Bemerkenswerte Persönlichkeiten aus Müritz und Graal: Unterschied zwischen den Versionen

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geb. 4.1.1903 Gehlsdorf
 
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gest. 1991 Rostock
 
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1920/21 Baumschullehre; 1924/25 kaufmännische
 
1920/21 Baumschullehre; 1924/25 kaufmännische
 
Lehre im Samen- und Getreidegroßhandel; 1925-1927
 
Lehre im Samen- und Getreidegroßhandel; 1925-1927

Version vom 30. November 2019, 13:06 Uhr

Aufgenommen wurden Personen, die in Müritz oder Graal geboren oder verstorben sind, beziehungsweise in einem persönlichen Lebensabschnitt zeitweise in besonderer Beziehung zum Ort standen.

Bartelmann, Rudolf - Kaufmann, Heimatforscher

geb. 21.3.1921 Graal-Müritz gest. 21.1.2003 Kühlungsborn Vater: Wilhelm B., Kaufmann Bis 1986 Inhaber eines Kaufhauses in Kühlungsborn (Hermannstraße); in der Freiwilligen Feuerwehr und im Aufsichtsrat der Volks- und Raiffeisenbank; Aufbau der Stationen der Rettungsschwimmer; beförderte den Neubau der Seebrücke in Kühlungsborn (1990); Ortschronist und Sammler; »Alte Ansichten. Ostseebad Kühlungsborn« (1994); »Ostseebad Kühlungsborn. Bäderarchitektur einst und jetzt« (1997); »Kaufmann Wilhelm Bartelmann in Müritz und Graal« (1997), »Geschnitzte Sprüche im Brückengelände der Seebrücke Graal-Müritz« (1998) und »Strandkörbe Ostseeküste« (1998) Beiträge in »Windflüchter«.

Bartelmann, Wilhelm - Kaufmann

geb. 12.8.1871 Rostock gest. 10.3.1953 Schwerin Vater: Wilhelm B., Handwerker, Erfinder 1886 Lehre als Messerschmied, danach Ausbildung zum Kaufmann; zwei Jahre Handlungsgehilfe in Kiel; eröffnete 1894 im Holzpavillon in (Graal-) Müritz ein eigenes Geschäft, das er bald erweitern konnte; in den Wintermonaten Verkäufer in Hamburg; erwarb in Müritz 1903 ein Grundstück und ließ ein größeres Geschäftshaus darauf errichten; eröffnete Zweiggeschäfte in Graal und Dierhagen; richtete sich auch eine Bernsteinschleiferei ein; verkaufte Ende der 1930er Jahre sein Geschäft und zog 1942 nach Warnemünde; später in der Heilanstalt Sachsenberg bei Schwerin, wo er starb; Herausgeber einer »Wanderkarte von Warnemünde und Zingst« (1925).

Bassewitz, Ina (Elisabeth Bertha Ilsabe) von(Gräfin)- Diakonisse

geb. 10.2.1850 Schwerin gest. 30.1.1940 Ludwigslust Vater: Karl (Heinrich Ludwig) von Bassewitz-Levetzow, Gutsbesitzer, Parlamentarier, Minister Wuchs in Bristow auf; 1877 an der Gründung des Mecklenburgischen Paramenten-Vereins beteiligt; 1883 Probeschwester in Stift Bethlehem; Ende des Jahres leitende Schwester im Anna-Hospital Schwerin; danach Diakonissin im Peter-Friedrich- Ludwig-Hospital in Oldenburg und im Krankenhaus in Brake; nach dem Tod der Oberin Helene von Bülow 1890-1922 Oberin des Stifts Bethlehem Ludwigslust; 1892 Erweiterung der Helenen-Schule durch einen Anbau; ließ aus eigenen Mitteln 1893 ein Schwestern- Erholungsheim im Ostseebad (Graal-)Müritz bauen ("Haus Ina").

Bast, Günter - Mediziner

geb. 28.10.1922 Düsseldorf gest. 7.12.1997 Graal-Müritz Gymnasium in Düsseldorf; Medizinstudium in Rostock und Bonn; 1947 Promotion in Bonn; 1957 Habilitation und Privatdozent, 1962 Professor in Rostock, 1965 Chefarzt der Klinik für Innere Medizin des Bezirkskrankenhauses Rostock; unter seiner Leitung Ausbau der Hämatologischen Abteilung der Klinik der Universität Rostock zu einem leistungsfähigen Zentrum; Vorsitzender der Promotionskommission der Universität Rostock; Mitglied der Gesellschaft für Hämatologie und Bluttransfusionswesen der DDR, der Gesellschaft für Internisten Mecklenburgs und der Gesellschaft für Innere Medizin der DDR; Gründungsmitglied der Ärztekammer Mecklenburg- Vorpommern; 1968 Verdienter Arzt des Volkes; 1974 Obermedizinalrat; Ernst-von-Bergmann-Plakette der deutschen Ärzteschaft; Chefredakteur der »Folia haematologicae« (1956 ff.) und des »Ärzteblatts Mecklenburg-Vorpommern« (1991 ff.); »Mastitis in graviditate« (Diss., 1947); »Viktor Schilling 1883- 1983« (1983) in »Folia haematologica«.

Curschmann, Hans (Heinrich) - Mediziner

geb. 14.8.1875 Berlin gest. 10.3.1950 Rostock Vater: Heinrich C., Mediziner Bruder: Fritz C., Historiker, Geograph Gymnasium in Hamburg und Leipzig; 1895-1900 Medizinstudium in Freiburg (Breisgau), München und Leipzig; 1900 Promotion in Leipzig; 1904 Assistent bei Ernst von Romberg in Tübingen; 1906 Habilitation in Tübingen; 1907 Leitung des Rochus-Hospitals in Mainz; 1916-1941 außerordentlicher, 1921 ordentlicher Professor und Direktor der Medizinischen Poliklinik und Klinischen Propädeutik in Rostock; hielt nach 1945 noch drei Jahre Vorlesungen; 1916 Direktor der Medizinischen Poliklinik; 1921 ordentlicher Professor der Inneren Medizin und Leiter der Medizinischen Universitätsklinik in Rostock; schuf 1930 in Warnemünde die Heilklimatische Forschungsstation; 1925 Mitgründer und 1948 Ehrenvorsitzender der Nordwestdeutschen Gesellschaft für Innere Medizin; 1948 Ehrenmitglied der Wissenschaftlichen Gesellschaft für Innere Medizin und Kinderheilkunde an der Universität Rostock; Mitglied des Ausschusses der Deutschen Gesellschaft für Innere Medizin; Mitglied und Zweiter Vorsitzender der Gesellschaft deutscher Nervenärzte; 1962 Namensgebung des Instituts für Meeresheilkunde in Timmendorfer Strand (bei Lübeck) und 1970 mit der Curschmann-Klinik vereint; über 400 Publikationen (mit Handbucheinträgen und Zeitschriftenaufsätzen); »Über Cystitis typhosa« (Diss., 1900); »Beiträge zur Physiologie und Pathologie der kontralateralen Mitbewegungen« (Habil., 1906); »Lehrbuch der Nervenkrankheiten« (1909); »Lehrbuch der Differentialdiagnose innerer Krankheiten« (1924; 13. Aufl., 1950); Herausgeber der Märchenbücher »Märchen für Große und Kleine« (1920) und »Neue Märchen« (1926); »Die Geige Amadei« (1925; Operntext); »Dem Friedrich-Franz-Hospiz im Ostseebad Müritz i. M. zum fünfzigsten Geburtstag« (1930) , »Über den Heilwert der Ostsee (1931) und »Medizinisches über Bad Sülze« (1933) in »Mecklenburgische Monatshefte«.

Dennstedt, Severa - Malerin, Schriftstellerin

geb. 3.12.1893 Hamburg gest. 25.1.1971 Rostock begr. Graal-Müritz Vater: Professor Als Kind kränklich und mehrfach Aufenthalt im Süden (Rom, Florenz und Paris); 1912 Privatstunden in Genf, in Paris und 1914 in Berlin bei Marie Kierulf; kaufte nach deren Tod ein Haus in Neuendorf auf Wollin, wo sie mit der Malerin Auguste Schubert zusammenlebte; als das Dorf 1945 polnisch wurde, mussten beide den Ort verlassen und verloren ihr Haus sowie Teile ihres künstlerischen Werks; Landarbeiterin in Dorf Mecklenburg; kaufte ein halbfertiges Haus in Graal-Müritz, wo sie nach dem Tod ihrer Lebensgefährtin 1954 allein lebte; Malereien am Meer, vor allem kleine Aquarelle; starb an den Folgen eines Fahrradsturzes; 2006 Ausstellung im Heimatmuseum Graal-Müritz; seit 1931 auch schriftstellerisch tätig; »Wege zum Ich« (1931); »Von der Kiste zum Eigenheim. Ein froher Roman vom tapferen Dennoch« (1951).

Ehlers, Heinrich - Pädagoge, Schriftsteller

geb. 5.12.1921 Gehlsdorf gest. 23.6.1988 Graal-Müritz Nach dem Abitur und der Militärzeit Studium der Naturwissenschaften; 1946-1959 Lehrer; 1960-1979 Lektor im Hinstorff Verlag Rostock; seit 1979 freiberuflich; 1980 Mitglied des Schriftstellerverbandes der DDR; 1970 Kulturpreis der Stadt Rostock; »Hanna Mahler. Aufzeichnungen einer jungen Frau« (1980); »Königskinder. 6 Liebesgeschichten« (1981); »Hamanns Haus« (1982); »Die letzten Jahreszeiten« (1985); Übertragung aus dem Niederdeutschen von John Brinckmans »Herr Lorenz bei Abukir« (1963); Mitherausgeber von Brinckmans »Werken« (2 Bde.; 1964) und Fritz Reuters »Gesammelten Werken« (9 Bde.; 1966/67); »Liebe zu Rostock« in »Mecklenburg. Ein Reiseführer« (1985); »Drüben liegt die Stadt« in »Die Rostocker Sieben und andere Merkwürdigkeiten« (2000); »Antonin« (unveröffentlicht).

Engel, Johanne - Bildhauerin

geb. 1.1.1875 Mittenwalde (Dahme-Spreewald) gest. 17.6.1960 Gehlsdorf Lebte mit ihrer Schwester in Graal-Müritz im Haus Min Hüsung; vermietete Sommerwohnungen; ihr Haus war Treffpunkt für Konzertabende; fertigte mehrere Gipsköpfe, wie »Ulrike Sed« und »Elisabeth Schlaposzek«.

Evert, Friedrich-Karl - Gartenarchitekt

geb. 4.1.1903 Gehlsdorf gest. 1991 Rostock

1920/21 Baumschullehre; 1924/25 kaufmännische Lehre im Samen- und Getreidegroßhandel; 1925-1927 an der Baumschule Teschendorff in Dresden und in Stuttgart; 1927-1929 Studium der Gartengestaltung an der Lehr- und Forschungsanstalt in Berlin-Dahlem; 1930 Aufbau einer Abteilung Landschaftsgestaltung in der Gärtnerei seines Vaters in Rostock- Gehlsdorf; gründete eine Arbeitsgemeinschaft der Rostocker Landwirtschaftsgärtner; nach Rückkehr aus der Kriegsgefangenschaft 1945 eigener Betrieb der Garten- und Landschaftsgestaltung; Aufzucht von Baumschulenpflanzen, besonders Rhododendron; 1959/60 Gründung der Gärtnerischen Produktionsgenossenschaft Rostock und bis 1967 deren Vorsitzender; schuf den Rhododendronpark in Graal-Müritz; gärtnerische Gestaltung des Naherholungsgebietes Schnatermann; Begrünung von Wohnbauten im Hansa-Viertel, Komponisten- Viertel und Dierkow-West; Planung und Leitung der ersten Gartenbauausstellung nach dem Krieg in Güstrow; 1930-1937 Mitglied der Deutschen Gesellschaft für Gartenkunst; 1983 Mitglied des Bezirksfachausschusses Rostock für Dendrologie; 1976 Ehrennadel in Gold der Natur- und Heimatfreunde des Kulturbundes und 1977 Schinkel- Medaille in Bronze.

Graetz, René - Grafiker, Bildhauer

geb. 2.8.1903 Berlin gest. 17.9.1974 Graal-Müritz begr. Berlin Vater: Gustav Emil G., Drucker Ehefrau: Elizabeth Shaw, Grafikerin, Schriftstellerin Die Eltern lebten in Genf, die Mutter war Italienerin, der Vater deutsch-russischer Herkunft; während eines Reiseaufenthaltes in Berlin geboren; lebte bis 1928 in der Schweiz; 1915-1923 am Rousseau- Institut in Genf; Tiefdruckerlehre beim Vater; 1926- 1928 Studium in Graz und Zürich; 1929 für die Londoner »Times« zum Aufbau einer Druckerei in Kapstadt (Südafrika); 1932 Studium und danach Lehre an der dortigen Primavera School of Art; 1935 Beginn bildhauerischer Arbeiten; antifaschistisches Engagement; ging 1938 über die Schweiz nach Paris; 1939 nach London; 1940 auf der Isle of Man und in Kanada interniert; seit 1941 in London; 1943 Begegnung mit Henry Moore; 1946 Übersiedlung nach Berlin; seit 1944 mit der Künstlerin Elizabeth Shaw verheiratet; widmete sich plastischen Arbeiten für die Mahn- und Gedenkstätten Buchenwald und Sachsenhausen; schuf 1946 gemeinsam mit Arno Mohr und Horst Strempel das Wandbild »Metallurgie Hennigsdorf«; 1972/73 Serie von Pastellen an der Ahrenshooper Küste (»Küste am Meer«, »Ahrenshooper Ufer«, »Ahrenshooper Küste«); 1978 Gedenkausstellung in den Staatlichen Museen Berlin; 2002 Doppelausstellung (Graetz-Shaw) im Kunstkaten Ahrenshoop; schriftlicher Nachlass in der Stiftung Archiv der Akademie der Künste Berlin; Grabstätte auf dem Dorotheenstädtischen Friedhof Berlin.

Heincke, Ida (geb.: Dreckmann) - (Niederdeutsche) Schriftstellerin

geb. 16.9.1860 Lübtheen gest. 19.11.1936 Graal(-Müritz) Heiratete 1881 den Forstbeamten Paul Heincke; lebte seit 1885 in Rostock; als Witwe in Graal im Haus Flora; schrieb hoch- und niederdeutsche Gedichte; »In Freud und Leid« (1897); »Waldblumen« (1898); »Sommermetten. Upheiterungsgeklaehn« (1904); »Aus dem Tagebuch eines Naturphilosophen« (1909).

Kästner, Erich - Schriftsteller

(Pseud.: Berthold Bürger, Melchior Kurtz, Peter Flint, Robert Neuner) Schriftsteller geb. 23.2.1899 Dresden gest. 29.7.1974 München Sein leiblicher Vater soll der jüdische Hausarzt Emil Zimmermann gewesen sein; der Ehemann seiner Mutter war Sattler, dann Arbeiter in einer Kofferfabrik; intensive Beziehung zu seiner Mutter; nach dem Abitur Goldenes Stipendium der Stadt Dresden; 1919-1925 Studium der Geschichte, Philosophie, Germanistik und Theaterwissenschaft in Leipzig; 1921 ein Semester Germanistikstudium in Rostock; schrieb sich als Sachse ins Matrikelbuch ein; Beziehung mit der Chemiestudentin Ilse Julius (auch Beeks) aus Dresden und beschrieb das Ende des Verhältnisses im Gedicht »Sachliche Romanze« (1927); wohnte in Rostock in der Moltkestraße (Thomas-Mann-Straße); besuchte die Lehrveranstaltungen für Frühneuhochdeutsch bei Wolfgang Golther; reimte über die Marienkirche und Schiffe im Hafen von Rostock im Gedicht »Die kleine Stadt« (1921); literarischer Schauplatz seines Kinderbuches »Emil und die drei Zwillinge« (1933) ist ein Ort an der Ostseeküste (wohl Graal-Müritz); beschrieb in »Die verschwundene Miniatur« (1935) ein Warnemünder Hotel (vermutlich das Ball- und Gesellschaftshaus des Herrn Heinz) und ließ seine literarischen Figuren im Hotel Beringer wohnen; war bereits 1914 als 15-Jähriger mit seiner Mutter am Ostseestrand in Müritz (im Haus Seeblick) und durchwanderte die Rostocker Heide; schwärmte in seinen Erinnerungen »Als ich ein kleiner Junge war« (1957) vom Rostocker Hafen und den sternklaren Nächten am Meer; 1925 Promotion in Leipzig; Feuilletonredakteur der »Neuen Leipziger Zeitung«; von ihm sind wohl auch fast 200 Artikel unter dem Pseudonym Klaus und Kläre in der Familienzeitschrift »Beyers für Alle«, ab 1928 »Kinderzeitung für Klaus und Kläre«; 1927-1933 produktive Zeit in Berlin (über 350 Artikel); freier Mitarbeiter für das »Berliner Tageblatt« und die »Vossische Zeitung« sowie für »Die Weltbühne«; blieb 1933-1945 trotz Publikationsverbot und Bücherverbrennung in Berlin; sein Roman »Drei Männer im Schnee« (1934) erschien in der Schweiz; schrieb 1942 unter Pseudonym Berthold Bürger das Drehbuch zum Film »Münchhausen« (mit Hans Albers); lebte 1945- 1974 in München; 1948 Redakteur des Feuilletons der »Neuen Zeitung« und Herausgeber der Kinderund Jugendzeitschrift »Pinguin«; arbeitete für das literarische Kabarett (Die Schaubude und Die kleine Freiheit) und für den Hörfunk; nach seinen Werken entstanden über 40 Filme; 1951-1962 Präsident des PEN-Zentrums, 1965 Ehrenvorsitzender; Mitbegründer der Internationalen Jugendbibliothek in München; 1951 Filmband in Gold für das beste Drehbuch (»Das doppelte Lottchen«); 1956 Literaturpreis der Stadt München; 1957 Georg-Büchner-Preis; 1959 Großes Bundesverdienstkreuz; 1960 Hans- Christian-Andersen-Preis; Erich-Kästner-Kinderdorf in Mainbernheim; Erich-Kästner-Preis für Literatur der Erich-Kästner-Gesellschaft; »Friedrich der Große und die deutsche Literatur: die Erwiderungen auf seine Schrift ›De la littérature allemande‹« (Diss., 1925); »Herz auf Taille« (1928; Gedichte); Kinderbücher: »Emil und die Detektive« (1929; in 59 Sprachen übersetzt), »Pünktchen und Anton« (1931), »Das Fliegende Klassenzimmer« (1933); »Fabian. Die Geschichte eines Moralisten« (1931); Tod im Klinikum Neuperlach, begraben auf dem Friedhof München- Bogenhausen.

Kaulbach, Georg - Maler

geb. 22.3.1866 Szillen (Ragnit/Ostpreußen; Zillino/Litauen) gest. 29.8.1945 Graal-Müritz begr. Rostock 1884-1888 Studium an der Kunstakademie Königsberg (bei Carl Steffeck, Maximilian Schmidt und Emil Neide) und 1889/90 in Karlsruhe (bei Gustav Schönleben); 1890-1895 mehrfach Studienreisen nach Russland; 1897-1915 in einem Fotoatelier in Köln; lebte seit 1915 in Rostock-Gehlsdorf (Sommeraufenthalte in Graal); 1922 mit Paul Wallat und Käthe Reine Mitbegründer des Mecklenburgischen Künstlerbundes; 1924 Ausstellungsbeteiligung im Münchner Glaspalast; 1933 Ausstellung der Künstler der Gehlsdorfer Malerkolonie bei der Gehlsdorfer Heimatwoche; 1941 anlässlich seines 75. Geburtstags Ausstellung (mit 125 Bildern) im Kulturhistorischen Museum Rostock; Porträt-, Landschafts- und Industriemaler; »Selbstporträt« (1896), »Werkbahnhofsszene« (1924), »Landstraße bei Gehlsdorf« (1925), »Herbstwald« (1928), »In den Dünen«; »Aus dem Industriegebiet. Blick auf die Gasanstalt Köln-Ehrenfeld« (1930).

Kirsch, Hans Vollrath - Maler, niederdeutscher Schriftsteller

geb. 15.8.1886 Rostock gest. 4.4.1953 Graal-Müritz Seit 1904 in Graal ansässig; Reiseleiter, vorrangig in den nordischen Ländern; widmete sich vor allem der Seemalerei; mehrere Kunstausstellungen im Pavillon neben dem Hotel Waldfrieden in Graal; vom Graal- Müritzer Kunstmaler Karl Rettich gefördert; in der NSZeit mehrfach verhaftet und im KZ Sachsenhausen; Schauspieler und Regisseur bei Laienaufführungen; lebte allein und ohne Nachkommen in einem kleinen Haus in der Kurstraße (1926 wurde das Häuschen in den heutigen Ostseering versetzt, 1990 abgerissen); sein gesamter Nachlass wurde auf Anweisung des Bürgermeisters vernichtet; verunglückte tödlich; seine niederdeutschen Gedichte erschienen in norddeutschen Zeitungen; »Durch die Großherzogliche Forst und die Rostocker Heide. Von Graal über Klein-Müritz nach Gelbensande, zurück über Meyershausstelle und Waldhaus« (um 1910); »Führer durch Müritz-Graal und Umgebung« (1914); »Durch die Rostocker Heide von Graal über Moorhof nach Markgrafenheide, zurück über Hinrichshagen und Torfbrücke« (um 1915); »Revolutschon in Graal. Spaßigen Kram ut de narsche Tid« (um 1920); »Gereimtes« (um 1925; mit zwölf eigenen Bildern illustriert).

Langhans, George (Leopold) - Mediziner

geb. 16.12.1895 Bremen gest. 31.7.1972 Rostock Vater: Georg L., Kapitän 1914 Abitur in Bremen; 1914 Medizinstudium in Bremen; 1914-1918 Kriegsteilnehmer; 1919-1922 Medizinstudium in Rostock; 1922 Promotion in Rostock; 1922-1926 Assistent an der Medizinischen Poliklinik Rostock; 1926-1933 Fürsorgearzt in Güstrow, daneben Lehrer an der Schule für Fürsorge in Rostock-Michaelshof; 1933-1945 Fach- und Schularzt für Kinderheilkunde in Rostock; 1939-1945 Wehrmacht, Reservelazarettarzt, Oberstabsarzt; 1945 Bürgermeister in Graal-Müritz; 1945/46 Oberregierungsrat bei der Landesverwaltung in Schwerin; 1945 Obermedizinalrat; 1946 Kontrollarzt bei der Zentralverwaltung der sowjetischen Zone, Schularzt; 1947-1950 Professor mit Lehrauftrag für Sozialhygiene, 1950-1953 für Schulhygiene, 1953- 1962 für Anatomie und Physiologie in Rostock; 1950- 1952 Direktor des Instituts für körperliche Erziehung und Schulhygiene; »Versuche zur Mikrobestimmung des wahren Blutzuckers vermittels Gärung« (Diss., 1922).

Mettenheimer, Carl (Friedrich Christian) von - Mediziner, Komponist

geb. 19.12.1824 Frankfurt (Main) gest. 18.9.1898 Schwerin begr. Frankfurt (Main) Vater: Theodor M., Kaufmann Gymnasium in Frankfurt (Main); 1843/44 Medizinstudium in Göttingen und Berlin; 1847 Promotion in Berlin; zu Studienzwecken in Prag und Wien; 1849 Volontärarzt in Gießen, an der Irrenanstalt Siegburg und in Paris; 1850 Staatsexamen und praktischer Arzt in Frankfurt; 1849-1851 Arzt am Dr. Christschen Kinderspital; 1854-1861 Direktoriumsmitglied der Frankfurter Augenheilanstalt; bemühte sich um die Einrichtung von Krippen; 1853 erste Einrichtung in Frankfurt; 1856 Prüfung für operative Chirurgie; gründete 1857 den Mikroskopischen Verein; 1861 Medizinalrat und Leibarzt des Großherzogs Friedrich Franz II. von Mecklenburg-Schwerin; 1870/71 Oberleitung des Reserve-Lazaretts in Schwerin; 1871 Obermedizinalrat; 1871/72 Begleiter des Großherzogs auf dessen Orientreise; 1875 Gründung einer Krippe in Schwerin; 1876 Leitender Arzt am Kinderhospital und 1883-1898 am neu errichteten Anna-Hospital in Schwerin; seit 1880 Kurator des erstes Kinder-Asyls in Müritz; 1895 von Friedrich Franz III. geadelt; sang im Chor des Caecilienvereins; eigene Kompositionen, von denen einige gedruckt und am Großherzoglichen Hof aufgeführt wurden; Ehrenmitglied der Schweriner Singakademie; schrieb eine Kantate auf den Tod von Friedrich Franz II.; 1850 Mitglied (seit 1857 in der Redaktions- und Bücherkommission) der Senckenbergischen Naturforschenden Gesellschaft und 1852 des Ärztlichen Vereins Frankfurt; 1877 Mitwirkung bei der Gründung des Allgemeinen Mecklenburgischen Ärztevereins; 1880 Vorstandsmitglied des Mecklenburgischen Marien- Frauen-Vereins; Mitglied des Vereins der Freunde der Naturgeschichte in Mecklenburg und des Vereins für Mecklenburgische Geschichte und Altertumskunde; 1887-1889 Mitglied des Wissenschaftlichen Vereins zu Schwerin; Goldmedaille für Kunst und Wissenschaft; Hausorden der Wendischen Krone (Großkomtur); Preußischer Kronenorden; Russischer Stanislaus Orden; »De membro piscium pectorali« (Diss., 1847); »Ueber Anstalten zur Versorgung und Verpflegung des höheren Alters« (1862); »Nosologische und anatomische Beiträge zu der Lehre von den Greisenkrankheiten« (1863); »Beobachtungen über die typhoiden Erkrankungen der französischen Kriegsgefangenen in Schwerin« (1872); »Die Einführung einer ärztlichen Standesordnung« (1878); »Medicinische Schediasmen« (1881); »Geschichte der Schweriner Säuglingsbewahranstalt (Krippe)« (1881); »Das Seebad Groß-Müritz an der Ostsee und das Friedrich-Franz-Hospiz (Kinderasyl) daselbst« (1885); »Die Kinderheilstätten an den deutschen Seeküsten« (1886); »Die Kinderheilstätte Müritz« (1898); Teilnachlass im Landeshauptarchiv Schwerin; Hauptnachlass im Institut für Stadtgeschichte Frankfurt; seine Söhne Friedrich und Heinrich änderten ihren Namen 1914 in von Mettenheim.

Möckel, (Gotthilf) Ludwig - Architekt

geb. 22.7.1838 Zwickau gest. 26.10.1915 (Bad) Doberan Vater: Gotthilf Heinrich M., Kupferschmied 1844-1852 Bürgerschule in Zwickau; 1852/53 Königliche Gewerbeschule in Chemnitz; 1853-1856 Maurerlehre und Ausbildung an der Königlichen Baugewerkeschule in Chemnitz; 1856-1858 Maurergeselle; 1858-1860 im Ingenieurbüro der Obererzgebirgischen Staatsbahn in Chemnitz und im Architekturbüro Edwin Opplers in Hannover; 1861/62 Studium am Polytechnikum Hannover; 1867-1875 Gewerksmeister und freier Architekt in Zwickau, 1875-1885 in Dresden; 1873-1878 Neubau der Johanneskirche Dresden; übernahm 1877 die Restaurierung des Beinhauses der Doberaner Klosterkirche; seit 1885 Wohnsitz in Doberan; ließ sich 1887/88 eine neugotische Villa errichten (seit 1983 Stadtmuseum Möckel-Haus); seit 1884 Leiter des mecklenburgischen Kirchenbauwesens; 1897 Großherzoglich mecklenburg-schwerinscher Geheimer Baurat; 1900 Geheimer Hofbaurat; baute Villen, Wohn- und Geschäftshäuser, städtische und Staatsgebäude, Schulen, Dorf- und Stadtkirchen in neugotischem Stil (meist mit roter Backsteinblende); 1885 Großherzogliches Jagdschloss Gelbensande; 1887-1889 Großherzogliches Gymnasium Doberan; Schloss Melkof (bei Vellahn; 1888); 1888-1893 Ständehaus Rostock; 1897 Schloss Groß Lüsewitz; 1904 Kapelle in Heiligendamm; 1908 Kirche in Müritz; 1909 Katholische Christuskirche Rostock (1971 gesprengt); 1873 Mitglied des Sächsischen Ingenieur- und Architektenvereins in Leipzig, 1875 des Architekten- und Ingenieurvereins Hannover; 1885 Mitglied des Vereins für mecklenburgische Geschichte und Altertumskunde, 1891 des Vereins für Naturgeschichte Mecklenburgs; Mitglied des Heimatbundes Mecklenburg; Ehrenbürger von Doberan; 1878 Ritterkreuz des Königlich sächsischen Albrechtsordens; 1881 Ehrenmitglied der Akademie der Bildenden Künste Dresden; 1887 Ritterkreuz des Großherzoglich Mecklenburgischen Greifenordens; 1893 Großherzoglich mecklenburgische Große Goldene Medaille der Wissenschaften und Künste mit Band; 1901 Roter Adlerorden; 1915 Hausorden der Wendischen Krone (Komtur).


Müschen, Friedrich - Baumeister

geb. 13.10.1850 Teterow gest. 18.3.1905 Rostock Vater: (Samuel Christian) Heinrich M., Pädagoge, Kantor, Gärtner Bruder: Carl (Christian Friedrich Hermann) M., Theologe Enkel von Franz Hermann M.; 1881 Baukondukteur in Boizenburg (Elbe) und bausachverständiges Mitglied des Elbdeichamtes; 1883 Distriktbaumeister; 1889 Landbaumeister; 1895 Versetzung nach Rostock, zuständig für die Ämter Ribnitz und Toitenwinkel; für die Hausgutsverwaltung tätig; Technischer Beistand der Salinenverwaltung in Sülze; gehörte dem Vorstand des Friedrich-Franz-Hospizes in Müritz an.

Nachbar, Herbert - Schriftsteller

geb. 12.2.1930 Greifswald gest. 25.5.1980 Berlin Vater: Fischer Schule in Wolgast und Oberschule in Rostock; Bildungsanstalt Pasewalk; Elektrikerlehre; nach 1945 Abitur; abgebrochenes Medizinstudium an der Humboldt-Universität Berlin; Lokalreporter und Redakteur bei Zeitungen in Berlin (Ost); Lektor im Aufbau-Verlag Berlin; ab 1957 freischaffender Journalist und Schriftsteller; wechselte häufig seinen Wohnsitz: 1959 auf Ummanz (Rügen), 1960-1963 in Berlin (Ost), 1963-1969 in Graal- Müritz, 1969 wieder in Berlin; 1968 Chefdramaturg am Volkstheater Rostock, später beim Fernsehen der DDR in Berlin; durch schwere Krankheit seit 1978 an den Rollstuhl gefesselt; Mitglied des Schriftstellerverbandes und des PEN-Zentrums der DDR; 1957 Heinrich-Mann-Preis; 1961 Literaturpreis des FDGB; 1976 Nationalpreis der DDR; Hintergründe seiner Erzählungen und Romane um junge Menschen sind Verhältnisse in Fischerdörfern an der Ostsee und eigene Erlebnisse; »Der Mond hat einen Hof. Roman« (1956; 14. Aufl., 1982); »Die gestohlene Insel. Eine Robinsonade« (1958; 4. Aufl., 1981); »Die Hochzeit von Länneken. Roman« (1960; 13. Aufl., 1981); »Der Tod des Admirals. Ein paar Geschichten« (1960); »Brasilienfahrt« (1961); »Oben fährt der Große Wagen« (1963; 6. Aufl., 1976); »Haus unterm Regen. Roman« (1965); »Die Millionen des Knut Brümmer« (1970); »Ein dunkler Stern. Roman« (1973); »Pumpendings seltsame Reise. Irrfahrt und Gleichnis« (1975); »Der Weg nach Samoa. Eine Sommergeschichte« (1976); »Keller der alten Schmiede. Roman« (1979); »Der Junge mit den knielangen Hosen. Geschichten« (1984); »Zu Nachbar. Ein Almanach« (1982); Grabstätte auf dem Zentralfriedhof Friedrichsfelde in Berlin.

Reinmöller, Matthäus (Max) - Mediziner

geb. 10.5.1886 Bebra gest. 18.3.1977 Graal-Müritz Vater: Adam R., Eisenbahnbeamter Bruder: Johannes (Albert) R., Mediziner, Parlamentarier 1892 Dorfschule in Bebra; 1896 Gymnasium in Hersfeld; 1906 Medizinstudium in Breslau und Rostock; 1910 zahnärztliche Staatsprüfung in Rostock; 1911 Assistent in Breslau, 1912 in Rostock; 1914-1918 Offizier im Ersten Weltkrieg; 1920 Promotion in Rostock und Assistent an der Universitäts- und Poliklinik für Zahn-, Mund- und Kiefernkrankheiten Rostock, 1922 Oberarzt; 1923 Habilitation; 1928 außerordentlicher, 1933-1955 ordentlicher Professor und Direktor der Universitätsund Poliklinik für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde in Rostock; schuf die Voraussetzungen für den Bau einer Fachklinik (1938 fertig gestellt); 1939-1948 Oberarzt (1940 Stabs-, 1943 Oberstabs-, 1944 Oberfeldarzt) im Reservelazarett Rostock; 1960 Dr. h. c. der Universität Rostock; 1950 Vorstandsmitglied der Medizinisch-Wissenschaftlichen Gesellschaft für Zahn- , Mund- und Kieferheilkunde für Mecklenburg, später Ehrenmitglied; Philipp-Pfaff-Medaille der Gesellschaft für Stomatologie der DDR; »Konkrementbildung in der Kieferhöhle« (Diss., 1921); »Denkschrift über die Notwendigkeit des Neubaus einer Klinik für Kiefer-, Mund- und Zahnkrankheiten an der Universität Rostock« (1934); »Klinische Untersuchungen über Alveolarpyorrhoe« (Habil., 1926); »Die Zahn-, Mundund Kiefernklinik der Universität Rostock von 1907- 1957« (1961; Manuskript).

Rettich, Karl (Lorenz) - Maler

geb. 10.6.1841 Rosenhagen (Dassow/Nordwestmecklenburg) gest. 12.9.1904 Lübeck Vater: Meno Wilhelm R., Gutsbesitzer Bruder: Meno (Friedrich Simon) R., Gutsbesitzer, Parlamentarier, Redakteur 1861-1863 Studium an der Akademie in München, 1863-1867 in Düsseldorf, 1867-1871 in Dresden und 1871-1884 Studien bei Theodor Hagen in Weimar; bereiste Norwegen und Italien; 1886-1896 in München; ließ sich 1896 in Graal nieder und baute sich ein Jugendstilhaus; schuf über 200 Gemälde mit Motiven aus Graal, Müritz und der Rostocker Heide; »Am Strand von Graal Müritz« (1902); »Panorama von Warnemünde« (1903), »Dühnen bei Ahrenshoop« (1903); »Diakonissen am Strand«; »In der Gaststätte Zur hohen Düne«; »Blick von der Stoltera nach Warnemünde«; ließ sich zur Ausstellung seiner Gemälde eine kleine hölzerne Halle bauen; gehörte zur Ahrenshooper Malerkolonie; kopierte den Hofgartenzyklus von Karl Rottmann; Verkauf von Kunstmappen und einer Postkartenkollektion; stellte seit 1864 regelmäßig im Lübecker Künstlerverein aus; gewann Medaillen bei den Ausstellungen 1874 in London und 1876 in Melbourne und München; »Wald und Meer. 10 Bilder aus der Rostocker Heide« (1902); »Karl Rettich Album« (1904).

Schaper, Wolfgang - Bildhauer

geb. 1895 gest. 1930 noch ausfüllen

Schilling, (Adolf) Viktor (Theodor Georg) - Mediziner

geb. 28.8.1883 Torgau gest. 30.5.1960 Rostock Vater: Adolf Wilhelm Rudolph S., Mediziner Studium an der Kaiser-Wilhelm-Akademie für das militärärztliche Bildungswesen Berlin; 1909 Promotion in Berlin; 1910-1914 Mitarbeiter am Tropen-Institut in Hamburg; Studien über Infektionskrankheiten und Hämatologie; 1914-1917 Kriegsdienst als Lazarettchef und Hygieniker; 1917- 1921 Assistenzarzt an der Medizinischen Klinik der Charité in Berlin; 1921 Habilitation in Berlin; 1922 außerordentlicher Professor; 1926 Vortragsreisen nach Moskau und Leningrad; 1934-1941 ordentlicher Professor der Inneren Medizin in Münster; 1938-1941 nebenamtlicher Leiter des Bluttransfusionslabors der Militärärztlichen Akademie Berlin; 1937 Begründer der Hämatologischen Gesellschaft; 1941-1957 Direktor der Medizinischen Klinik in Rostock; 1952 Dr. h. c. der Universität Rostock; veranlasste den Neubau der Medizinischen Klinik in der nach ihm benannten Schilling-Allee; schuf im Zweiten Weltkrieg Hilfskrankenhäuser in Rostock, Bad Sülze und Graal- Müritz; »Zur Morphologie, Biologie und Pathologie der v. Kupferschen Sternzellen, besonders der menschlichen Leber« (Diss., 1909); »Das Blutbild und seine klinische Verwertung« (1912; 12. Aufl., 1943); »Praktische Blutlehre. Ein Ausbildungsbuch für prinzipielle Blutbildverwertung in der Praxis« (1922; 16. Aufl., 1959); »Über die neue Medizinische Universitäts-Klinik Rostock« in »Zentralblatt für Bakteriologie, Parasitenkunde, Infektionskrankheiten und Hygiene« (1957).

Schreiber, Heinrich (Albert August Friedrich) - Theologe, Heimatforscher

geb. 18.7.1864 Rehna gest. 6.6.1936 Brunshaupten (Kühlungsborn) Vater: Heinrich S., Kaufmann Gymnasium in Parchim; 1886 Theologiestudium in Tübingen, Leipzig und Rostock; 1891 Privatschulleiter in Rehna; 1895 Hilfsprediger in Sülze, ab 1902 Pastor; veröffentlichte Reiseführer und Beiträge zur Geschichte der Ortschaften Brunshaupten, Kröpelin, Sülze und Rehna; »Festschrift zur 300-jährigen Jubelfeier der Stadtschule Sülze« (1898); »Johann Albrecht I. Herzog von Mecklenburg« (1900); »Saline und Solbad Sülze« (1902); »Rehna als Dorf, Kloster und Stadt« (1903); »Illustrierter Führer durch die Kühlung, Brunshaupten, Arendsee« (1910); »Mecklenburgs westliche Seebäder Doberan-Heiligendamm-Brunshaupten-Arendsee mit Wismar« (1912); »Mecklenburgs östliche Seebäder Warnemünde-Müritz-Graal mit Rostock« (1912); »Der Kröpeliner Brandbettag« (1907), »Ein Ablaßkrämer in Mecklenburg« (1907), »Die Grabsteine in der Kirche zu Brunshaupten« (1908), »Zwei Hexenprozesse in Mecklenburg« (1908) in »Die Heimat«.

Sell, Lulu von(Freiin; Pseud.: Margarete Treu)- Schriftstellerin

geb. 24.6.1846 Schwerin gest. 31.3.1913 Schwerin Vater: Adolf von S., General, Oberhofmeister Schwester: Sophie von S., Schriftstellerin Kam 1862 nach Berlin, wo ihr Vater Gesandter war, der 1868 als Oberkammerherr an den Schweriner Hof zurückkehrte; widmete sich den Armen und Kranken der Stadt; pflegte viele Jahre ihren erblindeten Vater († 1891); Mitarbeiterin verschiedener religiöser Zeitschriften und Kinderblätter; »Glockenblumen. Gepflückt in Sonnenlicht und Schatten« (1877); »Glockenblumen. Ein neuer Strauß. Gedichte« (1881); »Das Friedrich Franz-Hospiz in Müritz, eine Zuflucht für kranke Kinder« (1888); »Ein Strauß in der Heide. Gedichte« (1890); »Erlebnisse zweier Knaben im fernen Westen« (1902); »Gedenket der kranken Kinder der Armen! Das Anna-Hospital (Kinder-Hospital) in Schwerin i. M.« (1889); »Wort und Bitte zur Errichtung eines Heimathauses für Frauen und Mädchen in Schwerin i. M.« (1902).

Timm, Werner - Kunstwissenschaftler, Heimatforscher

geb. 23.1.1927 (Graal) Müritz) gest. 22.4.1999 Graal Müritz Vater: Gerhard T., Elektriker, Schmied Oberschulen in Ribnitz und Rostock; 1946-1952 Studium der Kunstgeschichte, Germanistik und Archäologie in Rostock; 1952-1961 wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität Rostock; 1955 Promotion in Rostock; 1961-1966 Direktor des Kupferstichkabinetts der Staatlichen Museen Berlin; freiberuflich tätig; 1979 Übersiedlung in die BRD; 1982-1991 Direktor des Museums Ostdeutsche Galerie Regensburg; Forschungen zu Käthe Kollwitz, Edvard Munch, Albrecht Dürer, Lovis Corinth und Lyonel Feininger; Herausgeber von 40 Ausstellungskatalogen; 1995 Mecklenburger Kulturpreis; »Die Schabkunst in Deutschland. Ein Beitrag zur Geschichte der deutschen Grafik« (Diss., 1955); »Meisterzeichnungen aus sechs Jahrhunderten« (1960); »Selbstbildnisse 1752- 1962. Von Chodowiecki bis zur Gegenwart« (1962); »Edvard Munch. Graphik« (1969; 5. Aufl. 1979); »Russische Graphik des 20. Jahrhunderts« (1970); »Kapitänsbilder. Schiffsporträts seit 1782« (1971); »Schiffe und ihre Schicksale. Maritime Ereignisbilder« (1976); »Käthe Kollwitz« (1978; 4. Aufl., 1986); »Lovis Corinth, die Bilder vom Walchensee« (1986); »St. Georgen zu Wismar. Die grösste deutsche Kirchenruine« (1991); »›Hier will ich bleiben‹. Das Ostseebad Graal-Müritz 1328-1994. Vom Klosterhof zum Seeheilbad. Aufzeichnungen aus sieben Jahrhunderten« (1994); »Vom Badehemd zum Bikini. Bademoden und Badeleben im Wandel der Zeiten« (2000; postum).

Wagner, Albert - Mediziner

geb. 15.6.1835 Neustrelitz gest. 21.12.1922 Hamburg Medizinstudium; 1862 Promotion in Rostock; 1862- 1918 Arzt in Ribnitz; 1886 Arzt der Kinderheilstätte Friedrich-Franz-Hospiz Müritz; 1891 Sanitätsrat; 1905 Geheimer Sanitätsrat; zog nach 56-jähriger Arztpraxis zu seinen Kindern nach Hamburg; »Ein Beitrag zur Lehre von der Combination verschiedener Krankheitsformen« (Diss., 1862).

Westphal, Hans - Kaufmann, Landwirt, Maler

geb. 23.9.1887 Rostock gest. 1.3.1969 Schwerin Vater: Kaufmann Oberrealschule in Teterow; Kaufmannslehre in Hamburg; drei Jahre Landwirtschaftsausbildung; Inspektor auf Gut Stormsdorf; 1913 Pächter des Gutes Bisdamitz (Rügen); 1914-1918 Soldat im Ersten Weltkrieg; gab die Landwirtschaft auf und widmete sich der Malerei; lebte in Rostock, in Schwerin und in den Sommermonaten in Graal; malte vor allem Landschafts-, Gebäude- und Tierbilder sowie Stillleben; beliebte Motive waren Windflüchter, Steilküsten, Segelboote, die Rostocker Heide und die Rostocker Stadttore; malte im Auftrag Kaiser Wilhelms II. großformatige Ölbilder für Schloss Doorn; »Blumenschale« (1929); »Bauernhaus«; »Haus Ithaka«; »Nikolaikirche in Rostock«; »Zum Löns- Gedächtnis«; 2005 Ausstellung im Heimatmuseum Graal-Müritz.