Bennin: Unterschied zwischen den Versionen

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===5.Das 19. Jahrhundert===
 
===5.Das 19. Jahrhundert===
 
====5.1. Bennin wechselt vom Fürstentum Ratzeburg in Mecklenburg-Strelitz in das Großherzogtum Mecklenburg-Schwerin====
 
====5.1. Bennin wechselt vom Fürstentum Ratzeburg in Mecklenburg-Strelitz in das Großherzogtum Mecklenburg-Schwerin====
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Das beginnende 19. Jahrhundert brachte für Bennin eine bewegte Zeit. Zum Einen wechselten häufiger die Schulzen, zum Anderen war bereits im ausgehenden 18. Jahrhundert von der Regulierung der Feldmark Bennin die Rede und zum Dritten zeichnete sich der Wechsel des Dorfes aus Mecklenburg-Strelitz nach Mecklenburg-Schwerin ab.
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Ab dem Jahre 1818 verhandeln die Großherzogtümer Mecklenburg-Strelitz und Mecklenburg-Schwerin
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über den Tausch des strelitzischen Dorfes Bennin gegen Anteile von Mecklenburg-Schwerin an anderen Dorfern und Liegenschaften. Es gibt jedoch auch Widerstand der Benniner Einwohner. Sie wenden sich an ihren "Landesvater" Großherzog Georg mit der Bitte, den Tausch  nicht zu realisieren. Die "bewegenden Worte" verfolgen jedoch den Zweck die in der Abgelegenheit der Exklave Bennin vom Verwaltungssitz in Ratzeburg erhaltene "relative Unabhängigkeit" zu erhalten.
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Ende des Jahres 1820 steht jedoch der "Permutations-Contract" (Tauschvertrag). Ihm wird von der Strelitzer Seite am 8.Dezember 1820 und von der Schweriner Seite am 5.Januar 1821 zugestimmt.
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LHAS, Nr.108, Fasc. 10:  Permutations-Contract fürs Amt Boizenburg vom 8ten December 1820
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Bennin wurde getauscht gegen Anteile in Grieben und Lübseerhagen bei Grevesmühlen sowie gegen die Hoheitsrechte für das Wilkensche  (ehemals Frankische) Gehöft in Kratzeburg bei Waren und die Rechte an der Krappmühle „ohnweit Neubrandenburg“, von Strelitzer Seite wurde anderweitige Regelung für den Boizenburger Elbzoll in Aussicht gestellt (Strelitz hatte seit Bestehen 1701 die Rechte der Güstrower Linie am Elbzoll übernommen)
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Auszug aus dem Vertrag: ''"Es wird das gedachte Mecklenburg-Strelitzische zwischen Schildfeld, Großen Bengerstorf, Tüschow und Granzin gelegene Dorf Bennin in seinem ganzen Umfange mit allen dazugehörigen Äckern, Wiesen, Weiden, Hölzungen, Brüchen, Mooren, Gebäuden, Einwohnern, mit allen und jedem Hoheits- und sonstigen Rechten und Befugnissen, mit der hohen und nideren Gerichtsbarkeit, dem Patronat in Ansehung der Kapelle, mit der Jagdgerechtigkeit, allen Geld- und Naturaleinkünften, allen Abgaben und Pflichten der Dorfeinwohner, kurz mit allem und jeden Berechtigungen, welche Mecklenburg-Strelitz rücksichtlich des Dorfes Bennin zustehen und großherzoglich Mecklenburg-Strelitzer seits bisher besessen, genossen und ausgeübt werden können, ohne den geringsten Vorbehalt, dem großherzoglich Mecklenburg-Schwerinschen Hause zu wahren, auschließlichen Eigentum, Besitz und Genuss von Johannis dieses Jahres an abgetreten und überwiesen."''
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In der obigen Archivalie sind auch enthalten:
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*„Extract aus der Reservaten-Rechnung von Ostern 1819/20 über die Einnahmen aus dem nicht regulirten Dorfe Bennin“
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darin genannt (neue Hufennummern hinzugefügt):
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1. Schulze Joh.n Schlichting, neue Hufen-Nr.  1
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2. Franz Kruse, Nr.10
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3. Hans Jochim Benthin, Nr.8
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4. Hans Joch.Behncke, Nr.20
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5. Joch. Hein.Ahrent, Nr.4 
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6. Johann Hein.Burmeister, Nr.5 
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7. Franz Hein.Ahrent, Nr.11
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8. Hans Joch.Nieland, Nr.9
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9. Christian Tesch, Nr.3 
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10. Hans Heinr. Prüß, Nr.2
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11. Jürgen Hein. Burmester, Nr.13
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12. Hans Joch.Lange, Nr.12
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13. Weber Christian Lühck, (wohl Büdner B 1)
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14. Hans Joch.Hagemann, Nr.21 
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15. Heinrich Ahrens, Nr.19
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16. Hans Joch.Behncke, Nr.18
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17. Hans Joch.Schröder, Nr.16
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18. Heinrich Schlichting, Nr.15
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19. Garbers Wittwe, Nr.14  
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20. Hans Jochen Nieland, Nr.6
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21. Jochen Hein.Müthel, Nr.7
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22. Christian Hagemann, Nr.17 
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*Dazu kommen noch die Abgaben:
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- Mastgeld von den Hauswirthen,
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- Schmidt Preuß für den Handel,
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- Rademacher Schlichting, desgl. derselbe Krugpacht,
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- die Cossaten Schlichting, Schröder, Gerber und Behncke auf Pacht für die Koppel Nebein.
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*Auch „Contributionsverzeichnis von 1818“
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u.a. genannt:  unter Hans Joch. Banthien 1 Stiefsohn Fried. Reusch, für den Contribution gezahlt wird, dito.1 Tochter Maria Reusch,
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ehemal. Schulmeister Joh. Garbau,
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Grobschmidt Hans Hein.Prüß,
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Tagelöhner Hans Joch.Huhnsen,
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Weber Christian Luck,
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Schneider Lütkens.
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Die aus Bennin zu zahlenden Abgaben und pachten beliefen sich auf 393 Reichsthaler, 11 Schillinge und 3 Pfennige.
  
 
Bereits im 18. Jahrhundert finden sich in unterschiedlichen Archivalien neue Namen:
 
Bereits im 18. Jahrhundert finden sich in unterschiedlichen Archivalien neue Namen:
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Auffällig ist, dass nun häufig auch die Namen von Handwerkern genannt werden. Das sind die typischen Dorfhandwerker, wie Schmied und Rademacher, aber auch Schneider, Schuster und Weber. Dabei ist die häufig in Dörfern auftretende Kombination des Schneiderberufs mit dem Schulmeister auch in Bennin zu finden, ein Zeichen des geringfügig höheren Bildungsstandes der Handwerker gegenüber der bäuerlichen Bevölkerung.
 
Auffällig ist, dass nun häufig auch die Namen von Handwerkern genannt werden. Das sind die typischen Dorfhandwerker, wie Schmied und Rademacher, aber auch Schneider, Schuster und Weber. Dabei ist die häufig in Dörfern auftretende Kombination des Schneiderberufs mit dem Schulmeister auch in Bennin zu finden, ein Zeichen des geringfügig höheren Bildungsstandes der Handwerker gegenüber der bäuerlichen Bevölkerung.
  
Das beginnende 19. Jahrhundert brachte für Bennin eine bewegte Zeit. Zum Einen wechselten häufiger die Schulzen, zum Anderen war bereits im ausgehenden 18. Jahrhundert von der Regulierung der Feldmark Bennin die Rede und zum Dritten zeichnete sich der Wechsel des Dorfes aus Mecklenburg-Strelitz nach Mecklenburg-Schwerin ab.
 
  
 
Für die Entwicklung in Bennin im 19. Jahrhundert finden sich Archivalien des Landeshauptarchivs Schwerin (LHAS), die hier im zeitlichen Kontext nachstehend dargestellt werden:
 
Für die Entwicklung in Bennin im 19. Jahrhundert finden sich Archivalien des Landeshauptarchivs Schwerin (LHAS), die hier im zeitlichen Kontext nachstehend dargestellt werden:
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   Zeugen des Jenckel:  Jochim Ahrens, Martin Behncke
 
   Zeugen des Jenckel:  Jochim Ahrens, Martin Behncke
  
Nr.108, Fasc. 10:  Permutations-Contract fürs Amt Boizenburg vom 8ten December 1820
 
Bennin wurde getauscht gegen Anteile in Grieben und Lübseerhagen bei Grevesmühlen sowie gegen die Hoheitsrechte für das Wilkensche  (ehemals Frankische) Gehöft in Kratzeburg bei Waren und die Rechte an der Krappmühle „ohnweit Neubrandenburg“, von Strelitzer Seite wurde anderweitige Regelung für den Boizenburger Elbzoll in Aussicht gestellt (Strelitz hatte seit Bestehen 1701 die Rechte der Güstrower Linie am Elbzoll übernommen)
 
darin auch enthalten:
 
 
   
 
   
 
*3. Mai 1806 Eid und Instruction des Schulzen Johann Gotthard Solvie Bennin, Amt  Schlagsdorf zu Ratzeburg
 
*3. Mai 1806 Eid und Instruction des Schulzen Johann Gotthard Solvie Bennin, Amt  Schlagsdorf zu Ratzeburg
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8. „ Jochen Burmeister Hu.13
 
8. „ Jochen Burmeister Hu.13
 
9. der Kather Schröder Hu.16
 
9. der Kather Schröder Hu.16
 
Nr.108, Fasc. 10:  Permutations-Contract fürs Amt Boizenburg vom 8ten December 1820
 
Bennin wurde getauscht gegen Anteile in Grieben und Lübseerhagen bei Grevesmühlen sowie gegen die Hoheitsrechte für das Wilkensche  (ehemals Frankische) Gehöft in Kratzeburg bei Waren und die Rechte an der Krappmühle „ohnweit Neubrandenburg“, von Strelitzer Seite wurde anderweitige Regelung für den Boizenburger Elbzoll in Aussicht gestellt (Strelitz hatte seit Bestehen 1701 die Rechte der Güstrower Linie am Elbzoll übernommen)
 
darin auch enthalten:
 
„Extract aus der Reservaten-Rechnung von Ostern 1819/20 über die Einnahmen aus dem nicht regulirten Dorfe Bennin“
 
darin genannt (neue Hufennummern hinzugefügt):
 
1. Schulze Joh.n Schlichting   neue Hufen-Nr.   1
 
2. Franz Kruse 10
 
3. Hans Jochim Benthin   8
 
4. Hans Joch.Behncke 20
 
5. Joch. Hein.Ahrent   4 
 
6. Johann Hein.Burmeister   5 
 
7. Franz Hein.Ahrent 11
 
8. Hans Joch.Nieland   9
 
9. Christian Tesch   3 
 
10. Hans Heinr. Prüß   2
 
11. Jürgen ? Hein. Burmester 13
 
12. Hans Joch.Lange 12
 
13. Weber Christian Lühck (wohl Büdner B 1, dann Barkhahn)
 
14. Hans Joch.Hagemann 21 
 
15. Heinrich Ahrens 19
 
16. Hans Joch.Behncke 18
 
17. Hans Joch.Schröder 16
 
18. Heinrich Schlichting 15
 
19. Garbers Wittwe 14  
 
20. Hans Jochen Nieland   6
 
21. Jochen Hein.Müthel   7
 
22. Christian Hagemann 17 
 
 
Dazu kommen noch die Abgaben:
 
- Mastgeld von den Hauswirthen,
 
- Schmidt Preuß für den Handel,
 
- Rademacher Schlichting, desgl. derselbe Krugpacht,
 
- die Cossaten Schlichting, Schröder, Gerber und Behncke auf Pacht für die Koppel Nebein.
 
 
Auch „Contributionsverzeichnis von 1818“
 
u.a. genannt:  unter Hans Joch. Banthien 1 Stiefsohn Fried. Reusch, für den Contribution gezahlt wird, dito.1 Tochter Maria Reusch,
 
ehemal. Schulmeister Joh. Garbau,
 
Grobschmidt Hans Hein.Prüß,
 
Tagelöhner Hans Joch.Huhnsen,
 
Weber Christian Luck,
 
Schneider Lütkens.
 

Version vom 2. Juli 2020, 09:08 Uhr

Geschichte des Dorfes Bennin

bearbeitet von Dieter Greve Schwerin

Geographische Lage

  • Nord: 53 grad 27'
  • Ost: 10 grad 53'

Kurzbeschreibung nach Quade

Bennin, Poststation, Dorf an der Schaale, 2 Meilen nordöstlich von Boizenburg, mit einer zur Pfarre von Granzin gehörigen Kapelle, Schule, 11 Erbpächtern (?), 10 Büdnern (?) (1 Krug, 1 Schmied, 1 Müller), 7 Häuslern, 1 Stationsjäger, 256 (357) Einw.

 Bennin gehörte sonst zum Fürstenthum Ratzeburg, wurde aber 1820 gegen die Landesherrschaft bei der Krappmühle bei Neubrandenburg sowie gegen die diesseitigen so lange zum Amte Rehna gehörenden Antheile von Griben und Lübseerhagen von Mecklenburg-Strelitz an Mecklenburg-Schwerin vertauscht. Das Dorf war früher eins der bekannten Tafelgüter des Bischofs von Ratzeburg; aus diesem Grunde gehörte es vormals zu Mecklenburg-Strelitz. Die (St. Dionysius) Kapelle, welche der Bischof Johannes von Parkentin 1503 bauen ließ, enthält unter den Glasmalereien noch einige Wappen von bekannten Domherren und einen bemerkenswerthen Altaraufsatz, der nach seiner eigenthümlichen Gothik in die Zeit von 1400 weisen dürfte.

Hinweis: Quades Text hat einige Ungenauigkeiten:

  • Die Zahl der Erbpächter war 21, davon 12 Hufen und 9 Cossaten,
  • Die Zahl der Büdner war 5.
  • Der Stationsjäger und der Müller gehörten zu den Häuslern.

Inhaltsverzeichnis

  1. Die vor- und frühgeschichtliche Entwicklung
  2. Das Mittelalter bis zum Jahre 1500. Bennin als Tafelgut des Bischofs von Ratzeburg
  3. Die nachreformatorische Zeit bis 1648.
  4. Entwicklung des Dorfes im 17. und 18. Jahrhundert. Bennin als Bestandteil des Fürstentums Ratzeburg
  5. Das 19. Jahrhundert
  • 5.1. Bennin wechselt vom Fürstentum Ratzeburg in Mecklenburg-Strelitz in das Großherzogtum Mecklenburg-Schwerin
  • 5.2. Feldmarkssregulierungen und Vererbpachtung

1. Die vor- und frühgeschichtliche Entwicklung

Der Name des Dorfes Bennin wird von den Slawisten Mühlner und Eichler von dem Personennamen Ben einer Kurzform von Benjamin abgeleitet. Dagegen wollen Kühnel und Trautmann ihn auf altslawisch ben- für töten beziehen.

  • 235000 - 125000 v.u.Z. Saaleeiszeit. In deren letztem, dem Warthe-Stadium, entstehen die Grundmoränenplatten nordwestlich Boizenburg (Siedlung bis Rensdorf), sowie um Badekow-Granzin und um Vellahn-Wittenburg)
  • 115000 - 8000 v.u.Z. Weichseleiszeit. In deren Frankfurter Stadium entsteht die südliche Endmoräne zwischen dem Schaalsee, dem Dümmer See und dem Schweriner See. Das abfließende Schmelzwasser hinterlässt die Sandergebiete der Griesen Gegend, aber auch entlang des Schaalelaufes, des Boizelaufes, um Kogel bis Valluhn und um Schwanheide.
  • 10000 – 8000 v.u.Z. Arktische Jäger und Sammler des Spätpaläolihikums (Altsteinzeit)
  • 6000 - 3000 v.u.Z. Jäger, Fischer und Sammler des Mesolithikums (mittlere Steinzeit)
  • 3000 - 1800 v.u.Z. Ackerbauer und Viehzüchter des Neolithikums (Jungsteinzeit)
  • 1800 - 600 v.u.Z. Bronzezeitliche Besiedlung
  • 600 v.u.Z - 600 u.Z. Eisenzeitliche Besiedlung
  • um 0 Langobarden siedeln in den Ämtern Boizenburg und Wittenburg, im Amt Boizenburg nachgewiesen durch Grabungen bei Wiebendorf 1973/74, im alten Amt Wittenburg u. a. bei Körchow und Hagenow.
  • 6. Jhdt. Slawische Stämme besiedeln das durch die germanischen Stämme verlassene Land zwischen Oder und Elbe. Das ehemalige langobardische Land besiedeln die Polaben (Elbanwohner), ein Stamm der Stammesgruppe der Abodriten (Obotriten), die zwischen der Kieler Förde und der Warnow ansässig waren. Die Polaben siedeln von der Elbe bis an die Trave. Deren Zentrum und Heiligtum befindet sich bei Ratzeburg.

2. Das Mittelalter bis 1500. Bennin als Tafelgut des Bischofs von Ratzeburg

  • 1142 Gründung der Grafschaft Ratzeburg im ehemaligen Polabenland. Mit der Grafschaft wird Heinrich von Badewide belehnt. Zu der Grafschaft Ratzeburg gehören die Länder
  • 1154 Errichtung des Bistums Ratzeburg durch Heinrich den Löwen. Er setzt Evermod von Cambrai, den Probst des Prämonstratenserstifts Magdeburg als Bischof in Ratzeburg ein. Zu dem Bistum Ratzeburg gehören die polabischen Länder (Burgbezirke) Ratzeburg, Sadelbande (Lauenburg), Gadebusch, Schwerin (1160 getauscht mit dem Land Breesen um Klütz und Dassow), Wittenburg, Boizenburg, Jabel, Darzing (Amt Neuhaus), Waninke (Wehningen-Dömitz).10
  • 1158 Lüneburg: Heinrich der Löwe stattet das Bistum Ratzeburg aus. Dabei ist auch das Dorf Bennin genannt - „in Boyceneburg benin“, das als Tafelgut an den Bischof übergeht.
 Diese Urkunde, die wahrscheinlich in verunechteter Form vorliegt, stellt die erste Erwähnung des Dorfes Bennin und des Landes Boizenburg dar. In diesem Jahr hat es zumindest bereits die Burg Boizenburg gegeben, die dem Burgbezirk/Land den Namen gegeben hat.
  • 1171 Heinrich der Löwe befreit einige Dörfer im Bistum Ratzeburg, u. a. Bennin „in Boyceneburg benin“), von der Heerfolge, dem Markding und dem Burgwerk.
  • 1180/81 Heinrich der Löwe gibt das Land Boizenburg an den Grafen Gunzelin von Schwerin. Die tatsächliche Übernahme kann jedoch erst 1227 erfolgen.
  • 1194 Isfried, Bischof von Ratzeburg, bestimmt durch Schiedsrichter die ratzeburgischen Stiftsgüter, für den Bischof und das Dom-Capitel (Regestentext).
 Dabei werden als Stiftsgüter im Land Wittenburg u.a. 
 genannt: 
 In parrochia Zarnethin (Zarrentin): Cultsin (Kölzin) der 
 halbe Zehnte, Vilun (Valluhn) der halbe Zehnte, Scalisce 
 (Schaliß) der halbe Zehnte.
 In parrochia Vilen (Vellahn): In eben diesem Dorf der 
 dritte Teil, Bansin (Banzin) der dritte Teil, Domerace 
 (Dammereez) der dritte Teil, Bralistorp (Brahlstorf) der 
 dritte Teil, Paniz (wüst) der dritte Teil, Bolbruche  
 (Bollbrügge, wüst) der dritte Teil. 
 In parrochia Camin: in eben diesem Dorf der dritte Teil.
 Offenbar sind nur Stiftsgüter innerhalb der Grafschaft 
 Ratzeburg betroffen, zu der die Länder Boizenburg und 
 Sadelbande (Lauenburg) noch nicht gehört haben.
  • 1203 Die Grafschaft Ratzeburg wird aufgelöst. Das Land Ratzeburg fällt an Holstein unter Albrecht von Orlamünde, einem dänischen Vasallen, das Land Gadebusch an Mecklenburg unter Heinrich Burwy von Mecklenburg-Ilow und das Land Wittenburg an die Grafschaft Schwerin unter Gunzelin II. Diesem bestätigt Waldemar auch den Besitz des Landes Boizenburg.
  • 1214 Der deutsche König Friedrich II. (ab 1220 Kaiser) und der Papst erkennen die dänische Oberlehnsherrschaft zwischen Elbe und Ostsee an. Nachdem Waldemar die Grafen von Schwerin erneut besiegt hat, müssen auch diese die dänische Oberhoheit anerkennen. Während Heinrich, Graf von Schwerin, auf Pilgerfahrt ist, besetzt Waldemar 1221 die Burg Schwerin.
  • 1227 Waldemar hat sich mit Otto dem Kinde von Braunschweig-Lüneburg verbündet. Seine Gegner erklären den Askanier Herzog Albert von Sachsen zum Oberlehnsherrn von Noralbingien. Dieser gibt die Länder Schwerin, Wittenburg und Boizenburg an den Grafen Heinrich zum Lehen. Damit gehört das Land Boizenburg jetzt auch de facto zur Grafschaft Schwerin. Waldemar wird in der Schlacht bei Bornhöved von Albert von Sachsen den mecklenburgischen Fürsten, dem Grafen von Schwerin, dem Erzbischof von Bremen und der Stadt Lübeck endgültig besiegt. Er verzichtet auf die Lehnshoheit im Norden des Reiches. Graf Heinrich nimmt Otto von Brauschweig-Lüneburg gefangen und bringt ihn in den Turm, während er Albrecht von Orlamünde unter der Bedingung freilässt, dass er die askanische Oberhoheit über Nordalbingien anerkennt. Mit dem Verschwinden des Orlamünders geht auch die Grafschaft Ratzeburg endgültig unter.
  • 1230 Im Ratzeburger Zehntlehenregister verleiht der Bischof von Ratzeburg den Zehnten in seinem Bistumssprengel. Darin ist der das Land Boizenburg betreffende Teil sehr schlecht erhalten. Wittenburg wird bereits als civitas erwähnt. Zu Boizenburg ist keine nähere Aussage erkennbar. Die Übersetzung des Boizenburg betreffenden Abschnittes lautet:

Im Lande Boizenburg ist der Graf von Schwerin solcherart vom Bischof belehnt. Im Lande Boizenburg hält Gunzelin, Graf von Schwerin, zwei Teile des Zehnten als Lehen des Bischofs von Ratzeburg, der dritte Teil ist frei für den Bischof.

Dort sind bischöfliche Einkünfte:

  • Im Dorfe Granzin (Grancin) … sind für den Bischof die Zehnten abgelöst … XXIIII, XX,
  • Nieklitz (Niclesse) XII, Klimprow (Calinterowe) IIII, Niendorf (Niendorpe) …, Bahlendorf (Balendorpe) …, Karrentin (Carpentin) VII.
  • In der Curie Bengerstorf (Bunserstorpe) VI, Dersenow (Darsenowe) V, … , Zahrensdorf (Tsarnekestorp) XII,

Blücher (Bluggere) IIII, Lüttenmark (Lvttekemarc) IIII, Leisterförde (Leisteruorde) IIII.

  • Das ganze Dorf Bennin (Benin) ist frei gemacht für den Bischof in Feldern und Wäldern, Weiden und Wiesen, welche Herzog Heinrich dem Bischof von allen Diensten befreit gewährt hat. … old… im Lehen vom Bischof haben frei.

Hildegund hat III. In Granzin Wilhelm II, (N)ebande (Neibein) derselbe V, Tessin Reimbold …, (G)amnetin Theoderich Man II, Gallin Gerard II.

Das Dorf (N)ebande (Neibein) hat zwischen Granzin und Bennin gelegen. Auf der Benniner Feldmark befindet sich östlich des Waldes der Acker mit dem Flurnamen Neibein. Die Sage berichtet von einer untergegangenen Stadt Neibein.

  • 1245 "Gunzelin, Graf von Schwerin, überlässt dem Bischofe von Ratzeburg alle seine Rechte in Bosow (Boissow, D.G.), Benin und Dodow“ (Regestentext MUB 566):

Aus der Urkunde:

   „ … für unsere und auch der Eltern Sünden die Dörfer Bosow (Boissow), Benin (Bennin) und Dadow (Dodow), in unserem Gebiet gelegen, von aller unserer Gerichtsbarkeit, welche wir dort haben und haben werden, frei machen, für Frieden sorgen ist der Wille in der Zukunft, soweit in der Vergangenheit zwischen uns und dem Herrn meinem Bischof und besagter Kirche öfter zu beobachtende Gelegenheit zu entstehender Zwietracht. Ja wahrhaftig unsere Gerichtsbarkeit in den festgesetzten Dörfern schuldig oder gewöhnlich ausüben, bei fernerer Gewalt ausgedehnter Ungewohnheit/Unbekanntheit und Unschuld, worüber gegen unsere beargwöhnten Ursprünge von ihren Gewalttätigkeiten/Übeltaten mein Herr und die Kirche ohne unser öfter vorgenanntes Entgegenstellen. Deshalb  alle Vorzeichen oder Streitigkeiten über Material (Holz) freiwillig/gern beruhigen, genannten Dörfern ruhig unser Entgegenkommen Befreiung vom Brückenwerk und Burgwerk oder was anders und alle Bitten oder jede Art von Besteuerung oder die Gerichtsbarkeitdes Lantthincs und des Etthincs; Gerichtsbarkeit auch des Halses und der Hand und irgeneine Gerichtsbarkeit in genannten Dörfern, die bis dahin reserviert waren, gründlich verzichten.“
  • nach 1300 verursachen Missernten Hungersnöte in Mecklenburg
  • 1371 Die Gebrüder von Züle auf Camin und Gudow verkaufen das Dorf Klemperow an das Kloster Zarremtin, um das Recht der Aufnahme zweier Töchter des Vollrath von Züle in das Kloster zu erreichen. Das Dorf Klemperow dürfte sich auf dem Klimprower Berg nahe der Grenze zu Nieklitz befunden haben. Auf der Nieklitzer Feldmark befindet sich zudem an der Kleinen Schaale nahe dem Holzkrug auch ein Klempower Moor, das sich auf das Dorf Klemperow beziehen wird.
  • 1412 In Boizenburg kommt es zu einer Zusammenkunft der Herzogin Agnes, sowie der Herzöge Albrecht und Johann mit Vertretern der Hansestadt Lüneburg, die sich von der Abhängigkeit von Lübeck freimachen will. Lüneburg erhält ein Privileg für den Bau eines Kanals von Boizenburg nach Wismar über die Schaale. Die Mecklenburger wahren sich die Oberhoheit auf der Wasserstraße, versprechen aber die Lüneburger im Falle eines Krieges mit dem Lüneburger Fürsten zu beschützen. Dafür dürfen die Lüneburger keine befestigten Stapel- und Hudeplätze einrichten. Für jede Last Salz ist in Boizenburg ein Zoll von 4 Schilling lübisch zu entrichten, während auf der Rückfahrt das Handelsgut der Lüneburger zollfrei ist.
  Dieses Privileg für die Hansestadt Lüneburg berührt auch das Dorf Bennin als Schaaleanlieger. Auf dem Gebiet der heutigen Benniner Ortsteile Tüschow und Schildfeld entstehen Stauanlagen, die der Zuführung von Wasser für die Schleusung der talwärts fahrenden Boote sichern sollen. Das Privileg führt zu wechselseitigen Klagen der Magistrate von Boizenburg und Lüneburg, da die Städte sich durch Handlungen der jeweils anderen Stadt in ihren Rechten beeinträchtigt fühlten. Der Kanal wird etwa 1564 fertiggestellt. In der Zeit des Kanalbetriebs werden Anwohner zum Treideln angestellt. 

Erst 1855 verzichtet Lüneburg vollständig auf seine Rechte an der Schaalfahrt, auf die Erhebung des Schaalzolls in Kölzin und Blücher und tritt die Zollgehöfte an die großherzogliche Kammer ab und wird gleichzeitig von allen Instandhaltungspflichten entbunden. Im Jahre 1874 regelt ein Regulativ die Instandhaltung der Schaale durch die Anlieger zwischen der Schildemündung und der Mündung in die Sude.

  • 1448 Ersterwähnung von Schild(feld). Werner von Marsow, der häufig als Zeuge in Urkunden auftritt, und sein Sohn Werner auf Zahrensdorf verkaufen an Gerd Bassewitz ihre „erflyken houen und dat gantze gut, dat dat Schylt ghenomet ys, belegen tusken twen wateren, also der Doberschen [Schilde] unde der Schalen … dat horet to deme Schylde, an deme Kerspel to Grantzyn belegen, myt allem akkere buwet unde ungebuwet.“ 1538 zahlen die Benniner Landbede für die Nutzung der wüsten Felder Schilt und Tuskow (Tüschow).
  • 1453 Bennin ist im Landbederegister des Landes Boizenburg mit seiner Landbede und mit den Namen der Hufenbesitzer aufgeführt. Es zahlen
 *Gereke Wichen,
 *Cristen,
 *Holsten,
 *Linouwe,
 *Greve,
 *Hinrik Wichen,
 *Hans Henninges,	
 *Hans Berchmann,
 *Rump und 
 *Moller			je 1 M, 
 *Beneke Tamme			12 Schillinge,
 *Lutke Greben, Henneke Boddeker und Beke Drinkgerne	 
  zahlen nichts.

Die Zahlung der Landbede war eine „öffentlich-rechtliche“ Abgabe an den Landesherrn, die auch von den Bauern der geistlichen Territorien zu zahlen war.

  • 1462 Im Landbederegister findet sich der Eintrag „Bennyn in deme olden register 10 M

noch eimal „Bennyn van 14 hoven unde molen hebben nicht geven“ Nun wird erstmalig eine Mühle in Bennin genannt, 1453 bereits „Moller“.

  • 1468 „Bennyn 12 M“
  • 1473 Im Landbederegister wird „Hinrik Rumpt, burmester“ genannt. Die späteren Schulzen wurden zu dieser Zeit noch Burmester, hochdeutsch Bauermeister, genannt.
  • 1496 Das Kaiserbederegister nennt für Bennin die Namen der zahlungspflichtigen mit der Zahl der zugehörigen Personen:
    *Gercke Rump		4 Personen
    *Bertoldt Schroder	        3 P.
    *Hinrick Claver		2 P.
    *Pawel Christ		3 P.
    *Heyne Crabbe		2 P.
    *Hans Holsten		2 P.
    *Henrick Henniges	        6 P.
    *Jurgen Greven		3 P.
    *Heinrich Wychen   	       4 P.
    *Henecke Wichen	        3 P.
    *Hinrick Lutke		3 P.
    *Titke Pingh		3 P.

für die 4 fl. (Gulden) und 8 ß (Schillinge) zu zahlen sind.

Die Personenzahl beinhaltet nur die Erwachsenen, so dass die Zahl der Einwohner des Dorfes größer gewesen sein dürfte als die genannte 38 Personen. Kinder, Gesinde, und nicht Steuer zahlende Einwohner sind nicht genannt.

1503 Der Ratzeburger Bischof Johannes von Parkentin lässt die dem heiligen Dyonysos geweihte Benniner Kapelle als Filiale von Granzin erbauen.

Datei:Bennin.Kapelle.jpg
Die Kapelle in Bennin 1998, Archiv Greve
Datei:Bennin Kapelle.Geschichte.jpg
Die Geschichte der Kapelle in Bennin aus Schlie Kunstdenkmäler ...
































3. Die nachreformatorische Zeit bis 1648

  • 1538 Doppelte Landbede zahlen:

Tho Bennyn:

Hinrich Rump 2 Mark Achim Kroger 2 M. Hans Wyche 2 M. Wylke Wyche 2 M. Arendt Arendes 2 M. Pawell Wyche 2 M. Hans Nielandt 2 M. Pawell Christh 2 M. Tytke Greve 2 M. Hinrich Hengevos modo Peter Heninges 1 M. Thies Scroder 1 M. Clawes Lutkens 1 M. Tytke Holste 8 ß Hinrich Christ 8 ß Gerike Stopell 8 ß Hans Boddiker 8 ß de Bur samptlich vor twe wuste velthmarke, de Schilt und Tuskow genannt 8 Mark. 2 Mark zahlen die Vollhüfner, 1 Mark die Halbhüfner und 8 Schillinge (1/2 Mark) die Viertelhüfner.

  • 1543 Im Amtsregister wird erstmalig die Schildmühle genannt, die anstelle der Zahrensdorfer Mühle zur Amtsmühle wurde. Vermutlich wurde die Zahrensdorfer Mühle im Zuge des Ausbaus der Schaalfahrt aufgegeben.
  • 1553 Boizenburger Amtsregister 1 oßen van Grantzin und

Bennyn Offenbar haben die Granziner und die Benniner gemeinsam einen Ochsen gegeben.

  • 1554 Im Boizenburger Amtsregister zahlen die Benniner an Ablager-Geld und Pachthaver
   * Hinrich  Wichen	18 ß (Schillinge), 8 Scheffel
   * (Pavel Wichen)	18 ß,		
   * Achim Kroger	12 ß, 8 Schfl.,
   * (Achim Koster)	 6 ß,
   * Marquart Nigelant	18 ß, 8 Schfl.    		 
   * Achim Greive    18 ß, 8 Schfl.
   * (Titteke Greve)	      8 Schfl.
   * Claves Klockman   18 ß, 8 Schfl.
   * Idel Arens	18 ß, 8 Schfl.
   * Pavel Christ	18 ß, 8 Schfl.
   * Peter Hengevos    12 ß, 4 Schfl.
   * Thies Bene(Beneke) 6 ß, 4 Schfl.
   * (Thies Bentin)       3 ß,					  
   * Hans Bolte         4 ½ ß,					  
   * Claves Iske	 4 ½ ß,				   
   * Gerke Sthopel      4 ½ ß,
   * Hinrich Christ     4 ½ ß,					  
   * (Henneke Lutekens)	      4 Schfl.

Die eingeklammerten Namen bezeichnen offenbar die Nachkommen des vorhergehend genannten Bauern. Für das Ablager (Quartiernahme des Landesherrn bei Jagden und Reisen) wurde von allen bäuerlichen Untertanen eine Abgabe in Geld oder Naturalien erhoben unabhängig davon, wo das Ablager stattfand.

In den Registern ist die Kontinuität der Familien interessant.

  • 1555 Amt Boizenburg, Ablager

Es zahlen Hinrich Wichen, Hinrich Wichen, Achim Kroger, Markus Nigelanth, Titteke Grove, Hans Klockman, Idel Arenth und Pavel Kruße jeweils 3 Schillinge und 2 Scheffel Hafer, Thes Beneke (Ties Bentin), Peter Hengevos und Henneke Luttekens jeweils 1 Schilling 6 Pfennige und 1 Scheffel Hafer, weiterhin Hans Bolthe, Claves Jeske, Gerke Sthoppel und Hinrich Christh jeweils 9 Pfennige und außer H Crist) 2 fat Hafer

  • 1560 Doppelte Landbede zahlen in Bennin:

Henrich Rump, Achim Kroiger, Hans Wiche, Claus Klockemann, Arend Arendß, Henrich Wiche, Claus Nigelanth, Paul Christh, Titke Greve jeweils 2 Mark für eine Vollhufe Peter Henningß, Merten Schroder, Claus Lutkens jeweils 1 Mark für eine Halbhufe Lutke Holste, Gereke Stoppel, Hans Boddicker, Henrich Christh jeweils 8 Schillinge für eine Viertelhufe, geben di Benyner samptlich von den wusten feldern Schilde und Tuskow 8 Mark.

  • 1565 Laut dem Amtsregister liefern die Benniner für das Ablager Hafer an das Amt.

Hinrich Wichen, Paull Wichen, Achim Kruiger, Claus Nigelant, Achim Grieve, Claus Klockeman, Arendt Arends, Paull Christ jeweils 8 Scheffel Peter Hennings, Merten Beneke, Henneke Lutke jeweils 4 Scheffel „Ablagergeldt vor 10 ½ huifen 9 fl 4 ß 6 & (Gulden, Schillinge, Pfennige), giftschape 2 (zu gebende Schafe), die pauren semptlichen von einer wusten feldtmarck 6 fl.“

  • 1565 Eine verheerende Pestepidemie entvölkert mehrere Dörfer an der unteren Schaale. Inwieweit Bennin betroffen war, geht aus der Quelle nicht hervor.
  • 1569 das Register der doppelten Landbede nennt wiederum die Namen der Abgaben zahlenden Bauern in Bennin:

Heinrich Wiche, Achim Kruiger, Hanß Wiche, Willeke Wiche, Arendt Arendes, Hanß Nigelandt, Pawel Wiche, Titke Grieve zahlen jeweils 2 Mark Paul Christ zahlt 3 M „von einer huiffen und vom kroege Peter Hennings, Tike Schroder, Claus Luidtkens, zahle jeweils 1 M für eine Halbhufe Titke Holste, Gereke Stapel, Hanß Boedicker, Henrich Christ zahlen jeweils 8 Schillinge für eine Viertelhufe. die pauren semtlichen vom felde Tüskow und zum Schilde 7 M 12 ß

  • 1570 doppelte Landbede

Die Namen weichen nur geringfügig ab. Es zahlen Heirich Wiche, Achim Kruger, Hanß Wiche, Wilke Wiche, Arendt Arendes, Hanß Neiglandt, Pawel Krist und Chim Greve jeweils 2 Mark, Pawel Wiche „von einer huefen und krueg“ 3 Mark, Peter Hennings, Ties Schroder und Claus Ludtkens jeweils 1 Mark, sowie Tidtke Holste, Gerke Stapel, Hans Bodecher und Heinrich Krist je 8 Schillinge.

  • 1570 Herzog Christoph von Mecklenburg unterbindet als Administrator des Stiftes Ratzeburg – das Bistum ist im Jahre 1554 aufgelöst und in ein evangelisches Stift umgewandelt worden – vorübergehend den Verkehr auf dem Schaalekanal durch einen übergelegten Baum, weil er im Bereich des Dorfes Bennin durch seinen Herrschaftsbereich verläuft.
  • 1573 Landbederegister

Es zahlen Hinrich Hannemann, Chim Kruger, Chim Rump, Willike Wiche, Hinrich Arendeß, Hinrich Wiche, Hanß Nielandt, Paul Christ und Achim Greve jeweils 1 Mark, Cim Rump zusätzlich 8 Schillinge „vom kruge“, Peter Henniges, Merten Kruße und Clauß Lutkens 8 Schillinge, sowie Clauß Jiseke, Chim Stapel, Hanß Bolthe und Hanß Krist je 4 Schilling, zusätzlich „die pauren semtlichen vom felde Tußkow und Schilde 3 M 14 ß.

  • 1577 Amtsregister

Es liefern Hinrich Wiche, Paul Wiche, Achim Kruger, Claus Nielandt, Achim Greve, Clauß Klockman, Arendt Arendes und Paul Christ je 8 Scheffel, sowie Valentin Henniges, Merten Kruße und Hehnneke Lutkens je 4 Scheffel Hafer. „Ablagergeldt für 10 ½ huefen 9 fl 4 ß 6 & (Gulden, Schillinge, Pfennige), giftochse siehe Grantzin giftscheffe 2. Die paurn semptlichen von einer wusten feldtmarke 6 fl.“

  • 1579 Kirchenhebung

Im Kirchspiel Granzin geben die „hufener ½ Scheffel rogken und der kotener 1 fass“. Aus Bennin erhält der Pfarrer 7 Scheffel Roggen. „vom hofe tußkow hat er nichts zu heben, sondern Jochim Czule gibt ihm nach seinem guten willen. Da soll ehzeits ein dorff gelegen sein, den meisten acker davon haben die Beninschen zur pacht. „ Die Bodener geben dem Küster“ jeder halben Schffl. rogken und einen halben schffl. habern“

  • 1584 Doppelte Landbede

Es zahlen Chim Hannemann, Chim Kroger, Chim Rumpf, Clauß Wiche, Heinrich Arents, Heinrich Wiche,, Clauß Nielandt,Pawel Christ und Chim Greve jeweils 1 Gulden und 8 Schillinge, dazu Chim Rumpf „vom kroge“ 16 Schillinge, die Halbhüfner Harmen Wich, Clauß Schmit und Clauß Luetkenß je 8 ß, letzterer „idem vom schmideambt“ 8 ß, der koster vom schneiderambt 4 ß, Chim Schroder vom hagkwerke 4 ß. (Hackamt Bozenburg ist das Amt der Kaufleute, somit hat Chim Schroder offenbar als Kaufmann gehandelt). Chim Greßmann wird als „muller aufm Schilde“ genannt

  • 1587 in einer von Daniel Freese im Auftrage des Lüneburger Rates gezeichneten bildhaften Karte ist das Dorf Bennin mit einigen Häusern dargestellt, auch die Brücke über die Schaale bei Bennin, die Schildmühle, die Walckmühle beim Karrentin, das Gut Tüschow mit einem Herrenhaus und die Schäferei Vietow (Fincow) sind zu sehen, ebenso auch Holzstapel an der Schaale oberhalb der Schildemündung.
  • 1590 Kirchenhebung

„Bennin, gibt iglicher ½ Schffl. Rogken“ Chim Rump, schultze, Ties Beneke, Chim Havemann, Jochim Wyche, Achim Kruger, Peter Hennings, Claws Nielandt, Tidtke Greve, Hans Wyche, Hinrich Arens, Claws Ludtkens, Claws Christ, Kossaten Hans Bolte, Jochim Gißeke, Jochim Schloppel, Hinrich Christ, Bodener Peter Luberts 2 ß, Jochim Bullups 2 ß, Hinrich Klockeman, Jochim Klockman, Jochim Hagemann, Gereke Rump,

  • 1598 Kirchenhebung

Hinrich Rump, Matthias Beneke, Achim Hamman, Achim Wiche, Achim Kroger, Peter Hennings, Claus Nielandt, Titke Greve, Hans Wiche, Hans Arends, Claus Luetke, Achim Christ“ je ½ Schffl. rogken

die Koeter 1 vatt: Hans Bolte, Chim Jyßeke, Chim Stoppel, Hinrich Christ,

„bödener geben 2 ß vor den rogken“: Peter Lubbert, Jochim Arneke, Hinrich Suelstorp, Gerke Rump, Claus Christ, Jurgen Gruttmaker auf Tuskow“


anderes Verzeichnis des Küsters die hovesteden: Chim Rump, der schultze, Ties Beneke, Chim Hannemann, Chim Wiche, Chim Kroger, Peter Henninges, Clawes Nielandt, Tiecke Greve, Hans Wiche, Hans Arndes, Clawes Luitken, Clawes Krist, je „½ Schffl. rogken“ und „½ Schffl. habern“

die katesteden: Peter Lubberdt, Chim Jisseke, Chim Stoppell, Hinrick Krist, Gercke Rump, je 1 Schillling


Bei diesem Register ist auffällig, dass nun wie erstmalig 1590 Chim Rump als Schultze genannt wird. Die Namen der beiden Verzeichnisse weichen teilweise voneinander ab, da sie zum Einen vom Pfarrer und zum Anderen vom Küster verfasst sind. Insbesondere fällt auf das Peter Lubbert und Gerke Rump einmal als Köter und dann als Bodener (Büdner) genannt werden. Einige Namen werden erstmals genannt, wie Arneke, Suelstorp und Gruttmaker, dieser in Tüschow.

In der Tabelle wird deutlich, dass einige Namen wie Rump, Wich, Christ, Greve und Hennings seit 1453/1496 bis 1598 durchgängig vorhanden waren. Andere wie Lutkens, Nieland und Arends kommen wenig später hinzu, bleiben aber, während wieder andere nur vorübergenhend vorhanden sind. Teilweise erscheinen sie später wieder, wie Schröder, Klockmann, Kruse und Beneke.

Archiv Greve
  • vor 1600
Grundriss des von Engel in Ramm bei Lübtheen ausgegrabenen Vorläufers des Hallenhauses, nach Baumgarten, Archiv Greve

Nach Baumgarten ist das in den 1950er Jahren abgebrochene alte niederdeutsche Hallenhaus der Hufe 10 mit dem sogenannten „Boizenburger Gefüge“ noch vor 1600 erbaut worden. Es wies zwar an seinem Torgiebel die Jahreszahl 1709 auf. Das von Baumgarten erkannte Gefüge deutet jedoch auf ein etwa 120 Jahre älteres Baujahr hin. Im ausgehenden 16. Jahrhundert entwickelte sich erst die spätere Form des niederdeutschen Hallenhauses, das lange Zeit als Niedersachsenhaus oder Altsächsisches Haus bezeichnet wurde. Im Bereich der Nordseeküste in Butjadingen und auch an Dorfwüstungen in Mecklenburg (Ramm bei Lübtheen, Hungerstorf bei Grevesnühlen) weisen sie noch sehr einfache hallenartige Hausgrundrisse auf. Mit dem Boizenburger Gefüge sind u.a. die Häuser der Hufen 13 (1632, jetzt von Walsleben) und 14 (ehemals Hinzmann) in Groß Bengerstorf errichtet worden.

Grundriss des von Engel ausgegrabenen Rammer Hauses nach Baumgarten:

Datei:Bennin Hufe 10.Baumgarten.jpg
Hallenhaus der Hufe 10 in Bennin, nach Baumgarten, Archiv Greve

Bennin, Hallenhaus der Hufe 10 (letzter Besitzer Struckmann)


Fach als Butze genutzt. Abgesehen von diesen Wohnnischen besaß das Haus Bennin – bereits seit seiner Errichtung – als weiteren Sitzraum eine Stube, allerdings nicht die dort zuletzt angetroffene. Nach Ausweis des alten Rähmendes muß das Kammerfach zunächst beträchtlich schmaler gewesen sein. Dieser Stube zur Seite ist - wie in jüngerer Zeit – eine Kammer anzunehmen. …

Vermutlich aus dieser Zeit stammt auch das noch bewohnte Hallenhaus der Hufe 14

Kossatengehöft in Bennin, Archiv Greve

(ehemals Garber, jetzt Nikolaus/Pettera).


1604 tritt die Pest wieder in Mecklenburg auf (nach Klaus Finck)

1618 bis 1648 überzieht der Dreißigjährige Krieg das Deutsche Reich, auch Mecklenburg und führt zu großen Verlusten an Menschenleben und Schäden in Dörfern und Städten.

1620 anlässlich einer Kirchenvisitation beklagt sich der Granziner Pfarrer Jonas Angelus den schlechten Besuch der Gottesdienste in Bennin. Die Kapelle und der Glockenturm seien in schlechtem baulichen Zustand. Die Benniner beherrschten den Katechismus nur sehr mäßig. Die Kapelle verfüge nicht über eigene Einnahmen aus Abgaben. Reparaturen wären nur durch Sammlung von Geldern und Materialien bei den Gemeindegliedern möglich. Als Kirchenjuraten nennt er Thies Benecke und Hans Arens. Der Gottesdienst finde nur alle 3 Monate statt. (nach Klaus Finck)

1640 Tabelle nach der Amtsbeschreibung für das Amt Boizenburg

Tabelle zur Beschreibung des Amtes Boizenburg 1640, Archiv Greve

1640 Tabelle nach der Amtsbeschreibung für das Amt Boizenburg

Die Tabelle stellt zur Verdeutlichung der Kriegsschäden die Stellenbesetzung in den Dörfern des Amtes für die Jahre 1618 und 1640 dar. Da Bennin seinerzeit nicht zum Amt Boizenburg gehörte, ist das Dorf nicht genannt. Die Verhältnisse dürften aber übertragbar sein.

Eine Kirchenvisitation im Jahre 1641 sagt aus, dass in Bennin 4 Hufen, eine Kossatenstelle und eine Büdnerstelle wüst lägen. Eine im Jahre 1635 vom Stift Ratzeburg nach Bennin gesandte Kommission fand ein von seinen Bewohnern verlassenes Dorf vor.

1648 In Münster und Osnabrück wird der Westfälische Frieden geschlossen, der den Dreißigjährigen Krieg beendet. Ein Ergebnis dieser Friedensverhandlungen war es, dass das Stift Ratzeburg, das frühere Bistum, aufgelöst wurde und das Stiftsland als Fürstentum Ratzeburg dem Herzogtum Mecklenburg als Entschädigung für die dem Königreich Schweden zugesprochenen Landesteile und Rechte (Stadt Wismar, Ämter Poel und Neukloster und Nutzung des Warnemünder Zolls) zugesprochen wurde. Dadurch wurde Bennin Bestandteil des Domaniums (herzoglicher Besitz), blieb aber im Fürstentum Ratzeburg, speziell im Amt Schlagsdorf. Als im Hamburger Vergleich 1701 das Herzogtum Mecklenburg in Mecklenburg-Schwerin und Mecklenburg-Strelitz aufgeteilt wurde, erhielt Mecklenburg Strelitz das von seinem Kernland getrennt liegende Fürstentum Ratzeburg, das ihm eine Stimme im Reichstag brachte.

4. Entwicklung des Dorfes im 17. und 18. Jahrhundert. Bennin als Bestandteil des Fürstentums Ratzeburg

  • 1667 Amtsbeschreibung (Boizenburg)

Das Feld Schilde ist gegen eine jährliche Pachtzahlung von 133 Talern und 44 Schillingen an die Benniner verpachtet. (nach Klaus Finck)

  • 1680 In diesem Jahr soll ein Prüß die spätere Hufe 2 übernommen haben.
  • 1682 Die im Dreißigjährigen Krieg zerstörte Benniner Kapelle wird neu errichtet. Dabei wird auch der aus dem Achteck entworfene Chorschluss hergestellt.
  • 1689 Aus Bennin werden zwei „Hexen“ in Schönberg angeklagt und hingerichtet, am 19. Juni Sophie Nieland, die Frau des Benniner Hirten und am 2. August Grete Jirschen ebenfalls aus Bennin.

(nach Klaus Finck)

  • 1701 Im Hamburger Vergleich wird das Herzogtum Mecklenburg geteilt in das größere Herzogtum Mecklenburg-Schwerin und das Herzogtum Mecklenburg-Strelitz. Dieses besteht aus zwei Landesteilen, die etwa 200 km voneinander entfernt liegen. Der größere Teil ist das historische Land Stargard um Strelitz und Neubrandenburg, der kleinere das Fürstentum Ratzeburg, das aus dem ehemaligen Stiftsland besteht mit einem Kern um Schönberg und einer Anzahl von Exklaven in den Herzogtümern Lauenburg und Mecklenburg-Schwerin, zu denen auch Bennin gehört. Bennin ist dem Amt Schlagsdorf zugeordnet.
  • 1704 Die Pastoren aller Pfarren in Mecklenburg berichten über den Zustand ihres Pfarrsprengels. In den Berichten sind die Namen der in den Dörfern eingepfarrten Beichtkinder (Einwohner) aufgeführt. Die Namen der Benniner Gemeindeglieder fehlen jedoch. Der Pfarrer Simon Andreas Strack berichtet:

„Eingepfarrete aus der Schildmühle, ist eine Fürstl. Mühle und gehöret unter das Ampt Boitzenburg.

  • Gradtschof, Jochim 55 Müllermeeister
  • Anna Sophia 30 E

Kinder: Anna 14 - August 10 - Ludwig ¾

  • Brüll, Fridrich 38 Mühlenknecht
  • Hostman, Pagel 22 Lehrjunge, Tellau
  • Burmeisters, Dorthie 28 Magd
  • Zimmerman, Johann 76 Kuhhirte"

„Noch ist ein Dorf zu Grantzien eingepfarret mit Namen Bennien, gehöret dem Hertzog von Strölitz, zum Stift Ratzeburg. Dieses Dorf hat sich nicht wollen anschreiben laßen und den Küster zurückgewiesen mit der Excüse: Weil sie nicht unter Schwerinscher Jurisdiction stünden, hätten sie nicht nötig, sich diesem Befehl zu submittieren, man sollte ihnen Befehl von ihrer Obrigkeit vorzeigen: Es wohnen aber in diesem Dorf 12 Hüfner und 9 Koßaten und sind an Beichtkindern in Bennien 89 … Im Dorfe Bennien ist auch eine Capelle, gehöret dem Hertzog von Strölitz, darin wird des Jahrs 9mal geprediget: 1) Unschuldig Kindertag, 2) Fastelabend, 3) Mittwoch nach Ostern, 4) Mittwoch nach Pfingsten, 5) Mariä Magdal:, 6) Creutzerhöhung, 7) Dionysii, 8) Allerheiligen, 9) Thomätag. In dieser Capell communiciren die Hauswirthe alle miteinander, wenn ihre Zeit kompt, doch aber nicht alle auf einmal. Wann in der Benniener Capelle geprediget wird, so muß der Pastor selbst dahin kommen, aber nach Hause müßen die Leute ihn wieder fahren. Dies Dorf Bennien lieget etwas weiter von Grantzien als Greven und Gallien, will fast eine halbe Meile sein. Es laßen die Benniener alle ihre Toten auf dem Capellenkirchhof begraben. Specification der Intraden und Einkünfte des Pastors von Grantzien: Stehend Geld hat der Pastor nichts. … Meßkorn aus Bennien: Daselbst sind 12 Hüfener, geben wie die andern Dörfer (Granzin, Greven und Gallin): je ½ Schfl. Roggen und ¼ Schfl Gerste, 3 Koßaten geben ein jeder ¼ Schfl.Rogken und ¼ Schfl. Gersten. Noch sind 5 Kifner, geben kein Korn, einer gibt 1 (?), die andern nichts. Thut 7 Schfl. Rogken, 3 ¼ Scfl. Gersten. … Der Hof Tüschau gibt auch 2 Schfl. Rogken und 2 Schfl. Gersten, wie auch 2 Schfl. Erbsen Wittenb. Maaß. Noch ein Koßate aus Tüschau gibt ½ Schfl. Rogken Boitzenb. Maaß. Noch sind 3 Katen in Tüschau, ein jeder gibt eines für alles an Gelde 22 ß. Vom Hofe Tüschau wird auch alle Jahr 1 gute Seite Speck, davon bekömpt der Küster bald die Helfte. Noch gibt der Hof Tüschau 2 Mk an Opfer, davon kömpt an den Pastor 1 Mk, die ander Mk kompt an die Kirche. … Die Schildmühle gibt dem Pastori frey mahlen. Noch gibt ein jeder Hüfener und große Koßate (die Kifner ausgeschloßen) in den 3 Dörfern Greven, Gallien und Bennien, dem Pastori alle Jahr eine Mistbahre voll Heu, als 2 Kerle tragen können, und dabey 6 Korngarben, als 2 Garben Rogken, 2 Garben Gersten, 2 Garben Habern. Grantzien gibt nichts, weil sie gantz keine Wiesen haben. Die Benniener aber haben mir solches Heu im vergangenen Jahr auch entzogen, darumb, weil sie das Schildfeld haben verlieren müßen, und solches an den H. Küchenmeister Lefers an der Schaale, und an den Schildmüller Jochim Gradschaft, ist verheuret worden und selbst kein Heu gewinnen können. Solches aber muß an den Hertzog von Strölitz geklaget und sein Ausspruch darüber erwartet werden. …“ Offenbar ist die vom Pfarrer angesprochene Beendigung der Pacht des Schildfeldes eine Folge des Hamburger Vergleichs, weil Bennin und das Schildfeld dadurch in verschiedenen Herzogtümern liegen.

Da Bennin nicht im Beichtkinderverzeichnis aufgeführt ist, sollen nun einige Angaben aus den Kopulationsregistern (Heiraten) folgen .

Kopulationsregister der Pfarre Zahrensdorf (vor 1704):

  • 1669 H. Rudolff Rump, Bennin heiratet Ann Elis. Trilken aus Gr. Bengerstorf,
  • 1676 Jochen Jenkel Bretzin heiratet Elisabeth Glockmanns aus Bennin
  • 1704 heiratet Cathrin Nieland aus Bennin den Kl.Bengerstorfer Jochim Prick (Pinck?)

Lise Ahrendts aus Bennin heiratet H. Hintzmann aus Zahrensdorf Maria Böckens aus Bennin heiratet H.Kruse aus Tessin

Kopulationsregister der Pfarre Granzin 1704 bis 1750:

  • 1704 Peter Hennings, HW. heiratet Anna Marg. Bencken, Vater Marten
  • 1705 Hanß Lübcke, Leineweber Bennin heiratet Wwe. Anna Hafeman, Bennin
  • 1731 werden genannt Martin Behncke der Anna Maria Wich heiratet, Vater Hanß Wich,

auch genannt Peter Hennings aus Bennin

  • 1732 heiratet ein Hanß Jürgen Willen aus Bennin, Vater Thieß Willen,

Hinrich Ahrens HW, Bennin heiratet Wwe. Cath. Wegner, Bennin

  • 1733 Anna Maria Wich, Wwe. von M.Behncke heiratet Hintzmann, Zahrensdorf
  • 1733 Martin Behncke, HW, 1733
  • 1733 genannt: Jochen Wilhelm Nieland, Vater Hanß Nieland, Hauswirt und Jurat, Bennin

und dessen Schwester Anna Elisabeth, die jeweils heiraten, auch genannt: Martin Hennings, V. Hauswirt Peter Hennings, Bennin, der heiratet

  • 1734 Jochen Hinrich Behrends, Hochfürstl. Holzvogt und Schulze zu Bennin heiratet (Heitsche) Dorthie, (Holzvogt), Schulzen u. Kirchen-Juraten Hanß Wilhelm Rumpffs Wwe, Bennin
  • 1737 Knecht Joh.Jürgen Bruhns, Bennin heiratet Anna Catharina Wich, Bennin
  • 1737 Jürgen Pamprien, Schneider, Bennin heiratet …
  • 1737 Joh. Hinr. Banthin heiratet Cath Elis. Lemm aus Greven, Vater Hans Jürgen
  • 1738 Jochen Stieger Wwer. Bennin heiratet Trien Liesche Rumpf, V. Hauswirt in Bennin, *1738 Johann Christoph Neuland, HW, Bennin, V. HW. Hanß heiratet *1738 Anna Catharina Stieger, V. Hans Jochen, HW, Bennin
  • 1738 Johann Jochim Bläffert, Schuhmacher, Bennin, Vater aus Wollin, heiratet Anna Maria Steinmann, V. Hans Hinrich Tischer-M., Bennin,

auch genannt: Johann Banthin, Wwer. HW, Bennin.

  • 1739 Hanß Neuland, HW Bennin , Vater Hanß, HW und Jurat Bennin heiratet Thriene Grethe, HW Jochen Schröders Wwe. Bennin,
  • 1739 Claß Jochen Wich HW, Vater Jochen Bennin heiratet

Anna Grethe Hennings, Vater Peter Hennings

  • 1740 Jürgen Christoph Prüß, Wwer, Schmied, Bennin heiratet …
  • 1743 Hinrich Wich, Wwer. Bennin heiratet …
  • 1743 Hanß Niclaß Hagemann, Rademacher in Bennin, V. Peter das. heiratet Anna Catharina Behncke, Vater HW Jürgen daselbst
  • 1743 Johann Jürgen Klockmann, HW Granzin, Vater HW Jochen in Bennin heiratet Anne Lene, Jochen Martens Wwe. Granzin
  • 1744 Anna Ilsche Behncke, Vater HW. Marten B. Bennin heiratet …
  • 1744 Jürgen Behncke, Wwer. Bennin heiratet Wwe. Marie Dorthie Stuhlmacher (Tüschow?)
  • 1745 Martin Behncke Hw, Bennin, Vater Martin, heiratet Marie Dorthie Böck, V.Christian, Bennin
  • 1745 Conrad Hanß Stieger, HW. Bennin, V.Hanß Jochen das. heiratet Cath. Dor. Vater Peter das.
  • 1745 Hanß Peter Mancke HW. Bennin, V. Johann, Marsow heiratet Wwe. Anne Grethe Lange, Bennin
  • 1745 Hanß Christoph Wegner, HW. Bennin, Vater Johann heiratet Thriene, Jochen Hinrich Ahrens Wwe.
  • 1746 Thrien Ilsche Wich, Vater HW. Jochen, Bennin heiratet …
  • 1746 Jochen Hinrich Klockmann, HW., Vater Jochen, Bennin heiratet *1746 Marie Liese Ahrens, V. Jochen Hinrich, HW. in Bennin
  • 1746 Jochen Hinrich Prüß, Wwer, Schmied, Bennin und

Lucie Margarethe Hennings, Vater Peter H.

  • 1748 Hans Hinrich Prüß, Vater HW Hans Hinrich, Bennin, heiratet Catherine Lucie Wegner, Vater HW Jochen, Bennin

1750 Jochen Christian Trilke Gr. Beng., Vater Holzvogt Joch. Adam heiratet Lucie Catherine Rump, V. Holzvogt Hans Wilhelm in Bennin

Kontinuität der Familiennamen in Bennin zwischen 1670 und 1800, Archiv Greve

Es kann festgestellt werden, dass die bereits in den Registern seit 1453 in Bennin festgestellten Familiennamen teilweise bis in das 18. Jahrhundert hinein noch vorhanden sind, so dass die oben festgestellte Kontinuität sich bei den Namen Rump, Wich, Nieland, Ahrens und Hennings, auch bei Klockmann, weiter fortgesetzt hat. In der Frühzeit häufige Namen wie Christ und Greve sind nun nicht mehr in den Registern vorhanden. Neue Namen wie Prüß, Behrens und Bantin, die später häufiger genannt werden, treten nun auf.

Kopulationen 1751 bis 1800

  • 1751 Jürgen Andres Behnke, Vater Jürgen HW Bennin heiratet Anna Christina Hagemann, Vater Peter, Rademacher, Bennin
  • 1751 Thriene Dorthie Schröder, Vater Jochen, HW Bennin heiratet Hans Hinr. Froe aus Camin
  • 1751 Simon Niclas Prüß, Wwer., Schulmeister in Bennin heiratet Anna Cath. Wulff, Vater Hanß, Schulmeister in Bantzien
  • 1752 Hinrich Jürgen Wegner, Vater Joh. HW in Bennin heiratet …
  • 1759 Jürgen Henrich Sorge, Schustergeselle heiratet Thrien Marie Diestel, Vater Christoph, Weber in Bennin.
  • 1759 Marie Liese Bantien , Vater Joh., Hausmann in Bennin heiratet einen Granziner
  • 1760 Andreas Haake, Bennien, gewesener Gefreiter unter dem Lüneburger Hattorfischen Inf.-Regiment heiratet Cath. Abel aus Gr. Bengerstorf
  • 1760 Frantz Jochim Arens, V. Jochen Hinrich, Bennin heiratet Trien Marie Nielandt, Vater Jochen Willhelm, Bennin
  • 1760 Beencke, Hans Jochim heiratet Anne Trien Lange, beide Bennin
  • 1761 Rump, Joh. Fridrich, Frstl. Schulz und Holzvoigt, Bennin heiratet Anne Marie Barckholtz, Vater der Brockmüller Barckholtz in Vellahn
  • 1762 Claus Rudolph Schröder HW, Bennin heiratet Ann Greth Hennigs, V. Martin Daniel HW Bennin
  • 1764 Christian Wilhelm Beencke heirratet Ann Greth Bantien, beide Bennin
  • 1764 Thrien Liese Hagemann, V. Hans HW in Bennien heiratet einen Granziner
  • 1765 Frantz Jochim Ahrens HW aus Bennin heiratet Bengerstorferin
  • 1766 Johann Daniel Arens, HW Bennin heiratet Marie Greth Hagemann, Vater Hinrich, HW Bennin
  • 1768 Hinrich Wegener verw. HW aus Bennin heiratet …
  • 1768 Frantz Jacob Beencke, Bennin heiratet Anna Catharina Wwe. Mütel, geb. Neuland
  • 1768 Hans Caspar Stüve, Schulz und Holzvoigt in Bennin heiratet Anna Maria Barkholtz, Wwe. Joh. Friedrich Rump, Schulze und Hozvoigt in Bennin
  • 1768 Hans Jochim Hagemann JG. aus Bennin, Mit-Meister des Schönberger Schuhmacher-Gewerks, heiratet J. Ann Dorthie Hintzmann aus Bennien (7. Ahnengeneration D.G.)
  • 1769 Lucie Ilse Demmin aus Bennin heiratet einen Groß Bengerstorfer (Mancke)
  • 1769 Hans Jochen Lange, Hauswirt, heiratet Lucie Dorthie Hennigs, Vater Marten Daniel
  • 1770 H. Christian Ernst Susemihl, Wohlgeb. Amts-Rat Tüschow heiratet Fr. Anna Christine Hinrietta, geb. Berner, Wwe. Erdmann Koch, Amts-Rat und Erbherr auf Tüschow und Beckendorf
  • 1770 Hans Jochim Christian Nielandt HW Bennien, heiratet Thrien Marie Hennigs, Bennin, Vater Marten Daniel, HW.
  • 1770 Jochim Daniel Nielandt, Schneidergeselle, Vater Joh. Christoffer, Schul-Meister, Schneider, heiratet Thrien Greth Stieger, Vater Hans Conrad, Schneider, Bennien
  • 1771 Joh. Pauli Gammelin, Schuster, Bennien heiratet Marie Liese Mundt, eine lose Person
  • 1771 Hans Hinrich Kruse, Käther aus Bennien, Vater Jochim Gr. Bengerstorf, heiratet (Wille) Catharina, verw. Jensen, Käthersfrau aus Bennien
  • 1772 Hans Caspar Stüve aus Bennin, Schulze und Fürstl. Holvoigt heiratet Anna Elisabeth Voss, Bennin, Vater Frantz Hinrich Voß, Granzin
  • 1772 Maancke, Greth Liese, verw. Beencke aus Bennin heiratet einen Hamwarder
  • 1772 Cath. Maria Diestel, verw. Sorge aus Bennin heiratet den Schuster Carl Jürgen Pulss aus Schwechow
  • 1772 und Friedrich Carl Prillwitz, Jäger bei H. Oberforst-Mstr. V. Pentz vom Schildfeld Fr. Dor. Maria Gertzen, Wwe. Pfannenstiel aus Tüschow
  • 1772 Hans Jochim Ahrens, Bau-Knecht, Vater: Jochen Peter HW. Bennin heiratet Cath. Marg. Nielandt, Vater Willh., alter HW
  • 1773 Anna Maria Tabel , Vater: Joh. Christian, Erb-Mühlenmester zum Schilde, heiratet Joh. Bernhard Beerling, Bauermeister auf Bartelsdorf, Vater: Hans Jürgen Pensionär Nicklitz, cop. Auf der Schildmühle
  • 1773 Joh. Joachim Garber, Schul-Meistr./HW. Bennin heiratet Thrien Marie Nielandt, V. Joh. Christoffer, Schul-Mstr./HW. Bennin
  • 1773 Jochim Hinrich Nielandt, HW. Bennin heiratet (Hagemann) Marie Gret, Wwe. Joh. Daniel Ahrens
  • 1773 Jochim Christian Tesch, HW. Bennien, heiratet Lucie Dorthie Hennigs, verw. Lange
  • 1775 Hans Jochim Klockmann, HW heiratet Ann Stien Beencke, Vater Marten HW
  • 1776 Jochim Hinrich Wieg, Vater Clas Jochen, HW heiratet Thrien Marie Prüss, Vater Johann Jochim, Schmied in Bennien
  • 1776 Hans Jürgen Beencke, Vater Jürgen, HW heiratet Ann Thrien Prüss, Vater Hans Hinrich HW und Capellen-Jurat
  • 1777 Erdmann Ulrich Behrens Einwohner, Bennien heiratet Anna Maria Barckholtz, Wwe. Rump, geschiedene Stüve
  • 1777 Hans Jochim Hagemann, verw. Schuster heiratet Ann Dorthie Prüss, Vater Hans Hinrich, HW/Capellen-Vorsteher
  • 1777 Hinrich Beencke, HW heiratet Thrien Marie Hagemann
  • 1777 Hans Martin Beencke, HWheiratet eine Steer aus Gallin
  • 1777 Joachim Jacob Buck, Schäfer-Knecht aus Bennin heiratet Dorthie Lisch Lammers aus Bennien
  • 1778 Hans Hinr. Kruse, HW. bennin heiratet Ann Thrien Wich, V. Hausmann Bennin
  • 1778 Jochim Christian Bruhns, HW Bennin heiratet (Hennigs) Ann Thrien, Wwe. Hans Bennin
  • 1778 Joachim Hinrich Kruse, Wwer. HW in Bennin (aus Gr. Bengerstorf) heiratet Ann Stien, geb. Beencke, verw. Klockmann, HWin.
  • 1779 Maria Hedwig Rump, Vater Joh., Wilh. Freischulz und Kirchenjurat Bennin heiratet einen Frank Joseph Wilke, der in königlich dänischen Diensten gestanden hat
  • 1779 Hinrich Christian Kruse, HW in Bennin (aus Gr. Beng.) heiratet Cath. Maria, geb. Hennigs , verw. Nielandt, Hausfrau Bennien
  • 1779 Hans Jochim Beencke aus Gr. Bengerstorf heiratet Cath. Ilsche Nielandt, Vater Willhelm, HW in Bennin
  • 1781 Hans Joachim Schröder, Vater Joachim HW Bennin heiratet …
  • 1781 Joachim Christian Bruns, HW Bennin heiratet …
  • 1781 Jürgen Hinrich Cord Burmeister, Vater Joh. Diederich, Draguner im Hannöverschen heiratet Anne Cath., geb. Prüss, Wwe. von Jürgen Beencke, HW Bennin
  • 1784 Hans Christian Hagemann, Schuster in Bennin heiratet Anna Elisabeth Prüss, V. Hausmann Granzin.
  • 1784 Cath. Dor. Beencke, Vater Hausmann Bennin heiratet …
  • 1785 Christian Burmeister, Bennin heiratet Anna Marg. Prüss, Vater Jurat, Bennin
  • 1785 Hans Wilhelm Nieland, Bennin heiratet …
  • 1785 Hans Hinrich Mütel, Bennin heiratet Cath. Maria Hennigs, verw. Cruse, Bennin
  • 1785 Franz Jochim Cruse, HW, Bennin heiratet (Prüss) Wwe. Cath. Maria Wich, Bennin (copul. 1776)
  • 1786 Joh. David Tepp, Wwer. Schuster, Bennin heiratet Dorothea Nieland, Vater Christoffer, Schneider, Bennin
  • 1787 Joh. Jochim Garber, Wwer. Schulmeister, Bennin heiratet Cath, Marg, Mütel, Vater Hans, HW., Bennin
  • 1787 Hans Jochim Bantin, Knecht, Bennin heiratet Trine Dor. Lüders, Bennin
  • 1788 Cath. Maria Prüss, Vater Hans Hinrich Capellen-Vorsteher heiratet …
  • 1790 Hinrich Christian Prüß, Schmied Bennin heiratet Christine Dor. Hagemann, Vater Hans Jochim, Schuster Bennin
  • 1790 Hans Jochim Hühn, Knecht Bennin heiratet Anna Dor. Wich, Vater Clas Jochim, Hausmann Bennin
  • 1790 Jochim Hinrich Ahrens, HW. Bennin heiratet Anna Dor. Nieland, Vater Hans Jochim, HW. Bennin
  • 1791 Johann Jochim Rösecke, Tagelöhner Bennin heiratet Anna Magd. Lübbe, Vater Tgl. Bennin
  • 1791 Cath. Maria Bencke, Vater Martin, HW. Bennin heiratet einen Leers aus Bretzin
  • 1792 Marcus Hinrich Röper, Müller zu Schildfeld heiratet Frau Henrietta Aven, Wwe. von August Hinrich Tabel, Schildmüller
  • 1792 Jochen Wilhelm Cruse, HW Bennin heiratet Marg. Dor. Hagemann, Vater Christian, HW Bennin,
  • 1793 Christian Hagemann Wwer. Altenteiler-Mann Bennin heiratet (Schwarz) Wwe. Maria Dor. Prüß
  • 1793 Hans Detlof Rump, Maurer-G- Bennin heiratet Dorothea Schröder, Vater Joh. Jochim, Schneider Bennin
  • 1793 Hans Jürgen Prüß, Knecht in Bennin heiratet Cath. Maria Nieland, Vater Hans Jochim, HW. Bennin
  • 1794 Friedrich Hartwig Rösecke, Weber Bennin heiratet …
  • 1794 Caspar Friedich Jenckel, Schneider Bennin heiratet Anna Elisabeth Hagemann, Vater Hans Jochim, Schuster Bennin
  • 1794 Jochim Hinrich Mütel heiratet eine Steer aus Gallin
  • 1795 Cath. Elisabeth Mütel, Vater Hans Hinrich, HW. Bennin heiratet einen Galliner
  • 1796 Heinrich Franck, Knecht, Bennin heiratet …
  • 1797 Hans Hinr. Schmidt, Knecht, Bennin heiratet die Wwe. Anna Rebecca Warncke
  • 1797 Joch. Hammer, Weber Bennin heiratet die Wwe. Cath. Ilsabe Rösecke
  • 1797 Hans Hinr. Cruse Wwer. Altenteiler-Mann Bennin heiratet die Wwe. Dor. Sophia Prüßke
  • 1797 Anna Maria Lange, Vater Hans Jochim, HW. heiratet einen Pampriner (HW. Jochim Niklas Jürß)
  • 1798/1799/1800 keine Kopulatinen von Benninern im Verzeichnis

1802 Erdmann Wilhelm Behrens, Wwer. (+ 1813 in Bennin) heiratet Dorothea Christiane Barckholz (* ca. 1783, + 1821 in Bennin)

5.Das 19. Jahrhundert

5.1. Bennin wechselt vom Fürstentum Ratzeburg in Mecklenburg-Strelitz in das Großherzogtum Mecklenburg-Schwerin

Das beginnende 19. Jahrhundert brachte für Bennin eine bewegte Zeit. Zum Einen wechselten häufiger die Schulzen, zum Anderen war bereits im ausgehenden 18. Jahrhundert von der Regulierung der Feldmark Bennin die Rede und zum Dritten zeichnete sich der Wechsel des Dorfes aus Mecklenburg-Strelitz nach Mecklenburg-Schwerin ab.

Ab dem Jahre 1818 verhandeln die Großherzogtümer Mecklenburg-Strelitz und Mecklenburg-Schwerin über den Tausch des strelitzischen Dorfes Bennin gegen Anteile von Mecklenburg-Schwerin an anderen Dorfern und Liegenschaften. Es gibt jedoch auch Widerstand der Benniner Einwohner. Sie wenden sich an ihren "Landesvater" Großherzog Georg mit der Bitte, den Tausch nicht zu realisieren. Die "bewegenden Worte" verfolgen jedoch den Zweck die in der Abgelegenheit der Exklave Bennin vom Verwaltungssitz in Ratzeburg erhaltene "relative Unabhängigkeit" zu erhalten.

Ende des Jahres 1820 steht jedoch der "Permutations-Contract" (Tauschvertrag). Ihm wird von der Strelitzer Seite am 8.Dezember 1820 und von der Schweriner Seite am 5.Januar 1821 zugestimmt.

LHAS, Nr.108, Fasc. 10: Permutations-Contract fürs Amt Boizenburg vom 8ten December 1820 Bennin wurde getauscht gegen Anteile in Grieben und Lübseerhagen bei Grevesmühlen sowie gegen die Hoheitsrechte für das Wilkensche (ehemals Frankische) Gehöft in Kratzeburg bei Waren und die Rechte an der Krappmühle „ohnweit Neubrandenburg“, von Strelitzer Seite wurde anderweitige Regelung für den Boizenburger Elbzoll in Aussicht gestellt (Strelitz hatte seit Bestehen 1701 die Rechte der Güstrower Linie am Elbzoll übernommen)

Auszug aus dem Vertrag: "Es wird das gedachte Mecklenburg-Strelitzische zwischen Schildfeld, Großen Bengerstorf, Tüschow und Granzin gelegene Dorf Bennin in seinem ganzen Umfange mit allen dazugehörigen Äckern, Wiesen, Weiden, Hölzungen, Brüchen, Mooren, Gebäuden, Einwohnern, mit allen und jedem Hoheits- und sonstigen Rechten und Befugnissen, mit der hohen und nideren Gerichtsbarkeit, dem Patronat in Ansehung der Kapelle, mit der Jagdgerechtigkeit, allen Geld- und Naturaleinkünften, allen Abgaben und Pflichten der Dorfeinwohner, kurz mit allem und jeden Berechtigungen, welche Mecklenburg-Strelitz rücksichtlich des Dorfes Bennin zustehen und großherzoglich Mecklenburg-Strelitzer seits bisher besessen, genossen und ausgeübt werden können, ohne den geringsten Vorbehalt, dem großherzoglich Mecklenburg-Schwerinschen Hause zu wahren, auschließlichen Eigentum, Besitz und Genuss von Johannis dieses Jahres an abgetreten und überwiesen."

In der obigen Archivalie sind auch enthalten:

  • „Extract aus der Reservaten-Rechnung von Ostern 1819/20 über die Einnahmen aus dem nicht regulirten Dorfe Bennin“

darin genannt (neue Hufennummern hinzugefügt): 1. Schulze Joh.n Schlichting, neue Hufen-Nr. 1 2. Franz Kruse, Nr.10 3. Hans Jochim Benthin, Nr.8 4. Hans Joch.Behncke, Nr.20 5. Joch. Hein.Ahrent, Nr.4 6. Johann Hein.Burmeister, Nr.5 7. Franz Hein.Ahrent, Nr.11 8. Hans Joch.Nieland, Nr.9 9. Christian Tesch, Nr.3 10. Hans Heinr. Prüß, Nr.2 11. Jürgen Hein. Burmester, Nr.13 12. Hans Joch.Lange, Nr.12 13. Weber Christian Lühck, (wohl Büdner B 1) 14. Hans Joch.Hagemann, Nr.21 15. Heinrich Ahrens, Nr.19 16. Hans Joch.Behncke, Nr.18 17. Hans Joch.Schröder, Nr.16 18. Heinrich Schlichting, Nr.15 19. Garbers Wittwe, Nr.14 20. Hans Jochen Nieland, Nr.6 21. Jochen Hein.Müthel, Nr.7 22. Christian Hagemann, Nr.17

  • Dazu kommen noch die Abgaben:

- Mastgeld von den Hauswirthen, - Schmidt Preuß für den Handel, - Rademacher Schlichting, desgl. derselbe Krugpacht, - die Cossaten Schlichting, Schröder, Gerber und Behncke auf Pacht für die Koppel Nebein.

  • Auch „Contributionsverzeichnis von 1818“

u.a. genannt: unter Hans Joch. Banthien 1 Stiefsohn Fried. Reusch, für den Contribution gezahlt wird, dito.1 Tochter Maria Reusch, ehemal. Schulmeister Joh. Garbau, Grobschmidt Hans Hein.Prüß, Tagelöhner Hans Joch.Huhnsen, Weber Christian Luck, Schneider Lütkens. Die aus Bennin zu zahlenden Abgaben und pachten beliefen sich auf 393 Reichsthaler, 11 Schillinge und 3 Pfennige.

Bereits im 18. Jahrhundert finden sich in unterschiedlichen Archivalien neue Namen: Kruse (1719), Garber (1738), Müthel (1754), Tesch (1773), Schlichting (Rademacher, 1797), Barghahn (vor 1800) Im 19. Jahrhundert treten neue Namen unter den Gehöftsbesitzern in Bennin in Erscheinung: Barkhahn, Behm, Bühring, Burmeister, Dahl, Dahlenburg, Dien, Greve, Hühn, Jenckel, Johns, Lange, Luck, von Lücken, Schlichting (Schulze), Stier und Wilcken.

Auffällig ist, dass nun häufig auch die Namen von Handwerkern genannt werden. Das sind die typischen Dorfhandwerker, wie Schmied und Rademacher, aber auch Schneider, Schuster und Weber. Dabei ist die häufig in Dörfern auftretende Kombination des Schneiderberufs mit dem Schulmeister auch in Bennin zu finden, ein Zeichen des geringfügig höheren Bildungsstandes der Handwerker gegenüber der bäuerlichen Bevölkerung.


Für die Entwicklung in Bennin im 19. Jahrhundert finden sich Archivalien des Landeshauptarchivs Schwerin (LHAS), die hier im zeitlichen Kontext nachstehend dargestellt werden: Nr.108 a, Fasc. 7, Regulierung der Feldmark 1797/1819 23.May 1797: Schreiben der Herzogl. Cammer in Neustrelitz an das Amt Schlagsdorf zu Ratzeburg, Es wird eine Untersuchung angeregt, ob die Ungleichheit der Benniner Hauswirte nicht durch „Beylegung aus der Freyheit“ zu heben ist, um die übrigen Hauswirte zur Regulierung zu bewegen. In der Archivalie findet sich auch ein Vorgang, der nicht unmittelbar mit der Regulierung im Zusammenhang steht:

  • 3. Mai 1806 Eid und Instruction des Schulzen Johann Gotthard Solvie Bennin, Amt Schlagsdorf zu Ratzeburg
  • 5.Mai 1806 "Der gegenwärtige Hauptschulz Rump übergab .... Käufer dem Schulzen Johann Gotthard Solvie das verkaufte Schulzengehöft, ... ."

Am 24.4.1812 wählen die Benniner Hauswirte Jochen Ahrens zum Schulzen. Taxationsprotokoll 1797 Übergabe von Gerätschaften usw. vom abgebenden Interimswirt Jochen Kruse an antretenden Wirt Christian Jenkel, es handelt sich um die ehemals Klockmannsche Stelle.

 Zeugen des Kruse:     Franz Kruse, Jürgen Burmeister
 Zeugen des Jenckel:   Jochim Ahrens, Martin Behncke


  • 3. Mai 1806 Eid und Instruction des Schulzen Johann Gotthard Solvie Bennin, Amt Schlagsdorf zu Ratzeburg
  • 5.Mai 1806 "Der gegenwärtige Hauptschulz Rump übergab .... Käufer dem Schulzen Johann Gotthard Solvie das verkaufte Schulzengehöft, ... ."

Am 24.4.1812 wählen die Benniner Hauswirte Jochen Ahrens zum Schulzen. Am 18.6.1821 wird Schulze Carl Christian Schlichting vereidigt. 1848 "entsagt" Schlichting dem Schulzendienst. Im Namen der Hauswirte fordern J.Ahrens, Grimm, Prüß, Nieland die Abgabe der Schulzenkompetenz. Offenbar ist es zu ähnlichen Differenzen gekommen wie in Kl.Bengerstorf im selben Jahr der Revolution. Am 10.11.1848 Erbpächter Nieland wird zum Schulzen bestellt, nachdem er gewählt worden ist, unter Teilnahme auch der Einlieger im Gegensatz zu dem Vorschlag des Commissarius Amtshauptmann Dankwardt aus Wittenburg, der die Wahl durch Erbpächter und Büdner vorgeschlagen hatte. 1874 Probleme mit dem Schulzen Nieland, "unfreiwillige Entfernung aus dem Amte " ins Auge gefaßt.

1878 bittet Nieland aus Altersgründen um Entlassung (dem Schreiben ist Schwäche anzusehen). Schulze wird wieder ein Schlichting (Wilhelm) 1889 bittet Schlichting um Entlassung aus dem Schulzenamt. 1891 Johann Haack Schulze

Nr.108 a, Fasc. 7, Regulierung der Feldmark 1797/1819 23.May 1797: Schreiben der Herzogl. Cammer an das Amt Schlagsdorf zu Ratzeburg, Es wird eine Untersuchung angeregt, ob die Ungleichheit der Benniner Hauswirte nicht durch „Beylegung aus der Freyheit“ zu heben ist, um die übrigen Hauswirte zur Regulierung zu bewegen.


       30.Sept.1819: „Vorstellung des Schulzen Schlichting zu Bennin um Regulirung der Feldmark“
      „Zur Regulirung haben Neigung und wollen die Vermeßungskosten hergeben“

1. der Schulze Schlichting Hufe 1 2. der Vollhüfner Prüß Hu. 2 3. „ Franz Ahrens Hu.11 4. „ Lange Hu.12 5. der Kather Schlichting Hu.15 7. „ Joch. Hagemann Hu.21 8 „ Hinr. Ahrens Hu.19 9 „ Behncke Hu.18 10 „ Garber Hu.14 11 „ Nieland Hu. 6 12 „ Müthel Hu. 7

          Gegen die Regulirung sind und wollen darin nicht willigen.“

1. der Vollhufner Tesch Hu. 3 2. „ Nielandt Hu. 9 3. „ Banthin Hu. 8 4. „ Burmeister Hu. 5 5. „ Behncke Hu.20 6. „ Kruse Hu.10 7. „ Joch. Ahrens Hu. 4 8. „ Jochen Burmeister Hu.13 9. der Kather Schröder Hu.16