Über den Schwebenden, Chronologie seiner Geschichte. (Wer?, Was?, Wann?, Wo?)

Aus Ortschroniken
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Gespräch mit Kirchgemeinderat des Doms

In eigener Sache

Anlässlich der Übergabe einer Broschüre (200 Expl.) zur Rezeptionsgeschichte des Schwebenden von Ernst Barlach an den Kirchgemeinderat des Doms machte Dieter Kölpien nachstehende Ausführungen (Anwesende vom Gemeinderat Probst Hellwig und Dr. Dr.Pocher, Autoren D. Kölpien und G. Moeller, Fotos: R.Schmidt, Sponsor: G. Schmidt (CEN GmbH Güstrow).

Sehr geehrte Herren,

als ich am Abend des 23.08.2010 zu der Gedenkveranstaltung zur Erinnerung an den Tag der Abnahme des „Schwebenden“ im Jahre 1937 in der Winterkirche eintraf, verblieb mir bis zum Beginn des Vortrages durch Pastor Dr. Christian Bunners aus Berlin über die Freundschaft zwischen Johann Schwartzkopff und Ernst Barlach noch genügend Zeit, um festzustellen, dass unter der überschaubaren Besucheranzahl keiner der exponierten Güstrower Stadtvertreter zugegen war. Diesen Termin hatte man im Rathaus offensichtlich übersehen bzw. für unbedeutend gehalten. Der Slogan -100 Jahre Barlach in Güstrow- auf Plakaten sowie die posthume Ehrung Barlachs mit der Ehrenbürgerschaft der Barlachstadt Güstrow, dazu noch der Vertrieb von Barlach Briefmarken und Barlach Rotwein in der Güstrow Information schienen den Stadtvertretern wohl genügend Ehrung für Ernst Barlach zu sein.

Ich empfand die Abwesenheit von Vertreter der Barlachstadt Güstrow als äußerst peinlich und hätte mir sowohl dessen Anwesenheit als auch die Anwesenheit eines Vertreters der Landeskirche, den ich ebenfalls vermisste, gewünscht. Das Gedenken an das Ereignis der Abnahme von Barlachs Engel wurde durch den Vortrag von Dr. Christian Bunners beeindruckend gewürdigt.

Mich hatte diese Veranstaltung dazu angeregt, meine unvollständigen Kenntnisse über Barlachs Schwebenden durch ein intensives Studium der Rezeptionsgeschichte entscheidend zu beheben.

Hierzu fand ich, wie schon vielmals zuvor, bei anderen stadtgeschichtlichen Studien, in Herrn Gernot Moeller einen ebenfalls wissbegierigen Partner. Nachdem wir ca. 60 Literaturquellen gesichtet, sehr viel telefoniert und ca.100 Mails mit einschlägigen Experten ausgetauscht und einen sehr engen und ergiebigen Kontakt zum Bereich Öffentlichkeitsarbeit der Kölner Antonitercitykirche geknüpft hatten, erschien es uns angesichts der Fülle an Material sinnvoll, die bisherigen Ergebnisse unserer Recherchen zu Papier zu bringen.

Die enge Zusammenarbeit mit dem Bereich Öffentlichkeitsarbeit der Antonitercitykirche in Köln wurde durch die Tatsache befördert, dass dort zwei Mitarbeiterinnen zeitgleich mit uns an einem eigenen Buch über den Barlach-Engel arbeiteten und so der Austausch von Rechercheinformationen zwischen uns sehr begünstigt wurde. So konnten unsere Erkenntnisse nach einem Besuch des Landeskirchlichen Archivs in Schwerin, an dem Herr Raimund Schmidt sehr hilfreich mitwirkte, unmittelbar mit den Recherchen der Kölner Autorinnen abgeglichen werden. Diese enge Zusammenarbeit ermöglichte sehr detaillierte Erkenntnisse über die Herstellung des Drittgusses und dessen Übergabe an die Domgemeinde Güstrow. Uns kam bald die Idee, die von uns zusammengetragenen Daten und Fakten in einer Broschüre zusammenzufassen und diese der Domgemeinde als Dokumentation über den Schwebenden in Form einer Spende zur Verfügung zu stellen. Herr Gerhard Schmidt, Geschäftsführer der CEN GmbH, unterstützte dieses Vorhaben finanziell mit einer geldwerten Spende von 350,00 €, so dass der Druck von 200 Exemplaren der Broschüre und einige Dokumentensammlungen für Museen, Archive und Bibliotheken möglich wurde.

Diese Spende soll nun ebenso, wie zuvor der Vertrieb unserer Broschüre über die Glocken der Domkirche dazu beitragen, die Restaurierungsarbeiten am Ulrich-Epitaph finanziell zu unterstützen.

Wie wir zum Anfang unserer Broschüre formulierten, empfehlen wir den Besuchern des Güstrower Doms und Lesern dieser Broschüre, die nicht nur an einer chronologischen Zusammenstellung der Daten und Fakten der Geschichte des Schwebenden interessiert sind, sondern sich eingehender, aus kunsthistorischer Sicht mit dem Künstler Ernst Barlach und der ausführlichen Rezeptionsgeschichte des Güstrower Ehrenmals beschäftigen möchten, das Buch von Dr. Volker Probst, Geschäftsführer der Barlach-Stiftung Güstrow, Ernst Barlach, Das Güstrower Ehrenmal, Eine Monographie, zum 60. Todestag, Hrg. Volker Probst, Verlag E. A. Seemann, Leipzig 1998

Daten und Fakten zum „Güstrower Ehrenmal“

für die im Ersten Weltkrieg gefallenen Mitglieder der Güstrower Domgemeinde recherchiert, zusammengestellt und gespendet als Dokumentation für die Domgemeinde Güstrow aus Anlass der postumen Verleihung der Ehrenbürgerschaft an Ernst Barlach durch die Barlachstadt Güstrow am 1. Oktober 2010 von Dieter Kölpien, Gernot Moeller, Raimund Schmidt und Gerhard Schmidt.

1926: - Eine Idee wird geboren.
1927: - Vom Werksmodell zum Bronzeguss und dessen erste Hängung.
1929: - Gestaltung der Seitenfenster im nördlichen Seitenschiff.
1933: - Beginn der Diffamierung und Hetze gegen Barlach'sche Kunstwerke.
1936: - Der "Niederdeutsche Beobachter " verunglimpft die Kunst Barlachs.
1937: - Die "wundersame Wandlung" des Museumsdirektors Josephi. Abnahme des "Schwebenden" am 23. August.
1938: - Odyssee des "Schwebenden". Barlachs Tod.
1939: - Gründung der Nachlaßverwaltung. Sicherungsguss (Zweitguss) des "Schwebenden".
1940: - Der Zweitguss im sicheren Versteck.
1941: - Beschlagnahme und Abholung zur Verschrottung
1944: - Zerstörung des Werkmodells durch Kriegseinwirkung
1945: - Suizid des Ehepaares Böhmer.
1947: - Die Existenz des Zweitgusses wird bekannt.
1948: - Das Vorhaben, den "Schwebenden" in einer Ausstellung in Köln zu zeigen, zerschlägt sich.
1950: - Bemühungen zur Rückführung des Schwebenden nach Güstrow und erste Beratungen zu einem Drittguss.
1951: - Verkauf des Schwebenden (Zweitguss) an Köln und Auftrag zum Drittguss für den Dom zu Güstrow.
1952: - Drittguss bei Noack, Berlin und Auslieferung an den Dom zu Güstrow.
1953: - Aufhängung im westlichen Seitenschiff.
1961: - Erweiterung des Gedenksteins um die Jahreszahlen 1939-1945
1968: - Aufhängung im westlichen Joch des nördlichen Seitenschiffes.
1985: - Aufhängung im östlichen Joch des nördlichen Seitenschiffes
1987: - Im Schleswig-Holsteinschen Landesmuseum wird ein weiterer Guss des Schwebenden gezeigt.
Abschließende Anmerkung zur Broschüre und Dank der Autoren

Wir haben bei unseren Recherchen nicht die unterschiedlichen eigentumsrechtlichen Auffassungen an dem „Güstrower Ehrenmal“ übersehen und uns hierzu eine eigene Meinung gebildet. Da uns bei unseren Studien jedoch auch bekannt wurde, dass über die unterschiedlichen Ansichten zwischen den Beteiligten in einer juristischen Form eine Vereinbarung getroffen wurde, halten auch wir uns mit unserer Meinung an dieser Stelle zurück.

Die Zusammenstellung der Daten und Fakten in dieser schlichten Broschüre für die Domgemeinde war uns nur möglich, weil uns von vielen Stellen bereitwillig Unterstützung beim Quellenstudium, durch Gespräche sowie bei der Finanzierung des Druckes gewährt wurde.

Für die bereitwillige Hilfe bei unseren Recherchen danken wir besonders dem Landeskirchlichen Archiv beim Oberkirchenrat in Schwerin, Frau Karoline Krüger. (Die hier vorgefundenen sorgfältigen Recherchen und exakt aufbereiteten Schriftsätze zu eigentumsrechtlichen Fragen durch den ehemaligen Kirchenarchivrat Piersig waren für unsere Zusammenstellung von Daten und Fakten besonders wertvoll.) Ferner danken wir

- der Antonitercitykirche Köln, -Öffentlichkeitsarbeit-, Frau Annette Scholl und Frau Antje Löhr-Sieberg,
- dem Archiv der Stadt Güstrow „Heinrich Benox“, Frau Doris Dieckow – Plassa
- dem Museum der Stadt Güstrow, Frau Iris Brüdgam
- der Domgemeinde zu Güstrow, Herrn Propst Christoph Helwig und Herrn Küster Helmut Steinhagen,
- dem ehemaligen Leiter der Kirchen-Bauhütte, Herrn Raimund Schmidt
- Bildarchivar, Herrn Rainer Benox,
- Frau Johanna Schult, Zeitzeugin, Schwiegertochter von Friedrich „Lütten“ Schult,
- CABLE ENGINEERING NORD GMBH Güstrow, Geschäftsführer Herrn Gerhard Schmidt.
Es gab leider auch Stellen, die auf Gesprächsanfragen nicht reagierten oder zu Detailfragen nicht auskunftsbereit waren.

Die Autoren

Dieter Kölpien & Gernot Moeller

Chronologie der Geschichte des Schwebenden

1926 - Eine Idee wird geboren

Am 13.04.1926 schrieb der Güstrower Landessuperintendent Kittel an den Oberkirchenrat von dem Plan des Domgemeinderates, aus Anlass des 700-jährigen Domjubiläums (1926) unter der Eiche auf dem Domplatz einen Findling als Gedenkstein für die Gefallenen des 1. Weltkrieges zu errichten. (1) Von mehreren Kunstsachverständigen Güstrowern, besonders von dem bekannten Künstler Barlach sei jedoch davon abgeraten worden. Barlach deutete an, im niedrigen Gewölbe des Seitenschiffes eine schwebende Figur, die ganz in sich geschlossen sei und das Höchste an Konzentration darstelle, zu schaffen. Er wolle nicht daran verdienen und bäte nur um den Ersatz der Unkosten. Ein positives Gutachten des Museumsdirektors in Schwerin und Landesdenkmalpflegers Josephi vom 16.04.1926 unterstützte die Kritiker der Findlingsidee. Mit dem Angebot Barlachs könne man dagegen ein Denkmal erwarten, das „…unter Umständen Güstrow zu einer Berühmtheit in ganz Deutschland, ja sogar bei dessen Weltruf zu einer Berühmtheit weit über Deutschlands Grenzen hinaus machen“ würde. (2) Weitere Gutachten wurden durch Pastor Schwartzkopff vom Lübecker Museumsdirektor Heise, vom ehemaligen mecklenburgischen Großherzog Friedrich Franz IV aus Ludwigslust und vom Schweriner Kunsthistoriker und Museumsrat Reifferscheid eingeholt, um auf diese Weise der abwartenden Haltung des Oberkirchenrates entgegenzuwirken. Landesbischof Behm antwortete am 26.07.1926, unter Bezug auf eine negative Kritik über eine Barlachausstellung in München, in der Barlach „Dilettantismus“ vorgehalten wurde, dass es ihm geboten schiene, mit der Heranziehung Barlachs für ein Denkmal im Dom Vorsicht zu üben. (3) 02.08.1926, Landessuperintendent Kittel informierte Landesbischof Behm darüber, dass Schwartzkopff und Reifferscheidt sowohl das Barlachmodell in dessen Atelier als auch den vorgesehenen Standort im Dom besichtigt hätten. Der Oberkirchenrat bat daraufhin den angesehenen Rostocker Prof. Bruhns am 05.08.1926 um ein Gutachten. Am17.08.1926 schrieb Bruhns handschriftlich u. a. „…Barlach ist wirklich einer der ganz wenigen eigenen, echten, innerlichen Gestalter der Gegenwart. Kein zweiter zurzeit in Deutschland lebender Bildhauer, gewinnt bei allen Kennern ein so gefestigtes und allgemeines Ansehen. … Nur Unkenntnis oder Böswilligkeit kann seinen bildhauerischen Arbeiten „Dilettantismus“ nachsagen.“(4) Am 19.08.1926 wurde dem Güstrower Landessuperintendenten Kittel durch den Oberkirchenrat mitgeteilt: „es wird nunmehr auch von kirchlicher Seite alles getan werden müssen, um den Plan zu fördern.“ (5) Barlach nahm im Dezember 1926 die Arbeit am Großmodell zum „Güstrower Ehrenmal“ für die Gefallenen des 1. Weltkrieges in seiner neuen Werkstatt in der Walkmühlenstraße 21 in Güstrow auf.

1927 - Vom Werksmodell zum Bronzeguss und dessen erste Hängung

Die Entstehungsgeschichte des „Güstrower Ehrenmals“ ist von Dr. Probst in einer Monographie (6) und in den Werkverzeichnissen über das plastische Werk Barlachs von Friedrich Schult (7) bzw. aktuell von Probst und Laur (8) im Detail beschrieben. Weitere geschichtliche Werkangaben sind in Ausstellungskatalogen (9), z. B. von Jansen, zu finden. Der Prozess des Barlachschen Schaffens an dem Güstrower Engel ist dank dieser Beschreibungen sehr gut zu verfolgen. Zahlreichen Kohlezeichnungen im Jahre 1926 folgten zunächst mehrere Vorentwürfe und Vormodelle in Gips und Bronze sowie schließlich die Schaffung des Werkmodells 1:1 in Gips zu Jahresbeginn 1927 durch Barlach in seiner Werkstatt in Güstrow (Maße des Werkmodells 1:1: H: 74,5 cm, B: Schulterbreite 74,5 cm, T: 217,0 cm). (10) Im Februar 1927 erinnerte sich der Barlachfreund Schwartzkopff, „Unvergeßlich bleibt mir die Stunde, als wir zu dritt in das Atelier kamen, das Tonmodell zu sehen, das auf zwei Eisenschienen ruhte und im dunklen Schweigen dem Beschauer den Mund schloß.“ (11) Daraufhin folgte der Transport des Werkmodells zur Bildgießerei Noack nach Berlin-Friedenau. Nach der Abformung des Werkmodells für die Gussform in der Gießerei erfolgte dort schließlich bis zum 16.03.1927 der Bronzeguss. Am 07.05.1927 erfolgte die Absendung des Engels von der Bildgießerei als Eilfracht an die Güstrower Domgemeinde. Am 29.05.1927 wurde der „Schwebende“ an einer von Barlach persönlich ausgewählten Stelle im östlichen Joch der Nordhalle im Dom zu Güstrow über einem schmiedeeisernen Füntegitter aus dem 18. Jhdt. (Durchmesser 2 m) aufgehängt und geweiht. Dies erfolgte aus Anlass des 1926 begangenen 700jährigen Jubiläums der Kirchweihe, zu dessen Wiederkehr das „Güstrower Ehrenmal“ für die Gefallenen des Weltkrieges eigentlich errichtet werden sollte. Im Innenring des Gitters wurde auf dem Boden ein kreisförmiger Gedenkstein mit den Jahreszahlen 1914 -1918 abgelegt und in der Nähe der Hängung das Gedenkbuch mit den Namen der 234 Gefallenen der Domgemeinde auf einem eigens hierfür gefertigten Tisch platziert. Bereits am 11.04.1927 kam durch die Freundschaft Barlachs zum Domprediger Schwartzkopff und Barlachs eigener Beziehung zum Güstrower Dom die Schenkung des „Güstrower Ehrenmals“ für die Domgemeinde zustande. Das war in seiner Gesamtheit ein Geschenk des Künstlers Ernst Barlach an seine Domgemeinde, welches den von ihm ausgewählten und nach seinen Vorstellungen hergerichteten Platz im östlichen Joch der Nordhalle in sein Kunstwerk einschloss. Die Guss- und Transportkosten in Höhe von 5.500 RM wurden von der Domgemeinde übernommen. Zehn Großspenden von Güstrower Bürgern und die Abgabe von Kunstgegenständen aus dem Domschatz an das Landesmuseum Schwerin (12), das danach Zahlungen in Höhe von 2.500 RM aus Landesmitteln ermöglichte, gewährleisteten die Finanzierung des Gusses bei Noack in Berlin. (Maße des Erstgusses von 1927: H: 71,0 cm (hintere Schrägfläche 74,5 cm), B: Schulterbreite 74,5 cm, T: 217,0 cm, Signatur unten links- EBarlach-. Guss von Hermann Noack, Berlin-Friedenau.) (13) In der Mecklenburgischen Tageszeitung vom 01.06.1927 fanden die Leser nun auch die veröffentlichte Meinung des Rostocker Professors Bruhns zum Denkmal im Güstrower Dom: „Barlach ist wirklich einer der ganz wenigen eigenen, echten, innerlichen und starken Gestalten der Gegenwart; kein zweiter zur Zeit in Deutschland lebender Bildhauer genießt bei allen Kennern ein so gefestigtes und allgemeines Ansehen wie er….Nur der ganz besondere Umstand, dass er den Güstrower Dom liebt, kann Mecklenburg das Glück verschaffen, von dem bedeutendsten Bildhauer, der seit Jahrhunderten in seinen Grenzen lebt, ein Werk zu erhalten“. (14) Der mit „Schw.“ unterzeichnete Beitrag verweist nach Auffassung der Verfasser auf den damaligen Domprediger und Freund Barlachs, Schwartzkopff. Dieser reagierte hiermit auf das sehr distanzierte Verhalten der Güstrower Domgemeinde und der Öffentlichkeit auf das „Güstrower Ehrenmal“.

1929 - Gestaltung der Seitenfenster im nördlichen Seitenschiff

Am 21.03.1929 stellte Barlach fest, dass das Ersetzen zweier in der Farbigkeit veränderter Fenster die Lichtverhältnisse im Nordschiff zufriedenstellend beeinflusst hat. Er schrieb an Muggly, dem Gestalter der Glasfenster im Nordschiff des Domes nach den Wünschen Barlachs: „Also mit dem Zustandekommen der Glasfenster ist meine Sache im Dom nunmehr als ganz beendet anzusehen“. (15)

1933 - Beginn der Diffamierung und Hetze gegen Barlach'sche Kunstwerke

Bald nach dem 30.01.1933 setzte die Hetze gegen Barlachs Werk ein. 11.04.1933: „Das Güstrower Ehrenmal ist eine offene Verhöhnung dessen, was sich ein gesunder Deutscher unter einem Kriegerdenkmal vorstellt. In Güstrow wird es nur „de Warermöhm“ (der Wassergeist) genannt. Im Interesse der geistigen Gesundung unseres Volkes sollten Schritte bei der zuständigen Instanz unternommen werden, um die Geschmacklosigkeit aus der Gottesstätte zu entfernen“. (16) „Das Werkmodell aus Gips des Güstrower Ehrenmales war zwischenzeitlich in die Obhut des Städtischen Kunstmuseums in Duisburg gelangt und dort zu sehen (1931/1933). Im Spätsommer 1933 wurde es von Barlach zurückerbeten, da der dortige Direktor Hoff von den Nationalsozialisten amtsenthoben wurde. In Duisburg hatte man die Absicht, das Werkmodell für das Museum zu erwerben, wobei es anscheinend für Barlach kein Problem war, das Werk museal präsentiert zu wissen“. (17)

1936 - Der "Niederdeutsche Beobachter " verunglimpft die Kunst Barlachs-

04.04.1936 „Wir lehnen sie (… die Kunst Barlachs) ab als etwas Fremdartiges, vielleicht Oestliches, zudem wir blutsmäßig nicht die geringsten Beziehungen haben… Vielen unvoreingenommenen Besuchern des Domes ist der dort als Gefallenendenkmal einst angebrachte „Engel“ von Barlach, viel eher als ein „fliegender Dorsch“ denn als Engel begreifbar“. (18)

1937 - Die "wundersame Wandlung" des Museumsdirektors Josephi

Abnahme des "Schwebenden" am 23. August. Am 12.06.1937 distanzierte sich Josephi in einem Brief an Pastor Harloff, der gleichzeitig auch Vorsitzender des Domgemeinderates war, von Barlach und erklärte, entgegen seiner positiven Aussage von 1926: „Ich möchte bemerken, dass ich von Anfang an gegenüber dieser Barlach‘schen Schöpfung den Ausdruck angewandt habe „Unzulängliche Lösung des Problems einer fliegenden Gestalt unter unerfreulicher Primitivität der Form“ … (19) Am 25.06.1937 antwortete Domprediger Harloff Josephi, dass es an der Zeit wäre, das „Güstrower Ehrenmal“ aus dem Dom zu entfernen und schlug vor, dieses im Landesmuseum Schwerin unterzubringen. (20) Er machte sich damit zur treibenden Kraft der Güstrower Domgemeinde zur Entfernung des Ehrenmals. (21) Am 09.08.1937 erhielt der Oberkirchenrat in Schwerin abschriftlich Kenntnis von einem mit - Vertraulich! - gekennzeichneten Schreiben des Mecklenburgischen Ministeriums Abteilung für Kunst, unterzeichnet von Minister Scharf vom 07.08.1937, an die Verwaltungen des Landesmuseums in Schwerin und anderer Museen. In diesem Schreiben wurde auf die Rede des Führers und Reichskanzlers Hitlers anlässlich des Tages der Kunst in München und dem danach getroffenen Erlass der preußischen Regierung vom 28.06.1937 verwiesen. Ausdrücklich wurde erklärt, dass alle Barlachwerke aus preußischen Schausammlungen zu entfernen seien. Der Minister riet, der Oberkirchenrat möge prüfen, ob die Entfernung des vom Bildhauer Barlach herrührenden Gefallenendenkmals im Dom zu Güstrow für angezeigt gehalten werde. (22) Landessuperintendent Kentmann übermittelte dem Oberkirchenrat am 12.08.1937 im Zusammenhang mit der zu erwartenden Abnahme des „Schwebenden“: „Herr Professor Wandschneider aus Plau besuchte uns hier auf unsere Bitte, die Schaffung eines Denkmals durch ihn berechnet er mit etwa 12.000 M, so ist daran gar nicht zu denken“. (23) Ein Entwurf ist in kirchlichen Akten in Güstrow und Schwerin nicht erhalten. Die Abnahme des „Schwebenden“ erfolgte auf der Grundlage des Beschlusses des Oberkirchenrates Schwerin vom 17.08.1937 (24) und wurde mit Schreiben des Oberkirchenrats vom 18.08.1937 an den Güstrower Landessuperintendenten und 1. Domprediger Kentmann zur Erledigung möglichst zum 23. d. M. angewiesen. (25) Am 20.08.1937 schrieb die Presse „Die zuständigen Stellen haben nunmehr beschlossen, das von dem Bildhauer Ernst Barlach im Jahre 1926 geschaffene Ehrenmal für die Gefallenen des Weltkrieges aus dem Dom zu Güstrow entfernen zu lassen„ (26) Am Nachmittag des 23.08.1937 wurde der „Schwebende“ in Anwesenheit des 2. Dompredigers Pastor Harloff, der sowohl als Vorsitzender den Kirchgemeinderat der Domgemeinde, als auch den wegen einer Vortragsreise verhinderten Güstrower Landessuperintendenten Kentmann vertrat, und des Oberkirchenrates Krüger–Haye, anwesend als Vertreter des amtierenden Oberkirchenrats Schwerin, durch die Fa. Pierstorff aus Güstrow abgehängt. Hierüber wurde dem amtierenden Oberkirchenrat am 24.08.1937 durch Oberkirchenrat Krüger–Haye schriftlich berichtet. (27) Das von Barlach in einem Brief an Wolf von Niebelschütz genannte Datum der Abnahme des „Schwebenden“ im Dom („Am 24sten d. M ist der Engel im hiesigen Dom abgehängt“) (28) beruht auf einem Irrtum Barlachs. (29), (30) Damit war das letzte Ehrenmal Barlachs aus der Öffentlichkeit entfernt worden. Die Abhängung des Kunstwerkes in Güstrow erfolgte gegen den dokumentierten Willen der amtsenthobenen Güstrower Domprediger Propst Koch und Pastor Schwartzkopff. Sie hatten für den Fall der unumgänglichen Abhängung die Rückgabe des „Schwebenden“ an Barlach und die 10 Großspender vorgeschlagen. (31) Sorgfältig, in einer Kiste verpackt, wurde der „Schwebende“ nach der Abnahme zunächst in der Nähe des Turmes im Güstrower Dom verwahrt, (32) danach nach Schwerin in das Stephanus-Stift bzw. in das Landeskirchenarchiv in der Apothekerstraße verbracht. (33)

1938 - Odyssee des "Schwebenden"

Barlachs Tod. 29.01.1938: Die Domökonomie in Güstrow bat den Oberkirchenrat um Erstattung von 124,01 RM für die Abnahme des Gefallenen-Mals im Dom zu Güstrow. Der Betrag entsprach der Summe von zwei Rechnungen der Fa. Pierstorff an die Domökonomie Güstrow vom 24.09. u. 23.10.1937. (29) Anfang Februar 1938 wurde der Betrag für die Domökonomie aus Schwerin angewiesen. Am 27.04.1938 war der Aufbewahrungsort des „Schwebenden“ noch die Garderobe zum Wichernsaal des Vereinshauses des Stephanus-Stifts in der Apothekerstraße (heute Körnerstr. 7). (34) Am 24.10.1938 verstarb Barlach in der Rostocker Privat-Klinik St. Georg in der Paulstraße 27, Chefarzt Professor Ganther. Seinen Freunden wurde mitgeteilt, daß Ernst Barlach in seine andere Dauer übergegangen sei. Ihm zu Ehren wurde am 27.10.1938 in seiner Werkstatt im Atelierhaus am Heidberg zu Güstrow eine würdige Trauerfeier durch seine Freunde gehalten. Ein Modell des Kopfes des „Schwebenden“ war neben Barlachs Sarg aufgestellt. Pastor Schwartzkopff hielt die Aussegnungsfeier. Am 28.10.1938 erfolgte die feierliche Beisetzung des Leichnams von Barlach in Ratzeburg neben dem Grab seines Vaters. Die Trauerrede hielt hier ebenfalls Pastor Schwartzkopff.

1939 - Gründung der Nachlaßverwaltung Sicherungsguss (Zweitguss) des "Schwebenden"

Ernst Barlach hatte schon zu Lebzeiten den Wunsch geäußert, dass sein künstlerisches Erbe durch ein Gremium von ihm bekannter Persönlichkeiten, die er größtenteils selbst benannt hatte, verwaltet werden sollte. Diese Nachlassverwaltung wurde am 19.03.1939 durch einen Vertrag notariell beurkundet. Sie nannte sich „Verwaltung des künstlerischen Nachlasses des Bildhauers und Dichters Ernst Barlach“ (kurz Barlach-Gremium). Partner im Gremium waren anfangs Rechtsanwalt Karl Barlach, Oberregierungsrat Dr. Droß, Bildhauer Hugo Körtzinger, der Kunsthändler Bernhard A. Böhmer, mit Vollmachten zur Beauftragung und zum Verkauf von Nachgüssen Barlachscher Skulpturen und anderer Werke sowie Nikolaus (genannt Klaus) Barlach. Bereits vor der Bildung des Barlach-Gremiums erteilte Böhmer im Geheimen, ohne Wissen von Klaus Barlach, dem alleinigen Erben, jedoch nachweislich mit Kenntnis von Körtzinger, einem späteren Mitglied des Barlach-Gremiums, im Januar 1939 den Auftrag für den Sicherungsguss des „Güstrower Ehrenmals“. Der Auftrag zum Guss ist im Kommissionsbuch der Bildgießerei Noack Berlin mit dem Eintrag „10.I. 4911 1 Engel Brz. Böhmer 1939“ (35) vermerkt. Man kann davon ausgehen, dass er diesen Guss zur Sicherung des bedeutenden Barlachwerkes in eigener Verantwortung zu einem Zeitpunkt veranlasste, als der Verlust des Originals nach seiner Einschätzung nicht mehr verhinderbar schien. Vielleicht handelte er sogar noch als von Ernst Barlach hierzu beauftragter Vertrauter? Körtzinger bezeichnete diese, von Böhmer und ihm durchgeführte Aktion später in einem Brief an das Barlach-Gremium, als Sicherung des Güstrower Ehrenmals.(36) Der Sicherungsguss erfolgte nach dem originalen Werkmodell für den Erstguss, dass sich ab 1933 wieder in Barlachs Besitz befunden haben muss. Das originale Werkmodell des „Schwebenden“ war zwischenzeitlich 1932/1933 unter dem Museumsdirektor Hoff im Duisburger Museum ausgestellt worden. Nachdem Hoff, ein Verfechter der modernen Kunst, durch die Nazis amtsenthoben worden war, forderte Barlach das Modell vom Duisburger Museum zurück. Wo sich das originale Werkmodell nach seiner Abhängung in Duisburg zwischen 1933 und 1939, dem Jahr der geheimen Anfertigung des Zweitgusses tatsächlich befand und versteckt wurde, ist unbekannt.

1940 - Der Sicherheitsguss (später als Zweitguss bezeichnet) im sicheren Versteck

Das Barlach-Gremium schien von einer Beauftragung, Realisierung und Bezahlung des Sicherungsgusses nichts gewusst zu haben, da es erst 1940 bei einer Sitzung Kenntnis davon nahm, „daß sowohl der Kieler Geistkämpfer als auch das Güstrower Mal sich in sicherer Verwahrung befinden“. (37) So ist es dem Wagemut von Böhmer, der Gießerei Noack und dem Kunstfreund Körtzinger zu danken, dass Barlachs „Schwebender“ als große Bronze der Nachwelt durch diesen Sicherungsguss erhalten blieb. Böhmer stand bis zum Tode Barlachs und danach auch als Beauftragter des Barlach-Gremiums sowohl in deren als auch in den Diensten der Nazis. Der Kunsthändler Böhmer spielte eine sehr ambivalente Rolle. These der Autoren:(38) Ihm als NS-Kunsthändler und förderndes Mitglied der SS könnte der Transport des Werkmodells aus Barlachs Güstrower Atelier(?) zur Gießerei nach Berlin unauffällig möglich gewesen sein. Der Sicherungsguss soll zum Schutz den Decknamen „Frau Kollstrow II“ erhalten haben (39). (Kunstwort aus Kollwitz und Güstrow, II für den Sicherungsguss) Tom Crepon schrieb „Bei der ersten von der Galerie Theodor Fischer in Luzern, veranstalteten Versteigerung werden sieben Plastiken Barlachsangeboten, darunter der Zweitguss des Schwebenden(?), die Holzplastik Lesender Mönch und ein Bronzeguss vom Wiedersehen“. (40)

Informant von Crepon war nach Äußerungen von Frau Johanna Schult sehr wahrscheinlich ihr damaliger Ehemann Friedrich Ernst Schult, ein Patenkind Ernst Barlachs. Derartige Äußerungen von ihrem Schwiegervater Friedrich (Lütten) Schult gegenüber Crepon hält sie für unwahrscheinlich. Diese von Crepon gemachten Angaben stimmen inhaltlich nicht mit nachstehenden Texten überein.

- Friedrich Schult der Güstrower Nachlassverwalter Barlachs, schrieb in dem Werkeverzeichnis (41): „Ein zweiter, aus Sicherheitsgründen 1942 in Auftrag gegebener Guß während des Krieges in Schnega, Kr. Dannenberg, ausgelagert, jetzt in der Antoniterkirche Köln. Ein davon abgenommener dritter Guß in vorläufiger Hängung im westlichen Joch des südlichen Seitenschiffs des Güstrower Doms; H: 70,0 Schulterbreite 73,5 T: 214,0

1942 - Auf der Internetseite des Güstrower Doms (42) wird ausgeführt: „Freunde Barlachs haben 1942 mit großem Einsatz einen Zweitguss herstellen lassen, der in der Lüneburger Heide verborgen werden konnte.“

- Jost Mazuch, Pfarrer der Ev. Kirchengemeinde Köln-Klettenberg, führte in „Engel auf der Flucht - Die abenteuerliche Geschichte einer Barlach-Skulptur zwischen Köln und Güstrow, Wegweiser April-Mai 2009“ (43), aus: „Wie kommt es, dass der Engel dennoch heute wieder in Köln und Güstrow hängt? In der Berliner Gießerei Hermann Noack existierte damals noch das Werkmodell des „Schwebenden“. Von diesem Gipsmodell ließen Freunde Barlachs kurz nach seinem Tod einen zweiten Guss anfertigen. Der überstand den Krieg, versteckt in einer Kiste in einem Schuppen bei dem Maler Hugo Körtzinger in Schnega in der Lüneburger Heide“.

Zur Klärung von widersprüchlichen Textangaben werden hier durch die Autoren weitere Daten und Fakten zitiert. Das Schweizer Auktionshaus Theodor Fischer hatte der „Verwertungskommission“ für „Entartete Kunst“ bereits 1938 sein Interesse an einer Zusammenarbeit mitgeteilt. Auf der Grundlage eines Vertrages, dem ein Verzeichnis der zu versteigernden Werke mit entsprechenden zu erreichenden Limits beigefügt war, wurde in der am 30.06.1939 im Grand Hotel National in Luzern von der Galerie Fischer eine Auktion „Gemälde und Plastiken moderner Meister aus deutschen Museen“ durchgeführt und dabei sieben Barlachwerke versteigert. Darunter befanden sich Christus und Johannes (auch als „Wiedersehen“, bekannt), 1926 Bronze, Höhe 48 cm und „Lesender Mönch“, 1932, Holz 60x61x23 cm. Ein Zweitguss des „Schwebenden“ wurde laut Katalog nicht angeboten. Angeboten wurde laut einer Übersicht „Verkaufsergebnisse der Auktion - Gemälde und Plastiken moderner Meister aus deutschen Museen -, Galerie Fischer, Luzern 30. Juni 1939“ unter Los-Nr. 7 jedoch die Plastik „Schwebender Gottvater“ (auch „Schwebender Mann“ genannt) 1922, Böttgersteingut, Höhe 50 cm. (44) Nach Auffassung der Autoren kann es sich bei Crepon daher nur um eine Verwechselung Barlachscher Plastiken handeln.

1. Das „Güstrower Ehrenmal“ stand nicht auf der EK-Liste der sogenannten >>entarteten<< Kunst der Nazis, die ca. 16.000 Kunstwerke umfasste. Die Abnahme des „Güstrower Ehrenmals“ durch die Kirchenführung verhinderte zwar die Vereinnahmung des „Schwebenden“ durch die „Verwertungsgesellschaft“ der Nazis aber der Erhalt des Originals wurde, wie wir heute wissen, dadurch jedoch nicht gesichert.

2. Ein Auftrag für einen Sicherungsguss im Kommissionsbuch der Bildgießerei Hermann Noack Berlin ist mit dem Eintrag „10.I. 4911 1 Engel Brz. Böhmer 1939“, vermerkt und wurde nach unseren Erkenntnissen nicht direkt von dort per Bahn nach Schnega transportiert. (35), (45)

Schlussfolgernd kann durch diese Recherchen im Hinblick auf die obigen widersprüchlichen Textstellen festgestellt werden, dass - der Sicherungsguss tatsächlich am 10.01.1939 von Bernhard A. Böhmer beauftragt wurde und - kein Zweitguss des „Schwebenden“ in Luzern oder Basel zur Versteigerung angeboten werden konnte.

1940 -Am 25.09.1940 beschloss der Kirchgemeinderat auf Vorschlag von Domprediger Grüner einstimmig, dass das Wandgemälde („Kreuzigungsszene“) von dem Güstrower Maler Wilke, zusammen mit dem Gedenkbuch und dem eichenen Tisch, künftig als Stätte für die Heldenehrung der Gefallenen des 1. Weltkrieges dienen solle.

1941 - Beschlagnahme und Abholung des "Schwebenden" zur Verschrottung

20.02.1941 wurde auf Veranlassung des Landesbischofs und Landeskirchenführers (NSDAP Mitglied) Schultz der „Schwebende“ in dessen Garage am Kreuzgang des Schweriner Doms (Bischofstr.4) untergestellt. (33) Im März 1941 wurde das „Güstrower Ehrenmal“ dann auf Veranlassung der NSDAP Kreisleitung Schwerin-Stadt durch Angestellte der Schweriner Schrottfirma (Gebr. Sommerkamp), während einer Abwesenheit des Landeskirchenführers und Landesbischof Schultz zu Vorträgen, aus dessen Garage entwendet. Hierüber schrieb Kleinschmidt im November 1945 „…1941 wurde das Archiv eräumt, um „baltischen Rückwanderern Platz zu machen“ und der Schwebende …in der Garage des genannten Landeskirchenführers abgestellt. …Dieser wurde deswegen von einem noch höherprozentigen Nationalsozialisten denunziert“. Die daraufhin erfolgte Hausdurchsuchung soll mit der kategorischen Aufforderung an den Landeskirchenführer geendet haben, die Figur „wehrwirtschaftlichen Zwecken“ zur Verfügung zu stellen. Die Figur soll danach auf Veranlassung eines gewissen Stolte, eines Beauftragten des NSDAP-Kreisleiters Schwerin-Land, Mayn, kurzerhand durch Angestellte der Schweriner Fa. Gebr. Sommerkamp aus der Garage in der Bischofstraße 4 entwendet worden sein. (33) Dies war leicht möglich, weil die ahnungslose Haustochter den Schlüssel für die Garage herausgab. Die Fa. Gebr. Sommerkamp übermittelte der NSDAP Kreisleitung am 21.04.1941 schriftlich, „Wir bestätigen hiermit vom Landesbischof der ev.- luth. Kirche Mecklenburg eine Bronzefigur im Gewicht von 250 kg, zum Zweck der Einschmelzung, für die Wehrwirtschaft erhalten zu haben. Heil Hitler!“ (Unterschrift) Sommerkamp. (46) In einem persönlichen Schreiben dankte der Kreisleiter der NSDAP Schwerin-Stadt, Mayn, dem Landesbischof mit der Anrede „Sehr geehrter Parteigenosse Schultz“ für die Metallspende, die mit dem Brief „quittiert“ wurde. Mit diesem Brief (Schultz hatte mehrfach bei Staats- und Parteiorganen protestiert und eine Quittung verlangt!) sollte vermutlich ein Diebstahl des „Schwebenden“ legalisiert werden. (47)

1944 - Zerstörung des Werkmodells durch Kriegseinwirkung bei Noack in Berlin

Höchst wahrscheinlich wurde das Original von Barlachs „Güstrower Ehrenmal“ zu Rüstungszwecken nach 1941 verschrottet. Nach der Abholung des „Schwebenden“ durch die Fa. Sommerkamp ist nichts über den Verbleib des „Schwebenden“ dokumentiert. 1944 soll durch Kriegseinwirkungen bei der Fa. Noack in Berlin auch das 1939 erneut zur Anfertigung des Sicherungsgusses (von Güstrow nach Berlin?) transportierte Werkmodell (Gips), zerstört worden sein.(48)

Anmerkungen der Verfasser

1. Neben den Verweisen auf Literaturquellen möchten wir im Folgenden auch auf Links zu Internetseiten verweisen, die geeignete Informationen enthalten und daher ebenfalls in das Literaturverzeichnis aufgenommen wurden.

2. Die Links führen zu externen Webseiten Dritter, auf deren Inhalte wir keinen Einfluss haben. Deshalb können wir für diese fremden Inhalte auch keine Gewähr übernehmen. Für die Inhalte der verlinkten Seiten ist stets der jeweilige Anbieter oder Betreiber der Seiten verantwortlich.) http://www.lisa.gerda-henkel-stiftung.de/projectvideo_diary.php?nav_id=944&video_id=1095, Dr. Meike Hoffmann, Bildersturm der Nazis –„Entartete Kunst“, Episode 7 Die Bronzen“. „Lediglich ein Luftangriff 1943 beschädigte die Gießerei (Noack) leicht. So konnte hier nach Kriegsende als einzige Gießerei Berlins sofort wieder gearbeitet werden“. (49)

1945 - Suizid des Ehepaares Böhmer

Am 03.05.1945 nahmen sich Bernhard A. Böhmer und seine zweite Ehefrau Hella geb. Otte aus Angst vor den Ereignissen zum Kriegsende das Leben. Der damals 12-jährige Sohn Peter überlebte die Tragödie, weil ihm noch rechtzeitig Hilfe geleistet werden konnte. (51) Als Vormund und Verwalterin des Böhmer-Erbes wurde seine Tante Wilma Zelck (geb. Otte), die Schwester seiner Mutter, bestimmt.

In einem Artikel in der Täglichen Rundschau vom 04.11.1945 schreibt der Schweriner Pastor Kleinschmidt: „Wir haben keine sichere Kunde, dass er wirklich eingeschmolzen ist. Es geht das Gerücht, dass er in die Schweiz verschoben wurde, um von da aus nach Amerika verkauft zu werden…“ (33). Während des Krieges war der im geheimen bei Noack angefertigte Sicherungsguss nach dem originalen Werkmodell Barlachs in einer Kiste verpackt, zusammen mit einer zweiten Kiste, in der sich der von Böhmer aus Beständen des Propagandaministerium erworbene dreigeteilte Kieler Geistkämpfer befand, unter der Bezeichnung „Bildhauergut“, per Bahn nach Schnega in die Lüneburger Heide gelangt. Von der Bahnstation wurde Körtzinger benachrichtigt und holte die Sendungen persönlich von dort mit zwei Pferdegespannen des ihm benachbarten Gutes ab. Danach verbarg er die Kisten auf seinem Gehöft. „Die Kisten wurden teils auf dem Hof, teils in einem zur Straße offenen Schuppen gestellt.“ (45) Da sowohl der Sicherungsguss des „Schwebenden“ als auch der laut Kaufvertrag vom 07.12.1940 (65) von Böhmer erworbene Kieler Geistkämpfer gemeinsam in Schnega auf der Bahnstation ankamen, könnten beide Kisten auch zum gleichen Zeitpunkt an gleicher Stelle von Böhmer(!) aufgeliefert worden sein. (These des Autors DK: Folglich hätte Böhmer den Sicherungsguss des „Schwebenden“, der zwischen Anfang 1939 und Ende 1940 fertiggestellt worden war, längstens etwa zwei Jahre in seinem Besitz anderenorts zwischengelagert. Beide Werke kamen dann mutmaßlich Anfang 1941 als „Bildhauergut“ gleichzeitig (!) von Berlin oder Güstrow nach Schnega zum Versand.)

http://www.dradio.de/dkultur/sendungen/feiertag/932216 Antje Löhr-Sieberg: "Dieser Zweitguss landete dann schließlich in Schnega, das ist ein kleiner Ort im Wendland in der Lüneburger Heide. Dort wurde er von Herrn Körtzinger höchstpersönlich vom Bahnhof abgeholt. Mitgeliefert wurde der „Geistkämpfer" aus Kiel. Und Herr Körtzinger ließ diese zwei Plastiken in der Verpackung, d. h. in den Versandkisten, und stellte sie in einem offenen Schuppen ab. Und dort haben sie den ganzen Krieg überdauert. Bis, wie Körtzinger sagt, die Sieger kamen und ein Schutzschild an die Scheune hefteten, so dass nun nichts mehr zu befürchten war. (50)

1947 - Die Existenz des Sicherungsgusses (Zweitguss) wird bekannt

Hentzen, schrieb am 20.09.1947 an Heise, dass ein zweiter Guss, der noch zu Lebzeiten Barlachs von einem Amerikaner (?) bestellt worden sei, von Körtzinger zurückgehalten würde, weil Körtzinger angeblich große Geldbeträge von Böhmer zu kriegen hätte. Weiter wurde von ihm bemerkt, dass der bei Körtzinger vorhandene zweite Guss zum Nachlass Barlachs und nicht Böhmer gehöre. Über den Geistkämpfer der ebenfalls bei Körtzinger verwahrt war, äußerte sich Friedrich Schult ähnlich. (52)

1948 - Das Vorhaben, den "Schwebenden" in einer Ausstellung in Köln zu zeigen, zerschlägt sich

Nach dem Krieg wurde in der Kunstszene bekannt, dass bei Körtzinger in Schnega dieser Sicherungsguss des „Schwebenden“ existiere. Der Kölner Museumsdirektor Reidemeister, wollte diesen schon 1948 zusammen mit dem Kieler Geistkämpfer in eine Ausstellung nach Köln holen. Er bat Reemtsma, einem Mitglied des Barlachs-Gremiums, um Vermittlung und Unterstützung des Vorhabens. Reidemeister plante anlässlich des 700-jährigen Domjubiläums in Köln eine Ausstellung unter dem Motto „Christliche Kunst der Gegenwart“. Reemtsma hatte den gewünschten Kontakt zu Körtzinger herbeigeführt, doch dieser reagierte auf Anfragen von Reidemeister nicht. (53)

1950 - Bemühungen um Rückführung des Schwebenden nach Güstrow

Am 20.07.1950 bemühte sich Johannes Schwartzkopff (unter Hinweis auf frühere Ausführungen von Kleinschmidt in der Täglichen Rundschau 04.11.1945) um Akteneinsicht beim Oberkirchenrat in Schwerin. „Das Barlach-Gremium, dessen Mitglied ich bin, legt Wert darauf, diese Vorgänge zu kennen, weil es dazu helfen kann, den Zweitguss des Denkmals, der sich noch in der Westzone befindet, für den Dom zu bekommen.“ (54) Im Dezember 1950 trafen die Akademie der Künste der damaligen DDR und Friedrich Schult als Mitglied des Barlach-Gremiums und somit als ein Nachlassverwalter Barlachs, eine Vereinbarung zur Unterstützung einer in der Akademie geplanten Barlach-Ausstellung. Dabei wurde auch bekannt, dass es Beratungen innerhalb des Barlach-Gremiums darüber gab, einen weiteren Guss des „Schwebenden“ nach Güstrow in den Dom zu bringen.(53)

1951 - Verkauf des Schwebenden (Zweitguss) an Köln und Auftrag zum Drittguss für den Dom zu Güstrow

In langen und komplizierten Verhandlungen zwischen dem Vorsitzenden der Hamburger Barlachgesellschaft Harmsen und zuständigen Gremien in Köln, Güstrow und Kiel sowie mit Körtzinger und dem Vormund Wilma Zelck, als der Vertreterin ihres noch rechtlich handlungsunfähigen Neffen und Böhmer-Erben, Peter Böhmer, wurden gemeinsam folgende Übereinkommen erzielt: - Das Barlach-Gremium ist der alleinige Nachlassverwalter für das Zweitstück des Schwebenden in Schnega. - Die geschätzten Gusskosten für ein neues Güstrower Ehrenmal in Höhe von 5150 DM und die Forderungen von Hugo Körtzinger in Höhe von 4000 DM sind durch den Verkauf des Zweitstückes zu finanzieren. - Die Unterbringung des Zweitstückes des Schwebenden sollte in einem Süd- oder Westdeutschen Museum erfolgen. (55)

Barlachfreunde sollen 1950 zunächst noch an die Übergabe des Sicherungsgusses an Güstrow gedacht haben. Nach dem Kauf des Sicherungsgusses des „Schwebenden“ durch die evangelische Synode Köln wurde davon jedoch nicht mehr geredet. Um den dritten Guss für Güstrow möglichst schnell herbeiführen zu können, musste sowohl die Herausgabe des Engels von Körtzinger nach Köln und gleichzeitig die Finanzierung des Gusses bei Noack organisiert werden. Die strittige Eigentumsfrage am Zweitguss des „Schwebenden“, der korrekterweise immer als Sicherungsguss für den Güstrower Dom zu bezeichnen ist, konnte damals auch nicht durch ein Gerichtsverfahren zum Böhmer-Nachlass in Lüneburg geklärt werden. Erst danach kam es durch die Vermittlung von Harmsen, dem Vorsitzender der Barlachgesellschaft, zu einer außergerichtlichen Einigung zwischen Hugo Körtzinger und Wilma Zelck. Harmsen setzte sich nach dem außergerichtlichen Vergleich nachdrücklich für den Verkauf des Sicherungsgusses weit im Westen und für die Herstellung eines dritten Gusses für Güstrow ein. Die vorbehaltlose Rückgabe des Sicherungsgusses an die Domgemeinde Güstrow stand zu keiner Zeit tatsächlich auf der Tagesordnung. Die für den dritten Guss erforderliche Summe von rund 5.000 DM wurde von Hermann F. Reemtsma verauslagt, da die Kölner evangelische Kirche das Geld dafür zunächst erst einwerben musste. Der Barlach-Erbe, Nikolaus (Klaus) Barlach verzichtete auf jeglichen Vorteil aus dem Drittguss des „Schwebenden“ (Güstrow) und der Wiederherstellung des in drei (?) Teile zerlegten „Geistkämpfers“ (Kiel). Er erklärte, dass es ihm ausdrücklich um das Ziel ginge, die Werke seines Vaters bald an die ursprünglichen Plätze zurückkehren zu lassen.

http://www.dradio.de/dkultur/sendungen/feiertag/932216/ Antje Löhr-Sieberg (Antoniterkirche Köln): "Im Jahr 1951 wurde der Engel auf dem kleinen Kunstmarkt zum Kauf angeboten, und zwar wurde er den Museen in Bremen, Hamburg, Köln und in der Baseler Kunsthalle angeboten. Das war natürlich der Moment, in dem Reidemeister nun zum zweiten Mal versuchte, den Engel zu bekommen. Und tatsächlich gelang es ihm. Die Voraussetzung war, dass der Engel - also er sollte verkauft werden, er sollte so viel bringen, dass das Geld ausreichte für einen Drittguss für Güstrow und für 4.000 DM, die Herr Körtzinger verlangte. Reidemeister war klar, dass dieser Engel in diese Kirche hier, in die Antoniterkirche gehörte: eine evangelische Kirche mit einem sehr schönen Aufstellungsort, so etwa, wie Barlach es auch gefordert hatte für den Engel." (50)

1951 - Am 10.10.1951 wandte sich der Superintendent der Synode der evangelischen Landeskirche Köln, Hans Enke, mit persönlichen Briefen an zahlungskräftige Personen, Versicherungen, Banken und andere Spender, um Geld für den Kauf des Zweitgusses des „Schwebenden“ durch die ev. Kirche Köln einzuwerben. Bei der von ihm initiierten Spendenaktion argumentierte der Superintendent teilweise mit sehr vagen Formulierungen. (56) Das Presbyterium der Kölner evangelischen Kirchen hatte die Zustimmung der Antoniterkirche für eine Aufhängung des „Schwebenden“ erwirkt. Mitte des Jahres 1951 hatte die evangelische Antoniterkirche sich bereit erklärt, den Zweitguss des „Schwebenden“ in ihrer Kirche aufzuhängen. (43) Der Antonitergemeinde sollten hierdurch keine Unkosten entstehen.

Die Spendenaktion in Köln brachte die Gelder zusammen, um den „Schwebenden“ für die ev. Kirche in Köln zu erwerben, Die eingeworbenen 10000 DM dienten zur Begleichung: - der Vergütungsforderung von Körtzinger in Höhe von 4000 DM - der Abformung und des Drittguss für Güstrow bei Noack 4000 DM - der Auslagen von Harmsen (für Transporte u. ä.) 2000 DM

Die Abformung für den neuen, für Güstrow zu gießenden, „Schwebenden“ erfolgte ab dem 30.11.1951 in Schnega durch Noack und einen Mitarbeiter. Den Modellgips hatte Harmsen persönlich nach Schnega geschafft. Dies alles schien Prof. Reidemeister nötig, um das mehrfache „Überschreiten“ innerdeutscher Grenzen (von West nach Ost und weiter nach West-Berlin und zurück), durch den Zweitguss des „Schwebenden“ zu verhindern. Von der Kölner Kirchenleitung wurden darin Gefahren für einen Verlust gesehen. Der Drittguss erfolgte wieder bei Noack in West-Berlin. Dieser neue Guss des „Schwebenden“ sollte ursprünglich zur Eröffnung der Barlach-Ausstellung am 07.12.1951 in der Akademie der Künste der DDR gezeigt werden. Die Eröffnung wurde damals aus uns unbekannten Gründen auf den 14.12.1951 verschoben. Die Verzögerungen bei der Abformung in Schnega verhinderten die Ausstellung eines Bronzegusses des „Schwebenden“ in dieser repräsentativen Ausstellung. So wurde der von Harmsen gemachte Vorschlag aufgegriffen und in der Ausstellung in Berlin ein sofort nach der Abformung in Schnega gefertigter getönter Gipsguss der Fa. Noack gezeigt. Anlässlich der Barlach-Ausstellung in der Akademie der Künste der DDR gerieten die Werke Barlachs ins Visier der staatlichen Kritik. Waren sie von den Nazis als bolschewistisch und undeutsch verfemt worden, so hieß es jetzt, sie seien formalistisch oder dekadent. Girnus, ein Verfechter der SED Kultur- und Hochschulpolitik, nannte Ernst Barlach im „Neuen Deutschland“ einen auf verlorenem Posten stehenden, in seinem Grundzug rückwärtsgewandten Künstler und seine Geschöpfe eine graue, passive, verzweifelte, in tierischer Dumpfheit dahinvegetierende Masse.“ Das änderte sich erst, als Bertolt Brecht sich eindeutig für Barlachs Werk einsetzte: "Ich halte Barlach für einen der größten Bildhauer, die wir Deutschen gehabt haben. Der Wurf, die Bedeutung der Aussage, das handwerkliche Ingenium, Schönheit ohne Beschönigung, Größe ohne Gerecktheit, Harmonie ohne Glätte, Lebenskraft ohne Brutalität machen Barlachs Plastiken zu Meisterwerken."(57) Der 1951 an die Akademie der Künste der DDR ausgeliehene Gipsguss wurde an die Gießerei Noack zur Verfügung des Barlach-Gremiums zurückgegeben.

1952 - Drittguss bei Noack, Berlin und Auslieferung an den Dom zu Güstrow

In Köln sorgte Museumsdirektor Reidemeister nun dafür, dass der Zweitguss des „Schwebenden“ am 26.01.1952 offiziell durch die evangelischen Gemeinden der Synode Köln übernommen und vorübergehend im Kunstmuseum in der Eigelsteintorburg untergebracht wurde. Zur Wiedereinweihung der Kölner Antonitercitykirche in der Schildergasse am 15.05.1952 erhielt er einen sakralen Platz und ebenfalls die Weihe. Unterhalb des Engels befindet sich eine rechteckige Steinplatte mit den Daten der Weltkriege 1914 -1918, 1939 -1945. (1995 wurde eine pultförmige Holocaust-Stele des Bildhauers Dieter Boers vor dem Denkmal aufgestellt.) Erst am 14.03.1952, also Monate nach der Barlachausstellung in Berlin, hatte Harmsen den bronzenen Drittguss bei Noack persönlich für das Barlach-Gremium übernommen. Harmsen hatte mit Brief vom 19.03.1952 die Bedingungen des Barlach-Gremiums, unter welchen dieser Drittguss an die Domgemeinde Güstrow übergeben werden würde, wie folgt formuliert: - der Schwebende eine sollte eine Leihgabe des Barlach-Gremiums bleiben, - der Schwebende durfte nur in der Obhut des Doms verbleiben und - eine Ortsveränderung könnte nur mit Genehmigung des Barlach-Gremiums erfolgen. Die geforderte Beschlussfassung des Kirchgemeinderates wurde mit den Schreiben von Siegert an Harmsen vom 25.03.1952 und 15.04.1952bestätigt.(55) Auf Bitten der Domgemeinde zu Güstrow und durch den Beschluss des Barlach-Gremiums (66) kam der neue „Schwebende“ am 04.06.1952 als Leihgabe des Barlach-Gremiums unter entscheidender Mitwirkung des Kölner Superintendenten Enke und des Beauftragten des Barlach-Gremiums und Vorsitzenden der Barlachgesellschaft Harmsen nach Güstrow. „Friedrich Schult, der den Transport an seinen Bestimmungsort begleitet hat, kann im Juni 1952 an Freunde Barlachs telegrafieren: „… seit dem04.06.1952 nachmittags um halb sechs Uhr ist der Engel wieder in der Hut des Domes (oder dieser in der Hut des Engels)…“.(58) zurück zum Schwebenden

1953 - Aufhängung im westlichen Seitenschiff

Über den Platz der Aufhängung im Dom zu Güstrow gab es Meinungsverschiedenheiten, da an dem ursprünglichen ersten Aufhängungsort in der Nordhalle des Doms die Winterkirche eingerichtet worden war und an der ursprünglichen Stelle der Ersthängung von 1927 nun im Jahre 1952 ein Ofen stand. Die Meinungsverschiedenheiten wurden erst am 03.03.1953, also erst wenige Tage vor der feierlichen Übergabe des „Schwebenden“ als Leihgabe des Barlach-Gremiums in die Obhut der Domgemeinde ausgeräumt. Am 08.03.1953 wurde der Drittguss des „Schwebenden“ - nach zahlreichen Probehängungen - im westlichen Joch des Südschiffes aufgehängt und nach dem Gottesdienst geweiht. An dieser Weihe konnte keine der an der Übergabe entscheidend mitwirkenden Persönlichkeiten aus der Bundesrepublik teilnehmen, da die Einreisen durch die DDR-Behörden unterbunden worden waren. Dadurch erfuhr Landessuperintendent Siegert nicht persönlich, sondern erst Wochen später durch einen Brief vom Vorsitzenden des Barlach-Gremiums, Prof. Dr. Dr. Harmsen, dass dieser seitens des Barlach-Gremiums beauftragt war, am 08.03.1952 die Kopie für das verlorengegangene Barlachsche Original als ein Geschenk der Synode Köln/Rhein an die Domgemeinde zu übereignen. Diesen Brief von Harmsen erhielten durchschriftlich auch die Mitglieder des Barlach-Gremiums Rechtsanwalt Karl Barlach, Regierungsdirektor Dr. Droß, Oberkonsistorialrat Schwartzkopff, Nikolaus Barlach und Hugo Körtzinger.(59) Der Landessuperintendent Siegert schrieb daraufhin am 23.06.1953 einen herzlichen Dankesbrief, worin es u. a. hieß: „Ich bitte die Synode der evangelischen Kirche Köln, meinen tiefen Dank, den ich schon lange zugleich im Namen der Domgemeinde und des Kirchgemeinderates zum Ausdruck bringen sollte, entgegenzunehmen und unserer aufrichtigen inneren Verbindung gewiss zu sein.“(60) Schließlich unterrichtete Harmsen am 08.07.1953 den Superintendenten Encke in Köln darüber, welche Umstände dazu geführt hätten, dass er am 08.03.1953 nicht persönlich in Güstrow anwesend sein konnte, um den Engel als Geschenk der Synode Köln zu übergeben. Er habe die Besitzverhältnisse mit seinem oben zitierten Brief vom 15.05.1953 an Superintendenten Siegert eindeutig geklärt, dass der „Schwebende“ als Geschenk der Synode Köln nach Güstrow gekommen sei, um hier dauerhaft zu verbleiben. (61) zurück zum Schwebenden

1961 - Der vorhandenen Inschrift auf dem kreisförmigen Gedenkstein aus Muschelkalkstein

unterhalb des „Schwebenden“ wurden im Juni durch den Bildhauermeister Rolf Lange (Schwerin) die Einträge Im Gedenken und 1939 - 1945 hinzugefügt.(62)

1968 - Aufhängung im westlichen Joch des nördlichen Seitenschiffes

Das Grabmal für Günther von Passow, von C. P. Dieussart, wurde im Februar in das südliche Seitenschiff umgesetzt und der „Schwebende“ in das westlich gelegene Joch der Nordhalle mit Blick nach Osten umgehängt. (63) Ursächlich für diese Veränderung waren Arbeiten an der Heizung und Reparaturen an der Orgel.

1985 - Aufhängung im östlichen Joch des nördlichen Seitenschiffes

Der „Schwebende“ wurde nun an den von Ernst Barlach vorgesehenen Platz im östlichen Joch des Nordschiffes mit Blickrichtung nach Westen aufgehängt. (64)

1987 - Im Schleswig-Hollsteinischen-Landesmuseum wird ein weiterer Guss (Viertguss) des Schwebenden gezeigt

Seit 1987 hängt ein dieser Guss des „Schwebenden“ im Schleswig-Holsteinischen Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte auf Schloss Gottofrf in Schleswig in einem Saal für Barlach-Plastiken. Auftraggeber hierfür war Hans Barlach, der heute im Besitz der Gussform ist, die 1951 von Noack und einem Mitarbeiter in Schnega hergestellt wurde.

Abschließende Anmerkung zur Broschüre und Dank der Autoren

Wir haben bei unseren Recherchen nicht die unterschiedlichen eigentumsrechtlichen Auffassungen an dem „Güstrower Ehrenmal“ übersehen und uns hierzu eine eigene Meinung gebildet. Da uns bei unseren Studien jedoch auch bekannt wurde, dass über die unterschiedlichen Ansichten zwischen den Beteiligten in einer juristischen Form eine Vereinbarung getroffen wurde, halten auch wir uns mit unserer Meinung an dieser Stelle zurück. Die Zusammenstellung der Daten und Fakten in dieser schlichten Broschüre für die Domgemeinde war uns nur möglich, weil uns von vielen Stellen bereitwillig Unterstützung beim Quellenstudium, durch Gespräche sowie bei der Finanzierung des Druckes gewährt wurde. Für die bereitwillige Hilfe bei unseren Recherchen danken wir besonders dem Landeskirchlichen Archiv beim Oberkirchenrat in Schwerin, Frau Karoline Krüger. (Die hier vorgefundenen sorgfältigen Recherchen und exakt aufbereiteten Schriftsätze zu eigentumsrechtlichen Fragen durch den ehemaligen Kirchenarchivrat Piersig waren für unsere Zusammenstellung von Daten und Fakten besonders wertvoll.) Ferner danken wir:

- der Antonitercitykirche Köln,
  Öffentlichkeitsarbeit-, 
  Frau Antje Löhr-Sieberg und Frau Annette Scholl, 
- dem Archiv der Stadt Güstrow „Heinrich Benox“,
  Frau Doris Dieckow–Plassa 
- dem Museum der Stadt Güstrow,
  Frau Iris Brüdgam - der Domgemeinde zu Güstrow, 
- Herrn Propst Christoph Helwig und Herrn Küster Helmut Steinhagen,
- dem ehemaligen Leiter der Kirchen-Bauhütte, Herrn Raimund Schmidt
- Bildarchivar, Herrn Rainer Benox,
- Frau Johanna Schult, Zeitzeugin, Schwiegertochter von Friedrich „Lütten“ Schult,
- CABLE ENGINEERING NORD GMBH Güstrow, Geschäftsführer Herrn Gerhard Schmidt.
- Es gab leider auch Stellen, die auf Gesprächsanfragen nicht reagierten oder zu Detailfragen nicht auskunftsbereit waren.

Die Autoren Dieter Kölpien & Gernot Moeller

Literaturquellen und Autorenverzeichnis

(1) Margarete Götze, Dokumentationsblatt Dom zu Güstrow

(2) 16.04.1926, Schreiben von Prof. Walter Josephi, Direktor des Staatlichen Museums Schwerin, an den Oberkirchenrat in Schwerin, Seite 2. (Landeskirchliches Archiv, Spezialia Güstrower, Dom, Barlach Ehrenmal)

(3) 19.08.1926, Vermerk vom Oberkirchenrat in Schwerin auf Schreiben an Landessuperintendent Kittel in Güstrow (G. Nr. III 3567), (Landeskirchliches Archiv, Spezialia Güstrower Dom, Barlach Ehrenmal)

(4) 17.08.1926, zweiseitiges handschriftliches Gutachten Prof. Dr. Leo Bruhn, Universität Rostock, an den Oberkirchenrat in Schwerin, (Landeskirchliches Archiv, Spezialia Güstrower Dom, Barlach Ehrenmal)

(5) 19.08.1926,Schreiben vom Oberkirchenrat in Schwerin an den Landessuperintendent Kittel in Güstrow (G. Nr. III 3567), (Landeskirchliches Archiv, Spezialia Güstrower Dom, Barlach Ehrenmal)

(6) Dr. Volker Probst, Hrg., Das Güstrower Ehrenmal, Eine Monographie zum 60. Todestag Ernst Barlachs, Verlag E. A. Seemann Leipzig 1998

(7) Friedrich Schult, Barlach Werkeverzeichnis, Schult / I 1960, Hrg. Akademie der Künste der DDR

(8) Probst – Laur , Barlach Werkeverzeichnis II 1996, Das plastische Werk, Ernst Barlach Stiftung Güstrow

(9) Elmar Jansen (Gesamtredaktion Ausstellungskatalog Mai – Juni 1981)

(10) Katalog I „Ernsts Barlachs Werke und Werkentwürfe in fünf Jahrzehnten“, Akademie der Künste der DDR, Staatliche Museen zu Berlin Friedrich Schult, Barlach Werkeverzeichnis, Schult / I 1960 S. 186, Hrg. Akademie der Künste der DDR

(11) Dr. Volker Probst, Hrg., Das Güstrower Ehrenmal, Eine Monographie zum 60.Todestag Ernst Barlachs, Verlag E. A. Seemann Leipzig 1998 (Ein Engel für den Güstrower Dom, Zur Entstehungsgeschichte des Güstrower Ehrenmals von Ilona Laudan, S. 59, Abb. 37)

(12) 03.12.1926, Schreiben des Landesmuseums Schwerin an den Landessuperintendenten Kittel in Güstrow, (Landeskirchliches Archiv, Spezialia Güstrower Dom, Barlach Ehrenmal)

(13) Friedrich Schult, Barlach Werkeverzeichnis, Schult / I 1960, S 187, Hrg. Akademie der Künste der DDR

(14) 01.06.1926, Mecklenburgische Tageszeitung Nr. 125, Erscheinungsort Güstrow

(15) 21.03.1929, Brief von Ernst Barlach an Karl Muggly

(16) 11.04.1933, handschriftlich von unbekanntem Absender an den Oberkirchenrat in Schwerin, (Landeskirchliches Archiv, Spezialia Güstrower Dom, Barlach Ehrenmal)

(17) Dr. Volker Probst, Hrg., Das Güstrower Ehrenmal, Eine Monographie zum 60.Todestag Ernst Barlachs, Verlag E. A. Seemann Leipzig 1998, (Die Spur des Schwebenden, Zur Rezeptionsgeschichte von Ernst Barlachs Güstrower Ehrenmal von Volker Probst S.89/90)

(18) 04.04.1936, Niederdeutscher Beobachter

(19) 12.06.1937, Schreiben von Prof. Walter Josephi, Landesdenkmalpfleger für Kunst und Kunstgewerbe an Pastor Harloff Güstrow, (Landeskirchliches Archiv, Spezialia Güstrower Dom, Barlach Ehrenmal)

(20) 25.06.1937, Brief von Pastor Harloff Güstrow an Landesdenkmalpfleger Josephi in Schwerin, (Landeskirchliches Archiv, Spezialia Güstrower Dom, Barlach Ehrenmal)

(21) Dr. Volker Probst, Hrg., Das Güstrower Ehrenmal, Eine Monographie zum 60.Todestag Ernst Barlachs, Verlag E. A. Seemann Leipzig 1998, (Die Spur des Schwebenden, Zur Rezeptionsgeschichte von Ernst Barlachs Güstrower Ehrenmal (1927) von Volker Probst S.92.)

(22) 09.08.1937, beglaubigte Abschrift des Schreibens des Min. Dr. Scharf an das Landesmuseum vom 07.08.1937, mit Vermerk an Oberkirchenrat (Eingang beim Oberkirchenrat Schwerin am 09.08.1937), (Landeskirchliches Archiv, Spezialia Güstrower Dom, Barlach Ehrenmal)

(23) 12.08.1937, Brief vom Landessuperintendent Kentmann Güstrow an den Oberkirchenrat in Schwerin (Landeskirchliches Archiv, Spezialia Güstrower Dom, Barlach Ehrenmal)

(24) 17.08.1937 „…beschließt der Oberkirchenrat, daß, das Barlachsche Ehrenmal baldigst aus dem Dom entfernt, sorgfältig in eine Kiste verpackt und in einem Nebenraum sicher verwahrt werden soll.“ (Landeskirchliches Archiv, Spezialia Güstrower Dom, Barlach Ehrenmal)

(25) Am 18.08.1938 wird in einem Brief des Oberkirchenrates an den Superintendenten und 1. Domprediger Kentmann die Herabnahme möglichst zum 23.08.1937 angewiesen. (Landeskirchliches Archiv, Spezialia Güstrower Dom, Barlach Ehrenmal)

(26) 20.08.1937, Rostocker Anzeiger

(27) 24.08.1937, Bericht (ohne Unterschrift - sehr wahrscheinlich von Oberkirchenrat Krüger-Heye, der die Abnahme in Güstrow in Vertretung des amtierenden Oberkirchenrats beaufsichtigte) über die Abnahme des Güstrower Ehrenmals an den amtierenden Oberkirchenrat in Schwerin (Landeskirchliches Archiv, Spezialia Güstrower Dom, Barlach Ehrenmal)

(28) 30.08.1937, Brief Ernst Barlachs an Wolf von Niebelschütz

(29) Dr. Volker Probst, Hrg., Das Güstrower Ehrenmal, Eine Monographie zum 60.Todestag Ernst Barlachs, Verlag E. A. Seemann Leipzig 199, Die Spur des Schwebenden, („Zur Abnahme ist festzustellen, dass Barlach sich im tatsächlichen Datum geirrt hat“. S.95)

(30) 24.09.1937, Rechnung Fa. Pierstorf , Barlach in Güstrow, Dokumente 1908 – 1988.(Landeskirchliches Archiv, Spezialia Güstrower Dom, Barlach Ehrenmal)

(31) 22.08.1937, Brief von Propst Koch aus Güstrow an den Oberkirchenrat in Schwerin (Landeskirchliches Archiv, Spezialia Güstrower Dom, Barlach Ehrenmal)

(32) 14.09.1937, Tagebuch Nr.698, Bericht des Landessuperintendenten Kentmann aus Güstrow über Abnahme und Aufbewahrung des Ehrenmals (Landeskirchliches Archiv, Spezialia Güstrower Dom, Barlach Ehrenmal)

(33) 04.11.1945, Tägliche Rundschau; Beitrag von Karl Kleinschmidt (Der gestohlene Engel)

(34) Prof. Dr. Dr. Hans Harmsen, Hrg., Ernst Barlach Gesellschaft E. V., Jahresgabe 1974/1975, Hamburg, S.75

(35) Dr. Volker Probst, Hrg., Das Güstrower Ehrenmal, Eine Monographie zum 60.Todestag Ernst Barlachs, Verlag E. A. Seemann Leipzig 1998. Anmerkung 79, S.125

(36) 07.08.1950, Brief von Hugo Körtzinger an das Barlach-Gremium, Hamburg Ernst Barlach Haus, Archiv, zitiert nach Dr. Meike Hoffmann „Mein guter wie mein böser Engel“ S. 51

(37) Tagesordnungspunkt 9 der Gremiumssitzung vom April 1940, zitiert nach Dr. Meike Hoffmann „Mein guter wie mein böser Engel“ S. 39

(38) Dr. Meike Hoffmann, Werke >>entarteter<< Kunst im Nachlass von Bernhard Böhmer

(39) Brigitte Birnbaum, Ernst Barlach, Annäherungen, Demmler Verlag 1996, S.54

(40) Tom Crepon, Leben und Leiden des E. Barlach, S. 300

(41) Friedrich Schult, Barlach Werkeverzeichnis, Schult/I 1960, S. 186, Hrg. Akademie der Künste der DDR

(42) Anmerkung der Autoren: Bei dieser Quellenangabe handelt es sich um einen Link zu einer Internetseite, von der hier nur auszugsweise zitiert wird. Dom Güstrow - Schwebender

(43) Jost Mazuch, Pfarrer der Ev. Kirchengemeinde Köln-Klettenberg, „ Wegweiser April-Mai 2009“, „Engel auf der Flucht - Die abenteuerliche Geschichte einer Barlach-Skulptur zwischen Köln und Güstrow“

(44) Uwe Fleckner, Hrg., Angriff auf die Avantgarde. Kunst und Kunstpolitik im Nationalsozialismus, Schriften der Forschungsstelle "Entartete Kunst", Bd. 1, Akademie Verlag Berlin, Berlin 2007) Gesa Jeuthe, Die Verwertung der "entarteten" Kunst durch die Luzerner Galerie Fischer S.269

(45) Hugo Körtzinger, Der „Geistkämpfer“ in Hamburger Mittel- und Ostdeutsche Forschungen, Band V Hamburg 1966, S. 17

(46) 21.04.1941, Brief der Fa. Gebr. Sommerkamp an NSDAP Kreisleitung Schwerin Land (Landeskirchliches Archiv, Spezialia Güstrower Dom, Barlach Ehrenmal)

(47) Barlach in Güstrow, Hrg. Museum der Stadt Güstrow, Dokumente aus acht Jahrzehnten S. 42,

(48) 1988, Brief ohne Datumsangabe von Hans Harmsen (Ernst Barlach Gesellschaft e.V.) an Pfarrer Jörg Eichert Köln. (Die Verfasser konnten die schlüssige Angabe der Jahreszahl 1988 aus einem Brief des Empfängers (Pfarrer Jörg Eichert) an Hans Barlach vom 24.08.88 herleiten. Kopien der Briefe bei den Autoren vorhanden)

(49) Anmerkung der Verfasser: Bei dieser Quellenangabe handelt es sich um einen Link zu einer Internetseite, von der hier nur auszugsweise zitiert wird. http://www.lisa.gerda-henkel-stiftung.de/projectvideo_diary.php?nav_id=944&video_id=1095 ,

(50) Anmerkung der Verfasser: Bei dieser Quellenangabe handelt es sich um einen Link zu einer Internetseite, von der hier nur auszugsweise zitiert wird. http://www.dradio.de/dkultur/sendungen/feiertag/932216

(51) Dr. Meike Hoffmann, Werke >>entarteter<< Kunst im Nachlass von Bernhard Böhmer S. 99

(52)Dr. Volker Probst, Hrg., Das Güstrower Ehrenmal, Eine Monographie zum 60.Todestag Ernst Barlachs, Verlag E. A. Seemann Leipzig 1998. Anmerkungen 76,77,78 S.125

(53) Prof. Dr. Dr. Hans Harmsen, Hrg., Ernst Barlach Gesellschaft E. V., Jahresgabe 1974/1975, Hamburg, S. 76

(54) 20.07.1950, Brief von Oberkonsistorialrat Schwartzkopff an den Oberkirchenrat Schwerin (Eingangsstempelabdruck beim Oberkirchenrat: 14.08.1950) Das Schreiben enthält mehrere handschriftlichen Vermerke

(55) 19.03.1952, Brief von Harmsen an Siegert (zweiseitiger Brief ohne DatierungLandeskirchliches Archiv, Spezialia Güstrower Dom, Barlach Ehrenmal )

(56) 10.10.1951, Spendenaufruf von Superintendent Hans Enke, Köln

(57) Faltblatt A4 Museale Gedenkstätten, Ernst-Barlach-Gedenkstätte der DDR

(58) Tom Crepon, Leben u. Leiden des E. Barlach, S.306

(59) 15.05.1953, Brief von dem Beauftragten des Barlach-Gremiums, Prof. Dr. Dr. Harmsen an den Landessuperintendenten Siegert (Landeskirchliches Archiv Schwerin, Oberkirchenrat, Spezialia Güstrower Dom, Barlach Ehrenmal)

(60)23.06.1953, Brief des Landessuperintendenten Sibrand Siegert an die evangelische Kirche Köln, (Landeskirchliches Archiv Schwerin, Oberkirchenrat, Spezialia Güstrower Dom, Barlach Ehrenmal)

(61) 08.07.1953, Brief von dem Beauftragten des Barlach-Gremiums, Prof. Dr. Dr. Harmsen an den Superintendenten Enke in Köln

(62) Margarete Götze, Dokumentationsblatt Dom zu Güstrow

(63) Margarete Götze, Dokumentationsblatt Dom zu Güstrow

(64) Margarete Götze, Dokumentationsblatt Dom zu Güstrow

(65) Dr. Meike Hoffmann, Ein Händler >>entarteter Kunst<<, Bernhard A. Böhmer und sein Nachlass, Akademie Verlag S. 123

(66) 26.05.1952, Brief Harmsen an Siegert ( Landeskirchliches Archiv Schwerin, Oberkirchenrat, Spezialia Güstrower Dom, Barlach Ehrenmal)