Über Entdeckungen einer Glockengrube in der Nähe

Aus Ortschroniken
Zur Navigation springen Zur Suche springen
The printable version is no longer supported and may have rendering errors. Please update your browser bookmarks and please use the default browser print function instead.

Eine bei archäologischen Ausgrabungen in der Güstrower Altstadt freigelegte Glockengussgrube wirft eine interessante Frage auf:

Wurde in dieser Glockengrube die älteste Glocke der Pfarrkirche von 1425 gegossen?

Im Jahre 2011 wurde bei archäologischen Ausgrabungen im Güstrower Altstadtbereich (Baustraße, Armesünderstraße, Schnoienstraße) eine Glockengussgrube freigelegt. Es konnte ein gut erhaltener randlicher Teil der inneren Glockengussform mit Bronzeanhaftungen und Gussschlacken nachweislich geborgen werden. Die zeitliche Datierung der Fundstücke sowie der abschätzbare Durchmesser der ehemaligen Glockengussform durch den Grabungsleiter, Herrn Holger Pries, bei einer Führung anlässlich des Tages des offenen Denkmals 2011, an der wir mit großem Interesse teilnahmen, brachte uns mit Herrn Holger Pries in weitere Gespräche.

Es wurde durch uns vermutet, dass die 1425 gegossene und in der Pfarrkirche als Taufglocke dienende Glocke IV (Dm. 1044 mm, Gew. ca. 700 kg) möglicherweise an dieser Stelle gegossen worden sei. Dieser Zusammenhang wurde schließlich auch durch Herrn Fries nicht ausgeschlossen und er suchte den Kontakt zu Spezialisten der Universität Greifwald.

Es erfolgten vergleichende elementanalytische Messungen mit einem portablen Röntgenfluorestens-Analysator an der Glocke im Pfarrkirchturm (Messungen am 23.01.2012) und an den Ausgrabungsfunden (Messungen am 02.02.2012 im Labor der Physikalischen Geografie der Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifwald). Die Messungen erfolgten mit dem gleichen Gerät. Über diese Messungen existiert ein 6-seitiges Protokoll. Das Ergebnis wird schließlich von den Fachleuten interpretiert und ein Fazit gezogen.

Es lautet

Anhand der vorliegenden Messungen kann die Identität der Taufglocke den Schlacken nicht eindeutig zugeordnet werden, sie ist aufgrund der Quotienten Ähnlichkeiten einiger wichtiger Bronzebestandteile (Sb, Cu, Sn, Fe) allerdings auch nicht auszuschließen.

Die Wissenschaftler mussten die Frage offenlassen