Fortlaufende Ortschronik und Wiethäger Geschichte(n) Autor Wilfried Steinmüller

Aus Ortschroniken
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Chronologie zur Geschichte des Heidedorfes Rövershagen

Die Kürzel em jeweiligen Ereignis weisen auf deren Quellen hin: BK = Kirchspielchronik von Rövershagen begonnen von H.F.Becker; AHR = Archiv Hansestadt Rostock Anmerkung: Bis 1912 gehörten alle Heideortschafen der städtisch Rostocker Heide zu Rövershagen. Die westliche Dorfgrenze Rövershagens hinter den Dünen der Ostseeküste befand sich beim Taterhörn!


spätes Mittelalter (um 1200 bis 1517)

Reformation und Nachreformationszeit (1517 bis 1648)

1533 Ernannte die Bürgerschaft Hans Beckentin zum Voigt über die Heide und Stadt Güter, und mußten die Schulzen ihm Gehorsam schwören. Allein auf Klagen des Halses ward er durch einen kaiserlichen Befehl von seiner Stelle wieder abgesetzt. (BK)

1625 10./11. Febr. war die bekannte schreckliche Überschwemmung zu Rostock und in der Umgegend, davon in dem Etwas von gelehrten Rostockschen Nachrichten 4.Jahrg. 898 i.J. 1740 eine ausführliche Nachricht abgedruckt sich findet. Zu hiesiger Gegend soll ein großer Theil der Waldung unter Wasser gestanden haben, ja es soll das Wasser in Niederungen bis Blankenhagen vorgedrungen seyn . Die Wasserhöhe des Maaßes war 14 Fuß über den mittlern Stand gestiegen.Die Meierey auf dem Moorhof (vorh. Moor genannt) stand völlig im Wasser, Pferde und Ochsen ertranken, die Bewohner saßen 3 Tage im Dach auf dem Heu.

bis zur napoleonischen Zeit (bis 1813)

1702 Überließ die Stadt dem Herzoge Friedrich Wilhelm die Jagd in der Heide auf Lebenszeit, und nahm sie alsdann wieder an sich. Herzog Carl Leopold wollte sie mit Gewalt an sich reißen und schickte einen Lieutenant mit 20 Dragonern nach Rövershagen um den Rostockern die Ausübung der Jagd zu wehren, ein kaiserl. Mandat vom 28. März 1714 inhibitierte diesen Gewaltstreich. (BK)

1723 26.Jul. starb der Heidevoigt Fried. Gottmann. Stürzte Christoph Melms von einem Baum und lebte nur noch einige Stunden. (BK)

1756 bis 1763 währte der siebenjährige Krieg, wobei die hiesige Dorfschaft auch sehr gedrückt ward. (BK)

1762 Bildete sich das. erste Forstkollegium in Rostock, löste sich aber 1768 wieder auf, das Heidedepartement trat 1769 wieder an dessen Stelle. (BK)

1764 Trat der Gewetts Secretair J.F.Möller seinen Dienst als Forstinspector an, er bekleidete ihn 16 Jahre. (BK)

1767 Wurde von der Stadt eine Dienst-, Bauern-, und Wirtschafts-Ordnung eingeführt, die lange normierte. (BK)

1768 Starb der Jäger Hans Schulze (BK)

1770 Apr. starb der Wildfahrer Hans Borgwarth. (BK)

1778 18.Nov.wehete zum Schaden der Forst ein starker Sturm. (BK)

1779 Im Mai erschoß sich der Jäger Fiede zu Haus als er mit einem geladenen Gewehr zwischen die sich beißenden Hunde schlug. (BK)

1780 15.Oct. erschoß sich der Forstinspector Möller mit einer Pistole, er wurde 52 Jahre alt und hatte manche Kränkungen und Unfälle erlitten. Er liegt unter der großen Linde des Kirchhofes. Im Jul. starb der Baumwärter Schnockel zu Haus. (BK)

1781 Trat der Forstinspector J.Roedler seinen Dienst an. Er diente 10 Jahre und ward pensioniert. (BK)

1783Es ist zubemerken daß in 12 Monaten vom October 82 bis Oct.83 nur 2 Personen in diesem Kirchspiel gestorben sind. Im Apr. starb der Wildfahrer Claus Borgwarth 49 J. (BK)

1789 Starb der Baumwärter Hans Lindemann 77 J. alt. (BK)

1791 Legte der Forstf. Rödler seinen Dienst nieder. 1.Juli ward der Forstinspector Herm. Fr. Becker zu Rövershagen eingeführt. Es waren dazu aus Rostock eingetroffen Sen.Dr. Prehn, Sen. Stange,Sen.Schrepp,K.Schroeder, K. Neuendorf,L.Altmann, L.Lober, Secret.Dethlof. (BK)

1795Starb der hies. Schulmeister Joh.Fried.Ahrens. Gab die Stadt, wegen hohen Getreidepreisen zu dem Schulgelde, welches von den Einwohnern zusammengebracht wird, 36 Thaler zu Hülfe. (BK)

1798 Es wurden durch den Prediger Mag.Wehnert und den Forstinspector Becker Industrie-Schulen für Knaben und Mädchen angelegt, die Knaben erhielten Unterricht in Verfertigung allerlei Gerätschaften und die Mädchen in weiblichen Handarbeiten.Der Knaben Schule stand Schier vor und der Mädchen Schule die Tochter des Küsters Bartels.Es bestanden diese Schulen aber nur einige Jahre, weil es ihnen an Geld fehlte und die Stadt nichts beitragen wollte, indem die Bürger glaubten man werde Fuscher in ihren Handwerken bilden. (BK)

1799 8.Aug kam über den Schnatermann und den größten Teil des Dorfs ein Gewitter mit großem Hagel, unsere Feldfrüchte und Fensterscheiben zerschlug und großen Schaden anrichtete. (BK)

1800 Wurde von dem Prediger, Forstinspector,den Pächtern, Bauern und Einliegern eine privat Armenanstalt errichtet, welche sich sehr nützlich erwies. (BK) Man fing an die Holzweide aufzuheben und das Vieh auf die Ackerweide zu verweisen. (BK)

1801 3.Nov war ein heftiger Sturm der die Torfscheune umwarf. (BK)

1802 22.Januar starb der hiesige Prediger Mag.Christian Ludwig Wehner, er ward d. 25.Nov 1741 zu Güstrow geboren, d. 17.Sept. 1773 zum hiesigen Prediger gewählt. Er hatte die Zuneigung und Liebe der Gemeinde. 26.Oct. war im Dorf Einquartierung von rußischen Truppen auf eine Nacht. (BK)

1803 Am Palmsonntag tritt der hier zum Prediger d.20. Jan. erwählte Cand.Christian Carl Wolf sein Amt mit einer rührenden Predigt an. (BK)

1805 Starb der pensionierte Jäger Johann Joachim Schramm in Hinr. 77J. alt d. 12.Januar. D.5.Oct. starb im 63ten Jahre Johann Mattias Wramp.Pächter zu Studthof und Jürshof. (BK)

1806 Entzündete ein Blitz das Holländerhaus zu Oberhagen ; welches eingeäschert ward. 30.Oct. starb der pensionierte Jäger Bauer 58 J.alt 24.Mai starb der hiesige Küster Herm. Fr. Bartels im 61.Jahr des Alters und 31ten des Amtes. Wurde der Hinrichshäger Schulmeister Johann Hinrich Peters zum Küster ernannt. Ward Friedrich Gramkow als Schullehrer in Hinrichshagen angestellt. (BK)

1807 15.Sept. starb der Schulmeister zu Studthof Johann Salomo Gerdes 74 J. alt. 22. Mai nahmen der französische Gouverneur in Meckl. Laval und der Intendant Bremont die Heide in Augenschein. 11.Oct. rückten die französischen Truppen unter Lieutenant Dumelie hier ins Quartier, ihnen folgten d. 30.Oct. andre unter Cap. Grineisen. (BK) Überstieg das Meer die Dühne und planierte sie. (BK)

'1808 Juni 13. starb der Praepositus emeritus Joachim Eenhardt Boecler, vieljähriger Prediger zu Sanitz im hiesigen Witwenhause. 3.Aug hatten wir Nachts ein starkes Gewitter, der Blitz schlug in einen Baum dicht an .....(?9 12.13.Aug und 8.Mai wurden die in der Heide angelegten Schneisen durch eine städtische Kommission mit Zuziehung vom Oberforstmeister v. Grävenitz und Forstinsp.Stave in Augenschein genommen. Fand sich ein Wolf im Walde an der mehrere Mastschweine zerriß. Er ward verfolgt aber entkahm. (BK)

bis zur Reichseinigung (bis 1871)

1814 ertrank des C.Aug. Waak Tochter 11 Jahr alt, auch wurden unsere Ochsen und Hunde toll.(BK)

1815 d.3.Februar starb der Holzwärter Albrecht Siegfried Petersen auf der Torfbrück 70 Jahr alt. Den 25.März starb der Holzwärter Carl Fried. Wramp zu Markgrafenheide 68 J. alt. Zog eine Wasserhose aus dem Meer bei Grahl vorbei längst der Heide biß Altenheide und Ribnitz, zerbrach eine Menge Bäume, warf andere nieder, und machte in der Gelbensander Forst eine Schneise eine starke halbe Meile lang und 24 Fuß (28cm)breit, in der Willershagner Heide stürzten 9 Bäume um.

1817 15.April starb der Jägermeister Joh.Hinrich Schäning 61J. Den 1.Jul. starb der Jäger Johann Jochim Adam Karsten zu Wiethagen 54 J.alt.

1818 14.Dec.machten die Fischländer Nachts mit vielen Böthen eine Invasion in die Heide und führten eine Parthie Holz aus dem Sack weg.

1820 starb der pensionierte Holzwärter Johann Heinrich Kröger auf dem Schnatermann 113 Jahr alt.

1821 Nahm der Cand. jetzt Professor E.Becker die Pachtung Oberhagen an

1821 15.Dec. starb der Baumwärter zu Hinrichshagen Johann Jochen Hinrich Hinz 71 Jahre alt. Den 12.Apr. erhängte sich zu Jürgshof der Pächter(?)und Bürger aus Rostock Christian Wegener.

1822 erschoß sich am 29.Dec. der Holzwärter Johann Christian Nicolaus Grälert zu Markgrafenheide 43 J.alt aus Unachtsamkeit als er mit einer geladenen vor sich gehaltenen Büchse ........(?)

1823 Kam der Einl.Claus Fried.Keding auf unglückliche Art ums Leben, indem die Pferde des Jag. Köhn die er führte nach einem Schuß davon liefen, er vom Wagen stürzte und die Hirnschale zerschlug. 13.Oct. starb der E.Heinrich Pragst durch einen Sturz vom Balken in der Scheune des Forstinspectors. 3.März starb der Jäger Carl Friedr. Köhn zu Hinr. 68 Jahr 18. 1825 Hatten wir öfteren hohen Stand und Übertritt des Meeres über die Dühne am 4.Februar entstand beim Sturm aus Nordosten eine wahre Sturmflut, welche 300 000 Quadratruthen (650 ha) der Wiesen und des Waldes überschwemmte. Die Wasserhöhe war zu 6 Fuß 8 Zoll (1,95m)über den mittlern Stand des Meeres gestiegen, die Düne von der Fischerbude zu Markgr. bis an Rosenort 450 Ruthen (2100m) lang stand ganz unter Wasser, davon wurden 370 Ruthen ganz und 80 Ruthen halb planiert .Die Warnemünder fuhren mit Böthen auf die Wiesen. Es ward ein groß Holzmagazin zu Wiethagen erbauet.

1826 In der Nacht vom 27. - 28.Aug. brannte durch ein Gewitter das Viehhaus zu Jörshof ab. Geriet das Dorf in größte Gefahr da fing bei starkem Winde der Flachs in und um den Backofen der Hebamme Hoff in Brand gerieth.

1827 15.März brannte der Hof Gragetopshof ab. 19.März starb der Wildfahrer Joh.Hinrich Borgwarth 59 J.alt 19. 1828 29.März starb der Schulmeister zu Studthof Johann Bernhard Gerts 63 J.alt; sein Nachfolger ward Jacob Hoff aus Rövershagen 11.Aug. hatten wir ein Gewitter mit Hagel, der vorzüglich zu Ober- hagen vielen Schaden anrichtete. errichtete die Stadt eine eigene Deputation zur Bewirtschaftung der Eichen in der Heide.

1831 Wüthete die Cholera in Mecklenb. und Rostock, hier im Dorf starb nur ein Mensch daran. Am 2.März starb der Baumwärter Jacob Hinr. Peters zu Meiershausstelle.


1833 In diesem Jahr lösete sich das Heidedepartemenr auf und bildete sich das 2.Forstdepartement welches die Viraition (?) der Waldungen übernahm, wogegen das Cämmerey Collegium die Jurisdiktion und das Patronat erhielte.Fing die Regulierung der Stadt Waldungen an welche dem Oberförster Garthe zu Remplin und dem Forstinspector Becker hieselbst von E.E.Rath übertragen war. Juli 27. starb der Jäger Friedrich Johann Dewitz zu Wiethagen 60 J.alt.Den 9.Sept.starb der Pächter Joachim Hopff (?) zu Niederhagen 78 J:alt

1838 Ward eine Theerschwelerey im Wiethäger Revier angelegt und ward ein Canal vom Moorhof zum Pramgraben gezogen


1863 In der Nacht vom 22 auf den 23ten December war einsolcher Sturm, daß in der Rostocker Heide ungefähr 26 bis 30 000 Bäume umgestürzt sind


Deutsches Reich bis 1918

1900 Laut Vertrag vom 25./30. Januar, der am 6.Febr.d.J. die oberheitliche Bestätigung erhalten, ist nun ein Teil des der hiesigen Pfarre zu Von Mitte Juni bis Mitte August wird das Schulhaus in Hinrichshagen durchgebaut. Der Schulunterricht, der wegen des Baues in der Schulstube nicht erteilt werden kann, wird in das Wiethäger Samenhaus verlegt.


Deutsches Reich bis 1945

SBZ und DDR bis 1990

die heutige Zeit