Anklam

Aus Ortschroniken
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Wilfried Steinmüller

Die Stadt Anklam liegt in Vorpommern an der Kreuzung der Bundesstrassen B 109 und B110, südlich der Peene vor deren Mündung in den Peenestrom


"Heimat ist da, wo die Erinnerung Zuhause ist."
(Uwe Johnson, Sohn Anklams)


Kenndaten des Orts
Name (heute)Anklam
Regionale Einordnung (heute)
Postleitzahl17389
Verwaltungsamtunbekannt
LandkreisVorpommern Greifswald
Zahlen
Einwohner12 712 (Stand 2015)
KoordinatenBreite: 53.8554 / Länge: 13.6745

Geographische Lage

Einführende Informationen zur Hansestadt Anklam

Wappen von Anklam um 1800
Wappen von Anklam um 1900
Wappen von Anklam um 1970

Nachstehender Auszug aus "Geographie für alle Stände" von Johann Ernst Fabri legt den Status der Stadt Anklam im Jahre 1793 dar:

"Immediatsstädte: 1. Anklam, an der Südseite der Peene, 1 Meile westwärts vom Haff, auf einem ebenen und fruchtbaren Boden, nach Stettin die beträchtlichste Stadt im (preußischen) Vorpommern, mit 3 Vorstädten , von denen eine unter schwedischer Landeshoheit steht. Sie hat eine Brücke über die Peene, mit deren Ende am gegenseitigen Ufer das schwedische Pommern anfängt.

Anklam um 1860

Ehemals war sie eine Festung, aber seit dem J. 1762 wurden ihre Wälle abgetragen, die Gruben damit ausgefüllt, und beide in Gärten verwandelt. Im J. 1789 hatte sie in Stadt und Vorstädten, 562 Häuser und 54 Scheunen, welche sämmtlich im Feuerkatastro mit 267 637 Thl. versichert waren. Im Jahr 1777 waren in der Stadt selbst 447 Häuser, und in den 2 Vorstädten, diesseits der Peene, 115 Häuser, worunter sich ansehnliche und schöne Gebäude befinden. Vorzüglich fällt die im Jahr 1775 für einen Theil der Besatzung neu erbaute Kaserne in die Augen. Ohne die Garnison betrug die Anzahl der Einwohner im Jahr 1777 3152 und im Jahr 1789 3288. Mitten auf dem Markte steht das Rathaus, auf welchem man die Bildnisse der pommerschen Herzoge von Erich dem II., bis zum Philipp Julius steht. Die Lutheraner haben jetzt 2 Pfarrkirchen, die Marien- und Nikolaikirche, in der dritten Kirche, die ehemals für die Hospitalien, im Stifte zum heiliegen Geiste, angelegt worden ist, hält die Besatzung ihren sonntäglichen Gottesdienst, und die Reformierten aus der Stadt und den umliegenden Dorfschaften haben hier alle Vierteljahre Gottesdienst und Communion; überdies hält der Rektor der Stadtschule die sonntäglichen Mittagspredigten darin. An der Stadtschule stehn 4 ordentliche Lehrer, und ein außerordentlicher, der Schreib- und Rechenmeister. Armenhäuser sind 3 für beiderlei Geschlechte, als: das Armenhaus zum Heil. Geiste, das sogenannte Armenhospital und das Armenhaus zum heil Leichnahme. In Anklam lieferten im Jahre 1777 6 Tuchmacher 170 Stück für 2 804 Thl., 3 Hutmacher 1000 Stücke für 500 Thl., 1 Posamentierer auf 1 Stuhle für 50 Thl., eine Lederfabrik für 9000 Thl., 3 Weißgerber für 300 Thl., 2 Seifensieder für 400 Thl., eine Leinewandfabrik, die viel auf Lohn verfertigte, beschäftigte 41 Stühle. Hievon verkauften außer Landes die Tuchmacher für 750 Thl., die Strumpfwirker für 348 Thl., die Lederfabrik für 2400 Thl. (meistentheils nach schwedisch Pommern). Auch vom Ackerbau und von der Brauerei haben die Einwohner eine Nahrung. im J. 1777 unterhielt man 32 Brandeweinblasen. Die anklamschen ledernen Schnupf- und Rauchtobakdosen sind die ersten dieser Art, die in den königlich preußischen Ländern verfertigt worden sind. ..."

Zur Ortsgründung von Anklam

Anklam in der Stralsunder Bilderhandschrift von 1615

Im Jahre 1243 wird Anklam zum ersten Mal in schriftlichen Quellen genannt. Eine Urkunde über die Stadrechtsverleihung ist nicht überliefert. Unter den Zeugen über Gründung und Ausstattung der Kirche in Wusseken wird 1243 der Schulze Albertus von Anklam (Tanchlim) aufgeführt, was auf die Existenz einer deutschen Gerichtsgemeinde hinweist. Anklam dürfte also um diese Zeit Stadtrecht erhalten haben. Ob dem Gemeinwesen seinerzeit bereits das Stadtrecht verliehen war wissen wir nicht. Dem Urkundenwortlaut ist dies jedenfalls nicht zu entnehmen. Die verkehrsgünstige Lage am schiffbaren Peene-Fluß bot für die Stadtentwicklung gute Voraussetzungen Von hier konnte die Ostsee ohne Schwierigkeiten erreicht werden. Und die Anklamer waren mit den Seefahrzeugen auch bald in bekannten europäischen Häfen, in denen der damals dänischen Halbinsel Schonen vor allem, vertreten. Seit 1283 zählte die Stadt zu den Mitgliedern der Hanse. Vorher schon (1264) hatten die Bürger die Zollfreiheit auf pommerschem Territorium erhalten und 1302 wurde ihnen das Recht zugebilligt, an der Peenemündung von den vorüberfahrenden Schiffen selbst Zoll zu erheben. Anklam gehört zur Gruppe der planmäßig angelegten Städte. Die Stadt entstand auf einer inselartigen Geschiebemergelscholle im Urstromtal der Peene. In der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts wurde der Grundstein zu den monumentalen Bauwerken der Profan- und Sakralarchitektur gelegt, zum Rathaus und zu den dreischiffigen Hallenkirchen St. Marien und St. Nikolai. Die beiden Pfarrkirchen erhielten jedoch erst im 14. Jahrhundert ihre endgültige Gestalt. Das alte Rathaus auf dem einen Hektar großen Marktplatz brannte 1525 ab. An derselben Stelle ist der nachfolgende betürmte Rathausbau errichtet worden.

Anklam Siegel.jpgSiegel der Stadt

Anklam im Spiegel von Karten und Luftbildern

* Fortlaufende Chronologie und Geschichtsschreibung der Hansestadt Anklam &

Chroniken zu Anklam

Anmerkung: In der folgenden Liste werden bekannt gewordene chronistische Arbeiten gelistet. In blauer Schrift erscheinen Arbeiten die digital verfügbar sind. In roter Schrift gelistete Titel sind, meist aus urheberrechtlichen Gründen, noch nicht digitalisiert. Aber auch Chroniken die bekannt geworden sind, deren Verbleib aber bislang nicht bekannt ist, sind Bestandteil der Liste.

- Werner Abtshagen "Geschichte der Stadt Anklam" Anklam 1941


Bildergalerie

Weiterfuehrende Information zu Anklam

Suchen und Fragen zur Geschichte Anklams

Wer kann Informationen, Bilder, Dokumente zur Dampfmühle Falk und über ihre Sprengung in der Mühlenstraße 8 geben?
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Kontaktinformation

Über Anregungen und Hinweise zu den hier enthaltenen Chroniken, zu weiteren chronistischen Arbeiten oder generell zur Stadtgeschichte von Anklam sind wir dankbar.

Wilfried Steinmüller