Sagen, Geschichten und Legenden um Willershagen

Aus Ortschroniken
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Die Willershäger Kapelle und der Blankenhäger Pfarrgarten

Auszug aus: "Die Heimat" Jg. 1910 S.180

In dem Dorfe Willershagen, welches auch zur Blankenhäger Kirche gehört, stand vor 1550 eine kleine Kapelle, die aber später verfiel. Zu dieser Kapelle gehörte ein Katen, welcher Blankenhäger Pfarreigentum war. Als dieser nun aber abbrannte, wollte keiner ihn wieder aufbauen, "auch ein hoher Rat in Rostock nicht"; erst als 1604 das ganze Kirchspiel den alten Pfarrkaten in Blankenhagen abreißen und neu aufbauen ließ, haben sie diesen nach Willershagen gefahren und da "wiederum aufgerichtet". Wer sich wohl dazu gefunden hat, in dem noch zu wohnen ! - In dem Blankenhäger Katen wohnte damals einer namens Pentzin. Da nun aber die "alte Pastorsche" (des verstorbenen Pfarrers Rustening Witwe) eine Wohnung verlangte, so wurde beschlossen, den Katen zu einer Priesterwitwenwohnung zu machen. Und weil des Pentzin Frau vor einem halben Jahre gestorben war, so kamen sie überein, einander zu freien; und die Hochzeit wurde auch bald "ins Werk gerichtet". Im Laufe der Jahre aber liefen Klagen über Pentzin ein; ebenfalls weil seine erwachsenen Kinder aus erster Ehe alle mit in dem Katen wohnten. Deshalb sollte ihm gekündigt werden; aber weil er die alte Pastorsche geheiratet hatte, durfete er in dem Katen bleiben unter der Bedingung, daß er seine Kinder nicht darin aufnehme. Und als im Jahre 1617 die alte Pastorsche starb, blieb er auch noch da und durfte auch Acker und Wiesen behalten, mußte sich aber verpflichten, wenn wieder eine Witwe käme, die Hälfte ungeweigert abzutreten, auch vom Kohlgarten und den Apfelbäumen.