Ückeritz: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Ückeritz ist ein staatlich anerkanntes Seebad'''
 
 
in der Mitte der Insel Usedom zwischen Loddin und den Kaiserbädern. Es gehört zum Kirchspiel Koserow.
 
 
Zempin, Koserow, Loddin und Ückeritz haben den Werbenamen '''Bernsteinbäder''' der Insel Usedom.
 
 
 
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'''Ückeritz''' ist ein staatlich anerkanntes Seebad der '''Insel Usedom'''.
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in der Mitte der Insel Usedom zwischen Loddin und den Kaiserbädern.
  
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Zur Gemeinde gehört die Försterei Neu Pudagla
  
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Der Ort gehört zum Kirchspiel .[https://www.ortschroniken-mv.de/index.php/Kirche_Koserow_auf_der_Insel_Usedom Koserow]
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Zempin, Koserow, Loddin und Ückeritz haben den Werbenamen '''Bernsteinbäder''' der Insel Usedom.
  
 
==Das Wappen von Ückeritz==
 
==Das Wappen von Ückeritz==
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==Kurztext zum Ort==
 
==Kurztext zum Ort==
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Ückeritz (Ukerz – Grenze) 1270 Ersterwähnung - der Bischof von Kammin gibt den Zehnten von Ückeritz an das Kloster Grobe gegen das Dorf Damerow bei Naugard. 1292 kauft das Kloster Grobe dem “kleinen Tezlaw” das Dorf Ückeritz ab. Dazu gehörten wahrscheinlich die Forsten im Osten des Dorfes.  1779  Ueckeritz 2 ½ Meilen von Swienemünde nordwestwärts, liegt gegen Westen an dem Achterwasser, gegen Norden an der so genannten Ueckeritzer Heide, welche an die Ostsee stößet, auf der Landstraße von Uesedom nach Wolgast, und hat 6 Bauern, 16 Büdner, 1 Holzwärter, welcher zu Stagnies, einem einzelnen Hause in der Heide ganz nahe am Achterwasser wohnet, und ist zu Coserow in der Uesedomschen Synode eingepfarret.  1858 ein Bauer- und Fischerdorf am Achterwasser und nach Coserow eingepfarrt, hat 6 parzellierte Bauerhöfe, 1 Müller und 34 Büdner nebst Schule. Das Dorf hat 56 Wohnhäuser mit 400 Einwohnern.
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In der Nähe des Dorfes und im Gemeindeverband mit demselben befindet sich die Königliche Unterförsterei Stagniß nebst 37 Morgen und die seit 1849 gegründete Königliche Ober försterei Neu – Pudagla nebst 120 Morgen Ländereien.
  
 
==Weiterführende Information zu Ückeritz==
 
==Weiterführende Information zu Ückeritz==
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==Bildergalerie==  
 
==Bildergalerie==  
 
'''Historische Postkarten'''
 
'''Historische Postkarten'''
 
 
  
 
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Datei:Ückeritz 1917.jpg|Ückeritz 1917
 
Datei:Ückeritz 1917.jpg|Ückeritz 1917
 
Datei:Ückeritz 1920.jpg|Postkarte in Ückeritz abgesandt
 
Datei:Ückeritz 1920.jpg|Postkarte in Ückeritz abgesandt
 
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Datei: Ückeritz Bahnhof 1912.jpg|Ückeritz Bahnhof 1912
 
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==Schule Lehrer Üceritz==  
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==Bildergalerie==
Aua der Kirchenchronik Koserow:
 
  
Seit 1781 Lehrer Joachim MOELHUSEN gest. 01.12.1834
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J.M-C. Moelhusen – geb. 08.08.1763 in Ückeritz, er lernte Schneider, Nebenbei hatte er so viele Kenntnisse erworben, dass er 1781 in Ückeritz als Lehrer angestellt wurde. Am 18. 10.1782 heiratet er Christine Maria LABAHN, (2 Kinder) sie starb am 27.04.1792  2. Ehe am 24.08. 1792 mit ... LABAHN (3 Kinder)
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Datei:1913 Titel Ückeritz.jpg|Prospekt 1913
 
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Datei:1913 Werbung.jpg|Beschreibung 1913
1834 – das Schulhaus ist Eigentum der Familie MOELHUSEN.  
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Datei:1913 Werbung Ückeritz.jpg|Werbung
 
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Datei:Hafen Ückeritz 2013.jpg|Am Achterwasser
1835 – jeden Mittwoch Lehrer KOCH (Coserow) und jeden Samstag Lehrer SEMMLER (Loddin) halten im Hirtenhaus Unterricht.
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Datei:Hafen Ückeritz.JPG|Es sind noch Fischer da
 
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Datei:Ückeritz Strandkörbe.JPG|Feiner weißer Strand
1836 – Der Umbau des Hirtenhauses zum Schulhaus hat begonnen.  
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Datei:Strandtreppe Ückeritz.JPG |Sicherer Abgang zum Strand für Klinik
 
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Datei:BFA Klinik.JPG|Klinik im Wald
1837 (01.01.) – 1844 Lehrer Wilhelm Alexander SCHENCK aus Colcow beginnt. Geb. am 03.12.1815 in Risnow im Camminschen. Wird nach ... bei Viddichow als Küster versetzt.
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Datei:Reha Ückeritz.jpg|
 
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Datei:Kirchenglocke Ückeritz.JPG|An der Stelle einer Kapelle 2014 errichtet
1844 – PFLUGHÖFT geb. 05.08.1818 Vorwerk Suckowshof in der Nähe von Gumminshof bei Treptow a.R. wo er aufwuchs.
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Datei:Wockninsee.JPG|Wanderweg rund um das Moor
 
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1858 – In Ückeritz wurde im Laufe des Jahres ein neues Schulhaus gebaut.
 
 
 
1859 – am 15. September starb der Schullehrer von Ückeritz August Friedrich Wilhelm PFLUGHÖFT, nachdem er noch bis Nachmittag 5 Uhr Schule gehalten. Er fiel beim Abendbrot plötzlich vom Stuhl und war tot. Fast während seiner ganzen 15 jährigen Amtsdauer war er in Zwistigkeiten mit seiner Gemeinde verwickelt.  
 
 
 
1861 – 10. März Lehrer Carl Heinrich Ferdinand KOCH wird in die Schule eingeführt. Geb. 19.10.1836 in Coserow, Sohn des 1854 verstorbenen Küsters KOCH.
 
 
 
bis  1893 Lehrer Joh. KURTH
 
 
 
1893 – Heinrich RIEBE aus Kupplow Kucklow b. Zebbin.
 
 
 
1904 – Der östliche Giebel des Schulgebäudes wird massiv ausgeführt und mit neuen Fenstern versehen.
 
 
 
1905 – Ein neues Abortgebäude für 300 M wird auf dem Ückeritzer Schulhof errichtet
 
 
 
1907 – In der Schulstube in Ückeritz wurde ein neuer Ofen vom Töpfer KIESOW aus Koserow gesetzt.  
 
 
 
1908 – das Schulhaus wird neu gepflastert und auf dem Schulgehöft ein neuer Brunnen angelegt.
 
 
 
1914 – die Zahl beträgt schon mehr als 100.
 
 
 
1931 – am 27.03. stirbt der Lehrer Heinrich RIEBE.
 
 
 
 
 
==Funde aus der Bronzezeit==
 
[[Datei:Bronze Armreif.jpg |thumb|400px|rechts| Bronze Armreif Fund in Ückeritz]]
 
Ückeritzer Schmuck aus der Bronzezeit ist 2002 zurück nach Vorpommern gekommen.
 
  
In der Nähe des Wockninsees / Ückeritz waren Waldarbeiter mit Dränagearbeiten beschäftigt, dabei fanden sie im Jahre 1915 Schmuck für eine Frau aus der Bronzezeit. Der Bronzeschmuck wurde in 2 Meter Tiefe auf einer Fläche von ca. 2m² im Moorboden gefunden. Vor ca. 3000 Jahren, wurde der Schmuck im Wasser versenkt und die Verlandung hat diesen mit Moorboden überdeckt.
 
  
Ückeritz ist auch in späteren Jahren durch seine weiteren bronzezeitlichen Funde bekannt geworden:
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==Chronik nach Jahreszahlen==
So wurde 1956 in der Ostsee, in ca. 15 m Wassertiefe, mit Flundernetzen, ein Bronzeschwert gefunden.
 
1975 – Ein großer Hortfund beim Gasleitungsbau – Schmuck - Pferdegeschirr der Bronzezeit.
 
  
Der Schmuck vom Wockninsee ist ohne Reste von Textilien, Leder oder Knochenfunden, also keine Grabbeigabe. Evtl. ist es eine Opfergabe für eine weibliche Person / Göttin die ins Wasser versenkt wurde. So erklärte es Frau Dr. Alix Hänsel im Pommerschen Landesmuseum. Der See wird eine heilige Stätte gewesen sein. Die Vorstellung nach dem Wasser / durch das Wasser hindurch kommt eine andere Welt, hat sich im Märchen Frau Holle überliefert.  
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Uckerz = Grenze  zwischen Buckow (Herrschaftsbereich von Wolgast) und Wanzlow (Herrschaftsbereich von Usedom)
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Ückeritz hat sich am Achterwasser als Fischer- und Bauerndorf entwickelt.  
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1270 - wurde Ückeritz erstmals urkundlich als „Uckerz“ erwähnt. Die Mönche von Grobe tauschten Land mit Dörfern auf Usedom für den Ort Damerow bei Naugard.
  
Woher kamen die Materialien für die Bronze vor 3000 Jahren? Im Ostseeraum gab es keine Kupfervorkommen, auch kein Zinn. Durch Handel mit anderen Ländern, Tauschware evtl. gegen Bernstein, oder als Gastgeschenke von hohen Würdenträgern aus anderen Ländern.
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* [https://www.ortschroniken-mv.de/index.php/%C3%9Cckeritz_Ortschronik_nach_Jahreszahlen#.C3.9Cckeritz_Ortschronik_nach_Jahreszahlen Ückeritz Ortschronik nach Jahreszahlen]
  
Der Originalschmuck war anschließend an den Vortrag zu betrachten. Er ist dunkel, da er im Moor gelegen hat. Er ist sehr gut erhalten und gewissenhaft bearbeitet. Die Drehungen sind ganz gleichmäßig, auch die Strichzeichnungen sind ganz exakt. Die Zeichnungen aus dem Buch „Ückeritz, ein jungbronzezeitlicher Hortfund der Insel Usedom“ von Willi Lampe zeigen die genauen Verzierungen.
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== Kontakte ==
Vom Schmuck sind noch vorhanden: Zwei Halsringe, 2 große Schmuckringe, die am Arm oder Bein getragen wurden und 3 Armringe. Diese Form der Teile ist typisch für den Ostseeraum. Nach den Grabfunden von Lübz, die ganz ähnlichen weiblichen Schmuck zeigen, müssen es 4 Armringe gewesen sein, da dort alles paarig vorhanden war.
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Sammlungen von Postkarten, Prospekten und Zeitungsausschnitten: Einsicht bei Hilde Stockmann [mailto:rohrspatz@gmx.com rohrspatz@gmx.com]
  
Dieser Schmuck wurde viele Jahre im Völkerkundemuseum Leipzig ausgestellt, nach dem Bombenangriff im 2. Weltkrieg auf Leipzig sind diese geretteten Teile nach Berlin ins Museum der Geschichte – Zeughaus – gekommen. Nun befinden sie sich in Greifswald und können von den heutigen Inselbewohnern und Gästen bewundert werden.
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* [https://www.epubli.de/shop/autor/Hilde-Stockmann/11692 Bücher über die Geschichte der Insel Usedom von Hilde Stockmann]
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* [http://www.rohrspatz.eu/home/vortr%C3%A4ge-rundg%C3%A4nge/ Vorträge über Ückeritz und die Insel Usedom]

Version vom 29. Januar 2020, 16:01 Uhr


Kenndaten des Orts
Name (heute)Ückeritz (Seebad)
Regionale Einordnung (heute)
Postleitzahl17459
VerwaltungsamtAmt Usedom Süd
LandkreisVorpommern-Greifswald
Zahlen
Einwohner1033 (2018)
KoordinatenBreite: 54.016667 / Länge: 14.05

Ückeritz ist ein staatlich anerkanntes Seebad der Insel Usedom. in der Mitte der Insel Usedom zwischen Loddin und den Kaiserbädern.

Zur Gemeinde gehört die Försterei Neu Pudagla

Der Ort gehört zum Kirchspiel .Koserow

Zempin, Koserow, Loddin und Ückeritz haben den Werbenamen Bernsteinbäder der Insel Usedom.

Das Wappen von Ückeritz

Wappen von Ückeritz

Das Wappen wurde 1998 unter der Nummer 0173 in die Wappenrolle des Landes eingetragen.

Blasonierung zum Wappen der Gemeinde Seebad Ückeritz:

Geteilt durch einen silbernen Wellenfaden; oben in Blau auf dem Wellenfaden ein schwimmendes goldenes Segelboot mit silbernem Mast, silbernen Segeln und goldenem Ruder; unten in Grün eine nach links gewendete stehende, widersehende goldene Ricke, ein stehendes goldenes Kitz säugend.

Der Graphiker Mathias Zapfe aus Weimar hat dieses Wappen gestaltet.


Kurztext zum Ort

Ückeritz (Ukerz – Grenze) 1270 Ersterwähnung - der Bischof von Kammin gibt den Zehnten von Ückeritz an das Kloster Grobe gegen das Dorf Damerow bei Naugard. 1292 kauft das Kloster Grobe dem “kleinen Tezlaw” das Dorf Ückeritz ab. Dazu gehörten wahrscheinlich die Forsten im Osten des Dorfes. 1779 Ueckeritz 2 ½ Meilen von Swienemünde nordwestwärts, liegt gegen Westen an dem Achterwasser, gegen Norden an der so genannten Ueckeritzer Heide, welche an die Ostsee stößet, auf der Landstraße von Uesedom nach Wolgast, und hat 6 Bauern, 16 Büdner, 1 Holzwärter, welcher zu Stagnies, einem einzelnen Hause in der Heide ganz nahe am Achterwasser wohnet, und ist zu Coserow in der Uesedomschen Synode eingepfarret. 1858 ein Bauer- und Fischerdorf am Achterwasser und nach Coserow eingepfarrt, hat 6 parzellierte Bauerhöfe, 1 Müller und 34 Büdner nebst Schule. Das Dorf hat 56 Wohnhäuser mit 400 Einwohnern. In der Nähe des Dorfes und im Gemeindeverband mit demselben befindet sich die Königliche Unterförsterei Stagniß nebst 37 Morgen und die seit 1849 gegründete Königliche Ober försterei Neu – Pudagla nebst 120 Morgen Ländereien.

Weiterführende Information zu Ückeritz

Bildergalerie

Historische Postkarten

Bildergalerie


Chronik nach Jahreszahlen

Uckerz = Grenze zwischen Buckow (Herrschaftsbereich von Wolgast) und Wanzlow (Herrschaftsbereich von Usedom) Ückeritz hat sich am Achterwasser als Fischer- und Bauerndorf entwickelt. 1270 - wurde Ückeritz erstmals urkundlich als „Uckerz“ erwähnt. Die Mönche von Grobe tauschten Land mit Dörfern auf Usedom für den Ort Damerow bei Naugard.

Kontakte

Sammlungen von Postkarten, Prospekten und Zeitungsausschnitten: Einsicht bei Hilde Stockmann rohrspatz@gmx.com