzeugstation, der Vorpostenhalbflottille "West" und der 7. Halbflottille weigern sich in See zu gehen und noch länger Dienst zu tun. (RA 8.11.1918)

Deutsches Reich bis 1945

1926
Der "alte" Teepavillon mit Terrassen und Kuppeldächern entsteht neben dem Warnemünder Leuchtturm.
US-Airforce Aufklärung des Bombardements vom 23.7.1943 (Quelle: Heidearchiv)
US-Airforce 27 amerikanische B-17 Bomber im Anflug auf Warnemünde beim Bombardement vom 29.7.1943 (Quelle: Heidearchiv)
1940, 3.Juli
Erster alliierter Bombenangriff auf Warnemünde. (HA WS)
1942, April
Bombardement auf Rostock und Warnemünde. Brände, Zerstörung und Verwüstung am Güterbahnhof, Hotel Reichshof und den Arado- sowie Heinkel-Flugzeugwerken. Eine Brandbombe trifft die Kirche und es kommt zu Brandschäden am Kircheninventar. Im Ergebnis werden der Christophorus und der Danziger Flügelaltar nach Hanstorf ausgelagert. (HA WS)
1942, 8./9. Mai
alliierter Bombenangriff auf Warnemünde (HA WS MM)
1942, 7./8. September
alliierter Bombenangriff auf Warnemünde (HA WS MM)
1943 23. Juli
Die US-Airforce bombardiert Warnemünde zum wiederholten Male (HA WS)
1943, 29. Juli
Allierter Bombenangriff auf Warnemünde (HA WS MM)


1944, 9. April
Alliierter Bombenangriff auf Warnemünde (HA WS MM)


1945
Ein Feuer zerstört den alten Teepott


SBZ und DDR bis 1990

1947, 13. Mai
Der ausgelagerte Altar und die Christophorus-Plastik werden vom Auslagerungsort Hanstorf geholt und wieder in die Kirche gebracht. (HA WS)
1968
Anlässlich des 750. Geburtstages von Rostock lässt die Stadt den Teepott als Hyparschalen-Bau errichten. Maßgeblich unter der Leitung von Architekt Ulrich Müther und Stadtplaner Erich Kaufmann.

Warnemünde seit der Wiedervereinigung

1991
Der Teepott wird geschlossen, geht in Privateigentum über und steht 10 Jahre leer. Ein geplanter Abriss wird jedoch verhindert.
2001/02
Die Übernahme durch Rostocker Gastronomieunternehmer und einem Bauunternehmer erfolgt.
Es folgt die Entkernung und der Umbau
2015
Das Unternehmen Scanhaus Marlow kauft den Teepott
2018
Verleihung des Titels "Historisches Wahrzeichen der deutschen Ingenieur-Baukunst" wird dem Teepott zuerkannt.
2018, 22.10.
Der Umbau des Warnemünder Bahnhofs wird begonnen (HA WS)
2019, 17.1.
Die RoRo-Fähre der Reederei Transfennica gerät beim Einlaufen in der Hafeneinfahrt auf Grund und legt sich quer zwischen Ost- und Westmole, so das der gesammte Schiffsverkehr unterbrochen ist.

Marksteine in der Warnemünder Geschichte:

Die Anfänge von Warnemünde - Ersterwähnung und Verkauf an die Hansestadt Rostock

Zur Ersterwähnung Warnemündes

In den Urkunden des 13. und 14. Jahrhunderts vorkommende Namensbezeichnungen: Warnemunde, Warnemonde, Wernemunde, Wernowemunde, Werneminde, Wernemynne, Warneminne, Varneminde, Verneminde

Warnemündes Bedeutung für die Stadt Rostock tritt bereits mit der ersten Urkunde hervor, in der der Ort genannt wird. Am 25. März 1252 verkauft Fürst Borwin III: der Stadt Rostock die heutige Rostocker Heide und verleiht ihr ausser anderen Freiheiten auch die Fischereigerechtigkeit auf der gesamten Unterwarnow, von der Petri-Brücke bis Warnemünde und über den Hafen hinaus bis ins Meer. Zwölf Jahre später, am 12. Oktober 1264 überträgt Fürst Borwin alle seine Rechte über den Hafen (!) zu Warnemünde auf die Stadt.

Anmerkung: In verschiedenen historischen Quellenwerken wird eine erste Erwähnung Warnemündes im Jahre 1195 in dänischen Dokumenten angeführt. Intensive Suchen nach diesen Dokumenten in der jüngeren Vergangenheit blieben aber bislang ergebnislos.

1323 - Die Stadt Rostock kauft das Fischerdorf Warnemünde vom mecklenburgischen Fürsten Heinrich (II.) dem Löwen

Warnemünde Kaufvertrag vom 11.März 1223 (Quelle: Barnewitz)
Karte der östlichen Grenzziehung zwischen Warnemünde und der Rostocker Heide nach den Verträgen von 1252 und 1323
Vor 1314 kaufte die Stadt Rostock das Dorf Barnstorf als ersten größeren Landerwerb,
1323 kam als nächstes das Fischerdorf Warnemünde hinzu, das die Stadt vom Fürsten Heinrich (II.) dem Löwen käuflich erwarb.
Der Landesfürst hatte durch vorangegangene Kriege einen hohen Schuldenberg angehäuft und brauchte dringend Geld.
So bescheinigte er den Rostockern am 11. März des genannten Jahres:
"Wir haben jenseits des Warnowflusses den ... Ratsherren und Gemeinde das Dorf Warnemünde mit Grund und Boden, jedem hohen und niederen Gericht - ausgenommen das Patronatsrecht für uns und unsere Erben - bis an die Grenzen des Dorfes Diedrichshagen, so weit es in der Länge und der Breite nach erstreckt, übertragen und überlassen es den Gegenwärtigen zu dauerndem Besitz, dergestalt, das sie in den oben bezeichneten Grenzen sich des vollen lübischen Rechtes erfreuen."
Wieviel die Rostocker für Warnemünde zahlten wissen wir nicht.
Der Stadt aber mußte daran gelegen sein, den Ort in ihre Hände zu bekommen.
(Hans Bernitt 1956)


Vörreeg und Achterreeg - Das alte Warnemünde


Das alte Warnemünder Haus

Ludwig Krause "Kulturgeschichtliches aus Warnemünde - Zum Warnemünder Hausbau" BRG 1915
Karl Baumgarten "Der Warnemünder und sein Haus" :In: Natur und Heimat, Bd. 1 (1952), 1, S.19-20

Das Heimatmuseum Warnemünde

Eröffnung des Heimatmuseums am 1. Juli 1933
In der Alexandrinenstraße 31 befindet sich seit 1933 das Heimatmuseum Warnemünde. Das Museum ist in einem typischen Warnemünder Haus untergebracht.
Man geht davon aus, dass es sich bei der Urform des Warnemünder Fischerhauses um ein abseitenloses Niedersachsenhaus handelt.
Da Baugrund im Ort rar war, bekamen Haus und Grundstück ein selbständiges Gepräge. Die Grundstücke waren in der Regel 26 bis 28 Fuß breit (ca. 7,50 m).
Das Warnemünder Haus bestand ursprünglich aus einem Raum mit offener Herdstelle, in dem später eine "Vörstuw", eine "Koek" und eine "Achterstuw" neben einer seitlichen Diele eingefügt wurden.
Zur Erweiterung des Hauses entstanden hinten schmale Anbauten als Unterkunft für die Eltern (Altenteil) sowie einiges Vieh (häufig eine Kuh).

Letzte Besitzerin des Hauses in der Alexandrinenstraße 31 war Fräulein Christine Jungmann. Da sie unverheiratet und ohne Erben war, verkaufte sie das Haus an die Stadt Rostock zum Zweck der Einrichtung des Heimatmuseums. Den Anstoß zur Einrichtung eines Museums hatte es bereits 1914 gegeben. Auf einer Sitzung des Plattdeutschen Vereins für Warnemünde und Umgebung am 12. Februar wurde beschlossen: "Der Verein möge die Sammlung aller geschichtlich und kulturgeschichtlich wichtigen Sachen betreiben. Es ist hohe Zeit, daß man jetzt damit anfängt. Von Händlern wird ungemein viel weggeschleppt."

Einem Sammlungsaufruf folgten zahlreiche Warnemünder. Innerhalb kürzester Zeit kamen hunderte von Objekten zusammen. Erster Bewahrer der Sammlung wurde Adolph Ahrens, Lehrer und Direktor an der Fritz-Reuter-Schule. Ihm war es auch zu verdanken, dass die Sammlung von Anfang an der Öffentlichkeit zugänglich gemacht wurde. Auf dem Boden der Fritz-Reuter-Schule dienten ab 1915 ein Zimmer und ein kleiner Vorraum als Museum.

Zu den aktivsten Förderern des Museums zählten außerdem Friedrich Barnewitz, Ernst Strübing, Johannes Gosselck und der Fischer Heinrich Holtfreter. Wissenschaftliche Unterstützung erhielten die Warnemünder Museumsgründer auch vom mecklenburgischen Volkskundler Richard Wossidlo.

Zur Gründung des Heimatmuseums Warnemünde (Ausschnitt aus Mecklenburg - Zeitschrift des HeimatbundesJ.28 Heft 1 1933

Die Vogtei

Die Vogtei auf einem Gemälde von Johannes Werner (1914)


Die Vogtei markiert den historischen Ortsmittelpunkt von Warnemünde, am alten Strom.
Sie ist das älteste erhaltene Gebäude von Warnemünde.
Das Haus wurde 1605 auf den Grundmauern eines Vorgängergebäudes erbaut, dessen Funktion bis heute nicht endgültig geklärt ist.
So gibt es Thesen von einer mittelalterlichen fürstlichen Nebenresidenz, wie auch einer königlich dänischen Residenz unter Dänenkönig Erik Menved von 1309 bis 1319.
Seit dem Erwerb Warnemündes 1323 durch die Hansestadt Rostock steht der Ort unter hansestädtischer Verwaltung und Rechtsaufsicht eines Vogtes, der die Weisungen und Verordnungen der Stadt am Ort durchzusetzen hatte.
Ab 1472 ist das Gebäude als Dienstwohnsitz der Rostocker Vögte (warscheinlich 35 auf einander folgende Vögte) nachweisbar.
Das zweistöckige Gebäude war über mehrere Jahrhunderte hinweg das einzige Gebäude inmitten der "Vörreeg", das mit der Traufseite zur Straße steht.


Aufgaben des Vogtes (Stand 22.4.1906)
- wichtigste Aufgabe: Ortspolizeibehörde
- bevollmächtigt, Steuern und Abgaben zu erheben und ggf. einzutreiben
- Vollstreckung der von ihm verhängten Strafen bei Zuwiderhandlungen gegen die öffentliche Ordnung und Sicherheit
- Vorsitz des Armenkollegiums
- Vorsitz des Gemeindewaisenrates und des Schulvorstandes
- Beteiligung an der Badeverwaltung
- Schätzungs- und Einzugshoheit für Grundsteuern
Weitere in der Vogtei angesiedelte Aufgaben
- Gästehaus für die Hansestadt Rostock, aber auch offene Herberge und Gasthaus (daher auch 1832 Anbau eines Küchenhauses)
- ab 11.3.1606 Verkaufsmonopol für den Verkauf von Rheinwein, Meth, Aquavit und anderen hochprozentigen alkoholischen Getränken
- ab zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts auch Sitz der Badeverwaltung.
- 1888 erfolgte die letzte Einsetzung eines Vogtes
Marksteine in der Geschichte der Vogtei
- 1675, Februar stand das Wasser im Gebäude 3 Fuß hoch, so daß man "die höchste Treppe vor der Stube erreichet, mit Böten durch die Zimmer fahren konnte."
- 1665 vertrieben die Schweden die Rostocker Stadtsoldaten aus der Vogtei
- 1675 Als der Kurfürst von Brandenburg in Warnemünde einzog richteten die Schweden ein Geschütz auf die Vogtei. Die Salve schlug in das Gebäude ein und tötete den Adjutanten des Kurfürsten. Unmittelbar darauf eroberten die Brandenburger die Schwedenschanze.
- 1996 Bei Beginn der Restaurierung des Gebäudes wurden alte Malereien entdeckt, deren älteste auf ein Alter von rund 600 Jahren datiert
- 1999, 26.März, nach fünfjährigem Leerstand und Rekonstruktion öffnet das Haus des Gastes in der Vogtei.

Ur-Warnemünder sind besondere Menschen

Warnemünder Paar

Die Rostocker beschneiden die Rechte der Warnemünder

(NHG) Die mittelalterlichen Zünfte Rostocks rechneten zu ihren Vorrechten, daß im Bannkreis ihrer Stadt weder Handwerk noch Handel betrieben werden durfte. Sie suchten die dadurch gewonnene Monopolstellung unter allen Umständen aufrecht zu erhalten. Zum Bannkreis Rostocks zählte auch der Hafenort Warnemünde sowie die städtischen Dörfer in der Rostocker Heide.

Als im hanseatischen Rostock die Schiffahrt blühte, fanden auch Warnemünder Einwohner darin ihren Verdienst. Sie besaßen in der Hauptsache kleine Boote, doch führten sie in den ersten Jahrzehnten des 16. Jahrhunderts bereits Fahrten nach Schweden durch . Das läßt schon auf größere Ausmaße der Schiffe schließen. Um die Mitte des Jahrhunderts wird von Schiffern berichtet, die in Warnemünde ansässig und aus der dortigen Bevölkerung hervorgegangen waren. Ihre Zahl vermehrte sich schnell. Damals war in den Seefahrt treibenden Kreisen des Hafenortes ein gewisser Wohlstand anzutreffen, was aus dem reichen Besitz der Warnemünder Kirche an Silbergerät und Bargeld ersichtlich ist.

Der Rostocker Handel war damals im Absinken begriffen. Bis dahin hatten die Rostocker Kaufleute und Schiffer wenig gegen die Entwicklung Warnemündes einzuwenden. Bei den geringeren Verdienstmöglichkeiten wurde das anders. Man sah in der Warnemünder Schiffahrt nunmehr eine Konkurrenz, die manbeseitigen wollte. Die Möglichkeit dazu war gegeben; denn der Rostocker, von den Besitzbürgern gebildete Rat herrschte auch über Warnemünde. Die Einwohner des Hafenortes konnten wohl das Rostocker Bürgerrecht erwerben, waren abere ohne Mitbestimmungsrecht.

Im Jahre 1565 vereinigten sich in Rostock die beiden Kompanien der Schonen- und Bergenfahrer, deren Bedeutung stark gefallen war, zur Schiffergesellschaft. Die neue Berugsorganisation strebte sofort danach, die Schiffahrt und den Handel der Warnemünder zu unterbinden. Ihre dahin gehenden Wünsche wurden in einem Statutenentwurf festgelggt und damit begründet, daß Warnemünde lediglich ein Fischerlager darstelle. Bald darauf reichte die Schiffergesellschaft beim Rostocker Rat eine Klage gegen die Warnemünder Einwohner ein, daß sie den Rostocker Schiffern ihre Nahrung entziehen. Obgleich die Warnemünder auf ihr Gewohnheitsrecht hinweisen konnten, daß sie schon seit langem ungehindert ausgeübt hatten, bestimmte das Urteil des Rates vom 14. April 1567, daß sie für Seefahrtzwecke nur kleine Boote mit Dollbord benutzen durften. Jegliche Schiffahrt mit Schuten oder "verbauten" Booten sollte ihnen untersagt, jedoch auf den Kleinschiffen die Verfrachtung von Kaufmannsgütern gestattet sein.

Im Jahre 1574 reichten die Rostocker Schiffer zwei weitere Beschwerdeschriften gegen die Warnemünder ein. Am 20. Februar 1577 beschränkte der Rat die Anzahl der für Warnemünde zugelassenen Schiffer. Außer 33 namentlich genannten, die bis dahin schon als Schiffer tätig gewesen waren, sollte sich niemand "Schuten edder böthe mehr tholegen, kopen edder buwen, ane der ersamenweddeherrn ... vorweten und willen". Den Zugelassenen wurden noch besondere Bedingungen auferlegt: sie sollten jederzeit im Hafen drei Boote segelfertig halten, "damit frombde lüde mögen awergeföret", d.h. nach Dänemark gebracht werden könnten. Weiter sollten sie Knechte halten, die in ihrer Abwesenheit zu fischen und den Rostockern Fische auf den Markt zu liefern hatten. Eine Besetzung frei werdender Schifferstellen sollte nur mit Genehmigung der Gewettsherren erfolgen dürfen.

Warnemünder durften nicht Kapitän, Reeder oder Schiffseigner sein

(NHG) Am 20. November 1581 unternahmen die Rostocker Schiffer einen neuen Vorstoß. Sie forderten in einer Eingabe, daß in Warnemünde weder Seefahrt noch Handel getrieben werden dürfe; wer sich weiterhin samit befassen wolle, müsse nach Rostock ziehen. Das 100-Männer-Kollegium trat am 6. März 1584 dem Verlangen bei. Es erklärte sogar, als der Rat mit seiner Entscheidung zögerte, im Januar 1585, keine Steuern bewilligen zu wollen. Die Rostocker Schiffer wandten sich außerdem am 2. März 1585 an Herzog Ulrich, der sich auf ihre Seite stellte. Nun erließ der Rat am 15. März ein völliges Schiffahrtsverbot für die Warnemünder Einwohner. Sie sollten bei einer Strafe von 40 Talern innerhalb von 14 Tagen ihre sämtlichen Schuten und Boote verkaufen. Zur Ausführung des Entscheids kam es vorerst noch nicht. Die Warnemünder gingen an das Land- und Hofgericht in Güstrow, jedoch ohne Erfolg. Es bestätigte das Verbot des Rates. Dann wandten sie sich am 18. Oktober 1586 an das Reichskammergericht in Speyer. dort blieb der Fall lange liegen. Die Zahl der konzessionierten Warnemünder Schiffer war bis 1590 auf 20 zurückgegangen. Da beschloß der Rat, jeden, der sich außer ihnen mit der Führung eines Schiffes befasse, mit 50 Talern Strafe zu belegen. Er mußte im Jahre 1597 jedoch feststellen, daß trotz seiner Einschränkungsbestimmungen die Anzahl der Schiffer in Warnemünde auf 54 gestiegen war. Darauf ordnete er am 25. Februar an, daß neue Schiffe nur mit seiner Genehmigung gebaut werden dürften. Die Erlaubnis der Weddeherren genügte nicht mehr. Die ledigen Schiffer sollten nach Rostock ziehen und die verbleibenden alten sich nicht mehr mit Warenhandel abgeben. Da der Rat aber den Warnemünder Schiffern nicht traute, so ließ er jeden von ihnen in jedem Jahre erklären und mit einem Eide bekräftigen, daß er nicht den ihm verbotenen Warenhandel betrieben habe. Am 31. Dezember 1604 schränkte der Rat die Schiffahrt der zugelassenen Warnemünder nochmals ein. Sie durften fortan nur ein einziges Boot besitzen, nicht mehr als 30 Last laden und nicht über den Sund hinaus fahren. Die jungen Schiffer sollten nach Rostock ziehen. Da der Prozeß vor dem Reichskammergericht nicht aus der Stelle kam und nur Kosten verursachte, auch wenig Aussicht auf einen guten Ausgang vorhanden war, so nahmen schließlich am 1. Februar 1606 die Warnemündere ihre Klage zurück, zwanzig Jahre nachdem sie sie eingereicht hatten. Sie erklärten, sich dem Willen des Rates zu fügen, das heißt, in die Stadt zu ziehen. Der größte Teil der Schiffer zog nun aus Warnemünde fort. Einige blieben. Im Juli 1622 erhielten auf ihre Bitte endlich 5 Schiffer die jederzeit widerrufliche Genehmigung, in Warnemünde wohnen und Schiffahrt treiben zu dürfen. Die Wirkung der einschneidenden Handels- und Schiffahrtsbeschränkung machte sich bald in Warnemünde bemerkbar. Das Steuerregister von 1623 berichtet in dem kleinen Ort von 12 wüsten Hausstellen. Die ehemaligen Besitzer waren fortgezogen. Die Warnemünder versuchten im Laufe der Zeit immer wieder, das Verbot des Rates zu umgehen. Während des Siebenjährigen Krieges beschwerten sich Rostocker Bürger, daß in Warnemünde schon wieder Warenhandel bettrieben worden sei. Daraufhin untersagte der Rat am 27. April 1764 den Warnemündern nochmals jegliche Schiffahrt. Der Vogt wurde angewiesen dort keinerlei Handel zuzulassen. Im Jahre 1768 wurde das Verbot erneuert und den Einwohnern strengstens befohlen, den Ankauf und die Verladung von Backobst, Wolle, Flachs und anderen ländlichen Erzeugnissen hionfort zu unterlassen. Aber schon 1777 gab es wieder ein paar Schiffer in Warnemünde. Die Schiffergesellschaft ruhte indessen nicht und erreichte, daß der Rat in seiner Verordnung vom 26. Oktober 1785 ihnen die Ausübung ihres Gewerbes in Warnemünde unmöglich machte. Wiederum wurde verfügt, daß die Warnemünder Bevölkerung nur fischen, auf fremden Schiffen als Matrosen fahren und Lotsendienste verrichten durfte. Auf eigenen Schiffen zu fahren blieb ihnen verboten. Im folgenden Jahre unterband der Rat den Warnemündern auch den Frachtverkehr auf der Unterwarnow zwischen Warnemünde und Rostock. Wiederum gab es Abwanderung aus dem Hafenort, zum Teil sogar nach dem Fischland, während andere Einwohner dem Rat ein Schnippchen schlugen, indem sie das Ribnitzer Bürgerrecht erwarben, aber in Warnemünde wohnen blieben.

Diebereien der Warnemünder

(NHG) Das Rostocker Gewett, städtische Behörde für Hafen und Schiffahrt, Handel und Gewerbe, hatte auch den Hafenort Warnemünde zu verwalten und als Niedergericht die in Warnemünde auftretenden Streitfälle zu verhandeln. Deshalb hielt es regelmäßige Gerichtstage in Warnemünde ab. Die hauptsächlichsten Vergehen, die zur Verhandlung standen, waren unzweifelhaft Eigentumsdelikte. Es wurden Steine und Holz von den sogenannten Stein- und Moddekisten, die zur Uferbefestigung und zum Schutz gegen Versandung des Fahrwassers aufgestellt wurden, entwendet. Holz stahl man natürlich auch in der nahen Heide. 1772 ist ein Palisadenwerk von der Schanze bis zu den Steinkisten erwähnt, von dem die Warnemünder ständig Holz stahlen. Zahlreich sind auch Fälle von Diebereien am Strand. Daneben fallen noch Klagen wegen rückständiger Zahlungen auf, zum Beispiel durch den Pastor, und auch die Hebamme klagte gegen zahlungssäumige Wöchnerinnen. Diese Prozesse bestätigen aber nicht die Warnemünder als "Langfinger". Hinter ihnen verbirgt sich die große Armut der Menschen. Was sollten sie auch machen, gab es doch so weit das Auge reichte nur Sand und Seewasser. 1847 bat zum Beispiel der Warnemünder Vogt Meyer um Lieferung von verbilligtem Roggen für die in äußerste Not geratene Warnemünder Bevölkerung. In diesem Jahr hatte weder Feuer, noch Wasser, noch Militär, die Menschen heimgesucht. Es war also für die Warnemünder ein ganz normales Jahr.

Regelmäßige Böhnhasenjagden der Rostocker Zünfte in Warnemünde

Weiter durften in Warnemünde weder Schlachter, noch Müller oder Bäcker wohnen. Das Verhältnis zwischen den Rostocker Stadtbehörden und den Warnemündern blieb gespannt. Immer wieder suchte man sich über die auferlegten Beschränkungen hinwegzusetzen. Die Rostocker Zünfte übernahmen mit Vorliebe in Warnemünde die Verfolgung heimlich arbeitender Handwerker. Es kam oft zu sogenannten Böhnhasenjagden (auf illegale Handwerker, die nicht Zunft-Mitglied waren). Noch als Warnemünde Badeort wurde, sträubten sich die Rostocker Zünfte, dort Handwerker zuzulassen.

Der Rat bezeichnete im Jahre 1854 den Hafenort Warnemünde als "eine zum Vorteile der Stadt Rostock, weil dieser untertänige, in Unterordnung gehaltene Kommüne". Erst 1861 wurde das Schiffahrtsverbot aufgehoben. Bis ein Bäcker in Warnemünde sein Handwerk ausüben durfte, wurde es 1865. Und 1866 ließen die Rostocker Handwerksämter endlich zu, daß dort eine Mühle erbaut werden konnte und erstmalig ein Schlachter seinen Betrieb eröffnen durfte. Durch das Notgewerbegesetz des Norddeutschen Bundes von 1867 fielen dann die letzten Beschränkungen für Warnemünde. Damit war die jahrhundertelange Unterdrückung der Bevölkerung des Hafenortes beendet.

Erst mit der Reichseinigung 1871 fielen die Beschränkungen denen die Warnemünder unterlagen

Sie hatte dazu geführt, daß die Warnemünder auf manchen Verdienst der möglich gewesen wäre, verzichten mußten, daß sie in manchen Dingen geradezu ausgebeutet wurden und zu Einkaufen in Rostock weite und nicht immer gefahrlose Fahrten zu unternehmen gezwungen waren. Die Kehrseite war, daß sich in den Warnemünder Familien eine vielseitige Handgeschicklichkeit entwickelte. Gerade weil manche Dinge des täglichen Gebrauchs am Orte nicht zu haben waren, fertigte man sie selbst an. Der Haß gegen die Rostocker machte sich noch lange bemerkbar. Er kam auch in der vielgebrauchten Redensart zum Ausdruck: "Schmiet´n Diewel in´n Strom! Lat´n driwen, is´n Rostocker!"

Die Schwedenschanze und der schwedische Zoll

Warnemünde während der Franzosenzeit

1809 - Schillsche Truppen in Warnemünde

(NHG)

Im Stadtarchiv der Hansestadt findet sich ein umfangreiches Aktenstück aus der Franzosenzeit, also der Besetzung durch napoleonische Truppen zwischen 1806 und 1813.
In diesem Dokumentenbestand ist auch der vom 29.Mai 1809 datierte ausführliche Bericht des Warnemünder Vogtes Lange enthalten.
Er berichtet was sich am Rande des in der deutschen Geschichtsschreibung oft heroisch geschilderten Kriegszuge Ferdinand von Schills mit seinem Bataillon Husaren rund um den alten Strom zutrug:
„Dienstag d. 23. (Mai) gegen Mittag sprengten 4 Husaren vom von Schillschen Corps hinten an die Voigtey und fragten nach dem commandirenden Officier in Warnemünde.
Es trat der Herr Lieutenant v. Horn heraus, welcher sogleich befragt ward, ob er diesen Platz dem Schillschen Corps übergeben wolle ?“
Der antwortete: „Der Platz sey allenthalben offen, und könne er denselben mit seinen Invaliden nicht verteidigen.“
Daraufhin wies man den 4 Husaren Quartiere bei Warnemünder Bürgern an.
Deren Pferde bezogen den Stall beim Bürger Grimm. Am darauf folgenden Mittag erschienen weitere 14 Mann unter dem Kommando eines Sergeanten, der erklärte, das er nun Besitz von Warnemünde nehme.
Leutnant von Horn entgegnete darauf, das er Befehl habe nicht von seinem Posten zu weichen.
Der Sergeant erwiderte, dass er durchaus an seiner Seite weiter auf seinem Platz bleiben könne.
Vor dem Einmarsch der Husaren hatte der Leutnant Schildwachen vor allen in Warnemünde liegenden Schiffen postiert.
Um einer Entwaffnung zuvor zu kommen ließ er bei ihnen nun heimlich alle Patronen einsammeln und so die Gewehre unbrauchbar zu machen.
Aber die Maßnahme half nichts. Die Husaren entwaffneten die Rostocker Wachen trotzdem.
Am darauf folgenden Tag traf Graf von Moltke, ein Schillscher Stabsoffizier mit weiteren 14 Mann, teils Kavallerie, teils Infanterie hier ein.
Auch für sie musste nun ein Quartier gefunden werden.
Der veranlasste nun, das drei requirierte Kutter-Boote in die See vor die Hafeneinfahrt gelegt wurden.
Fortan war auch den Fischern das Auslaufen verboten.
Ein Schillscher Bataillonsschreiber brachte schließlich aus Rostock an von Moltke die Order alle hier liegenden Schiffe zu begutachten und festzulegen.
Am nächsten Tage belief sich die Zahl der so erlangten Schiffe auf 22.
Nun erging an den hiesigen Lotsenkommandeur Weisung, bei Strafandrohung von 50 Hieben, dass er die Räumung der Wasserfahrzeuge zu organisieren habe.
Anschließend sollen sodann auf drei der Schiffe Pferdeställe eingebaut werden.
Bald darauf rückt von Rostock der Schillsche Leutnant von Hagen mit 12 Mann an, um nun mit Verspätung den Leutnant von Horn doch noch zu arretieren.
Auch müssen die Rostocker Wachsoldaten jetzt den letzten Rest an Ausrüstung und Uniform abliefern.
Der Lotsenkommandeur schien außerstande, den Einbau der Pferdeställe in die Schiffe zu organisieren.
So sandte man kurzerhand ein Boot in den Breitling. Hier arbeitete gerade eine Reihe von Zimmerleuten an den Steinkisten der Molenbauwerke.
Unter Androhung, sie im Wiedersetzungsfalle umgehend zu erschießen zwang man sie nun auf die Schiffe zwecks Einbau der Pferdeställe.
Es mangelte jedoch an Material. Polier Stark musste nun angeben was gebraucht wurde.
Das erforderliche Holz brachte man in Warnemünde bald zusammen, aber es mangelte an Nägeln.
Zwischenzeitlich setzte aus Rostock ein Strom an Waffen, Proviant und Husaren aus Rostock ein.
Allein acht Wagen mit Gewehren, Piken und Munition waren in Rostock requiriert worden. Deren Verladungen scheiterten an dem fehlenden Umbau der Schiffe. Der Umbau wiederum an den noch nicht aus Rostock eingetroffenen Nägeln.
Als schließlich Schills Adjudant von Baersch in Warnemünde eintraf um die Einschiffung von Truppen auf den requirierten Schiffen zu kommandieren, sprach der ein Machtwort und ließ jede verfügbare Hand dazu kommandieren, aus Umzäunungen, Steganlagen und Gebäuden alle sichtbaren Nägel herauszuziehen und für die Stallanlagen auf den Schiffen zu gewinnen.
Es kam auch eine ansehnliche Menge zusammen, allein die Zimmerleute erklärten sie alle für unbrauchbar.
So wurde schließlich ein Kavallerist nach Groß Klein gesandt, um dort von einem Schmied ausreichend Nägel zu holen. Zwischenzeitlich beklagten sich die Schiffseigentümer bei Baersch, wer ihnen den Verlust der Schiffe ersetze?
Baersch sicherte zu, das Schill ihnen alles ersetze.
Nach einem Tag trafen schließlich auch die Nägel ein und die Arbeit an den Pferdeställen begann.
Nun erging an den Vogt Lange die Weisung alle in den Warnemünder Häusern verfügbaren Töpfe und Pfannen zu requirieren und für die Truppen auf die Schiffe zu bringen, was bei den Bewohnern zu großem Wehklagen Anlaß bot. Man schickte auch Requirierungstrupps in die Dörfer der Umgebung um Futter und Lebensmittel zu beschlagnahmen.
Inzwischen begann die Einschiffung der Husaren und ihrer Pferde.
Gegen Abend erreichte den Kommandeur von Baersch die Meldung, das einige Husaren der Witwe Heberer ihren Wein mit Gewalt aus dem Keller geholt hatten. Der Kommandeur eilte sogleich mit einem weiteren Offizier dorthin um die Marodeure zu verhaften.
Einer von ihnen widersetzte sich und ward von von Baersch noch am Ort exekutiert und vor dem Haus verscharrt.
Kurz darauf erklärt von Baersch dem Vogt, dass er dessen Dienstmädchen Lene als Köchin mit auf sein Schiff nehmen wolle.
Die entzog sich dem aber sogleich durch Flucht und versteckte sich zunächst im Pfarrhaus.
Die Anzahl der höheren Offiziere, die in der Vogtei Quartier bezogen hatten und sich zwangsweise am Tisch des Vogtes Lange beköstigen ließen stieg unablässig.
Inzwischen begann man bereits einzelne Schiffe auf die Reede auszuschiffen.
Das zwei der erfahrenen heimischen Schiffer nacheinander die Segler auf eine Untiefe von Einheimischen „Lichtbogen“ genannt, auflaufen ließen, war sicher nicht deren Unerfahrenheit zuzuschreiben. Viel Zeit kostete nun deren Bergung um auch für die anderen Segler die Hafenzufahrt passierbar zu machen.
Am 28. Mai morgens hatten holländische Truppen Warnemünde von Westen her erreicht und versuchten nun durch Beschuß die gegnerischen Schillschen Truppen am Auslaufen zu hindern.
15 Schiffe lagen bereits auf Reede. Das sechzehnte, geführt vom Schiffer Maas aus Rostock segelte eine viertel Stunde lang unter starkem Beschuß aus der Hafenausfahrt.
Den Holländern gelang es nicht im weichen Dünensand die Kanonen richtig auszurichten, so dass sie immer wieder nur die Segel des Schiffes trafen.
Zwei weitere Schiffe mit Husaren an Bord lagen noch in Warnemünde.
Da ihnen die Ausfahrt offensichtlich nicht mehr gelingen würde, flüchteten die Schillschen an Land über den Strom und die Hohe Düne in die Rostocker Heide.
22 Der Husaren gerieten jedoch bei der anschließenden Verfolgungsjagd noch in Gefangenschaft der Holländer.
Ein Teil der holländischen Truppen quartierte sich nun in den Warnemünder Häusern ein und ließ sogleich erneut Lebensmittel requirieren.
Einen Tag später ließen sie sich jedoch zur Hohen Düne übersetzen um die Schillschen Truppen weiter in Richtung Stralsund zu verfolgen.
Am darauf folgenden Tage war Warnemünde wieder militärfrei.

1810 - Im Frühsommer des Jahres war die Franzosenherrschaft an der Ostseeküste so schwach, daß die Engländer kleinere Landungen wagten

Am 3.Juni war ein nach Russland bestimmtes, amerikanisches Schiff von einem in Warnemünde stationierten französischen Kaper aufgebracht worden.
Als Reaktion landete eine englische Marine-Einheit, eroberte Kaperschiff und Beuteschiff. Sie entführten sodann beide aus dem Hafen. Die schwache mecklenburgische Wachmannschaft hatte sofort nach der Landung die Flucht ergriffen.
Warnemünde Redoute 1912)
Dieses Ereignis veranlasste den französischen Marschall Eckmühl dazu, umgehend stärkere, ausschließlich französische Truppen in Warnemünde zu stationieren.
Damit einher ging sein Befehl an die Stadt Rostock, unverzüglich den Bau verschiedener Befestigungsanlagen in Warnemünde abzusichern und zu finanzieren.
Um die Befestigungsanlagen mit einer Redoute als Kern in Warnemünde in kurzer Zeit herzustellen, hatte die Stadt Erdarbeiter, Zimmerleute und andere Handwerker aller Art, sowie sämtliches Bauholz aus der Rostocker Heide zu stellen.
Die Bürgerschaft war zunächst unentschlossen.
Am 7. September gibt das erste Quartier in der Beschluß-Findung dazu folgende Stellungnahme ab. „...ein außerordentlicher Holzhieb scheitert bereits daran, das nichts mehr zu entscheiden ist, außer, wie er praktisch ausgeübt werden kann. Besser ist, noch einmal den Forstinspektor Becker zu befragen und ihn ein Konzept fertigen zu lassen. ...“
Das zweite Quartier hat darauf nur noch zu erwidern, daß man den Holzeinschlag vorrangig in den Rövershäger Waldungen ausführen solle, da aus den damals ebenfalls im Rostocker Besitz befindlichen Willershäger Waldungen die Anfuhrkosten zu hoch seien.
Die Entscheidung war somit gefallen und der Forstinspektor erhielt freie Hand.
Noch in derselben Woche begannen alle seine Waldarbeiter in den Trassen der abgesteckten, zukünftigen Waldschneisen, das gesamte für den Warnemünder Redouten-Bau benötigte Holz einzuschlagen und damit es sich auch leicht transportieren ließ, gleich einen guten Untergrund für die Fuhrwege herzurichten.
So entstanden nach einander die Meiershausstellenschneise von Wiethagen nach Meiershausstelle, die Trasse der heutigen Bäderstraße, als Forstweg, von Hinrichshagen nach Torfbrücke, sowie die Schneise vom Mönkortsbaum nach den Wiesen und Schnatermann (die heutige Bauernwiesenschneise).
Der unfertige Landweg von Hinrichshagen nach Markgrafenheide bekam nun als Transportweg zur Warnemünder Baustelle eine besondere Wichtigkeit und konnte 11 Jahre nach seinem Baubeginn, dem ursprünglichen Plan entsprechend, fertiggestellt werden und Beispiel gebend solide ausgeführt werden.
Nach Abschluß der Bauarbeiten war selbst das bis dahin permanent opponierene zweite Quartier nunmehr von der Sinnhaftigkeit des entstandenen Wegenetzes überzeugt und machte der Forstverwaltung sogar Vorwürfe, warum man damit nicht schon eher begonnen habe. :Von 1791 bis 1811 hatten sie dieses Projekt stets verhindert
Der Bau der Warnemünder Redoute zog sich bis Februar 1812 hin. Nur vierzehn Monate später, am Ende der Franzosenzeit, beschlossen die Hundertmänner am 12. April 1813 den Abriß der Redoute.
Da sich die Umsetzung des Abrisses aber laufend verzögerte, landeten schließlich am 26. August rund 100 Engländer, schickten die Bürgerwache der Warnemünder nachhause und „demolierten“ die Redoute. Am folgenden Tage beendeten sie ihr Zerstörungswerk endgültig und sprengten die gesamte Anlage.
Zwei Wochen darauf besichtigte die Stadtverwaltung die Trümmerstätte und befand: „..daß die Redoute sich nicht mehr ähnlich war.“
Beckers Waldschneisen dagegen haben bis in unsere Tage Bestand.

Warnemünde in der Zeit des dritten Reiches und des zweiten Weltkrieges

Der Hafen mit Leuchtfeuern und Molen

Der Leuchtturm

Bevor der Leuchtturm kam

(Wilfried Steinmüller) (NHG)

Die Leuchte, der 1836 erbaute Vorgänger unseres heutigen Leuchtturms

Im Jahre 1898 wurde der Warnemünder Leuchtturm, heute wohl wichtigstes Wahrzeichen des Ostseebades seiner Bestimmung übergeben. Versucht man die Wurzeln seiner Entstehung zu ergründen, entdeckt man in alten Quellen bald, daß die Überlegungen zur Errichtung eines solchen Bauwerkes schon viel weiter zurückliegen. Auch in den Zeitungen des 19.Jahrhunderts wiederspiegelt sich dieses Thema. So weiß das "Freimütige Abendblatt" in den dreißiger Jahren des vergangenen Jahrhunderts dazu folgendes zu berichten: "Hinsichtlich der jüngst von hier gemeldeten Absicht, ein Feuersignal im Warnemünder Seehafen anzulegen, ist es allgemein zu bedauern, daß man weit davon entfernt scheint, die Ideen zum Grunde zu legen, die der verstorbene sehr unterrichtete und hellsehende Schiffskapitän Eichmann, ehemaliger Lehrer der Nautik hieselbst, in einer höchsten Ortes vor etwa 6 Jahren von ihm über die Frage an welchem Punkte der mecklenburgischen Seeküste es am vorteilhaftesten wäre einen ordentlichen Leuchtturm zu errichten, erforderten und eingereichten, überaus wohlgearbeiteten Denkschrift, über die, seiner Meinung nach, in Warnemünde allein am allernützlichsten und unentbehrlichsten zu verfügende Errichtung eines solchen Leuchtturms entwickelt hat. Der Referent hat dies Memoire damals gelesen, und erinnert sich noch mit Vergnügen der lichtvollen mündlichen Erläuterungen des einsichtsvollen Verfassers, so wie der Wärme, mit der er den seit einigen Jahren neugebaueten und mit englischen Leuchtinstrumenten versehenen Leuchtturm zu Cuxhafen als das vortreffliche Modell pries, dem man in Warnemünde zu folgen hätte. Aber freilich steht die hohe Nützlichkeit, ja unentbehrliche Nothwendigkeit einer solchen Anstalt, so wie ihre dem Muster nacheifernde Vortrefflichkeit, die der Referent vor fünf Jahren stundenlang zu untersuchen und zu bewundern Gelegenheit hatte, auch im Verhältnis zu den sehr erheblichen Kosten, die die Nachahmung zu Warnemünde erfordern würde; Kosten zu denen, wenn dieser Gedanke je ins Leben träte, Fürst und Land, aus den entscheidenden Gründen wahren Gemeinwohls, auf die Hälfte oder doch ein Drittel beisteuern müßten und könnten. Rostock den 30.Januar 1832" Immer wieder bieten die so "hellseherischen" Gedanken jenes Kapitäns Eichmann Stoff zur Diskussion über die längst fällige Errichtung eines Leuchtturmes und man kann ihn wohl getrost als geistigen Vater eines solchen Bauwerkes bezeichnen. Auch sonst bietet sein Wirken in Warnemünde noch reichliche Betätigungsfeld für die Warnemünder Geschichtsforscher. Der Anstoß war gegeben, aber bis zur Realisierung verging noch viel Zeit und das Thema bot im Freimütigen Abendblatt auch weiterhin reichlich Lesestoff, wie hier zum Beispiel drei Jahre darauf: "Was die schon vor mehreren Jahren beantragte Anlegung eines Leuchtturmes am Eingange des Warnemünder Hafens betrifft, so scheint diese Angelegenheit, obgleich sie, wie man erfährt, sowohl von den Seiten des Handels- als des Schifferstandes als sehr dringend empfohlen und von demselben auch bereits verschiedene annehmliche Offerten gemacht sein sollen, doch ganz in den Hintergrund gestellt zu werden, und vielleicht nur aus dem einzigen Grunde, weil die Rostocker Schiffahrt seit Jahrhunderten schon ohne Leuchtturm bestanden hat. Wohin aber sollen solche Grundsätze führen ? Man überzeuge sich doch endlich von der Nützlichkeit, ja von den Notwendigkeit dieser Einrichtung! Eben wegen des Mangels derselben scheiterte noch jüngst wiederum ein Schiff; denn das Ansegeln an die mecklenburgische Küste bei irgend trüber Witterung, besonders bei starkem Sturm und Seegange ist bekanntlich sehr gefährlich. Unsere Baubehörde wird deshalb wenn sie sich auch in dieser Hinsicht des Raths sachkundiger Männer bedient, gewiß keinen Anstand nehmen, auch diesem Gegenstande seine Erledigung zu verschaffen, zumal da bei den vorseienden Hafenbauten gewiß der Bau eines solchen Leuchtthurmes auf eine zweckmäßige und vieleicht minder kostspielige Art als sonst zur Ausführung gebracht werden kann. Rostock den 29.December 1835" Im Folgejahr schließlich scheint die Sache in Gang zu kommen denn in der Augustausgabe steht zu lesen: "Bei der am 16.des Monats stattgefundenen Grundsteinlegung zu dem auf der Düne Warnemünde´s zu erbauenden Leuchtthurm war leider der Mehrzahl der hier Anwesenden Fremden der zu dieser feierlichen Handlung angesetzte Zeitpunkt fremd geblieben, weshalb nur ein kleiner Teil derselben auf der bezeichneten Anhöhe sich versammelt hatte. Befremden mußte es wohl allgemein, daß von der obersten städtischen Behörde nichts geschehen war um diesem Actus auch in seiner äußerlichen Form eine festliche Bedeutung zu geben, das auch nicht eines ihrer Mitglieder gekommen war, um die Theilnahme an einem Werke an den Tag zu legen, welches dem Vaterlande zur Ehre und so vielen zur Rettung und zum Heile gegründet werden sollte. Freuen müssen wir uns aber andererseits, daß dennoch diese Handlung nicht ohne eine gewisse Solenität (Feierlichkeit) vollzogen wurde. Es hatte nämlich eine Dame aus Rostock (C.v.W.) diesen Gegenstand in einem Gedichte besungen, welches auf allgemeines Begehren ein gerade anwesender, sehr beliebter Redner, Herr Candidat Bartsch aus Rostock, nachdem er einige, dem Gegenstande angemessene Worte vorausgeschickt, auf eine dem Inhalte des Gedichtes vollkommen entsprechende Weise recitierte. Nachdem hierauf von dem Herrn Administranten des Baues ein Toast unter dem Klange der Gläser ausgebracht worden, wurde diese eben so einfache als ansprechende Feier beendigt. Wie es heißt, erreicht der Bau, unter der Leitung des Stadtbaumeisters Herrn Schwedtler, noch vor dem Winter seine Vollendung. Warnemünde d. 19.August1836" Leider nennt uns die Zeitung jener Tage den Verfasser der Zeilen nicht.

Der Leuchtturm im Bau 1897/98
Der Leuchtturm vor 1905

Seit 1898 ist der Leuchtturm Warnemündes Wahrzeichen

Bei Nebel mussten Sondermaßnahmen durchgeführt werden (Hornsignale, Glocke, Nebelkanone). Die Entwicklung der Rostocker Segelschiffflotte zur größten im Ostseeraum mit 372 Schiffen im Jahre 1878 machte einen weiteren Ausbau der Hafeneinrichtungen zwingend notwendig. So wurde bereits im Jahre 1862 dem Rat der Stadt Rostock ein Entwurf vorgelegt zum Umbau der Hafenleuchte in Warnemünde zu einem vollständigen Leuchtturm mit prismatischem Laternenhaus. Aber erst im Jahre 1897/98 kam es dann zum Bau des Leuchtturms in seiner jetzigen Form. Davor waren durch Streitigkeiten über die Notwendigkeit und die Finanzierung des Leuchtturms mehr als 30 Jahre ins Land gegangen. Erbaut wurde der Turm unter der Leitung des Rostocker Hafenbaumeisters Karl Friedrich Kerner.

Das Feuer wurde zunächst mit Petroleum betrieben, das aus dem Petroleumkeller, in dem 4 Petroleumbottiche untergebracht waren, heraufgepumpt werden musste. Im Jahre 1917 wurde das Licht auf Gas umgestellt. Um 1927 wurde der Leuchtturm auf elektrisches Licht umgestellt. Die Lampentypen wurden ständig dem aktuellen Stand der Technik angepasst. Heute wird der Turm mit einer 250W/230V HQL-Lampe betrieben. Das Linsensystem wurde von der Firma Picht & Co. Rathenow geliefert und eingebaut und tut noch heute in unveränderter Form seine Dienste.


1968 Die Symbiose von Teepott und Leuchtturm als Warnemünder Wahrzeichen

Warnemünde mit Leuchtturm und Teepavillon 1936
1926 Der runde "alte" Teepavillon mit Terrassen und Kuppeldächern entsteht
neben dem Warnemünder Leuchtturm in unmittelbarer Nachbarschaft, den der Volksmund schon bald nach seiner Eröffnung "Teepott" nannte.
Er brannte 1945 ab.


Der Architekt Ulrich Müther und der Hyparschalenbau

noch fortsetzen
Inneres des Teepotts 1979
1967/68 Anlässlich des 750. Geburtstages von Rostock lässt die Stadt den Teepott als Hyparschalen-Bau errichten.
Eine Architektengruppe des Wohnungsbaukombinates Rostock um Stadtplaner Erich Kaufmann entwickelte das Gebäude des "Teepotts".
Die statische Konstruktion eines Hyparschalenbaus erstellte dazu der Konstrukteur Ulrich Müther aus Binz. Die Dachkonstruktion besteht aus einer Membranschale, die Last der 1000 m2 umfassenden Dachfläche ruht auf nur drei Auflagenpunkten. Die Dachschale hat eine Dicke von 7cm.
Die künstlerische Gestaltung führten Achim Kühn, Inge Jastram und Felix Büttner aus


Der Teepott seit der Wiedervereinigung
1991
Der Teepott wird geschlossen, geht in Privateigentum über und steht 10 Jahre leer.
Ein geplanter Abriss wird jedoch verhindert.
2001/02
Die Übernahme durch Rostocker Gastronomieunternehmer und einem Bauunternehmer erfolgt.
Es folgt die Entkernung und der Umbau
2015
Das Unternehmen Scanhaus Marlow kauft den Teepott
2018
Verleihung des Titels "Historisches Wahrzeichen der deutschen Ingenieur-Baukunst" wird dem Teepott zuerkannt.

Die Molen und Seezeichen

Forstinspektor Becker beschreibt den Bau der Seekisten für die Warnemünder Molen
(Freimüthiges Abendblatt 1826):
Bau der Seekisten für die Warnemünder Molen a
Bau der Seekisten für die Warnemünder Molen b


Die Fischerei

(u.a. Warnemünder Jolle) noch einpflegen

Die Warnemünder Fischerei bis zum Beginn des 20.Jahrhunderts

Niemand der nach Warnemünde kann sich dem besonderen Flair des Alten Stromes und des Fischereihafens an seinen beiden Ufern entziehen.
Allein schon der Duft von frischem Räucherfisch zieht die Touristen magisch an.
Lang ist die Tradition der Fischerei in Warnemünde.
Erstmals findet sie 1288 in Rotger Horns Angebot, die "Durchfahrt bei Warnemünd auf 6 Fuß zu vertiefen" (ca. 1,80m).
Bereits 1494 befuhren nicht weniger als 30 Warnemünder Fischer ihre Fangplätze in der Ostsee und leisteten ihre Abgaben an den dänischen Vogt auf Schonen. Sie befuhren bzw. befischten die gesante südwestliche Ostsee.
Die größte Länge der damaligen Fischerboote betrug ca. 6,30m und 2,20 Breite.
Ab 1880 mußten die Fischer Registriernummern an Booten und Segeln führen, 1917 ergänzt durch "WA" vor der Registriernummer.
Die Warnemünder selbst befaßten sich ungern mit dem Bootsbau und überließen das den Tischlern und Stellmachern aus Groß-Klein.
Gefischt wure mit Stellnetzen, Waden Reusen, Angeln und Eisen.
Die Netze und Angeln wurden in Warnemünde gefertigt und in der heutigen Friedrich-Franz-Straße entstand die erste 250m Reiferbahn.
Aber nicht nur gefischt wurde von den Warnemündern sondern sie verkauften ihre Fänge zu großen Teilen auch selbst.
In erster Linieg boten sie ihre Fänge regelmäßig auf dem Rostocker Markt an.
Da der Markt bereits um 8.00 Uhr öffnete, mußte die Ausfahr zum einholen der Netze schon morgens zwischen 1 und 2 Uhr erfolgen.
Leider wurden nie Aufzeichnungen über Fangmengen und erzielte Preise gemacht.
Bis in die zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts wares den Warnemünder Fischern per Rostocker Edikt strikt untersagt auf dem Breitling zu fischen. Das war den Rostocker Fischern, die ihren Standort uweit der Petribrücke hatten, vorbehalten.
Wenn aber Rostocke fischer nach Warnemünd kamen, hieß es "Vorsicht die Türken kommen".
Das hatte aber nichts mit Bewohnern die aus der Türkei kamen zu tun,sondern ein einstiger Rostocker Fischmeister hieß Thürk und wurde zum Namensgeber dieses Ökelnamens.

Die Warnemünder Fischerei nach dem zweiten Weltkrieg

In den 50iger Jahren wurde in Warnemünde eine sehr leistungsfähige FPG (Fischerei-Produktionsgenossenschaft) gegründet.
Es entstand eine neue LÖschhalle zur Übernahme des gerade angelandeten Fisches und eine Fischverarbeitungsstätte.
Die hauptsächlich angelandeten Fische waren Ostsee-Hering, Dorsch, Steinbutt, Scholle und Lachs.
Edelfische gingen in den Export, Hering und Dorsch kamen in die genossenschaftseigenen Geschäfte.

Die Warnemünder Fischerei nach dem Umbruch 1990

Ab 1990 verzeichnete die heimische Fischerei wegen der einströmenden Fisch-Importe, besonders aus Holland, mit der Kutterfischerei in Warnemünde rapide bergab.
Heute gibt es nur noch drei privae Kutterfischer, die ums Überleben kämpfen.
Eine Reihe der darüber hinaus verbliebenen Kutter führen oft Angeltouren für die zahlreichen Touristen durch.
Deren Tour-Angebote sind sehr beliebt und sind meist lange voraus ausgebucht.
Trotz des Niederganges der Küstenfischerei ist das Flair eines Fischereihafens geblieben und dort fangfrischen Fisch geräuchert oder als Bismark-Hering angeboten haben auch eine zusätzliche Anziehungskraft Warnemünde und die Fischer zu besuchen.

Das Lotsenwesen

Die Rostocker Lotsenordnung von 1782
Der Lotse und das Einlaufen in den Hafen
Die Rostocker Lotsenordnung von 1782 a
Die Schwierigkeit der Hafeneinfahrten erforderte, dass das Schiff von einem Spezialisten in den Hafen geführt wurde, der alle Tücken des Fahrwassers genau kannte, das ist der Lotse.
Seine Verantwortung ist groß, größer als sie Brinckmans humoristische Charakteristik im „Kasper Ohm“ erkennen läßt: „Loots is´n Loots ´n Kierl, de sein Schuldigkeit doon mööt, Haaben rin un Haaben ruut, süs ward he oewer Buurd smäten, un doför kriggt he sein Betalung!“
Weit draußen vor der Hafeneinfahrt warten die Lotsenboote bei jedem Wetter auf Schiffe, die den Hafen anlaufen wollen.
Über die Tätigkeit der heimischen Lotsen wird mancherlei erzählt:
Fiew Lotsen wieren hier in Warnemünd in´t Boot. Dree bleben langsiet un maakten naher dat Schipp fast. Twee stegen oewer.
De Warnmünner Lotsen säden, wenn se an Buurd güngen: Klaas, gah du an´t Stier, ik gah an´t Kommdier („Ich regier“, ich gebe die Kommandos).
De Lotsen smus´ten solang´rüm up´t Schipp bi´n Kaptain, un güngen nich ihrer von´t Schipp, bet se´n Foi kreegen.
Näherte sich ein Schiff der Warnemünder Reede, dann fuhren in einem Eifer, Geld zu verdienen, die Lotsen oft schon aus, ehe das Schiff die Lotsenflagge zeigte, dann gab es aber gelegentlich bittere Enttäuschung.
Wenn de Warnmünner Lootsen ruutführt wieren mit ehr Boot un dat Schipp denn oewer Stagg güng un na buten fohrt, denn schüllen de Lotsen „Dat is´n Heichler“ („Das ist ein Heuchler“, er tat nur so, als wollte er den Hafen anlaufen.)
Wi Lotsen säden, wenn en Schipp oewerkrüzen ded`vör.nHaben: „Dat is´n Bidewinner (Das Schiff segelt bei dem Winde).
Wenn es so stürmisch war, dass die Lotsen nicht hinauskamen, gab es ein Aushilfsmittel, das Schiff in den Hafen zu lotsen, denn würd de Windbaak bruukt.
Dat wier up´t Warnmünner Spill ´ne Flagg mit´n langen Staken, dor winkten se mit.
Wenn slicht Wäder wier, dat de Lotsen nich ruutgahn künnen, würd mit de Windbaak winkt.
Wo de henwinkt, dor mööt he´t Roder henleggen.
Wenn hoges Wäder wier un de Strom dull uutloopen ded, würden mit de Windbaak Tecken gäben.
Wenn dat Schipp to läg´stüern ded´, würd dormit winkt, he süll na de anner Siet stüern.
Wnn keen Wind wier un de Strom in War´münn hart utloopen ded´, dat dat Schipp dor nich gegenankünn, denn müßten de ollen Lotsen dat Schipp rintrecken. Denn geew de Schipper´n Soopji uut.
De Treckers wieren Lotsen, dee all up´t Ollendeel wieren.
Früher wier dat jo all schier un glatt an´n Strom (es ist gemeint, dass am Strom entlang habe ein glatter Weg geführt.)
De Lien würd an´n Mast bunnen.
De Treckers hadden´n Trecksädel, dor wier´n höltern Knoop aan.
Wenn´n Schipp fastkeem bi de Infohrt, würd dat Gangspill dreiht, dorbi würd ok sungen.
An jede Siet güng een mit´n Prickpahl, dorbi müßt he sik mit de Bost upleggen. Dat keem vöör, dat he dorbi ringahn ded´ in´t Water.
De Treckers wieren vier bet söß Mann, oder twee Pier tröken.
An jede Siet güng een mit´n Prickpahl.
(Richard Wossidlo WRQG 1940 )

Besonders Vormann Stephan Jantzen wurde zur Legende

Das Zollamt

Das Zollamt am südlichen Ende der Häuserreihe am Strom wurde 1891/92 erbaut.

Warnemünde Der kaiserliche Postdampfer Kaiser Wilhelm passiert das Zollamt
Das Zollamt auf einer Ansichtskarte 1917


Das Gebäudec des ehemaligen Zollamtes in den 1990er Jahren.


Die Kirchen und die drei Friedhöfe in Warnemünde

Im Laufe der Jahrhunderte sind in Warnemünde mindestens vier Kirchen nachweisbar. Zwei frühe Kirchen aus dem 13. und 14. Jahrhundert fielen den kriegerischen Auseinandersetzungen zwischen der Stadt Rostock und den Dänen zum Opfer. Die erste steinerne Kirche wurde um 1280 wahrscheinlich auf Veranlassung des Doberaner Klosters erbaut, was zur Folge hatte, das das Kloster auch über eine sehr lange Zeit deren Kirchenpatronat inne hatte. Als Rostocker die Kirche nach einem Sieg gegen die Dänen abbrannten, wurde dieser Frevel sogar dem Papst in Rom gemeldet. Die Stadt wurde im Dezember 1312 mit dem Bau einer neuen hölzernen Kirche beauftragt, die aber ebenfalls durch Feuer zerstört wurde.

Die alte Kirche mit Friedhof bei der Vogtei

Der Vorläufer der heutigen Kirche war ein Gotteshaus, das ganz in der Nähe des Alten Stroms einige Meter nördlich von der Vogtei stand und Anfang des 15. Jahrhunderts im gotischen Stil erbaut worden war.
Sie hatte an der Südseite zwei Anbauten.


Der "Alte Kirchhof am Strande"

Die neue Kirche

Kirchenplatz mit neuer Kirche um 1875
Die Warnemünder Pfarrkirche um 1900
Da die Einwohnerzahl von Warnemünde ständig wuchs und die alte Kirche ("Fischerkirche") zunehmend baufällig wurde, begann im September 1867 die Errichtung eines neuen Gotteshauses.
Am 1.10.1871 fand in Gegenwart des Großherzogs Friedrich Franz II. die feierliche Einweihung statt.
Das Gotteshaus entstand nach einem Entwurf des Rostocker Baumeisters Wilhelm Wachenhusen.
Der kreuzförmige Backsteinbau birgt wichtige Bestandteile von der Innenausstattung der alten Warnemünder Kirche.
Zu den bemerkenswetesten Gegenständen dürfte die überlebensgroße Schnitzfigur des heiligen Christophorus (Ende 15.Jh.) gehören.
Die alte "Fischerkirche" wurde 1874 abgerissen.
Geschichte am Rande:
Das zum Kirchspiel Warnemünde gehörende Dorf Diedrichshagen, das zuvor noch in Schwaan eingepfarrt war, kam nach dem Dreißigjährigen Krieg unter das Dach der Warnemünder Kirche.
Dort in der alten Kirche am Ufer des "Alten Stroms", befand sich vor der Ostwand die geschnitzte, überlebensgroße Figur des heiligen Christophorus.
Als 1871 nun die neue Kirche fertiggestellt war, sollte die große Figur nicht mehr übernommen werden.
Besonders die Diedrichshäger Pfarrkinder protestierten dagegen und erklärten, ohne Christophorus würden sie keine Ababen mehr leisten, sondern sich selbst eine Kirche bauen.
Sie waren alter Überlieferung gemäß hier nur so lange eingepfarrt, wie die Figur im Gotteshaus stünde.
Die Kirchenleitung gab klein bei, und der Schutzpatron der Reisenden blieb dem Gotteshaus und uns bis heute erhalten.

Die neue Warnemünder Kirche im Schlie Bd.1 S.285-291

Inventarteile die aus der Vorgängerkirche übernommen wurden
- Schnitzalter von 1475 (angeblich eine Danzige Arbeit, über See nach Warnemünde verschifft)
Im Schrein befinden sich zwei Gruppen von Heiligen jeweils unter Maßwerkbaldachinen, dazu 3 Heilige in den Flügelaußenseiten.
- Kanzel mit Schalldeckel von 1591
- Heiliger Christophorus - monumentale Schnitfigur vom Anfang des 16. Jahrhunderts
Die Warnemünder machten ihn zum Schutzheiligen des Ortes
Einer Legende nach sollte der Christophorus Tränen vergießen können.
Einer weiteren Legende nach lebte in der Frühzeit Warnemündes in der Nähe der Vogtei ein Mann, der Leute bei Bedarf gegen einen kleinen Obolus über den damals noch flachen Strom trug. Er galt als Sinnbild des Warnemünder Christophorus.
- Altargemälde mit Kreuzigungszene von Gustav Stever um 1870
- ZweiPastorenporträts: J.Albinus gest. 1670 und N.Bims gest. 1724
- Gestühlwangen mit Inschriften und Hausmarken 16.-18.Jh.
- Truhe von 1620
- Glocke von 1434
- Votivschiffe von 1820 und 1885 (Dankesgabe von in Seenot geratenen und geretteten Seeleuten)
Bei der Sturmflut vom 12.-14. November 1872 retteten sich viele Einwohner in die Kirche, als Warnemünde nach dem Durchbruch der Dünen westlich des Ortes wie auf einer Insel lag. Zuletzt mußten die Geretteten auf die Bänke steigen, während draußen Lotsenkommandeur Stephan Jantzen mit seinen Lotsen Menschen aus unmittelbarer Gefahr rettete.

Der neue Friedhof

Warnemünder Denkmalgeschichten

Das Denkmal für John Brinckman im Warnemünder Kurpark

Warnemünde Brinckman-Stein im Kurpark


Der Reuter-Stein und die Reuter-Eiche bei der Sedan-Wiese

Die Einweihung von Reuter-Stein und Reuter-Eiche erfolgte anlässlich des 100. Geburtstages der Schriftstellers am 6. November 1910. Stein und Eiche befanden sich an der damaligen Sedan-Wiese. Diese Wiese, die an den vorentscheidenden Sieg der deutschen Armee nahe der französischen Stadt Sedan im deutsch-französischen Krieg 1870/71 erinnern sollte, befand sich westlich des damals neuen Warnemünder Friedhofs und heutigen „Stephan Jantzen-Parks“. Zur Einweihung findet sich in der Rostocker Zeitung vom 8. November 1910 eine Meldung über „Die Reuter-Jubiläumsfeier des Plattdeutschen Vereins in Warnemünde“. Darin heißt es: „In unmittelbarer Nähe der Küste, etwas unterhalb der Dünen pflanzte der Plattdeutsche Verein in Warnemünde zum Andenken an den Dichter eine Eiche und setzte dazu einen Denkstein mit einer Inschrift. Die Feier fand unter großer Beteiligung der Einwohnerschaft statt. Ein stattlicher Festzug bewegte sich vom Vereinslokal zu dem in Aussicht genommenen Platz in den neuen Anlagen. Nach einer Ansprache des Vorsitzenden des Plattdeutschen Landesverbandes, Herrn Burmeister aus Rostock, übernahm Vogt Rechtsanwalt Beselin im Namen des Ortes Eiche und Denkmal. (…)“ Der Stein mit dem Namen und den Lebensdaten des Heimatdichters sollte die Eiche markieren. Es ist derzeit unklar, ob die ursprünglich gepflanzte Eiche noch existiert. Ungeklärt ist auch, was aus dem Stein wurde. Wie bei anderen Gedenksteinen aus Warnemünde, hält sich auch hier das Gerücht er sei im Fundament des Neptunhotels verbaut worden.

Der Fritz Reuter-Stein vor der Warnemünder Schule

Der Bismarck-Stein auf der Promenade

Der ehemalige Reichskanzler Otto von Bismarck (1815-1898) erhielt auch in Warnemünde Ehrungen und Denkmäler. So wurden unter anderem die Promenade und die anliegende Heinrich-Heine-Straße nach ihm benannt. Eine weitere Würdigung erhielt Bismarck in Warnemünde in der Form eines Gedenksteines, der am 25. August 1907 auf der Promenade feierlich eingeweiht wurde. Verbunden mit verschiedenen Ehrerbietungen, Reden und Kranzniederlegungen, wurde der Gedenkstein festlich enthüllt. Das Denkmal fand seinen Standort mitten auf der belebten Promenade und war mit dem Schriftzug „Bismarck zum Gedächtnis“ verziert. Durch den Zweiten Weltkrieg stark beschädigt, wurde dem Bismarck-Gedenkstein nach Kriegsende zunächst sein Schriftzug entfernt, bevor er 1968 endgültig von der Promenade verschwand. Versuche, den schweren Koloss an einen anderen Standort zu verlegen scheiterten und hatten die Sprengung des ehemaligen Denkmals zur Folge.

Das Denkmal für die Gefallenen des ersten Weltkrieges

Presseartikel über Fundamentfunde SVZ 23. Januar 2006
Presseartikel über Fundamentfunde SVZ 2006


Der Geinitz-Stein an der Stoltera

Traditionspflege, Kultur und Vereinsleben

(in Bearbeitung)

Warnemünder Ümgang

Der Brauch des „Ümgangs“ geht zurück ins 14. Jahrhundert. In jedem zweiten Jahr wurde der Öllermann, der Wortführer des Altermänner-Kollegiums, gewählt. Gleichzeitig wurden die Steuereinkünfte von den Bürgerältesten abgerechnet. Anschließend führte ein Umzug vorbei an Pfarre und Vogtei durch den Ort – auch gedacht als Repräsentanz der Warnemünder gegenüber Rostock. Diesen Brauch pflegte man bis 1850, in vereinfachter Form sogar bis 1909. Als Bestandteil des Warnemünder Sommerfestes, heute im Rahmen der Warnemünder Woche, wird seit 1976 der „Warnemünder Umgang“ (seit 2001 „Nieger Ümgang“) durchgeführt. Mitglieder der 1976 gegründeten Warnemünder Trachtengruppe verkörpern seither historische Figuren, wie den Tidingsbringer, Wuurdholler, Öllermänner, Polizisten, Hegediener und Fischersfrauen. Seit 1979 werden auch die sogenannten Ümgangsstäbe mitgeführt. Sie symbolisieren die drei wichtigsten Warnemünder Berufsstände: Fischer, Schiffer und Schiffbauer.

Die Klaashahns

Im Jahre 1963 waren es acht junge Segler aus der Betriebssportgemeinschaft der Warnowwerft, die zusammen kamen, um die Abende gemeinsam mit dem Singen von Seemannsliedern und Shantys zu verbringen. Sie selbst fanden Gefallen daran und auch zufällige Zuhörer.

Der erste Auftritt der Sänger fand am 7. Mai 1964 im Warnemünder Veteranenclub mit großem Erfolg statt. Erst danach beschloss man, eine Shantygruppe zu bilden und sich den Namen „De Klaashahns“ zu geben.

Gründungsmitglieder der Shantygruppe waren:

Edwin Lenz, Uwe Jahnke, Kurt Jahnke, Dietrich Zager, Siegfried May, Helmut May, Christian Rösler, Lutz Buchmann

Die Warnemünder Trachtengruppe

Die Trachtengruppe wurde 1976 gegründet und setzt sich seither für die Erhaltung und Pflege der Traditionen des Ortes ein. Dazu gehören insbesondere die alten Volkstänze, aber auch die niederdeutsche Sprache. Bei ihren Auftritten tragen die Mitglieder Trachten, wie sie um 1840 in Warnemünde getragen wurden. Einmal jährlich im Juli organisiert die Trachtengruppe das "Warnemünder Trachtentreffen". Die Mitglieder der Trachtengruppe präsentieren seit 1976 im Zuge des "Warnemünder Ümgangs" historische Figuren, wie den Tidingsbringer, Wuurdholler, Öllermänner, Polizisten, Hegediener und Fischersfrauen.

Der Leuchtturmverein

Eigentlich "Förderverein Leuchtturm Warnemünde e.V.". Keimzelle für die Entstehung des Fördervereins war der Wunsch den Leuchtturm nach der Wende von 1989/90 wieder für die Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Hauptinitiator hierbei war der damalige Rostocker Denkmalpfleger Gerhard Lau. Er und andere Enthusiasten, die sich schnell für diese Idee begeistern konnten, überzeugten den Bürgermeister der Stadt Rostock und das Wasser- und Schifffahrtsamt (WSA) von dieser Idee. Da weder die Stadt noch das WSA Personal hatten, um den Turm zu betreuen, wurde am 22. April 1994 daher der "Förderverein Leuchtturm Warnemünde e.V." gegründet. Das WSA, die Hansestadt Rostock und der „Leuchtturmverein“ einigten sich zugleich auf die Schließung eines Überlassungsvertrages zur Bewirtschaftung des Leuchtturms, der am 24. April 1994 direkt vor dem Leuchtturm unterzeichnet wurde. Der Turm ist seither unter der Obhut der Warnemünder Leuchtturmmänner wieder für alle geöffnet die den Aufstieg wagen wollen.

Der "Tidingsbringer" - Einst und jetzt ein Stück Warnemünde

Der ursprüngliche "Tidingsbringer"
Eine kleine Warnemünder Jolle rudert von schnellen kräftigen Schlägen getrieben die Warnow herauf.
In dem Boot sitzt ein Mann mit seiner Frau. Schon von weitem wird es in Rostock als das des Tidingsbringers erkannt und spannungsvoll erwartet. Jetzt schießt es an das Bollwerk heran. Ein kleiner Mann springt ans Ufer, der Schweiß perlt ihm von der Stirn.
"Was gibts Neues, Jungmann, wer ist heute binnengekommen?"
Aber vergeblich sind alle Fragen. Der Tidingsbringer weiß genau, von wem er den klingenden Lohn für seine Neuigkeiten zu erwarten hat. Keine Sekunde darf verlorengehen, an niemand die Nachricht, die er bringt, vorzeitig verraten werden.
Atemlos eilt er durch das Fischertor und verschwindet in der Strandstraße. Zuerst klopft er an die Tür des Steuermanns Schütz.
"Gute Nachricht Frau Schütz, Kapitän Lembke ist mit der Anna Maria im Ansegeln vor Warnemünde.
Ihr Mann wrd heute abend noch in den Hafen kommen."
Diese dankt hocherfreut und lässt ein Silberstück in die Hand des Tidingsbringers gleiten.
Weiter führt ihn sein Weg jetzt zur Wohnung des Kapitäns Krahnstöver und von dort zu den anderen Schiffer- und Steuermannsfamilien, denen er gleichfalls die freudige Mitteilung machen kann, dass günstiger Wind die Schiffe mit ihren Angehörigen auf Warnemünde zusteuern lässt.
Der letzte Gang gilt den weiter im Innern der Stadt gelegenen Kontoren der Reeder. Hier nimmter sich schon etwas mehr Zeit zur ausführlichen Berichterstattung, denn er ist sicher, dass ihm nun keiner mehr mit der Meldung der neuesten Schiffsnachrichten zuvorkommen wird.
Bevor nach 1850 wegen des langen und beschwerlichen Landweges die Dampfer zum Hauptverkehrsmittel wurden und 1863 der Anschluss Warnemündes an das Telegrafennetz erfolgte, gab es zwei besoldete Tidingsbringer (auch Tidungenbringer) als Nachrichtenübermittler zwischen Rostock und seinem Vorhafen Warnemünde.
Über Bewegungen im Rostocker Schiffsverkehr, über Abgangszeiten, Bestimmungsort und mutmaßliche Rückkehr wussten diese genauso Bescheid, wie über Namen, Größe, Takelung und Kapitäne der Fahrzeuge, die sie mit dem Fernrohr durch Besonderheiten an Rumpf oder Takelage erkannten.
(Auszug aus: Tidingsbringer - Ein Warnemünder Bäderjournal" Jahrgang 01 1996/1997 S.129)
Im Jahre 1995 trafen sich Mitglieder des Leuchtturmvereins Warnemünde e.V. mit den beiden Verlegern Dr. Mathias Redieck und Achim Schade um einen neuen Tidingsbringer aus der Taufe zu heben, diesmal nicht vordergründig mit dem Ziel den Seemannsfamilien und Schiffsreedern Ankünfte oder Abreisen von Schiffen und ihren Besatzungen zu vermelden, sondern um alte und neue Nachrichten aus Warnemünde weit ins Land zu übermitteln.
Damals ahnten sie nicht, das dieses, jährlich zwischen zwei Buchdeckeln randvoll mit spannenden "Tidings" (Nachrichten) gefüllte, Medium in den nun folgenden zweieinhalb Jahrzehnten, seine Nachrichten hinaus bis nach Japan, Australien, Afrika und Amerika tragen wird. Selbst nach 26 Jahren halten noch immer viele Autoren Geschichte und Geschichten um Warnemünde und seine Menschen fest, bis eines Tages, warscheinlich wieder abgelöst durch neue Medien, auch wieder eine neue Form der Nachrichtenübermittlung wachsen läßt.

Das Schulwesen in Warnemünde

(in Bearbeitung)

Eine Schule wird für Warnemünde schon im 16. und 17. Jahrhundert erwähnt. Friedrich Barnewitz schreibt in seiner Ortschronik (1925), dass 1578 ein Schulmeister erwähnt wird und 1619 eine neue Schule errichtet wurde. Bis 1836 handelt es sich, wie vielerorts, um eine einklassige Schule. Barnewitz schreibt, dass die Warnemünder ihre Kinder nach eigenem Gutdünken zur Schule bzw. zum Küster schickten (beim Küster waren meist die 4- bis 6-jährigen Kinder). Die älteren Kinder mussten häufig durch Arbeit zum Lebensunterhalt der Familie beitragen. Um 1800 überzeugte Pastor Schmiedekampf die Warnemünder ihre Kinder wenigstens von November bis Ostern zweimal wöchentlich zur Schule zu schicken. 1899 kam es zur Einrichtung einer Knabenschule. Am 1.4.1915 wurde die neue Schule in Fritz-Reuter-Straße eröffnet.

Die Fritz Reuter-Schule

Die Heinrich Heine-Schule

Handwerk in Warnemünde

Die Mühle

Die Warnemünder Mühle


Vom Fischer-, Lotsen- und Hafenort zum Ostseebad

Werbung für das Ostseebad 1936

Warnemünde als Ostseebad

Über die Anfänge des Badewesens in Warnemünde

(NHG) Im Sommer des Jahres 1885 führt der Weg rund 5000 Erholung suchende „Berliners“, also Badegäste nach Warnemünde. Das Badewesen hatte in den vergangenen Jahrzehnten eine rasante Veränderung und Entwicklung des Küstenortes zur Folge gehabt.

Einige Meilensteine bis dahin seien hier genannt
1828 Hinter der Ostmole wird ein Damenbad mit zwei Zellen geschaffen
1834 Dr. Schütz lässt ein Warmbadehaus im Ortszentrum errichten
1835 Bau eines Herrenbades (auf der Höhe des 1853 erbauten Hotels Hübner) und eines Damenbades (auf der Höhe des heutigen Kurhauses) mit Zellen für jeweils 20 Personen
1866 Verlegung des Herrenbades nach Westen (auf die Höhe des heutigen Hotels Neptun)
1872 Zerstörung aller Bäder bei der Novemberflut
1873 Wiederaufbau beider Bäder an den vorherigen Standorten

Der Badetourismus ist zum bedeutenden Wirtschaftszweig Warnemündes geworden, als der hier ansässige Kaufmann A. Bruger mit seinem Pressebeitrag „Badeplauderei“ im „Anzeiger für die Ostseebäder Warnemünde, Heiligendamm, Groß-Müritz, Wustrow“ am 6.Juli 1885 für Aufregung und lebhafte Diskussion im Ort sorgt. Übrigens weisen die Diskussionsinhalte bemerkenswerte Parallelen zu unseren Tagen auf und eine unterhaltsame Beschreibung des Lokalcolorits jener Tage in Warnemünde ist es in jedem Falle.

Er schreibt:

„Das Seebad Warnemünde, dessen Besuch von Jahr zu Jahr mehr zunimmt, gehört jetzt schon, und mit Recht, zu den besuchtesten Ostseebädern. In der That findet man selbst in den viel genannten und fashionabelsten Ostseebädern Misdroy, Häringsdorf und Colberg nicht eine solche Anzahl hübsch und anmuthig gelegener und mit so vielem Comfort eingerichteter Privatwohnungen wie in Warnemünde, und gar die großen Hotels dieses Badeortes können nicht nur wegen ihrer schönen Lage in unmittelbarer Nähe der See, sondern auch wegen ihrer vortrefflichen Einrichtung und Leitung, den gelobtesten Hotels in den sogenannten großen Bädern an die Seite gestellt werden. …“
Bruger stellt Vergleiche mit den in damaliger Zeit etabliertesten Ostseebädern und ihren Angeboten an und kommt zu dem Schluß:
„Nur an Einem fehlt es in Warnemünde, und dieser Mangel macht sich von Jahr zu Jahr mehr fühlbar, das ist eine Badedirection, welche die Aufgabe hat, dem Fremden in Bezug auf die Wohnungen Auskunft zu geben und für das Amusement der Badegäste zu sorgen. Seitens der Stadtverwaltung, welcher zugleich auch die Verwaltung des Fleckens Warnemünde unterstellt ist, geschieht sehr wenig für die Hebung des Bades als solches und gar nichts für die Annehmlichkeit und Bequemlichkeit der Gäste. Insbesondere könnte man füglich die Anforderung stellen, daß in einem so frequenten Bade die Badeeinrichtungen besser wären. …“
Seine im Beitrag folgenden Beschreibungen über den praktischen Ablauf des Badelebens und den damit verbundenen Dienstleistungen jener Zeit lassen uns heute an freies Baden gewöhnte Strandbesucher schmunzeln:
„Die Zellen im Damenbade, deren Anzahl in der Hauptsaison nicht im Entferntesten dem Bedürfniß entspricht, sind zum größten Theil völlig dunkel und besitzen mit Ausnahme der wenigen gemauerten, anstatt des Fensters nur eine etwa 1 Fuß (28 cm) große Öffnung in der Rückwand, welche, wie in den Hühnerställen (Legeställen) auf dem Lande mit einem hölzernen Schieber geschlossen wird.
Will der Badegast sich nun nicht im Finstern anziehen, was immerhin seine Schwierigkeiten hat, so muß er jenen Schieber öffnen und erhält nun durch diese Öffnung und das gegenüber in gleicher Höhe befindliche Loch in der Thür, dessen einstiger Zweck nicht erfindlich ist, die intensivste Zugluft, die man sich wünschen kann.
Die Kleider, welche man an der weißgetünchten Wand der Zelle aufzuhängen hat, zieht man mit Kalk beschmutzt wieder an. :Handgroße Spiegel sind allerdings in den Zellen vorhanden, sie hängen aber entweder zu hoch oder zu niedrig, wenn man von „hängen“ überhaupt sprechen kann, da sie fest genagelt sind.
Im Uebrigen ist das Glas völlig fleckig und blind, und zeigt dem Hineinschauenden entweder nichts oder ein völlig verzerrtes Antlitz.
Eine Wanne zum Abspülen der Füße ist nicht vorhanden, und doch wäre diese um so mehr am Platz, als der auf der Brücke und auf den ins Wasser führenden Treppen befindliche Leinwandläufer stets beschmutzt mit dickem grünem Schlamm. …“
Auch an dem betreuenden Personal der beiden Bäder hat der Kaufmann mancherlei zu kritisieren:
„Die Bedienung der Badenden ist ebenso mangelhaft wie die Einrichtung der Zellen.
Allerdings umdrängen im Herren- wie im Damenbade eine Menge Menschen den neu hinzugekommenen Badegast und bieten ihre Dienste an.
Es beschränken sich aber die Dienstleistungen in der Regel ausschließlich auf das Trocknen und Aufbewahren der Badewäsche. :Das sorgfältigste der Gesundheit und dem Wohlbefinden so notwendige Frottieren der Haut unterbleibt entweder ganz oder es wird von dem Badediener (respective der Badedienerin ) gewissermaßen im Vorübergehen auf dem Badesteg vorgenommen.
Die Bedienenden haben in der Regel so vielen Badegästen ihre Dienste verdingt, daß es für sie eine Unmöglichkeit ist, jeden Einzelnen in die Zelle zu begleiten und ihm dort beim Ankleiden behilflich zu sein.
Dies und noch vieles Andere, sind Übelstände, welche jeder Badegast unangenehm empfindet. …“
Alle Kritik an der Situation im „Baderegiment“ von Warnemünde führt Bremer schließlich zu der Forderung:
„Von Seiten der Stadt müßte in Bezug auf die Einrichtung der Zellen, der Bedienung der Badegäste etc. , ein festes Reglement aufgestellt werden, dessen Innehaltung zu überwachen und zu controllieren Sache des Bade-Direktors wäre, der in jedem größeren Seebade für die Sommermonate angestellt ist, und dessen Abwesenheit sich in Warnemünde, auch in Bezug auf das Miethen der Wohnungen, das Arrangement der Vergnügungen etc. von Jahr zu Jahr mehr fühlbar macht.“ :Schon wenige Tage darauf reagiert der Hotelbesitzer C. Hübner, gleichzeitiger Betreiber von Damen- und Herrenbad mit unverhohlener Wut:
„Wenn ich beipflichte, daß wenn in unserem Orte für die Dauer der Saison eine Badedirektion existirte, es in vielen Dingen besser stehen würde wie zur Zeit, so ist es doch sehr zu bedauern, daß eine Einrichtung, die nicht besser, einfacher und reinlicher sein kann, wie unsere Badeanstalt, einer Kritik unterworfen wird.
Was den Punkt anbetrifft, daß eine Badedirektion fehle, um Fremden betreffend Auskunft zu geben, so findet auch jetzt jedes an die nicht existierende Badedirektion gerichtete Schreiben sofortige Beantwortung und wird ihm gerne Rath ertheilt.“ :Es hatte sich in der Vergangenheit eingebürgert, daß der Postbote Briefschaften, die an die Badedirektion adressiert waren zur Auskunft und Bearbeitung an das Hotel Hübner, eben das größte Haus am Platze gab, wo sie dann bearbeitet wurden.
Waren im eigenen Haus keine Unterkünfte frei hatte, leitete man sie dann an die anderen Hoteliers des Ortes weiter.
Was verständlicherweise deren Unmut weckte.
Hübner führt weiter aus:
„…daß Amusements bis jetzt ohne eine Badedirektion stattfanden, so z.B. die Stromfahrten, welche doch nur von Privatpersonen (auf Hübners Rechnung) angeregt wurden und in jeder Weise rege Beteiligung fand.“ :„Was nun die Einrichtung unserer Badeanstalten betrifft, so fehlt es in denselben durchaus nicht an Luft und Licht, denn jedem , der sich in denselben seiner Kleider entledigen respective sich ankleiden will, ist es gestattet, die Thüre der Zelle offen zu stellen, so oft er entweder des Lichtes oder der Luft entbehrt, doch thun wohl solche, die sich vor einem Luftzuge scheuen besser, wenn sie im Hause bleiben und ein warmes Bad von 30 bis 40 Grad nehmen. …“
Was die angebotenen Dienstleistungen angeht bemerkt Hübner:
„…Zum Abtrocknen und Frottiren der Badenden befinden sich in der Badeanstalt 2 kräftige junge Männer, auf jeder Seite einer, die gewiß ihrer Aufgabe gewachsen sind und willig tun, was von ihnen der Badende verlangt.“
Als Resümé schließt der Hotelier an:
„Fragen wir uns nun zum Schlusse, zu welchem Preise ist ein Bad in Warnemünde, und zu welchem Preise ist ein Bad in Häringsdorf oder Colberg zu haben:
...ein Bad kostet in Warnemünde 20 Pf., in Colberg 40 Pf. Und in Häringsdorf sogar 75 Pf., so gelangen wir zu der Einsicht, daß Warnemünde bei solchen niedrigen Preisen stolz darauf sein kann, eine solche Badeanstalt zu besitzen, und gewiß in dieser Hinsicht den anderen Seebädern ebenbürtig dasteht.“
Auch Kaufmann Bruger fühlt sich nun noch zu einer Erwiderung bemüßigt:
„Freilich geht es auch ohne Badedirektion, wie Herr „C.H.“ zu beweisen sich bemüht.
Es kommt hier wie überall im Leben nur auf die Ansprüche, die man erhebt, und auf den Platz den man einnehmen und behaupten will.
Warnemünde gehört zu den besuchtesten Ostseebädern, es stellt sich mit Recht „Häringsdorf und Colberg“ gleich, da darf es auch bezüglich seiner Badeeinrichtungen nicht so weit hinter den genannten Bädern zurückstehen, wie dies doch in Wahrheit der Fall ist.
Wem die Bade-Einrichtungen als die „besten“ erscheinen und er sogar „stolz“ darauf ist, dem zeugt dies von einer nachahmungswürdigen Bescheidenheit und Anspruchslosigkeit, welche leider das die Bäder besuchende, größtentheils wohlhabende Publikum nicht zu besitzen pflegt.
Wem es nichts ausmacht bei offener Zellenthür vor zahllosen Zuschauern aus- und anzukleiden, wem die fleckigen blinden Spiegel genügen, wem es nicht unangenehm ist, die mit Sand und Schlamm beschmutzten Füße ohne vorherige Reinigung in dem Badelaken abzutrocknen, wer endlich die Bedienung bei dem Verlassen des Bades nicht entbehrt, der könnte sich füglich auch ganz ohne Zelle behelfen und hätte dabei die Freude, an jedem Bade 20 Pf. Zu sparen.
Die Badegäste, vorzugsweise die Damen, sind indessen leider so verwöhnt, daß sie es vorziehen sich bei geschlossener Tür und nicht im Finstern anzuziehen. …und sie haben sogar das Bedürfnis in ihrer Zelle von einer Dienerin abgerieben zu werden. … es ist mir unverständlich, weshalb man solche Mängel nicht rügen soll, weil die Badeanstalt sich in den Händen einer Privatperson befindet.
Die letztere würde jedenfalls in ihrem eigenen Interesse handeln, wenn sie hier gründliche Abhülfe schafft.
… Wenn de Besitzer der Badeanstalt, an welcher er die genannten Verbesserungen vorgenommen hat, dagegen einen etwas höheren Preis für die Bäder verlangt, so wird das Publikum dies nur billig finden.
Wer sich den Luxus einer Badereise gestatten und für eine Wohnung täglich 5 – 12 Mark Miethe zahlen kann, dem wird es wahrlich auf die 20 Pf. nicht ankommen, um welche er vielleicht das tägliche Bad theurer bezahlen muß und Warnemünde wird durch Verbesserung seiner Badeeinrichtungen wesentlich gewinnen.“
Es läßt sich heute nicht mehr aufklären, ob dieser öffentlich ausgetragene Disput mit dazu beigetragen hat, daß drei Jahre darauf auf Initiative und unter Leitung des Rostocker Bürgermeisters Dr. Paschen im Jahre 1888 für Warnemünde eine amtliche Badeverwaltung eingerichtet wurde.
Ein Denkanstoß dazu war es gewiß.

Das Kurhaus von Gustav Berringer

Das im Dessauer Bauhausstil errichtete Kurhaus an der Strandpromenade wurde 1914 begonnen.
Bei Ausbruch des ersten Weltkrieges waren die Grundmauern des Gebäudes ca. 2m aus dem Boden gewachsen.
Durch Krieg und Inflation unterbrochen fand der Bau seine Fertigstellung erst 14 Jahre später im Jahre 1928.
Um den Bau finanzierbar und umsetzbar zu machen übernahm die Hansestadt Rostock im Jahre 1913 die Bauträgerschaft und beauftragte ihren Stadtbaudirektor, den Diplomingenieur Gustav Wilhelm Berringer, mit der Projektierung.

Gustav Wilhelm Berringer

Er wurde am 17.Februar 1880 in Rostock geboren und entstammte einer seit Generationen in Rostock ansässigen Bäcker- und Konditorenfamilie.
Bis 1905 studierte er Hochbau in München, Dresden und Berlin-Charlottenburg
Berringer schuf den Entwurf für die frühere Gewerbeschule in der Parkstraße und wirkte seit 1924 im Verein für Rostocks Altertümer unter anderem als Museumswart.

Weiterbau ab 1922

In den Jahren 1922/23 begann eine weitere Etappe. Der Kurhausgarten mit dem Musikpavillion, der Wandelhalle und der Lesehalle entstand.
1927 standen für die Fertigstellung des Kurhauses 525.000 Mark zur Verfügung
Am 24.Mai 1828 fand die festliche Eröffnung des Kurhauses begangen werden.
Im Laufe des zweiten Weltkrieges wurde das Kurhaus in ein Tarnnetz gehüllt.
Nach den Bombadements auf Rostock im April 1942 wurden im Keller des Gebäudes Bauteile für die Ernst Heinkel Flugzeugwerke gefertigt.
In den oberen Etagen befand sich deren Konstruktionsbüro.

Der Betrieb nach dem zweiten Weltkrieg

Nach Ende des zweiten Weltkrieges, etwa ab 1950 begann sich im Kurhaus ein breites Veranstaltungsangebot zu entfalten.

Das Hotel Neptun

Von 1969 bis 1971 wurde das Hotel vom städtischen Wohnungsbaukombinat und dem schwedischen Unternehmen SIAB errichtet und im Frühjahr 1971 eröffnet. Die Architekten hatten den Bau so geplant, dass alle Zimmer einen Meerblick haben. Neben einem Meerwasserschwimmbad direkt in der 2. Etage des Hotels gab es eine angeschlossene Meerwasserschwimmhalle mit Wellenanlage und die Sky-Bar in der 19. Etage, in der das Dach für den "Tanz unter Sternen" geöffnet werden konnte. Im Keller des Hotels befand sich die erste Diskothek der DDR. Bis 1990 war das "Neptun" Vertragshotel der Handelsorganisation.

Warnemünde, die Nr.1 unter den deutschen Kreuzfahrthäfen

Warnemünde als Hafenort

Die Post- und Passagier-Schiffsverbindung nach Dänemark ab 1886 bis 1903

(NHG)
Warnemünde Postdampfer Kaiser Wilhelm vor 1903 Berlin Kopenhagen
Von Entscheidender Bedeutung für die Entwicklung des Ostseebades Warnemünde war der Bau einer Eisenbahnverbindung von Neustrelitz mitten durch Mecklenburg nach Warnemünde, wo ein Brückenschlag nach Dänemark hergestellt werden sollte.
Um eine rasche und sichere Einfahrt der Postdampfer zu gewährleisten, waren umfangreiche Bauten in Warnemünde nötig.
Zunächst war eine Vertiefung der Fahrrinne und eine Verlängerung der Westmole sowie der Bau eines neuen Hafenbeckens erforderlich.
Das Hafen-Bassin war 450m lang, 100m breit und 4,6m tief.
Außerdem wurde die Mole um 133m verlängert und erhielt an ihrem Kopf eine Leuchtbake.
Die Arbeiten wurden so auf Hochdrück gefördert, daß am 26.Juni 1886 die Eröffnung der Strecke von Neustrelitz über Rostock-Warnemünde nach Gedser erfolge.
Die neue Verbindung verlief über eine Distanz von 24,3 Seemeilen oder 45 km.
Die zwei 12 Knoten schnellen Raddampfer "Kaiser Wilhelm" und "König Christian" übernahmen die Verkehrsverbindung.
Von dänischer Seite wurden die "Freya" und Anfang der 90er Jahre die "Edda" in Dienst gestellt.
Ab 1.Mai 1892 wurde auch eine Nachtverbindung eingerichtet.
Mit der Herstellung einer schnellen Verbindung ins Binnenlande, besonders zur Reichshauptstadt Berlin nahm auch der Urlauberverkehr einen großen Aufschwung.

Die Trajektverbindung (Transport mit Eisenbahn) ab 1903

Warnemünde Trajekt Prins Christian um 1910
Der Verkehr auf der Postdampferroute, die im Jahre 1894 mit der Besitzübernahme in die Großherzoglich Mecklenburgische Friedrich-Franz-Eisenbahn unter Landeshoheit kam, nahm eine sprunghafte Entwicklung ihren Lauf.
Für den Personenverkehr, wie auch den Güterverkehr war für Personen der Umstieg von der Bahn aufs Schiff bzw. die ständige Umladung des Frachtgut ein umständliches und zeitraubendes Hindernis. Dem entsprang der Gedanke die Verkehrsbrücke zwischen Deutschland und Dänemark in eine Trajektverbindung umzuwandeln.
Der Baubeginn für dieses deutsch-dänische Gemeinschaftsprojekt war im September 1900 an den beiden jeweiligen Fährhäfen.
Am 30.September 1903 fand deren feierliche Eröffnung unter der persönlichen Teilnahme von Kronprinz Christian (X.) und dem mecklenburgischen Großherzog Friedrich Franz IV. statt.
Der Fährbetrieb wurde zunächst mit vier Schiffen, der "Großherzog Friedrich-Franz", der "Mecklenburg", der "Prinzessin Alexandrine und der "Prinz Christian" eröffnet.
Das war der Beginn für eine unkomplizierte, schnelle und kostengünstige Seeverbindung zwischen Deutschland und Skandinavien.
Hatten die Postdampfer in ihrem letzten Betriebsjahr rund 4000 t Güter befördert, so bewältigten die vier neuen Trajektfähren im gleichen Zeitraum das 20fache.
Warnemünde Dampffährverbindung 1903 Berlin Kopenhagen
Die Zahl der beförderten Personen schnellte von 50 000 auf 80 000.
Um deren Leistungsfähigkeit zu erhöhen wurden die beiden Radfähren 1906 auf eine Gesamtlände von jeweils 104m verlänger.
Raddampfer waren grundsätzlich nicht für Eisfahrten tauglich, so entschloß man sich eine eistüchtige Ostseefähre, die "Mecklenburg" zu bauen. Das Fahrzeugdeck war zweigleisig und konnte 15 Güterwagen aufnehmen. Die "Mecklenburg" war bis 1945 im Einsatz.
1922 nahm dänischerseits die "Danmark" ihren Betrieb auf. In der Zeit ihrer Inn-Dienst-Stellung war sie mit einer Kapazität für 15 Güterwagen und 1100 Passagiere, die größte und leistungsfähigste Dampffähre im Ostseeraum.
Auf deutscher Seite folgte 1926 die Inbetriebnahme der Hochssefähre "Schwerin". Sie übertraf technisch und beim Reisekomfort alles Dagewesene im Ostseeraum.
Sommer-Fahrplan der Bahnverbindung Berlin-Kopenhagen via Warnemünde und Gedser 1937
Zwischen den Weltkriegen entwickelte sich der Verkehr über die Ostsee nach Skandinavien sprunghaft.
Das Kriegsende setzte schließlich auch dem Fährverkehr auf lange Zeit ein Ende.
Am 1.Mai 1945 wurde der Fährverkehr auf der Linie Warnemünde-Gedser eingestellt.


schwedische Fähre zu Beginn der 50er Jahre, Interimbetrieb vor Wiederinbetriebnahme des Hafens Sassnitz
Die deutschen Fährschiffe "Mecklenburg" und "Schwerin" waren verloren. Die "Mecklenburg" interniert und die "Schwerin" durch Bomben zerstört.
Die ersten Fährschiffe die nach Kriegsende in Warnemünde anlegten kamen aus dem schwedischen Trelleborg hierher, da der Saßnitzer Fährhafen wegen des zerstörten Hafens und des gesprengten Rügendammes nicht angelaufen werden konnte.
Erst am 10. Mai 1947 wurde der Fährbetrieb wieder aufgenommen.
Mit dem Fährschiff "Danmark" begann man zunächst nur Bedarfsfahrten auszuführen.
Erst in den 60er Jahren kam mit dem Umbau des westlichen Fährbetts und dem Einsatz des DDR-Fährschiffes "Warnemünde" und dem dänischen Fährschiff "Kong Frederik" der Trajektverkehr zu neuem Leben.
Ab 1990 erreichte die Frequentierung der Fähren im Güterverkehr, wie auch im Personenverkehr einen nie dagewesenen Höhepunkt erlebte, was angesichts der erwachsenden und nicht mehr beherrschbaren Verkehrsprobleme auf der binnenseitigen Verkehrsanbindung nach Warnemünde zum Ende des Fährverkehrs in Warnemünde führte.
Der stetig wachsende Passagier- und Güterverkehr und die unzureichende Hafenanbindung führten 1995 zur Umverlagerung der Fähranbindung in den Rostocker Überseehafen.
Das Ein- und Auslaufen der Fähren zum Überrseehafen, auf der Warnemünder Mittelmole zu beobachten ist dagegen bis in unsere Tage für die Warnemünder und ihre Gäste zum wichtigen Event geworden.

Warnemünde - Gedser und die Eisenbahn (1903 - 1995)

1903 * Einweihung der Dampffähren-Verbindung Warnemünde - Gedser
1903, 30. September
Mit dem eingleisigen Radfährschiff "Friedrich Franz IV." verlässt erstmalig eine Eisenbahnfähre den Hafen von Warnemünde via Gedser.
Gleichzeitig wird das Schwesterschiff "Prinsesse Alexandrine" in Dienst gestellt.
1926, Dezember
Erste Fahrt des Passagierfährschiffes "Schwerin".
Als"Schwan der Ostsee" gewinnt die neue Fähre schnell Berühmtheit.
1945, 17.März
Die dänische Widerstandsbewegung sprengt die Fähre "Danmark"
Sie wird zu Kriegsende wieder gehoben.
1963 * "Eisenbahnfähre "Warnemünde" im Dienst"
Auszug aus der damals in Bremen erscheinenden Wochenzeitschrift der mecklenb. Landsmannschaft "Unser Mecklenburg"
1963,23. Mai
Werftdirektor Kurt Dunkelmann übergibt den Fährschiff-Neubau "Warnemünde" an die Deutsche Reichsbahn.
1968,14. April
In den Mittagsstunden läuft das Fährschiff "Danmark" Warnemünde letztmalig an.
1995, 24.September
Mit dem Fährschiff "Warnemünde" verläßt letztmalig ein Trajekt auf der Ostseelinie Warnemünde - Gedser den Fährhafen von Warnemünde.
Eine Ära hat ihr Ende gefunden.

Die Stromfähre über den Seekanal

Mit dem Bau des Warnemündere Bahnhofes, der Fährbecken für die Trajektverbindung und dem dazu notwendigen Bahndamm über den alten Strom in Höhe des Warnemünder Zollhauses, war eine völlig neue Zufahrt für den Warnemünder Hafen ereforderlich.
Gleichzeitig mußten die nun östlich des neuen Seekanals gelegenen Teile der Stadt Rostock (Hohe Düne, Markgrafenheide, Rostocker Heide) Verbindung zum Verkehrsnetz haben.
Der Bau einer Flussfähre war unumgänglich geworden.
Unmittelbar nach dem umfassenden Umbau der Hafenanlagen und des Seekanals wurde mit einer improvisierten floßartigen Fähre, die per Seilverbindung die Seiten wechselte, eine auf kurze Zeit ausgelegte Interimsverbindung geschaffen.
Sie wurde nach Bedarf durch die Personenfähre "Maischolle" ergänzt. Nachts wurde die Überfahrt mit einem Ruderboot bewerkstelligt, um die Betriebskosten gering zu halten. Bei allen folgenden Entwicklungen im Fährausbau wurde der nächtliche Ruderbootverkehr bis in die 50er Jahre beibehalten.
Mit der Erweiterung des 1913/14 errichteten Flugplatzes auf Hohe Düne und der bald nach dem Ende des ersten Weltkrieges dort schnell wachsenden Flugzeugindustrie, reichte die nötdürftige Verkehrsverbindung nicht mehr aus und es mussten neue, bedarfsgerechte Lösungen gefunden werden
Der zeitweilig ins Auge gefaßte Bau einer über den "Neuen Strom" führenden Schwebefähre, konnte wegen der für die ungehinderte Schifffahrt vorzuhaltende Höhe nicht weiter verfolgt werden.
So verfiel man auf die Lösung durch eine Kettenfähre, die dann bis 1955/56 zuverlässig unseren Dienst versah.
Ältere östliche Anlieger-Bewohner wissen noch zu berichten, daß sie auch wiederholt nach Kettenrissen als antriebsloses Wasserfahrzeug auf die Ostsee abgetrieben und mittels Schlepper wieder "eingefangen" werden mußte.
Zum Glück kam es dabei nie zu Personenschäden und es ging glimpflich ab.
Der Bau des Rostocker Überseehafens ab 26.Oktober 1957 und der fast zeitgleiche Bau der Marinebasis Hohe Düne erforderte wiederum neue Lösungen. Dazu wurden auf beiden Seiten des Seekanals kleine Fährbecken mit Anlegesteg erbaut.
Bis zur Fertigstellung der neuen Flußfähre "Ostsee" wurden die 1955 im Rahmen des "Nationalen Aufbauwerkes" gebauten Gehlsdorfer Fähren "Willi Schröder" und "Albert Schmidt" eingesetzt. Alle drei Fähren blieben lange im Einsatz.

Die Warnemünder Seenotrettungsstation

Die Werften

Das Gelände der ehemaligen Krögerwerft

Auf dem heutigen Gelände der MV Werft, begann nach Kriegsende 1945 die Geschichte der Warnowwerft. Während der unmittelbaren Nachkriegszeit, wurden die vorhandenen Überreste der alten Krögerwerft zum Bau von Fischkuttern für die Besatzungsmacht aus der Sowjetunion genutzt. Die Krögerwerft in Warnemünde war in den Jahren 1939 – 1945 vor allem für den Bau von Flugsicherungsbooten zuständig.

Den neuen Namen „Warnowwerft“, sowie eine damit verbundene Eigenständigkeit, erhielt die VEB Warnowwerft Warnemünde am 01. August 1948. Die Werft konzentrierte sich in der Folgezeit auf die Reparaturen von Schiffen. Ein Umschwung erfuhr die Werft ab 1951, als fortan neben den Reparaturarbeiten, der Neubau von Schiffen dazukam. So wurde unter anderem der Neubau des Segelschulschiffes Wilhelm Pieck abgeschlossen und mit der Produktion von Serienschiffen begonnen. Die Warnowwerft entwickelte sich zu der größten Schiffbauproduktionsstätte der DDR. Die Schiffe wurden in erster Linie für die Handelsflotte der DDR verwendet, aber auch im Ausland erfuhr die Werft einen Aufschwung und lieferte Schiffe an die UdSSR, Jugoslawien, China, Rumänien und in die Tschechoslowakei. Eine besondere Beziehung pflegten die Werfteigner aber auch zu dem unmittelbaren Nachbarn, der Bundesrepublik Deutschland, die die regelmäßig Handelsschiffe ausgeliefert wurden.

Die Kabelkrananlage der Warnowwerft

Ab 1959 erfolgte ein Zusammenschluss der Werften der DDR, zur Vereinigung Volkseigener Betriebe (VVB) Schiffbau. Diese Vereinigung blieb bis 1979 erhalten und entwickelte sich fortan zum Kombinat Schiffbau Rostock. Zwischen 1948 bis 1989 wurden unter anderem Fischkutter, Stückgutfrachter, Schlepper, Schwimmkräne und Containerschiffe gebaut.

Mit dem Fall der Mauer und der Wiedervereinigung Deutschlands, änderten sich auch die Umstände der Werft. Im Zuge der Wirtschaftsreformen während der Wendezeit, wurde am 1. Juni 1990 der VEB Warnowwerft Warnemünde in eine Kapitalgesellschaft überführt und agierte als Warnowwerft Warnemünde GmbH. Im Oktober 1992 erfolgte der Verkauf der Werft an den norwegischen Gesellschafter Kvaerner, der die Werft in den Jahren 1993 – 95 modernisierte. Die Werft operierte bis 2001 unter dem Namen Kvaerner Warnow Werft GmbH. Highlights der Kvaerner Werft stellten beispielsweise der letzte konventionelle Stapellauf am 30. Juni 1995 oder der Bau der Bohrinsel „Stena Don“ 2001 dar.

Nach der Wende: die Kvaerner-Werft

Aufgrund von wirtschaftlichen Problemen und damit verbundenen Zusammenschlüssen mehrerer Konzerne, wechselte der Name der Werft in den Folgejahren mehrfach. So entstand 2008 die Aker Yards Ostsee und 2007, nach einer erneuten Umstrukturierung, die Wadan Yards. Den dramatischen Höhepunkt dieser schwierigen Zeit, stellte am 5. Juni 2009 der Insolvenzantrag der deutschen Unternehmensteile der Wadan Yards Group AS dar. Die Werft wurde anschließend vom russischen Investor Witali Jussufow übernommen, der über die durch ihn ins Leben gerufene „Nordic Yards“, die Vermögensgegenstände der deutschen Wadan-Unternehmensteile erwarb. Seit Juli 2016 fungiert die Warnemünder Werft in der Unternehmensgruppe MV Werften und beteiligt sich unter anderem an dem Bau verschiedener Sektionen für Kreuzfahrtschiffe.

Die Strandbahn

Fliegerei und Flugzeugbau in Warnemünde

Das Seeflugzeug-Versuchskommando (1916-1917)

Warnemünde Werbung 1914


Die Heinkel-Flugzeugwerke

Warnemünde Heinkel Werbung 1930


Die Arado-Flugzeugwerke

Warnemünde Arado Logo 1939


Seehydrographischer Dienst der DDR

Seewetterdienststelle Warnemünde

"Seewetterdienststelle Warnemünde" Vilkner, Hans In: Natur und Heimat (1957), 8, S.244-246

Das Institut für Meereskunde/ Institut für Ostseeforschung

In den "Meereskundlichen Berichten" (Nr. 111 2019) ist unter der Autorenschaft von Dr. Wolfgang Matthäus nachfolgender Aufsatz erschienen. Wir danken dem Autor für seine Erlaubnis diesen Beitrag an dieser Stelle veröffentlichen zu dürfen. Bitte beachten sie die Wahrung der zu Beginn des Beitrages angegebenen Veröffentlichungs- und Autorenrechte!

Sturmfluten und Küstenschutz in Warnemünde

1625 - Warnemünde und die Sturmflut am 10. Februar (Auszug aus H.F.Beckers "Chronik der Rostocker Heide" 1839)

(NHG) Den 10. Febr. 1625 stand der Wind von Morgen bis Mittag südlich und es war stilles Wetter, als plötzlich um 8 Uhr vormittags die Ostsee so stark in die Warnow drang daß ohnerachtet der Windstille die derzeit vorhanden sieben Strandbrücken und das ganze Warnowufer bis an die Strandthore zur Überraschung der Meteorologen und Seefahrer überschwemmt wurde. Es herrscht bekanntlich in der Ostsee keine bemerkbare regelmäßige Ebbe und Fluth, jedoch verändert sich der Wasserstand zuweilen in der Art, daß die sonst niedriger liegende Ostsee in den Warnow Fluß eintritt oder wie man sagt der Strom einläuft, welches gewöhnlich bei Nordost oder Nordwind der Fall ist. Es vermutheten daher die Schiffer daß ein Sturm aus Nordost im Meere herrschend sey, und diese Vermuthung ward bald zur Gewißheit. Mittags um ein Uhr trat ein Orkan ein, mit Schnee, Hagel und Regen verbunden. Zuerst kam der Wind aus Osten, dann drehete er sich nach Nordosten. Es stürmte den Nachmittag und die ganze Nacht hindurch bis am Morgen den 11. Febr. Die Warnemünder sahen das Meer in einer so heftigen Bewegung, daß sie die Wellen mit Wasserbergen verglichen die bis an die Wolken reichten. Der Sturm war so heftig, daß Reisende weder fahren noch gehen noch stehen konnten, und sich bei den Schneewirbeln auf die Erde niederwerfen mußten um athmen zu können. Da schönes warmes Wetter voraufgegangen war, so wirkte die eingetretene eisige Kälte so stark auf den menschlichen Körper, daß mehrere Menschen erstarreten und verhindert wurden sich von dem überschwemmten Lande zu retten. Die Fluth erreichte abends 5 Uhr bei Rostock den höchsten Stand, und blieb bis Nachts 2 Uhr also 9 Stunden in dieser Höhe, welche den mittleren Waßerstand 14 Fuß überstiegen hatte. Nach 2 Uhr sank das Wasser, stieg aber am 14. Febr. bei gemäßigterem Sturm fast bis zur derselben Höhe. Dies Unwetter traf mit gleicher Wasserhöhe auch Greifswald, Stralsund, Wismar und Lübeck. Die Folgen dieser Sturmflut waren schrecklich. In und um Rostock fand man nach Ablauf des Waßers, daß der Hafen selbst fahrbar geblieben, daß, aber die Waßerwerke, woran man über 20 Jahre gearbeitet, sehr ruinirt waren. Die Dünen, an deren Erhaltung man derzeit erhebliche Kosten verwandt hatte, waren vom Stromgraben bis Warnemünde und von hier bis Diedrichshagen vom Meerwaßer überstiegen, zerrißen und niedergestürzet. Die von Eichenholz mit starken eisernen Klammern verbundenen und mit großen Steinen beschwereten Kisten, sowohl am Meer als im Hafen und am Breitling waren gänzlich umgestürzet, die Steine ins Waßer gefallen, jedoch ohne das Fahrwaßer zu verschütten; das Kistenholz war zerbrochen, gänzlich weggeschwemmt und auf die Ufer von Marienehe und Bramow geworfen. In der Rostocker Heide waren eine große Menge Eichen, Buchen, Kiefern pp. umgeworfen. Die Dörfer Schmarl, Lütten und großen Klein, Marienehe, Redewisch pp. hatten an Häusern, Scheunen, Ställen Obstbäumen pp. sehr gelitten. Mehrere Gebäude waren umgestürzt und weggeschwemmt, viel Vieh ertrunken, Acker und Hausgeräthe weggetrieben. In dem Stadt Dorf Mohr, vermuthlich dem im Walde gelegenen Moorhof, welcher jetzt nicht mehr existirt aber auf die Reiter Charte bemerkt stehet, sind einige Pferde und Ochsen ertrunken. Die Menschen haben sich auf den Boden gerettet und dort drey Tage ohne Speise geseßen. Wie weit das Waßer in die Heide vorgedrungen ist nicht bemerkt worden, nach einer mündlichen Tradition soll es in Niedrigungen bis Blankenhagen vorgerückt seyn. Im Flecken Warnemünde sind von 150 Häusern 74 sehr beschädigt worden. Die Wände sind ausgefallen und nur die Ständer stehen geblieben. Alle Kisten, Betten, Bettstellen, Tische, Schränke pp. sind von den Fluthen weggerißen, 18 Häuser aber an der Nordseite bei der Laterne, gänzlich über den Haufen geworfen. Die steinerne Kirchhofs Mauer ist niedergestürzt, in der Kirche das Waßer drei Fuß hoch gestanden und durch die Vogtei hat man mit Böthen fahren können. Die beiden aeltesten Bürgermeister Tancke und Schütte haben am 12. Febr. den Schaden in Warnemünde in Augenschein genommen und sich die Klagen der Warnemünder, denen von ihren geborgenen Sachen noch manches weggestohlen worden, vortragen laßen. Alle im Hafen gelegenen Schiffe, mit Ausnahme von zweien sind losgerißen, aneinander und gegen die Häuser geschleudert worden. Mehrere sind zertrümmert; 18 haben auf trockenem Boden vor den Häusern und der Voigtei gestanden, unter diesen ein Schiff von 100 Last mit voller Ladung; zwei Schütten hat man auf den Wiesen bei der alten Warnow gefunden.

(NHG)

Die Anfänge des Küstenschutzes in Warnemünde durch Prof. L. Karsten und Forstinspektor Becker

Prof. Karstens Schriften zu seinen Versuchen der Dünenbefestigung in Warnemünde

Warnemündes Kampf gegen Flut und Sand

Am Tag danach - Begutachtung der Schäden der zum Jahreswechsel 1913/14 gewüteten Sturmflut an der Warnemünder Strandpromenade

Sturmfluten stellten für den kleinen Küstenort Warnemünde in den vergangen Jahrzehnten mehrfach große Gefahren dar. Besonders schwer traf es den Ort in den Jahren 1825, 1872, 1903 und 1914.

Bereits zu Beginn des Jahres 1825 wurde Warnemünde von einer Sturmflut erfasst. die sich über den Bereich der Dünen und der Moorwiesen ihren Weg bahnte. Insgesamt wurden 18 der 150 Häuser komplett zerstört und immerhin 74 zum Teil schwer beschädigt. Das Wasser stieg zu seinem Höhepunkt auf 2,52 Meter über die Normalhöhe und trug gut 80 Prozent der Dünenanlagen ab. Am schlimmsten in der jüngeren Geschichte wurde Warnemünde 1872 getroffen, als das Wasser 2,80 Meter über Normal stieg und in Warnemünde sowie Diedrichshagen große Schäden verursachte. Verheerende Folgen hatte die Sturmflut von 1872 auch für die ortsansässige Schifffahrt, die sich im Winterstand befand und durch das Hochwasser auf den Feldern trieb.

Die große Novemberflut 1872 in Warnemünde

Gedenktafel für die Sturmflut 1872 in Warnemünde

Über die Sturmflut von 1872 erfährt man oft den Nimbus, daß sie die größte Hochwasserkatastrophe gewesen sei, die unsere Ostseeküste hier je gesehen hat. Das ist zwar nicht richtig, führt aber dazu, das dieses Natur-Ereignis bei bodenständigen Küstenbewohnern in den Familien-Erinnerungen bis in unsere Tage fest verankert ist. Die Allerheiligenflut (1.November 1304), mehr als fünfhundert zuvor, und noch weitere, waren den Quellen zufolge höher und verheerender. Sie liegt für das Erinnerungsvermögen der Menschen zu weit zurück und ist für die Statistiken der Wissenschaft nicht mehr detailliert fassbar. Was nun die Flut vom 12. bis 14. November 1872 so finden sich in den Archiven kaum bildliche Darstellungen der Hochwasserereignisse und ihrer Folgen, dafür aber eine große Vielzahl an Zeitzeugenberichten und die sind oft besonders bildlich in ihrer zeitnahen Beschreibung. Gustav Quade, berühmt geworden durch seine dreibändige „Mecklenburgische Vaterlandskunde“, hat in den Monaten unmittelbar nach der Katastrophe in der Region Rostock und Warnemünde solche Zeitzeugenberichte gesammelt, wo immer er ihrer habhaft werden konnte. Davon möchte ich hier einiges in Auszügen wiedergeben, das uns bis heute berührt: „Am Nachmittag des 12. November stand schon die See auf dem Fahrdamm der Vorderreihe. Einige vorsichtige Warnemünder zogen daher ihre Jollen näher aufs trockene Land und befestigten die Boote an den Bäumen. Allgemein ging man zu Bett, da mit einem Fallen des Wassers auf das bestimmteste gerechnet wurde. In der Nacht wuchs der Sturm zum Orkan. Lotsenkommandeur Jantzen, der die Gefahr von seinem Hause am Strom, hart an der See, aus erkannte, schickte noch in der Nacht die Nachtwächter im Ort herum, um die Einwohner zu wecken. Um 3 Uhr morgens war alles auf den Beinen. Der Sturm raste mit unverminderter Stärke weiter. Die Ziegel fielen haufenweis von den Dachstühlen, ganze Dächer wurden zuweilen abgehoben. Unzählige Veranden und Fensterscheiben gingen in Stücke. Einige Einwohner versuchten noch die Boote in Sicherheit zu bringen. Alles vergeblich. Als es gegen ½ 8 Uhr morgens Tag wurde, waren beide Baken auf den Molenköpfen verschwunden, die Molen standen ganz unter Wasser, die Bismarkpromenade mit der Grotte und die Badeanstalten waren beinahe zerstört. Gegen 8 Uhr morgens durchbrach das Wasser die Dünen westlich vom Ort und vereinigte sich über das Diedrichshäger -Moor und die Laak mit dem Breitling. Warnemünde lag auf einer Insel, deren Umfang mit dem Steigen des Wassers immer kleiner wurde. Am Rostocker Ende drang bald darauf das Wasser in die Häuser, die Bewohner flüchteten in die neuerbaute Kirche. Unterdessen hatten die Wogen die Gebäude des Bauhofes erreicht, nachdem sie die dahinter liegenden Dünen durchbrochen hatten. Die Familie des dort wohnenden Zimmermeisters schwebte in höchster Lebensgefahr. Der Aufenthalt in den Häusern war unmöglich, die 6 Personen flüchteten auf einen Hausboden. Die Überfahrt in einem Rettungsboot zu wagen, war unmöglich. Der rasend einlaufende Strom hätte das Boot sofort zerschlagen und seine Insassen in höchste Lebensgefahr versetzt. Man brachte daher den Raketenapparat an das Zollamt und der Lotsenkommandeur schoß eine Leine zum Bauhof hinüber. 6 kühne Männer mit Namen Baade, Borgwardt, Jungmann, Jürß, Radloff und Schmidt, sprangen in das Boot und ruderten es durch den mit Balken und Schiffstrümmern bedeckten Strom hinüber zum Bauhof und retteten die ganze Familie des Bauhofsaufsehers. Das Wasser stieg immer weiter, von Süden und Westen drang es in den Ort ein. Die Mühlenstraße mit der Mühle, die südliche Hälfte der Anlagen, die Kirche, wo die Flüchtlinge schließlich auf die Bänke steigen mußten und die 4. und 3. Reihe (Anastasia- und Friedrich-Franz-Straße) standen bis in die späten Nachmittagsstunden ganz unter Wasser. … Im Orte selbst blieb nur die Schanze, der Georginenplatz und der nördliche Teil der Anlagen trocken. Auf diesen kleinen Raum drängten sich bis zur einbrechenden Dunkelheit etwa 1600 Menschen zusammen, mit Todesangst im Herzen. Gegen 3 Uhr nachmittags ging der Wind nach Osten und wurde schwächer, das Wasser steigt nicht weiter. Niemand war verunglückt. … Am 14. November konnte man die Verwüstungen erkennen. Die Uferstraße am Strom war mit Holz, Booten, Seesand, Möbeln und Trümmern jeglicher Art bedeckt. Auf der Reede trieben 5 Schiffe mit schweren Havarien, 3 andere hatten die Masten gekappt. Sie wurden von dem alten Dampfer „Stadt Rostock“ in den Hafen geschleppt. … Die Molenspitzen waren spurlos verschwunden. ...Das Erdreich an der Schanze war fortgespült und der Strudel hatte eine tiefe Bucht im Durchgang von Hotel Rohn gemacht. ... Die Veranden schienen in der Luft zu hängen, und nur den festen Grundmauern des Hauses des Lotsenkommandeurs Jantzen neben dem Greifenbad war es zu danken, daß diese Häuser nicht völlig eingestürzt waren. Die Bismark-Promenade war verschwunden.“ Die Küstenschützer bezeichnen diese Sturmflut heute ganz profan als „Bemessungshochwasser“, was bedeutet, das die in den einzelnen Küstenorten unterschiedlichen Wasserstände, wie auch die Spezifik des Vordringens des Meerwassers jenen Jahres als Messlatte für Küstenschutz-bauten und -maßnahmen herangezogen werden. Diese Naturkatastrophe steht aber auch für die seit nun eineinhalb Jahrhunderten anhaltende Messung und statistische Erfassung der Wasserstände und Wetterereignisse der Ostsee an der deutschen Küste als der „Nullpunkt“ und Beginn.

Die neue Warnemünder Sturmflutschutzwand am Alten Strom südlich der Bahnhofsbrücke im Frühjahr 2020
1903 blieb Warnemünde von der Sturmflut nahezu unberührt, wohingegen es die Rostocker Altstadt und den gesamten Bereich des Stadthafens besonders schlimm traf, was an der Fahrrinne lag. Das Wasser suchte sich seinen Weg entlang des Breitlings und der Warnow und bedrohte fortan insbesondere die Altstadt. Bei der Rostocker Bevölkerung sorgte dies für einige Empörung und stellte die Politik vor Schwierigkeiten.

Warnemünde wurde 1913/14 wieder hart von Überflutungen getroffen. So wurde die Promenade über eine Distanz von 300 Metern komplett zerstört und weggespült. Neben der Promenade erfasste das Hochwasser im Januar 1914 einen Großteil der Strandvillen hinter der Promenade und erstreckte sich bis zum Neuen Friedhof.

Die Ingenieurhochschule für Seefahrt (IHS)

Straßen, Wege und Umwege

Von Milchsteg und Kuhbrücke zur Stadtautobahn

* Warnemünde im Spiegel von Zeitgenossen

* Bedeutende Persönlichkeiten aus Warnemünde

* Sagen, Geschichten, Legenden, regionale Literatur und Anekdoten zu Warnemünde

* Warnemünder Volkskunde

* Flurnamen in Warnemünde und Umgebung

Chronistenkontakt

Wilfried Steinmüller

mailto:windfluechterMV@gmail.com