https://www.ortschroniken-mv.de/api.php?action=feedcontributions&user=PeterBecker&feedformat=atomOrtschroniken - Benutzerbeiträge [de]2024-03-28T09:36:35ZBenutzerbeiträgeMediaWiki 1.35.2https://www.ortschroniken-mv.de/index.php?title=Ortschronik_St%C3%BClow&diff=109067Ortschronik Stülow2024-03-24T09:49:45Z<p>PeterBecker: /* Bauernhöfe */</p>
<hr />
<div>{{Infobox Ortschronik<br />
| ort = Stülow<br />
| zeit = fortlaufend<br />
| urheberrechte = Peter Becker<br />
| erstellung = seit 2017<br />
| inhalt = Geschichte der Gemeinde Stülow<br />
| publikation = veröffentlicht<br />
| status = in fortlaufender Bearbeitung<br />
}}== Ur- und Frühgeschichte / Vorgeschichte ==<br />
<br />
* Funde aus der Stein- und Bronzezeit belegen die frühe Besiedlung des Bereiches um Stülow.<br />
* Peter Becker fand auf den Äckern um Stülow zwischen 2010-2018 viele Steinwerkzeuge, bzw. von Menschenhand bearbeitete Steine(siehe Fotos). Auch Erika Westendorff(Frau von Hans W. vom Hof 2) hatte einige Flintsteinwerkzeuge, u. a. ein Beil in den 1960-ern Jahren gefunden.<br />
* Dass auch Mammuts während der Eiszeit diesen Bereich durchstreiften, beweist der Fund eines Mammutszahnes(Quelle:Sebastian Heißel).<br />
* Lt. Robert Beltz wurde 1893 in der Nähe von Stülow in einem Torfloch in 1,75 m Tiefe ein 19,5 cm langer Dolch aus der späten Bronzezeit gefunden.<br />
* Im Quellholz befinden sich fünf bronzezeitliche Hügelgräber. Dazu gehört auch die Grabstätte, die Ende des 19. Jahrhunderts auf Stülower Seite auf dem Voßbarg geborgen wurde(Siehe Link).<br />
* Archäologische Funde, die auf eine slawische Besiedlung hinweisen, liegen bisher nicht vor, obwohl Stülow eine slawische Siedlung war.<br />
<gallery widths="400px" heights="200px"><br />
<br />
Datei:Bild 185 sonst.jpg|Flintsteinsichel<br />
Datei:Bild 186 sonst.jpg|Bronzefibel(Finder Mario Jörn aus Reddelich)<br />
Datei:Bild 187 sonst.jpg|Versteinerter Zahn eines Urpferdes?(Finder Henri Warnke, Stülow)<br />
Datei:Bild 184 sonst.jpg|Kernstein, Abschläge u. a.<br />
datei:Steine 1.jpg|Schaber<br />
datei:Steine 2.jpg|Bohrer<br />
datei:Steine 3.jpg|versch. Steinfunde<br />
datei:Steine 4.jpg|<br />
datei:Steine 5.jpg|<br />
datei:Steine 6.jpg|Mikrolithen<br />
datei:Steine 7.jpg|versch. Steinfunde<br />
datei:Steine 8.jpg|<br />
datei:Steine 9.jpg|<br />
datei:Steine 10.jpg|<br />
datei:Steine 11.jpg|<br />
datei:Steine 12.jpg|<br />
datei:Steine 13.jpg|<br />
datei:Steine 14.jpg|Flintstein mit Fossil<br />
datei:Steine 15.jpg|<br />
datei:Steine 16.jpg|Spielzeug aus Flint?<br />
datei:Steine 17.jpg|<br />
datei:Steine 18.jpg|<br />
</gallery><br />
<br />
[[Datei:Bild 49 sonst.jpg|zentriert]]<br />
Quelle: Artikel(Ausschnitt) Volker Häußler im Heft 33 1993 Information für Bodendenkmalpfleger in Westmecklenburg<br />
<br />
[[Datei:Scherbensammlung M. Bruss.JPG|zentriert]]<br />
<br />
* Lt. A. Schacht von der Unteren Denkmalbehörde handelt es sich um Scherben der sog. Harten Grauware. Das ist die typische Gebrauchskeramik des Mittelalters seit der deutschen Besiedlung. Die Technologie dafür brachten die Siedler mit; hergestellt wurde sie bis in die frühe Neuzeit.<br />
* Im Umfeld mittelalterlicher Dörfer finden sich solche Scherben vielfach, da der Hausmüll mit dem Mist auf den Äckern verteilt wurde. <br />
<br />
<br />
* [http://mvdok.lbmv.de/mjbrenderer?id=mvdok_document_00003351 Das Kegelgrab von Stülow (bei Doberan) in: Jahrbücher des Vereins für Mecklenburgische Geschichte und Altertumskunde, Bd. 67 (1902), S. 180-189]<br />
<br />
== Vorchristliche Zeit (Slavenzeit/Wendenzeit) (von den Anfängen bis um 1200) ==<br />
* Lt. Hans Witte "Wendische Bevölkerungsreste in Mecklenburg"(Stuttgart 1905):<br />
[[Datei:Bild 231 sonst.jpg|zentriert]]<br />
<br />
'''1177 (1. Februar) Erste urkundliche Erwähnung von Stulue'''<br />
<br />
*Berno, Bischof von Mecklenburg, schenkte dem Kloster Doberan die Zehnten von dem Gebiete, mit welchem der Wendenfürst Pribislaw das Kloster ausgestattet hatte. [MUB122]<br />
* Bedeutung und Entwicklung des Ortsnamens:<br />
* Paul Kühnel : Die slavischen Ortsnamen in Meklenburg In: Jahrbücher des Vereins für Mecklenburgische Geschichte und Altertumskunde, Band 46 (1881), S. 3-168 /Stülow, A. Doberan O Kröpelin, 1177 Stulue, 1192 Stulowe, 1209 Stulowe, 1315 Stulowe (altsl. stolŭ Tisch, Bank, poln. stół A) adj. §. 34. - Vgl. sloven. stolova ein Berg.<br />
* Die Endung - ow - (nach Aue) deutet auf ein Dorf an einer Niederung gelegen hin (Wiesen am Stülower Bach?)<br />
*Vortrag H. Sauder(Ortschronistin Bartenshagen/Parkentin) (Lage Stülows im 12. Jh. am nördlichen Handelsweg über Bukow, Kröpelin, Stülow, Parkentin nach Wilsen und weiter bis zum schwarzen Meer)<br />
*Von denen im Amte befindlichen Rundling sind besonders wichtig Stülow und Hohenfelde (Putecha). Die Form ist noch heute genau ersichtlich, erst recht natürlich in den Karten des 18. Jahrhunderts (Wiebeking, Schmettau, Ortskarten). Dieser Orte gehören (I. 122) zum Stiftungsbesitz des Klosters(Barnewitz)<br />
<br />
== Spätes Mittelalter (um 1200 bis 1517) ==<br />
<br />
*Vermischte Urkunden. Nr. XXIII. <br />
**Der Fürst Heinrich schenkt dem Kloster Doberan das Eigenthumsrecht und die Gerichtsbarkeit in den wendischen Dörfern Stülow und Hohenfelde, bedingt dabei jedoch die Handhabung der Gerichtsbarkeit nach wendischem Rechte. Zudem verzichtet er auf Bede und Dienste aus diesen Dörfern. (D. d. Doberan. 1315. April 30. Nach dem Originale im grossherzogl. meklenburg. G. u. H. Archive zu Schwerin). <br />
**Schenkung des Eigentumsrechts und der Gerichtsbarkeit von Stülow an das Kloster Doberan von 1315 von Fürst Heinrich mit der ausdrücklichen Maßgabe, dass für Stülow und Hohenfelde weiter wendisches Recht gelten soll/Geschichtsforscher Witte kommt zu dem Schluss, dass sich in beiden Dörfern das wendische Volkstum noch verhältnismäßig lange am Leben hielt/Heißel schreibt in diesem Zusammenhang: schließlich erneuerte auch im Jahr 1315 Heinrich von Mecklenburg das Eigentum, die niedere und die Hand- und Halsgerichtsbarkeit in den Dörfern Stülow und Hohenfelde, und zwar zur Vergebung der Sünden, zum Seelenheil seiner Vorfahren und als Ersatz für zugefügten Schaden (lt. Jahrbuch des Vereins für Mecklenburgische Geschichte: Am 30. April 1315 schenkte nämlich der Fürst Heinrich der Löwe von Meklenburg 1) dem Kloster Doberan zum Seelenheile seines verstorbenen Vaters 2), des Pilgers, der in der Kirche zu Doberan begraben lag, und seiner verstorbenen Erben, so wie zur Vergütung für die Schäden, welche er dem Kloster zugefügt, die gesammte Gerichtsbarkeit und das Eigenthumsrecht mit den Beden und Diensten in den bei Doberan liegenden "wendischen Dörfern Stülow und Hohenfelde",("in villis slauicalibus Stulowe et Hogenvelt"), machte dabei jedoch die Bedingung, daß die ganze Verwaltung der Rechtspflege ("iurisdictionis"),"nach wendischem Rechte geschehen solle, wie die Wenden es von alter Zeit her gehabt hatten"("jure slavicali, prout antiquitus Slavi usi fuerunt"). Hier ist offenbar und unzweifelhaft der Beweis, daß ungefähr 100 Jahre nach der Germanisirung Meklenburgs in den wendischen Klosterdörfern noch altes wendisches Recht galt).<br />
<br />
* H a n s B a r n e w i t z (Wirtschafts- und Verwaltungsgeschichte des mecklenburg- schwerinschen Domanialamtes 1925): Dem vollen Zehnt haben nur die germanisierten Stiftungsdörfer und eine Anzahl Hägerdörfer zu leisten. Völlig zehnfrei sind außer Admannshagen eine Anzahl Wendendörfern, darunter natürlich die Stiftungsdörfer Stülow und Hohenfelde (vgl. Exkurs 4, Wendentum!) Kornzehnt geben nur die Bauern.<br />
Von denen im Amte befindlichen Rundling sind besonders wichtig Stülow und Hohenfelde (Putecha). Die Form ist noch heute genau ersichtlich, erst recht natürlich in den Karten des 18. Jahrhunderts (Wiebeking, Schmettau, Ortskarten). Dieser Orte gehören (I. 122) zum Stiftungsbesitz des Klosters; ihnen wird nach 1315 (VI. 3759) der alte Genuss slawischen Rechts gewährleistet, sie sind 1552 noch ohne Hufen und überwiegend mit Kossaten besetzt. Dass sich hier also der slawische Charakter lange erhalten hat, lässt sich wohl nicht bestreiten.<br />
<br />
== Reformation und Nachreformationszeit (1517 bis 1648)==<br />
<br />
* Lt. Doberaner Amtbuch (Quelle: Forschungen zur deutschen Landeskunde, Bände 15 -16, 1904 erschienen im S. Hirzelverlag) gab es 1552 6 Bauleute und 18 Käter<br />
* Vor dem 30-jährigen Krieg (um 1600) soll Stülow weiter westlich Richtung Reddelich gelegen haben. Indizien dafür:<br />
** Eine Fläche des Hofes 5 in diesem Bereich wurde "up die Dörpstell" (Siehe Karte v. Katasteramt) genannt.<br />
** Beim Pflügen fand Bauer Böge Tonscherben in der Nähe der Bahnschienen.<br />
** beim Zaunbau für eine Koppel hinter den Bahnschienen wurden während der LPG-Zeit Mauerreste gefunden.<br />
* Lt. „Krausesche Fundchronik“ – Stadtarchiv Rostock veröffenlicht in ... Braunschweig 1906, S. 60 '''Altsächsisches Bauernhaus''' Im Amte Doberan befand sich in Stülow ein Haus, dass 1560 gebaut und 1859 abgebrochen wurde und in vortrefflichen Grundrissen festgehalten ist im Großherz. Hauptarchiv in Schwerin als "Mecklenburger Bauernhaus".<br />
* Nach der Säkolarisierung des Klosters Doberan gehörte Stülow zum Kirchspiel Steffenshagen(bis 1945).<br />
* Von Stülow bis zur Kirche Steffenshagen führte ein 4,77 km langer Kirchsteig.<br />
* Tafeln zu den Kriegsopfern aus Stülow in der Kirche Steffenshagen:<br />
<br />
<gallery widths="400px" heights="200px"><br />
<br />
Datei:Steff. 2.jpg|Heinrich Saß(Hof 3) gest. im Französischem Feldzug am 2. Dezember 1870<br />
Datei:Steff. 1.jpg|Gefallene des 1. Weltkrieges aus Stülow<br />
Datei:Steff. 3.jpg|Kirche Steffenshagen 2018<br />
Datei:Steff.4.jpg|Kirchsteig von Stülow nach Steffenshagen<br />
<br />
<br />
</gallery><br />
<br />
== Bis zur napoleonischen Zeit (bis 1813)==<br />
<br />
* Heißel zitiert aus einer „Interimsinstruktion“ für Doberan von 1702: „Die Fleckner halten viel Vieh und tun damit dem benachbarten Dorf Stülow großen Abbruch, wodurch die Leute sehr gravieret sind; soll demnach solches nicht mehr verstattet und ein jeder soll in denen ihm gewesenen Grenzen bleiben“<br />
* 1704 wird in der Auflistung der Einwohner von Stülow u. a. Jochim Frieling als Jurat der Kirche Stephanshagen genannt.<br />
[[Datei:Contributionsliste.jpg|zentriert]]<br />
<br />
(Quelle: Sebastian Heißel, Geschichte von Bad Doberan Heiligendamm)<br />
<br />
== Deutsches Reich bis 1918==<br />
<br />
<br />
*'''1820''' waren die Stülower der Doberaner Backhausmühle zum Mahlen zugeordnet. In Abhängigkeit vom Stand der Bewohner erfolgte die Berechnung der Mahlmenge in Scheffel Roggen (1 [[Scheffel]] ~ 20 kg) sowie des Anteiles für den Müller, die Metze (1/12 der Mahlmenge) und des Lichtgeldes(Quelle: Stadtarchiv Bad Doberan)<br />
<br />
{|class="wikitable"<br />
|-<br />
! Anzahl !! Stand !! a Scheffel !! Anzahl Scheffel !! Metze !! Lichtgeld/Taler,Pfennig<br />
|-<br />
| 10 || Hauswirthe || 60 || 600 || 50 || 41,32<br />
|-<br />
| 1 || Schulmeister || 12 || 12 || 1 || 0,40<br />
|-<br />
| 9 || Einlieger || 12 || 108 || 9 || 7,24<br />
|-<br />
| 9 || Altentheiler || 6 || 54 || 4,5 || 3,36<br />
|-<br />
| 2 || Hirten || 12 || 24 || 2 || 1,32<br />
|-<br />
|}<br />
<br />
*2011 auf dem Acker Hof Nr. 5 Fund einer Doppellaufjagdflinte, die nach '''1852''' in Frankreich als Jagdgewehr hergestellt wurde (1945 vergraben??)/ Lt. Dr. Studt vom Naturkundemuseum Rostock ein Zwillingsgewehr mit Tip auf Verschluss/ teure Patronen/ 2 Stifte<br />
*'''1856''' beteiligten sich neben Bauern aus anderen Dörfern Stülower Bauern als anteiliger Schiffseigner bei guter Dividende (Quelle: Mecklenburgische Volkskunde)<br />
<br />
'''Auswanderung'''<br />
<br />
* Nach dem Scheitern der Revolution von 1848 wanderten viele Landbewohner, vorwiegend Landarbeiter, nach Übersee aus. Eine Überfahrt nach Amerika oder Australien kostete um 1850 den Jahreslohn eines Handwerkers, später um 1900 nur noch einen Monatslohn.<br />
* Zwischendeck 1875:<br />
[[Datei:Dob456.PNG|zentriert]]<br />
<br />
*Stülower Auswanderer lt. Passagierlisten Hamburg(Quelle Portal Ancestry):<br />
<br />
<gallery widths="400px" heights="200px"><br />
Datei:Ausw. Carl Sass.jpg<br />
Datei:Ausw. Carl Severin.jpg<br />
Datei:Ausw. Carl Uplegger.jpg<br />
Datei:Ausw. Chr. Schmidt.jpg<br />
Datei:Ausw. Chr. Vick.jpg<br />
Datei:Ausw. Fam. Rachow.jpg<br />
Datei:Ausw. Fam. Sass.jpg<br />
Datei:Ausw. H. Sass.jpg<br />
Datei:Ausw. J. Uhlenbrock.jpg<br />
Datei:Ausw. L. Uhlenbrock.jpg<br />
Datei:Ausw. M. Uhlenbrock.jpg<br />
Datei:Ausw. Maria Jahn.jpg<br />
</gallery><br />
<br />
[Kategorie: Auswanderung]<br />
* Bezeichnung von Flurstücken, Bergen und Wiesen(lt. Karte '''1857/58''')<br />
<br />
#Hufe I: Elbenbarg<br />
#Hufe II: Ruschlangen Wisch<br />
#Hufe II: Pagels Barg, Kahle Barg<br />
#Hufe V: Up die Dörpstell<br />
#Hufe VI: Bauckweiten Barg<br />
#Hufe VIII: Auf dem Kamp, Biester Wisch<br />
#Hufe IX: Timpenbarg<br />
#Hufe X: Voßbarg<br />
*'''1884''' werden aus der Gemeinde Stülow für den Bau der Eisenbahnstrecke Rostock-Wismar Flächen zur Verfügung gestellt(Quelle: LHA Schwerin):<br />
#Gemeindeland 1.964 qm<br />
#Hof 2 Erbpächter Westendorff 1.260 qm<br />
#Hof 3 Erbpächter Meister 8.565 qm<br />
#Hof 4 Erbpächter Stuhr 4.363 qm<br />
#Hof 5 Erbpächter Allwardt 9.882 qm<br />
# allg. unbrauchbar 689 qm <br />
Summe '''26.717 qm'''(unterschrieben von: Ing. Clasen und Blenke/beglaubigt von: Ing. E. Krüger)<br />
*'''1887''' Gründung der Molkereigenossenschaft Reddelich, der auch die Stülower Bauern angehörten<br />
<br />
'''Wossidlozettel'''<br />
*Richard Wossidlo(1859-1939) sammelte im Rahmen der Feldforschung in ganz Mecklenburg Informationen zur Volkskunde. Legendär sind seine Zettel.<br />
* Auch in Stülow war Richard Wossidlo um 1900 aktiv:<br />
<br />
<gallery widths="400px" heights="200px"><br />
Datei:wossi1.jpg<br />
Datei:wossi2.jpg<br />
Datei:wossi4.jpg<br />
Datei:wossi5.jpg<br />
Datei:wossi6.jpg<br />
Datei:wossi7.jpg<br />
Datei:wossi8.jpg<br />
Datei:wossi9.jpg<br />
Datei:wossi10.jpg<br />
Datei:wossi12.jpg<br />
Datei:wossi13.jpg<br />
Datei:wossi14.jpg<br />
Datei:wossi15.jpg<br />
Datei:wossi16.jpg<br />
Datei:wossi17.jpg<br />
Datei:wossi18.jpg<br />
Datei:wossi19.jpg<br />
Datei:wossi20.jpg<br />
Datei:wossi21.jpg<br />
Datei:wossi22.jpg<br />
Datei:woss21.jpg<br />
Datei:woss22.jpg<br />
Datei:woss23.jpg<br />
</gallery><br />
<br />
<br />
<br />
* Stülower Erbpächter beteiligten sich an den alljährlich auf der Doberaner Galopprennbahn stattfindenden '''Pferderennen'''.<br />
* So sind vom Rennen der Landleute vom 29. Juli '''1903''' vier Erbpächter als Teilnehmer ausgewiesen:<br />
** vom Hof 1(Erbpächter Bull) mit 2 Reitern,<br />
** vom Hof 5(Erbpächter Allwardt) mit 2 Reitern,<br />
** vom Hof 7(Erbpächter Starck) mit 2 Reitern und<br />
** vom Hof 9(Erbpächter Bull) mit 3 Reitern<br />
<br />
* Am 12. August '''1908''' ereignet sich im Bereich Stülow in der Nähe der Ziegelei ein schweres Zugunglück.<br />
** Der Lokführer stirbt sofort, der Heizer schwer verletzt im Krankenhaus.<br />
** Einige Passagiere erlitten nur leichte Verletzungen.<br />
** Ein Bulle aus dem Viehwaggon musste getötet werden.<br />
** Als Ursache wird vermutet, dass der lange Zug bei dem Gefälle nicht rechtzeitig abgebremst wurde.<br />
** Lok und entgleiste Waggons wurden stark beschädigt (Siehe Foto)<br />
** In der Folgezeit rückten die Feuerwehrleute (aus Bad Doberan) aber nicht nur zur Brandbekämpfung aus, so halfen sie zum Beispiel am 12. August 1908 nachmittags beim Eisenbahnunglück in Stülow und erhielten Dank und Anerkennung seitens der Generaldirektion der Eisenbahn( Quelle: Krausesche Fundchronik, Stadtarchiv Rostock)<br />
<br />
[[Datei:Bild 153 sonst.jpg|gerahmt|zentriert|]]<br />
<br clear="all"/><br />
<br />
== Deutsches Reich bis 1945==<br />
<br />
'''Weltkrieg 1914 - 1918''', Gefallene aus der Gemeinde Stülow:<br />
*Hameister, Hermann am 11.9.15<br />
*Hameister, Hans k.A.<br />
*Lettow, Adolf 21.3.18<br />
*Levtzow, Paul 29.8.15<br />
*Niemann, Friedrich 11.9.15<br />
*Thielke, Albrecht 3.12.17<br />
*Wittenburg, Paul 21.3.16(Gastwirt?)<br />
<br />
'''Hebammenverband der Stadt Bad Doberan''' 1923-34(Quelle: Stadtarchiv Bad Doberan)<br />
*am 17. Februar '''1923''' war die konstituierende Sitzung der Teilnehmer(Stadt und umliegende Dörfer)<br />
*Teilnehmer aus Stülow war F.(Franz?) Westendorff<br />
*Stülow mit 192 Einwohner angegeben<br />
*pro Geburt werden 32,- Mark für die Hebamme berechnet<br />
<br />
Auflistung der '''Stülower Bauernhöfe von 1928'''<br />
<br />
[[Datei:Bild 141 sonst.jpg]]<br />
[[Datei:Bild 140 sonst.jpg]]<br />
<br />
Auflistung der Stülower Höfe lt. Güteradressbuch 1928<br />
<br />
* '''1945''' Stülower '''Robert Bringmann''', Amtshauptmann (geb. 1889, seit 1932 in Stülow) setzt sich 1945 für die kampflose Übergabe von Doberan an die Sowjetarmee ein(Ouelle:Fritz Meyer-Scharffenberg „Zwischen Strom und Haff“ S. 181). ''Siehe auch unter Häuslerei 13''<br />
<br />
== Sowjetische Besatzungszone sowie DDR bis 1990==<br />
<br />
'''1952''' Festlegung der '''Hundesteuer''' in der Gemeinde Stülow(Quelle: Stadtarchiv Bad Doberan)<br />
*für den 1. Hund 18,- DM für Wachhunde, 36,- DM für übrige Hunde<br />
*für jeden weiteren Hund 24,- DM für Wachhunde, 48,- DM für übrige Hunde<br />
*1952 betrugen die Hundesteuereinnahmen insgesamt 648,- DM(18 Hunde a' 18,- DM, 3 Hunde a' 24,- DM, 7 Hunde a' 36,- DM)<br />
<br />
===LPG „Bergland“ Stülow===<br />
<br />
*Vor dem 17. Juni 1953 nahm der Druck auf die Bauern zur LPG-Gründung zu. Es wurden auch Bauern von ihren Höfen vertrieben, die sich weigerten. So mußte Familie Crull ihren Hof in Bastorf verlassen. Die Aufforderung dazu:<br />
[[Datei: Bild 62 sonst.jpg|zentriert]]<br />
<br />
*'''1953 Bildung des Örtlichen Landwirtschaftsbetriebes(ÖLB)''' nachdem einige Bauern in den Westen geflüchtet waren/Höfe 3, 8 und 9 zuerst von ÖLB bewirtschaftet(Leitung Hans Wegner)<br />
*1954 hatte der ÖLB 149,19 ha LN nachdem die Flächen der Höfe 6 und 7 dazugekommen waren<br />
*'''Am 03. Mai 1955 Gründung der LPG „Bergland“ Stülow''' (1. Vorsitzender Hans Wegner, von 1956-1960 bis zum Zusammenschluss mit Glashagen Werner Voß)<br />
*Lt. Liste(Siehe unten) waren es 14 Gründungsmitglieder.<br />
[[Datei:Bild 39 sonst.jpg|zentriert|]]<br />
<br clear="all"/><br />
[[Datei:Bild 38 sonst.jpg|zentriert|]]<br />
<br clear="all"/><br />
<br />
*Mitte der 1950-iger Jahre war die Gemeinde für die Erfüllung der Pläne der Landwirtschaftsbetriebe mitverantwortlich. Der Gemeinderat musste kontrollierend und unterstützend wirken.<br />
<br />
*In der Presse wurde regelmäßig über LPG berichtet(Siehe Zeitungsartikel vom 20. Nov. 1956) <br />
[[Datei: Bild 200 sonst.jpg|zentriert]]<br />
<br clear="all"/><br />
[[Datei: Bild 201 sonst.jpg|zentriert]]<br />
[[Datei: Bild 202 sonst.jpg|zentriert]]<br />
<br clear="all"/><br />
<br />
<br />
*Am 22.7.1955 führten der Architekt Hans Wiechmann aus Bad Doberan und der Vorsitzende der LPG Hans Wegner eine örtliche Besichtigung zur Erfassung dringender Instandsetzungsarbeiten an den Wirtschaftsgebäuden und Wohnhäusern der LPG durch. Unterteilt nach Höfen wurden folgende Instandsetzungsmaßnahmen mit Kosten ermittelt(Quelle: Stadtarchiv Bad Doberan):<br />
**Hof 3(Ziegelei): 1.400,- DM für Geräteschuppen mit Hühnerstall<br />
**Hof 6 : 4.080,- für Wagenschuppen, Schweinestall mit Futterküche, Wohnhaus, Kuhstall, Scheune und Stallung für 1 LPG-Mitglied <br />
**Hof 7: 2.190,- DM für Scheune, Wohnhaus, Schweinestall <br />
**Hof 8: 10.610,- für Wagenschuppen, 2 Wohnungen, Scheune, Pferdestall, Stalleinrichtung für 5 LPG-Mitglieder und Brunnen<br />
**Hof 9: 930,- für Autogarage und Hühnerstall<br />
**Insgesamt wurden Kosten von 19.210,- DM veranschlagt.<br />
*1955 erhöhte sich die LN der LPG um die Flächen des enteigneten Betriebes Böge (37,92 ha) auf 187,11 ha.<br />
*Durch den Rat des Kreises wurden den Gemeinden und Landwirtschafrsbetrieben für jedes Jahr staatliche Vorgaben übermittelt(Quelle: Stadtarchiv Bad Doberan):<br />
<br />
<gallery widths="400px" heights="200px"><br />
Datei:Bild 158 sonst.jpg|<br />
Datei:Bild 159 sonst.jpg|<br />
Datei:Bild 160 sonst.jpg|<br />
Datei:Bild 161 sonst.jpg|<br />
Datei:Bild 203 sonst.jpg|<br />
Datei:Bild 204 sonst.jpg|<br />
Datei:Bild 205 sonst.jpg|<br />
Datei:Bild 206 sonst.jpg|<br />
Datei:Bild 207 sonst.jpg|<br />
Datei:Bild 209 sonst.jpg|<br />
Datei:Bild 208 sonst.jpg|<br />
Datei:Bild 210 sonst.jpg|<br />
Datei:Bild 211 sonst.jpg|<br />
Datei:Bild 212 sonst.jpg|<br />
Datei:Bild 213 sonst.jpg|<br />
Datei:Bild 214 sonst.jpg|<br />
</gallery><br />
*Protokolle der Ratssitzungen der Stadt Bad Doberan geben Auskünfte über die Situation in der LPG: So berichtet Werner Voß 1958 auf einer Ratssitzung über das Wirtschaftsjahr 1957, dass die Bildung der LPG 1955 unter schwierigen Bedingungen erfolgt sei. Die Unterstützung seitens der Maschinen-Traktoren-Station(MTS) sei schlecht gewesen. Trotzdem sei er optimistisch und sehe eine Aufwärtsentwicklung. Die geplanten Getreideerträge von ca. 24 dz/ha seien erreicht worden. Die der LPG zur Verfügung stehenden Mittel zum Erhalt der Gehöfte reichten nicht aus.<br />
*In den Ratssitzungen der Stadt Bad Doberan wurden bis 1960 regelmäßig Probleme der LPG behandelt. Dabei ging es im Wesentlichen um folgende Fragen:<br />
**Stand der Planerfüllung<br />
**Organisation der Kampagnen zur Frühjahrsbestellung und Ernte<br />
**Bereitstellung von Betriebsmittel wie Dünger und Saatgut: welche Probleme es bereitete, z. B. die erforderlichen Pflanzkartoffeln zur Verfügung zu haben, zeigt die "Spendenaktion" der Mitglieder von 1956: 20 Mitglieder erklärten sich bereit, der LPG Pflanzkartoffel zur Verfügung zu stellen(von 10-200 kg) <br />
**Absicherung der Rübenpflege: die Dorfbevölkerung wurde aufgerufen, Rüben zu hacken. Außerdem gab es Unterstützung durch die Patenbrigaden. Es kam vor, dass die Helfer von außerhalb beklagten, dass die Frauen der LPG-Mitglieder keine oder zu wenig Rübenflächen hackten.<br />
*Die in der LPG zu erledigenden Arbeiten wurden nach vorgegebenen Normen vergütet. Die Normen wurden in Arbeitseinheiten(AE) angegeben. Für die Ausarbeitung der Normenvorschläge war die Normenkommission zuständig, die aus LPG-Mitgliedern bestand und vom Hauptbuchhalter angeleitet wurde. <br />
*Lt. Protokoll der Stadtratssitzung vom 08.01.1959 wurde der Wert der Arbeitseinheit in der LPG Stülow von vorher 3,8 Mark auf 7,- Mark erhöht. Aus weiteren Unterlagen geht hervor, dass diese Erhöhung nicht durch die wirtschaftliche Situation der LPG gedeckt war. <br />
<br />
*Auf der Mitgliederversammlung vom 12.03.1958 wurden Beschlüsse zu geänderten Normen gefasst. Nachfolgend sind einige Beispiele aufgeführt(Siehe Protokoll in den Unterlagen)<br />
**Viehwirtschaft: <br />
***Für das Melken von 100 kg Milch 1 AE<br />
***Fürs Kannenwaschen 2 AE bei 5-10 Kannen<br />
***Je 100 Hühner 1 AE, je 100 Gelege Eier 0,44 AE<br />
***Je aufgezogenes Lamm 1 AE, je Kg Wolle 0,2 AE<br />
**Feldbau:<br />
***Pflügen mit dem 2-Scharpflug 1,4 AE/0,75 ha<br />
***Kohl mit der Hand pflanzen 1,4 AE/2500 Pflanzen<br />
***Getreidegarben aufstellen 1,3 AE/1800 Stück<br />
***Wiesenheu laden und stacken 1,2 AE/30 dz<br />
<br />
*Neben der LPG gab es 1955 noch die Bauernstellen Tremp, Regenstein, Ross und Böge sowie die 6 Büdnereien. Kurt Regenstein stellte im Januar 1959 einen Antrag auf Eintritt in die LPG. Kurioserweise wurde dem Antrag zunächst nicht zugestimmt. Seit dem 01.04.1960 waren alle Büdner sowie die Bauern Tremp und Ross LPG- Mitglieder. Stülow wurde vollgenossenschaftlich! – lt. Protokoll der Ratssitzung vom 09.05.1960 wurde die Stadt Bad Doberan mit den Ortsteilen schon am 27.02.1960 vollgenossenschaftlich)<br />
*Um die Vollgenossenschaftlichkeit unter allen Umständen zu erreichen, waren die sich weigernden Bauern und Büdner massiv unter Druck gesetzt worden.<br />
*Der folgende Bericht des Bürgermeisters von Bad Doberan gibt Einblicke in die Geschehnisse von damals:<br />
[[Datei: Bild 215 sonst.jpg|zentriert]]<br />
*Ingrid Elbrecht, Tochter des Büdners Schlapmann, berichtet, dass es soweit ging, dass sie sogar von der Direktorin in der Schule beeinflusst werden sollte. Schlapmanns bekamen nach mehreren erfolglosen Überredungsversuchen von Vertretern des Rates der Stadt Bad Doberan eines Morgens Besuch von einer unbekannten Person, die ihnen mitteilte, dass in Bastorf ein Bauer verhaftet worden sei, weil er sich geweigert hatte, in die LPG einzutreten. Daraufhin gaben Schlapmanns auf. Ingrid hat ihren Vater zum ersten Mal weinen sehen, als er seine Pferde abgeben musste. Das Leiden ging weiter, weil eines seiner Pferde von einem Melker, immer wenn dieser zum Melken fuhr und an der Büdnerei vorbeikam, mit der Peitsche schlug. Nachdem Schlapmanns Anzeige erstattet hatten, wurden beide Pferde auf behördlicher Anordnung getötet.<br />
*Auf den Ratssitzungen der Stadt Bad Doberan ging es 1959 verstärkt darum, die Einzelbetriebe für die LPG zu gewinnen. Dazu wurde auch ein „Runder Tisch“ mit Einzelbauern organisiert. Diese hatten sich darüber beklagt, dass die Beitrittsgespräche zu hart geführt wurden.<br />
*Seitens des Rates der Stadt wurde 1959 zur Unterstützung der LPG auf folgende Schwerpunkte hingewiesen:<br />
# LPG sollen an den Neubau von Ställen, wie Rinderoffenställen und Schweinepilzen denken.<br />
# Zur Gewinnung von Arbeitskräften für die LPG soll das Interesse verstärkt in den Polytechnischen Schulen geweckt werden.<br />
# Mit den Bauern soll beharrlich geredet werden, um sie zum Beitritt in die LPG zu bewegen.<br />
# Es soll von Erfolgen anderer LPG berichtet werden.<br />
*Lt. O. g. Aufstellung gab es 1960(vor dem Zusammenschluss mit Glashagen), nachdem alle Bauern der LPG beigetreten waren, 32 Mitglieder, die bewirtschaftete Fläche stieg auf insgesamt 308,7 ha.<br />
<br />
*Nutzung der Ställe und sonstiger Wirtschaftsgebäude der ehemaligen Höfe in der LPG Stülow/Glashagen/Retschow seit 1960(Sozialistischer Frühling/Vollgenossenschaftlichkeit): <br />
<br />
'''Hof/Nutzung/Viehpfleger''' <br />
<br />
I Kuhstall/Scheune Ernst Teichert/Ernst Prompe/Helmut Dietz- 73-75/Dieter Gerullis- 75-79 <br />
Schweinestall Otto Tremp/Hans Schuldt Jungrinderaufzucht <br />
<br />
II Kuhstall/Scheune Fritz Block <br />
<br />
III Mehrzweckgebäude Konrad Obermüller/Gerhard Schnitzer Sauenhaltung <br />
Schweinestall Konrad Obermüller Schweinemast <br />
<br />
IV Pferdestall/Scheune Gespannführer Emil Warnke/Alfred Jentsch/Manfred Kalischke/Paul Mattick/Walter Klein/Egon Uhlenbrook/Werner Maaß <br />
<br />
V Kuhstall Otto Klein/Heino Uhlenbrook <br />
<br />
VI Kuhstall/Scheune Ernst Teichert <br />
Schweinestall Hans Schuldt <br />
Speicher Kurt Regenstein/Heino Uhlenbrook <br />
<br />
VII Viehhaus Wilhelm Crull Kälberaufzucht 1967 abgebrannt <br />
Schweinestall <br />
Scheune nach Sturmschaden um 1967 abgerissen <br />
<br />
VIII Stall/Scheune nur kurzzeitige Nutzung durch ÖLB <br />
<br />
IX Kuhstall/Scheune Erwin Puls bis 1957/Werner Klotz/Ernst Prompe-war auch Besamungstechniker/Ehepaar Schuldt Kälberaufzucht <br />
<br />
<br />
Badenmühle Viehhaus/Scheune von LPG genutzt<br />
<br />
<br />
<gallery widths="400px" heights="200px"><br />
Datei:Bild 21 sonst.jpg|v. l. W. Voß, W. Maaß, H. Jürß, A. Stübe, H. Kraschina, P. Schulmeister <br />
Datei:Bild 35 sonst.jpg|<br />
Datei:Bild 36 sonst.jpg|<br />
Datei:Bild 40 sonst.jpg|Werner Voß, LPG-Vorsitzender<br />
Datei:Bild 42 sonst.jpg|Paul Mattick, Gespannführer<br />
</gallery><br />
<br />
=== Dorfleben ===<br />
<br />
*Die Hofstelle Maaß wurde zeitweise für Jugendarbeit und Erntefeste genutzt. Hier waren auch Mädels aus Thüringen für den Ernteeinsatz einquartiert.<br />
*Jugendräume waren in der Küche vom Hof 9, im Schulgebäude und im Krug eingerichtet(zu unterschiedlichen Zeiten)<br />
*In den 1950-iger Jahren gab es in Stülow eine Volkstanzgruppe<br />
*Es gab auch eine rege sportliche Betätigung, so wurde Volleyball gespielt und auch Fußball. Wenn es gegen andere Dörfer ging, war das Dorf wie leergefegt.<br />
*Auf der Ratssitzung vom 18.12.1958 wird vorgeschlagen, das Dorfleben und die FDJ- Arbeit zu verbessern(Fernsehgerät anschaffen, Landfilm auf dem Hof 4)<br />
*In Stülow gab es auch eine Bibliothek.<br />
*Frau Fenner war sehr aktiv. Sie übte mit den Kindern in der Wohnung ihrer Familie im ehem. Bauernhaus Stuhr Theaterstücke ein, die dann zu besonderen Anlässen, meist zum Frauentag im Krug aufgeführt wurden. Außerdem wurden Bastelarbeiten als Geschenke für Frauen angefertigt.<br />
*Ratssitzung vom 21.04.1960: Die Jugendarbeit soll mit Hilfe des Klubhauses Bad Doberan in Stülow verbessert werden(Interessengemeinschaften Zoologie, Dekoration, Bootsbau, Fanfarenzug, Tischtennis, Taucher, Funker, Eisenbahnmodellbau) Es wird eingeschätzt, dass es nicht gelungen ist, die Masse der Jugendlichen einzubeziehen. Das kulturelle Leben soll durch Dorfclub, Theaterring, Dorffeste und Buchbesprechungen verbessert werden.<br />
* Um 1960 spielten einige Stülower Kinder und Jugendliche in der Pionierschalmeinkapelle in Bad Doberan:<br />
# Peter Westendorff - Bariton<br />
# Hans-Dieter Hanisch - Bariton<br />
# Gerda Mattick - Sopran<br />
# Anke Uhlenbrook - Alt<br />
# Wilfried Zöllick - Nachschlag<br />
# Peter Becker – Marschtrommel<br />
[[Datei:Bild 188 sonst.jpg|gerahmt|zentriert|]]<br />
<br />
<gallery widths="400px" heights="200px"><br />
Datei:Bild 65 sonst.jpg|Kinder von Zöllicks, Beckers, Westendorffs und Schulmeisters in der Ortsmitte um1955<br />
Datei:Bild 66 sonst.jpg|Beckers Kinder und Enkelin von P. Schulmeister am Dorfteich um 1955<br />
Datei:Bild 67 sonst.jpg|Gerda Mattick als "Junges Talent" um 1965 am Brunnen von Hof 2<br />
Datei:Bild 68 sonst.jpg|Stülower Frauen beim Frühjahrsputz(um 1980)<br />
Datei:Bild 69 sonst.jpg|Bürgermeister H. Schweitzer ehrt E. Becker(um 1980)<br />
Datei:Bild 70 sonst.jpg|Stülower beim Bau einer Bushaltestelle(1973)<br />
Datei:Bild 71 sonst.jpg|Versammlung der FDJ-Gruppe von Stülow-Glashagen(um 1965)<br />
Datei:Bild 72 sonst.jpg|FDJ-Gruppe beim Kartoffelsortieren(um 1965)<br />
Datei:Bild 73 sonst.jpg|dito<br />
</gallery><br />
<br />
== Ortschronik ab 2002==<br />
*'''2002''', August: Stülower Einwohner helfen Flutopfern des Elbehochwassers. Angelika und Siegbert Bathke verbringen ihren Hochzeitstag beim Sandsäcke füllen in Dömitz. Beide sowie Ellen und Jürgen Hansen sammeln für die Flutopfer(Mulde) aus dem Bereich Grimma einen Kleintransporter voll mit Hilfsgütern und bringen diese direkt den Bedürftigen(Foto Ostseezeitung).<br />
[[Datei:Bild 170 sonst.jpg|zentriert|]]<br />
*'''2005'''<br />
[[Datei:Bild240sonst.JPG|zentriert|]]<br />
<br />
*'''2006''', 7. Februar: Plötzlicher Temperaturanstieg verbunden mit starken Niederschlägen führte zur plötzlichen Schneeschmelze mit Überschwemmungen im Bereich der Büdnerei 1(Fotos)<br />
<br />
<gallery widths="400px" heights="200px"><br />
Datei:Bild 165 sonst.jpg|<br />
Datei:Bild 166 sonst.jpg|<br />
Datei:Bild 167 sonst.jpg|<br />
<br />
<br />
</gallery><br />
<br />
*'''2007''': 1. Februar, Stülow wird vor 830 Jahren erstmals urkundlich erwähnt. Ellen Hansen(Foto Ostseezeitung), Ehemann Jürgen, Angelika und Siegbert Bathke und weitere Stülower stellen einen Gedenkstein auf.<br />
[[Datei:Bild 171 sonst.jpg|zentriert|]]<br />
<br />
*'''2010'''<br />
<br />
*Seit Neujahr hat es mehrmals geschneit (insg. ca. 20 cm), am 09. und 10.01. kam es dank des Tiefs „Daisy“ zu Schneeverwehungen, die Straße in Richtung Bad Doberan und Glashagen war am 10.01. und auch noch am 11.01. unpassierbar.<br />
*Das Winterwetter hält an. Am 26.01. sinken die Temperaturen auf -14 Grad. Am 27.01. gibt es erneut kleinere Schneeverwehungen. Außerdem wurde es deutlich wärmer (um 0 Grad).<br />
*Der Winter hält den ganzen Februar bis in den März hinein an. <br />
*Das Frühjahr und der Sommeranfang waren rel. trocken, die 2. Sommerhälfte sehr nass.<br />
*Ende November hält der Winter Einzug. Es friert und schneit. Über Weihnachten gibt es eine herrliche Winterlandschaft mit ca. 30cm Schnee und Raureif. <br />
<br />
*'''2011'''<br />
*Am 6. Januar beginnt es zu tauen (Blitzeis). Der Schnee ist bis Mitte Januar fast vollständig geschmolzen. Von Mitte Februar bis Mitte März herrscht Dauerfrost (trocken). <br />
*Der April ist kühl, trocken und sonnig. Ostern ist sehr sonnig, Tulpen blühen.<br />
*Ab Mai steigen die Niederschlagswerte (Mai 120%, Juni 161%, Juli 484%, August 327 % Abweichung vom langj. Mittel). Durch die extremen Niederschlagsmengen im Juli(307 mm) und August(205 mm) war die Halmfruchternte stark beeinträchtigt (Wasser gesättigte Böden, schlechte Qualitäten, hohe Verluste). Auch im September setzt sich das niederschlagsreiche Wetter fort. Erst um den 20.-igsten wurden die letzten Halmfrüchte gedroschen. Einige nasse Flächen konnten nicht mehr gedroschen werden.<br />
*Anfang Oktober herrschen hochsommerliche Temperaturen mit Strand- und Heuwetter<br />
*Der November ist fast frei von Niederschlägen.<br />
*Am 11.11. 2011 stirbt der ehemalige Stülower, Hans - Dieter Hanisch im Alter von 67 Jahren (wahrsch. an Herzinfarkt). Er gehörte der Freiwilligen Feuerwehr an(Siehe unten).<br />
<br />
*'''2012'''<br />
*Ende Januar hält der Winter Einzug. Anfang Februar liegen 20 cm Schnee bei Nachttemperaturen im zweistelligen Bereich. Ab März liegen die Temperaturen meist über dem Gefrierpunkt. Der März war sehr trocken.<br />
*Ostern war kälter als Weihnachten<br />
*Zum 1. Mai ist die Vegetation relativ weit(Buchen sind grün, der Raps blüht, auch die Kirschen blühen schon). Es fällt kaum Regen(Stand 4. Mai)und es ist kühl und windig.<br />
*Bis zum 24.Juni ist es sehr trocken. Alle Wasserreserven sind erschöpft. Zu Johanni fallen aber ca. 30 l/m².<br />
*Bis Mitte Juli herrscht wechselhaftes Wetter. In der Woche zwischen dem 20. und 28. Juli ist es hochsommerlich. Die Getreideernte läuft auf Hochtouren.<br />
*Bis 20. August ist die Ernte nach guten Bedingungen und mit leicht überdurchschnittlichen Erträgen und Preisen beendet.<br />
*Bis September sind mit ca. 350 mm soviel Niederschläge gefallen wie im gesamten Juli 2011.<br />
*Der Herbst war ruhig, selbst der November hatte noch einige Sonnentage.<br />
*Anfang Dezember kam es zum Wintereinbruch. Am 6. und 7. fielen ca. 20cm Schnee, die Temperaturen sanken nachts auf – 8 ° C. Nach kurzzeitigem Tauwetter wird es wieder Winter bis am 23.12. nach Blitzeis Tauwetter einsetzt.<br />
<br />
*'''2013'''<br />
<br />
*Bis Anfang März war es ein normaler Winter mit Eis und Schnee(Siehe Bilder von schöner Winterlandschaft einschl. Rodeln) sowie Phasen von Tauwetter. Da meist eine geschlossene Schneedecke vorhanden war, gab es auch keine Frostschäden. Durch die Tauwetterphasen war auch eine ausreichende Wasserzufuhr für die Kulturen gewährleistet. <br />
*Am 09. März kommt es nach einer vorfrühlingshaften Periode zum erneuten Wintereinbruch mit Schneeverwehungen<br />
[[Datei:Bild 85 sonst.jpg|zentriert]]<br />
<br />
*Am 19.März setzt heftiger Schneefall mit Verwehungen ein. Es wird lt. Wetterbericht bis zu 0,5 m Schnee erwartet. Die Temperaturen liegen um den Gefrierpunkt.<br />
<br />
*Ostern(31. März) lag noch Schnee<br />
*Pfingstsonnabend ist sommerlich. Danach setzt kaltes und nasses Wetter ein. In der folgenden Woche fielen ca. 100 mm Regen.<br />
*Juli und August waren trocken<br />
*Bis Ende November werden die Überlandmasten und Leitungen zwischen Stülow und Glashagen erneuert:<br />
<br />
<gallery widths="400px" heights="200px"><br />
Datei:Bild 83 sonst.jpg|<br />
Datei:Bild 84 sonst.jpg|<br />
</gallery><br />
<br />
*'''20.06.2013''' Der Retschower Skatverein begeht sein zehnjähriges Gründungsjubiläum. Peter Becker ist seitdem der Vereinsvorsitzende. Regelmäßige Skatveranstaltungen finden im Gemeindezentrum Retschow statt.<br />
<gallery widths="200px" heights="200px"><br />
Datei:Bild 173 sonst.jpg|Ehepaar Eva und Rolf Korrengk (Stülow) und Dr. Klaus Schoppmeyer(Retschow) beim Jubiläum 10 Jahre Skatverein Retschow 2013(Foto: privat)<br />
Datei:Bild 174 sonst.jpg|Peter Becker beim Vortrag anlässlich des Jubiläums 10 Jahre Skatverein Retschow 2013(Foto: privat)<br />
Datei:Bild 175 sonst.jpg|Peter Becker bei der Pokalübergabe an Dr. Klaus Schoppmeyer anlässlich des Jubiläums 10 Jahre Skatverein Retschow 2013(Foto: privat)<br />
Datei:Bild 177 sonst.jpg|Mitglieder und Gäste anlässlich des Jubiläums 10 Jahre Skatverein Retschow 2013(Foto: privat)<br />
Datei:Bild 180 sonst.jpg|Peter Becker mit Enkelin Julia Richardt(links) anlässlich des Jubiläums 10 Jahre Skatverein Retschow 2013(Foto: privat)<br />
Datei:Bild 182 sonst.jpg|Hans Kruse,Peter Becker und Eckard Krause aus Stülow anlässlich des Jubiläums 10 Jahre Skatverein Retschow 2013 im Gemeindezentrum Retschow(Foto: privat)<br />
</gallery><br />
<br />
<br />
*'''2014'''<br />
<br />
*Der Januar ist zunächst mild. Danach beginnt eine Periode kalter bis sehr kalter Tage bis in den Februar hinein. Danach wurde es immer milder bis zu zweistelligen Temperaturen am Tage.<br />
*Am 9. März ist es sehr mild und trocken. Vieles ist bereits eingesät(Feld und Garten). Die Sträucher beginnen zu grünen. Am 13.März blühen die ersten Osterglocken.<br />
*Jannick Ott und Peter Becker am 29. März beim Aktionstag zur Dorfverschönerung:<br />
<br />
[[Datei:Bild 82 sonst.jpg|zentriert]]<br />
<br />
<br />
<br />
*Leider hatten sich keine weiteren Stülower trotz öffentlicher Bekanntmachung (Aushang;OZ) eingefunden(siehe auch Zeitungsartikel vom 31. März<br />
*Ab 7. April beginnt die Rapsblüte.<br />
*Vom 20.-22.Mai ist hochsommerliches Wetter(bis 30 °).<br />
*Die Vegetation hat etwa 4 Wochen Vorsprung.<br />
*Erdbeeren schon Anfang Juni reif<br />
*Frühkartoffel schon ab 20.Juni<br />
*Am 25. Mai wurde eine neue Gemeindevertretung gewählt(Siehe Gemeindeseite)<br />
*Der Sommer war angenehm.<br />
*Bei der Getreideernte werden Rekorderträge erzielt.<br />
*Insgesamt war das Jahr sehr sonnenscheinreich und rel. trocken.<br />
<br />
<br />
*'''2015'''<br />
<br />
*Der Januar war sehr mild. Am 3./4. Februar fielen 13 cm Schnee, der war aber nach ca. 10 Tagen wieder geschmolzen. Kurios: Klaus Pape mäht im Februar Rasen.<br />
*Jürgen Urgast Stadtmeister im Tischtennis:<br />
[[Datei:Bild 113 sonst.jpg|zentriert]]<br />
*Michael Kirchhoff, Chef der Coco-Eismilchbars, wird mit seinem Unternehmen in der OZ vom 8.August vorgestellt.<br />
[[Datei:Bild 114 sonst.jpg|zentriert]]<br />
<br />
*Am 31. März wütet der Orkan Niklas. Die Karwoche ist wettermäßig sehr wechselhaft(Aprilwetter)<br />
*Zum Aktionstag Dorfverschönerung der Jugendfeuerwehr erscheinen in Stülow Berno Grzech(Bürgermeister) und Peter Becker(von 50 aus der ges. Gemeinde).<br />
*Das Frühjahr ist extrem kühl und trocken mit der Folge, dass in der Natur das Wachstum stagnierte. Die Erdbeerernte verzögerte sich bis Ende Juni(ca. 14 Tage später als normal, aber mit sehr gutem Ertrag).<br />
*Julia Richardt von der ehem. Häuslerei 4 wurde im Mai in der Ostseezeitung Gesicht des Tages.<br />
[[Datei:J. Richardt.jpg|zentriert]]<br />
*Vom 03. -06. Juli ist es extrem heiß (bis 37°). Ein leichtes Gewitter beendet die Hitzewelle.<br />
*Der Sommer ist insgesamt gut. Die Ernteergebnisse an Getreide waren überdurchschnittlich. Mähdrescher vor Stülow:<br />
[[Datei:Bild 116 sonst.jpg|zentriert]]<br />
<br />
*Frau Regine Grzech war 6 Monate auf Rucksacktour durch Neuseeland. Sie malte auch Bilder und hielt später Vorträge.<br />
*Am 05. September war Dorffest:<br />
<br />
<gallery widths="400px" heights="200px"><br />
Datei:Bild 111 sonst.jpg|<br />
Datei:Bild 112 sonst.jpg|<br />
</gallery><br />
<br />
*'''2016'''<br />
<br />
*Impressionen Winter 2015/16:<br />
<br />
<gallery widths="400px" heights="200px"><br />
Datei:Bild 107.sonst.jpg|<br />
Datei:Bild 109 sonst.jpg|<br />
Datei:Bild 108 sonst.jpg|<br />
</gallery><br />
<br />
<br />
<br />
*Georg Urgast löst seinen Vater als Tischtennisstadtmeister ab:<br />
<br />
[[Datei:Bild 105 sonst.jpg|zentriert]]<br />
<br />
*Am 08.November fiel der 1. Schnee(ca. 20 cm), ab 14.11. wieder getaut<br />
<br />
*'''2017'''<br />
<br />
*''(OZ vom 1. Febr. 2017)''<br />
[[Datei:Bild 110 sonst.jpg|zentriert]]Peter Becker am Gedenkstein<br />
<br />
''Stülow. Am ersten Februar 1177 wurde Stülow als Besitz des 1171 gegründeten Klosters Althof erstmals urkundlich erwähnt – und feiert demnach am heutigen Mittwoch 840-jähriges Bestehen. „Funde von Werkzeugen aus der Steinzeit sowie die Entdeckung eines germanischen Grabes aus der Bronzezeit belegen eine frühe Besiedlung“, erklärt Ortschronist Peter Becker. „Die Bauernstelle Nummer 9 kann man bis in das 16. Jahrhundert zurückverfolgen – solch eine Historie traut man so einem Nest wie Stülow gar nicht zu.“<br />
Heute ein Ortsteil der Gemeinde Retschow, war Stülow ursprünglich ein slawisches Dorf. „Das Land war in zehn Höfe aufgeteilt“, sagt der Chronist: „1908 entstanden durch die Aufteilung der Hufe 10 sechs Büdnereien.“<br />
Mit der Historie Stülows beschäftige er sich seit 2009 intensiv, sagt Becker, der auch als Doberaner Stadt- und Münsterführer aktiv ist. Jetzt will er der Geschichte seines Ortes mehr und mehr Leben einhauchen: „Ich bin in der Phase, erste Fakten in das Portal ,www.ortschroniken- mv.de’ einzustellen – das ist sehr komfortabel, man kann bei Bedarf schnell Dinge ergänzen oder korrigieren.“''<br />
<br />
*Gedenkfeier zum 840. Jahrestag zur Ersterwähnung Stülows:<br />
<br />
<gallery widths="400px" heights="200px"><br />
Datei:Bild 103 sonst.jpg|<br />
Datei:Bild 100 sonst.jpg|<br />
</gallery><br />
<br />
<br />
*Am 8. April fand in der Gemeinde Retschow eine Müllsammlungsaktion statt, organisiert durch die Freiwillige Feuerwehr. Peter Becker zeigt seine "Ausbeute" aus einer Hecke in der Gemarkung Stülow:<br />
<br />
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Datei:Bild 193 sonst.jpg|Thomas Behning und Hartmut Schubert<br />
Datei:Bild 194 sonst.jpg|Peter Becker<br />
</gallery><br />
<br />
<br />
*Die Vegetation ist ca. 14 Tage weiter als im Durchschnitt der vergangenen Jahre. Tulpen blühen bereits zu Ostern, der Raps beginnt schon zu blühen. Es ist aber um die Osterzeit sehr kühl mit teilweisen Nachtfrösten.<br />
*Während der Obstblüte war es sehr kühl. Deshalb gab es keine Süßkirschen, auch Äpfel und späte Pflaumen wird es kaum geben.<br />
*Erdbeeren gab es reichlich, Kartoffel stehen gut.<br />
*Ende Juni fielen reichlich Niederschläge.<br />
*Am 8. Juli beginnt in Stülow die Getreideernte.<br />
<br />
*Im Sommer waren Herr Tony Severin(Foto rechts) aus Australien mit Herrn Jens Müller(Fotomitte), Ahnenforscher aus Berlin sowie einem Bekannten von Herrn Müller zu Gast.<br />
<br />
[[Datei:Besuch Severin.jpg|zentriert]] <br />
<br />
*Die Vorfahren von Herrn Severin waren Einlieger in Stülow, wahrscheinlich auf der Hofstelle 3(Sass).<br />
*Carl Johann Joachim Severin(verheiratet mit Anna Maria Sass) und Heinrich Martin Severin(Grabstein) wanderte 1854 nach Australien aus.<br />
*Ersterer war auf der Passagierliste des Segelschiffes "Australia" als Landmann aus "Stielow" verzeichnet.<br />
*Carl Joachim Heinrich Severin, Carl wurde am 17.März 1803 in Ober Steffenshagen, Mecklenburg-Schwerin geboren und am gleichen Tag in Steffenshagen, Mecklenburg-Schwerin getauft. Carl wurde am 15.März 1818 in Steffenshagen, Mecklenburg-Schwerin konfirmiert. Carl ist am 5.Dezember 1884 in Albury, New South Wales, Australia verstorben und im Dezember 1884 in Jindera, New South Wales, Australia bestattet worden. Er arbeitete in Stülow als Einlieger und Arbeitsmann. <br />
*Anna Sophia Sass, auch bekannt als Anna Maria. Anna wurde am 22.September 1806 in Stülow, Mecklenburg-Schwerin geboren und am 23.September 1806 in Steffenshagen, Mecklenburg-Schwerin getauft. Anna wurde am 15.April 1821 in Steffenshagen, Mecklenburg-Schwerin konfirmiert. Anna ist am 8.Mai 1874 in Hoyleton, South Australia, Australia verstorben und am selben Ort bestattet worden. <br />
*Carl und Anna haben am 2.November 1825 in Steffenshagen, Mecklenburg-Schwerin geheiratet. <br />
Kinder:<br />
*Margaretha Sophia Maria Severin, geboren wurde Margaretha am 20.Oktober 1823 in Stülow, Mecklenburg-Schwerin und am 21.Oktober 1823 in Steffenshagen, Mecklenburg-Schwerin getauft. In Steffenshagen, Mecklenburg-Schwerin wurde Margaretha am 8.April 1838 konfirmiert. Verstorben ist Margaretha in Greenock, South Australia, Australia am 20.Juli 1885.<br />
*Johann Joachim Heinrich Severin, geboren wurde Johann am 20.November 1825 in Stülow, Mecklenburg-Schwerin und in Steffenshagen, Mecklenburg-Schwerin am gleichen Tag getauft. Verstorben ist Johann am 17.Oktober 1911<br />
*Anna Maria Sophia Christina Severin, geboren wurde Maria am 4.November 1827 in Stülow, Mecklenburg-Schwerin und getauft am 7.November 1827 in Steffenshagen, Mecklenburg-Schwerin. Verstorben ist sie am 17.September 1858 in Stülow, Mecklenburg-Schwerin und bestattet worden am 20.September 1858 in Steffenshagen, Mecklenburg-Schwerin. Als Todesursache wurde „im Kindbett“ angegeben.<br />
*Joachim Peter Carl Severin, geboren wurde Joachim am 20.Juli 1830 in Stülow, Mecklenburg-Schwerin und am 22.Juli 1830 in Steffenshagen, Mecklenburg-Schwerin getauft. Verstorben ist er am 12.Mai 1903 in Admannshagen, Mecklenburg-Schwerin und am 15.Mai 1903 in Lichtenhagen, Mecklenburg-Schwerin bestattet worden. Er starb an „Altersschwäche“.In Admannshagen arbeitete er als Büdner und Arbeitsmann.<br />
*Carl Heinrich Martin Severin, Carl wurde am 2.Oktober 1832 in Stülow, Mecklenburg-Schwerin geboren und am 7.Oktober 1832 in Steffenshagen, Mecklenburg-Schwerin getauft. Er wurde am 28.März 1847 in Steffenshagen, Mecklenburg-Schwerin konfirmiert.<br />
*Carl Joachim Martin Severin, Carl wurde am 2.März 1835 in Stülow, Mecklenburg-Schwerin geboren und am 3.März 1835 in Steffenshagen, Mecklenburg-Schwerin getauft. Carl wurde am 1.April 1849 in Steffenshagen, Mecklenburg-Schwerin konfirmiert.Er wanderte nach Australien aus und ist der Ur-Urgroßvater von Tony Severin(Siehe Bild).<br />
<br />
[[Datei:Grabstein Severin.jpg|zentriert]] <br />
*Heinrich Martin Severin wurde in Stülow geboren(Eltern können z. Z. nicht zugeordnet werden), gestorben ist er in Australien, in Burrum Buttock, New South Wales. <br />
<br />
*Im September wurde mit dem Abriß der Eisenbahnbrücke begonnen.<br />
*Die Bauarbeioten sollen bis zum November 2018 andauern.<br />
*Das Bauvorhaben soll rund 2,27 Millionen Euro kosten.<br />
*Durch die Vollsperrung der Landstraße wird der Verkehr größtenteils über die Büdnerreihe umgeleitet, was zu Beeinträchtigungen und Belastung der Straße führt.<br />
<br />
[[Datei:Brücke_1.PNG|zentriert]]<br />
<br />
'''2018'''<br />
*Der Brückenneubau macht Fortschritte. Notwendige Umleitungen führen zu erhöhten Verkehrsaufkommen in der Büdnerreihe.<br />
<br />
<gallery widths="400px" heights="200px"><br />
Datei:Brücke.jpg|<br />
Datei:Umleitung.jpg|<br />
<br />
</gallery><br />
<br />
*Nachdem der Januar und größtenteils auch der Februar relativ mild waren gab es Ende Februar einen Wintereinbruch mit ca. 15 cm Schnee und Minustemperaturen bis etwa 15° C.<br />
<br />
<gallery widths="400px" heights="200px"><br />
Datei:IMG 8011.JPG|<br />
Datei:IMG 8016.JPG|<br />
<br />
</gallery><br />
<br />
*In der Ostseezeitung waren mit Daniela Reinisch, Horst Fietze und Anja Prompe gleich drei Stülower "Gesicht des Tages":<br />
<br />
<br />
<gallery widths="400px" heights="200px"><br />
Datei:D. Reinisch.jpg|<br />
Datei:H. Fietze.jpg|<br />
Datei:Anja Prompe.jpg|<br />
</gallery><br />
<br />
*Ende März kam es zu öfteren Schneefällen. Rekordverdächtig waren die Schneefälle zu Ostern. Von Ostersamstag zu Sonntag fielen ca. 40 cm Naßschnee mit etlichen Schäden an Bäumen und Sträuchern. (stark betroffen waren Tierparks und besonders der Vogelpark Marlow)<br />
*Mitte April wurde es sommerlich mit z. T. deutlich über 20° C. Somit gab es einen gewaltigen Schub in der Vegetation(Süßkirschen-, Tulpen-, Anemonen-, beginnende Rapsblüte, grünende Buchen).<br />
*Im April wurde Anja Prompe in der Ostseezeitung "Gesicht des Tages":<br />
<br />
<br />
<br />
*Im Mai berichtet die Ostseezeitung erneut über den Baufortschritt der neuen Brücke:<br />
<br />
<br />
[[Datei:Brückenneubau Mai.jpg|zentriert]]<br />
*Diese Brücke soll 6,50 m breit und zweispurig werden sowie einen Fuß- und Radweg erhalten.<br />
<br />
*Besonders der Mai und auch der Juni waren extrem trocken. <br />
<br />
*Aufgrund der Trockenheit wurde das Getreide notreif. Von gravierenden Ernteverlusten kann ausgegangen werden. Schon Anfang Juli begann der Getreidedrusch:<br />
<br />
[[Datei:Ernte 2018.jpg|zentriert]]<br />
<br />
*Pächter Carstensen beim Drusch der Wintergerste am 4. Juli.<br />
*Auch die zweite Julihälfte ist extrem heiß und trocken. Neben dem Getreide sind auch viele Gartenfrüchte drei bis vier Wochen früher reif und Blumen verblüht. Außergewöhnlich ist der Ertrag an Süß- und Sauerkirschen. Dazu kommt, dass erstaunlicherweise kaum Stare den Ertrag mindern.<br />
*Das Wasser der Ostsee ist bis 24° C warm.<br />
*Am 31. Juli wurden in Stülow Höchsttemperaturen von 35° C im Schatten und 50° C in der Sonne gemessen.<br />
*Bis November ist es warm und trocken. Von April bis September sind nur 170 Liter Regen gefallen. 300 Liter etwa sind normal.<br />
<br />
* Dr. Michael Giersberg ist Geschäftsführer und Inhaber des Büros für Umwelt & Planung in Stülow. Seit seinem 13. Lebensjahr ist er Eisenbahnmodellbauer. Er ist auch Mitiniator der aktuellen Ausstellung in Kühlungsborn.:<br />
<br />
[[Datei:GB.jpg|zentriert]]<br />
<br />
* Am 29./30. Dez. 2018 wurde Stülow in der Ostseezeitung als "Dorf der Region" vorgestellt(Siehe auch unter Familien/Fietze und Hof 4<br />
<br />
[[Datei:Bild 224 sonst.jpg|gerahmt|zentriert|]]<br />
<br />
'''2019'''<br />
<br />
* Bis Mitte Februar war der Winter relativ mild mit sehr wenig Schnee. Am 17. Februar waren es 10 ° C. Winterlinge, Schneeglöckchen und Krokusse blühten.<br />
* Anfang April war herrliches Frühlingswetter. Sogar ein Storch kam vorbei:<br />
<br />
<gallery widths="400px" heights="200px"><br />
Datei:Storch1.jpg|<br />
Datei:Storch2.jpg|<br />
<br />
</gallery><br />
<br />
* Das Eis von Kirchhoffs aus Stülow ist bei Einwohnern und Gästen sehr beliebt:<br />
<br />
[[Datei:Ki1.JPG|zentriert|]]<br />
[[Datei:Ki2.JPG|zentriert|]]<br />
<br />
* Am 19.06.2019 kamen Nachfahren der Familie Levtzow aus den USA(Pamela Yeager(74) mit ihren Töchtern Dierdre Finch und Jennifer Yeager) zu einem Besuch nach Stülow.<br />
* Christian Joachim Ludwig Levtzow wurde 1844 in Stülow geboren und nach seiner Auswanderung in den 1870-er Jahren in die USA 1911 in Janesville Rock, Wisconsin, gestorben.<br />
* Lt. Portal Familienforschung Masch lässt sich die Linie bis auf Clas Levetzow, ca. 1648 geb., zurückverfolgen. Clas arbeitete in Stülow als Kossat.<br />
<br />
<gallery widths="400px" heights="200px"><br />
Datei:Lev1.jpg|<br />
Datei:Lev2.JPG|<br />
Datei:Lev3.JPG|v. r. Pamela Yeager, Dierdre F., Jennifer Y.<br />
Datei:Lev5.JPG|Kirche Steffenshagen<br />
Datei:Lev6.JPG|<br />
<br />
</gallery><br />
<br />
* Am 28. Juni war extrem früh Erntebeginn. Bauer Bruno Petersen beim Drusch der Wintergerste auf dem Feld der ehemaligen Büdnereien 2-5:<br />
<br />
[[Datei:Bild 232 sonst.jpg|zentriert|]]<br />
<br />
* Impressionen vom 28. Juni:<br />
<br />
<gallery widths="400px" heights="200px"><br />
Datei:Bild 233 sonst.jpg|Badenmühle<br />
Datei:Bild 234 sonst.jpg<br />
<br />
</gallery><br />
<br />
* Am späten Nachmittag des 31. Juli fielen im Bereich Bad Doberan innerhalb einer knappen Stunde 50 Liter Regen/m². Einheimische können sich nicht an so ein Ereignis erinnern. In Bad Doberan war die Feuerwehr im Dauereinsatz, um vollgelaufene Keller leer zu pumpen.<br />
<br />
* '''2020'''<br />
* Der "Winter" 2019/20 fand praktisch nicht statt. Somit war die Vegetation Anfang März schon ungewöhnlich weit voran geschritten, wie Fotos am 12. März belegen:<br />
<gallery widths="400px" heights="200px"><br />
Datei:Bild 235 sonst.jpg|Grundstück ehem. Häuslerei 4<br />
Datei:Bild 236 sonst.jpg<br />
Datei:Bild 237 sonst.jpg<br />
Datei:Bild 238 sonst.jpg<br />
<br />
</gallery><br />
<br />
[[Datei:Enzi.JPG|zentriert|]]<br />
<br />
* '''2021'''<br />
* Der Januar war relativ mild. Anfang Februar wurde es zunehmend kälter. Mehrere Schneefälle führten bis Mitte Februar zu insgesamt 30 cm. Eine Woche lang sanken die Temperaturen bis auf ca.- 15° C, Teiche wurden begehbar, am 13./14. Febr. war Traumwetter:<br />
<br />
<gallery widths="400px" heights="200px"><br />
Datei:W1.PNG<br />
Datei:W2.PNG<br />
Datei:W3.PNG<br />
Datei:W4.PNG<br />
Datei:W5.PNG<br />
Datei:W6.PNG<br />
Datei:W7.PNG<br />
Datei:W8.PNG<br />
Datei:W9.PNG<br />
Datei:W10.PNG<br />
Datei:W11.PNG<br />
Datei:W12.PNG<br />
<br />
</gallery><br />
<br />
* Schon eine Woche Später setzte Tauwetter ein mit frühlingshaften Temperaturen bis Ende Februar.<br />
* Das Frühjahr war war für die Bauern und Kleingärtner günstig.<br />
* Nach relativ trockenen Wochen fielen am 16./17. Juli 75 mm/m² Regen ohne Überschwemmungen.<br />
<br />
*'''2022'''<br />
* Der Winter 2021/22 war sehr mild.<br />
* Im Februar fielen 83,3 mm Niederschlag(211 % zum langjähr. Mittel)<br />
* Der Sommer war sehr trocken, erst am 8. Sept. gab es mit 36 mm reichlich Regen.<br />
* Die Landwirte sind mit Erträgen bei Raps und Getreide zufrieden.<br />
* Das Jahr war zu trocken(500 mm) im Vergleich zum langjährigen Mittel von ca. 630 mm. Die Jahresdurchschnittstemperatur lag mit 10,7 ° C um 1 Grad höher.<br />
<br />
*'''2023'''<br />
* Im Umfeld der Häuslereien an der Durchfahrtsstraße wurden Sylvester erstmals seit Jahrzehnten keine Feuerwerkskörper gezündet.<br />
* Der Januar ist sehr mild und regnerisch.<br />
<br />
== Besiedlung ==<br />
<br />
<nowiki><br />
1552 6 Bauleute, 18 Käter,(lt. Doberaner Amtbuch)<br />
</nowiki><br />
<br />
<nowiki><br />
1704 2 Bauleute, 5 Coßaten, 1 Müller(lt. Kirche Steffenshagen, siehe unten)</nowiki><br />
<br />
<nowiki><br />
1751 5 Bauren, 5 Cossaten 1 Mühlenmeister, 1 Weber, etl. Dröscher(lt. Kirche Steffenshagen, siehe unten)</nowiki><br />
<br />
<nowiki><br />
1804 10 Halbhüfner, 1 Schule(lt. Mecklenburg-Schwerinsche Staatskalender 1804)</nowiki><br />
<br />
<nowiki><br />
1884 10 Erbpächter, 1 Häusler, 1 Erbpächter Badenmühle, 1 Schule 126 Einwohner</nowiki><br />
<br />
<nowiki><br />
1891 10 Erbpächter, 2 Häusler, 1 Erbpächter Badenmühle, 1 Schule, 106 Einwohner/Badenmühle 10(lt. Raabe, "Mecklenburgische Vaterlandskunde")</nowiki><br />
<br />
<nowiki><br />
1929 9 Erbpächter, 6 Büdner, 8 Häusler<br />
</nowiki><br />
<br />
<gallery widths="400px" heights="200px"><br />
Datei:Besiedlung 1704.jpg|1704<br />
Datei:Besiedlung 1704 b.jpg|1704<br />
Datei:Besiedlung 1751 a.jpg|1751<br />
Datei:Besiedlung 1751 b.jpg|1751<br />
<br />
</gallery><br />
<br />
Quelle für die Besiedlung Stülows von 1704 und 1751: Originalberichte aus dem Bundesarchiv Koblenz/Franz Schubert. - Göttingen: im Selbstverlag, 1997<br />
<br />
* Auszüge aus dem Geburtenregister der Kirche Steffenshagen für einige Berufe:<br />
<br />
<gallery widths="400px" heights="200px"><br />
<br />
Datei:Kibu St116.jpg|1730/Hirte<br />
Datei:Kibu St76.jpg|1792/Schäfer<br />
Datei:Kibu St47.jpg|1823/Hirte<br />
Datei:Kibu St32.jpg|1837/Schneider<br />
<br />
<br />
</gallery><br />
<br />
<br />
=== Bauernhöfe ===<br />
<br />
* Auszüge zur Geschichte der Landwirtschaft in Mecklenburg und Vorpommern:<br />
<br />
[http://www.landesmuseum-mecklenburg.de/themen/landwirtschaft/]<br />
<br />
<br />
Stülow war ein hufeisenförmiges Runddorf, auch Rundling genannt( Siehe Dorfformen im 18. Jh. unter Mecklenb. Volkskunde), lt. Information zum Hallenhaus(Hof 4) war es ein Feldhufendorf.<br />
<br />
''(Aus dem LHA Schwerin wurden Informationen zu Vererbpachtungen und sonstigen Grundstücksangelegenheiten verwendet.Informationen zur Abstammung der Hofbesitzer und deren Familien wurden dem Portal Familienforschung Masch entnommen.Fotos und weiterführende Informationen entstammen soweit keine weitere Quellenangaben angegeben sind den Archiven der jeweiligen Familien)''<br />
<br />
''Eigentümer an Grund und Boden war nur der Landesherr.Beziehungen zwischen diesem und den übrigen Grundherren und den Bauern beruhten auf privatrechtliche Leiheverträge. Mit der Erbpachtverordnung vom 16. Nov. 1867 entstanden im Domanium Mecklenburg Schwerin durch Contracte mit den Hofbesitzern Erbpachthöfe. Danach wurden die bisherigen Hauswirthe Erbpächter. Erst durch die Reichserbhofgesetzgebung von 1933 bzw. 1938 wurde auf das Obereigentum des Staates verzichtet.''<br />
<br />
*Neben den u. g. Höfen(ehemalige Bauern- und Kossatenstellen) waren 1704 und 1751 auch je eine Bauern- und Kossatenstelle Fahrenheid/Fahrenheim ausgewiesen. Lt. Familienforschung Masch lebte der Baumann Chim Fahrenheid von 1625 - 1691 in Stülow, sein Sohn Hinrich von 1662 - 1735, dessen Sohn Jochim von 1695 - 1754 und dessen Sohn Johan Hinrich(Hauswirth) von 1726 - 1792. ''(Die genannten Höfe können derzeit den bekannten Hofstellen nicht zugeordnet werden. Die Hofstellen 2 und 8 werden vermutet)<br />
''<br />
<br />
* Auszüge aus dem Geburtenregister der Kirche Steffenshagen zum Hof Fahrenheim:<br />
<br />
<gallery widths="400px" heights="200px"><br />
<br />
Datei:Kibu St140.jpg|1662<br />
Datei:Kibu St136.jpg|1679<br />
Datei:Kibu St133.jpg|1690<br />
Datei:Kibu St130.jpg|1694<br />
Datei:Kibu St124.jpg|1716<br />
Datei:Kibu St120.jpg|1726<br />
Datei:Kibu St108.jpg|1741<br />
Datei:Kibu St107.jpg|1743<br />
Datei:Kibu St94.jpg|1760<br />
Datei:Kibu St90.jpg|1767<br />
Datei:Kibu St89.jpg|1768<br />
Datei:Kibu St5.jpg|<br />
Datei:Kibu St12.jpg|<br />
Datei:Kibu St15.jpg|<br />
<br />
</gallery><br />
*In Volkszählungslisten von 1819(Tab. 2-7), 1867(Tab. 8-15) und 1919(Tab. 1) wurden Stülower Bauernfamilien erfaßt(Quelle Portal Ancestry):<br />
<br />
<gallery widths="400px" heights="200px"><br />
Datei:VZ Westendorff 1919.jpg|<br />
Datei:VZ Saß, Allwardt, Bull 1819.jpg|<br />
Datei:VZ Schlutow 1819.jpg|<br />
Datei:VZ Bull 1819.jpg|<br />
Datei:VZ Bull 2 1819.jpg|<br />
Datei:VZ Utesch 1819.jpg|<br />
Datei:VZ Starck 1819.jpg|<br />
Datei:VZ Westendorff 1867.jpg|<br />
Datei:VZ Saß 1867.jpg|<br />
Datei:VZ Schlutow 1867.jpg|<br />
Datei:VZ Allwardt 1867.jpg|<br />
Datei:VZ Haase 1867.jpg|<br />
Datei:VZ Uteß 1867.jpg|<br />
Datei:VZ Starck 1867.jpg|<br />
Datei:VZ Bull 2 1867.jpg|<br />
</gallery><br />
<br />
Auflistung der '''Stülower Bauernhöfe von 1928 lt. Güteradressbuch'''<br />
<br />
[[Datei:Bild 141 sonst.jpg]]<br />
[[Datei:Bild 140 sonst.jpg]]<br />
<br />
<br />
<br />
* Stülower Erbpächter beteiligten sich an den alljährlich auf der Doberaner Galopprennbahn stattfindenden '''Pferderennen'''.<br />
* So sind vom Rennen der Landleute vom 29. Juli '''1903''' vier Erbpächter als Teilnehmer ausgewiesen:<br />
** vom Hof 1(Erbpächter Bull) mit 2 Reitern,<br />
** vom Hof 5(Erbpächter Allwardt) mit 2 Reitern,<br />
** vom Hof 7(Erbpächter Starck) mit 2 Reitern und<br />
** vom Hof 9(Erbpächter Bull) mit 3 Reitern<br />
<br />
'''Hof 1'''<br />
* Der Hof war ursprünglich eine Koßatenstelle. Bereits 1704 ist für Stülow der Coßate Hans Trempe ausgewiesen, der lt. Familienforschung Masch der Linie Tremp zugeordnet werden kann. Spätere Generationen lebten in Bartenshagen, so die verschiedenen Johann... Tremp(1811 geb. Joh. Joachim, 1851 Joh. Heinrich, 1891 Johann Ernst Christian, der dann Tremps nach über 200 Jahren wieder in Stülow ansiedelte. <br />
* Hof 1 war zuletzt im Besitz der Familie '''Tremp'''.<br />
* In der Familienchronik von Elfriede Märtin, geb. Tremp ist folgendes zu lesen: In den Akten ist zu finden, dass vor 129 Jahren unser Urururgroßvater '''Christian''' '''Bull''' mit 31 Jahren das väterliche Gehöft am 04.Dezember 1821 von seinem Vater Nico Bull übernommen hat. Christian Bull hat am 19. November 1850 seinen Sohn Johann Bull in die Bewirtschaftung des Gehöftes eingewiesen. Am 19. Februar 1878 wurden '''Johann Bull''' und seine Frau Catharina Erbpächter(Erbpachtcontract vom 7. März 1872 lt. LHA Schwerin.Lt. Feldregister von 1871 verfügte der Hof über 29,8 ha Gesamtfläche, dav. 27,2 ha Acker. Am 18. Dezember 1895 verkauft Johann Bull an seinen Sohn und Gehöftserben Christoph Bull. Dieser macht am 06. Oktober 1909 seinen Bruder '''Wilhelm Bull''' zum Eigentümer des Hofes(Wilhelm und Emma Bull waren 1907 aus Boldenshagen zugezogen).Da dieser nur eine Tochter Frieda hatte (1897 geb.), verpachtet er seinen Hof 1920 an seinen Schwiegersohn '''Johann Tremp''', der aus Bartenshagen stammt. Am 08.12.1947 vermachte Wilhelm Bull seinen 18 jährigen Enkel '''Otto Tremp''', der die Wirtschaft aber erst mit 25 übernehmen sollte. Otto Tremp heiratet am 30. Juni 1951 seine erste Ehefrau Eva Charlotte und übernimmt am 01. Juli 1951 die Wirtschaft.<br />
* Aus der Ehe gingen die Töchter Elfriede(Märtin) und Inge(gest. 2010) hervor.<br />
* Nach dem Tod von Eva 1959 heiratet Otto später Waltraud Harms. Sie hatten zwei Kinder: Angelika und Rüdiger.<br />
<gallery widths="400px" heights="200px"><br />
Datei:Bild 40 Hof 1.jpg|Katen und Scheune<br />
Datei:Bild 41 Hof1.jpg|Wohnhaus 1920-er<br />
Datei:Bild 43 Hof 1.jpg|Dreschen 1950-er<br />
Datei:Bild 44 Hof 1.jpg|Elfriede Tremp(Märtin) beim Pflügen<br />
<br />
</gallery><br />
<br />
*1936 Baugenehmigung zum Bau eines Schuppens für Wihelm Bull Bauerngut 1, 1941 Aufbau zweier Dachluken auf dem Scheunendach für J. Tremp, 1957-1959 Anbau einer Garage für Otto Tremp(Quelle: Kreisarchiv Bad Doberan)<br />
*1945 siedelten Wilhelm und Juliane Hanisch mit Tochter Elisabeth und Enkel Hans Dieter von Straßburg(Oder) nach Stülow um. Elisabeth hat später Hans Schuldt geheiratet(Siehe Häuslerei 1). Familie Hanisch hat auf dem Hof mitgearbeitet. Wilhelm H. war ein Spezialist im Rübenhacken. Er konnte ohne sich zu bücken nur mit der Hacke die Rüben vereinzeln und hat viele Jahre lang mehrere Morgen gehackt. Wilhelm und Juliane Hanisch haben mit dem Spinnrad Schafwolle gesponnen.<br />
*1954 :28,64ha<br />
*Neben der Pferdezucht hatten Tremps eine Herdbuchzucht für Rinder<br />
*Otto Tremp 1960 der LPG beigetreten<br />
*Die langjährige Pferdezuchttradition der Familie Tremp wird von Rüdiger Tremp und seiner Frau, Kristin Romanowski, auf dem seit 1990 aufgebauten Reithof fortgesetzt([http://www.reithof-tremp.de)<br />
*Privatfotos Familienarchiv:<br />
<br />
<gallery widths="200px" heights="200px"><br />
Datei:Bild 1 Hof 1.jpg|Fohlenstuten und Familie(Tremp)<br />
Datei:Bild 2 Hof 1.jpg|Liebe zur Reiterei<br />
Datei:Bild 3 Hof 1.jpg|Früh übt sich <br />
Datei:Bild_4_Hof_1.jpg|Fahren<br />
Datei:Bild 5 Hof 1.jpg|Vom Fohlen zum Hengst<br />
Datei:Bild 6 Hof 1.jpg|Züchtergenerationen<br />
Datei:Bild 7 Hof 1.jpg|Stülower Springpferde<br />
Datei:Bild 8 Hof 1.jpg|Pferdeliebe<br />
Datei:Bild 9 Hof 1.jpg|Fohlenstuten<br />
Datei:Bild 10 Hof 1.jpg|Züchtergenerationen mit Stuten<br />
Datei:Bild 11 Hof 1.jpg|Stülower Hengste<br />
Datei:Bild 13 Hof 1.jpg|Otto Tr. mit Stute "Schaukelei"<br />
Datei:Bild 14 Hof 1.jpg|Otto Tr. mit Stute "Grete"(Hintergrund Häusl.7)<br />
Datei:Bild 15 Hof 1.jpg|Johann und Otto Tr. mit Mähbinder<br />
Datei:Bild 16 Hof 1.jpg|Johann Tremp<br />
Datei:Bild 17 Hof 1.jpg|Johann Tremp 1928 auf d. Rennbahn<br />
Datei:Bild 31 Hof 1.jpg|Rüdiger Tr. <br />
Datei:Bild 32 Hof 1.jpg|Rüdiger Tr.<br />
Datei:Bild 18 Hof 1.jpg|Otto Tr. mit Voltigiergr.1972 auf Stülower Sportplatz<br />
Datei:Bild 19 Hof 1.jpg|<br />
Datei:Bild 20 Hof 1.jpg|Reithof Tremp(Reithalle)<br />
Datei:Bild 21 Hof 1.jpg|Reiternachwuchs Tremp/Bathke<br />
Datei:Bild 22 Hof 1.jpg|ehem. Viehhaus(mit Bemalung)<br />
Datei:Bild 23 Hof 1.jpg|<br />
Datei:Bild 24 Hof 1.jpg|Johann Tremp(1. Weltkrieg)<br />
Datei:Bild 53 Hof1.PNG|Otto Tremp 1992<br />
Datei:Bild 25 Hof 1.jpg|Rüdiger Tremp mit Frau Kristin Romanowski und Kinder<br />
Datei:Bild 26 Hof 1.jpg|Reithalle(Jubiläumsfeier 25 Jahre Reithof 2015)<br />
Datei:Bild 28 Hof 1.jpg|Wohnhaus(ehem. Standort Scheune)<br />
Datei:Bild 29 Hof 1.jpg|Wohnhaus<br />
Datei:Bild 30 Hof 1.jpg|Pferde...<br />
Datei:Bild 33 Hof 1.jpg|Rüdiger Tr. mit Kr. Romanowski<br />
Datei:Bild 34 Hof 1.jpg|Rüdiger Tr. mit Min. Backhaus auf der MELA<br />
Datei:Bild 35 Hof 1.jpg|Rüdiger Tr. bei der Prämierung seiner Stute<br />
</gallery><br />
* Artikel Ostseezeitung:<br />
<br />
<gallery widths="400px" heights="200px"><br />
Datei:Bild 49 Hof 1.JPG|<br />
Datei:Bild 50 Hof 1.JPG|<br />
<br />
</gallery><br />
<br />
<br />
<br />
* In einem Zeitungsartikel der OZ vom 14. Februar 2020 informiert Rüdiger Tremp über die Historie der Pferdezucht in Mecklenburg und seines Hofes:<br />
[[Datei:Bild 48 Hof 1.jpg|gerahmt|zentriert|]]<br />
* Rüdiger Tremp bewahrt in Stülow ein Stück Mecklenburger Geschichte. In Stülow bei Bad Doberan gibt es auf dem Reithof Tremp jetzt ein kleines Museum. In drei Räumen hat Rüdiger Tremp die Geschichte der Mecklenburger Pferdezucht zusammengetragen. Damit die Leistungen von Mensch und Tier nicht in Vergessenheit gerät, wie er sagt. In Stülow bei Bad Doberan gibt es auf dem Reithof Tremp jetzt ein kleines Museum. In drei Räumen hat Rüdiger Tremp die Geschichte der Mecklenburger Pferdezucht zusammengetragen. Damit die Leistungen von Mensch und Tier nicht in Vergessenheit gerät, wie er sagt. Das Herz von Rüdiger Tremp schlägt für die Pferdezucht. Seine Familie züchtet in vierter Generation erfolgreich Pferde in Stülow. Diese Geschichte und die der Mecklenburger Pferdezucht hat der 57-Jährige jetzt in drei Räumen auf dem Reithof zusammengetragen. Dort finden sich Urkunden, Deckscheine, Zeitungsartikel und Bücher. Seit 1821 werden in Stülow auf dem heutigen Reithof Tremp Pferde gezüchtet. In dem Jahr hatte Christian Bull den Hof mit Tieren und Geräten von seinem Vater geerbt. „Mein Großvater Johann Tremp hat in die Familie eingeheiratet“, erzählt Rüdiger Tremp, der 1990 den Reithof Tremp gründete.Die Pferdezucht ist eine Familientradition. „Wir haben Sportpferde gezüchtet, die Weltklasse haben“, sagt Rüdiger Tremp, der die Leidenschaft für das Pferd an seine vier Kinder weitergegeben hat. So findet sich in dem kleinen Museum auch eine Urkunde aus dem Jahr 2012. Auf der Landestierschau Mela ist seine Tochter Carolina Romanowski im Alter von acht Jahren für ihre Stute, Rasse Deutsches Reitpony, mit der silbernen Plakette ausgezeichnet worden.<br />
* „Ich möchte mit dem Museum zeigen, was Menschen und Pferde geleistet haben“, sagt Rüdiger Tremp, der viele Ausstellungsstücke von Züchtern erhalten hat. „Das soll nicht vergessen werden.“ Denn aus der Vergangenheit könne man lernen.Napoleon ritt ein Mecklenburger Pferd. „Mecklenburg ist das Land, wo das moderne Reitpferd entstanden ist“, sagt Rüdiger Tremp, zeigt auf ein Bild mit Napoleon auf einem Pferd. 1714 seien die ersten Pferde nach ganz Deutschland verkauft worden, „weil es gute Reit-, Arbeits- und Militärpferde waren.“ Im 18. Jahrhundert entstanden große, bedeutende Zuchtstätten wie in Ivenack durch Graf von Plessen, in Basedow durch Graf von Hahn und in Zierow durch Baron von Biel, erzählt Tremp. Ende des 18. Jahrhunderts wurden Vollblüter aus England nach Mecklenburg aufs Festland geholt. „Es wurden reine Vollblüter gezüchtet, aber auch das bodenständige Mecklenburger Warmblut mit den Vollbluthengsten angepaart und damit die Vielseitigkeit und insbesondere die Reiteigenschaften sehr stark verbessert.“<br />
* ''Gestütsbuch von 1895 im Museum''/ Das alles kann in Büchern und anhand von Dokumenten im Museum nachempfunden werden. Dort findet sich auch das Gestütsbuch von 1895. Darin aufgeführt: Name, Abstammung und Fohlen der Stuten im Großherzogtum Mecklenburg-Schwerin. „Die Pferdezucht wurde gefördert, für die Stuten gab es Prämien“, erläutert Rüdiger Tremp. Alle Besitzer und Züchter, die genannt werden wollten, seien in dem Buch aufgeführt. Die mütterliche Linie der Pferde konnte so nachempfunden werden.Bis zur Wende habe der Staat die Pferdezucht kontrolliert, was viele Dokumente beweisen. So gibt es auch ein Schreiben, das nahelegt, das Fohlen zum Schlachter zu geben, weil es für die Aufzucht nicht die geeignete Größe hatte. Noch heute ist die Mecklenburger Zucht erfolgreich. Der Hengst Chacco Blue, in Groß Stieten bei Wismar geboren, ist der „Spitzenvererber im internationalen Turniersport“, ist in einem Artikel an der Museumswand zu lesen.<br />
* ''Engagement aus Liebe zum Pferd''/ Mecklenburg ist Pferdezuchtland. „Deshalb gab es hier auch die erste Rennbahn“, sagt Rüdiger Tremp, meint damit die zwischen Bad Doberan und Heiligendamm. Der Stülower war an der Wiederbelebung des Doberaner Rennvereins 1991 beteiligt. „1991 habe ich ein Probebauernrennen auf meinem Hof gemacht“, erzählt der gelernte Hufschmied. Aus Liebe zum Pferd und um die Region zu fördern, habe er sich engagiert. Aus dem gleichen Grund habe sein Großvater 1950 schon Stuten- und Fohlenschauen organisiert. Die Liebe zum Pferd – sie liegt seit Generationen in der Familie. 25 Pferde hat Rüdiger Tremp noch auf seinem Hof, züchtet Mecklenburger und Deutsches Reitpony, früher auch Hannoveraner und Oldenburger. Wer etwas über die Pferdezucht und die Geschichte wissen möchte, kann sich auf dem Reithof Tremp melden und sich in den drei Räumen umsehen. Dort kann man auch altes Handwerk entdecken. Den Sattlerbock, auf dem Rüdiger Tremp Geschirre genäht und Trensen gefertigt hat. Oder einen Amboss, auf dem Hufeisen geschlagen wurden.<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
'''Hof 2'''<br />
<br />
*'''Johann Peter''' '''Westendorff'''(1808-1865/Hauswirt und Schulze)<br />
*Johann Joachim Peter Westendorff ,19.09.1839 geb., Hauswirt und Schulze in Stülow (Bruder Heinrich Carl Johann heiratete Marie Haase vom Hof 6); Heirat mit Anna Sophie K.Paetow, 1851 geb.<br />
* Erbpachtcontract mit '''Joachim Westendorff''' am 19. Februar 1872<br />
*Franz (geb.1870, gest. 1931) und Margarete Westendorff (geb. Behrens/1930 im Alter von 49 Jahren gest.) <br />
* Auszüge aus dem Geburtenregister der Kirche Steffenshagen:<br />
<br />
<gallery widths="400px" heights="200px"><br />
<br />
Datei:Kibu St.jpg|<br />
Datei:Kibu St19.jpg|<br />
Datei:Kibu St28.jpg|<br />
Datei:Kibu St66.jpg|1801<br />
Datei:Kibu St63.jpg|1804<br />
Datei:Kibu St51.jpg|1820<br />
<br />
</gallery><br />
<br />
<br />
<br />
<gallery widths="400px" heights="200px"><br />
Datei:Westendorffs Hof 2.jpg|<br />
Datei:Franz Westendorff Hof 2.jpg|<br />
</gallery><br />
<br />
*'''Karl Westendorff'''(1906 - 1972).<br />
*Hans Westendorff (1917 – 1976)<br />
*Karl W. und Gertrud Allwardt 1932 geheiratet<br />
<br />
[[Datei:Bild 6 Hof 2.jpg|gerahmt|zentriert|…]]<br />
[[Datei:Bild 7 Hof 2.jpg|gerahmt|zentriert|…]]<br />
<br />
*1936 Baugenehmigung zum Einbau einer Waschküche/Karl Westendorff/Bauerngut 2, 1940 Instandsetzung Vorderfront des Wohnhauses, 1944-45 Neubau eines Brunnens, 1954-58 Instandsetzung Schweinestall(Quelle: Kreisarchiv Bad Doberan)<br />
*Betty Westendorff (geb. 1894), 1936 aus Stove gekommen, 1944 als Wirtschafterin angefangen<br />
*Erika Westendorff, geb. Frese (Ehefrau von Hans W.) aus Rerik 1944 zugezogen (Großvater Johann Reinke arbeitete auf dem Gut Glashagen und erwarb 1908 die Büdnerei 2, er baute auch 2 Häuser im Stülower Weg – Häuslerei 9 und 10)<br />
*Hans Westendorf 1946 aus der Gefangenschaft zurückgekehrt; war von 1949 – 1952 Bürgermeister in Stülow <br />
*Zeichen für Wohlstand war der Einsatz damals moderner Technik (Traktor, Mähbinder, Dreschmaschine) sowie ein Auto. Karl W. war ein Technikfreak.<br />
*Hofstelle Bull während des 2. Weltkrieges nach dem Tod von Bruno Bull von Karl W. mitbewirtschaftet<br />
*1946 32 ostpreußische Flüchtlinge auf dem Hof (Siehe Infos von Kurt Wachholz)<br />
*Karl, Gertrud und Peter Westendorff am 15.05.1953 in die BRD gegangen und am 03.08.1953 zurückgekehrt (nach 17.Juni)<br />
*An Kurt Regenstein und Familie aus Cammin 1953 im Herbst Hofstelle verpachtet<br />
*1954: 26,09 ha LN<br />
*heute existiert nur noch das Wohnhaus; wo früher Viehhaus und Scheune standen, stehen heute Einfamilienhäuser<br />
*Peter W. (1944 -1996)<br />
*Trude W. 1997 gest.<br />
*Karl und Trude Westendorff wurden in Brandshagen beigesetzt<br />
<br />
<gallery widths="200px" heights="200px"><br />
Datei:Bild 1 Hof 2.jpg|Anne Sophie Caroline Westendorff, geb. Paetow<br />
Datei:Bild 18 Hof 2.jpg|Sophie Behrens, geb. Möller(Karls Großmutter)<br />
Datei:Bild 2 Hof 2.jpg|?<br />
Datei:Bild 17 Hof 2.jpg|Margarete Behrends<br />
Datei:Bild 16 Hof 2.jpg|Margarete Westendorff, geb. Behrends mit Sohn Karl<br />
Datei:Bild 19 Hof 2.jpg|Fam. W. und Behrens, Pfingst.1925 in Stülow <br />
Datei:Bild 3 Hof 2.jpg|Mähbindervorführung in Ahrenshoop Hof Paetow<br />
Datei:Bild 4 Hof 2.jpg|Wohnhaus Hof 2<br />
Datei:Bild 12 Hof 2.jpg|Hans Westendorff<br />
Datei:Bild 8 Hof 2.jpg|Gertrud Westendorff, Karls Frau<br />
Datei:Bild 9 Hof 2.jpg|Peter Westendorff, Sohn von Karl und Gertrud<br />
Datei:Bild 10 Hof 2.jpg|dito<br />
Datei:Bild 13 Hof 2.jpg|Gertrud W. mit Sohn Peter<br />
<br />
</gallery><br />
[[Datei:Bild 11 Hof 2.jpg|400px|zentriert]]<br />
<br />
'''Regensteins'''<br />
<br />
*Kurt Regenstein und Familie aus Cammin pachteten den Hof 2 im Herbst 1953<br />
*Regensteins haben neben der Landwirtschaft eine lange Tradition in der Forstverwaltung. So ist in amtlichen Unterlagen verzeichnet, dass dem Oberförster Karl Regenstein zu Cammin(Vater von Kurt R.) am 9. April 1913 unter Nr. 24 S. 127 der Charakter als Forstmeister verliehen wurde. Nach seiner Pensionierung 1937 siedelte er nach Bad Doberan, Stülower Weg über. Das Forstamt in Cammin leitete er trotzdem bis 1949. Hartwig R.(Sohn von Kurt R.)und Mathias R.(Enkel von Kurt und Sohn von Jochen R. / in 9. Generation) führen diese Tradition fort. Mathias R. ist Leiter des Forstamtes Schlemmin.<br />
*Kurt R.(21.07.1904 geb.) und Frau Paula(30.11.1907 geb.)<br />
*Beide haben 1930 geheiratet<br />
*Kinder: Jochen, Hedda, Nikolaus, Hartwig, Friedel, Klara<br />
*Regensteins hatten einen Dreschkasten vom Typ "Rauschendorf", Maschinist war Jochen R.<br />
*Im Winter 1958/59 entschieden sich Regensteins zum Beitritt in die LPG "Bergland" Stülow.<br />
*Kurios, dass man zunächst Kurt R. trotz seiner Ausbildung als Landwirt und Erfahrung nicht haben wollte, schon garnicht als Vorsitzender.<br />
*So wurde Kurt nach dem Beitritt 1959 ca. ein Jahr als Bodenmeister zum Getreideschroten eingestzt.<br />
*1960 wurde Kurt R. dann Vorsitzender der neu gebildeten LPG "Quellental Stülow-Glashagen". In den 1960-er Jahren erwarb Kurt den Abschluss zum Staatlich geprüften Landwirt. <br />
*Er hat neue Verfahren eingeführt, wie veränderte Fruchtfolgen mit Zwischenfruchtanbau oder Saatgutvermehrung<br />
*1965 wechselte Kurt R. zum VEAB Bad Doberan/Althof in den Bereich Getreidelagerung<br />
*Die Grabstelle von Kurt und Paula R. befindet sich auf dem Friedhof Walkendorf(Wohnort von Klara).<br />
<gallery widths="200px" heights="200px"><br />
Datei:Bid 23 Reg.jpg|Hofansicht<br />
Datei:Bild 1 Reg.jpg|Hofansicht<br />
Datei:Bild 2 Reg.jpg|Paula R.<br />
Datei:Bid 22 Reg.jpg|Paula R.<br />
Datei:Bild 3 Reg.jpg|Niko R.<br />
Datei:Bild 4 Reg.jpg|Pferdekoppel<br />
Datei:Bild 5 Reg.jpg|Nikos Taubenschlag<br />
Datei:Bild 6 Reg.jpg|Hans Heinrich Crull<br />
Datei:Bild 7 Reg.jpg|Niko mit Fohlen<br />
Datei:Bid 20 Reg.jpg|Hedda <br />
Datei:Bid 21 Reg.jpg|Hedda<br />
Datei:Bild 8 Reg.jpg|Hedda, gest. 2017, mit Mann Joachim Weiss<br />
Datei:Bild 9 Reg.jpg|Heddas Polterabend<br />
Datei:Bild 10 Reg.jpg|Kurt und Paula<br />
Datei:Bild 11 Reg.jpg|Jochen, Niko und Hartwig in NVA Uniform<br />
Datei:Bild 12 Reg.jpg|Jochen und Frau Heidi, geb. Schuldt<br />
Datei:Bild 13 Reg.jpg|Kurt und Paula<br />
Datei:Bild 14 Reg.jpg|Friedels Hochzeitgesellschaft<br />
Datei:Bild 16 Reg.jpg|Kurt und Paulas Goldene Hochzeit 1980<br />
Datei:Bild 17 Reg.jpg|Friedel mit Mann Jürgen Löscher und Klara R.<br />
Datei:Bid 18 Reg.jpg|Anbaubescheinigung<br />
Datei:Bild 19 Reg.jpg|dto.<br />
<br />
</gallery><br />
<br />
<br />
'''Hof 3''' <br />
*Ernst Heinrich '''Sass''', auch bekannt als Hinrich. Heinrich wurde im Mai 1741 in Nieder Steffenshagen, Mecklenburg-Schwerin geboren und am 28.Mai 1741 in Steffenshagen, Mecklenburg-Schwerin getauft. Heinrich ist im April 1785 in Stülow, Mecklenburg-Schwerin verstorben und am 17.April 1785 in Steffenshagen, Mecklenburg-Schwerin bestattet worden.<br />
Er arbeitete in Stülow als '''Kossat und Hauswirt'''.<br />
Heinrich gründete eine weitere Familie mit Anna Margaretha Bull. <br />
*Margreth Fahrenheim,geboren wurde Margreth im Juli 1743 in Stülow, Mecklenburg-Schwerin und getauft am 7.Juli 1743 in Steffenshagen, Mecklenburg-Schwerin. Verstorben ist sie im Juni 1781 in Stülow, Mecklenburg-Schwerin und bestattet worden am 20.Juni 1781 in Steffenshagen, Mecklenburg-Schwerin. <br />
*Heinrich und Margreth haben am 16.Oktober 1767 in Steffenshagen, Mecklenburg-Schwerin geheiratet. <br />
*Hans Jochim Hinrich Sass, auch bekannt als Hans Heinrich. Hans wurde im Mai 1768 in Stülow, Mecklenburg-Schwerin geboren und am 31.Mai 1768 in Steffenshagen, Mecklenburg-Schwerin getauft. Hans ist am 4.Juni 1832 in Stülow, Mecklenburg-Schwerin verstorben und am 7.Juni 1832 in Steffenshagen, Mecklenburg-Schwerin bestattet worden. Hans arbeitete in Stülow als'''Hauswirt'''. <br />
*Jochim Sass 1819 in der Volkszählung erfasst:<br />
[[Datei:VZ 1819 Jochim Sass.jpg]]<br />
*Margaretha Elisabeth Westendorf, geboren wurde Margaretha im September 1780 in Stülow, Mecklenburg-Schwerin und am 27.September 1780 in Steffenshagen, Mecklenburg-Schwerin getauft. Verstorben ist sie am 22.Februar 1853 in Stülow, Mecklenburg-Schwerin und am 28.Februar 1853 in Steffenshagen, Mecklenburg-Schwerin bestattet worden. Sie starb an „Altersschwäche“. <br />
*Hans und Margaretha haben am 3.November 1797 in Steffenshagen, Mecklenburg-Schwerin geheiratet. <br />
Kinder:<br />
*Johann Joachim Peter Sass, geboren wurde Johann am 17.Februar 1799 in Stülow, Mecklenburg-Schwerin und am 18.Februar 1799 in Steffenshagen, Mecklenburg-Schwerin getauft. Verstorben ist er am 5.November 1876 in Stülow, Mecklenburg-Schwerin und am 8.November 1876 in Steffenshagen, Mecklenburg-Schwerin bestattet worden. Nach 1833 arbeitete er in Stülow als '''Hauswirt'''.<br />
*Johann Joachim Sass, Johann wurde am 9.Januar 1802 in Stülow, Mecklenburg-Schwerin geboren und in Steffenshagen, Mecklenburg-Schwerin am gleichen Tag getauft. Johann wurde in Steffenshagen, Mecklenburg-Schwerin am 7.April 1816 konfirmiert.<br />
*Anna Maria Sass, geboren wurde Anna am 6.Mai 1804 in Stülow, Mecklenburg-Schwerin und am 8.Mai 1804 in Steffenshagen, Mecklenburg-Schwerin getauft. Verstorben ist Anna am 5.September 1878 in Schmadebeck, Mecklenburg-Schwerin und am 8.September 1878 in Kröpelin, Mecklenburg-Schwerin bestattet worden. <br />
*Anna Sophia Sass, auch bekannt als Anna Maria. Anna wurde am 22.September 1806 in Stülow, Mecklenburg-Schwerin geboren und am 23.September 1806 in Steffenshagen, Mecklenburg-Schwerin getauft. Anna wurde am 15.April 1821 in Steffenshagen, Mecklenburg-Schwerin konfirmiert. Anna war mit Carl Joachim Heinrich Severin(Einlieger in Stülow verheiratet) Anna ist am 8.Mai 1874 in Hoyleton, South Australia, '''Australia''' verstorben und am selben Ort bestattet worden.<br />
*Johann Joachim '''Carl Martin Sass''', Johann wurde am 7.Mai 1834 in Stülow, Mecklenburg-Schwerin geboren und am 11.Mai 1834 in Steffenshagen, Mecklenburg-Schwerin getauft. <br />
*Catharina Maria Sophia Allwardt, geboren wurde Catharina am 17.September 1835 in Stülow, Mecklenburg-Schwerin und am 20.September 1835 in Steffenshagen, Mecklenburg-Schwerin getauft. <br />
*Johann und Catharina haben am 25.Mai 1860 in Steffenshagen, Mecklenburg-Schwerin geheiratet. Kinder:<br />
**Heinrich Christian Sass, geboren wurde Heinrich am 10.Dezember 1859 in Stülow, Mecklenburg-Schwerin und getauft am 18.Dezember 1859 in Steffenshagen, Mecklenburg-Schwerin.<br />
**Henrike Marie Christiane Sass, geboren wurde Henrike am 30.Oktober 1861 in Stülow, Mecklenburg-Schwerin und am 10.November 1861 in Steffenshagen, Mecklenburg-Schwerin getauft. Verstorben ist sie am 10.Dezember 1861 in Stülow, Mecklenburg-Schwerin und am 13.Dezember 1861 in Steffenshagen, Mecklenburg-Schwerin bestattet worden. Sie starb an „Husten“.<br />
**Carl Joachim Heinrich Sass, geboren wurde Carl am 12.März 1863 in Stülow, Mecklenburg-Schwerin und am 22.März 1863 in Steffenshagen, Mecklenburg-Schwerin getauft. Am 25.März 1877 wurde er in Steffenshagen, Mecklenburg-Schwerin konfirmiert.<br />
**Wilhelm Christoph Heinrich Sass, geboren wurde Wilhelm am 14.Februar 1867 in Stülow, Mecklenburg-Schwerin und am 24.Februar 1867 in Steffenshagen, Mecklenburg-Schwerin getauft.<br />
**Friedrich Carl August Sass, geboren wurde Friedrich am 19.Juli 1869 in Stülow, Mecklenburg-Schwerin und am 25.Juli 1869 in Steffenshagen, Mecklenburg-Schwerin getauft.<br />
**Mine Marie Sophie Sass, geboren wurde Mine am 6.Januar 1871 in Stülow, Mecklenburg-Schwerin und am 15.Januar 1871 in Steffenshagen, Mecklenburg-Schwerin getauft. Verstorben ist sie am 22.November 1871 in Stülow, Mecklenburg-Schwerin und am 26.November 1871 in Steffenshagen, Mecklenburg-Schwerin bestattet worden. Sie starb an „Zahnen“.<br />
<br />
*Erbpachtcontract vom 7. März 1872 mit Hauswirth '''Carl Saß'''<br />
<br />
* Auszüge aus dem Geburtenregister der Kirche Steffenshagen:<br />
<br />
<gallery widths="400px" heights="200px"><br />
<br />
Datei:Kibu St123.jpg|1718<br />
Datei:Kibu St88.jpg|1768<br />
Datei:Kibu St83.jpg|1774<br />
Datei:Kibu St39.jpg|1834<br />
Datei:Kibu St33.jpg|1836<br />
Datei:Kibu St30.jpg|1838<br />
<br />
</gallery><br />
<br />
*'''Ziegelei''' ist lt. Protokoll der Gemeindevertretung wahrscheinlich um 1879 entstanden (im Zusammenhang mit der Veranlagung zur Abgabe erwähnt)<br />
<br />
* Angaben zum Personal in der Ziegelei:<br />
[[Datei:Ziegelei.jpg]]<br />
<br />
*Erbpächter '''Meister''' (1898), in der Volkszählung 1900 erfasst:<br />
[[Datei:VZ 1900 Carl Meister.jpg]]<br />
*W. Meister erwirbt 1908 die Häuslerei Nr. 1 in Stülow<br />
* Auf der Dorfversammlung am 29. Oktober 1908 wurde der Beitrag zur Gemeindekasse beschlossen. Für Hof 3 mit Ziegelei und Zementwarenfabrik wurde ein Jahresbeitrag von 50 M festgelegt(Ziegeleibesitzer Meister fehlte übrigens entschuldigt).<br />
*Schreiben des Finanzministeriums vom 14. 1. 1919:für den Chausseebau wurden 12,164 ha Land entzogen, 54 m² unbrauchbares Land abgetrennt, 4401 m² unbrauchbares Land zugeteilt auf 26 ha, 51 a, 67 m² bonitiert zu 83 12/16 Scheffeln, 3 5/16 Fuder Heu ; Frau Dorette Meister, geb. Langberg(Witwe)in diesem Zusammenhang erwähnt<br />
*'''Hermann List''' (1874-1937)/ Anna List, geb. Köhler – 1895 -1946 – beide 1925 zugezogen<br />
*Schreiben von Rechtsanwalt Lente ans Ministerium für Landwirtschaft... vom 25.03. 1927 zur Übernahme des Hofes durch Hermann List<br />
*1940 Baugenehmigung zum Einbau eines Tages- und Schlafraumesfür A. List/Ziegelei(Quelle: Kreisarchiv Bad Doberan)<br />
*Nach dem Freitod von Anna List 1946 wurde Ruth List , spätere '''Kühlewind''' (nach Heirat mit Erich Kühlewind 1946), Hof- und Ziegeleibesitzerin<br />
*Erich, Ruth (geb. List) und Otto(Sohn 1947 geb.) Kühlewind , Hermann K. (Onkel von Gudrun)1948 aus Falkenberg zugezogen<br />
*Erich K. war während des Krieges aus Sachsen Anhalt nach Stülow gekommen. Er war Flieger und im Krug bei Frau Larsen einquartiert. .<br />
*Lt. Grundsteuerhebeliste von 1949 und 1950 wird Anna List noch als Hof- und Ziegeleibesitzerin ausgewiesen.<br />
*Franz Haacke wurde um 1925 Ziegler auf dem Hof List<br />
*Ruth Kühlewind und Bruder Otto1952 in die BRD übergesiedelt (Enteignung)- Erich war schon 1950 ausgereist.Damit wurde die Ziegelei volkseigen(VEB)<br />
*Rückübertragung an Gudrun Kühlewind, Bornstr. 10, 27628 Wulsbüttel-Lehnstedt (Bodenordnungsverfahren)<br />
*Flächen im Bereich Berufsschule, Sandkuhle reichen bis an die Flächen von Karl Westendorf heran. Die Sommerrodelbahn befindet sich auf den an Familie Kühlewind zurückübertragenen Flächen.<br />
<br />
<gallery widths="200px" heights="200px"><br />
Datei:Bild 5 Hof 3.jpg|Ruine des ehemal. Viehhauses<br />
Datei:Bild 6 Hof 3.jpg|Ziegeleiareal<br />
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<br />
<br />
'''Wegners'''<br />
*Wilhelm, Anna und Anni Wegner 1923 aus Doberan zugezogen(W. war Schmied auf dem Hof 3 und auch für die Wartung und Reparatur der Maschinen der Ziegelei zuständig), Die Enkeltochter aus 2. Ehe, Frau Elisabeth Pfeiffer aus Bad Doberan erinnert sich an Ferientage vor dem Krieg auf der Ziegelei (Verstecken spielen zwischen den Trocknungsschuppen und an die Frühstücksglocke, die Punkt 9,00 Uhr ertönte, ihr Großvater trank dann immer einen Cognac). Hans Wegner, einer von 3 Söhnen, 1905 geb. und 1928 zugezogen, arbeitete auf der Ziegelei und war später Leiter des ÖLB und 1. Vorsitzender der LPG „Bergland“ Stülow.<br />
<br />
<gallery widths="200px" heights="200px"><br />
Datei:Bild 2 Hof 3.jpg|Anna und Wilhelm Wegner<br />
Datei:Bild 3 Hof 3.jpg|Hans Wegner mit seinen Frauen<br />
Datei:Bild 4 Hof 3.jpg|Hochzeit von Hans W. Enkelin Elisabeth Pfeffer 1962 in Heiligendamm<br />
</gallery><br />
<br />
<br />
*'''Konrad und Bertha Obermüller''' (aus Ostpreußen 1945 vertrieben) 1953 aus Rethwisch zugezogen (Konrad O. war Knecht auf dem Hof 3 und zu LPG-Zeiten ein erfolgreicher Schweinezüchter im Stall des ehem. Hofes 3)<br />
<br />
<br />
'''VEB Ziegelei, Werk Stülow'''<br />
*Lt. Willy Schulmeister hatte die Ziegelei ein eigenes Elektrokraftwerk, das durch angestautes Wasser des Stülower Baches betrieben wurde.<br />
*Ziegeleibetrieb war während des Krieges eingestellt. Es wurden Maschinenteile während der Bombardierung Rostocks (Heinkel u. a.) eingelagert. Im Juni 1946 wurde der Ziegeleibetrieb wieder aufgenommen- Siehe Schreiben des Bürgermeisters von DBR ans Arbeitsamt- (bis 1964). Während der stillgelegten Zeit haben die Kinder vom Kellerswald dort viel gespielt und Unfug angestellt (Loren versenkt).<br />
*Am 22. Juni 1953 findet auf der Ziegelei eine Versammlung statt. Grund ist der Putschversuch vom 17. Juni. Auf der Grundlage des Leitartikels des ND zum Putschversuch werden Schlussfolgerungen aus den Fehlern der vergangenen Wochen und Monaten diskutiert (Quelle: BL SED Rostock/ BPA IV/4/01/205)<br />
*Artikel in der ostseezeitung vom 16.1. 1959<br />
'''Stülow wird Jugendwerk'''(aus der Entschließung der ökonomischen Konferenz des VEB Vereinigte Ziegeleien<br />
" Um die Arbeit mit der Jugend in unserem Betrieb zu verbessern, wurde vorgeschlagen, das Werk III. Stülow, mit Jugendlichen unseres Betriebes zu besetzen und als Werk der Jugend zu erklären. Diese Arbeit mit der Jugend kann nur Erfolg haben, wenn sich unsere Parteiorganisation und die Gewerkschaft aktiv bei dem Aufbau und bei der Anleitung und Hilfestellung für die Jugendlichen beteiligen.<br />
<br />
<gallery widths="200px" heights="200px"><br />
Datei:Bild 7 Hof 3.jpg|<br />
Datei:Bild 8 Hof 3.jpg|OZ vom Aug. 1959 (links oben Hans-Dieter Hanisch, dar. sein Stiefvater Hans Schuldt aus Stülow )<br />
Datei:Bild 9 Hof 3.jpg|OZ vom Aug. 1959 <br />
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<br />
* In den 1970-er Jahren wurde für Bauaufgaben in den LPG die ZBO, eine zwischenbetriebliche Einrichtung, auf dem einstigen Ziegeleigelände gebildet.<br />
* Im Rahmen eines besonders geförderten Jugendobjektes wurde von Jungbauarbeitern der ZBO auf dem Gelände der ehemaligen Ziegelei in den 1970-er Jahren ein Schweinemaststall für die LPG Stülow-Glashagen gebaut. <br />
* 1919 pflanzen Dietrich Rusch(Pächter Hufe 3) und Ricarda Grosse eine Streuobstwiese mit alten Obstsorten:<br />
[[Datei:Stülow Streuobstwiese.PNG|700px|zentriert]]<br />
<br />
'''Hof 4'''<br />
*'''Hartwig Schlutow''', geboren wurde Hartwig im Dezember 1674 in Brodhagen, Mecklenburg-Schwerin und am 30.Dezember 1674 in Steffenshagen, Mecklenburg-Schwerin getauft. Verstorben ist er in Stülow, Mecklenburg-Schwerin am 28.November 1717. Nach 1699 arbeitete er in Stülow als '''Kossat'''. Hartig '''Schlutow''' 1704 als Kossate aufgeführt<br />
*Maria Fahrenheid, geboren wurde Maria im Mai 1675 in Stülow, Mecklenburg-Schwerin und am 30.Mai 1675 in Steffenshagen, Mecklenburg-Schwerin getauft. Verstorben ist sie im November 1747 in Stülow, Mecklenburg-Schwerin und am 5.November 1747 in Steffenshagen, Mecklenburg-Schwerin bestattet worden. <br />
*Hartwig und Maria haben am 16.November 1699 in Steffenshagen, Mecklenburg-Schwerin geheiratet. <br />
*Kinder:<br />
*Hinrich Schlutow, Hinrich wurde im Januar 1701 in Stülow, Mecklenburg-Schwerin geboren und am 20.Januar 1701 in Steffenshagen, Mecklenburg-Schwerin getauft. Er arbeitete nach 1740 in Nieder Steffenshagen und nach 1752 in Ober Steffenshagen als Hirte.<br />
*Hans Schlutow, Hans wurde im Oktober 1704 in Stülow, Mecklenburg-Schwerin geboren und am 1.Oktober 1704 in Steffenshagen, Mecklenburg-Schwerin getauft.<br />
*Johann Schlutow, geboren wurde Johann im Februar 1708 in Stülow, Mecklenburg-Schwerin und getauft am 24.Februar 1708 in Steffenshagen, Mecklenburg-Schwerin. Verstorben ist Johann am 2.März 1708 in Stülow, Mecklenburg-Schwerin.<br />
*Trin Schlutow, geboren wurde Trin im Mai 1709 in Stülow, Mecklenburg-Schwerin und getauft am 15.Mai 1709 in Steffenshagen, Mecklenburg-Schwerin.<br />
*Gevert Schlutow, geboren wurde Gevert im Februar 1712 in Stülow, Mecklenburg-Schwerin und getauft am 4.Februar 1712 in Steffenshagen, Mecklenburg-Schwerin.<br />
*Maria Schlutow,geboren wurde Maria im Januar 1715 in Stülow, Mecklenburg-Schwerin und am 24.Januar 1715 in Steffenshagen, Mecklenburg-Schwerin getauft. Verstorben ist sie im März 1751 in Stülow, Mecklenburg-Schwerin und am 30.März 1751 in Steffenshagen, Mecklenburg-Schwerin bestattet worden.<br />
*Anna Schlutow, geboren wurde Anna im Januar 1715 in Stülow, Mecklenburg-Schwerin und getauft am 24.Januar 1715 in Steffenshagen, Mecklenburg-Schwerin. Verstorben ist sie im Februar 1716 in Stülow, Mecklenburg-Schwerin und bestattet worden am 9.Februar 1716 in Steffenshagen, Mecklenburg-Schwerin.<br />
*'''Hans Schlutow''', Hans wurde im Oktober 1704 in Stülow, Mecklenburg-Schwerin geboren und am 1.Oktober 1704 in Steffenshagen, Mecklenburg-Schwerin getauft. <br />
*Catharina Schwarck, geboren wurde Catharina ungefähr 1707. <br />
*Hans und Catharina haben am 15.Mai 1728 in Parkentin, Mecklenburg-Schwerin geheiratet. <br />
*Kinder:<br />
*Maria Schlutow, Maria wurde im Juni 1728 in Hohenfelde, Parkentin, Mecklenburg-Schwerin geboren und am 24.Juni 1728 in Parkentin, Mecklenburg-Schwerin getauft.<br />
*Hans Hinrich Schlutow, geboren wurde Hans in Stülow, Mecklenburg-Schwerin am 26.Dezember 1729. Hinrich Schlutow 1751 als '''Kossate''' aufgeführt.<br />
*Jochen Schlutow, geboren wurde Jochen in Stülow, Mecklenburg-Schwerin am 8.Dezember 1732. Verstorben ist er in Stülow, Mecklenburg-Schwerin am 26.Dezember 1732.<br />
*Anna Schlutow, geboren wurde Anna in Stülow, Mecklenburg-Schwerin am 22.August 1734. Verstorben ist sie in Stülow, Mecklenburg-Schwerin am 20.April 1736.<br />
*Hartwig Schlutow, geboren wurde Hartwig in Stülow, Mecklenburg-Schwerin am 15.Februar 1737.<br />
*Johann Schlutow, geboren wurde Johann in Stülow, Mecklenburg-Schwerin am 13.Oktober 1743. Verstorben ist Johann in Stülow, Mecklenburg-Schwerin am 10.März 1744.<br />
*1780 Niederdeutsches Hallenhaus und zwei Wohnkaten entstanden<br />
<br />
*'''Friedrich Johann Heinrich Schlutow''', wurde auch Johann Hinrich genannt. Geboren wurde Johann im Oktober 1784 in Stülow, Mecklenburg-Schwerin und am 5.Oktober 1784 in Steffenshagen, Mecklenburg-Schwerin getauft. Verstorben ist er am 15.Juni 1845 in Stülow, Mecklenburg-Schwerin und am 18.Juni 1845 in Steffenshagen, Mecklenburg-Schwerin bestattet worden. Johann starb an „Asthma“. In Stülow arbeitete er als '''Hauswirt'''. <br />
*Engel Sophia Starck, wurde auch Phic genannt. Geboren wurde Sophia im September 1786 in Stülow, Mecklenburg-Schwerin und am 11.September 1786 in Steffenshagen, Mecklenburg-Schwerin getauft. Verstorben ist sie am 27.Dezember 1844 in Stülow, Mecklenburg-Schwerin und am 30.Dezember 1844 in Steffenshagen, Mecklenburg-Schwerin bestattet worden. Sie starb an „Pleuresie“. <br />
*Johann und Sophia haben am 8.Januar 1806 in Steffenshagen, Mecklenburg-Schwerin geheiratet. <br />
*Kinder:<br />
*'''Johann Heinrich Christian Schlutow''', ist auch als Heinrich Christian bekannt. Geboren wurde Christian am 26.März 1807 in Stülow, Mecklenburg-Schwerin. Verstorben ist er am 15.April 1852 in Stülow, Mecklenburg-Schwerin und bestattet worden am 18.April 1852 in Steffenshagen, Mecklenburg-Schwerin. Als Todesursache wurde „Lungenentzündung“ angegeben. Er arbeitete in Stülow als '''Schmiedemeister''' und in Stülow arbeitete er nach 1850 als '''Hauswirt'''.<br />
*Anna Maria Sophia Schlutow, geboren wurde Sophia am 25.Januar 1809 in Stülow, Mecklenburg-Schwerin und getauft am 27.Januar 1809 in Steffenshagen, Mecklenburg-Schwerin.<br />
*Johann Gottlieb Schlutow, wurde auch Johann Heinrich genannt. Geboren wurde Johann in Stülow, Mecklenburg-Schwerin am 21.Juni 1812. Verstorben ist Johann am 1.Mai 1883 in Neu Hohenfelde, Mecklenburg-Schwerin und am 5.Mai 1883 in Parkentin, Mecklenburg-Schwerin bestattet worden. In Neu Hohenfelde arbeitete er als Arbeitsmann.<br />
*Catharina Maria Schlutow, geboren wurde Maria am 17.Februar 1814 in Stülow, Mecklenburg-Schwerin und getauft am 18.Februar 1814 in Steffenshagen, Mecklenburg-Schwerin. Verstorben ist sie am 5.Februar 1857 in Reddelich, Mecklenburg-Schwerin und bestattet worden am 9.Februar 1857 in Steffenshagen, Mecklenburg-Schwerin. Als Todesursache wurde „Schwindsucht“ angegeben.<br />
*Hans Joachim Heinrich Schlutow, Heinrich wurde am 5.März 1817 in Stülow, Mecklenburg-Schwerin geboren. Er ist am 28.April 1895 in Stäbelow, Mecklenburg-Schwerin verstorben und am 1.Mai 1895 in Parkentin, Mecklenburg-Schwerin bestattet worden. Heinrich arbeitete 1847 in Stülow als Knecht, nach 1847 in Hohenfelde als Hauswirt und nach 1867 in Hohenfelde als Altenteiler.<br />
*Joachim Heinrich Johann Schlutow, geboren wurde Joachim in Stülow, Mecklenburg-Schwerin am 25.Juli 1823. Verstorben ist er in Stülow, Mecklenburg-Schwerin am 4.Mai 1843.<br />
*Ein Hinweis darauf, dass vor Stuhrs Schlutows die Hofbesitzer waren ist die Inschrift auf einen Balken: C. Schlutow 1845<br />
<br />
* Auszüge aus dem Geburtenregister der Kirche Steffenshagen:<br />
<br />
<gallery widths="400px" heights="200px"><br />
<br />
Datei:Kibu St131.jpg|1694<br />
Datei:Kibu St128.jpg|1701<br />
Datei:Kibu St127.jpg|1704<br />
Datei:Kibu St125.jpg|1712<br />
Datei:Kibu St100.jpg|1752<br />
Datei:Kibu St87.jpg|1768<br />
Datei:Kibu St86.jpg|1768<br />
Datei:Kibu St84.jpg|1773<br />
Datei:Kibu St62.jpg|1806<br />
Datei:Kibu St61.jpg|1807<br />
Datei:Kibu St59.jpg|1811<br />
Datei:Kibu St55.jpg|1816<br />
Datei:Kibu St46.jpg|1823<br />
<br />
</gallery><br />
<br />
*Hans Joachim Peter '''Stuhr''', geboren wurde Hans am 5.Dezember 1843 in Lambrechtshagen, Mecklenburg-Schwerin und dort auch am 10.Dezember 1843 getauft. In Stülow arbeitete Hans als Arbeitsmann und '''Erbpächter'''. <br />
*Sophia Maria Christina Schlutow, geboren wurde Sophia am 24.Juni 1849 in Stülow, Mecklenburg-Schwerin und getauft am 1.Juli 1849 in Steffenshagen, Mecklenburg-Schwerin. <br />
*Kinder:<br />
*Maria Sophia Henrike Stuhr, geboren wurde Maria in Admannshagen, Mecklenburg-Schwerin am 21.Juli 1870.<br />
*Heinrich Johann Friedrich Peter Stuhr, geboren wurde Heinrich am 3.August 1875 in Stülow, Mecklenburg-Schwerin und am 15.August 1875 in Steffenshagen, Mecklenburg-Schwerin getauft.<br />
*Wilhelm Johann Friedrich Stuhr, geboren wurde Wilhelm am 1.Juni 1882 in Stülow, Mecklenburg-Schwerin und am 25.Juni 1882 in Steffenshagen, Mecklenburg-Schwerin getauft.<br />
<br />
*'''Heinrich Johann Friedrich Peter Stuhr''', geboren wurde Heinrich am 3.August 1875 in Stülow, Mecklenburg-Schwerin und am 15.August 1875 in Steffenshagen, Mecklenburg-Schwerin getauft. <br />
*Frieda Auguste Johanna Vick, geboren wurde Frieda am 17.Dezember 1881 in Klein Bollhagen, Mecklenburg-Schwerin und getauft am 1.Januar 1882 in Steffenshagen, Mecklenburg-Schwerin. <br />
*Heinrich und Frieda haben am 26.September 1919 in Steffenshagen, Mecklenburg-Schwerin geheiratet. <br />
*Es sind keine Kinder bekannt oder verfügbar.<br />
<br />
*Erbpachtcontract vom 16.6.1873<br />
*Nachtrag 1926: 1920 42421 m² an Gemeinde(zur Bebauung),verbleiben 26 ha, 51 a, 55 m²/ 77 15/ Scheffeln, 3 Fuder Heu<br />
*Stuhrs waren mehrfach im Gemeinderat (Siehe Protokolle)<br />
*Heinrich '''Stuhr'''(1875 – 1942)<br />
*Frieda Stuhr 1912 (geb. Baade aus Clausdorf) aus Klein Bollhagen zugezogen, sie hat noch viele Jahre nach dem Krieg in Stülow gelebt (die Ehe war kinderlos)) <br />
*Flächen gingen bis Bad Doberan (Herzog)<br />
*Bebauung am Kellerswald erfolgte auf Gemeindeland, dass zuvor von Stuhrs gekauft wurde. 1920 beabsichtigte die Stadt Bad Doberan den Kauf von 1 ha zum Zwecke der Bebauung zum Preis von 40.000 M(Siehe Kaufbedingungen und Skizze)<br />
*Stuhrs hatten 1937 10 ha Acker an Böges verpachtet, den Rest an Hof 3<br />
*Lt. Grundsteuerhebeliste 1949 und 1950 wird Martha Fußt aus Kühlungsborn als Eigentümerin ausgewiesen. Lt. LPG-Unterlagen hat Frau Stuhr den Hof etwa 1959 an ihre Nichte, Frau Boenig aus Berlin, vererbt, weiter ist von Marta Fußt(lt. Bericht des Rates des Kreises aus 1958 über die Eigentumsverhältnisse hatte diese einen Pachtvertrag mit dem Rat des Kreises)und von Erben Brügge (Kühlungsborn) die Rede. Lt. H. Schuldt und Max Böge wohnte Frau Fußt (Nichte von Heinrich Stuhr)in Kühlungsborn (Kolonialwarenladen). Schuldts hatten den Katen von ihr gemietet. 2 Brüder Brügge sind wahrscheinlich die Erben von M. Fußt.<br />
* Um 1980 hatten die Familien Freudenstein, Blödo, Schaf und Ziege mit erheblichen Mühen aus dem maroden Hallenhaus ein Feriendomizil geschaffen. Da sie aus Sachsen stammen, wurden sie mit unvergesslichen Urlaubstagen an der Ostsee entschädigt.<br />
*Heute existiert nur noch das Wohnhaus, ein niederdeutsches Hallenhaus (Foto), das seit 2009 Familie Koal gehört. Zuvor wohnten hier seit Anfang der 90-iger Jahre Familie Stracke (Achim Rechtsanwalt/Sylvia Steuerberaterin).<br />
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[[Datei:Bild 138 sonst.jpg|gerahmt|zentriert|]]<br />
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<gallery widths="200px" heights="200px"><br />
Datei:Bild 2 Hof 4.jpg|Malerei von U. Theuerkauf, Bartenshagen<br />
Datei:Bild 7 Hof 4.JPG|Federzeichnung von Wolfram Freudenstein<br />
Datei:Bild 3 Hof 4.jpg|Impressionen(Paul Schulmeister mit Treckfidel)<br />
Datei:Bild 4 Hof 4.jpg|ehem. Katen<br />
Datei:Bild 5 Hof 4.jpg|Hallenhaus heute<br />
Datei:Bild 6 Hof 4.jpg|Pferdeköpfe(Muulapen) <br />
</gallery><br />
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[[Datei:Bild 222 sonst.jpg|gerahmt|zentriert|Ostseezeitung vom 29./30. Dez. 2018]]<br />
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'''Hof 5'''<br />
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*'''Barthold Alwardt''', geboren wurde Barthold ungefähr 1580. Verstorben ist Barthold im Dezember 1671 in Stülow. Er arbeitete in Stülow als Bauer und Kirchenvorsteher.<br />
*Jochim Alwardt, geboren wurde Jochim ungefähr 1648. Verstorben ist er in Stülow am 8.Januar 1684. Nach 1677 arbeitete er in Stülow als Schulze.<br />
*Barthold '''Allwardt''', geboren wurde Barthold im September 1680 in Stülow und am 26.September 1680 in Steffenshagen getauft. Verstorben ist er im September 1733 in Stülow. Nach 1708 arbeitete er in Stülow als Bauer und Schulze.Barthold gründete eine weitere Familie mit Maria Pentzien. <br />
*Anna Frieling wurde im Oktober 1681 in Stülow geboren. Anna ist im Mai 1749 in Stülow gestorben. Barthold und Anna haben am 21.Juni 1709 in Steffenshagen geheiratet. <br />
*Kinder<br />
**Just Jochim Allwardt, geboren wurde Just in Stülow im Mai 1710 und getauft am 10.Mai 1710. Verstorben ist er am 27.Juni 1789 in Stülow.In Stülow arbeitete er als Schulze.<br />
**Jochen Christian Allwardt,geboren wurde Jochen am 28.Dezember 1738 in Stülow. Verstorben ist Jochen am 6.Januar 1795 in Stülow, und bestattet worden am 9.Januar 1795 in Steffenshagen.Jochen arbeitete in Stülow als Hauswirt und Schulze.<br />
*Peter Matthias Allwardt, geboren wurde Peter im April 1752 in Stülow und am 3.April 1752 in Steffenshagen getauft. Verstorben ist er in Stülow.In Stülow arbeitete er als Kossat.<br />
*Jochen Christian Allwardt, geboren wurde Jochen am 28.Dezember 1738 in Stülow. Verstorben ist Jochen am 6.Januar 1795 in Stülow und bestattet worden am 9.Januar 1795 in Steffenshagen.Jochen arbeitete in Stülow als Hauswirt und Schulze. <br />
*Hans Joachim Hinrich Allwardt, Joachim wurde im September 1771 in Stülow geboren und am 16.September 1771 in Steffenshagen getauft.Joachim arbeitete nach 1792 in Stülow als Knecht und nach 1819 in Stülow als Hauswirt und Schulze.<br />
*Hans Joachim Hinrich Allwardt Joachim wurde im September 1771 in Stülow geboren und am 16.September 1771 in Steffenshagen getauft.Joachim arbeitete nach 1792 in Stülow als Knecht und nach 1819 in Stülow als Hauswirt und Schulze.<br />
*Johann Joachim Allwardt, geboren wurde Johann am 14.Dezember 1801 in Stülow und am 16.Dezember 1801 in Steffenshagen getauft. Verstorben ist er in Stülow am 3.Oktober 1859.In Stülow arbeitete er als Hauswirt und nach 1819 arbeitete er in Stülow als Knecht.<br />
*Catharina Maria Allwardt, geboren wurde Maria am 23.Februar 1804 in Stülow und am 24.Februar 1804 in Steffenshagen getauft. Verstorben ist sie am 7.Dezember 1870. Nach 1819 arbeitete sie in Stülow als Mädchen.<br />
*Johann Peter Allwardt, geboren wurde Johann am 9.Dezember 1807 in Stülow und getauft am 10.Dezember 1807 in Steffenshagen. Verstorben ist Johann am 20.März 1808.<br />
*Anna Elisabeth Allwardt, geboren wurde Anna am 3.Januar 1810 in Stülow und am 4.Januar 1810 in Steffenshagen getauft.<br />
*Joachim Christian Heinrich Allwardt, geboren wurde Joachim am 18.April 1811 in Stülow und am 19.April 1811 in Steffenshagen getauft. Verstorben ist er am 3.Februar 1896. In Stülow arbeitete er als Arbeitsmann und in Glashagen als Büdner.<br />
*Johann Joachim Allwardt, geboren wurde Johann am 14.Dezember 1801 in Stülow und am 16.Dezember 1801 in Steffenshagen getauft. Verstorben ist er in Stülow am 3.Oktober 1859.In Stülow arbeitete er als Hauswirt und nach 1819 als Knecht. <br />
*Johann Joachim Christian Allwardt, geboren wurde Johann am 16.September 1829 in Stülow und getauft am 18.September 1829 in Steffenshagen. Verstorben ist er am 6.Juli 1869 in Stülow und bestattet worden am 9.Juli 1869 in Steffenshagen. Als Todesursache wurde „Brustwassersucht“ angegeben. In Stülow arbeitete er nach 1867 als Hauswirt (Gehöft Nr.5).<br />
*'''Joachim Christian Heinrich Allwardt''', geboren wurde Christian am 6.März 1832 in Stülow und am 8.März 1832 in Steffenshagen getauft. Verstorben ist er am 14.Oktober 1898 in Stülow und am 17.Oktober 1898 in Steffenshagen, bestattet worden. Er starb an „Herzleiden“. Nach 1865 arbeitete er in Doberan als Brennerknecht und nach 1869 in Stülow als Erbpächter (Gehöft Nr.5).<br />
*Heinrich Joachim Friedrich Martin Allwardt, geboren wurde Heinrich am 22.Mai 1841 in Stülow und am 24.Mai 1841 in Steffenshagen getauft.<br />
*Carl August Christian Allwardt, geboren wurde Carl in Stülow am 16.Februar 1854. Verstorben ist er am 21.Februar 1907 in Steinhagen, Satow, Mecklenburg-Schwerin und am 24.Februar 1907 in Satow bestattet worden. Nach 1867 arbeitete er in Stülow als Junge, als Büdner nach 1887 in Hohenfelde und nach 1888 arbeitete er in Steinhagen als Kossat (Gehöft Nr.1).<br />
*Nach 1869 wurde er als Erbpächter (Gehöft Nr.5) eingesetzt. Christian gründete eine andere Familie mit Louisa Dorothea Maria Daase .<br />
*Erbpachtvertrag von 1870 mit Christian Allwardt<br />
*Paul Christian Ludwig Allwardt, Paul wurde am 1875 am 5. Januar Stülow geboren. Er wurde nach 1898 in Stülow als Erbpächter (Gehöft Nr.5) eingesetzt. Seine Frau, Anna Catharina Wilhelmine Henriette Hagemeister,geboren am 8.September 1881 in Sievershagen, Mecklenburg-Schwerin wurde am 18.September 1881 Anna in Lambrechtshagen, Mecklenburg-Schwerin getauft. Paul und Anna haben am 28.April 1905 in Lambrechtshagen geheiratet. Anna ist 1963 in Stülow gestorben.<br />
*Kinder<br />
**Irma Ina Ella Karla Allwardt. Irma wurde am 30.Januar 1906 in Stülow geboren und am 1. Februar in Steffenshagen getauft.<br />
**Gertrud Alma Frieda Marie Allwardt. Gertrud wurde am 16.Februar 1909 in Stülow, Mecklenburg-Schwerin geboren und getauft am 14.März 1909 in Steffenshagen, Mecklenburg-Schwerin. Gertrud ist 1997 in Kühlungsborn gestorben.<br />
* Auszüge aus dem Geburtenregister der Kirche Steffenshagen<br />
<br />
<gallery widths="400px" heights="200px"><br />
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Datei:Kibu St144.jpg|1653<br />
Datei:Kibu St141.jpg|1658<br />
Datei:Kibu St137.jpg|1678<br />
Datei:Kibu St8.jpg|1683<br />
Datei:Kibu St101.jpg|1752<br />
Datei:Kibu St75.jpg|1792<br />
Datei:Kibu St60.jpg|1811<br />
Datei:Kibu St56.jpg|1815<br />
Datei:Kibu St35.jpg|1832<br />
Datei:Kibu St41.jpg|1832<br />
Datei:Kibu St27.jpg|1841<br />
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<br />
*Großvater von Erika Westendorf (Johann Reinke) war um 1850 Kuhjunge auf dem Hof (9 Taler pro Jahr)<br />
<br />
'''Auszug der Dorfchronik von Wittenbeck''' 1899 lief das Vergnügen bei einigen nicht reibungslos ab. Ausgegangen war das Ereignis von der Verlobung einer Büdnertochter in Klein Bollhagen. Es handelt sich um Frieda Sophia L.evetzow'.von der Büdnerei U im Fulgenweg, die am 13qMärz 1877 in Klein Bollhagen geboren wurde. Hier der Bericht eines Zeitzeugen von 1899. Am Morgen des 7ten Decembers 1899 ward unsere Gemeinde Steffenshagen durch die Trauerkunde, da ein Glied derselben, der Erbpächter Martin Christian Allwardt zu Stülow auf dem Kröpeliner Felde in nicht weiter Ferne von der Stadt schwer verwundet, besinnungslos aufgefunden sei, in groj3e Bestürzung versetzt. Am Nachmittage des 6ten Decembers hatte derselbe seine Verlobung mit der Büdnertochter Levetzow aus Klein Bollhagen gefeiert und war am Abend mit seiner Braut und deren Eltern nach Kröpelin gefahren, woselbst Jahrmarkt und ein Tanzvergnügen im Haaseschen Gasthause war, um an diesem Vergnügen teilzunehmen. An demselben hatten sich auch die Erbpächter Bull und Westendorf. sowie der Erbpächtersohn Stuhr aus Stülow und der Landmann Beese aus Elmenhorst beteiligt. Diese fünf Männer nun begaben sich um 3 Uhr Morgens zu Fuß auf den Weg nach Stülow. Als sie bei den Scheunen der Vorstadt von Kröpelin waren, begegneten ihnen zwei Männer, welche später als der Fuhrmann Heinrich Range, 20 Jahr alt und der Hausdiener Heinrich Levetzow, beide in Kröpelin wohnend, ermittelt wurden, Ersterer einen Handstock und Letzterer einen aufgespannten Regenschirm tragend. Der Erbpächfer Martin Allwardt nun, welcher allein hinten anging, geriet mit den beiden ihnen entgegenkommenden Leuten in Streit und lief zu seinen Freunden mit den Worten, sie sollten ihm Hilfe leisten. Jetzt standen die Erbpächter stille und schlugen mit Stöcken auf die angreifenden Verfolger, so dass ein allgemeiner Wirrwarr entstand. Nach einer Pause rief Range seinen Genossen zu, sie sollten die Messer ziehen. Als die Erbpächter diese Aufforderung des Range vernahmen, liefen sie fort von den beiden Angreifern und wurden ver- folgt. Auf der Flucht erhielt Bull einen Schlag mit einem Stocke und einen Messerstich oben in die rechte Brust. Die Verletzung war schwer und ist erst nach 2 bis 3 Wochen geheilt. Der Landmann Beese hatte sich an der Schlägerei nicht beteiligt, sondern an der Chaussee eine Strecke weiter gewartet. Nun kam Allwardt auf ihn zu und fragte ihn, warum er ihm keine Hilfe geleistet habe. Er blutete am Kopf. Während die Beiden an der Chaussee standen, kamen die drei Erbpächter gelaufen. Beese und Allwardt schlossen sich ihnen an. Allwardt als der letztere blieb zurück, dann kamen Range und Levetzow auf den Allwardt zu und fanden ihn um Boden liegend. Range forderte ihn auf sich zu erheben, und als solches geschah, versetzte Range dem Allwardt einige Schläge mit dem Stock über den Kopf. Die Erbpächter vermissten Allwardt und glaubten, er sei nach Hause gelaufen. Als sie ihn aber dort nicht fanden, begaben sie sich zu Wagen auf die Suche. Nach längerem Suchen fanden sie ihn auf dem Kröpeliner Felde auf dem Bauche liegend. Er blutete und war ohne Bewusstsein. Zunächst wurde er nun in eine Scheune und von dort in das Krankenhaus nach Kröpelin gebracht. Daselbst ist er, ohne das Bewusstsein wieder erlangt zu haben, am Abend des 7ten Dezembers gestorben. Die Leiche ward sodann von dem Krankenhause zu Kröpelin nach Stülow übergeführt und am 11ten Dezember von Stülow aus auf dem hiesigen Kirchhofe unter großer Beteiligung der Gemeinde. auch fremder Bekannten(r), beerdigt ... Er hat ein Alter von 27 Jahren 26 Tagen erreicht, und hatte seit dem Sommer des Jahres 1899 die Erbpachtstelle seines am 14ten October 1898 verstorbenen Vaters, des Erbpächters Joachim Christian Heinrich Allwardt zu Stülow im Besitz. Der Leichenrede zu Gd gelegte Text war Roem ZI (?) V33. Diese Angelegenheit ward am 15ten Maerz 19W vor dem Großherzoglichen Schwurgerichte in Güstrow verhandelt. Von diesem Gerichte wurde Range in eine Gefängnisstrafe von 3 Jahren und Levetzow in eine solche von 2 Monaten verurteilt(entnommen der Dorfchronik Wittenbeck)<br />
<br />
<gallery widths="200px" heights="200px"><br />
Datei:Bild 1 Hof 5.jpg|Paul und Anna Allwardt mit den Töchtern Gertrud und Irma<br />
Datei:Bild 2 Hof 5.jpg|Gertrud Allwardt (links) mit ihrer Schwester Irma und Erzieherin am Karpfenteich<br />
Datei:Bild 3 Hof 5.jpg|Hof Allwardt; links Irma und Gertrud mit Erzieherin<br />
Datei:Bild 4 Hof 5.jpg|<br />
Datei:Bild 5 Hof 5.jpg|<br />
Datei:Bild 6 Hof 5.jpg|Hochzeit von Irma Allwardt und Traugott Steusloff aus Bützow 1928<br />
Datei:Bild 7 Hof 5.jpg|Allwardts Frauen mit Federvieh<br />
Datei:Bild 8 Hof 5.jpg|Hofknechte<br />
Datei:Bild 9 Hof 5.jpg|Gertrud und Karl Westendorff(Hof 2)<br />
Datei:Bild 10 Hof 5.jpg|Allwardts mit Töchtern, Schwiegersöhnen und Karls Bruder Hans W. <br />
Datei:Bild 11 Hof 5.jpg|Allwardts im Ouellental<br />
Datei:Bild 12 Hof 5.jpg|Ansicht auf Nachbarhöfe 6 u. 8<br />
Datei:Bild 13 Hof 5.jpg|Böges Leiterwagen zum Erntedankfest in Bad Doberan um 1935<br />
Datei:Bild 14 Hof 5.jpg|Gertrud mit Mutter u. Schwester<br />
Datei:Bild 15 Hof 5.jpg|beim Naschen<br />
Datei:Bild 16 Hof 5.jpg|Karl Westendorff mit Frau Gertrud sowie deren Schwester Irma Steusloff mit Tochter<br />
</gallery><br />
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'''Böge'''<br />
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*Markus(1897) und Minna '''Böge'''(1903), geb. Hintz, aus Honigholz (Schleswig-Holstein)) 1937 Hof übernommen/Besonderheiten aus dem Notarvertrag: Vertrag sollte mit dem Kreisbauernführer besprochen werden/Makler Otto Tiedtke aus Stülow/Verkauf von 120 Morgen = ca. 30 ha Land/nicht mitverkauft z. B. ein Stuhlwagen, 5 Gänse, 19 Küken, 10 Pf. Karpfen aus dem Karpfenteich/ Kaufpreis 64.000 RM, dar. 20.00 RM für Inventar und Erntevorräte/ Käufer tritt in die Meierei- und Elektrizitätsgenossenschaft ein, nicht aber in die Bullengenossenschaft <br />
*Herdbuchherde aus Schleswig-Holstein mitgebracht (1. Herdbuchherde in Stülow)<br />
*Max(1927), Kurt(1928) und Rudolf Böge(1936) 1938 aus Honigholz gekommen<br />
*Gesa Böge, verh. Jensen, 1939 in Stülow geboren, erzählt, dass Rudolf am 08.08.1938 im Waschteich ertrunken ist. Mutter Minna hat diesen Schicksalsschlag nie verwunden. <br />
*Kurt ging wie Jochen Bull aufs Gymnasium in Bad Doberan. Max, der Bauer werden sollte, besuchte die Volksschule in Bad Doberan, anschließend die Handelsschule in Rostock. Kurt und Max waren mit Erich Kühlewind (Hof 3/Ziegelei) und Jochen Bull(Hof 9)befreundet. <br />
*Nach dem Krieg entging Markus Böge nur knapp der Gefangennahme durch die Sowjetarmee. Zu verdanken hatte er dies Irene Bull, die Gespräche mit den Russen geschickt dolmetschte. <br />
*Sept. 1955 flüchteten Markus, Minna und Gesa Böge nach West-Berlin ; Marcus wurde gefasst und zu 7 Jahren Haft verurteilt (Republikflucht/Devisenvergehen); hat fast 5 Jahre abgesessen/Frauen waren in einem anderen Waggon und kamen durch<br />
*Max Böge 1955 verhaftet und wegen angeblicher Spionagetätigkeit (u. a. Besuch der Grünen Woche) zu 8 Jahren Gefängnis verurteilt(67 Monate in Haft) /Druck wegen LPG- Eintritt/Schauprozess in Rostock mit 21 Beteiligten/nach Entlassung geheiratet (geb. Jürß aus Bartenshagen) und im Juli 1961 über Bad Schandau in den Westen gegangen<br />
*Traktor (Cormick), Siehe Foto<br />
*1954: 37,92/1958: 35,42 ha LN (weitere Angaben zu Flächen und Tieren liegen vor)<br />
*Rechtsträgerwechsel zur LPG von 1956 (nach illegaler Übersiedlung in die BRD 1955) <br />
*Schätzurkunde 1956 des Vermögens bei Übernahme durch die LPG<br />
*Heute sind nur noch das Wohnhaus mit Stall(1909 gebaut) und Teile des Pferdestalles vorhanden. Das ehemalige Gehöft gehört jetzt der Familie Wurl.<br />
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Datei:Bild 17 Hof 5.jpg|Markus B. 1940 mit Traktor Cormick<br />
Datei:Bild 18 Hof 5.jpg|Minna und Tochter Gesa 1948<br />
Datei:Bild 19 Hof 5.jpg|Kurt, Gesa und Max <br />
Datei:Bild 21 Hof 5.jpg|Markus B. mit Motorrad<br />
Datei:Bild 22 Hof 5.jpg|Markus und Max B.<br />
Datei:Bild 23 Hof 5.jpg|Wohn- und Stallgebäude(Südwestansicht)<br />
Datei:Bild 24 Hof 5.jpg|Markus, Minna und Gesa <br />
Datei:Bild 25 Hof 5.jpg|Max B.<br />
Datei:Bild 26 Hof 5.jpg|Wohnhaus(Ostansicht) <br />
Datei:Bild 27 Hof 5.jpg|Wohnkaten<br />
Datei:Bild 28 Hof 5.jpg|Erntezeit(Max Fietze u. Dorothea Krause)<br />
Datei:Bild 29 Hof 5.jpg|Max Fietze<br />
Datei:Bild 32 Hof 5.jpg|Hof heute<br />
Datei:Bild 33 Hof 5.jpg|<br />
</gallery><br />
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'''Hof 6'''<br />
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*Hanß '''UTESCH''' ( vor 1605- vor 1655)<br />
*Sohn Hans Utesch (1618-1672) heiratete Thrien Vick(1637-1698) aus Stülow am 11. Oktober 1655 <br />
*Sohn Clauß Utesch(1665-1729) heiratete Thrin Bull(1662-1729) am 25. Oktober 1688, Clauß arbeitete 1704 in Stülow als Kossate<br />
<br />
<gallery widths="400px" heights="200px"><br />
Datei:Stammbaum Clauss Utesch.jpg|<br />
Datei:Stammbaum Cl. Utesch 1.jpg|<br />
Datei:Stammbaum Cl. Utesch 2.jpg|<br />
</gallery><br />
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<gallery widths="400px" heights="200px"><br />
Datei:Stammbaum Trin Bull.jpg|<br />
Datei:Trin Bull 1.jpg|<br />
Datei:Trin Bull 2.jpg|<br />
Datei:Trin Bull 3.jpg|<br />
</gallery><br />
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*Sohn Hans Utes(1699-1754) heiratete am 13. November 1722 Liesche Christina Rieck(1701-1745) aus Bastorf<br />
*Jochen Utesch(1726-1771) arbeitete in Brodhagen als Einlieger und in Stülow als Bauer. Er heiratete 1753 Anna Catharina Bull(1723 in Stülow geb.)Jochen und Anna haben am 9.November 1753 in geheiratet. <br />
*Sohn Hans Jochen Utesch(1757-1837) arbeitete 1788 in Stülow als Knecht, 1792/1796 in Stülow als Kossate, 1800/1815 in Stülow als Hauswirth, 1819/1837 in Stülow als Altentheiler. Er heiratete 1787 Margareta Elisabeth Matteifs(1762-1833) aus Stülow.<br />
*Sohn Johann Christian Utesch(1800-1870) wurde am 19. März 1815 in Steffenshagen konfirmiert. Er arbeitete 1818/1870 in Stülow als Hauswirth (1818-1861) und Altentheiler (1870). Er wurde 1819 in Stülow (Hauswirth) in einer Volkszählung erfasst. Johann heiratete 1818 Engel Maria Starck(1801-1876) aus Stülow.<br />
<br />
* Auszüge aus dem Geburtenregister der Kirche Steffenshagen<br />
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<gallery widths="400px" heights="200px"><br />
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Datei:Kibu St143.jpg|1655<br />
Datei:Kibu St134.jpg|1689<br />
Datei:Kibu St115.jpg|1730<br />
Datei:Kibu St114.jpg|1732<br />
Datei:Kibu St105.jpg|1747<br />
Datei:Kibu St98.jpg|1753<br />
Datei:Kibu St96.jpg|1755<br />
Datei:Kibu St95.jpg|1757<br />
Datei:Kibu St91.jpg|1767<br />
Datei:Kibu St82.jpg|1780<br />
Datei:Kibu St80.jpg|1782<br />
Datei:Kibu St70.jpg|1798<br />
Datei:Kibu St42.jpg|1830<br />
</gallery><br />
*Engel Maria Elisa Utesch(1822 -1899). Engel war 1861 in Stülow als Gehöftserbin beschäftigt. Engel heiratete 1861 Johann Friedrich Albrecht '''Magnus Haase'''(1836 in Evershagen geb.). Johann arbeitete 1860 in Stülow als Knecht. Er arbeite 1861/1877 in Stülow als Hauswirth/ Erbpächter.<br />
*Erbpachtcontract mit Fritz Haase vom 19. Februar 1872 über 28 ha, 56 a, 55 m². Er wurde 1900 in Stülow, DA Doberan (Erbpachtgehöft Nr. 6, Altentheiler) in einer Volkszählung erfasst. Lt. Frau Vikene war er Schäfer in Glashagen. Daher galt diese Verbindung lange als nicht standesgemäß.<br />
*Tochter Marie Magdalene Caroline Louise Haase(1862 geb., 1928 gest.) Marie wurde am 25. März 1877 in Steffenshagen konfirmiert. Sie wurde 1900 in Stülow, DA Doberan (Erbpachtgehöft Nr. 6) in einer Volkszählung erfasst.<br />
[[Datei:VZ_Marie_Westendorff.jpg]]<br />
*MARIE heiratete '''HEINRICH Carl Johann WESTENDORFF Sohn von Johann Peter WESTENDORFF''' (vom Hof 2 /Bruder von Johann W. ) und Sophia Joachime ANNA REINCKE. HEINRICH wurde am 28. Juli 1857 in Stülow, Mecklenburg-Schwerin geboren. Er erhielt am 2. August 1857 in Steffenshagen die Kleinkindtaufe. Er starb nach 1907 (um 1920). HEINRICH wurde 1867 und 1900 in Stülow, DA Doberan in einer Volkszählung erfasst.<br />
[[Datei:VZ_Heinrich_Westendorff.jpg]]<br />
<br />
*Er arbeitete 1903/1907 in Stülow als Schulze und Erbpächter. Sie hatten die folgenden Kinder: <br />
*'''FRIEDRICH Albrecht Franz Magnus WESTENDORFF''' wurde am 10. April 1889 in Stülow, Mecklenburg-Schwerin geboren (10 Tage älter als – nicht wie – Hitler). Er erhielt am 26. April 1889 in Steffenshagen die Kleinkindtaufe. Er starb nach 1903 (1939) an den Folgen einer Kriegsverletzung. FRIEDRICH wurde 1900 in Stülow, DA Doberan (Erbpachtgehöft Nr. 6) in einer Volkszählung erfasst.<br />
[[Datei:VZ_Friedrich_Westendorff.jpg]]<br />
* Er wurde am 5. April 1903 in Steffenshagen konfirmiert. <br />
*HANS Ewald Carl Joachim WESTENDORFF wurde am 31. Januar 1892 in Stülow, Mecklenburg-Schwerin geboren. Er erhielt am 21. Februar 1892 in Steffenshagen die Kleinkindtaufe. HANS wurde 1900 in Stülow, DA Doberan (Erbpachtgehöft Nr. 6) in einer Volkszählung erfasst.<br />
[[Datei:VZ_Hans_Westendorff.jpg]]<br />
* Er wurde am 24. März 1907 in Steffenshagen konfirmiert. Er arbeitete 1922 in Rostock als Ingenieur. HANS heiratete Marie Anna Johanna Pauline GRIMNITZ? Tochter von Johann AUGUST Joachim Heinrich GRIMNITZ und Dorothea Christine Sophie Johanna BRANDT am 4. Juni 1922 in Lichtenhagen, Mecklenburg-Schwerin. Marie wurde am 29. März 1895 in Elmenhorst (RA), Mecklenburg-Schwerin geboren. Sie erhielt am 5. Mai 1895 in Lichtenhagen die Kleinkindtaufe.<br />
*'''Annemarie Westendorff''' (geb. Böckmann) seit 1922 aus Klein Sein zugezogen(Friedrich W. geheiratet) führt den Hof nach dem Tod ihres Mannes 1939 alleine weiter.<br />
*Anerkennungsurkunde für den Hoferwerber Friedrich Westendorff vom 25. Juli 1930(Eintragung ins Grundbuch am 27.Oktober 1930)Hofbesitzerin Marie Westendorf, geb. Haase war am 5. April 1928 gestorben, Sohn Friedrich ist Anerbe(LHA Schwerin)<br />
*Lt. Güteradressbuch von 1928 werden die Höfe 6 und 7 unter Heinrich Starck, Inhaber Friedrich Westendorff aufgeführt. Die Höfe 6 und 7 wurden gemeinsam bewirtschaftet. Den Katen neben dem Krug hat Friedrich W. auf dem von Karl W. erworbenem Grundstück für Hofangestellte gebaut (1939 fertig, 1939-1940 Baugenehmigung zum Neubau eines Landarbeiterdoppelwohnhauses mit Stallgebäude für Friedrich Westendorff/Hufe 6 <br />
*W. Schulmeister erinnert sich, dass auf dem Boden eine archäologische Steinsammlung des Herzogs gelagert wurde. Traktor und mehrere Klaviere Zeichen für Wohlstand nach dem Krieg<br />
*Annemarie W. wurde eingesperrt, weil sie heimlich nachts im Keller schlachten ließ(4-5 Mon./ nach Amnestie entlassen). <br />
*Anke Schellin, geb. Uhlenbrook erinnert sich, dass bei einer Hausdurchsuchung größere Mengen Fleisch- und Wurstkonserven gefunden wurden, wovon Uhlenbrooks durch die Ermittler einen Anteil als kinderreiche Familie erhielten.<br />
*Horst Fietze erinnert sich, dass um 1950 ein Lanz Bulldog für die Bewirtschaftung der Höfe VI und VII eingesetzt wurde. Er hatte auch miterlebt, wie der Bulldog es vom Hof nur bis zur Dorfstraße schaffte. Er musste von einem Pferdegespann abgeschleppt werden. <br />
*Annemarie Westendorff ging 1953 (vor dem 17.Juni) in den Westen und wurde daraufhin enteignet. <br />
*Erbengemeinschaft Schröder(?), Hans-Albrecht Garbe (Sohn von Marie Garbe), Winzerstr. 158,80797 München, Elisabeth Vikene, Hartweg 1c, 79790 Küssaberg-Rheinheim stellten nach 1990 Anträge zur Rückübertragung des enteigneten Vermögens. Im Rahmen des Bodenordnungsverfahrens wurden Ausgleichsflächen im Austausch für die komplette Bebauung des ehemaligen Hofgrundstückes mit Eigenheimen zur Verfügung gestellt.<br />
*Die Wirtschaftsfläche betrug 28 ha (weitere Flächen wurden vom Hof Baade aus Reddelich dazugepachtet).<br />
*Verwandtschaft zu Karl '''Westendorff''' vom Hof 2 (Großväter waren Brüder)<br />
*Marie Garbe (geb. Westendorff) 1923 geb., 1951 gest.<br />
*Charlotte W. (1924 - ?) war Sekretärin auf Gütern, nach dem Krieg im Gemeindebüro (BM Kuhlmann) und in Hamburg.<br />
*Elisabeth Vikene (Tochter von Annemarie Westendorff, 1930 geb.)<br />
<br />
<gallery widths="200px" heights="200px"><br />
Datei:Bild 1 Hof 6.jpg|Marie Magdalene Caroline Louise Haase<br />
Datei:Bild 2 Hof 6.jpg|Heinrich Westendorff<br />
Datei:Bild 3 Hof 6.jpg|Ausweiskarte von Heinrich W. <br />
Datei:Bild 4 Hof 6.jpg|Hans und Friedrich Westendorff<br />
Datei:Bild 5 Hof 6.jpg|Marie mit ihren Söhnen Friedrich und Hans 1917 in Sankt Gallen<br />
Datei:Bild 6 Hof 6.jpg|Friedrich (Mitte) mit Kameraden zum Ende des 1. Weltkrieges 1917<br />
Datei:Bild 7 Hof 6.jpg|Friedrich Westendorff<br />
Datei:Bild 8 Hof 6.jpg|Hochzeit von Friedrich und Annemarie Westendorff, geb. Böckmann<br />
Datei:Bild 9 Hof 6.jpg|Annemarie Westendorff mit etwa 70 <br />
Datei:Bild 10 Hof 6.jpg|Hochzeit von Marie (Garbe) 1949 <br />
Datei:Bild 11 Hof 6.jpg|Hochzeit von Charlotte (Schröder) 1949<br />
Datei:Bild 12 Hof 6.jpg|Erntedankfest um 1935 in Bad Doberan (Familie Friedrich Westendorff, Erika Frehse, Paul Schulmeister)<br />
Datei:Bild 13 Hof 6.jpg|Hofstelle<br />
Datei:Bild 14 Hof 6.jpg|Hofstelle<br />
Datei:Bild 15 Hof 6.jpg|Hofstelle<br />
Datei:Vikene2.PNG<br />
</gallery><br />
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'''Hof 7'''<br />
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*'''Chim STARCKE''' wurde vor 1581 geboren. Chim '''Starck'''Ist auch als Jochim bekannt. Geboren wurde Chim ungefähr 1609 in Stülow. Verstorben ist er im Juli 1670 in Stülow und bestattet worden am 11.Juli 1670 in Steffenshagen. In Stülow arbeitete er zwischen 1650 und 1670 als Baumann. Chim und Grete haben 1650 in Steffenshagen geheiratet.Grete wurde ungefähr 1625 geboren. Verstorben ist Grete im November 1685 in Stülow und bestattet worden am 20.November 1685 in Steffenshagen.<br />
*Sohn Jochim STARCKE wurde 1654 in Stülow geboren. Er starb im Juni 1730 in Stülow. Er wurde am 10. Juni 1730 in Steffenshagen bestattet. Er heiratete Margareta MÖLLER am 12. November 1685 in Steffenshagen. (Weitere Eheschließungen: Margreta Jürges)<br />
*Margareta MÖLLER wurde ungefähr 1662 in Diedrichshagen bei Kröpelin, Mecklenburg-Schwerin geboren. Sie starb 1692 in Stülow. Sie wurde 1692 in Steffenshagen bestattet. Sie heiratete Jochim STARCKE am 12. November 1685 in Steffenshagen. <br />
*Sohn Jochim STARCK wurde im Mai 1689 in Stülow geboren. Er erhielt am 12. Mai 1689 in Steffenshagen die Kleinkindtaufe. Er starb im Februar 1763 in Stülow. Er wurde am 22. Februar 1763 in Steffenshagen bestattet. Er heiratete Liesebeth RIEFE am 22. November 1720 in Steffenshagen. (Weitere Eheschließungen: Anna Finck)<br />
*Liesebeth RIEFE "Liesche" wurde im Juli 1695 in Ivendorf, Mecklenburg-Schwerin geboren. Sie erhielt am 30. Juli 1695 in Parkentin die Kleinkindtaufe. Sie starb im August 1723 in Stülow. Die Todesursache war "in der Geburt nebst dem Kinde gestorben". Sie wurde am 17. August 1723 in Steffenshagen bestattet. Sie heiratete Jochim STARCK am 22. November 1720 in Steffenshagen. <br />
*Clas STARCK wurde im November 1721 in Stülow geboren. Er erhielt am 26. November 1721 in Steffenshagen die Kleinkindtaufe. Er starb nach 1792. Er heiratete Margreth FAHRENHEIM am 11. Juli 1749 in Steffenshagen. Margreth FAHRENHEIM wurde im April 1731 in Stülow geboren. Sie erhielt am 19. April 1731 in Steffenshagen die Kleinkindtaufe. Sie starb nach 1792. Sie heiratete Clas STARCK am 11. Juli 1749 in Steffenshagen. <br />
*JOHANN Nieclas STARCK wurde im Oktober 1755 in Stülow geboren. Er erhielt am 31. Oktober 1755 in Steffenshagen die Kleinkindtaufe. Er starb am 18. Mai 1826 in Stülow. Die Todesursache war "Altersschwäche". Er wurde am 21. Mai 1826 in Steffenshagen bestattet. Er heiratete ENGEL Maria BULL am 15. Oktober 1778 in Steffenshagen. (Weitere Eheschließungen: Ann Marick Masch)<br />
*ENGEL Maria BULL wurde im Mai 1756 in Stülow geboren. Sie erhielt am 18. Mai 1756 in Steffenshagen die Kleinkindtaufe. Sie starb am 11. August 1797 in Stülow. Die Todesursache war "Faulfieber". Sie wurde am 13. August 1797 in Steffenshagen bestattet. Sie heiratete JOHANN Nieclas STARCK am 15. Oktober 1778 in Steffenshagen. <br />
*Johann JOCHIM Hinrich STARCK wurde im November 1780 in Stülow geboren. Er erhielt am 11. November 1780 in Steffenshagen die Kleinkindtaufe. Er starb am 25. September 1852 in Stülow. Die Todesursache war "Ruhr". Er wurde am 29. September 1852 in Steffenshagen bestattet. Johann arbeitete 1819/1845 in Stülow als Hauswirth. Johann heiratete Magdalena Dorothea ELISABETH UTESCH Tochter von HANS Jochen UTESCH und MARGARETA Elisabeth MATTHEIFS am 20. November 1818 in Steffenshagen. Magdalena wurde am 11. August 1796 in Stülow geboren. Sie erhielt am 12. August 1796 in Steffenshagen die Kleinkindtaufe. Sie starb am 18. November 1866 in Stülow. Sie wurde am 22. November 1866 in Steffenshagen bestattet. Magdalena wurde am 7. April 1811 in Steffenshagen konfirmiert. <br />
*JOHANN Heinrich Christian STARCK wurde am 6. August 1830 in Stülow geboren. Er erhielt am 7. August 1830 in Steffenshagen die Kleinkindtaufe. Er starb am 1. September 1892 in Stülow. Die Todesursache war "Schlagfluß". Er wurde am 4. September 1892 in Steffenshagen bestattet. Er heiratete LOUISA Friederica Anna Christina BORGWEDEL am 18. November 1859 in Alt Gaarz, Mecklenburg-Schwerin. LOUISA Friederica Anna Christina BORGWEDEL wurde am 31. März 1833 in Wendelstorf, Mecklenburg-Schwerin geboren. Sie erhielt am 3. April 1833 in Alt Gaarz die Kleinkindtaufe. Sie starb am 29. November 1902 in Stülow. Die Todesursache war "Wassersucht". Sie wurde am 2. Dezember 1902 in Steffenshagen bestattet. Sie heiratete JOHANN Heinrich Christian STARCK am 18. November 1859 in Alt Gaarz. <br />
*'''HEINRICH Carl Christian Martin STARCK''' wurde am 12. Dezember 1862 in Stülow geboren. Er erhielt am 26. Dezember 1862 in Steffenshagen die Kleinkindtaufe. Er starb am 8. März 1938 in Stülow. Er wurde am 11. März 1938 in Steffenshagen bestattet. HEINRICH wurde 1867 in Stülow, DA Doberan in einer Volkszählung erfasst. Er arbeitete 1888 in Stülow als Erbpächtersohn. Er arbeitete 1938 in Stülow als Bauer. HEINRICH heiratete Lisette Sophie Joachime BULL Tochter von Johann HEINRICH Christian BULL und CATHARINA Maria STEUSLOFF am 16. November 1888 in Steffenshagen. Lisette wurde am 2. März 1860 in Stülow geboren. Sie erhielt am 11. März 1860 in Steffenshagen die Kleinkindtaufe.<br />
*Erbpachtvertrag mit Johann Starck vom 30. März 1872: 28 ha, 46 a, 60 m²<br />
*1891 waren …Stark und 1913 H. Starck im Gemeindevorstand<br />
*Lt. Güteradressbuch von 1928 werden die Höfe 6 und 7 unter Heinrich Starck, Inhaber Friedrich Westendorff aufgeführt. Frau Vikene erinnert sich, dass der Hof schon lange an Westendorffs verpachtet wurde, ehe vermutlich nach 1945 der Verkauf durch die Erbengemeinschaft Starck an Annemarie Westendorff erfolgt ist.<br />
*Schreiben vom Amt Rostock ans Ministerium Schwerin vom 13.10.1930: Antrag Friedrich Westendorffs auf Zustimmung der Verpachtung von nr. 7 an ihn und gemeinschaftlicher Bewirtschaftung mit Hof Nr. 6(Hof 7 war bereits von 1920 - 28 an ihn verpachtet sowie von 1928-1936)<br />
*Friedrich Westendorff beklagt sich beim Ministerium in einem Schreiben um 1930, dass er jährlich 150 RM an den Hof 7 zahlen muß.Begründet wird das damit, dass Heinrich Starck über 70 und kriegsversehrt sei. Gegen 70 RM Gebühr wurden die Zahlungen erlassen.<br />
*Das Wohnhaus wurde um 1900 gebaut<br />
*Heute existiert nur noch das Wohnhaus und Nebengebäude, in dem Obermüllers wohnen.<br />
*In der ehemaligen Scheune wurden bis in die 70-iger Jahre Kälber gehalten. Nach einem Brand wurde das Gebäude abgerissen.<br />
<gallery widths="200px" heights="200px"><br />
Datei:Bild 1 Hof 7.jpg|Lisette Sophie Starck(2. v. links) mit Verwandten<br />
Datei:Bild 2 Hof 7.jpg|Scheune Hof 7<br />
Datei:Bild 3 Hof 7.jpg|Wohnhaus<br />
Datei:Bild 4 Hof 7.jpg|Viehhaus<br />
</gallery><br />
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<br />
'''Hof 8'''<br />
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*Christoph Heinrich Christian '''Sass''' Geboren wurde Christoph in Stülow, Mecklenburg-Schwerin. Nach 1888 arbeitete Christoph in Stülow als Erbpächter.<br />
*Erbpachtvertrag vom 12. Juli 1883 mit Christoph Saß: 29 ha, 30 a, 67 m²<br />
*Henrike Sophie Johanna Ramm.Geboren wurde Henrike am 8.Februar 1868 in Börgerende, Mecklenburg-Schwerin. Am 2.April 1882 wurde sie in Rethwisch, Mecklenburg-Schwerin konfirmiert. Christoph und Henrike haben am 20.April 1888 in Rethwisch, Mecklenburg-Schwerin geheiratet.<br />
*Marie Sophi Sass(Hauswirttochter aus Stülow) heiratete 1810 den Großvater von Heinrich Garbe(Verfasser der Chronik Garbe Steffenshagen)<br />
*1885 Saß? (Gemeinderat)<br />
*Johann Voß 1866 geb.(gest. 1896)<br />
*H. Voß 1888 geb. (Sohn?)<br />
*Schreiben des Amtes Rostock vom 7. Januar 1919 zur Abtrennung von 1119 m² zum Straßenbau und Zuerkennung von 12 m² Unland.<br />
*'''Heinrich Maaß''' 1921 aus Obersteffenshagen zugezogen/eingeheiratet, '''Käte Maaß''', geb. Voß 1899 geb.<br />
*Anerkennungsurkunde im LHA vom 8. Januar 1931: Übertragung Hof auf Käte Maß , geb. Saß, als Anerbin, nach dem Tod von Christoph Saß am 5. März 1930/ Eintragung im Grundbuch am 22. Januar 1931(Wert 40.000 RM, dav. 20.000 RM Inventar<br />
*Zeitzeugen berichten, dass Bauer Maaß zwar den besten Boden in Stülow besaß, aber ein schlechter Wirtschafter war (Indiz dafür, dass Käte Maaß Blumen in Rostock verkaufen musste); am 15.06.1951 Aussprache im Gemeinderat wegen schlechten Wirtschaftens <br />
*Ein Zeitzeuge berichtet, dass Käte Maaß sich verbrannt hat, bei dem Versuch ein Kleid, welches sie angezogen hatte, am Körper zu bügeln. Heinrich Maaß musste extra anspannen und nach Doberan fahren, um eine Thermoskanne voll Bohnenkaffee zu kaufen.<br />
*Fam. Maaß 1953 in die BRD übergesiedelt(Heinrich sen., Käte sowie Heinrich jun. mit Frau Rappia und gemeinsamen Kind)<br />
*1958 Betriebsfläche mit 28,17 ha angegeben<br />
*Für 2 Monate vor dem 17.Juni war die Familie von Günter Garbe aus Niedersteffenshagen in Stülow auf dem Hof untergebracht, weil sein Vater enteignet werden sollte. In dieser Zeit arbeitete Günter Garbe auf dem Hof Tremp. Dies war die Zeit, als Otto Tremp in den Westen gegangen war. <br />
*Auch Familie von Paul Brügge aus Retschow wurde für kurze Zeit vom Hof vertrieben und war in dieser Zeit auf der Hofstelle Maaß<br />
*Erster Hof, der von dem ÖLB übernommen(Siehe unter Kollektivierung der Landwirtschaft). H.Schuldt von der Häuslerei 1 fütterte nach der Übersiedlung auf dem verwahrlostem Hof 1Pferd und 3-4 Kühe, die zur Notschlachtung gebracht wurden. Die Stülower brachten die Ernte ein und droschen das Getreide.<br />
*Bis in die 60-iger Jahre gab es als einziges Gebäude dieses Hofes nur noch die Scheune.<br />
*Heute ist die ehemalige Hoffläche vollständig mit Eigenheimen bebaut.<br />
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'''Hof 9'''<br />
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*Achim BULLE ? wurde vor 1553 geboren. Achim arbeitete 1557/1603 in Stülow als Baumann. <br />
*Chim BULLE ? (Achim ) wurde vor 1579 geboren. Chim arbeitete 1604/1624 in Stülow als Koßate.<br />
*Chim BULL "Jochim '''Bulle'''" (Chim , Achim ) wurde 1618 in Stülow, Mecklenburg-Schwerin geboren. Er starb im Oktober 1700 in Stülow. Er wurde am 3. Oktober 1700 in Steffenshagen (82 Jahre) bestattet. Chim arbeitete 1641/1681 in Stülow als Baumann. <br />
*Chim heiratete Trin SCHWARCK "Trine Evers (bei der Kontribution 1656)" vor 1646 (1). Trin wurde vor 1624 geboren. Sie starb im März 1677 in Stülow. Sie wurde am 14. März 1677 in Steffenshagen bestattet. Hans BULLE war der Sohn von Chim und Trin.<br />
*Chim wurde vor 1625 geboren. Er starb im Mai 1691 in Stülow, Mecklenburg-Schwerin. Er wurde am 13. Mai 1691 in Steffenshagen bestattet. Chim arbeitete 1660/1691 in Stülow als '''Baumann'''. <br />
*Jochim arbeitete in Stülow als '''Weber'''. <br />
*14.10.1681 Chim Bulle in Stülow übergibt seine Stätte dem Sohn Hanß Bulle, Kinder: Anna, Liese, Trine, Grete, Engel, Jochim *18.11.1684 Chim Bulle, Altentheiler in Stülow, hatte seine Baustätte 40 Jahre bewohnt und dann dem Sohn Hanß abgetreten. Chim heiratete Cathrina MÖLLER am 18. Februar 1680 in Steffenshagen, Mecklenburg-Schwerin (2). Cathrina starb im Mai 1695 in Stülow. Sie wurde am 7. Mai 1695 in Steffenshagen bestattet<br />
*Der Vater von diesem Jochim Bulle war wahrscheinlich Chim Bulle, Kossat in Stülow ab 1604 (damals zuerst in der Universitätsrechnung), genannt bei der Kontribution 1625. Dessen Vater wiederum war Achim Bulle, Baumann und Kossat in Stülow, genannt in den Universitätsrechnungen 1557 und 1585 bis 1603. Daneben gab es ab 1592 einen Kossaten Chim Bulle in Reddelich.<br />
''Quelle: Dr. Christian Rothe''<br />
*Hans BULLE (Chim BULL , Chim , Achim ) wurde 1646 in Stülow geboren. Er starb im Mai 1731 in Stülow. Er wurde am 23. Mai 1731 in Steffenshagen (nach gehaltener Leichenpredigt) bestattet. Hans arbeitete 1681/1717 in Stülow als Baumann. Hans heiratete Abel MÖLLER am 4. November 1681 in Steffenshagen, Mecklenburg-Schwerin (1). Abel starb im Juni 1686 in Stülow. Sie wurde am 16. Juni 1686 in Steffenshagen bestattet. Sie hatten die folgenden Kinder: Jochim Bulle<br />
*Hans heiratete Maria UTESCH Tochter von Hans UTESCH und Thrien VICK am 18. November 1686 in Steffenshagen, Mecklenburg-Schwerin (2). Maria wurde im April 1663 in Stülow, Mecklenburg-Schwerin geboren. Sie erhielt am 21. April 1663 in Steffenshagen die Kleinkindtaufe. Sie starb im Juli 1743 in Stülow. Sie wurde am 18. Juli 1743 in Steffenshagen (nach erhaltener Leichenpredigt) bestattet. <br />
*Sohn Hans '''BULL''' wurde im August 1687 in Stülow geboren. Er erhielt am 28. August 1687 in Steffenshagen die Kleinkindtaufe. Er starb nach 1753. Er heiratete Maria STARCK am 19. November 1717. (Weitere Eheschließungen: Gret Trempe)<br />
*Maria STARCK wurde im November 1694 in Stülow geboren. Sie erhielt am 18. November 1694 in Steffenshagen die Kleinkindtaufe. Sie starb im Oktober 1751 in Stülow, Mecklenburg-Schwerin. Sie wurde am 8. Oktober 1751 in Steffenshagen (nach gehaltener Leichenpredigt) bestattet. Sie heiratete Hans BULL am 19. November 1717 in Steffenshagen, Mecklenburg-Schwerin. <br />
*JOACHIM Hinrich BULL [Eltern] wurde im Oktober 1718 in Stülow geboren. Er erhielt am 17. Oktober 1718 in Steffenshagen die Kleinkindtaufe. Er starb vor 1792. JOACHIM arbeitete 1751 in Stülow als Knecht beim Vater. Er arbeitete 1753 in Stülow als Hauswirth. Er starb vor 1792. Er heiratete MARIA Margretha MATTHEIFS am 27. Oktober 1752 in Steffenshagen. MARIA Margretha MATTHEIFS [Eltern] "Mari" wurde im Dezember 1728 in Brodhagen, Mecklenburg-Schwerin geboren. Sie erhielt am 19. Dezember 1728 in Steffenshagen die Kleinkindtaufe. Sie starb nach 1792. Sie heiratete JOACHIM Hinrich BULL am 27. Oktober 1752 in Steffenshagen. <br />
*Sohn Hans HINRICH BULL wurde im Dezember 1753 in Stülow geboren. Er erhielt am 5. Dezember 1753 in Steffenshagen die Kleinkindtaufe. Er starb am 25. Februar 1837 in Stülow. Die Todesursache war "Altersschwäche". Er wurde am 1. März 1837 in Steffenshagen bestattet. Er heiratete ANNA Elisabeth STARCK am 23. Oktober 1778 in Steffenshagen. ANNA Elisabeth STARCK wurde im August 1758 in Stülow geboren. Sie erhielt am 28. August 1758 in Steffenshagen die Kleinkindtaufe. Sie starb am 17. März 1832 in Stülow. Die Todesursache war "Asthma". Sie wurde am 20. März 1832 in Steffenshagen bestattet. Sie heiratete Hans HINRICH BULL am 23. Oktober 1778 in Steffenshagen, Mecklenburg-Schwerin. <br />
*Sohn JOHANN Joachim Heinrich BULL wurde am 15. September 1784 in Stülow geboren. Er erhielt am 15. September 1784 in Steffenshagen die Kleinkindtaufe. Er starb am 31. Januar 1875 in Stülow. Die Todesursache war "Altersschwäche". Er wurde am 4. Februar 1875 in Steffenshagen bestattet. Er heiratete ANNA Catharina Margaretha FRAHM am 9. November 1810 in Steffenshagen. ANNA Catharina Margaretha FRAHM wurde am 6. Dezember 1787 in Nieder Steffenshagen geboren. Sie erhielt am 8. Dezember 1787 in Steffenshagen die Kleinkindtaufe. Sie starb vor 1875. Sie heiratete JOHANN Joachim Heinrich BULL am 9. November 1810 in Steffenshagen, Mecklenburg-Schwerin. <br />
*Sohn Johann HEINRICH Christian BULL wurde am 29. April 1814 in Stülow geboren. Er erhielt am 1. Mai 1814 in Steffenshagen die Kleinkindtaufe. Er starb am 15. Mai 1888 in Stülow. Er wurde im Mai 1888 in Steffenshagen bestattet. Er heiratete CATHARINA Maria STEUSLOFF am 24. November 1854 in Steffenshagen. CATHARINA Maria STEUSLOFF wurde am 23. April 1822 in Ivendorf, Mecklenburg-Schwerin geboren. Sie erhielt am 23. April 1822 in Parkentin die Kleinkindtaufe. Sie starb am 11. April 1890 in Stülow. Sie wurde im April 1890 in Steffenshagen bestattet. Sie heiratete Johann HEINRICH Christian BULL am 24. November 1854 in Steffenshagen.<br />
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* Auszüge aus dem Geburtenregister der Kirche Steffenshagen<br />
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<gallery widths="400px" heights="200px"><br />
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Datei:Kibu St142.jpg|1656<br />
Datei:Kibu St135.jpg|1684<br />
Datei:Kibu St122.jpg|1718<br />
Datei:Kibu St119.jpg|1728<br />
Datei:Kibu St118.jpg|1729<br />
Datei:Kibu St111.jpg|1738<br />
Datei:Kibu St93.jpg|1761<br />
Datei:Kibu St77.jpg|1789<br />
Datei:Kibu St57.jpg|1814<br />
Datei:Kibu St48.jpg|1822<br />
Datei:Kibu St36.jpg|1835<br />
Datei:Kibu St43.jpg|1828<br />
Datei:Kibu St2.jpg|<br />
Datei:Kibu St6.jpg|<br />
Datei:Kibu St9.jpg|<br />
Datei:Kibu St10.jpg|<br />
Datei:Kibu St11.jpg|<br />
Datei:Kibu St15.jpg|<br />
<br />
</gallery><br />
*Erbpachtvrtrag mit '''Heinrich Bull''' vom 19. Februar 1872: 27 ha, 90 a, 89 m²<br />
*Sohn '''JOHANN Carl Heinrich BULL''' wurde am 17. Februar 1862 in Stülow, Mecklenburg-Schwerin geboren. Er erhielt am 26. Februar1862 in Steffenshagen die Kleinkindtaufe. Er starb am 29/30. April 1939 in Stülow. Die Todesursache war "Herzschlag". Er wurde am 3. Mai 1939 in Steffenshagen bestattet. JOHANN leistete 1883 in Schwerin den Wehrdienst als Grenadier. Er arbeitete 1887 in Stülow als Katenmann und Gehöftserbe. Er arbeitete 1891/1912 in Stülow als Erbpächter. Er wurde 1900 in Stülow, DA Doberan (Erbpachtgehöft Nr. 9) in einer Volkszählung erfasst.Er arbeitete in Stülow als Bürgermeister (12 Jahre). Er arbeitete 1939 in Stülow als Bauer. (5Tage vor seinem Tod am 25. April 1939 starb sein Sohn Bruno ebenfalls an Herzschlag)'''<br />
*'''JOHANN heiratete MARIE Henriette Auguste STARCK''' Tochter von JOHANN Heinrich Christian STARCK und LOUISA Friederica Anna Christina BORGWEDEL am 22. April 1887 in Steffenshagen, Mecklenburg-Schwerin (1). MARIE wurde am 14. Juni 1861 in Stülow geboren. Sie erhielt am 21. Juni 1861 in Steffenshagen die Kleinkindtaufe. Sie starb am 4. August 1887 in Stülow. Sie wurde am 7. August 1887 in Steffenshagen bestattet. MARIE wurde 1867 in Stülow, DA Doberan in einer Volkszählung erfasst. Sie wurde am 23. April 1876 in Steffenshagen konfirmiert. <br />
*'''JOHANN heiratete Frieda Maria Caroline GRIESE''' Tochter von Heinrich Christoph Friedrich GRIESE und Sophia Maria Caroline WESTENDORF am 22. November 1889 in Steffenshagen(2). Frieda wurde am 1. März 1868 in Dorf Glashagen, Mecklenburg-Schwerin geboren. Sie starb am 21. Oktober 1894 in Stülow. Sie wurde am 24. Oktober 1894 in Steffenshagen bestattet. Frieda wohnte 1889 in Dorf Glashagen. Sie hatten die folgenden Kinder: <br />
*EMMI Henriette Erna Lisbeth BULL<br />
*MARIA Johanna Elise BULL wurde am 13. Juni 1892 in Stülow, Mecklenburg-Schwerin geboren 1. Sie erhielt am 17. Juli 1892 in Steffenshagen die Kleinkindtaufe. MARIA wurde 1900 in Stülow, DA Doberan (Erbpachtgehöft Nr. 9) in einer Volkszählung erfasst. <br />
*'''JOHANN heiratete ANNA Catharina Caroline VON IVEN Tochter''' von Mstr. Theodor FRIEDRICH Bernhard VON IVEN und Wilhelmine Marie Sophie KREMPIEN am 6. Juli 1897 in Doberan, Mecklenburg-Schwerin (3). ANNA wurde am 6. Juli 1875 in Doberan, Mecklenburg-Schwerin geboren. Sie erhielt am 25. Juli 1875 in Doberan die Kleinkindtaufe. Sie starb am 29. Oktober 1924. Sie wurde 1924 in Steffenshagen bestattet. ANNA wohnte 1897 in Doberan. Sie wurde 1900 in Stülow, DA Doberan (Erbpachtgehöft Nr. 9) in einer Volkszählung erfasst. <br />
*EMMI Henriette Erna Lisbeth BULL (wurde am 11. Februar 1891 in Stülow, Mecklenburg-Schwerin geboren. Sie erhielt am 1. März 1891 in Steffenshagen die Kleinkindtaufe. EMMI wurde 1900 in Stülow, DA Doberan (Erbpachtgehöft Nr. 9) in einer Volkszählung erfasst. EMMI heiratete Carl Friedrich Wilhelm MAX GARTENSCHLAEGER(Bahnmeister aus Waren) <br />
*'''BRUNO Max Heinrich BULL''' wurde am 19. Dezember 1899 in Stülow, Mecklenburg-Schwerin geboren. Er erhielt am 21. Januar 1900 in Steffenshagen die Kleinkindtaufe. Er starb am 25. April 1939 in Stülow, Mecklenburg. Die Todesursache war "Herzschlag". Er wurde am 28. April 1939 in Bad Doberan bestattet. BRUNO wurde 1900 in Stülow, DA Doberan (Erbpachtgehöft Nr. 9) in einer Volkszählung erfasst. Er wurde am 5. April 1914 in Steffenshagen konfirmiert. Er arbeitete 1933 in Stülow als Landwirt. <br />
*'''Olga Bull , geb. Losehand''',1925 aus Brühl Bruno B. geheiratet (wurde 1945 verhaftet, weil sie Jagdgewehre ihres Mannes in den Dorfteich warf/1954 nach Amnestie weißhaarig entlassen )<br />
*Hans Joachim Bull 1925 - 2006 / wurde mit 19 Jahren eingezogen, Verwundung mit Beinamputation, hat nach Übersiedlung 1953 nach Hamburg (Bauern wurde bei Nichterfüllung des Solls mit Enteignung gedroht) im Versorgungsamt als Spediteur bis zur Rente gearbeitet/ Ehefrau war die Kinderärztin Frau Dr. Bull aus Bad Doberan, die in der DDR blieb/ Tochter ist die Augenärztin Frau Dr. Marlis Rohmann aus Bad Doberan/ Sohn Andreas wohnt neben Elbrechts im Stülower Weg.<br />
*'''Bruno Horst Bull''' '''(eigentlich Bruno Adolf Horst Hermann Bull) geboren 17. März 1933 in Stülow, Mecklenburg ist ein deutscher Schriftsteller, Dichter und Kinder- und Jugendbuchautor.''' Bruno Horst Bull wurde als Sohn des Landwirts Bruno Max Heinrich Bull und seiner Frau Olga Elisabeth Johanna Losehand in Stülow in Mecklenburg geboren. Er kam 1956 in die Bundesrepublik Deutschland und studierte Germanistik und Kunstgeschichte, später auch Theater- und Zeitungswissenschaften in Freiburg im Breisgau und in München. Als Autor veröffentlichte er Märchen, Kindergedichte und Lyrik in fünf Anthologien sowie in Kalendern, Zeitschriften und Tageszeitungen. Kindergedichte von Bruno Horst Bull finden sich in vielen Kinderzeitschriften und im Kinderfunk. Seit 1964 veröffentlichte Bull, auch als Herausgeber, mehr als 70 Kinderbücher, darunter mehrere Sammelbände. Viele seiner Werke richten sich nicht nur an Kinder, sondern auch an Eltern, Lehrer, Pädagogen und andere Erwachsene( [https://de.wikipedia.org/wiki/Bruno_Horst_Bull).<br />
*1917 Schreiben des Finanzministeriums zur Abtrennung von 3149 m² für den Straßenbau und Zuerkennung von1900 m² von unbrauchbarem Land und 10 m² Gemeindeland. Nachtrag des Finanzministeriums vom 8. januar 1919: 27 ha, 78 a 50 m²<br />
*1936 Baugenehmigung zum Bau einer Autogarage für B. Bull/Bauerngut 9, 1938 zum Bau eines Hühnerstalles und 1939 zum Umbau einer Speisekammer<br />
*Während des 2. Weltkrieges wurde der Hof von Karl Westendorf mitbewirtschaftet.<br />
*Bulls waren gute Pferdezüchter und nahmen auch an den Bauernrennen auf der Doberaner Rennbahn teil.<br />
*1958 wird die ehemals bewirtschaftete Fläche mit 22,59 ha angegeben<br />
*Der zum Hof gehörende Katen befand sich am Ortsausgang rechts Richtung Glashagen. Hier wohnte zuletzt Familie Erichson.<br />
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Datei:Katen.jpg|Katenruine Hof 9 Ende 1950-er<br />
Datei:Herr Erichson.jpg|Herr Erichson als Brückenwärter in Heiligendamm<br />
Datei:Frau Erichson.jpg|Die junge Frau Erichson <br />
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*Heute existieren noch das Wohnhaus und der ehemalige Schweinestall mit Speicher. Alles wurde 2009/10 komplett von Familie Kirchhoff saniert. Somit ist im Dorfkern von Stülow ein sehr ansehnliches Grundstück entstanden(Foto).<br />
*Der Acker ist an einen Landwirt Möller aus Bad Bramstedt verpachtet.<br />
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<gallery widths="200px" heights="200px"><br />
Datei:Bild 1 Hof 9.jpg|Emmi Bull(Gartenschläger) und Maria Bull<br />
Datei:Bild 2 Hof 9.jpg|?<br />
Datei:Bild 3 Hof 9.jpg|Eva und Willy Gartenschläger in Stülow (Kinder von Emmi - geb. Bull – und Carl Gartenschläger)<br />
Datei:Bild 4 Hof 9.jpg|Marie Bull geb. Starck, geb. d. 14. Juni 1861, gest. d. 4. August 1887 und ihr Söhnlein aus Stülow<br />
Datei:Bild 16 Hof 9.jpg|Erntefeld<br />
Datei:Bild 18 Hof 9.jpg|Johann Bull<br />
Datei:Bild 19 Hof 9.jpg|Bruno Bull<br />
Datei:Bild 11 Hof 9.jpg|Schulklasse von Bruno B. jun.(3. v. r. oben)<br />
Datei:Bild 20 Hof 9.jpg|Olga Bull mit Söhnen Bruno und Jochen<br />
Datei:Bild 21 Hof 9.jpg|Jochen B.(rechts) <br />
Datei:Bild 22 Hof 9.jpg|Jochen B. und Frau Irene<br />
Datei:Bild 23 Hof 9.jpg|Jochen B. <br />
Datei:Bild 24 Hof9.jpg|Irene B. mit ?<br />
Datei:Bild 17 Hof 9.jpg|Scheune Hof 9<br />
Datei:Bild 10 Hof 9.jpg|Anna Bull gb. v. Iven, geb. 6.7.1875, gest. 29.10.1924 und Johann Bull,geb. 17.2.1862, gest. 29.4.1939<br />
Datei:Bild 5 Hof 9.jpg|Todesanzeigen von Johann Bull im "Ostseeboten"<br />
Datei:Bild 6 Hof 9.jpg|<br />
Datei:Bild 7 Hof 9.jpg|<br />
Datei:Bild 8 Hof 9.jpg|<br />
Datei:Bild 9 Hof 9.jpg|Bruno Bull starb mit 39 Jahren ganze 5 Tage vor seinem Vater Johann, beide an Herzschlag!!!<br />
Datei:Bild 12 Hof 9.jpg|Gedicht von Bruno Horst Bull<br />
Datei:Bild 13 Hof 9.jpg|Wohngebäude gemalt<br />
Datei:Bild 14 Hof 9.jpg|Wohngebäude in der DDR<br />
Datei:Bild 15 Hof 9.jpg|Hof heute<br />
Datei:Todesanzeire Irene Bull.PNG<br />
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'''Hof 10'''<br />
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*Erbpachtvertrag mit '''Joachim Westendorff''' vom 24. März 1881 über 30 ha, 42 a, 77 m²<br />
*Nach dem Tod von Joachim Westendorff am 4. Juli 1897 wurde der Hof an den Sohn Franz Westendorff übergeben<br />
* '''Franz''' '''Westendorff'''gehörte auch Hof 2. Der dazugehörige Katen stand auf den Grundmauern der Häuslerei 5.<br />
*Auf der Dorfversammlung vom 1. Mai 1907 wurde unter Anwesenheit des Amtshauptmanns von Plessen bekanntgegeben, dass die Hofstelle in 6 Büdnereien und 5 Häuslereien aufgeteilt werden soll.<br />
*Als er Margarete Behrens heiraten wollte, brauchte er Geld. Daraufhin wurde die Bauernstelle in 6 Büdnereien aufgeteilt (um 1908)<br />
*Zeitungsanzeige vom 10. Mai 1908: Verkauf von 2 Büdnereien und Häuslereien Aus der von mir parzellierten Hufe Nr. X zu Stülow sind noch 2 Büdnereien sowie einige Häuslereien unter günstigen Verkaufsbedingungen abzugeben, Fr. Westendorff<br />
<br />
(Quelle: „Krausesche Fundchronik“ – Stadtarchiv Rostock)<br />
<br />
'''Badenmühle'''<br />
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* Siehe Übersicht zur regionalen Einordnung: http://www.emecklenburg.de/Mecklenburg/l31.php?ot=Badenm%C3%BChle&amt=DA%20Doberan<br />
*Südlich von Doberan liegt eine Wassermühle, die heute als Hotel und Ferienwohnung dient. Der zur Mühle gehörende Mühlenteich wird durch den Quellbach gespeist. Dieser nimmt im berühmten Glashäger Quellental seinen Anfang und vereint sich bei Stülow mit dem nördlicher gelegenem Stülower Bach und fließt schließlich durch die Doberaner Klosteranlagen, wo er sich mit dem Bollhagener Fließ und dem Althöfer Bach vereint. Im Sommer 1859 war es auch der Quellbach, der in Folge eines Wolkenbruches einem Gebirgsbach gleich anschwoll und Verheerungen in Doberan anrichtete.<br />
*Der Name Badenmühle soll vom Mühlenteich und dessen Zufluss abstammen, der bei Wassermühlen Bade genannt wurde.<br />
*Lt. Barnewitz 1925(Siehe oben): ... in Hohenfelde die sogenannte „Bademühle“ (Ihr Inhaber wird der Bademüller genannt, dies ist damals direkt der Familienname). Zu dieser gehören zwei Hufen, Ihr Inhaber ist Meier und zahlt für die Mühle zwei Drömt Roggen und zwei Drömt Gerste Pacht. Auch die letzteren 2 Mühlen müssen von den Inhabern erhalten werden.<br />
<br />
* Bereits '''1312''' als die Rostocker die Dörfer um Doberan überfielen, hieß die Mühle Bodenmole. Der damalige '''Müller Heinrich (Henricus)''' verlor bei diesem Überfall Mühlengeräte im Wert von zwei Mark.<br />
''(Quelle: Familienforschung Masch, https://www.wilsen.de/tag/bademoller , und weiter unter Link Henricius – MUB3520 – Schäden unter Glashagen)''<br />
*Lt. Auflistung der Besitztümer des Klosters Doberan nach der Säkularisierung 1552 war die Mühle (Hohenfelde) gehörte die Mühle den Mönchen.<br />
*Nach 1693 hieß der Müller '''Daniel Bademöller''', als dieser 1703 verstarb, heiratete Hans Tide, Sohn des Müllers Jacob Tiede zu Doberan, dessen Witwe. '''Hans Tiedes Sohn Jacob''' übernahm die Mühle 1737 und führte sie bis zu seinem Tod 1750. Nachfolger wurde '''Adolph Siemß'''. Bereits 1765 wurde '''Johann Christian Tiede''', Enkel des Lindenkrügers Christian Tiede zu Doberan, Müllermeister. 1790 heiratete der Müller Johann Friedrich Haase seine Tochter Maria Magdalena Tiede. Ungefähr 1805 übernahm der Hamburger '''Erbmüller Schröder''' die Badenmühle bis mindestens 1820.<br />
*1874 wurde '''Christian Westendorf Erbmüller''' der Badenmühle, nach dessen Tod 1901 übernahm sein Bruder Wilhelm das Geschäft.Geboren wurde Christian am 8.November 1841 in Hohenfelde, Parkentin, Mecklenburg-Schwerin und am 14.November 1841 in Parkentin, Mecklenburg-Schwerin getauft. Verstorben ist Christian am 3.Oktober 1901 in Badenmühle, Mecklenburg-Schwerin und am 6.Oktober 1901 in Steffenshagen, Mecklenburg-Schwerin bestattet worden. Christian starb an “Magenleiden”.In Badenmühle arbeitete Christian als Erbmüller.<br />
*'''Wilhelm Christoph Jahann Westendorf''' Ist auch als Wilhelm Johann Christian bekannt. Geboren wurde Wilhelm am 7.Juli 1853 in Hohenfelde, Parkentin, Mecklenburg-Schwerin und getauft am 17.Juli 1853 in Parkentin, Mecklenburg-Schwerin.In Glashagen arbeitete er nach 1875 als Büdner, in Mandelshagen nach 1891 als Erbpächter, in Hohenfelde nach 1900 als Landmann und Gehöftspächter, in Badenmühle nach 1905 als Erbmüller und nach 1919 arbeitete er in Rostock.<br />
<br />
*1704 Tide, Hans, 26, Müller; - Engel Posseels, 31 E.; Kinder: Hinrich 10, Daniel 3, Junge Hans Specht? Knechte: Jacob Pentzin und Frens Dassow, Mägde: Maria Fahrenheids 20 und Gret Mundes 28<br />
*1751 Mühlenmeister Adolph Christoph Siehmsen, E, K: Hans Hinr. Reinick, Kuhhirt Simon Reinik, D: Anna Hellern im Katen: Hans Waack, E Joch. Aahrens, E ''(Quelle: Beichtkinderverzeichnisse Kreisarchiv Bad Doberan)''<br />
<br />
* Auszüge aus dem Geburtenregister der Kirche Steffenshagen zur Badenmühle:<br />
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<gallery widths="400px" heights="200px"><br />
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Datei:Kibu St3.jpg|1653<br />
Datei:Kibu St145.jpg|1653<br />
Datei:Kibu St132.jpg|1691<br />
Datei:Kibu St113.jpg|1734<br />
Datei:Kibu St112.jpg|1738<br />
Datei:Kibu St106.jpg|1745<br />
Datei:Kibu St103.jpg|1748<br />
Datei:Kibu St99.jpg|1751<br />
Datei:Kibu St97.jpg|1753<br />
Datei:Kibu St85.jpg|1773<br />
Datei:Kibu St53.jpg|1817<br />
Datei:Kibu St49.jpg|1821<br />
Datei:Kibu St44.jpg|1826<br />
Datei:Kibu St25.jpg|1846<br />
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*Bei F.L. Röper (Geschichte und Anekdoten von Dobberan in Mecklenburg – Dobberan 1808) ist folgendes zu lesen: „ Die Bademühle, eine gute viertel Meile von Dobberan, wo man eben das, was auf der Altenhöver Mühle zu haben ist, bekommen, und auch im Freien seinen Tee trinken kann. Die größte Annehmlichkeit dieser Partie besteht aber in dem Wege, welcher dahin führet, zumal wenn man den Fußsteig durchs Holz geht.“<br />
*1884 und 1904 ist für die Badenmühle eine '''Kalkbrennerei''' angegeben.<br />
*1909 Karte (Mohr) '''Ziegelei''' eingezeichnet<br />
*Richard Westendorf wurde 1900 in Stülow, DA Doberan (bei Onkel Christian Westendorf, Erbmühlengehöft Badenmühle) in einer Volkszählung erfasst.<br />
*1900 großes Stall- und Scheunengebäude von Ch. Westendorf errichtet<br />
*lt. W. Schulmeister(Häuslerei 5) wurde vor 1933 Korn gemahlen und es gab eine Bäckerei mit Verkauf und zum Backen von eigenem Teig.Bei einem Besuch der Bäckerei hinterließ er auf einem Plattenkuchen seinen Fußabdruck)<br />
*Lt. Herbert Steinke (war mit seiner Familie als Flüchtling aus Ostpreußen im März 1945 zur Badenmühle gekommen) wurde 1945 bis zur Strombelieferung im August Roggen gemahlen und Brot gebacken (Bäcker aus Stülow – Flüchtling)<br />
*von '''Wilhelm und Berta Ross''', geb. Trost aus Hohenfelde 1931 übernommen<br />
*1944 Genehmigung zum Neubau einer Toilette für Wilhelm Roß/Badenmühle(Quelle: Kreisarchiv Bad Doberan)<br />
*1953 wurde die Familie Hagedorn aus Wittenbeck von ihrem Hof vertrieben und auf die Badenmühle umgesiedelt(Siehe unter Vertreibung)<br />
*Von Erich Ross, Helga Ross (gest.?), Verkauf nach Rückübertragung an Dr. Neumann(Ferienpension/Konzerte)<br />
*2013 Detlef Elgeti und Frau betreiben die Badenmühle als Pension und auch die Flächen im Zusammenhang mit der GbR in Ziesendorf sowie etwas Mutterkuhhaltung und Pferdezucht<br />
*2014 wurde sämtliches Grünland umgebrochen und neu angesät. Das Grünland soll überwiegend zur Silageproduktion für die GbR Ziesendorf genutzt werden. Es entsteht ein Reitplatz. Detlef Elgeti ist ein erfahrener Vielseitigkeitsreiter.<br />
*2014, 22. Oktober Gespräch mit dem Ehepaar Neumann: Dr. Neumann ließ den Stauteich(Bade) ausbaggern, was er dann bereute und erneut auffüllen ließ, damit das Wasser wieder wunschgemäß abfließen konnte. Dabei gelangte er zu der Erkenntnis, dass der Teich etwa 1m/100 Jahre mit dem angeschwemmten Sand erhöht wurde.<br />
* Siehe auch unter: <br />
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Datei:Badenmühle.jpg|Wilhelm Roß und Frau Berta, geb. Trost<br />
Datei:Bild 3 Badenmühle.jpg|Hans Hagedorn aus Wittenbeck mit Mutter und Großmutter?<br />
Datei:Bild 4 Badenmühle.jpg|Hochzeit von Erhard Sonntag und Helga Possehl(rechts aus Stülow Ehepaare Roß und Trost)<br />
Datei:Bild 2 Badenmühle.jpg|Hofansichten <br />
Datei:Bild 5 Badenmühle.jpg|<br />
Datei:Bild 6 Badenmühle.jpg <br />
Datei:Bild 7 Badenmühle.jpg<br />
Datei:Bild 8 Badenmühle.jpg <br />
Datei:Bild 9 Badenmühle.jpg<br />
Datei:Bild 10 Badenmühle.jpg <br />
Datei:Bild 11 Badenmühle.jpg<br />
Datei:Bild 12 Badenmühle.jpg <br />
Datei:Bild 13 Badenmühle.jpg<br />
Datei:Bild 14 Badenmühle.jpg <br />
Datei:Bild 15 Badenmühle.jpg<br />
Datei:Bild 16 Badenmühle.JPG<br />
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=== Büdnereien ===<br />
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Büdnereien:<br />
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''1753 (14.März) «Patent zur Neuansiedlung von Büdnereien».<br />
''Das Ansiedlungsedikt des Herzogs Christian Ludwig von Mecklenburg regelte die Einrichtung von Büdnereien im Domanium, um die Menschen an Haus und Scholle zu binden und der Auswanderung entgegenzuwirken.<br />
''Büdner war ein kleiner Bauer, der in den Anfängen nur eine „Bude“, etwas Gartenland und Weiderecht besaß. Im 19. Jahrhundert konnte er seine Wirtschaftsfläche bedeutend erweitern. Im Büdnerbrief waren die Rechte und Pflichten geregelt. Büdner wurden meist Handwerker, die Landwirtschaft anfangs im Nebenerwerb betrieben.'''''<br />
<br />
Um 1908 sind die sechs Büdnereien in Stülow durch Aufteilung der Bauernstelle 10 (Franz Westendorff) entstanden(2,5-5,6 ha LF je Stelle). Später erhielt jeder Büdner ca. 3 ha im Zuge der Bodenreform vom Hof Glashagen hinzu.<br />
<br />
<gallery widths="400px" heights="200px"><br />
Datei:Bild 2 LHA.jpg|Schreiben an das Amt Doberan zur Erhebung von Hufensteuern für die neu gebildeten Büdnereien(Quelle: Landeshauptarchiv Schwerin)<br />
Datei:Bild 7 LHA.jpg|Bschluss der Dorfversammlung vom 29. Okt. 1908 zur Erhebung der Kassenbeiträge für die Büdnereien(Quelle: Landeshauptarchiv Schwerin)<br />
Datei:Bild 8 LHA.jpg|Fortsetzung<br />
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'''Büdnerei Nr. 1'''<br />
<br />
*'''Johann und Wilhelmine Thielke''' 1907 aus Reddelich zugezogen (Stellmacher, half viel auf dem Hof 6)<br />
*'''Karl und Anna Zöllick''' sowie Willy und Ilse Zöllick, geb. Marx 1936 aus Jürgenshagen (Foto von Karl) Büdnerei übernommen<br />
*1908: 2,9 ha/1954: 7,74 ha LN (wurden 1961 nach dem tödlichen Motorradunfall von Willy Z. der LPG übertragen)<br />
*1939 Genehmigung Anbau Schweinestall für K. Zöllick/Büdnerei 1, 1947 zum Neubau einer Scheune (Quelle: Kreisarchiv Bad Doberan)<br />
*Willy Z. arbeitete 1954 bis 1958 in der Büdnerei, danach beim Rat der Stadt Bad Doberan.<br />
*Willy Z. war viele Jahre im Gemeinderat von Stülow, u. a. als SV Bürgermeister aktiv.<br />
*1962 Umzug von Ilse Z. mit den Kindern Wilfried und Marita nach Bad Doberan<br />
*Heute wohnen hier die Familien Horst und Carsten Fietze (Stellmacherei).<br />
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<gallery widths="200px" heights="200px"><br />
Datei:Bild 2 Büdn.jpg|Karl Zöllick<br />
Datei:Bild 3 Büdn.jpg|Verwandte helfen<br />
Datei:Bild 4 Büdn.jpg|Fam. Willy Z. um 1960<br />
Datei:Bild 5 Büdn.jpg|Ilse Z.<br />
Datei:Bild 52 Büdn.jpg|<br />
Datei:Bild 6 Büdn.jpg|Büdnereistelle 2015<br />
Datei:Bild 1 Büdn 1.jpg|Auszug Behörde um 1955<br />
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<br />
<br />
'''Büdnerei Nr. 2'''<br />
<br />
*'''Johann Reinke''' (Großvater von Erika Westendorf, geb. Frese) aus Glashagen 1908 Büdnerei aufgebaut<br />
*Berta Frese, geb. Reinke (1886 geb.) 1916 aus Schwerin zugezogen<br />
<br />
*'''Paul Trost und Frau Erna''', geb. Jürß aus Bartenshagen 1936 Büdnerei übernommen (22.000 Mark), Sohn Joachim 1922 geb. ist im 2. Weltkrieg gefallen. Paul Trost, geb. 15.02. 1899 starb am 21.Februar 1978 als er bei Schneetreiben von der Silberhochzeitsfeier von Fritz Trost aus Bartenshagen auf dem Heimweg war. Bis zum Stülower Krug wurden Paul und ErnaTrost mit dem Auto gebracht. Da aber der Büdnerweg mit dem Auto nicht mehr passierbar war, gingen sie zu Fuß weiter. Er wurde mit Bargeld und Papieren in den Sarg gelegt, worauf der Sarg zusammen mit Probst Ehlers nochmal geöffnet wurde.<br />
*1908 3,6 ha, 1954 7,50 ha LN<br />
*Neben dem Wohnhaus besteht noch ein teilweise verfallenes Wirtschaftsgebäude.<br />
*Heute wohnt hier die Familie Lothar Gründling.<br />
*Grabstelle von Paul und Erna Trost ist in Parkentin<br />
*Erlebnisse aus eigenem Erleben(Peter Becker) bei Arbeiten auf der Büdnerei(Kartoffel sammeln, Eggen, Rüben verladen, „ümmer eben Peiter“, wenn beim Kutschieren die Pferde zu schnell waren)<br />
<br />
<gallery widths="200px" heights="200px"><br />
Datei:Bild 8 Büdn.jpg|Erna Jürß<br />
Datei:Bild 9 Büdn.jpg|Erna Trost, geb. Jürß<br />
Datei:Bild 10 Büdn.jpg|Erna Tr.<br />
Datei:Bild 11 Büdn.jpg|Urkunde 1. Weltkrieg<br />
Datei:Bild 12 Büdn.jpg|Fam. Trost 1937<br />
Datei:Bild 13 Büdn.jpg|Joachim Tr.<br />
Datei:Bild 14 Büdn.jpg|Joachim Tr.<br />
Datei:Bild 7 Büdn.jpg|Auszug Behörde<br />
Datei:Bild 16 Büdn.jpg|Goldene Hochzeit um 1970<br />
Datei:Bild 17 Büdn.jpg|<br />
Datei:Bild 20 Büdn.jpg|Paul Tr. nach 1960 mit Paul Peters(l) und Kurt Regenstein(r)<br />
Datei:Bild 18 Büdn.jpg|Erna Tr. mit Christa Werner und Mann<br />
Datei:Bild 62 Büdn.jpg|Friedhof Parkentin <br />
Datei:Bild 19 Büdn.jpg|Büdnereistelle 2015<br />
Datei:Bild 21 Büdn.jpg|<br />
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<br />
'''Büdnerei Nr. 3'''<br />
<br />
*Lt. Erika W. haben die Brüder '''Carl und Jochen Reinke''' aus Glashagen die Büdnerei aufgebaut und später an '''Hennings''' verkauft.<br />
*Martin(1884 in Glashagen geb.) und '''Pauline'''(1882 in Hohenfelde geb.) 1908 Büdnerei im Rohbau übernommen, Sohn Hans 1908 geb., Willi Hennings (1915 – 1971) und Frau Anneliese(2010 gest.)/ Kinder: Ludwig(1940 geb.), Angret und Christina(12.11.1947 geb.)/ weitere Kinder Hans (Erna Dedow aus Clausdorf geheiratet, Kinder Karl-Heinz und Christel- veh. Krause) und Emmi (Siehe Hochzeitsbild. Heinrich Hennings, 1868 in Stülow geboren, hatte mit Ehefrau Anna aus Glashagen die Büdnerei 11 in Glashagen, später im EMB als Altenteiler auf der Büdnerei 12 aufgeführt, 1896 gest. /Auguste Hennings, 1879 geb. Arbeiterin auf der Büdnerei 11) (verwandt? Frau Krause konnte es nicht beantworten, auch nicht, ob Hennings ursprünglich aus Stülow stammen)<br />
*Hennings waren die bedeutendsten Pferdezüchter in Stülow (regelm. Teilnahme von Martin und den Söhnen Willi und Hans an Bauernrennen, Martin besaß eine Reitlizenz, Willi diente bei der Kavallerie)<br />
*Martin und Willi Hennings waren reine Landwirte.<br />
*Von Woborschils (Adolf,…, Renate, Peter - bis dahin im Quellental gewohnt) 1954 übernommen<br />
*1908 3,7 ha,1954: 8,57 ha LN<br />
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Datei:HenningsSchützenköning.png|Martin Hennings als Schützenkönig 1928<br />
Datei:Bild 24 Büdn.jpg|Hochzeit von Tochter Emmi Hennings mit Heiner Pentzien aus Steffenshagen <br />
Datei:Bild 27 Büdn.jpg|Hans H. mit "Nauke" um 1935 auf der Doberaner Rennbahn<br />
Datei:WilliHenningsNauke.png|Willi Hennings mit "Nauke" vor dem Stülower Krug ca. 1938<br />
Datei:Bild 26 Büdn.jpg|Hans und Willi H. beim Bauernrennen auf der Doberaner Rennbahn<br />
Datei:Bild 22 Büdn.jpg|Zuchtstute "Noberine"<br />
Datei:Bild 28 Büdn.jpg|Martin und Pauline Hennings mit ihren Enkelinen(Töchter von Emmi)<br />
Datei:Bild 23 Büdn.jpg|Auszug Behörde um 1955<br />
Datei:Bild 30 Büdn.jpg|Büdnereistelle 2013<br />
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<br />
'''Büdnerei Nr. 4'''<br />
<br />
*'''Otto Heinrich Krohn''', Geboren wurde Otto am 18.Oktober 1882 in Kröpelin, Mecklenburg-Schwerin und dort auch am 3.November 1882 getauft. Nach 1920 arbeitete er in Stülow als Büdner.<br />
*Wilhelmine Maria Elisabeth Harms/Wilhelmine wurde am 21.Januar 1888 in Neu Hohenfelde, Mecklenburg-Schwerin geboren und am 12.Februar 1888 in Althof, Mecklenburg-Schwerin getauft.<br />
*Otto und Wilhelmine haben am 29.April 1910 in Althof, Mecklenburg-Schwerin geheiratet. Kinder:<br />
*Hans Hermann Franz Friedrich Krohn, geboren wurde Hans am 1.März 1910 in Neu Hohenfelde, Mecklenburg-Schwerin und am 27.März 1910 in Althof, Mecklenburg-Schwerin getauft. Verstorben ist er am 25.September 1918 in Neu Hohenfelde, Mecklenburg-Schwerin und am 28.September 1918 in Steffenshagen, Mecklenburg-Schwerin bestattet worden.<br />
*Gertrud Carla Liesbeth KrohnGeboren wurde Gertrud am 20.März 1911 in Stülow, Mecklenburg-Schwerin und am 16.April 1911 in Steffenshagen, Mecklenburg-Schwerin getauft.<br />
*Else Maria Krohn, geboren wurde Else am 18.September 1915 in Stülow, Mecklenburg-Schwerin und am 17.Oktober 1915 in Steffenshagen, Mecklenburg-Schwerin getauft.<br />
*Von Otto Krohn aus Glashagen und Wilhelmine Krohn aus Hohenfelde 1910 von … übernommen<br />
*Am 06.01.1924 wurde Otto Krohn zum Dorfschulzen gewählt<br />
*Gertrud K. aus Stülow 1911 geb.<br />
*Else Krohn aus Stülow 1915geb.<br />
*'''Paul, Else, Ingrid und Helga Schippmann''' 1949 aus Doberan gekommen<br />
*1908 3,7 ha, 1954 8,51 ha LN<br />
*Otto Krohn war 1960 3 Tage eingesperrt, weil er sich weigerte, der LPG beizutreten<br />
*Lt. Ingrid Helmanzik, geb. Schippmann wollten die Büdner nicht in die LPG, auch nicht in eine LPG Typ I, weil sie u. a. nicht mit den Bauern Tremp und Ross zusammenarbeiten wollten.<br />
*Heute wohnt hier Familie Kopsch<br />
*Das Komplexgebäude (Wohngebäude und Viehhaus) ist noch sehr gut erhalten <br />
<br />
<gallery widths="200px" heights="200px"><br />
Datei:Bild 39 Büdn.jpg|Einheitswertbescheid von 1935<br />
Datei:Bild 40 Büdn.jpg|dito<br />
Datei:Bild 32 Büdn.jpg|Familie Otto Krohn vor ihrer Büdnerei<br />
Datei:Bild 33 Büdn.jpg|?? vor Büdnerei 4<br />
Datei:Bild 34 Büdn.jpg|Otto Krohn<br />
Datei:Bild 35 Büdn.jpg|Paul Schippmann mit Kuh<br />
Datei:Bild 36 Büdn.jpg|Paul Schippmann bei der Feldarbeit<br />
Datei:Bild 37 Büdn.jpg|Otto Krohn(m.), Paul und Else Schippmann und ??<br />
Datei:Bild 37a Büdn.jpg|Ingrid Schippmann(Helmanzik)<br />
Datei:Bild 37b Büdn.jpg|<br />
Datei:Bild 31 Büdn.jpg|Auszug Behörde<br />
Datei:Bild 38 Büdn.jpg|Aluminiummarke fürs Pferdegeschirr<br />
Datei:Bild 41 Büdn.jpg|Büdnereistelle 2015<br />
</gallery><br />
<br />
'''Büdnerei Nr. 5'''<br />
<br />
*Der Häusler und Zimmermann '''Heinrich Junge''' aus Rethwisch wird im Grundbuch am 12.Juli 1909 als Eigentümer der Büdnerei Nr. 5 ausgewiesen(Siehe Urkunde)<br />
*'''Paul Jürß''' aus Brunshaupten 1911 Büdnerei von Carl Drewing gekauft(Siehe Urkunden)<br />
*Ernst Jürß 1912 geb.<br />
*Paul Ludwig (Hanning?) Jürß 1920 geb., Elfriede Jürß 1922geb.<br />
*1908 3,7 ha, 1954 6,30 ha LN<br />
*Auf der Ratssitzung der Stadt Bad Doberan vom 22.06.1962 wird die Übergabe der Büdnerei von dem Rentner Paul Jürß auf den Genossenschaftsbauern Hans Ludwig Jürß bestätigt.<br />
*heute bewohnt von Familie Denk <br />
<gallery widths="400px" heights="200px"><br />
Datei:Bild 45 Büdn.jpg|Grundbrief Heinrich Junge<br />
Datei:Bild 54 Büdn.jpg|Anerkennungsurkunde Büdner Carl Drewing<br />
Datei:Bild 55 Büdn.jpg|Kaufvertrag Drewing/Jürß<br />
Datei:Bild 60 Büdn.jpg|Urkunde Paul Jürß 1. Weltkrieg<br />
<br />
</gallery><br />
<br />
<gallery widths="200px" heights="200px"><br />
Datei:Bild 69 Büdn.jpg|Geburtsurkunde Paul Jürß 1886<br />
Datei:Bild 68 Büdn.jpg|Geburtsurkunde Ernst Jürß 1912, Sohn von Paul und Elise Jürß<br />
Datei:Bild 64 Büdn.jpg|Geburtsurkunde Karl-Heinz Jürß 1929, Sohn von Paul und Anna Jürß<br />
Datei:Bild 65 Büdn.jpg|Heiratsurkunde Paul Jürß und Elise Sophie Uplegger 1942<br />
Datei:Bild 66 Büdn.jpg|Sterbeurkunde Anna Jürß 1962<br />
Datei:Bild 67 Büdn.jpg|Sterbeurkunde Paul Jürß 1971<br />
Datei:Bild 49 Büdn.jpg|Auszug Behörde 1955<br />
Datei:Bild 42 Büdn.jpg|??? vor der Büdnerei 5<br />
Datei:Bild 43 Büdn.jpg|<br />
Datei:Bild 53 Büdn.jpg|Paul und Anna Jürß mit Familie(rechts Schwiegertochter Else)<br />
Datei:Bild 44 Büdn.jpg|Paul und Anna Jürß mit Enkel<br />
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<br />
<br />
<br />
'''Büdnerei Nr. 6'''<br />
<br />
*'''Wilhelm Johann Heinrich Schlapmann''', ist auch als Hermann Carl Friedrich Wilhelm Schlapmann bekannt. Geboren wurde Wilhelm am 20.März 1876 in Upost, Mecklenburg-Schwerin und getauft am 13.April 1876 in Levin, Mecklenburg-Schwerin. In Reinshagen arbeitete er 1900 als Stellmachergeselle und in Stülow arbeitete er nach 1919 als Büdner (Büdnerei Nr.6).<br />
*Frieda Henrike Christine Winter, geboren wurde Frieda am 12.August 1886 in Hanstorf, Mecklenburg-Schwerin und dort auch am 5.September 1886 getauft. Verstorben ist Frieda in Stülow, Mecklenburg-Schwerin am 31.Dezember 1958.<br />
*Wilhelm und Frieda haben am 29.April 1905 in Althof, Mecklenburg-Schwerin geheiratet. Kinder:<br />
*'''Ewald Wilhelm Gustav Schlapmann''', geboren wurde Ewald am 7.März 1907 in Hohenfelde, Parkentin, Mecklenburg-Schwerin und am 31.März 1907 in Althof, Mecklenburg-Schwerin getauft. 1921 wurde er in Steffenshagen, Mecklenburg-Schwerin konfirmiert. Nach 1937 arbeitete er in Stülow als Landwirt.<br />
*Gertrud Emmi Helene Johanna Luise Schmedemann, geboren wurde Gertrud am 3.August 1909 in Rostock, Mecklenburg-Schwerin und getauft am 24.August 1909 in Rostock St.Marien, Mecklenburg-Schwerin. Kinder: Lisa Schlapmann, geboren wurde Lisa am 1.Februar 1937 in Stülow, Mecklenburg-Schwerin und getauft am 3.Februar 1937 in Rostock Heiligen Geist, Mecklenburg-Schwerin. Verstorben ist sie am 8.Februar 1937 in Rostock, Mecklenburg-Schwerin und bestattet worden am 15.Februar 1937 in Rostock Heiligen Geist, Mecklenburg-Schwerin. Als Todesursache wurde „Lebensschwäche“ angegeben.<br />
'''Wilhelm, Frieda und Ewald(Sohn) Schlapmann''' aus Hohenfelde 1908 übernommen (Stellmacherei und Landwirtschaft)<br />
*Gertrud Schlapmann, geb. Schmedemann aus Reddelich 1935 eingeheiratet<br />
*Töchter Reni (später Frau von Bäcker Hübsch) und Ingrid (Frau von Eckardt Elbrecht)<br />
*Ewald Schl. war gelernter Elektriker (Arbeitserleichterung durch motorisierte Maschinen wie Rübenschneider, Häckselmaschine, Kartoffelrummel)<br />
*Vor Eintritt in die LPG wurde seitens des Rates der Stadt massiver Druck ausgeübt, auch die Kinder in der Schule wurden einbezogen. Nach indirekter Androhung der Verhaftung über einen unbekannten Mittelsmann beugten sich Schlapmanns dem Druck.<br />
<br />
<gallery widths="400px" heights="200px"><br />
Datei:Bild 48 Büdn.jpg|Wilhelm, Frieda und Ewald(Sohn) Schlapmann<br />
Datei:Bild 50 Büdn.jpg|Bauschein <br />
Datei:Bild 49 Büdn.jpg|Auszug Behörde 1955<br />
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<br />
=== Häuslereien ===<br />
<br />
''Durch Siedlungsbewegungen im Domanium entstanden Häuslereien, mit dem Ziel, der drohenden Landflucht von Handwerkern, Tagelöhnern und Einliegern vorzubeugen(Kammerzirkular vom 18. mai 1846). So konnten genannte seßhaft werden, indem durch die Flächenbewirtschaftung von 2000 m² die Ernährungsgrundlage der Familie verbessert wurde. Zu den Häuslereien gehörte ein eigenes Haus mit Land für einen Garten und zur Kleintierhaltung. Es bildete sich die soziale Schicht der Häusler heraus. Ihre Erwerbsquelle war die Tätigkeit als Landarbeiter bei den Bauern, als Arbeiter in der Forst oder beim Gleis- und Straßenbau sowie auch als Handwerker. <br />
<br />
<br />
<br />
<gallery widths="400px" heights="200px"><br />
Datei:Karte Stülow 1.jpg|Ausschnitt hist. Karte zu Häuslereien am Kellerswald<br />
Datei:Bild 1 sonst.jpg|Ortseingang mit Blick auf die Häuslereien 5 und 3 und der ehem. Schule(r.)<br />
Datei:Bild 64 sonst.jpg|<br />
<br />
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<br />
''<br />
'''Häuslerei 1'''<br />
<br />
*'''1882''' W. Meister(Hof 3)begründet die 1. Häuslerei in Stülow<br />
*Juni1885 Zimmermann Friedrich '''Wendelborn''' zu Doberan<br />
*Oktober 1885 Büdner Christoph Bull aus Reddelich<br />
*1893 Arbeitsmann Jochen '''Hoppe''' zu Stülow. 600 M Hypothek 1909, lt. Grundsteuerliste 1949 und 1950 Sophie Hoppe als Häuslereibesitzerin aufgeführt<br />
*'''Familie Schuldt''' seit 1948(von Griese aus Reddelich-Brusow übernommen)<br />
*Ehepaar '''Weber''' Frau Weber hat in den 1960-er Jahren Milch ausgegeben und war Kindergärtnerin(Siehe Kindergarten)<br />
* Familie '''Rex''' um 1980 Eigentümer<br />
<br />
<gallery widths="200px" heights="200px"><br />
Datei:Bild 3 LHA.jpg|Schr. vom 15. Febr. 1882 zur Abtretung von Land des Hofes 3 zur Schaffung einer Häuslerei(Quelle: LHA Schwerin)<br />
Datei:Bild 1 Häusl.jpg|Grundbrief<br />
Datei:Bild 2 Häusl.jpg|Grundbrief<br />
Datei:Elisabeth Schuldt mit Töchtern.jpg|Elisabeth Schuldt mit Töchtern Marianne und Edeltraut und Blick auf Scheune Hof 4<br />
Datei:Elisabeth Schuldt mit Eltern und Bruder.jpg|Elisabeth Schuldt mit Eltern und Bruder um 1970<br />
Datei:Marianne Schumacher, geb. Schuldt mit Großvater Wilhelm Hanisch.jpg|Marianne Schumacher, geb. Schuldt mit Großvater Wilhelm Hanisch um 1970<br />
Datei:Grablege Hanisch.jpg|Wilhelm und Juliane Hanisch, Eltern von Elisabeth Schuldt vom Hof 1<br />
Datei:Bild 3 Häusl.jpg|Edeltraut Schuldt, Blick auf Höfe 2(l.) und 9<br />
Datei:Bild 4 Häusl.jpg|Edeltraut Sch. mit Bruder Hans-Dieter Hanisch<br />
Datei:Bild 5 Häusl.jpg|Hans und Elisabeth Schuldt(r.), Anneliese Ressel, H.-D. Hanisch<br />
Datei:Bild5a Häusl.jpg|<br />
Datei:Bild 149 sonst.jpg|Häuslerei 1 heute (2017)<br />
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<br />
* Von 1953 - 1960 arbeitete Hans Schuldt auf der Ziegelei(Siehe unter Hof 3).<br />
* Später in der LPG war er Traktorist, u. a. auch Kranfahrer, später mit Frau Elisabeth im Kälberstall in Stülow.<br />
* 1979 bekamen beide von der LPG eine Auszeichnungsreise in die Sowjetunion geschenkt.<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
'''Häuslerei 2'''<br />
<br />
'''1891''' gab es eine Dachpappenfabrik(Quelle: Raabe, Mecklenburgische Vaterlandskunde) – deshalb wurde das Haus im Volksmund auch Pappkaten genannt.<br />
*Hinrich und Sohn Ernst '''Lembke''' 1908 eingezogen (Maurer)<br />
*Willi L. 1911 geb. (Zimmermann)<br />
*Waldemar Lembke- Gärtner bis ca. 1953/ aktiv in der Volkssolidarität<br />
*am Haus wird als Baujahr 1922 angegeben, bezieht sich vermutlich nur auf den Anbau<br />
[[Datei:Bild 36 Häusl.jpg|gerahmt|zentriert|…]]<br />
<br />
<br />
'''Häuslerei 3'''<br />
<br />
*'''17.05.1909''' erste Grundbucheintragung auf Heinrich '''Vick'''/1914 auf Joachim '''Wulff''' (Joachim Wulff – 1863 geb./Emma Wulf, geb. Sass – 1875 geb. – beide 1914 aus Lichtenhagen zugezogen, wahrscheinlich Haus vorher gebaut<br />
*ursprünglich 2-Familienhaus mit '''Gildemeister)/Westendorff'''<br />
*Karl Westendorff zog nach der Rückkehr aus dem Westen und dem Verkauf der Hofstelle Nr. 2 mit Frau Gertrud und Sohn Peter hier ein. Er arbeitete bis zur Rente als Krankenfahrer beim DRK.<br />
*1954-58 Baugenehmigung zum Ausbau zweier Dachzimmer für Gertrud Westendorff/Häuslerei 3(Quelle: Kreisarchiv Bad Doberan)<br />
*Heute wohnt hier '''Klaus Pape'''.<br />
<br />
<gallery widths="200px" heights="200px"><br />
Datei:Bild 9 Häusl.jpg|Peter Westendorff als Konfirmant 1959<br />
Datei:Bild 49 Häusl.jpg|Karl, Gertrud und Peter Westendorff<br />
Datei:Bild 47 Häusl.jpg|Goldene Hochzeit von Karl und Gertud W. 1982<br />
Datei:Bild 48 Häusl.jpg|Gertrud W. um 1995<br />
Datei:Bild 137 sonst.jpg|Häuslerei 3 heute(2017)<br />
</gallery><br />
<br />
'''Häuslerei 4'''<br />
<br />
*'''17.05.1909''' erste Grundbucheintragung auf '''Johann Seehase'''<br />
*1914 auf Heinrich Selk in Neubukow<br />
*August 1918 auf Hans Stuhr zu Schlemmin<br />
*November 1918 '''Heinrich Vullert'''(Heinrich und Anna Vullert, geb. Vogler – 1878 – beide 1915 aus Rostock zugezogen wahrscheinlich nach Bau des Hauses)<br />
*1938 Belastung mit 1000 DM für Betty Westendorf <br />
*1945 (nach dem Krieg) abgebrannt (Witwe Vullert soll das Haus selbst angesteckt haben)<br />
*195-47 Baugenehmigung zur Wiederherstellung des durch Brandschaden beschädigten Gebäudes für Anna Vullert/Häuslrei Nr. 4(Quelle: Kreisarchiv Bad Doberan)<br />
*1950 von Familie '''Becker''' nach Wiederaufbau bezogen(26.01.1950 angemeldet/Peter Becker erst ab dem 03.04.1950 in Stülow)<br />
*Seit 1992 wohnen hier Anja und Thomas '''Richardt'''. Anja ist die Tochter von Edeltraut und Peter Becker, die auf dem Häuslereigrundstück 1993 ein Eigenheim gebaut haben.<br />
<br />
<gallery widths="200px" heights="200px"><br />
Datei:Bild 6 Häusl.jpg|Elfriede Becker Dez. 1959<br />
Datei:Bild 8 Häusl.jpg|W. B. März 1960<br />
Datei:Bild 12 sonst.jpg|Wilhelm Becker als Hobbyimker <br />
Datei:Bild 145 sonst.jpg|Elfriede und Wilhelm Becker mit Kinder Elke und Peter um 1965<br />
Datei:Bild 142 sonst.jpg|Peter B. mit Cousine Ria Possehl um 1965 mit Blick auf Schulscheune<br />
Datei:Bild 11 Häusl.jpg|Hochzeitsbild 1971 vor dem Münster<br />
Datei:Bild 10 Häusl.jpg|Hausansicht vor 1990<br />
Datei:Bild 12 Häusl.jpg|Hausansicht 2015<br />
Datei:Bild 13 Häusl.jpg|Hausansicht 2015<br />
Datei:Häuslerei 4.jpg|Hausansicht 2016<br />
Datei:Häusl. 4 Neubau.jpg|Neubau Fam. Peter Becker 1993<br />
Datei:Winter Hsl. 4 und 5.jpg<br />
</gallery> <br />
<br />
'''Erinnerungen von Peter Becker, Jahrgang 1947 an die Kinder- und Jugendzeit in Stülow''':<br />
<br />
* Aufgewachsen bin ich in Stülow(seit 1950), Häuslerei Nr. 4, als Sohn von Elfriede und Wilhelm Becker zusammen mit den drei Geschwistern Gerd-Willi, Elke und Hiltrud. <br />
* Häuslereien in den Dörfern waren ca. 2000m² große Grundstücke, die meist von Handwerkern mit ihren Familien bewirtschaftet wurden. Es gab einen großen Garten und eine kleine Tierhaltung mit zumeist Ziegen, Schweinen und Geflügel. Zudem wurden weitere Ackerflächen(ca. 150 Quadratruten=500m²) von der Gemeinde hinzu gepachtet. Die Flächen waren erforderlich, um das Futter für die Viehhaltung zu gewinnen. Häusler bewirtschafteten auch Chausseegräben zur Futtergewinnung. Das hatte auch den Effekt, dass die Gräben gepflegt waren und somit auch der Abfluss von Niederschlagswasser gewährleistet war.<br />
* Nahrungsmittel selbst zu erzeugen, war absolut notwendig, um unsere Familie zu ernähren. Das Einkommen meines Vaters als Maurer hätte bei weitem nicht ausgereicht.<br />
<br />
<br />
[[Datei:Bild 7 Häusl.jpg|thumb|Willi Becker um 1960 beim Ausmisten]]<br />
<br />
* '''Hausschlachtungen:'''<br />
* Jedes Jahr im Winter wurden ein bis zwei selbst gemästete Schweine geschlachtet. Das war immer ein besonderes Erlebnis. Auf der einen Seite gab es größtenteils leckere Fleisch- und Wurstwaren, es war aber auch mit viel Arbeit verbunden, alles zu verarbeiten. Unangenehme Erinnerungen sind die fettverschmierten Türdrücker u. a. Gegenstände und die schlechten Gerüche, als die Därme gereinigt wurden. Nicht hinschauen konnte ich, wenn Blutwurst hergestellt wurde oder wenn meine Mutter die rohe Wurstmasse abgeschmeckt hat, auch die „Schnuten und Poten“ im Schwarzsauer waren nicht nach meinem Geschmack.<br />
* Meine Mutter, aufgewachsen auf einem Bauernhof in Hastorf, war eine ausgesprochene Spezialistin in Sachen Kochen Backen und Fleisch verarbeiten. Als junges Mädchen war sie in „Stellung“ auf dem Gut in Ziesendorf. In einem dicken Kochbuch wurden jede Menge Rezepte notiert. Legendär war ihr Gulasch, den es oft bei festlichen Anlässen gab.<br />
<br />
* Meine Mutter(r.) zus. mit der Nachbarin Trude Westendorff/ Da diese in Stülow geboren und aufgewachsen ist, die Poststelle inne hatte und auch sonst sehr freundlich und aufgeschlossen war, kann sie auch als „Stülower Original“ bezeichnet werden(Siehe auch unter Chronik Höfe 5 und 2 sowie Häuslerei 3).:<br />
<br />
<br />
[[Datei:Bild 46 Häusl.jpg|thumb|Trude und Elfi um 1980]]<br />
<br />
* '''Fleisch- und Wurstwaren:'''<br />
** Eisbein und versch. Fleischstücke(gepökelt)<br />
** Filet(eingeweckt)<br />
** Schinken und Speck(geräuchert)<br />
** Leberwurst(im Darm, frisch u. geräuchert/eingeweckt)<br />
** Mettwurst(im Darm, geräuchert/eingeweckt)<br />
** Bratwurst(im Darm, geräuchert)<br />
** Presskopf(im Darm, geräuchert/eingeweckt)<br />
** Blut- und Grützwurst<br />
** Apfelgrieben<br />
** Schwarzsauer<br />
* Mir schmeckten am besten die verschiedenen Braten, die Leber- und Bratwürste sowie die Apfelgrieben. Besonders die Bratwürste, lange Kringel im Darm, waren sehr lecker. Sie wurden mit Salzkartoffeln und einer speziellen Soße, die mit braunen Pfeffernüssen hergestellt wurde, gegessen. Apfelgrieben waren beliebt als Belag für das Pausenbrot.<br />
* Vormittags kam Schlachter Fabel aus Bad Doberan. Besonders in Erinnerung geblieben ist der Moment der Tötung des Schweines. Der Schlachter betäubte das Tier mit einem Bolzenschussgerät und stach mit einem Messer in den Hals. Oma war dann sofort zur Stelle, um das Blut zu rühren und ein Gerinnen zu verhindern. Das geschlachtete und ausgenommene Schwein wurde dann auf eine Leiter zum Auskühlen aufgehängt. Meist wurden in Stülow noch weitere Schweine geschlachtet Am späten Nachmittag kam dann der Schlachter noch einmal zum „Zuhauen“. Unsere Sorge war immer, dass er noch nicht zu viele Schnäpse getrunken hatte(Jahre später kam es zum Unfall mit dem Fahrrad nach Bad Doberan mit Todesfolge) Meine Mutter und Oma waren die maßgebenden Akteure bei der Fleischverarbeitung. Wir übrigen waren die Assistenten, die Fleisch durch den Wolf drehen mussten, Wurst stopfen und dgl. Abends gab es vom Schwein Brägen zusammen mit Gehacktem und Schmalzäpfel, die Erwachsenen aßen auch Wellfleisch.<br />
<br />
* '''Mitarbeit in der Landwirtschaft:'''<br />
* Landwirtschaftliche Tätigkeiten waren unmittelbarer Bestandteil meiner Jugendzeit. Das lag vielleicht in meinen Genen, denn ich wurde ja als Sohn einer Bauerstochter auf dem Hof in Hastorf geboren.<br />
* In der eigenen Hauswirtschaft musste die Gartenarbeit erledigt werden, das Vieh war zu versorgen und die Feldarbeit musste bewältigt werden. <br />
* Eine Herausforderung für meinen Vater war die Feldarbeit auf den gepachteten Flächen. Pferdegespanne mussten von den Bauern, nach 1960 von der LPG ausgeliehen werden, um die Arbeiten erledigen zu können. Er war dann ziemlich angespannt, weil er mit der Maurerkelle besser umgehen konnte als mit Pflug und Egge. Auch war es oftmals eine ziemliche Bettelei, um ein Gespann zu bekommen oder auch einen Termin zum Dreschen zu erhalten. Ich war aber so gut ich konnte seine rechte Hand. Schon seit frühester Kindheit habe ich mich für bäuerliche Tätigkeiten interessiert. Besonders die Arbeit mit Pferden war faszinierend. Wenn ich die Leine halten durfte oder reiten konnte, war ich selig. Das war schon auf dem Hof in Hastorf so und später dann auch in Stülow. Nach der Schule und der Erledigung von Hausaufgaben zog es mich zu den Gespannführern der LPG. Die hatten nichts dagegen. Ich war ja auch eine gern angenommene Hilfe.<br />
* Auf den eigenen Pachtflächen wurden Roggen als Futter für die Schweine, Hafergemenge als Hühnerfutter und Kartoffel für die Schweine und als Esskartoffel angebaut. Zur Erntezeit zog die ganze Familie aufs Feld. Mein Vater mähte das Getreide. Der Roggen wurde so gemäht, dass die Menge pro Garbe per Hand von der noch zu mähenden Fläche abgenommen werden musste, um sie dann zum Binden abzulegen. Nach dem Binden der Garben wurden diese zu Hocken aufgestellt. Der Hafer wurde so gemäht, dass die Menge für eine Garbe während des Mähprozesses abgelegt wurde. In schlechter Erinnerung sind die oft reichlich vorhandenen Disteln geblieben. Trotz allem hat die Arbeit auch Spaß gemacht. Man war als Familie bei gemeinsamer Arbeit in der Natur, hat gepicknickt und war stolz, wenn die Arbeit geschafft war. Zur Erntezeit waren im Dorf viele Erntehelfer von Nöten. Die Häusler waren auch verpflichtet, als Gegenleistung für die Inanspruchnahme von Gespannen und Technik den Bauern zu helfen. Mein Vater half beim Einfahren und dem Drusch des Getreides. Ich war auch mittendrin. Gerne hatte ich die Zügel in der Hand, um den Leiterwagen von Hocke zu Hocke zu fahren, wenn die Getreidegarben direkt zum Drusch oder zur Zwischenlagerung in die Scheunen gefahren wurden. Auch gab es kunstvoll gepackte Kornmieten auf dem Druschplatz. Oft habe ich auch zugeschaut, wenn mit dem Mähbinder mit vier Pferden davor das Getreide gemäht wurde. <br />
* Zur Kartoffelernte im Herbst waren wir Kinder als Sammler heiß umworben. So konnten wir auswählen, zu welchem Bauern oder Büdner wir zuerst gingen. Wichtigstes Kriterium war das Essensangebot. Wer zum Mittagessen z.B. leckeren Hähnchenbraten auf den Tisch brachte, hatte gute Karten. Wir Kinder konnten durch das Kartoffelsammeln unser Taschengeld aufbessern. Ich kann von mir behaupten, dass ich sehr ehrgeizig war. Besonders als von Stundenlohn (1Mark/Std.) auf Leistungslohn (..Pf./Kiepe) umgestellt wurde, konnte ich vergleichsweise viel Geld verdienen. Ich wurde einmal sogar mi etwa 10 Jahren in einem Zeitungsartikel als bester Kartoffelsammler geehrt.<br />
* Waren die Erntearbeiten beendet, gab es im Herbst ein Erntefest. Ein Jungbulle wurde geschlachtet, um Bockwurst herzustellen. Gefeiert wurde im Stülower Krug. Paul Schulmeister machte Tanzmusik auf der Treckfidel. Wir Kinder saßen auf einer Holzbank im Saal. Musiker Alfred Sitte aus Glashagen(Siehe Ortschronik Glashagen) erinnert sich, dass er mit seinem Vater schon in jungen Jahren, u.a. im Stülower Krug zu Erntefesten aufgespielt hat: Männer und Frauen saßen sich gegenüber auf Bänken. Wenn die Musik ertönte, sprangen die Männer auf, um die gewünschte Tanzpartnerin zu ergattern.<br />
* Der Anbau von Zucker- und Runkelrüben war eine aufwändige, mit viel Handarbeit verbundene Arbeit. Im Frühjahr mussten die in Reihe gesäten Rüben gehackt und vereinzelt werden. Da waren mehrere Arbeitsgänge von Nöten:<br />
# Hacken zwischen den Reihen zur Unkrautbekämpfung<br />
# „Verhauen“ , Rübenpflanzen weghacken, so dass in etwa 30cm Abstand ca. fünf übrigblieben<br />
# „Verziehen“, per Hand, so dass alle 30cm nur die kräftigste Pflanze übrigblieb(Kinderarbeit)<br />
# „Rundhacke“, wenn die Pflanzen soweit entwickelt waren, dass sie mit den Blättern die Ackerfläche fast bedeckten, wurde die Fläche abschließend gehackt bzw. sichtbares Unkraut wurde gejätet.<br />
* Wenn alles erledigt war und der Bauer keine Beanstandungen hatte, wurde das vereinbarte Geld ausgezahlt. <br />
* Bei der Ernte der Zuckerrüben im Herbst waren wir erneut auf dem Acker. Vater und Mutter zogen die Rüben mittels eines Rübenhebers aus der Erde und legten sie in Reihen ab. Ich war beeindruckt, wie meine Eltern zügig und rhythmisch diese anstrengende Arbeit bewältigten. Dann wurde mit einem Spaten das Blattwerk in einem Stück abgestochen. Mit der Forke wurde es dann zur Futtergewinnung auf kleine Haufen geworfen. Wir Kinder hatten die Aufgabe, die Rüben in drei bis vier Meter Abständen auf Haufen zu werfen.<br />
* Bei der Aufteilung der Chausseegräben kamen wir wohl zu spät, denn unser Abschnitt lag in etwa drei km Entfernung im Bereich des Retschower Waldes. Es war so natürlich sehr aufwändig, wenn zum Mähen, Heu bereiten und zum Heimtransport mit dem Handwagen die Entfernung zurückzulegen war. Süße Walderdbeeren haben etwas entschädigt. Wenn es in aller Frühe zum Gras mähen ging, waren zuvor die Sensen für meinen Vater, meinem Bruder und mich gut geschärft(gedengelt) worden. Für alle war es schwierig, durch die Hanglage der Gräben das Gras zu mähen. Das erforderte schon einiges Geschick und war sehr anstrengend.<br />
* Im Retschower Wald haben wir für den Winter Holz gesammelt. Erlaubt war nur „Knüppelholz“ von Windbruch. Ich erinnere mich, dass schon mal etwas dickere Stämme dran glauben mussten, allerdings mit „Schiß“ vor dem Förster. Auch haben wir etliche Säcke voller Fichtenzapfen gesammelt. Zum Heizen des Waschkessels wurden auch kleine Bündel mit Sträuchern gefertigt.<br />
* Gartenarbeit war immer ein Thema, denn der Garten war riesig. Es gab Obstbäume und Sträucher. Angebaut wurde Gemüse aber auch Futter für die Tiere. Wir Kinder haben oft mitgeholfen. Stachelbeeren und Johannisbeeren waren zu pflücken. Auch bei den Bestell- und Pflegearbeiten waren wir dabei. Das geerntete Obst und Gemüse musste verarbeitet werden. Es wurde eingeweckt, Marmelade und Saft bereitet.<br />
<br />
<br />
<br />
* '''Speisenauswahl:'''<br />
* Bei uns zu Hause gab es meist einfache aber schmackhafte Kost, darunter etliche typisch Mecklenburger Gerichte zu essen:<br />
** „Himmel und Erde“<br />
** Birnen und Klöße<br />
** Eintöpfe<br />
** Rippenbraten<br />
** Klöße<br />
** Spargelsuppe<br />
** Schwarzsauer<br />
** Kartoffelpuffer<br />
** „Klaarbotter“<br />
** Obstsuppen<br />
** Wassersuppe<br />
** Geflügelgerichte<br />
** Milchsuppen<br />
** Muskartoffel mit Buttermilch<br />
** Buttermilchkaltschale<br />
** Dicke Milch<br />
** Götterspeise<br />
** Sauerampfer<br />
** Dicke Bohnen<br />
** Eisbein<br />
** Klopfschinken<br />
** Senfei<br />
** Rote Grütze<br />
** Erbsen und Wurzeln<br />
<br />
* '''Dorfleben'''<br />
* Es war aber auch immer Zeit zum Spielen mit den Nachbarskindern:<br />
** Versteckspielen im Dunkeln<br />
** Straßenspiele wie „Herr Fischer, Herr Fischer wie tief ist das Wasser?“ oder „Wer fürchtet sich vorm schwarzen Mann?“<br />
** Ballspiele(Fußball, Völkerball, Federball)<br />
** Höhlen bauen<br />
** In Scheunen toben<br />
** Schlittschuh laufen<br />
** Schlitten fahren<br />
* Wenn wir abends nicht pünktlich nach Hause kamen, pfiff mein Vater auf vier Fingern, worauf wir sofort losrannten. Die Spielkameraden haben uns dann gerne verspottet.<br />
<br />
<br />
[[Datei:Bild 223 sonst.jpg|gerahmt|zentriert|]]<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
'''Häuslerei 5'''<br />
<br />
*auf dem Fundament des Katens von Hof10 '''1910''' neu aufgebaut – von wem?)<br />
*1910 als ein Komplex mit gleicher Flucht und äußerer Gestaltung als Anbau am Wohngebäude auf Felsenfundamenten erbaut<br />
Häuslerei Nr. 5 /Flur 1, Flurst. 69/2 /Liegensch.-B-Nr. 521/ Grundbuchblatt 16<br />
1208,- m²<br />
*(Paul '''Schulmeister''' 1921 mit Ehefrau Emma, geb. Struck aus Neu-Hohenfelde zugezogen, seit 1922 im Grundbuch eingetragen – gemeinsam mit der Ehefrau erworben /'''Haese''' 1924/'''Scheibner''' 1981)<br />
*1928 Elektroanschluss<br />
*Einheitswertbescheid von 1935: 1130,- RM, dar. 920,- RM für den Grundstücksteil<br />
*1949 Kraftstromanschluss (Tenne)<br />
*1976 Wasseranschluss<br />
*Im Haus wohnten bis etwa 1970 noch Julius Haese und Frau Ida.<br />
*Frau Schulmeister, Frau Haese und Frau Reimer (ehem. Schule) waren Schwestern,<br />
*Schulmeisters hatten 3 Söhne (Hans – 1921-97, Willy, Paul – 1923-36)<br />
*Paul Sch. war Maurer (durch Neubau Wohnhaus Bull zur Maurerlehre 1906-1909 animiert), Dorfpolizist, Fußballschiedsrichter, Musikant, Eieraufkäufer, Konsumgehilfe, Mann für alle Fälle. (''weitere Informationen unter Familien'')<br />
*Seit 1981 wohnt hier die Familie von Lothar Scheibner und Frau Heike(Tochter von Horst und Christel Fietze/Siehe unter Familien)<br />
<br />
<gallery widths="200px" heights="200px"><br />
Datei:Bild 14 Häusl.jpg|Hausansicht<br />
Datei:Bild 17 sonst.jpg|Paul Schulmeister<br />
Datei:Bild 59 sonst.jpg|Blick auf die Häuslerei 5 um 1955<br />
Datei:Haus Scheibner.jpg|Wohnhaus nach der Sanierung durch Familie Scheibner <br />
</gallery><br />
<br />
<br />
'''Häuslerei 6'''<br />
<br />
Das jetzige Haus Nr.10 war das Wohnhaus des Hofes 10 und wurde nach der Aufgabe der Hofstelle Nr. 10 1908 und den danach beginnenden Betrieb einer Gastwirtschaft zur Häuslerei Nr. 6 erklärt(siehe unter Gastwirtschaft).<br />
<br />
'''Häuslerei 7'''<br />
<br />
*Ursprünglich Katen zu Hof 6, später als Häuslerei deklariert <br />
*Hier wohnten u. a. die Familien '''Brandt, Rosenkranz, Krause, Kalischke, Klein<br />
*Auf dem Dachboden waren Büroräume der Gemeinde und LPG.<br />
*Heute(2017) wohnen hier die Familien von Andreas Obermüller und Dieter Gerullis<br />
<br />
[[Datei:Bild 147 sonst.jpg|gerahmt|zentriert|Häuslerei 7 heute(2017)]]<br />
<br />
<br />
'''Häuslerei 8'''<br />
<br />
*Hugo (1878 – 1935) und Agnes (1881 – 1938) '''von Tschirky und Bögendorf''' (Hühnerbaron)<br />
*Kaufantrag von Bauland vom Gemeinderat 1927 angenommen für 12 M/Rute, zusammen mit Haacke, Haus ca. 1929/30 gebaut(1936 Baugenehmigung für Barin von Tschirschky-Bögendorff zur Vergrößerung des Wohnraums - Quelle: Kreisarchiv Bad Doberan), übersiedelten Mitte der 30-iger nach Schlesien (Majoratserbe)<br />
*Danach lebten hier verschiedene Familien, u. a. auch Flüchtlinge,1947 bis ca. 1950 haben '''Hans und Erika Westendorff''' hier gewohnt(Karl und Klaus wurden hier geboren).<br />
*Familie '''Hess''' kam zum Ende des 2. Weltkrieges mit einem Pferdewagen aus Ostpreußen (haben all die bekannten Schrecken erlebt), gingen zunächst nach Rothenmoor, wo sie auf Bodenreformland siedelten, später wechselten sie im Tausch mit Familie Riemer von der Ziegelei nach Stülow, der Vater von Frau '''Müller''' betrieb einen Pferdehandel, so konnten sie das Haus von Tschirky … 1950 kaufen (Müllers wohnen seit 1955 auch hier), in der Häuslerei wurden Geflügel, Schweine und Ziegen gehalten, mit einem Pferd betrieb Herr Hess einen Fuhrbetrieb <br />
<br />
<gallery widths="200px" heights="200px"><br />
Datei:Bild 44 Häusl.jpg|Häuslereiansichten<br />
Datei:Bild 16 Häusl.jpg|<br />
Datei:Bild 30 Häusl.jpg|<br />
Datei:Bild 38 Häusl.jpg|Neubau nach 1990(Fam. Müller)<br />
</gallery><br />
<br />
<br />
<br />
<br />
'''Häuslerei 9'''<br />
<br />
*1937 gebaut von Büdner und Maurer '''Reinke'''(Büdnerei 2)<br />
*1938-39 Genehmigung zum Neubau einer Garage für J. Reinke/Häuslerei Nr. 9(Quelle: Kreisarchiv Bad Doberan)<br />
<br />
[[Datei:Bild 32 Häusl.jpg|gerahmt|zentriert|…]]<br />
<br />
<br />
'''Häuslerei 10'''<br />
<br />
'''Frese/Westendorff'''/ 1931 Ackerverkauf neben Haacke für 10 M/Rute an Büdner Reinke mit der Maßgabe, dass keine Mietswohnungen gebaut werden/1937 fertig gestellt (außer Reinkes/Emmi Harms und Westendorffs wohnten hier auch '''Lorchs, Prof. Gierke, Tiedzaks, Petzels''' u. a.)<br />
*1936 Baugenehmigung zum Neubau eines Wohnhauses für Berta Frese/Häuslerei 10(Quelle : Kreisarchiv Bad Doberan)<br />
<br />
<gallery widths="200px" heights="200px"><br />
Datei:Bild 33 Häusl.jpg|Hausansicht 2015<br />
Datei:Bild 39 Häusl.jpg|Bertha Frese, Erika W. Mutter mit 18 <br />
Datei:Bild 43 Häusl.jpg|Erika Frese nach 1945<br />
Datei:Bild 40 Häusl.jpg|Hochzeit von Hans und Erika Westendorff 1947<br />
Datei:Bild 41 Häusl.jpg|Hans W.<br />
Datei:Bild 42 Häusl.jpg|Erika W. mit Mutter Bertha Frese<br />
Datei:Bild 45 Häusl.jpg|Erika W.<br />
</gallery><br />
<br />
* Erika Westendorff war Lehrerin an der Pestalozzi-Schule in Bad Doberan.<br />
* Sie schrieb um 2000 mehrere Beiträge für die Doberaner Jahrbücher. <br />
<br />
[[Datei:EW1.jpg|gerahmt|zentriert|]]<br />
[[Datei:EW2.jpg|gerahmt|zentriert|]]<br />
[[Datei:EW3.jpg|gerahmt|zentriert|]]<br />
'''Häuslerei 11'''<br />
<br />
'''Haus Hedwig''' (Hedwig war Willi Oldenburgs erste Frau)/ Maurer '''Willi Oldenburg''', Großvater von Inge Behrend/'''Wallraff/Credo''' (Baujahr1938/39)<br />
*1936 Baugenehmigung zum Anbau eines Windfangs für Hedwig Oldenburg7Häuslerei 11(Quelle: Kreisarchiv Bad Doberan)<br />
<br />
[[Datei:Bild 34 Häusl.jpg|gerahmt|zentriert|…]]<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
'''Häuslerei 12'''<br />
<br />
*lt. Karte letztes Grundstück Richtung Westen (hinter 8 und einem Gemeindegrundstück) <br />
*Der Vater der Fuhrunternehmerin '''Tiedtke''' hatte dieses Grundstück gekauft.<br />
*Zur Bebauung kam es wegen des 2. Weltkrieges nicht. <br />
*Das Grundstück wurde durch das Fuhrunternehmen '''Tiedtke/Dahlmann''' lange Jahre genutzt.<br />
<br />
<br />
'''Häuslerei 13'''<br />
<br />
*1938 Baugenehmigung zum Neubau eines Wohnhauses für Willy Lembke/Nr. 13(Quelle: Kreisarchiv Bad Doberan)<br />
*von '''Willy Lembke''' 1938 gebaut(hatte vorher in der Häuslerei 9 gewohnt<br />
*'''Robert Bringmann''' – Amtshauptmann – lt. E. West. 1932 Landrat in Wismar/war SPD-Mitglied, hatte Verbindungen zu Willy Brandt, war in der Nazizeit inhaftiert(Siehe Zeitungsartikel) Luftschutzwart<br />
*Emil Effland (keine Nachkommen mehr dort)<br />
*'''Elfriede Märtin, geb. Tremp''' <br />
*Eigentümerin Angelika Bathke, geb. Tremp<br />
<br />
<gallery widths="200px" heights="200px"><br />
Datei:Bild 35 Häusl.jpg|Hausansicht heute<br />
Datei:Bild 47 sonst.jpg|Robert Bringmann<br />
</gallery><br />
<br />
'''Häuslerei 14'''<br />
<br />
*Es ist nicht bekannt, ob es früher Bewerber für dieses Grundstück gegeben hat. <br />
*Eine Bebauung ist erst nach 1990 durch '''Familie Michael Zeug''' erfolgt.<br />
[[Datei:Bild 37 Häusl.jpg|gerahmt|zentriert|…]]<br />
<br />
<br />
Weiter hier zuzurechnen:<br />
<br />
'''Reichsheimstätte'''<br />
''(Wohnungsbauprogramm während der NS-Zeit)''<br />
<br />
*(1. Haus am Kellerswald)'''Haacke/Zeug'''( Reichsheimstatt 1/ Franz Haacke , 31.10.1895 geb. und Luisa Haacke, geb. Pingel – 19.11.1896 geb. – beide1928 aus Rostock zugezogen, nach Fertigstellung des Baus, und 1932 nach Doberan verzogen und Küsterstelle nach Arbeitslosigkeit angenommen, 1938 wieder zurückgezogen) Schon um 1925 wurde Franz Haacke Ziegler auf dem Hof 3(hatte den Beruf bei seinem Onkel in Elmschenhagen/Kiel gelernt). Die Ziegel für den Bau des Hauses hat er selbst gebrannt, die Maurer schimpften, weil die Ziegel sehr rau waren<br />
*Fotos: Hausansichten und Kaufvertrag des Grundstücks von der Gemeinde Stülow:<br />
<br />
<gallery widths="200px" heights="200px"><br />
Datei:Bild 26 Häusl.jpg|<br />
Datei:Bild 27 Häusl.jpg| <br />
Datei:Bild 28 Häusl.jpg|<br />
Datei:Bild 29 Häusl.jpg|<br />
Datei:Bild 31 Häusl.jpg|<br />
</gallery><br />
<br />
<br />
'''Bahnwärterhaus'''<br />
<br />
*Bahnwärterhaus Baujahr um 1901 nach Bauzeichnung von 1899 im Zusammenhang mit dem Bau der Bahnstrecke 1883(lt. Heißel war Bahnstrecke bereits1863/64 eröffnet worden, war zunächst Privatbahn, eher sie 1890 von der Generaldirektion der Mecklenburgischen Friedrich-Franz-Bahn übernommen wurde). <br />
*Das Haus entstand zur Betreibung einer Schranke(lt. Schröders Töchter waren Bestandteile der Schranke auch nach dem Brückenbau noch lange vorhanden).<br />
*Hier wohnte seit 1940 der Schrankenwärter Rudolph Schröder mit seiner Familie(Frau Hedwig, Sohn Hans, Töchter Ingrid und Karin).<br />
<br />
<gallery widths="200px" heights="200px"><br />
Datei:Bild 19 Häusl.jpg|Rudolph und Hedwig Schröder <br />
Datei:Bild 20 Häusl.jpg|Tochter Karin auf dem Ziegeleigelände<br />
Datei:Bild 21 Häusl.jpg|Sohn Hans Schröder<br />
Datei:Bild 50 Häusl.jpg|Ehepaar Schröder mit Tochter Ingrid<br />
Datei:Bild 22 Häusl.jpg|Schröders bei der Feldarbeit<br />
Datei:Bild 23 Häusl.jpg|Karin Sch. mit Kuh<br />
Datei:Bild 24 Häusl.jpg|Karin Sch. mit Freundin <br />
Datei:Bild 25 Häusl.jpg|Bahnwärterhaus 2015<br />
Datei:Köpke 1.jpg|Aufn. vom 12.11.2016<br />
Datei:Köpke 2.jpg|Aufn. vom 12.11.2016<br />
Datei:Köpke 3.jpg|Aufn. vom 12.11.2016<br />
Datei:Köpke 4.jpg|Aufn. vom 12.11.2016<br />
<br />
</gallery><br />
<br />
=== Familien ===<br />
<br />
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<br />
<br />
Die '''Familien Fietze''' und Hanisch wohnten vor der Vertreibung 1945 gemeinsam in einem Haus(Schnitterkaten) in Straßburg/Deutsch Nettkow an der Oder.<br />
*Horst Fietze erinnert sich noch gut an die Geburt von Hans-Dieter Hanisch und daran, dass ihm gesagt wurde, Frau Hanisch hätte so geschrien, weil der Storch sie ins Bein gebissen hätte.<br />
*Fietzes haben Schlimmes nach der Vertreibung durchgemacht. Nachdem sie den Durchzug der Sowjets heil überstanden hatten, wurden sie von den Polen ausgewiesen und zogen mit dem Handwagen planlos durch die Dörfer. Der Urgroßvater wurde erschossen, die Urgroßmutter musste blind zurückgelassen werden. Der Großvater wurde mit gebrochenem Bein auf dem Handwagen transportiert.<br />
*Fietzes kamen im Dezember 1945 nach Stülow. Zuvor lebten sie in Notunterkünften in Bad Doberan(Goetheschule, Kurhaus, herzogl. Villa/Quarantäne). Sie wohnten zunächst auf dem Dachboden auf dem Hof 5(Böges), dann sehr beengt mit den Großeltern im Katen vom Hof Böge. Fietzes arbeiteten auf dem Hof. <br />
*Familie Fietze wohnt heute in der ehem. Büdnerei 1. Vater Horst, Sohn Carsten und Enkelsohn David betreiben an diesem Standort eine Stellmacherei und Tischlerei.<br />
*Verwandtschaftliche Verhältnisse:<br />
**Familie Max Fietze(30.05.1900 – 18.12.1958) und Frau Marta (16.10.1908 – 24.07.1996)/Kinder: Elli(1926- ?);Heinz(1928- ?); Horst(1938-); Brigitte(1940-)<br />
**Horst Fietze ist z. Z.(2023) der am längsten in Stülow lebende Einwohner. <br />
**Peter Fietze(1950-) ist der Sohn von Heinz Fietze.<br />
**Frieda König(30.10.1903-2.2.1988) und Max Fietze waren Geschwister, daher Kinder von Max und Frieda Cousins und Cousine.<br />
**Königs kamen 1945 zuerst in Stülow zur Büdnerei Jürß. Wolfgang wurde zuvor auf der Flucht geboren. Die Schwestern Leonie und Christa waren älter. Der Vater war während oder kurz nach dem Krieg ums Leben gekommen. Später wohnten Königs im „Pappkaten“(Häuslerei 2)<br />
**Erwin Tyzak(18.02.1928-18.06.2013) heiratete Leonie König (früh gest.), lebte zuletzt mit Elli Holm, geb. Fietze zus. <br />
**Erwin Tyzaks Sohn ist Arno T./Walter T. war der Sohn von Bruno T. (Bruder von Erwin)<br />
<br />
<br />
<gallery widths="200px" heights="200px"><br />
Datei:Fi2.PNG|Hochzeit von Heinz Fietze und Gerda Krohn 1950<br />
Datei:Fi4.PNG<br />
Datei:Bild 5 sonst.jpg|Heinz Fietze auf Böges Pferd<br />
Datei:Fi15.PNG|Arbeitsvertrag zwischen Bauer Böge und Fam. Fietze und Weigelt<br />
Datei:Fi16.PNG|dto.<br />
Datei:Bild 6 sonst.jpg|Paul Weigelt auf dem Schulacker<br />
Datei:Bild 7 sonst.jpg|dito<br />
Datei:Fi8.PNG<br />
Datei:Fi10.PNG<br />
Datei:Fi11.PNG<br />
Datei:Fi12.PNG<br />
Datei:Bild 8 sonst.jpg|Horst Fietze als Konfirmant 1952<br />
Datei:Bild 10 sonst.jpg|Konfirmationsgäste<br />
Datei:Bild 11 sonst.jpg|Horst F. mit Mutter Marta und Vater Max<br />
Datei:Bild 9 sonst.jpg|Frieda König mit Sohn Wolfgang und Arno Tyzak<br />
Datei:Bild 172 sonst.jpg|Horst Fietze um 2012(Foto: privat)<br />
Datei:Fi13.PNG<br />
Datei:Bild 99 sonst.jpg|Logo<br />
Datei:Fietze1.jpg|Logo<br />
Datei:Bild 56 sonst.jpg|Carsten und David F. beim Brückenbau im Quellental(um 2015)<br />
Datei:Fietze.jpg|Carsten Fietze und Bauamtsleiter Norbert Sass(Bad Doberan)nach Wiederherstellung des Küstenstegs in Heiligendamm im Juni 2019<br />
Datei:Fi14.PNG|Horst Fietze um 1920<br />
</gallery> <br />
<br />
[[Datei:Bild 221 sonst.jpg|gerahmt|zentriert|OZ vom 29./30. Dez. 2018]]<br />
<br clear="all"/><br />
<br />
Familie '''Günter Obermüller'''<br />
<br />
Günter Obermüller, Sohn von Konrad Obermüller(Ziegelei) hat 19... Liesel Gransow? geheiratet. Liesel... hat auf dem Hof 2 als Magd gearbeitet. Familie Obermüller wohnte später auf dem Hof 7(Fotos). Günter O. war Traktorist in der LPG. Obermüllers haben vier Söhne(Hartmut, Christian, ...., Harald)<br />
<br />
<gallery widths="200px" heights="200px"><br />
Datei:Bild 25 sonst.jpg|Hochzeit von Günter und Liesel Obermüller, geb Gransow?<br />
Datei:Bild 26 sonst.jpg|dito<br />
Datei:Bild 27 sonst.jpg|Günter Obermüller<br />
Datei:Bild 28 sonst.jpg|Liesel Obermüller<br />
Datei:Bild 29 sonst.jpg|Günter O. mit Ansicht Hof 7<br />
Datei:Bild 30 sonst.jpg|Liesel O.<br />
Datei:Bild 31 sonst.jpg|Frau Warnke mit Hartmut Obermüller<br />
Datei:Bild 32 sonst.jpg|Dieter Gransow, Bruder von Liesel O. mit Ansicht Hof 7<br />
Datei:Bild 33 sonst.jpg|Günter O. mit Traktor(Famulus)/Ansicht Hof 7<br />
Datei:Bild 34 sonst.jpg|Günter O. auf Sportawo von Bruder Ewald(Ziegeleiareal)<br />
</gallery> <br />
<br />
'''Familie Paul Schulmeister''' <br />
<br />
[[Datei:Bild 22 sonst.jpg|gerahmt|zentriert|P. Schulmeister, ein Stülower Orginal mit Treckfidel]]<br />
<br clear="all"/><br />
<br />
Lt. Familienforschung Masch(Quelle):<br />
*August Heinrich Martin Adolf '''Schulmeister''', August wurde in Doberan am 6.Juni 1864 geboren und dort am 16.Juni 1864 getauft. Er wurde 1879 in Doberan konfirmiert. Er ist nach 1920 verstorben. Er arbeitete 1900 in Bartenshagen als Arbeiter, 1911 in Hohenfelde als Arbeiter und 1920 in Rostock als Gastwirt. August gründete eine weitere Familie mit Anna Marie Sophie Grimnitz. <br />
*Wilhelmine Sophia Joachime Masch, geboren wurde Wilhelmine am 19.April 1864 in Ivendorf und getauft am 5.Mai 1864 in Parkentin, Mecklenburg-Schwerin. 1878 wurde Wilhelmine in Hanstorf konfirmiert. Verstorben ist Wilhelmine am 8.Juli 1899 in Sülze und bestattet worden am 11.Juli 1899 in Parkentin. <br />
*August und Wilhelmine haben am 6.April 1888 in Hanstorf geheiratet. <br />
Kinder:<br />
*Emma Christine Caroline Schulmeister, geboren wurde Emma am 24.Juli 1888 in Ivendorf und am 12.August 1888 in Hanstorf getauft. Verstorben ist sie 1970.<br />
*Paul Johann Heinrich Schulmeister, geboren wurde Paul am 21.Mai 1890 in Allershagen und am 8.Juni 1890 in Parkentin getauft.<br />
Er war Maurer.<br />
*'''Emma Christina Carolina Struck''', geboren wurde Emma am 3.Dezember 1892 in Rabenhorst, Mecklenburg-Schwerin und am 18.Dezember 1892 in Rethwisch, Mecklenburg-Schwerin getauft. In Althof, Mecklenburg-Schwerin wurde sie am 24.März 1907 konfirmiert. 1920 arbeitete sie in Rabenhorst als Stütze. <br />
*Paul und Emma haben am 16.April 1920 in Althof, Mecklenburg-Schwerin geheiratet(Kinder u.a. unter Häuslerei 5.)<br />
*Mit elf wurde Paul Sch. Schäferjunge, der leicht lernte und deshalb in vielen Schulstunden Futter für des Lehrers Vieh bereitete und deshalb von der Schule im Sommer beurlaubt wurde, um von morgens um sechs bis zum Sonnenuntergang Schafe zu hüten. Er schlief zusammen mit dem Kuhjungen auf einer Pritsche im Pferdestall, ritt auf dem Schafbock, der den Bauern nicht an sich rankommen ließ und kaufte sich von seinem ersten Schäferjungenjahreslohn eine alte Treckfidel und suchte sich Ton für Ton zu: Nun danket alle Gott(Siehe Zeitungsartikel von Peter Schneider in der OZ vom 16/17. März 1974)<br />
*um 1905 Interesse am Maurerberuf als er beim Bau des Wohnhauses auf Hof 9 (Bull) in Stülow zusah und fasziniert war; Bauer Bull bot Paul Sch. 5 Mark, wenn er auf dem Dachfirst des neu gebauten Wohnhauses entlangläuft. …schnell verdientes Geld<br />
*1906-1909 Maurerlehre, Gesellenprüfung beim Bauunternehmer Albrecht in Doberan<br />
*Hat in den Folgejahren viel bei Restaurierungsarbeiten am Münster mitgearbeitet<br />
*1914 Schütze im Jägerregiment<br />
*1916 Vorsitzender der Gemeindevertretung Hohenfelde(?)<br />
*1920 Hochzeit mit Emma Struck<br />
*1921 mit Frau Emma(1892-1970) von Hohenfelde nach Stülow gezogen; ältester Sohn Hans geboren (t 1997)<br />
*1922 2. Sohn Willy geboren <br />
*1923 3. Sohn Paul geboren (t 1936)<br />
*24.01.1940 Bauunternehmer Paul Schulmeister wird zum Gemeinderat ernannt (bis 1942). –lt. Protokoll der Gemeinderatssitzung-<br />
*1945 P. Schulmeister wandelt seinen ehemals selbst eingeritzten Spruch auf einem Balken der Scheune Bull ab: Gott schütze uns vor Sturm und Wind …und vor Arbeitern, die langsam sind<br />
*02.11.1946 neue Gemeindevertretung (SV Schriftführer: Schulmeister)<br />
*22.04.1947 Festlegung von Gehältern (Gemeindebote Schulmeister 100 RM/Monat)<br />
*17.01.1951 Reparaturauftrag für Schulscheune an Bauunternehmer Schulmeister<br />
*10.07.1953 P. Schulmeister wird zum Vors. der Gemeindevertretung gewählt<br />
*06.04.1956 Umbau des Gemeindehauses nach den Vorschlägen von Paul Schulmeister beschlossen( Maurerarbeiten Schulmeister)<br />
*17.05.1956 Der Rat der Gemeinde Stülow beschließt den Anschluss der Gemeinde an Bad Doberan( unterschrieben von Schulmeister als Vorsitzenden der Gemeindevertretung und Westendorf als Bürgermeister)<br />
*Paul Schulmeister veranstaltet mit Stülower Jungs (Regensteins, Crulls) heimlich auf seinem Boden Luftgewehrschießen mit selbst hergestellter Munition.<br />
*Schulmeisters hatten in den 1950-iger Jahren eine Seidenraupenzucht<br />
*Paul Schulmeister hat in Stülow bis ins hohe Alter kleinere Maurerarbeiten ausgeführt, auch am Tempel des Quellentales hat er Erhaltungsarbeiten vorgenommen(Siehe auch Artikel in der OZ zum Kindergarten).<br />
*Er wurde beansprucht für Reparaturen aller Art. So kürzte er für einen Nachbarn die Schlafzimmerbetten, die in der falschen Länge geliefert worden waren. Allerdings war er ein wenig zu schnell, denn die Konsumverkaufsstelle entschuldigte sich später für die falsche Auslieferung.<br />
*Paul Schulmeister war auch Ortseiererfasser(1960-iger Jahre) und hat Strom abgelesen auch den Konsumverkäuferinnen hat er unter die Arme gegriffen.<br />
*Unentbehrlich war Paul Schulmeister als Treckfidelmusikant. Er spielte bei Familienfeiern und allen möglichen sonstigen Anlässen(Siehe Bilder). Zeitzeugen wissen zu berichten, dass es vorkam, dass er im Stülower Krug auf Wunsch der Gäste musizieren musste, obwohl „vornehmere“ Musik zur Verfügung stand.<br />
*Den Unmut der Skatspieler zog sich Paul Schulmeister zu, als er einst beim Preisskat im Stülower Krug mit 4 Buben auf der Hand passte.<br />
*Noch auf dem Sterbebett(1981) hat er mit den Krankenschwestern gescherzt.<br />
*Hans Schulmeister(1921-1997) war Schriftsteller(Quelle Homepage BS-Verlag, Rostock):<br />
**Er begann als Soldat des 2. Weltkrieges mit literarischer Arbeit. Neben der beruflichen Arbeit leitete er den Zirkel schreibender Arbeiter des VEB Schiffselektronik in Rostock. Seine eigene literarische Arbeit stellte er für diese Gemeinschaft oft zurück. Hans Schulmeister erhielt den "Preis für künstlerisches Volkschaffen" und war Mitglied im "Bund Niederdeutscher Autoren e. V."<br />
**Autor von:<br />
#... und allen Wintern sei verziehen ... / Schulmeister, Hans. - Rostock : Verl. BS, 2005<br />
#Tage zwischen gestern und morgen/ Schulmeister, Hans. - [Rostock] : Verl. BS, 2005<br />
#Spuren/ Schulmeister, Hans. - Kückenshagen : Scheunen-Verl., c 1999<br />
<br />
Hans beschrieb eine wahre Begebenheit aus seinem Elternhaus: "Die Kuh im Keller"<br />
<br />
[[Datei:Bild 198 sonst.jpg|gerahmt|zentriert]]<br />
[[Datei:Bild 199 sonst.jpg|gerahmt|zentriert]]<br />
<br clear="all"/><br />
<br />
<br />
<gallery widths="200px" heights="200px"><br />
Datei:Bild 14 sonst.jpg|Schulmeisters Söhne Hans, Willy und Paulchen(1925)<br />
Datei:Bild 15 sonst.jpg|Hans mit Eltern<br />
Datei:Bild 197 sonst.jpg|1. Schultag von Hans<br />
Datei:Bild 16 sonst.jpg|Paul und Hans Sch.<br />
Datei:Bild s sonst.jpg|Kindergeburtstag,v. l. Elke und Peter Becker, Christel Sch.(Enkelin v. Paul)<br />
Datei:Bild 17 sonst.jpg|Paul Sch.<br />
Datei:Bild 18 sonst.jpg|Hans Sch., der Schriftsteller<br />
Datei:Bild 19 sonst.jpg|dito<br />
Datei:Bild 46 sonst.jpg|Paul mit Sohn Hans und Enkel...<br />
</gallery><br />
<br />
=== Infrastruktur ===<br />
<br />
'''Strom, Wasser, Gas'''<br />
<br />
*'''Stromversorgung''' Am 11.März '''1913''' findet eine Dorfversammlung zur Elektrifizierung statt. Die Erbpächter 1-7 geben den Bedarf an Kraft- und Lichtstrom in kw an (Siehe Protokollkopie) '''1928''' wird die Häuslerei 5 ans Netz angeschlossen.<br />
*'''Zentrale Wasserversorgung '''seit '''1976''' <br />
*'''Abwassersystem''', '''1990/91''' im Zusammenhang mit der Erschließung des Weidengrundes zentrales Abwassersystem mit Klärteich entstanden, '''2008''' Druckleitung bis in die Büdnerreihe 1 im Zusammenhang mit der Erschließung des Baugrundstückes gegenüber entstanden, '''2011''' aufgrund schlechter Abwasserwerte Verlegung der Abwasserleitung nach Bad Doberan (Krankenhaus)<br />
*'''Erdgasversorgung''' (seit '''1994''')<br />
<br />
'''Straßenbau'''<br />
<br />
*Zum Chausseebau Doberan - Retschow sind dem Landeshauptarchiv Schwerin, Az. 5.12-3/1 23 371 Stülow betreffend folgende Informationen entnommen worden:<br />
**Im Schreiben vom 5.7.1909 wird durch das Großh. Amt Doberan der Chausseebau begründet: Danach habe die gewählte Streckenführung gegenüber der Route über Hohenfelde nach Retschow mehrere Vorteile, zumal die Gemeinde Hohenfelde dagegen sei. Es könne die Anbindung von Stülow sowie Hof- und Dorf Glashagen erfolgen. Außerdem sei dies durch den starken Ziegeleiverkehr erforderlich.<br />
**Gründung eines Wegeverbandes, bestehend aus dem Amt Doberan(zuständig für die Domäne Retschow), die Großh. Haushalts-Forst-Inspektion Rostock Doberan sowie die Gemeinden Stülow, Glashagen und Retschow<br />
**Die Gemeinde Stülow wollte 1,5 km für den Bau und die Unterhaltung übernehmen, wobei der Erbpächter Meister(Nr. 3)für 0,5 km der Gemeinde Entschädigung zahlen sollte, durch den Tod des Erbpächters dies aber nicht durchgesetzt wurde.Erbhofbesitzer Baller vom Hof Glashagen übernahm zusätzlich zu den 0,75 km weitere 0,25, die restlichen 0,25 km übernahm die Gemeinde Stülow(insgesamt1,25).Da das Amt den Vorschlag zur anteiligen Erhöhung der Steuern für die Ziegelei als Ausgleich ablehnte, wurde schließlich der Differenzbetrag von der Großherz. Kasse übernommen.<br />
**Es wird die Notwendigkeit einer schienenfreien Kreuzung der Bahn betont(20.000 M).<br />
**neben der Landeshilfe aufzubringende Kosten: gesamt: 42.000 M, dav. Stülow 7.500 M<br />
**Kosten der Brücke nur durch Großherzogl. Generaleisenbahndirektion zu tragen<br />
**In versch. Schreiben wird auf das Problem des Brückenbaus eingegangen, auch eine Untertunnelung wurde in Betracht gezogen.<br />
**Satzung vom 12. März 1912 für den Wegeverband der Chaussee Doberan-Retschow<br />
***Ausführung und Projektierung durch Landbaumeister Voss<br />
***Aufbringung der Baukosten: "Die über die Landeshülfe hinaus erforderlich werdenden Kosten mit Ausnahme der auf 18.000+11.342 M veranschlagten Kosten für die Herstellung der schienenfreien Kreuzung bei der Ziegelei Stülow werden von den Beteiligten nach folgendem Verhältnis aufgebracht: die Großh. Haushaltsverwaltung für Hof Retschow und Forst 2298 Teile,die Stadt Doberan , 1278 Teile, Stülow 1021 Teile, Hof Glashagen 1021 Teile, Dorf Glashagen 511 Teile, Dorf Retschow 1021 Teile <br />
***Kosten für den Brückenbau: 18.000 M; für die Umleitung der Chaussee von 125,7 m 11.342 M(Summe:29.342 M); Kostendeckung: Eisenbahnmittel, Mittel des Großh. Haushalts, der Stadt Doberan und Hof Glashagen; 250 M /km jährliche Unterhaltungskosten(Anteil Stülow 1041 Teile); Grund und Boden ist von den Beteiligten unentgeltlich zur Verfügung zu stellen.<br />
**Jeweils im Frühjahr und Herbst werden amtliche Straßenbesichtigungen vorgenommen und protokolliert.<br />
**Es liegen vor der Abnahmebericht vom 18.Dezember 1914 und der endgültige Abnahmebericht der Großh. Verwaltungskommission vom 17. Dezember 1915(die Erledigung der Restarbeiten lt. Protokoll vom 18. Dezember 1914 bestätigt)<br />
**Schreiben Baurat Voss vom 21.10.1916 zur Besichtigung der Nebenchaussee Doberan-Retschow; Feststellungen:<br />
#Die Chaussee wird im allgemeinen ordnungsmäßig unterhalten.<br />
#Die Reinigung der unbesteinten Teile des Planums ist fortzusetzen. Die höheren Böschungen zwischen Doberan und Retschow sind teilweise stark durch Vieh zertreten und müssen bei passender Witterung wieder eingeebnet werden.<br />
*1910 verpflichten sich die Erbpächter Nr.2 Westendorf, Nr. 9 Bull, Nr. 1 Bull, Nr. 8 Saß und Nr. 4 Stuhr der Gemeinde unentgeltlich Land für den Straßenbau zur Verfügung zu stellen<br />
*Im Rostocker Anzeiger 2899 vom September 1910: Eisenbahnbrücke Chaussee Doberan Retschow Doberan vom 27.September 1910<br />
*In der Rats- und Bürgerausschusssitzung trug der Magistrat ein Schreiben des großherzoglichen Amtes vor. Aus diesem ergibt sich, dass das Großherzogliche Ministerium sich wegen Überführung der Chaussee Doberan – Retschow über den Körper der Bahn Doberan-Wismar bei Stülow dahin entschieden hat, dass die Brückenanlage selbst von der General-Eisenbahndirektion zu errichten ist. Zu den Mehrkosten der Umleitung der Chaussee ist der größere Teil gleichfalls von der Generaldirektion zu tragen, während von den Interessenten etwa 2000 Mark neben den anteilmäßigen Unterhaltungskosten aufzubringen sind. Nachdem die Verwaltungsbehörde des Großherzoglichen Haushalts als auch die Gutsverwaltung Hof Glashagen ihr Einverständnis zur Tragung der Kosten von 750 bzw. 500 Mark erteilt haben, beschloss man einstimmig von Seiten der Stadt gleichfalls die geforderten 750 Mark beizutragen und die weiteren etwa entstehenden Kosten anteilmäßig zu übernehmen <br />
*1912 ist der Straßenbau von Doberan nach Retschow Thema in den Gemeinderatssitzungen<br />
*Verlauf der Straße von Doberan nach Stülow vor dem Brückenbau 1920 unterhalb des Berges über das jetzige Gelände des Pappkatens mitten durch das Ziegeleigebiet <br />
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[[Datei:Bild 190 sonst.jpg|gerahmt|zentriert|Straße von Doberan nach Stülow um 1920]]<br />
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* 1995/96 wurden in Stülow im Rahmen des staatlichen Dorferneuerungsprogramms umfangreiche Straßen- und Wegebaumaßnahmen durchgeführt. So wurden 2km Büdnerreihe für 250.000 EURO mit einer Schwarzdecke(1km)und Betonspurbahnen(1km)versehen.Auch die Dorfstraße wurde erneuert. Für 150.000 EURO wurden 700m Straße mit Bürgersteig gebaut. Dabei handelt es sich um 500m Schwarzdecke und 200m Pflaster.<br />
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Datei:Ortsdurchfahrt 1.jpg|Ortsdurchfahrt<br />
Datei:Stülower Dorfstraße 1.jpg|Stülower Dorfstraße<br />
Datei:Stülower Dorfstraße 3.jpg|Stülower Dorfstraße<br />
Datei:Stülower Dorfstraße 4.jpg|Stülower Dorfstraße<br />
Datei:Stülower Dorfstraße 6.jpg|Stülower Dorfstraße<br />
Datei:Stülower Dorfstraße 7.jpg|Stülower Dorfstraße<br />
Datei:Einfahrt Büdnerreihe.jpg|Einfahrt Büdnerreihe<br />
Datei:Büdnerreihe 1.jpg|Büdnerreihe<br />
Datei:Büdnerreihe 2.jpg|Büdnerreihe<br />
Datei:Büdnerreihe 3.jpg|Büdnerreihe<br />
Datei:Büdnerreihe 4.jpg|Büdnerreihe<br />
Datei:Büdnerreihe 5.jpg|Büdnerreihe<br />
Datei:Büdnerreihe 6.jpg|Büdnerreihe<br />
Datei:Büdnerreihe 7.jpg|Büdnerreihe<br />
Datei:Büdnerreihe 8.jpg|Büdnerreihe<br />
Datei:Büdnerreihe 9.jpg|Büdnerreihe<br />
Datei:Büdnerreihe 10.jpg|Büdnerreihe<br />
Datei:Büdnerreihe 11.jpg|Büdnerreihe<br />
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* 2018 wurde der Landweg zwischen Stülow und Reddelich als Schotterweg ausgebaut. Die Mittel wurden anteilmäßig von den Gemeinden Retschow und Reddelich übernommen(ohne Fördermittel). Der Weg auf Stülower Seite ist 417 m lang und wurde mit 18.000 EURO von der Gemeinde Retschow finanziert. Die Brücke am Stülower Bach kann mit vierrädrigen Fahrzeugen nicht passiert werden(Ausnahme PKW Trabant). Er dient als Fuß-, Rad-, und Reitweg.<br />
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Datei:Reddelicher Landweg.jpg<br />
Datei:Reddelicher Landweg2.jpg<br />
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* Am 26. November wurde die neue Brücke zwischen Bad Doberan und Stülow für den Verkehr freigegeben.<br />
* An der Vorgängerbrücke von 1925 waren 2011 durch die Hauptprüfung erhebliche Schäden festgestellt worden.<br />
* 2,4 Millionen EURO hat der Ersatzneubau gekostet. 48 % trägt die Deutsche Bahn, das Land fördert den Bau mit 50 %.<br />
* 30,5 m beträgt die gesamte Stützweite der Brücke. Zwischen den Geländern ist sie zehn Meter breit, der östliche Geh- und Radweg ist drei Meter breit, die Fahrbahn 6,50 Meter.<br />
* 55 Alleebäume wurden als Ausgleich für den Eingriff in die Landschaft entlang der Kreisstrasse 22 zwischen Teschow und Kossow neu gepflanzt.<br />
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Datei:B1.jpg<br />
Datei:B2.jpg<br />
Datei:B3.jpg<br />
Datei:B4.jpg<br />
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'''Schule'''<br />
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*'''1792''' Unterricht in Stülow(Anfang?) <br />
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*Auszüge aus dem Geburtenregister der Kirche Steffenshagen:<br />
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Datei:Kibu St74.jpg|1794<br />
Datei:Kibu St71.jpg|1798<br />
Datei:Kibu St68.jpg|1800<br />
Datei:Kibu St64.jpg|1804<br />
Datei:Kibu St64a.jpg|1804<br />
Datei:Kibu St31.jpg|1837<br />
Datei:Kibu St34.jpg|1836<br />
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**Schulmeister '''Johann Lange''' aus Brodhagen<br />
**Lehrer: Name '''Normann''' Vorname: Joh. Friedr. Geboren: 27.5.1759 Geburtsort: Neuendorf Gestorben: 20.12.1831 Beruf: Schulm. Wann: -1792 Wo: Neuendorf Kirchspiel Neuburg b/Wismar Beruf Schulm. Wann: 1792 - 1831 Wo: Stülow Kirchspiel Steffenshagen b/Doberan Ehefrauen: Name: Stiern Vorname: Luise Geboren: 1757 Geburtsort: Clausdorf, Ksp. Alt Bukow <br />
*1820 Schulmeister in Stülow im Zusammenhang mit der Zuordnung zur Backhausmühle in Doberan erwähnt(wahrsch. Schulmeister Normann)<br />
*In der Volkszählung 1819 erfasst:<br />
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[[Datei:VZ 1819 Normann.jpg]]<br />
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*'''1829''' Schulmeister '''Hans Körner'''<br />
*'''1849''' Lehrer '''Meyer''' zu Stülow am 21. Dezember verstorben, Assistent Steinmann<br />
*'''1850''' Lehrer '''Havemann''' aus Wendisch Priborn<br />
*'''1878''' Lehrer '''Kuhlmann''' und '''Holst'''<br />
*Quellen: Landeshauptarchiv Schwerin;Hans Holm, Meckl. Schulen und Schulmeister des 17. und 18.Jahrhunderts<br />
*'''Lehrer Holst''' im Gemeinderat(1887)<br />
*Einklassige Landschule mit nur ca. 20 Kinder<br />
*Vater und Onkel von Frau Vikene sowie Großvater Johann Reinke und Tante von Erika Westendorf (Emmi Reinke – geb. 1897) und Betty Westendorf (Schwester von Karl) gingen hier zur Schule. Vater von Frau Vikene(Friedrich Westendorff) hat vom Lehrer eine so kräftige Ohrfeige bekommen, dass er hingefallen ist, nur weil er nicht ordentlich hochdeutsch reden konnte.<br />
*23.01.1920 '''Lehrer Jacobs''' verzichtet auf Entschädigung für abgegebene Flächen für zurückliegende Jahre solange er Lehrer ist; Lehrer J. berichtet, dass die Schule durch den Straßenbau Doberan-Retschow kaum Fläche verloren habe und somit sich die Nutzung der Schulstelle kaum verschlechtert habe, was dem Ministerium mitgeteilt werden sollte. Sohn von Lehrer J., Werner J. 1920 und 1922 in der Uni Rostock als Student der Naturwissenschaften erfasst.<br />
*10.10.1921 Bedingungen für die Aufgabe der Schule sollen beim Ministerium erfragt werden, bevor Beschlüsse gefasst werden <br />
*21.01.1922 Einschulung nach Doberan soll ins Auge gefasst werden, zu festen Bedingungen, was wird mit der Schulstelle? ist Wiederaufnahme des Schulbetriebes ausgeschlossen? ¼ des Lehrergehaltes zu zahlen wird nicht eingesehen, weil Doberan dies auch nicht zahle (Lehrer Landesangestellte?)<br />
(Frage: gab es in der Schule schon elektrisches Licht (wie 1922 in Hohenfelde)<br />
*21.01. 1922 Beschluss des Gemeinderates zur Einschulung der Kinder in Bad Doberan (ab wann unklar, wahrscheinlich ab Januar 1923)<br />
*23.11.1923 Verkauf der Schulbänke beschlossen<br />
*06.10.1924 300 M Jahresmiete für die Schule/ Instandsetzungsarbeiten richten sich nach dem Reichsmietergesetz/die rechte Seite des Hauses dient Wohnzwecken/für die linke Seite (Stall) müssen die Gemeindeinteressen gewahrt werden<br />
*Am 28.07.1925 beschließt die Gemeinde Einholung der schriftlichen Kündigung des Lehrers Jakobs und Werbung für die Vermietung der Schule in der Presse.<br />
*1927 Beschluss der Gemeindevertretung, dass Schule an das Amt Rostock für 360 Mark Miete pro Jahr vermietet wird<br />
*1927 Lehrer Jacobs (Antrag an die Gemeindevertretung auf Kostenerstattung für Reparaturen am Schulhaus)<br />
*1938 Genehmigung zur Neudeckung des Daches für die Gemeinde/früheres Schulhaus, 1941 für den Einbau von Garagen(Quelle: Kreisarchiv Bad Doberan)<br />
*Siehe Schreiben zum Rechtsträgerwechsel des Schulgrundstücks von der Gebäudewirtschaft Bad Doberan an die LPG „Quellental“ Glashagen (1960)<br />
*Schulscheune (Foto) wurde um 2000 von Henry Warnke abgerissen.<br />
*Im ehemaligen Schulhaus wohnen heute die Familie '''Warnke''' (Henry W. ist Enkel von Emil W.(war in der LPG Kutscher), seine Frau Simone ist eine geb. Prompe, die Eltern waren Melker in der LPG)<br />
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Datei:Bild 132 sonst.jpg|ehem. Schulscheune<br />
Datei:Bild 133 sonst.jpg|ehem. Schule mit Scheune<br />
Datei:Bild 136 sonst.jpg|Neubau Familie David Warnke(seit 2017)<br />
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Datei:Bild 6 LHA.jpg|Antrag auf Zuschuss zur Industrieschule von 1873 (Quelle: Landeshauptarchiv Schwerin)<br />
Datei:Bild 4 LHA.jpg|Schreiben in Bezug auf die Aussetzung des Schulbetriebes(Quelle: Landeshauptarchiv Schwerin)<br />
Datei:Bild 5 LHA.jpg|Fortsetzung (Quelle: Landeshauptarchiv Schwerin)<br />
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'''Gaststätte'''<br />
* Im Geburtenregister der Kirche Steffenshagen ist für 1801 ein Krüger Harms aufgeführt:<br />
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Datei:Kibu St67.jpg<br />
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*Nachdem 1908 der Hof 10 aufgegeben wurde(Siehe unter Höfe), wurde in dem Wohngebäude eine Gaststätte eingerichtet. Nachfolgend sind die Gastwirte aufgeführt:<br />
# Dethloff<br />
# Wittenburg(1924)<br />
# Voß(1929)<br />
# Klenz(1932)<br />
# Larsen(1933)Erlaubnis zum Betrieb der Gast- und Schankwirtschaft für Georg Larsen/Häuslerei 6(Quelle: Kreisarchiv Bad Dob.)<br />
# Münkner(1959)<br />
# Walther(1971)<br />
# Brink<br />
# Jentsch<br />
# Flamingobar(nach 1990 bis 2017)<br />
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*In den 1990-er Jahren kam es im Zusammenhang mit dem hier angesiedelten Rotlichtmilieu zu einigen Zwischenfällen(Todesschuss, fliehende Prostituierte)<br />
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*2017 wurde das Grundstück verkauft, das Gebäude 2018 abgerissen. Eine Neubebauung von zwei Eigenheimen ist vorgesehen. <br />
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Beitrag zur Chronik von Stülow<br />
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'''Dr. Werner Münkner'''<br />
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1. Zur Geschichte des „Stülower Krugs“ in der Zeit von 1959-1971<br />
<br />
Der „Stülower Krug“ wurde von meinen Eltern, '''Gustav und Hildegard Münkner''', mitte 1959 von Frau Larsen gekauft. Unsere Familie, selbst 1946 Flüchtlinge aus Niederschlesien, bewirtschaftete bis dahin eine Gaststätte („Neue Heimat“) zusammen mit einer Neubauernstelle von 8,5 ha Größe nach der zunächst politischen Parole des freien Bauern auf eigener Scholle in Poppendorf bei Rostock. Sie verließen mit meiner Schwester und mir nach massivem staatlichem Druck unfreiwillig Poppendorf, um einer Zwangskollektivierung zu entgehen.<br />
Der „Stülower Krug“ wurde für 25000.- Mark der DDR von '''Frau Larsen''' gekauft. Zum Wohnhaus mit Gaststätte gehörten: ein Mehrzweckgebäude (Stallung, Waschküche, Toilette) und 1 ha Pachtland von der Gemeinde (sog. Schulacker). Im Gasthausgebäude war gleichzeitig der Dorfkonsum in einem Zimmer von ca. 16 m2 im Erdgeschoss untergebracht. In dieser Räumlichkeit spielten sich Warenauslage und -lagerung der Lebensmittel/Haushaltwaren, der Verkauf sowie der Informationsaustausch jedweder Dorfneuigkeiten ab. So konnte man damals mit einer gewissen Rechtfertigung sagen, dass der „Stülower Krug“ den gesellschaftlichen Mittelpunkt der Gemeinden Stülow/Glashagen darstellte. <br />
Wir wohnten mit Frau Larsen und ihrer Schwester noch bis 1961 unter insbesondere für uns sehr beengten Wohnverhältnissen zusammen. Beide Damen zogen dann in ein Altersheim nach Sternberg, wo sie später auch verstorben sind. <br />
Die damals etwa siebzigjährige Frau Larsen war eine sehr gepflegte, gut aussehende Dame. Sie legte Wert auf gute Umgangsformen und entsprechende gesellschaftliche Kontakte. Dementsprechend war auch ihr Bekanntenkreis. Von dieser Warte aus betrachtet passte sie eigentlich wenig in das dörfliche Milieu und hatte bei ihren ländlichen Gästen keinen hohen Beliebtheitsgrad.<br />
Von Insidern (älteren Stammgästen aus Bad Doberan) wurde uns später berichtet, dass in den dreißiger Jahren des vergangenen Jahrhunderts für erlesene, gut betuchte Stammgäste auch ein gewisser „Liebesservice“ durch die Gaststätte vermittelt worden sei. Insofern knüpft der heutige Geschäftscharakter des ehemaligen „Stülower Krugs“ wahrscheinlich an eine gewisse hauseigene Tradition an. <br />
Wehmut und Trauer stellen sich bei mir ein, wenn ich mir den baulichen Zustand der Gebäude des ehemaligen „Stülower Krugs“ heute betrachte. Hier scheint die Vorwendezeit stehen geblieben zu sein: graue, unansehnliche Fassaden, vergilbte Farbanstriche - ein insgesamt ungepflegtes Äußeres. In diesem „Outfit“ stellt das Anwesen wahrlich keine Werbung für den Ort dar, ganz im Gegensatz zu der beeindruckenden und beispielhaften Entwicklung der übrigen Gemeinde nach 1990.<br />
Meine Eltern stellten alsbald fest, dass die wirtschaftliche Existenz für unsere Familie unter den vorhandenen Umständen nicht gegeben war.<br />
Aus diesem Grund bewirtschafteten wir nach der Übernahme der Gaststätte die ersten 4 Jahre das Pachtland, fütterten jährlich vier Schweine, die an den Staat für ca. 1000.-M/Stck. verkauft wurden, und hielten eine Milchkuh. Die Kuh wurde von Frühjahr bis Herbst in „Weidepension“ der LPG gegeben.<br />
Mit der Besserung der Geschäftslage, vor allem durch eine starke Zunahme der Gästezahl aus dem ehemaligen Stahl- und Moorbad in Bad Doberan sowie der Durchführung von Familien- und kleinen Betriebsfeiern etc., wurden die Viehhaltung und das Pachtland aufgegeben.<br />
Der in jeder Woche durch meine Mutter mehrfach selbstgebackene Kuchen und der oft gelobte gute Kaffee - das lag sicher an der hervorragenden Wasserqualität, die Gaststätte hatte einen eigenen Brunnen - trugen zu einer ansehnlichen Gästeschar aus der Kureinrichtung auch an den Wochentagen bei.<br />
Die Lage des „Stülower Krugs“ hatte für die Kurgäste weitere Anreize: ein angenehmer, nicht zu anstrengender Wanderweg mit stillen Plätzchen in ländlicher Idylle und Chancen zur Vertiefung der Kontaktmöglichkeiten in einer gewissen Abgeschiedenheit Stülows, die von sich anbahnenden Liebschaften (sog. Kurschatten) geschätzt wurden.<br />
Viele der Kurpatienten kamen aus Berlin. Diese waren oft über gesellschaftliche Ereignisse und natürlich auch Tratsch und Klatsch aus der Hauptstadt und höheren Kreisen weit besser informiert als wir aus der Provinz. Aus diesem Grund waren Gespräche mit ihnen für die anderen Gäste und uns meistens von großem Interesse, denn die Menschen sind nun einmal neugierig, und eine Bild-Zeitung gab es damals noch nicht. <br />
Zwei Jahre nach dem Tod meines Vaters verkaufte meine Mutter die Gaststätte 1971 an das Ehepaar Walther aus Warnemünde. Die neuen Eigentümer hatten zunächst hochgesteckte Ziele und wollten die Gaststätte zu einem Speiselokal mit gehobenem Niveau (höhere Preise mit veränderter Gästestruktur) umfunktionieren. Ihr Vorhaben scheiterte, und sie verkauften nach einigen Jahren. Danach kamen weitere Eigentümer, die nur ein kurzes Intermezzo gaben. Bis zur Wende wurde die Gaststätte m. W. durch das Ehepaar Jentsch aus Bad Doberan geführt.<br />
<br />
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2. Anekdoten über Unikate aus der Stülower Ära 1959 – 1971<br />
<br />
2.1. Reichsbahnangestellter '''Rudolf Schröder''', genannt Charly<br />
<br />
Charly Sch. bewohnte mit seiner Ehefrau und den beiden Töchtern Inge und Karin das ehemalige Schrankenwärterhäuschen an der Bahnstrecke Bad Doberan/Wismar zwischen der Stülower Ziegelei und der Straße Bad Doberan/Stülow. Der Schrankenbetrieb war eingestellt worden, da der ehemalige Feldweg als Abkürzung zwischen Straße und Ziegelei nur noch als illegaler Fußweg existierte.<br />
Charly selbst war als Schrankenwärter im Schichtdienst (12 Std.-Rhythmus) in Bad Doberan an der Straße nach Hohenfelde (heute Autobahnzubringer) tätig.<br />
Er war als ein ausgesprochen zuverlässiger, gutmütiger und stets hilfsbereiter Mensch in der Gemeinde bekannt, den die Dorfgemeinschaft sehr schätzte. Ich habe ihn nicht einmal böse oder launisch erlebt. Seine Hilfe war bei vielen sehr willkommen, auch bei unserer Familie.<br />
<br />
<br />
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2.2. Vater '''Konrad und Sohn Günter Obermüller''', die Herrscher über Hunderte von Schweinen in der LPG <br />
<br />
Konrad und Günter O. waren für den Schweinebestand der LPG verantwortlich. Während der Vater hauptamtlich im Schweinestall tätig war, arbeitete Günter dann auch als Traktorist der LPG.<br />
Der Schweinestall befand sich auf dem Gelände der Ziegelei. Es war ein lang gestreckter Neubau, in dessen Obergeschoß über den Stallungen Stroh und Heu bevorratet wurde. <br />
Nach m. E. waren mehrere hundert Mastschweine und Zuchtsauen dort untergebracht. Zu den Schweinen gesellte sich auf Grund der regelmäßigen Futterbereitstellung ein Mehrfaches an Ratten. Eine Bekämpfung der Ratten war problematisch und nicht von langem Erfolg gekrönt. <br />
Konrad O. führte mir einmal an einem Winterabend diese Rattenplage vor. Nach der Fütterung der Schweine wurde das elektrische Licht für ca. 15 min gelöscht und danach wieder eingeschaltet. Die Tröge der Schweine waren von den Gängen her voll mit Ratten besetzt, und diese verschwanden schlagartig wie auf einer Kette aufgereiht über die Stützbalken in das Obergeschoß. Dort warteten sie so lange, bis das Licht wieder gelöscht wurde. <br />
Aus diesem Verhalten der Ratten leitete Wolfgang Crull (s. auch u. Pkt. 2.6.) ein sehr effektives „Experiment“ in Anlehnung an die Wirkungsweise des elektrischen Stuhls ein. Gemeinsam mit anderen Jugendlichen legte er teilweise die Strom führenden Adern eines Elektrokabels von der Isolierung frei, installierte an die bloß liegenden Kabelenden ein Blech, das dann an einem der Stützbalken befestigt wurde und verband das Kabel mit dem Lichtschalter. Bei Einschalten der elektrischen Beleuchtung war der Erfolg durchschlagend und nicht aus tierschutzrechtlicher Sicht zu beanstanden, da die beim Überwinden des Bleches von 220 V getroffenen Ratten sofort getötet wurden. Starke sicherheitstechnische Bedenken verhinderten jedoch eine praktische Umsetzung. <br />
Vater und Sohn O. waren im Dorf als fleißige und rechtschaffene Menschen bekannt. Sie gehörten zu unseren Stammgästen.<br />
Nach längeren „Sitzungen“ in der Gaststätte hatten beide kleine Probleme mit ihrem Fortbewegungsapparat. Mein Vater versuchte dann, jüngere Gäste zu animieren, sie auf dem Nachhauseweg zu begleiten. Das ging auch über eine gewisse Zeit ganz gut, bis es zu einem kleinen Zwischenfall kam. Der Gast Heinz Berkowitz begleitete Günter bis vor die Haustür und machte sich durch Klopfen bemerkbar. Plötzlich öffnete sich die Tür, und die sicher für Günter bestimmten Schrubberhiebe trafen ihn.<br />
Dieser lustige Ausgang des „Geleitschutzes“ sorgte bei den Gästen für ausgelassene Heiterkeit. Fand sich wieder einmal ein Begleiter, so verließ dieser in respektablem Abstand vor der Haustür seine Begleitung.<br />
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2.3. „Studienrat“ '''Ludwig Schönfeldt''', genannt Luden<br />
<br />
Ludwig Sch. war z. Z. unserer Gaststättenkontakte Oberschullehrer für Deutsch und Geschichte an der Oberschule in Lübz (?). Er war ein hoch intelligenter, sehr ruhiger und kontaktfreudiger Mensch. Wir betitelten ihn aus Spaß als Studienrat, ein Titel, den es zur damaligen Zeit in der DDR nicht gab. Luden akzeptierte die Anrede und quittierte alles stets mit einem Lächeln. Für mich war er die Verkörperung der alten gymnasialen Lehrergeneration und erinnerte mich an gewisse Passagen aus dem Film „Die Feuerzangenbowle“.<br />
Da Luden noch Single war, fuhr er sehr oft an den Wochenenden zu seiner Mutter und den Geschwistern nach Glashagen. Zu dieser Zeit war an den Sonnabenden noch Unterricht. Durch die Bahnfahrt und den Fußweg von Bad Doberan traf Luden meistens nicht vor Sonnabendnachmittags in Stülow ein, wo er regelmäßig im „Stülower Krug“ „Station“ machte.<br />
Er war ein ausgesprochener Biertrinker. Zehn Glas Bier a 0,25 l waren für ihn im Verlauf des Nachmittags/Abends keine Hürde. Dazu rauchte er Zigaretten, die er besonders stilvoll zwischen dem Zeige- und Mittelfinger hielt. Diese Rauchpose war für uns immer wieder Anlass zum Schmunzeln und Necken. <br />
Auch hier kann ich mich an meinen Vater erinnern, der Luden zu fortgeschrittener Stunde wiederholt bat, doch nun nach Hause zu gehen. Insbesondere seine Mutter würde doch auf ihn warten. In der Regel begab er sich nach einem letzten Bier dann auch auf den Heimweg.<br />
Da er bereits am Sonntagnachmittag die Rückreise zum Dienst antreten musste, war seine Zeit im Elternhaus nur kurz bemessen. <br />
<br />
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2.4. Melker '''Otto Klein''' der LPG Stülow<br />
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Otto K. gehörte zum Melkerteam, das den Rinderbestand der LPG betreute. Er war für die Milchkuhherde der LPG Stülow verantwortlich.<br />
Das war ein verantwortungsvoller und körperlich sehr anstrengender Job. Elektrische Melkanlagen gab es kaum, und auch im Winter musste früh aufgestanden werden, um die Milch rechtzeitig für den Transport in die Molkerei bereitzustellen.<br />
Wenn ich während des Studiums meine Eltern besuchte, schlief ich meistens in einem kleinen Zimmer neben der Gaststube. Ich wurde dann hin und wieder in der Frühe durch ein Klopfen am Fenster geweckt. Otto K. verlangte sein „Morgengedeck“: einen doppelten Korn und meistens dazu ein Glas Bier – der Preis des Gedeckes: mit Bier 1,50 M, ohne Bier 1.- M. Im Preis enthalten waren dann noch einige Pfennige Trinkgeld. Otto K. hatte stets passendes Geld. Einen Gästeservice dieser Art sah mein Vater als Selbstverständlichkeit an.<br />
Zu einer sehr lustigen Begebenheit kam es beim Kauf einer neuen Schlafzimmereinrichtung durch das Ehepaar K. Die Bestellung wurde im Konsummöbelhaus in der Mollistraße in Bad Doberan getätigt. Nach angemessener Wartezeit erhielt das Ehepaar Bescheid zur Abholung des Schlafzimmers, da eine Auslieferung durch das Möbelhaus kurzfristig nicht erfolgen konnte.<br />
Da Otto K. ein gummibereifter Kastenwagen mit einem Pferd als „Dienstwagen“ für die Betreuung der Kühe zur Verfügung stand, konnte er in Eigeninitiative das Transportproblem lösen.<br />
Bei der Aufstellung des Schlafzimmers ergaben sich jedoch nicht vorhersehbare Schwierigkeiten. Insbesondere die Seitenteile der Betten machten Probleme und ließen sich nicht einsetzen. <br />
Der „Mann für alle Fälle“ Paul Schulmeister wurde geholt. Er stellte schnell fest, dass die Seitenteile der Betten zu zwei unterschiedlichen Schlafzimmern gehörten und forderte Otto K. auf, im Möbelgeschäft zu reklamieren. Da es zu damaliger Zeit in Stülow m. W. nur zwei Telefonanschlüsse gab (einer bei Gertrud Westendorf in der Poststelle, einer für den Dorfkonsum/Gaststätte), kam er zu uns. <br />
Er erklärte dem Verkaufspersonal, dass bei den Seitenteilen der Betten eine Verwechslung vorliegen müsse. Sie seien von unterschiedlicher Länge. Daraufhin erwiderte das Verkaufspersonal in barscher Tonlage, solche Verwechslungen seien bei ihnen auszuschließen, und er solle die Betten nur richtig zusammen bauen.<br />
Paul Sch. kürzte umgehend fachmännisch die zwei längeren Seitenteile ein, wechselte die Beschläge, und siehe da, die Betten waren aufgebaut.<br />
Etwa zwei Stunden später klingelte bei uns das Telefon, und das Möbelhaus bat meinen Vater, Herrn K. an den Apparat zu holen. Das Möbelhaus entschuldigte sich kleinlaut bei ihm und bat, die zwei zu langen Seitenteile umzutauschen. Es läge doch eine Verwechslung vor.<br />
Otto K. erklärte, dass die Betten montiert seien, und sich das Problem so für ihn erledigt habe.<br />
Über die lustige „Bettengeschichte“ der K.s wurde noch lange im Dorf geschmunzelt. <br />
<br />
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2.5. '''Paul Schulmeister''' – das Multitalent von Stülow<br />
<br />
Mein Vater hatte handwerklich kein Talent. Es war deshalb für unsere Familie ein Segen, dass es Paul Sch. gab. Ein weiterer Glücksfall war, dass Schulmeisters in unserer unmittelbaren Nachbarschaft wohnten. Oft genügte ein Hilferuf über den Gartenzaun Wenn sich bei uns irgendwo Probleme einstellten, sagte meine Mutter nur, dann holt doch mal den Paul. Das galt aber im Prinzip für das ganze Dorf. Wenn man irgendwo nicht weiter kam, blieb meistens nur der Ruf nach Paul. Bei uns erstreckte sich seine Hilfe z. B. auf die Reparatur von Türen und Fenstern, Türschlössern, die Elektrik, Brunnenpumpe und –motor.<br />
Handwerker gab es m. W. weder in Stülow noch in Glashagen und schnell aus Bad Doberan Hilfe zu bekommen, war ein schier unlösbares Problem. <br />
Fanden in der Gaststätte Feierlichkeiten statt, und es erklang der Wunsch nach Musik, um das Tanzbein zu schwingen, blieb so manches Mal nur der Gang zu Paul Sch. Er kam dann mit seiner Ziehharmonika (Treckfidel), und es gab live Musik. Obwohl sein musikalisches Repertoire begrenzt war und sich in Titeln wie z. B. „Waldeslust“, „Wo de Ostseewellen trecken an den Strand“, „Kornblumenblau“ u. a. erschöpfte, die mindestens von der Aktualität her eine Generation zurücklagen, war die Stimmung stets ausgelassen. Wenn Paul Sch. dann und wann mal von dem ursprünglichem Takt der Oldies abwich, wurde ihm das großzügig verziehen. <br />
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2.6. '''Wolfgang Crull''', genannt Felix, und die Geschichte einer spektakulären Flucht aus der ehemaligen DDR nach dem Mauerbau <br />
<br />
Die Familie C. bewohnte eine alte, baufällige Scheune mit Wohn- und Stalltrakt in Stülow am Feldweg, der nach Reddelich führte. Das längst marode Gebäude wurde kurz nach der Wende abgerissen. Heute befindet sich m. E. dort das Wohngebiet „Am Weidengrund“. <br />
Familie C. wurde zu Beginn des Jahres 1953 von Bastorf nach Stülow zwangsumgesiedelt. Diese willkürliche Zwangsumsiedlung durch DDR-Behörden wurde vornehmlich an alt eingesessenen Bauernfamilien vorgenommen.<br />
Es betraf damals Abertausende von landwirtschaftlichen Betrieben. Diese so genannten Säuberungsaktionen hatten das Ziel, die Menschen aus ihrer über Generationen angestammten Heimat zu vertreiben, ihren vermeintlichen Einfluss zu brechen, und sie in einer neuen, für sie fremden Umgebung zu isolieren. <br />
Für das Verlassen ihrer Höfe verblieben den Menschen oft nur wenige Stunden. Der größte Teil ihres Hab und Gutes musste entschädigungslos zurück gelassen werden.<br />
Die Folge dieser Willkürmaßname war eine Massenflucht Abertausender gut ausgebildeter Fachkräfte in die Bundesrepublik und verwaiste Höfe und Felder.<br />
Familie C. hatte drei Söhne. Der mittlere Wolfgang, im Dorf nur Felix in Anlehnung an eine der großen Romanfiguren Thomas Manns genannt, studierte nach dem Besuch der „Goethe-Oberschule“ in Bad Doberan ab 1960 an der Humboldt-Universität zu Berlin. In Berlin lernte er 1961 drei Menschen kennen, darunter eine junge Frau, die das gemeinsame Ziel vereinte, die DDR zu verlassen, d. h. die Mauer zu überwinden.<br />
Dazu entwickelten sie einen spektakulären, aber natürlich auch äußerst riskanten Fluchtplan im Frühjahr 1962.<br />
Nach dem Mauerbau am 13.08.1961 war die DDR verpflichtet worden, einen separaten Grenzübergang, den so genannten Checkpoint Charlie, für die Alliierten (USA, Sowjetunion, Großbritannien, Frankreich) und Ausländer einzurichten. Grundlage dafür war der Viermächtestatus von Berlin. <br />
Die vier zur Flucht Entschlossenen hatten über Monate den Checkpoint Charlie beobachtet. Dabei hatten sie festgestellt, dass sowjetische Militärpatrouillen mit Angehörigen der Roten Armee von Berlin-Ost nach Berlin-West ungehindert ohne Grenzkontrolle die Mauer passierten. Für diese Fahrten wurde oft der sowjetische PKW-Typ „Pobjeda“ eingesetzt.<br />
Die zur Flucht Entschlossenen beschafften sich zunächst Uniformstoff, um sich entsprechende sowjetische Uniformteile selbst zu schneidern.<br />
Dann wurden ein sowjetischer PKW vom Typ „Pobjeda“ nach einer Zeitungsannonce in einer Berliner Zeitung angekauft und sowjetische PKW-Kennzeichen (aus Kartonpappe!) fingiert.<br />
Alles musste natürlich unter dem Siegel strengster Verschwiegenheit erfolgen.<br />
Am 30.04.1962 war dann der entscheidende Tag. Der „Pobjeda“ mit den entsprechend ausstaffierten „sowjetischen Militärangehörigen“ bewegte sich über die Friedrichstraße auf den Checkpoint Charlie zu. Da eine Mitnahme weiblicher Personen in sowjetischen Militärfahrzeugen nicht beobachtet worden war, wurde die junge Frau unter dem Armaturenbrett vor dem Beifahrersitz versteckt. Das Fluchtfahrzeug wurde von Wolfgang C. chauffiert. Seine sowjetischen Uniformteile bestanden aus einem Mantel und einer Schirmmütze. Ansonsten trug er zivile Kleidung. Ähnlich „rudimentär“ waren die anderen PKW-Insassen gekleidet. Bei dem geringsten Verdachtsmoment und einer Grenzkontrolle wäre die Flucht bei dieser Staffage gescheitert.<br />
An der Mauer salutierten die „Grenzorgane“ der DDR, und der „Pobjeda“ mit seinen Insassen erreichte wohl behalten und unerkannt den westlichen Teil Berlins.<br />
Nach der geglückten Flucht hat der Staatssicherheitsdienst fieberhaft rotiert, um eventuelle Fluchthelfer und Details der Flucht zu ermitteln. Dazu fanden auch entsprechende Untersuchungen bei strenger Geheimhaltung in Stülow statt.<br />
Als eine der spektakulärsten Fluchten aus der DDR nach dem Mauerbau wird diese Flucht im Mauermuseum am Checkpoint Charlie gezeigt.<br />
Die Flucht war wahrlich ein echtes Husarenstück. Es darf aber nicht vergessen werden, dass ein Scheitern mit unabsehbaren Folgen für die Flüchtlinge und ihre Helfer verbunden gewesen wäre. <br />
Die Klassenjustiz der DDR kannte bei so genannten Grenzverletzungen kein Pardon. Fluchtversuche aus der DDR wurden generell mit drakonischen Strafen geahndet, insbesondere bei dieser Art von Flucht. <br />
[[Datei:Bild 51.jpg|gerahmt|zentriert]]<br />
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Datei:Bild 50 sonst.jpg|W. Hennings mit "Nauke" 1930-e<br />
Datei:unbenannt.jpg|Krug Ende der 1930-er Jahre<br />
Datei:Bild 52 sonst.jpg|311-er Wartburg von H. Kraschina<br />
Datei:Bild 144 sonst.jpg|v.l.Peter Becker. Siegfried Novak, Jochen Bohsack um 1967<br />
Datei:Bild 53 sonst.jpg|Grabstein von Gustav und Hildegard Münckner<br />
Datei:Bild 54 sonst.jpg|Ansicht 2015<br />
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'''Konsum'''<br />
<br />
*Seit 1959 bis 1990 gab es den Dorfkonsum. Der Laden war im Gebäude der Gaststätte.<br />
*Verkäuferinnen: Frau Wittowski (Krause) bis 1964, dann Frau Reimer, zuletzt Frau Wiesner<br />
*Paul Schulmeister hat viel geholfen.<br />
<br />
<br />
'''Kindergarten'''<br />
<br />
*1964 wurde auf Initiative des Rates der Stadt Bad Doberan in der LPG „Quellental“ Stülow-Glashagen ein Kindergarten/-Krippe eingerichtet. Dies war zunächst nur ein Saisonkindergarten, der nur für Kinder von LPG-Mitgliedern für die Erntezeit vorbehalten war.<br />
*Zu Anfang war der Kindergarten in Glashagen Ausbau eingerichtet(lt. SV-Ausweis der Leiterin Frau Ingrid Junge aus Bad Doberan vom 7.9.-30.10 1964). Die Betreuung der Kinder mußte unter schwierigen Bedingungen gemeistert werden. Danach erfolgte der Umzug nach Stülow in die Büdnerei Nr. 1(vormals Zöllicks).In Frau Junges SV-Ausaweis ist ein Einsatz vom 13.-15.12. 1964 vermwerkt. Zu dieser Zeit kam auch Frau Kreiter als Köchin dazu. <br />
* Im September 1965 wurde der neue Kindergarten mit Krippe im Katen vom Hof 4 seiner Bestimmung übergeben.<br />
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[[Datei:Bild 189 sonst.jpg|gerahmt|zentriert|P. Schulmeister Ehrung für Bau am Kindergarten]]<br />
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*Am 12. April 1966 wurde der neue Kindergarten in Betrieb genommen. Frau Christel Fietze wurde Kindergartenleiterin. Helma Kraschina als zweite Kindergärtnerin und Betty Uhlenbrook wurden eingestellt.<br />
*Insgesamt kamen ca. 20 Kinder aus Glashagen und Stülow.<br />
*Eigens für den Kindertransport aus Glashagen wurde ein Spezialanhänger angefertigt. Herr Bajerke hat mit dem Traktor viele Jahre die Kinder und auch das Essen aus der LPG-Küche nach Stülow gefahren.<br />
*1968 übernahm Frau Herta Weber die Leitung des Kindergartens.<br />
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Datei:Bild 75 sonst.jpg|Herta Weber mit Christian und Andreas Obermüller<br />
Datei:Bild 76 sonst.jpg|Frau Quade<br />
Datei:Bild 77 sonst.jpg|Umzug mit P.Schulmeister<br />
Datei:Bild 4 Hof 4.jpg|ehem. Kindergarten 2016<br />
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'''Feuerwehr'''<br />
<br />
*Feuerordnung für das Amt Doberan (Gründung einer Brandgilde im Jahre 1681), Beiträge: Hüfner (Landbesitzende Dorfbewohner) 16 Schilling, ½ Hüfner 12 Schilling, Cossaten(landlose Dorfbewohner) 8 Schilling/Einteilung des Amtsbereiches in den Rostocker und den Kröpeliner Distrikt (Stülow)<br />
*Lt. Protokoll der Gemeindevertretung vom 23.10.1872 wird der Gemeindevorsteher beauftragt, dafür zu sorgen, dass Brunnen und Wege zum Feuerlöschen ausreichend beleuchtet sind und Haken zum Aufhängen von Laternen angebracht werden. Bei Feuer werden Erbpächter, Lehrer und Hausbesitzer verpflichtet, eine hell brennende Laterne aufzuhängen. Besonders das Gehöft Nr. 3 und die Badenmühle müssen allein für ausreichende Beleuchtung sorgen. Der Nachtwächter sollte das kontrollieren.<br />
*1874 gehörten 4 Spritzen zur Doberaner Feuerwehr<br />
*In der Domanialverordnung von 1876 wurde die Durchführung von Feuerschauen in den Dörfern vorgeschrieben, bei denen die Einhaltung der Bestimmungen zum vorbeugenden Brandschutz kontrolliert wurde. Für Stülow führten die Schulzen von Dorf Glashagen Borgwardt und später Jürges diese Schauen durch. <br />
*1881 Gründung des Reddelicher Spritzenverbandes, dem sich die Gemeinden Brodhagen, Glashagen und Stülow – Badenmühle sowie Ober Steffenshagen anschlossen. Bau des Spritzenhauses und Anschaffung einer pferdebespannten Handruckspritze.<br />
*20.06.1881 Zustimmung der Dorfversammlung von Stülow zum Bau eines Spritzenhauses in Reddelich<br />
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Datei:FFW.jpg<br />
Datei:FFW 1.jpg<br />
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<br />
*Das Jahr 1924 war wieder bedeutungsvoll. Es wird berichtet, dass in diesem Jahr ein Löschverband mit der Stadt und auswärtigen Gemeinden gegründet wurde. Dadurch wurde die Anschaffung einer Motorspritze möglich. Sie traf am 25. August 1925 ein. Der Löschverband wurde bald wieder aufgehoben, die Stadt übernahm die Spritze allein, es wurden aber der Wehr vom Amt Rostock 40 Ortschaften zum Schutze zugeteilt(aus Chronik Doberaner Feuerwehr). <br />
*Beitritt des Löschverbandes Stülow mit Motorspritze und Kleinspritzen der Feuerwehr von Bad Doberan (11.12.1925).<br />
*1928 Auflistung der Orte, die zum Feuerlöschbezirk Doberan gehören (Stülow und Badenmühle unter Nr. 43)<br />
*Garagen Schulscheune 1941 gebaut<br />
*Der Gemeinderat beschließt am 07.02.41 die Anschaffung einer Motorspritze (Type Zw.II)<br />
*Lt. H.Schuldt hatte Stülow kein eigenes Spritzenhaus. Feuerwehr um die 50-iger Jahre nur kurze Zeit und kaum einsatzfähig, weil schlechte Technik und freiwillige Feuerwehrleute meist außerhalb arbeiteten<br />
*Freiwillige Feuerwehr ab 4. August 1964/Beschluss - Nr. IV/15 – 59/64/Kommandostelle OT Stülow/Glashagen FFW/Die Mitglieder waren Einwohner aus Stülow und Glashagen:<br />
<br />
# '''Horst Kraschina Kdo. Leiter'''<br />
# Gerhard Nippert<br />
# Werner Voß<br />
# Paul Peters<br />
# Fritz Block<br />
# Ernst Prompe<br />
# Hans Schuldt<br />
# Helmut Steinke<br />
# Günter Obermüller<br />
# Peter Westendorff<br />
# Gerhard Schnitzer<br />
# Karl-Heinz Lohmann<br />
# Horst Knappe<br />
# Lothar Gidke<br />
# '''Hans-Dieter Hanisch'''<br />
<br />
*Der Feuerwehrwagen stand bei Kraschinas auf der Scheunendiele, dazu war ein Traktor der LPG(Utos), den Horst Kraschina fuhr, auf dem Hof stationiert.<br />
*Um 1974 brannte verursacht durch Blitzschlag der Kälberstall der LPG (ehem. Hof Stark) ab. Der Blitz war in das Transformatorhaus eingeschlagen. Darauf wurden kleine Blitze wie Kugelbomben auf das Strohdach des Kälberstalles geschleudert, sodass sich das Feuer sehr schnell ausbreitete. Viele Kälber konnten nicht gerettet werden.<br />
*Horst Kraschina erinnert sich, dass beim Löscheinsatz sehr hektisch agiert wurde. Einige Feuerwehrleute standen bis zum Bauch in der Jauche.<br />
*Ebenfalls Ende der 1960-er Jahre wurde das Scheunendach, bestehend aus Wellasbestplatten(auch von diesem Hof) durch starken Sturm abgedeckt. Die Feuerwehr konnte nur noch Sicherungsmaßnahmen ergreifen. Die Scheune wurde später komplett abgerissen.<br />
*Spektakuläre Einsätze gab es sonst nicht mehr. Es waren meist Routineeinsätze im Winter, bei Sturm oder bei kleineren Böschungsbränden. Die Stülower Feuerwehr half aber auch in den Nachbardörfern aus.<br />
*Unter Leitung von Horst Kraschina und später Hans-Dieter Hanisch wurden regelmäßig Feuerwehrübungen durchgeführt. Anschließend traf man sich im Stülower Krug.<br />
*Mit dem Weggang von H.-D. Hanisch von der LPG zum Kraftverkehr Doberan(19..) wurde die Kommandostelle OT Stülow/Glashagen aufgelöst.<br />
<br />
<br />
[[Datei:Bild 81 sonst.jpg|gerahmt|zentriert|Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr von Stülow/Glashagen um 1970]]<br />
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<br />
<br />
<br />
'''Poststelle'''<br />
<br />
*Um 1960 wurde in der Häuslerei 3 die Poststelle mit Telefonanschluss eingerichtet.<br />
*'''Gertrud Westendorff'''(Siehe Höfe 2 und 5) war die "Zeitungsfrau"<br />
*Peter Becker erinnert sich, dass sie stets gut gelaunt mit einem "die Post" Zeitungen, Briefe und Pakete verteilte. Da sie auch gerne einen Schwatz machte, konnte die Runde schon dauern.<br />
<br />
'''Ortseiererfassungsstelle'''<br />
<br />
*Um 1960 wurde in der Häuslerei 5(Schulmeister) eine Ortseiererfassungsstelle eingerichtet. Dies waren Einrichtungen des VEAB(Ver... ) Die Hühnerhalter des Dorfes brachten die nicht selbst benötigten Eier in die Erfassungsstelle. Neben der Bezahlung wurde auch noch Futtergetreide ausgegeben.<br />
*Nach 1970 übernahmen Beckers von der Häuslerei 4 diese Aufgabe.<br />
<br />
== Gemeindeverwaltung ==<br />
<br />
'''Bürgermeister:'''<br />
<br />
*1700 Schulze Joch. Alward(Hof 5)<br />
*1872 - 1897 J. Westendorf (Schöffen Ch. Allwardt und F.Haase)<br />
*1903/1907 Heinrich Westendorf (Hof 6)<br />
*1913 Heinrich Westendorf(Schöffen Stuhr, Starck)<br />
*1924-1936 Johann Bull<br />
*1936-1944 Johann Tremp<br />
*1945-49 Richard Kuhlmann(1877 geb., 1937 aus Doberan zugezogen – Büdnerei 3)<br />
*1949-52 Hans Westendorff<br />
*1953 im Juli Fritz Rosenkranz <br />
*1953/54 Fritz Joppeck (von Kreisleitung eingesetzt)/ aus Rethwisch <br />
*1955-1956 H. Westendorf(geb. 21.11.1930/Hans-Joachim/Jochen Westendorf aus Glashagen?)<br />
<br />
<br />
'''Gemeinderatssitzungen'''<br />
<br />
Auszüge aus Protokollen von ausgewählten Gemeinderatssitzungen:<br />
<br />
*05.10.1872 Schulze: J. Westendorf, Ch. Allwardt, J. Bull, F. Haase, Johann Schulmeister<br />
<br />
<br />
<br />
*18.02.1879 Betrieb der Dampfziegelei soll bei der Höhe der Abgaben des Hofes 3 an die Gemeinde berücksichtigt werden<br />
<br />
*20.06.1881 Zustimmung zum Bau eines Spritzenhauses<br />
<br />
*16.02.1882 Festlegung der Gemeindesteuer: jeder Erbpächter 10,80 M; Nr. 3(Ziegelei) 18,00 M; Badenmühle 9,00 M; Lehrer 1,80 M; jeder Einlieger und Altenteiler 0,30 M<br />
<br />
*04.03.1885 Schulze J. Westendorf/1. Schöffe C. Allwardt/2. Sch. J. Starck/J.Bull/J. Stuhr Als ''Erbpächter'' genannt: Nr. 1 Bull, Nr. 4 Stuhr,Nr. 6 Haase,Nr. 8 Saß,Nr. 9 Bull,Badenmühle Erbmüller Westendorf<br />
<br />
*28.01.1887 Schulze Westendorf (Schöffen Allwardt und Starck; Bull H1+9, Stuhr, Haase, Saß, Lehrer Holst)<br />
<br />
*1891 (Westendorf, Stuhr, Starck)<br />
<br />
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<br />
Datei:Bild 9 LHA.jpg|Aufstellung der Beiträge zur Gemeindekasse 1910/11(Quelle: Landeshauptarchiv Schwerin)<br />
Datei:Bild 10 LHA.jpg|Fortsetzung (Quelle: Landeshauptarchiv Schwerin)<br />
Datei:Bild 1 LHA.jpg|Entwurf eines Statuts über Altenteile von 1873<br />
<br />
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<br />
<br />
<br />
*1911 Hinweis auf Elektrizität<br />
<br />
*28.03.1911 Beschluss, dass der Besitzer der Häuslerei 6 Dethloff den 3. Teil eines Erbpächters für die Häuslerei und Gastwirtschaft zu zahlen hat<br />
<br />
*1913 Schulze H. Westendorf (J. Stuhr, H. Starck, W. Bul<br />
<br />
*31.01.1917 Erbmüller Westendorf von der Badenmühle im Gemeinderat<br />
<br />
*23.01.1920 Schulze H. Westendorf (W. Bull, Allwardt, Lehrer Jakobs, Hofbesitzer J. und W. Bull); Lehrer Jacobs verzichtet auf Entschädigung für abgegebene Flächen für zurückliegende Jahre solange er Lehrer ist; Lehrer J. berichtet, dass die Schule durch den Straßenbau Doberan-Retschow kaum Fläche verloren habe und somit sich die Nutzung der Schulstelle kaum verschlechtert habe, was dem Ministerium mitgeteilt werden sollte<br />
<br />
*10.10.1921 Bedingungen für die Aufgabe der Schule sollen beim Ministerium erfragt werden, bevor Beschlüsse gefasst werden<br />
<br />
*21.01.1922 Einschulung nach Doberan soll ins Auge gefasst werden, zu festen Bedingungen, was wird mit der Schulstelle? ist Wiederaufnahme des Schulbetriebes ausgeschlossen? ¼ des Lehrergehaltes zu zahlen wird nicht eingesehen, weil Doberan dies auch nicht zahle (Lehrer Landesangestellt<br />
<br />
*19.06.1923 3 Zentner Roggen Pacht für die Jagd (pro Fläche?), Jagdpächter lehnen den Vorschlag der Jagdaufsichtsbehörde ab<br />
<br />
*03.08.1923 Beschl. Pro Kind 1000 M Lehrmittel auszugeben (Inflation?)<br />
<br />
*23.11.1923 Schulverband mit Doberan zum 01.01. 1924(Beschluss war bereits am 21.01.1922 gefasst worden) ; Verkauf der Schulbänke ; Verpachtung des Dorfteiches für einen Zentner Roggen; Pacht an Büdner für 2 M/Rute<br />
<br />
*1924 (J. Bull/am 28.01. zum Schulzen gewählt, W. Bull, H. Stuhr, Krohn, Fey, Milbradt)<br />
<br />
*06.10.1924 300 M Jahresmiete für die Schule/ Instandsetzungsarbeiten richten sich nach dem Reichsmietergesetz/die rechte Seite des Hauses dient Wohnzwecken/für die linke Seite (Stall) müssen die Gemeindeinteressen gewahrt werden<br />
<br />
*15.11.1924 Für die Wasserbenutzung vom Schulbrunnen sollen rückwirkend zum 1. 11. 1923 jährlich Schulmeister 3 M, sowie Erichson und Haese 1M zahlen<br />
<br />
*16.01. 1925 Haese soll fürs Grabenräumen 15 J pro Meter erhalten<br />
<br />
*28.07.1925 Gemeinde beschließt Einholung der schriftlichen Kündigung des Lehrers Jakobs und Werbung für die Vermietung der Schule in der Presse<br />
<br />
*11.12.1925 Verzicht auf Vorkaufsrecht Ziegelei wegen Geldmangels; Beitritt des Löschverbandes mit Motorspritze und Kleinspritzen der Feuerwehr von Bad Doberan<br />
<br />
*09.02.1926 Hypothekenschein über 600 M für die Häuslerei 1<br />
<br />
*26.04.1926 einst. Beschluss, die Jagd der Gemeinde für Herrn Franz Westendorf und Ziegeleibesitzer List für 65 J/ha den Zuschlag zu erteilen<br />
<br />
*09.09.1927 Kaufanträge auf Baugrundstücke von Haacke und vonTschirky und Bögendorf wurden mit 4 gegen 3 Stimmen für 12 M/Rute angenommen<br />
<br />
*30.04.1928 Haushaltsplan Ausgaben und Einnahmen je 2066,50 M<br />
<br />
*06.10.1928 Rechnungsprüfung für Krohn und Schlapmann (per 30.Nov. Einnahmen 1.537,70 M/Ausgaben 1.215,88 M/Beträge stimmen mit den Rechnungen überein ); Termin für die Zahlung von 1215 M von Haacke an Stuhr ist verstrichen, Restsumme von 896,00 M soll bis zum 1. April 1929 bei 7% Zinsen bezahlt werden<br />
<br />
*17.01.1929 Acker von Frau Wittenburg geht an Herrn Voss über, weil er sein Lokal der Gemeinde zur Verfügung stellt<br />
<br />
*08.03.1929 Beschluss, dass sämtliche männlichen Personen zwischen 18-60 Schnee schaufeln müssen, wer verhindert ist, muss für Ersatz sorgen<br />
<br />
*09.08.1929 Schulze wird beauftragt, den Vater eines unehelich geb. Kindes ausfindig zu machen, falls es einen gibt.<br />
<br />
*19.10.1929 Der Maurer und Häuslereibesitzer Heinrich Lembke ist bei der öffentlichen Verpachtung zugelassen<br />
<br />
*11.09.1931 Acker neben Haacker am Kellerswald für 10 M/Rute an Büdner Reinke (Mietswohnungen dürfen nicht gebaut werden)<br />
<br />
*11.12.1931 Gasthaus Voss<br />
<br />
*28.04.1933 (Bürgermeister Johann Bull, Otto Krohn, Johann Tremp, Heinrich Vullert, H. Stuhr, K. Westendorf, Schlapmann)<br />
<br />
*15.09.1933 Es wurde der Pachtpreis von 6 M/100 Ruten Acker Gemeindeland für die Verpachtung an Lembke festgelegt.<br />
<br />
*17.10.1933 Es wurde beschlossen, dass der Gastwirt Larsen eine Biersteuer von 100 M jährlich an die Gemeinde zu zahlen hat. Dabei wurde berücksichtigt, dass der Gemeinderat seine Sitzungen unentgeltlich im Saal der Gaststätte durchführen darf (Larsens waren in diesem Jahr aus Berlin zugezogen).<br />
<br />
*06.04.1934 Für das Haushaltsjahr 1933/34 wurden die Zahlen vorgelegt: <br />
**Einnahmen: 1.815,24 RM<br />
**Ausgaben: 1.111,45 RM<br />
**+ 703,79 RM<br />
<br />
*April 1936 Es soll eine Telefonzelle in der Gastwirtschaft eingerichtet werden<br />
<br />
*13. 07. 1936 Johann Bull erhält als Verdienst für 12,5 Jahre Bürgermeistertätigkeit den Ehrentitel „Dorfältester“<br />
<br />
*21.08.1936 Wahl eines neuen Gemeinderates : Bürgermeister: Johann Tremp,1.Beigeordneter: Otto Krohn, 2.Beigeordneter: Friedrich Westendorf, Martin Hennings, Heinrich Vullert, Karl Westendorf<br />
<br />
*18.08.1937 Martin Hennings als Beigeordneter vereidigt<br />
<br />
*21.02. 1938 Bruno Bull wird zum Gemeinderat vereidigt<br />
<br />
*08.06.1938 Antrag der Stadt Bad Doberan auf Eingliederung der Gemeinde wird u. a. mit der Begründung abgelehnt, dass der Doberaner Bürgermeister unrichtige Angaben gemacht habe.<br />
<br />
*23.06.1939 Einführung der Gemeinderäte Paul Ladrick und Markus Böge<br />
<br />
*24.01.1940 M. Böge wird zum Beigeordneten ernannt, Bauunternehmer Paul Schulmeister wird als Gemeinderat ernannt (bis 1942).<br />
<br />
*07.02.1941 Beschluss zur Anschaffung einer Motorspritze für die Feuerwehr<br />
<br />
*30.10.1944 letzte Sitzung bis Kriegsende<br />
<br />
*02.11.1946 neue Gemeindevertretung<br />
**Bürgermeister: Richard Kuhlmann <br />
**1. Stellvertreter: Kühlewind<br />
**2. Stellvertreter: Krohn<br />
**Schriftführerin: Paula Lembcke<br />
**SV Schriftführer: Schulmeister<br />
**Vorsitzender: Haese<br />
**SV Vorsitzender: Rippa, Zöllick, Maaß<br />
<br />
*22.04.1947 Festlegung von Gehältern: Bürgermeister Kuhlmann 124 RM/Monat, Gemeindesekretär Ch. Westendorf 60 RM/Monat, Gemeindebote Schulmeister 100 RM/Monat<br />
<br />
*08.03.1948 Lehrer Effland (Schriftführer) soll mit der Witwe Vullert Verhandlungen zur Finanzierung des Baus führen(sie hatte ihr Haus im Wahn selbst angesteckt). Beschluss für die Ausrichtung eines Frühlingsfestes<br />
<br />
*17.02.1949 H. Westendorf wird erneut zum Bürgermeister gewählt.<br />
<br />
*11.03.1949 Antrag der SED-Ortsgruppe auf Wiedereinrichtung der Schule wird mit der Begründung fehlender finanzieller Mittel abgelehnt.<br />
<br />
*April 1949 Bewerber aus Hastorf auf Kauf des Hauses Vullert wird abgelehnt, weil es einheimische Bewerber gibt. Zur Abdeckung der Schulden soll die Grundsteuer um 20% erhöht werden (Hebesatz von 220%); die Hundesteuer soll um 100% steigen (1.Hund 9 DM)<br />
<br />
*12.04.1949 Gemeinde will Genehmigung für den Verkauf des Brandbaus Vullert nicht erteilen. Die Grundsteuer wird um weitere 20% erhöht.<br />
<br />
*10.06.1949 Die Getränkesteuer wird auf 15% festgesetzt.<br />
<br />
*20.07.1949 Becker wird die Zuzugsgenehmigung erteilt, weil er den Wohnraum selbst schafft(Ruine Vullert). Eine Brandkommission wird gebildet (Zöllick, Schulmeister, Frieseke von der Feuerwehr Doberan, Bezirksschornsteinfeger)<br />
<br />
*07.10.1949 H. West. legt aus beruflichen Gründen das Amt des Bürgermeisters nieder. Am 15.10. widerruft er und erhält Urlaub bis zum 30.Oktober.<br />
<br />
*11.01.1950 Kreisumlage verschlingt 43% der Einnahmen. Trotzdem wurde ein kleiner Überschuss erwirtschaftet, so dass Gebäude – und Wegeausbesserungen durchgeführt werden können. Auf dem Gebiet des Gesundheitswesens wurden Pocken-, Typhus-, und Diphtherieschutzimpfungen durchgeführt. Anbauplan für 1949 wurde erfüllt. Einige Bauern erzielen schon Friedenserträge.<br />
<br />
*28.02.1950 Antrag Becker auf 50 Ruten Acker wird bis zum Herbst zurückgestellt.<br />
<br />
*28.03.1950 Bürgermeister H. Westendorf wird für 240 DM monatlich hauptamtlich eingestellt. Becker erhält von Vullert 50 Ruten Acker.<br />
<br />
*17.12.1950 Die Bauern Karl Westendorf, Annemarie Westendorf, Albrecht Garbe, Marcus Böge und Wilhelm Roß haben das Schweinesoll erfüllt, so dass Anträge auf Schlachtgenehmigungen von der Gemeinde an die Kreisverwaltung gestellt werden können. Außerdem sollen Anträge auf Schlachtung eines Rindes für Kühlewind, H. Maaß und J. Bull gestellt werden.<br />
<br />
*20.12.1950 H. Westendorf erneut zum Bürgermeister gewählt, 1. Rat und Stellvertreter Willi Zöllick, 2. Rat Willi Völker Haupt- und Finanzausschuss: Karl Zöllick, Fritz Rosenkranz, Karl Westendorf Gesundheits-, Sozial- und Wohnungsausschuss: Heinz Brandt, H. Schuldt, Erika Westendorf, Frau Haake mit beratender Stimme<br />
<br />
*17.01.1951 Reparaturauftrag für Schulscheune an Bauunternehmer Schulmeister<br />
<br />
*23.02. 1951 Zusammenlegung mit der Gemeinde Glashagen unter dem Vorbehalt zugestimmt, dass Glashagen Stülow angeschlossen wird und der Hauptsitz in Stülow bleibt.<br />
<br />
*20.03.1951 Schulkinder sollen dem Bürgermeister Ergebnisse zur Frühjahrsbestellung melden.<br />
<br />
*15.04.1951 Briefwechsel mit der Gemeinde Lentförden in Holstein beschlossen<br />
<br />
*19.05.1951 Antrag an den Gemeinderat, H. Schuldt auszuschließen, weil er oft unentschuldigt fehlt. Mängel an der Spritze (keine Gummibereifung, trotz Überholung durch die VP fehlt die Kühlwasserleitung, so dass die Spritze nicht funktionsfähig ist.<br />
<br />
*15.06.1951 Aussprache mit Familie Maaß wegen schlechter Wirtschaftsweise<br />
<br />
*09.07.1951 Im Schulgebäude soll ein Kulturraum für die FDJ geschaffen(lt. H.Sch. nicht erfolgt) werden, auch ein Sportplatz ist geplant<br />
<br />
*14.08.1951 Beschluss zur Einrichtung einer Volksbücherei(200 DM stehen für den Kauf von Büchern zur Verfügung)<br />
<br />
*20.11.1951 W. Zöllick wird Gemeindesekretär <br />
<br />
*25.01.1952 Der Beschluss der Landesbodenkommission zur Enteignung der Hofstelle 8 wird aufs schärfste abgelehnt.<br />
<br />
*28.03.1952 BM H.Westend. kündigt sei Amt, SV W. Zöllick führt die Amtsgeschäfte weiter. Kreisleitung wird gebeten, einen BM zu stellen. Der Vors. der Gemeindevertr. Brandt legt sein Amt nieder.<br />
<br />
*04.04.1952 Brandt wird erneut zum Vorsteher gewählt. Beschluss über dewastierte Betriebe lt. GBl. 38 v. 27.03.1952 (Höfe 8u. 9 sollen eingereicht werden) – Sprechzeiten der Gemeinde tägl. außer Sa. Von 15 – 17 Uhr<br />
<br />
*08.09.1952 Festlegungen zu Druscharbeiten: Böges Maschine soll bei Bull dreschen, Kühlewind bei A. Westendorf (verantw. W. Zöllick)/für die Wirtschaft Maaß ist W. Völker verantwortlich.<br />
<br />
*03.10.1952 Hans Schuldt wird Schrottverantwortlicher<br />
<br />
*18.10.1952 Gemeinde beschließt die Probleme bei der Ablieferung der Bauern Maaß, Bull, Karl und Annemarie Westendorf und Roß zulösen<br />
<br />
*01.11.1952 Beschluss zur Anlage eines Volleyball- und Basketballplatzes auf dem Acker von Becker, erhält dafür 100 Ruten andere Fläche/Differenzierungskommission(vermutl. für die Vergabe von Pachtflächen zuständig) für 1953 gewählt:: Fritz Rosenkranz, Willi Völker, Willy Zöllick, Ewald Schlapmann, Willi Hennings<br />
<br />
*20.11.1952 Bevölkerung wird verpflichtet, aktiv bei der Rübenernte mitzuhelfen. Gemeindevertretung verpflichtet sich, mit gutem Beispiel voran zu gehen.<br />
<br />
*14.03.1953 W. Zöllick legt sein Amt als SV BM ab 01.04.53 nieder.<br />
<br />
*15.04.1953 Wohnausschuss gewählt: Heinz Fietze, Ursula Witt, Heino Uhlenbrook, Waldemar Lembke<br />
*08.06.1953 Zum Bürgermeister wird von der Kreisleitung Fritz Joppeck (SED) eingesetzt/ 1. Gemeinderat und SV Fritz Rosenkranz(SED)/2. Gemeinderat W. Zöllick (CDU)Gemeindevertreter: Paul Schulmeister (SED), Erika und Hans Westendorf (SED), Fr. Teske (SED), Ursel Rippa, Ewald Schlapmann (CDU), Karl Zöllick, Hans Schuldt (parteilos), Waldemar Lembke (CDU)/ Beschluss, dass jeder arbeitsfähige Einwohner einen Morgen Rüben hacken soll.<br />
<br />
*10.07.1953 P. Schulmeister wird zum Vors. Der Gemeindevertretung gewählt.<br />
<br />
*19.11.1953 Pachtvertrag Karl Westendorf/Kurt Regenstein wird zugestimmt<br />
<br />
*29.12.1953 Festsetzung der Hundesteuer: Landwirtschaftsbetr. 1. H. 14 DM, jeder weitere 20 DM; alle and. EW 1. H. 20 DM, jeder weitere 30 DM<br />
<br />
*19.03.1954 Hof 6 soll von dem ÖLB übernommen werden (Übernahmekommission: Bull vom Kreis, Wegner, Rosenkranz, Schuldt)<br />
<br />
*21.05.1954 Gehaltserhöhung für den Leiter des ÖLB wird abgelehnt. Fürs Rübenhacken sollen erst die eigenen Reserven genutzt werden, ehe Fremdkräfte von den Schulen und des Kreises angefordert werden.<br />
<br />
*20.09.1954 Dem Kaufvertrag Gertrud Westendorf/Emma Wulf für den Kauf der Häuslerei 3 wird zugestimmt.<br />
<br />
*11.12.1954 Katen Bull soll nach Umsiedlung von Frau Erichson abgerissen werden (Ruine stand nach meiner Erinnerung noch lange Zeit/hier befand sich zeitweise auch ein Jugendclubraum)/ Alle männlichen Einwohner zwischen 16 – 60 werden zum Schneeschaufeln verpflichtet.<br />
<br />
*11.01.1955 Urlaubsvertretung ÖLB Koll. Adam<br />
<br />
*27.01.1955 Koll. Zöllick als SV übernimmt Amtsgeschäfte bis Einführung eines neuen Bürgermeisters<br />
<br />
*09.02.1955 Einführung von H. Westendorf (geb. am 21.11.1930) – vermute, dass Hans Joachim Westendorf gemeint ist<br />
<br />
*16.03.1955 Koll. Oldenburg soll den Bau eines Kulturhauses vorantreiben (Abbruch und Fundament noch 1955/Katen Erichson/ aber nicht realisiert) Stand der Ablieferung vorbildlich (Ausnahme Roß, weil kranker Rinderbestand/Kreistierarzt soll Untersuchung veranlassen<br />
<br />
*07.04.1955 der bisher kommissarisch eingesetzte Bürgermeister wird einstimmig bestätigt<br />
<br />
*15.07.1955 Jeder Einwohner soll dazu angehalten werden, 20 Aufbaustunden für den Katenabriss zu leisten. Karl Zöllick verpflichtet sich zu 30 Std.; auf Antrag von Karl Westendorf soll eine Straßenbeleuchtung geschaffen werden.<br />
<br />
*06.04.1956 Stülow erhält die Wanderfahne des Kreises, trotz Nichterfüllung des Solls durch die Betriebe Ross, Regenstein und LPG, Vertreter der LPG ist trotz schriftlicher Einladung nicht zur Stellungnahme erschienen.; Umbau des Gemeindehauses nach den Vorschlägen von Paul Schulmeister beschlossen( Maurerarbeiten Schulmeister, Zimmererarbeiten Dzimbritzki aus Doberan, übrige Arbeiten werden von Willi Oldenburg in Auftrag gegeben<br />
<br />
*16.05.1956 Eingemeindung von Stülow zur Stadt Doberan wird einstimmig angenommen<br />
<br />
*08.06.1956 LPG-Vors. Voß erläutert den Perspektivplan der LPG.<br />
<br />
*08.08.1956 Koll. Voß kritisiert MTS wegen defekter Technik, auch fehlen zur Ernte 6-7 Ak; Beschluss zum Getreidedrusch: Tremp soll bei Regenstein, Zöllick und Kleinbetriebe bei der LPG dreschen.<br />
<br />
*07.11.1956 Bürgermeister: Hans J. Westendorf<br />
**Ratsmitglieder: Willy Zöllick und Willi Oldenburg<br />
**VdgB-Vors.: Karl Zöllick<br />
**Gemeindevertretervors.: Paul Schulmeister<br />
**LPG-Vorsitzender: Werner Voß<br />
<br />
*09.11.1956 gelobt wird die vorbildliche Erfüllung der Betriebe Tremp und Zöllick, LPG dagegen hat große Probleme (Voß macht erneut MTS verantwortlich; Vorschlag, 2-3 LPG –Mitglieder in die Gemeindevertretung einzubeziehen; Karl Zöllick erhält Aufbaunadel in Bronze für geleistete Aufbaustunden<br />
<br />
*27.11.1956 Aufteilung des Prämienfonds von 113,87 DM (Westendorf 30,-/Irmgard Krause 35,-/Luise Krause 20,-/Zöllick 28,87); Becker bekommt 50 Rt. Al am Büdnerweg von Witt <br />
<br />
*05.12.1956 Becker erhält 100 Rt. Al an der Chaussee von Rosenkranz<br />
<br />
<br />
<br />
'''Ende der Gemeinde Stülow'''<br />
<br />
<br />
Vom 01.01.1957 – 17.01.1973 gehörte Stülow zur Stadt Bad Doberan<br />
(Beschluss der Stadt Bad Doberan vom 24.05.1956, dass sich die Gemeinde Stülow(315 Einwohner) und die Gemeinde Stadt Bad Doberan zur Gemeinde Stadt Bad Doberan zusammenschließen. Der Beschluss tritt am 01. 01.1957 in Kraft.<br />
<br />
<br />
== Flurnamen ==<br />
<br />
<br />
<br />
* Die Stülower Flurnamen wurden von C. Jacobs(Lehrer?)um 1910 und Günter Gartenschläger(Siehe Hof 9)1930 gesammelt(Quelle: Wossidloinstitut der Universität Rostock):<br />
<br />
<br />
<br />
<gallery widths="400px" heights="200px"><br />
Datei:Karte Flurn 1930.JPG<br />
Datei:Karte Flurn St.JPG <br />
Datei:Flurkarte 2005.JPG<br />
Datei:Flurn Deckbl.JPG<br />
Datei:Flurn St 2.JPG<br />
Datei:Flurn St 3.JPG<br />
Datei:Flurn St 4.JPG<br />
Datei:Flurn St 5.JPG<br />
Datei:Flurn St 6.JPG<br />
Datei:Flurn St 9.JPG<br />
Datei:Flurn St 7.JPG<br />
Datei:Flurn St 8.JPG<br />
Datei:Flurn St 1.JPG<br />
Datei:Flurn St 10.JPG<br />
Datei:Flurn St 11.JPG<br />
<br />
</gallery><br />
<br />
== Anekdoten und Begebenheiten ==<br />
<br />
*Bull(e) heiratet Starck(e)(Siehe Höfe 7 und 8)<br />
*09.08.1929 Schulze wird beauftragt, den Vater eines unehelich geb. Kindes ausfindig zu machen, falls es einen gibt.<br />
*Nach dem Krieg wurden in Tremps Koppeln ca. 100 Pferde für den Abtransport in die Sowjetunion zusammengezogen. Die Stülower Jungs aßen Schwein am Spieß mit den Rotarmisten. Es wird aber auch von Vergewaltigungen und Diebstählen berichtet. Ilse Zöllick versteckte sich eine Nacht im nassen Klee, eine Flüchtlingsfrau, die bei Zöllicks wohnte, hatte weniger Glück.<br />
*Ende der 40-iger Jahre fanden Stülower Jungs (Horst Fietze, 3 Brandtjungen u. a.) beim Baden im Dorfteich eine Maschinenpistole, womit sie stolz durchs Dorf marschiert sind. Als Vater Richard Brandt von der Arbeit nach Hause kam und dies sah, wurde er wütend, nahm die MP und schoss in die Luft. Dann warf er sie zurück in den Teich.<br />
*Hans Schuldt ersteigerte um 1950 vom ehemaligen Besitz des Großherzogs ein geräumiges Bett, in dem 3 Personen Platz hatten. Das Bett hatte vergoldete Kugeln zum Abschrauben, worin man kleine Kostbarkeiten aufbewahren konnte. Die Mädchen von Schuldts haben in diesem Bett geschlafen aber wahrscheinlich anders als die Familie des Großherzogs auf einem Strohsack.<br />
*Lt. Hans Schuldt fand Heino Uhlenbrook, nachdem die Familie in das Haus von Annemarie Westendorff gezogen war, im Kachelofen 500. Mark, die er der Besitzerin zurückgab. Dafür wurde er noch lange aufgezogen, u. a. auch von seiner Frau Betty.<br />
*Mitte der 50-iger Jahre gab es ein reges sportlich kulturelles Dorfleben: so war Jahrmarkt in Tremps Koppel, eine Fußballmannschaft gab es für kurze Zeit auch(Brandts 3 Söhne, H. Fietze, M. Kalischke, Seklarek, H. Schuldt, D. Witt, Lehrlinge von Tremps u. a.), es wurde auch gegen andere Dörfer gespielt.<br />
*In einem Schreiben des Rates des Kreises(Mitte 50-iger) wurden die Gemeindevertretungen darauf hingewiesen, dass mit einer verstärkten Übersiedlung von jungen Leuten aus dem Westen gerechnet wird und die Gemeinden sich darauf einrichten sollten. Interessanterweise gab es Partnergemeinden im Westen. So wurde vom Gemeinderat am 15.04.51 ein Briefwechsel mit der Gemeinde Lentföhrden/ SHS beschlossen. Ob überhaupt ein Briefwechsel zustande kam, ist nicht belegt.<br />
*Paul Schulmeister veranstaltet mit Stülower Jungs (Regensteins, Crulls) heimlich auf seinem Boden Luftgewehrschießen mit selbst hergestellter Munition.<br />
*Regensteins Jungs stahlen während des Transports nach Doberan Kohlköpfe von Karl Westendorfs Kastenwagen. Als der Bauer das merkte, gab es welche mit einer extra langen Peitsche.<br />
*Niko Regenstein hatte eine ertragreiche Einnahmequelle erschlossen. Er nutzte aus, dass die LPG-Mitglieder ihren Dreschkasten nicht richtig reinigten. Er fegte sämtliche Dreschabfälle zusammen, brachte sie in großen Säcken heimlich nach Hause und reinigte sie. Auf diese Weise brachte er es zu mehreren Zentnern Getreide, dass er als Futter für seine Tauben nutzte bzw. an andere Taubenzüchter verkaufte. Hilfreich in der Schulzeit war die Versorgung von Lehrern mit bratfertigen Tauben.<br />
*Als Eckard Elbrecht Ingrid Schlapmann am 8.Mai 1967 geheiratet hat, kam es während der kirchlichen Trauung zu kuriosen Verwechslungen: Probst Ehlers fragte das Brautpaar, ob Ingrid Schippmann(Nachbarstochter) Lutz Elbrecht (Vater von Eckard) heiraten wolle. Beide waren so überrumpelt, dass sie trotzdem das Ja-Wort gaben. Es hatte keine Folgen.<br />
*Die Mutter von Franz Helmut Haacke und Ingrid Zeug überredete den verantwortlichen Monteur beim Bau der Wasserleitung in Doberan bis unmittelbar an die Grenze zum Stülower Territorium (Haackes Gartenzaun)im Jahr 19…? doch die Leitung etwas weiter bis zu Haackes zu verlegen und zudem am Weg einen Hydranten zu installieren. Als Bürgermeister Johann Tremp dies erfuhr, regte er sich sehr auf, er wurde ja nicht gefragt. Da Frau Haacke offensichtlich gute Überredungskünste besaß, konnte sie den Bürgermeister überzeugen, dass ein Hydrant in Kriegszeiten von Vorteil sein könnte.<br />
*Stülower Kinder sammelten während der Herbstferien bei den Bauern, Büdnern und in der LPG Kartoffeln. Vorzugsweise ging man zu den Bauern, bei denen es das beste Essen gab. Peter Becker wurde Mitte der fünfziger Jahre als bester Sammler in der OZ erwähnt.<br />
*Anekdoten von Paul Schulmeister (Siehe Zeitungsartikel)<br />
*Bibelstunde bei Beckers mit Probst Ehlers aus Bad Doberan<br />
*Vor dem Krieg war die Hitlereiche vertrocknet. Darauf pflanzte der damalige Gemeindediener Heinrich Vullert bei Nacht und Nebel eine neue.<br />
*Paul Adam und … Bandelow hatten unter Alkoholeinfluss um 1950 einen Kinderwagen mit Kind hinter einen Pferdewagen gespannt und kamen dann ohne das Kind auf den Hof an. Das Kind kam nicht zu Schaden.<br />
*Lt. Horst Fietze holten die Stülower Hausfrauen, wenn sie Erbsen kochen wollten, das Wasser vom Brunnen des Hofes 4(Stuhr)<br />
*Dieter Schröder(LPG-Vorsitzender) war immer für Streiche zu haben. So kam er Anfang der 1980-iger Jahre mit der Retschower Reitertruppe zum Geburtstag von Horst Kraschina geritten. Sie soffen den ganzen Tag, die Pferde verwüsteten den Hof.<br />
*Lt. Hans Schuldt ist die Familie von Heino und Betty Uhlenbrook seit 1936(aus Bartenshagen zugezogen) in Stülow 7mal umgezogen. So wohnten Uhlenbrooks in der Häuslerei7, auf den Höfen 6,7und 8, in den Katen der Höfe 4 und 9 sowie auf der Badenmühle.<br />
*Lt. mündlicher Überlieferung hat in Stülow eine Überlebende der Titanic gelebt. Der Name ist leider nicht bekannt( Vermutung: Elisabeth Müller)<br />
*Als Werner Voß um 1960 vorübergehend im Westen war, sagte Alfred Jentsch unter dem Gelächter der Mitglieder auf einer LPG- Vollversammlung, den hätte man rübergeschickt, um dort die ersten LPG zu gründen.<br />
*Eigene Erfahrungen mit Sitten und Gebräuchen: Hausschlachtungen/Kartoffelsammeln/Erntezeit/Landwirtschaft als Zuerwerb(Siehe oben)</div>PeterBeckerhttps://www.ortschroniken-mv.de/index.php?title=Datei:St%C3%BClow_Streuobstwiese.PNG&diff=109066Datei:Stülow Streuobstwiese.PNG2024-03-24T09:38:10Z<p>PeterBecker: Foto Peter Becker</p>
<hr />
<div>== Beschreibung ==<br />
Foto Peter Becker</div>PeterBeckerhttps://www.ortschroniken-mv.de/index.php?title=Sport_in_Doberan&diff=108626Sport in Doberan2024-03-18T17:53:32Z<p>PeterBecker: /* Volleyball */</p>
<hr />
<div><br />
* [[Doberan (Bad)]]<br />
<br />
*'''Sportgeschichte nach Sportarten:'''<br />
<br />
====Organisation Allgemeines====<br />
<br />
[[Datei:O0.JPG|400px|zentriert|Bad Doberan]]<br />
* Fred Egler (r.), Bad Doberans sportlicher Rentner, ist 80 Jahre alt geworden. Der Kreissportbund, hier vertreten durch den 1. Vorsitzenden Uwe Neumann, ehrt seinen langjährigen Funktionär mit der Ehrennadel in Gold. (Quelle: Rolf Barkhorn, OZ 26.8.2020)<br />
<br />
* Unterlagen Stadtarchiv Bad Doberan:<br />
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<br />
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Datei:S211.PNG|Doberaner Sportler am Jungfernberg<br />
Datei:O59.JPG|K 82-1/Lageplan Stülower Sportplatz 1927<br />
Datei:O79.JPG|Antrag zur Pflanzung einer "Jahneiche" 1928 zur Einweihung am 12.August 1928<br />
Datei:O73.JPG|A 0119(ff)/Schr. Platzbau 1927<br />
Datei:O74.JPG|<br />
Datei:O75.JPG|<br />
Datei:O76.JPG|<br />
Datei:O77.JPG|<br />
Datei:O78.JPG|<br />
Datei:O80.JPG|<br />
Datei:O81.JPG|Anträge Platznutzung ff<br />
Datei:Ö81.JPG|<br />
Datei:O82.JPG|<br />
Datei:O83.JPG|<br />
Datei:O84.JPG|<br />
Datei:O85.JPG|<br />
Datei:O86.JPG|Protokoll Platzbeg.<br />
Datei:O87.JPG|Anträge Nutzung Lindenhof ff<br />
Datei:O88.JPG|<br />
Datei:O89.JPG|<br />
Datei:O58.JPG|N 0417(ff)/Doberaner Sportvereine 1932<br />
Datei:O60.JPG|Platznutzung 1932<br />
Datei:O61.JPG|dito Jungstahlh. 1933<br />
Datei:O62.JPG|Verw. ehem. marx. Vereinsvermög.<br />
Datei:O63.JPG|Antr. Platznutz. ff<br />
Datei:O64.JPG|<br />
Datei:O65.JPG|Sporthallenzustand<br />
Datei:O66.JPG|Antr. Platznutz.<br />
Datei:O67.JPG|Antr. Lehrer Thorbeck<br />
Datei:O68.JPG|A 0086(ff)/Schr. Motorsp.<br />
Datei:O69.JPG|<br />
Datei:O70.JPG|<br />
Datei:O71.JPG|<br />
Datei:O72.JPG|<br />
Datei:O90.JPG|A 0607/Einl. an BM Albrecht zum Schauturnen<br />
Datei:O135.JPG|<br />
Datei:O136.JPG|<br />
Datei:O137.JPG|<br />
Datei:O138.JPG|<br />
Datei:O139.JPG|<br />
Datei:O140.JPG|<br />
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</gallery><br />
<br />
* Broschüre '''"35 Jahre BSG Lokomotive Bad Doberan"''':<br />
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<gallery mode="packed">="400px" heights="400px"><br />
Datei:O105.JPG|<br />
Datei:O107.JPG|<br />
Datei:O108.JPG|<br />
Datei:O109.JPG|<br />
Datei:O110.JPG|<br />
Datei:O111.JPG|<br />
Datei:O112.JPG|<br />
Datei:O117.JPG|[https://de.wikipedia.org/wiki/Siegfried_Lemke][https://www.sportbuzzer.de/artikel/die-schmetternde-legende-siegfried-lemke/]<br />
Datei:O113.JPG|<br />
Datei:O114.JPG|<br />
Datei:O115.JPG|<br />
Datei:O116.JPG|<br />
Datei:S223.PNG|22.02.2001 Walter Schade<br />
Datei:O118.JPG|<br />
Datei:O119.JPG|<br />
Datei:O120.JPG|<br />
Datei:O121.JPG|<br />
Datei:O122.JPG|<br />
Datei:O123.JPG|<br />
Datei:O124.JPG|<br />
Datei:O125.JPG|<br />
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<br />
<br />
</gallery><br />
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<br />
* Anlässlich des 50 jährigen Jubiläums des Bestehens des Bad Doberaner Sportvereins wird dessen Sportgeschichte in einer Broschüre ''' 50 Jahre Tradition Doberaner SV ''' dargestellt:<br />
<br />
<br />
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Datei:DSV0.JPG<br />
Datei:DSV1.JPG<br />
Datei:DSV2.JPG<br />
Datei:DSV3.JPG<br />
Datei:DSV4.JPG<br />
Datei:DSV5.JPG<br />
Datei:DSV6.JPG<br />
Datei:DSV7.JPG<br />
Datei:DSV8.JPG<br />
Datei:DSV9.JPG<br />
Datei:DSV10.JPG<br />
Datei:DSV11.JPG<br />
Datei:DSV12.JPG<br />
Datei:DSV13.JPG<br />
Datei:DSV14.JPG<br />
Datei:DSV15.JPG<br />
Datei:DSV16.JPG<br />
Datei:DSV17.JPG<br />
Datei:DSV18.JPG<br />
Datei:DSV19.JPG<br />
Datei:DSV20.JPG<br />
Datei:DSV21.JPG<br />
Datei:DSV22.JPG<br />
Datei:Doberan R Sport1.PNG<br />
Datei:Doberan R Sport2.PNG<br />
<br />
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* '''Bad Doberaner Sport hatte viele Helfer'''(Verfasser: Jochen Müller)<br />
<br />
<br />
* In und um Bad Doberan ging es schon immer sportlich zu. So wurde einst in Heiligendamm bereis Golf und Tennis gespielt und auch, zunächst auf lebende Tauben später auf Tontauben, geschossen. Auf der ältesten Galopprennbahn Europas fanden spannende Rennen statt und in Bad Doberan war das Vogelschießen sehr beliebt.<br />
* Ebenfalls in der Münsterstadt war man in der Deutschen Turnerschaft und dem Arbeiter Turnverein sportlich sehr aktiv. Zu den fleißigen Organisatoren zählten damals u.a. Schneidermeister Fritz Gellendin, Dr. Willbrand, Buchhändler Rosenberg, Baumeister Lutz Elbrecht und Heiner Grewe. Neben Turnen, Kegeln und Leichtathletik wurde später auch Hand- und Fußball gespielt. Sportstätten waren seinerzeit die Kegelbahnen auf „Brands Höh“ und im Gasthaus zum „Erbgroßherzog“ in der heutigen Mollistraße sowie die Sportplätze am Kellerswald und am Stülower Weg.<br />
* Unmittelbar nach dem zweiten Weltkrieg „berappelte“ sich der Sport in Bad Doberan schnell. So wurde mit „Sturmvogel“ bald ein Sportverein gegründet. Es folgte KWU (Kommunales Wirtschafts Unternehmen). Besonders aktiv zu dieser Zeit waren Herbert Kohn, Erich Silbersdorf, Herbert Müggenburg und Fritz Rittgarn. Daraus ging 1952 die BSG (Betriebssportgemeinschaft) Lok Bad Doberan hervor. Träger und ein wenig auch „Finanzier“ war die Deutsche Reichsbahn. Vor allem jedoch halfen die Eisenbahner bei der Bereitstellung von Freifahrscheinen. Damit war der Transport zu den Wettkämpfen gesichert.<br />
* Erste Sektionen waren Fußball, Handball, Tischtennis, Turnen, Kegeln und Leichtathletik. Später kamen Schwimmen, Radsport, Schach, Volleyball, Ringen, Rehasport, Frauengymnastik und zeitweise auch Karate hinzu. Zu den „Machern“ gehörten seinerzeit u.a. Ella Pentzin, Heinrich Wischmann, Günter Trost, Walter Schade, Alfons Peter Grzech, Otto Wolski, Klaus Schäfer und später Jürgen Kruse. Unermüdlicher BSG Leiter war über viele Jahre Walter Schade. Erstaunlich lange, bis 1988 bekleidete der rastlose Lehrer dieses Amt und hatte so maßgeblichen Anteil am Wachsen des heute mit fast 1 000 Mitgliedern größten Sportvereins des alten Landkreises Bad Doberan.<br />
* Auch wenn hier stets der Breitensport im Vordergrund stand mischten ehemalige Lok Sportler auch international ganz vorne mit. So der Radsportler Karl-Heinz Oberfranz, der bei der internationalen Friedensfahrt immerhin 1972 in Gera die 50. Etappe für die DDR gewann und später auch bei den Olympischen Spielen in München startete. Auch in der Sektion Tischtennis wuchs mit Siegfried Lemke ein großes Talent heran. Sein erster DDR Meistertitel sorgte für viel Aufsehen in der Szene, so das der veranlagte Bad Doberaner schon bald zu SC Lok Leipzig delegiert wurde. In seiner langen Laufbahn brachte es Lemke auf immerhin 30 DDR Meister Titel und viele internationale Einsätze. Sein Pech: Tischtennis war seiner Zeit nicht olympisch.<br />
* Als Walter Schade den Vorsitz nach knapp 25 Jahren abgab sprang Klaus Schäfer, ein enger Vertrauter von Walter Schade, in die Bresche. Sein größtes Verdienst war es, den Verein über die Wende zu retten und in den Doberaner Sportverein umzuwandeln. Nach Klaus Schäfer folgte Volker Noeske. Heute ist Hartmut Polzin Vereins Vorsitzender.<br />
<br />
* '''Zeitzeugenbericht zur Sportgeschichte in Bad Doberan'''<br />
(von '''Margitta Hilgers''', geb. Gonsiorowski, in Zusammenarbeit mit Lisa Ender)<br />
<br />
* Durch meine Sportlehrerin, Frau Zeug wurde meine Vorliebe zum Sport(Turnen) geweckt. Zusammen mit anderen Schülerinnen und Freundinnen wurde ich 1959 Mitglied der SV Dynamo Bad Doberan.<br />
* Zu Beginn spielten wir mit unserem Trainer Heinz Skrotzki viel Volleyball.<br />
* Wir wurden aber hauptsächlich zu ''„Dynamomädchen“'' für Turnen und künstlerische Gymnastik. Auf Dorffesten, Wahlveranstaltungen etc. waren unsere Schauturnveranstaltungen als Rahmenprogramm gern gesehen.<br />
* Fleißiges Üben und viel Freude an unserem Sport brachten uns zu unserem großen Ziel, der Teilnahme am Deutschen Turn- und Sportfest 1961 und 1963 in Leipzig.<br />
* Übungen mit Reifen, Bändern und Turnen auf dem Schwebebalken und am Barren war unser Auftritt auf dem 2. Turn- und Sportfest 1963 in Leipzig. Die Holme des Stufenbarrens wurden von Soldaten des Armeesportvereins während der Vorführung gehalten.<br />
* An Mitstreiterinnen wie Lisa Götze(Ender), Irmtraut Götze, Ulla Ostrowski, Dagmar Hancke, Hille Kreuzfeld, Christa Gabrahn, Almut Köller u. a. kann ich mich erinnern. Betreut und vorbereitet wurden wir von Helga Hoffmann, Otto Wolski, O. Jenderney, Otto Pentzin und J. Westendorf.<br />
* Einige aus unserer Gruppe nahmen in der Folge an regionalen Sportfesten z. B. in Berlin und Gera teil.<br />
* In den 1970-er Jahren entstand das „Kinderturnen“ in der Turnhalle Rostocker Straße. <br />
* Einige ehemalige Turner wurden später an der Sportschule Güstrow zu Übungsleiter ausgebildet. Zusammen mit Lisa und Dieter Ender, Karin Krüger, Ingrid Salewski, Käthe Vick , Helga Hoffmann und andere wurde ich ausgebildet.<br />
* Es gab drei Altersstufen, Vorschulkinder, 1. Und 2. Klasse, übrige Kinder bis 10 Jahren. Unsere eigenen Kinder waren größtenteils auch dabei.<br />
* In späteren Jahren bildeten einige Frauen eine Prellballmannschaft. Dazu gehörten W. Weichbrot, I. Salewski, Sabine Wollmerstedt, Walter Skrotzkie und Helga Hoffmann.<br />
* Freitags trafen wir uns zum Turnen und Volleyball spielen(Turnhalle Rostocker Str.), später kamen auch unsere Partner zum Volleyball spielen dazu. Einige sind heute noch bei den Freizeitvolleyballern des Doberaner SV dabei.<br />
* Die SV Dynamo Bad Doberan war ein Polizeisportverein. Er bestand aus den Abteilungen Leichtathletik(Dieter Schmidt), Turnen(Helga Hoffmann) und Judo(Herr Westphal, Trainer Horst Scheil und Uwe Wrahse)<br />
<br />
* '''Zeitzeugenbericht zur Sportgeschichte in Bad Doberan'''<br />
(von '''Gabriele Jentoch''')<br />
* Nach einigen Jahren turnerischer Abstinenz in Bad Doberan durfte ich April 2005 die Abteilung Geräteturnen unter dem Dach des Doberaner SV 90 e.V. eröffnen. Der Bedarf an dieser schönen Sportart war von Beginn an erfreulich groß.<br />
* Maya Kim stieß als erste Übungsleiterin zu uns; es folgten Mandy Mastalskiund, später Anne Gret Bödecker. <br />
* Die stärker werdenden Anfragen für Kleinkindersport führten zur Eröffnung einer weiteren Gruppe, deren Training wir anfangs mit Eltern sicherstellten. Als Trainerin für unsere Jüngsten im Fachbereich Kinderturnen konnten wir Doreen Torbahn gewinnen.<br />
* Wie bei anderen Sportarten, war es erforderlich, dass wir uns zu Trainern( Stufe C )ausbilden ließen.<br />
* Die Kinder turnten in Freizeit- und Wettkampfgruppen, weiterhin in Altersgruppen unterteilt. Sie nehmen an internen, offenen und landesweiten Wettkämpfen teil. Ein besonderer Höhepunkt ist die Teilnahme am Deutschen Turn- und Sportfest des DTB.<br />
* Die Wettkämpfe finden nach den Regeln und Wertungsvorschriften des nationalen Aufgabenbuches Turnen und des Code de Pointage, Turn 10, Athletik nach Landesnormen und eigenen Regeln und Bewertungen statt.<br />
* In den letzten Jahren unterstützten wir zusätzlich den jährlichen Wettkampf „Jugend trainiert für Olympia“ durch Organisationsunterstützung der Ausrichtung des Wettkampfes auf Landesebene sowie als Wettkampfrichter des Bundesausscheides.<br />
* Unsere Erfolgsbandbreite beläuft sich vom 1. Landesmeistertitel bis hin zum letzten Platz bei Vergleichswettkämpfen mit anderen Vereinen des Landes MV.<br />
* Im Laufe der Jahre konnten wir Trainer und Kampfrichter aus unseren Reihen der Aktiven Sportlerinnen gewinnen. Anna Lena Golz, Amira Szadkowski, Elena Torbahn und Wiebke Wichmann agierten in doppelter bzw. dreifacher Funktion in unserer Abteilung, Aktive, Trainer und Kampfrichter.<br />
* Inzwischen studieren Anna Lena und Amira außerhalb, sie haben in einem Alter von 4 bzw. 5 Jahren ihre sportliche Laufbahn bei uns begonnen.<br />
* Stephanie Schwarz ist erfreulicher Weise als Übungsleiterin seit einiger Zeit in unserer Abteilung aktiv.<br />
<br />
<br />
<br />
* '''Ingrid und Franz Zeug schreiben Sportgeschichte in Bad Doberan'''<br />
<br />
* Das Ehepaar Ingrid und Franz Zeug hat in ihrem Leben einen enormen Beitrag für die Entwicklung des Sports in Bad Doberan geleistet. Zahlreiche Auszeichnungen und Ehrungen zeugen von ihrem unermüdlichem Einsatz im Dienste des Sportes. Dabei spielte die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen eine besondere Rolle.<br />
* Ingrid(Jg. 1925), war langjährige Grundschul- und Sportlehrerin an der Pestlozzischule und Übungsleiterin im Polizeisportverein Dynamo.<br />
* Franz(Jg. 1926), war als Eisenbahner auf dem Bahnhof Bad Doberan tätig und hatte sich dem Schießsport verschrieben.<br />
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[[Datei:O218.PNG|400px|zentriert|Schießsport Bad Doberan]]<br />
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<gallery mode="packed">="400px" heights="400px"><br />
Datei:O175.PNG|Auszeichnung von Annelie Kröger, Schützin und Kassiererin der GO, durch KV der GST<br />
Datei:O177.PNG|<br />
Datei:O176.PNG|Franz Zeugs Superschützen<br />
Datei:O178.PNG|Auszeichnung Franz Zeugs durch Walter Schade<br />
Datei:O179.PNG|Schützen mit Guido Orth<br />
Datei:O180.PNG|Schützin Andrea Strohbach<br />
Datei:O181.PNG|Auszeichnung Franz Zeug<br />
Datei:O182.PNG|Schiesswettkampf auf dem Schießstand Kellerswald<br />
Datei:O183.PNG|Militärischer Mehrkampf<br />
Datei:O184.PNG|Schützen feiern<br />
Datei:O185.PNG|Silcke Haacke um 1965, seit der 5. Klasse in GO, vorbildliche Schützin, bei DDR-Meisterschaften Medaillengewinnerin, 3 mal in Folge Kreisschützenmeister, langjährige Übungsleiterin <br />
Datei:O174.PNG|Schützenkönig 1987 M. Windisch<br />
Datei:O186.PNG|erfolgreiche Schützinnen<br />
Datei:O204.PNG|<br />
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Datei:O230.PNG|<br />
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[[Datei:T133.JPG|400px|zentriert|Stülower Sportplatz in den 1930-ern]]<br />
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Datei:Dob342.jpeg<br />
Datei:O160.JPG|<br />
Datei:O155.JPG|<br />
Datei:O129.JPG|"Macher" der BSG Lok beim Maiumzug/ v.l, Siegfried Reinke(Handball), Jürgen Kruse(Radsport), Walter Schade(BSG Leiter), Gerd Dinse(Fußball)]]<br />
Datei:O166.PNG|Maidemonstration 1960-er<br />
Datei:O234.PNG|Fred Egler auf dem Sportfest der Werktätige 1978<br />
Datei:O235.PNG|Rolf Dietze auf dem Sportfest 1983<br />
Datei:O236.PNG|Gratulation an Fred Egler zum 35. Jahrestag 1983 des DTSB<br />
Datei:O237.PNG|Sportfest 1982<br />
Datei:O238.PNG|<br />
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Datei:O245.JPG|<br />
Datei:O167.PNG|<br />
Datei:O168.PNG|<br />
Datei:O169.PNG|<br />
Datei:O170.PNG|Margitta Gonsiorowski(verh. Hilgers), hinten Lisa u. Dieter Ender<br />
Datei:O171.PNG|"Dynamomädels" beim Schauturnen am Strand von Kühlungsborn<br />
Datei:O172.PNG|Parade in Kühlungsborn(vl. 1.R: Emmi Susemiehl, Heinz Skrotzki/ 2.R: Hildegard Kreuzfeld, Hannelore Timm/ 3.R: Lisa Ender, Christa Gabrahn<br />
Datei:O126.JPG|Dynamosportler 1962: v.l. Erwin Schulze, Dieter Schmidt, Helga Friedrich, Werner Seyer (Turnhalle Rostocker Str.)<br />
Datei:O93.JPG|1962 Schauturnen auf dem Kamp der Dynamo Sportwerbegruppe<br />
Datei:O128.JPG|Schauturnen<br />
Datei:L58.JPG|Dynamojungs um 1963<br />
Datei:L59.JPG|Dynamomädels um 1963<br />
Datei:O96.JPG|v.l.:Hannelore Timm,Elke Becker,Erika Lübs,Margitta Gonsiorowski,Hildegard Kreuzfeld,Angret Vick,vorne:Christa Gabrahn,Helga Friedrich,Margit Rusbild<br />
Datei:O133.JPG|<br />
Datei:O94.JPG|IV. Deutsches Turn- und Sportfest Leipzig 1963<br />
Datei:O95.JPG|<br />
Datei:O131.JPG|Leipziger Turn- und Sportfest 1963, Doberaner Delegation<br />
Datei:O132.JPG|v.l. Elke Becker, Christina Rubenow, Almut Köller<br />
Datei:O134.JPG|v.l. Christa Gabrahn, Elke Becker(verh. Schmidt)<br />
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<br />
<gallery mode="packed">="400px" heights="400px"><br />
Datei:O147.JPG|v.l. Herbert Müggenburg und Otto Wolski, Sportaktivisten der 1. Stunde<br />
Datei:O156.JPG|Otto Wolski ff<br />
Datei:O157.JPG|<br />
Datei:O158.JPG|<br />
Datei:O159.JPG|<br />
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Datei:O10.JPG|<br />
Datei:O11.JPG|<br />
Datei:O12.JPG|<br />
Datei:O13.JPG|<br />
Datei:O30.JPG|Ehrung für Landrat Thomas Leuchert durch U. Neumann und M. Meinel vom Kreissportbund<br />
Datei:O31.JPG|Fred Egler, 1996<br />
Datei:O34.JPG|<br />
Datei:O35.JPG|Klaus Schäfer<br />
Datei:O36.JPG|<br />
Datei:O38.JPG|Mette Brandl wurde 2014 mit 7 Jahren das 1000. Mitglied des DSV(Sekt. LA)<br />
Datei:O39.JPG|<br />
Datei:O41.JPG|<br />
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Datei:O57.JPG|<br />
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====Fußball====<br />
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* Fußballtorwart Gert Jüsgen spielte bis 1962 bei Aufbau Bad Doberan und später in der Oberliga beim SC Neubrandenburg und dem 1. FC Magdeburg.<br />
[https://de.wikipedia.org/wiki/Gert_J%C3%BCsgen]<br />
<br />
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[[Datei:F55.JPG|700px|zentriert|Bad Doberan]]<br />
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[[Datei:F54.JPG|700px|zentriert|Bad Doberan]]<br />
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[[Datei:F64.JPG|700px|zentriert|Bad Doberan]]<br />
Oben von rechts: Herbert Müggenburg, Horst Dähne, Walter Schoof, Horst Burdenski, Hajo Stremlow, Wolfgang Diedrich, Jürgen Lange, Srykowski, Herbert Kiesling.<br />
untere Reihe von rechts: Uwe Peters, Horst Jasiak, „Dackel“ Grimnitz, Willi Reiter, Ulli Manske, Oskar Burdenski('''Walter Schoof''' spielte bis 1965 bei der Betriebssportgemeinschaft (BSG) Lok/Aufbau Bad Doberan. 1963 gehörte er zu deren Mannschaft, die den Aufstieg in die drittklassige Bezirksliga Rostock erkämpfte. Zu Beginn der Saison 1965/66 wurde Schoof zum Fußball-Leistungszentrum des Bezirkes Rostock, dem SC Empor Rostock, delegiert(Quelle: Wikipedia).)<br />
[[Datei:F44.JPG|700px|zentriert|1996 Kreisauswahl gegen Hansa Rostock/Stehend v.l.: ???, Thomas Strehlow, Joachim Susa, Ralph Kleiminger, Eckhard Brackenwagen, ???, ???, Jörg Zimmermann, Dieter Schneider, Manfred Nieswandt, ???, Andreas Hermann, Eckhard Krenz, Jochen Gellendin, ???, Hans Albrecht, Gerd Hampel, Karsten Wenzlawski, ???, ???, Rainer Jahros<br />
Hockend v.l.: Manfred Scharon, ???, Volker Patzenhauer , ???, ???, Dietmar Hardow, Fred Prange, Eckhard Schmidt, Andreas Capito<br />
]]<br />
[[Datei:F41.JPG|700px|zentriert|DSVII, Hintere Reihe von links:<br />
Trainer Eckhard Schmidt, Sponsor Uwe Scheidemann, Holger Preuß, Daniel Schrammke, Sven Stange, Alexander Rehwaldt, Matthias Koch, Roland Schön<br />
Vordere Reihe von links:<br />
Stefan Liermann, Mirko Davidek, Michael Manske, Dirk Malner, René Orth<br />
]]<br />
[[Datei:F43.JPG|700px|zentriert|DSVII, Juni 1996, Hintere Reihe v.l.: Eckart Schmidt, Knut Kasulke, Marco Roggelin, Jan Grüder, Alexander Rehwaldt, Andreas Capito, Dirk Mazat, Daniel Schramke, Michael Manske, Robert Bauer, Tom Möller<br />
Vordere Reihe v.l.: Rene Orth, Tilo Härtel, Mirko Davidek, Christian Ebert, Matthias Heinicke, Tim Hohmuth]]<br />
<br />
[[Datei:F42.JPG|700px|zentriert|Hintere Reihe von links:<br />
Matthias Koch, Thomas Zitzmann, Mario Wohlgetan, Michael Schwertz, Torsten Plaschke, Mario Boock und Trainer Achim Susa<br />
Vordere Reihe von links:<br />
frgl. Heiko Möller, frgl. Tino Exner, Martin Susa, unbekannt, Tim Homuth]]<br />
<br />
[[Datei:F26.JPG|700px|zentriert|hl: René Slumski, Stefan Preuß, Stephan Enskat, Thomas Schulz<br />
vl.: Thomas Braun, Sven Stange, Dirk Malner, Frank Warning]]<br />
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Datei:F66.JPG<br />
Datei:F65.JPG|<br />
Datei:F28.JPG|<br />
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Datei:F16.JPG|<br />
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Datei:F51.JPG|<br />
Datei:F18.JPG|<br />
Datei:F40.JPG|Dob. C-Jugend, August 1995,h. l. Gunnar Halm, Michael Schmidt, Kendy Schumann, Martin Prompe, Ronny Wockenfuß, Christian Perlitz/v. l. Andy Friedrich, Nils Ebert, David Schulz, Michael Schlafke, Steve Herrmann, Martin Sommerfeld, Marcus Stroschen, Godehard Wenk, Sponsor Klaus-Dieter Kurbin<br />
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Datei:F19.JPG|<br />
Datei:F9.JPG|2. v. r. Willi Reiter<br />
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Datei:F24.JPG|<br />
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Datei:F32.JPG|<br />
Datei:F33.JPG|D-Junioren<br />
Datei:F34.JPG|v. l. Jörg Zimmermann<br />
Datei:F35.JPG|Oskar Burdenski<br />
Datei:F36.JPG|DSV Alte Herren, Hallenmeister 1997/98/h.l.: ???, Tommy Bartsch, Eckhardt Schmidt, Udo Zickert, Michael Schwertz, Uwe Scheidemann, Torsten Pügge/v.l.: Martin Susa, Uwe Harder, Horst Schröder, Andreas Käkenmeister, ???<br />
Datei:F38.JPG|DSC, 22.8.1999/h. l. Vorstandsvorsitzender Frank Behrens, Ronny Quaas, Michael Grimnitz, Andre Behrens, Lars Wätzig, Ronny Liebe, Marcus Prehn, Tom Möller, Eric Nieswandt, Robert Schubert, Sponsor Klaus-Dieter Lehmann/v. l. Jens-Uwe Petersen, Tino Bürger, Rene Dops, Guido Glöde, Martin Schütt, Lars Nieswandt, Michael Nehring, Spielertrainer Mathias Timm <br />
Datei:F39.JPG|SV Einheit F-Junioren, Sept.1999/l. Axel Dahl<br />
Datei:F45.JPG|<br />
Datei:F46.JPG|A-Jugend 1993: h. l. Stefan Liermann, Gerd Wohlgetan(Trainer), Holger Eckbrett, Martin Möller, Christoph Garbrecht, Andreas Liermann, Tino Exner, Martin Mank, ???/v. l. Christoph Holm, Nils Schalke, Tim Hohmuth, Tino Abshagen, Daniel Schrammke, Mathias Heinike, Mario Wohlgethan, Christian Ebert, lieg. Sven Schüler<br />
Datei:F47.JPG|h. l. Lars Nieswandt, Maik Schröder, Erik Nieswandt, Ronny Susa, Paul Sebastian Küster, Mathias Frenz, Jürgen Urgast, ...Nieswandt/v. l. Martin Hampel, Christopher Schönfuß, Markus Person, Tino Capito, Martin Schütt<br />
Datei:F49.JPG|h.l. Trainer Henry Bloch(Einheit Bad Doberan), Paul Milhahn, Tilo Rosenkranz, Daniel Lüdtke, Robrt Pluskat/v. l. Marvin Zunker, Felix Bloch, Tom Friedrich, Tom Kröplin, Michael Bull, Jan Hodam, Manfred Nieswandt(Geschäftsführer der Firma Juul)<br />
Datei:F48.JPG|h. l. Willi Reiter, Holger Preuß, Mathias Koch, Reinhard Krüger, Michael Manske/v. l. Mario Boock, Heiko Möller, Torsten Frömmel, Tino Exner, Jan Grüder<br />
Datei:F50.JPG|l. Axel Dahl<br />
Datei:F53.JPG|Mike Werner, 1995/96 Verteidiger beim FC Hansa<br />
Datei:F56.JPG|h.l. Andreas Käckenmeister, Thomas Zitzmann, Torsten Frömmel, Mathias Koch, Dirk Malner, Thomas Grüder, Stefan Liermann, Stefan Körte, Willi Reiter/v. l. Daniel Schramke, Heiko Möller, Christoph Garbrecht, Michael Manske, Tino Exner, Mario Boock<br />
Datei:F57.JPG|3. v. r. Willi Reiter<br />
Datei:F59.JPG|19.08.2011<br />
Datei:F60.JPG|<br />
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====Handball====<br />
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[[Datei:H27.JPG|700px|zentriert|Bad Doberan]]<br />
[[Datei:H28.JPG|700px|zentriert|Bad Doberan]]<br />
[[Datei:H25.JPG|700px|zentriert|Bad Doberan]]<br />
[[Datei:H26.JPG|700px|zentriert|Bad Doberan]]<br />
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Datei:H21.JPG<br />
Datei:H22.JPG<br />
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Datei:H24.JPG<br />
Datei:F37.JPG|DSVI, 1998 Aufstieg in die Regionalliga, Thoralf Maeding, Lars Neumann, Dirk Weisheitel, Markus Schlette, Maik Winter, Thomas Schlutow, Hakon Bamm, Bernd Pluschkel, Carsten Frömmel, Jan Mietzelfeld, Detlef Lankowski und Ulf....<br />
Datei:H1.JPG|hl.Thomas Schlutow, Jan Mietzelfeld, Steffen Schliebs, Marcel Jaunich, Guido Sass, Dirk Weisheitel, Hakon Bamm, Markus Schlette, Trainer Detlef Lankowski, Sebastian Schnabel/vl. Torsten Stynka, Carsten Frömmel, Tommy Huckstorf, Hartmut Frank, Heiko Ganschow, Gabor Viglasi, Torhüter?, Mathias Polkow <br />
Datei:H6.JPG|hl. Physiotherapeut Daniel Tschiersch, Heiko Ganschow(?), Alexander Kreft, ?, Clemens Borchardt, Dirk Weiheitel, Stefan Kultermann, Jan Mietzelfeld/vl. Steffen Schliebs, Frank Furche, ?, Falk Heinrich, Christian Gerber, Christoph Käckenmeister, Marcus Schlette/davor: 12?, Robert French <br />
Datei:H9.JPG|hl. Dieter Schmidt, Mannschaftsbetreuer Steffen Schliebs, 24?, 9?, Udo Wosar?, Mathias Jahn, Stefan Strauch, 2?, Alexander Kreft, Physiotherapeut Daniel Tschiersch/vl. Christian Gerber, Steffen Wiegratz, 6?, Sebastian Prothmann, Robert French, Hein Wiebe, 4?, Falk Heinrich<br />
Datei: Doberan R Handball1.PNG<br />
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Datei:H60.PNG|Jürgen Jahnke<br />
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Datei:H29.JPG|1993<br />
Datei:H30.JPG|1993<br />
Datei:H31.JPG|1993<br />
Datei:H32.JPG|1993<br />
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Datei:H39.JPG|30.8.2016<br />
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Datei:H41.JPG|23.5.2016<br />
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====Volleyball====<br />
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[[Datei:V18.JPG|700px|zentriert|Bad Doberan]]<br />
[[Datei:V19.JPG|700px|zentriert|Bad Doberan]]<br />
[[Datei:V20.JPG|700px|zentriert|Bad Doberan]]<br />
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Datei:S25.JPG|Volleyballteam: Johannes, Uwe Sudrow, Bärbel, ?, Ehepaar Papke, Gabriele Jentoch, Frauke Maß<br />
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Datei:V23.JPG|8.11.1996<br />
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Datei:V41.jpg|Trainer Maik Utes hl: Susanne Droßel, Steffi Boche, Kerstin Egermeier, Kerstin Abshagen, Wiebke Swierczynski, Julia Alm, Franziska Flügel, Silke Tiede vl: Antje Meier ,Manuela Rabe, Sinja Krause(noch aktuelle Mannschaft, Mai 2021)<br />
Datei:Dob1039.PNG<br />
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====Radsport====<br />
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* Radsport in Bad Doberan(Autor: Jochen Müller, Hohenfelde)<br />
<br />
* Wo beginnt sie, die Geschichte des Radsports in Bad Doberan? <br />
* Bei dem Forstmeister Freiherr Karl von Drais (1785-1851), der sich im Januar 1818, nachdem er mit seinem Laufrad (Draisine) am 12. Juli 1817 von Mannheim nach Schwetzingen und zurück radelte, dieses patentieren ließ? Nicht belegt, aber gerne erzählt wurde, dass von Drais einst ein Wettrennen mit einem Läufer Rund um den Bad Doberaner Kamp veranstaltet hat.<br />
* In den 20er Jahren des vorigen Jahrhunderts, so wusste es das Doberaner Original, der Fotograf Robert Fischer (Rofi) einst zu berichten, fanden vor den Toren der Münsterstadt bereits Radrennen mit selbst gebastelten Startnummern, kleinen Preisen und natürlich mit viel Begeisterung statt.<br />
* Der organisierte Radsport zog im beschaulichen Doberan jedoch erst viel später ein. Max Paschke, den es 1938 aus Dresden an die Küste verschlug, und der in der Querstraße einen kleinen Vulkanisierbetrieb besaß, baute gemeinsam mit Herbert Jäger und dem späteren Kreisvorsitzenden des Deutschen Turn- und Sportbundes (DTSB) Bruno Baade die Sektion Radsport in der BSG Lok Bad Doberan auf. Einmal wöchentlich traf man sich in Paschkes Wohnzimmer, um all das zu besprechen, was für den Aufbau einer Sektion notwendig war. Am 23. September des gleichen Jahres startete mit Herbert Jäger erstmals ein Bad Doberaner Akteur bei einem internationalen Kriterium in Wismar. Die Hansestadt war ein Jahr später auch Austragungsort der Bezirksmeisterschaften im Querfeldeinfahren. Hier fuhr Jäger den ersten Sieg für die noch junge Sektion ein. Unterdessen wurde in Paschkes Wohnzimmer die Idee geboren, in Bad Doberan ein eigenes Radrennen auszurichten. Gesagt, getan. 1957 wurde vor dem Kurhaus das erste Bäderrennen gestartet. Ein Jahr später kam mit Jürgen Kruse ein gestandener Radsport Funktionär aus Wismar nach Bad Doberan. Gemeinsam machte man sich daran das 3. Bäderrennen vorzubereiten. Nach zwei Jahren Erfahrung sammeln sollte es was Großes werden. Am 19. Juli 1959 war es endlich so weit. Unter Federführung von Max Paschke, Bruno Baade, Jürgen Kruse und Heinz Raabe wurde dies immerhin als Qualifikation rennen für die Weltmeisterschaften gestartet. Außer Täve Schur war die gesamte DDR Elite am Start. Das 170 Kilometer Rennen der Asse gewann der mehrfache Friedensfahrt Teilnehmer Johannes Schober. <br />
* Großes Lob kam von der Fachpresse für die rührigen Organisatoren von der BSG Lok Bad Doberan. So schrieb seinerzeit die „Radsportwoche“: Der DSV tat gut daran, das 3. Bad Doberaner Bäderrennen als Auswahlrennen zur Bildung der Nationalmannschaft auszuschreiben. Der Kreis Bad Doberan, dessen Bewohner und Gäste hatten eine solche Klassebesetzung auf dem 42 Kilometer Rundkurs Bad Doberan- Kühlungsborn-Bastorf-Kröpelin-Bad Doberan redlich verdient. Von der recht schwierigen Quartierfrage über die Organisation an der Strecke bis hin zu den tausenden begeisterten Zuschauern, es fehlte an nichts. Die fast 400 Starter werden trotz der teilweise langen Anreise gern an diese großartige Veranstaltung zurück denken. Klug nutzte Jürgen Kruse die Radsport Begeisterung, die vom Bäderrennen ausging für die Nachwuchsförderung. So wurde an vielen Schulen, auch über die Kreisstadt hinaus, die „Kleine Friedensfahrt“ gestartet.<br />
* Im Oktober 1959 wechselten die Lok Radsportler zu Dynamo Bad Doberan. Längst war es nur eine Frage der Zeit bis auch Jugendliche zum Radsport stießen. So stand beim ersten Straßenrennen der Saison 1961 in Bützow mit Jochen Müller in der Altersklasse 14-16 erstmals ein Jugendfahrer am Start und am Ende mit Rang drei auch auf dem „Treppchen“. Bei den Junioren trat seinerzeit unter anderen auch der spätere Maler und Grafiker Felix Büttner, der einst den Kussmund der Aida Schiffen kreierte, kräftig in die Pedalen. Später fuhr er die Friedensfahrt mit. Nein, nicht als Akteur sondern als Maler, der viele interessante Sichten auf das Papier zauberte.<br />
* Mitte der 60er Jahre kam mit Richard Möller aus Kühlungsborn ein weiterer Übungsleiter zu den Bad Doberaner Radsportlern. Ein weiteres Talent reifte unter anderen mit Ralf Schulmeister heran. Zur gleichen Zeit stand bei der Kleinen Friedensfahrt in der Münsterstadt mit Karl Heinz Oberfranz aus Vorder Bollhagen ein kleiner Steppke auf Mutters Damenrad am Start[(https://de.wikipedia.org/wiki/Karl-Heinz_Oberfranz]. Er kam, sah und siegte auf Anhieb. Beim folgenden Kreisausscheid wurde er Dritter. Das ließ Jürgen Kruse und Reiner Karrasch, der 1966 als junger Sport- und Geschichtslehrer nach Bad Doberan kam , aufhorchen. Karrasch hingegen warb immer neue Talente für den Radsport. Wolfgang Paech zum Beispiel, der 1967 in Sebnitz zweiter im Rennen um den Preis des Deutschen Sportechos wurde. Im gleichen Jahr errang Ralf Schulmeister bei den DDR Titelkämpfen im Querfeldeinfahren in Guben die Silbermedaille. Mit Dietmar Mazewitsch reifte schon bald ein weiteres Talent, das bei Querfeldeinrennen wieselflink über die Hindernisse jagte. Nach intensivem Training wurde er 1968 DDR Meister in Aue. 1969 war das erfolgreichste, aber zugleich auch das traurigste Jahr für den Bad Doberaner Radsport. Mit Karl Heinz Oberfranz und Dietmar Mazewitsch qualifizierten sich gleich zwei Radsportler aus der Münsterstadt für die DDR Meisterschaften im Straßenfahren in Venusberg. Im Jugendrennen dominierte Oberfranz und gewann am Ende den Spurt aus einer vierköpfigen Spitzengruppe. Im Schülerrennen ließ auch Dietmar Mazewitsch keinen Zweifel an seiner Klasse aufkommen, gewann die erste Bergwertung und war maßgeblich an der Bildung einer dreiköpfigen Spitzengruppe beteiligt. Bei einer Abfahrt in der vorletzten Runde geschah dann das unfassbare. Dietmar wurde aus der Kurve getragen, prallte gegen einen Baum und erlag wenig später seinen schweren Kopfverletzungen. Unsagbarer Schmerz bei den Angehörigen und seinen Sportfreunden, die einen bescheidenen Kumpel verloren hatten, der auf dem Weg war, ein ganz großer Radsportler zu werden. Karl Heinz Oberfranz wurde schon bald zum TSC Berlin delegiert, gewann 1972 in Gera die 50. Etappe der Internationalen Friedensfahrt für die DDR und nahm im gleichen Jahr an den Olympischen Spielen in München teil. (Rang 30 im Straßenrennen).<br />
* In Bad Doberan wurde unter dessen weiter fleißig trainiert. Dietmar Meyer, Eberhard Wachholz und Wolfgang Bruhn gewannen in Cottbus den Pionierpokal und Uta Müller konnte sich über Gold bei den Mädchen freuen. Unvergessen auch ein Forum mit dem zweifachen Straßenweltmeister Gustav Adolf Schur, das 1972 im Bad Doberaner Kurhaus stattfand. Harry Rohrbach, Wolfgang Bruhn, Thomas Nickel, Peter Thiele, Karl Bull und Michael Jahnke waren in dieser Zeit die erfolgreichsten Lok Radsportler, die unter anderen auch bei DDR Auswahlrennen von sich Reden machten. Mitte der 70er Jahre kam mit Dirk Dassel erneut ein veranlagtes Talent aus Vorder Bollhagen zu den Lok Radsportlern. Beim DDR Endausscheidung des Spartakiadekilometers in Merseburg „spulte“ Dirk die 1000 Meter in 1:40,5 Minuten ab und wurde überlegener Sieger.<br />
* Reiner Karrasch gelang es in dieser Zeit immer hin solche seinerzeit erfolgreichen Rennfahrer wie den vielfachen Friedensfahrt Etappensieger Michael Milde, die Weltmeister Falk Boden und Klaus Grünke nach Bad Doberan zu locken. Gemeinsam mit solchen Lok Akteuren wie Karl Bull, Norbert Thorack, Karl Heinz Jürß und Dietmar Schmied wurden auf dem Sportplatz am Stülower Weg packende Aschenbahnrennen vor mehr als 500 Zuschauern ausgetragen. Rührige Organisatoren waren damals neben Reiner Karrasch auch Hans Jürgen Kowitz und Sektionsleiter Jochen Müller. Trotz solcher veranlagter Rennfahrer wir Thoralf Wiesner, Ralf Seibler, Roland Thorack, Robert Karrasch, Mario Mundt, Rayk Pothmann und Heinz Böckenhauer, die im DDR Maßstab immer wieder auf sich aufmerksam machten, mußte man lange auf größere Erfolge warten. Diese gelangen 1987 Thomas Range, Martin Allwardt, Thomas Höfer und Sven Harder gleich zweifach. Ohne wesentliche Bahn Erfahrung jagte das Bad Doberaner Quartett in Leipzig bei den DDR Meisterschaften im 2000 Meter Mannschaftszeitfahren auf der Bahn zum Erstaunen der Fachwelt als Sieger über den Zielstrich. Nur drei Wochen später wurden die Schützlinge von Reiner Karrasch auch DDR Meister im Mannschaftszeitfahren auf der Straße. Wahrhaftig großartige Erfolg, die es vorher in der Geschichte des Bad Doberaner Radsports so nicht gab.<br />
* Dann kam die Wende. Der gerade eingestellte diplomierte Trainer Uwe Johren entlassen. Der B1000 Bus futsch. Nahezu alle finanziellen Zuwendungen gestrichen. So begann das Sportjahr 1990 für die Radsportler des gerade in „ Doberaner Sportverein“ umbenannten Clubs. Trotz allem, die Bad Doberaner Radsportler um Reiner Karrasch steckten nicht auf, starteten schon bald wieder bei Rennen in Mecklenburg Vorpommern, Schleswig Holstein, Hamburg, Niedersachsen und darüber hinaus. Robert Karrasch, der Sohn des unverwüstlichen Übungsleiter und auch erfolgreichen Rennfahrers Reiner Karrasch, stand ganz besonders oft auf der höchsten Stufe des „Treppchens“. Wenig später wechselte er zum RC Hamburg, dem Verein, in dem auch der spätere Tour de France Siegers Jan Ullrich trainierte.<br />
* In Bad Doberan reifte derweilen mit Maik Roßhirt ein weiteres Radsporttalent. 1996 wurde Roßhirt Deutscher Jugendmeister im Punktefahren. Das gab Auftrieb. Etwa zur gleichen Zeit gelangen auch dem jungen Dirk Reichl zahlreiche Siege, zunächst in Norddeutschland. Bereits 1997 wurde er dann nahe Freiburg Deutscher Jugendmeister im Querfeldeinfahren. Noch im gleichen Jahr empfahl er sich für den Kader des Bundes Deutscher Radfahrer, wurde Zweiter bei einem internationalen Crossrennen in Luxemburg, startete gleich zweimal bei Querfeldein Weltmeisterschaften und gewann 1999 unter anderem die „Trophee de Provinces Francaises“, einer vier Etappenfahrt im Südwesten Frankreichs. Ausgangs der Saison wurde Reichl dann erneut Deutscher Meister. Diesmal im Bergzeitfahren bei den Junioren. Nach erfolgreicher Bundesligasaison, unterdessen für das Schweriner „ Greese Team“ startend, wechselte Dirk Reichl zu Beginn des Jahres 2000 zum Jan Ullrich Nachwuchsteam Telekom und wurde nach dessen Auflösung in die Reihen der Großen des Team Telekom übernommen. Zwei mal wurden er in der U 23 zweiter bei „Rund um den Henninger Turm“ und gewann eine Etappe bei der Irland Rundfahrt. Außerdem standen unter anderem Starts bei der Friedensfahrt und auch bei Paris- Roubaix, wo er sich stets auch in den Dienst von Alexander Winikurow, Jan Ullrich und Eric Zabel stellte, auf dem Programm. Reichl verunglückte später bei einem tragischen Verkehrsunfall([https://de.wikipedia.org/wiki/Dirk_Reichl]).<br />
* In Bad Doberan wurde indes fleißig weiter trainiert. Mit Jacob Fiedler und Marlen Jörend formte Reiner Karrasch, der weiterhin den schmalen Rennsattel drückt, weitere talentierte Akteure, die bei diversen Proficlubs zahlreiche Erfolge einfuhren.<br />
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* '''„Täve“ in Bad Doberan'''(Erinnerungen von Reiner Karrasch)<br />
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* An einem Dienstag im Mai 1970-Straßentraining der Radsportler der BSG Lok Bad Doberan, die sich in Richtung Warnemünde auf den Weg gemacht hatten. Kurz vor Elmenhorst stoppt ein entge-gen kommender Trabant. Die Fahrertür wird aufgerissen, der Fahrer springt aufgeregt heraus, strahlt übers ganze Gesicht. Mensch Täve, (Gustav Adolf Schur/zweifacher Rad Weltmeister) denke ich. „Dobberaan (da kam der anhaltinische Dialekt durch) schon wieder fleißig? Wie gehts? Du fährst immer noch auf dem Rad das Training mit?“, Hände schütteln, Schulter klopfen,weitere Komplimente und kurze, schöne Erinnerungen an zurück liegende gemeinsame Wettkämpfe. Täve hat Urlaub und genießt diese Zeit mit seiner Familie in Nienhagen. „Hast du mal ein Stündchen Zeit für uns“? Naja, wenn meine Frau mich lässt.....?“ Ein wenig vergnügt verfolgt sie unser Gespräch. Sie weiß schon was kommt. In einer knappen viertel Stunde ist alles geklärt.<br />
* Schon drei Tage später empfängt die Bad Doberan Schuljugend den zweifachen Weltmeister und Friedensfahrtsieger Gustav-Adolf Schur im Kurhaus der Stadt. Pünktlich um 14.00 Uhr betritt er den abgedunkelten Saal. Unter den Klängen der Friedensfahrt Fanfare stürmt Täve auf einem Wand füllenden Lichtbild als erster ins Stadion.Tosender Beifall von den gut 100 Anwesenden setzt ein. Sie hatten noch nicht gemerkt, daß Täve unter ihnen weilt. Als die Vorhänge wieder zurück gezogen werden, steht er leibhaftig vor ihnen. Jeder kann ihm die Hand schütteln, Blumen werde überreicht. Schon bald ist er hinter den vielen Blumen kaum noch zu sehen. Der sympathische Sportler ist sichtlich beeindruckt. Locker beginnt das Frage und Antwort Spiel. Täve erzählt etwas über sich,viel über andere, ihm wertvolle Menschen, Freunde und sportliche Gegner. Über Anstrengungen und Fleiß, die nötig sind, um solch sportliche Ergebnisse zu erreichen. Vom Kollektiv der Nationalmannschaft, von der Hilfe durch andere und der gemeinsamen Freude nach den vielen Wettkampfreisen wieder in der Heimat zu sein. Und vom Stolz, den einen Sportler erfüllt, wenn nach einem bedeutenden Sieg die Nationalhymne erklingt. Die Zeit verging wie im Fluge, aus einer vereinbarten Stunde wurden drei. Noch einmal wurden Hände geschüttelt-auf wiedersehen-alles Gute.<br />
* Vor dem Kurhaus sagte er ein wenig gerührt, ganz unter alten Sportfreunden zu mir: „Du, ehrlich, das war schon gut hier bei euch. Prima Urlaubstag!“<br />
*Ich bin glücklich und auch ein wenig stolz über diesen Nachmittag, der unseren Mädchen und Jungen noch lange in Erinnerung bleiben wird.(Reiner Karrasch ist seit Jahrzehnten Trainer in der BSG Lok Bad Doberan/Doberaner SV, der Verf.)<br />
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Datei:R44.JPG|Gustav Adolf(Täve) Schur<br />
Datei:T20.jpg|Kleine Friedensfahrt<br />
Datei:R1.JPG|<br />
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Datei:R11.JPG|<br />
Datei:R45.JPG|Karl-Heinz Jürß<br />
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Datei:R8.JPG|<br />
Datei:R20.JPG|Dirk Reichl <br />
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Datei:R28.JPG|Johannes Schober Sieger Bäderrennen 1960<br />
Datei:R21.JPG|Bäderrennen 1960<br />
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Datei:R22.JPG|Karl Heinz Oberfranz Sieger der 50. Etappe für die DDR Bei der Friedensfahrt 1960 <br />
Datei:R23.JPG|Beim Festumzug zur 800 Jahrfeier Bad Doberans wurde der Wettkampf zwischen von Drais und einem Läufer nachgestellt<br />
Datei:R24.JPG|Kleine Friedensfahrt in den 80er Jahren auf dem Bad Doberaner Buchenberg<br />
Datei:R25.JPG|Karl Heinz Oberfranz<br />
Datei:R26.JPG|Jochen Müller (rechts) in den 60er Jahren beim internationalen Kriterium Rund um den Hanseatenring in Wismar<br />
Datei:R27.JPG|Jochen Müller (2. v. rechts)<br />
Datei:R16.JPG|<br />
Datei:R29.JPG|v. l. Henning Fründt, Martin Amberg, Martin Dorow<br />
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Datei:R42.JPG|<br />
Datei:Doberan R Radsport1.PNG<br />
Datei:Doberan R Radsport2.PNG<br />
Datei:Doberan R Radsport3.PNG<br />
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[[Datei:R30.JPG|700px|zentriert|Bad Doberan]]<br />
[[Datei:R31.JPG|700px|zentriert|Bad Doberan]]<br />
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====Leichtathletik====<br />
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* '''DSV Leichtathleten setzen alte Tradition fort (Verfasser: Jochen Müller''')<br />
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* Wohl nur noch ältere Doberaner erinnern sich an den Sportplatz am Bollhäger Weg. In den 30er Jahren gab es hier neben packenden Handball- und Fußballspielen auch spannende Leichtathletik Veranstaltungen zu erleben. Hans Westphal, Baumeister Lutz Elbrecht und Walter Eichstädt waren nur einige der damals erfolgreichen Akteure.<br />
* Gleich nach dem 2. Weltkrieg formierte sich unter dem Namen „Sturmvogel“ eine neue Leichtathletik Generation. Bereits 1947 wurde der Ivendorfer Albert Becker Landesmeister im 400 Meter Lauf. Eine Bad Doberaner Lauflegende war seiner Zeit Tischlermeister Alfred Haber, der zunehmend mehr junge Männer für diese schöne Sportart begeisterte. Dies gipfelte in den legendären Staffelläufen Rund um den Bad Doberaner Kamp. So zu Ostern 1951, als zur Olympischen Staffel zahlreiche Zuschauer die Läufer anfeuerten. Nach spannenden Wettkämpfen lagen sich am Ende Ekkehard Gerik (100 m), Siegfried Türk (200 m), Heinz Spörk (400 m), Günter Niebuhr (800 m) und Schlussläufer Alfred Haber (1500 m) überglücklich als Sieger in den Armen. Haber, der unterdessen in den alten Bundesländern lebt verfolgte stets die sportliche Entwicklung in seiner Heimat und war einst auch bei einer der ersten „Molliläufe“ in der Münsterstadt zu Gast.<br />
* Auch eine überaus engagierte Frau muss unbedingt genannt werden, wenn es um die Bad Doberaner Leichtathletik Geschichte geht: Sigrid Bauch. Sie hielt in den 50er Jahren zumindest kurzzeitig mit 2:30,1 Minuten den DDR Rekord im 800 Meter Lauf. Später stießen u.a. Dieter Ulonska und Dieter Schmidt zu den Leichtathleten, die sich bereits 1952 in der gerade gegründeten BSG Lok Bad Doberan ansiedelten. Letzterer erkämpfte als B Jugendlicher den Bezirksmeistertitel im Speerwurf. Leider wurde diese Sektion wenig später aufgelöst. Schmidt ließ diese schöne Sportart jedoch nie los. 1962 nach seinem Studium baute er gemeinsam mit Erwin Schulze in der SG Dynamo Bad Doberan eine Leichtathletik Sektion und später auch ein Trainingszentrum auf. Auch hier ließen Erfolge nicht lange auf sich warten. So wurde z. B. Eckhard Höfer DDR Jugendmeister im Crosslauf, Rita Jahnel und der spätere Bad Doberaner Landrat Thomas Leuchert, um nur einige zu nennen, nahmen erfolgreich an Kinder- und Jugendspartakiaden im DDR Maßstab teil. Zahlreich waren seiner Zeit auch die Delegierungen zum Leistungszentrum SC Dynamo Berlin.<br />
* Nach der Wende wurde die SG Dynamo und damit auch die so erfolgreiche Leichtathletik Sektion aufgelöst. Dieter Schmidt begann sich im Doberaner SV in der Abteilung Handball zu engagieren. Sein Herz schlug jedoch auch weiter für die Leichtathletik. Auf Drängen des Vorstandes baute er 1998 eine Abteilung Leichtathletik auf. Schon bald mischten die jungen Leichtathleten in der Spitze des Landes mit. Immerhin auf 60 Mitglieder wuchs die Abteilung und mit Joachim Wessel, Silke Burmeister und Katharina Berndt gewann Schmidt schon bald neu Mitstreiter, die für den Kinder- und Jugendsport wirkten. Immer deutlicher beherrschten die jungen Bad Doberaner Leichtathleten die Spitze des Landes, oft auch gegen die übermächtige Konkurrenz vom SC Empor (später LAV) Rostock und dem SC Neubrandenburg. Johanna und Carolin Pügge, Georg Burmeister, Dana Borgwardt, Odett Erdmann, Carolin Heiden, Antje Völker und Julia Wilder zählten u.a. zu den erfolgreichsten Akteuren zu Beginn des 21. Jahrhunderts.<br />
* Mollilauf - und wieder ein Wettkampf zwischen Mensch und Maschine<br />
* Wenig später profilierte sich neben Wettkämpfen auf dem Sportplatz „Am Stülower Weg“ oder im Kellerswald (Cross Läufe) mit dem „ Mollilauf“ auch eine hochkarätige Laufveranstaltung. Unter Federführung von Hotelier Dr. Horst Metz, der gerade privatisierten Bäderbahn „Molli“, dem Kreissportbund und dem Doberaner Sportverein profilierte sich der Volkslauf über drei, sechs und 12 Kilometer schnell. Für Aufsehen sorgte stets der sechs-Kilometer Start, der in Heiligendamm unter dem lauten Pfeifen des „Mollis“ erfolgte. Dann kämpfte auf der Strecke Heiligendamm-Bad Doberan erneut Mensch gegen Maschine, wie einst auf dem Kamp zwischen Mensch und Draisine. Irgendwann kam dieser Traditionslauf ins straucheln. Beherzt sprang dann das Bad Doberaner Rote Kreuz in die Bresche und setzt diese schöne Tradition erfolgreich fort.<br />
*„Doberanner“ joggen 10 000 Kilometer über den Rennsteig<br />
* Sie laufen, laufen, laufen-am liebsten über den Rennsteig im Thüringischen. Und das schon seit über 23 Jahren. Genau am 28. September 1997 fanden sich am Rande des Bad Doberaner Kellerswaldes ein gutes Dutzend Laufbegeisterte zusammen, um eine Laufgruppe zu gründen.“Zur Pflege der läuferischen Traditionen in der Münsterstadt“, wie es auf der Gründungsurkunde der „Doberanner“ zu lesen ist. Seither treffen sich die Laufbesessenen jeweils sonntags um 10.00 Uhr an der Förderschule zum gemeinsamen Joggen. Jährlicher Höhepunkt ist unbestritten der Thüringer Rennsteiglauf, der größte Crosslauf Europas. Sage und schreibe 10 000 Kilometer legten die „Doberanner“ bisher auf dem Kamm des Thüringer Waldes zurück. Mit 27 Starts über die Marathon-Distanz (zuvor 45 km) war Winfried Heinike mit 1 139 Kilometern der ausdauerndste. Es folgten Andreas Knoch (969 km), Jochen Müller ((810 km), Magdalena Edner (758 km) und Klaus Luther (737 km/Kilometer Angaben von 2017). „Wir rennen nicht vorne mit, wollen Spaß haben und einfach dabei sein in den großen, bunten Starterfeldern“, so Magdalena Edner. Die Marathon-Strecke war jedoch nicht das Ende der Fahnenstange. Magdalena Edner, Klaus Luther, Frank Strietz und Andreas Knoch wagten sich sogar an den Super Marathon über 72 Kilometer von Eisenach nach Schmiedefeld. Die „100 Kilometer von Biel“ absolvierten Magdalena Edner und Klaus Luther erfolgreich. Weitere Marathons liefen die „Doberanner“ u.a. in Rom, Wien, Paris, New York, Zermatt, Palma, Hamburg, Berlin, Bremen, Kiel, auf dem Darß und dem Brocken. Nicht alle „Doberanner“ beschränken sich jedoch nur aufs Laufen. So bestieg etwa Magdalena Edner den Kilimandscharo und Jochen Müller startete immerhin 15 mal beim 300 km Radmarathon rund um den schwedischen Vätternsee. Birgit Starck nimmt außerdem an zahlreichen Triathlons teil, u.a. am Ironman 70.3 in Binz.<br />
* Auch dies ist durchaus erwähnenswert: Bereits zu DDR-Zeiten steckten Gerhard Schirmer und Johannes Mährlein eine gut drei Kilometer lange Runde im Kellerswald ab und trainierten emsig für den Rennsteiglauf. Dann kam die Wende. Viele große Marathon-Läufe waren plötzlich möglich. Besonders der Hamburg-Marathon hatte es den Beiden angetan. Das Problem: er fand am gleichen Wochenende statt, an dem auch der Rennsteiglauf gestartet wurde. Was also tun? Die beiden Laufverückten starteten am Sonnabend bei ihrem geliebten Rennsteiglauf, fuhren spät abends durch die Nacht in Richtung Norden und standen tags darauf pünktlich um 10. 00 Uhr am Start zum Hamburg-Marathon. So „verrückt“ war später keiner mehr.<br />
*Kilimandscharo bezwungen. Magdalena Edner meisterte große sportliche Herausforderung<br />
*Eisiger Wind, Schneetreiben aber auch gleißende Sonne und Temperaturen bis an die 40 Grad Marke gepaart mit unbeschreiblichen Naturschauspielen in fünf Vegetationszonen erlebte die Bad Doberanerin Magdalena Edner beim „Kilimann“, einer sportlichen Herausforderung in Afrika. Seit nunmehr 25 Jahren schnürt die einstige Handballerin die Laufschuhe. Erst startete sie bei kleineren Volksläufen, später nahm die Bad Doberanerin auch „Klassiker“, wie den Hamburg- und Berlin Marathon sowie den Rennsteiglauf unter die Sohlen. Dem langen „Kannten“ über 72 Kilometer von Eisenach nach Schmiedefeld folgten die 100 Kilometer von Biel in der Schweiz. Gerade über die Ziellinie gelaufen nahmen neue Herausforderungen bereits Konturen an. Diesmal sollte es gen Afrika gehen. So kam der „Kilimann“, eine Mischung aus der Besteigung des höchsten Berges des schwarzen Kontinents und einem Marathon am Fuße des Riesens gerade recht. So brach Magdalena Edner an der Seite von Extremsportler Michael Kruse aus Schwerin in Richtung Süden auf. Mit 30 Gleichgesinnten aus den USA, Afrika, Deutschland und Dänemark ging es von 1 800 Metern in sieben Tagen hinauf auf den Gipfel in fast 6 000 Meter Höhe. Beim Aufbruch stöhnten die Akteure noch über brütende Hitze. Das sollte sich mit zunehmender Höhe schnell ändern. Auf dem Gipfel dann Schneestürme und Temperaturen von 27 Grad unter null. Total erschöpft aber überglücklich hisste die kleine hiesige Delegation eine Flagge aus Mecklenburg Vorpommern auf dem Gipfel. Am darauf folgenden Sonntag ging Magdalena Edner trotz nahezu 40 Grad beim „ Kilimandscharo Marathon“ an den Start. Von 1 000 Meter Höhe ging es bei fließendem Fahrzeug Verkehr zunächst auf 950 und dann hinauf auf 1 300 Meter. Nicht nur Hitze und Auto Abgase sondern auch die Anstrengungen der Kilimandscharo Bezwingung machte den 300 Startern zu schaffen. Nach 4:45 Stunden lief die Doberanerin über den Zielstrich. „Das war das absolut Härteste, was ich während meiner langen sportlichen Laufbahn erlebt habe. Dennoch hatte ich kaum ernsthafte Probleme und konnte den Kilimandscharo noch weit vor dem Extremsportler Michael Kruse bezwingen“, so die Bad Doberanerin.<br />
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* '''Leichtathletikasse des Doberaner Sportvereins'''(benannt von Frank Lehmann)<br />
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* '''Lara Kempka''' Jahrgang 1997<br />
* 2011 Wechsel zum SC Neubrandenburg<br />
* größter Erfolg: 3. Platz Olympische Jugendspiele 2014 in Nanjing (China) Diskus 50,70 m<br />
<br />
* '''Jonas Baedeker''' Jahrgang 1999<br />
* 2016 Wechsel zum SC Neubrandenburg<br />
* größter Erfolg: Deutscher Meister U18 2016 in München 800m 1:53,04 min.<br />
<br />
* '''Niklas Tuschling''' Jahrgang 2002<br />
* 2014 Wechsel zum 1. LAV Rostock<br />
* größter Erfolg: 3. Platz bei den Deutschen Mehrkampfmeisterschaften 2020 in Vaterstetten 6.832 Pkt.<br />
<br />
* '''Liam Zippert''' Jahrgang 2004<br />
* Seit 2014 beim Bad Doberaner SV<br />
* größter Erfolg: Deutscher Vizemeister 2019 in Bremen Weitsprung 6,43 m<br />
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[https://dsv-leichtathletik.com/]<br />
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* Frank Paschek, 1956 in Bad Doberan geboren, ist ein ehemaliger deutscher Leichtathlet, der – für die DDR startend – bei den Olympischen Spielen 1980 die Silbermedaille im Weitsprung gewann... <br />
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[https://de.wikipedia.org/wiki/Frank_Paschek]<br />
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[[Datei:L24.JPG|700px|zentriert|Bad Doberan]]<br />
[[Datei:S250.PNG|700px|zentriert|Bad Doberan]]<br />
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Datei:L15.JPG|Doberaner Staffel, links Lutz Elbrecht(Baumeister)<br />
Datei:IMG 1772.jpg<br />
Datei:IMG 1772.jpg<br />
Datei:L14.JPG|Staffellauf auf dem Sportplatz am Kellerswald<br />
Datei:L38.JPG|um 1965<br />
Datei:L25.JPG|l. Dieter Schmidt<br />
Datei:L26.JPG|r. Hermann Timm<br />
Datei:L27.JPG|2. v.l. Jochen Müller<br />
Datei:L28.JPG|v.l. Inge Bengelstorff, Angret Hannemann, Dorit Matschke, Karin Palesche<br />
Datei:L29.JPG|Nr. 89 Jochen Müller<br />
Datei:L30.JPG|v.l. Karin Palesche, Dorit Matschke, Eva-Maria Hamann, Brigitte Spettmann, Angret Hannemann<br />
Datei:L31.JPG|Brigitte Spettmann<br />
Datei:L32.JPG|?, Eva-Maria Hamann, Helga Friedrich<br />
Datei:L33.JPG|Hannelore Timm<br />
Datei:L35.JPG|Bezirks Cross Meisterschaft Ribnitz 1964, Nr. 102 Dieter Schmidt<br />
Datei:L36.JPG|<br />
Datei:L37.JPG|Cross der Jugend in Halle um 1965<br />
Datei:L39.JPG|<br />
Datei:L40.JPG|v.l. J. Müller, Br. Spettmann, H. Friedrich, H. Timm, E.-M. Hamann, H. Friedrich<br />
Datei:L41.JPG|1.R. steh. v.l. J. Müller, H. Friedrich, D. Matschke<br />
Datei:L42.JPG|Dieter Schmidt<br />
Datei:L43.JPG|<br />
Datei:L44.JPG|<br />
Datei:L45.JPG|<br />
Datei:L46.JPG|<br />
Datei:L47.JPG|<br />
Datei:L48.JPG|<br />
Datei:L49.JPG|<br />
Datei:L50.JPG|<br />
Datei:L51.JPG|<br />
Datei:L52.JPG|<br />
Datei:L53.JPG|<br />
Datei:L54.JPG|<br />
Datei:L55.JPG|<br />
Datei:L56.JPG|<br />
Datei:L57.JPG|<br />
Datei:L58.JPG|<br />
Datei:L60.JPG|Dynamo Leichtathleten in Bad Wilsnack, 1964 <br />
Datei:L61.JPG|<br />
Datei:L21.JPG|Kreissportfest der Werktätigen, Nr. 83 Eckardt Elbrecht<br />
Datei:L87.PNG<br />
Datei:L87a.PNG<br />
Datei:L88.JPG<br />
Datei:L1.JPG|<br />
Datei:L2.JPG|<br />
Datei:L9.JPG|<br />
Datei:L3.JPG|<br />
Datei:L4.JPG|<br />
Datei:L5.JPG|<br />
Datei:L6.JPG|<br />
Datei:L7.JPG|<br />
Datei:L8.JPG|<br />
Datei:L10.JPG|<br />
Datei:L11.JPG|Magdalena Edner<br />
Datei:L12.JPG|Elisa Sophie Döbel(AK 12), 5,35 m bei den Landesjugendsportspielen in Nbrb.<br />
Datei:L13.JPG|Siegerin Johanna Pügge, DSV, beim Ballwerfen<br />
Datei:L20.JPG|Leichtathleten des DSV Anf. 2000-er/u. a. Birgit Allwardt, Anett Allwardt, Odett Erdmann, Carolin Pügge, Antje Völker, Hein Wiebe<br />
Datei:L16.JPG|Nr. 371 Jörg Zimmermann<br />
Datei:L17.JPG|<br />
Datei:L18.JPG|l. Nr. 476 J. Müller<br />
Datei:L19.JPG|Doberaner Laufgruppe/v.l. 2. Rosi Bergmann, 6. M. Edner, r. J. Müller<br />
Datei:L22.JPG|Magdalena Edner<br />
Datei:L62.JPG|<br />
Datei:L63.JPG|<br />
Datei:L64.JPG|<br />
Datei:L65.JPG|<br />
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<br />
====Frauensport====<br />
<br />
<br />
</gallery><br />
<br />
[[Datei:L23.JPG|700px|zentriert|Bad Doberan]]<br />
[[Datei:S28.JPG|700px|zentriert|Bad Doberan]]<br />
[[Datei:S29.JPG|700px|zentriert|Bad Doberan]]<br />
<br />
[[Datei:S240.PNG|700px|zentriert|]]<br />
[[Datei:S241.PNG|700px|zentriert|]]<br />
[[Datei:S242.PNG|700px|zentriert|]]<br />
[[Datei:S243.PNG|700px|zentriert|]]<br />
[[Datei:S244.PNG|700px|zentriert|]]<br />
[[Datei:S245.PNG|700px|zentriert|]]<br />
[[Datei:S246.PNG|700px|zentriert|]]<br />
[[Datei:S247.PNG|700px|zentriert|]]<br />
[[Datei:S212.PNG|700px|zentriert|vl: Marg. Trostmann, Rita Burgert, Inge Türk, Helga Dinse, dar. Hanne Raasch, Maritta Roddelkopf, Margit Meinel, Brigitte Elfeld, dav. Rosi Ginz, Rosi Schmäling, Edith Kurreck, Lotti Schrumpf, Lisa Schönfeld, dav. Bärbel Saß, dan. Eva Hagemeister, dav. Monika Tessin, Erika Franzke, Hildegard Jakubowski, Sonja Menzel, ?, Sylvia Türk ]] 1994 Dänemark/Falster<br />
[[Datei:S213.PNG|700px|zentriert|]]<br />
[[Datei:S222.PNG|700px|zentriert|]]<br />
[[Datei:S236.PNG|700px|zentriert|]]<br />
<gallery widths="400px" heights="200px"><br />
Datei:S16.JPG|<br />
Datei:S6.JPG|<br />
Datei:S21.JPG|<br />
Datei:S26.JPG|Frauensportfest: Birgit Stark, Gabriele Jentoch, Dana, <br />
Datei:S69.JPG|<br />
Datei:S214.PNG|1995 Darß, hockend: ?, Rita Burgert, Rosi Schmäling, Eva Hagemeister, Edeltraut Becker, stehend v. l. Anja Richardt, Hildegard Jakubowski, Erika Franzke, Marita Roddelkopf, Margit Meinel, Michaela ?, Hanne Rasch, Sabine Walmirstedt, Sabine ?, Waltraut Laser, Brigitte Elfeld, Helga Dinse, Monika Tessin, Inge Türk, Rosi Ginz, Edith Kurreck, Bärbel Saß<br />
Datei:S215.PNG|dito, v. l. ?, Maritta Roddelkopf, Rosi Schmäling, Eva Hagemeister, Edith Kurreck, Rita Burgert, Rosi Ginz, Marita Schulz<br />
Datei:S216.PNG|1996 Rügen/Prora/Sturm- und Regentour, v. l. Margaret Trostmann, Lotti Schrumpf, Rosi Schmäling, ?, ?, Sabine Walm., Bärbel Saß, Edith Kurreck, Waltraud Laser, Marita Roddelkopf, Eva Hagemeister, Margit Meinel, Brigitte Elfeld, Sylvia Türk, Rosi Ginz, Hanne Rasch, Erika Franzke, Lisa Schönfeld, Hildegard Jakubowski<br />
Datei:S217.PNG|1997 Dänemark<br />
Datei:S218.PNG|dito<br />
Datei:S219.PNG|dito, stehend v. l. Bärbel Saß, Hildegard Jakubowski, Hanne Liedke, Marita Tessin, Maritta Roddelkopf, Erika Franzke, Brigitte Elfeld, Lilo Bosuan, Christina Clasen, Hanne Rasch, Eva Hagemeister, Sylvia Türk, Waltraud Laser, Rosi Schmäling, Lisa Schönfeld, Edith Kurreck, Hilla Suhr, Lieschen Pahnke, sitzend v. l. ?, Johanna Saß, Marita Schulz, Rita Burgert, Lotte Schrumpf, Waltraud Skrotzki, Rosi Ginz, Steffi Brockmann, Margit Meinel, Michaela ?, Margarete Trostmann<br />
Datei:S220.PNG|1999 Burg Stargard und Umgebung, stehend v. l.: Rosi Ginz, Lieschen Pahnke, Margit Meinel, Michaela ?, ?, Inge Türk, Marita Schulz, Lisa Schönfeld, ?, Lotte Schrumpf, Margitta Hilgers, Eva Hagemeister, Monika Tessin, Brigitte Elfeld, Edith Kurreck, vorne v. l. Hanne Lidke, Rita Burgert, Waltraud Laser, ?, Hilla Suhr, Rosi Schmähling<br />
Datei:S221.PNG|v. l.: Rosi Schmäling,Fred Egler, Eva Hagemeister, ?, Rosi Ginz (in Heiligendamm)<br />
Datei:S233.PNG|2000 Jugendherberge Born/Darß<br />
Datei:S234.PNG|2000 Darß<br />
<br />
Datei:S224.PNG|2001 Malchow, oben: v. l.: Lisa Schönfeld, Sylvia Türk, Lieschen Pahnke, Inge Türk, Maritta Roddelkopf, Hilla Suhr, Mitte v. l.: Karin Engel, Marg. Trostmann, Brigitte Elfeld, Bärbel Saß, Lilo Basan, Gabi Jentoch, Edith Kurreck, , vorne v. l.: Hanne Rasch, Margitta Hilgers, Margit Meinel, Eva Hagemeister, Rita Burgert, Sabine ?, Rosi Schmäling, Rosi Ginz<br />
Datei:S225.PNG|dito<br />
Datei:S226.PNG|2002 Malente<br />
Datei:S227.PNG|2003 Ressenow Rostocker "Olympioniken"<br />
Datei:S228.PNG|2002 neue Sporthalle, Bild oben links: v. l. Rita Burgert, Edith Kurreck, Rosi Schmäling, Rosi Ginz, Lisa Schönfeld, Marg. Trostmann, Sylvia Türk, Bärbel Saß, Bild unten rechts am Kreis in Aktion v. l.: Rosi Schmäling, Edith Kurreck, Lisa Schönfeld, Sylvia Türk, Rosi Ginz und Rita Burgert<br />
Datei:S229.PNG|dito<br />
Datei:S230.PNG|2005 Binz/Rügen, hinten v. l.: Karin Engel, Edith Kurreck, Waltraud Laser, Margitta Hilgers, Lisa Schönfeld, Edeltraut Becker, Hanne Richter, Mitte v. l.: Ingrid Junge, Brigitte Elfeld, Hanne Rasch, Maritta Roddelkopf, Rosi Schmäling, vorne v. l.: Gerda Bruhn, Angret Sandner, Margit Meinel, Traudi Harder, Rita Burgert, Rosi Ginz, Hilla Suhr<br />
Datei:S231.PNG|dito<br />
Datei:S232.PNG|Seebrücke Sellin(oberes Bild), hinten v. l.: Margitta Hilgers, Brigitte Elfeld, Frau Hardr, ?, Edith Kurreck, Hanne Rasch, Hanne Richter, Rosi Schmäling, Karin Engel, vorne v. l.: Angret Sandner, Edeltraut becker, ?, ?, Rosi Ginz, Margit Meinel, Rita Burgert<br />
Datei:S235.PNG|2004 Murchin bei Usedom, v.l. Hanne Rasch, Edeltraut Becker, Lieschen ?, Edith Kurreck, Hilla Suhr, Sabine ?, Brigitte Elfeld, Margit Meinel, Angret Sandner, Rita Burgert, Rosi Ginz, Sylvia Türk, Marita Schulz, Margitta Hilgers, Karin Engel, Rosi Schmäling, Gerdi Bruhn, unteres Bild: Rosi Ginz und Rosi Schmäling<br />
Datei:S249.PNG<br />
Datei:S16.JPG|<br />
Datei:S6.JPG|<br />
Datei:S17.JPG|<br />
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<br />
<br />
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====Sonstige Sportarten====<br />
<br />
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Datei:S21.JPG|<br />
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Datei:S23.JPG|<br />
Datei:S24.JPG|<br />
Datei:S26.JPG|Frauensportfest: Birgit Stark, Gabriele Jentoch, Dana, <br />
Datei:S69.JPG|<br />
Datei:Dob755.PNG|<br />
Datei:Dob755a.PNG|<br />
Datei:Dob755b.PNG|<br />
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<br />
*Tennis<br />
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Datei:Ten1.JPG|<br />
Datei:Ten2.JPG|<br />
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*Hundesport<br />
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Datei:Hu1.JPG|<br />
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* Frauensport<br />
[[Datei:L23.JPG|700px|zentriert|Bad Doberan]]<br />
[[Datei:S28.JPG|700px|zentriert|Bad Doberan]]<br />
[[Datei:S29.JPG|700px|zentriert|Bad Doberan]]<br />
<br />
* '''Mach mit-mach`s nach-mach`s besser.....'''(Erinnerungen von Jochen Müller) <br />
<gallery widths="400px" heights="200px"><br />
Datei:O91.JPG|<br />
Datei:O92.JPG|<br />
Datei:O148.JPG|<br />
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<br />
* ......so hieß es am 3. Februar 1985 um Punkt 10. 00 Uhr original per DDR Kinderfernsehen aus Bad Doberan. Adi, der Hauptakteur dieser Sendung begeisterte die Bad Doberaner Mädchen und Jungen auch schon früher zum 1. Mai. Da wurde die Idee geboren, auch einmal eine Original Fernsehsendung, in der Schulen des Kreises miteinander wetteifern sollten, original aus Bad Doberan zu senden. <br />
* Und so hieß es schließlich: „Und nun liebe Kinder, seht ihr original aus Bad Doberan die Sendung ‚mach mit-mach`s nach-mach`s besser`. Es stehen sich gegenüber die Mannschaften der gastgebenden Ernst-Schneller-Oberschule Bad Doberan und der Fritz-Reuter-Oberschule Kühlungsborn.“<br />
* Adi, Ariane und die beiden engagierten Mannschaften wussten die Besucher auf den Rängen genauso zu begeistern, wie die vielen Fernsehzuschauer zu Hause an den Bildschirmen, denen auch viel wissenswertes aus unserem Kreis vermittelt wurde. <br />
*Indes wogte der Kampf zwischen beiden Schulen hin und her. Nach vielen ideenreichen Staffeln, die von der grandiosen Schlussstaffel noch überragt wurde, siegten am Ende die Kühlungsborner Mädchen und Jungen mit 24 zu 19 Punkten.<br />
<br />
====Tischtennis====<br />
* '''Siegfried Lemke''' spielt seit 1953 Tischtennis. Er begann seine überaus erfolgreiche Karriere in Bad Doberan und schloss sich 1959 dem SC Leipzig an.<br />
[https://de.wikipedia.org/wiki/Siegfried_Lemke]<br />
<br />
[[Datei:S30.JPG|700px|zentriert|Bad Doberan]]<br />
*Tischtennisländerkampf DDR - Dänemark 1968 im Haus der Freundschaft(HDF):<br />
[[Datei:T32.jpg|700px|zentriert|Bad Doberan]]<br />
[[Datei:S31.JPG|700px|zentriert|Bad Doberan]]<br />
[[Datei:S68.JPG|700px|zentriert|Bad Doberan]]<br />
[[Datei:S12.JPG|400px|zentriert|Bad Doberan]]<br />
<br />
====Kegeln====<br />
[[Datei:S32.JPG|500px|zentriert|Bad Doberan]]<br />
[[Datei:Keg6.JPG|500px|zentriert|Bad Doberan]]<br />
* v.l. vorne: Alfred Ressel, Rudolf Zimmermann, Klaus Pruchner, Bernd Schulze, Horst Arndt<br />
* hinten: Wolfgang Knauth, Gerhard Thielke, Helmut Knaack, Fritz Bartsch<br />
<br />
'''Wenn nur der Großherzog schon gekegelt hätte'''''(von FRANZ SCHWEIGER /OZ, 12.1.1993)''<br />
* Bad Doberan. Als Heinrich Köhn 1926 an der heutigen Gaststätte „Bellevue", ehemals Brandts Höh' eine Kegelbahn errichtete, konnte er den aktuellen Streit um die Anlage nicht ahnen.<br />
* Sie ist immer noch voll funktionsfähig, trotz des ehrwürdigen Alters von fast 70 Jahren. Gekümmert hat sich die Stadt wenig darum. Enthusiasten wie Rudolf Bartsch, Walter Keller, Kurt Pentzin, Horst Arndt und andere waren es, die immer wieder Hand anlegten und die Anlage betriebsfähig hielten.<br />
* Hier wurden die Grundlagen für die Erfolge der Kegler gelegt, die Doberan im ehemaligen Bezirk Rostock und jetzt im ganzen Land, ja sogar bundesweit, bekanntmachten. <br />
* Die Erfolge sind kaum noch zu zählen: Aufstieg von der Kreisklasse zur Bezirksliga, mehrfacher Bezirksmeister, Landesmeister der Senioren, ein 12. Platz bei der Bundesmeisterschaft, Einzeltitel von Günter Trost, Rudolf Bartsch, Karl Peters und Franz Schweiger, neuerdings von Wolfgang Knauth.<br />
* Viele Bürger fanden Freude am Kegeln, zeitweilig gehörten der Kegelsektion über 100 Mitglieder an. Fünf Männermannschaften, zwei Frauen- sowie Kinder- und Jugendmannschaften standen einst im Wettspielbetrieb. Volkssportmannschaften entstanden in den Betrieben. Sie vereinten nochmals über 100 Bürger, die regelmäßig Sport trieben. Übungsleiter wie Herr Wischmann, Günter Trost, Walter und Waltraud Keller, Fritz Bartsch und andere gaben Wissen und Können weiter.<br />
* Es herrschte Leben in der „Bude". Aber die Heimstatt wurde zu eng für die vielen Interessenten. Ringsherum entstanden neue, moderne Vier-Bahnen-Anlagen, auch auf den Dörfern und in den Kleinstädten. Deren Dorf- bzw. Stadtvätern hatten das offene Herz für die Kegler, das man in Doberan vermißt. <br />
* Allzu verständlich war daher der Wunsch, auch in Bad Doberan eine angemessene Sportstätte zu schaffen. Dazu gab es bereits zu DDR-Zeiten mehrere aussichtsreiche Versuche. Bis zu 45 Betriebe erklärten damals ihre Bereitschaft, materielle und finanzielle Unterstützung zu leisten. Nichts wurde daraus. <br />
* Zeitumstände und Kommunalpolitiker waren dagegen. Am weitesten kam man 1977/78. Arno Schranck, der damalige Bürgermeister, besorgte aus Calbe 60 Waggons Steine. <br />
* Dann wurde Bau-Stopp verfügt. Immer gab es in Bad Doberan andere Prioritäten: Kindergärten, Veteranentreff und vieles mehr. Sicher nichts Unwichtiges. „Ihr müßt ein Einsehen haben", hieß es. Die Kegler sahen ein. Besprechungen mit Bürgermeistern, von Fabian bis Grzech, fanden regelmäßig statt. Immer ohne befriedigende Ergebnisse. <br />
* Nach der Wende sind die Kegler vom Regen in die Traufe gekommen. Was nützen ihnen vollmundige Erklärungen von Innenminister Seiters; keine Sportanlagen aufzugeben. Die Stadt ist eben anderer Meinung.<br />
* Für das Stadtsäckel sind 5000 DM jährliche Betriebskosten für die bestehende Kegelbahn am „Bellevue" angeblich zu viel. Noch aus den Jahren 1988/89 schuldet die Stadt dem Besitzer des „Bellevue" 2000 DM für Heizkosten.<br />
* Jetzt wurde den Keglern bekannt, daß das Gelände mit Kegelbahn und angrenzendem Garten von der Stadt verkauft werden soll. Angeblich für ein Butterbrot. <br />
* Warum hat die Stadt die Kegler nicht unterstützt, selbst die traditionsreiche Sportstätte erwerben zu können? <br />
* Als wenig hilfreich wird von den Keglern auch der sicher gutgemeinte Ratschlag von Bürgermeister Berno Grzech empfunden: „Baut Euch doch so ein Ding allein". Er will immerhin ein Grundstück zur Verfügung stellen. 800 000 DM wären für den Neubau einer Wettkampfanlage notwendig. Daran müßte sich die Stadt, so ließ Landrat Hinz verlauten, mit 30 % beteiligen.<br />
* Undenkbar beim notorisch schlappen Stadtsäckel. Welch eine Rechnung: Über einen spektakulären Neubau, der 800 000 DM kostet, wird allen Ernstes, oder etwa nicht ganz so ernst (?), nachgedacht.<br />
* 5000 DM jährliche Betriebskosten bringen aber angeblich unüberwindbare Probleme mit sich. Ist das nicht widersinnig? <br />
* Wollen sich die heutigen Stadtväter etwa in ihrer Ablehnung gegenüber dem Kegelsport in keiner Weise von ihren Vorgängern unterscheiden? Wollen sie sich etwa dem Vorwurf aussetzen, sie denken nur in Rennbahn-Dimensionen oder an die 200-Jahr-Feier von Heiligendamm mit ihrem Glanz und Glamour?<br />
* Schade, daß der Großherzog nicht auch schon gekegelt hat. Das wäre doch was: „Friedrich-Franz-Kegelbahn". Niemand würde es wagen, sie anzutasten. <br />
* Wie soll sich in unserer Kreisstadt ein kulturelles und gesellschaftliches Leben entwickeln können, wenn wichtige Grundlagen liquidiert werden?<br />
* Der Kegelsport mit seiner Breitenwirkung gehört zweifellos dazu. Die Kegelbahn „Brandts Höh“ muß bleiben. Noch ist es nicht zu spät, in den Kaufvertrag eine Klausel zur Sicherung der Anlage einzufügen.<br />
[[Datei:S248.PNG|300px|zentriert|Bad Doberan]]<br />
<br />
* Der Doberaner Willi Köhn (87) war sein ganzes Leben mit der Kegelbahn verbunden. Sein Vater Heinrich Köhn baute die Sportanlage im Jahre 1926 auf Brandts' Höh' auf. OZ-Foto:L.W.<br />
<br />
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Datei:Keg1.JPG<br />
Datei:Keg2.JPG<br />
Datei:Keg3.JPG<br />
Datei:Keg4.JPG<br />
Datei:Keg5.JPG<br />
Datei:Keg52.JPG<br />
Datei:Keg32.JPG<br />
Datei:Keg29.JPG<br />
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Datei:S4.JPG<br />
Datei:S66.JPG<br />
Datei:S67.JPG<br />
Datei:Keg37.JPG<br />
Datei:Keg36.JPG<br />
Datei:Keg35.JPG<br />
Datei:Keg34.JPG<br />
Datei:Keg33.JPG<br />
Datei:Keg31.JPG<br />
Datei:Keg30.JPG<br />
Datei:Keg29.JPG<br />
Datei:Keg28.JPG<br />
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Datei:Keg26.JPG<br />
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Datei:Keg24.JPG<br />
Datei:Keg23.JPG|Franz Schweiger<br />
Datei:Keg22.JPG|Rudolf Bartsch<br />
Datei:Keg21.JPG|Wolfgang Knauth<br />
Datei:Keg20.JPG|Werner Weber<br />
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Datei:Keg18.JPG<br />
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Datei:Keg15.JPG|Bernd Schulze <br />
Datei:Keg14.JPG|Fritz Bartsch<br />
Datei:Keg13.JPG|Horst Arndt<br />
Datei:Keg12.JPG|Peter Petersen<br />
Datei:Keg11.JPG|Klaus Pruchner<br />
Datei:Keg10.JPG|Rudolf Zimmermann<br />
Datei:Keg9.JPG|Helmut Knaack<br />
Datei:Keg8.JPG|Gerhard Thielke<br />
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Datei:Keg68.JPG<br />
Datei:Keg67.JPG<br />
Datei:Keg66.JPG<br />
Datei:Keg65.JPG<br />
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Datei:Keg63.JPG<br />
Datei:Keg62.JPG<br />
Datei:Keg61.JPG<br />
Datei:Keg60.JPG<br />
Datei:Keg59.JPG<br />
Datei:Keg58.JPG<br />
Datei:Keg57.JPG<br />
Datei:Keg56.JPG<br />
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Datei:Keg54.JPG<br />
Datei:Keg53.JPG<br />
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====Sportschießen====<br />
<br />
[[Datei:S72.JPG|700px|zentriert|Bad Doberan]]<br />
<br />
[[Datei:S88.JPG|400px|zentriert|Bad Doberan]]<br />
<br />
* '''Auszüge zur Geschichte des jagdlichen Schießens in Doberan/Heiligendamm:'''<br />
*'''um 1800''' Zur Unterhaltung der Badegäste wurden auf dem Kamp in Doberan "Scheibenschießen" durchgeführt. <br />
* '''1828''' Charles James Apperly berichtet in seinem "Nimrods Tagebuch" vom Taubenschießen nach dem Bade. Vorzügliche Schützen waren die Grafen Hahn und Voß.<br />
* '''nach 1823''' Nach dem Bau des Moorbades entstand hier eine Schießhalle. Es konnte auf stehende, laufende und schwebende Ziele geschossen werden. <br />
* '''1849''' "... die Doberaner Bürgerwehr führte seit Anfang des Jahrhunderts regelmäßig Schießübungen durch. Unter dem strengen Commando des Herrn v. Langermann erfolgte die Ausbildung. In ihren schmucken Uniformen traten sie diszipliniert im Schützenhaus, später Handwerkerhaus, ihrer 'Burg' auf..."<br />
*'''1857''' Bau des Wurftaubenschießstandes in Heiligendamm zum Schießen auf lebende Tauben.<br />
*'''1897''' Johann Albrecht verbietet das Schießen auf lebende Tauben. Danach wurde nur noch auf Tontauben geschossen.<br />
* '''1898''' hatte Mecklenburgs Großherzog unweit seiner Besitzung Heiligendamm einen Schießstand in den Wald schlagen lassen. Speziell für das Taubenschießen, wie es seiner Zeit üblich war. Männer, die hinter dem Schießstand hockten, mussten lebende Tauben auflassen, auf die dann geschossen wurde. Die Schießanlage stand neben Golf- und Tennisplätzen und der Galopprennbahn hoch in der Gunst Heiligendammer Gäste. Einer der prominenten Schützen war das Boxidol Max Schmeling.<br />
* Nach '''1945''' kam keiner mehr. Die Anlage versank in Wald und Sumpf. Erst Anfang der 1960er Jahre besann sich die Bad Doberaner Jagdgesellschaft-Arbeiter, Handwerker, Ingenieure und ein Architekt-vom sportlichen Trubel der „Ostseewoche“ angesteckt des „versunkenen Schießstandes“ und stießen wie Forscher in den Urwald vor. Die in Jahrzehnten herangewachsenen Bäume wurden gerodet, die alte Dieselpumpe, die den Stand einst vor dem steigenden Grundwasser bewahrt hatte, durch eine moderne Drainage ersetzt und schließlich noch ein Jagdhaus in gemeinsamer Arbeit errichtet. <br />
* Am 27. Oktober '''1963''', nach nur fünf Monaten Bauzeit, wurde das erste Schießen ausgetragen. Ein Jahr später trafen sich dann bereits die besten Wurftauben Schützen Nordeuropas zum „Großen Preis der Ostseewoche“ unter ihnen die Schweden, die gerade Europameister geworden waren. Das war der Auftakt zu einer international stark beachteten Wettkampfserie, die Jahr für Jahr in Heiligendamm viel sportliche Prominenz im jagdlichen Schießen am Start sah. Mehr und mehr konnten auch Heiligendammer Schützen auf sich aufmerksam machen. Stellvertretend seien an dieser Stelle Helmut Mattke, Siegfried Türk, Manfred Geißler, Uwe Keppke, Ingo Hasse und Michael Windisch genannt.<br />
* Bis '''1975Der''' wurde "Große Preis der Ostseewoche“ ausgetragen. Es folgten internationale Juniorenwettkämpfe und mehrfach auch DDR Meisterschaften im Sportschießen der jagdlichen Disziplinen Trap, Skeet, und laufende Scheibe. Hier konnten immer wieder auch Heiligendammer Schützen wie Uwe Keppke, Ingo Hasse und Michael Windisch mit guten Leistungen auf sich aufmerksam machen. Die „Väter“ solcher Erfolge waren seiner Zeit u.a. Altmeister Helmut Mattke, selbst mehrfacher DDR Meister, Karsten Beth, Franz Zeug und Jan Garbe.<br />
* Nach '''1990''' wurde die „Heiligendammer Schützengilde von 1990 e.V.“ gegründet, die die Traditionen erfolgreich fortsetzt.<br />
<br />
<br />
<br />
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Datei:O162.JPG|<br />
Datei:S89.JPG|Wurftaubenstand mit Taubenhaus 1857<br />
Datei:S90.JPG|<br />
Datei:S91.JPG|<br />
Datei:S92.JPG|<br />
Datei:S93.JPG|neuer Wurftaubenstand 1925<br />
Datei:S94.JPG|v.l. Schiwy,Steinhagen, Korndörfer, Gh Adolf Friedrich <br />
Datei:S95.JPG|<br />
Datei:S96.JPG|<br />
Datei:S97.JPG|Dora Jürgens, Trabschützin Kl. A<br />
Datei:S98.JPG|v.l. Horst Goedel, Gh Friedrich FranzIV, Korndörfer<br />
Datei:S99.JPG|<br />
Datei:S100.JPG|<br />
Datei:S101.JPG|<br />
Datei:S102.JPG|1958 GST Jagdkollektiv auf Schießst. Kellerswald<br />
Datei:S103.JPG|<br />
Datei:S104.JPG|1961 Bezirksmeisterschaft Kellerswald<br />
Datei:S105.JPG|Siegfried Türk beim Wurftaubenschießen<br />
Datei:S106.JPG|<br />
Datei:S107.JPG|<br />
Datei:S108.JPG|1964 Rohbau Jagdhaus<br />
Datei:S109.JPG|<br />
Datei:S110.JPG|<br />
Datei:S111.JPG|v.l. Flodmann(Schweden), Türk, Trübenbach, Altermann(DDR)<br />
Datei:S112.JPG|<br />
Datei:T33.jpg|<br />
Datei:S113.JPG|<br />
Datei:S114.JPG|<br />
Datei:S115.JPG|<br />
Datei:S116.JPG|<br />
Datei:S117.JPG|<br />
Datei:S118.JPG|<br />
Datei:S119.JPG|<br />
Datei:S120.JPG|<br />
Datei:S121.JPG|<br />
Datei:S122.JPG|<br />
Datei:S123.JPG|<br />
Datei:S124.JPG|<br />
Datei:S125.JPG|<br />
Datei:S206.PNG|<br />
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<br />
====Motorsport====<br />
<br />
* '''Doberaner Motorsportgeschichte'''(Verfasser: Jochen Müller)<br />
* Erinnern Sie sich noch an die Grasbahnrennen auf der Bad Doberaner Galopprennbahn? Hier gab es in den 50er Jahren spannende Motorradrennen, bei denen Akteure aus ganz Deutschland an den Start gingen. Dannmeyer, Zirk und der Kröpeliner Weitendorf fallen mir spontan ein. Sie zogen Jahr für Jahr unzählige Zuschauer an. So lange, bis die starken Rennmaschinen wieder den Pferden weichen mussten. Bauernrennen waren nun wieder angesagt.<br />
* Die Motorsportler gingen indessen andere Wege und gründeten 1959 den Motorsportclub Bad Doberan im ADMV. Zu den Gründungsmitgliedern zählten u.a. Willi Hoffstätter, Karl-Heinz Scheffler und Bruno Franz. Als Schwerpunkt galt die Arbeit mit der Jugend. Und gerade junge Leute waren angetan von den K-Wagen Rennen, die in den 60er Jahren „Rund um den Kamp“ gestartet wurden. So war es nur eine Frage der Zeit, bis Mitte der 70er Jahre eine eigene K-Wagen Gruppe aufgebaut werden konnte. Als Erstes wurden K-Wagen angeschafft und eine Werkstatt in der Neuen Reihe eingerichtet. Hier wurde oft bis in die Nacht hinein geschraubt, getüftelt, verbessert, probiert.... Endlich konnte Peter Lüth dann bei einem K-Wagen Rennen an den Start gehen. So z.B. 1977 beim 1. Kröpeliner K-Wagen Rennen, das der Bad Doberan Motorsportler mit einem Go-Kart, der immerhin mit einem 125 cm3 Motor 20PS auf die Räder brachte, überlegen gewann. Zu den weiteren Erfolgen von Lüth gehörte u.a. auch ein zweiter Platz beim Pokalrennen der Radio DDR-Ferienwelle.<br />
* Nächster Schwerpunkt für die Bad Doberaner Motorsportler war zweifellos der Bau eines Stützpunktes im Pfarrkoppelweg. Mit großzügiger Unterstützung durch den DTSB Kreisvorstand und dem Rat des Kreises sowie tatkräftiger Mitarbeit einer Vielzahl der damals 200 Vereinsmitglieder, u.a. die Sportfreunde Bartosch, Pingel, Hoffstäter, Friedrich, Köntopf, Kasper, Gerschner, Havemann und Zickert. Am 28. Juli 1979 wurde der Stützpunkt feierlich eingeweiht. Schnell wurde das neue Zentrum mit Leben erfüllt. Die Sportfreunde Bohnsack und Pingel zeichneten für touristische Ausfahrten verantwortlich, Turnier Veranstaltungen wurden von den Sportfreunden Hofstätter, Koepke und Pingel organisiert und für Motocross Rennen zeichneten die Sportfreunde Hemmerling und Hofstätter verantwortlich. Technische Überprüfungen und Scheinwerfer Einstellungen waren das Metier der Motorsportler Hanisch, Prüter und Hofstätter. Ein vielfältiges, buntes Vereins Leben also, dass durch einen lebhaften Urlauberaustausch abgerundet wurde. <br />
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Datei:T130.JPG|Motorcrossrennen auf der Rennbahn<br />
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Datei:T55.jpg|K-Wagenrennen<br />
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====Galopprennbahn====<br />
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* [[Chronik des Galopprennsports in Doberan:]]<br />
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[[Datei:Dob552.PNG|600px|zentriert|Bad Doberan]]<br />
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*'''Lauf auf schwellendem Rasen''' ''(Aus der Geschichte der mecklenburgischen Pferdezucht (1)( Norddeutscher Leuchturm 1990))'' <br />
* Langsam wandere ich einen schlechten Feldweg entlang. Rechts streift der Blick frei über die Ebene, links ragt eine Baumgruppe empor, die in schnurgerade gepflanzten Reihen einem gemeinsamen Ziel sternförmig zustrebt.<br />
* Plötzlich sehe ich sie kommen: die Kaleschen, Jagdwagen, Landauer. Drinnen die Herren in Frack und Uniformen, die Damen in wallenden Kleidern, Sonnenschirmchen aufgespannt. Auf dem anderen Weg die Fußgänger, Bürgersleute, Bauern, Handwerksgesellen in ihren Sonntagsanzügen. Sie entsteigen der Kleinbahn, die am Fuße der Baumgruppe schnaufend hält. Lebhaftes Stimmengewirr schwillt an, als wir gemeinsam den leicht ansteigenden Weg verlassen. Da liegt sie vor uns, die Rennbahn, die älteste Deutschlands, mit ihren Holztribünen, geschmückt mit filigranartigen Türmchen. Und da sind auch die Pferde, die Vollblüter. Typhon gewinnt, der Graf von Plessen nimmt eine goldene Peitsche aus den Händen des Großherzogs von Mecklenburg-Schwerin entgegen. <br />
* Die Bilder wechseln. Ich sehe sie alle: Pocahontas, Flibustier, Botschafter, Trollhätta und natürlich Kincsem. Sie steht am Anfang ihrer Laufbahn, gewinnt spielend auf dem schwellenden grünen Rasen, dessen Ziel kurz vor dem Bogen liegt, der in etwas scharfer Biegung die Eingangshalle tangiert.<br />
* Die Bilder verschwimmen, Unkraut und Ginster wuchern, Weltkrieg. Dann wieder alles sauber, Menschenmassen wälzen sich heran, Polizei sperrt ab — der Reichspräsident fährt in einem knatternden Automobil vor. Das traditionelle Bauernrennen zum Abschluß erlebt er schon nicht mehr mit. Dann landen Ozeanflieger, wieder applaudiert ein begeistertes Publikum, der Totalisator klappert. Nun schaudernde Bilder: Häßliche sandbraune Uniformen erscheinen. Bald werden die Tribünen mit Brettern zugestellt. Zweiter Weltkrieg. <br />
* Aber die Tribünen öffnen sich wieder. Niemand im übrigen Land nimmt Notiz davon; Nachrichtenverbindungen fehlen noch. Aber für die Einheimischen ist es ein Volksfest. Noch nicht einen Monat nach Kriegsende spielt eine Kapelle, die Kleinbahn fährt wieder. Zwischen abgemagerten, schlecht gekleideten Arbeitern, Bauern und Handwerkern leuchten sowjetische Uniformen. Wieder klappern die Hufe; es interessiert wenig, daß nicht alles Vollblüter sind. Rennen gibt es, Rennen im Frieden. Ich applaudiere mit. Aber plötzlich sind die Tribünen fort, wie vom Winde verweht. Mich fröstelt, aber Frost war es auch, der die Menschen in Not brachte. Und Holz war knapp. . . Aber da sind ja schon wieder Pferde! Goldregen schlägt Vogelhändlerin. Keine Tribünen, kein Toto. Nur Seile trennen Tausende Zuschauer von der Rennbahn. Keine Jockeis, nur Bauern. Nur? Aber dann ist urplötzlich Stille. <br />
* Ich werde mir bewußt, daß mein Fuß auf dem verbliebenen Fundament einer der ehemaligen Tribünen steht. Die Vision ist vorüber, die Realität nimmt mich wieder gefangen. Mit einem traurigen Blick auf Baumaterial und einen großen Schuttberg zwischen den herrlichen Lindenreihen wandere ich den Weg zurück.<br />
* Ich frage einen Jungen der Kreisstadt Bad Doberan, ob er weiß, wo sich die älteste deutsche Rennbahn befand. Er hat keine Ahnung . . . Eine neue Vision eröffnet sich mir: Pferde galoppieren über neuen Rasen. Neue Tribünen, ebenfalls wieder mit Türmchen, sind emporgewachsen. Wir schreiben 1997, das 175. Jahr seit Gründung der Doberaner Bahn. 20 000 Einheimische und Urlauber drängen sich um die moderne Anlage. Pferderennen wieder in Mecklenburg — Utopie müssen sie nicht bleiben!(Horst Gründel)<br />
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'''Der Doberaner Rennverein von 1822 erlebte jetzt seine Wiedergeburt'''(Bald wieder Hufgetrappel auf dem nagelneuen Geläuf ?(OZ, 5.9.1991))<br />
* 8. August 1993, 15.50 Uhr. Der Parkplatz an Deutschlands ältester Galopprennbahn ist brechend voll. Vom Molli-Haltepunkt Rennbahn strömen immer noch Hunderte Pferdesportbegeisterte durch das breite Eingangstor unter den prächtigen Linden, Am Totalisator werden die letzten Wetten für das Rennen um den Preis der Stadt Bad Doberan entgegengenommen.<br />
* Daß dies bald keine Visionen mehr sein werden, ist seit Dienstagabend Gewißheit. Im Doberaner Kulturamt setzten sieben Herren und Damen ihre Unterschrift unter die Geburts- besser Wiedergeburtsurkunde des „Doberaner Rennvereins von 1822". Damit wurde auch der erste organisatorische Schritt auf dem gewiß beschwerlichen Weg zu einer neuen, attraktiven Rennbahn getan. Das Siebener-Gremium, dem Bürgermeister Bemo Grzech vorsteht, richtete dann auch als erstes einen Appell an die Bürger der Stadt. Um diese einzigartige Attraktion wiederbeleben zu können, heißt es da, sind alle, denen der Pferdesport am Herzen liegt, aufgerufen, den Verein zu unterstützen bzw. Mitglied zu werden.<br />
* Nach den bisherigen Vorstellungen der Vereinsführung soll die Rennbahn jeweils während eines einwöchigen Meetings nationale und internationale Reitprominenz und damit verbunden Tausende Zuschauer anlocken. Um die Anlage jedoch nicht nur für diese wenigen Tage zu nutzen, sieht die Vereinssatzung auch vor, eine Reitsportabteilung aus der Taufe zu heben. Bei all diesen Aktivitäten haben sich die Doberaner Pferdesport-Enthusiasten der Hilfe des renommierten Bad Harzburger Rennvereins versichert. Rat, Tat und hoffentlich auch finanzielle Hilfe erwartet man aus dem Westharz. Etliche Millionen DM sind, über den Daumen gepeilt, notwendig, um aus dem jetzigen Lagerplatz der Norddeutschen Tiefbau und Umweltschutz GmbH und Ackerland wieder eine ansehnliche Bahn zu machen. Die dafür notwendigen zahlungskräftigen Sponsoren werden sich am leichtesten durch attraktive Rennsportveranstaltungen gewinnen lassen, vermutet der Vorstand. Auch mit der Aussicht auf erhebliche Bauleistungen, was Arbeit für viele bedeuten würde, wirbt das Gremium. Wo noch in den 50erJahren Pferde über das Geläuf galoppierten, lagern heute Bauteile, wächst Unkraut meterhoch. »Es gehört schon viel Phantasie dazu, sich hier wieder Rennen vorzustellen', meint auch NTU-Platzmeister Horst Paulokat.(Werner Geske)<br />
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'''Aus der wechselvollen Geschichte der einstigen Doberaner Rennbahn'''''(Als der Herzog von Mecklenburg das Volk zum „Bauerntanz“ einlud'''(OZ, 14.9.1991))''<br />
* Anläßlich der Wiederbelebung des Doberaner Rennvereins von 1822 (OZ berichtete) ist es angebracht, einen Blick auf die Geschichte der ältesten deutschen Rennbahn zu werfen, an die heute leider nur noch die Lindenalleen der ehemaligen Zufahrtswege an der Straße zwischen Doberan und Heiligendamm erinnern.<br />
* Die Geschichte der Doberaner Rennen ist lang und wechselvoll, es mangelte nicht an glanzvollen Höhepunkten aber auch nicht an schweren Rückschlägen. Der erste Anstoß mag wohl vom altfranzösischen Reiterspiel „Caroussel" gegeben worden sein. Schon 1799 vermeldet eine Chronik, man habe im Sommer auf dem „Kamp wiederum Caroussel geritten“. Am 28. Juli 1804 wurde auf dem Feld der Domäne Vorder Bollhagen bereits ein „Wettrennen zu Pferde angestellt, welches allgemein so viel Vergnügen gewährte“. <br />
* Ein weiterer wichtiger Tag war der 10, August 1807. An jenem Tag kam Herzog Friedrich Franz I., nachdem er der Franzosen wegen längerer Zeit nach Altona hatte flüchten müssen, zurück in sein Land. In Doberan befanden sich unter denen, die ihm entgegen geritten waren, auch die „Herzoglichen Bauern, aus dem Dobberanischen Amte, gleichfalls zu Pferde, und angeführt von einigen Pächtern“. Der Herzog stiftete nun in Erinnerung an dieses denkwürdige Ereignis ein alljährlich am 10. August wiederkehrendes Fest, den sogenannten „Bauemtanz“, der mit Reitvorführungen der Bauern eingeleitet wurde. <br />
* Als nun damals in Mecklenburg einzelne Großgrundbesitzer, wie die Herren von Biel auf Zierow, die Grafen Hahn auf Basedow, von Plessen auf Ivenack, von Bassewitz auf Preberede, von Schlieffen auf Schlieffenberg und andere damit begannen, Vollblutpferde aus England zu importieren und damit in ihren Gestüten weiterzuzüchten, waren die Voraussetzungen für den Bau einer Rennbahn in Doberan, wo allsommerlich eine große Gesellschaft zusammenströmte unter der sich viele Pferdeverständige befanden, günstig. Denn wollte man die Vollblutzucht mit Erfolg betreiben, war es notwendig, die Pferde regelmäßigen Leistungsprüfungen zu unterziehen. <br />
* So wurde im Sommer 1822 der Doberaner Rennverein gegründet, der die Aufgabe hatte, alljährlich im Interesse der Vollblutzucht Rennen abzuhalten. Erste Rennen fanden bereits 1822 statt, aber die „Gesetze für mecklenburgische Pferderennen wurden von Friedrich Franz I., nunmehr Großherzog zu Mecklenburg-Schwerin, erst am 10. Februar 1823 bestätigt. <br />
* Im Herbst desselben Jahres beschenkte er dem Doberaner Rennverein mit einer Rennbahn, die „vermöge ihrer passenden und angenehmen Lage nichts zu wünschen übrig* ließ. Mit der Errichtung der Rennbahn wurden die Voraussetzungen für den organisierten Reitsport in Mecklenburg geschaffen. Ein Mann, der sich um die Gründung besonders verdient gemacht hat, war der Baron Gottlieb Ludwig Friedrich von Biel, Gutsbesitzer und Pferdezüchter. Sein besonderes Verdienst war die Veredelung der Pferdezucht, womit er auch im Ausland Anerkennung fand. Er war es, der 1822 die Pferdewettrennen in Doberan ins Leben rief. Dienten die Rennen anfangs rein mecklenburgischen Interessen, so bildeten sie im Laufe der Jahre mehr und mehr eine Anregung für den gesamten deutschen Vollblutzucht- und Rennbetrieb. Die Rennen, die bereits auf dem Gründungsmeeting ausgeschrieben worden waren, und zwar das Paul-Friedrich-, das Alexandrinen- und das Pauls-Rennen, erfreuten sich bald wachsender Beliebtheit bei den deutschen Rennställen, und so waren große preußische, hannoversche und württembergische Gestüte regelmäßig in Doberan vertreten. <br />
* Einen besonderen Anreiz für das Publikum bildeten stets die Rennen für die Landleute, die die Veranstaltungen erst eigentlich zu einem Volksfest werden ließen. Ein Renntag war nämlich immer den sogenannten „Bauernrennen“ gewidmet. Hier stellten Landwirte in Mecklenburg gehörende oder von ihren aufgezogenen Halbblutpferde vor. Beifall und Anerkennung von fachkundigem Publikum ernteten die jungen Reiter und Reiterinnen für ihr Können. Später wurden die sogenannten „landwirtschaftlichen“ Rennen gegründet. Sie waren bestimmt für „in Mecklenburg geborene oder aufgezogene Halbblutpferde im Besitze von mecklenburgischen Landwirten“. <br />
* Die beiden Weltkriege unterbrachen jäh die Doberaner Rennveranstaltungen. Nach dem zweiten Weltkrieg sollte dann noch einmal für kurze Zeit die Startglocke läuten. Ein großes Rennen wurde Anfang Juni 1945 von der Roten Armee veranstaltet. Am 8. Juli 1956 lockte noch einmal ein Rennen fünfzehntausend Zuschauer auf die alte Bahn. Kurz darauf war dann endgültig Schluß, die Anlagen verfielen. <br />
* Hoffen wir, daß die schöne Tradition der Doberaner Pferderennen nun endlich fortgesetzt werden kann, damit es auch in Zukunft, ebenso wie vor Generationen, noch heißen wird: Das höchste Glück der Erde liegt auf dem Rücken der Pferde, in der Gesundheit des Leibes und am Herzen des Weibes! ('''Alexander Schacht''')<br />
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'''Aus der Geschichte des ältesten deutschen Seebades OZ, 27.3.1993'''''(Sogar Hindenburg gab sich auf der Rennbahn die Ehre)'' <br />
* Besonders die Pferderennen, die seit 1922 wieder stattfanden, zogen tausende Besucher an. 1927 gab sich sogar der Reichspräsident Paul von Hindenburg die Ehre.<br />
* Der Rostocker Anzeiger schrieb: „Vor dem Kurhaus und im Kurhaus selbst wartete eine freudig erregte Menge, die das greise Reichsoberhaupt stürmisch begrüßte. Vor dem Eingang wurde der Reichspräsident durch Herzog Adolf Friedrich im Namen des Rennvereins bewillkommnet und dann zum Frühstück geleitet. Die Abfahrt nach dem Rennplatz war wiederum von lebhaften Huldigungskundgebungen der zahlreihen Einheimischen und Kurgäste aus Heiligendamm und den benachbarten Ostseebädern begleitet. Mit ganz besonderer Freude und Genugtuung wird sich der Doberaner Rennverein dieses Tages erinnern. An Eintrittsgeldern wurden am Sonntag rund 25 000 Mark eingenommen. Ein riesiger Autopark auf dem Vorplatz der Rennbahn war die zwangsläufige Begleiterscheinung einer Tribünenüberfüllung sondergleichen. Noch lange nach der Ankunft des Reichspräsidenten auf der Bahn traten alle Augenblicke Verkehrsverstopfungen auf. Man muß Hindenburg gesehen haben, als er sich von seinem Sitz erhob, um den Gruß der Teilnehmer am Amazonenrennen entgegenzunehmen." <br />
* Trotz recht guter Auslastung des Bades während der Saison, kam die GmbH nicht aus den roten Zahlen heraus. Die Investitionen hatten ein enormes Defizit hervorgerufen. Obwohl die Minusbilanz für 1926 „nur“ 10 589 Mark auswies, lagen die Gesamtschulden bereits wieder über 2 Millionen. Davon trug Baron Rosenberg mit seinem Züricher Unternehmen allein über 1,5 Millionen, während die Restsumme als Schuld bei der Dresdner Bank stand, für die Rosenberg ebenfalls die Bürgschaft übernommen hatte. <br />
* Durch den Abschluß von 1926 und auch die Ergebnisse von 1927 und 1928 wurde die Hoffnung auf Gewinn wieder genährt. Die „Goldenen Zwanziger" wirkten auch auf Heiligendamm positiv. In diesen Zeiten allgemeiner Prosperität wurde 1928 wieder der Besuch auf der Rennbahn von zwei, damals äußerst populären Männern, zu einem nationalen Ergebnis im doppelten Sinne. Der Ton, den man in den offiziellen Begrüßungen anschlug, war dementsprechend.(aus WOLF KARGE, Heiligendamm, 1793-1993)<br />
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'''Herzog Christian Ludwig zu Mecklenburg nimmt Ehrenmitgliedschaft im Rennverein von 1822 an: Ich will Doberan mit in den Sattel helfen''' (OZ 12.10.1991) <br />
* Der Bad Doberaner Rennverein von 1822 wurde kürzlich zu neuem Leben erweckt. Über Historie und Gegenwart des Rennvereins sprach die OSTSEE-ZEITUNG mit Herzog Christian Ludwig zu Mecklenburg (79), dessen Familie dem Reitsport in Bad Doberan stets gewogen war.<br />
* OSTSEE-ZEITUNG: Königliche Hoheit, ehe der zweite Weltkrieg den Rennen in Bad Doberan ein Ende setzte, waren Sie und Ihre Familie im Sommer oft Gast auf der wunderschönen Bahn. <br />
* Woran erinnern Sie sich? <br />
* Herzog Christian Ludwig: Es gibt ungezählte Episoden, an die ich mich entsinne. Sportlich gesehen stellten die Renntage im August immer den Höhepunkt unseres alljährlichen Aufenthalts in Heiligendamm dar. Mein Vater war als Großherzog von Mecklenburg Ehrenvorsitzender des Rennvereins. Er hat es sich nur ganz selten nehmen lassen, den Rennen beizuwohnen. Zu besonderen Erlebnissen gehört der gefeierte Besuch des Reichspräsidenten von Hindenburg Mitte der 20er Jahre. Ein ganz tolles Ereignis war auch die Landung eines englischen und zweier deutscher Flieger in der Nähe der Rennbahn. Die mutigen Männer hatten kurz zuvor als eine der ersten den Atlantik im Flugzeug nonstopp überquert. Damals eine enorme Leistung. <br />
* OSTSEE-ZEITUNG: Haben Sie auch selbst einmal bei einem dieser Rennen im Sattel gesessen? <br />
* Herzog Christian Ludwig: Nun ich war sicherlich ein leidlich guter Reiter, doch ich verfolgte die packenden Rennen lieber von der Tribüne. Allerdings habe ich es mir nicht nehmen lassen, mit dem Wallach „Wotan', der eigentlich meinem Vater gehörte, das Geläuf abzureiten. Es war in Form einer Acht angelegt, hatte starke Bodenwellen und fiel nach Westen ab. Vor allem — an die hohen Hindernisse aus Feldsteinen, die oben mit Dornenhecken bewachsen waren, um das Pferd zu hohem Sprung zu zwingen, kann ich mich noch genau erinnern.<br />
* Haben Sie heute noch Beziehungen zum Reitsport? <br />
* Herzog Christian Ludwig: Nur noch als Zuschauer. Selber steige ich nicht mehr aufs Roß. Als wir hierher auf das Gut Hemmelmark bei Eckemförde zogen, habe ich auch so langsam Abschied vom Pferdesport genommen. Die Liebe zu diesen edlen Tieren und diesem herrlichen Sport habe ich mir bis heute bewahrt. Deshalb verfolge ich auch mit großer Sympathie die Aktivitäten zur Neubelebung des Rennvereins. Ich möchte dazu beitragen, daß auch mit Hilfe des Pferdesports diese Region wirtschaftlich in den Sattel gehoben wird. <br />
* OSTSEE-ZEITUNG: Viele würde es freuen, wenn Sie eine Ehrenmitgliedschaft in diesem traditionsreichen Verein annehmen würden. <br />
* Herzog Christian Ludwig: Ich habe bereits von einem solchen Wunsch gehört und bin sehr froh darüber, daß er an mich herangetragen wurde. Ich werde ihm gerne entsprechen. Meine Familie war ja, wie gesagt, immer mit dem Rennverein verbunden. Neben meinem Vater gehörte ihn auch mein in Bad Doberan lebender Onkel, Herzog Adolf Friedrich, an. <br />
* OSTSEE-ZEITUNG: Ihre faktische Zusage wird sicher mit Genugtuung aufgenommen. Können wir Sie demnächst bei uns begrüßen?<br />
* Herzog Christian Ludwig: Nach der Hanse-Sail war ich für einige Stunden in Heiligendamm. Für einen Besuch in Bad Doberan reichte die Zeit leider nicht. Auch jetzt ist mein Kalender voll. Ich hoffe aber sehr, daß ich noch Ende des Jahres spätestens zu Beginn 1992 in Ihre schöne Stadt kommen kann.(Das Gespräch führte Werner Geske) <br />
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'''Beim Bauernrennen noch das Fohlen an der Seite'''''(OZ, Sonnabend, 26. Oktober 1991)'' <br />
* Mit der Gründung des Doberaner Rennvereins von 1822 ist das Interesse an Vergangenheit und Zukunft der Rennbahn an der Lindenallee weiter gestiegen.<br />
* Lesen Sie heute einen Augenzeugenbericht von einem „Bauern-Rennen" des Jahres 1828, den uns Charles James Apperley, englischer Herrenreiter und Schriftsteller, gibt, der selbst erfolgreich aus Doberaner Pferdereimen hervorging.<br />
* Unter dem Pseudonym Nimrod plauderte er 1829 im „Sporting Magazine" unter dem Titel „The German Tour" über seine Eindrücke: „Der erste Tag des Meetings wurde durch eine Art Burleske auf den Rennsport eingeleitet. Ungefähr sechzig Bauern auf blanken Pferden zogen durch die Straßen Doberans zur Rennbahn hinaus, um den vom Großherzog zur Förderung der Pferdezucht gestifteten Preis zu bestreiten; sie starteten in sechs Abteilungen von je zehn Reitern, und die sechs Sieger liefen dann ein Stichrennen um den Preis. Der Aufzug dieser Jockeys' spottete jeder Beschreibung, ebenso wenig läßt sich über ihren Sitz sagen; Sättel waren wegen der Gefahr des im Bügel Geschleiftwerdens verboten.<br />
* Der Sieger gewann das Stichrennen stark verhalten. Es war dies eine Stute, die den Pokal schon das Jahr davor davongetragen hatte und die zur Zeit nach einem Bielschen Hengste tragend war; ihr Reiter hatte merkwürdigerweise eine gewisse Ahnung; er hatte die Stute gut beim Kopf und jagte sie, im Gegensatz zu seinen Gegnern, nie über seine Pace. Die Distanz betrag eine halbe Meile, immerhin genug für sattellose Reiter und tragende Stuten, von denen verschiedene noch ein Fohlen bei Fuß hatten. Ich sah nur einen einzigen Reiter sich von seinem Pferde trennen, während dieses gut im Felde das Ziel passierte."(Alexander Schacht)<br />
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'''Doberaner Rennverein verstärkte seine Reihen innerhalb eines Jahres beträchtlich'''''(Reitet für Bad Doberan, MP-Gattin Annemarie Seite(OZ, 23.6.1992))'' <br />
* BAD DOBERAN. Vor Jahresfrist neu gegründet, hat der Doberaner Rennverein von 1822 inzwischen über 50 Mitglieder aus vielen Teilen Deutschlands. In der Mitgliederkartei findet sich seit April auch ein weiterer prominenter Name. Annemarie Seite, CDU-Landtagsabgeordnete und Ministerpräsidentengattin. Auch die begeisterte Reiterin und Pferdehalterin aus Walow bei Röbel ist von der Notwendigkeit überzeugt, daß auf Deutschlands ältester Trabrennbahn schon in nächster Zukunft wieder Pferde an den Start gehen müssen. „Ich will mich dafür einsetzen, daß die zuständigen Ministerien das Vorhaben, zur 200-Jahr-Feier Heiligendamms das erste Rennen durchzuführen, mitvorantreiben", versicherte sie erst dieser Tage dem Vereinsvorstand. Der registrierte mit Wohlgefallen die erklärte Absicht der MP-Gattin, sich für Bad Doberan aufs Pferd zu setzen. Dabei hofft man sicher nicht zu Unrecht darauf, daß auch der Landesvater nun noch ein aufmerksameres Auge darauf hat. daß das Pferd, sprich der Rennbahnbau, von der richtigen Seite aufgezäumt wird.<br />
* Phantasie muß man besitzen, um sich vorzustellen, daß auf dem jetzt noch mit Getreide bestellten Acker neben der Chaussee nach Heiligendamm bereits im August 1993 Vollblutpferde aus ganz Deutschland Wettkämpfe bestreiten werden. Aber diese Enthusiasten gibt es! Auf einer Mitgliederversammlung des Rennvereins wurde nun der Startschuß gegeben, damit im Rahmen des 200. Jubiläums Heiligendamms die ersten Rennen stattfinden können. <br />
* Bürgermeister Berno Grzech, Präsident des Rennvereins, ließ keinen Zweifel daran, daß bis zum Ertönen der ersten Startglocke noch viel Arbeit zu leisten ist. Landschaftsarchitekt Till Rehwaldt stellt seinen Entwurf des künftigen Geläufs vor, das aus wirtschaftlichenh Erwägungen auf eine Gesamtlänge von 1750 Metern begrenzt werden soll. Arbeitsgruppen wurden gebildet, die sich mit Detailfragen beschäftigen werden. Der Zeitplan läßt wenig Spielraum, aber er wird mit Hilfe vieler traditionsbewußter Doberaner und der großen Freundesschar in ganz Deutschland sicher eingehalten werden: In wenigen Wochen müssen die Bau- und Landschaftsfachleute die endgültige, auch die wellenförmige Bodenbeschaffenheit berücksichtigende Trassenführung festlegen. Zugleich sollen möglichst einheimische Baufirmen gewonnen werden, die bereit sind, preiswert ab September das Geläuf zu umbrechen, einzusäen, zu walzen und zu begrenzen. Bedacht werden muß dabei, daß erst später realisierbare Maßnahmen (wie z B. eine Beregnungsanlage) bereits mit vorbereitet werden. Bis Dezember gilt es, die im Galopprennsport unumgänglichen Sponsoren zu finden, die den Rennen ihren Namen und für die Sieger die Preise geben. Dabei ist es erfreulich, daß der einst bekannte „Glashäger Pokal" durch das ortsansässige Unternehmen auf jeden Fall weitergeführt wird. <br />
* Natürlich kann binnen eines Jahres nicht das gesamte Umfeld fest installiert sein. Nach dem Beispiel anderer saisonaler Rennbahnen will man deshalb „fliegende Bauten" nutzen, d. h. transportable Tribünen, Container für die funktionellen Einrichtungen usw. Auch dafür werden Sponsoren benötigt, die dann am jeweiligen Objekt ihre Werbeflächen anbringen können. Die technischen Einrichtungen, d. h. Elektronen-Toto, Rennverfilmung usw., würden entsprechend Zusagen des Beauftragten für die ostdeutschen Rennbahnen, HansHeinrich von Loeper, durch das Direktorium für Vollblutzucht und -Rennen in Köln abgesichert. Der Vorstand des Doberaner Rennvereins war bereits in der Vergangenheit nicht untätig, sah sich auf den Rennbahnen in Bad Harzburg und Hannover um, gewann sich dort Freunde. Über den Harzburger Vereinspräsidenten Prof. Dr. Glahe, der zugleich dem Nordwestverband der Rennvereine vorsteht, wurde auch der Renntermin 15. August 1993 vereinbart. Prof. Dr. Glahe trat selbst dem Doberaner Verein als Mitglied bei. Das hat zugleich zukunftsweisende Bedeutung, denn Harzburg gilt als Vorbild für den angestrebten Meeting-Charakter (der Doberan ja auch vor 1945 eigen war), aber ebenso für die Zielstellung: Die Pferderennen dienen der Förderung des Kurortes!(Werner Geske/Horst Gründel)<br />
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'''Historischer Augenblick gestern an der Molli-Strecke'''(Erster Pflock für neue Rennbahn eingeschlagen(OZ, 23.8.1992)) <br />
* Bad Doberan. Gestern, 10.00 Uhr: ein historischer Augenblick. Bürgermeister Berno Grzech schlägt den ersten Pflock in den regendurchnässten Boden der alten Rennbahn. Bald soll es sie wieder geben, hier an der „Molli-Strecke" zwischen Bad Doberan und Heiligendamm. Auf etwa 35 Hektar Fläche wird eine neue Rennbahn entstehen. Das Gut Vorder Bollhagen wird die Vorbereitung des Bodens übernehmen. Heute soll ein Pflug seine ersten Runden drehen, um das Gelände mit Geläuf abzustecken.<br />
* Verantwortlich für die Planung zeichnet Till Rehwaldt, Diplom-Ingenieur für Landschaftsarchitektur und Städtebau. Nach seinen Aussagen sollen in der ersten Phase zeitweilige Bauten für Tribüne, Eingang, Einrichtungen der Pferde, Waage für die Jockeys und Unterstellmöglichkeiten entstehen. Hier ist das nächste Jahr die Zielstellung. Am 7. August 1993 soll das erste Rennen anläßlich der 200- Jahrfeier Heiligendamms starten. In der nächsten Phase werden dann feste Bauten errichtet. <br />
* Die Finanzierung der Bahn erfolgt aus Fördermitteln des Landes für die 200-Jahrfeier Heiligendamms und durch Sponsoren.<br />
* Bürgermeister Berno Grzech und Rechtsanwalt Achim Stracke vom Doberaner Rennverein 1822 e. V. machten aber darauf aufmerksam, sorgfältig zu prüfen und abzuwägen, um die finanziell günstigste Lösung zu finden. Auch überlegt man, die Bahn von Anfang an mehrfach zu nutzen, für die verschiedensten Pferdeveranstaltungen, eventuell auch Ausstellungen und Konzerte.<br />
* „Die Rennbahn soll den Tourismuseffekt Doberans erhöhen und viele Gäste anlocken", hob der Bürgermeister und Vorsitzende des Rennvereins Grzech hervor. Während des gestrigen Zeremoniells wurden Erinnerungen an die alte Rennbahn wach. Die Beteiligten freuten sich jedenfalls, daß die wohl einzige neue Pferderennbahn Deutschlands hier entsteht.(RENATE PETER) <br />
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'''Nimrod in Doberan'''(Von Zierow einen vollen Tag für die Herfahrt gebraucht(OZ, 15.8.1992)) <br />
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* Charles James Apperley, ein bekannter englischer Herrenreiter und Schriftsteller, berichtete im Jahre 1829 in der Zeitschrift „Sporting Magazine" unter dem Pseudonym „Nimrod" über seine Deutschlandreise. „Nimrods German Tour" führte im August 1828 auch nach Doberan. Aus mehreren Pferderennen, die hier am 12. August begannen, ist er selbst als Sieger hervorgegangen.<br />
* Im folgenden sollen nun einige Auszüge aus seinem amüsanten Reisebericht, der als die älteste sportliche Berichterstattung über die Anfänge des kontinentalen Rennsports gilt, wiedergegeben werden. (Ins Deutsche übersetzt wurde das Werk im Jahre 1909 durch Freiherr H. A. von Esebeck.)<br />
* „Durch meine 'Briefe über Pferde“ auch auf dem Kontinent bekannt geworden, wurde ich von zwei deutschen Edelleuten eingeladen, sie zu besuchen.. Es waren dies Graf Veltheim, ein langjähriger Mitarbeiter unseres 'Sporting Magazine', und der mit einer Engländerin verheiratete Baron Biel. Abgesehen von dem Wunsche, ein mir fremdes Land kennenzulernen, hatte diese Einladung für mich eine besondere Anziehungskraft: 'Kommen Sie im August', schrieb Baron Biel, 'so kommen Sie rechtzeitig für das Doberaner Meeting, und ich stelle Ihnen für die Herrenreiten um die von unserer jungen, schönen und liebenswürdigen Großherzogin gespendeten Preise mit Vergnügen zwei meiner Pferde zur Verfügung'." Dieser Verlockung konnte er nicht widerstehen, denn Nimrod war nicht nur „a good sportsmann", wie es unter jenem bekannten englischen Bilde heißt (siehe Abb.), sondern auch ..a great ladiesman", der für schhöne Frauen nicht weniger Blick hatte als für schöne Pferde. <br />
* So schiffte er sich am Freitag der letzten Juliwoche auf einem Dampfer nach Hamburg ein. Von dort reiste er mit seinen Begleitern, Mr. Richard Tatterfall, dessen Sohn und seinem Diener Jemmy, weiter zu den Gütern der Freiherrn von BielWeitendorf und Zierow bei Wismar. Dort galt sein besonderes Interesse der berühmten Pferdezucht.<br />
* Von dort ging es am 7. August unter Begleitung des Barons von Biel-Zierow weiter nach Doberan: „'Machen Sie sich auf die schlechtesten Wege der Welt gefaßt', hatte Biel vor unserer Abreise (aus England) geschrieben, ich brauche daher wohl kaum zu erwähnen, daß wir einen vollen Tag gebrauchten, um von Zierow nach Doberan zu gelangen, eine Fahrt von zwei und einer halben Stunde für einen unserer Eilposten. Da es jedoch ein heißer Tag und der Weg sehr staubig war, so bot sich mir eine günstige Gelegenheit, ein paar Pfund Fleisch loszuwerden. <br />
* Wer von Deutschland gehört hat, kennt den Ruf seiner Bäder. Außer der Liebe gibt es kein Leiden, für das dort kein Bad gefunden wäre. Das eine wird von Damen aufgesucht, um ihre Haut zu verjüngen; ein anderes, das lahme Pferde heilt, soll während der Revolution zerstört worden sein; ich glaube jedoch eher, daß die fortgeschrittene Intelligenz den Ruf dieses Ortes vernichtet hat. Jedenfalls genießt Doberan unter den deutschen Seebädern einen hohen Ruf, und dies mit Recht; denn es ist ein sehr angenehmer kleiner Ort, und abgesehen von dem Genuß des Seebadens ist das Wasser berühmt durch seine Heilkraft. Die öffentlichen wie privaten Einrichtungen sind vorzügliche, und während der Saison im Sommer, wenn der Ort von Badegästen überfüllt ist, werden Vergnügungen aller Art veranstaltet."(ALEXANDER SCHACHT)<br />
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'''Nimrod in Doberan'''(„Um ein Uhr morgens 22 ? weckte mich ein Hornsignal(OZ, 22.8.1992))<br />
* „Wir kamen etwa um acht Uhr in Doberan an und fanden uns, zu unserer angenehmsten Überraschung, in Baron Biels eigenem Hause untergebracht, in dessen Umgebung er einen Stall mit zwanzig Ständen für seine Renn-, Reit- und Wagenpferde erbaut hat, zur Benutzung während der Rennwoche. Das nenne ich die Sache im großen Stil betreiben! Nachdem wir uns in unseren Zimmern häuslich eingerichtet hatten, gingen wir in die Stadt, wo Baron Biel verschiedene Bekannte traf, unter ihnen auch den Erbgroßherzog, dem wir vorgestellt wurden und der sehr huldvoll war.<br />
* Es war ein sehr schöner Abend, und der jüngere Teil der Hofgesellschaft vergnügte sich auf dem Rasen mit einem Spiel, das an 'Blinde Kuh' erinnerte; unter den Mitspielern wurde mir die junge Erbgroßherzogin (Alexandrine) gezeigt, um deren Pokal ich reiten sollte. Um Punkt neun setzten wir uns an der Table d'hote in Doberan zum Souper, mit Souveränen und Fürsten, zwischen Herzögen und Herzoginnen, unter Edelleute aller Länder, gewiß 150 Personen im ganzen. Baron Biel hatte dafür gesorgt, daß wir in seinem Bekanntenkreis Platz fanden. So saßen wir an einem Tisch mit Graf und Gräfin Bassewitz, Graf und Gräfin Voß, Graf Hahn und Graf Putbus (ein Bruder des Fürsten) usw. usw. In der guten Gesellschaft macht sich der Vorrang der Geburt stets bemerkbar; Das Erheben der fürstlichen Herrschaften gab bald nach zehn Uhr das Zeichen zum allgemeinen Aufbruch. Eine viertel Stunde später war der Speisesaal verödet, und da alle öffentlichen Vergnügungslokale für die Zeit der Nacht geschlossen sind, so blieb uns nichts anderes als das Bett. Für den Leichtsinn hat es in Doberan keine Gefahr. <br />
* Gegen elf Uhr zog ich mich auf mein Zimmer zurück. Ehe ich mich hinlegte, nahm ich mein Bett in kritischen Augenschein; es war zwei Fuß breit und erinnerte an den Boden eines englischen Sofas. ’Jemmy’, fragte ich meinen Getreuen, 'wie nennst du dies?' 'Euer Gnaden', erwiderte der Treffliche, 'wir sind nicht mehr in Zierow. Euer Gnaden müssen denken, es wäre Krieg, und ich wette, Sie werden schlafen wie ein Sack.' Da ich den ganzen Tag auf den Beinen gewesen war, lag ich bald in Morpheus' Armen. Um ein Uhr morgens weckte mich ein Hornsignal. Ich war drauf und dran, aus dem Bett zu springen, als ich eine Stimme vernahm, die den Hörnerschall nicht eben melodisch begleitete. Jemmy, den ich befragte, was dies zu bedeuten habe, verdolmetschte mir den seltsamen Gesang, der etwa bedeutete: 'Bewahrt das Feuer und das Licht, daß euern Nachbarn kein Schaden geschieht.' <br />
* Noch ein Wort zu den deutschen Betten: Es heißt in der Bibel: 'Verflucht soll sein, wer Mann und Weib voneinander scheidet'; folglich müßte jeder Bettfabrikant in Deutschland verflucht sein, denn in seinem Machwerk kann nie ein Mann mit seiner Frau zusammen schlafen. Jedes Übel hat aber auch sein Gutes; so kennt man in deutschen Betten keine Gardinenpredigten, aus dem einfachen Grunde, weil sie keine Gardinen haben.<br />
* An dem Abend meiner Ankunft in Doberan bekam ich den Großherzog nicht mehr zu sehen. Der Abendtafel war er femgeblieben, vermutlich, um sich für die Festlichkeiten der kommenden Woche frischzuhalten, die zu Ehren seines Geburtstages und zur Feier seiner Rückkehr auf den Thron, von dem ihn Napoleon vertrieben hatte, stattfinden sollte."(Aus „Sporting Magazine' (1829) von „Nimrod* alias Charles James Apperley, ausgewählt und zusammenstellt von ALEXANDER SCHACHT)<br />
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'''Alter Traum der Pferdefreunde beginnt nun endlich feste Gestalt anzunehmen'''(Bald trommeln wieder die Hufe über Deutschlands älteste Rennbahn (OZ, 8.9.1992/Werner Geske)) <br />
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* Bad Doberan. Jahrzehnte liegt jener Tag zurück, an dem zum bislang letzten Mal die Hufe über die Pferderennbahn an der Allee nach Heiligendamm trommelten. Die Hoffnung ungezählter Turffreunde, daß der Rennsport im Norden eines Tages doch noch eine Renaissance erleben möge, scheint nun endlich zur Realität zu werden. <br />
* Doberans Bürgermeister und Rennvereinspräsident Berno Grzech läßt daran keinen Zweifel: „Es steht so gut wie fest: Am 7. August 1993, aus Anlaß des 200. Jubiläums von Heiligendamm, wird auf der ältesten deutschen Pferderennbahn wieder um Sieg und Platz gestritten." <br />
* Doch darüber ist man sich im Rennverein im klaren. Selbst der größte Erfolg des ersten Rennens kann nur ein Beginn für den des langfristigen Wiederaufbaus der einst so herrlichen Anlage sein. <br />
* Dieser wird viel Zeit und vor allem viel Geld erfordern. Doch gerade letzteres ist knapp in den Vereinskassen. Deshalb setzen die Mitglieder auf die Hilfe von Sponsoren und das uneigennützige Engagement heimatverbundener Doberaner. Das diese Hoffnung nicht unbegründet ist, dafür stehen inzwischen viele Beispiele. So auch die Unterstützung des Landschaftsarchitekten Till Rehwaldt. Obwohl es den gebürtigen Doberaner inzwischen ins ferne Dresden verschlug, nimmt er dennoch großen Anteil am Geschehen in der alten Heimat. Gern nahm er deshalb das Angebot des Rennvereins an, ein Projekt für die neue Anlage zu erarbeiten. Inzwischen liegen Pläne auf dem Tisch, sind Bauphasen in der Vorbereitung, haben Firmen ihre Aufträge. Den ersten Pflock rammte Präsident Grzech als unübersehbares Startzeichen erst kürzlich energisch in den Boden. <br />
* Noch läßt sich nur ahnen, wie es in weniger als einem Jahr auf dem 40,7 ha großen Gelände aussehen wird. Bei allen Planungen sind die Fachleute davon ausgegangen, daß sich zu Saisonhöhepunkten bis zu 10 000 Besucher an der Bahn aufhalten werden. Die Rehwaldtsche Konzeption sieht drei funktionelle Bereiche vor. So die Flächen, die für den Betrieb einer solchen Anlage notwendig sind. Dazu zählen u. a. Tribünen, Totoanlage, Wettschalter, Elnlaß, Gastronomie, Rennleitung und Boxen. Weiterhin werden Parkplätze für die Besucher benötigt und nicht zuletzt Flächen für das Grün und das Geläuf. Bei der Planung wurde davon ausgegangen, die vorhandene Landschaft möglichst zu erhalten und zu sichern. Aus Gründen der Sicherheit muß allerdings das Geläuf vergrößert werden. Damit verschieben sich die Grenzen des Geländes. In den Randbereichen und im Geläuf selbst sind größere Gehölzpflanzungen vorgesehen.<br />
* Im kommenden Sommer und den darauffolgenden Jahren werden sich die Gäste jedoch noch mit so manchem Provisorium begnügen müssen. Zunächst gehen die nicht sehr reichlichen Mittel in die Anlage der Bahn selbst. Als nächstes könnte der Richterturm eine Chance haben. Wann die zwei erforderlichen Tribünen für rund 1000 Zuschauer, entstehen, darüber kann heute noch niemand konkrete Auskunft geben. Doch den Wall, auf dem schon im August '93 Provisorien errichtet werden, schüttet eine Rostocker Baufirma voraussichtlich in den nächsten Monaten auf. <br />
* Gegenwärtig werden aber noch kleinere Brötchen gebacken. Die Aussaat von Gras erfolgt, wenn sich eine längere Trockenperiode einstellt. Und das innere und äußere Geländer rund um das 1750 m lange Geläuf soll demnächst abgesteckt werden. Außerdem möchte der Verein mit Hilfe der Doberaner Pferdefreunde die Steine vom weitläufigen Gelände sammeln. „Wir werden uns zur gegebenen Zeit an die Bürger wenden und sind sicher, daß wir Hilfe bekommen werden", meint Berno Grzech optimistisch.<br />
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'''Gutklassiges Geläuf soll maßgeschneidert werden'''(OZ, 16.10.1992)<br />
* Für viele Doberaner wird im August 1993 ein Traum in Erfüllung gehen: An historischer Stätte wird es wieder Pferderennen geben. Der Wiederaufbau der Pferderennbahn ist eines der umfangreichsten Vorhaben der nächsten Jahre. Vielfältige Aspekte werden davon berührt: Landschaft und Umwelt, Verkehr, Tourismus und Wirtschaft.<br />
* Insbesondere die Vorstellungen zur zukünftigen Gestaltung der Anlage stoßen überall auf großes Interesse. Die älteren Doberaner, die sich noch an die großen Renntage erinnern oder gar selbst an Wettkämpfen teilgenommen haben, werden fragen: Wird die neue Balm so schön wie früher? Eine Folge von Beiträgen wird in den kommenden Wochen die Planung der „neuen alten" Rennbahn vorstellen und versuchen, darauf Antwort zu geben.<br />
* Wo laufen sie denn? Diese berühmte Frage stellt sich dem ahnungslosen Besucher, der vielleicht zum ersten Mal ein Pferdereimen erlebt. Er wird sich jedoch schnell zurechtfinden, da alle Rennen nach bestimmten Regeln ablaufen, alle Bahnen daher auch ähnlich aufgebaut sind. Die letzte - völlig neu geplante - große Anlage wurde in Deutschland vor nunmehr 20 Jahren in Hannover-Langenhagen angelegt. Einer der Erbauer, der langjährige Rennbahninspektor Schröter, ist heute fachlicher Berater des Doberaner Rennvereins. Die wichtigsten Funktionsbereiche einer Rennbalm sollen zunächst kurz vorgestellt werden. <br />
* Das Geläuf, die eigentliche „Renn-Bahn", ist (meist als Grasbahn) für Trab- oder Galoppreimen ausgelegt, wobei Doberan schon immer eine klassische Galopprennbahn war. Auf fast allen Anlagen gibt es getrennte Strecken für Flach-, Hindernis- und Jagdrennen. In der Regel werden die Flach- und Hindernisrennen auf dem umlaufenden, äußeren Geläuf ausgetragen - jeweils unterschiedlich als Rechts- oder Linkskurs. Im Innenraum wurde vielerorts eine Jagdbahn angelegt. Zusätzliche Sandbaimen dienen, zusammen mit Trainingsmöglichkeiten in der Umgebung, der täglichen Arbeit mit Pferden.<br />
* An ein gutklassiges Geläuf werden spezielle Anforderungen gestellt: Das Bodenrelief darf nicht zu große Steigungen oder Gefällestrekken aufweisen, die Grasnarbe muß wegen der extremen Belastung besonders fest sein. Die Länge des Geläufes, die Zielgerade und die Bögen sind für jede Anlage „maßgeschneidert".<br />
* Der wichtigste Punkt der Bahn ist natürlich das Ziel. Von hier aus werden die Rennen vermessen und die unterschiedlichen Startlinien festgelegt. Je nach Länge der Balm und Ausschreibung der Rennen gibt es unterschiedliche Distanzen (z. B. 1000 m, 1800 m, 2400 m). Direkt an der Zielgeraden, dort, wo das Publikum das Finish hautnah erlebt, stehen die Tribünen. Auf einigen Anlagen haben sich die Onginalbauten des vorigen Jahrhunderts erhalten, oft wurden jedoch die alten Holzkonstruktionen im Laufe der Zeit ersetzt. Hinter den Tribünen schlägt das „Herz" der Rennbahn - an Sattelplatz und Fühmng treffen sich Trainer, Jockeys und Publikum, hier werden die Favoriten und Außenseiter jedes Rennens begutachtet. Neben einer Reihe von Restaurants, Imbißständen und natürlich dem obligatorischen Champagnerausschank gibt es zahlreiche Wettschalter, so daß jeder Besucher auf seine Kosten kommt. Bei allen Gemeinsamkeiten hat jede Anlage dennoch eine unverwechselbare Atmosphäre, ihre Eigenheiten und Vorzüge. Gerade Doberan kann mit der einmaligen landschaftlichen Lage dem verwöhnten Rennpublikum etwas Besonderes bieten und an alte Reimtraditionen anknüpfen.(TILL REHWALDT)<br />
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'''Historische Atmosphäre soll nachempfunden werden'''(Zum Wiederaufbau der ältesten deutschen Rennbahn (OZ, 30.10.1992)) <br />
* Die Doberaner Rennbahn war 1823 zwar die erste in Deutschland, sie hatte jedoch auch ihre Vorbilder — wie bei der Anlage des Seebades Heiligendamm kamen die Anregungen aus England, wo der Galopprennsport bereits eine lange Tradition hatte. Schnell verbreiteten sich die Pferderennen in ganz Deutschland. Im Laufe der Jahre entstanden die großen Bahnen in Hoppegarten, Köln und Baden-Baden. Schon zur ersten Blütezeit des Pferderennsports im vorigen Jahrhundert war jedoch die Doberaner Bahn wegen ihrer Nähe zum Seebad Heiligendamm und der großzügigen Anlage beim Rennpublikum besonders beliebt. Mit dem Wiederaufbau wird nun versucht, an die alten Traditionen anzuknüpfen und die Atmosphäre des historischen Ortes nachzuempfinden. Die „alte" Rennbahn soll deshalb an dieser Stelle noch einmal vorgestellt werden. <br />
* Der Ort der Rennbahn ist nicht zufällig gewählt — die Vorzüge seiner guten Lage erkannten auch schon die Erbauer der Bahn. Das Gelände, mit dem der Großherzog Friedrich Franz I. im Jahre 1823 den Rennverein beschenkte, erfüllte alle Anforderungen. Mit Wagen, zu Fuß oder zu Pferde war die Bahn gut zu erreichen. Gerade bei Veranstaltungen mit so großem Besucheransturm ist eine gute Verkehrsanbindung lebenswichtig. Zum anderen war die Fläche groß genug, um dem Geläuf eine ausreichende Länge geben zu können. Vom Ziel aus kann die gesamte Anlage überschaut werden — das Publikum wußte auch die einmalige Aussicht auf den Ort Bad Doberan und den Höhenzug der Kühlung zu schätzen. <br />
* Die Doberaner Anlage war schon immer eine sogenannte „Naturbahn" — direkt auf dem vorhandenen Boden wurde das Geläuf angesät, darauf die „toten" und „lebenden" Hindernisse angelegt. Die lange Zielgerade war hervorragend geeignet, dem Publikum packende Wettkämpfe zu bieten. Auf der leicht abschüssigen Strecke konnten die Pferde noch einmal ihre letzten Reserven entfalten.<br />
* Der Ausbau der einzelnen Strecken erfolgte je nach den finanziellen Möglichkeiten des Rennvereins — im Endzustand war die Bahn mit Flach-, Hindernis- und Jagdbahn komplett ausgestattet. Die letzte Ergänzung war die Zweijährigen-Bahn. Sie wurde 1927 als 1000-mStrecke in Verlängerung der Zielgeraden eingerichtet. Obwohl heute das gesamte Gelände landwirtschaftlich genutzt wird, sind die Spuren der Vergangenheit noch sichtbar. Der aufmerksame Wanderer erkennt die sorgfältig planierte Bahn noch entlang der Feldgehölzhecke nach Vorder Bollhagen. <br />
* Trotz der schon nach einigen Jahren relativ gut ausgebauten Anlage dachte der Rennverein noch weiter — die beim Publikum besonders beliebten Jagdrennen sollten in ihrem Umfang ausgebaut werden. Pläne zur Erweiterung der Jagdbahn in die umgebende Feldmark sind jedoch nie verwirklicht worden. <br />
* Die Zufahrt zur Rennbahn säumten ursprünglich zwei Pappelreihen. Die Bäume fielen allerdings dem vernichtenden Orkan des Jahres 1847 zum Opfer und wurden daraufhin durch die charakteristischen Lindenalleen ersetzt, die sternfönnig auf einen Punkt gerichtet sind. Die zwei äußeren waren als Wagenauffahrten bestimmt, die mittlere war für Fußgänger reserviert. Heute können wir über diese Pflanzungen nur dankbar sein — die inzwischen stattlichen Bäume geben dem historischen Ort ein unverwechselbares Gesicht. <br />
* Nur der kleinste Teil der Zuschauer kam damals in Kutschen, später auch in Automobilen. Die wenigen Wagen konnten direkt am Bogen des Geläufes abgestellt werden — die besser situierten Gäste hatten also eine ausgezeichnete Sicht auf das Geschehen. Der Platz dafür (später als Lagerfläche genutzt) ist jedoch aus heutiger Sicht nicht mehr ausreichend, er war schon schon damals nicht mehr als ein bequemes Provisorium.<br />
* Mit der Pflanzung der Baumreihen konnte auch der inzwischen eingerichtete Molli-Haltepunkt besser erschlossen werden. Der Molli ist es auch, der zur besonderen Atmosphäre der Doberaner Rennen beitrug. Nicht nur als originelle Besucher-Attraktion, auch als unentbehrliches Verkehrsmittel während der Veranstaltungen hatte die Balm eine wichtige Aufgabe. Ein am Haltepunkt installiertes zweites Gleis (es wurde nach dem Verfall der Rennbalm wieder abgebaut) ermöglichte den Pendelverkehr zwischen Doberan und der Rennbahn — ohne größere Schwierigkeiten konnten so auch Besucher aus Rostock, Berlin oder Hamburg anreisen.(TILL REHWALDT)<br />
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'''Pferdezucht genoß landesweit einen ausgezeichneten Ruf'''(OZ, 21.5.1997) <br />
* Bad Doberan. In den „Mecklenburgischen Monatsheften" schrieb Adolf Friedrich, Herzog zu Mecklenburg, daß schon vor 1800 auf dem Kamp das altfranzösische Reiterspiel Caroussel vorgeführt worden sei und 1804 bereits die ersten Wettrennen zu Pferde stattfanden, sehr zum Vergnügen der Zuschauer. Die Pferdezucht in Mecklenburg genoß auch damals einen sehr guten Ruf, hier befand sich nach Ansicht von Fachleuten das klassische Land der Pferdezucht in Deutschland. Begründet wurde sie bereits durch den Herzog Johann Albrecht I. (1525-1576) durch die Anlage von mehreren Gestüten; darunter befand sich auch eines in Satow. Friedrich Lisch, der bedeutende Regionalgeschichtsforscher und Archivar (1801-1883) schrieb in seiner 1856 erschienenen „Geschichte der Pferdezucht in Mecklenburg": „Die Bestrebungen des Herzogs Johann Albrecht ... zur Verbesserung der Pferdezucht gehörten aber zu den großartigsten und nachhaltigsten, welche je erschienen sind, und man kann mit Wahrheit behaupten, daß ihm das Verdienst der Schöpfung der berühmten alten mecklenburgischen Pferderasse gebührt." Knapp 30 Jahre davor, 1827, machte Alexander von Lengerke in seiner Schrift „Die mecklenburgische Pferdezucht" deutlich, daß die Arbeits-, Militär-, Kutsch- und Reitpferde im Lande einen ausgezeichneten Ruf hätten und mit englischen und arabischen Pferden verglichen würden. Die mecklenburgischen Landwirte wurden geradezu aufgefordert, eine gute Pferdezucht zu betreiben, die als ein stabiler Wirtschaftsfaktor angesichts der damals recht schwankenden Kornpreise galt. <br />
* Zu jener Zeit waren die Rennen auf der ersten Rennbahn des europäischen Festlandes bereits fünf Jahre alt und erfreuten sich eines großen Interesses.<br />
* „Die hiesigen Rennen sind für den Zuschauer sehr interessant, ziehen viele Gäste und Freunde des In- und Auslandes nach Doberan, erhöhen den Glanz dieses anmuthigen Badeortes, bringen mehr Geld ins Land..." notierte von Lengerke. Hier war zudem, wie es damals hieß, die wichtigste „hippologische Prüfungsstelle" (Hippologie ist die wissenschaftliche Pferdekunde) entstanden, die mit den öffentlichen Rennen für die Pferdezucht eines Landes von nicht hoch genug zu bewertender Bedeutung war.(PETER GERDS) <br />
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''' Ära endete plötzlich im Sommer 1914'''(OZ, 24.5.1997) <br />
* Gestern begann OZ, einen kurzen Abriß zur Geschichte der Doberaner Rennbahn zu veröffentlichen. Heute nun der letzte Teil. <br />
* Die schönen Tage gehen nun langsam zu Ende. 1913: Noch einmal kommen die reichen Leute aus Hamburg, zahlen hohe Preise für Logenplätze neben den Herzögen, und die Bauern klimpern mit den Goldstücken im Säckel.<br />
* Am 20. Juli 1914 findet der vorerst letzte Renntag statt. Zwölf Tage später ist Krieg. Das erste, das glanzvollste Kapitel der Doberaner Rennen ist zu Ende.<br />
* 1915 bis 1921 finden keine Rennen statt. In den ersten Nachkriegsjahren muß die Anlage gründlich erneuert werden. Geld ist kaum da, Herzog Adolf Friedrich greift öfters in die private Schatulle. 1922 gibt es gleich mit den Jubiläumsrennen „100 Jahre Doberan" einen Neuanfang. Alfred Seibert, ein alter Rennmann, erinnerte sich 20 Jahre später: „Die Beteiligung der Rennställe hätte 1922 wirklich besser sein können. Im Halbblutjagdrennen ging Heldin für 12 000 Mark Inflationsgeld mit ihrem Besitzer Otto von Mitzlaff allein über die Bahn. Die Stute wurde anderthalb Stunden später nochmals gesattelt und gewann dann unter Rittmeister Th. von Schmidt-Pauli leicht gegen drei Gegner. Ein eigenartiger Unglücksfall trug sich im Friedrich-Franz-Rennen zu. Herrn Bautlers Barde mit A. Ebert im Sattel kam allein an, seine beiden Gegner Innocenz und Hammerfest kamen zu Fall. Hammerfest lief gegen eine Stange, verletzte sich dabei die Hauptschlagader und mußte getötet werden.<br />
* Der Doberaner Rennverein setzt heute alles daran, schrittweise die alte Stellung zurückzugewinnen. Während der Renntage herrscht wieder Hochbetrieb, jede Art von Spiel ist erlaubt, aus allen Kneipen erklingt Tanzmusik, und die Polizeistunde ist aufgehoben. <br />
* 1926 aber bleiben viele Besucher aus, denn zur Rennzeit ist Manöver angesetzt und die Bevölkerung zieht ins Feld. Man wagt es, Hindenburg fürs nächste Jahr zu den Rennen einzuladen, und der Reichspräsident, der Sieger von Tannenberg, „dieser herrliche Mann" (Doberaner Tageblatt) sagt: „Wenn ich noch lebe, komme ich." Ein Jahr später ist Hindenburg da, die Bahn restlos überfüllt, 20 000 Mark werden aus Eintrittsgeldern eingenommen. <br />
* Nicht nur Pferderennen gibt es jetzt auf der Bahn, auch Motorrennen hinterlassen ihre Spuren. Einmal landen sogar die „AmerikaFlieger" Köhn und Hünefeld auf der Rennbahn. 1928 findet die Generalprobe für die olympischen Reiterspiele auf der Rennbahn statt. Ansonsten bleibt es beim Sommer-Meeting. „Wir haben immer Pferde auf die Bäder-Tour geschickt", erinnert sich heute Hein Bollow an seine Lehrlingszeit. „Von Hoppegarten ging's erst nach Travemünde und dann weiter nach Doberan."<br />
* So geht das bis 1939. In tausendjähriger dunkler Nacht geht dann das zweite Kapitel Doberaner Renngeschichte unter. Die Rennbahn Doberan hat den Krieg ohne Zerstörungen überstanden. Bereits am 3. Juni 1946 veranstaltet die Rote Armee wieder Rennen, es starten aber nur Pferde von Bauern und des nahegelegenen Gestüts Vorder Bollhagen. Dann zieht die Sowjetarmee ab, und im nächsten Notwinter beginnt die Bevölkerung mit der Zerstörung der Anlagen. Brennholz und Baustoffe sind wichtiger als Pferderennen, und so wurde im Laufe der Zeit alles abgetragen, bis kein Stein mehr auf dem anderen stand.<br />
* Die Rennbahn wird umgepflügt, Ackerland. Viele Bemühungen um eine Wiederauflebung der Rennen folgen. Endlich, 1954, wird das Gelände aus der landwirtschaftlichen Nutzung herausgenommen, ein neues Geläuf wird angesät. Am 8. Juli 1956 gibt es Bauernrennen mit sechs Wettbewerben, Herrmann Harms mit Lotte gewinnt zwei Rennen für den Stall LPG Steffenshagen. Eine wahre Völkerwanderung findet statt, „die Kleinbahn zog prustend ihre überfüllten Waggons ins Ziel", schreibt ein Zeitgenosse.<br />
* Aber alles ist umsonst. Fehlende Mittel und die nachlassende Bedeutung des Pferdes verhindern einen endgültigen Wiederaufbau. Das Geläuf wird wieder umgepflügt. Nur noch die Lindenalleen erinnern bald darauf an die alte Rennbahn. Sie gerät bis 1993 in Vergessenheit.<br />
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'''Prächtige Karossen rollten über die Dammchaussee Bad Doberan.'''(OZ 31.5.1997) <br />
*Die ersten Rennen fanden 1822 im Juli statt, aber die „Gesetze für mecklenburgische Pferderennen" wurden von Friedrich Franz I., nunmehr Großherzog, erst 1823 veröffentlicht und bei dem Rennen in jenem Jahr erstmals angewandt. Danach gab es konkrete Bestimmungen für Alter und Gewicht der Pferde und über die Zahl der bei den jeweiligen Wettbewerben zugelassenen Tiere, zum Beispiel beim Rennen der Landleute zehn, ansonsten sechs. Die Reiter hatten sich vor und nach dem Rennen zu wiegen. Sieger wurde „das Pferd, dessen Kopf zuerst die Linie zwischen den Gewinn-Pfosten berührte." An Rennen gab es bereits 1823: <br />
# Bauern-Rennen mit mecklenburgischen Pferden, das von dem Bauern selbst oder einem seiner Leute geritten wurde.<br />
# Friedrich-Franz-Rennen für mecklenburgische Pferde.<br />
# Rennen für dreijährige mecklenburgische Pferde.<br />
# Pauls-Rennen für mecklenburgische Pferde jeden Alters<br />
# Rennen der vierjährigen Pferde (mit unterschiedlichem Gewicht der Reiter<br />
# Alexandrinen-Rennen. Hier war jedes Pferd und jeder Reiter zugelassen, auch ohne Rücksicht auf die Nationalität. <br />
*Allerdings waren für alle Rennen, bis auf das der Landleute, genaue Angaben über die Pferde und sogar über die Farbe der Anzüge der Reiter zu machen, denn wahrscheinlich wollte man von Anfang an möglichen Tricks begegnen. Dementsprechend hart waren die Strafen. Wer beispielsweise Pferde mit falschem Geburtsschein zum Einsatz brachte, wurde ausgeschlossen und mußte eventuell gewonnene Preise zurückgeben. Schon 1825 waren beim Rennen in Doberan bereits Pferde aus den königlich-preußischen, hannoverschen und sogar aus württembergischen Gestüten beteiligt. Es gab Preise von 40 bis 90 Friedrichs d' or (etwa 200 bis 450 Goldtaler), Goldene Peitschen, Peitschen mit silbernen Ringen oder silberne Etuis mit Gravur über Datum und Sieger. <br />
*1826 beispielsweise siegte beim Rennen der Landleute unter 168 Teilnehmern Christian Brüsehaber aus Jördensdorf/Amt Buckow. Das Friedrich-Franz-Rennen entschied Herr von Biel aus Weitendorf für sich, und das Rennen der Dreijährigen gewann Graf von Bassewitz aus Prebberede. In dieser Rennwoche herrschte natürlich zwischen Doberan und Heiligendamm Hochbetrieb. Nicht nur aus Mecklenburg waren Adel, Gutsbesitzer und das wohlhabende Bürgertum angereist, und die Karossen und Kutschen rollten in bunter Vielfalt über die Dammchaussee. <br />
* Englische Mode wurde bereits getragen, bei den Damen und Herren, und man wußte schon, was es mit einem „handicap" oder „blind race" auf sich hatte.(PETER GERDS)<br />
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'''Manchmal lief sogar ein flinkes / Fohlen beim Wettkampf mit'''(OZ, 21.6.1997) <br />
* Bad Doberan. Gekommen war bereits 1828 der englische Herrenreiter, Globetrotter und Schriftsteller Charles James Apperly, der einen Bericht über den Pferderennsport und die Vollblutzucht in Mecklenburg mit dem Titel „Nimrods German Tour" verfaßte. „Der erste Tag des Meetings wurde durch eine Art Burleske auf den Rennsport eingeleitet", bemerkte er darin. „Ungefähr sechzig Bauern auf blanken Pferden zogen durch die Straßen Doberans zur Rennbahn hinaus, um den vom Großherzog zur Förderung der Pferdezucht gestifteten Preis zu bestreiten; sie starteten in sechs Abteilungen von je zehn Reitern, und die sechs Sieger lieferten sich dann ein Stichrennen um den Preis." Es geschah zu Anfang noch bei diesen Rennen, daß manchmal sogar ein Fohlen der Mutterstute hinterherlief, aber das änderte sich im Laufe der Zeit.<br />
* Von Apperly ist auch folgende Story überliefert, die den mecklenburgischen Pferdezüchter Pogge betraf. „Zwei Jahre zuvor besuchte der Herzog von Cambridge die Doberaner Rennen, selbst auf einem brillanten englischen Pferd beritten. Das herrliche Tier erregte Herrn Pogges Aufmerksamkeit, und ohne den hohen Herrn zu kennen, aber nach dem alten Recht, das auch der Katze gestattet, den Kaiser anzuschauen, redete er den Herzog an: ,Sie haben da ein gutes Pferd, mein Herr.' — ,Gewiß', war die gutgelaunte Antwort, ,in meinem ganzen Leben habe ich erst einmal ein besseres gesehen.' ,Und wem gehörte das?' rief Herr Pogge interessiert. - , Meinem Bruder.' - Nun war Herrn Pogges Neugier rege: Und darf ich fragen, wer Ihr Bruder ist?' - ,Der König von England.' - Der Herzog soll über das Gesicht des biederen Mecklenburgers herzlich gelacht haben." <br />
* In einem „Verzeichnis der in Mecklenburg befindlichen Vollblut-Pferde" von 1827 wurde berichtet: „Bei dem grossen Schwunge, der durch die Wettrennen veranlaßt, die Pferdezucht in den beiden Grossherzogthümern Mecklenburg seit kurzem erhalten, hat es das Comitte für Mecklenburgs Wettrennen für selbige als nothwendig erachtet, dass für die im Lande befindlichen hohen Blutpferde nebst ihren Nachkommen ein öffentliches Verzeichnis errichtet wird."<br />
* Allein der Umfang dieses Verzeichnisses machte die Bedeutung der Pferdezucht sichtbar. Im ersten Dokument waren es lediglich 28 Seiten, 1835 bereits 68 und 1838 fast 100 Seiten mit der namentlichen Aufzählung (plus Eltern und Stammbaum) von 74 Hengsten und 206 Muttertieren - alles Vollblut natürlich. <br />
*Dabei waren solche hervorragenden Renner wie „Robin Hood" aus den Gütern Garvenstorf oder „Adria" und „Caprice" aus Alt Karin.(PETER GERDS)<br />
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''' So streng waren die Bräuche schon damals'''(OZ, 28.6.1997) <br />
*Bad Doberan. Nun ein paar Erinnerungen eines Zeitgenossen, des Freiherrn Julius Maltzan, der viele Jahre in Doberan verbrachte und ein ausgezeichnetes Bild aus den Jahren von 1819 bis 1890 nachgezeichnet hat. Er berichtete, daß die Wettrennen in den zwanziger Jahren des 19. Jahrhunderts einen ganz anderen Charakter gehabt hätten als 70 Jahre später.<br />
* Zu Beginn waren die Rennpferde und ihre Reiter aus Mecklenburg allgemein bekannt, „weshalb denn auch das nähere Interesse des großen Publicums an den Ergebnissen der Rennen lebhafter war, als es in neuerer Zeit der Fall ist". Auch von einer originellen Erscheinung auf dem Rennplatz erzählt Maltzan in seinen Aufzeichnungen, von dem Pferdehändler Lichtwald aus Neubrandenburg: „Der Sohn eines Tagelöhners vom Lande hatte seine irdische Laufbahn als Gänsehirte begonnen, war dann bei seinem Gutsherrn Stalljunge, dann Reitknecht geworden, war aber in andere Dienste gegangen und hatte sich nach und nach so viele erworben, daß er einen kleinen Pferdehandel beginnen konnte. Durch ungewöhnliches Geschick gelang es ihm, denselben bald sehr zu erweitern. Als englische Vollblutpferde mehr und mehr in die Aufnahme kamen, ließ er solche aus England kommen, reiste auch selbst zum Ankaufe dorthin, betrieb ein sehr schwunghaftes Pferdegeschäft und betheiligte sich lebhaft an den Rennen." Doch da ihm das noch nicht reichte, und er mit nicht ganz sauberen Papieren und Ahnentafeln arbeitete sowie grobe Ordnungswidrigkeiten beging, waten ihm sofort alle Rennbahnen in England und auf dem Kontinent verschlossen worden. So streng waren die Bräuche.<br />
* In der Zeit seiner großen Erfolge aber war Lichtwald auf dem Rennplatz, in feinster englischer Kleidung mit Frack und Zylinder, ein gefürchteter Konkurrent. Er war schlagfertig und führte eine scharfe Zunge. Als er einst von seinem früheren Gutsherrn ein wenig von oben herab gefragt wurde: „Weiten's noch, Lichtwald, as Sei bi mi de Gäus' häuden deren?", antwortete er: „Ja, Herr van X., ick weit'd noch; wenn Sei's höt'd harren, Sei häudeten's hüt noch." Jedes Jahr zu den Rennen wurden in den Zeitungen wie etwa 1828 in dem Blatt „Auszug der neusten Zeitungen" die Rennen mit den in diesem Zusammenhang stehenden anderen Festivitäten ausführlich auf den Titelseiten erläutert.<br />
* Neben der Rennbahn spielte das Geschehen in Doberan selbst, auf dem Kamp, im Musiktempel oder im Schauspielhaus, eine wesentliche Rolle im gesellschaftlichen Leben des ganzen Landes. Den ganzen Anfang machte beim Pferdesport wie immer das Rennen der Landleute, bei dem es Preise von 100 Reichstaler zu gewinnen gab. Die Zahl der Pferde, die von den Bauern gestellt wurden, nahm im Laufe der Zeit zu.(PETER GERDS)<br />
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'''Kühne Reiter kamen aus dem Bauerntum'''(OZ, 15.7.1997)<br />
* Bad Doberan. Im Jahr 1827 gab es bereits beim Pferderennen der Landleute zwei bedeutende Preise. Dabei ging es nach Aussagen von Zeitzeugen einmal um „einen silbervergoldeten Becher, welchen der Britische Admiral, Ritter Carl Oagle Baronet, und der Herr J. Pearse, Mitglied des Britischen Parlaments ausgesetzt haben", und um den Hauptpreis, „bestehend in einer Peitsche und 100 Reichsthaler Gold," (Um 1850 betrug das Jahreseinkommen eines Schiffszimmergesellen auf einer Rostocker Werft bei durchschnittlich 24 Arbeitstagen im Monat von morgens fünf bis abends 18 Uhr mit zwei Stunden Pause 179 Taler.) Also ging es bei diesem Rennen schon um beträchtliche Beträge, die bei anderen noch höher lagen. Um diese Bauernrennen ging es auch 1841 auf der „5. Versammlung deutscher Landund Forstwirte in Doberan". In dem Dokument hieß es: „Zum Glück klärte sich der Himmel doch noch kurz vorm Beginne der Bauernrennen auf. Unter den dazu gestellten 160 Pferden waren nicht allein zahlreich sehr gute, sondern die sämmtlichen haben um so mehr die Erwartungen der Ausländer übertroffen, als man wußte, daß die Bauern nicht ihre besten Pferde stellen, sie also noch bessere zu Hause haben mußten." Vermutlich wurden die Geschäfte dann auf den Bauernhöfen selbst getätigt. Der Ansporn zur Pferdezucht - auch außerhalb der großen Gestüte - hatte bereits Früchte getragen. Es wurde von der für die Pferderennen in Doberan zuständigen Kommission zudem festgestellt, daß die Wettkämpfe eine: „Aufmunterung des Standes der bäuerlichen Besitzer sind, und sich durch Erhöhung der Interessen für die Pferdezucht nützlich machen." Erwartet wurde fernerhin, daß „sie nächstdem dazu beitragen, kühne und dreiste Reiter zu bilden, und jenem Stande richtigere Begriffe von der Haltung und Pflege der Pferde zu verschaffen." Aber nicht nur Renn- und Reitpferde waren in der Rennwoche zu sehen. Die Equipagen des Herrscherhauses und anderer Gäste versuchten, sich in Prunk und Ausstattung zu übertreffen, und besonders die sogenannten Sechserzüge - also mit sechs Pferden - fanden Beachtung. Auf der Dammchaussee zwischen Heiligendamm und Doberan herrschte Hochbetrieb: Kabrioletts und Kutschen, Gigs und Vierspänner, zum Teil mit Vorreitern oder Reitknechten, offene Bankwagen und Chaisen belebten die Allee, Daneben bewegten sich elegant die Reiter, und auch manch ein Doberaner spazierte manch ein Doberaner im Schatten der Bäume.(PETER GERDS)<br />
<br />
'''Jockey-As starb nach schwerer Verletzung'''(OZ,23.8.1997) <br />
* Jeder Sport hat seine Geschichte. Golfschläger wurden erstmals im schottischen St. Andrews geschwungen, das Tennis-Racket im Wimbledon. Auch in Deutschland gibt es solche Traditionen. Manchmal nur sind sie vergessen worden. Die Wiege des deutschen Galoppsports stand vor 175 Jahren in Doberan, und 1993 gab es nach 54 Jahren Pause einen Neuanfang. Der deutsche Turf hatte zu seinen Wurzeln zurückgefunden. Spinnen wir die Zeit zurück.<br />
* Vor 204 Jahren, 1793, gründet Friedrich Franz I. von Mecklenburg-Schwerin das erste deutsche Seebad in Heiligendamm und macht Doberan zu seiner Sommerresidenz. Unter englischem Einfluß gelangt auch die Vollblutzucht nach Mecklenburg, ein „erstes feyerliches Pferde-Wettrennen" findet am 28. Juli 1804 statt. Allerdings ohne eigentliche Bahn, auf freiem Feld. Da die Pferdezucht und die Ansprüche der Sommergäste wachsen, wird der Bau einer Rennbahn ins Auge gefaßt. 1822 kommt es zur Gründung des Doberaner Rennvereins, und im selben Jahr, am 22. August 1822, zum ersten Renntag. Dieser findet bereits auf dem Gelände der späteren Rennbahn statt, auf halbem Wege zwischen Doberan und Heiligendamm. Ein Jahr später werden von Friedrich Franz I. die „Gesetze für mecklenburgische Pferderennen" bestätigt, und im Herbst 1823 schenkt der Großherzog dem Rennverein die hufeisenförmig angelegte neue Rennbahn. Der Rennbetrieb beginnt. <br />
* Alljährlich finden drei aufeinanderfolgende Renntage statt, meistens im August. Sie gestalten sich zum gesellschaftlichen Höhepunkt der ganzen Region. Volksfeste, Feuerwerk, Musik. Aber auch die Bauern machen mit. Jeweils der dritte Renntag war der „Bauernrenntag". Schon 1825 beteiligen sich die Bauern mit 70 Pferden. <br />
* Die ersten Jahrzehnte der Rennen stehen völlig im Zeichen der mecklenburgischen Züchter. Baron Biel, Graf Hahn-Basedow, Graf Wilamowitz-Möllendorf, Ulrich von Oertzen, sie sind die Wegbereiter der deutschen Vollblutzucht und beherrschen die besseren Rennen, das seit 1827 gelaufene Paul-Friedrich-Rennen. Für beide Rennen haben die Großherzöge goldene Peitschen gestiftet, die jeweils dem Sieger auf ein Jahr verliehen werden. Auf einem goldenen Band, das sich um die Peitsche schlingt, sind die Namen der Sieger eingraviert. Vorbild für die „große" Goldene Peitsche, die später zuerst in Hoppegarten und dann in Baden-Baden zum Austrag kommen wird.<br />
* Die Rennen in Doberan erlauben nun einen stetigen Aufschwung. 1829 reitet ein schrulliger Engländer namens James Apperly auf Einladung Baron Biels zwei Pferde der Erzherzogin zum Sieg, auf Knien nimmt der Reiter einen Goldpokal entgegen. 1849 vernichtet ein Orkan die Pappelallee, neue Lindenalleen werden angelegt, sie existieren heute noch. 1854 wird eine neue Tribüne errichtet, später kommt eine zweite hinzu. 12 000 Besucher sind jetzt keine Seltenheit, darunter manchmal sogar der König von Preußen oder der russische Zar. Das Aufkommen der Eisenbahn sorgt für weitere Belebung. Dafür muß jetzt der dritte Renntag, ein Dienstag, schon um 11 Uhr anfangen, damit die auswärtigen Gäste den 4-Uhr-Zug nach Berlin noch bekommen.<br />
* Berühmtheiten des Turfs geben sich die Ehre. Die Derbysieger Hymenaeus, Künstlerin, Trollhetta und Impuls weihen den Doberaner Turf. Und Kincsem, die ungarische Stute, das berühmteste Rennpferd aller Zeiten und Länder. Am 29. Juli 1876 gewinnt sie beim 4. Start ihrer 54 Starts und Siege umfassenden Rennlaufbahn in Doberan das Erinnerungsrennen. Doberan spielt mit im Turfkonzert. Victor Silberer trägt in sein berühmtes Turf-Lexikon unter dem Stichwort Doberan ein: „Bedeutender Rennplatz in Deutschland mit mehrtägigem Meeting im August."<br />
* Ein trauriges Ereignis prägt das Jahr 1904, als der Graditzer Stalljockey, der achtfache deutsche Meister Charles Ballantine, mit dem Schimmel Zwickel im scharfen Zielbogen von einem vor ihm stürzenden Pferd zu Fall gebracht wird. Mit schweren Rückgratverletzungen kommt Ballantine ins Rostocker Krankenhaus, wo er bald an einer Lungenentzündung stirbt.<br />
<br />
'''Im Doberaner Rennverein werden Karten neu gemischt'''(Vom 12. bis 19. Juli finden die sechsten Renntage statt, OZ, 29.12.1997,von JOCHEN MÜLLER)<br />
* Kaum ist das Jahr des 175. Galopperjubiläums, das auf der Mutter aller deutschen Rennbahnen in Bad Doberan begangen wurde, zu Ende, da kündigt sich mit der Mitgliederversammlung am 10 Januar bereits ein weiterer Höhepunkt an. Höhepunkt auch deshalb, weil auf dieser Mitgliederversammlung ein neuer Vorstand gewählt und eine Betriebsgesellschaft vorgestellt werden, die eine vielfache Nutzung der Rennbahn für unterschiedliche Veranstaltungen koordinieren wird.<br />
* Im neuen Vorstand, das erfuhr die OSTSEE-ZEITUNG bereits vorab, werden der absolute Kenner des deutschen sowie des internationalen Galopprennsports, Hans Heinrich von Loeper, und auch der bisherige Vorstandsvorsitzende, Dr. Horst Metz, nicht mehr mitwirken. „Das jedoch heißt nicht“, so von Loeper gegenüber OZ, „daß wir uns nicht weiter für den Galopprennsport hier an der Küste einsetzen werden." Der Doberaner Rennverein baut indes auf einen Vorstand, der aus der Region kommt und da sind u. a. solche Namen wie Achim Stracke, Jöm Rüsch und Gernot Böttrich im Gespräch.<br />
* Das Dauerthema Tribünenneubau wird mit Sicherheit auch auf der neuerlichen Mitgliederversammlung eine wesentliche Rolle spielen. Neuester Stand: Für das hölzerne Bauwerk, das nun schon vor geraumer Zeit auf dem Reißbrett des Bad Doberaner Ingenieur- und Architekturbüros Krause entstand, ist die baufachliche Genehmigung erteilt, und auch mit der eigentlichen Baugenehmigung ist in kürzester Zeit zu rechnen. Kühne Optimisten hatten schon zur Jubiläumsrennwoche mit der Einweihung der über 40 Meter langen Tribüne, auf der einmal so um die 500 Sitzplätze zur Verfügung stehen werden. Nun hofft man, daß die nach alten Entwürfen konstruierte Tribüne ländlich zu den 98er Rennen stehen wird.<br />
* Die Rennwoche soll vom 12. bis 19. Juli '98 über das Geläuf gehen. Man rechnet schon heute damit, daß, wie schon zur Jubiläumsrennwoche, erneut fünf Renntage auf dem Programm stehen werden. Wenn von prominenten Startern die Rede sein wird, dann dürfte bereits jetzt klar sein: Peter Schiergen, die Lichtgestalt des deutschen Galopprennsports, der bei den Besuchern der Doberaner Rennen in den vergangenen Jahren durch grandiose Siege zum Publikumsliebling wurde, wird an der Ostseeküste nicht mehr starten, da er ins Trainerlager wechselte.<br />
* Aber vielleicht ist der sympathische Jockey ja schon zu den sechsten Renntagen in Bad Doberan als Trainer präsent. <br />
<br />
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<br />
Datei:Dob66.jpg|Studemundsche Skizze<br />
Datei:S197.JPG|<br />
Datei:Dob67.jpg|<br />
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Datei:S199.JPG|Hindenburg 1927 zu Besuch<br />
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Datei:Dob70.jpg|Lutz Elbrecht, Plan für eine Haupttribüne 1954<br />
Datei:S71.JPG|Bauernrennen<br />
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Datei:S39.JPG|Achim Stracke, einer der verdienstvollsten Präsidenten des Doberaner Rennvereins<br />
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Datei:S46.JPG|Fotostrecke 1993-etwa 2006(J. Müller)<br />
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<br />
<br />
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*Das erste und einzige Poloturnier, der "Bentley Polo Cup Heiligendamm", fand vom 10. -12. September 2004 im Innenraum der Bad Doberaner Galopprennbahn statt:<br />
<br />
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Datei:S41.JPG|<br />
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<br />
====Sommerrodelbahn====<br />
<br />
[http://www.ostsee.de/ausflug/sommerrodelbahn-bad-doberan.html]<br />
<br />
[[Datei:Doberan R Rodelbahn.PNG|700px|zentriert]]</div>PeterBeckerhttps://www.ortschroniken-mv.de/index.php?title=Datei:Dob1039.PNG&diff=108625Datei:Dob1039.PNG2024-03-18T17:45:10Z<p>PeterBecker: Quelle: Ostseezeitung, März 2024</p>
<hr />
<div>== Beschreibung ==<br />
Quelle: Ostseezeitung, März 2024</div>PeterBeckerhttps://www.ortschroniken-mv.de/index.php?title=LPG_%E2%80%9EEinigkeit%E2%80%9C_Althof&diff=108620LPG „Einigkeit“ Althof2024-03-18T17:08:17Z<p>PeterBecker: </p>
<hr />
<div>* [[Althof]]<br />
<br />
* Am '''25. Oktober 1952''' erfolgte dann durch neun ehemalige Neubauern die Gründung der '''(LPG) „Einigkeit“ Althof'''.<br />
*Die Besonderheit in Althof war, dass ausschließlich Neubauern, die gerade erst im Zuge der Bodenreform Flächen zugeteilt bekommen hatten, sich zur LPG zusammenschlossen. Es kann davon ausgegangen werden, dass nicht alle mit dieser Entscheidung glücklich waren. Andererseits waren viele Neubauern auch überfordert. Bemerkenswert ist auch, dass von den 9 Gründungsmitgliedern 7 der SED und 2 der DBD angehörten. Parteidisziplin hat sicherlich auch eine Rolle gespielt.<br />
* Vorsitzender '''Otto Peters'''(Jahrgang 1921) war wie die weiteren acht Gründungsmitglieder Neubauer, der durch die Bodenreform 1946 Flächen zur Bewirtschaftung erhalten hatte: Insgesamt 9,82 ha LNF, dav. 7,62 ha Acker; 0,40 ha Wiese; 1,73 ha Weide; 0, 07 ha Garten; 0,44 ha Wald; 0,15 ha Hoffläche<br />
* Die weiteren Gründungsmitglieder waren Joseph Ruff, Otto Schröder, Heinrich Rittmann, Paul Schippmann(Stellvertretener Vorsitzende), Hans Peters, Michael Kaykan, Gustav Schälicke, Willi Friedrichs.<br />
* Insgesamt wurden von den Gründungsmitgliedern 80 ha LN in die LPG eingebracht.<br />
* Bei der Gründung entschloss man sich für eine LPG Typ II(s.o.), aber schon im Mai 1953 erfolgte der Wechsel zum Typ III.<br />
*Alle werktätige Bauern und ihre Frauen aus Althof wurden Mitglied der LPG(von 39 Mitgliedern werden 1953/54 insg. 182 ha LN, dar. 132 ha Ackerland bewirtschaftet).<br />
* 1953 belief sich der Viehbestand auf 44 Milchkühe plus Nachzucht, 200 Schweine, dar. 26 Zuchtsauen, 55 Schafe , 200 Hühner und 29 Pferde(1952 s. o.) Die Tiere wurden zunächst in den vorhandenen Ställen auf dem Hof gehalten. Vor dem o. g. Schweinemaststall war 1954 der 88-er Kuhstall gebaut worden.<br />
* Es gab im Gutshaus eine Gemeinschaftsküche, eine eigene Bibliothek und einen Jugendtreff sowie eine Kulturgruppe. Zeitzeuge Hans Jürgen Kußin erinnert sich, dass 1956 etliche Musikinstrumente, wie Klavier, Akkordeon, Mandoline etc. vorhanden waren.<br />
* Von der LPG “Einigkeit“ Althof ergeht 1953 der Aufruf zum Jahr der großen Initiative an alle LPG des Bezirkes Rostock.<br />
<br />
* Von 1946 bis um das Jahr 1952 zeugen die Akten vom Besitzwechsel von Neubauernstellen in Althof , danach bis um das Jahr 1956 von der freiwilligen bzw. vermeintlich freiwilligen Überführung der Bodenreformländereien samt Vieh, Gerätschaften mitunter auch der Gebäude, in die LPG. Die Zwangskollektivierung der Landwirtschaft wird staatlicherseits zunehmend vorangetrieben. Auffällig ist die häufige Nennung von Krankheit der Neubauern als Ursache für die Übergabe an die LPG‘n. So wurde einem Bauer im Jahr 1955 „die Bodenreformfläche krankheitshalber abgenommen“. Dabei wird aus der Verordnung über die Auseinandersetzung bei Besitzwechsel von Bauernwirtschaften aus der Bodenreform vom 21. Juni 1951 § 2 Abs. 1 zitiert: „Lebendes und totes Inventar, das durch die Bodenreform dem zurückgebenden Bauern zugeteilt worden ist, darf von der Neubauernwirtschaft nicht entfernt werden.“ Laut § 3 Abs. 1 war „Inventar, das durch die Bodenreform unentgeltlich zugeteilt worden ist (…) entschädigungslos zurückzugeben.“ Selbst Wertverbesserungen seit der Übernahme waren nur sehr bedingt durch den Staat entschädigungspflichtig. So ging auch Vieh von verlassenen Neubauerstellen, darunter auch das von Republikflüchtlingen oder abgegebener Bauernstellen an die LPG Althof. Das Vieh übergaben die Alteigentümern zunächst oft an „produktionsschwache werktätige Bauern“, so der Wortlaut des Landkreises. Gemeint war offenbar die Übergabe des Viehs von nicht einer LPG beigetretene Bauern an ebensolche, die ihre Betriebe nicht aufgeben wollten. Auch dieses Vieh war fortan an die LPG‘n zu übergeben. Am 20. Dezember 1955 erfolgte die gebrauchsfertige Abnahme der nördlich Richtung Doberaner Landweg neuerrichteten Schweinemastanlage für 144 Schweine mit dänischer Aufstallung. Sauenställe richtete man in einem der alten Gutsstallgebäude ein. Auch die Technisierung der Landwirtschaft schritt fort. Im Maschinenschuppen waren drei Traktoren der MTS (Maschinen-Traktoren-Station) Jennewitz stationiert. Hatten die 25 Einzelbauern 1952 zusammen noch 29 Pferde, gab es 1959 in Althof noch neun. (Quelle: Heider 2021 nach Akte LHAS 6.12-1/13 (Kreistag und Rat des Kreises Rostock) Nr. 865 / Heider 2021 nach Akte Kreisarchiv Rostock, 1.BA: 293.MEYER-SCHARFFENBERG 1959, S. 98-99.<br />
* Folgende Übersichten aus dem Archiv des Landkreises Rostock dokumentieren die Entwicklung der LPG "Einigkeit" Althof von der Gründung 1952 bis zum Anschluss an die '''LPG "Philipp Müller" Parkentin 1960''':<br />
[[Datei:AL10.PNG|zentriert|]]<br />
[[Datei:AL11.PNG|zentriert|]]<br />
[[Datei:AL12.PNG|zentriert|]]<br />
[[Datei:AL14.PNG|zentriert|Gründungsprotokoll]]<br />
[[Datei:AL15.PNG|zentriert|Gründungsprotokoll]]<br />
[[Datei:AL16.PNG|zentriert|Gründungsprotokoll]]<br />
[[Datei:AL13.PNG|zentriert|Gründungsprotokoll]]<br />
[[Datei:AL17.PNG|zentriert|]]<br />
[[Datei:LPG Althof 1956.jpg|600px|zentriert]]<br />
<br />
[[Kategorie: Landwirtschaft]]</div>PeterBeckerhttps://www.ortschroniken-mv.de/index.php?title=Datei:LPG_Althof_1956.jpg&diff=108619Datei:LPG Althof 1956.jpg2024-03-18T17:01:14Z<p>PeterBecker: Quelle: Fotosammlung Tom Lukas</p>
<hr />
<div>== Beschreibung ==<br />
Quelle: Fotosammlung Tom Lukas</div>PeterBeckerhttps://www.ortschroniken-mv.de/index.php?title=Die_Geschichte_von_Doberan_als_Chronologie&diff=108618Die Geschichte von Doberan als Chronologie2024-03-18T16:49:04Z<p>PeterBecker: /* Weimarer Republik (1918-1933) */</p>
<hr />
<div><br />
<br />
Um die Chronik übersichtlicher zu gliedern, existiert für jede Epoche ein eigener Artikel.<br />
<br />
==Ur- und Frühgeschichte in der Region Doberan==<br />
Zeittafel zur Geschichte von Doberan im Kontext zur Mecklenburger Historie: (zusammengestellt von Peter Becker)<br />
<br />
;995 <br />
:Ersterwähnung Mecklenburg(Michelenburg)<br />
<br />
;1160 <br />
:Heinrich der Löwe besiegt Niclot<br />
<br />
;1167 <br />
:Pribislaw wird nach Taufe belehnt mit Obotritenr.<br />
<br />
;1171 <br />
:Klostergründung der Zisterzienser in Althof<br />
<br />
;1177 <br />
:Doberan als „villa slavica“ erwähnt<br />
<br />
;1178 <br />
:Pribislaw stirbt bei einem Turnier in Lüneburg<br />
<br />
;1179 <br />
:Kloster zerstört und Mönche getötet<br />
<br />
;1186 <br />
:Neugründung Kloster in Doberan<br />
<br />
;1201 <br />
:Heiligblutreliquie zieht Pilgerscharen an<br />
<br />
;1219 <br />
:Gebeine Pribislaws werden nach Doberan überführt<br />
<br />
;1232 <br />
:Weihe der rom. Kirche durch Bischof Brunward<br />
<br />
;1285 <br />
:verm. mit Umbau zur got. Kirche begonnen<br />
<br />
;1280 ab <br />
:Bau weiterer Wirtschaftsgebäude<br />
<br />
;1291 <br />
:Blitzschlag(keine Schäden an Kirche nachweisbar)<br />
<br />
;1300 <br />
:got. Kirche zumind. rohbaufertig<br />
<br />
;1301 <br />
:Glockenguß unter Abt Johann von Elbing<br />
<br />
;1302 <br />
:Flut vom… ev. verantw. für Legende vom Heilig. D.<br />
<br />
;1310 um… <br />
:lithurg. Funktionsfähigkeit der Kirche gegeben<br />
<br />
;1337 <br />
:Mönchskrieg offiziell beendet<br />
<br />
;1348 <br />
:Albrecht II. und Bruder Johann werden Herzöge<br />
<br />
;1368 <br />
:Bischof von Bülow weiht die got. Kirche<br />
<br />
;1402 <br />
:Abt Joh. Plate erhält vom Papst die Bischofswürde<br />
<br />
;1478 <br />
:Provinzialkapitel für Klöster nach Dob. einberufen<br />
<br />
;1530 <br />
:Kaiser Karl V. nimmt Kloster unter seinen Schutz<br />
<br />
;1552 <br />
:Auflösung(Säkularisierung) des Klosters<br />
<br />
;1586 <br />
:Generalrestaurierung Kirche durch Elisabeth<br />
<br />
;1610 <br />
:Kapelle Althof als Backhaus genutzt<br />
<br />
;1623 <br />
:In der „Vorstadt“ wohnen etwa 120 Menschen<br />
<br />
;1636 <br />
:Holzlieferungen für Schwedenschanze Warnemünde<br />
<br />
;1637 bis 1638 <br />
:Schäden durch 30-jährigen Krieg<br />
<br />
==bis zur napoleonischen Zeit (bis 1813)==<br />
<br />
;1650 <br />
:Generalrep. Münster; Dob. hat 100 EW<br />
<br />
;1675 <br />
:Friedensverhandl. zw. Schweden und Brandenb.<br />
<br />
;1681 <br />
:Gründung einer Brandgilde in Doberan<br />
<br />
;1707 - 1713 <br />
:Prinz(seit 1713 Herz.) Karl Leop. res. in Dob.<br />
<br />
;1716 <br />
:Lindenh. erhält Schankrecht u. wird Krug u. Postst.<br />
<br />
;1717 <br />
:In der „Vorstadt“ werden 19 Häuser registriert<br />
<br />
;1730 <br />
:250 EW in Doberan<br />
<br />
;1750 <br />
:500 EW in Doberan<br />
<br />
;1762 <br />
:Wollmanufaktur im alten Schloss und Wollscheune<br />
<br />
;1763 <br />
:Torhaus, verm. ältest. Gebäude nach der Säkolaris.<br />
<br />
;1767 <br />
:38 Häuser, 20 halbe Häuser und 3 Buden registriert<br />
<br />
;1770 <br />
:Gaststätte "Zum Ochsen" mit Ausspanne<br />
<br />
;1782 <br />
:zweite Schulst., bis zu 150 Schüler pro Klasse(wo?)<br />
<br />
;1783 <br />
:Wohnhaus Kammerhof durch Seydewitz gebaut<br />
[[Datei:Becker Lichtenberg 25 Mai 1788.jpg|thumb|300px|zentriert|Auszug aus dem Tagebuch von Hermann Friedrich Becker über seine erste Begegnung mit Georg Christoph Lichtenberg am 25.Mai 1788 in Göttingen)]]<br />
<br />
;1793 <br />
:Gründung des 1. Dt. Seebades Heiligendamm<br />
<br />
;1793 -1801 <br />
:Bauten von Seydewitz(Logier-, Amts-,Badeh.)<br />
<br />
;1795 <br />
:Flecken Doberan hat etwa 900 Einwohner<br />
<br />
;1795 <br />
:Anlage des Englischen Gartens und des Kamps<br />
<br />
;1795 <br />
:erster Brückensteg in Heiligendamm<br />
<br />
;1798 <br />
:540 Gäste, dar. Hufeland und Thaer<br />
<br />
;1801 <br />
:Errichtung eines Damenbades in Heiligendamm<br />
<br />
;1801 – 1836<br />
:Schaffung der Bauten Severins<br />
<br />
;1802 <br />
:Eröffnung der Goldbank im Logierhaus<br />
<br />
;1802 <br />
:Verbot von Strohdächern<br />
<br />
;1804 <br />
:erste Pferderennen auf freiem Felde<br />
<br />
;1806 <br />
:erste Vorstellung im Schauspielhaus(Graf Hahn)<br />
<br />
;1807 <br />
:Fr. Fr. I. kehrt aus 1-jähr. Exil zurück u. wird gefeiert<br />
<br />
;1807 <br />
:127 Häuser und 1.349 EW<br />
<br />
==bis zur Reichseinigung (bis 1871)==<br />
<br />
;1816 <br />
:Blücher erholt sich in Doberan. Er soll bei der Gelegenheit im Casino die Bank gesprengt haben.<br />
<br />
;1817 <br />
:165 Häuser und 1777 EW<br />
<br />
;1819 <br />
:Madame Reichard mit Heißluftballon<br />
<br />
;1821 <br />
:Erbohrung einer Eisenquelle<br />
<br />
;1822 <br />
:erstes Galopprennen mit Vollblutpferden und Gründung des „Doberaner Rennvereins“<br />
<br />
;1824 <br />
:Dampfschifffahrt Travemünde-Heil.d.-Kopenhagen<br />
<br />
;1824 <br />
:Mendelssohn Bartholdy weilt in Doberan<br />
:[[Datei:Doberan J Chronologie1824.PNG|gerahmt|zentriert|…]]<br />
;1825 <br />
:Silberbank eröffnet im Lindenhof<br />
:<br />
;1826 <br />
:Fr. Fr. I. stiftet Wanderpokal „Goldene Peitsche“<br />
<br />
;1830 <br />
:Neuer Friedhof und Altstadt entstehen; 2.210 EW<br />
<br />
;1836 <br />
:Severin stirbt in seinem Haus in Doberan(Grabst. ?)<br />
<br />
;1837 <br />
:Fr. Fr. I., Leop. von Plessen und S. v. Vogel sterben<br />
<br />
;1838 <br />
:Demmler beginnt Bautätigkeit in Heiligendamm<br />
<br />
;1839 <br />
:Masch.fabr. u. Eisengieß. Kähler prod. Landmasch.<br />
<br />
;1841 <br />
:Versamml. dt. Land- u. Forstw. in Dob.(900 Gäste)<br />
:[[Datei:Doberan Tagung Landwirte1.PNG|700px|gerahmt|zentriert|…]]<br />
:[[Datei:Doberan Tagung Landwirte2.PNG|700px|gerahmt|zentriert|…]]<br />
;1841/42 <br />
:Überbauung Bäche Alexandrinenplatz und Markt<br />
<br />
;1842 <br />
:Gh. Paul Fr. stirbt am 07.03.1842 im Alter von nur 42 J.<br />
<br />
;1843 <br />
:Findling von ca. 100 t von Elmenh. nach Hd. in 100 Tg.<br />
<br />
;1846 <br />
:Bürgerschule im Kornhaus<br />
<br />
;1846 <br />
:Kaltwasseranstalt in der Neuen Reihe<br />
<br />
;1848<br />
[[Datei:Doberan Z24.PNG|thumb|700px|zentriert|revolutionäre Ereignisse von 1848 in Doberan)]]<br />
<br />
<br />
;1850 <br />
:Allee nach Hd. wird mit holl. Linden angelegt<br />
<br />
;1850 <br />
:3531 EW<br />
<br />
;1850 um <br />
:Frh. von Drais fährt mit Laufrad auf dem Kamp<br />
<br />
;1863 <br />
:Gründung des Doberaner Sportvereins<br />
<br />
;1868 <br />
:Verbot des Betr. von Spielbanken durch norddt. Bund<br />
;1870<br />
:[[Datei:Doberan R Chron1870.PNG|700px|gerahmt|zentriert|…]]<br />
<br />
;1871 <br />
:Gärtnerhaus im Palaisgarten entsteht<br />
<br />
==Kaiserreich (1871-1918)==<br />
<br />
;1871 <br />
:Gärtnerhaus im Palaisgarten entsteht<br />
<br />
;1872 <br />
:Jahrhundertflut mit schweren Schäden<br />
<br />
;1873 <br />
:Seebad wird wegen finanz. Probl. an AG verkauft<br />
<br />
;1877 <br />
:Wirken Möckels beginnt<br />
<br />
;1879 <br />
:Doberan erhält Stadtrecht<br />
[[Datei:Dob800.PNG|400px|zentriert]]<br />
<br />
;1879 <br />
:Progymnasium eingew.(Puppenh. Beethovenstr.)<br />
<br />
;1879 <br />
:Salongeb. wird Rathaus und Amtsger. – 4500 EW-<br />
[[Datei:Doberan Z58.PNG|400px|zentriert]]<br />
<br />
<br />
;1880 <br />
:Park. Weg, G.-str., Dammch., N. Reihe, Sever.str.<br />
<br />
;1883 <br />
:Gh. Fr. Fr. II. verstirbt am 15. April kurz nach seinem 60.<br />
<br />
;1883 <br />
:Eisenbahnstrecke Rostock-Doberan<br />
<br />
;1884 <br />
:Eisenbahnstrecke Wismar-Rostock<br />
[[Datei:Doberan R Chron1884.PNG|400px|zentriert]]<br />
<br />
<br />
;1885 <br />
:Baron von Kahlden wird der all. Besitzer v. Hd.<br />
<br />
;1886 <br />
:Molli nimmt Betr. auf, 1910 bis Brunshaupten<br />
<br />
;1887 <br />
:Postbaurat Perdisch aus SN err. das Postgebäude<br />
<br />
;1888 <br />
:Aufstockung des Stahlbades mit dem Festsaal<br />
<br />
;1889 <br />
:Gymnasium nimmt Betrieb auf<br />
<br />
;1894 <br />
:Lindenhof wird vergrößert(Hotel)<br />
<br />
;1902 <br />
:Bau der Turnhalle am Gymnasium<br />
<br />
;1903 <br />
:Gaswerk am Bahnhof<br />
;1904<br />
[[Datei:Doberan R Chron1904 1.PNG|400px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan R Chron1904.PNG|400px|zentriert]]<br />
<br />
<br />
<br />
[[Datei:Doberan Z18.PNG|700px|zentriert]]<br />
<br />
;1908 <br />
:Glashäger Mineralquelle<br />
[[Datei:Doberan R Chron1908.PNG|700px|zentriert]]<br />
<br />
<br />
;1909<br />
[[Datei:Dob115.jpg|600px|zentriert]]<br />
<br />
;1910 <br />
:Verk. von Hd. an den Schriftst. Walter John-Marlitt<br />
<br />
;1911 <br />
:Konkurs, Bildung der Ostseebad Heiligend. GmbH<br />
<br />
;1912 <br />
:Villa Feodora entsteht<br />
<br />
;1912 <br />
:Stromversorgung<br />
<br />
;1913 <br />
:Gründung Heimatmuseum von Doberan<br />
;1913<br />
[[Datei:Doberan Z20.PNG|700px|zentriert]]<br />
<br />
;1913 <br />
:Sturmflut in Silvesternacht<br />
;1914<br />
[[Datei:Dob805.PNG|400px|zentriert]]<br />
<br />
<br />
;1914 -18 <br />
:Kartoffelanbau in Notzeiten auf dem Kamp<br />
;1916<br />
[[Datei:Dob779.PNG|400px|zentriert]]<br />
<br />
==Weimarer Republik (1918-1933)==<br />
;1918<br />
[[Datei:Doberan R Chron1918.PNG|700px|zentriert]]<br />
<br />
[[Datei:Doberan Z57.PNG|400px|zentriert]]<br />
<br />
;1919 <br />
:das erste Kino wird eröffnet(Mollistraße)<br />
<br />
;1920<br />
<br />
[[Datei:Fahnenweihe1920 Neue Reihe.jpg|600px|zentriert]]<br />
;1921 <br />
:Doberan wird Bad<br />
<br />
;1921 <br />
:Die Sparkasse wird eröffnet(Sitz im Ratshaus)<br />
<br />
;1922 <br />
:chem. Fabr. Walkenhg.(Pr. v. Nikot. u.Tabakextr.)<br />
<br />
;1924 <br />
:Baron Oskar von Rosenberg aus Zürich rettet Hd.<br />
<br />
;1924<br />
:Fahnenweihe in Bad Doberan<br />
<br />
[[Datei:Dob754.PNG|400px|zentriert]]<br />
;1920-er<br />
[[Datei:Doberan J E. Westendorff1.PNG|500px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan J E. Westendorff2.PNG|500px|zentriert]]<br />
<br clear="all"/><br />
* Hindenburg in Doberan<br />
[[Datei:T2.jpg|500px|zentriert]]<br />
<br />
<br />
;1925<br />
<br />
'''Werbung am Gymnasium für die rechtsorientierte Schill-Jugend'''<br />
* (von Hermann Langer - Ostsee-Zeitung, September 1995 - Zeitungsregestensammlung Carl Christian Schmidt/Archiv Münsterverwaltung Bad Doberan)<br />
* Die grundlegenden Veränderungen in der Arbeitswelt, Kultur und im Regierungssystem erforderten, daß traditionelle Denk- und Verhaltensweisen mit den neuen Herausforderungen in Einklang gebracht werden mußten. Doch dieser Prozeß ging, wie wir bereits an Beispielen zeigten, auch in der Heimatregion nicht ohne Konflikte und Gegenbewegungen ab. <br />
* In Mecklenburg-Schwerin regierte seit 1924 eine von der Deutschnationalen Volkspartei (DNVP) geführte Rechtsregierung unter Jochen Freiherr v. Brandenstein, an der die Deutsche Volkspartei (DVP) beteiligt war.<br />
* Die Deutschnationalen bestimmten in Bad Doberan gleichfalls das politische Klima maßgeblich mit. Ihre Programmatik, auf die Interessen von Großgrundbesitz und Schwerindustrie ausgerichtet, war autoritär-monarchistisch und christlich-national. Sie führten häufig propagandistische Veranstaltungen durch, so am 25. März 1925 einen „Deutschen Abend" im „Lindenhof". Hier heizte ein Lichtbildervortrag den Nationalismus zu Themen an, wie „1813" („Aus der Zeit der Not", „Die Erhebung der Völker") und „An Rhein und Ruhr um deutsches Sein" (40 Bilder aus dem besetzten Gebiet). <br />
* Als ein Rückschlag für die Republik erwies sich der Tod des ersten Reichspräsidenten Friedrich Ebert (SPD), obwohl seine Politik umstritten war. Jetzt mußte ein neuer Reichspräsident gewählt werden.<br />
* Die DNVP, DVP und die rechtsextreme Deutschvölkerische Freiheitspartei schlossen sich in einem „Reichsblock für Stadt und Land Doberan" zusammen und riefen dazu auf, den früheren Reichsminister Karl Jarres (DVP) zu wählen. Der Wahlgang vom 29. März brachte zwar in Bad Doberan für Jarres 2014 von 2981 Stimmen, doch erhielt dieser bei sechs Gegenkandidaten insgesamt nicht die erforderliche absolute Mehrheit. Ein zweiter Wahlgang war am 26. April fällig. Diesmal wollte der „Reichsblock" für Bad Doberan und Umgebung Generalfeldmarschall Paul v. Hindenburg gleichsam als Ersatzkaiser an der Spitze sehen. „Nur ein Sieg Hindenburgs kann uns retten", stand in einem Aufruf. Und in dem Gedicht „Der Retter" hieß es in holprigen Reimen: „Du reichst die Hand uns fest und schlicht,/willst Führer und Bruder uns wieder sein.-/Führ' uns! Wir folgen durch Nacht und Licht/Hindenburg, dir allein!" <br />
* Als Gegenkandidaten waren der Zentrumspolitiker Wilhelm Marx und der KPD-Führer Ernst Thälmann aufgestellt worden. Nach dem Wahlsieg stellte sich heraus, daß in Bad Doberan Hindenburg unter allen Städten des Landes die meisten Stimmen aufzuweisen hatte. In den Straßen wurden wieder die alten Fahnen in den schwarz-weiß-roten Farben gehißt. Auch in der Umgebung hatten viele für Hindenburg gestimmt, z. B. in Heiligendamm 77 (22 für Marx), in Brunshaupten 880 (302 für Marx und 10 für Thälmann), in Alt Gaarz 120 (59 für Marx und einer für Thälmann). <br />
* Der 78jährige Hindenburg, der nach dem Krieg in seiner Villa in Hannover wie Barbarossa im Kyffhäuserberg zurückgezogen gelebt hatte, zog wieder in die Politik ein. Er schwor auf eine Verfassung, deren Träger er zwar verabscheute, die er dann aber hochhielt wie eine preußische Felddienstordnung.<br />
* 1927 sollte er als Ehrengast am Doberaner Rennen teilnehmen. In diesem Klima konnten die Rechtsextremisten an Boden gewinnen. Hindenburg dankte persönlich der Deutschvölkischen Freiheitsbewegung für die Unterstützung im Wahlkampf. Diese trat in Bad Doberan wiederholt unter dem Zeichen des Hakenkreuzes an. Ihre Führerschaft organisierte Vorträge zu wirtschaftspolitischen Themen und attackierte die Weimarer Demokratie.<br />
* Zur Rechtsszene gehörte der Frontbann, der von dem ehemaligen Freikorpsoffizier und zeitweiligen Hitleranhänger Gerhard Roßbach gegründet worden war. Sein 1922 in Neubukow gebildetes Hauptquartier strebte an, „von hier aus die Wasserkante im Sinne der nationalen Befreiung zu beherrschen".<br />
[[Datei:Dob672.PNG|200px|zentriert]]<br />
* Diese Organisation verfügte 1925 noch, über aktive Stützpunkte in Bad Doberan, Kröpelin und Reddelich. Darüber hinaus warb Roßbach am Doberaner Gymnasium für die rechtsorientierte Schill-Jugend.<br />
* Ende Juli fand in Bad Doberan auch der Bundestag der „Adler und Falken" statt. Die nach außen hin sich unpolitisch gebende Jugendorganisation veranstaltete u. a. ein Geländespiel und eine „Ostland-Ausstellung", Beratungen des Amtes für Rassenkunde und Familienforschung" und Vorträge über „arische Festbräuche und ihre Beziehungen zum Mythos".<br />
* Noch gefährlicher aber war, daß nach der Neugründung der NSDAP der von Hitler am 6. April ernannte Gauleiter Friedrich Hildebrandt die ersten Gefolgsleute warb und im folgenden Jahr in Ortsgruppen, wie Roggow und Satow, zusammenschloß. Bald sollte diese Partei, die die rivalisierenden Deutschvölkischen ausschaltete, zur führenden Kraft in der Rechtsszene werden.<br />
'''Der Rohrstock durfte wieder in Aktion treten''' <br />
* (von Hermann Langer - Ostsee-Zeitung, September 1995 - Zeitungsregestensammlung Carl Christian Schmidt/Archiv Münsterverwaltung Bad Doberan)<br />
* Seit dem 1. April 1924 leitete Studiendirektor Carl Reuter in Bad Doberan das Gymnasium FridericoFrancisceum. Er wurde am 7. November 1885 in Wichmannsdorf geboren, besuchte das Gymnasium in Schwerin, studierte danach in Berlin und Göttingen klassische Philologie und Geschichte und war zunächst am Schweriner Gymnasium tätig. <br />
* Zu seinem Kollegium zählten fachlich versierte Lehrkräfte, so z. B. Heinrich Wischmann (Mathematik/Naturwissenschaften) , der noch lange nach 1945 mit über 70 Jahren hier unterrichten sollte, Walter Heinrichs (klassische Philologie/ Deutsch), Paul Schlünz (neuere Sprachen/Geschichte), Dr. Gerhard Ringeling (Geschichte/Englisch/ Deutsch), Walter Voigt (klassische Philologie/Theologie), Friedrich Voss (Mathematik/Naturwissenschaften). <br />
* Dazu gehörte auch der ehrgeizige Theologe und Philologe Theodor Klaehn, der im Herbst 1932 als NSDAP-Funktionär mit massiver Unterstützung des Gauleiters Friedrich Hildebrandt Carl Reuters Strafversetzung nach Güstrow einfädeln sollte. <br />
* Ostern 1925 wurde nach preußischem Muster eine neue Stundentafel eingeführt. So stieg z. B. die Stundenzahl für Geschichte, neu ergänzt durch Staatsbürgerkunde, in den Klassen Sexta bis Oberprima (heute Klasse 5 bis 13) insgesamt von 19 auf 22 Stunden wöchentlich an. Auch die Mathematik und Naturwissenschaften legten mit acht Wochenstunden zu. <br />
* Das Fach Englisch, zuvor wahlfrei, wurde von der Quarta (heute Klasse 7) ab obligatorisch, während das zuvor wahlfrei erteilte Fach Hebräisch vom Stundenplan verschwand. Konservativ gehalten waren die Aufsatzthemen im Fach Deutsch. Die lauteten in der Oberprima z. B.: „Der 'gotische Raum', seine Entwicklung und sein Verfall", „Die deutsche Verfassungsfrage und ihre Lösung durch Bismarck", „Die Darstellung von Volk und Staat in Schillers Tell". Das nationale Trauma vom verlorenen Krieg hatte sich auch an dieser Schule verfestigt. <br />
* Laut Ministerialerlaß vom 31. Oktober 1921 war der Gedanke an die „vorläufig" verlorenen Kolonien wachzuhalten. Zu pflegen war auch im Unterricht die Kenntnis vom Ausland- und Grenzlanddeutschtum. In diesem Sinne arbeitete die am 24. April 1925 gegründete Schulgruppe des Vereins für das Deutschtum im Ausland (VDA). Am 1. Dezember führte sie im „Lindenhof" ein Stück auf, das laut Schulchronik „die Kämpfe und Nöte des Deutschtums in Oberschlesien lebendig werden ließ".<br />
* Am 12. September fanden im Prinzengarten in Schwerin die ersten Reichsjugendwettkämpfe statt, bei denen 18 Teilnehmer mit der Urkunde des Reichspräsidenten Paul von Hindenburg ausgezeichnet wurden. Direktor Carl Reuter durfte einen Tag später in Schwerin dem dort gerade weilenden Hindenburg über die Ergebnisse berichten, was diesem die Anerkennung entlockte: „Donnerwetter, das ist ja kolossal!"<br />
* Neben dem Gymnasium gab es noch private höhere Schulen, wie die Mädchenschulen in Bad Doberan und Kröpelin, die Knaben- und Mädchenschule für die Ostseebäder Brunshaupten und Arendsee sowie eine weitere in der Stadt Neubukow.<br />
* Kinder der unteren Schichten mußten sich mit der „Pantinenschaul", wie die Volksschule im Volksmund genannt wurde, begnügen. Eine achtklassige Volksschule bestand in Bad Doberan unter der Leitung von Rektor Heinrich Hesse. Dann folgten siebenklassige Volksschulen in Brunshaupten (Leitung: Rektor Wilhelm Engel), Kröpelin (Rektor Fritz Werges) und Neubukow (Rektor Karl Ulrich). In Satow befand sich eine vierklassige, in Arendsee eine dreiklassige Einrichtung. <br />
* Auf dem Lande existierten einige zweiklassige Dorfschulen, z. B. in Retschow, das in diesem Jahr ein eindrucksvolles hundertjähriges Schuljubiläum beging, und in Passee. Ansonsten überwogen die einklassigen Dorfschulen, so z. B. in Admannshagen, Biendorf, Alt Gaarz, Heiligenhagen, Jörnstorf, Alt-Karin, Lambrechtshagen, Moitin, Nienhagen, Parkentin, Rederank, Steinhagen und Westenbrügge. <br />
* Oft mußten hier die Lehrer die „niederen Küsterdienste" zusätzlich verrichten. Den Schulabgängern war die Möglichkeit gegeben, weiterhin Gewerbe- und Kaufmannsschulen in den Städten zu besuchen.<br />
* Bezeichnend für den Zeitgeist war, daß ein Gesetz vom 4. Januar 1926 das nach der Novemberrevolution erlassene Verbot der Prügelstrafe wieder aufhob. Jetzt trat der Rohrstock erneut in Aktion und zwar laut Gesetz „bei schweren sittlichen Mängeln", wie andauernder Lügenhaftigkeit, Trotz, Roheitsvergehen, Unsittlichkeit, andauernder Trägheit und dergl." Die Prügelstrafe durfte allerdings die „Grenzen väterlicher Züchtigung nicht überschreiten". Doch wo lagen die? Und waren damit Probleme, wie „andauernde Trägheit", zu meistern?<br />
<br />
<br />
'''Als die Kühe noch durch die Straßen von Bad Doberan liefen''' <br />
* (von Hermann Langer - Ostsee-Zeitung, September 1995 - Zeitungsregestensammlung Carl Christian Schmidt/Archiv Münsterverwaltung Bad Doberan)<br />
* Nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 gab es in Bad Doberan 5392 ortsanwesende Personen, von denen 2974 weiblich waren. Registriert wurden 1665 Haushaltungen, 942 land- und forstwirtschaftliche Betriebe, 363 Gewerbebetriebe und 658 bewohnte Grundstücke.<br />
* Bei der Stadtverordnetenwahl am 9. November 1924 hatten die bürgerliche Einheitsliste elf, die SPD drei Mandate und die KPD ein Mandat errungen. Erst am 5. Januar 1925 traten die gewählten Vertreter unter der Leitung des Bürgermeisters Wilhelm Stüdemann, der seit 1919 im Amt war, zur ersten öffentlichen Sitzung im Amt bestätigt.<br />
* Die Mehrheit wählte Stadtrat Dr. Thielke zum stellvertretenden Bürgermeister und den Maschinenfabrikanten Robert Fischer zum Stadtverordnetenvorsteher. Dann folgten die Kommissionswahlen. Gewählt wurden Vertreter für die Schulvorstände der Bürger-, Gewerbe- und Kaufmannsschule sowie eine Kommission für die höhere Töchterschule, desgleichen die Vertreter für ein Dutzend weiterer Kommissionen, z. B.: Armenkollegium, Bauamt, Feld- und Weideamt, Forstamt und öffentliche Anlage, Löschamt, Verwaltungsausschuß für Gas- und Elektrizitätswerk, Volksbibliothek. <br />
* Die Gegenstände der Beratungen waren mannigfaltig. Die Kommunalpolitiker berieten im Verlaufe des Jahres z. B. über den Verkauf von Bauplätzen, die Verpachtung des Stadtgutes Kammerhof, die „Ausrodung" des Mühlenbaches, das Anlegen von Schrebergärten, die „Nachbewilligungen" für das Spritzenhaus, das eine neue Motorspritze erhielt, die Neufestsetzung von Mieten, die Straßeninstandhaltung, den Benutzungsplan der Jugendherberge, die Anstellung eines „Nachtschutzmannes" usw.<br />
* Auch der Plan für ein Kriegerdenkmal, der „Backenzahn" auf dem Buchenberg, nahm erste Gestalt an.<br />
* Die Polizeiverwaltung hatte gleichfalls viel zu tun. Sie ermittelte nicht nur gegen kleine Diebe, Strolche und erste Verkehrssünder, sondern regelte auch die Scherbenabfuhr und mahnte wiederholt die Kuhhalter, ihre Kühe morgens beim Austrieb und abends beim Hineintreiben nicht in den Straßen frei herumlaufen zu lassen. „Hierbei", so hieß es in den Anzeigen, „begeben sich die Kühe auf fremdes Gebiet (Stahlbadwiesen) und in die öffentlichen Anlagen und beschädigen dort durch Abfressen die Anpflanzungen". Die Polizei drohte mit Geldstrafen und Pfändung der „ohne Aufsicht aufhältlichen Kühe". <br />
* Das Stadtregiment in Kröpelin führte Bürgermeister Dr. Friedrich Pfenningsdorf, der am 1. Oktober sein 25. Dienstjubiläum feierte, in Neubukow Bürgermeister Stockmann. Die Stadtverordneten beschäftigten sich hier mit ähnlichen Problemen. 300 Mark erhielt die Volksbücherei.<br />
* Die Kröpeliner stimmten Anfang des Jahres sogar der Einrichtung eines Kinderhortes zu und bewilligten der Volksbücherei weitere 300 Mark. <br />
* An die schwere Geburt des heutigen Landkreises Bad Doberan erinnert ein Ereignis, das ab März alle Gemüter in Erregung versetzte. Das Gerücht verdichtete sich, daß der damalige Amtsbezirk Bad Doberan aufgelöst und unter den Ämtern Rostock und Wismar aufgeteilt werden sollte. Der Hauptgrund für das Zusammenstreichen von 17 auf zehn Ämtern in Mecklenburg-Schwerin bestand auch damals darin, Verwaltungskosten einzusparen. Der kleine Amtsbezirk „rechnete sich nicht mehr". Viele Bürger wiesen besorgt auf die höheren Reisekosten hin, die künftig die längeren Fahrten nach Rostock bzw. Wismar mit sich bringen würden. Politische Parteien, wirtschaftliche Verbände und Landgemeinden liefen dagegen Sturm. Doch die Proteste waren umsonst. Am 31. Januar 1926 fanden die Amtsvertreterwahlen statt.<br />
*''Doberan verlor seinen Sitz als Amtsbezirk''<br />
* Das öffentliche Interesse war daran natürlich gering und somit auch die Wahlbeteiligung. 26599 Personen gaben für die Vertreter des Amtsbezirkes Rostock ihre Stimme ab. Die Einheitsliste der Berufsstände erhielt 15309 Stimmen (15 Mandate), die SPD 10150 (neun Mandate) und die KPD 1140 (ein Mandat). Auch im Amt Wismar siegte die bürgerliche Einheitsliste. <br />
* Bad Doberan hatte somit seinen Status als Sitz eines eigenen Amtsbezirkes verloren. Es gehörte jetzt zum Amt Rostock mit fünf weiteren Städten, 231 Landgemeinden und insgesamt 52383 Einwohnern. Zum Amt Wismar zählten vier Städte (darunter Neubukow), 213 Landgemeinden und 47487 Einwohner. Die Bevölkerung ging am Ausgang der „goldenen zwanziger Jahre", die sich als doch nicht so golden erwiesen hatten, neuen, schweren Zeiten entgegen.<br />
<br />
<br />
'''Charlie, Bismarck und Nibelungen Kino vor 70 Jahren in Bad Doberan'''<br />
''Aus der Heimatgeschichte''<br />
* (von Hermann Langer - Ostsee-Zeitung, August 1995 - Zeitungsregestensammlung Carl Christian Schmidt/Archiv Münsterverwaltung Bad Doberan) <br />
<br />
* Die Doberaner suchten in einer Zeit, in der es kein Fernsehen gab, nach anderen Zerstreuungen. Sie nahmen an Volksfesten und Jahrmärkten teil und juchsten auf dem“Riesen-Schwanen-Flieger-Karussell“. Sie besuchten im August 1925 den Zirkus Leisek, der seine Zelte auf dem Schützenplatz aufgeschlagen hatte und mit einem „Riesenspielplan“ warb. Dazu gehörten z. B. „eine original Hundemeute“, die „neue Kraftsensation: der Eisenkönig, das Wunder der menschlichen Schönheit“ und die „Weltsensation, das Rechenpferd mit den menschlichen Gedanken“.<br />
* Besonders beliebt aber war das neue Medium Film. Stummfilme wurden sogar in zwei Lichtspieltheatern aufgeführt, im Erbgroßherzog“ und „Schützenhof“.Was wurde zur Zeit der Großeltern geboten? Damals behauptete sich noch gegenüber Hollywood der deutsche Film. Da die Filme nicht die heute gewohnten Längen hatten, flimmerten oft zwei bis drei hintereinander über die Leinwand, von Klaviermusik oder einer Kino-Orgel stimmungsvoll begleitet. Die seichten Streifen überwogen. Am Neujahrstage waren z. B. im „Erbgroßherzog“ die Filme „Der Klabautermann“ und „Wer wirft den ersten Stein“ zu sehen. Kröpelins Lichtspiele „Zur Sonne“ boten im Januar „Blut und Sand“ über einen Stierkämpfer. Sie alle gerieten schnell in Vergessenheit.<br />
* Gute Filme kamen mit ein- bis dreijähriger Verspätung in die Kinos. Manche ältere Bürger erinnern sich eventuell an den Film „Das Haus am Meer“ mit Asta Nielsen. In Erinnerung geblieben ist vielleicht auch Fritz Langs „Dr. Mabuse , der Spieler“, der im September in Neubukow anlief. „Es gibt keine Liebe-es gibt nur Begehren. Es gibt kein Glück –es gibt nur Willen zur Macht“, so lautete das Credo des Superverbrechers und Spielers mit Menschen und Seelenleben. Viele Zuschauer genossen diesen Vorläufer des „Thrillers“, der über bloße Spannung hinweg auch Zeiterscheinungen mit einbezog.<br />
* Zeitgeist und Zeitgefühl spiegelten sich im neuen „nationalen Film“ besonders wider. Die Lichtspiele im „Erbgroßherzog“ empfahlen im Zeitgeist und Zeitgefühl im Film<br />
* März und April den Besuch der Fridericus-Rex-Filme, Teil III(„Sanssouci“) und („Schiksalswende. Die Schlacht bei Leuthen“). Otto Gebühr prägte sich in der Rolle des“Alten Fritz“ ein. Die 1922723 gedrehte Serie gab kein realistisches Bild der Zustände in Preußen, hielt sich aber weitgehend an die tatsächliche Biographie.<br />
* Die Konkurrenz im „Schützenhof“ bot Anfang Oktober den „großen patriotischen Film“ über Bismarck auf. Die monarchistisch Gesinnten konnten sich an Filmsequenzen wie „Des Reiches Schmied“ und „Der Große Krieg 1870/71“ erbauen, desgleichen an dem darauffolgenden Streifen „Leidendes Land“, der wegen seiner nationalistischen Tendenz von der Reichszensur siebenmal verboten worden war. Monarchisten wie Republikaner amüsierten sich dann gemeinsam über die „besondere Zugabe“, die die Slapstickkomödie „Charlie Chaplin hat Sehnsucht“ bot. Das Kino brachte für jeden etwas.<br />
* Der kleine Mann mit dem Schnurrbart, dem Stöckchen und der Melone eroberte sich im Nu die Herzen der Zuschauer. Daneben waren es die dänischen Komiker Pat und Patachon , die mit dem Film „Im siebenten Himmel“ seit April die Leinwand belebten.<br />
* „Friderico Rex“ und „Bismarck“ gaben der Sehnsucht nach einer starken politischen Führung Ausdruck. Besonderen Gesprächsstoff aber bot der von Fritz Lang 1924 mit hohem Aufwand gedrehte Film „Die Nibelungen“, der im September und November im „Schützenhof „ in zwei Teilen („Siegfried“ und „Kriemhilds Rache“) aufgeführt wurde. „Deutschlands größter und schönster Film“, verhieß die Werbung in der Regionalpresse. Verrat, Mord, Treuebruch und Zauberei erschütterten das Publikum. Es identifizierte sich mit dem deutschen blonden Recken Siegfried, der in Wahrheit durch einen Atelierwald aus Gips ritt. Und entsetzte sich über die halbstündige Endkampf-Szene im zweiten Teil , in dem Etzel und seine Hunnen, im Gegensatz zur Heldensage zu scheußlichen Zerrbildern entstellt, die tapferen Burgunden dahinstreckten.<br />
* Es war ein recht widersprüchlicher Film , der einerseits in gefährlicher Weise zur „Nationalen Willensbildung“ beitrug, doch andererseits trotzdem ein Werk von Rang war, das in die Filmgeschichte einging.<br />
<br />
'''Nur in verhängten Strandkörben umziehen'''<br />
* (von Hermann Langer - Ostsee-Zeitung, August 1995 - Zeitungsregestensammlung Carl Christian Schmidt/Archiv Münsterverwaltung Bad Doberan)<br />
* Nach den Jahren der Not kam das Bäderleben in Schwung. Heiligendamm mauserte sich wieder. Geldgeber, wie der Baron Oskar v. Rosenberg aus Zürich, fanden sich, die reichlich investierten.<br />
* Lorenz Jeschke, der bereits in Bad Nauheim und Partenkirchen Hotels besaß, übernahm das Kurhaus und zugleich die Generaldirektion des gesamten Ostseebades. Der Golf- und Poloplatz, der Tontaubenschießstand und die Tennisanlagen sollten weiter ausgebaut werden, um betuchte Gäste anzulocken. Die Werbung machte mobil und pries den Ort als „ein Stück Italien in Deutschland". „Irgend etwas Südliches, Italienisches liegt über Wald und Häusern", hieß es, „man kann es nicht formulieren, aber es ist da." <br />
* Am 30. März wurde bereits der erste Badegast begrüßt, der im Pensionat Kirchgeorg (heute „Palette") abstieg. Im heißen Sommer fanden sich viele Prominente ein, z. B. die Großherzogliche Familie und Prinz Heinrich von der Niederlande. <br />
* Auch die anderen Ostseebäder boten Attraktionen. Der Club „Geselligkeit" in Börgerende veranstaltete z. B. am 28. Juni 1925 ein „Pferde-Sport-Fest" mit Tonnenabschlagen, Flachrennen und einem großen Festball. Brunshaupten führte vom 16. bis 19. Juli großangelegte Sport- und Strandfesttage durch. Am ersten Tag gab es z. B. den großen Wettbewerb von 300 Strandburgen, bei dem 60 Burgherren als sinnige Auszeichnung ein Foto von ihrem Bauwerk erhielten. Am 19. Juli waren Preistellertauchen im Familienbad und die Prämierung der schönsten Badekostüme angesagt. Nach Warnemünde und Heiligendamm war Brunshaupten auch erstmals in das mecklenburgische Bäder-TennisTurnier einbezogen worden. Nienhagen stand Anfang August mit Kinder- und Strandfesten nicht nach, und Alt-Gaarz lud am 14. August zu einem großen Konzert mit dem 16 Mann umfassenden „SalonOrchester" Kröpelin ein. <br />
* Ein Glanzpunkt war das Doberaner Rennen, das zweimal durchgeführt wurde, und zwar vom 10. bis 12. Juli das „Vollblut-, Flach-, Jagd-, Hürden- und landwirtschaftliche Rennen", bei dem 132 Pferde mit ihren Reitern starteten und für die Sieger etwa 62 000 Mark und 20 Ehrenpreise ausgesetzt waren, sowie ein weiteres Rennen vom 13. bis 16. September. <br />
* Sonderzüge III. und IV. Klasse brachten von Schwerin und Wismar her weniger begüterte Schaulustige und Sonnenhungrige nach Bad Doberan, die dann per „Molli" weiter in die Bäder fuhren. Der Dampfer „Großherzog" und der Doppelschrauben- Salon-Schnelldampfer „Kronprinzessin Cecilie" schwemmten häufig weitere in Arendsee, Brunshaupten und Heiligendamm an. (Damals hatten alle Seebrücken noch eine Landefunktion.) Die Regionalpresse meldete einen „gesteigerten Besuch" der Ostseebäder. Die Besuchsziffern betrugen z. B. bis zum 27. August in Arendsee 7516, in Brunshaupten sogar 14 229 Badegäste. <br />
* Wer die Badeanstalten mied und das Freibaden bevorzugte, hatte sich hier nach strengen Polizeiordnungen vom 1. Juli, „betreffend das Freibaden am Ostseestrande", zu richten. Die von Arendsee schrieb vor: „§ 1. Das Freibaden ist nur in einer Entfernung von je 30 Meter von der am Strande belegenen Familienbadeanstalt der Gemeinde Arendsee gestattet . . (In Brunshaupten war man großzügiger, durfte doch bei den Badeanstalten in einem Umkreis von 100 Meter dem Badevergnügen nachgegangen werden.) „§ 2. Das An- und Auskleiden darf nur in verhängten Strandkörben erfolgen. § 3. Als Bekleidung ist nur der geschlossene Badeanzug zulässig. Für Kinder unter den 10 Jahren genügen Badehosen. § 4. Landeinwärts des Strandes mit Einschluß der Strandpromenade sowie auf der Landungsbrücke ist das Umherlaufen in Badebekleidung untersagt . . " Zuwiderhandlungen wurden mit Geldstrafen bis zu 150 Reichsmark geahndet. Die puritanischen Vorschriften erinnerten noch an die der Großherzoglichen Badeaufsicht vor 1918. Der Leser wird erleichtert denken, daß es doch im Gegensatz zu damals heute erheblich freizügiger an unseren Stränden zugeht, für manchen aus der älteren Generation vermutlich zu freizügig.<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
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;1927 <br />
:Besuch Hindenburgs beim Pferderennen<br />
<br />
;1927 <br />
:Bau des Wasserturmes mit Wasserleitung<br />
<br />
;1928<br />
[[Datei:Dob688.jpg|600px|zentriert]]<br />
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;1929<br />
[[Datei:Doberan Z23.PNG|600px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan Z33.PNG|600px|zentriert]]<br />
[[Datei:Dob920.jpg|600px|zentriert]]<br />
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==Drittes Reich (1933-1945)==<br />
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;1932 <br />
:Adolf Hitler wird Ehrenbürger von Bad Doberan<br />
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;1933<br />
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*'''Artikelserie zur NS-Geschichte in Bad Doberan von Dr. Hermann Langer in der Ostsee-Zeitung(OZ) - Zeitungsregestensammlung Carl Christian Schmidt/Archiv Münsterverwaltung Bad Doberan)'''<br />
'''Alltag unterm Hakenkreuz (Teil 3) OZ, 2.1.1993'''<br />
* '' Brennende Fackeln im Januar 1933''<br />
* 31. Januar 1933. Der „Niederdeutsche Beobachter" meldet: „Mecklenburg jubelt! Regierung und Volk bekennen sich zum neuen Führer des Reiches-Huldigungstelegramme „ Machtvolle Kundgebungen im Gaugebiet''. Punkt 1 auch der Tagesordnung der Doberaner Stadtverordnetenversammlung: „Ehrung des zum Reichskanzler ernannten Ehrenbürgers der Stadt Adolf Hitler“.<br />
* Auch die Ortsgruppe der NSDAP in Bad Doberan begrüßte die „nationale Wende". Gemeinsam mit dem SA-Sturm 21/90 setzte sie einen Fackelzug an. Er formierte sich am Abend vor dem „Lindenhof“. Jungvolk, Hitlerjugend und NS-Frauenschaft waren zur Stelle. Mit der Stadtkapelle und dem Satower SA-Spielmannszug an der Spitze, wälzte sich der Zug durch die Straßen der Stadt. In der Regionalpresse stand: „Überall hatten sich zahlreiche Menschen angesammelt, die den Fackelzug begeistert begrüßten". Vor dem Kriegergedenkstein 1870/71 dann die "packende Ansprache" des Ortsgruppenleiters der NSDAP, die in ein „Sieg heil!" ausklang.<br />
* Viele am Straßenrand waren fasziniert von der nationalen Woge. Sie erwarteten jetzt Arbeit und Brot, Ordnung und Sicherheit, den Beginn einer besseren Zeit überhaupt. Vielleicht war auch unter den Zuschauern jene Abiturientin aus einer angesehenen Adelsfamilie, die wenige Tage später am Gymnasium im Deutschaufsatz ihre Ansichten darlegte. Sie schilderte die Folgen der Weltwirtschaftskrise auf Deutschland: die Stillegung der Fabriken, den Ruin großer Teile der Landwirtschaft, die Arbeitslosigkeit, Demoralisierung und Radikalisierung der Politik. Ihre Meinung: „Alle diese Übel lassen sich nur beseitigen, wenn sie bei ihrer Wurzel, der Arbeitslosenfrage angepackt werden. Es ist gleich, auf welche Weise es geschieht, es muß nur bald geschehen.“ <br />
* Mitglieder linker Arbeiterparteien und der Gewerkschaft hatten wiederum andere Vorstellungen von der Lösung dieses Problems. Sie liefen auf die Reformierung oder die revolutionäre Überwindung des Weimarer Systems hinaus. Weit verbreitet war aber unter allen die Illusion, daß Hitler bald wieder abwirtschaften würde. Auch Kräfte aus dem Bürgertum, die diesem abwartend gegenüberstanden, hatte sie. Doch dieser trat nicht wieder ab. Er konnte den Umstand nutzen, daß die Talsohle der Wirtschaftskrise durchlaufen war. „In 1 bis 2 Monaten", so hatte Goebbels am 30. Januar in seinem Tagebuch notiert, „haben wir Ruhe und Ordnung in Deutschland wieder hergestellt. <br />
* Auch in Bad Doberan sorgten die Nationalsozialisten für „Ruhe und Ordnung". Erinnert sei an den 19. Februar 1933, als die SA aus Bad Doberan, Satow und Rostock die antifaschistische SPD-Demonstration in der FriedhofStraße abriegelte und in den Zug feuerte. Der Reichsbannermann Ernst Wolff wurde dabei durch einen Brustschuß tödlich getroffen. Der Reichstagsbrand vom 27. Februar führte auch zum Ausnahmezustand im Kreisgebiet. Den Polizeiakten im Stadtarchiv Bad Doberan ist zu entnehmen, daß Haussuchungen jetzt auf der Tagesordnung standen. Sie erfolgten z. B. am 17. März bei Funktionären des Reichsbanners Schwarz-Rot-Gold und der eisernen Front, die einst zum Schutz der Demokratie von der SPD geschaffen worden waren. Am 2. Mai beschlagnahmten zehn „Hilfspolizisten" der SA und ein Polizeikommissar das Vermögen der Gewerkschaften. Wer dagegen protestierte, wie der Genossenschaftsfunktionär Heinrich Brügge, kam in „Schutzhaft". * So lautete die Umschreibung der Überweisung ins Gefängnis, Zuchthaus und KZ. Ein Verzeichnis der vom 28. Februar bis 18. Mai Inhaftierten registrierte 17 Personen. Unter ihnen befand sich Adolf Arendt, Vorsitzender der KPD Bad Doberans, ab 2. Mai in Berlin inhaftiert, ferner Hans Christiansen, Vorsitzender des Holzarbeiterverbandes, und Otto Lange, Kassierer der Freien Turnerschaft. Zuerst. Zuerst waren die Arbeiterfunktionäre dran. Bald folgten andere, die in Opposition zum NS-Regime standen, z. B. der Oberpostschaffner a. D. Albert Schwanck (Deutschnationale Volkspartei) „wegen Verbreitung von Gerüchten und Herabsetzung der Autorität des Staates", der Pastor i. R. Martin Jacoby, der vermutlich der Bekennenden Kirche angehörte, der Landwirt Erich Picht. - Die Fackeln, die da am 30. Januar brannten, sollten nicht nur den Gegner im Innern versengen, sondern bald auch die Welt.(Dr. Hermann Langer)<br />
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'''Alltag unterm Hakenkreuz OZ, 9.1.1993'''<br />
* ''(von Dr. Hermann Langer - Ostsee-Zeitung, Januar 1993 - Zeitungsregestensammlung Carl Christian Schmidt/Archiv Münsterverwaltung Bad Doberan)''<br />
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* ''Das erste Jahr unter Hitler'' <br />
* „Mecklenburg wird dann erst frei, wenn Du wählst die Liste 3" - mit dieser Parole war die NSDAP zu den Landtagswahlen 1932 angetreten. Wie sah nun die neue Freiheit aus? Manche ältere Bürgerinnen und Bürger aus Bad Doberan erinnern sich: Es ging für viele wieder aufwärts. Ein Arbeitsbeschaffungsprogramm brachte 250 Arbeitslosen Lohn und Brot. In Notstandsarbeiten pflasterten sie z. B. die Alexandrinen- und Hindenburgstraße und gaben dem Stadtgut Kammerhof, dem Rathaus und der Stadtschule ein neues Aussehen. Baugewerbe und Wirtschaft florierten durch Reichszuschüsse. Die Sparkasse, durch einen Neubau erweitert, gewährte wieder Darlehen, Hypotheken und Zwischenkredite. Hatten die Spareinlagen der Bevölkerung Ende 1932 noch 183 000 Reichsmark betragen, so stiegen sie bis Ende 1933 auf 294 000 Reichsmark an. Die Schulabgänger hatten wieder eine Perspektive, so die 18 Lehrlinge, die im April an der Gewerbeschule ihre Gesellenprüfung ablegten.<br />
* Es gab mitunter auch Spektakuläres. „Vatermord in Parkentin. Sohn schneidet seinem Vater die Kehle durch", lautete die Schlagzeile des „Niederdeutschen Beobachters" vom 15. April. Die Tat des 27jährigen Bauernsohnes, der seinen Vater im Streit um die Art der Aussaat umgebracht hatte, erregte vorübergehend die Gemüter. Gelassener nahm die Mehrheit die Straßenumbenennungen hin. Aus der Dammstraße wurde die Friedrich-Hildebrandt-Straße, aus der Straße am Rathaus die Hindenburg-Straße und aus dem Schulzen- der Horst-Wessel-Platz.<br />
* Das NS-Regime sorgte auch für die Unterhaltung. Der 1. Mai wurde erstmals als „Tag der nationalen Arbeit" begangen. Um 6.00 Uhr früh weckte die SA. Es ging um 8.00 Uhr weiter mit Flaggenhissen, Glockenläuten und Sirenengeheul. Danach Rundfunkübertragung aus Berlin, Feldgottesdienst und das Pflanzen einer Adolf-Hitler-Eiche auf dem Kamp. Nachmittags dann die gemeinsame Kaffeetafel von Arbeitgebern und Arbeitnehmern, der große Festzug und ab 22.00 Uhr endlich der „Deutsche Tanz" in allen Sälen. Der wärmende Gedanke, in einer neuen Volksgemeinschaft geborgen zu sein, begann zu greifen.<br />
* Der Sommer hatte weitere Höhepunkte. Am 21. Juli wurde das „Heimattreffen der Mecklenburger" im Münster mit der Aufführung des „Messias" eröffnet. Am folgenden Samstag führten eine Riege des Turn- und Sportvereins von 1863, der Männergesangverein „Liederfreund" und die Doberaner Kurkapelle Proben ihres Könnens vor. Und am Sonntag dann das Doberaner Rennen, von dem der „Niederdeutsche Beobachter" am 24. Juli zu berichten wußte: „Alle Tribünen und anderen Plätze waren sehr gut besucht. Das ganze Bild wurde aber beherrscht von den Marschkolonnen des Dritten Reiches, der SS, SA, Hitlerjugend sowie vom Stahlhelm.“ In der Fürstenloge bemerkte man u. a. den Reichsstatthalter, das Großherzogspaar, SA-Oberführer Fust und andere Amtswalter der NSDAP." Das Rennen der Reitervereine (ca. 1000 m) gewann ein H. Uplegger auf „Caspar", das Offiziersflachrennen Oberleutnant Radeke vom Reiterregiment Nr. 14 (Ludwigslust) auf dem Pferd „Hohenau".<br />
* Das Kurhaus-Fremdenbuch registrierte regen Besuch, z. B. am 1. August unter Nr. 91 Dr. Goebbels mit Frau. Unter der Rubrik „Stand oder Beruf" war jetzt „Reichsminister Berlin" eingetragen. Für den 15./16. August trug sich auch Leni Riefenstahl, Filmschauspielerin aus Berlin, ein. <br />
* Ein Thema der Sommersaison war der „Schönheitswettbewerb für Kraftwagen" in Heiligendamm, veranstaltet am 13. August vom Allgemeinen Deutschen Automobil-Club (ADAC) Gau VIb Mecklenburg. Der Rennfahrer Stuck aus Berlin erwarb hier durch Abstimmen des Publikums mit 142 Stimmen das „Blaue Band von Ostseebad Heiligendamm". <br />
* „Den Teufel spürt das Völkchen nie, und wenn er sie beim Kragen hätte", kommentiert Mephisto in Goethes „Faust". Viele ahnten kaum, was sie sich mit dem NS-Regime eingehandelt hatten. Die von den Nationalsozialisten verheißene Freiheit hatte ihren Preis. Ihn hatten nicht nur die organisierte Arbeiterschaft und engagierte Demokraten zu zahlen.<br />
* Ins Visier waren die jüdischen Mitbürger geraten, die als „Sündenböcke" für nicht eingelöste Versprechen der neuen Politiker herhalten mußten. So erfolgte am 1. April in Neubukow der Boykott jüdischer Geschäfte. „Deutsche, kauft in deutschen Geschäften nur bei deutschen Fachleuten Uhren, Gold und Silberwaren", hieß es in einer Anzeige der Regionalpresse. Fritz Burchard erinnert sich in einem Brief an den Heimatforscher Walter Haak vom 7. März 1987: „Ich fühlte mich so als Deutscher, wie eben jeder andere deutsche. Die Religionsfrage wurde nie angeschnitten. Ich hatte meine Freunde und besuchte die Oberrealschule in Wismar. Anfang 1933 merkte ich, daß ich doch nicht mehr in Neubukow, vielleicht auch nicht mehr in Deutschland bleiben konnte. Plötzlich wandten sich Freunde und Bekannte von mir ab. So ging ich nach Amsterdam und bereitete meine Reise nach Brasilien vor..."<br />
* Fritz Burchard hatte Glück. Für manche führte der Weg in den Holocaust. - Alltag unterm Hakenkreuz. Das Kreuz hatte viele Haken.(DR. HERMANN LANGER)<br />
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'''Alltag unterm Hakenkreuz (Teil 5) OZ,16.1.1993'''<br />
* ''Vor jeder Schulstunde: „Heil Hitler, Herr Lehrer!“'' <br />
* Auch an den Schulen zieht der braune Alltag ein. Schuldiener ziehen Hakenkreuzfahnen hoch und bringen an sichtbarer Stelle Porträts vom neuen „Volkskanzler“ an. Manche Lehrer tragen nagelneue braune Uniformen zur Schau. Waren es in Rostock-Stadt und Land vor dem 1. November 1932 nur 21 Lehrer, die der NSDAP angehörten, so folgen bis zum 1. Mai 1933 weitere 58, die - im Volksmund spöttisch „Märzgefallene" oder „Märzveilchen" genannt-bei der neuen Bewegung ihr Heil versuchen. Alle anderen sind gezwungen, zumindest dem Nationalsozialistischen Lehrerbund (NSLB) beizutreten. Zögernd tun das auch Mitglieder des Lehrervereins Bad Doberan, dessen liberale Traditionen bis in das Jahr 1844 zurückreichen.<br />
* „Heil Hitler, Herr Lehrer!" - Mit diesem Gruß betraten seit Ende Juni 1933 - noch kurz vor den 'Hundstagsferien'- 550 Schülerinnen und Schüler in Bad Doberan die Schule. Nur wenige Pädagogen, wie der Zeichenlehrer Willi Hennig-Hennings, wagten es, den Gruß zu verweigern oder ihn allenfalls anzudeuten. Doch anders dachte der Leiter der privaten höheren Knaben- und Mädchenschule zu Brunshaupten und Arendsee (heute: Kühlungsborn), die 72 Schülerinnen und Schüler aufwies, darüber. „Es ist ein herrliches Sinnbild", so notierte er in der Chronik, daß „jede Unterrichtsstunde mit Heil Hitler begonnen und geschlossen wird." Und er wertete Rituale wie „Deutscher Gruß" und „Feierliche Fahnenehrung" als „eine Mahnung an Lehrer und Schüler, daß alle Erziehung, aller Unterricht, alle Arbeit in der Schule geleistet werden muß im Dienste des Führers aus nationalsozialistischem Denken zum Wohl von Volk und Vaterland."<br />
* Die materielle Situation an den Schulen war nicht spürbar besser geworden. Auf den Dörfern besuchten die Schülerinnen und Schüler zumeist eine ein- oder zweiklassige, in Satow eine fünfklassige Schule. In Bad Doberan platzte die Volksschule aus den Nähten. Der Ankauf der alten Superintendentur im Jahre 1936 zum Unterbringen der Mädchenklassen erwies sich nur als Notlösung. Ähnliche Probleme hatte das Gymnasium Friderico-Francisceum. Seit Jahren mußten Unterklassen in das Prinzenpalais umgesiedelt werden. Daneben gab es für Mädchen die private höhere „Elise-Albrecht"-Schule. Volksschulabgänger konnten die Gewerbe- und Kaufmannsschule besuchen.<br />
* Unterdessen kam die „Gleichschaltung" in Schwung. Nach dem „Gesetz zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums" vom 7. April 1933 wurden wiederholt Schulbeamte und Lehrer als Angestellte des öffentlichen Dienstes überprüft. Ins Visier gerieten diejenigen, die nach dem 9. November 1918 ihre Tätigkeit aufgenommen hatten, und die sogenannten „Nichtarier". Am 13 Juli versicherte der Rektor de Doberaner Stadtschule seiner vorgesetzten Behörde, daß die Mitglieder seines Kollegiums „durchaus die Gewähr" bieten, „jederzeit rückhaltlos für den nationalen Staat" einzutreten. Ab August hatten die Lehrkräfte eine schriftliche Erklärung nach folgendem Muster abzugeben:<br />
* „Erklärung - Ich erkläre hiermit an Eidesstatt, daß ich der SPD nicht vom ... bis ... als Mitglied angehöre oder angehört habe."<br />
* Manche fügten übereifrig, wie der Lehrer der Schule von Detershagen, hinzu, daß man „bereits mehrmals nationalsozialistisch gewählt habe" und sich „ seit Jahr und Tag nach bestem Wissen und Können bemühe, nationalsozialistisches Gedankengut zu verstehen und der deutschen Jugend zu vermitteln. " Bald waren auch die Mitglieder ehemaliger Freimaurerlogen dran. Der am Doberaner Gymnasium amtierende Oberstudienrat Helmuth Gaedt wurde aus diesem Grunde am 1. Oktober 1937 entlassen. <br />
* Richtungweisend für das, was im Unterricht zwischen dem Austausch des Hitlergrußes inhaltlich ablief, war Hitlers Erziehungsauftrag. Er wollte nur „Kerle statt Köpfe". Dementsprechend stand bald auf den Stundentafeln die „Leibeserziehung" oben an. An zweiter Stelle rangierten die „deutschkundlichen Fächer" (Deutsch, Geschichte, Erdkunde, Naturkunde bzw. Biologie, Zeichnen bzw. Kunsterziehung und Musik). Sie hatten zur „Entwicklung des Charakters" beizutragen. Die „wissenschaftliche Schulung" in den übrigen Fächern kam zuletzt, wobei auch hier NS-„Gedankengut" einfloß. Neue Lehrbücher erschienen, z. B.: 1934 die Fibel „Pimpf und Küken", 1935 in einer Neubearbeitung das erste Lesebuch für Mecklenburger Kinder „Heini und Lene". Ranzenträger eigneten sich hier u. a. zu einem Bild mit Hakenkreuzfahnen, marschierender SA und stramm grüßenden Passanten die Schreibweise des Hitlergrußes an. Sie buchstabierten Texte über raufendes Jungvolk, kantige Hitlerjungen und lasen Auszüge aus Führerreden. Und sie lernten Gedichte wie „Aus Jungen werden Soldaten". Eine Strophe lautete: „Ein scheckiges Pferd, ein blankes Gewehr und ein hölzernes Schwert, was braucht man denn mehr?" Besonders einschneidende Veränderungen erfuhren Naturkunde und Biologie. Nach einem Schweriner Erlaß vom 12. Dezember 1933 waren in den Abschlußklassen „Vererbungslehre und Rassenkunde" zu behandeln. Hier wurde die Lehre vom „deutschen Herrenmenschen" propagiert.<br />
* Während aus der Kreislehrerbücherei Rostock Werke von Heinrich und Thomas Mann, Lion Feuchtwanger und Kurt Tucholsky aussortiert wurden, schaffte die Ausgabestelle Satow Hitlers „Mein Kampf" und die „Einführung in die Rassenkunde" von Meil und Miehlke an. Der braune Ungeist gewann an Boden.(DR. HERMANN LANGER) <br />
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'''Alltag unterm Hakenkreuz(Teil 6) OZ,23.1.1993'''<br />
[[Datei:Dob664.PNG|400px|zentriert]]<br />
*''„Hitlerjunge Quex“ in Aktion'' <br />
* 27. Oktober 1933. - In den Lichtspielen erleben Doberaner Gymnasiasten den „nationalen" Film „Hitlerjunge Quex". Der Hauptheld, Sohn eines arbeitslosen KPD-Proleten, wechselt die Fronten. Finstere Meuchelmörder stechen ihn deshalb nieder. Mit glücklichem Lächeln haucht er in den Armen neuer HJ-Kameraden seine Seele aus. Die letzten mühsam hervorgebrachten Worte: „Unsere Fahne flattert uns voran! “ Aus dem Körper des Sterbenden tritt ein Heer aus Braunhemden und Fahnen ins Blickfeld. Sie verschmelzen mit der Musik zu einer wirksamen Szenerie. „Ja, die Fahne ist mehr als der Tod!", so das Leitmotiv. Nationaler Kitsch - gekonnt inszeniert. Viele der jungen Zuschauer sind bewegt. Sie wollen dem Hitlerjungen nacheifern. <br />
* „Hitlerjugend im Angriff!", lautete die Werbeparole der örtlichen HJ im Februar und März 1933. Regelmäßig brachte der „Niederdeutsche Beobachter" Anzeigen wie „Jungarbeiter der Stirn und der Faust - Eure Organisation ist die Hitlerjugend" oder „Hitlerjugend heißt - Deutschland soll leben". Junge Eltern meldeten neuerdings die „glückliche Geburt eines gesunden Hitlerjungen" an. Auch das Deutsche Jungvolk (DJ) und der Jungmädelbund (JM) starteten Werbefeldzüge. Das Doberaner Fähnlein 2/III 1/90 gestaltete z. B. mit dem Kröpeliner Spielmannszug am3. Februar 1934 im „Lindenhof" einen Abend. Auf dem Programm u. a.: Fahneneinmarsch, Lieder wie „Unsere Fahne flattert uns voran" und „Als wir nach Frankreich zogen", als Höhepunkt das Schattenspiel „Hitlerjunge Klecks". <br />
* Viele gingen freiwillig zur HJ, weil es Mode war, wie die neue Frisur - Haare auf Streichholzlänge. Darüber hinaus lockten die Geborgenheit einer Gemeinschaft ohne soziale Unterschiede sowie Abenteuer, Erlebnisse, Aufstiegs- und Bewährungsmöglichkeiten. <br />
* Die HJ meldete auch an den Schulen ihre Forderungen an. Am Doberaner Gymnasium mußte der Direktor ab Oktober 1933 zwei aufgabenfreie Nachmittage für Angehörige der HJ, SA und SS einräumen. Auf eine zentrale Anweisung hin wurde hier am 14. August 1934 der „Staatsjugendtag" eingeführt. Während künftig am schulfreien Sonnabend Jungvolk-Mitglieder unter dem Kommando älterer Schüler, die als HJ-Führer eingesetzt werden, exerzierten, marschierten, schossen und im Gelände Krieg spielten, mußten an der Lehranstalt sieben nicht organisierte „Restanten" den „nationalpolitischen Unterricht" über sich ergehen lassen. Auf dem Plan standen Themen wie „Grenz- und Auslandsdeutschtum", „Geschichte der NS-Bewegung" und „Winterhilfswerk". An der Privaten höheren Knaben- und Mädchenschule der Ostseebäder Brunshaupten und Arendsee nahmen alle am „Staatsjugendtag" teil. Ihr Leiter räumte in der Chronik zwar ein, daß dadurch „eine gewisse Beschränkung der Menge des Wissensstoffs unvermeidlich sein" würde. Doch stünde dem „ein erheblicher Gewinn an wertvoller körperlicher und charakterlicher Ertüchtigung" gegenüber.<br />
* Schulen, an denen 90 % der Schülerschaft von der Jugendorganisation „erfaßt" waren, durften die Fahne der HJ hissen, so z. B. die höheren Schulen. Anders sah es an den Volksschulen aus. Am 1. März 1936 gehörten z. B. in Bad Doberan von 584 Schülerinnen und Schülern nur 270, in Kröpelin von 442 nur 145, in Neubukow von 128 immerhin 91 dem DJ bzw. JM an. Der Zulauf im „Jahr des Deutschen Jungvolkes" stagnierte. „Hitlerjunge Quex" allein zog nicht mehr. Der HJ-Dienstbetrieb erstarrte oft zur Routine. Die ständigen Sammlungen fürs „Winterhilfswerk“, die vielen Ernteeinsätze und andere Aktionen ermüdeten. Auch der „nationalpolitische Unterricht" rechnete sich nicht mehr. Ab September 1936 wurde der „Staatsjugendtag" aufgehoben. Das „Gesetz über die Hitlerjugend" vom 1. Dezember 1936 erklärte die HJ zum eigenständigen Erziehungsfaktor für die gesamte Jugend. Der Darmstädter Erziehungswissenschaftler Prof. Dr. Hans-Jochen Gamm, 1925 in Jömstorf geboren und aufgewachsen, erinnert sich:<br />
* „Seit dem 'Reichsjugendgesetz' vom 1. 12. 1936 gehörten wir Kinder beiderlei Geschlechts der Hitlerjugend an, wo wir nachdrücklich auf Befehl und Gehorsam eingestimmt, uns das 'Leben des Führers' samt der einschlägigen braunen Ideologie eingeprägt wurde. Ich beneidete die Träger von Litzen, Schnüren und Sternen sehr und wäre mit solchen Attributen auch gern ausgestattet worden, da sie einigen meiner Mitschüler erhebliches Ansehen beim anderen Geschlecht verschafften; doch wurden mir dergleichen Auszeichnungen zu meinem damaligen Bedauern nicht zuteil; ich rückte über den Standard-Dienstgrad eines 'Hitlerjungen' nicht hinaus." <br />
* Und er berichtete an anderer Stelle weiter von den Wirkungen der HJ- „ Erziehung": <br />
* „Antisemitische Lieder und Texte waren uns durch die Hitlerjugend eingehämmert worden, und wir gröhlten als Dreizehn-/Vierzehnjährige wirklich das Lied vom 'Sturmsoldaten' mit dem Refrain 'Wenn das Judenblut vom Messer spritzt, ei, da geht's nochmal so gut', ohne das wir begriffen, welches mörderische Kauderwelsch uns eingetrichtert worden war." <br />
* Am 25. März 1939 erfolgten zwei Durchführungsverordnungen zum HJ- J-Gesetz vom 1. Dezember 1936. Die zweite, auch Jugenddienstverordnung genannt, leitete daraus eine alle Jungen und Mädchen «wischen zehn und 18 Jahren betreffende Jugenddienstpflicht ab. Damit war das Zwangssystem perfekt, das auch die Jugend der Region in die Einbahnstraße „HJ - Reichsarbeitsdienst - Wehrmacht" führte.(DR. HERMANN LANGER) <br />
[[Datei:Doberan R Chron1933.PNG|700px|zentriert]]<br />
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;1934 <br />
:Heimatmuseum im Möckelhaus<br />
;1935<br />
[[Datei:Dob665.PNG|400px|zentriert]]<br />
* Seit 1935 fand regelmäßig der Doberaner Dichtertag statt. An ihm nahmen Schriftsteller aus dem niederdeutschen Raum teil. Unser Foto stammt von der Eröffnung des 2. Doberaner Dichtertages im Jahre 1937<br />
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'''Auch der Herzog auf Werbetour'''(Aus der Bädergeschichte(1) OZ, 1.7.1995)<br />
* Der Frühling 1935, im zweiten Jahr unter Hitler, war laut Pressemeldungen „nicht Halbes und nichts Ganzes". Anfang März hatte sogar ein heftiger Nordoststurm das Ostseebad Arendsee (heute Kühlungsborn-West) heimgesucht und die Promenade, die zeitgemäß den Namen des Reichsstatthalters Friedrich Hildebrandt trug, in einer Länge von etwa 50 Metern fortgerissen. <br />
* In Brunshaupten (Kühlungsborn-Ost) hatte der Strand gleichfalls gelitten. Am 30. März kündete hier der NS-Bürgermeister auf einer Gemeindeversammlung an, eine Ortssatzung einzubringen, die mittelalterlich anmutete. Alle Einwohner von 18 bis 60 Jahren sollten jährlich zwei volle Tage „ Hand- und Spanndienste" vor allem am Strande leisten, weil sich keine Freiwilligen mehr fanden. So mußte einiges getan werden, um zu halten, was die Werbung versprach: „Brunshaupten - ein Silberstreifen an der deutschen Ostsee". <br />
* Auch Bad Doberan bereitete sich auf die Sommersaison vor. Die vom Rat der Stadt herausgegebene Werbebroschüre knüpfte an die herkömmliche Reklame an. Sie pries den Ort als eine „Perle der Gotik und des Klassizismus", als „klimatischen Kurort und Sommerfrische", als „beliebten Ruhesitz, Ausflugsund Tagungsort" und verwies natürlich auf Heiligendamm als „Nestor der deutschen Badeorte". Es fehlte nicht an Hinweisen, wie Bad Doberan, „die Eingangspforte zu den mecklenburgischen Ostseebädern", zu erreichen sei, z. B. per D-Zug von Leipzig aus in sechs, von Berlin aus in vier und von Hamburg aus in dreieinhalb Stunden.<br />
* Zur Zerstreuung wurden empfohlen: Kurkonzerte auf dem Kamp (Stadtpark), Lesetempel mit Tageszeitungen, Bundeskegelbahnen im Hotel „Erbgroßherzog" und „Brandts Höh"', Leihbibliotheken in den Buchhandlungen Bitter und Rosenfeld u. a. m. Die Kurtaxe betrug damals pro Nacht des Aufenthaltes 0,50 RM, für eine zweite Person der Familie 0,40, für eine dritte 0,20 und für jede weitere der Familie 0,10 RM. Die Preise im Doberaner Kurhaus, das 60 Betten aufwies, lagen damals bei einer Vollpension zwischen 5,50 und 7,50 RM, im Kurhaus Heiligendamm mit 49 Betten sogar zwischen 6,50 bis 15 RM pro Tag. Kein Wunder, daß diese angesichts der für die damalige Zeit stattlichen Preise überwiegend von NS-Größen, wie Joseph Goebbels, Starregisseuren, wie Leni Riefenstahl, und Sportlern, wie Max Schmeling, frequentiert wurden. <br />
* 1936, im Jahr der Olympischen Spiele, legte der Doberaner Verkehrsverein in der Werbung zu. „Bad Doberan rüstet", unter dieser Schlagzeile im militanten Stil jener Zeit berichtete der „Rostocker Anzeiger" am 25. April über eine Tagung des Vereins. Der neue NSBürgermeister Karl Heinz Albrecht referierte über eingeleitete Maßnahmen. Jetzt sollte auf sämtlichen Untergrundbahnhöfen in Berlin und Hamburg geworben und alle Mappen der Lesezirkel größere Städte Sachsens, Thüringens und anderer „deutscher Gaue" mit Werbeprospekten bestückt werden. Der Rostocker Hinstorff-Verlag wollte in Zusammenarbeit mit dem Doberaner Schriftsteller Dr. Gerhard Ringeling ein Bilderheft über Bad Doberan und Heiligendamm und einen Novellenband mit Bezug auf die Stadt herausgeben.<br />
* Selbst Herzog Adolf Friedrich hatte sich bereiterklärt, auf einer Olympia-Werbetour durch Südamerika propagandistisch für beide Orte zu werben. Albrecht sprach auch über Varianten zum Ausbau der Bahnlinie: Neubukow - Alt-Gaarz - Wustrow oder Kröpelin - Alt-Gaarz - Wustrow. Die Reichsbahndirektion brütete bereits über die Variante: Ausbau der Kleinbahn Bad Doberan - Arendsee zur Vollspurbahn mit Weiterführung der Bahnlinie über Alt-Gaarz nach Neubukow.<br />
* Als Clou des Ganzen kündigte der ehrgeizige Bürgermeister an, daß die Tobis-Filmgesellschaft beabsichtige, „einen Kulturfilm über die Kulturstätte Bad Doberan - Heiligendamm zu drehen". In der Tat hatte Albrecht am 7. Februar 1936 dieser vorgeschlagen, einen solchen zu drehen, zumal Heiligendamm, so spekulierte er, „Sommersitz des Führers" werden würde. Doch die Tobis-Melofilm GmbH verlangte von ihm eine Beteiligung an den Produktionskosten.<br />
* Am 14. Februar teilte Albrecht in einem weiteren Schreiben mit, daß er diese nicht mittragen könne. Diesmal wies er auf Propagandaminister Joseph Goebbels hin, der ständig in Heiligendamm zu Gast sei. „Er ist begeistert von Doberan-Heiligendamm, und ich glaube, es würde ein Anstoß genügen, um ihn zu veranlassen, einen Kulturfilm drehen zu lassen." Ob Goebbels je diesen „Anstoß" bekam, ist nicht bekannt.(HERMANN LANGER) <br />
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;1936 <br />
:Eingemeindung von Heiligendamm<br />
:Bad Doberan hat 7000 EW<br />
[[Datei:Dob904.PNG|400px|zentriert]]<br />
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;1937<br />
[[Datei:Dob694.jpg|400px|zentriert]]<br />
* Gauleiter Friedrich Hildebrandt zu Besuch im Arbeitslager Stülower Weg<br />
'''Alltag unterm Hakenkreuz (Teil 7) OZ, 30.1.1993''' <br />
* ''Der scheinbare Aufschwung'' <br />
* Bad Doberan. 1937 erhält Bad Doberan ein neues Wappen. Der silberne Abtstab ist herausmontiert. Ihn ersetzt die Treuerune, die fortan Hirsch und Schwan trennt. „Doberan-Heiligendamm, eine Perle am deutschen Ostseestrand, zugleich aber auch eine rege pulsierende und reizende Zelle im Großdeutschland unseres geliebten Führers", heißt es in einem Nachtrag von 1939 zu einem Doberaner Heimatbuch. <br />
* In der Tat schien es in der „ Zelle" zu pulsieren. Die Stadt machte sich. Der „Niederdeutsche Beobachter" brachte im Olympischen Jahr am 25. Juli 1936 einen Report über eine Besucherin namens Eulalia Zuckermus. „Sie ist entzückt über das Neue, was sie zu sehen bekam.“ Die Person war für den Propagandazweck erfunden, die Fakten stimmten zumeist. <br />
* Der Straßenbau fand seine Fortsetzung. Haushaltungen wurden ans Gasnetz angeschlossen. Der private Wohnungsbau ging voran. Im Herbst 1936 bildete sich sogar eine Gemeinnützige Wohnungsbaugenossenschaft e.G.m.b.H. Bis Ende 1937 entstanden 79 Wohnhäuser mit 131 Wohnungen, sechs „Volkswohnungen" für kinderreiche Familien und acht Stadtrandsiedlungen.<br />
* Prof. Heinkel, Chef der Rostocker Flugzeugwerke, erwarb für 50 bei ihm arbeitende „Volksgenossinnen" in der Adolf-Hitler-Straße ein Villengrundstück und richtete hier ein Heim ein. Seit 1936 gab es auch ein Arbeitsdienstlager, dessen Insassen u. a. bei den Meliorationsarbeiten in der Conventer Niederung eingesetzt wurden. Das Handwerk hatte wieder „goldenen Boden". Bad Doberan wurde zur „Gaustadt des Handwerks" erkoren. <br />
* Der „Backenzahn", die Heldengedenkstätte am Buchenberg, erhielt neuen Glanz.<br />
* Reichsstatthalter Friedrich Hildebrandt spendierte der Stadt das Möckelsche Haus am Klostergarten. Hier fand das Heimatmuseum seinen Platz. Die NSDAP ließ auch eine „Ahnenhalle" für "würdige Feierstunden " im Haus errichten. Dort waren Ahnentafeln aufgestellt. An der Stirnwand prangte ein großes Hakenkreuz, garniert mit einem Spruch des Heimatdichters Friedrich Griese: „. .. wohr Din Blaud, stark sall dat bliewen und frie!" <br />
* Die englische Zeitung „Sidney Morning Herald" vom 3. April 1938 beurteilte das Ganze allerdings als „blutigen Heidenkult".<br />
* Die Zahl der Geburten stieg von 60 im Jahre 1933 auf 128 im Jahre 1937 an. Kindersegen war im Dritten Reich willkommen. Ab 1938 erhielten Frauen mit vier oder fünf Kindern das „Mutterkreuz" in Bronze, mit sechs und sieben in Silber, mit acht und mehr in Gold. Schließlich hatte nach Hitler das „Schlachtfeld der Frau das Wochenbett" zu sein.<br />
* Und die SS-Zeitung „Das schwarze Korps" meldete, daß der Standesbeamte Bad Doberans als erster in Deutschland eine besondere Uniform mit dem Reichsadler sichtbar auf der Brust trage.<br />
* Die Stadt wuchs an. Die Eingliederungen der Gemeinde Heilgendamm am 1. April 1936 und Althofs am 1. April 1939 trugen dazu wesentlich bei. <br />
* Bad Doberan gewann auch über die Grenzen hinaus Ansehen. In seinen Mauern fanden 1933 und 1935 Tagungen des vom Reichsgesundheitsamt protegierten „Bundes Kinderland" statt. Dieser trat ebenfalls für Kinderreichtum ein und forderte die „Auffordnung der Rasse“ („gegen schwarz geringelte Kurzhälse, für blonde Lockenköpfe! ").<br />
* Seit 1935 fand regelmäßig der „Doberaner Dichtertag statt. An ihm nahmen Schriftsteller aus dem niederdeutschen Raum teil, z. B. Hans Friedrich Blunck, Präsident der Reichsschrifttumskammer, Friedrich Griese und Rudolf Kinau. Unter ihnen waren manche „Blut- und Boden"-Dichter.<br />
* Unterm Hakenkreuz pulsierte ebenfalls das Bäderleben. Für Minderheiten war allerdings kein Platz. „Arendsee wird judenrein", verhieß drohend im Juli 1935 die Regionalpresse.<br />
* Werbeprospekte lockten andere Besucher an. In einem hieß es 1936: „Bad Doberan mit seinem Ostseebad Heiligendamm im Reuterland Mecklenburg erwartet Sie!" <br />
* „Kraft-durch-Freude" -Züge brachten sonnenhungrige „Volksgenossen". Auch die neue Prominenz stellte sich ein, u. a. Generaloberst Hermann Göring. Der neue Bürgermeister Albrecht, ein ehemaliger Polizeioffizier, spekulierte darauf, daß Heiligendamm „Sommersitz des Führers" werden würde. Er richtete am 7. Februar 1936 an den Syndikus der Tobis-Klangfilmgesellschaft die Bitte, darüber einen Kulturfilm zu drehen. Da er einen Teil der Kosten nicht übernehmen wollte, starb das Projekt.(DR. HERMANN LANGER) <br />
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'''Alltag unterm Hakenkreuz (Teil 9) OZ, 13.2.1993'''<br />
* ''Opposition und Widerstand'' <br />
* 1957 erscheint in der BRD von Alfred Andersch der Roman „Sansibar oder der letzte Grund". Er schildert, wie in Rerik 1937 zufällig Menschen zusammentreffen, die Hitlerdeutschland verlassen möchten. Zu ihnen gehört ein Junge, der sich nach dem ganz anderen sehnt (für das der Name der Insel Sansibar steht); Gregor, ein KPD-Funktionär, der einen letzten Auftrag erfüllen und dann aussteigen will; Fischer Knudsen, der sich von der Partei allein gelassen fühlt; Judith, eine Hamburger Jüdin, die auf der Flucht ist. Sie alle müssen sich neu entscheiden, als der Ortspfarrer Helander bittet, die Holzplastik des „Lesenden Klosterschülers" - eine Schöpfung Ernst Barlachs - vor den Fängen der Gestapo zu retten, weil sie als „entartete Kunst" beschlagnahmt werden soll. Gregor leitet eine Aktion ein, in deren Ergebnis nur Judith und die Holzfigur nach Schweden gerettet werden können. <br />
* Rerik ist im Roman ein fiktiver Ort, der eher an Wismar erinnert - eine Stadt mit mehreren Kirchen und einem großen Hafen. Doch ähnliche Entscheidungen, ohne Auftrag das Richtige zu tun, mußten in jener Zeit auch Bürger in dieser Region treffen. <br />
* Davon zeugte der Bericht von Ludwig Brüsehaber, Rostock, der vor 1933 Lehrer in Rothspalk, Kreis Waren, und zugleich Vorsitzender der Ortsgruppe Rothspalk-Carlsdorf der SPD war. Nachdem er Anfang 1933 aus dem Schuldienst entlassen war, kam er im Dezember des Jahres nach Bad Doberan. Er erinnerte sich: „Der Ort hatte eine gut organisierte Arbeiterschaft. Auch im Bürgertum und in religiösen Kreisen gab es beachtliche Abteilungen des Nazismus."<br />
* Im Folgenden gab er eine differenzierte Einschätzung des Widerstandes und der Opposition gegen das NS-Regime. „Die KPD setzte illegal ihre Arbeit fort. Es wurden Treffen und Schulungen durchgeführt. Vertrauensmann war der Tischler Otto Klöcking (KPD). Dieser wurde verhaftet, wegen Hochverrat zu Zuchthaus verurteilt." Ludwig Brüsehaber schloß sich mit seiner Familie dem Widerstandszirkel des Zeichenlehrers Willi Henning-Hennings und dessen Ehefrau Margarete an. Der Kunsterzieher gehörte einst selbst der SPD an und hatte enge Kontakte zum Künstler Ernst Barlach in Güstrow.<br />
* Schwerpunkte der illegalen Arbeit waren das Beschaffen von Informationen über die wirkliche Situation, Hilfe für politisch Verfolgte und Aufnahme von Verbindungen zu anderen oppositionellen Gruppen. Darüber hinaus gab es auch einen Rundfunkabhörzirkel um den parteilosen Uhrmacher Bobzin und einen als „Skatklub" getarnten Aussprache- und Informationszirkel, der sich beim Zimmerer Friedrich Rieck, einem alten Mitbegründer der Arbeiterbewegung am Ort (SPD, Gewerkschaft, Konsum) regelmäßig traf. Als Ende September 1937 ein Sonderzug mit Hitler und Mussolini Bad Doberan passierte, wartet Rieck am Bahnübergang demonstrativ in Arbeitskleidung, mit Ziehwagen, Gartengeräten und einer Jauchetonne (!) auf. <br />
* Zur christlichen Opposition gehörten die SPD-Sympathisantin Etta v. Oertzen und die Schwestern v. Thadden, die über Verbindungen nach Berlin verfügten, sowie die dem ehemaligen Zentrum nahestehende Frau v. Knebel-Döberitz. Nach dem antisemitischen Pogrom in der „Reichskristallnacht" des 9./10. November 1938 war für alle „der letzte Grund" da, sich zu entscheiden und aktiv zu werden.<br />
* Ludwig Brüsehaber schätzte, daß mindestens zehn jüdische Mitbürger, unter ihnen eine Diakonissin jüdischer Herkunft, sich illegal in Bad Doberan vor dem Zugriff der Nazis verbergen konnten. <br />
* Das Ehepaar Henning-Hennings, Frau Etta v. Oertzen und Frau v. Kebel-Döberitz hatten daran einen entscheidenden Anteil.<br />
* Brüsehaber berichtete aber auch darüber, daß das Training des aufrechten Ganges Opfer mit sich brachte. So kam der Gartenarchitekt Martin Tessenow (SPD) aus Retschow, der sich in einer Gaststätte herabsetzend über den Hitlergruß geäußert hatte, in Haft und starb sechs Monate nach seiner Entlassung offensichtlich an den Folgen. So wurde der Buchhändler Rosenberg, der einst der Deutschen Volkspartei angehört hatte, 1934 für ein halbes Jahr verhaftet, weil er u. a. Waren von einer „nicht rein arischen Firma" aus Hamburg bezogen hatte. Er verstarb ebenfalls bald nach der Haftentlassung. Lange in Haft waren auch Bibelforscher, wie der Zimmerer Bobzin. Sein Schwiegersohn kam im KZ Sachsenhausen um. <br />
* Die Beispiele zeigen, daß es in der Region Menschen gab, die sich von dem Regime nicht blenden ließen und ein anständiges, besseres Deutschland der aktiven Humanität und Toleranz verkörperten.(DR. HERMANN LANGER) <br />
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;1939 <br />
:Heiligendamm wird für Heereszwecke beschlagnahmt<br />
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;1939 <br />
:Eingemeindung von Althof<br />
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[[Datei:Dob666.PNG|400px|zentriert]]<br />
'''Alltag unterm Hakenkreuz (Teil 12) OZ, 6.3.1993'''<br />
* ''„Standbild deutscher Kraft und Größe“'' <br />
* 1.September 1939. - Das in Danzig eingelaufene Linienschiff „Schleswig-Holstein" eröffnet aus 28-cm-Türmen das Feuer auf die polnische Westerplatte.<br />
* Der Zweite Weltkrieg ist da. Als Grund dafür erfahren Leser des „Niederdeutschen Beobachters": „Im Bewußtsein, daß die Friedensliebe des Führers ... getäuscht ist, ergreift das Volk die Waffen."<br />
* Der Jubel, der sich einst vor 25 Jahren bei Kriegsausbruch 1914 abgezeichnet hatte, blieb bei der Mehrheit der Bevölkerung aus. Zu sehr waren der älteren Generation noch die Folgen gegenwärtig. Mehr Begeisterung zeigten Kinder und Jugendliche. Sie verfolgten den Krieg als sportlichen Siegeslauf. Mit Spannung sahen sie die erste Kriegswochenschau. Sie stellte dar, wie die „polnische Mörderbande" niedergerungen wird.<br />
* Am 27. Mai 1940 konnten Doberaner Oberschüler noch einmal im Wehrmachtsfilm „Feldzug in Polen" die Präzisionsarbeit deutscher Generalstäbler nacherleben. Auch der Film „Feuertaufe" gefiel. Die Kamera schwelgte in schönen todbringenden technischen Details: Maschinengewehr, Steuerknüppel, Radnarbe und Sturzflug. Das schmissige Filmlied ging als Ohrwurm ein: „.. . die Losung ist bekannt ... Ran an den Feind! Ran an den Feind! Bomben auf Polenland! “ <br />
* Zu diesem Zeitpunkt waren bereits Dänemark und Norwegen besetzt. Gegen Frankreich hatte der „Westfeldzug" begonnen, der gleichfalls mit einem „Blitzsieg" enden sollte.<br />
* Hochstimmung im Kino nebenan verbreiteten gleichfalls Spielfilme wie „Wunschkonzert", in dem die Operettendiva Marika Röck und der Schmalzbariton Wilhelm Strienz Front und Heimat bei Laune hielten. Das von Heinz Rühmann, Hans Brausewetter und Josef Sieber gesungene Lied „Das kann doch einen Seemann nicht erschüttern" wurde von alt und jung als Hit aufgegriffen.<br />
* Es folgten Schlachtengemälde wie „ Kampfgeschwader Lützow", „Stukas" und „U-Boote westwärts". Nach dem Überfall auf die Sowjetunion am 22. Juni 1941 lief auch in dem im April neu übergebenen Doberaner Filmtheater der Spielfilm des Regisseurs Arthur Maria Rabenalt „... reitet für Deutschland" an. Kernszenen dazu waren auf dem Gut Hohen Luckow gedreht worden.<br />
* Schließlich war der von Willy Birgel gespielte Hauptheld kein anderer als Karl-Friedrich Freiherr v. Langen, der Olympiasieger im Dressurreiten 1928. Die Haupthandlung: Rittmeister v. Brenken, im ersten Weltkrieg bei einem militärischen Bravourstück an der Wirbelsäule verletzt, genas nach großem medizinischem Aufwand. Er hat in der Weimarer Republik Probleme, sein Gut wieder zu sanieren. Aber ihn interessiert es ebenfalls nur als Stätte der Pferdezucht für ein neues Heer. Es geht ihm mehr um die „Ehre des Reiches", die durch einen Sieg bei einem internationalen Reitturnier wieder hergestellt werden müsse. In einer Schlüsselszene machen ihm Nahestehende deswegen Vorhaltungen. Kolrep: Und Du! Du nimmst endlich Vernunft an und wirst Landwirt statt... <br />
* Brenken: Was verstehst Du schon davon - was versteht Ihr davon! Es muß geritten werden! Es muß! Und wenn der Himmel einstürzt: Es muß geritten werden! Kolrep: Wozu - Wozu?! Mann! Brenken: Für Deutschland! Der Rittmeister gehorcht nur dem „inneren Befehl". Natürlich gewinnt er auf seinem Pferd Harro das Turnier.<br />
* Ausländische Militärs - Gegner von einst - das internationale dekadente und „verjudete" Publikum, voller Spott für das geschlagene Deutschland und seinen einsamen Reiter, sind nun gezwungen, ihm die gebührende Ehre zu erweisen. Die „Schmach von Versailles" ist hier getilgt. Regungslos nimmt v. Brenken zu den Klängen des „Deutschland-Liedes", für das erst die Noten herbeigeschafft werden müssen, die Huldigung entgegen. „Unbeweglich, wie ein ehernes Standbild deutscher Kraft und Größe, stehen Roß und Reiter vor diesem internationalen Forum", hieß es in einer Pressekritik.<br />
* Der Sieger geriet so zu einem aufdringlichen Symbol für Deutschlands Niedergang nach 1918 und das Wunder seines Auferstehens unter Hitler. In der Publikumsgunst bei Jugendlichen rangierte der Film weit vorn. Er trug bei vielen zur Haltung bei, „...stolz, ein Deutscher zu sein". Auch ich war als Kind von dem Film beeindruckt und sah ihn mehrmals.<br />
* Willy „Gebirge", so hatte sich bei mir der Name des Hauptdarstellers eingeprägt, ritt auch für mich. Der Film erhielt die Prädikate „Staatspolitisch wertvoll" und „jugendwert". Sein Einspielergebnis: Fünf Millionen Reichsmark.<br />
* Kein Wunder, daß nach dem Zusammenbruch 1945 der Film auf die Verbotsliste geriet. Der Regisseur und seine Schauspieler erhielten von den Amerikanern fast zwei Jahre Berufsverbot, während die Russen das Pferd Harro deportierten. <br />
* Dann doch ein neues Wunder: Der Film wurde in der Bundesrepublik Deutschland als politisch harmlos wieder freigegeben. Geringfügig gekürzt waren einige antisemitische und nationalistische Szenen. Es wurde wieder geritten. „Wozu - Wozu?!(DR. HERMANN LANGER) <br />
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;1939 bis 1941 <br />
:Kamp-Lichtspiele von L. Elbrecht gebaut<br />
;1940<br />
[[Datei:Doberan Z27.PNG|700px|zentriert]]<br />
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;1941 <br />
:GmbH-Besitz von Heiligendamm für 1,7 Mio an die Reichsmarine<br />
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;1942 <br />
:Heiligendamm erhält schwarzen Tarnanstrich<br />
[[Datei:Dob667.PNG|500px|zentriert]]<br />
'''Alltag unterm Hakenkreuz (Teil 13) OZ, 19.3.1993'''<br />
* ''Kriegsflugzeuge im Naturlehrunterricht'' <br />
* 1942 - die Blitzsiegeseuphorie war verflogen. Der Krieg hatte in fast jeder Familie erste Narben hinterlassen. Väter und erwachsene Söhne waren zur großdeutschen Wehrmacht einberufen worden. Briefträger hatten in manches Haus die Nachricht vom „Heldentod" eines Angehörigen gebracht. Schwarz umränderte Traueranzeigen mit dem Eisernen Kreuz nahmen die Rückseite der Lokalpresse ein. „Gefallen für Führer, Volk und Vaterland", hieß es. Viele blieben vermißt, zumeist für immer.<br />
* Auch Mädchen mußten dienen, zunächst beim Reichsarbeits-, dann im Kriegshilfsdienst. So waren nach einer Meldung aus Bad Doberan vom 24. Februar allein 1700 als Kriegshilfsdienst-Mädel bis zum 31. März verpflichtet, davon zehn im Reservelazarett der Stadt.<br />
* An den Schulen wurde weiter gesiegt. „Je schwerer die Aufgaben einem Volk gestellt sind, desto höher steigt das Volk", so lautete Ende Februar ein Prüfungsthema an der Doberaner Oberschule nach einem Wort von Paul de Legarde. Ein Abiturient schrieb: „Die Deutschen aber sind ein Volk, das erst dann richtig zur Besinnung kommt und sich seiner Kraft erinnert, wenn es ihm schlecht geht. Es bedarf erst eines nicht unerheblichen Stoßes und Ermunterns, bis es sich seiner selbst bewußt wird und zur Wehr setzt."<br />
* Die NS-Propaganda sorgte dafür. „Wir können siegen, wir müssen siegen, und wir werden siegen", dieses Goebbels-Zitat war ein weiteres Aufsatzthema. Auch die Lehrer der Volksschule Kühlungsborn befolgten es. Nach einem Bericht des Schulleiters vom 16. März an den Rostocker Schulrat stand im Naturlehrunterricht die „Pflege der Luftfahrt" oben an. Schüler bastelten Modelle von Kriegsflugzeugen und wurden über Luftschutzmaßnahmen unterrichtet. Im Fach Erdkunde „waren die stolzen Siege der deutschen, japanischen und italienischen Luftwaffe immer wieder Anlaß, die Überlegenheit der Achsenluftwaffe, den Draufgängergeist, das Heldentum unserer Flieger ins rechte Licht zu rücken."<br />
* An die Schüler der Klassen 7 und 8 wurde die Luftwaffenillustrierte „Der Adler" verteilt. Der Berichterstatter vermerkte befriedigend: „Wenn der Lehrer damit in die Klasse kommt, wollen alle Jungen Flieger werden".<br />
* Die Schuljugend sammelte Ansichtskarten der Serien „Wüstenkrieg in Nordafrika" und „Panzer machen Weltgeschichte". Darüber hinaus waren sie angehalten, ständig Altstoffe für die Rüstungsindustrie zu erfassen. „Lumpen, Knochen, Silberpapier, ausgeschlagene Zähne sammeln wir", sangen manche nach der Melodie eines alten Volksliedes.<br />
* Der „Niederdeutsche Beobachter" stellte wiederholt Erfolge an der „Heimatfront" heraus, um die übrige Bevölkerung aufzumuntern. Danach wurde in Bad Doberan das „große Volkswohnungsbauvorhaben" in der Althöfer Siedlng weitergeführt.<br />
* Das im Frühjahr 1941 gegründete „ Sozialgewerk Doberaner Handwerker" hatte zur Schaffung eines eigenen Domizils ein Grundstück am „Horst-Wessel-Platz", die „Burg", käuflich erworben.<br />
* Der „Doberaner Dichtertag" war als „reichswichtig" anerkannt worden.<br />
* Auch in der Ackerstadt Kröpelin schien es voranzugehen. 18 „Erbhöfe" bzw. größere Landwirte behaupteten sich. Die Stadt erwarb das frühere Gut „Duggenkoppel", um es selbst zu bewirtschaften.<br />
* Doch für manchen wurden solche Erfolgsmeldungen fragwürdig, als englische Bomber vom 24. bis 27. April erstmals die Rostocker Innenstadt in ein Trümmerfeld verwandelten. In den Nächten war für lange Zeit der Feuerschein der brennenden Stadt zu sehen. Auch Doberaner Hitlerjungen wurden zu Löscharbeiten herangezogen.<br />
* An der Kriegsmoral nagten seit April gleichfalls die neuen drastischen Kürzungen der Lebensmittelrationen. Bereits bei Kriegsbeginn hatten sie für Otto Normalverbraucher wöchentlich nur 500 g Fleisch oder Fleischwaren, 2400 g Brot und 270 g Fett betragen. Jetzt gab es 200 g Fleisch, 400 g Brot und 64 g Fett weniger. Das bedeutete, den Gürtel noch enger zu schnallen. <br />
* In den Berichten des Oberkommandos der Wehrmacht wurden die Sondermeldungen mit den sie begleitenden Siegesfanfaren immer spärlicher.<br />
* Spätestens am Ende des Jahres stellte sich heraus, daß weder die „Sowjets" noch England besiegt waren. Bald machte insgeheim ein geflügeltes Wort die Runde: „Lieber ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende. “(DR. HERMANN LANGER)<br />
[[Datei:Dob668.PNG|400px|zentriert]]<br />
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;1943 <br />
:Seekadettenschule in Heiligendamm<br />
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'''Alltag unterm Hakenkreuz (Teil 14)''' <br />
* ''„Totaler Krieg - kürzester Krieg!“'' <br />
* Am 18. Februar ruft Reichspropagandaminister Joseph Goebbels im Berliner Sportpalast den „totalen Krieg" aus.<br />
* „Totaler Krieg-kürzester Krieg!", heißt die Parole.<br />
* „Totaler Krieg: warum und wie?" lautete ein Aufsatzthema an der Doberaner Oberschule. Alle Kräfte und Reserven waren für den „Endsieg" zu mobilisieren. Vor allem sollte die Jugend in die Waagschale der Entscheidung geworfen werden. „Kriegseinsatz der deutschen Jugend", das war die Jahresparole der HJ. Die ideologische Mobilmachung lief auf Hochtouren.<br />
* Im BDM, z. B. in der Neubukower Mädelgruppe 14 des Bannes 413 Wismar, waren laut „Führerinnendienst des Gebietes Mecklenburg (24)" solche Heimabend-Themen zu behandeln: „Völker können ewig leben, wenn sie nur wollen" (März), „Vier Jahre Krieg - wir bleiben hart" (September), „Und setzet Ihr nicht das Leben ein" (November).<br />
* An der Doberaner Oberschule hielten wiederholt Offiziere Werbevorträge, so am 30. März Oberst v. Bülow über militärische Führer, am 21. April Oberleutnant zur See Thieme über U-Bootfahrten, am 25. Juni Ritterkreuzträger Major Lemm über die Infanterie. Ab Anfang Dezember erfolgte auch gezielt die Nachwuchswerbung für das Heer an den Landschulen.<br />
* Abiturienten meldeten sich freiwillig von der Schulbank in den Krieg. Auch die 16- und 17jährigen Jungen mußten ran. Am 24. Oktober wurden auch von der Doberaner Oberschule zehn Marinehelfer zur Flak eingezogen. Sobald sie die militärische Grundausbildung mit ihrem zermürbenden Schliff hinter sich hatten, mußten sie lernen, die 8,8, das Standardgeschütz der schweren Flakbatterie, zu bedienen. Manche wurden an der leichten und mittleren Flak, an den Scheinwerfern oder am Flakumwertegerät „Malsi" eingesetzt. Zwar sollten sie durch Betreuungslehrer wöchentlich 18 Stunden Unterricht erhalten, doch fielen diese aufgrund der zunehmenden Luftangriffe immer häufiger aus.<br />
* Zurückbleibende Oberschüler der Klasse 7 waren vom 4. April bis Anfang Mai laut Schulchronik „zum größten Teil im Wehrertüchtigungslager" der HJ. Hier wurden sie unter dem Kommando von Ausbildern der Wehrmacht vormilitärisch getrimmt. Andere Jungen folgten.<br />
* Der „Ostsee-Bote" mit dem Untertitel „Doberaner Nachrichten", „Neubukower Anzeiger" brachte am 1. September den Bericht über einen Tagesablauf:,, 6.30 Wecken. Dusche. Bettenbauen. U.v. D. (Unteroffizier vom Dienst, H.L.) pfeift zum Frühstück.-Flaggenappell, -kerniger Fahnenspruch ". Auf dem Tagesplan: Geländedienst. Sieben Stationen waren in einem 18 km langen „Geländeschlauch" zu passieren. Hinzu kam der Schießdienst einschließlich der Schießlehre und Waffenkunde.<br />
* Militärisch ging es auch bei der Ausbildung der Lehrlinge in den Heinkel-Flugzeugwerken Rostock zu. Bereits vor Kriegsausbruch waren sie auf einem eigenen Schießstand in Bad Doberan am Kleinkaliber-Gewehr ausgebildet worden. Jetzt wurde auch hier die paramilitärische Ausbildung forciert. Ein Bürger aus Kühlungsborn, der damals dazugehörte, erinnert sich, daß etwa 400 uniformierte Lehrlinge beim Anmarsch zu den Werkhallen folgendes von einem HJ-Bannführer verfaßtes Lied sangen:<br />
* „Wir Schüler bei Heinkel tun treu unsere Pflicht. Wir dienen treu dem Führer, bis uns das Herze bricht."<br />
* Die Hauptaußenstelle des Sicherheitsdienstes des Reichsführers-SS Schwerin war mit der „Stimmung und Haltung" der Jugendlichen sehr zufrieden. <br />
* Doch am 29. Juni 1943 mußte ein SS-Hauptsturmführer Bayerl seiner vorgesetzten Behörde einen Bericht über den „Lustmord" an einer in Bad Doberan wohnhaft gewesenen Schülerin geben. Das Mädchen war am Pfingstmontag erwürgt und grauenhaft zugerichtet worden. Der Verdacht fiel sofort auf polnische und russische Zwangsarbeiter. Schließlich konnte aber der wirkliche Täter, ein 16 l/2jähriger Hitlerjunge und Pferdepfleger aus Glashagen, gestellt werden. Er wurde vom Sondergericht Rostock am 13. September zum Tode verurteilt.<br />
* Auch die übrige Bevölkerung wurde für den „totalen Krieg" mobilisiert. Gauleiter Hildebrandt rief z. B. am 6. März alle früheren Gutsbeamten, -inspektoren und Verwalter auf, sich zum Einsatz in der Landwirtschaft zu melden.<br />
* Am gleichen Tag wurde erneut zum Sammeln für das WHW in Bad Doberan aufgerufen. Viele spendeten immer unwilliger. „Totaler Krieg - kürzester Krieg!", hatte Goebbels gesagt. Doch ein Ende war nicht in Sicht.(DR. HERMANN LANGER)<br />
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;1943 <br />
:einziger Bombenangriff auf Heiligendamm (1 Toter, einige Verletzte)<br />
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;1944<br />
[[Datei:Dob669.PNG|300px|zentriert]]<br />
* Dieser männliche Schatten mit Hut und hochgestelltem Kragen tauchte im Januar 1944 in Bad Doberan und anderen Orten schlagartig an Schaufenstern und Häuserwänden auf.<br />
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'''Alltag unterm Hakenkreuz (Teil 15)OZ, 2.4.1993'''<br />
* ''Durchhalten heißt die Parole''<br />
* Januar 1944. In Bad Doberan und in anderen Orten tauchen über Nacht im Ergebnis einer NS-Propagandaaktion schlagartig an Ladenschaufenstern und Häuserwänden aufgemalte schwarze, männliche Schatten mit Hut und hochgestelltem Kragen auf. Dazu die Warnung: „Vorsicht - Feind hört mit!" Einschüchterung und Drohung scheinen von dieser Gestalt auszugehen. Doch die meisten Passanten gehen gleichgültig vorbei. In einem Hit des Jahres aus dem Film „Die Frau meiner Träume", gesungen von Marika Röck, heißt es: „Schau' nicht hin! Schau' nicht her! Schau nur g'rade aus! Und was sonst noch kommt, mach' dir nichts daraus!" Viele befolgen den Appell zum Wegsehen, und das in jeder Hinsicht. <br />
* Reichsjugendführer Arthur Axmann hatte 1944 zum „Jahr der Kriegsfreiwilligen" erklärt. Verstärkt mobilisierte das NS-Regime die Jugend, um den unvermeidlichen Untergang hinauszuschieben.<br />
* Am 1. März wurden aus Bad Doberan weitere 24 Oberschüler der Jahrgänge 1927 und 1928 als künftige Luftwaffenhelfer nach Kiel-Friedrichsort in Marsch gesetzt. Ein Betreuungslehrer begleitete sie.<br />
* Doch die Luftwaffe der westlichen Alliierten war nicht mehr aufzuhalten. Am 21. Mai beschoß auch eines ihrer Flugzeuge mit MG-Feuer die Südseite des Oberschulgebäudes und des Direktorwohnhauses. Am Eingang der Schule wurde ein Soldat leicht verwundet.<br />
* Besonderen Druck übten die Parteikrieger auf den Jahrgang 1928 aus, der sich geschlossen kriegsfreiwillig melden sollte. Am 3. September fand auf Trümmern der Rostocker Altstadt ein Appell dieses Jahrgangs vom HJ-Bann 90 statt, zu dem auch Hitlerjungen aus Bad Doberan und Umgebung gehörten.<br />
* Angehörige der jüngeren Jahrgänge hatten im Sommer erneut in der Landwirtschaft Erntehilfe zu leisten. BDM und HJ stellten auch Führungskräfte für die Lager der Kinderlandverschickung (KLV) in Buschmühlen, Rakow und Roggow bei Neubukow. Hier waren Kinder aus unmittelbar kriegsgefährdeten Gebieten untergebracht. <br />
* Da seit Juni mit der Eröffnung der zweiten Front durch die westlichen Alliierten und der sowjetischen Großoffensive die Lage für Hitlerdeutschland immer kritischer geworden war, riefen höhere Parteifunktionäre - im Volksmund auch „Goldfasane" genannt (braun uniformiert, viel Gold auf den Dienstrangabzeichen) - verstärkt zum Durchhalten auf. So erklärte der „Reichsredner" Kreysen am 7. Juli auf einer Kundgebung der NSDAP-Ortsgruppe Doberan-Althof im Rathaussaal:<br />
* „Für uns gibt es nur eins: Am Ende steht der Sieg!" In diesem Krieg ginge es „um die Neuordnung der ganzen Welt mit dem Ziel, das Judentum und den Bolschewismus auszurotten". Und der Ortsgruppenleiter der NSDAP, Walter Kittmann, fügte zum Abschluß des Appells mit „Treuegelöbnis zum Führer" die Gewißheit hinzu, „daß wir siegen wollen, siegen müssen und siegen werden". <br />
* Am 20. Juli 1944 scheiterte der Anschlag des Obersten Claus Schenk Graf von Stauffenberg auf Hitler.<br />
* Auf dem Gut Roggow erhielt die Familie von Oertzen, deren ursprüngliche Sympathie für den „Führer" in Ablehnung umgeschlagen war, eine furchtbare Nachricht. Sie erfuhr, daß noch am gleichen Abend ein Verwandter, Major Hans-Ulrich von Oertzen, mit einer Handgranate sein Leben beendet hatte. Er war zuvor wegen seiner aktiven Beteiligung am Attentat in Berlin verhaftet worden und wollte sich nicht den Henkern ausliefern.<br />
* Der Terror eskalierte auch in Bad Doberan. So verhaftete die Gastapo sowohl erneut den Kommunisten Otto Klöcking als auch den konservativen Hauptmann a. D. von Besser. Letzterer hatte einst dem Stahlhelm, Bund der Frontsoldaten, angehört und wußte vermutlich mehr um die Verschwörung. <br />
* Opfer des wütenden Terrors wurden am 25. August auch zwei amerikanische Flieger, die sich nach dem Abschuß ihrer Maschinen über Rostock noch mit dem Fallschirm gerettet hatten und im Bereich Steffenshagen gelandet waren. Auf Veranlassung des Ortsgruppenleiters der NSDAP hin erschoß sie ein Sonderkommando in den Wittenbecker Tannen. Die Leichen wurden zunächst in einer Sandkuhle verscharrt. Ein Bürger aus Bad Doberan, der damals als Jugendlicher kurz vor der Einberufung stand, hatte soviel Mut, einen weiteren abgeschossenen US-Flieger zu retten. <br />
* Die Durchhalte-Propaganda schürte Hoffnungen auf den Einsatz neuer „Wunderwaffen", die wie die „VI" und „V 2" die Vergeltung bringen sollten. Da ihre Wirkungen in Wahrheit unbeträchtlich blieben, ließ Hitler das letzte Aufgebot mobilisieren.<br />
* Am 19. Oktober brachte der „Ostsee-Bote“ den „Erlaß des Führers über die Bildung des Deutschen Volkssturmes“ vom 25. September. Hitler rief alle waffenfähigen Männer im Alter von 16 bis 60 Jahren auf, „den Heimatboden mit allen Waffen und Mitteln" zu „verteidigen".<br />
* „Den Opa ziehn' sie auch noch ein, das soll wohl die Vergeltung sein", diesen Spottversflüsterten sich manche heimlich zu.<br />
* Ab 21. Oktober erfaßten die Meldestellen in den Rathäusern Bad Doberans und Kröpelins die männlichen Personen der Geburtsjahrgänge 1884 bis 1928. Dann folgten die ersten Appelle des Volkssturms, so in Kröpelin am 5. November um 9 Uhr auf dem Schulhof. Die Ausbildung wurde an alten Infanteriewaffen und an der neuen Panzerfaust vorgenommen. Zur Bedienung der letzteren Waffe brachte die Regionalpresse Anweisungen. „Sei mutig und unerschrocken", hieß es, „wenn Feindpanzer nahen, auch der stärkste Panzer ist durch die Panzerfaust mit dem ersten Schuß zu erledigen".(DR. HERMANN LANGER)<br />
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;1945 <br />
:Doberan wird am 2. Mai kampflos der Roten Armee übergeben<br />
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'''Alltag unterm Hakenkreuz (Teil 16) OZ, 16.4.1993'''<br />
* ''Kampf bis fünf nach zwölf!'' <br />
* Januar 1945. - „Fronthilfe und Kriegseinsatz so lautet die Jahresparole der Hitlerjugend. Am 12. Januar beginnt im Osten die russische Großoffensive. Der „Anzeiger für das Ostseebad Kühlungsbom und Umgebung" vom 18. Januar meldet: „Jede Stunde werfen die Sowjets neue Kräfte in die Schlacht." Noch immer verströmt das Blatt Siegeszuversicht. Der Leitartikel verweist auf die Leistungen des deutschen Grenadiers. Er würde „letztlich den Feind im Nahkampf mit der blanken Waffe in der Hand ... bezwingen". Ein anderer Beitrag preist den „Volkssturmgeist", an dem sich, "um mit Friedrich dem Großen zu sprechen, der .verfluchte Feind' trotz seiner Massen die Zähne ausbrechen" würde. Doch die Sowjetarmee stößt noch im Laufe des Monats bis zur Oder vor.<br />
* Fortan überstürzten sich die Ereignisse. Oberstudiendirektor Dr. Brandt notierte in der Schulchronik: „Ende Februar wird der Zustrom der verwundeten aus der Ostschlacht so stark, daß trotz einer wenige Tage vorher geschlossenen Vereinbarung das Lazarett... sämtliche Räume des Hauptgebäudes beansprucht." Als am 24. April das Prinzenpalais gleichfalls zum Lazarett umfunktioniert wurde, fiel der Schulunterricht endgültig aus. Lehrer und Schüler der Oberschule waren ohnehin seit Januar permanent im Einsatz. Sie hatten vor allem für die Unterbringung der zunehmenden Anzahl an Flüchtlingen zu sorgen.<br />
* Ab 17. Februar wurden Jungen für eine „Kuriergefolgschaft der HJ" eingezogen, die Aufgaben im Dienste der Rüstungsindustrie, z. B. der Heinkel-Flugzeugwerke, auszuführen hatte.<br />
* Noch am 26. März führte die HJ in den Standorten Bad Doberan, Kröpelin und Kühlungsbom „Aufnahme- und Erfassungsappelle" für zehnjährige durch, um sie als Jungmädel oder Pimpfe zu übernehmen. Sie hatten zu geloben: „Ich verspreche, alle Zeit meine Pflicht zu tun in Liebe und Treue zum Führer und zu unserer Fahne. “<br />
* In den Lichtspielen lief der UFA-Unterhaltungsfilm „Gefährlicher Frühling" mit Olga Tschechowa, für Jugendliche ab 14 zugelassen. Der Titel mußte - wenn auch vom Hersteller nicht so beabsichtigt - doppelsinnig wirken.<br />
* Anfang März war die Sowjetarmee nach Pommern vorgestoßen. Sie ließ ein Flugblatt verteilen, das an den „Mecklenburger Landsmann" adressiert war. Darin baten 75 kriegsgefangene Offiziere und Soldaten, unauffällig ihren Angehörigen mitzuteilen: „Die deutsche Regierung verbreitet: Die deutschen kriegsgefangenen Soldaten und Offiziere würden in der Sowjetunion getötet. Dies ist falsch! Wir leben!" Darunter stand auch die Adresse eines Oberzahlmeisters aus Bad Doberan.<br />
* Um die hohen Verluste auch nur annähernd auszugleichen, sollte jetzt der Jahrgang 1929 in den „Endkampf" geworfen werden.; Am 5. April erfolgte in Bad Doberan auf dem Tempelberg seine Musterung für den Reichsarbeitsdienst und die Wehrmacht. „Unsere Jungend zum Kampf bis zum letzten entschlossen!", so tönte Gauleiter Friedrich Hildebrandt vor den Bannführern der HJ. Der „Ostsee-Bote" stellte nun täglich die „beispielhaften Waffentaten" von Hitlerjungen als Einzelkämpfer, als Angehörige von Panzervernichtungstrupps oder als „Werwolf-Kämpfer"<br />
* in den bereits von den Amerikanern und Engländern besetzten Gebieten heraus. „Die Deutschen verteidigen sich wie die Löwen", hieß es in der Ausgabe vom 10. April. In der Ausgabe vom 24/25. April erschien ein Artikel unter der Schlagzeile „Moskau rüstet zum dritten Weltkrieg". Er sollte Hoffnungen auf ein Auseinanderbrechen der Antihitlerkoalition wecken.<br />
* Die letzte Nummer des „Niederdeutschen Beobachters" vom 27. April hob noch einmal die militärisch sinnlose Tat eines 14jährigen an der Oderfront als „Vorbild und Ansporn für viele Tausende Hitlerjungen" hervor. Und die Schlußbotschaft lautete: „Schopf-- gemüse auf den Speisezettel!" Jetzt sollten angesichts der verordneten Hungerrationen die bisher' weggeworfenen „ Schöpfe" der Zuckerrüben als zusätzliche Ersatznahrung dienen.<br />
* In jenen Tagen flogen noch von Rerik aus Flugzeuge des Typs He 111 in pausenlosen Einsätzen Versorgungsbomben in die seit dem 25. April eingeschlossene Reichshauptstadt Berlin. Viele Maschinen kehrten nicht mehr zurück.(DR. HERMANN LANGER)<br />
<br />
'''Vor 50 Jahren (1), OZ, 11.3.1995:'''<br />
* ''Volksopfer für den „Endsieg"'' <br />
* Die Schriftstellerin Etta v. Oertzen, 1972 in Wiesbaden verstorben, schildert in ihrem 1968 erschienenen Roman „ . . . und wollten das Richtige tun" aus eigener Erinnerung die Situation in Bad Doberan vor 50 Jahren so, ohne den Namen der Stadt zu nennen: „Der Winter ist da, der Kriegswinter 1944 auf 45. Schnee liegt über dem Cubanzer Land, über der kleinen Stadt, die in Stille versunken scheint, während es in Wahrheit kocht und brodelt .. . Kaum einer glaubt mehr an die verheißenen Erfolge der V-Bombe. Feldpost kommt kaum mehr durch. Von Todesfällen erfährt man nur auf Umwegen. Wer solche Nachricht erhält, redet nicht mehr, geht stumm und verbissen durch die dunklen Tage." <br />
* Trauer um Gefallene und Ermordete <br />
* Fast jede Familie hatte an der Front gefallene, vermißte oder verwundete Angehörige zu beklagen. Vereinzelt trauerten in Bad Doberan auch Menschen aus anderen Gründen, so z. B. die frühere Pröpstin vom Stift Altenburg, Hildegard v. Thadden, und die Johanniterschwester Miez um die Erzieherin Elisabeth v. Thadden. Diese war wegen ihrer Kontakte zu Berliner Widerstandskreisen und zu Mitarbeitern der Weltfriedensbewegung in der Schweiz von Roland Freisler, dem berüchtigten Vorsitzenden des „Volksgerichtshofes", zum Tode verurteilt und im September 1944 hingerichtet worden.<br />
* Die NS-Führung setzte auf den „Volkskrieg", um politischen Zeitgewinn herauszuholen und die Galgenfrist zu verlängern. Der „Ostsee-Bote", das Amtsblatt der Städte Bad Doberan, Kröpelin, Neubukow, Rerik und des Kreises Rostock, brachte am 2. Januar Hitlers Tagesbefehl an die Wehrmacht. Hierin erklärte er, daß das Jahr 1945 „das Äußerste an Mut und Tatkraft" abverlange, „allein, es wird auch zugleich das Jahr einer geschichtlichen Wende sein". Mit dieser Prognose sollte er Recht behalten, allerdings anders als von ihm erhofft.<br />
* Die Bevölkerung wurde für die Zeit vom 7. bis zum 28. Januar zum „Volksopfer" aufgerufen. Regenmäntel, Schuhe, warme Wintersachen und Wolldecken sollten abgeliefert werden, um damit die neuen Volksgrenadier- und Volkssturmbataillone auszustatten. Am 9. Januar brachte der „Niederdeutsche Beobachter", das Blatt der NSDAP und des Mecklenburgischen Staatsministers (im Volksmund auch „Niederträchtiger Beobachter" genannt), dazu eine animierende Karikatur. Sie zeigte ein Kind, das im Kleiderschrank die alte Kürassier Uniform des Onkels aus dem ersten Weltkrieg entdeckt hatte. Diese wurde auch jetzt gebraucht. „Ab in die Annahmestelle des Volksopfers", hieß es. Da die Ablieferungsergebnisse nicht den Erwartungen entsprachen, sollte für den 11. Februar ein neuer „Volksopfertag" angekündigt werden.<br />
* Indessen erfolgte am 12. Januar im Osten die Großoffensive der Sowjetarmee. Die Weichselfront brach zusammen. Das deutsche Ostheer flutete teilweise panikartig zurück. Am 18. Januar meldete der „Anzeiger für das Ostseebad Kühlungsborn und Umgebung": „Jede Stunde werfen die Sowjets neue Kräfte in die Schlacht." Trotzdem verströmte die Zeitung Siegeszuversicht. <br />
[[Datei:Dob671.PNG|200px|zentriert]]<br />
* ''Das Weiße im Auge des Feindes schauen''<br />
* Sie wertete den Volkssturm als eine „neue, durchaus soldatische Gemeinschaft, in der alle Schichten und Stände des Volkes . . . Schulter an Schulter in einer einzigartigen Kameradschaft zusammenstehen". Und der deutsche Grenadier fechte, „wenn es gilt, das Weiße im Auge des Feindes schauend, mit letzter Kraft des Körpers und der Seele bis zur letzten Konsequenz". Die Regionalpresse stellte neue Ritterkreuzträger als Leitbilder heraus, so am 11. Januar einen Generalleutnant und Führer einer Infanteriedivision im Osten aus Bad Doberan, am 19. Januar einen gleichfalls hier geborenen Feldwebel, der „außerordentlichen Mut, Umsicht, Kaltblütigkeit, schnelle Entschlußkraft und echt mecklenburgische Härte und Standhaftigkeit" bewiesen hätte. Solche Eigenschaften wurden jetzt von allen verlangt, besonders aber von den Jugendlichen. Sie sollten den längst sinnlos gewordenen Krieg verlängern helfen.(Dr. H. LANGER)<br />
<br />
'''Bei unentschuldigtem Fehlen gab es keinen Koks OZ, 11.3.1995'''<br />
* Während die Fronten zusammenbrachen und Großdeutschland immer kleiner wurde, zerrieben sich die kleinen Leute in Bad Doberan im Alltagskampf. Etta v. Oertzen berichtet über sie in ihrem Roman:<br />
* „Wer noch einen Leiterwagen hat, fährt in die Wälder, um Borke, die erlaubt ist, und um Holz, das nicht erlaubt ist, zu sammeln. Wer keinen Garten besitzt, zieht hinaus auf die Dörfer, um sich gegen Geld oder etwas Wäsche Kartoffeln, Möhren und möglichst auch Eier einzutauschen. Man hat gelernt, sich dies und das in den Kaufläden und beim Bäcker zu 'organisieren'. (Das Wort 'klauen' ist nicht mehr Mode)." <br />
* „Tür zu! Es ist kalt in Deutschland", lautete damals ein geflügeltes Wort. Brennstoffe waren mehr als knapp geworden. Selbst für Doberans „Zentralheizungsbetreuer" fanden Anfang 1945 im kleinen Rathaussaal Kurse zum Thema „ Heize richtig" statt. Auf Geheiß des Landrates sollte unentschuldigtes Fernbleiben mit dem Entzug von Koks geahndet werden. Die Ärmeren waren auf das Sammeln von „Raff- und Leseholz" angewiesen. Doberans Forstmeister verfügte, daß nur montags, mittwochs und sonnabends in der Zeit zwischen 8.00 und 18.00 Uhr gesammelt werden durfte und das auch nur in den von ihm bezeichneten Gebieten.<br />
* Es wurde nicht nur kälter. Immer häufiger saßen die „Volksgenossen" wie einst ihre Vorfahren abends im Dunkeln bzw. beim Schein der Kerze oder der „Petroleumfunzel" zusammen. Die Zeitungen gaben ständig vor, von wann bis wann wegen der Fliegergefahr die Fenster abzudichten waren. So hieß es am 2. Januar präzise: „Heute Verdunkelung von 16.57 bis 7.41 Uhr". Mit Strom aber mußte gespart werden. Ihn brauchte die Rüstungsindustrie. Die Kriegspropaganda hatte dazu die Finger des „Kohlenklau" erfunden, der einem in Anzeigen, auf Plakaten und Streichholzschachteln überall entgegen grinste. Diesen Kobold mit der Ballonmütze und dem Sack auf dem Rücken, halb Tier, halb Mensch, ein Auge weit aufgerissen, die Füße in einem nahezu amphilischen Zustand, galt es, Propaganda-Figur: Kohlenklau. mit Sparmaßnahmen zu bekämpfen. „Seid auf der Hut und trefft ihn gut!", lautete die Parole. <br />
[[Datei:Dob670.PNG|200px|zentriert]]<br />
* Oft wurde der Strom ohnehin abgedreht. <br />
* Ungeachtet der Strafandrohungen hatte sich der Tausch- und Schleichhandel durchgesetzt. Getauscht wurden Raucherkarten gegen Brotmarken, ein Ei bzw. fünf Gramm Fett gegen eine Zigarette. Besonders hoch im Kurs stand der Bohnenkaffee, dessen Preise schwindelnde Höhen annahmen. Um dem illegalen Tauschhandel die Spitze zu nehmen, durfte auch öffentlich einiges feilgeboten werden. Daß nicht mehr alle gewillt waren, das „letzte Hemd" für das große „Volksopfer" herzugeben, belegen Tauschanzeigen aus dem „Ostsee-Boten". Geboten wurden z. B. „ein Paar Schuhe, Gr. 39, gegen sechs Handtücher, ein Braunhemd für 13 bis 14 Jahre gegen Herrensporthemd, Halsweite 38". <br />
* Die seltener gewordenen Werbeanzeigen verhießen mehr, als sie versprachen, z. B.: „Warmes Mieder für die schaffende Frau", Rotbart-Rasierklingen, die sich auch nach längerem Gebrauch regenerieren würden, für den Mann („Klingenstahl erholt sich!" - „Gut rasiert - gut gelaunt!"). <br />
* Auch Unterhaltungsfilme sollte die „Volksgenossen" bei Laune halten. In den Doberaner Kamp-Lichtspielen wurde Anfang Januar z. B. der Streifen „Drei tolle Mädels" mit Lucie Englisch, Else v. Möllendorf und Grete Weiser gezeigt.<br />
* Aufmerksam verfolgten die Zuschauer die neue Ausgabe der „Deutschen Wochenschau". Wenn auch der Kommentator sich abmühte, Siegeszuversicht zu verbreiten, so waren doch die beklemmenden Bilder nicht zu übersehen. Sie zeigten die Rückkehr von Schwerverwundeten nach Deutschland und Rückzugskämpfe an der Westfront, in Ostpreußen, im Kurland und in Ungarn. Januar-Ausgaben des „Ostsee-Boten" bilanzierten für 1944 noch mehr Geburten als Sterbefälle, z. B. in Rerik 169 Geburten und 65 Sterbefälle, in Neubukow 70 Geburten und 50 Sterbefälle. Das Verhältnis sollte sich bald ändern. In den Orten wurde es immer enger, weil Wohnraum fehlte.(Dr. H. LANGER)<br />
<br />
'''Aus unserer Serie „Vor 50 Jahren" ( 5) OZ, 1.4.1995''' <br />
* ''Die Schule war im Untergang begriffen'' <br />
* Bad Doberan. In der letzten Ausgabe der Zeitschrift „Der Deutsche Erzieher" vom Januar/ Februar 1945 wurden die Lehrkräfte beschworen, „alle Kraft zu verdoppeln und in unserer Jugend immer neue Ströme des Glaubens und Wollens zum Fließen zu bringen, bis der Sieg erkämpft." <br />
* Ich erinnere mich, daß an der Dorfschule Zirchow (Vorpommern), die ich zu diesem Zeitpunkt besuchte, sich der Schulleiter bemühte, diesem Auftrag nachzukommen. Als die sowjetischen Truppen bereits auf die Oder zurückten, übte er mit uns das Pflichtlied „Das Volk steht auf, der Sturm bricht los, wir treten an zum Gegenstoß". Die Vorhersehung, die Hitler das Attentat „verräterischer Offiziere" am 20. Juli überleben ließ, würde es schon richten, sagte er. <br />
* Daß für die Kriegsführung die Schule nur ein untergeordneter Faktor war, macht die Chronik der Doberaner Oberschule deutlich. Aus ihr geht hervor, daß ab 24. Januar das Wehrkreiskommando II sämtliche Schulräume beschlagnahmte, um ein Lazarett einzurichten. Am 26. Januar wurden auf Befehl des Reichsverteidigungskommissars sämtliche Schulen vorübergehend geschlossen. Lehrer und Schüler hatten Einsatz für die NSDAP und zur Unterbringung der Flüchtlinge zu leisten. Am 3. Februar übernahm die Wehrmacht auch die Volksschule Neubukow, um hier ein Lazarett zu errichten.Schon wenige Tage später konnte der zuständige Rostocker Schulrat allerdings die Bestimmungen wieder lockern. Es war dem Ermessen der Schulleiter überlassen, den Unterricht wieder aufzunehmen. <br />
* Dieser wurde immer mehr zur Farce. Ganze Klassen und Schulen mußten zusammengelegt werden, weil Lehrkräfte fehlten. <br />
* Es mangelte an Lehrbüchern und Heften. Selbst Schiefertafeln für ABC-Schützen waren nur auf Bezugsschein zu erhalten. Am 6. April bat der Volksschuldirektor in Kröpelin um 120 Bezugsscheine, da allein 75 Flüchtlingskinder ohne Schreibgeräte waren.<br />
* Andererseits wurden an den Schulen noch immer kleine bunte Bildchen zum Thema „Kriegseinsatz der deutschen Frau" und „Kriegseinsatz der Hitlerjugend" verteilt.(Dr.HERMANN LANGER) <br />
<br />
'''Wer konnte, setzte sich nach Westen ab OZ, 8.4.1995'''<br />
* Der Krieg kam immer näher. „Sieg oder Bolschewismus!", verkündeten Plakate. Eine Spitzenmeldung in der Lokalzeitung über „Moskaus Ausrottungsplan" schürte Anfang März neue Angst. „Zehn Millionen Deutsche sollen nach Sibirien verschleppt werden", hieß es.<br />
* Während Höhergestellte sich dank ihrer Privilegien westwärts abzusetzen versuchten, konnten die kleinen Leute nicht mehr davonlaufen. Die Stimmung geriet auf den Nullpunkt. Dem Reichspropagandaministerium lag ein Bericht vom 19. März aus Mecklenburg vor, in dem die Meinung der Arbeiterschaft analysiert wurde. An wörtlichen Äußerungen war z. B. festgehalten: „Wenn's mulmig wird, sind die oberen Zehntausend längst über alle Berge. Der Arbeiter kann seinen Kopf hinhalten"; „Wir sind immer die Dummen. Wir haben keine Beziehungen und müssen alle Kriegslasten und Pflichten tragen."<br />
* Doch da der Terror eskalierte, wagte keiner, sich offen aufzulehnen. Anfang April bildete Gauleiter Friedrich Hildebrandt als Reichsverteidigungskommissar ein Standgericht für den „Reichsverteidigungsbezirk Mecklenburg". Es verfolgte alle Straftaten, „durch die deutsche Kampfkraft oder Kampfentschlossenheit gefährdet wird". <br />
* Den Bürgermeistern als Chefs der Ortspolizeibehörden gingen Fahndungslisten zu. Eine Berliner Marinedienststelle suchte einen in Neubukow geborenen Fahnenflüchtigen, der sich am 22. März in Kopenhagen gemeinsam mit einem anderen vom Schiff ohne Urlaubsschein entfernt hatte. Eine Liste der Kriminalpolizeistelle Schwerin vom 10. April führte zehn gesuchte Personen an, darunter einen fahnenflüchtigen 24jährigen SS-Unterscharführer, der sich vermutlich nach Hinterbollhagen durchschlagen würde. Die Kripo forderte „energische Fahndung, Festnahme und Nachricht" darüber. <br />
* Der Gürtel mußte noch enger geschnallt werden. Der „Ostsee-Bote" informierte über Lebensmittelverteilung in der 74. Zuteilungsperiode vom 9. bis 29, April. Otto Normalverbraucher stand auf bestimmten Markenabschnitten der Lebensmittelkarten vom 9. bis 15. April 50 g Fleisch, 50 g Fett und etwa 500 g Brot zu, Für die gesamte Periode sollte er 375 g Zucker oder 750 g Marmelade, 125 g Quark, 62,5 g Käse, 100 g Kaffee-Ersatz und 150 g Nährmittel beziehen, falls das alles noch vorrätig war. Die Regionalpresse hatte Ratschläge parat, z. B. sei „Brei besser als Brot". Auch sollten die bisher mißachteten „Schöpfe" der Zuckerrüben verwertet werden.<br />
* Im übrigen war sämtliches Brachland zur Gewinnung von Frischgemüse zu nutzen, Die Vorräte gingen zur Neige, denn immer mehr ausgehungerte Flüchtlinge trafen ein, die ihre letzte Habe auf Dörfern gegen Lebensmittel eintauschten.<br />
* Aus Neubukow ist eine dickleibige Liste erhalten geblieben, die jene erfaßte, die nicht sofort weiterzogen. Sie kamen z. B. aus Tilsit und Rastenburg, Danzig und Zoppot, zuletzt aus Stettin und Swinemünde. Unter dem Buchstaben „A" sind allein über 60 Personen aufgeführt, unter ihnen auffällig viele alte Leute der Jahrgänge ab 1873 aufwärts, Frauen und Kinder. Die Männer standen noch an den Fronten, waren vermißt oder gefallen.<br />
* In den Doberaner Kamp-Lichtspielen lief am 18. April noch einmal ein Unterhaltungsfilm mit dem in dieser Situation doppelsinnig erscheinenden Titel „Reise in die Vergangenheit" an. <br />
* Sieben Tage später kam über die Lokalzeitung die Aufforderung, die Abstützung der Luftschutzräume zu überprüfen und diese nebst Rettungswegen neu zu kennzeichnen. Ab Ende April sollte auch die auf dem Felde arbeitende Landbevölkerung der Umgebung mit optischen Alarmzeichen auf drohende Tieffliegernangriffe aufmerksam gemacht werden.<br />
* Seit dem 25. April war Berlin von der Sowjetarmee eingeschlossen. Flugzeuge des Typs He 111 flogen von Rerik her in pausenlosen Einsätzen Versorgungsbomben in die Stadt. Die letzte Ausgabe des „Ostsee-Boten" vom 28./29. April brachte beklemmende „Kampfbilder aus der Reichshauptstadt". Hitlerjungen und Waffen-SS würden, „Schulter an Schulter kämpfend", die „Bolschewisten" zurückwerfen.<br />
* Am 30. April behauptete der Wehrmachtbericht, daß sich „zwischen Berlin und der Ostsee ... die Front in der Linie Kremmen - Neustrelitz - Neubrandenburg - Anklam zusammengeschlossen" hätte. Daß diese längst nicht mehr stand, ist dem Bericht des Majors Erich Mende über das Ende der 102. Infanterie-Division zu entnehmen: „Wir hatten in der Nacht vom 30. April zum 1. Mai 1945 gerade noch hinter Bad Doberan eine Hauptkampflinie, wenn man das so nennen darf, einen Schleier ostwärts Wismar in einer Tiefe von etwa 20 km nach Süden aufgebaut."<br />
* Am 1. Mai stieß bereits ein Vorauskommando auf Panzer einer britisch-kanadischen Einheit, während sowjetische Truppen in Rostock einzogen. Die Stunde der Entscheidung war da! Würden die, die „immer die Dummen" waren, noch ihren Kopf hinhalten und die Existenz der Region aufs Spiel setzen?(Dr. HERMANN LANGER)<br />
<br />
[[Datei:Dob896.PNG|600px|zentriert]]<br />
<br />
==SBZ und DDR (1945-1990)==<br />
;1945<br />
[[Datei:Dob790.PNG|400px|zentriert]]<br />
<br clear="all"/><br />
[[Datei:Dob690.jpg|400px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan R Chron1945.PNG|700px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan Z59.PNG|800px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan J Chronologie1.PNG|500px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan J Chronologie2.PNG|500px|zentriert]]<br />
<br />
<br />
;1948 <br />
:Beginn Kurbetrieb in Heiligendamm<br />
<br />
;1949 <br />
:Sturmflut am 1. März mit schweren Schäden<br />
<br />
;1949 <br />
:Jugendherberge auf dem Tempelberg<br />
<br />
;1955 <br />
:Eingemeindung von Vorder Bollhagen<br />
<br />
;1956 <br />
:Eingemeindung von Stülow<br />
<br />
:1957 <br />
:Bauen auf dem Buchenberg beg. (auch AWG gegr.)<br />
<br />
;1961 <br />
:Eingemeindung von Glashagen<br />
<br />
;1968<br />
[[Datei:Dob752.PNG|400px|zentriert]]<br />
[[Datei:Dob753.PNG|400px|zentriert]]<br />
[[Datei:Dob753a.PNG|400px|zentriert]]<br />
;1979 <br />
:Brandstiftung Wirtschaftsgebäude Kloster<br />
<br />
;1983 <br />
:Eröffnung Bädermuseum im Möckelhaus<br />
<br />
==die heutige Zeit==<br />
;1990 <br />
:Erstes Zappakonzert in der Klosterruine Althof<br />
<br />
;1992 <br />
:Ausschreibung Heiligendamms<br />
<br />
;1993 <br />
:Gründung des Zappavereins<br />
<br />
;1993 <br />
:Wiedereröffnung der Galopprennbahn<br />
<br />
;1995 <br />
:Fundusgr.(Jagdfeld) erwirbt Heiligendamm für 15 Mio DM<br />
<br />
;1996 <br />
:Fundusgruppe erhält Zuschlag für Heiligendamm<br />
<br />
;1996 <br />
:Eröffnung der Reha-Klinik Moorbad in Bad Doberan<br />
<br />
;1997 <br />
:Eröffnung der MEDIAN-Klinik in Heiligendamm<br />
<br />
;2000 <br />
:Bad Doberan erhält die Anerkennung als Heilbad<br />
;2001<br />
[[Datei:Doberan Z10.PNG|700px|zentriert]]<br />
<br />
;2002 <br />
:Einweihung der Zappabüste<br />
<br />
;2003 <br />
:Kempinski Grand Hotel eröffnet in Heiligendamm<br />
<br />
;2005 <br />
:Bad Doberan erhält ein neues Rathaus<br />
<br />
;2007 <br />
:Aufhebung der Ehrenbürgerschaft Adolf Hitlers<br />
<br />
;2007 <br />
:G8 Gipfel in Heiligendamm<br />
<br />
;2014 <br />
:Heiligend. darf mit dem Titel „Seeheilbad“ werben<br />
<br />
;2014 <br />
:Treffen Bundespräsident J. Gauck mit Amtsbrüdern</div>PeterBeckerhttps://www.ortschroniken-mv.de/index.php?title=Die_Stadt_Bad_Doberan_und_ihre_Geschichte&diff=108617Die Stadt Bad Doberan und ihre Geschichte2024-03-18T16:36:36Z<p>PeterBecker: /* Handel/Banken */</p>
<hr />
<div>* [[Doberan (Bad)]]<br />
<br />
===Herkunft und erste Erwähnung von Doberan===<br />
====Besiedlung====<br />
[[Datei:Doberan Einwohner.PNG|400px|zentriert]]<br />
<br />
=====Einwohnerentwicklung=====<br />
<br />
===Schulen/Bildungswesen===<br />
====Bürger/Stadtschulen====<br />
<br />
'''Geschichte der Schulen Doberans'''<br />
'''Aus der Geschichte von Bad Doberan und Heiligendamm''' <br />
* (von Peter Gerds - Ostsee-Zeitung, März 1997 - Zeitungsregestensammlung Carl Christian Schmidt/Archiv Münsterverwaltung Bad Doberan) <br />
* ''„Ohrfeigen ist strenge untersagt"'' <br />
* (In einer alten Schulordnung aus dem Jahr 1841 geblättert) <br />
* Bad Doberan. In der „Schulordnung für den Flecken Doberan" von 1841, die in der Universitätsbibliothek Rostock vorliegt, ist über den Abschnitt Schulzucht und Erziehung auch genau festgelegt worden, welche Strafen nach dem Gesetz angewendet werden durften. <br />
* Nach einem Verweis, erst unter vier Augen, dann vor der ganzen Klasse, der darauffolgenden „Absonderung des Schülers von den übrigen", dem Nacharbeiten und Nachsitzen kam erst die körperliche Züchtigung, mit einem „Stäbchen“, wie geschrieben steht. Das Austeilen von Ohrfeigen war streng untersagt. <br />
* Sollte es jedoch einmal anders kommen und ein Lehrer sich vergessen, so machte der Schulvorstand Anzeige. „Auch dem Vater oder Vormunde des verletzten oder mißhandelten Kindes steht es frei, sich an die Regierung zu wenden, welche dann entweder ein Disciplinarverfahren oder eine gerichtliche Untersuchung verfügen wird."<br />
* Gehorsam und Ehrerbietung, Ordnung, Aufmerksamkeit, Fleiß, Reinlichkeit, Verträglichkeit, Wahrhaftigkeit, Schamhaftigkeit und Anstand sowie Bedächtigkeit waren zehn Gesetze für die Schüler.<br />
* Unter Verträglichkeit hieß es: „Necke, schlage und stoße deine Mitschüler nicht, meide jede gehässig Angeberei, lebe mit Allen in Frieden und Freundschaft, hilf und diene gern jedem, wenn du ihm mit irgend etwas auf erlaubte Weise helfen kannst." <br />
* Wenn ein Schüler die erste Klasse mit 13 oder 14 Jahren in Doberan verließ, dann hatte er sich gründlich auf die Konfirmation vorbereitet, war mit Katechismus und dem hauptsächlichen Inhalt der biblischen Bücher vertraut. Neben dem Lesen war es der deutsche Sprachunterricht, der die Kinder mit ihrer Muttersprache vertraut machen und sie in die Theorie der Sprache einführen sollte.<br />
* Im Fach Rechnen wurde die Bruchrechnung beendet und mit der „Lehre von den Proportionen“ begonnen. Bei der Geometrie war vorgegeben: „Alle diejenigen Sätze sind in ihren Folgerungen mit besonderer Ausführlichkeit durchzunehmen, welche eine Anwendung im Leben finden, und was Handwerker zur Ausübung ihres Geschäftes bedürfen."<br />
* Im Fach Weltkunde ging es hauptsächlich um die Geographie Europas und um Biografien berühmter Männer, „durch deren Wirken die Völker zu bedeutenderer Entwickelung geführt werden", Ferner gab es Zeichnen,- Schreiben und Gesang. <br />
* Vergessen wurde natürlich nicht der Passus über die Eltern und deren Pflichten in Beziehung auf die Schule, und recht umfangreich waren zudem die Aufgaben der Schulbehörden gefaßt. Großen Wert legte man dabei auf einen ordentlichen Zustand und die Erhaltung des Schulgebäudes(PETER GERDS)<br />
<br />
<br />
<br />
'''Aus der Bad Doberaner Schulgeschichte (Folge 12)'''<br />
* (von Hermann Langer - Ostsee-Zeitung, Februar 1997 - Zeitungsregestensammlung Carl Christian Schmidt/Archiv Münsterverwaltung Bad Doberan) <br />
* ''Vom Aufstieg und Fall der Stadtschule zur Nazizeit''<br />
* „Jugend bedeutet immer Zukunft", schrieb 1938 der Regionalhistoriker Sebastian Heißel. Er würdigte die Maßnahmen des Nationalsozialismus zur „Neugestaltung“ des Volksschulwesens, „sowohl innerlich wie äußerlich". <br />
* Zu diesem Zeitpunkt war an der Stadtschule die Zahl der Schulkinder von 550 im Jahre 1933 auf 617 angestiegen. Zur inneren „Neugestaltung" gehörten z. B. die Wiedereinführung der autoritären Schulverwaltung, der Übertritt der Mitglieder des Lehrervereins in den NS-Lehrerbund und die Erteilung des Unterrichts nach nationalsozialistischen Erziehungsgrundsätzen. <br />
* Am 14. Februar 1936 brachte die „Mecklenburgische Schulzeitung" einen Erfahrungsbericht des neuen Rektors, nach dem in allen Fächern einschließlich Religion die Notwendigkeit des Luftschutzes behandelt wurde.<br />
* Am 30. Januar war anläßlich des Jahrestages der „Machtübername" die zum Preis von 37,60 RM erworbene HJ-Fahne gehißt worden, weil jetzt über 90 Prozent der 10- bis 14jährigen dem Jungmädelbund bzw. dem Deutschen Jungvolk angehörten. Auch am Gymnasium und an der privaten höheren Mädchenschule war die Mehrzahl der Schülerschaft von der HJ vereinnahmt. Am 19. März 1937 beging die höhere Mädchenschule ihr 100. Jubiläum.<br />
* Probleme gab es vor allem bei der äußeren „Neugestaltung" der städtischen Volksschule, die wieder einmal aus den Nähten platzte. Der Bürgermeister Karl Heinz Albrecht plante einen Neubau, der auf dem Gelände der ehemaligen Superintendentur zwischen Kamp und Bach errichtet werden sollte. Vorgesehen war auch der Bau einer Fest- und einer Turnhalle. Als Projektant empfahl sich erneut Chefarchitekt Hanns Dustmann, der das Modell für die Adolf-Hitler-Schule in Heiligendamm entworfen hatte. Doch aufgrund der Kriegsvorbereitungen, die immense finanzielle Mittel verschlangen, mußte das Projekt immer wieder verschoben werden. <br />
* Im Krieg schrumpfte die Schulkapazität immer mehr zusammen, während die Zahl der Schüler durch den Zuzug von Rostocker Kindern aus bombengeschädigten Familien zunahm. So mußten von Mai bis Oktober 1942 das Hauptgebäude der Stadtschule einem Stab der Flak zur Verfügung gestellt werden.<br />
* Vergeblich forderten Stadt und Schule immer wieder den Neubau. Zusätzlich bezogene Räume im Großherzoglichen Palais und die Schaffung neuer Klassenräume im Hintergebäude des Prinzenpalais reichten nicht mehr aus. Da auch das Gebäude der höheren Mädchenschule von der Wehrmacht belegt worden war, mußte der „Notstand" erklärt werden.<br />
* Bis 1944 wuchs die Stadtschule „auf einige 30 Klassen" an, wie ein Augenzeuge berichtete, mußten doch auch Flüchtlingskinder aus dem Osten aufgenommen werden.<br />
* Schließlich wurde sie in eine Knaben- und eine Mädchenvolksschule geteilt, die von Rektor Friedrich Bauch bzw. von Konrektor Walter Kittmann, Ortsgruppenleiter der NSDAP, geleitet wurden.<br />
* Nachdem im Januar 1945 die Schulen wegen der Belegung durch Flüchtlinge geschlossen worden waren, wurde der Unterricht im März und April noch einmal provisorisch aufgenommen. Doch jetzt gerieten auch sie in den Sog des untergehenden 3. Reiches, das die Zukunft der Jugend skrupellos aufs Spiel gesetzt hatte.<br />
'''Doberans Schulen:'''<br />
[[Datei:Dob692.jpg|400px|zentriert]]<br />
[[Datei:Dob45.jpg|400px|zentriert]]<br />
[[Datei:Dob622.jpg|400px|zentriert]]<br />
<br />
====Das Gymnasium Fridericum Francisceum====<br />
* [[Doberan (Bad) - Das Gymnasium Fridericum Francisceum|Das Gymnasium Fridericum Francisceum]]<br />
<br />
===Wirtschaft===<br />
<br />
====Gewerbe im 19.Jh.====<br />
<br />
<br />
[[Datei:Dob520.PNG|500px|zentriert]]<br />
[[Datei:Dob801.PNG|500px|zentriert]]<br />
====Gas- und Stromversorgung====<br />
[[Datei:Doberan J Strom, Gas1.PNG|700px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan J Strom, Gas2.PNG|700px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan J Strom, Gas3.PNG|700px|zentriert]]<br />
<br />
====Landmaschinen aus Doberan====<br />
<br />
'''Sechs Landmaschinen aus Bad Doberan''' <br />
* ''Eine Dreschmaschine mit Roßwerk und andere Geräte aus der Werkstatt Kähler''<br />
*(von Dr. K. Havemann - Ostsee-Zeitung, Juli 1983 - Zeitungsregestensammlung Carl Christian Schmidt/Archiv Münsterverwaltung Bad Doberan) <br />
<br />
* Im Zusammenhang mit dem 200. Geburtstag des Agrarwissenschaftlers Johann Heinrich von Thünen erwähnten wir die Maschinenausstellung, die als Bestandteil der 5. Versammlung deutscher Land- und Forstwirte in Doberan vom 1. bis 9. September 1841 organisiert wurde.<br />
* Auf dieser Ausstellung zeigte auch ein Maschinenbauer Kaehler oder Kähler (der Name wird in den Dokumenten unterschiedlich geschrieben) aus Doberan verschiedene Maschinen. <br />
* Kähler stellte unter anderem eine „Dreschmaschine“, eine „Korn-Säemaschine“, eine „Häckerlingsmaschine“ und eine „Kornreinigungsmaschine“ aus. Die Dreschmaschine war für kleinere Bauernbetriebe gedacht, sie konnte mit einem Pferd betrieben werden, wozu ein sogenanntes Roßwerk diente.<br />
* Es wird in dem amtlichen Bericht über die 5. Versammlung darauf hingewiesen, daß „in der Werkstatt des Herrn Kähler am Cröpeliner Wege“ ein weiteres Roßwerk zu besichtigen war.<br />
* Die Tatsache, daß ein Doberaner Maschinenbauer 1841 sechs verschiedene Maschinen auf einer Ausstellung zeigte, läßt die Vermutung zu, daß der russische Schriftsteller Nikolai Leskow (1831 — 1895) nicht von ungefähr über einen Ingenieur Hugo Pektoralis schrieb, der zusammen mit nach Rußland eingeführten Landmaschinen nach dort kam und aus dem kleinen mecklenburgischen Städtchen Doberan stammen sollte. So steht es jedenfalls in der Erzählung „Der eiserne Wille“, in der die Lebensgeschichte des Hugo Pektoralis erzählt wird.<br />
* Auf der Maschinenausstellung waren auch mehrere Pflüge zu besichtigen, unter anderem ein nach Entwürfen und Vorstellungen J. H. v. Thünens verbesserter mecklenburgischer Haken. Über diesen Haken heißt es in einem vorläufigen Bericht: „Der außerdem probierte Hakenpflug des Herrn Dr. v. Thünen ist bekannt wegen seiner sorgfältigen Construction und seiner guten Leistung. Er liefert eine reine, breite, gelockerte, gut umgelegte Furche, geht aber nur über eine Hand und muß mit Sorgfalt gestellt werden.“ Zur Enttäuschung seines Erfinders hat sich der „Thünensche Haken“, wie diese Konstruktion bezeichnet wurde, nicht durchsetzen können. Er wurde durch die Pflüge, die weit bessere Eigenschaften hatten, verdrängt. In den Bauernwirtschaften Mecklenburgs hat sich der „Mecklenburger Haken“ noch bis nach 1945 als Gerät zur Bodenbearbeitung erhalten. Er wurde vor allem wegen seiner guten Eigenschaf ten bei der Bodenlockerung bevorzugt.<br />
* In Bad Doberan steht in einem Vorgarten in der Beethovenstraße noch solch ein gut erhaltener und gepflegter Haken, fast wie zu einer Ausstellung aufbereitet, der eine Vorstellung von den damaligen Bodenbearbeitungsgeräten vermittelt.<br />
<br />
<br />
[[Datei:Dob649.PNG|300px|zentriert]]<br />
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====Klein- und mittelständische Unternehmen/Handwerk====<br />
<br />
=====Glashäger Mineralquellen=====<br />
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* [http://www.glashaeger.de/ueber-glashaeger/ http://www.glashaeger.de/ueber-glashaeger]<br />
<br />
'''Kurzchronik „Glashäger“''' (Quelle: Sens, Hofstädter, unveröff. Manuskript zum Buch "Glashäger")<br />
<br />
* '''1906''' Hans von Blücher, Pächter der Landesdomäne Hof Glashagen, ließ im Quellental Bohrungen zur Gewinnung von Mineralwasser vornehmen.<br />
* '''1908''' Gründung der Gesellschaft Mineralquelle Glashagen GmbH Doberan <br />
* '''1908''' Errichtung einer 3,5 Km langen unterirdischen Kupferleitung vom Quellental nach Doberan zum heutigen Firmensitz.<br />
* '''1910''' Erfolgreiche Anmeldung von „Glashäger Mineralwasser“ als Warenzeichen beim Kaiserlichen Patentamt<br />
* '''1914-1918'''(1. Weltkrieg) verstärkte Exporttätigkeit und Belieferung von Lazaretten<br />
* '''1939-1945'''(2. Weltkrieg) Mehrere Änderungen von Gesellschafterstrukturen der Glashäger Mineralquellen G.m.b.H mit dem Hauptanteil der Gerolsteiner Sprudel K. G.<br />
* '''1945''' „Glashäger“ zunächst treuhänderisch und später unter Zwangsverwaltung der Stadt Bad Doberan unterstellt.<br />
* '''1950''' Übertragung der Treuhänderschaft von der Stadt Bad Doberan auf den VEB Rostocker Brauerei (VEB Mahn & Ohlerich Rostock)<br />
* '''1950''' „rechtskräftige“ Verstaatlichung und Überführung in „Volkseigentum“ <br />
* '''1968''' Gründung des „VEB Getränkekombinat ‚Hanseat’ Rostock“ mit Eingliederung des VEB Rostocker Brauerei als Stammbetrieb und dem Betriebsteil Glashäger Mineralquellen Bad Doberan <br />
* '''1982''' Inbetriebnahme der Neubauanlagen und fünf neuerTiefbrunnen<br />
* '''1988''' Wechsel zum VEB Greifenquell Rostock<br />
* '''1990/91''' Glashäger Brunnen GmbH wird Tochterunternehmen der Gerolsteiner Brunnen GmbH & Co. KG<br />
* '''2003''' Übernahme der Geschäftsanteile durch die Brau + Brunnen AG mit Sitz in Dortmund <br />
* '''2005''' Übernahme durch die Hassia Mineralquellen GmbH & Co. KG<br />
<br />
<br />
'''Glashäger Brunnen sprudelt wie nie zuvor''' <br />
''Zurückgekehrter Eigentümer investiert erheblich'' <br />
* (Ostsee-Zeitung, April 1991 - Zeitungsregestensammlung Carl Christian Schmidt/Archiv Münsterverwaltung Bad Doberan) <br />
* BAD DOBERAN (ADN) Wie nie zuvor sprudeln in der Küstenkreisstadt Bad Doberan die traditionellen Glashäger Mineralquellen, Die Gesundheitsgetränke flössen allein im Januar in mehr als 3,5 Millionen Dreiviertel-Liter-Flaschen.<br />
* „Das übertraf alle unsere Erwartungen", sagte Vertriebsleiter Bernd Strätz gestern. <br />
* Richtig in Bewegung geraten ist die Glashäger Naturquelle, seit die rheinländische Gerolsteiner Gruppe 1991 die ursprünglichen Eigentumsverhältnisse wiederhergestellt hat.<br />
* Der Betrieb war vor 42 Jahren entschädigungslos enteignet worden. Der zurückgekehrte Eigentümer hat inzwischen in erheblichem Umfang investiert. Die Absatzplanung sieht in diesem Jahr eine Steigerung um 70 Prozent auf 50 Millionen Füllungen vor.<br />
* Der Marktanteil im Osten beträgt 6,5 Prozent.<br />
* Abgesetzt wird bis nach Schleswig-Holstein und Hamburg.<br />
* Im Stammgebiet Mecklenburg-Vorpommern hält das Unternehmen einen Marktanteil von fast einem Drittel. Inzwischen ist die Glashäger Naturquelle durch zwei 71 Meter tiefe Brunnen zusätzlich angezapft worden.<br />
<br />
<br />
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<gallery widths="300px" heights="300px"><br />
Datei:Dob494.jpg|<br />
Datei:Bild 152 sonst.jpg<br />
Datei:Glashäger 1.jpg<br />
Datei:Glash168.jpg<br />
Datei:Glashäger Einweihung.PNG<br />
Datei:Lageplan Mineralwasser Leitung.jpg<br />
Datei:Lageplan Glashäger.jpg<br />
Datei:Brunnen 211.3.1978.jpg<br />
Datei:Glashäger Mineralquellen (001).jpg <br />
Datei:T86.jpg|<br />
Datei:Werbung vor 1914.jpg<br />
Datei:Produktion um 1930 (1).jpg<br />
Datei:Produktion um 1930 (2).jpg<br />
Datei:Einbringung Grundstoff-Tanks 1981 (1).jpg<br />
Datei:Pressekonferenz Glashäger 23. April 1991 (004).jpg<br />
Datei:Pressekonferenz Glashäger 23. April 1991 (005).jpg<br />
Datei:Pressekonferenz Glashäger 23. April 1991 (008).jpg<br />
Datei:Glashäger Sommerfest 1997 (010).jpg<br />
Datei:90 Jahre Glashäger 1998 (001).jpg<br />
Datei:90 Jahre Glashäger 1998 (004).jpg<br />
Datei:90 Jahre Glashäger 1998 (005).jpg<br />
Datei:800 Jahre DBR Glashäger LKW.jpg<br />
Datei:Festschrift 75 Jahre Glashäger 1983 (000.2).jpg<br />
Datei:Festschrift 75 Jahre Glashäger 1983 (000.4).jpg<br />
Datei:GF Rainer Hofstädter (1).jpg<br />
Datei:Advent 2000 (005).jpg <br />
Datei:6.3 Hoher Besuch bei Glashäger 1994.jpg<br />
Datei:Grundsteinlegung Erweiterung August 1993 (001).jpg<br />
Datei:Grundsteinlegung Erweiterung August 1993 (002).jpg<br />
Datei:Grundsteinlegung Erweiterung August 1993 (003).jpg<br />
Datei:Grundsteinlegung Erweiterung August 1993 (006).jpg<br />
Datei:Arbeitsberatung in der Produktion 1960 iger.jpg<br />
Datei:Dob76.jpg|<br />
Datei:T125.jpg|<br />
Datei:T126.jpg|<br />
Datei:Dob363.jpeg|<br />
Datei:Dob370.jpeg|<br />
Datei:Dob371.jpeg|<br />
Datei:Dob457.PNG|<br />
Datei:Dob496.jpg|<br />
Datei:Doberan R Glashäger1.PNG|<br />
Datei:Doberan R Glashäger2.PNG|1. Auftritt beim Citylauf am Wochenende in Rostock<br />
Datei:Doberan R Glashäger3.PNG|1. Auftritt beim Citylauf am Wochenende in Rostock<br />
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=====Gasanstalt=====<br />
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[[Datei:Dob647.jpg|700px|zentriert]]<br />
=====Handwerk=====<br />
[[Datei:Doberan R Ausst. Baumeister1.PNG|700px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan R Ausst. Baumeister2.PNG|700px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan R Austellung Handwerk.PNG|700px|zentriert]]<br />
'''Metallbau Ott'''<br />
[[Datei:Doberan R Ott Bild.PNG|700px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan R Ott1.PNG|700px|zentriert]]<br />
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'''Dachdecker Klöcking'''<br />
[[Datei:Doberan Z11.PNG|700px|zentriert]]<br />
<br />
====Handel/Banken====<br />
'''Banken'''<br />
[[Datei:Doberan Z49.PNG|700px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan R Sparkasse.PNG|700px|zentriert]]<br />
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'''Apotheken'''<br />
*(von Dr. H. Rehwaldt - Ostsee-Zeitung, März 1989 - Zeitungsregestensammlung Carl Christian Schmidt/Archiv Münsterverwaltung Bad Doberan) <br />
[[Datei:Dob761.PNG|700px|zentriert]]<br />
'''„Allens dor“ im Kaufhaus „ALDO“''' <br />
''„Lütt Matten“ wird ein technisches Kaufhaus —Pressekonferenz gab Auskünfte(OZ, Mai 1990)''<br />
* (von Renate Peter - Ostsee-Zeitung, Mai 1990 - Zeitungsregestensammlung Carl Christian Schmidt/Archiv Münsterverwaltung Bad Doberan) <br />
* BAD DOBERAN (OZ) Mittwoch 14.00 Uhr, Schuhfabrik „Lütt Mat.ten“: Pressekonferenz war angesagt. Betriebsleiter Hans Drzymalski, der amtierende ökonomische Direktor Günter Hampel, BGL-Vorsitzender Eckart Schulz und Helmut Stefan aus der Bundesrepublik, der als Leiter des Bereiches Ein-und Verkauf vorgesehen ist, standen Journalisten Rede und Antwort zur Umprofilierung der Schuhfabrik in ein technisches Kaufhaus.<br />
* „Seit Kinderschuhe nicht mehr subventioniert werden, war die Schuhproduktion unrentabel und nicht mehr absatzfähig geworden. Es konnte also so nicht weitergehen. Eine Umstellung auf eine andere Produktion war nicht möglich“, sagte Herr Hampel.<br />
* Was aber weiter? Die Belegschaft entschied — nach Mehrheitsbeschluß wohlgemerkt! „Es ging schließlich darum, möglichst vielen Mitarbeitern von „Lütt Matten 1 Arbeit zu bieten“, betonte Herr Drzymalski.<br />
* So waren viele Ideen und Vorschläge abzuwägen. 13 Varianten wurden geprüft und beraten. Nun ist das Ziel klar: Aus der ehemaligen Schuhfabrik wird ein technisches Kaufhaus mit Namen „ALDO“ — „Alles aus Doberan“ oder „Allens dor“.<br />
* „ALDO“ ist keine Anweisung von irgendwoher, sondern das „Wunschkind“ der Belegschaft. Geburtstermin soll der 2. Juli sein. <br />
* In eigener Regie wollen es die Mitarbeiter schaffen, ohne Beteiligung von HO oder Konsum.<br />
* Erste Umschulungen begannen mit Hilfe der bundesdeutschen Beraterfirma. Am Tag der Pressekonferenz fand z. B. ein erstes Verkaufstraining unter Anleitung eines bundesdeutschen Fachmannes statt.<br />
* Die wirksamste Schule wird aber die Praxis sein. „Der Mut der Belegschaft ist eine tolle Sache und unbedingt unterstützungswürdig“ hob Herr Stefan aus der BRD hervor. Und wir Journalisten hatten wohl alle den Eindruck, daß die Belegschaft in diesem Herrn einem guten und ehrlichen Partner gefunden hat.<br />
* Was wird es nun alles bei „ALDO“ geben? Auf einer Verkaufsfläche von 1100 Quadratmetern werden Waren aus Heim, Technik, Bau angeboten.<br />
: Toaster Geschirrspüler, Mikrowellengeräte. Videogeräte. Waschmaschinen ... Vom Nagel bis zum Brett wird ebenso alles erhältlich sein, wie vom Bügeleisen bis zur modernen Leuchte. Insgesamt werden 10 000 Artikel im Angebot sein. Und die Preise sollen nicht höher als in der BRD liegen. Ein Farbfernsehgerät. 49 cm Bildröhre, wird für 399 DM und ein Videorecorder für 599 DM zu haben sein.<br />
* 1600 Lieferanten stehen zur Verfügung — aus der Bundesrepublik der DDR. aus Asien .. .<br />
* Neben dem Warenangebot soll der Name „ALDO“ auch für Service stehen. Partner für die Übernahme von Serviceleistungen werden gewonnen. An Verbraucheraufklärungen ist gedacht, an Vorführungen z. B. für die Hausfrau u. v. m.<br />
* Für das leibliche Wohl wird eine attraktive Pachtgaststätte in der ehemaligen Betriebskantine sorgen.<br />
* Und an einen Schuhsalon ist gedacht. „Wir haben gute Schuhfabriken und wollen unseren Beitrag leisten, auch den Beschäftigten dieser Werke die Arbeit zu erhalten. Deshalb werden wir in unserem Schuhsalon Schuhe aus DDR-Produktion anbieten“ meinte Herr Hampel.<br />
* „61 Personen werden in das Kaufhaus übernommen, zehn für die Gaststätte, zehn bis zwölf für den Schuhsalon. Fünf Kollegen sind ausgeschieden, sechs gehen in den Vorruhestand. Für elf Kollegen müssen noch Lösungen gefunden werden“, berichtete Herr Schulz den Journalisten.<br />
* Was sich hier so einfach liest, war kein ebener Weg und wird es auch weiterhin nicht sein.<br />
* Wenn gegenwärtig auch die Zufahrtsstraße gebaut wird, so fehlt noch der Parkplatz. Er sollte eigentlich unmittelbar an der F105 liegen. Aber 40 m Abstand zur Europastraße müssen eingehalten werden. Es sei denn, das Ortseingangsschild würde weiter vom Ort entfernt stehen . . . (Ob aus dem Rathaus Hilfe kommt?) <br />
* Und dann ist da noch das Kreditproblem. „Die Kredit-Bank AG in Rostock hemmt uns“ meinten die Vertreter des Betriebes. Die Briefe an die Regierung blieben dazu bisher ohne Antwort.<br />
'''Kaufmannsladen Trost'''<br />
[[Datei:Doberan Z50.PNG|700px|zentriert]]<br />
'''Buchhandlung Isensee'''<br />
[[Datei:Doberan J Isensee1.PNG|800px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan J Isensee2.PNG|400px|zentriert]]<br />
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<gallery widths="200px" heights="200px"><br />
Datei:Dob387.jpeg|<br />
Datei:Dob391.jpeg|<br />
Datei:Dob910.jpg|<br />
Datei:Dob911.jpg|<br />
Datei:Dob912.jpg|<br />
Datei:Dob913.jpg|<br />
Datei:Dob914.jpg|<br />
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Datei:Dob915.jpg|<br />
Datei:Dob923.jpg|<br />
Datei:Dob924.jpg|<br />
Datei:Dob925.jpg|<br />
Datei:Dob926.jpg|<br />
Datei:T48.jpg<br />
Datei:Dob357.jpeg|<br />
Datei:Dob349.jpeg|<br />
Datei:Dob344.jpeg|<br />
Datei:Dob339.jpeg|<br />
Datei:Bäckerwagen 1930-er.jpg<br />
Datei:Dob721.PNG<br />
Datei:Dob321.jpeg|<br />
Datei:Dob909.jpg|<br />
Datei:Dob412.JPG|<br />
Datei:Dob288.jpeg|<br />
Datei:Dob287.jpeg|<br />
Datei:Dob286.jpeg|<br />
Datei:Dob417.JPG|<br />
Datei:Dob373.jpeg|Kaufhaus bei Tischler Koch um 1920<br />
Datei:Dob383.jpeg|<br />
Datei:Dob385.jpeg|<br />
Datei:Dob413.JPG|<br />
Datei:Dob414.JPG|<br />
Datei:Dob415.JPG|<br />
Datei:Dob416.JPG|<br />
Datei:Dob422.JPG|<br />
Datei:Dob758.JPG<br />
Datei:T79.jpg<br />
Datei:T84.jpg<br />
Datei:Dob613.jpg<br />
Datei:Dob374.jpeg|Konsum Baumstraße um 1960<br />
Datei:Dob382.jpeg|<br />
Datei:Dob392.jpeg|<br />
Datei:Dob257.jpeg|<br />
Datei:Dob369.jpeg|Kaufhaus Magnet<br />
Datei:Schuhfabrik MikeZeug.jpg|Mike Zeug<br />
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</gallery><br />
<br />
==Wer war wer in und um Doberan==<br />
<br />
===Hier finden Menschen ihren Platz die in Doberan geboren, gestorben oder durch Ereignisse in besonderer Beziehung zum Ort stehen. ...===<br />
<br />
* [[Hier finden Menschen ihren Platz, die in Doberan geboren, gestorben oder durch Ereignisse in besonderer Beziehung zum Ort stehen. ...]]<br />
<br />
====Friedrich Franz I====<br />
[[Datei:Doberan Z28.PNG|700px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan Z65.PNG|500px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan Z66.PNG|500px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan Z67.PNG|500px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan Z68.PNG|500px|zentriert]]<br />
<br />
<br />
====Dr. Helge Rehwaldt====<br />
<br />
===Doberaner Spaziergänge (Dr. Helge Rehwaldt zeichnete in seinen "Doberaner Spaziergängen" ein eindrucksvolles Bild zu Doberaner Villen und den damit verbundenen Persönlichkeiten. Zudem gehörte er zu den Herausgebern der Doberaner Jahrbücher und Doberaner Blätter):===<br />
<br />
[[Datei:Doberan Z41.PNG|700px|zentriert]]<br />
<br />
* [[Doberaner Spaziergänge]]<br />
<br clear="all"/><br />
<br />
====Propst Ehlers====<br />
<gallery mode="packed" widths="400px" heights="400px"> <br />
Datei:Doberan J Ehlers1.PNG<br />
Datei:Doberan J Ehlers2.PNG<br />
Datei:Doberan J Ehlers3.PNG<br />
Datei:Doberan J Ehlers4.PNG<br />
Datei:Doberan J Ehlers5.PNG<br />
Datei:Doberan J Ehlers6.PNG<br />
</gallery><br />
<br />
===Doberaner Bürgermeister===<br />
*'''[[Doberaner Bürgermeister]]'''<br />
<br />
===Baumeister===<br />
<br />
====Carl Theodor Severin====<br />
<br />
''Der Baumeister Carl Theodor Severin(13. September 1763 – 20. Februar 1836)''<br />
<br />
* Carl Theodor Severin wurde am 13.09.1863 als Sohn des Justiz- und Konsistorialrats Theodor Severin in Mengeringhausen im Fürstentum Waldeck, damals zu Hessen gehörig, geboren.<br />
* Dem Wunsch der Familie folgend studierte Severin Jurisprudenz und erhielt später eine Anstellung als Kandidat der Rechte an einem kleinen Landgericht in der Umgebung von Berlin. Oft führte ihn sein Weg nach Berlin, die Stadt, die sich damals zum „Spree — Athen“ entwickelte.<br />
* Hier spätestens muss sich der junge Carl Theodor Severin seiner wahren Berufung bewusst geworden sein.<br />
* Wo er seine Ausbildung zum Baumeister erhielt, ist nicht bekannt, jedoch deuten seine Bauten auf die Beeinflussung durch die Berliner Schule hin. Als seine Lehrmeister können daher sowohl Carl Gotthard Langhans als auch David und Friedrich Gilly angesehen werden. Langhans war Direktor des Oberhofbauamtes in Berlin und Potsdam und Erbauer des „Brandenburger Tores“.<br />
* Ab Juni 1795 erhielt Severin eine Anstellung beim Kammerkollegium in Schwerin als „Kammer-Ingenieur ohne Gehalt“ und im Novemberdesselben Jahres als „Bau-Conducteur zu den hiesigen Hof- und Stadtbauten mit 100 Reichsthalern und 6 Faden Ellernholz“.<br />
* Erstmalig tätig beim Ausbau der neu entstehenden Sommerresidenz von Friedrich Franz I. - Doberan - wurde Severin, als er gemeinsam mit dem „Bau-Conducteur“ von Seydewitz 1801/02 das „Salongebäude“ schuf.<br />
*Der Herzog Friedrich Franz I. muss sich beeindruckt gezeigt haben von Severins Leistung und seinem Talent, denn er betraute ihn mit der weiteren baulichen Gestaltung des Seebades. Dazu sollte neben der Errichtung von Repräsentationsbauten und der Erweiterung der Badeanlagen am „Heiligen Damm“ auch eine Umgestaltung desgesamten Doberaner Ortsbildes gehören. <br />
* Als erste Bauten für Doberan entwarf Severin das 1805/06 erbaute Schauspiel-haus, das von 1806-10 entstandene herzogliche Palais sowie mitten auf dem Kamp 1808/09 den sogenannten Doberaner „Trichter“ ,den Roten Pavillon und von 1810-13 in dessen Nachbarschaft denWeißen Pavillon. Die zwei Pavillons bestechen durch die reizvolle Kombination von Klassizismus und Chinoiserie.<br />
*Am „Heiligen Damm“ schuf Severin mehrere kleine Bauten für den Badebetrieb, wie u.a. 1803 die Herrenbadeanstalt und den Anbau des Badehauses, 1804 die Konversationsrotunde sowie 1807 den Aussichtsturm. Alle diese Gebäude sind, meistens durch Sturmfluten zerstört worden.<br />
''Bauten von Carl Theodor Severin'' <br />
* 1801/02 Großherzogliches Salongebäude<br />
* 1805/06 Schauspielhaus<br />
* 1806-1810 Großherzogliches Palais<br />
* 1808/9 Roter Pavillon<br />
* 1810/1813 Weißer Pavillon<br />
* 1814-1817 „Empfangs-, Gesellschafts-, Tanz- und Speisehaus“ (Kurhaus) in Heiligendamm<br />
* 1821/22 Prinzenpalais<br />
* 1823/24 Severins Wohnhaus (Haus Gottesfrieden)<br />
* 1825 Stahlbad<br />
* 1825 Wohnhaus für Gaetano Medini<br />
* Bürgerhaus (Alexandrinenplatz 1)<br />
* Bürgerhaus (Am Kamp 13)<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Tage der Denkmalpflege im Zeichen Severins<br />
*''Festveranstaltung im Kreis Bad Doberan zum 220. Geburtstag des bedeutenden Baumeisters'' <br />
* (von Dr. Klaus Havemann - Ostsee-Zeitung, September 1983 - Zeitungsregestensammlung Carl Christian Schmidt/Archiv Münsterverwaltung Bad Doberan)<br />
*Mit der Enthüllung einer Gedenktafel für den Baumeister und Architekten Carl Theodor Severin an seinem ehemaligen Wohnhaus in Bad Doberan wurden gestern die „Tage der Denkmalpflege 1983“ des Kreises Bad Doberan eröffnet.<br />
<br />
[[Datei:Dob648.PNG|300px|zentriert]]<br />
* Das in Gips gefertigte Modell der Severin-Gedenktafel mit dem Porträt und den Lebensdaten des Baumeisters. Der Entwurf wurde von der Bad Doberaner Kunsttöpferin Dagmar Liebscher im Auftrag des Kreisvorstandes der Gesellschaft für Denkmalpflege im Kulturbund der DDR geschaffen.<br />
<br />
* C. Th. Severin wurde am 13. September 1763. heute vor 220 Jahren, in Mengeringhausen, Fürstentum Waldeck, geboren. Er war ein Schüler der in Berlin klassizistischen Langhans und tätigen Meister Bauens Carl Friedrich Gilly und erhielt um 1800 vom mecklenburgischen Herzog Friedrich Franz I. den Auftrag, für die sich nach der Gründung des Seebades am heiligen Damm entwickelnde Sommerresidenz Doberan entsprechende repräsentative Gebäude zu errichten. <br />
* So entstanden die klassizistischen Bauten Bad Doberans, in denen Severin die in Berlin empfangenen Anregungen umsetzte und mit vielen eigenen Ideen verband.<br />
* Auch in Rostock und Bad Sülze finden wir Bauten Severins. <br />
* Er verstarb am 20. 2. 1836 in Doberan. Leben und Wirken dieses Baumeisters werden aus Anlaß seines 220. Geburtstages in einer Festveranstaltung am 17. September 1983 gewürdigt werden.<br />
* Sie findet in dem von Severin erbauten Kurhaus in Heiligendamm, dem wohl schönsten seiner Bauten, statt. Es ist nicht von ungefähr, daß dieser Ort für die Tage der Denkmalpflege abschließende Veranstaltung gewählt wurde. <br />
* Der Kreisvorstand der Gesellschaft für Denkmalpflege im Kulturbund der DDR hat in den letzten Jahren der Renovierung und festlichen Ausgestaltung dieses Gebäudes viel Aufmerksamkeit geschenkt.<br />
* Die Festveranstaltung wird für viele Mitglieder der Gesellschaft im Kreis Bad Doberan eine Gelegenheit sein, die geleistete Arbeit zu bewundern. Die Tage der Denkmalpflege im Kreis Bad Doberan konzentrieren sich nicht nur auf die Bauten Carl Theodor Severins. <br />
* Mit Freude kann auf die bevorstehende Fertigstellung des Brunnenhauses und seiner Umgebung im „Quellental“ bei Hohenfelde verwiesen werden. Hier hat sich die Zusammenarbeit der Gesellschaft für Denkmalpflege, die vor allem für das Projekt verantwortlich zeichnet, dem Rechtsträger, VEB Glashäger Mineralquellen, der die Mittel bereitstellte, und dem Ortsausschuß Hohenfelde der Nationalen Front, der die Ausführung wesentlich unterstützte, bewährt.<br />
* Auch die Gestaltung des jüdischen Friedhofs in Neubukow war nur möglich durch eine enge Zusammenarbeit zwischen Nationaler Front und Kulturbund. Im Rahmen der Denkmalpflege wird dort mit der Enthüllung einer Gedenktafel unter diese Leistung ein vorläufiger Schlußstrich gezogen.<br />
* Die Tage der Denkmalpflege, die vom Kreisvorstand der Gesellschaft für Denkmalpflege im Kulturbund der DDR für die Zeit vom 11. bis 17. September organisiert wurden, dienen dem Ziel, den Gedanken und die Aufgaben der Denkmalpflege weiter zu verbreiten. Deshalb finden in den Städten Neubukow, Kröpelin und Kühlungsborn Foren zu den örtlichen Fragen der Denkmalpflege und in Bad Doberan eine Aussprache mit Jugendlichen und Schülern statt.<br />
* Gemeinsam mit der Kreisredaktion der „Ostsee-Zeitung“ wird während der Tage der Denkmalpflege das 19. Preisrätsel zur Denkmalpflege des Kreises Bad Doberan durchgeführt. Wie immer werden die Tage der Denkmalpflege neue Impulse für die Arbeit geben. Sie ordnen sich in diesem Jahr unmittelbar in die Vorbereitungen zur VII. ICOMOS-Generalkonferenz, die im Mai 1984 in Rostock und Dresden stattfinden wird, ein.<br />
<br />
'''Wo liegt Severin?'''<br />
* ''Denkmalpflege auf Doberans Friedhof''<br />
* (von Dr. Klaus Havemann - Norddeutsche Zeitung, 1985 - Zeitungsregestensammlung Carl Christian Schmidt/Archiv Münsterverwaltung Bad Doberan)<br />
* Betritt man durch das Grüne oder Rostocker Tor den Bereich des ehemaligen Zisterzienser-Klosters Doberan und wendet sich gleich nach links, dann ist man schon auf dem alten Friedhof des Ortes.<br />
* Vor etwa 150 Jahren wurden hier die letzten Bestattungen vorgenommen, aber wohl gerade deshalb verspürt man hier etwas von der 800-jährigen Geschichte des Ortes.<br />
* Der Mecklenburger Ingenieur und Schriftsteller Heinrich Seidel verlebte gegen Ende des vorigen Jahrhunderts in Doberan mit seiner Familie Urlaubstage „in dem Gärtnerhause an der Wiese des Stahlbades“.<br />
* 1895 unternahm er eine „Erinnerungsfahrt“, die er in dem Buch „Von Perlin nach Berlin“ beschrieb.<br />
* Und so sah Heinrich Seidel vor fast 100 Jahren den Friedhof: „Dieser alte Kirchhof, auf dem seit langer Zeit nicht mehr begraben wird, ist jetzt ein Teil des Englischen Gartens und bildet einen stillen, abgelegenen Winkel dieses schönen Parks, auf zwei Seiten von der hohen alten Mauer und auf der dritten von einem schnell fließenden Bach begrenzt, an dessen Ufern riesenhafte alte Bäume stehen.<br />
* Die meisten Gräber sind längst eingesunken und verschwunden; nur eine gewisse Unebenheit der Rasenflächen zeugt noch von ihnen.<br />
* Die dauerhafteren Erbbegräbnisse und Denkmäler aber haben sich erhalten; die älteren ein wenig versunken, verwittert und verfallen, umsponnen von Efeu, dem Kraut der Vergessenheit, die jüngeren noch ziemlich wohl im Stände, doch meist auch in einem solchen Zustande, daß man sieht, es gedenkt ihrer wohl niemand mehr.“ <br />
* Der Eindruck ist heute fast noch der gleiche, wenn auch noch mehr Gräber völlig verschwunden sind. Selbst an den „dauerhafteren Erbbegräbnissen“ hat der Zahn der Zeit mächtig genagt, und das letzte „Denkmal“ verfiel vor etwa 20 Jahren.<br />
* Die Interessengemeinschaft Denkmalpflege der Stadt Bad Doberan stellte sich das Ziel, dem weiteren Verfall Einhalt zu gebieten und die noch verbliebenen Gräber oder Grabplatten möglichst zu erhalten.<br />
* So wurde ein Einsatz organisiert, um zunächst die Grabplatten von Laub und Erde zu befreien und Wurzeln oder Bewuchs von Efeu zu entfernen. Wo menschliche! Kraft nicht ausreichte, mußte Technik helfen(siehe Foto). Nach der sorgfältigen Säuberung wurde der Text der Platten entziffert, was nicht immer ganz einfach war, denn vielleicht einmal vorgenommene Färbungen der Schrift sind inzwischen längst verwittert.<br />
* Die Freunde der Denkmalpflege wurden vor allem angespornt von der Hoffnung, irgendwo unter Erde und Laub auch die Grabplatte des Architekten Doberans, Carl Theodor Severin, zu entdecken.<br />
* Er war am 20. Februar 1836 in Doberan gestorben und ist hier begraben.<br />
* Fritz Meyer-Scharffenberg beschreibt in seinem Buch „Zwischen Strom und Haff“, daß in einer Ecke der Mauer eine kleine Platte angebracht sei, die die Inschrift trägt: Mariane Philippine Auguste Severin starb den 23. May 1815. Aber weder diese Platte noch die von dem Baumeister Severin wurden gefunden.<br />
* Wo mag dieses Grab geblieben sein? <br />
* Die freigelegten Grabplatten wurden später gerichtet und so gebettet, daß für die Besucher die Inschriften zu lesen sind. Einige schöne Steinmetzarbeiten befinden sich darunter, und es sind noch nicht alle Namen vergessen, die auf diesen Platten stehen, wenn sie auch manches Rätsel aufgeben.<br />
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'''Klassizistische Bauten von unvergänglichem Wert''' <br />
''C. Th. Severin (1763—1836), Architekt und Baumeister'' <br />
* (Norddeutsche Zeitung, Juli 1990 - Zeitungsregestensammlung Carl Christian Schmidt/Archiv Münsterverwaltung Bad Doberan)<br />
* Wie oft haben wir es registriert: Das Giebeldreieck eines alten Bauwerkes weist den fürstlichen Auftraggeber aus, nicht aber den Baumeister. Sein Name ist und wäre oft in Vergessenheit geraten, gäbe es nicht bisweilen einen rührig Forschenden, der ihn der Nachwelt erhält. <br />
* Während die klassizistischen Prachtbauten Carl Theodor Severins ihre Betrachter in Bewunderung versetzen, ist es dem Architekten und Baumeister Hans Thielcke (1888-1974) zu verdanken, des Doberaner Baumeisters Bedeutung ins rechte Licht gerückt zu haben.<br />
* Der fürstliche Auftraggeber war seinerzeit Friedrich Franz I., der seinen Leibarzt — den späteren Rostocker Professor Vogel — mit der Gründung eines Seebades in Heiligendamm beauftragte und somit gleichermaßen das bauliche Aufblühen Doberans bewirkte. <br />
* Severins Wirken in und für Mecklenburg (seine Geburtsstadt Mengeringhausen lag im damaligen Fürstentum Waldeck) begann 1801 und endete dreiunddreißig Jahre später.<br />
* „Was Severin in Doberan geschaffen hat“, schreibt Thielke, „ist nicht nur für die Stadt selbst von unvergänglichem Wert, sondern gehört zu den bedeutendsten Leistungen jener Bauepoche überhaupt“. <br />
* Und die „'bedeutendsten Leistungen“ sind von beträchtlichem Umfang. Da Sind in Doberan das „Salongebäude“ (gemeinsame Arbeit mit dem Baumeister Seydewitz, das „Schauspielhaus“ mit ebenfalls von Severin entworfenen Reliefs antiker Motive, das „Große Palais“, dessen gesamte Innenausstattung Severin besorgt und zum Teil selbst geschaffen hat, zwei Pavillons am Kamp, die beiden Severin-Wohnhäuser „Prinzenpalais“ und „Haus Gottesfrieden“ und weitere Wohnhausbauten, das Stahlbad (heute Sanatorium Moorbad) und das Stadtpalais.<br />
* Da Sind in Heiligendamm das Empfangs-, Gesellschafts-, Tanz- und Speisehaus (heutiges Kurhaus), die „Kolonnaden“ und — stellvertretend für die vielen bescheidenen Bürgerhäuser an anderen Orten — das „Seehospiz“.<br />
* Und da sind in Rostock die „Neue Wache“, der Universitätsbibliotheksanbau und Severins Einfluß auf den Wohnhausbau; als typische Beispiele gelten das Haus Beginenberg 1 und das Palais am Vogelsang, und da ist schließlich in Bad Sülze auch das Kurhaus. <br />
* Laie wie Fachmann bewundern Severins klassizistische Bauten, in denen der Experte den Einfluß seiner Lehrmeister Karl Gotthard Langhans (Erbauer des Brandenburger Tors), Gentz und Gilly, Vater und Sohn („Berliner Schule“), jedoch gleichermaßen den eigenen Stil des Doberaner Baumeisters erkennt.<br />
* „Was seine Bauten so anziehend macht“, schreibt Thielcke ein weiteres Mal, „und weit über das Durchschnittsmaß erbebt, ist ihre einfache Monumentalität, die geschickte Abwägung der Baumassen und die sichere Ausbildung der Einzelheiten“ — Worte, die uns stets und ständig veranlassen sollten, dieses kulturelle Erbe zu würdigen, indem wir es pflegen(Brigitta Meuche)<br />
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====Gotthilf Ludwig Möckel (Lebenslauf)====<br />
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*1838 Am 22. Juli als Sohn eines Kupferschmiedemeisters in Zwickau geboren.<br />
*1844-52 Besuch der Bürgerschule in Zwickau<br />
*1852/53 Besuch der Königlichen Gewerbeschule zu Chemnitz<br />
*1853-56 Lehre als Maurer in Zwickau (1853-56), Besuch der Sonntagsschule in Zwickau(1853/54)und der Königlichen Baugewerkenschule zu Chemnitz (1853-56)<br />
*1856-58 Arbeit als Maurergeselle bzw. später Bauführer<br />
*1858, 13.12. Befreiung von der Militärpflicht wegen „körperlicher Untüchtigkeit“<br />
*1858/59 Anstellung als Zeichner im Oberingenieurbüro der ObererzgebirgischenStaatsbahn<br />
*1859 Arbeit als Zeichner und Konstrukteur im Betriebsingenieurbüro derKöniglichen SächsischenStaatseisenbahn zu Chemnitz<br />
*1859/60 Beschäftigung in einer Zwickauer Baufirma mit dem Entwerfen von Bauplänensowie mit Bauleitungen<br />
*1860 Tätigkeit im Architekturbüro von Edwin Oppler in Hannover, übernimmt die Erstellungvon Entwürfen sowie deren Bauausführung<br />
*1861/62 Studium an der Polytechnischen Schule zu Hannover Teilnahme anVorlesungen undpraktischen Übungen u.a. bei Conrad Wilhelm Haase<br />
*1862-64 Studienreisen vom Polytechnikum aus in den Harz und durch Tübingen; ersteselbständige Arbeitenbeim Bau der Irrenanstalt in Göttingen als Techniker und 1. Assistent von Julius Rasch<br />
*1865, 9.12. Zulassung zur Prüfung für Bauhandwerker in Dresden<br />
*1866, 25.6. Eheschließung mit Emilie Amalie Christine Schlegel, Tochter des Senators Schlegel in Göttingen, aus der Ehe gehen 5 Söhne und 2 Töchter hervor.<br />
*1867, 12.6. Prüfung als Bauhandwerker in Dresden bestanden <br />
*1867-75 Tätigkeit als Bauhandwerker und freier Architekt, vorwiegend Entwürfe von Villen<br />
*1873 Aufnahme in den Sächsischen Ingenieur- und Architekten-Verein in Leipzig<br />
*1875 Übersiedlung nach Dresden, ab 6. Dezember Mitglied des Architekten- und Ingenieur-Vereins zu Hannover<br />
*1875-85 Tätigkeit als Privatarchitekt in Dresden; vorwiegend Bearbeitung von Kirchen- und Schlossbauten<br />
*1881, 3.3. Ernennung zum Ehrenmitglied der Akademie der bildenden Künste Dresden<br />
*1883 Briefwechsel mit Staatsrat von Bülow (Mecklenburg - Schwerin) wegen Übersiedlung nach Doberan im Zusammenhang mit der Auftragserteilung zur Restaurierung der Doberaner Kirche<br />
*1885 Übersiedlung nach Doberan<br />
*1889, ab1.4. Berufung in den Staatsdienst als Baurat für Kirchenbausachen und technischer Beirat der Kammer und des Oberkirchenrates; neben dieser Verpflichtung freiberufliche Tätigkeit<br />
*1897, 19.3. Ernennung zum Geheimen Baurat<br />
*1899, März-Mai Ärztlich angeratene Erholungsreise nach Bozen (Tirol)<br />
*1900, 3.10. Ernennung zum Geheimen Hofbaurat<br />
*1907 Schwerer Unfall mit Krankenhausaufenthalt<br />
*1915, 24.4. Antrag auf Auflösung des Dienstverhältnisses aus gesundheitlichen Gründen; Ab 1. Oktober Versetzung in den Ruhestand.<br />
*1915 Am 26. Oktober verstirbt Möckel nach längerer Krankheit (Luftröhrenkatarrh) an Herzschwäche.<br />
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Quelle: Karl-Heinz Barth, Gotthilf Ludwig Möckel - Ein Beitrag zur Geschichte der Architektur der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts<br />
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''Das Doberaner Wohnhaus''<br />
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* 1888 begann G. L. Möckel mit der Planung seiner eigenen Doberaner Villa, deren Bau wegen einiger Verzögerungen erst 1888 fertig gestellt wurde.<br />
* Er entwarf sich ein zweigeschossiges Gebäude mit ausgebautem Dachgeschoss, dessen Äußeres durch Gestaltungselemente wie Erker, Türmchen, verschiedene Fenster, aber insbesondere die Kombination von roten Klinkern, vorgeblendetem Fachwerk mit Klinker- und Putzflächen sowie dunkelgrün glasierten Formsteinen und farbigen Bleiverglasungen der Fenster geprägt wird.<br />
* Im Inneren wurde das Bild bestimmt durch Putzflächen mit Schablonenmalerei, Glasursteine, lasierte Paneele und Holzdecken, letztere ebenfalls mit Bemalung sowie schmiedeeiserne Leuchter und Geländer, dichte Vorhänge, bunte Teppiche und schwere Eichenmöbel.<br />
* Zeitweise vorhandener Bewuchs mit wildem Wein sowie zwei Türmchen und die farbigen Bleiverglasungen ließen diesen Bau wie ein romantisches Schlösschen erscheinen. Motive aus dem Dornröschen-Märchen, die in den Verglasungen von vier Fenstern des zweigeschossigen Hauptwohnraumes an der Südseite des Gebäudes dargestellt sind, verstärken diesen Eindruck.<br />
* Aber gerade das mag es sein, was auf den Betrachter und Besucher des Hauses einen besonderen Reiz ausübt, und es wird wohl kaum jemanden geben, der sich nicht von der soliden handwerklichen Ausführung, sei es der Holz- oder der Kunstschmiedearbeiten beeindruckt zeigt.<br />
* Als fast programmatisch für Gotthilf Ludwig Möckels Haltung die Meinungen der Betrachter seiner Bauwerke und dabei insbesondere die der Andersdenkenden<br />
betreffend, könnte der Spruch gewertet werden, den er an seiner Doberaner und schon an seiner Dresdner Villa anbringen ließ:<br />
* „Der Eine betracht‘s,<br />
* Der Andre verlacht‘s,<br />
* Der Dritte veracht‘s,<br />
* Was macht‘s.“<br />
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====Albert Gading- ein Doberaner Jugendstilbaumeister====<br />
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* „Es musste ja mal was anderes sein“, war die Antwort, als sein Sohn Heinrich Gading ihn einmal fragte, woher er die Idee zu der originellen Fassadengestaltung des sogenannten '''„Bienenhauses“''' in der Bismarckstraße 26 (heute Goethestraße) gehabt habe. <br />
* Nachdem man ein Jahrhundert lang Vorbilder fürs Bauen nur in früheren Stilen, der antiken Klassik, der mittelalterlichen Gotik und Romantik oder dem Barock gesucht hatte, wollten viele Baumeister in der Zeit des ausgehenden 19. Jahrhunderts „etwas anderes machen“, indem sie sich ihre Anregungen in der Natur suchten und sich auch in sonstigen Details von ihren Vorgängern distanzierten.<br />
* In vielen Jugendstilhäusern findet man ein in Quadrate oder Rechtecke gegliedertes Oberlicht von Fenstern und Türen, nicht selten aus Farbglas.<br />
* Was die Häuser aus dieser Zeit am meisten kennzeichnet, sind die Ornamente von Pflanzen und Tieren. langstieligen Blumen, Blüten, Winden, Ranken, Tierköpfen u. ä. <br />
* Von den Baumeistern wurden Kreativität und technische Fähigkeiten in hohem Maße gefordert und Albert Gading hatte beides, was die vielen von ihm in Doberan und Umgebung errichteten Gebäude beweisen.<br />
* Wer war nun der Mann, der zu Unrecht so sehr im Schatten der im 19. Jahrhundert in Doberan wirkenden Baumeister von Seydewitz, Severin und Möckel stand.<br />
* Albert Gading stammte aus einer seit dem 17. Jahrhundert in Doberan ansässigen Familie von Handwerkern. Er wurde 1875 als Sohn des Drechslermeisters Heinrich Gading sen. geboren.<br />
* Gading besuchte die Doberaner Schule und beendete 1893 eine Maurerlehre, Der geprüfte „Maurer- und Zimmermeister“ Heinrich Nieske bescheinigte ihm, dass er „sehr anstellig, fleißig und geschickt“ sei.<br />
* Nach dem Militärdienst ging er im Sommer auf Wanderschaft und arbeitete für Je 6 Wochen in diversen Baufirmen in Berlin und im Rheinland. 1902 schloss er das Technikum mit der Note „Sehr Gut“ ab und im Februar 1903 wurde er Maurermeister.<br />
* Nachdem er im Büro von G. L. Möckel seine zeichnerischen Fähigkeiten weitervervollkommnet hatte, begann er eine Tätigkeit im Rostocker Bauamt und danach in der Firma von Hofmaurermeister Beringer. Von Beringer übernahm Gading den Stahlbeton, der gerade von dem Laager Architekten Paul Korff in Mecklenburg eingeführt worden war.<br />
* 1905 machte sich Albert Gading selbstständig. Sitz seiner Baufirma war das Gelände östlich der Bismarckstraße (heute Goethestraße) am Bollhäger Fließ. <br />
* Vor dem Ersten Weltkrieg hatte er über 100 Beschäftigte. Gading war nicht nur kreativ und sein Stil gefragt, sondern auch wirtschaftlich erfolgreich. 1912 fuhr er neben dem Arzt Dr. Prösch als erster im Auto durch den Ort.<br />
* Albert Gading verstarb 1962. Die Zeitschrift „Unser Mecklenburg“ widmete ihm einen Nachruf, in dem seine „Aufgeschlossenheit gegenüber technischen Neuerungen“ rühmend erwähnt wird.<br />
* Was geblieben ist, sind die zahlreichen von ihm entworfenen und gebauten originellen Häuser, die noch heute das Stadtbild von Bad Doberan prägen.<br />
Quelle: Joachim Lange, „Albert Gading — ein Doberaner Jugendstilbaumeister“ im Bad Doberaner Jahrbuch, 2003<br />
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====Heinrich Carl Gustav Nieske====<br />
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* Am 20. Januar 1885 teilt der Doberaner Magistrat Nieske mit: „Auf Ihren Antrag vom 19. d. Mts. soll Ihnen gegen Entrichtung der stadtordnungsgemäßen Aufnahmegebühr / das Bürgerrecht hiesiger Stadt / hiermittelsertheilt sein. / Demzufolge wird von Ihnen erwartet, daß Sie die Pflichten eines ordentlichen und warlichen Bürgers so erfüllen werden, wie Sie es vor Gott, Ihrem Gewissen, Ihrer unterzeichneten Obrigkeit und sonst Jedermann zu verantworten sich getrauen. “<br />
* Wer war nun dieser Nieske, der sich im Alter von 42 Jahren in unserer Stadt niederließ?<br />
* Heinrich Carl Gustav Nieske wurde am 1. Oktober 1843 in Warin geboren. Er absolvierte eine dreijährige Maurerlehre im Betrieb seines älteren Bruders. Den Traditionen der Zunft entsprechend begab sich der Geselle Heinrich Nieske auf Wanderschaft. Von der Militärpflicht kaufte ihn sein Vater frei. Nieske war als Maurergeselle u.a. beim Bau der Paulskirche in Schwerin, die nach Entwürfen von Theodor Krüger entstand, beteiligt.<br />
* 1874 ließ er sich als Maurermeister in Brüel nieder. Nach 11 Jahren verlegte Nieske sein Baugeschäft nach Doberan, dem noblen Alterssitz für wohlhabende Pensionäre, wahrscheinlich weil er sich hier eine günstigere Auftragslage als in Brüel versprach.<br />
* Hier errichtete Heinrich Nieske in den folgenden Jahren zahlreiche Doberaner Villen, teilweise als Bauunternehmer auf eigene Rechnung mit dem Ziel, es schlüsselfertig teurer zu veräußern.<br />
* 1892 übernahm der Maurermeister von der Stadt Doberan einen 20 Quadratruten umfassenden Bauplatz, gelegen zwischen der Büdnerei 2 und dem Amtstor, heute Beethovenstraße.<br />
* Durch städtische Auflage war er verpflichtet, Bauplatz binnen 2 Jahren zu bebauen mit „einem mindestens zweistöckigen Wohnhause im Villenstil“. Es entstand die Villa in der Beethovenstraße 6.<br />
* Nieske blieb zunächst Besitzer, erst 1907 erfolgte ein Verkauf. Bedingt durch Hausbauten und Verkäufe zog die Familie wiederholt um. Insgesamt soll das dreißigmal passiert sein. Als „Villa Nieske“ den bleibt das heutige Gebäude Goethestraße 30 bekannt.<br />
* 1896 erwarb Heinrich Nieske mehrere Baugrundstücke in Arendsee (heute Kühlungsborn-West).<br />
* Nach 1900 setzte Nieske seine Bautätigkeit in Doberan, vor allem in der Dammchaussee und in der Bismarckstraße (heute Goethestraße) fort.<br />
* In den Jahren zwischen 1907 und 1910 gab Heinrich Nieske sein Geschäft in Doberan auf und zog als Rentner mit seiner Familie nach Schwerin.<br />
* Am 25. Juni 1923 verstarb Heinrich Nieske im Alter von 80 Jahren in Schwerin.<br />
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''Bauten von Heinrich Nieske (Auswahl):''<br />
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*1888/89 Entwurf und Errichtung des „Strand-Hotel“ in Arendsee (heute Kühlungsborn/West) gemeinsam mit Zimmermeister Kunzelmann<br />
*1893 Entstehung der Villa Dammchaussee 9 in Nieskes Auftrag im Oktober des Jahres verkauft er sie an Pauline Eggerss, geb. Mühlenbruch.<br />
*1895 Bau der „Villa Nieske‘ in der Goethestraße 30, 1899 Verkauf an Rittmeister a.D. Theodor von Sydow. 1902 kauft Nieske das Hausgrundstück zurück.<br />
*1895 Errichtung der Villen Dammchaussee 11 und 13<br />
*1895/96 Villa Goethestraße 36 entsteht<br />
*1896 Bau der Villa Goethestraße 34, 1897 Verkauf des Hauses an Gymnasial-Professor Dr. Christian Starck.<br />
*1896 Errichtung der Villa Goethestraße 32 für den Rentier Hermann Jahnke<br />
*1896 Übernahme der Bauarbeiten für den Postneubau in Wismar<br />
*1897 Errichtung eines Gartenhauses, eines eingeschossigen Fachwerkbaus zur Vermietung an Fremde in Arendsee (heute Kühlungsborn/West)<br />
*1901/02 Entwurf und Bau des „Hotel Pavillon“ für Kaufmannswitwe Breutz in Arendsee(heute Kühlungsborn/West) <br />
*1903/04 Errichtung eines Stallgebäudes auf dem Grundstück Baumstraße 1 für Bäckermeister Hermann Gienus <br />
*1907 Bau der Villa für Herrn Rentier Gottschalk in Doberan (wahrscheinlich im Eickhöfer Weg), konzipiert als Wohnhaus und Pension<br />
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====Georg Adolph Demmler, Architekt und Politiker====<br />
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* Neben dem klassizistischen Kurhaus in Heiligendamm ist die im Tudorstil errichtete „Burg“ sicher das markanteste Gebäude in Deutschlands ältestem Seebad. <br />
* Der Entwurf dazu entstammt der Feder des mecklenburg-schwerinschen Hofbaumeisters Georg Adolph Demmler. Er entwarf auch die Pläne für das „Alexandrinen-Cottage“, im Stil eines englischen Landhauses, sowie für den Umbau und die Aufstockung des alten Badehauses zum neuen „grossen Bade- und Logir-Haus“ (heute „Haus Mecklenburg“).<br />
* Georg Adolph Demmler wurde am 22. Dezember 1804 als uneheliches Kind des Güstrower Schornsteinfegermeisters Johann Gottfried Demmler und der verwitweten Tochter eines Brauereibesitzers in Berlin geboren, wo er zunächst 9 Jahre bei einer Pflegefamilie lebte. 1813 trennte sich der Vater von seiner Ehefrau und zog mit Georg Adolph Demmlers Mutter zusammen. Der Sohn wurde nach Güstrow geholt.<br />
* Bis 1819 besuchte Demmler hier das Gymnasium und entwickelte schon früh Interesse an der Bautechnik, das von seinem Vater gefördert wurde. Nach dem Abitur studierte er an der Bauakademie in Berlin bei Karl Friedrich Schinkel und Friedrich Gottlieb Schadow.<br />
* Wegen seiner Mitgliedschaft in der geheimen Burschenschaft Arminia wurde er 1823von der Hochschule verwiesen.<br />
* 1824 erfolgte auf Fürsprache Schinkels Demmlers Aufnahme in den mecklenburgischen Staatsdienst. 1832 erhielt er seine Ernennung zum Baumeister, ab 1835 war er Landesbaumeister.<br />
* Während seiner Dienstzeit entwarf Demmler die meisten Pläne für den herrschaftlichen Ausbau von Schwerin. Glanzpunkte seines Wirkens waren der Umbau des Schlosses, der Neubau des Arsenals am Pfaffenteich, der Marstall, das Hoftheater und viele weitere Gebäude.<br />
* Nach seinem Entwurf wurde am Westufer des Pfaffenteichs die Paulsstadt als neuer Stadtteil angelegt. Auch Bauwerke in anderen Städten beruhen auf Demmlers Bauplänen so z.B. das heutige Ernst-Barlach-Theater in Güstrow.<br />
* Demmler engagierte sich bereits vor der Revolution von 1848 sozial. Er war Mitglied der Schweriner Freimaurerloge und politisch aktiv, zunächst in der linksliberalen Süddeutschen Volkspartei (DtVP) und später in der Sozialistischen Arbeiterpartei Deutschlands(SAP).Georg Adolph Demmler verstarb am 2. Januar 1886 in Schwerin.<br />
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''Demmlers Bauten und Entwürfe für Doberan/Heiligendamm''<br />
* 1827 Tribüne an der Rennbahn<br />
* 1835 Entwurf für den Sarkophag Friedrich Franz I. im Doberaner Münster - Herstellung in der Schweriner Schleifmühle<br />
* 1837 Umbau des alten Badehauses zum Haus Mecklenburg<br />
* 1840 Alexandrinencottage in Heiligendamm<br />
* 1841 Dekoration im Doberaner Theater<br />
* 1843 Transport des Gedenksteins aus der FeldmarkElmen-horst nach Heiligendamm<br />
* 1844 Pläne für ein Schießhaus<br />
* 1848 Burg Hohenzollern im Tudorstil<br />
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====August Gaster====<br />
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* August Gaster wurde am 28. Oktober 1852 in Wismar geboren. Er absolvierte von 1872 bis 1875 und von 1877 bis 1878 ein Studium an der Polytechnischen Schule in Hannover. Am Polytechnikum war Gaster ein Schüler von Conrad Wilhelm Hase, bei dem bereits zuvor Gotthilf Ludwig Möckel seine Ausbildung erhielt.<br />
* Im Jahr 1882 legte August Gaster seine Baumeisterprüfung ab.<br />
* Als späterer Landbaumeister in Doberan war er für die Ämter Bukow, Doberan und Schwaan verantwortlich. Bekannt ist, dass August Gaster 1914 das Wohnhaus in der heutigen Goethe-straße 10 in Bad Doberan aus dem Nachlass von Hofzimmermeister Reinke erwarb.<br />
* Ab 1890 war Gaster, der auch zum Baurat berufen worden war, Mitglied im Verein für Mecklenburgische Geschichte und Altertumskunde.<br />
* Im Jahr 1920 erfolgte seine Ernennung zum Vorstand des Hochbauamtes Rostock II in Doberan.<br />
* August Gaster war langjähriges Mitglied der Prüfungskommission für Kandidaten des höheren Baufaches in Schwerin. Eine Berufung an das Ministerium lehnte er jedoch ab, weil er sich seinem Wohnort Doberan sehr verbunden fühlte.<br />
* August Gaster zählt zu den profiliertesten Architekten in Mecklenburg.<br />
* Zu seinen wichtigsten Bauten gehören:<br />
* die Realgymnasien in Kiel und in Schwerin,<br />
* die Frauenklinik in der Doberaner Straße in Rostock<br />
* die Villa „Feodora“ des Herzogs Adolf Friedrich in Bad Doberan im Stülower Weg (jetzt Kreismusikschule), <br />
* die Villa der Prinzessin Reuß ‚in Heiligendamm (zu DDR- Zeiten „Max-Planck-Haus )entstanden um 1910, sowie die Herrenhäuser ın Rederank und Groß Stove.<br />
* August Gaster verstarb 1929.<br />
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====Lutz Elbrecht (Baumeister und Denkmalpfleger) ====<br />
* Lutz Elbrecht, am 8, März 1907 geboren, trat beruflich in die Fußstapfen seiner Vaters, den Hofmaurermeisters Fritz Elbrecht. <br />
* Im Geburtsjahr seines Sohnes gründete Fritz Elbrecht in Doberan eine Baufirma, die Lutz Elbrecht, der das Baugewerbe von Grund auf erlernt hatte, ab 1934 leitete.<br />
* Wohl eines seiner ersten Gebäude war der Bahnhof in Heiligendamm (1933/34), bei dessen Gestaltung er klassizistische Formen nachempfand. <br />
* 1935/36 entstand nach seinen Entwürfen das Wohnhaus in der Dammchaussee 23 in Klinkeroptik Für einen Rechtsanwalt. 1950 erwarb der Schriftstellen Ehm Welk das Gebäude und bewohnte es bis zu seinem Tod im Jahre 1966.<br />
* Ebenfalls mit roten Klinkern gestaltet, entstand1938/39 die Friedhofskapelle auf dem neuen Friedhof in Bad Doberan, ebenso wie die Friedhofskapelle in Kröpelin.<br />
* 1939/40 erbaute Lutz Elbrecht das Filmtheater am Kamp in der Severinstraße und schuf damit ein modernes, allen Ansprüchen genügendes Haus. Daneben hat er zahlreiche Bad Doberaner Ein- und Mehrfamilienhäuser entworfen und gebaut.<br />
* Als 1948 die damalige Landesregierung von Mecklenburg den Plan fasste, das durch die Kriegswirren stark in Mitleidenschaft gezogene Gebäudeensemble in Heiligendamm zu einem Sanatorium für Werktätige umzubauen, wurde Lutz Elbrecht zum „Vorsitzenden sämtlicher Angestellten der Bauleitung” ernannt. Von August1948 bis März 1950 währten die umfangreichen baulichen Maßnahmen.<br />
* Diese Aufnahme war so recht für den dem heimatverbundenen Baumeister und Architektengeschaffen, der einmal von sich selbst sagte: „Als altem Doberaner liegt mir die Erhaltung der Bau- und Kunstdenkmäler unseres Gebietes besonders am Herzen.“ Er behandelte Heiligendamm wie ein Denkmal und manche „Bausünde" muss dem Mangel an Material und Zeit in jenen schwierigen Nachkriegsjahren zugerechnet werden.<br />
* Eine weitere bedeutende Arbeit für den Denkmalpfleger Lutz Elbrecht war 1956/57 die Beseitigung der Neorenaissancefassade und Rekonstruktion der klassizistischen Fassade des Salongebäudes am Kamp (ab 1879 Rathaus, seit 1952 Sitz der Kreisverwaltung).<br />
* 1955 projektierte er das Kaufhaus „Magnet" am Alexandrinenplatz (heute Kaffeehaus Sparre). Bereits ab 1952 war Lutz Elbrecht als „Kreishelfer für Denkmalpflege“ des Institutsfür Denkmalpflege in Schwerin tätig. Bis zu seinem Tod setzte er sich unermüdlichab 1979 in der Interessengemeinschaft Denkmalpflege im Kulturbund der DDR und gleichzeitig im Vorstand der Gesellschaft für Denkmalpflege, für den Erhalt und die Pflege des Kulturerbes vor allem im damaligen Kreis Bad Doberan ein.<br />
* Am 9. Juli 1984 verstarb Lutz Elbrecht in Bad Doberan.<br />
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====Familie Carlson (Bauunternehmen, Bäckerei) ====<br />
* Jöns Carlson gilt als Ahnherr der Doberaner Carlsons, die im Laufe der Jahrzehnte einen beeindruckenden Werdegang hingelegt haben, Er wurde in Schweden geboren; sein Weg führte ihn nach Mecklenburg. Jöns arbeitete als Maurer, mit seiner Frau Marie Sophie Carlson, geb. Burmeister lebte er in Doberan, Sie hatten sechs Kinder, eins von ihnen war Hermann Carlson. <br />
* Hermann Carlson wurde am 26,10,1875 in Doberan geboren. Er war Maurergeselle und später Bauunternehmer. Hermann heiratete Frieda Josephine Mathilde Carlson, geb. Harms, Mit ihren Kindern lebten sie in Doberan. Vier ihrer sieben Kinder mussten die Eltern früh zu Grabe tragen.<br />
* Hermann gründete die Firma H. Carlson & Sohn, Dort arbeitete er zusammen mit seinem ältesten Sohn, Sie kauften mehrere Grundstücke, zum Beispiel „Am Rosenwinkel“ und erbauten dort Häuser.<br />
* Hermann Carlson starb am 30.09.1943 in Doberan. Testamentarisch hat er darüber verfügt, wer welche Häuser „Am Rosenwinkel“ erbt. Sohn Hans erhielt die Hausnummern 1 und 2, Hermann Nummer 4 und 5, Tochter Grete die Nummern 6 und 7. Keines der Kinder sollte die Häuser verkaufen, sondern weiter an die Enkel geben, damit die Häuserreihe im Familienbesitz bleibt.<br />
* Lediglich zur Finanzierung von Ausbildung, Studium oder Geschäftsgründung duldete Hermann eine Belastung der Häuser.<br />
* Ihr ältester Sohn Hans Carlson wurde am 01.07.1900 in Doberan geboren. Von 1919 bis 1922 absolvierte er eine Lehre des Maurerhandwerks bei seinem Vater in Doberan, Am28.02.1922 legt Hans Carlson seine Gesellenprüfung bei der Mecklenburgischen Handwerkskammer mit dem Prädikat ausgezeichnet ab. Beisitzer in der Prüfung ist der Doberaner Baumeister Albert Gading.<br />
* Am 01.02.1937 bestätigt die Reichskammer der bildenden Künste Hans Carlson zur Berechtigung der Berufsausübung als baugewerblich tätiger Architekt. Gültigkeit erhält dieses Prädikat für die Jahre 1936-1939, die eingeklebten Marken auf der Rückseite des Ausweises belegen das. <br />
* Nach dem Krieg wurde er am 10.11. in die Liste der Genossen der Genossenschaft des Bauhandwerks Mecklenburg-Vorpommern e. G. m .b. H. Schwerin aufgenommen. Per Postkarte wurde dies am 24.09.1948 durch das Amtsgericht Schwerin bekanntgegeben.<br />
* Hans heiratete Frieda Carlson, sie bekommen zwei Kinder: Paul Friedrich und Elisabeth.<br />
* Hans Bruder Hermann Carlson wurde am 06.03.1903 in Doberan geboren. Er machte eine Bäckerlehre, wurde Bäckermeister und gründete die Bäckerei Carlson. <br />
* Hermann heiratete Käthe Carlson und sie bekamen die Kinder Ingeborg und Jürgen. Ihre Tochter heiratete Günter Hermann, ihr Sohn betrieb die Bäckerei im Parkentiner Weg, die mittlerweile sein Sohn Jörg übernommen hat.<br />
* Hans Schwester Grete wurde am 03.12.1909 in Doberan geboren, Sie heiratete Hans Eichstädt. Sie haben zwei Kinder: Helga und Hans-Joachim.<br />
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===Persönlichkeiten aus Kunst und Kultur===<br />
====Ehm Welk====<br />
* [http://www.ehm-welk-haus.de/ www.ehm-welk-haus.de]<br />
[[Datei:Dob678.PNG|600px|zentriert]]<br />
<br clear="all"/><br />
[[Datei:Dob701.jpg|600px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan R Ehm1.PNG|600px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan R Ehm2.PNG|700px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan R Ehm3.PNG|700px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan R Ehm4.PNG|700px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan R Ehm5.PNG|700px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan R Ehm6.PNG|800px|zentriert]]<br />
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====Gerhard Ringeling====<br />
<br />
[[Datei:Dob706.PNG|300px|zentriert]]<br />
<br />
'''Landschaft den Menschen zugeordnet''' <br />
* Seine besondere Liebe gilt dem Fischland / Zum 100. Geburtstag von Gerhard Ringeling – ein begabter norddeutscher Erzähler(Demokrat, 1987)<br />
* „Sei er nun Maler oder Dichter, Gelehrter, Bildhauer oder Musiker, — immer wieder kommt einer, dem in irgendeinem Seelenwinkel der göttliche Funke glüht, in unser abgeschiedenes Fischland und steht und atmet und ist gefangen und geht mit Heimweh und muß nun künden von der herben, schwer zugänglichen Schönheit dieses Stückes Erde zwischen Bodden und Meer, zwischen Darß und Ribnitzer Heide.<br />
* Sie reicht weit zurück, die Reihe dieser Fischlandkünder, und bricht nicht ab bis auf den heutigen Tag.<br />
* In diese Reihe tritt nun auch Gerhard Ringeling, der Doberaner Gymnasiallehrer.<br />
* So schrieb der Heimatschriftsteller F. W. Droß in den „Mecklenburgischen Monatsheften", als 1935 im Wiehern-Verlag Berlin Gerhard Ringelings „Seefahrend Volk — Vier Erzählungen vom alten Fischland" erschien.<br />
* Der Autor war den Lesern der „Mecklenburgischen Monatshefte" zu diesem Zeitpunkt bereits kein Unbekannter mehr. Er hatte Porträtskizzen über Johannes Troja und Heinrich Seidel (denen er sich innerlich besonders verbunden fühlte) geschrieben, ebenso über Richard Wossidlo und andere »Mecklenburger Leute".<br />
* Mit der „Fischländer Weihnacht" (ein Vorabdruck aus „Seefahrend Volk") hatte er seine ausgesprochene Begabung als norddeutscher Erzähler ausgewiesen.<br />
* Nach 1945 bringt die Evangelische Verlagsanstalt Berlin unter dem schlichten Titel „Erzählungen" zwölf der schönsten Geschichten Gerhard Ringelings in mehreren Auflagen heraus. Die vier Erzählungen vom alten Fischland aus „Seefahrend Volk" sind um acht, überwiegend im norddeutschen Raum handelnde, erweitert worden.<br />
* Als sich der Verlag 1969 zu einer nochmaligen (der zwölften) Auflage der Erzählungen von Gerhard Ringeling entschloß, nannte er — neben der Verehrung für den 1951 heimgegangenen Autor — einen zweiten Grund: „überschaut man den Bestand an christlicher Literatur, die im Formalen den anzulegenden Maßstäben genügt und in der Aussage zentral bleibt, ohne in Frömmelei auszuarten, so kann man nicht von einer Fülle sprechen.<br />
* Schon deshalb bot Ein begabter norddeutscher Erzähler sich eine Neuauflage an. Auf den Seiten dieses Buches ist beides eingefangen, die Landschaft und der Mensch: die Landschaft, nicht isoliert als Idylle oder Hort der Dämonen geschildert, sondern dem sie bewohnenden Menschen zugeordnet — der Mensch, nicht als Held oder Schuft herausgeputzt, sondern als einer, der bewußt oder unbewußt auf Gottes Gnade wartet.<br />
* "So bleiben die der Historie entnommenen Gestalten blutvoll und im tiefsten Sinne menschlich, ihr Handeln und Entscheiden rührt auch uns an." <br />
* 1947 erschien — in 2. Auflage — bei Hinstorff in Rostock das Buch von Gerhard Ringeling „Fischländer Volk — Geschichte und Schicksal einer mecklenburgischen Küstenlandschaft".<br />
* In ihrem Fischland-Buch schrieb Käthe Miethe: „Das kleine Buch des Doberaner Studienrats Dr. Ringeling „Fischländer Volk“ läßt teils chronikhaft, teils novellistisch in bunten Bildern das Werden des Fischlandes an uns vorüberziehen.<br />
* Weil Dr. Ringeling als der beste Kenner der Geschichte der deutschen Segelschiffahrt gilt, dessen grundlegendes Buch über die Segelschiffahrt mit großem Verlangen erwartet wird, stehen in seinem „Fischländer Volk“ Schiffer und Schiffahrt natürlich an erster Stelle.<br />
* Die novellistischen Schilderungen in diesem Buch erreichen nur selten die künstlerische Gestaltung und dramaturgische Spannung seiner Erzählungen.<br />
* Im Schlußwort des Buches wendet sich Ringeling eindringlich an seine Leser, ihn — soweit vorhanden — für seine geplante größere Darstellung der Geschichte der mecklenburgischen Segelschiffahrt mit Material zu unterstützen.<br />
* Doch zu diesem Buch, mit dem er sein literarisches Lebenswerk krönen wollte, kam es nicht mehr: Gerhard Ringeling starb am Silvestertag des Jahres 1951, erst vierundsechzigjährig.<br />
* Am 19. Juni war sein 100. Geburtstag. Manchmal tauchen seine „Erzählungen" im Antiquariat auf: wer zugreift und sie liest, wird nicht enttäuscht sein, sondern sich angerührt fühlen vom Schicksal der leichtsinnigen Margret, der schlimmen Brigitt oder des Schmiedes Jakobus Borgwardt, der ausging, „Gerechtigkeit zu suchen, und Gnade fand". Friedrich Schulz<br />
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[[Datei:Doberan J Ringeling2.PNG|900px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan J Ringeling3.PNG|500px|zentriert]]<br />
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====Ernst Voß====<br />
* [https://de.wikipedia.org/wiki/Ernst_Voß https://de.wikipedia.org/wiki/Ernst_Voß]<br />
[[Datei:Doberan R Voß.PNG|400px|zentriert]]<br />
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Datei:Dob965.PNG<br />
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Datei:Dob968.PNG<br />
Datei:Dob969.PNG<br />
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====Felix Mendelssohn-Bartholdy====<br />
[[Datei:Dob751.jpg|400px|zentriert|thumb|Gemälde von Eduard Magnus 1846]]<br />
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[[Datei:Doberan Z61.PNG|700px|zentriert]]<br />
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* '''Felix Mendelssohn-Bartholdy(1809-1847) hat in Bad Doberan komponiert'''(''Aus der Redaktion(Ostseezeitung, 02.02.2009)''<br />
* Rostock . Der Komponist Felix Mendelssohn-Bartholdy wäre am 3. Februar 200 Jahre alt geworden. Gefeiert wird vor allem in den Städten seines Wirkens Berlin, Leipzig und Hamburg.<br />
* Aber auch die Mecklenburger haben Grund, den "Mozart des 19. Jahrhunderts", wie Robert Schumann seinen Kollegen und Zeitgenossen nannte, hochleben zu lassen.<br />
* Als 15-Jähriger verbrachte Mendelssohn im Sommer 1824 einen vierwöchigen Urlaub im ersten deutschen Seebad Heiligendamm und in Doberan. Dabei hat er auch komponiert, wie die pensionierte Musiklehrerin Marianne Strack aus Rostock belegen kann. ''Die "Doberaner Blasmusik" wurde am 13. Juli 1824 in Doberan uraufgeführt.''<br />
* Sie fand die "Doberaner Blasmusik" in den Archiven: Die pensionierte Musiklehrerin Marianne Strack hat herausgefunden, dass Felix Mendelssohn-Bartholdy, der am 3. Februar 1809 geboren wurde, als Fünfzehnjähriger in Bad Doberan komponiert hat. <br />
* Marianne Strack verehrt Mendelssohn seit ihrer Studienzeit in Leipzig. "Ich habe in Briefen der Familie von Doberan gelesen. Also muss er hier gewesen sein", sagt die Mendelssohn-Forscherin. <br />
* Tatsächlich findet sie viele weitere Briefe, in denen der junge Felix beschreibt, wie er mit dem Vater die Tage an der Ostseeküste verlebt. Es sind vor allem Spaziergänge in und um Doberan, die den Naturfreund Mendelssohn beeindrucken. Von nachhaltiger Wirkung aber ist eine kleine Hofkapelle bestehend aus Holzbläsern, Hornist und Basshornist, der Mendelssohn täglich im Salon beim Speisen lauscht. Von Komponierlaune gepackt, schreibt er ein kleines Nachtstück für die "Hofharmonie", wie das Ensemble heißt. Die Uraufführung der "Doberaner Blasmusik" ist am 13. Juli 1824. Mendelssohn wird sie später weiter verarbeiten, zur "Ouvertüre zur Harmoniemusik" op.24.<br />
* Marianne Strack findet im Landeshauptarchiv die einzelnen Stimmen der Musiker ¬ für sie der Beweis, dass Mendelssohn in Doberan die Komposition hinterlassen hat. "Das Stück wird später, wenn Mendelssohn Gewandhaus-Kapellmeister in Leipzig ist, immer an seinem Geburtstag am 3. Februar als Ständchen dargebracht", hat sie weiter recherchiert.<br />
* Trotzdem ist die Blasmusik in Vergessenheit geraten. Im vergangenen Jahr wird sie erstmals wieder von einem Bläserensemble der Hochschule für Musik und Theater Rostock, am Ort der Uraufführung in der heutigen Kreisverwaltung, in der gleichen Besetzung wie 1824 aufgeführt. Professor Günter Weidlich von der Hochschule hat es einstudiert.<br />
* "Das Stück beweist die große Begabung des Fünfzehnjährigen", sagt er. "Im zweiten Teil, dem Allegro, ist der, Sommernachtstraum’ deutlich zu spüren." Am 13. Februar will Weidlich die "Doberaner Blasmusik" in der Hochschule für Musik und Theater erneut erklingen lassen.<br />
* Der Leiter des Mendelssohn-Archivs in Berlin, Roland Schmidt- Hensel, bestätigt: "Der Doberan-Aufenthalt ist dokumentiert." Allerdings sei eine Prüfung der Doberaner Noten noch nicht abgeschlossen. <br />
* Im Kurort Bad Doberan gibt es bereits Überlegungen, wie der Mendelssohn-Besuch auch touristisch vermarktet werden kann. Vom Frühsommer an soll es einen Mendelssohn-Pfad geben, auf dem Besucher auf den Wegen des jungen Komponisten wandeln können.<br />
* Das Eröffnungskonzert der Festwoche „220 Jahre Heiligendamm“ am Sonntag, dem 9. Juni 2013 um 19.30 Uhr im Festsaal, Salongebäude in Bad Doberan, wird einem sehr berühmten Badegast des 19. Jahrhunderts gewidmet: Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847). Der damals erst Fünfzehnjährige logierte 1824 mit seinem Vater Abraham Mendelssohn Bartholdy (1776-1835) in der großherzoglichen Sommerresidenz Doberan und genoss einen Monat lang die Sommerfrische an der mecklenburgischen Ostseeküste.<br />
* Der Aufenthalt im Juli 1824 ist für den jungen Felix eine wahre Inspiration und geprägt von Spaziergängen in und um Doberan, die den Naturfreund Mendelssohn besonders erfreuten und er beschreibt der daheim gebliebenen Familie u.a. seine Ausflüge auf den Buchenberg mit einem Musiker der Hofharmonie. Mit einem Fernglas beobachten sie „die tanzende See mit Spitzenhauben in Weiß und Grau“. Zu seinen Vergnügungen gehört auch das Baden in der Ostsee. Felix Mendelssohn Bartholdy zählt zu den bedeutendsten Komponisten des 19. Jahrhunderts und stand mit wichtigen Musiker seiner Zeit wie Chopin und Schumann in regem Austausch. Die Konzertlesung „Tanzende See“ bezieht sich im Titel auf den Aufenthalt Mendelssohns, wenn auch nicht alle Werke und Texte in einem direkten Zusammenhang mit dem Ostsee-Aufenthalt im Ersten Deutschen Seebad stehen.<br />
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====Ludwig Bang====<br />
[[Datei:Dob200.JPG|700px|zentriert]]<br />
[[Datei:Dob955.PNG|700px|zentriert]]<br />
[[Datei:Dob956.PNG|700px|zentriert]]<br />
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====Kate Diehn-Bitt====<br />
[[Datei:Doberan Z56.PNG|800|gerahmt|zentriert|…]]<br />
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====Frank Zappa====<br />
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[[Datei:Dob677.PNG|gerahmt|zentriert|…]]<br />
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* '''Wie Zappa nach Bad Doberan kam'''<br />
* ''Denkmal: Nicht in Baltimore, auch nicht in Los Angeles oder Montreux - ausgerechnet in einer Kleinstadt in Mecklenburg- Vorpommern wird eine Büste des genialen US-Rock- stars aufgestellt. Eine Geschichte, die vor 30 Jahren begann - in der ehemaligen DDR.(von Ekkehart Eichler)''<br />
* Weihnachten. Ostern. Silvester. Für Wolfhard Kutz fallen am nächsten Sonnabend alle nur denkbaren Festtage zusammen. Denn an diesem 27. Juli um 13.30 Uhr wird das Denkmal eingeweiht, die Büste des großen Meisters. Mit allerlei psychedelischem Brimborium, wie es sich gehört. Das ironische Lächeln um den von Schnauzer und Unterlippenbürste gerahmten Mund, die markante Hakennase im hageren Gesicht, der zum Pferdeschwanz gebändigte Schopf, der spöttische Blick - alles in Bronze gegossen für die Ewigkeit: Frank Zappa.<br />
* Der US-Musiker (1940-1993) gilt vielen als größtes Genie der Rockgeschichte. Charismatisch. Begnadet. Durchgeknallt. Zauberer wüster Underground-Oratorien, Autor grotesker Popsongs. Bürgerschreck und Provokateur, Botschafter der US-Gegenkultur. <br />
* Viele Orte kämen für ein Denkmal in Frage: Baltimore, wo der Spross griechisch-arabisch-sizilianischer Abstammung zur Welt kam. Los Angeles, wo er 1964 die "Mothers of Invention" gründete. Montreux, wo 1971 während des Zappa-Konzerts ein Brand ausbrach. Prag, wo Zappa zum Handelsattache und Freund Vaclav Havels avancierte. Selbst die Rock'n'Roll Hall of Fame in Cleveland weist lediglich einen Schriftzug in Glasgravur vor. Nein, es ist ausgerechnet eine Kleinstadt in Mecklenburg-Vorpommern, die den großen Zappa auf den Sockel hievt: Bad Doberan an der Ostsee, 12 000 Einwohner.<br />
* Vom Rock-Olymp so weit weg wie Karl Moik von Jimi Hendrix. Eigentlich. Vor mehr als 30 Jahren beginnt diese Geschichte, in tiefsten DDR-Zeiten. Mit seiner ersten Zappa-Platte "Burnt weenie sandwich" katapultiert sich 1971 der 16-jährige Wolfhard Kutz in eine zappatriotische Umlaufbahn, auf der er bis heute kreist. "So eine Musik hatte ich noch nie gehört. Extrem dissonant, aber ein fantastisches harmonisches Ganzes.<br />
* Ich musste mehr haben." Er sammelt Originalplatten, ob auf dem Schwarzmarkt erhökert, von der Oma in die DDR geschmuggelt oder schlicht vom Zoll im Westpaket nicht entdeckt. Jeder Akkord, jede Textzeile wird mit einer Leidenschaft aufgesogen, wie sie nur dem Mangel entwächst.<br />
* Kein Wunder, dass Zappa-Verehrer Kutz auch ins Fadenkreuz der Stasi gerät. Nach der Wende rufen Kutz und seine Zappa-Verrückten ein Festival mit Live-Musik rund um ihr Idol ins Leben - die Zappanale.<br />
* Seit 1990 treffen sich Jahr für Jahr Ende Juli mehr Fans und Musiker auf der Pferderennbahn zwischen Bad Doberan und Heiligendamm. Hier entsteht 1999 die Idee eines Zappa-Denkmals. Natürlich in Bad Doberan, denn "das ist der einzige Ort mit einem eingetragenen Frank-Zappa-Verein", sagt Wolfhard Kutz. Auch für den Zappaologen Jim Cohen aus München ist Bad Doberan der einzig wahre Standort, "weil hier die Bewegung Arf-Society geboren wurde - von den Fans, nicht von Kunstmäzenen". <br />
* Ein Zappa-Denkmal erfordert aber Stehvermögen. Denn dieser Mann war die personifizierte Provokation. Ein Bürgerschreck, dem keine Konvention heilig war, der unermüdlich den American Way of Life attackierte, verpackt in atonal- avantgardistische Klangorgien. Gelegentlich schmuggelte er seine drastischen Botschaften sogar in hitparadenkompatible zuckersüße Balladen. <br />
* So erzählt "Bobby Brown" von den Sexualfantasien eines jungen Mannes, der im Refrain behauptet: "Oh Gott, ich bin der amerikanische Traum."<br />
* Und so einen Mann soll man vor den braven Mecklenburgern auf einen Sockel stellen? Die Zappa-Jünger haben einen Vorteil: Ihr Idol war vor Ort nur Insidern bekannt. Und was in Amerika wegen Anstößigkeit auf den Index wandert, regt in Mecklenburg niemanden auf. Außerdem sei alles eine Frage der Interpretation, meint Jim Cohen. <br />
* Man kann Zappa nämlich auch so sehen: "Er verabscheute Hippies. Er hasste Drogen, weil sie den Geist lahm legen.<br />
* Er war ein überzeugter amerikanischer Patriot. Und seine zentrale Botschaft war: Nicht verdummen lassen, nicht gleichgültig werden, nie bequem sein."<br />
* Mit solchen Argumenten zogen Wolfhard Kutz und sein Mitstreiter Michael Heinze aus Braunschweig in Bad Doberan durch Ausschüsse und Fraktionen, um ihr Projekt vorzustellen.<br />
* Die Stadtvertreter verweisen auf Namen, die den Ort schmücken, wie Ehm Welk, Autor der "Heiden von Kummerow". Für viele endet die Toleranz mit den Beatles oder Stones.<br />
* Bürgermeister Hartmut Polzin - inzwischen Ehrenmitglied der Arf-Society - preist Zappa immerhin als politisch ambitionierten Menschen. So weicht die Front aus Ablehnung und Desinteresse auf.<br />
* Die entscheidenden Argumente sind wirtschaftlicher Natur. Die Zappanale, die dieses Jahr ihre 13. Auflage erlebt, ist längst ein wichtiger Wirtschaftsfaktor geworden. Wenn Underground-Ikonen wie Don Preston, Bunk Gardner, Roy Estrada oder Jimmy Carl Black kommen, "trägt das unseren Namen in die Welt", sind sich Kutz und der Bürgermeister einig.<br />
* Schließlich werden Skulptur und Sockel (etwa 15 000 Euro) aus eigenen Mitteln und über Sponsoren finanziert. Auch die Reinigung bleibt nicht an der Stadt hängen. Und der Standort ist ein Kompromiss. Weil der Kamp, die grüne Innenstadtinsel, mit klassizistischen Gebäuden und zwei chinesischen Pavillons ausscheidet, wählte man eine kleine Halbinsel am verkehrsreichen Alexandrinenplatz - zwischen Dobra-Kaufhaus und Schwanen-Brunnen.<br />
* Am 20. September 2001 passierte der Vorschlag die Stadtvertretung ohne Gegenstimme. Der Bildhauer Vaclav Cesak aus Pilsen gestaltete die Büste nach einem Foto aus "Burnt weenie sandwich". Franks Geschwister Candy und Bob werden am nächsten Wochenende zur Enthüllung erwartet. Und für Wolfhard Kutz erfüllt sich ein Lebenstraum.(Internet: www.arf-society.de Das Ensemble Modern eröffnet am 13. September (Musikhalle) mit Zap- pas "Greggery Peccary & Other Per- suasions" das Hamburger Musikfest)<br />
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===Weitere Persönlichkeiten aus der Stadtgeschichte===<br />
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====Herzog Adolf Friedrich====<br />
* [https://de.wikipedia.org/wiki/Adolf_Friedrich_zu_Mecklenburg https://de.wikipedia.org/wiki/Adolf_Friedrich_zu_Mecklenburg]<br />
[[Datei:Dob679.PNG|400px|zentriert]]<br />
Herzog Adolf Friedrich & Feodora von Reuss<br />
[[Datei:Villa Feodora.jpg|400px|zentriert]]<br />
Villa Feodora<br />
[[Datei:Hochzeit Adolf Friedrich.jpg|400px|zentriert]]<br />
Hochzeit<br />
[[Datei:Erbprinzessin Elise von Reuss mit ihren Kindern.jpg|400px|zentriert]]<br />
Erbprinzessin von Reuss mit ihren Kindern<br />
[[Datei:Sarkophag Feodora.jpg|400px|zentriert]]<br />
Sarkophag von Herzogin Feodora im Doberaner Münster<br />
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====Madame Reichard====<br />
[[Datei:Dob759.PNG|300px|zentriert]]<br />
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'''Das luftschiffende Frauenzimmer''' <br />
*''Vor 170 Jahren — Ballonaufstieg in Doberan (I)''<br />
* ( Ostsee-Zeitung, Juli 1989 - Zeitungsregestensammlung Carl Christian Schmidt/Archiv Münsterverwaltung Bad Doberan)<br />
* Das Jubiläum des Ballonfluges von Wilhelmine Reichard soll Anlaß sein, dieser ungewöhnlichen Frau zu gedenken, wobei bisher unveröffentlichtes Archivmaterial verwendet wurde.<br />
* Wilhelmine Schmidt (1788 - 1848) war seit 1806 mit Gottfried Reichard, dem nach W. Jungius zweiten deutschen Ballonflieger, verheiratet. Reichard startete 1810 mit einem selbstgebauten Ballon, Wilhelmine stieg im April 1811 in Berlin als erste Deutsche zu einer 1 l/2stündigen Luftreise auf, Ihr dritter Flug (Sept. 1811 in Dresden) endete mit einer schweren Havarie. Bei starkem Sturm stieg der Ballon sehr rasch auf mehrere tausend Meter, die Pilotin verlor das Bewußtsein.<br />
* Als sie wieder zu sich kam. erblickte sie über sich nur noch einige Stofffetzen, die sich im heftigen Seitenwind wie ein Segel blähten, den Absturz so um einige Augenblicke verzögernd. Die Reste des Ballons verfingen sich in einer Baumgruppe, die Gondel stürzte zu Boden, die Fliegerin, erneut bewußtlos, kam erst nach Stunden wieder zu sich. <br />
* Fünf Jahre später, inzwischen war Wilhelmine Mutter von vier Kindern, bestieg sie erneut einen Ballon. Ihre Aufstiege, u. a. in Brüssel, Hamburg, Wien, Prag, Warschau und München, wurden zur Routine.<br />
* Die Einnahmen aus den Eintrittspreisen dienten der Finanzierung der im Jahre 1816 gegründeten chemischen Fabrik ihres Mannes im Plauenschen Grund bei Dresden.<br />
* Der von ihr im Sommer 1819 in Hamburg, Lübeck, Doberan und Bremen benutzte Ballon dürfte der fünfte der sechs von Reichard gebauten „Bälle“ gewesen sein. Er war mit Wasserstoff gefüllt, der am Startort aus einer chemischen Reaktion von Schwefelsäure und Eisen erzeugt wurde.<br />
* Die etwa 200 Quadratmeter große Hülle, in Handarbeit genäht, bestand aus feinster Seide, die mit Firnis hauchdünn, aber luftdicht abgedeckt war.<br />
* Am 16. Juli traf Madame Reichard in Doberan ein; in der letzten Juliwoche wurde der Ballon im großherzogliohen Palais in Rostock (am heutigen Universitätsplatz) dem Publikum gezeigt.<br />
* Eine Rostocker Zeitung vom 29. Juli schrieb: „Das hiesige Publikum hat sowohl den Ballon, womit bereits 18 (?) Luftreisen gemacht sind, als auch die anderen Apparate mit vieler Aufmerksamkeit, sehr zahlreich In Augenschein genommen, und erwartet daher von diesem hier hoch nie gesehenen Schauspiel ein um so größeres Vergnügen.“ Am- 30. Juli wurde der Ballon für die Armen zum herabgesetzten Preis von 8 Schilling (Erwachsene) und 4 Schilling (Kinder) gezeigt.<br />
* Über die Luftreise in Doberan selbst werden wir in unserer nächsten Sonnabendausgabe berichten(Dr. H. Rehwaldt).<br />
<br />
'''Die geglückte Luftreise''' <br />
*''Vor 170 Jahren - Ballonaufstieg in Doberan (II)'' <br />
* ( Ostsee-Zeitung, Juli 1989 - Zeitungsregestensammlung Carl Christian Schmidt/Archiv Münsterverwaltung Bad Doberan)<br />
* Über den Ballonaufstieg in Doberan 1819 berichtet der Zeitzeuge H. G. Studemund (das bisher nicht veröffentlichte Originalmanuskript wurde mir dankenswerterweise vom Staatsarchiv Schwerin zugänglich gemacht): „August 8. Frau Profeßorin Reichard erhob sich um 5 Uhr nachmittags in die Luft. Zum Lokal der Füllung und des Aufsteigens war ein geräumiger Rasenplatz neben der Kirche gewählt.<br />
* Nachdem die Luftschifferin sich den Allerhöchsten Herrschaften auf der dort errichteten Tribüne empfohlen hatte, stieg sie in den Korb, erhob sich unter Pauken und Trompetenschall langsam in die Luft, winkte den Tausenden unter ihren Füßen mit der Fahne die Abschiedsgrüße zu und leerte über und neben der Thurmspitze noch sichtbar einen Ballastbeutel, in Folge deßen sie bald als ferner Punkt den Blicken der Zuschauer entschwand.<br />
* Als der Wind zum Meere trieb, so ließ sie sich bald, etwa 1/2 Meile von Doberan wieder zur Erde herab. Die Fahrt war vollkommen glücklich, und nachdem die Luftschifferin im Hofwagen zurückgekehrt war, folgte bald ihr Ballon, welcher noch schwebend und von sicheren Wächtern geführt, durch alle Straßen von Doberan reisete.<br />
* Man will behaupten, daß das erhabene Schauspiel etwa 4000 Zuschauer versammelt hatte. Einige kleine Probe-Ballone, welche als Vorboten und zur Beobachtung des Windes vorausgeschickt wurden, müßten noch jetzt über den Wolken schweben, wenn ihre Kraft nicht erloschen ist.“<br />
* Derselbe Autor wurde von dem Ereignis zu einem zwölfstrophigen Gedicht beflügelt, das weitere Einzelheiten des Aufstiegs wiedergibt. Es heißt dort u. a.: „Schon spannen sich die schlaffen Seile;/ Es ringt mit der verhaßten Haft / Stets mächtiger nach jeder Weile / Des stolzen Balles volle Kraft. Der leichte Korb beginnt zu schweben / Nimmt Fernrohr jetzt und Ballast ein!/ Es wird der Anker ihm gegeben, / Und die Sylphide steigt hinein. Dem schwarzen Punkte i n den Lüften / Folgt auf der ernsten Bahn zum Meer / Mit schnellem Flug auf allen Triften, / Der Renner hülfebringend Heer.“<br />
* Für den Pächter des Kammerhofes, auf dessen Feld der Ballon niederging, brachten die „Renner“, die begeisterten Zuschauer also, in Equipagen, zu Pferd und einfach zu Fuß allerdings nicht „Hülfe“, sondern nur Ärger mit sich, zertraten sie ihm doch seine schönen, fast reifen Erbsen. „Min Arften, o min Arften“, jammerte er verzweifelt, gab sich aber rasch zufrieden, als. ihm der Großherzog die Michaelspacht erließ.<br />
* Der Abend mit einer Ovation im Doberaner Theater gestaltete sich zum waren Triumph für das tapfere „luftschiffende Frauenzimmer“, wie die damaligen Zeitungen voller Anerkennung schrieben(Dr. Helge Rehwaldt).<br />
<br />
==Kur- und Bäderwesen, Tourismus, Sport, historische Bauten==<br />
===Medizinische Einrichtungen===<br />
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[[Datei:Doberan Z54.PNG|700px|zentriert]]<br />
<br />
===Kur- und Bäderwesen===<br />
'''Aus der Geschichte des ältesten Seebades'''<br />
* ''Kuren mit Molke, Eselsmilch und Wasser'' <br />
* ( Ostsee-Zeitung, Januar 1993 - Zeitungsregestensammlung Carl Christian Schmidt/Archiv Münsterverwaltung Bad Doberan)<br />
* 1836 starb der geistige Vater des ersten deutschen Seebades, der Hofrat Prof. Dr. Samuel Gottlieb von Vogel, und ein Jahr später folgte ihm der Großherzog Friedrich Franz I., der seinen Leibmedicus „wahrhaft hoch schätzte und ehrte", nach. Damit verlor das Land Mecklenburg-Schwerin einen der eifrigsten Förderer von Doberan-Heiligendamm und auch einen der wenigen weitblickenden und klugen Regenten in seiner Geschichte.<br />
* Der Nachfolger Paul Friedrich ließ in seiner nur sechsjährigen Amtszeit als Landesherr die Straßen nach Rostock und zum Damm ausbauen. Das Bettenhaus neben dem Saalgebäude in Heiligendamm erhielt eine Erweiterung um drei Stockwerke und so seine heutige Höhe. <br />
* Im Erdgeschoß verblieben die warmen Seebäder, die in 18 Kabinetten verabreicht wurden, außer den vier für die Großherzogliche Familie reservierten. Die Kabinette waren komfortabel eingerichtet mit Kanapees, Klingelschnüren usw., die Badewannen bestanden ursprünglich aus weiß überfirnistem Eichenholz und wurden jetzt allmählich durch Zement-Badewannen ersetzt. <br />
* Im schriftlichen Nachlaß von Prof. Vogel und seinen Nachfolgern finden sich reichlich Belege über die Heilkraft des Seewassers. Einiges davon erinnert an die Wunderheilungen der Bibel und ist wohl aus heutiger Sicht auch ein wenig unter Werbeaspekten zu betrachten. Interessant ist aber die Variationsbreite der Anwendung. Nicht nur die kalten und warmen Bäder allein, sondern auch die Beimischung oder die Abreibung mit stark jodhaltigem Tang oder das Trinken von Seewasser gehörten zur Behandlung.<br />
* Auch mit Molke, Eselsmilch und Mineralwasser wurde experimentiert, wie aus einer alten medizinischen Abhandlung zu entnehmen ist: „Versuche zu Milch-Anstalten wurden im Orte Doberan durch eine Eselinnen-Herde gemacht, auch eine Anstalt zum Ausschenken vieler Mineral-Wässer wurde etabliert, aber die 3/4 Meile weite Entfernung des Ortes vom Strande legte immer Hindernisse in den Weg; die Eselinnen wurden wieder abgeschafft, weil die Weiden zu weit entfernt waren, um zu jeder Zeit Milch bekommen zu können, und die Trinkanstalt wurde nur wenig besucht." <br />
* Mitte des 19. Jahrhunderts wurden in Heiligendamm eigens Molkenanstalten eingerichtet, um die Molke, der damals große Heilkraft zugesprochen wurde, dem Wasser beimengen zu können.<br />
* Gleichzeitig erfolgte der Auftakt zu einem weiteren Ausbau des Bades im Hinblick auf Übernachtungsmöglichkeiten, ohne daß Doberan als Ort der gesellschaftlichen Ereignisse seine Bedeutung verlor.<br />
* Der Großherzog Paul Friedrich ließ in westlicher Richtung, am Beginn der Steilküste, in kurzer Folge drei Villen für seine privaten Belange errichten, die im Zeitgeschmack englisch mit „Cottages” bezeichnet wurden.<br />
* Besonders und auch heute noch idyllisch gelegen ist davon am westlichen Ende das Alexandrinen-Cottage, so benannt nach der Großherzogin, die es viele Jahre bewohnte, einer Tochter der legendären Königin Luise und des Preußenkönigs Friedrich Wilhelm III. und Schwester des späteren Kaisers Wilhelm I.<br />
* Die Fürstin erreichte das hohe Alter von 89 Jahren und erfreute sich stets einer besonderen Beliebtheit und Wertschätzung. In ihren letzten Lebensjahren, als die Körperkräfte schon schwanden, ließ sie sich während ihres Sommeraufenthaltes täglich mit einem kleinen Eselskarren nach Doberan und um den Kamp kutschieren(Aus WOLF KARGE, Heiligendamm 1793-1993)<br />
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'''Aus der Geschichte von Bad Doberan und Heiligendamm (40)'''<br />
* ''Regen- und Sturzbäder halfen gegen Kopfschmerzen'' <br />
* ( Ostsee-Zeitung, Juli 1997 - Zeitungsregestensammlung Carl Christian Schmidt/Archiv Münsterverwaltung Bad Doberan)<br />
* Bad Doberan. Schon vor 160 Jahren wurden genaue Messungen von Luft- und Wassertemperaturen vorgenommen - morgens um 7 und nachmittags um 4 Uhr - der Wellenschlag beachtet, die Richtung des Windes, die Gesamtwitterung und der Barometerstand in Augenschein genommen, so daß Dr. J. H. Becker in seinem Buch „Doberan im Sommer 1837", ein Jahr darauf bei Hinstorff in Parchim und Ludwigslust erschienen, genaueste Angaben machen konnte. <br />
* Mit dem unbeständigen Wetter im Januar und Februar hing nach Ansicht des Mediziners auch die im ganzen nordöstlichen Europa vorherrschende Grippe zusammen, die ebenfalls in Doberan grassierte. <br />
* Bis in den Mai blieb es ungewöhnlich kalt, und erst nach dem 20. im Wonnemonat begann es freundlicher zu werden. Mitte Juni machte sich ein schwefliger und dichter Nebel bemerkbar, aus dem „ein übelriechender Höhenrauch" wurde.<br />
* Interessant bei den Anmerkungen des Badearztes vor allem die Beziehungen zwischen Wetter und Krankheiten. So ist zu lesen, daß durch das angenehme und warme Wetter im September „die Neigung zu Durchfällen und zu Störungen der Verdauungs-Organe überhaupt allmählich verschwand."<br />
* Welchen Ruf Heiligendamm in jenen Jahren besaß, mag daraus ersichtlich sein, daß ein Patient aus Polen die weite Reise unternahm, um hier an der Ostsee durch die regelmäßigen Seebäder in Verbindung mit Regen- und Sturzbädern von seinen langjährigen Kopfschmerzen - Neurosen - befreit zu werden.<br />
* Ein „kaltes Sturzbad" beschrieb Becker mit „einem aus einer bedeutenden Höhe geschehenes Herabstürzen reichlicher Wassergüsse auf den entblößten Körper oder auf einen Teil desselben".<br />
* Andere Arten von Bädern waren auch Fall-, Gieß- oder Tropfbäder.<br />
* In Doberan besaß man zudem schon die Douche-Maschinen, die in ihrer Form Ähnlichkeit mit einer Feuerspritze hatten, und mit ihnen konnte man den Wasserstrahl ganz gezielt und dauerhaft auf eine bestimmte Stelle richten.<br />
* Erfolge erzielte man ebenfalls mit mineralischen Schlamm- und Moorbädern sowie mit Schwefelbädern.<br />
* Bereits seit 1818 gab es in Heiligendamm ein Gebäude, in das zwei Schwefeldampfmaschinen untergebracht waren.<br />
* Von besonderer Bedeutung war die Eisen-Quelle, „deren kräftiges Wasser in das in ihrer Nähe im Jahre 1823 neu erbaute, große, sehr geschmackvoll eingerichtete und Doberan zur wahren Zierde gereichende Badehaus geleitet wird".<br />
* „Doberan im Sommer 1837" war eine außergewöhnliche Werbung für die heilenden Kräfte in Doberan und Heiligendamm und könnte in der Gegenwart erneut eine Lanze für das älteste deutsche Seebad brechen(PETER GERDS)<br />
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[[Datei:Doberan Z6.PNG|700px|zentriert]]<br />
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===Beherbergung===<br />
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Datei:Dob83.jpg|<br />
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Datei:Dob460.PNG|Mollistr. 12 und seine Geschichte<br />
Datei:Dob461.PNG|<br />
Datei:Dob462.PNG|<br />
Datei:Dob463.PNG|<br />
Datei:Dob353.jpeg|<br />
Datei:Dob386.jpeg|<br />
Datei:Dob388.jpeg|<br />
Datei:Dob395.jpeg|<br />
</gallery><br />
<br />
[[Datei:Doberan Z7.PNG|700px|zentriert]]<br />
<br />
===Gaststätten===<br />
* [[Gaststätten]]<br />
<br />
===Stadt- und Bädermuseum===<br />
<br />
* [https://www.bad-doberan-heiligendamm.de/kultur-events/kulturhaeuser-museen/stadt-baedermuseum.html https://www.bad-doberan-heiligendamm.de/kultur-events/kulturhaeuser-museen/stadt-baedermuseum.html]<br />
<br />
[[Datei:Dob936.PNG|500px|zentriert]]<br />
[[Datei:Dob763.PNG|500px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan R Möckelhaus.PNG|600px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan Z1.PNG|600px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan Z3.PNG|600px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan Z4.PNG|600px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan Z5.PNG|600px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan Z37.PNG|600px|zentriert]]<br />
<br />
===Bad Doberan - Tourismus===<br />
* [[Bad Doberan - Tourismus|Tourismus]]<br />
<br />
'''Bad Doberaner Gästeführer'''<br />
[[Datei:Dob842.PNG|400px|zentriert]]<br />
[[Datei:Dob835.PNG|400px|zentriert]]<br />
[[Datei:Dob777.PNG|400px|zentriert]]<br />
[[Datei:Dob836.PNG|400px|zentriert]]<br />
<br clear="all"/><br />
[[Datei:Dob856.jpg|400px|zentriert]]<br />
<br clear="all"/><br />
[[Datei:Dob906.PNG|400px|zentriert]]<br />
[[Datei:Dob854.PNG|400px|zentriert|thumb|Gästeführer Peter Becker]]<br />
<br />
===Sport===<br />
<br />
<br />
* [[Sport in Doberan]]<br />
<br />
===Straßen,Baudenkmale und Sehenswürdigkeiten der Stadt Bad Doberan===<br />
<br />
'''Neue Straßennamen mit alter Tradition'''<br />
''Bad Doberan (Stadtverwaltung) Die Stadtverordnetenversammlung beschloß die Änderung der Straßennamen nach vorliegenden Vorschlägen, 1-11, die vom erweiterten Kulturausschuß aus den Vorlagen der CDU-Fraktion und des Kulturausschusses unter Einbeziehung der Meinung der Bevölkerung erarbeitet wurden(Bad Doberaner Stadtanzeiger, 15. Dez. 1990)''<br />
* Straße des Friedens wird in Dammchaussee umbenannt: Die Chaussee führt von Doberan nach Heiligendamm und wurde deshalb seit Gründung des Seebades als Dammchaussee bezeichnet. Aus dieser Tradition und der Rückbesinnung auf das erste deutsche Seebad hielt der Sonderausschuß es für zweckmäßig, diese Bezeichnung wieder einzuführen. <br />
* Die Heinrich-Klöcking-Straße wird wieder Neue Reihe: Dieser Name wurde bei der Bebauung der Straße eingeführt und hat somit Tradition. Die Umbenennung der Neuen Reihe in Heinrich-Klöcking-Straße (ebenso wie die zwei nachfolgenden Straßen) war eine Maßnahme der damaligen Stadtverwaltung (nach 1945) um Antifaschisten um jeden Preis auch in Doberan zu ehren. <br />
* Wilhelm-Bohm-Weg wird wieder Mittelstraße genannt<br />
* Ernst-Wolff-Straße soll wieder Friedhofstraße heißen. Da diese Straße die Zufahrtstraße zum neuen Friedhof war, sollte sie auch wieder traditionsgemäß diesen Namen führen.<br />
* Clara-Zetkin-Straße bleibt mit diesem Namen bestehen. Bei der Auswertung der Meinungen der Bad Doberaner Bürger, speziell der Clara-Zetkin-Straße sprachen sich etwa 80% für den Erhalt dieses Namens aus. Clara Zetkin als Begründerin der Frauenbewegung sollte nach Meinung der Mehrheit der Bevölkerung durch diesen Straßennamen geehrt werden.<br />
*Maxim-Gorki-Platz bleibt mit diesem Namen bestehen. <br />
* Die MTS-Siedlung soll in „Am Quellholz“ umbenannt werden: Die Bezeichnung „Die Cepelin“ würde für Einheimische jüngeren Datums und Fremde unklar sein. Waldsiedlung wurde abgelehnt wegen der Assoziation zu Wandlitz. Da das Quellholz gegenüber liegt und von seiner Attraktivität bereits anspricht, sprachen sich die Mitglieder der Sonderarbeitsgruppe einstimmig für die Bezeichnung „Am Quellholz“ aus. <br />
* Es wurde vorgeschlagen die Friedrich-Engels-Straße wieder in Friedrich-Franz-Straße umzubenennen: Hier spielte die Würdigung Friedrich Franz I. als Mitbegründer des ersten deutschen Seebades eine Rolle, und dazu kam, daß diese Straße zuvor über Jahrzehnte bereits Friedrich-Franz-Straße hieß. Viele Einwohner dieser Straße sprachen sich für diesen Namen aus.<br />
* Die Ernst-Thälmann-Straße wird auf Vorschlag in Mollistraße umbenannt: Hierüber gab es unterschiedliche Diskussionen. Die Mehrheit der Bevölkerung und der Arbeitsgruppenmitglieder plädierten für „Mollistraße“: a) aufgrund des dort hindurchfahrenden „Molli’s“;b) umgangssprachlich hat sich diese Bezeichnung bereits seit Jahrzehnten in der Bevölkerung eingebürgert. Man sollte auch auf diese Volkstümlichkeit Rücksicht nehmen. <br />
* August-Bebel-Straße bleibt mit diesem Namen bestehen. <br />
* Karl-Marx-Platz wird in Brunnenplatz umbenannt.<br />
* Aufgrund der Beschlußvorlage 38/90 zur Umbenennung der Straßennamen im Wohngebiet Buchenberg wurde folgendes beschlossen: Zu der Straßenbenennung Buchenberg sollte eine Sonderregelung getroffen werden. Aufgrund sehr vieler Vorschläge der Buchenbergbewohner wird der Name Ehm Welks als Straßenname fast 100%ig akzeptiert, aber nicht seine „Helden“. Darauf hat sich die Sonderarbeitsgemeinschaft zu folgendem Vorschlag entschlossen: Das Bauamt entscheidet über eine übersichtlichere Straßenführung und setzt dann im Einvernehmen mit der Stadtverordnetenversammlung die von der Sonderarbeitsgemeinschaft vorgeschlagenen Namen ein:<br />
* Ehm-Welk-Straße (Schriftsteller Heiden von Kummerow);<br />
* Gerhard-RingelingStraße (Schriftsteller und Lehrer am Gymnasium); <br />
* Heinrich-Seidel-Straße (Schriftsteller und häufiger Gast in Bad Doberan);<br />
* Rudolf-TarnowStraße (Volkstümerlicher Dichter, Burrkäwers);<br />
* JohnBrinkmann-Straße (Schriftsteller);<br />
* Ludwig-Bang-Straße (Heimatmaler von Bad Doberan). <br />
*Entschieden wurde: Straße der Freundschaft in Heinrich-Seidel-Straße; Straße der Gemeinschaft in Ehm-Welk-Straße; Straße der Solidarität in John- Brinckmann-Straße; Straße des Aufbaus in Rudolf-Tarnow Straße umzubenennen.<br />
* Mit diesen Vorschlägen hoffen wir, den Anwohnern des Buchenbergs und dem Neubaugebiet insgesamt gerecht zu werden. <br />
<br />
[[Datei:Dob907.PNG|700px|zentriert|Flecken Doberan]]<br />
<br clear="all"/><br />
<br />
[[Datei:Dob419.JPG|700px|zentriert|Bad Doberan]]<br />
<br />
====Bahnhof/Molli====<br />
* [[Bahnhof/Molli]]<br />
<br />
====Das Moorbad====<br />
* [[Das Moorbad]]<br />
<br />
====Kamp und Severinstraße====<br />
* [[Kamp und Severinstraße]]<br />
<br />
====Alexandrinenplatz====<br />
* [[Alexandrinenplatz]]<br />
<br />
====Markt, Baumstraße, Neue Reihe====<br />
* [[Markt, Baumstraße, Neue Reihe]]<br />
<br />
====weitere Straßen====<br />
* [[weitere Straßen]]<br />
<br />
<gallery mode="packed" widths="200px"><br />
<br />
Datei:Dob218.jpg|Friederich Franz Straße<br />
Datei:Dob362.jpeg|<br />
Datei:Dob297.jpeg|<br />
Datei:Dob421.JPG|<br />
Datei:Dob221.jpeg|Mollistraße<br />
Datei:Dob948.PNG|Ehm-Welk-Buchhandlung<br />
Datei:Dob949.PNG<br />
Datei:Alexandrinenstr..jpg|Alexandrinenstr.<br />
Datei:Doberan Querstr.1916.jpg<br />
Datei:Dob916.jpg|Mollistr.(DDR)<br />
Datei:Dob833.PNG<br />
Datei:Dob847.PNG<br />
Datei:Dob918.jpg|Ziegenmarkt(DDR)<br />
Datei:Dob403.JPG|<br />
Datei:Dob412.JPG|<br />
Datei:Dob435.JPG|<br />
Datei:Dob256.jpeg|<br />
Datei:Dob262.jpeg|<br />
Datei:Dob229.jpeg|<br />
Datei:Dob250.jpeg|Lindenstraße<br />
Datei:Dob266.jpeg|Beethoven Straße<br />
Datei:Dob917.jpg|Severin-Beethoven Straße<br />
Datei:Dob423.JPG|<br />
Datei:Dob408.JPG|Puppenhaus Beethoven Straße<br />
Datei:Dob270.jpeg|Rostocker Straße<br />
Datei:Dob324.jpeg|Rostocker Straße<br />
Datei:Dob687.jpg|<br />
Datei:Dob491.jpg|<br />
Datei:Dob492.jpg|<br />
Datei:Dob272.jpeg|Kröpeliner Straße<br />
Datei:Dob314.jpeg|<br />
Datei:Dob273.jpeg|Goethe Straße<br />
Datei:Dob281.jpeg|Post- /Severinstraße<br />
Datei:Dob285.jpeg|Wossidlostraße<br />
Datei:Dob299.jpeg|Schützenplatz<br />
Datei:Dob301.jpeg|Am Wallbach<br />
Datei:Dob307.jpeg|Dammstraße<br />
Datei:Dob309.jpeg|<br />
Datei:Dob446.jpg|<br />
Datei:Dob447.jpg|<br />
Datei:Dob448.jpg|<br />
Datei:Dob316.jpeg|Lettowsberg<br />
Datei:Dob591.jpg|<br />
Datei:Dob465.PNG|Lessingschule 1952<br />
Datei:Dob467.PNG|Fritz-Reuterstr. 1953<br />
Datei:Dob468.PNG|Rost./Kröpel. Str. 1953<br />
Datei:Dob469.PNG|Rost. Str. 1952 (Vettersche Haus)<br />
Datei:Dob474.PNG|Lindenalle um 1900<br />
Datei:Dob472.PNG|Blick auf Buchenberg 19.Jh.<br />
Datei:Dob908.jpg|Stülower Weg(Blick vom Arbeitslager)<br />
<br />
</gallery><br />
<br />
[[Datei:Doberan R Wossidlostr..PNG|700px|zentriert]]<br />
<br />
===Die Burg, später "Haus des Handwerks"===<br />
* [[Die Burg, später "Haus des Handwerks" ]]<br />
<br />
===Denkmale===<br />
<br />
'''Backenzahn'''<br />
[[Datei:Dob951.PNG|700px|zentriert]]<br />
(Ostseezeitung 9.9.2001)<br />
<br />
<gallery widths="400px" heights="200px"><br />
Datei:Dob573.jpg<br />
Datei:Dob574.jpg<br />
Datei:Dob686.jpg<br />
</gallery><br />
Ehrenmal für die im Ersten Weltkrieg gefallenen und vermissten Soldaten auf dem Buchenberg (im Volksmund Backenzahn genannt) in Bad Doberan, Mecklenburg-Vorpommern/Das Ehrenmal wurde Ausgang der 1920er Jahre nach einem Entwurf des Architekten und Baumeisters Hans Carlson von der Baufirma H. Carlson & Sohn, damals Bad Doberan, Severinstraße 2, erbaut.<br />
<br />
'''Gedenkstein'''<br />
[[Datei:Dob580.jpg|700px|zentriert|Bad Doberan]]<br />
<br />
'''Wo ist der Gedenkstein geblieben?'''<br />
* ( Ostsee-Zeitung, Oktober 1997 - Zeitungsregestensammlung Carl Christian Schmidt/Archiv Münsterverwaltung Bad Doberan)<br />
* Bad Doberan. In Bad Doberan gab es einmal einen Vaterländischen Gedenkstein, der am heutigen Fußgängerüberweg bei der Post gestanden haben soll und irgendwann entfernt worden ist. Er trug die Inschrift „Allezeit treu bereit für des Reiches Herrlichkeit". <br />
* Im Hütter Wohld wurde dieser Findling von Forstmeister von Raven entdeckt und durch den Großherzog als Geschenk dem Doberaner Militärverein übergeben.<br />
* Im April 1912 war es dann schließlich soweit. In Anwesenheit, so zeitgenössische Quellen, von 14 Krieger- und Militärvereinen aus Doberan und Umgebung wurde der Stein auf dem Alexandrinenplatz aufgestellt.<br />
* Über Größe und Transport hieß es: „Der Granitfindling ist ungefähr 2 1/2 m hoch, 1 1/4 m breit und 1 m dick, hat also gut drei Kubikmeter Inhalt und 180 Zentner Gewicht.<br />
* Ende Februar war er unter mehrtätigen schweren Mühen aus seinem Lager gehoben, auf zwei mächtige, mit schmiedeeisernen Bändern zusammengekoppelte Eichenstämme gewunden und daran festgekettet worden." Mit einem Gespann und sechs Pferden davor erreichte dieser Stein in zwei Tagen Doberan. <br />
* An Ort und Stelle hatte Hofzimmermeister Reincke eine Hebevorrichtung aus drei Fichtenstämmen gebaut.<br />
* Daß bei der Prozedur alles ohne den geringsten Schaden und Unfall ablief, wurde besonders hervorgehoben. Wo aber ist nun der Findling geblieben?(P. GERDS)<br />
<br />
<br />
'''Gedenken an Gorbatschow'''<br />
*''Stein und Eiche werden nun gesetzt''<br />
* (von Werner Geske - Ostsee-Zeitung, November 1992 - Zeitungsregestensammlung Carl Christian Schmidt/Archiv Münsterverwaltung Bad Doberan)<br />
* ''Bundesminister und Doberaner Bürger vollziehen gemeinsam feierlichen Akt'' <br />
* Bad Doberan. Für den 72jährigen Erich Vick geht morgen ein langgehegter Wunsch in Erfüllung: Die Kreisstadt würdigt in einem feierlichen Akt die wiedergewonnene deutsche Einheit durch Gedenkstein und Eiche.<br />
* „Ich freue mich, daß ich die Ehre habe, gemeinsam mit Bundesminister Krause den Baum pflanzen zu können. Es ist gut, daß der Gedenkstein einen Ausspruch Gorbatschows trägt, der seiner Grußadresse zum Tag der deutschen Einheit 1990 entstammt. <br />
* Ihm, Ronald Reagan und Helmut Kohl sollte unser tief empfundener Dank gehören", erklärte der alte Herr gegenüber der OZ. Er gehöre zu der Generation, die aus Krieg und Kriegsgefangenschaft zurückgekehrt, die Teilung des Vaterlandes schmerzlich erlebt habe. <br />
* Im Januar, als Prof. Günther Krause den Vorschlag unterbreitete, Straßen und Plätze nach Michail Gorbatschow zu benennen, fand diese Anregung auch in unserem Kreis Resonanz.<br />
* Zu denen, die sich damals mit Vorschlägen zu Wort meldeten, gehörte auch Erich Vick. Der ehemalige Bäckermeister sprach sich dafür aus, dem ehemaligen sowjetischen Staatschef mit einem Gedenkstein und einer Eiche Dank für seine Entschlossenheit zu sagen.<br />
* Nach mehreren Debatten in der Stadtverordnetenversammlung einigten sich die Abgeordneten auf die Lesart, mit einem solchen Akt an die deutsche Einheit erinnern zu wollen.<br />
* Für eine direkte Ehrung Gorbatschow fand sich im Stadtparlament jedoch keine Mehrheit. Am 3. Oktober beschlossen die Volksvertreter, in einem würdevollen Akt, Stein und Baum zu setzen. <br />
* Gestern liefen noch die letzten Vorbereitungen auf das Ereignis am Sonnabend um 11.00 Uhr. Mitarbeiter des Bauhofes bereiteten das Pflanzbett für die Eiche fachgerecht vor. Der fast vier Meter hohe Baum stammt aus Kröpelin. Dort wuchs er in über 10 Jahren in der Baumschule Hinrichs heran.<br />
* Auch der Findling aus einer Kiesgrube bei Retschow stammend, in der Werkstatt von Steinmetzmeister Reiner Vahl mit dem Gorbatschow-Ausspruch versehen, tritt heute seinen Weg zum Platz an der Ecke Parkentiner Weg/Rostocker Straße an. Mitarbeiter der NTU bringen den Stein zu seinem Bestimmungsort. <br />
* Gestern befragten wir Bürger nach ihrer Meinung zu der morgigen Veranstaltung. Hilde Krüger, Hausfrau, ist angetan davon, „daß gerade Bad Doberan solch einen Stein setzt." Ohne Gorbatschow gäbe es nach ihrer Auffassung keine Einheit. „Und dafür sind wir doch wohl dankbar, oder nicht!?"<br />
* Renate Sörensen, Architektin, aus Rendsburg hat bisher nur von der Ehrenbürgerschaft für Reagan, Gorbatschow und Kohl in Berlin gehört: „ Daß die Doberaner so etwas machen, wußte ich nicht. Ist ja ganz toll." <br />
* Jörn Peters, Handwerker, ist anderer Auffassung: „Der Herbst '89 steht mir noch immer plastisch vor Augen. Ich gehe morgen auf jeden Fall zum Platz an der Rostocker Straße.<br />
[[Datei:Dob659.PNG|400px|zentriert]]<br />
<br />
'''Stein aus Granit soll an die errungene Einheit erinnern'''<br />
*''Bundesminister Krause würdigte in Bad Doberan Beitrag Gorbatschows''<br />
* (von Werner Geske, Ostsee-Zeitung, November 1992 - Zeitungsregestensammlung Carl Christian Schmidt/Archiv Münsterverwaltung Bad Doberan)<br />
* Bad Doberan. Die innere Bewegung war dem 72jährigen anzusehen. Nach monatelangem persönlichem Bemühen, unterstützt von vielen Gleichgesinnten, sollte sich an diesem Sonnabendvormittag sein langgehegter Wunsch erfüllen. „Als Bundesminister Günther Krause zu Jahresbeginn mit dem Vorschlag an die Öffentlichkeit trat, Straßen und Plätze in Ostdeutschland nach dem russischen Reformer Gorbatschow zu benennen, sprach er mir aus dem Herzen." So Erich Vick, kurz bevor er in Anwesenheit von Prof. Krause den Stein zum Gedenken an die wiedererrungene Einheit enthüllte. <br />
* Hunderte Bürgerinnen und Bürger der Kreisstadt waren gekommen, um in dieser feierlichen Stunde dabei zu sein. Zunächst richtete Stadtverordnetenvertreter Heinz Hake das Wort an die um Stein und Eiche Versammelten. Er begrüßte, daß es trotz mancher Widrigkeiten doch noch zu diesem denkwürdigen Tag gekommen sei. Damit traf er die Empfinden vieler, die das unermüdliche Engagement des alten Doberaners mit Sympathie und Solidarität unterstützt hatten. <br />
* Auch Bundesminister Krause hob nicht ohne Befriedigung hervor, daß sich daran erneut beweise, was demokratischer Bürgerwille in unserem Lande bewirken könne. Er erinnerte daran, daß erst drei Jahre vergangen seien, seit auch in Bad Doberan das Volk auf die Straße gegangen sei, um für Freiheit und Einheit zu demonstrieren. „Wer von uns hat damals daran zu glauben gewagt, daß die deutsche Einheit so nahe ist. Die Kraft des Volkes hat alle Hindernisse aus dem Weg geräumt, unterstützt von Freuden in aller Welt", erinnerte der Minister. Der Dank gelte besonders Ronald Reagan, Georg Bush, Helmut Kohl und Michail Gorbatschow.<br />
* Der russische Reformer sei es vor allem gewesen, der im Osten die Voraussetzungen dafür schuf, daß die Menschen in der ehemaligen DDR in freier Selbstbestimmung die Einheit ihres Vaterlandes wiedererringen konnten. Dies sei unvergessen und finde auch seinen Ausdruck in der Tatsache, daß Gedenkstein und Eiche nunmehr hier ihren Platz gefunden hätten.<br />
* Zustimmung fand auch die Feststellung des Bundespolitikers, daß es im Bewußtsein gewonnener Freiheit nunmehr darum gehe, die gewiß nicht leichten Probleme der Zukunft zu meistern: „Schöpfen wir auch Kraft für die Zukunft aus den Erfahrungen einer geschichtlich einmaligen Leistung, die wir gemeinsam vollbracht haben." „ Uns allen soll stets bewußt sein, daß die deutsche Einheit ein großes Geschenk ist", legte er den Anwesenden ans Herz, als er den Granitstein enthüllte.<br />
* Zustimmung auch, als die von Reiner Vahl in den Stein getriebene Inschrift sichtbar wurde: „ Der deutschen Nation Glück, Gedeihen und Frieden im vereinten Europa. M. Gorbatschow“<br />
<br />
[[Datei:Dob660.PNG|100px|zentriert]]<br />
<br clear="all"/><br />
[[Datei:Dob661.PNG|300px|zentriert]]<br />
<br clear="all"/><br />
[[Datei:Dob810.PNG|700px|zentriert]]<br />
<br />
==Feuerwehr==<br />
<br />
<br />
<br />
[[Datei:Doberan R FWBild.PNG|700px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan R FWText2.PNG|200px|links]]<br />
[[Datei:Doberan R FWText3.PNG|700px|zentriert]]<br />
<br />
==Neuer Friedhof==<br />
[[Datei:Dob867.PNG|600px|zentriert]]<br />
<br />
<gallery mode="packed" widths="200px" heights="400px"> <br />
Datei:Dob620.jpg<br />
Datei:Dob621.jpg<br />
Datei:Dob869.PNG<br />
Datei:Dob870.PNG<br />
Datei:Dob871.PNG<br />
Datei:Dob872.PNG<br />
Datei:Dob873.PNG<br />
Datei:Dob874.PNG<br />
Datei:Dob875.PNG<br />
Datei:Dob878.PNG<br />
Datei:Dob879.PNG<br />
Datei:Dob973.JPG<br />
Datei:Dob974.JPG<br />
Datei:Dob880.PNG<br />
Datei:Dob877.PNG<br />
Datei:Dob976.JPG<br />
</gallery><br />
<br />
==Kammerhof==<br />
<br />
==Buchenberg==<br />
<br />
'''Der Bad Doberaner Buchenberg in früheren Zeiten''' <br />
*''Ort der Feuerwerke und Duelle''<br />
* (von Dr. Helge Rewaldt, Ostsee-Zeitung, Januar 1991 - Zeitungsregestensammlung Carl Christian Schmidt/Archiv Münsterverwaltung Bad Doberan)<br />
* In den ersten Jahren des Badeortes Doberan war der Buchenberg der beliebteste Ausflugsort und Aussichtspunkt der Badegäste.<br />
* Mit Lauben und Bänken war er reichlich versehen, von gepflegten Wegen durchzogen. Kegelbahn, Musik, Restauration fehlten nicht, wie ein Chronist schrieb.<br />
* Vor allem aber fand hier das Feuerwerk statt, das von dem herzoglichen Feuerwerker Hieber bereitet wurde. Ein .Feuerfall, der von dem Berge herunterströmt war besonders beliebt, aber auch Raketen, die so hoch stiegen, daß man sie 3 bis 4 Meilen weit sehen konnte. Bei besonderen Gelegenheiten gab es auch erleuchtete Tempel und brennende Namenszüge.<br />
* Die Aussicht, viel freier als heute, war berühmt, besonders von der Westseite aus, wo als Regen- und Sonnenschutz ein chinesischer Strohschirm errichtet war. Man sah auf die Klostermauer mit dem großen Torweg und der kleinen Pforte (das sogenannte Grüne Tor wurde erst später angelegt), auf die Kirche und auf Doberan mit den bewaldeten Hügeln im Hintergrund.<br />
* Einen sehr lebendigen Eindruck aus dieser Zeit vermittelt uns John Brinckman in seinem Roman „Kasper Ohm un ick“: „As wi dor nu so unner de hogen Böm rümstewelten un in den eenen Weg rinbögten, is dor 'ne Lustbänk, un dor set een lütten Mann up, de hadd 'n groten Stirn vör de Bost un ’n korten Stummel in de Mund un smökt un sehg sihr fründlich ut“. Der kleine Mann auf der .Lustbank*, so stellt sich heraus, ist niemand anderer als der Großherzog, mit dem Kasper Ohm dann ins Gespräch kommt. <br />
* Allerdings war der Buchenberg auch der Ort der Duelle. So wird von einem Pistolenduell des Hofkomikers Peters berichtet, das ein äußerst blutiges Ende nahm. Der Schauspieler hatte, um seinen Gegner zu erschrecken, sich eine mit Ochsenblut gefüllte Schweinsblase unter das Wams gebunden und sie im richtigen Moment platzen lassen. <br />
* Einen tragischen Ausgang nahm dagegen das Säbelduell des jungen Albert von Stael-Holstein, eines Sohnes der berühmten Schriftstellerin, der mit einem russischen Offizier beim Glücksspiel in Streit geraten war. Der junge Stael wurde durch einen Säbelhieb in den Hals getötet. Das war 1813. Der Ort des Duells wird als ein „kleines Rund inmitten des reizend daliegenden Gehölzes“ beschrieben, er ist heute nicht mehr genau auszumachen.<br />
* Infolge dieses Ereignisses verlor der Buchenberg an Beliebtheit, die Belustigungen für die Gäste fanden nun auf dem Kamp, im Englischen Garten und auf dem Jungfernberg (Tempelberg) statt.<br />
<br />
[[Datei:Dob654.PNG|700px|zentriert|Bad Doberan]]<br />
<br />
==Doberan im Spiegel von Zeitgenossen==<br />
<br />
===Bibliographie Doberan===<br />
<br />
* [[Doberaner Bibliographie]]<br />
<br />
==Doberaner Originale==<br />
(Ilse Mühlbach, Klaus Havemann, Studemund)<br />
<br />
===Begegnungen mit Menschen===<br />
(amerik. Piloten, russ. Offiziere u.a.)<br />
<br />
==Friedhofsgeschichten==<br />
<br />
- Pläne und bemerkenswerte Gräber<br />
<br />
==Opfer von Krieg und Gewalt==<br />
<br />
* [[Opfer von Krieg und Gewalt aus der Region Doberan]]<br />
<br />
== *[[Bilder und Texte zur Einarbeitung]]==</div>PeterBeckerhttps://www.ortschroniken-mv.de/index.php?title=Bahnhof/Molli&diff=108616Bahnhof/Molli2024-03-18T16:27:37Z<p>PeterBecker: </p>
<hr />
<div><br />
'''100 Jahre Eisenbahn Rostock - [[Doberan (Bad)]]'''<br />
<br />
Am 27. Juli 1883 fuhr der erste planmäßige Zug(OZ Juli 1983)<br />
<br />
*Seit genau 100 Jahren besteht die Eisenbahnverbindung beider Städte am 27. Juli 1983. Dieser Streckenabschnitt gehörte zur Wismar-Rostocker Eisenbahn-A. G., die ihre Konzession zum Bau und Betrieb der Strecke durch das Großherzogliche Ministerium in Schwerin am 19. Juli 1883 erhielt. Da sich in Doberan die Sommerresidenz des Großherzogs Friedrich Franz IV. befand, lag also begründetes Interesse an einem Eisenbahnanschluß an das mecklenburgische Eisenbahnnetz, was mit einem vorfristigen Baubeginn und dem Inbetriebnahmetermin geschah. Die Gesamtstrecke Wismar-Rostock wurde dann am 22. Dezember 1883 dem regulären Betrieb übergeben. Für den Bau der Strecke wurde ein Gesamtkapital von 2,07 Mio Mark aufgebracht, wobei die Städte Kröpelin, Neubukow und Doberan mit 754 000 Mark beteiligt waren. Der späte Termin des Eisenbahnbaues, schließlich waren ja 35 Jahre seit Wismars und 33 Jahre seit Rostocks Eisenbahnanschluß vergangen, lag im wesentlichen daran, daß beide Städte nicht miteinander in wirtschaftlicher Verbindung standen. Jede Stadt mit ihrem Hafen stellte mit ihrem Hinterland ein eigenständiges Wirtschaftsgebiet dar. Die landwirtschaftlichen Produktionsüberschüsse wurden über See verschifft, vor allem nach England, für die dann Tuche, Steinkohle und Maschinen eingeführt worden sind. Die Kleinstädte spielten eine entscheidende Rolle am Zustandekommen der Bahnlinie mit. Da sie nur lokalen Interessen diente, ist sie auch nur als Lokalbahn, heute sagen wir Nebenbahn, gebaut worden. So betrug damals die Geschwindigkeit auch nur 30 km/h. 1926 sollte der Abschnitt Rostock-Doberan zur Hauptbahn analog der 1925 nach Stralsund führenden Strecke ausgebaut werden, um sie leistungsfähiger und schneller zu machen. Dieser Ausbau kam jedoch bis heute nicht zustande. Die Bahnhöfe Neubukow, Kröpelin und Bad Doberan sind vor rund 50 Jahren erweitert bzw. umgestaltet worden. Alle anderen Bahnhöfe an der Strecke sind im Wesentlichen in ihrer ursprünglichen Form erhalten geblieben. Das Bahnhofsgebäude in Bad Doberan läßt noch heute durch den prunkvolleren Bau die frühere staatspolitische Bedeutung für Mecklenburg erkennen. Der Deutsche Modelleisenbahn-Verband der DDR wird anläßlich des Jubiläums am 8. Oktober eine Sonderfahrt mit einem historischen Zug veranstalten und Eisenbahnfreunden die Teilnahme ermöglichen. Informationen dazu werden Anfang September erscheinen. L. S.<br />
<br />
'''Die Weichen sind gestellt für Molli'''(OZ, Febr. 1985, Hans-Joachim Schramm, IGEG Kühlungsborn) <br />
<br />
*Interessante Vorhaben der Interessengemeinschaft Eisenbahngeschichte zur 800-Jahr-Feier<br />
Unter dem Motto „Wir machen mit, wir sind dabei“ möchten die Mitglieder der Interessengemeinschaft Eisenbahngeschichte beim Kulturbund der DDR über ihre Aktivitäten zur Vorbereitung und Durchführung der 800-Jahr-Feier in Bad Doberan und der Festlichkeiten zum 100jährigen Bestehen der Bäderbahn berichten. Es liegt in der Natur der Sache, daß sich die Interessengemeinschaft Eisenbahngeschichte (IGEG) in erster Linie mit dem Molli befaßt. Seit mehr als fünf Jahren besteht die Arbeitsgruppe „Traditionsbahn“ beim Reichsbahnamt Rostock, die unter dem Vorsitz des Leiters des Amtes, Genossen Prüter, regelmäßig zusammentritt. In dieser Arbeitsgruppe sind neben den notwendigen Dienststellen der DR, wie Bahnmeisterei, Hochbaumeisterei, Maschinen- und Wagenwirtschaft auch Vertreter des Kreises, der Städte Bad Doberan und Kühlungsborn. So wurde in Übereinstimmung mit dem Rat der Stadt Bad Doberan beschlossen, zur 800-Jahr-Feier zwei Sonderfahrten mit dem „Molli“ durchzuführen. Ebenso wird sich die Kleinbahn in gebührender Form am Festumzug beteiligen. Die. Grundlage für die einige Tage später stattfindenden Feierlichkeiten zum 100. Geburtstag der Bäderbahn bildet eine von der DR und der IGEG gemeinsam erarbeitete Konzeption. Einen Schwerpunkt bildet die bauliche Instandsetzung der Bahnhöfe an der Strecke. Hier ist die aktive Mithilfe der örtlichen Organe gefordert und erwünscht. Um die tiefgreifenden Veränderungen des Traktionswandels sichtbar zu machen, wird die DR gemeinsam mit dem Verkehrsmuseum Dresden und der IGEG in der Zeit vom 5. Juli bis 11. Juli 1986 auf dem Bahnhof Bad Doberan eine große …..bahn zum Anfassen heißt es dann, denn sowohl die alten Dampfrösser, die Diesel- und modernsten E-Loks sind innen und außen zu besichtigen. Am 9. Juli 1986 findet dann die Jubiläumsfahrt von Bad Doberan nach Kühlungsborn statt. Bis einschließlich 13. Juli wird täglich eine Sonderfahrt durchgeführt. Im Frühjahr 1986 wird die Bäderbahn um eine Attraktion reicher sein. Es steht uns dann für Traditionsfahrten auch ein Salonwagen mit Bewirtschaftung zur Verfügung,. Zu allen Sonderfahrten werden die Eisenbahner in historischen Uniformen erscheinen. Außer den angeführten Vorhaben wird eine Reihe weiterer Veranstaltungen durchgeführt. So werden im Traditionsraum in Kühlungsborn Ost Dia- und Filmvorführungen zum Thema Eisenbahn zu sehen sein. Im Bahnhofsgebäude von Kühlungsborn West findet eine Fundsachenversteigerung durch die DR statt. Umfangreicher Souvenirverkauf auf allen Bahnhöfen und bei den Sonderfahrten wird die Andenkenjäger zufriedenstellen.<br />
Die Vorbereitungen laufen auf vollen Touren, die Weichen sind gestellt, und alle Signale zeigen „Grün“.<br />
<br />
'''Jubiläum auf Schienen''' <br />
'''Jahrestag der IG „Mecklenburgische Eisenbahnen"'''(OZ, Dez. 1985, Dr. Michael Giersberg)<br />
*150-40-1, das waren die Eckdaten, die das Treffen der IG „Mecklenburgische Eisenbahnen“ vor einigen Tagen einrahmten. Genau am 7. Dezember vor 150 Jahren fuhr die erste Eisenbahn in Deutschland, 40 Jahre befindet sich die Deutsche Reichsbahn in Volkes Hand, und ein Jahr besteht nun die Interessengemeinschaft. Zu diesem für die IG wichtigen Ereignis konnten ein Vertreter der Abteilung Kultur beim Rat des Kreises, ein Beauftragter der Präsidentin der Rbd Schwerin sowie Vertreter der IG „Freunde der Eisenbahn" im DMV aus Rostock und der IG „Eisenbahngeschichte“ begrüßt werden. Neben vielen Veranstaltungen, wie Lichtbildervortrag, Tauschmarkt, Buchbasar und Bahnhofsbesichtigung, bildete die Mitgliederversammlung den Mittelpunkt. Nach dem Rechenschaftsbericht des IG-Vorsitzenden J. Schaft über die im vergangenen Jahr geleisteten Arbeiten wurde zusammen mit den Gästen über die Initiativen der Interessengemeinschaft zum 100. Molli-Geburtstag gesprochen. Es wurde herausgestellt, daß nur bei genauer Absprache und gemeinsamem Herangehen dieses Jubiläum begangen werden kann. Zur Gestaltung dieses Ereignisses wird die IG „Mecklenburgische Eisenbahnen“ eine Ausstellung erarbeiten, auf der neben vieler Lok- und Wagenmodellen auch Schautafeln zur Geschichte einiger Strecken und Modellbauanlagen zu sehen sein werden. Ein gutes Souvenierangebot ist ebenfalls geplant.<br />
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Aus der Heimat Geschichte:<br />
'''Woher mag unser Molli seinen Namen haben?''' <br />
Bad Doberan und seine Kleinbahn(OZ, Dez. 1985, Vk. Peter Zimmermann)<br />
* Nach erfolgter Streckeneröffnung am 9. Juli 1886 wurde zu Betriebsbeginn 1887 die planmäßige Fertigstellung der Strecke mit ihren Nebenanlagen und Vermehrung der Betriebsmittel beendet. Beim Bau der Strecke wurden 31 600 Kubikmeter Boden bewegt und insgesamt 7240 Meter Gleis gelegt. Zum 15. Mai 1887 standen der Bahn folgende Betriebsmittel zur Verfügung: <br />
#2 Trambahnlokomotiven der Hohenzollern AG mit Dampfkondensationseinrichtung und Coaks (Koks)-Feuerung, Leistung 50 bzw. 60 PS.<br />
# 8 Personenwagen mit 246 Sitzplätzen und 128 Stehplätzen.<br />
# Ein Gepäckwagen mit 5000 kg Tragfähigkeit. <br />
*Im dritten Betriebsjahr, 1889, wurden 72 806 Reisende gezählt und das bei einer nur fünf Monate dauernden Betriebszeit. Ein Billet Doberan-Heiligendamm 2. Klasse kostete 50 Pfennig. Ein Retourbillet 80 Pfennig. In der 3. Klasse zahlte man 30 bzw. 50 Pfennige. Im Jahre 1890 wurde die DHE verstaatlicht und der Mecklenburgischen Friedrich-Franz-Eisenbahn (MFFE) unterstellt. Zum Betriebsbeginn 1891 kaufte der neue Eigentümer bei Krauss & Co. in München eine neue 120 PS starke Lokomotive der 1898 eine zweite gleichen Typs folgte. Auffällig an diesen Maschinen war der sehr große Kobelaufsatz, der den Funkenflug verhindern soll.<br />
* Nun haben wir schon, einiges aus der Geschichte unserer Bäderbahn erfahren, aber wieso heißt der Molli nun überhaupt Molli? Da gibt es mehrere Deutungen, oft hatte ein Hund namens Molli seine Pfoten im Spiel. Eine lautet zum Beispiel so: Als im Jahre 1886 der Zug das erste Mal über die Schienen rollte, da waren gerade der Jäger und sein Hund Molli unterwegs. Der Hund hörte das fauchende Ungeheuer und stürzte darauf zu. Der Jäger schrie aus Leibeskräften „Molli, halt“. Plötzlich quietschten die Bremsen, der Zug hielt, der Lokführer dachte, der Jäger hätte den Zug gemeint, damals konnte man auch auf freier Strecke zusteigen. Und so oder ähnlich wird es sich wohl einmal zugetragen haben, vor gut 100 Jahren. Als im Jahr 1908 der Droschkenverkehr zu den weiter westlich von Heiligendamm gelegenen Badeorten Fulgen, Brunshaupten und Arendsee zu überlastet war, kam die Idee, die Trambahnstrecke zu verlängern. Zum Saisonbeginn 1910 war das neue Teilstück fertiggestellt. Dazu im vierten Beitrag mehr. <br />
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Aus der Heimatgeschichte:<br />
'''Molli-Lokomotiven auch auf der Rübenbahn'''(OZ, 7.Dez 1985, Peter Zimmermann)<br />
''' Bad Dcberan und sein „Molli“''' <br />
*Im Jahre 1910 erfolgte die Verlängerung der Strecke zu den Badeorten Fulgen, Brunshaupten und Arendsee, jetzt besaß die Bäderbahn eine Gleislänge von 15,4 km. Die am 12. Mai 1910 eröffnete Strecke wurde von der Großherzoglichen - General - Eisenbahndirektion Schwerin fertiggestellt. Nun war aus der ehemaligen DHE eine richtige Bäderbahn entstanden, die vier Ostseebäder miteinander verband. Ab 1910 wurde die Bahn auch ganzjährig betrieben. Da die zur Verfügung stehenden Betriebsmittel den gestiegenen Anforderungen nicht mehr gewachsen waren, bestellte die MFFE 1910 drei neue 125-PS-Lokomotiven bei Henschel & Sohn in Kassel. Die erste Maschine kam noch im gleichen Jahr zum Einsatz, die anderen beiden folgten 1911 und 1914. Mit Erscheinen der zweiten Lok wurden die beiden Krauss-Maschinen zur 1893 gebauten Neubukower-Rübenbahn abgestellt. Die bis 1948 existierende Rübenbahn war eine, dem nichtöffentlichen Verkehr dienende schmalspurige Bahn mit einer Spurbreite von 900 mm. Diese 14,4 km lange Strecke führte von Neubukow OW (obere Weiche) über Rakow — Roggow — Blengow — Wendelstorf nach Bastorf. Die von der MFFE betriebene Bahn fuhr nur zur Rübenzeit, im Bedarfsfall auch mal im Winter zum Transport von Kohle und Kalkschlamm zu den umliegenden Gütern. Die beiden Molliloks waren dort noch bis 1923/24 im Einsatz. Noch heute, 38 Jahre nach Abbau der Strecke, sind die Reste der Verladerampe und die ehemalige Trasse zu erkennen. <br />
*Die beiden Trambahnlokomotiven von 1886/87 wurden 1915 außer Dienst gestellt und verschrottet. Nach 1910 wurde auch der Güterverkehr auf der Bäderbahn aufgenommen, verschiedene offene und gedeckte Güterwagen wurden von der Waggonfabrik in Wismar- und Hannover gekauft. Auch die heute noch fahrenden Reisezugwagen stammen aus dieser Zeit. Sie wurden ausschließlich in der Wismarer Waggonfabrik gebaut. Das ständige Wachstum der Badeorte Brunshaupten und Arendsee hatte auch ein großes Transportaufkommen zur Folge. 1911 wurden 255 928 Reisende und 3128 Tonnen Güter befördert. Den größten Anteil an Sommerfrischler konnte Brunshaupten verbuchen. 1895 hatte der kleine Fischerort 1000 Einwohner und 1100 Gäste, 1907 waren es schon 9000 und 1928 kamen, sage und schreibe, 34 000 Badegäste nach Brunshaupten und Arendsee. <br />
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Aus der Heimatgeschichte:<br />
'''Bad Doberan und sein Molli'''(OZ, Dez. 1985, Peter Zimmermann) <br />
'''Die Entwicklung der Bäderbahn nach 1932'''<br />
* Mit Beginn der Modernisierung der Bäderbahn Anfang der dreißiger Jahre wurde auch das Haltestellensystem 1932 neu gestaltet. Ein Grund für diese Maßnahme war die neu festgelegte Streckenhöchstgeschwindigkeit. Sie wurde von 25 km/h auf 40 km/h gesteigert. Von den insgesamt 15 existierenden Betriebsstellen wurden fünf sich nicht mehr rentierende Haltestellen geschlossen und eine verlegt. Zu den stillgelegten Haltestellen zählten: Alexandrinenstraße (beim Rundfunkgeschäft), Poststelle (Kreuzung Stadt-Mitte), Chaussee (Ortsausgang), Forsthaus (Villa Waldesruh km 2,7) und der Haltepunkt Fulgen. Ab 1932 hielt der Molli nur noch einmal in Bad Doberan, und zwar in der Bismarkstraße, der heutigen Goethestraße. <br />
*Bis zu Beginn des zweiten Weltkrieges stieg der Reiseverkehr enorm an. Die Hauptreiseziele waren die beiden Ostseebäder Brunshaupten und Arendsee, in denen sich 1938 rund 46 000 Badegäste erholten. Fulgen war bereits nach der schweren Sturmflut des Jahres 1932, die den Strand zum Geröllfeld verwandelte, verwaist. Am 1. April 1938 schlossen der Bäderbahn nach 1932 sich die drei Badeorte zum Ostseebad Kühlungsborn zusammen und erhielten das Stadtrecht. Schon im Jahre 1937 erfolgte durch ein Gesetz des faschistischen Staates die Auflösung der DRG und ihre Umwandlung in die unmittelbar dem Reichsverkehrsministerium unterstellte Deutsche Reichsbahn (DR). Für unseren Molli brachte dieses neue Gesetz keine Veränderung. Auch während des Krieges dampfte der Molli zwischen Bad Doberan und Kühlungsborn, aber die Transportleistung sank ständig. Anfang 1945 war der Nullpunkt erreicht, und der Betrieb auf der Strecke wurde eingestellt. Nach dem 2. Mai 1945, an diesem Tag war unser Kreis vom Hitlerfaschismus befreit worden, fuhren bald wieder die ersten Züge auf der Strecke nach Kühlungsborn. Zerstörungen an der Bahnlinie waren nicht zu beklagen. Nur die Lokomotive 99 311 hatte es während des Krieges nach Dänemark verschlagen, wo sie nach 1945 verschrottet wurde. Eine der ersten Fahrten machte der Molli im Juni 1949 zürn ersten Nachkriegs-Pferderennen auf der Doberaner Rennbahn, das die sowjetischen Soldaten organisierten. Ab 1945 war auch eine Lokomotive der Baureihe 99 321-323 als Trümmerbahn in der Hauptstadt Berlin eingesetzt. <br />
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Aus der Heimatgeschichte:<br />
'''Übernahme der Bäderline'''(OZ, Dez. 1985, Peter Zimmermann) <br />
*Das Transportaufkommen der Bäderbahn sank und stieg mit den Jahren wie Ebbe und Flut. Der erste Weltkrieg und die Inflation 1922/23 brachten die Bahn fast zum Erliegen. Erst 1925 ging es wieder bergauf. Die Leistungen stiegen derart an, daß ab 1927 sogar die Idee kam, den Molli auf Normalspur (1435 mm) umzubauen. Im Jahre 1920 übernahm die Deutsche Reichsbahn-Gesellschaft (DRG) die Bahnlinie Doberan— Arendsee. Die DRG wurde am 1. April 1920 gegründet und bildete sich aus dem Zusammenschluß der damaligen Länderbahnen und unterstand dem Reichsverkehrsministerium. <br />
*Im Zuge der ansteigenden Leistungen nach 1910 bestellte die DRG 1922 bei Henschel drei leistungsfähigere Lokomotiven. Die neuen 210- PS-Maschinen trafen 1923/24 in Doberan ein. Diese Maschinen der Gattung T 42 übertrafen ihre Vorgänger in puncto Masse und Leistung um fast das Doppelte. Sie blieben aber noch als Reserveloks im Bestand der DRG. Ab 1927 war die Umspurung im Gespräch, da das Transportaufkommen ständig anstieg. Als es dann ernst werden sollte, kam die Weltwirtschaftskrise 1930/31. Diesem Makel kapitalistischer Wirtschaft ist es zu verdanken, daß wir unseren schmalspurigen Molli behalten haben. Später ging man von diesem Plan ab und beschloß die Modernisierung der Bäderbahn. Schon 1930 kamen vier Ganzmetallwagen der 1. und 1./2. Klasse aus der Waggonfabrik Wismar, ein dazugehöriger Gepäckwagen kam 1934 dazu. 1932 bestellte die DRG aufgrund der schlechten Auftragslage bei Orenstein & Koppel drei noch leistungsfähigere Lokomotiven. Noch im gleichen Jahr wurden die Maschinen gebaut und in Dienst gestellt. Die neuen vierfachgekuppelten Heißdampflokomotiven mit einer Leistung von 460 PS wurden speziell für die Bäderbahnkonstruiert. Die auffallend großen Treibräder mit einem Durchmesser 1,10 m verleihen der Lok eine Geschwindigkeit von 50 km/h. Damit ist sie die schnellste Schmalspurlok in der DDR. Die noch im Bestand der DRG stehenden Maschinen der Gattung T7, Baujahr 1910/14 wurden abgeschafft. Zwei gingen 1930 zur Rübenbahn, wo sie bis zur Betriebseinstellung Dienst taten.<br />
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'''Bringt Tourismus-Schiene Geld?''' (OZ,21.6.1991)<br />
'''„Mollis” Ruf reicht bis Amerika''' <br />
* Besondere Attraktion: Fahrten im Salon- oder Holzbankwagen<br />
* Fauchend und schnaufend setzt sich die ehrwürdige alte Schmalspurbahn in Bad Doberans Straßen zum gut 15 Kilometer entfernten Kühlungsborn in Bewegung. Die traditionsreichen Züge des „Molli" mit der seltenen Spurweite von 900 Millimetern verkehren seit mehr als 100 Jahren in Richtung Ostsee und zurück. Zuverlässig wie eh und je versehen nicht nur die Eisenbahner ihren Dienst, sondern auch die fünf Dampflokomotiven der Baureihe 99 und die 30 Wagen. Sie lassen das Herz eines jeden Freundes alter Bahntraditionen höher schlagen. Ein neben Kohle und Wasser nicht minder wichtiges Utensil ist der bereitstehende Schneepflug. Auch in härtesten Wintern, als auf anderen Strecken der Reichsbahn längst nichts mehr ging, bahnte er dem „Molli” seinen Weg durch die verschneite Landschaft. <br />
* War der Molli in vergangenen Zeiten schon eine Touristenattraktion, so hatte er seine Daseinsberechtigung gleichzeitig in nicht unerheblichem Maße im Reise- und vor allem Berufsverkehr. Angesichts der wirtschaftlichen Lage in der Region bleiben nun viele dieser Stammfahrgäste aus", meint Wolfgang Wendt, Leiter der Bahnhöfe Kühlungshorn Ost, Mitte und West. Damit muß sich nun auch „Molli" um seine Zukunft sorgen. „Nachdem seit dem vergangenen Jahr immer weniger Reisende kamen, scheint es nun langsam wieder bergauf zu gehen", blickt der Reichsbahnoberamtmann schon etwas optimistischer in die Zukunft. Und bekommt Kühlungsborn nun ein Gymnasium, wird sicher auch die Zahl der Stammfahrgäste wieder steigen. Gegenwärtig sind es aber vor allem Touristengruppen aus dem In- und Ausland, die der „Molli" anzieht. Sein Ruf reicht sogar nach Skandinavien und in die USA. Nostalgiefahrten im Salonwagen mit gastronomischer Betreuung oder in einem der Holzbankwagen der früheren dritten Klasse erfreuen sich auch bei den Amerikanern immer größerer Beliebtheit. „Die Sonderwagen wurden von den etwa 30 Mitgliedern unserer Interessengemeinschaft Eisenbahngeschichte in unentgeltlicher Arbeit rekonstruiert und können nach Bestellung an den Molli angehängt werden", erzählt Wolfgang Wendt und fügt zwinkernd hinzu: „Im Juni sind wir fast ausgebucht, doch im Juli und August sind sicher noch einige Termine zu haben." Von dem erhofften Aufschwung im Urlauberverkehr könne natürlich auch der „Molli" nur profitieren. Trotzdem, meint der seit mehr als 15 Jahren mit der Kleinbahn verbundene Eisenbahner, werde eine Schmalspurbahn wohl immer ein Zuschußunternehmen sein. Der „ Molli" muß bleiben - diese Meinung werden hoffentlich auch in Zukunft viele teilen. Immerhin hat Bundesverkehrsminister Günther Krause die Schirmherrschaft über die Schmalspurbahn übernommen. Auch in Mecklenburg-Vorpommerns Wirtschaftsminister Conrad Michael Lehment haben „Molli" und die auf Rügen verkehrende Kleinbahn „Rasender Roland" einen ' weiteren prominenten Befürworter gefunden. Beide Bahnen sollen nun zunehmend auf der „TourismusSchiene" rollen. Künftig sollen auch schon mal Hobby-Eisenbahner auf 1 den Lokführerstand klettern dürfen - gegen einen entsprechenden Obolus natürlich. '''Matthias Trott''' (ADN-lmv)<br />
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'''Königliche Hoheit mit Molli auf Jungfernfahrt''' (OZ, 9.12.1991)<br />
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* KUHLUNGSBORN. Für Königliche Hoheit war es eine Jungfernfahrt. Der 79jährige Herzog Christian Ludwig zu Mecklenburg stieg Sonnabend kurz vor halb elf erstmals in den Molli. Begleitet von den Vorständen der Interessengemeinschaften Eisenbahngeschichte (IGEG) und Bäderbahn e.V. sowie des Doberaner Rennvereins nahm der alte Herr im Salonwagen Platz, um mit Deutschlands schnellster Kleinbahn (50 km/h Spitze) über die 15,4 km lange Strecke zu dampfen. Doch es war nicht allein das Fahrvergnügen, das den Herzog veranlaßt hatte, Gut Hemmelmark in SchleswigHolstein zu verlassen. Christian Ludwig, der einen Teil von Kindheit und Jugend in Heiligendamm verbrachte, war der Einladung zur Molli-Tour aus Sorge um die Zukunft des Eisenbahnveteranen gefolgt. Dr. Lutz Werner von der IG Bäderbahn machte während der Fahrt deutlich, daß die Stunden des Molli gezählt sind, wenn nicht bald Lösungen gefunden werden, die dieses für unsere Region so wichtige Verkehrsmittel erhalten. Immerhin, so ergänzte Vorstandsmitglied Wolfgang Wendt, fuhren auch in diesem Jahr fast eine Million Reisende mit der kleinen Bahn. „Da feststeht, daß die Bundesbahn den Molli in spätestens drei Jahren nicht mehr betreiben wird, muß bis Mitte der 90erJahre eine Alternative gefunden werden. Dazu bedarf es Förderer“, erläuterte Dr. Wemer. Herzog Christian Ludwig versicherte, sich für eine solche Lösung an geeigneter Stelle verwenden zu wollen. Auch der Gedanke, eventuell schon bald die Mecklenburger Kulturtage in unserem Kreis zu veranstalten und dem Molli dabei einen gebührenden Platz einzuräumen, fand sein Interesse.<br />
* Unterstützung versicherte er auch der Führung des Rennvereins mit Präsidenten Berno Grzech während eines kurzen Zwischenhalts an der alten Rennbahn. Mit Genugtuung nahm der Pferdefreund die Nachricht auf, daß am 10. August 1993 das erste Rennen gestartet werden soll. Nach 45 Minuten Fahrzeit lief der Zug auf dem Doberaner Bahnhof ein. Direkt am noch dampfenden und zischenden Molli wurde dem blaublütigen Gast besondere Ehre zuteil. Die IG Bäderbahn nahm ihn als Ehrenmitglied in ihre Reihen auf, und aus den Händen von Lokführer Bodo Credo erhielt der soeben Geehrte ein Kesselschild der Dampflok 99 23 22/8 (Foto).<br />
* Darauf Christian Ludwig gerührt: „Der Molli muß leben!“ Trotz seiner neuen Liebe zur alten Bahn machte der Ex-Schweriner allerdings aus seinem Herzen keine Mördergrube: „Als Kind bin ich aber viel lieber Straßenbahn gefahren.“ Text und Foto '''Werner Geske'''<br />
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'''Kleinbahn behält ihren Dampf'''(OZ, 15.2.1992<br />
* Das Molli-Signal steht doch noch auf Grün <br />
* KÜHLUNGSBORN. Große Aufregung brachte der OZ-Beitrag vom 5. Februar auf Seite 3 wohl bei allen Freunden der Kleinbahn Molli. Daß der beliebten Schmalspurbahn zwischen Bad Doberan und Kühlungsbom der Dampf genommen werden sollte, wollte kaum einer akzeptieren. Besonders das Zugpersonal geriet in Panik. „Sollen wir nun die schwarzen Fahnen hochziehen?“ fragten besorgt die Lokführer. Etwas Ruhe kann aber jetzt in die Problematik gebracht werden. „Molli“ und „Roland“ sind Eigentum der Deutschen Reichsbahn. Und nur die kann über ihr Eigentum verfügen und kein Wirtschaftsminister“, meinte der Vorsitzende der Interessengemeinschaft Bäderbahn e. V., Hans-Joachim Schramm aus Kühlungsborn. Ein Betreiber müsse gefunden werden. Die Kommunen Doberan und Kühlungsbom und eventuell auch der Kreis müßten sich beteiligen. Wichtig sei der nahtlose Übergang in die Betreibergesellschaft. <br />
* Die Stillegung des Molli würde drei bis fünf Jahre dauern. Die Deutsche Reichsbahn, so lange es sie noch gibt, wäre bereit, wenn sie den Auftrag vom Land erhielte, den Molli zu halten. Natürlich kostendeckend. Verkehrsminister Prof. Dr. Günther Krause sicherte zu, daß die beliebte Kleinbahn erhalten bleibt.<br />
* Ein Konzept der Interessengemeinschaft Bäderbahn e. V. sieht vor, die Bahn dem öffentlichen Personenverkehr anzugliedern. Dabei wissen die Interessenvertreter des Molli natürlich, daß die meisten Kosten durch den Dampfbetrieb entstehen. Eine Fahrt, so Hans-Joachim Schramm, fordere den Finanzen immerhin 800 bis 1000 DM ab. Deshalb der Vorschlag, in der verkehrsschwachen Zeit einen Schienenbus einzusetzen. Er stehe bei Bremen bereits auf Abruf. Für das Triebfahrzeug mit Verbrennungsmotor, das 40 Sitzplätze bietet, könne ein Leihvertrag über 20 Jahre abgeschlossen werden. Eine Fahrt mit ihm koste nur 100 DM. Der Dampfbetrieb des Molli solle aber die Attraktion bleiben und werden. Der Präsident der Reichsbahndirektion trage dieses Konzept mit. Die Interessengemeinschaft Bäderbahn e. V. wird bis zum 31. Dezember 1992 den Salonwagen und den Traditionszug nutzen. Natürlich marktwirtschaftlich. Das Geld bleibe hier und könne für die Instandsetzung des Wagenparks, des denkmalgeschützten Gebäudes und andere Dinge verwandt werden. „Alle Buchungen für den Salonwagen und den Traditionszug laufen deshalb auch über unser Büro“, betont Hans-Joachim Schramm. <br />
* Ein Lichtpunkt für Molli wird der 20. Februar sein. Dann wird während einer Fahrt mit dem Salonwagen ein Sponsor eine erste große Summe für den Erhalt der Kleinbahn übergeben. Das Molli-Signal steht also glücklicherweise weiterhin auf Grün. Der dampfende Freund der Einwohner und Urlauber unserer Region wird sich weiter bimmelnd durch die Landschaft schlängeln. '''Renate Peter'''<br />
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[[Datei:Dob556.PNG|500px|zentriert|Bad Doberan]]<br />
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[[Datei:Dob557.PNG|500px|zentriert|Bad Doberan]]<br />
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* '''Eisenbahnkönig aus Pommern'''(OZ, 20.6.1992)<br />
* Sein Lebensweg wäre anders verlaufen, hätte er den Wunsch der Mutter erfüllt. Friedrich Lenz, geboren am 9.11.1846 in Pflugrade im hinterpommerschen Kreis Naugard, sollte Pfarrer werden. Die Eltern, Bauern, die mit jedem Taler rechnen mußten, ermöglichten dem begabten Sohn den Besuch des Gymnasiums und das Abitur, das er 1866 ablegte. Der Zwanzigjährige konnte jedoch theologischen Studien wenig abgewinnen; ihm lag das Praktische sehr viel näher. Nachdem er das Bauhandwerk von der Pike auf erlernt und anschließend eine ingenieurtechnische Ausbildung absolviert hatte, konnte der junge Baumeister 1875 ein eigenes Tiefbauunternehmen eröffnen. In seiner Heimatprovinz Pommern erwarb er sich durch den 1883 vollendeten Bau der 122 km langen Eisenbahnstrecke von Altdamm nach Kolberg einen guten Ruf.<br />
* In den folgenden Jahren verlegte Friedrich Lenz sein Tätigkeitsfeld in das benachbarte Mecklenburg. Von 1882 bis 1887 baute er hier 230 km vollspurige Bahnen, darunter die Strecken Güstrow-Plau-Meyenburg, Priemerburg-Plaaz, WismarRostock, Gnoien-Teterow und Hornstorf-Karow. Berühmtheit unter den mecklenburgischen Lenzbauten erlangte jedoch ausgerechnet eine Kleinbahn, die für den Meister wohl kaum mehr als eine Episode war: die 1886 von Doberan nach Heiligendamm geführte und 1910 nach Brunshaupten und Arendsee, dem heutigen Kühlungsborn, verlängerte Schmalspurbahn „Molli". <br />
* Lenz ging mit seinen mecklenburgischen Bahnen ein bedeutendes unternehmerisches Risiko ein. Er baute nicht nur die Strecken, sondern er beschaffte auch die Betriebsmittel und bewirtschaftete die Eisenbahnen bis zur Übernahme aller Privatbahnen durch den mecklenburgischen Staat im Jahre 1890 auf eigene Rechnung. Der Schweriner Großherzog Friedrich Franz III. honorierte 1890 die Verdienste des tüchtigen Pommern um das mecklenburgische Eisenbahnwesen mit einem wohlklingenden Titel. Friedrich Lenz, der immerhin rund ein Fünftel aller mecklenburgischen Eisenbahnen gebaut hatte, durfte sich fortan Geheimer Kommerzienrat nennen. Nach 1890 wurde es für das schnell expandierende Eisenbahnbauunternehmen dringend notwendig, einen finanzstarken Teilhaber zu finden, der ebenso fähig und risikobereit wie Friedrich Lenz selbst war. Einen solchen Teilhaber fand Lenz in Carl Fürstenberg, dem Geschäftsinhaber der Berliner Handelsgesellschaft, damals eine der größten privaten Geschäftsbanken in Deutschland. 1892 gründeten Lenz und Fürstenberg die Lenz & Co. GmbH, an der sich neben den Gründern einige weitere renommierte Bankinstitute sowie die Firma Friedrich Krupp beteiligten. Die Lenz & Co. GmbH hatte ihren Sitz zunächst in Stettin, verlegte ihn aber später nach Berlin. Krupp lieferte bereits seit längerer Zeit die Schienen für die Lenz' schen Bauten und erwartete von dem neuen Unternehmen noch einmal satte Wachstumsraten. Diese Hoffnung sollte nicht trügen. Von 1892 bis zum Ausbruch des ersten Weltkrieges entstanden im Deutschen Reich mehr als 12 000 km Neben- und Kleinbahnen. Mehr als ein Drittel dieser Strecken errichtete das Unternehmen von Friedrich Lenz. Er baute in diesen Jahren etwa 100 Bahnlinien, davon allein 1200 Streckenkilometer in seiner Heimat Pommern. Der Betrieb von Friedrich Lenz entwickelte sich vor dem ersten Weltkrieg zum wohl bedeutendsten Eisenbahnbau- und Eisenbahnbetriebsunternehmen in Deutschland. Der Firmenchef selbst verband in seiner Wirksamkeit bedeutende ingenieurtechnische Fähigkeiten mit bemerkenswerten Talenten im Management. Vom ethisch-moralischen Standpunkt sicherlich bedenklich waren die 2000 km Bahnstrecken, die Lenz ab 1903 in den deutschen Kolonien baute. Sie trugen in direkter Weise zur Ausbeutung des schwarzen Kontinents durch die europäischen Großmächte bei. Technisch und logistisch waren diese Bauten jedoch Meisterleistungen: Das zumeist schwierige Terrain, extreme Klimaverhältnisse, Mangel an qualifizierten Arbeitskräften und oftmals beinahe unüberwindliche Schwierigkeiten beim Materialnachschub aus Deutschland verlangten den Bauteams alles ab.<br />
* Friedrich Lenz starb im August 1930 hochbetagt in seiner pommerschen Heimat. '''Dr. Lutz Werner'''<br />
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*'''Molli-Lokomotiven feiern in wenigen Tagen ihren 60. Geburtstag Kleinbahn ist große Attraktion in der Region'''(OZ, 18.12.1992) <br />
* Kühlungsborn. Am 22. Dezember 1932 wurde die erste Lokomotive der Baureihe 99 321 - 323 für die Bäderbahn von der Berliner Orenstein & Koppel AG für einen Stückpreis von 69 000 RM ausgeliefert. Die vierfach gekuppelten Heißdampflokomotiven erreichen, mit dem beachtlichen Raddurchmesser von 1,10 m und einer Leistung von 460 PS, eine Höchstgeschwindigkeit von 50 km/h. Am 5. Januar 1933 erfolgten die Probefahrt und die Endabnahme der 99 321. In Dienst gestellt wurden die Loks mit Aufnahme des Sommerfahrplanes am 1. Mai 1933. Seitdem werden sie von den Eisenbahnern der Molli-Bahn sachkundig und liebevoll gewartet.<br />
*Daß der Molli noch längst nicht zum alten Eisen zählt, erleben wir tagtäglich, wenn er unermüdlich mit lustigem Gebimmel auf die Strecke geht. Und wenn dem Molli der Sprung in die Marktwirtschaft gelingt, dann geht er mit 65 garantiert nicht in den Ruhestand. <br />
*Zu wünschen wäre es, denn für die vielen Touristen, die in unserer Region Urlaub machen, ist er nächst der Ostsee die eigentliche Attraktion. Wenn man die alten Loks so durch die Gegend dampfen sieht, mag man kaum daran denken, daß ihnen eines Tages einmal die Puste ausgehen könnte. Schade wäre es allemal, denn die fauchenden Loks mit den rot-gelben Reisezugwagen sind genauso ein Teil unserer Kulturlandschaft wie die herrliche Bäderarchitektur oder das berühmte Münster. '''PETER ZIMMERMAN'''<br />
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[[Datei:Doberan Z38.PNG|700px|zentriert]]<br />
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[[Datei:Dob558.PNG|700px|zentriert|Bad Doberan]]<br />
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Die Molli-Lokomotiven aus dem Jahre 1932 sind von Eisenbahnfreunden auf unzählige Meter Film gebannt worden. Die Loks dieser Baureihe gehören zu den schnellsten und leistungsfähigsten ihrer Art in Deutschland. Ihre 1,10 Meter hohen Treibräder bringen sie, bei 460 PS Leistung, auf die beachtliche Höchstgeschwindigkeit von 50 km/h. Sie ziehen mühelos mehr als zehn Reisezugwagen. Foto: Peter Zimmermann<br />
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[[Datei:Doberan R Molli1.PNG|500px|zentriert|Bad Doberan]]<br />
[[Datei:Dob881.PNG|500px|zentriert|Bad Doberan]]<br />
[[Datei:Dob882.PNG|500px|zentriert|Bad Doberan]]<br />
[[Datei:Dob885.PNG|500px|zentriert|Bad Doberan]]<br />
[[Datei:Dob886.PNG|500px|zentriert|Bad Doberan]]<br />
[[Datei:Dob263.jpeg|500px|zentriert|Bad Doberan]]<br />
[[Datei:Dob229.jpeg|500px|zentriert|Bad Doberan]]<br />
[[Datei:Doberan Z21.PNG|500px|zentriert]]<br />
<gallery mode="packed" widths="400px"><br />
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Datei:Dob253.jpeg|<br />
Datei:Dob695.jpg<br />
Datei:D7.JPG|<br />
Datei:Dob401.JPG|<br />
Datei:Dob470.PNG|um 1925<br />
Datei:Dob884.PNG|um 1924 Henschellok<br />
Datei:Dob883.PNG|<br />
Datei:Dob887.PNG|<br />
Datei:Dob888.PNG|<br />
Datei:T11.jpg<br />
Datei:Dob368.jpeg|<br />
Datei:D13.JPG|<br />
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Datei:Dob348.jpeg|<br />
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Datei:Dob587.jpg<br />
Datei:Dob96.jpg|<br />
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Datei:Dob100.jpg|<br />
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Datei:Dob130.jpg|<br />
Datei:Dob150.jpg|<br />
Datei:Dob453.jpg|<br />
Datei:Dob372.jpeg|<br />
Datei:Dob378.jpeg|<br />
Datei:Dob476.jpg|<br />
Datei:Dob376.jpeg|<br />
Datei:Dob394.jpeg|<br />
Datei:T75.jpg<br />
Datei:Molliersatz 2.PNG<br />
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[[Kategorie:Bahnhöfe]]</div>PeterBeckerhttps://www.ortschroniken-mv.de/index.php?title=Das_Moorbad&diff=108615Das Moorbad2024-03-18T16:24:51Z<p>PeterBecker: </p>
<hr />
<div>* [[Doberan (Bad)]]<br />
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* '''Als unser Moorbad noch ein Stahlbad war (Aus der Heimatgeschichte, OZ Jan. 1985)'''<br />
* Über 1200 Werktätige erholen sich jährlich im Sanatorium Moorbad Doberan, das Geschichte und Entwicklung unserer Heimatstadt weitgehend mitbestimmt hat.<br />
* Und seine eigene Geschichte ist ebenfalls nicht uninteressant.<br />
* Es war im Jahre 1820, so lesen wir in unserer Heimatliteratur: „Einem Doberaner Kaufmann, dem späteren Badeinspektor Mühlenbruch, waren auf mehreren Doberaner Wiesen viele Stellen mit gelber Ockererde aufgefallen, wodurch er veranlaßt wurde, nach Eisenquellen zu forschen.<br />
* Nach mehreren fruchtlosen Versuchen sah er eine recht gelbe Stelle unweit der Mühlenschleuse, von der er hörte, daß hier das Wasser nie zufriere und daß ein Gelähmter sich hier gewaschen und Stärkung empfunden habe.<br />
* Hier entdeckten dann seine Bohrer am 23. September eine ergiebige Eisenquelle. <br />
* Hofapotheker Krüger berichtete darüber ungesäumt an den Großherzog, daß diese Quelle lauter Grundwasser enthalte, daß sie 8 1/2 Fuß tief, und der Wasserandrang so stark sei, daß eine gute Pumpe das Wasser nicht zur Senke halten könne. Die Temperatur sei stets zwischen 9 und 9 1/2 Grad Reaumur geblieben und dadurch ein Beweis des tiefen Lagers der Quelle gegeben." <br />
* So wurde' dann unverzüglich an die kommerzielle Nutzung dieser Entdeckung gegangen und schon für 1822 lesen wir weiter:<br />
* „Die Stahlbäder- in dem Badehäuschen in der Nähe der Stahlquelle hatten bereits eine kräftige Wirksamkeit des Eisenwassers erwiesen. So wurde der Theaterkassierer Amelang, dessen ganze rechte Seite gelähmt war, so daß er weder Hand noch Fuß bewegen konnte, nach vierwöchigen Bädern soweit wiederhergestellt, daß er, bis auf ein geringes Hinken, wieder gehen konnte. <br />
* Es wurde daher beschlossen, ein größeres Badehaus für die Stahlbäder zu erbauen, mit dessen Ausführung der Großherzog wiederum den Landbaumeister Severin betraute. <br />
* Dieser entledigte sich des Bauauftrages, wie bisher, in vorbildlicher Weise. Das ganz im Grünen gelegene langgestreckte weiße Gebäude wurde eine besondere Zierde des Ortes. Ursprünglich einstöckig, erhielt es 1902 ein zweites Stockwerk. <br />
* Die von vier Säulen getragene Eingangshalle, das Vestibül und der daran anstoßende Speisesaal imponieren durch ihre Größe und harmonische Gestaltung, die wohltuend auf die Besucher wirken muß.<br />
* Das Innere erhielt 12 Bäder, ein Zimmer mit einer aufsteigenden, und eins für eine sehr kräftigen Dusche, die„ wenn sie am kräftigsten wirken sollte, von vier Männern im Nebenzimmer regiert ward.<br />
* Ein Zimmer, wurde zum -allgemeinen „Schneiderschen Regenbade" eingerichtet und dorthin später auch süßes Wasser geleitet, um hier auch Malz-, Kleie- und Kräuterbäder geben zu können.<br />
* Der schöne Saal diente auch oft als Sammelplatz bei Tees im benachbarten Amerika-Gehölz.<br />
* Hinter dem Stahlbad erbaute man einen Tempel mit weit vorspringendem Spitzdach als Schießanstalt, wo man den Schießsport an stehenden, laufenden und schwebenden Zielen üben konnte. Bis dahin befand sich die Schießanstalt in dem burgartigen Gebäude am Jungfernberg.<br />
<br />
<br />
'''Ein Kurreport aus dem Sanatorium in Bad Doberan(OZ, 15.2.1992)'''<br />
'''*Ambulant in der Moorwanne'''<br />
* „Bitte zum Baden!" Die freundliche Aufforderung unterbricht unsere Gespräche. Eine wie die andere im Bademantel, Waschlappen, Badekappe und Kurkarte in der Hand, verschwinden wir in den Kabinen.<br />
* Heute, es ist ein Mittwoch, ist ebenso wie Montag und Freitag Moorbaden angesagt (dienstags und donnerstags gibt's Moorpackungen, -treten und -kneten).<br />
* Wieder kostet es mich etwas Überwindung, in die breiige, dunkle, für mich 39 Grad Celsius warme, ein ganz klein wenig modrig riechende Masse zu steigen und anschließend bis zum Hals unterzutauchen.<br />
* Von nebenan noch Gelächter, bis die Badefrau energisch Ruhe fordert. Die Entspannung gehört unbedingt zu einer erfolgreichen Behandlung. Jetzt hat jeder Zeit, seine Beine und seine Seele baumeln zu lassen. <br />
* Moor hat als natürliches Heilungsmittel schon eine lange Tradition, in Bad Doberan seit 1825.<br />
* In der Conventer Niederung gewonnen, per LKW ins Sanatorium transportiert (im Sommer täglich frisch) wird es erwärmt und mit Wasser vermischt, bevor die etwa 150 kg durch dicke Rohre in die Wanne gluckern.<br />
* Für die Packungen ist die Konsistenz wesentlich fester. Bei meiner Therapie bedeutet das, mich mit dem Rücken in das heiße Moor zu legen.<br />
* Der Schweiß beginnt mir über das Gesicht zu rinnen. Die hilfreiche Hand der Badefrau tupft mir mit dem kalten Waschlappen die warme Nässe ab. Eine Wohltat! Während ich mit den Füßen das Moor trete und mit den Händen die festen Bestandteile wie Baumstückchen zerdrücke, sorge ich schon durch diese geringen Bewegungen für stärkeres Schwitzen ... <br />
* Badekuren wie diese werden vorbeugend und auch zur Rehabilitation ärztlich verordnet und unter ärztlicher Aufsicht durchgeführt. Insbesondere bei Erkrankungen des rheumatischen Formenkreises (wie Verschleißerscheinungen der Wirbelsäule oder Entzündungen der Gelenke), in der Nachbehandlung nach Operationen und Unfällen bringen sie den Patienten Linderung.<br />
* Ich bin zur Rehabilitation hier in Bad Doberan, um meinen lädierten Bandscheiben und einer teilweisen Lähmung des rechten Fußes etwas Gutes zu tun. <br />
* Obwohl es von Rostock-Lichtenhagen bis Bad Doberan nur 15 km sind, war es doch ein langer Weg, bis ich endlich hier ankam: Die Umgestaltung des gesamten gesellschaftlichen Lebens machte natürlich vor den Kranken nicht halt.<br />
* Der behandelnde Arzt aus der Poliklinik hatte sich eine schmucke Praxis geschaffen und dabei selbst eine Vielzahl von Problemen zu meistern; die Physiotherapeutinnen haben diesen Prozeß noch vor sich und schwanken zwischen Hoffnung und Zweifel; bestimmte Verordnungen von Heil- und Hilfsmitteln erfordern die Bewilligung durch die Krankenkasse; Ansprechpartner in den verschiedensten Ämtern waren oft genug nur bedingt aussagefähig, was wieder unnötige Lauferei nach sich zog ... <br />
* Eine ambulante Behandlung, wie ich sie gerade absolviere, verordnet der Haus- oder Facharzt. Sie umfaßt in der Regel sechs Moorpackungen bzw. -bäder, in „undankbaren" Fällen wie dem meinen, auch schon einmal beides. Die Entscheidung trifft meine behandelnde Ärztin im Moorbad. Sie ist es auch, die mir die verschiedenen Formen der neuen Rehabilitation erläutert und mich damit über manchen meiner Irrwege aufklärt.<br />
* Für alle berufstätigen Angestellten ist die Bundesversicherungsanstalt für Angestellte, die BfA, und für die Arbeiter die Landesversicherungsanstalt (LVA) zuständig. <br />
* Vorrentner und Rentner, kurz all jene, die nicht mehr erwerbsfähig sind, müssen sich an ihre Krankenkasse wenden. Das Sanatorium Moorbad bietet sowohl sogenannte stationäre als auch ambulante Badekuren an. Für letztere zahlt die Krankenkasse 15 DM/Tag für Unterkunft und Verpflegung dazu. Der Patient muß neben den restlichen Kosten auch fünf Prozent der Behandlungskosten selbst tragen. Ab Juli 1992 werden es zehn Prozent sein. <br />
* Was mich betrifft, für alle meine Behandlungen habe ich knapp 24 DM dazu bezahlt. <br />
* Der Wecker holt mich aus meinen Gedanken, die Badezeit von 20 Minuten ist um. Die Badefrau duscht meine Hände und Arme, und als ich mich vorsichtig hochgehievt habe, auch meinen Rücken ab. Dann zieht sie den riesigen Stöpsel, um das Moor in sogenannte „Moortaschen“ als Lagerstätte für „abgebadetes* Moor in die Natur zurückzugeben. <br />
* Ich bin immer wieder erstaunt, daß diese intensive dunkle Farbe durch den kräftigen Wasserstrahl völlig abgespült wird. Allerdings muß man sämtliche Rillen und auch den Bauchnabel ebenso sorgfältig säubern wie die Achselhöhlen.<br />
* Aber jetzt bin ich wieder beweglicher und kann mich überall gründlich reinigen. Seife, Duschgels und sonstige duftende Essenzen sind während der Moorbehandlung verpönt, denn die Haut soll die natürlichen Substanzen völlig aufnehmen. Sichtlich erschöpft und hochrot im Gesicht sind wir alle in den Ruheraum gekommen. Hier sorgt eine Badefrau dafür, daß wir uns in mumienähnliche Pakete verwandeln.<br />
* Seine Glanzzeit hatte Bad Doberan im 18. Jahrhundert, als Herzog Friedrich Franz I. seine Sommerresidenz hierher verlegte. 1879 erhielt der Ort das Stadtrecht.<br />
* Damals zählte man bereits rund 10 000 Badegäste.<br />
* Baumeister Carl Theodor Severin schuf eine Vielzahl klassizistischer Gebäude, u. a. auch das Sanatorium. Sie prägen heute noch das Stadtbild und bilden mit dem gotischen Münster die Hauptanziehungspunkte der Kurgäste.<br />
* Kellers Wald, Hütter Wohld, Quellental, Conventer Niederung und natürlich die Ostseeküste bieten den Patienten Erholung in nahezu unberührter Natur. <br />
* Waren es vor zwei Jahren noch 120 Kurgäste pro Durchgang, so sind es in diesen Tagen knapp 50. Gilt der in der Vergangenheit erworbene gute Ruf heute nichts mehr?<br />
* Studien haben ergeben, daß das Moor noch mindestens 200 bis 300 Jahre reicht. Damit ist zumindest die natürliche Grundlage für die Verwirklichung vorhandener Pläne gegeben. <br />
* Alteigentümer AOK Berlin, Sozialministerium Mecklenburg-Vorpommern, Kommune und Kreisdezernat sind sich einig, das vorhandene Sanatorium in ein Kurmittelhaus umzuwandeln.<br />
* In einem zu schaffenden Neubau würden dann die Rehabilitanten komfortable und behindertengerechte Unterkunft finden. <br />
* Zwölf Bewerber gab es beim Sozialministerium, das Sanatorium zu kaufen. Es soll derjenige den Zuschlag erhalten, der sowohl die Pläne verwirklicht, als auch die Mitarbeiter weiterbeschäftigen wird.<br />
* Geht dieses Modell auf, haben vielleicht auch ambulante Behandlungen weiterhin eine Zukunft.<br />
* Mir reicht es für heute. Noch eine erfrischende Dusche, ein wenig Nachruhe, dann noch Krankengymnastik und Strombehandlung. Den Heimweg nehme ich über die fast leere Bäderstraße, genieße bei langsamer Fahrt die Schönheit dieses Fleckchens Erde(Renate Koßmann)<br />
<br />
'''Doberaner Jungbrunnen vor dem Baustart'''<br />
* ''Nachfolger für altes Moorbad auf Reißbrett(OZ, 5.11.1992/GABY BROSCHEWITZ und WERNER GESKE)''<br />
* Bad Doberan. Schon seit Jahrzehnten zieht es alle, die über Schmerzen in Armen, Beinen oder Rücken klagen, in das Moorbad an der Bahnhof Straße. Mancher verließ diesen Ort wie aus dem Jungbrunnen gestiegen, frei von allen Zipperlein. Des Lobes voll über die moorigen Bäder kehrten inzwischen Zehntausende heim.<br />
* Beste Werbung für die Heilstätte und die Stadt, die ihr das „Bad" verdankt.<br />
* Bereits 1921 wurde der Münsterstadt dieser wertvolle Titel verliehen. Voller Stolz nahmen seinerzeit Honoratioren und Bürger zum 750. Jubiläum diese Würdigung entgegen.<br />
* Noch heute fühlen sich die Kreisstädter durch diese Anerkennung aus dem Kreis der benachbarten Kommunen herausgehoben. <br />
* Dennoch gehören gerade die drei Buchstaben vor dem Ortsnamen zu den Problemen, die den Verantwortlichen der Stadt derzeit Kopfschmerzen bereiten. Denn nachdem in 40 Jahren DDR das Bad nichts viel mehr als ein schmückendes Beiwort war, hat die Wiedervereinigung auch hier ganz harte Maßstäbe gesetzt.<br />
* „Die Zeit läuft gegen uns, wenn wir die Hände in den Schoß legen", darüber ist sich das Rathaus klar. Gerade deshalb hat man sich dort allen Unkenrufen zum Trotz Gedanken gemacht, wie der begehrte Status auch künftig bewahrt bleiben kann. <br />
* Eine der wichtigsten Voraussetzungen ist die Erhaltung des Moorbades als international anerkanntes Therapiezentrum. Doch in den alten, rissigen Gemäuern wird sich ein solcher Anspruch nicht verwirklichen lassen. Der Zahn der Zeit hat tiefe Spuren hinterlassen.<br />
* Eine neue Rehabilitationsklinik, die den modernsten Anforderungen an Kurbetrieb, Betreuung und Unterbringung der Patienten gerecht wird, ist unabdingbar geworden. Darüber waren sich auf ihrer letzten Tagung auch Doberans Stadtverordneten einig, die dem Vorhaben und Erschließungsplan für das Moorbad einmütig ihre Zustimmung gaben.<br />
* Den Zuschlag durch die Landesregierung hatte zuvor die Ebel Carolinum aus Bovenden als Betreiber der Klinik erhalten. Mit dieser Rückenstärkung konnte sich nun Bürgermeister Berno Grzech mit Dr. Hans-Jürgen Ebel und weiteren Verantwortlichen an einen Tisch setzen.<br />
* Auf der Tagesordnung standen der Planungsablauf und der Bau der Klinik. Südlich vom heutigen Moorbad wird die neue Einrichtung entstehen.<br />
* Direkt am Waldrand gelegen, bietet das Haus mindestens 200 Kurgästen auch landschaftlich Reizvolles. <br />
* Im ersten Halbjahr 1993 dürfte aus jetziger Sicht der Baustart für das imposante Haus erfolgen. Mit der Fertigstellung wäre dann im Herbst 1994 zu rechnen. * „Auch für das alte Moorbad soll es eine Zukunft geben. Über die medizinische Nutzung des Gebäudes denken wir intensiv nach", erklärte Bürgermeister Grzech.<br />
<br />
[[Datei:Dob657.PNG|400px|zentriert]]<br />
<br />
'''Weg am Stahlbad ab sofort gesperrt''' <br />
* ''Grundstücksbesitzer David Corleis und Stadt streiten sich über Zuständigkeit der Müllbeseitigung, OZ, 9./10.3. 2019 von Anja Levien'' <br />
* Bad Doberan. Streit um illegale Müllablagerungen an der Moorbadruine in Bad Doberan. Grundstücksbesitzer David Corleis hat den Weg über sein Areal, der bisher von Bürgern genutzt werden konnte, gesperrt.<br />
* Hintergrund: Die Stadt hatte den Investor aufgefordert, seiner Straßenreinigungspflicht nachzukommen. Doch David Corleis sieht die Stadt in der Pflicht.<br />
* Mülltüten, Verpackungen, Unrat liegen am Wegesrand. Da die Vermüllung auf dem Grundstück von David Corleis stetig zunehme, appelliert die Stadt in einem Schreiben an ihn, seiner Reinigungspflicht und seinen Pflegearbeiten nachzukommen.<br />
* „Es hat Bürgerbeschwerden und Hinweise gegeben, dass das Grundstück zunehmend vermüllt", sagt Ordnungsamtsleiter Gerhart Kukla. „Deshalb haben wir als Ordnungsamt Herrn Corleis aufgefordert, den Müll zu entsorgen und seinen Eigentümerpflichten nachzukommen." In dem Schreiben vom Amt wird David Corleis darauf hingewiesen, dass er als Grundstückseigentümer verpflichtet sei, sein Grundstück an die öffentliche Abfallentsorgung im Landkreis Rostock anzuschließen. Komme er der Pflicht bis zum 8. März nicht nach, werde die Angelegenheit an das Umweltamt des Landkreises Rostock zur weiteren Bearbeitung übergeben.<br />
''Besitzer ist anderer Meinung'' <br />
* Doch David Corleis teilt die Auffassung der Stadt nicht. „Da ich da nicht wohne und keine Abfälle produziere, muss ich mich nicht anmelden", sagt er. Er sieht die Stadt in der Pflicht, denn diese sei Nutznießer des öffentlichen Weges über sein Grundstück und damit für die Straßenreinigung zuständig. „Weil wir keine Einigung erzielen konnten, habe ich den Weg dichtgemacht."<br />
* Nicht zum ersten Mal wird das Grundstück zur illegalen Müllbeseitigung missbraucht. Als David Corleis die Liegenschaft ersteigerte, habe er 40 Container Müll beseitigt und Geld für die Absicherung des Geländes in die Hand genommen, es mit Bauzäunen abgesichert und anschließend den Weg für Bürger aufgemacht. „Leider haben einige Idioten weiterhin ihren Müll auf dem Grundstück entsorgt und natürlich muss das einer wegmachen" , macht David Corleis auch im sozialen Netzwerk Facebook seinem Unmut Luft. „Da ich als Investor und Eigentümer nicht gewillt bin, regelmäßig nach Bad Doberan zu fahren und Müll aufzusammeln, habe ich fristgerecht die Konsequenz gezogen und mein Grundstück geschlossen." Er bedauere diese Entscheidung, sehe jedoch durch das Handeln der Stadt keine Alternative. Der Weg entlang der Moorbad-Ruine ist gesperrt. <br />
''Flächen als Müllhalde missbraucht'' <br />
* Nicht nur das Grundstück von David Corleis wird für illegale Müllablagerungen genutzt. Auch das Gelände der ehemaligen Chemiefabrik und späteren Industrie Kooperation-Schiffbau in Walkenhagen wurde jahrelang als Müllhalde missbraucht. Im vergangenen Jahr wurde das Areal beräumt, die Gebäude abgerissen. <br />
* Weiterer Ort, an dem Müll in der Natur entsorgt wird, sei der Rethwischer Landweg am Klärwerk. „Da ist der Bauhof regelmäßig im Einsatz", sagt Gerhart Kukla. Von Asbest bis Hausrat werde hier alles illegal entsorgt. <br />
* Die alte Moorbadruine soll nicht wieder zur Müllhalde werden. David Corleis hatte das frühere Stahlbad 2015 für 415201 Euro ersteigert, möchte hier ein Drei-Steme-Hotel mit kleiner Schwimmhalle bauen. Bis Ende März sollen die konkreten Pläne der Stadt vorliegen. <br />
* Das Haus wurde 1822/23 als Kureinrichtung erbaut und wechselte oft den Besitzer. Der heutige Zustand der Ruine -das Dach ist eingestürzt, die Fassaden stehen noch - geht unter anderem auf einen Brand 2006 zurück. Die Fassade steht unter Denkmalschutz.<br />
''Ursprung des Kurbetriebes'' <br />
1821 beginnt die Geschichte des Moorbades und damit der ersten Kureinrichtung in Bad Doberan. Damals wurde die Eisenquelle nahe des Mühlenteichs gefunden und ein kleines Gebäude mit vier Badewannen gebaut.<br />
* 1822/23 erfolgte der Bau des Stahlbades an heutiger Stelle.<br />
* 1902 wird der Bau durch Aufstockung vergrößert, 1904 der Schornstein für den Badeofen errichtet. Es folgen Liegehalle, Toiletten, Abschwitzhallen. <br />
* 1996 wird der Betrieb im Moorbad eingestellt.<br />
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<br />
<gallery mode="packed" widths="200px"><br />
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[[Datei:Stahlbad 1927.jpg|700px|zentriert]]</div>PeterBeckerhttps://www.ortschroniken-mv.de/index.php?title=Die_Stadt_Bad_Doberan_und_ihre_Geschichte&diff=108614Die Stadt Bad Doberan und ihre Geschichte2024-03-18T16:21:53Z<p>PeterBecker: /* weitere Straßen */</p>
<hr />
<div>* [[Doberan (Bad)]]<br />
<br />
===Herkunft und erste Erwähnung von Doberan===<br />
====Besiedlung====<br />
[[Datei:Doberan Einwohner.PNG|400px|zentriert]]<br />
<br />
=====Einwohnerentwicklung=====<br />
<br />
===Schulen/Bildungswesen===<br />
====Bürger/Stadtschulen====<br />
<br />
'''Geschichte der Schulen Doberans'''<br />
'''Aus der Geschichte von Bad Doberan und Heiligendamm''' <br />
* (von Peter Gerds - Ostsee-Zeitung, März 1997 - Zeitungsregestensammlung Carl Christian Schmidt/Archiv Münsterverwaltung Bad Doberan) <br />
* ''„Ohrfeigen ist strenge untersagt"'' <br />
* (In einer alten Schulordnung aus dem Jahr 1841 geblättert) <br />
* Bad Doberan. In der „Schulordnung für den Flecken Doberan" von 1841, die in der Universitätsbibliothek Rostock vorliegt, ist über den Abschnitt Schulzucht und Erziehung auch genau festgelegt worden, welche Strafen nach dem Gesetz angewendet werden durften. <br />
* Nach einem Verweis, erst unter vier Augen, dann vor der ganzen Klasse, der darauffolgenden „Absonderung des Schülers von den übrigen", dem Nacharbeiten und Nachsitzen kam erst die körperliche Züchtigung, mit einem „Stäbchen“, wie geschrieben steht. Das Austeilen von Ohrfeigen war streng untersagt. <br />
* Sollte es jedoch einmal anders kommen und ein Lehrer sich vergessen, so machte der Schulvorstand Anzeige. „Auch dem Vater oder Vormunde des verletzten oder mißhandelten Kindes steht es frei, sich an die Regierung zu wenden, welche dann entweder ein Disciplinarverfahren oder eine gerichtliche Untersuchung verfügen wird."<br />
* Gehorsam und Ehrerbietung, Ordnung, Aufmerksamkeit, Fleiß, Reinlichkeit, Verträglichkeit, Wahrhaftigkeit, Schamhaftigkeit und Anstand sowie Bedächtigkeit waren zehn Gesetze für die Schüler.<br />
* Unter Verträglichkeit hieß es: „Necke, schlage und stoße deine Mitschüler nicht, meide jede gehässig Angeberei, lebe mit Allen in Frieden und Freundschaft, hilf und diene gern jedem, wenn du ihm mit irgend etwas auf erlaubte Weise helfen kannst." <br />
* Wenn ein Schüler die erste Klasse mit 13 oder 14 Jahren in Doberan verließ, dann hatte er sich gründlich auf die Konfirmation vorbereitet, war mit Katechismus und dem hauptsächlichen Inhalt der biblischen Bücher vertraut. Neben dem Lesen war es der deutsche Sprachunterricht, der die Kinder mit ihrer Muttersprache vertraut machen und sie in die Theorie der Sprache einführen sollte.<br />
* Im Fach Rechnen wurde die Bruchrechnung beendet und mit der „Lehre von den Proportionen“ begonnen. Bei der Geometrie war vorgegeben: „Alle diejenigen Sätze sind in ihren Folgerungen mit besonderer Ausführlichkeit durchzunehmen, welche eine Anwendung im Leben finden, und was Handwerker zur Ausübung ihres Geschäftes bedürfen."<br />
* Im Fach Weltkunde ging es hauptsächlich um die Geographie Europas und um Biografien berühmter Männer, „durch deren Wirken die Völker zu bedeutenderer Entwickelung geführt werden", Ferner gab es Zeichnen,- Schreiben und Gesang. <br />
* Vergessen wurde natürlich nicht der Passus über die Eltern und deren Pflichten in Beziehung auf die Schule, und recht umfangreich waren zudem die Aufgaben der Schulbehörden gefaßt. Großen Wert legte man dabei auf einen ordentlichen Zustand und die Erhaltung des Schulgebäudes(PETER GERDS)<br />
<br />
<br />
<br />
'''Aus der Bad Doberaner Schulgeschichte (Folge 12)'''<br />
* (von Hermann Langer - Ostsee-Zeitung, Februar 1997 - Zeitungsregestensammlung Carl Christian Schmidt/Archiv Münsterverwaltung Bad Doberan) <br />
* ''Vom Aufstieg und Fall der Stadtschule zur Nazizeit''<br />
* „Jugend bedeutet immer Zukunft", schrieb 1938 der Regionalhistoriker Sebastian Heißel. Er würdigte die Maßnahmen des Nationalsozialismus zur „Neugestaltung“ des Volksschulwesens, „sowohl innerlich wie äußerlich". <br />
* Zu diesem Zeitpunkt war an der Stadtschule die Zahl der Schulkinder von 550 im Jahre 1933 auf 617 angestiegen. Zur inneren „Neugestaltung" gehörten z. B. die Wiedereinführung der autoritären Schulverwaltung, der Übertritt der Mitglieder des Lehrervereins in den NS-Lehrerbund und die Erteilung des Unterrichts nach nationalsozialistischen Erziehungsgrundsätzen. <br />
* Am 14. Februar 1936 brachte die „Mecklenburgische Schulzeitung" einen Erfahrungsbericht des neuen Rektors, nach dem in allen Fächern einschließlich Religion die Notwendigkeit des Luftschutzes behandelt wurde.<br />
* Am 30. Januar war anläßlich des Jahrestages der „Machtübername" die zum Preis von 37,60 RM erworbene HJ-Fahne gehißt worden, weil jetzt über 90 Prozent der 10- bis 14jährigen dem Jungmädelbund bzw. dem Deutschen Jungvolk angehörten. Auch am Gymnasium und an der privaten höheren Mädchenschule war die Mehrzahl der Schülerschaft von der HJ vereinnahmt. Am 19. März 1937 beging die höhere Mädchenschule ihr 100. Jubiläum.<br />
* Probleme gab es vor allem bei der äußeren „Neugestaltung" der städtischen Volksschule, die wieder einmal aus den Nähten platzte. Der Bürgermeister Karl Heinz Albrecht plante einen Neubau, der auf dem Gelände der ehemaligen Superintendentur zwischen Kamp und Bach errichtet werden sollte. Vorgesehen war auch der Bau einer Fest- und einer Turnhalle. Als Projektant empfahl sich erneut Chefarchitekt Hanns Dustmann, der das Modell für die Adolf-Hitler-Schule in Heiligendamm entworfen hatte. Doch aufgrund der Kriegsvorbereitungen, die immense finanzielle Mittel verschlangen, mußte das Projekt immer wieder verschoben werden. <br />
* Im Krieg schrumpfte die Schulkapazität immer mehr zusammen, während die Zahl der Schüler durch den Zuzug von Rostocker Kindern aus bombengeschädigten Familien zunahm. So mußten von Mai bis Oktober 1942 das Hauptgebäude der Stadtschule einem Stab der Flak zur Verfügung gestellt werden.<br />
* Vergeblich forderten Stadt und Schule immer wieder den Neubau. Zusätzlich bezogene Räume im Großherzoglichen Palais und die Schaffung neuer Klassenräume im Hintergebäude des Prinzenpalais reichten nicht mehr aus. Da auch das Gebäude der höheren Mädchenschule von der Wehrmacht belegt worden war, mußte der „Notstand" erklärt werden.<br />
* Bis 1944 wuchs die Stadtschule „auf einige 30 Klassen" an, wie ein Augenzeuge berichtete, mußten doch auch Flüchtlingskinder aus dem Osten aufgenommen werden.<br />
* Schließlich wurde sie in eine Knaben- und eine Mädchenvolksschule geteilt, die von Rektor Friedrich Bauch bzw. von Konrektor Walter Kittmann, Ortsgruppenleiter der NSDAP, geleitet wurden.<br />
* Nachdem im Januar 1945 die Schulen wegen der Belegung durch Flüchtlinge geschlossen worden waren, wurde der Unterricht im März und April noch einmal provisorisch aufgenommen. Doch jetzt gerieten auch sie in den Sog des untergehenden 3. Reiches, das die Zukunft der Jugend skrupellos aufs Spiel gesetzt hatte.<br />
'''Doberans Schulen:'''<br />
[[Datei:Dob692.jpg|400px|zentriert]]<br />
[[Datei:Dob45.jpg|400px|zentriert]]<br />
[[Datei:Dob622.jpg|400px|zentriert]]<br />
<br />
====Das Gymnasium Fridericum Francisceum====<br />
* [[Doberan (Bad) - Das Gymnasium Fridericum Francisceum|Das Gymnasium Fridericum Francisceum]]<br />
<br />
===Wirtschaft===<br />
<br />
====Gewerbe im 19.Jh.====<br />
<br />
<br />
[[Datei:Dob520.PNG|500px|zentriert]]<br />
[[Datei:Dob801.PNG|500px|zentriert]]<br />
====Gas- und Stromversorgung====<br />
[[Datei:Doberan J Strom, Gas1.PNG|700px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan J Strom, Gas2.PNG|700px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan J Strom, Gas3.PNG|700px|zentriert]]<br />
<br />
====Landmaschinen aus Doberan====<br />
<br />
'''Sechs Landmaschinen aus Bad Doberan''' <br />
* ''Eine Dreschmaschine mit Roßwerk und andere Geräte aus der Werkstatt Kähler''<br />
*(von Dr. K. Havemann - Ostsee-Zeitung, Juli 1983 - Zeitungsregestensammlung Carl Christian Schmidt/Archiv Münsterverwaltung Bad Doberan) <br />
<br />
* Im Zusammenhang mit dem 200. Geburtstag des Agrarwissenschaftlers Johann Heinrich von Thünen erwähnten wir die Maschinenausstellung, die als Bestandteil der 5. Versammlung deutscher Land- und Forstwirte in Doberan vom 1. bis 9. September 1841 organisiert wurde.<br />
* Auf dieser Ausstellung zeigte auch ein Maschinenbauer Kaehler oder Kähler (der Name wird in den Dokumenten unterschiedlich geschrieben) aus Doberan verschiedene Maschinen. <br />
* Kähler stellte unter anderem eine „Dreschmaschine“, eine „Korn-Säemaschine“, eine „Häckerlingsmaschine“ und eine „Kornreinigungsmaschine“ aus. Die Dreschmaschine war für kleinere Bauernbetriebe gedacht, sie konnte mit einem Pferd betrieben werden, wozu ein sogenanntes Roßwerk diente.<br />
* Es wird in dem amtlichen Bericht über die 5. Versammlung darauf hingewiesen, daß „in der Werkstatt des Herrn Kähler am Cröpeliner Wege“ ein weiteres Roßwerk zu besichtigen war.<br />
* Die Tatsache, daß ein Doberaner Maschinenbauer 1841 sechs verschiedene Maschinen auf einer Ausstellung zeigte, läßt die Vermutung zu, daß der russische Schriftsteller Nikolai Leskow (1831 — 1895) nicht von ungefähr über einen Ingenieur Hugo Pektoralis schrieb, der zusammen mit nach Rußland eingeführten Landmaschinen nach dort kam und aus dem kleinen mecklenburgischen Städtchen Doberan stammen sollte. So steht es jedenfalls in der Erzählung „Der eiserne Wille“, in der die Lebensgeschichte des Hugo Pektoralis erzählt wird.<br />
* Auf der Maschinenausstellung waren auch mehrere Pflüge zu besichtigen, unter anderem ein nach Entwürfen und Vorstellungen J. H. v. Thünens verbesserter mecklenburgischer Haken. Über diesen Haken heißt es in einem vorläufigen Bericht: „Der außerdem probierte Hakenpflug des Herrn Dr. v. Thünen ist bekannt wegen seiner sorgfältigen Construction und seiner guten Leistung. Er liefert eine reine, breite, gelockerte, gut umgelegte Furche, geht aber nur über eine Hand und muß mit Sorgfalt gestellt werden.“ Zur Enttäuschung seines Erfinders hat sich der „Thünensche Haken“, wie diese Konstruktion bezeichnet wurde, nicht durchsetzen können. Er wurde durch die Pflüge, die weit bessere Eigenschaften hatten, verdrängt. In den Bauernwirtschaften Mecklenburgs hat sich der „Mecklenburger Haken“ noch bis nach 1945 als Gerät zur Bodenbearbeitung erhalten. Er wurde vor allem wegen seiner guten Eigenschaf ten bei der Bodenlockerung bevorzugt.<br />
* In Bad Doberan steht in einem Vorgarten in der Beethovenstraße noch solch ein gut erhaltener und gepflegter Haken, fast wie zu einer Ausstellung aufbereitet, der eine Vorstellung von den damaligen Bodenbearbeitungsgeräten vermittelt.<br />
<br />
<br />
[[Datei:Dob649.PNG|300px|zentriert]]<br />
<br />
====Klein- und mittelständische Unternehmen/Handwerk====<br />
<br />
=====Glashäger Mineralquellen=====<br />
<br />
* [http://www.glashaeger.de/ueber-glashaeger/ http://www.glashaeger.de/ueber-glashaeger]<br />
<br />
'''Kurzchronik „Glashäger“''' (Quelle: Sens, Hofstädter, unveröff. Manuskript zum Buch "Glashäger")<br />
<br />
* '''1906''' Hans von Blücher, Pächter der Landesdomäne Hof Glashagen, ließ im Quellental Bohrungen zur Gewinnung von Mineralwasser vornehmen.<br />
* '''1908''' Gründung der Gesellschaft Mineralquelle Glashagen GmbH Doberan <br />
* '''1908''' Errichtung einer 3,5 Km langen unterirdischen Kupferleitung vom Quellental nach Doberan zum heutigen Firmensitz.<br />
* '''1910''' Erfolgreiche Anmeldung von „Glashäger Mineralwasser“ als Warenzeichen beim Kaiserlichen Patentamt<br />
* '''1914-1918'''(1. Weltkrieg) verstärkte Exporttätigkeit und Belieferung von Lazaretten<br />
* '''1939-1945'''(2. Weltkrieg) Mehrere Änderungen von Gesellschafterstrukturen der Glashäger Mineralquellen G.m.b.H mit dem Hauptanteil der Gerolsteiner Sprudel K. G.<br />
* '''1945''' „Glashäger“ zunächst treuhänderisch und später unter Zwangsverwaltung der Stadt Bad Doberan unterstellt.<br />
* '''1950''' Übertragung der Treuhänderschaft von der Stadt Bad Doberan auf den VEB Rostocker Brauerei (VEB Mahn & Ohlerich Rostock)<br />
* '''1950''' „rechtskräftige“ Verstaatlichung und Überführung in „Volkseigentum“ <br />
* '''1968''' Gründung des „VEB Getränkekombinat ‚Hanseat’ Rostock“ mit Eingliederung des VEB Rostocker Brauerei als Stammbetrieb und dem Betriebsteil Glashäger Mineralquellen Bad Doberan <br />
* '''1982''' Inbetriebnahme der Neubauanlagen und fünf neuerTiefbrunnen<br />
* '''1988''' Wechsel zum VEB Greifenquell Rostock<br />
* '''1990/91''' Glashäger Brunnen GmbH wird Tochterunternehmen der Gerolsteiner Brunnen GmbH & Co. KG<br />
* '''2003''' Übernahme der Geschäftsanteile durch die Brau + Brunnen AG mit Sitz in Dortmund <br />
* '''2005''' Übernahme durch die Hassia Mineralquellen GmbH & Co. KG<br />
<br />
<br />
'''Glashäger Brunnen sprudelt wie nie zuvor''' <br />
''Zurückgekehrter Eigentümer investiert erheblich'' <br />
* (Ostsee-Zeitung, April 1991 - Zeitungsregestensammlung Carl Christian Schmidt/Archiv Münsterverwaltung Bad Doberan) <br />
* BAD DOBERAN (ADN) Wie nie zuvor sprudeln in der Küstenkreisstadt Bad Doberan die traditionellen Glashäger Mineralquellen, Die Gesundheitsgetränke flössen allein im Januar in mehr als 3,5 Millionen Dreiviertel-Liter-Flaschen.<br />
* „Das übertraf alle unsere Erwartungen", sagte Vertriebsleiter Bernd Strätz gestern. <br />
* Richtig in Bewegung geraten ist die Glashäger Naturquelle, seit die rheinländische Gerolsteiner Gruppe 1991 die ursprünglichen Eigentumsverhältnisse wiederhergestellt hat.<br />
* Der Betrieb war vor 42 Jahren entschädigungslos enteignet worden. Der zurückgekehrte Eigentümer hat inzwischen in erheblichem Umfang investiert. Die Absatzplanung sieht in diesem Jahr eine Steigerung um 70 Prozent auf 50 Millionen Füllungen vor.<br />
* Der Marktanteil im Osten beträgt 6,5 Prozent.<br />
* Abgesetzt wird bis nach Schleswig-Holstein und Hamburg.<br />
* Im Stammgebiet Mecklenburg-Vorpommern hält das Unternehmen einen Marktanteil von fast einem Drittel. Inzwischen ist die Glashäger Naturquelle durch zwei 71 Meter tiefe Brunnen zusätzlich angezapft worden.<br />
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Datei:Dob494.jpg|<br />
Datei:Bild 152 sonst.jpg<br />
Datei:Glashäger 1.jpg<br />
Datei:Glash168.jpg<br />
Datei:Glashäger Einweihung.PNG<br />
Datei:Lageplan Mineralwasser Leitung.jpg<br />
Datei:Lageplan Glashäger.jpg<br />
Datei:Brunnen 211.3.1978.jpg<br />
Datei:Glashäger Mineralquellen (001).jpg <br />
Datei:T86.jpg|<br />
Datei:Werbung vor 1914.jpg<br />
Datei:Produktion um 1930 (1).jpg<br />
Datei:Produktion um 1930 (2).jpg<br />
Datei:Einbringung Grundstoff-Tanks 1981 (1).jpg<br />
Datei:Pressekonferenz Glashäger 23. April 1991 (004).jpg<br />
Datei:Pressekonferenz Glashäger 23. April 1991 (005).jpg<br />
Datei:Pressekonferenz Glashäger 23. April 1991 (008).jpg<br />
Datei:Glashäger Sommerfest 1997 (010).jpg<br />
Datei:90 Jahre Glashäger 1998 (001).jpg<br />
Datei:90 Jahre Glashäger 1998 (004).jpg<br />
Datei:90 Jahre Glashäger 1998 (005).jpg<br />
Datei:800 Jahre DBR Glashäger LKW.jpg<br />
Datei:Festschrift 75 Jahre Glashäger 1983 (000.2).jpg<br />
Datei:Festschrift 75 Jahre Glashäger 1983 (000.4).jpg<br />
Datei:GF Rainer Hofstädter (1).jpg<br />
Datei:Advent 2000 (005).jpg <br />
Datei:6.3 Hoher Besuch bei Glashäger 1994.jpg<br />
Datei:Grundsteinlegung Erweiterung August 1993 (001).jpg<br />
Datei:Grundsteinlegung Erweiterung August 1993 (002).jpg<br />
Datei:Grundsteinlegung Erweiterung August 1993 (003).jpg<br />
Datei:Grundsteinlegung Erweiterung August 1993 (006).jpg<br />
Datei:Arbeitsberatung in der Produktion 1960 iger.jpg<br />
Datei:Dob76.jpg|<br />
Datei:T125.jpg|<br />
Datei:T126.jpg|<br />
Datei:Dob363.jpeg|<br />
Datei:Dob370.jpeg|<br />
Datei:Dob371.jpeg|<br />
Datei:Dob457.PNG|<br />
Datei:Dob496.jpg|<br />
Datei:Doberan R Glashäger1.PNG|<br />
Datei:Doberan R Glashäger2.PNG|1. Auftritt beim Citylauf am Wochenende in Rostock<br />
Datei:Doberan R Glashäger3.PNG|1. Auftritt beim Citylauf am Wochenende in Rostock<br />
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=====Gasanstalt=====<br />
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[[Datei:Dob647.jpg|700px|zentriert]]<br />
=====Handwerk=====<br />
[[Datei:Doberan R Ausst. Baumeister1.PNG|700px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan R Ausst. Baumeister2.PNG|700px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan R Austellung Handwerk.PNG|700px|zentriert]]<br />
'''Metallbau Ott'''<br />
[[Datei:Doberan R Ott Bild.PNG|700px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan R Ott1.PNG|700px|zentriert]]<br />
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'''Dachdecker Klöcking'''<br />
[[Datei:Doberan Z11.PNG|700px|zentriert]]<br />
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====Handel/Banken====<br />
'''Banken'''<br />
[[Datei:Doberan Z49.PNG|700px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan R Sparkasse.PNG|700px|zentriert]]<br />
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'''Apotheken'''<br />
*(von Dr. H. Rehwaldt - Ostsee-Zeitung, März 1989 - Zeitungsregestensammlung Carl Christian Schmidt/Archiv Münsterverwaltung Bad Doberan) <br />
[[Datei:Dob761.PNG|700px|zentriert]]<br />
'''„Allens dor“ im Kaufhaus „ALDO“''' <br />
''„Lütt Matten“ wird ein technisches Kaufhaus —Pressekonferenz gab Auskünfte(OZ, Mai 1990)''<br />
* (von Renate Peter - Ostsee-Zeitung, Mai 1990 - Zeitungsregestensammlung Carl Christian Schmidt/Archiv Münsterverwaltung Bad Doberan) <br />
* BAD DOBERAN (OZ) Mittwoch 14.00 Uhr, Schuhfabrik „Lütt Mat.ten“: Pressekonferenz war angesagt. Betriebsleiter Hans Drzymalski, der amtierende ökonomische Direktor Günter Hampel, BGL-Vorsitzender Eckart Schulz und Helmut Stefan aus der Bundesrepublik, der als Leiter des Bereiches Ein-und Verkauf vorgesehen ist, standen Journalisten Rede und Antwort zur Umprofilierung der Schuhfabrik in ein technisches Kaufhaus.<br />
* „Seit Kinderschuhe nicht mehr subventioniert werden, war die Schuhproduktion unrentabel und nicht mehr absatzfähig geworden. Es konnte also so nicht weitergehen. Eine Umstellung auf eine andere Produktion war nicht möglich“, sagte Herr Hampel.<br />
* Was aber weiter? Die Belegschaft entschied — nach Mehrheitsbeschluß wohlgemerkt! „Es ging schließlich darum, möglichst vielen Mitarbeitern von „Lütt Matten 1 Arbeit zu bieten“, betonte Herr Drzymalski.<br />
* So waren viele Ideen und Vorschläge abzuwägen. 13 Varianten wurden geprüft und beraten. Nun ist das Ziel klar: Aus der ehemaligen Schuhfabrik wird ein technisches Kaufhaus mit Namen „ALDO“ — „Alles aus Doberan“ oder „Allens dor“.<br />
* „ALDO“ ist keine Anweisung von irgendwoher, sondern das „Wunschkind“ der Belegschaft. Geburtstermin soll der 2. Juli sein. <br />
* In eigener Regie wollen es die Mitarbeiter schaffen, ohne Beteiligung von HO oder Konsum.<br />
* Erste Umschulungen begannen mit Hilfe der bundesdeutschen Beraterfirma. Am Tag der Pressekonferenz fand z. B. ein erstes Verkaufstraining unter Anleitung eines bundesdeutschen Fachmannes statt.<br />
* Die wirksamste Schule wird aber die Praxis sein. „Der Mut der Belegschaft ist eine tolle Sache und unbedingt unterstützungswürdig“ hob Herr Stefan aus der BRD hervor. Und wir Journalisten hatten wohl alle den Eindruck, daß die Belegschaft in diesem Herrn einem guten und ehrlichen Partner gefunden hat.<br />
* Was wird es nun alles bei „ALDO“ geben? Auf einer Verkaufsfläche von 1100 Quadratmetern werden Waren aus Heim, Technik, Bau angeboten.<br />
: Toaster Geschirrspüler, Mikrowellengeräte. Videogeräte. Waschmaschinen ... Vom Nagel bis zum Brett wird ebenso alles erhältlich sein, wie vom Bügeleisen bis zur modernen Leuchte. Insgesamt werden 10 000 Artikel im Angebot sein. Und die Preise sollen nicht höher als in der BRD liegen. Ein Farbfernsehgerät. 49 cm Bildröhre, wird für 399 DM und ein Videorecorder für 599 DM zu haben sein.<br />
* 1600 Lieferanten stehen zur Verfügung — aus der Bundesrepublik der DDR. aus Asien .. .<br />
* Neben dem Warenangebot soll der Name „ALDO“ auch für Service stehen. Partner für die Übernahme von Serviceleistungen werden gewonnen. An Verbraucheraufklärungen ist gedacht, an Vorführungen z. B. für die Hausfrau u. v. m.<br />
* Für das leibliche Wohl wird eine attraktive Pachtgaststätte in der ehemaligen Betriebskantine sorgen.<br />
* Und an einen Schuhsalon ist gedacht. „Wir haben gute Schuhfabriken und wollen unseren Beitrag leisten, auch den Beschäftigten dieser Werke die Arbeit zu erhalten. Deshalb werden wir in unserem Schuhsalon Schuhe aus DDR-Produktion anbieten“ meinte Herr Hampel.<br />
* „61 Personen werden in das Kaufhaus übernommen, zehn für die Gaststätte, zehn bis zwölf für den Schuhsalon. Fünf Kollegen sind ausgeschieden, sechs gehen in den Vorruhestand. Für elf Kollegen müssen noch Lösungen gefunden werden“, berichtete Herr Schulz den Journalisten.<br />
* Was sich hier so einfach liest, war kein ebener Weg und wird es auch weiterhin nicht sein.<br />
* Wenn gegenwärtig auch die Zufahrtsstraße gebaut wird, so fehlt noch der Parkplatz. Er sollte eigentlich unmittelbar an der F105 liegen. Aber 40 m Abstand zur Europastraße müssen eingehalten werden. Es sei denn, das Ortseingangsschild würde weiter vom Ort entfernt stehen . . . (Ob aus dem Rathaus Hilfe kommt?) <br />
* Und dann ist da noch das Kreditproblem. „Die Kredit-Bank AG in Rostock hemmt uns“ meinten die Vertreter des Betriebes. Die Briefe an die Regierung blieben dazu bisher ohne Antwort.<br />
'''Kaufmannsladen Trost'''<br />
[[Datei:Doberan Z50.PNG|700px|zentriert]]<br />
'''Buchhandlung Isensee'''<br />
[[Datei:Doberan J Isensee1.PNG|800px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan J Isensee2.PNG|400px|zentriert]]<br />
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Datei:Dob387.jpeg|<br />
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Datei:T48.jpg<br />
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Datei:Bäckerwagen 1930-er.jpg<br />
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Datei:Dob373.jpeg|Kaufhaus bei Tischler Koch um 1920<br />
Datei:Dob383.jpeg|<br />
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Datei:T84.jpg<br />
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Datei:Dob374.jpeg|Konsum Baumstraße um 1960<br />
Datei:Dob382.jpeg|<br />
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Datei:Dob257.jpeg|<br />
Datei:Dob369.jpeg|Kaufhaus Magnet<br />
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==Wer war wer in und um Doberan==<br />
<br />
===Hier finden Menschen ihren Platz die in Doberan geboren, gestorben oder durch Ereignisse in besonderer Beziehung zum Ort stehen. ...===<br />
<br />
* [[Hier finden Menschen ihren Platz, die in Doberan geboren, gestorben oder durch Ereignisse in besonderer Beziehung zum Ort stehen. ...]]<br />
<br />
====Friedrich Franz I====<br />
[[Datei:Doberan Z28.PNG|700px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan Z65.PNG|500px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan Z66.PNG|500px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan Z67.PNG|500px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan Z68.PNG|500px|zentriert]]<br />
<br />
<br />
====Dr. Helge Rehwaldt====<br />
<br />
===Doberaner Spaziergänge (Dr. Helge Rehwaldt zeichnete in seinen "Doberaner Spaziergängen" ein eindrucksvolles Bild zu Doberaner Villen und den damit verbundenen Persönlichkeiten. Zudem gehörte er zu den Herausgebern der Doberaner Jahrbücher und Doberaner Blätter):===<br />
<br />
[[Datei:Doberan Z41.PNG|700px|zentriert]]<br />
<br />
* [[Doberaner Spaziergänge]]<br />
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====Propst Ehlers====<br />
<gallery mode="packed" widths="400px" heights="400px"> <br />
Datei:Doberan J Ehlers1.PNG<br />
Datei:Doberan J Ehlers2.PNG<br />
Datei:Doberan J Ehlers3.PNG<br />
Datei:Doberan J Ehlers4.PNG<br />
Datei:Doberan J Ehlers5.PNG<br />
Datei:Doberan J Ehlers6.PNG<br />
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===Doberaner Bürgermeister===<br />
*'''[[Doberaner Bürgermeister]]'''<br />
<br />
===Baumeister===<br />
<br />
====Carl Theodor Severin====<br />
<br />
''Der Baumeister Carl Theodor Severin(13. September 1763 – 20. Februar 1836)''<br />
<br />
* Carl Theodor Severin wurde am 13.09.1863 als Sohn des Justiz- und Konsistorialrats Theodor Severin in Mengeringhausen im Fürstentum Waldeck, damals zu Hessen gehörig, geboren.<br />
* Dem Wunsch der Familie folgend studierte Severin Jurisprudenz und erhielt später eine Anstellung als Kandidat der Rechte an einem kleinen Landgericht in der Umgebung von Berlin. Oft führte ihn sein Weg nach Berlin, die Stadt, die sich damals zum „Spree — Athen“ entwickelte.<br />
* Hier spätestens muss sich der junge Carl Theodor Severin seiner wahren Berufung bewusst geworden sein.<br />
* Wo er seine Ausbildung zum Baumeister erhielt, ist nicht bekannt, jedoch deuten seine Bauten auf die Beeinflussung durch die Berliner Schule hin. Als seine Lehrmeister können daher sowohl Carl Gotthard Langhans als auch David und Friedrich Gilly angesehen werden. Langhans war Direktor des Oberhofbauamtes in Berlin und Potsdam und Erbauer des „Brandenburger Tores“.<br />
* Ab Juni 1795 erhielt Severin eine Anstellung beim Kammerkollegium in Schwerin als „Kammer-Ingenieur ohne Gehalt“ und im Novemberdesselben Jahres als „Bau-Conducteur zu den hiesigen Hof- und Stadtbauten mit 100 Reichsthalern und 6 Faden Ellernholz“.<br />
* Erstmalig tätig beim Ausbau der neu entstehenden Sommerresidenz von Friedrich Franz I. - Doberan - wurde Severin, als er gemeinsam mit dem „Bau-Conducteur“ von Seydewitz 1801/02 das „Salongebäude“ schuf.<br />
*Der Herzog Friedrich Franz I. muss sich beeindruckt gezeigt haben von Severins Leistung und seinem Talent, denn er betraute ihn mit der weiteren baulichen Gestaltung des Seebades. Dazu sollte neben der Errichtung von Repräsentationsbauten und der Erweiterung der Badeanlagen am „Heiligen Damm“ auch eine Umgestaltung desgesamten Doberaner Ortsbildes gehören. <br />
* Als erste Bauten für Doberan entwarf Severin das 1805/06 erbaute Schauspiel-haus, das von 1806-10 entstandene herzogliche Palais sowie mitten auf dem Kamp 1808/09 den sogenannten Doberaner „Trichter“ ,den Roten Pavillon und von 1810-13 in dessen Nachbarschaft denWeißen Pavillon. Die zwei Pavillons bestechen durch die reizvolle Kombination von Klassizismus und Chinoiserie.<br />
*Am „Heiligen Damm“ schuf Severin mehrere kleine Bauten für den Badebetrieb, wie u.a. 1803 die Herrenbadeanstalt und den Anbau des Badehauses, 1804 die Konversationsrotunde sowie 1807 den Aussichtsturm. Alle diese Gebäude sind, meistens durch Sturmfluten zerstört worden.<br />
''Bauten von Carl Theodor Severin'' <br />
* 1801/02 Großherzogliches Salongebäude<br />
* 1805/06 Schauspielhaus<br />
* 1806-1810 Großherzogliches Palais<br />
* 1808/9 Roter Pavillon<br />
* 1810/1813 Weißer Pavillon<br />
* 1814-1817 „Empfangs-, Gesellschafts-, Tanz- und Speisehaus“ (Kurhaus) in Heiligendamm<br />
* 1821/22 Prinzenpalais<br />
* 1823/24 Severins Wohnhaus (Haus Gottesfrieden)<br />
* 1825 Stahlbad<br />
* 1825 Wohnhaus für Gaetano Medini<br />
* Bürgerhaus (Alexandrinenplatz 1)<br />
* Bürgerhaus (Am Kamp 13)<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Tage der Denkmalpflege im Zeichen Severins<br />
*''Festveranstaltung im Kreis Bad Doberan zum 220. Geburtstag des bedeutenden Baumeisters'' <br />
* (von Dr. Klaus Havemann - Ostsee-Zeitung, September 1983 - Zeitungsregestensammlung Carl Christian Schmidt/Archiv Münsterverwaltung Bad Doberan)<br />
*Mit der Enthüllung einer Gedenktafel für den Baumeister und Architekten Carl Theodor Severin an seinem ehemaligen Wohnhaus in Bad Doberan wurden gestern die „Tage der Denkmalpflege 1983“ des Kreises Bad Doberan eröffnet.<br />
<br />
[[Datei:Dob648.PNG|300px|zentriert]]<br />
* Das in Gips gefertigte Modell der Severin-Gedenktafel mit dem Porträt und den Lebensdaten des Baumeisters. Der Entwurf wurde von der Bad Doberaner Kunsttöpferin Dagmar Liebscher im Auftrag des Kreisvorstandes der Gesellschaft für Denkmalpflege im Kulturbund der DDR geschaffen.<br />
<br />
* C. Th. Severin wurde am 13. September 1763. heute vor 220 Jahren, in Mengeringhausen, Fürstentum Waldeck, geboren. Er war ein Schüler der in Berlin klassizistischen Langhans und tätigen Meister Bauens Carl Friedrich Gilly und erhielt um 1800 vom mecklenburgischen Herzog Friedrich Franz I. den Auftrag, für die sich nach der Gründung des Seebades am heiligen Damm entwickelnde Sommerresidenz Doberan entsprechende repräsentative Gebäude zu errichten. <br />
* So entstanden die klassizistischen Bauten Bad Doberans, in denen Severin die in Berlin empfangenen Anregungen umsetzte und mit vielen eigenen Ideen verband.<br />
* Auch in Rostock und Bad Sülze finden wir Bauten Severins. <br />
* Er verstarb am 20. 2. 1836 in Doberan. Leben und Wirken dieses Baumeisters werden aus Anlaß seines 220. Geburtstages in einer Festveranstaltung am 17. September 1983 gewürdigt werden.<br />
* Sie findet in dem von Severin erbauten Kurhaus in Heiligendamm, dem wohl schönsten seiner Bauten, statt. Es ist nicht von ungefähr, daß dieser Ort für die Tage der Denkmalpflege abschließende Veranstaltung gewählt wurde. <br />
* Der Kreisvorstand der Gesellschaft für Denkmalpflege im Kulturbund der DDR hat in den letzten Jahren der Renovierung und festlichen Ausgestaltung dieses Gebäudes viel Aufmerksamkeit geschenkt.<br />
* Die Festveranstaltung wird für viele Mitglieder der Gesellschaft im Kreis Bad Doberan eine Gelegenheit sein, die geleistete Arbeit zu bewundern. Die Tage der Denkmalpflege im Kreis Bad Doberan konzentrieren sich nicht nur auf die Bauten Carl Theodor Severins. <br />
* Mit Freude kann auf die bevorstehende Fertigstellung des Brunnenhauses und seiner Umgebung im „Quellental“ bei Hohenfelde verwiesen werden. Hier hat sich die Zusammenarbeit der Gesellschaft für Denkmalpflege, die vor allem für das Projekt verantwortlich zeichnet, dem Rechtsträger, VEB Glashäger Mineralquellen, der die Mittel bereitstellte, und dem Ortsausschuß Hohenfelde der Nationalen Front, der die Ausführung wesentlich unterstützte, bewährt.<br />
* Auch die Gestaltung des jüdischen Friedhofs in Neubukow war nur möglich durch eine enge Zusammenarbeit zwischen Nationaler Front und Kulturbund. Im Rahmen der Denkmalpflege wird dort mit der Enthüllung einer Gedenktafel unter diese Leistung ein vorläufiger Schlußstrich gezogen.<br />
* Die Tage der Denkmalpflege, die vom Kreisvorstand der Gesellschaft für Denkmalpflege im Kulturbund der DDR für die Zeit vom 11. bis 17. September organisiert wurden, dienen dem Ziel, den Gedanken und die Aufgaben der Denkmalpflege weiter zu verbreiten. Deshalb finden in den Städten Neubukow, Kröpelin und Kühlungsborn Foren zu den örtlichen Fragen der Denkmalpflege und in Bad Doberan eine Aussprache mit Jugendlichen und Schülern statt.<br />
* Gemeinsam mit der Kreisredaktion der „Ostsee-Zeitung“ wird während der Tage der Denkmalpflege das 19. Preisrätsel zur Denkmalpflege des Kreises Bad Doberan durchgeführt. Wie immer werden die Tage der Denkmalpflege neue Impulse für die Arbeit geben. Sie ordnen sich in diesem Jahr unmittelbar in die Vorbereitungen zur VII. ICOMOS-Generalkonferenz, die im Mai 1984 in Rostock und Dresden stattfinden wird, ein.<br />
<br />
'''Wo liegt Severin?'''<br />
* ''Denkmalpflege auf Doberans Friedhof''<br />
* (von Dr. Klaus Havemann - Norddeutsche Zeitung, 1985 - Zeitungsregestensammlung Carl Christian Schmidt/Archiv Münsterverwaltung Bad Doberan)<br />
* Betritt man durch das Grüne oder Rostocker Tor den Bereich des ehemaligen Zisterzienser-Klosters Doberan und wendet sich gleich nach links, dann ist man schon auf dem alten Friedhof des Ortes.<br />
* Vor etwa 150 Jahren wurden hier die letzten Bestattungen vorgenommen, aber wohl gerade deshalb verspürt man hier etwas von der 800-jährigen Geschichte des Ortes.<br />
* Der Mecklenburger Ingenieur und Schriftsteller Heinrich Seidel verlebte gegen Ende des vorigen Jahrhunderts in Doberan mit seiner Familie Urlaubstage „in dem Gärtnerhause an der Wiese des Stahlbades“.<br />
* 1895 unternahm er eine „Erinnerungsfahrt“, die er in dem Buch „Von Perlin nach Berlin“ beschrieb.<br />
* Und so sah Heinrich Seidel vor fast 100 Jahren den Friedhof: „Dieser alte Kirchhof, auf dem seit langer Zeit nicht mehr begraben wird, ist jetzt ein Teil des Englischen Gartens und bildet einen stillen, abgelegenen Winkel dieses schönen Parks, auf zwei Seiten von der hohen alten Mauer und auf der dritten von einem schnell fließenden Bach begrenzt, an dessen Ufern riesenhafte alte Bäume stehen.<br />
* Die meisten Gräber sind längst eingesunken und verschwunden; nur eine gewisse Unebenheit der Rasenflächen zeugt noch von ihnen.<br />
* Die dauerhafteren Erbbegräbnisse und Denkmäler aber haben sich erhalten; die älteren ein wenig versunken, verwittert und verfallen, umsponnen von Efeu, dem Kraut der Vergessenheit, die jüngeren noch ziemlich wohl im Stände, doch meist auch in einem solchen Zustande, daß man sieht, es gedenkt ihrer wohl niemand mehr.“ <br />
* Der Eindruck ist heute fast noch der gleiche, wenn auch noch mehr Gräber völlig verschwunden sind. Selbst an den „dauerhafteren Erbbegräbnissen“ hat der Zahn der Zeit mächtig genagt, und das letzte „Denkmal“ verfiel vor etwa 20 Jahren.<br />
* Die Interessengemeinschaft Denkmalpflege der Stadt Bad Doberan stellte sich das Ziel, dem weiteren Verfall Einhalt zu gebieten und die noch verbliebenen Gräber oder Grabplatten möglichst zu erhalten.<br />
* So wurde ein Einsatz organisiert, um zunächst die Grabplatten von Laub und Erde zu befreien und Wurzeln oder Bewuchs von Efeu zu entfernen. Wo menschliche! Kraft nicht ausreichte, mußte Technik helfen(siehe Foto). Nach der sorgfältigen Säuberung wurde der Text der Platten entziffert, was nicht immer ganz einfach war, denn vielleicht einmal vorgenommene Färbungen der Schrift sind inzwischen längst verwittert.<br />
* Die Freunde der Denkmalpflege wurden vor allem angespornt von der Hoffnung, irgendwo unter Erde und Laub auch die Grabplatte des Architekten Doberans, Carl Theodor Severin, zu entdecken.<br />
* Er war am 20. Februar 1836 in Doberan gestorben und ist hier begraben.<br />
* Fritz Meyer-Scharffenberg beschreibt in seinem Buch „Zwischen Strom und Haff“, daß in einer Ecke der Mauer eine kleine Platte angebracht sei, die die Inschrift trägt: Mariane Philippine Auguste Severin starb den 23. May 1815. Aber weder diese Platte noch die von dem Baumeister Severin wurden gefunden.<br />
* Wo mag dieses Grab geblieben sein? <br />
* Die freigelegten Grabplatten wurden später gerichtet und so gebettet, daß für die Besucher die Inschriften zu lesen sind. Einige schöne Steinmetzarbeiten befinden sich darunter, und es sind noch nicht alle Namen vergessen, die auf diesen Platten stehen, wenn sie auch manches Rätsel aufgeben.<br />
<br />
'''Klassizistische Bauten von unvergänglichem Wert''' <br />
''C. Th. Severin (1763—1836), Architekt und Baumeister'' <br />
* (Norddeutsche Zeitung, Juli 1990 - Zeitungsregestensammlung Carl Christian Schmidt/Archiv Münsterverwaltung Bad Doberan)<br />
* Wie oft haben wir es registriert: Das Giebeldreieck eines alten Bauwerkes weist den fürstlichen Auftraggeber aus, nicht aber den Baumeister. Sein Name ist und wäre oft in Vergessenheit geraten, gäbe es nicht bisweilen einen rührig Forschenden, der ihn der Nachwelt erhält. <br />
* Während die klassizistischen Prachtbauten Carl Theodor Severins ihre Betrachter in Bewunderung versetzen, ist es dem Architekten und Baumeister Hans Thielcke (1888-1974) zu verdanken, des Doberaner Baumeisters Bedeutung ins rechte Licht gerückt zu haben.<br />
* Der fürstliche Auftraggeber war seinerzeit Friedrich Franz I., der seinen Leibarzt — den späteren Rostocker Professor Vogel — mit der Gründung eines Seebades in Heiligendamm beauftragte und somit gleichermaßen das bauliche Aufblühen Doberans bewirkte. <br />
* Severins Wirken in und für Mecklenburg (seine Geburtsstadt Mengeringhausen lag im damaligen Fürstentum Waldeck) begann 1801 und endete dreiunddreißig Jahre später.<br />
* „Was Severin in Doberan geschaffen hat“, schreibt Thielke, „ist nicht nur für die Stadt selbst von unvergänglichem Wert, sondern gehört zu den bedeutendsten Leistungen jener Bauepoche überhaupt“. <br />
* Und die „'bedeutendsten Leistungen“ sind von beträchtlichem Umfang. Da Sind in Doberan das „Salongebäude“ (gemeinsame Arbeit mit dem Baumeister Seydewitz, das „Schauspielhaus“ mit ebenfalls von Severin entworfenen Reliefs antiker Motive, das „Große Palais“, dessen gesamte Innenausstattung Severin besorgt und zum Teil selbst geschaffen hat, zwei Pavillons am Kamp, die beiden Severin-Wohnhäuser „Prinzenpalais“ und „Haus Gottesfrieden“ und weitere Wohnhausbauten, das Stahlbad (heute Sanatorium Moorbad) und das Stadtpalais.<br />
* Da Sind in Heiligendamm das Empfangs-, Gesellschafts-, Tanz- und Speisehaus (heutiges Kurhaus), die „Kolonnaden“ und — stellvertretend für die vielen bescheidenen Bürgerhäuser an anderen Orten — das „Seehospiz“.<br />
* Und da sind in Rostock die „Neue Wache“, der Universitätsbibliotheksanbau und Severins Einfluß auf den Wohnhausbau; als typische Beispiele gelten das Haus Beginenberg 1 und das Palais am Vogelsang, und da ist schließlich in Bad Sülze auch das Kurhaus. <br />
* Laie wie Fachmann bewundern Severins klassizistische Bauten, in denen der Experte den Einfluß seiner Lehrmeister Karl Gotthard Langhans (Erbauer des Brandenburger Tors), Gentz und Gilly, Vater und Sohn („Berliner Schule“), jedoch gleichermaßen den eigenen Stil des Doberaner Baumeisters erkennt.<br />
* „Was seine Bauten so anziehend macht“, schreibt Thielcke ein weiteres Mal, „und weit über das Durchschnittsmaß erbebt, ist ihre einfache Monumentalität, die geschickte Abwägung der Baumassen und die sichere Ausbildung der Einzelheiten“ — Worte, die uns stets und ständig veranlassen sollten, dieses kulturelle Erbe zu würdigen, indem wir es pflegen(Brigitta Meuche)<br />
<br />
====Gotthilf Ludwig Möckel (Lebenslauf)====<br />
<br />
*1838 Am 22. Juli als Sohn eines Kupferschmiedemeisters in Zwickau geboren.<br />
*1844-52 Besuch der Bürgerschule in Zwickau<br />
*1852/53 Besuch der Königlichen Gewerbeschule zu Chemnitz<br />
*1853-56 Lehre als Maurer in Zwickau (1853-56), Besuch der Sonntagsschule in Zwickau(1853/54)und der Königlichen Baugewerkenschule zu Chemnitz (1853-56)<br />
*1856-58 Arbeit als Maurergeselle bzw. später Bauführer<br />
*1858, 13.12. Befreiung von der Militärpflicht wegen „körperlicher Untüchtigkeit“<br />
*1858/59 Anstellung als Zeichner im Oberingenieurbüro der ObererzgebirgischenStaatsbahn<br />
*1859 Arbeit als Zeichner und Konstrukteur im Betriebsingenieurbüro derKöniglichen SächsischenStaatseisenbahn zu Chemnitz<br />
*1859/60 Beschäftigung in einer Zwickauer Baufirma mit dem Entwerfen von Bauplänensowie mit Bauleitungen<br />
*1860 Tätigkeit im Architekturbüro von Edwin Oppler in Hannover, übernimmt die Erstellungvon Entwürfen sowie deren Bauausführung<br />
*1861/62 Studium an der Polytechnischen Schule zu Hannover Teilnahme anVorlesungen undpraktischen Übungen u.a. bei Conrad Wilhelm Haase<br />
*1862-64 Studienreisen vom Polytechnikum aus in den Harz und durch Tübingen; ersteselbständige Arbeitenbeim Bau der Irrenanstalt in Göttingen als Techniker und 1. Assistent von Julius Rasch<br />
*1865, 9.12. Zulassung zur Prüfung für Bauhandwerker in Dresden<br />
*1866, 25.6. Eheschließung mit Emilie Amalie Christine Schlegel, Tochter des Senators Schlegel in Göttingen, aus der Ehe gehen 5 Söhne und 2 Töchter hervor.<br />
*1867, 12.6. Prüfung als Bauhandwerker in Dresden bestanden <br />
*1867-75 Tätigkeit als Bauhandwerker und freier Architekt, vorwiegend Entwürfe von Villen<br />
*1873 Aufnahme in den Sächsischen Ingenieur- und Architekten-Verein in Leipzig<br />
*1875 Übersiedlung nach Dresden, ab 6. Dezember Mitglied des Architekten- und Ingenieur-Vereins zu Hannover<br />
*1875-85 Tätigkeit als Privatarchitekt in Dresden; vorwiegend Bearbeitung von Kirchen- und Schlossbauten<br />
*1881, 3.3. Ernennung zum Ehrenmitglied der Akademie der bildenden Künste Dresden<br />
*1883 Briefwechsel mit Staatsrat von Bülow (Mecklenburg - Schwerin) wegen Übersiedlung nach Doberan im Zusammenhang mit der Auftragserteilung zur Restaurierung der Doberaner Kirche<br />
*1885 Übersiedlung nach Doberan<br />
*1889, ab1.4. Berufung in den Staatsdienst als Baurat für Kirchenbausachen und technischer Beirat der Kammer und des Oberkirchenrates; neben dieser Verpflichtung freiberufliche Tätigkeit<br />
*1897, 19.3. Ernennung zum Geheimen Baurat<br />
*1899, März-Mai Ärztlich angeratene Erholungsreise nach Bozen (Tirol)<br />
*1900, 3.10. Ernennung zum Geheimen Hofbaurat<br />
*1907 Schwerer Unfall mit Krankenhausaufenthalt<br />
*1915, 24.4. Antrag auf Auflösung des Dienstverhältnisses aus gesundheitlichen Gründen; Ab 1. Oktober Versetzung in den Ruhestand.<br />
*1915 Am 26. Oktober verstirbt Möckel nach längerer Krankheit (Luftröhrenkatarrh) an Herzschwäche.<br />
<br />
Quelle: Karl-Heinz Barth, Gotthilf Ludwig Möckel - Ein Beitrag zur Geschichte der Architektur der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts<br />
<br />
''Das Doberaner Wohnhaus''<br />
<br />
* 1888 begann G. L. Möckel mit der Planung seiner eigenen Doberaner Villa, deren Bau wegen einiger Verzögerungen erst 1888 fertig gestellt wurde.<br />
* Er entwarf sich ein zweigeschossiges Gebäude mit ausgebautem Dachgeschoss, dessen Äußeres durch Gestaltungselemente wie Erker, Türmchen, verschiedene Fenster, aber insbesondere die Kombination von roten Klinkern, vorgeblendetem Fachwerk mit Klinker- und Putzflächen sowie dunkelgrün glasierten Formsteinen und farbigen Bleiverglasungen der Fenster geprägt wird.<br />
* Im Inneren wurde das Bild bestimmt durch Putzflächen mit Schablonenmalerei, Glasursteine, lasierte Paneele und Holzdecken, letztere ebenfalls mit Bemalung sowie schmiedeeiserne Leuchter und Geländer, dichte Vorhänge, bunte Teppiche und schwere Eichenmöbel.<br />
* Zeitweise vorhandener Bewuchs mit wildem Wein sowie zwei Türmchen und die farbigen Bleiverglasungen ließen diesen Bau wie ein romantisches Schlösschen erscheinen. Motive aus dem Dornröschen-Märchen, die in den Verglasungen von vier Fenstern des zweigeschossigen Hauptwohnraumes an der Südseite des Gebäudes dargestellt sind, verstärken diesen Eindruck.<br />
* Aber gerade das mag es sein, was auf den Betrachter und Besucher des Hauses einen besonderen Reiz ausübt, und es wird wohl kaum jemanden geben, der sich nicht von der soliden handwerklichen Ausführung, sei es der Holz- oder der Kunstschmiedearbeiten beeindruckt zeigt.<br />
* Als fast programmatisch für Gotthilf Ludwig Möckels Haltung die Meinungen der Betrachter seiner Bauwerke und dabei insbesondere die der Andersdenkenden<br />
betreffend, könnte der Spruch gewertet werden, den er an seiner Doberaner und schon an seiner Dresdner Villa anbringen ließ:<br />
* „Der Eine betracht‘s,<br />
* Der Andre verlacht‘s,<br />
* Der Dritte veracht‘s,<br />
* Was macht‘s.“<br />
<br />
====Albert Gading- ein Doberaner Jugendstilbaumeister====<br />
<br />
* „Es musste ja mal was anderes sein“, war die Antwort, als sein Sohn Heinrich Gading ihn einmal fragte, woher er die Idee zu der originellen Fassadengestaltung des sogenannten '''„Bienenhauses“''' in der Bismarckstraße 26 (heute Goethestraße) gehabt habe. <br />
* Nachdem man ein Jahrhundert lang Vorbilder fürs Bauen nur in früheren Stilen, der antiken Klassik, der mittelalterlichen Gotik und Romantik oder dem Barock gesucht hatte, wollten viele Baumeister in der Zeit des ausgehenden 19. Jahrhunderts „etwas anderes machen“, indem sie sich ihre Anregungen in der Natur suchten und sich auch in sonstigen Details von ihren Vorgängern distanzierten.<br />
* In vielen Jugendstilhäusern findet man ein in Quadrate oder Rechtecke gegliedertes Oberlicht von Fenstern und Türen, nicht selten aus Farbglas.<br />
* Was die Häuser aus dieser Zeit am meisten kennzeichnet, sind die Ornamente von Pflanzen und Tieren. langstieligen Blumen, Blüten, Winden, Ranken, Tierköpfen u. ä. <br />
* Von den Baumeistern wurden Kreativität und technische Fähigkeiten in hohem Maße gefordert und Albert Gading hatte beides, was die vielen von ihm in Doberan und Umgebung errichteten Gebäude beweisen.<br />
* Wer war nun der Mann, der zu Unrecht so sehr im Schatten der im 19. Jahrhundert in Doberan wirkenden Baumeister von Seydewitz, Severin und Möckel stand.<br />
* Albert Gading stammte aus einer seit dem 17. Jahrhundert in Doberan ansässigen Familie von Handwerkern. Er wurde 1875 als Sohn des Drechslermeisters Heinrich Gading sen. geboren.<br />
* Gading besuchte die Doberaner Schule und beendete 1893 eine Maurerlehre, Der geprüfte „Maurer- und Zimmermeister“ Heinrich Nieske bescheinigte ihm, dass er „sehr anstellig, fleißig und geschickt“ sei.<br />
* Nach dem Militärdienst ging er im Sommer auf Wanderschaft und arbeitete für Je 6 Wochen in diversen Baufirmen in Berlin und im Rheinland. 1902 schloss er das Technikum mit der Note „Sehr Gut“ ab und im Februar 1903 wurde er Maurermeister.<br />
* Nachdem er im Büro von G. L. Möckel seine zeichnerischen Fähigkeiten weitervervollkommnet hatte, begann er eine Tätigkeit im Rostocker Bauamt und danach in der Firma von Hofmaurermeister Beringer. Von Beringer übernahm Gading den Stahlbeton, der gerade von dem Laager Architekten Paul Korff in Mecklenburg eingeführt worden war.<br />
* 1905 machte sich Albert Gading selbstständig. Sitz seiner Baufirma war das Gelände östlich der Bismarckstraße (heute Goethestraße) am Bollhäger Fließ. <br />
* Vor dem Ersten Weltkrieg hatte er über 100 Beschäftigte. Gading war nicht nur kreativ und sein Stil gefragt, sondern auch wirtschaftlich erfolgreich. 1912 fuhr er neben dem Arzt Dr. Prösch als erster im Auto durch den Ort.<br />
* Albert Gading verstarb 1962. Die Zeitschrift „Unser Mecklenburg“ widmete ihm einen Nachruf, in dem seine „Aufgeschlossenheit gegenüber technischen Neuerungen“ rühmend erwähnt wird.<br />
* Was geblieben ist, sind die zahlreichen von ihm entworfenen und gebauten originellen Häuser, die noch heute das Stadtbild von Bad Doberan prägen.<br />
Quelle: Joachim Lange, „Albert Gading — ein Doberaner Jugendstilbaumeister“ im Bad Doberaner Jahrbuch, 2003<br />
<br />
====Heinrich Carl Gustav Nieske====<br />
<br />
* Am 20. Januar 1885 teilt der Doberaner Magistrat Nieske mit: „Auf Ihren Antrag vom 19. d. Mts. soll Ihnen gegen Entrichtung der stadtordnungsgemäßen Aufnahmegebühr / das Bürgerrecht hiesiger Stadt / hiermittelsertheilt sein. / Demzufolge wird von Ihnen erwartet, daß Sie die Pflichten eines ordentlichen und warlichen Bürgers so erfüllen werden, wie Sie es vor Gott, Ihrem Gewissen, Ihrer unterzeichneten Obrigkeit und sonst Jedermann zu verantworten sich getrauen. “<br />
* Wer war nun dieser Nieske, der sich im Alter von 42 Jahren in unserer Stadt niederließ?<br />
* Heinrich Carl Gustav Nieske wurde am 1. Oktober 1843 in Warin geboren. Er absolvierte eine dreijährige Maurerlehre im Betrieb seines älteren Bruders. Den Traditionen der Zunft entsprechend begab sich der Geselle Heinrich Nieske auf Wanderschaft. Von der Militärpflicht kaufte ihn sein Vater frei. Nieske war als Maurergeselle u.a. beim Bau der Paulskirche in Schwerin, die nach Entwürfen von Theodor Krüger entstand, beteiligt.<br />
* 1874 ließ er sich als Maurermeister in Brüel nieder. Nach 11 Jahren verlegte Nieske sein Baugeschäft nach Doberan, dem noblen Alterssitz für wohlhabende Pensionäre, wahrscheinlich weil er sich hier eine günstigere Auftragslage als in Brüel versprach.<br />
* Hier errichtete Heinrich Nieske in den folgenden Jahren zahlreiche Doberaner Villen, teilweise als Bauunternehmer auf eigene Rechnung mit dem Ziel, es schlüsselfertig teurer zu veräußern.<br />
* 1892 übernahm der Maurermeister von der Stadt Doberan einen 20 Quadratruten umfassenden Bauplatz, gelegen zwischen der Büdnerei 2 und dem Amtstor, heute Beethovenstraße.<br />
* Durch städtische Auflage war er verpflichtet, Bauplatz binnen 2 Jahren zu bebauen mit „einem mindestens zweistöckigen Wohnhause im Villenstil“. Es entstand die Villa in der Beethovenstraße 6.<br />
* Nieske blieb zunächst Besitzer, erst 1907 erfolgte ein Verkauf. Bedingt durch Hausbauten und Verkäufe zog die Familie wiederholt um. Insgesamt soll das dreißigmal passiert sein. Als „Villa Nieske“ den bleibt das heutige Gebäude Goethestraße 30 bekannt.<br />
* 1896 erwarb Heinrich Nieske mehrere Baugrundstücke in Arendsee (heute Kühlungsborn-West).<br />
* Nach 1900 setzte Nieske seine Bautätigkeit in Doberan, vor allem in der Dammchaussee und in der Bismarckstraße (heute Goethestraße) fort.<br />
* In den Jahren zwischen 1907 und 1910 gab Heinrich Nieske sein Geschäft in Doberan auf und zog als Rentner mit seiner Familie nach Schwerin.<br />
* Am 25. Juni 1923 verstarb Heinrich Nieske im Alter von 80 Jahren in Schwerin.<br />
<br />
''Bauten von Heinrich Nieske (Auswahl):''<br />
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*1888/89 Entwurf und Errichtung des „Strand-Hotel“ in Arendsee (heute Kühlungsborn/West) gemeinsam mit Zimmermeister Kunzelmann<br />
*1893 Entstehung der Villa Dammchaussee 9 in Nieskes Auftrag im Oktober des Jahres verkauft er sie an Pauline Eggerss, geb. Mühlenbruch.<br />
*1895 Bau der „Villa Nieske‘ in der Goethestraße 30, 1899 Verkauf an Rittmeister a.D. Theodor von Sydow. 1902 kauft Nieske das Hausgrundstück zurück.<br />
*1895 Errichtung der Villen Dammchaussee 11 und 13<br />
*1895/96 Villa Goethestraße 36 entsteht<br />
*1896 Bau der Villa Goethestraße 34, 1897 Verkauf des Hauses an Gymnasial-Professor Dr. Christian Starck.<br />
*1896 Errichtung der Villa Goethestraße 32 für den Rentier Hermann Jahnke<br />
*1896 Übernahme der Bauarbeiten für den Postneubau in Wismar<br />
*1897 Errichtung eines Gartenhauses, eines eingeschossigen Fachwerkbaus zur Vermietung an Fremde in Arendsee (heute Kühlungsborn/West)<br />
*1901/02 Entwurf und Bau des „Hotel Pavillon“ für Kaufmannswitwe Breutz in Arendsee(heute Kühlungsborn/West) <br />
*1903/04 Errichtung eines Stallgebäudes auf dem Grundstück Baumstraße 1 für Bäckermeister Hermann Gienus <br />
*1907 Bau der Villa für Herrn Rentier Gottschalk in Doberan (wahrscheinlich im Eickhöfer Weg), konzipiert als Wohnhaus und Pension<br />
<br />
<br />
====Georg Adolph Demmler, Architekt und Politiker====<br />
<br />
* Neben dem klassizistischen Kurhaus in Heiligendamm ist die im Tudorstil errichtete „Burg“ sicher das markanteste Gebäude in Deutschlands ältestem Seebad. <br />
* Der Entwurf dazu entstammt der Feder des mecklenburg-schwerinschen Hofbaumeisters Georg Adolph Demmler. Er entwarf auch die Pläne für das „Alexandrinen-Cottage“, im Stil eines englischen Landhauses, sowie für den Umbau und die Aufstockung des alten Badehauses zum neuen „grossen Bade- und Logir-Haus“ (heute „Haus Mecklenburg“).<br />
* Georg Adolph Demmler wurde am 22. Dezember 1804 als uneheliches Kind des Güstrower Schornsteinfegermeisters Johann Gottfried Demmler und der verwitweten Tochter eines Brauereibesitzers in Berlin geboren, wo er zunächst 9 Jahre bei einer Pflegefamilie lebte. 1813 trennte sich der Vater von seiner Ehefrau und zog mit Georg Adolph Demmlers Mutter zusammen. Der Sohn wurde nach Güstrow geholt.<br />
* Bis 1819 besuchte Demmler hier das Gymnasium und entwickelte schon früh Interesse an der Bautechnik, das von seinem Vater gefördert wurde. Nach dem Abitur studierte er an der Bauakademie in Berlin bei Karl Friedrich Schinkel und Friedrich Gottlieb Schadow.<br />
* Wegen seiner Mitgliedschaft in der geheimen Burschenschaft Arminia wurde er 1823von der Hochschule verwiesen.<br />
* 1824 erfolgte auf Fürsprache Schinkels Demmlers Aufnahme in den mecklenburgischen Staatsdienst. 1832 erhielt er seine Ernennung zum Baumeister, ab 1835 war er Landesbaumeister.<br />
* Während seiner Dienstzeit entwarf Demmler die meisten Pläne für den herrschaftlichen Ausbau von Schwerin. Glanzpunkte seines Wirkens waren der Umbau des Schlosses, der Neubau des Arsenals am Pfaffenteich, der Marstall, das Hoftheater und viele weitere Gebäude.<br />
* Nach seinem Entwurf wurde am Westufer des Pfaffenteichs die Paulsstadt als neuer Stadtteil angelegt. Auch Bauwerke in anderen Städten beruhen auf Demmlers Bauplänen so z.B. das heutige Ernst-Barlach-Theater in Güstrow.<br />
* Demmler engagierte sich bereits vor der Revolution von 1848 sozial. Er war Mitglied der Schweriner Freimaurerloge und politisch aktiv, zunächst in der linksliberalen Süddeutschen Volkspartei (DtVP) und später in der Sozialistischen Arbeiterpartei Deutschlands(SAP).Georg Adolph Demmler verstarb am 2. Januar 1886 in Schwerin.<br />
<br />
''Demmlers Bauten und Entwürfe für Doberan/Heiligendamm''<br />
* 1827 Tribüne an der Rennbahn<br />
* 1835 Entwurf für den Sarkophag Friedrich Franz I. im Doberaner Münster - Herstellung in der Schweriner Schleifmühle<br />
* 1837 Umbau des alten Badehauses zum Haus Mecklenburg<br />
* 1840 Alexandrinencottage in Heiligendamm<br />
* 1841 Dekoration im Doberaner Theater<br />
* 1843 Transport des Gedenksteins aus der FeldmarkElmen-horst nach Heiligendamm<br />
* 1844 Pläne für ein Schießhaus<br />
* 1848 Burg Hohenzollern im Tudorstil<br />
<br />
====August Gaster====<br />
<br />
* August Gaster wurde am 28. Oktober 1852 in Wismar geboren. Er absolvierte von 1872 bis 1875 und von 1877 bis 1878 ein Studium an der Polytechnischen Schule in Hannover. Am Polytechnikum war Gaster ein Schüler von Conrad Wilhelm Hase, bei dem bereits zuvor Gotthilf Ludwig Möckel seine Ausbildung erhielt.<br />
* Im Jahr 1882 legte August Gaster seine Baumeisterprüfung ab.<br />
* Als späterer Landbaumeister in Doberan war er für die Ämter Bukow, Doberan und Schwaan verantwortlich. Bekannt ist, dass August Gaster 1914 das Wohnhaus in der heutigen Goethe-straße 10 in Bad Doberan aus dem Nachlass von Hofzimmermeister Reinke erwarb.<br />
* Ab 1890 war Gaster, der auch zum Baurat berufen worden war, Mitglied im Verein für Mecklenburgische Geschichte und Altertumskunde.<br />
* Im Jahr 1920 erfolgte seine Ernennung zum Vorstand des Hochbauamtes Rostock II in Doberan.<br />
* August Gaster war langjähriges Mitglied der Prüfungskommission für Kandidaten des höheren Baufaches in Schwerin. Eine Berufung an das Ministerium lehnte er jedoch ab, weil er sich seinem Wohnort Doberan sehr verbunden fühlte.<br />
* August Gaster zählt zu den profiliertesten Architekten in Mecklenburg.<br />
* Zu seinen wichtigsten Bauten gehören:<br />
* die Realgymnasien in Kiel und in Schwerin,<br />
* die Frauenklinik in der Doberaner Straße in Rostock<br />
* die Villa „Feodora“ des Herzogs Adolf Friedrich in Bad Doberan im Stülower Weg (jetzt Kreismusikschule), <br />
* die Villa der Prinzessin Reuß ‚in Heiligendamm (zu DDR- Zeiten „Max-Planck-Haus )entstanden um 1910, sowie die Herrenhäuser ın Rederank und Groß Stove.<br />
* August Gaster verstarb 1929.<br />
<br />
<br />
====Lutz Elbrecht (Baumeister und Denkmalpfleger) ====<br />
* Lutz Elbrecht, am 8, März 1907 geboren, trat beruflich in die Fußstapfen seiner Vaters, den Hofmaurermeisters Fritz Elbrecht. <br />
* Im Geburtsjahr seines Sohnes gründete Fritz Elbrecht in Doberan eine Baufirma, die Lutz Elbrecht, der das Baugewerbe von Grund auf erlernt hatte, ab 1934 leitete.<br />
* Wohl eines seiner ersten Gebäude war der Bahnhof in Heiligendamm (1933/34), bei dessen Gestaltung er klassizistische Formen nachempfand. <br />
* 1935/36 entstand nach seinen Entwürfen das Wohnhaus in der Dammchaussee 23 in Klinkeroptik Für einen Rechtsanwalt. 1950 erwarb der Schriftstellen Ehm Welk das Gebäude und bewohnte es bis zu seinem Tod im Jahre 1966.<br />
* Ebenfalls mit roten Klinkern gestaltet, entstand1938/39 die Friedhofskapelle auf dem neuen Friedhof in Bad Doberan, ebenso wie die Friedhofskapelle in Kröpelin.<br />
* 1939/40 erbaute Lutz Elbrecht das Filmtheater am Kamp in der Severinstraße und schuf damit ein modernes, allen Ansprüchen genügendes Haus. Daneben hat er zahlreiche Bad Doberaner Ein- und Mehrfamilienhäuser entworfen und gebaut.<br />
* Als 1948 die damalige Landesregierung von Mecklenburg den Plan fasste, das durch die Kriegswirren stark in Mitleidenschaft gezogene Gebäudeensemble in Heiligendamm zu einem Sanatorium für Werktätige umzubauen, wurde Lutz Elbrecht zum „Vorsitzenden sämtlicher Angestellten der Bauleitung” ernannt. Von August1948 bis März 1950 währten die umfangreichen baulichen Maßnahmen.<br />
* Diese Aufnahme war so recht für den dem heimatverbundenen Baumeister und Architektengeschaffen, der einmal von sich selbst sagte: „Als altem Doberaner liegt mir die Erhaltung der Bau- und Kunstdenkmäler unseres Gebietes besonders am Herzen.“ Er behandelte Heiligendamm wie ein Denkmal und manche „Bausünde" muss dem Mangel an Material und Zeit in jenen schwierigen Nachkriegsjahren zugerechnet werden.<br />
* Eine weitere bedeutende Arbeit für den Denkmalpfleger Lutz Elbrecht war 1956/57 die Beseitigung der Neorenaissancefassade und Rekonstruktion der klassizistischen Fassade des Salongebäudes am Kamp (ab 1879 Rathaus, seit 1952 Sitz der Kreisverwaltung).<br />
* 1955 projektierte er das Kaufhaus „Magnet" am Alexandrinenplatz (heute Kaffeehaus Sparre). Bereits ab 1952 war Lutz Elbrecht als „Kreishelfer für Denkmalpflege“ des Institutsfür Denkmalpflege in Schwerin tätig. Bis zu seinem Tod setzte er sich unermüdlichab 1979 in der Interessengemeinschaft Denkmalpflege im Kulturbund der DDR und gleichzeitig im Vorstand der Gesellschaft für Denkmalpflege, für den Erhalt und die Pflege des Kulturerbes vor allem im damaligen Kreis Bad Doberan ein.<br />
* Am 9. Juli 1984 verstarb Lutz Elbrecht in Bad Doberan.<br />
<br />
<br />
<br />
====Familie Carlson (Bauunternehmen, Bäckerei) ====<br />
* Jöns Carlson gilt als Ahnherr der Doberaner Carlsons, die im Laufe der Jahrzehnte einen beeindruckenden Werdegang hingelegt haben, Er wurde in Schweden geboren; sein Weg führte ihn nach Mecklenburg. Jöns arbeitete als Maurer, mit seiner Frau Marie Sophie Carlson, geb. Burmeister lebte er in Doberan, Sie hatten sechs Kinder, eins von ihnen war Hermann Carlson. <br />
* Hermann Carlson wurde am 26,10,1875 in Doberan geboren. Er war Maurergeselle und später Bauunternehmer. Hermann heiratete Frieda Josephine Mathilde Carlson, geb. Harms, Mit ihren Kindern lebten sie in Doberan. Vier ihrer sieben Kinder mussten die Eltern früh zu Grabe tragen.<br />
* Hermann gründete die Firma H. Carlson & Sohn, Dort arbeitete er zusammen mit seinem ältesten Sohn, Sie kauften mehrere Grundstücke, zum Beispiel „Am Rosenwinkel“ und erbauten dort Häuser.<br />
* Hermann Carlson starb am 30.09.1943 in Doberan. Testamentarisch hat er darüber verfügt, wer welche Häuser „Am Rosenwinkel“ erbt. Sohn Hans erhielt die Hausnummern 1 und 2, Hermann Nummer 4 und 5, Tochter Grete die Nummern 6 und 7. Keines der Kinder sollte die Häuser verkaufen, sondern weiter an die Enkel geben, damit die Häuserreihe im Familienbesitz bleibt.<br />
* Lediglich zur Finanzierung von Ausbildung, Studium oder Geschäftsgründung duldete Hermann eine Belastung der Häuser.<br />
* Ihr ältester Sohn Hans Carlson wurde am 01.07.1900 in Doberan geboren. Von 1919 bis 1922 absolvierte er eine Lehre des Maurerhandwerks bei seinem Vater in Doberan, Am28.02.1922 legt Hans Carlson seine Gesellenprüfung bei der Mecklenburgischen Handwerkskammer mit dem Prädikat ausgezeichnet ab. Beisitzer in der Prüfung ist der Doberaner Baumeister Albert Gading.<br />
* Am 01.02.1937 bestätigt die Reichskammer der bildenden Künste Hans Carlson zur Berechtigung der Berufsausübung als baugewerblich tätiger Architekt. Gültigkeit erhält dieses Prädikat für die Jahre 1936-1939, die eingeklebten Marken auf der Rückseite des Ausweises belegen das. <br />
* Nach dem Krieg wurde er am 10.11. in die Liste der Genossen der Genossenschaft des Bauhandwerks Mecklenburg-Vorpommern e. G. m .b. H. Schwerin aufgenommen. Per Postkarte wurde dies am 24.09.1948 durch das Amtsgericht Schwerin bekanntgegeben.<br />
* Hans heiratete Frieda Carlson, sie bekommen zwei Kinder: Paul Friedrich und Elisabeth.<br />
* Hans Bruder Hermann Carlson wurde am 06.03.1903 in Doberan geboren. Er machte eine Bäckerlehre, wurde Bäckermeister und gründete die Bäckerei Carlson. <br />
* Hermann heiratete Käthe Carlson und sie bekamen die Kinder Ingeborg und Jürgen. Ihre Tochter heiratete Günter Hermann, ihr Sohn betrieb die Bäckerei im Parkentiner Weg, die mittlerweile sein Sohn Jörg übernommen hat.<br />
* Hans Schwester Grete wurde am 03.12.1909 in Doberan geboren, Sie heiratete Hans Eichstädt. Sie haben zwei Kinder: Helga und Hans-Joachim.<br />
<br />
===Persönlichkeiten aus Kunst und Kultur===<br />
====Ehm Welk====<br />
* [http://www.ehm-welk-haus.de/ www.ehm-welk-haus.de]<br />
[[Datei:Dob678.PNG|600px|zentriert]]<br />
<br clear="all"/><br />
[[Datei:Dob701.jpg|600px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan R Ehm1.PNG|600px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan R Ehm2.PNG|700px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan R Ehm3.PNG|700px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan R Ehm4.PNG|700px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan R Ehm5.PNG|700px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan R Ehm6.PNG|800px|zentriert]]<br />
<br />
====Gerhard Ringeling====<br />
<br />
[[Datei:Dob706.PNG|300px|zentriert]]<br />
<br />
'''Landschaft den Menschen zugeordnet''' <br />
* Seine besondere Liebe gilt dem Fischland / Zum 100. Geburtstag von Gerhard Ringeling – ein begabter norddeutscher Erzähler(Demokrat, 1987)<br />
* „Sei er nun Maler oder Dichter, Gelehrter, Bildhauer oder Musiker, — immer wieder kommt einer, dem in irgendeinem Seelenwinkel der göttliche Funke glüht, in unser abgeschiedenes Fischland und steht und atmet und ist gefangen und geht mit Heimweh und muß nun künden von der herben, schwer zugänglichen Schönheit dieses Stückes Erde zwischen Bodden und Meer, zwischen Darß und Ribnitzer Heide.<br />
* Sie reicht weit zurück, die Reihe dieser Fischlandkünder, und bricht nicht ab bis auf den heutigen Tag.<br />
* In diese Reihe tritt nun auch Gerhard Ringeling, der Doberaner Gymnasiallehrer.<br />
* So schrieb der Heimatschriftsteller F. W. Droß in den „Mecklenburgischen Monatsheften", als 1935 im Wiehern-Verlag Berlin Gerhard Ringelings „Seefahrend Volk — Vier Erzählungen vom alten Fischland" erschien.<br />
* Der Autor war den Lesern der „Mecklenburgischen Monatshefte" zu diesem Zeitpunkt bereits kein Unbekannter mehr. Er hatte Porträtskizzen über Johannes Troja und Heinrich Seidel (denen er sich innerlich besonders verbunden fühlte) geschrieben, ebenso über Richard Wossidlo und andere »Mecklenburger Leute".<br />
* Mit der „Fischländer Weihnacht" (ein Vorabdruck aus „Seefahrend Volk") hatte er seine ausgesprochene Begabung als norddeutscher Erzähler ausgewiesen.<br />
* Nach 1945 bringt die Evangelische Verlagsanstalt Berlin unter dem schlichten Titel „Erzählungen" zwölf der schönsten Geschichten Gerhard Ringelings in mehreren Auflagen heraus. Die vier Erzählungen vom alten Fischland aus „Seefahrend Volk" sind um acht, überwiegend im norddeutschen Raum handelnde, erweitert worden.<br />
* Als sich der Verlag 1969 zu einer nochmaligen (der zwölften) Auflage der Erzählungen von Gerhard Ringeling entschloß, nannte er — neben der Verehrung für den 1951 heimgegangenen Autor — einen zweiten Grund: „überschaut man den Bestand an christlicher Literatur, die im Formalen den anzulegenden Maßstäben genügt und in der Aussage zentral bleibt, ohne in Frömmelei auszuarten, so kann man nicht von einer Fülle sprechen.<br />
* Schon deshalb bot Ein begabter norddeutscher Erzähler sich eine Neuauflage an. Auf den Seiten dieses Buches ist beides eingefangen, die Landschaft und der Mensch: die Landschaft, nicht isoliert als Idylle oder Hort der Dämonen geschildert, sondern dem sie bewohnenden Menschen zugeordnet — der Mensch, nicht als Held oder Schuft herausgeputzt, sondern als einer, der bewußt oder unbewußt auf Gottes Gnade wartet.<br />
* "So bleiben die der Historie entnommenen Gestalten blutvoll und im tiefsten Sinne menschlich, ihr Handeln und Entscheiden rührt auch uns an." <br />
* 1947 erschien — in 2. Auflage — bei Hinstorff in Rostock das Buch von Gerhard Ringeling „Fischländer Volk — Geschichte und Schicksal einer mecklenburgischen Küstenlandschaft".<br />
* In ihrem Fischland-Buch schrieb Käthe Miethe: „Das kleine Buch des Doberaner Studienrats Dr. Ringeling „Fischländer Volk“ läßt teils chronikhaft, teils novellistisch in bunten Bildern das Werden des Fischlandes an uns vorüberziehen.<br />
* Weil Dr. Ringeling als der beste Kenner der Geschichte der deutschen Segelschiffahrt gilt, dessen grundlegendes Buch über die Segelschiffahrt mit großem Verlangen erwartet wird, stehen in seinem „Fischländer Volk“ Schiffer und Schiffahrt natürlich an erster Stelle.<br />
* Die novellistischen Schilderungen in diesem Buch erreichen nur selten die künstlerische Gestaltung und dramaturgische Spannung seiner Erzählungen.<br />
* Im Schlußwort des Buches wendet sich Ringeling eindringlich an seine Leser, ihn — soweit vorhanden — für seine geplante größere Darstellung der Geschichte der mecklenburgischen Segelschiffahrt mit Material zu unterstützen.<br />
* Doch zu diesem Buch, mit dem er sein literarisches Lebenswerk krönen wollte, kam es nicht mehr: Gerhard Ringeling starb am Silvestertag des Jahres 1951, erst vierundsechzigjährig.<br />
* Am 19. Juni war sein 100. Geburtstag. Manchmal tauchen seine „Erzählungen" im Antiquariat auf: wer zugreift und sie liest, wird nicht enttäuscht sein, sondern sich angerührt fühlen vom Schicksal der leichtsinnigen Margret, der schlimmen Brigitt oder des Schmiedes Jakobus Borgwardt, der ausging, „Gerechtigkeit zu suchen, und Gnade fand". Friedrich Schulz<br />
<br />
[[Datei:Doberan J Ringeling1.PNG|900px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan J Ringeling2.PNG|900px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan J Ringeling3.PNG|500px|zentriert]]<br />
<br />
====Ernst Voß====<br />
* [https://de.wikipedia.org/wiki/Ernst_Voß https://de.wikipedia.org/wiki/Ernst_Voß]<br />
[[Datei:Doberan R Voß.PNG|400px|zentriert]]<br />
<br />
<gallery mode="packed" widths="200px" heights="400px"> <br />
<br />
Datei:Dob965.PNG<br />
Datei:Dob967.PNG<br />
Datei:Dob968.PNG<br />
Datei:Dob969.PNG<br />
</gallery><br />
<br />
<br />
====Felix Mendelssohn-Bartholdy====<br />
[[Datei:Dob751.jpg|400px|zentriert|thumb|Gemälde von Eduard Magnus 1846]]<br />
<br />
[[Datei:Doberan Z61.PNG|700px|zentriert]]<br />
<br />
* '''Felix Mendelssohn-Bartholdy(1809-1847) hat in Bad Doberan komponiert'''(''Aus der Redaktion(Ostseezeitung, 02.02.2009)''<br />
* Rostock . Der Komponist Felix Mendelssohn-Bartholdy wäre am 3. Februar 200 Jahre alt geworden. Gefeiert wird vor allem in den Städten seines Wirkens Berlin, Leipzig und Hamburg.<br />
* Aber auch die Mecklenburger haben Grund, den "Mozart des 19. Jahrhunderts", wie Robert Schumann seinen Kollegen und Zeitgenossen nannte, hochleben zu lassen.<br />
* Als 15-Jähriger verbrachte Mendelssohn im Sommer 1824 einen vierwöchigen Urlaub im ersten deutschen Seebad Heiligendamm und in Doberan. Dabei hat er auch komponiert, wie die pensionierte Musiklehrerin Marianne Strack aus Rostock belegen kann. ''Die "Doberaner Blasmusik" wurde am 13. Juli 1824 in Doberan uraufgeführt.''<br />
* Sie fand die "Doberaner Blasmusik" in den Archiven: Die pensionierte Musiklehrerin Marianne Strack hat herausgefunden, dass Felix Mendelssohn-Bartholdy, der am 3. Februar 1809 geboren wurde, als Fünfzehnjähriger in Bad Doberan komponiert hat. <br />
* Marianne Strack verehrt Mendelssohn seit ihrer Studienzeit in Leipzig. "Ich habe in Briefen der Familie von Doberan gelesen. Also muss er hier gewesen sein", sagt die Mendelssohn-Forscherin. <br />
* Tatsächlich findet sie viele weitere Briefe, in denen der junge Felix beschreibt, wie er mit dem Vater die Tage an der Ostseeküste verlebt. Es sind vor allem Spaziergänge in und um Doberan, die den Naturfreund Mendelssohn beeindrucken. Von nachhaltiger Wirkung aber ist eine kleine Hofkapelle bestehend aus Holzbläsern, Hornist und Basshornist, der Mendelssohn täglich im Salon beim Speisen lauscht. Von Komponierlaune gepackt, schreibt er ein kleines Nachtstück für die "Hofharmonie", wie das Ensemble heißt. Die Uraufführung der "Doberaner Blasmusik" ist am 13. Juli 1824. Mendelssohn wird sie später weiter verarbeiten, zur "Ouvertüre zur Harmoniemusik" op.24.<br />
* Marianne Strack findet im Landeshauptarchiv die einzelnen Stimmen der Musiker ¬ für sie der Beweis, dass Mendelssohn in Doberan die Komposition hinterlassen hat. "Das Stück wird später, wenn Mendelssohn Gewandhaus-Kapellmeister in Leipzig ist, immer an seinem Geburtstag am 3. Februar als Ständchen dargebracht", hat sie weiter recherchiert.<br />
* Trotzdem ist die Blasmusik in Vergessenheit geraten. Im vergangenen Jahr wird sie erstmals wieder von einem Bläserensemble der Hochschule für Musik und Theater Rostock, am Ort der Uraufführung in der heutigen Kreisverwaltung, in der gleichen Besetzung wie 1824 aufgeführt. Professor Günter Weidlich von der Hochschule hat es einstudiert.<br />
* "Das Stück beweist die große Begabung des Fünfzehnjährigen", sagt er. "Im zweiten Teil, dem Allegro, ist der, Sommernachtstraum’ deutlich zu spüren." Am 13. Februar will Weidlich die "Doberaner Blasmusik" in der Hochschule für Musik und Theater erneut erklingen lassen.<br />
* Der Leiter des Mendelssohn-Archivs in Berlin, Roland Schmidt- Hensel, bestätigt: "Der Doberan-Aufenthalt ist dokumentiert." Allerdings sei eine Prüfung der Doberaner Noten noch nicht abgeschlossen. <br />
* Im Kurort Bad Doberan gibt es bereits Überlegungen, wie der Mendelssohn-Besuch auch touristisch vermarktet werden kann. Vom Frühsommer an soll es einen Mendelssohn-Pfad geben, auf dem Besucher auf den Wegen des jungen Komponisten wandeln können.<br />
* Das Eröffnungskonzert der Festwoche „220 Jahre Heiligendamm“ am Sonntag, dem 9. Juni 2013 um 19.30 Uhr im Festsaal, Salongebäude in Bad Doberan, wird einem sehr berühmten Badegast des 19. Jahrhunderts gewidmet: Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847). Der damals erst Fünfzehnjährige logierte 1824 mit seinem Vater Abraham Mendelssohn Bartholdy (1776-1835) in der großherzoglichen Sommerresidenz Doberan und genoss einen Monat lang die Sommerfrische an der mecklenburgischen Ostseeküste.<br />
* Der Aufenthalt im Juli 1824 ist für den jungen Felix eine wahre Inspiration und geprägt von Spaziergängen in und um Doberan, die den Naturfreund Mendelssohn besonders erfreuten und er beschreibt der daheim gebliebenen Familie u.a. seine Ausflüge auf den Buchenberg mit einem Musiker der Hofharmonie. Mit einem Fernglas beobachten sie „die tanzende See mit Spitzenhauben in Weiß und Grau“. Zu seinen Vergnügungen gehört auch das Baden in der Ostsee. Felix Mendelssohn Bartholdy zählt zu den bedeutendsten Komponisten des 19. Jahrhunderts und stand mit wichtigen Musiker seiner Zeit wie Chopin und Schumann in regem Austausch. Die Konzertlesung „Tanzende See“ bezieht sich im Titel auf den Aufenthalt Mendelssohns, wenn auch nicht alle Werke und Texte in einem direkten Zusammenhang mit dem Ostsee-Aufenthalt im Ersten Deutschen Seebad stehen.<br />
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====Ludwig Bang====<br />
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[[Datei:Dob955.PNG|700px|zentriert]]<br />
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====Kate Diehn-Bitt====<br />
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====Frank Zappa====<br />
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* '''Wie Zappa nach Bad Doberan kam'''<br />
* ''Denkmal: Nicht in Baltimore, auch nicht in Los Angeles oder Montreux - ausgerechnet in einer Kleinstadt in Mecklenburg- Vorpommern wird eine Büste des genialen US-Rock- stars aufgestellt. Eine Geschichte, die vor 30 Jahren begann - in der ehemaligen DDR.(von Ekkehart Eichler)''<br />
* Weihnachten. Ostern. Silvester. Für Wolfhard Kutz fallen am nächsten Sonnabend alle nur denkbaren Festtage zusammen. Denn an diesem 27. Juli um 13.30 Uhr wird das Denkmal eingeweiht, die Büste des großen Meisters. Mit allerlei psychedelischem Brimborium, wie es sich gehört. Das ironische Lächeln um den von Schnauzer und Unterlippenbürste gerahmten Mund, die markante Hakennase im hageren Gesicht, der zum Pferdeschwanz gebändigte Schopf, der spöttische Blick - alles in Bronze gegossen für die Ewigkeit: Frank Zappa.<br />
* Der US-Musiker (1940-1993) gilt vielen als größtes Genie der Rockgeschichte. Charismatisch. Begnadet. Durchgeknallt. Zauberer wüster Underground-Oratorien, Autor grotesker Popsongs. Bürgerschreck und Provokateur, Botschafter der US-Gegenkultur. <br />
* Viele Orte kämen für ein Denkmal in Frage: Baltimore, wo der Spross griechisch-arabisch-sizilianischer Abstammung zur Welt kam. Los Angeles, wo er 1964 die "Mothers of Invention" gründete. Montreux, wo 1971 während des Zappa-Konzerts ein Brand ausbrach. Prag, wo Zappa zum Handelsattache und Freund Vaclav Havels avancierte. Selbst die Rock'n'Roll Hall of Fame in Cleveland weist lediglich einen Schriftzug in Glasgravur vor. Nein, es ist ausgerechnet eine Kleinstadt in Mecklenburg-Vorpommern, die den großen Zappa auf den Sockel hievt: Bad Doberan an der Ostsee, 12 000 Einwohner.<br />
* Vom Rock-Olymp so weit weg wie Karl Moik von Jimi Hendrix. Eigentlich. Vor mehr als 30 Jahren beginnt diese Geschichte, in tiefsten DDR-Zeiten. Mit seiner ersten Zappa-Platte "Burnt weenie sandwich" katapultiert sich 1971 der 16-jährige Wolfhard Kutz in eine zappatriotische Umlaufbahn, auf der er bis heute kreist. "So eine Musik hatte ich noch nie gehört. Extrem dissonant, aber ein fantastisches harmonisches Ganzes.<br />
* Ich musste mehr haben." Er sammelt Originalplatten, ob auf dem Schwarzmarkt erhökert, von der Oma in die DDR geschmuggelt oder schlicht vom Zoll im Westpaket nicht entdeckt. Jeder Akkord, jede Textzeile wird mit einer Leidenschaft aufgesogen, wie sie nur dem Mangel entwächst.<br />
* Kein Wunder, dass Zappa-Verehrer Kutz auch ins Fadenkreuz der Stasi gerät. Nach der Wende rufen Kutz und seine Zappa-Verrückten ein Festival mit Live-Musik rund um ihr Idol ins Leben - die Zappanale.<br />
* Seit 1990 treffen sich Jahr für Jahr Ende Juli mehr Fans und Musiker auf der Pferderennbahn zwischen Bad Doberan und Heiligendamm. Hier entsteht 1999 die Idee eines Zappa-Denkmals. Natürlich in Bad Doberan, denn "das ist der einzige Ort mit einem eingetragenen Frank-Zappa-Verein", sagt Wolfhard Kutz. Auch für den Zappaologen Jim Cohen aus München ist Bad Doberan der einzig wahre Standort, "weil hier die Bewegung Arf-Society geboren wurde - von den Fans, nicht von Kunstmäzenen". <br />
* Ein Zappa-Denkmal erfordert aber Stehvermögen. Denn dieser Mann war die personifizierte Provokation. Ein Bürgerschreck, dem keine Konvention heilig war, der unermüdlich den American Way of Life attackierte, verpackt in atonal- avantgardistische Klangorgien. Gelegentlich schmuggelte er seine drastischen Botschaften sogar in hitparadenkompatible zuckersüße Balladen. <br />
* So erzählt "Bobby Brown" von den Sexualfantasien eines jungen Mannes, der im Refrain behauptet: "Oh Gott, ich bin der amerikanische Traum."<br />
* Und so einen Mann soll man vor den braven Mecklenburgern auf einen Sockel stellen? Die Zappa-Jünger haben einen Vorteil: Ihr Idol war vor Ort nur Insidern bekannt. Und was in Amerika wegen Anstößigkeit auf den Index wandert, regt in Mecklenburg niemanden auf. Außerdem sei alles eine Frage der Interpretation, meint Jim Cohen. <br />
* Man kann Zappa nämlich auch so sehen: "Er verabscheute Hippies. Er hasste Drogen, weil sie den Geist lahm legen.<br />
* Er war ein überzeugter amerikanischer Patriot. Und seine zentrale Botschaft war: Nicht verdummen lassen, nicht gleichgültig werden, nie bequem sein."<br />
* Mit solchen Argumenten zogen Wolfhard Kutz und sein Mitstreiter Michael Heinze aus Braunschweig in Bad Doberan durch Ausschüsse und Fraktionen, um ihr Projekt vorzustellen.<br />
* Die Stadtvertreter verweisen auf Namen, die den Ort schmücken, wie Ehm Welk, Autor der "Heiden von Kummerow". Für viele endet die Toleranz mit den Beatles oder Stones.<br />
* Bürgermeister Hartmut Polzin - inzwischen Ehrenmitglied der Arf-Society - preist Zappa immerhin als politisch ambitionierten Menschen. So weicht die Front aus Ablehnung und Desinteresse auf.<br />
* Die entscheidenden Argumente sind wirtschaftlicher Natur. Die Zappanale, die dieses Jahr ihre 13. Auflage erlebt, ist längst ein wichtiger Wirtschaftsfaktor geworden. Wenn Underground-Ikonen wie Don Preston, Bunk Gardner, Roy Estrada oder Jimmy Carl Black kommen, "trägt das unseren Namen in die Welt", sind sich Kutz und der Bürgermeister einig.<br />
* Schließlich werden Skulptur und Sockel (etwa 15 000 Euro) aus eigenen Mitteln und über Sponsoren finanziert. Auch die Reinigung bleibt nicht an der Stadt hängen. Und der Standort ist ein Kompromiss. Weil der Kamp, die grüne Innenstadtinsel, mit klassizistischen Gebäuden und zwei chinesischen Pavillons ausscheidet, wählte man eine kleine Halbinsel am verkehrsreichen Alexandrinenplatz - zwischen Dobra-Kaufhaus und Schwanen-Brunnen.<br />
* Am 20. September 2001 passierte der Vorschlag die Stadtvertretung ohne Gegenstimme. Der Bildhauer Vaclav Cesak aus Pilsen gestaltete die Büste nach einem Foto aus "Burnt weenie sandwich". Franks Geschwister Candy und Bob werden am nächsten Wochenende zur Enthüllung erwartet. Und für Wolfhard Kutz erfüllt sich ein Lebenstraum.(Internet: www.arf-society.de Das Ensemble Modern eröffnet am 13. September (Musikhalle) mit Zap- pas "Greggery Peccary & Other Per- suasions" das Hamburger Musikfest)<br />
<br />
===Weitere Persönlichkeiten aus der Stadtgeschichte===<br />
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====Herzog Adolf Friedrich====<br />
* [https://de.wikipedia.org/wiki/Adolf_Friedrich_zu_Mecklenburg https://de.wikipedia.org/wiki/Adolf_Friedrich_zu_Mecklenburg]<br />
[[Datei:Dob679.PNG|400px|zentriert]]<br />
Herzog Adolf Friedrich & Feodora von Reuss<br />
[[Datei:Villa Feodora.jpg|400px|zentriert]]<br />
Villa Feodora<br />
[[Datei:Hochzeit Adolf Friedrich.jpg|400px|zentriert]]<br />
Hochzeit<br />
[[Datei:Erbprinzessin Elise von Reuss mit ihren Kindern.jpg|400px|zentriert]]<br />
Erbprinzessin von Reuss mit ihren Kindern<br />
[[Datei:Sarkophag Feodora.jpg|400px|zentriert]]<br />
Sarkophag von Herzogin Feodora im Doberaner Münster<br />
<br />
====Madame Reichard====<br />
[[Datei:Dob759.PNG|300px|zentriert]]<br />
<br />
'''Das luftschiffende Frauenzimmer''' <br />
*''Vor 170 Jahren — Ballonaufstieg in Doberan (I)''<br />
* ( Ostsee-Zeitung, Juli 1989 - Zeitungsregestensammlung Carl Christian Schmidt/Archiv Münsterverwaltung Bad Doberan)<br />
* Das Jubiläum des Ballonfluges von Wilhelmine Reichard soll Anlaß sein, dieser ungewöhnlichen Frau zu gedenken, wobei bisher unveröffentlichtes Archivmaterial verwendet wurde.<br />
* Wilhelmine Schmidt (1788 - 1848) war seit 1806 mit Gottfried Reichard, dem nach W. Jungius zweiten deutschen Ballonflieger, verheiratet. Reichard startete 1810 mit einem selbstgebauten Ballon, Wilhelmine stieg im April 1811 in Berlin als erste Deutsche zu einer 1 l/2stündigen Luftreise auf, Ihr dritter Flug (Sept. 1811 in Dresden) endete mit einer schweren Havarie. Bei starkem Sturm stieg der Ballon sehr rasch auf mehrere tausend Meter, die Pilotin verlor das Bewußtsein.<br />
* Als sie wieder zu sich kam. erblickte sie über sich nur noch einige Stofffetzen, die sich im heftigen Seitenwind wie ein Segel blähten, den Absturz so um einige Augenblicke verzögernd. Die Reste des Ballons verfingen sich in einer Baumgruppe, die Gondel stürzte zu Boden, die Fliegerin, erneut bewußtlos, kam erst nach Stunden wieder zu sich. <br />
* Fünf Jahre später, inzwischen war Wilhelmine Mutter von vier Kindern, bestieg sie erneut einen Ballon. Ihre Aufstiege, u. a. in Brüssel, Hamburg, Wien, Prag, Warschau und München, wurden zur Routine.<br />
* Die Einnahmen aus den Eintrittspreisen dienten der Finanzierung der im Jahre 1816 gegründeten chemischen Fabrik ihres Mannes im Plauenschen Grund bei Dresden.<br />
* Der von ihr im Sommer 1819 in Hamburg, Lübeck, Doberan und Bremen benutzte Ballon dürfte der fünfte der sechs von Reichard gebauten „Bälle“ gewesen sein. Er war mit Wasserstoff gefüllt, der am Startort aus einer chemischen Reaktion von Schwefelsäure und Eisen erzeugt wurde.<br />
* Die etwa 200 Quadratmeter große Hülle, in Handarbeit genäht, bestand aus feinster Seide, die mit Firnis hauchdünn, aber luftdicht abgedeckt war.<br />
* Am 16. Juli traf Madame Reichard in Doberan ein; in der letzten Juliwoche wurde der Ballon im großherzogliohen Palais in Rostock (am heutigen Universitätsplatz) dem Publikum gezeigt.<br />
* Eine Rostocker Zeitung vom 29. Juli schrieb: „Das hiesige Publikum hat sowohl den Ballon, womit bereits 18 (?) Luftreisen gemacht sind, als auch die anderen Apparate mit vieler Aufmerksamkeit, sehr zahlreich In Augenschein genommen, und erwartet daher von diesem hier hoch nie gesehenen Schauspiel ein um so größeres Vergnügen.“ Am- 30. Juli wurde der Ballon für die Armen zum herabgesetzten Preis von 8 Schilling (Erwachsene) und 4 Schilling (Kinder) gezeigt.<br />
* Über die Luftreise in Doberan selbst werden wir in unserer nächsten Sonnabendausgabe berichten(Dr. H. Rehwaldt).<br />
<br />
'''Die geglückte Luftreise''' <br />
*''Vor 170 Jahren - Ballonaufstieg in Doberan (II)'' <br />
* ( Ostsee-Zeitung, Juli 1989 - Zeitungsregestensammlung Carl Christian Schmidt/Archiv Münsterverwaltung Bad Doberan)<br />
* Über den Ballonaufstieg in Doberan 1819 berichtet der Zeitzeuge H. G. Studemund (das bisher nicht veröffentlichte Originalmanuskript wurde mir dankenswerterweise vom Staatsarchiv Schwerin zugänglich gemacht): „August 8. Frau Profeßorin Reichard erhob sich um 5 Uhr nachmittags in die Luft. Zum Lokal der Füllung und des Aufsteigens war ein geräumiger Rasenplatz neben der Kirche gewählt.<br />
* Nachdem die Luftschifferin sich den Allerhöchsten Herrschaften auf der dort errichteten Tribüne empfohlen hatte, stieg sie in den Korb, erhob sich unter Pauken und Trompetenschall langsam in die Luft, winkte den Tausenden unter ihren Füßen mit der Fahne die Abschiedsgrüße zu und leerte über und neben der Thurmspitze noch sichtbar einen Ballastbeutel, in Folge deßen sie bald als ferner Punkt den Blicken der Zuschauer entschwand.<br />
* Als der Wind zum Meere trieb, so ließ sie sich bald, etwa 1/2 Meile von Doberan wieder zur Erde herab. Die Fahrt war vollkommen glücklich, und nachdem die Luftschifferin im Hofwagen zurückgekehrt war, folgte bald ihr Ballon, welcher noch schwebend und von sicheren Wächtern geführt, durch alle Straßen von Doberan reisete.<br />
* Man will behaupten, daß das erhabene Schauspiel etwa 4000 Zuschauer versammelt hatte. Einige kleine Probe-Ballone, welche als Vorboten und zur Beobachtung des Windes vorausgeschickt wurden, müßten noch jetzt über den Wolken schweben, wenn ihre Kraft nicht erloschen ist.“<br />
* Derselbe Autor wurde von dem Ereignis zu einem zwölfstrophigen Gedicht beflügelt, das weitere Einzelheiten des Aufstiegs wiedergibt. Es heißt dort u. a.: „Schon spannen sich die schlaffen Seile;/ Es ringt mit der verhaßten Haft / Stets mächtiger nach jeder Weile / Des stolzen Balles volle Kraft. Der leichte Korb beginnt zu schweben / Nimmt Fernrohr jetzt und Ballast ein!/ Es wird der Anker ihm gegeben, / Und die Sylphide steigt hinein. Dem schwarzen Punkte i n den Lüften / Folgt auf der ernsten Bahn zum Meer / Mit schnellem Flug auf allen Triften, / Der Renner hülfebringend Heer.“<br />
* Für den Pächter des Kammerhofes, auf dessen Feld der Ballon niederging, brachten die „Renner“, die begeisterten Zuschauer also, in Equipagen, zu Pferd und einfach zu Fuß allerdings nicht „Hülfe“, sondern nur Ärger mit sich, zertraten sie ihm doch seine schönen, fast reifen Erbsen. „Min Arften, o min Arften“, jammerte er verzweifelt, gab sich aber rasch zufrieden, als. ihm der Großherzog die Michaelspacht erließ.<br />
* Der Abend mit einer Ovation im Doberaner Theater gestaltete sich zum waren Triumph für das tapfere „luftschiffende Frauenzimmer“, wie die damaligen Zeitungen voller Anerkennung schrieben(Dr. Helge Rehwaldt).<br />
<br />
==Kur- und Bäderwesen, Tourismus, Sport, historische Bauten==<br />
===Medizinische Einrichtungen===<br />
<br />
[[Datei:Doberan Z54.PNG|700px|zentriert]]<br />
<br />
===Kur- und Bäderwesen===<br />
'''Aus der Geschichte des ältesten Seebades'''<br />
* ''Kuren mit Molke, Eselsmilch und Wasser'' <br />
* ( Ostsee-Zeitung, Januar 1993 - Zeitungsregestensammlung Carl Christian Schmidt/Archiv Münsterverwaltung Bad Doberan)<br />
* 1836 starb der geistige Vater des ersten deutschen Seebades, der Hofrat Prof. Dr. Samuel Gottlieb von Vogel, und ein Jahr später folgte ihm der Großherzog Friedrich Franz I., der seinen Leibmedicus „wahrhaft hoch schätzte und ehrte", nach. Damit verlor das Land Mecklenburg-Schwerin einen der eifrigsten Förderer von Doberan-Heiligendamm und auch einen der wenigen weitblickenden und klugen Regenten in seiner Geschichte.<br />
* Der Nachfolger Paul Friedrich ließ in seiner nur sechsjährigen Amtszeit als Landesherr die Straßen nach Rostock und zum Damm ausbauen. Das Bettenhaus neben dem Saalgebäude in Heiligendamm erhielt eine Erweiterung um drei Stockwerke und so seine heutige Höhe. <br />
* Im Erdgeschoß verblieben die warmen Seebäder, die in 18 Kabinetten verabreicht wurden, außer den vier für die Großherzogliche Familie reservierten. Die Kabinette waren komfortabel eingerichtet mit Kanapees, Klingelschnüren usw., die Badewannen bestanden ursprünglich aus weiß überfirnistem Eichenholz und wurden jetzt allmählich durch Zement-Badewannen ersetzt. <br />
* Im schriftlichen Nachlaß von Prof. Vogel und seinen Nachfolgern finden sich reichlich Belege über die Heilkraft des Seewassers. Einiges davon erinnert an die Wunderheilungen der Bibel und ist wohl aus heutiger Sicht auch ein wenig unter Werbeaspekten zu betrachten. Interessant ist aber die Variationsbreite der Anwendung. Nicht nur die kalten und warmen Bäder allein, sondern auch die Beimischung oder die Abreibung mit stark jodhaltigem Tang oder das Trinken von Seewasser gehörten zur Behandlung.<br />
* Auch mit Molke, Eselsmilch und Mineralwasser wurde experimentiert, wie aus einer alten medizinischen Abhandlung zu entnehmen ist: „Versuche zu Milch-Anstalten wurden im Orte Doberan durch eine Eselinnen-Herde gemacht, auch eine Anstalt zum Ausschenken vieler Mineral-Wässer wurde etabliert, aber die 3/4 Meile weite Entfernung des Ortes vom Strande legte immer Hindernisse in den Weg; die Eselinnen wurden wieder abgeschafft, weil die Weiden zu weit entfernt waren, um zu jeder Zeit Milch bekommen zu können, und die Trinkanstalt wurde nur wenig besucht." <br />
* Mitte des 19. Jahrhunderts wurden in Heiligendamm eigens Molkenanstalten eingerichtet, um die Molke, der damals große Heilkraft zugesprochen wurde, dem Wasser beimengen zu können.<br />
* Gleichzeitig erfolgte der Auftakt zu einem weiteren Ausbau des Bades im Hinblick auf Übernachtungsmöglichkeiten, ohne daß Doberan als Ort der gesellschaftlichen Ereignisse seine Bedeutung verlor.<br />
* Der Großherzog Paul Friedrich ließ in westlicher Richtung, am Beginn der Steilküste, in kurzer Folge drei Villen für seine privaten Belange errichten, die im Zeitgeschmack englisch mit „Cottages” bezeichnet wurden.<br />
* Besonders und auch heute noch idyllisch gelegen ist davon am westlichen Ende das Alexandrinen-Cottage, so benannt nach der Großherzogin, die es viele Jahre bewohnte, einer Tochter der legendären Königin Luise und des Preußenkönigs Friedrich Wilhelm III. und Schwester des späteren Kaisers Wilhelm I.<br />
* Die Fürstin erreichte das hohe Alter von 89 Jahren und erfreute sich stets einer besonderen Beliebtheit und Wertschätzung. In ihren letzten Lebensjahren, als die Körperkräfte schon schwanden, ließ sie sich während ihres Sommeraufenthaltes täglich mit einem kleinen Eselskarren nach Doberan und um den Kamp kutschieren(Aus WOLF KARGE, Heiligendamm 1793-1993)<br />
<br />
<br />
<br />
'''Aus der Geschichte von Bad Doberan und Heiligendamm (40)'''<br />
* ''Regen- und Sturzbäder halfen gegen Kopfschmerzen'' <br />
* ( Ostsee-Zeitung, Juli 1997 - Zeitungsregestensammlung Carl Christian Schmidt/Archiv Münsterverwaltung Bad Doberan)<br />
* Bad Doberan. Schon vor 160 Jahren wurden genaue Messungen von Luft- und Wassertemperaturen vorgenommen - morgens um 7 und nachmittags um 4 Uhr - der Wellenschlag beachtet, die Richtung des Windes, die Gesamtwitterung und der Barometerstand in Augenschein genommen, so daß Dr. J. H. Becker in seinem Buch „Doberan im Sommer 1837", ein Jahr darauf bei Hinstorff in Parchim und Ludwigslust erschienen, genaueste Angaben machen konnte. <br />
* Mit dem unbeständigen Wetter im Januar und Februar hing nach Ansicht des Mediziners auch die im ganzen nordöstlichen Europa vorherrschende Grippe zusammen, die ebenfalls in Doberan grassierte. <br />
* Bis in den Mai blieb es ungewöhnlich kalt, und erst nach dem 20. im Wonnemonat begann es freundlicher zu werden. Mitte Juni machte sich ein schwefliger und dichter Nebel bemerkbar, aus dem „ein übelriechender Höhenrauch" wurde.<br />
* Interessant bei den Anmerkungen des Badearztes vor allem die Beziehungen zwischen Wetter und Krankheiten. So ist zu lesen, daß durch das angenehme und warme Wetter im September „die Neigung zu Durchfällen und zu Störungen der Verdauungs-Organe überhaupt allmählich verschwand."<br />
* Welchen Ruf Heiligendamm in jenen Jahren besaß, mag daraus ersichtlich sein, daß ein Patient aus Polen die weite Reise unternahm, um hier an der Ostsee durch die regelmäßigen Seebäder in Verbindung mit Regen- und Sturzbädern von seinen langjährigen Kopfschmerzen - Neurosen - befreit zu werden.<br />
* Ein „kaltes Sturzbad" beschrieb Becker mit „einem aus einer bedeutenden Höhe geschehenes Herabstürzen reichlicher Wassergüsse auf den entblößten Körper oder auf einen Teil desselben".<br />
* Andere Arten von Bädern waren auch Fall-, Gieß- oder Tropfbäder.<br />
* In Doberan besaß man zudem schon die Douche-Maschinen, die in ihrer Form Ähnlichkeit mit einer Feuerspritze hatten, und mit ihnen konnte man den Wasserstrahl ganz gezielt und dauerhaft auf eine bestimmte Stelle richten.<br />
* Erfolge erzielte man ebenfalls mit mineralischen Schlamm- und Moorbädern sowie mit Schwefelbädern.<br />
* Bereits seit 1818 gab es in Heiligendamm ein Gebäude, in das zwei Schwefeldampfmaschinen untergebracht waren.<br />
* Von besonderer Bedeutung war die Eisen-Quelle, „deren kräftiges Wasser in das in ihrer Nähe im Jahre 1823 neu erbaute, große, sehr geschmackvoll eingerichtete und Doberan zur wahren Zierde gereichende Badehaus geleitet wird".<br />
* „Doberan im Sommer 1837" war eine außergewöhnliche Werbung für die heilenden Kräfte in Doberan und Heiligendamm und könnte in der Gegenwart erneut eine Lanze für das älteste deutsche Seebad brechen(PETER GERDS)<br />
<br />
[[Datei:Doberan Z6.PNG|700px|zentriert]]<br />
<br />
<br />
===Beherbergung===<br />
<gallery mode="packed" widths="200px"><br />
Datei:Dob83.jpg|<br />
Datei:Dob304.jpeg|<br />
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Datei:Dob105.jpg|<br />
Datei:Dob377.jpeg|<br />
Datei:T111.jpg<br />
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Datei:Dob359.jpeg|<br />
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Datei:Dob460.PNG|Mollistr. 12 und seine Geschichte<br />
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</gallery><br />
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[[Datei:Doberan Z7.PNG|700px|zentriert]]<br />
<br />
===Gaststätten===<br />
* [[Gaststätten]]<br />
<br />
===Stadt- und Bädermuseum===<br />
<br />
* [https://www.bad-doberan-heiligendamm.de/kultur-events/kulturhaeuser-museen/stadt-baedermuseum.html https://www.bad-doberan-heiligendamm.de/kultur-events/kulturhaeuser-museen/stadt-baedermuseum.html]<br />
<br />
[[Datei:Dob936.PNG|500px|zentriert]]<br />
[[Datei:Dob763.PNG|500px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan R Möckelhaus.PNG|600px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan Z1.PNG|600px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan Z3.PNG|600px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan Z4.PNG|600px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan Z5.PNG|600px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan Z37.PNG|600px|zentriert]]<br />
<br />
===Bad Doberan - Tourismus===<br />
* [[Bad Doberan - Tourismus|Tourismus]]<br />
<br />
'''Bad Doberaner Gästeführer'''<br />
[[Datei:Dob842.PNG|400px|zentriert]]<br />
[[Datei:Dob835.PNG|400px|zentriert]]<br />
[[Datei:Dob777.PNG|400px|zentriert]]<br />
[[Datei:Dob836.PNG|400px|zentriert]]<br />
<br clear="all"/><br />
[[Datei:Dob856.jpg|400px|zentriert]]<br />
<br clear="all"/><br />
[[Datei:Dob906.PNG|400px|zentriert]]<br />
[[Datei:Dob854.PNG|400px|zentriert|thumb|Gästeführer Peter Becker]]<br />
<br />
===Sport===<br />
<br />
<br />
* [[Sport in Doberan]]<br />
<br />
===Straßen,Baudenkmale und Sehenswürdigkeiten der Stadt Bad Doberan===<br />
<br />
'''Neue Straßennamen mit alter Tradition'''<br />
''Bad Doberan (Stadtverwaltung) Die Stadtverordnetenversammlung beschloß die Änderung der Straßennamen nach vorliegenden Vorschlägen, 1-11, die vom erweiterten Kulturausschuß aus den Vorlagen der CDU-Fraktion und des Kulturausschusses unter Einbeziehung der Meinung der Bevölkerung erarbeitet wurden(Bad Doberaner Stadtanzeiger, 15. Dez. 1990)''<br />
* Straße des Friedens wird in Dammchaussee umbenannt: Die Chaussee führt von Doberan nach Heiligendamm und wurde deshalb seit Gründung des Seebades als Dammchaussee bezeichnet. Aus dieser Tradition und der Rückbesinnung auf das erste deutsche Seebad hielt der Sonderausschuß es für zweckmäßig, diese Bezeichnung wieder einzuführen. <br />
* Die Heinrich-Klöcking-Straße wird wieder Neue Reihe: Dieser Name wurde bei der Bebauung der Straße eingeführt und hat somit Tradition. Die Umbenennung der Neuen Reihe in Heinrich-Klöcking-Straße (ebenso wie die zwei nachfolgenden Straßen) war eine Maßnahme der damaligen Stadtverwaltung (nach 1945) um Antifaschisten um jeden Preis auch in Doberan zu ehren. <br />
* Wilhelm-Bohm-Weg wird wieder Mittelstraße genannt<br />
* Ernst-Wolff-Straße soll wieder Friedhofstraße heißen. Da diese Straße die Zufahrtstraße zum neuen Friedhof war, sollte sie auch wieder traditionsgemäß diesen Namen führen.<br />
* Clara-Zetkin-Straße bleibt mit diesem Namen bestehen. Bei der Auswertung der Meinungen der Bad Doberaner Bürger, speziell der Clara-Zetkin-Straße sprachen sich etwa 80% für den Erhalt dieses Namens aus. Clara Zetkin als Begründerin der Frauenbewegung sollte nach Meinung der Mehrheit der Bevölkerung durch diesen Straßennamen geehrt werden.<br />
*Maxim-Gorki-Platz bleibt mit diesem Namen bestehen. <br />
* Die MTS-Siedlung soll in „Am Quellholz“ umbenannt werden: Die Bezeichnung „Die Cepelin“ würde für Einheimische jüngeren Datums und Fremde unklar sein. Waldsiedlung wurde abgelehnt wegen der Assoziation zu Wandlitz. Da das Quellholz gegenüber liegt und von seiner Attraktivität bereits anspricht, sprachen sich die Mitglieder der Sonderarbeitsgruppe einstimmig für die Bezeichnung „Am Quellholz“ aus. <br />
* Es wurde vorgeschlagen die Friedrich-Engels-Straße wieder in Friedrich-Franz-Straße umzubenennen: Hier spielte die Würdigung Friedrich Franz I. als Mitbegründer des ersten deutschen Seebades eine Rolle, und dazu kam, daß diese Straße zuvor über Jahrzehnte bereits Friedrich-Franz-Straße hieß. Viele Einwohner dieser Straße sprachen sich für diesen Namen aus.<br />
* Die Ernst-Thälmann-Straße wird auf Vorschlag in Mollistraße umbenannt: Hierüber gab es unterschiedliche Diskussionen. Die Mehrheit der Bevölkerung und der Arbeitsgruppenmitglieder plädierten für „Mollistraße“: a) aufgrund des dort hindurchfahrenden „Molli’s“;b) umgangssprachlich hat sich diese Bezeichnung bereits seit Jahrzehnten in der Bevölkerung eingebürgert. Man sollte auch auf diese Volkstümlichkeit Rücksicht nehmen. <br />
* August-Bebel-Straße bleibt mit diesem Namen bestehen. <br />
* Karl-Marx-Platz wird in Brunnenplatz umbenannt.<br />
* Aufgrund der Beschlußvorlage 38/90 zur Umbenennung der Straßennamen im Wohngebiet Buchenberg wurde folgendes beschlossen: Zu der Straßenbenennung Buchenberg sollte eine Sonderregelung getroffen werden. Aufgrund sehr vieler Vorschläge der Buchenbergbewohner wird der Name Ehm Welks als Straßenname fast 100%ig akzeptiert, aber nicht seine „Helden“. Darauf hat sich die Sonderarbeitsgemeinschaft zu folgendem Vorschlag entschlossen: Das Bauamt entscheidet über eine übersichtlichere Straßenführung und setzt dann im Einvernehmen mit der Stadtverordnetenversammlung die von der Sonderarbeitsgemeinschaft vorgeschlagenen Namen ein:<br />
* Ehm-Welk-Straße (Schriftsteller Heiden von Kummerow);<br />
* Gerhard-RingelingStraße (Schriftsteller und Lehrer am Gymnasium); <br />
* Heinrich-Seidel-Straße (Schriftsteller und häufiger Gast in Bad Doberan);<br />
* Rudolf-TarnowStraße (Volkstümerlicher Dichter, Burrkäwers);<br />
* JohnBrinkmann-Straße (Schriftsteller);<br />
* Ludwig-Bang-Straße (Heimatmaler von Bad Doberan). <br />
*Entschieden wurde: Straße der Freundschaft in Heinrich-Seidel-Straße; Straße der Gemeinschaft in Ehm-Welk-Straße; Straße der Solidarität in John- Brinckmann-Straße; Straße des Aufbaus in Rudolf-Tarnow Straße umzubenennen.<br />
* Mit diesen Vorschlägen hoffen wir, den Anwohnern des Buchenbergs und dem Neubaugebiet insgesamt gerecht zu werden. <br />
<br />
[[Datei:Dob907.PNG|700px|zentriert|Flecken Doberan]]<br />
<br clear="all"/><br />
<br />
[[Datei:Dob419.JPG|700px|zentriert|Bad Doberan]]<br />
<br />
====Bahnhof/Molli====<br />
* [[Bahnhof/Molli]]<br />
<br />
====Das Moorbad====<br />
* [[Das Moorbad]]<br />
<br />
====Kamp und Severinstraße====<br />
* [[Kamp und Severinstraße]]<br />
<br />
====Alexandrinenplatz====<br />
* [[Alexandrinenplatz]]<br />
<br />
====Markt, Baumstraße, Neue Reihe====<br />
* [[Markt, Baumstraße, Neue Reihe]]<br />
<br />
====weitere Straßen====<br />
* [[weitere Straßen]]<br />
<br />
<gallery mode="packed" widths="200px"><br />
<br />
Datei:Dob218.jpg|Friederich Franz Straße<br />
Datei:Dob362.jpeg|<br />
Datei:Dob297.jpeg|<br />
Datei:Dob421.JPG|<br />
Datei:Dob221.jpeg|Mollistraße<br />
Datei:Dob948.PNG|Ehm-Welk-Buchhandlung<br />
Datei:Dob949.PNG<br />
Datei:Alexandrinenstr..jpg|Alexandrinenstr.<br />
Datei:Doberan Querstr.1916.jpg<br />
Datei:Dob916.jpg|Mollistr.(DDR)<br />
Datei:Dob833.PNG<br />
Datei:Dob847.PNG<br />
Datei:Dob918.jpg|Ziegenmarkt(DDR)<br />
Datei:Dob403.JPG|<br />
Datei:Dob412.JPG|<br />
Datei:Dob435.JPG|<br />
Datei:Dob256.jpeg|<br />
Datei:Dob262.jpeg|<br />
Datei:Dob229.jpeg|<br />
Datei:Dob250.jpeg|Lindenstraße<br />
Datei:Dob266.jpeg|Beethoven Straße<br />
Datei:Dob917.jpg|Severin-Beethoven Straße<br />
Datei:Dob423.JPG|<br />
Datei:Dob408.JPG|Puppenhaus Beethoven Straße<br />
Datei:Dob270.jpeg|Rostocker Straße<br />
Datei:Dob324.jpeg|Rostocker Straße<br />
Datei:Dob687.jpg|<br />
Datei:Dob491.jpg|<br />
Datei:Dob492.jpg|<br />
Datei:Dob272.jpeg|Kröpeliner Straße<br />
Datei:Dob314.jpeg|<br />
Datei:Dob273.jpeg|Goethe Straße<br />
Datei:Dob281.jpeg|Post- /Severinstraße<br />
Datei:Dob285.jpeg|Wossidlostraße<br />
Datei:Dob299.jpeg|Schützenplatz<br />
Datei:Dob301.jpeg|Am Wallbach<br />
Datei:Dob307.jpeg|Dammstraße<br />
Datei:Dob309.jpeg|<br />
Datei:Dob446.jpg|<br />
Datei:Dob447.jpg|<br />
Datei:Dob448.jpg|<br />
Datei:Dob316.jpeg|Lettowsberg<br />
Datei:Dob591.jpg|<br />
Datei:Dob465.PNG|Lessingschule 1952<br />
Datei:Dob467.PNG|Fritz-Reuterstr. 1953<br />
Datei:Dob468.PNG|Rost./Kröpel. Str. 1953<br />
Datei:Dob469.PNG|Rost. Str. 1952 (Vettersche Haus)<br />
Datei:Dob474.PNG|Lindenalle um 1900<br />
Datei:Dob472.PNG|Blick auf Buchenberg 19.Jh.<br />
Datei:Dob908.jpg|Stülower Weg(Blick vom Arbeitslager)<br />
<br />
</gallery><br />
<br />
[[Datei:Doberan R Wossidlostr..PNG|700px|zentriert]]<br />
<br />
===Die Burg, später "Haus des Handwerks"===<br />
* [[Die Burg, später "Haus des Handwerks" ]]<br />
<br />
===Denkmale===<br />
<br />
'''Backenzahn'''<br />
[[Datei:Dob951.PNG|700px|zentriert]]<br />
(Ostseezeitung 9.9.2001)<br />
<br />
<gallery widths="400px" heights="200px"><br />
Datei:Dob573.jpg<br />
Datei:Dob574.jpg<br />
Datei:Dob686.jpg<br />
</gallery><br />
Ehrenmal für die im Ersten Weltkrieg gefallenen und vermissten Soldaten auf dem Buchenberg (im Volksmund Backenzahn genannt) in Bad Doberan, Mecklenburg-Vorpommern/Das Ehrenmal wurde Ausgang der 1920er Jahre nach einem Entwurf des Architekten und Baumeisters Hans Carlson von der Baufirma H. Carlson & Sohn, damals Bad Doberan, Severinstraße 2, erbaut.<br />
<br />
'''Gedenkstein'''<br />
[[Datei:Dob580.jpg|700px|zentriert|Bad Doberan]]<br />
<br />
'''Wo ist der Gedenkstein geblieben?'''<br />
* ( Ostsee-Zeitung, Oktober 1997 - Zeitungsregestensammlung Carl Christian Schmidt/Archiv Münsterverwaltung Bad Doberan)<br />
* Bad Doberan. In Bad Doberan gab es einmal einen Vaterländischen Gedenkstein, der am heutigen Fußgängerüberweg bei der Post gestanden haben soll und irgendwann entfernt worden ist. Er trug die Inschrift „Allezeit treu bereit für des Reiches Herrlichkeit". <br />
* Im Hütter Wohld wurde dieser Findling von Forstmeister von Raven entdeckt und durch den Großherzog als Geschenk dem Doberaner Militärverein übergeben.<br />
* Im April 1912 war es dann schließlich soweit. In Anwesenheit, so zeitgenössische Quellen, von 14 Krieger- und Militärvereinen aus Doberan und Umgebung wurde der Stein auf dem Alexandrinenplatz aufgestellt.<br />
* Über Größe und Transport hieß es: „Der Granitfindling ist ungefähr 2 1/2 m hoch, 1 1/4 m breit und 1 m dick, hat also gut drei Kubikmeter Inhalt und 180 Zentner Gewicht.<br />
* Ende Februar war er unter mehrtätigen schweren Mühen aus seinem Lager gehoben, auf zwei mächtige, mit schmiedeeisernen Bändern zusammengekoppelte Eichenstämme gewunden und daran festgekettet worden." Mit einem Gespann und sechs Pferden davor erreichte dieser Stein in zwei Tagen Doberan. <br />
* An Ort und Stelle hatte Hofzimmermeister Reincke eine Hebevorrichtung aus drei Fichtenstämmen gebaut.<br />
* Daß bei der Prozedur alles ohne den geringsten Schaden und Unfall ablief, wurde besonders hervorgehoben. Wo aber ist nun der Findling geblieben?(P. GERDS)<br />
<br />
<br />
'''Gedenken an Gorbatschow'''<br />
*''Stein und Eiche werden nun gesetzt''<br />
* (von Werner Geske - Ostsee-Zeitung, November 1992 - Zeitungsregestensammlung Carl Christian Schmidt/Archiv Münsterverwaltung Bad Doberan)<br />
* ''Bundesminister und Doberaner Bürger vollziehen gemeinsam feierlichen Akt'' <br />
* Bad Doberan. Für den 72jährigen Erich Vick geht morgen ein langgehegter Wunsch in Erfüllung: Die Kreisstadt würdigt in einem feierlichen Akt die wiedergewonnene deutsche Einheit durch Gedenkstein und Eiche.<br />
* „Ich freue mich, daß ich die Ehre habe, gemeinsam mit Bundesminister Krause den Baum pflanzen zu können. Es ist gut, daß der Gedenkstein einen Ausspruch Gorbatschows trägt, der seiner Grußadresse zum Tag der deutschen Einheit 1990 entstammt. <br />
* Ihm, Ronald Reagan und Helmut Kohl sollte unser tief empfundener Dank gehören", erklärte der alte Herr gegenüber der OZ. Er gehöre zu der Generation, die aus Krieg und Kriegsgefangenschaft zurückgekehrt, die Teilung des Vaterlandes schmerzlich erlebt habe. <br />
* Im Januar, als Prof. Günther Krause den Vorschlag unterbreitete, Straßen und Plätze nach Michail Gorbatschow zu benennen, fand diese Anregung auch in unserem Kreis Resonanz.<br />
* Zu denen, die sich damals mit Vorschlägen zu Wort meldeten, gehörte auch Erich Vick. Der ehemalige Bäckermeister sprach sich dafür aus, dem ehemaligen sowjetischen Staatschef mit einem Gedenkstein und einer Eiche Dank für seine Entschlossenheit zu sagen.<br />
* Nach mehreren Debatten in der Stadtverordnetenversammlung einigten sich die Abgeordneten auf die Lesart, mit einem solchen Akt an die deutsche Einheit erinnern zu wollen.<br />
* Für eine direkte Ehrung Gorbatschow fand sich im Stadtparlament jedoch keine Mehrheit. Am 3. Oktober beschlossen die Volksvertreter, in einem würdevollen Akt, Stein und Baum zu setzen. <br />
* Gestern liefen noch die letzten Vorbereitungen auf das Ereignis am Sonnabend um 11.00 Uhr. Mitarbeiter des Bauhofes bereiteten das Pflanzbett für die Eiche fachgerecht vor. Der fast vier Meter hohe Baum stammt aus Kröpelin. Dort wuchs er in über 10 Jahren in der Baumschule Hinrichs heran.<br />
* Auch der Findling aus einer Kiesgrube bei Retschow stammend, in der Werkstatt von Steinmetzmeister Reiner Vahl mit dem Gorbatschow-Ausspruch versehen, tritt heute seinen Weg zum Platz an der Ecke Parkentiner Weg/Rostocker Straße an. Mitarbeiter der NTU bringen den Stein zu seinem Bestimmungsort. <br />
* Gestern befragten wir Bürger nach ihrer Meinung zu der morgigen Veranstaltung. Hilde Krüger, Hausfrau, ist angetan davon, „daß gerade Bad Doberan solch einen Stein setzt." Ohne Gorbatschow gäbe es nach ihrer Auffassung keine Einheit. „Und dafür sind wir doch wohl dankbar, oder nicht!?"<br />
* Renate Sörensen, Architektin, aus Rendsburg hat bisher nur von der Ehrenbürgerschaft für Reagan, Gorbatschow und Kohl in Berlin gehört: „ Daß die Doberaner so etwas machen, wußte ich nicht. Ist ja ganz toll." <br />
* Jörn Peters, Handwerker, ist anderer Auffassung: „Der Herbst '89 steht mir noch immer plastisch vor Augen. Ich gehe morgen auf jeden Fall zum Platz an der Rostocker Straße.<br />
[[Datei:Dob659.PNG|400px|zentriert]]<br />
<br />
'''Stein aus Granit soll an die errungene Einheit erinnern'''<br />
*''Bundesminister Krause würdigte in Bad Doberan Beitrag Gorbatschows''<br />
* (von Werner Geske, Ostsee-Zeitung, November 1992 - Zeitungsregestensammlung Carl Christian Schmidt/Archiv Münsterverwaltung Bad Doberan)<br />
* Bad Doberan. Die innere Bewegung war dem 72jährigen anzusehen. Nach monatelangem persönlichem Bemühen, unterstützt von vielen Gleichgesinnten, sollte sich an diesem Sonnabendvormittag sein langgehegter Wunsch erfüllen. „Als Bundesminister Günther Krause zu Jahresbeginn mit dem Vorschlag an die Öffentlichkeit trat, Straßen und Plätze in Ostdeutschland nach dem russischen Reformer Gorbatschow zu benennen, sprach er mir aus dem Herzen." So Erich Vick, kurz bevor er in Anwesenheit von Prof. Krause den Stein zum Gedenken an die wiedererrungene Einheit enthüllte. <br />
* Hunderte Bürgerinnen und Bürger der Kreisstadt waren gekommen, um in dieser feierlichen Stunde dabei zu sein. Zunächst richtete Stadtverordnetenvertreter Heinz Hake das Wort an die um Stein und Eiche Versammelten. Er begrüßte, daß es trotz mancher Widrigkeiten doch noch zu diesem denkwürdigen Tag gekommen sei. Damit traf er die Empfinden vieler, die das unermüdliche Engagement des alten Doberaners mit Sympathie und Solidarität unterstützt hatten. <br />
* Auch Bundesminister Krause hob nicht ohne Befriedigung hervor, daß sich daran erneut beweise, was demokratischer Bürgerwille in unserem Lande bewirken könne. Er erinnerte daran, daß erst drei Jahre vergangen seien, seit auch in Bad Doberan das Volk auf die Straße gegangen sei, um für Freiheit und Einheit zu demonstrieren. „Wer von uns hat damals daran zu glauben gewagt, daß die deutsche Einheit so nahe ist. Die Kraft des Volkes hat alle Hindernisse aus dem Weg geräumt, unterstützt von Freuden in aller Welt", erinnerte der Minister. Der Dank gelte besonders Ronald Reagan, Georg Bush, Helmut Kohl und Michail Gorbatschow.<br />
* Der russische Reformer sei es vor allem gewesen, der im Osten die Voraussetzungen dafür schuf, daß die Menschen in der ehemaligen DDR in freier Selbstbestimmung die Einheit ihres Vaterlandes wiedererringen konnten. Dies sei unvergessen und finde auch seinen Ausdruck in der Tatsache, daß Gedenkstein und Eiche nunmehr hier ihren Platz gefunden hätten.<br />
* Zustimmung fand auch die Feststellung des Bundespolitikers, daß es im Bewußtsein gewonnener Freiheit nunmehr darum gehe, die gewiß nicht leichten Probleme der Zukunft zu meistern: „Schöpfen wir auch Kraft für die Zukunft aus den Erfahrungen einer geschichtlich einmaligen Leistung, die wir gemeinsam vollbracht haben." „ Uns allen soll stets bewußt sein, daß die deutsche Einheit ein großes Geschenk ist", legte er den Anwesenden ans Herz, als er den Granitstein enthüllte.<br />
* Zustimmung auch, als die von Reiner Vahl in den Stein getriebene Inschrift sichtbar wurde: „ Der deutschen Nation Glück, Gedeihen und Frieden im vereinten Europa. M. Gorbatschow“<br />
<br />
[[Datei:Dob660.PNG|100px|zentriert]]<br />
<br clear="all"/><br />
[[Datei:Dob661.PNG|300px|zentriert]]<br />
<br clear="all"/><br />
[[Datei:Dob810.PNG|700px|zentriert]]<br />
<br />
==Feuerwehr==<br />
<br />
<br />
<br />
[[Datei:Doberan R FWBild.PNG|700px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan R FWText2.PNG|200px|links]]<br />
[[Datei:Doberan R FWText3.PNG|700px|zentriert]]<br />
<br />
==Neuer Friedhof==<br />
[[Datei:Dob867.PNG|600px|zentriert]]<br />
<br />
<gallery mode="packed" widths="200px" heights="400px"> <br />
Datei:Dob620.jpg<br />
Datei:Dob621.jpg<br />
Datei:Dob869.PNG<br />
Datei:Dob870.PNG<br />
Datei:Dob871.PNG<br />
Datei:Dob872.PNG<br />
Datei:Dob873.PNG<br />
Datei:Dob874.PNG<br />
Datei:Dob875.PNG<br />
Datei:Dob878.PNG<br />
Datei:Dob879.PNG<br />
Datei:Dob973.JPG<br />
Datei:Dob974.JPG<br />
Datei:Dob880.PNG<br />
Datei:Dob877.PNG<br />
Datei:Dob976.JPG<br />
</gallery><br />
<br />
==Kammerhof==<br />
<br />
==Buchenberg==<br />
<br />
'''Der Bad Doberaner Buchenberg in früheren Zeiten''' <br />
*''Ort der Feuerwerke und Duelle''<br />
* (von Dr. Helge Rewaldt, Ostsee-Zeitung, Januar 1991 - Zeitungsregestensammlung Carl Christian Schmidt/Archiv Münsterverwaltung Bad Doberan)<br />
* In den ersten Jahren des Badeortes Doberan war der Buchenberg der beliebteste Ausflugsort und Aussichtspunkt der Badegäste.<br />
* Mit Lauben und Bänken war er reichlich versehen, von gepflegten Wegen durchzogen. Kegelbahn, Musik, Restauration fehlten nicht, wie ein Chronist schrieb.<br />
* Vor allem aber fand hier das Feuerwerk statt, das von dem herzoglichen Feuerwerker Hieber bereitet wurde. Ein .Feuerfall, der von dem Berge herunterströmt war besonders beliebt, aber auch Raketen, die so hoch stiegen, daß man sie 3 bis 4 Meilen weit sehen konnte. Bei besonderen Gelegenheiten gab es auch erleuchtete Tempel und brennende Namenszüge.<br />
* Die Aussicht, viel freier als heute, war berühmt, besonders von der Westseite aus, wo als Regen- und Sonnenschutz ein chinesischer Strohschirm errichtet war. Man sah auf die Klostermauer mit dem großen Torweg und der kleinen Pforte (das sogenannte Grüne Tor wurde erst später angelegt), auf die Kirche und auf Doberan mit den bewaldeten Hügeln im Hintergrund.<br />
* Einen sehr lebendigen Eindruck aus dieser Zeit vermittelt uns John Brinckman in seinem Roman „Kasper Ohm un ick“: „As wi dor nu so unner de hogen Böm rümstewelten un in den eenen Weg rinbögten, is dor 'ne Lustbänk, un dor set een lütten Mann up, de hadd 'n groten Stirn vör de Bost un ’n korten Stummel in de Mund un smökt un sehg sihr fründlich ut“. Der kleine Mann auf der .Lustbank*, so stellt sich heraus, ist niemand anderer als der Großherzog, mit dem Kasper Ohm dann ins Gespräch kommt. <br />
* Allerdings war der Buchenberg auch der Ort der Duelle. So wird von einem Pistolenduell des Hofkomikers Peters berichtet, das ein äußerst blutiges Ende nahm. Der Schauspieler hatte, um seinen Gegner zu erschrecken, sich eine mit Ochsenblut gefüllte Schweinsblase unter das Wams gebunden und sie im richtigen Moment platzen lassen. <br />
* Einen tragischen Ausgang nahm dagegen das Säbelduell des jungen Albert von Stael-Holstein, eines Sohnes der berühmten Schriftstellerin, der mit einem russischen Offizier beim Glücksspiel in Streit geraten war. Der junge Stael wurde durch einen Säbelhieb in den Hals getötet. Das war 1813. Der Ort des Duells wird als ein „kleines Rund inmitten des reizend daliegenden Gehölzes“ beschrieben, er ist heute nicht mehr genau auszumachen.<br />
* Infolge dieses Ereignisses verlor der Buchenberg an Beliebtheit, die Belustigungen für die Gäste fanden nun auf dem Kamp, im Englischen Garten und auf dem Jungfernberg (Tempelberg) statt.<br />
<br />
[[Datei:Dob654.PNG|700px|zentriert|Bad Doberan]]<br />
<br />
==Doberan im Spiegel von Zeitgenossen==<br />
<br />
===Bibliographie Doberan===<br />
<br />
* [[Doberaner Bibliographie]]<br />
<br />
==Doberaner Originale==<br />
(Ilse Mühlbach, Klaus Havemann, Studemund)<br />
<br />
===Begegnungen mit Menschen===<br />
(amerik. Piloten, russ. Offiziere u.a.)<br />
<br />
==Friedhofsgeschichten==<br />
<br />
- Pläne und bemerkenswerte Gräber<br />
<br />
==Opfer von Krieg und Gewalt==<br />
<br />
* [[Opfer von Krieg und Gewalt aus der Region Doberan]]<br />
<br />
== *[[Bilder und Texte zur Einarbeitung]]==</div>PeterBeckerhttps://www.ortschroniken-mv.de/index.php?title=Die_Stadt_Bad_Doberan_und_ihre_Geschichte&diff=108613Die Stadt Bad Doberan und ihre Geschichte2024-03-18T16:14:08Z<p>PeterBecker: /* Handel/Banken */</p>
<hr />
<div>* [[Doberan (Bad)]]<br />
<br />
===Herkunft und erste Erwähnung von Doberan===<br />
====Besiedlung====<br />
[[Datei:Doberan Einwohner.PNG|400px|zentriert]]<br />
<br />
=====Einwohnerentwicklung=====<br />
<br />
===Schulen/Bildungswesen===<br />
====Bürger/Stadtschulen====<br />
<br />
'''Geschichte der Schulen Doberans'''<br />
'''Aus der Geschichte von Bad Doberan und Heiligendamm''' <br />
* (von Peter Gerds - Ostsee-Zeitung, März 1997 - Zeitungsregestensammlung Carl Christian Schmidt/Archiv Münsterverwaltung Bad Doberan) <br />
* ''„Ohrfeigen ist strenge untersagt"'' <br />
* (In einer alten Schulordnung aus dem Jahr 1841 geblättert) <br />
* Bad Doberan. In der „Schulordnung für den Flecken Doberan" von 1841, die in der Universitätsbibliothek Rostock vorliegt, ist über den Abschnitt Schulzucht und Erziehung auch genau festgelegt worden, welche Strafen nach dem Gesetz angewendet werden durften. <br />
* Nach einem Verweis, erst unter vier Augen, dann vor der ganzen Klasse, der darauffolgenden „Absonderung des Schülers von den übrigen", dem Nacharbeiten und Nachsitzen kam erst die körperliche Züchtigung, mit einem „Stäbchen“, wie geschrieben steht. Das Austeilen von Ohrfeigen war streng untersagt. <br />
* Sollte es jedoch einmal anders kommen und ein Lehrer sich vergessen, so machte der Schulvorstand Anzeige. „Auch dem Vater oder Vormunde des verletzten oder mißhandelten Kindes steht es frei, sich an die Regierung zu wenden, welche dann entweder ein Disciplinarverfahren oder eine gerichtliche Untersuchung verfügen wird."<br />
* Gehorsam und Ehrerbietung, Ordnung, Aufmerksamkeit, Fleiß, Reinlichkeit, Verträglichkeit, Wahrhaftigkeit, Schamhaftigkeit und Anstand sowie Bedächtigkeit waren zehn Gesetze für die Schüler.<br />
* Unter Verträglichkeit hieß es: „Necke, schlage und stoße deine Mitschüler nicht, meide jede gehässig Angeberei, lebe mit Allen in Frieden und Freundschaft, hilf und diene gern jedem, wenn du ihm mit irgend etwas auf erlaubte Weise helfen kannst." <br />
* Wenn ein Schüler die erste Klasse mit 13 oder 14 Jahren in Doberan verließ, dann hatte er sich gründlich auf die Konfirmation vorbereitet, war mit Katechismus und dem hauptsächlichen Inhalt der biblischen Bücher vertraut. Neben dem Lesen war es der deutsche Sprachunterricht, der die Kinder mit ihrer Muttersprache vertraut machen und sie in die Theorie der Sprache einführen sollte.<br />
* Im Fach Rechnen wurde die Bruchrechnung beendet und mit der „Lehre von den Proportionen“ begonnen. Bei der Geometrie war vorgegeben: „Alle diejenigen Sätze sind in ihren Folgerungen mit besonderer Ausführlichkeit durchzunehmen, welche eine Anwendung im Leben finden, und was Handwerker zur Ausübung ihres Geschäftes bedürfen."<br />
* Im Fach Weltkunde ging es hauptsächlich um die Geographie Europas und um Biografien berühmter Männer, „durch deren Wirken die Völker zu bedeutenderer Entwickelung geführt werden", Ferner gab es Zeichnen,- Schreiben und Gesang. <br />
* Vergessen wurde natürlich nicht der Passus über die Eltern und deren Pflichten in Beziehung auf die Schule, und recht umfangreich waren zudem die Aufgaben der Schulbehörden gefaßt. Großen Wert legte man dabei auf einen ordentlichen Zustand und die Erhaltung des Schulgebäudes(PETER GERDS)<br />
<br />
<br />
<br />
'''Aus der Bad Doberaner Schulgeschichte (Folge 12)'''<br />
* (von Hermann Langer - Ostsee-Zeitung, Februar 1997 - Zeitungsregestensammlung Carl Christian Schmidt/Archiv Münsterverwaltung Bad Doberan) <br />
* ''Vom Aufstieg und Fall der Stadtschule zur Nazizeit''<br />
* „Jugend bedeutet immer Zukunft", schrieb 1938 der Regionalhistoriker Sebastian Heißel. Er würdigte die Maßnahmen des Nationalsozialismus zur „Neugestaltung“ des Volksschulwesens, „sowohl innerlich wie äußerlich". <br />
* Zu diesem Zeitpunkt war an der Stadtschule die Zahl der Schulkinder von 550 im Jahre 1933 auf 617 angestiegen. Zur inneren „Neugestaltung" gehörten z. B. die Wiedereinführung der autoritären Schulverwaltung, der Übertritt der Mitglieder des Lehrervereins in den NS-Lehrerbund und die Erteilung des Unterrichts nach nationalsozialistischen Erziehungsgrundsätzen. <br />
* Am 14. Februar 1936 brachte die „Mecklenburgische Schulzeitung" einen Erfahrungsbericht des neuen Rektors, nach dem in allen Fächern einschließlich Religion die Notwendigkeit des Luftschutzes behandelt wurde.<br />
* Am 30. Januar war anläßlich des Jahrestages der „Machtübername" die zum Preis von 37,60 RM erworbene HJ-Fahne gehißt worden, weil jetzt über 90 Prozent der 10- bis 14jährigen dem Jungmädelbund bzw. dem Deutschen Jungvolk angehörten. Auch am Gymnasium und an der privaten höheren Mädchenschule war die Mehrzahl der Schülerschaft von der HJ vereinnahmt. Am 19. März 1937 beging die höhere Mädchenschule ihr 100. Jubiläum.<br />
* Probleme gab es vor allem bei der äußeren „Neugestaltung" der städtischen Volksschule, die wieder einmal aus den Nähten platzte. Der Bürgermeister Karl Heinz Albrecht plante einen Neubau, der auf dem Gelände der ehemaligen Superintendentur zwischen Kamp und Bach errichtet werden sollte. Vorgesehen war auch der Bau einer Fest- und einer Turnhalle. Als Projektant empfahl sich erneut Chefarchitekt Hanns Dustmann, der das Modell für die Adolf-Hitler-Schule in Heiligendamm entworfen hatte. Doch aufgrund der Kriegsvorbereitungen, die immense finanzielle Mittel verschlangen, mußte das Projekt immer wieder verschoben werden. <br />
* Im Krieg schrumpfte die Schulkapazität immer mehr zusammen, während die Zahl der Schüler durch den Zuzug von Rostocker Kindern aus bombengeschädigten Familien zunahm. So mußten von Mai bis Oktober 1942 das Hauptgebäude der Stadtschule einem Stab der Flak zur Verfügung gestellt werden.<br />
* Vergeblich forderten Stadt und Schule immer wieder den Neubau. Zusätzlich bezogene Räume im Großherzoglichen Palais und die Schaffung neuer Klassenräume im Hintergebäude des Prinzenpalais reichten nicht mehr aus. Da auch das Gebäude der höheren Mädchenschule von der Wehrmacht belegt worden war, mußte der „Notstand" erklärt werden.<br />
* Bis 1944 wuchs die Stadtschule „auf einige 30 Klassen" an, wie ein Augenzeuge berichtete, mußten doch auch Flüchtlingskinder aus dem Osten aufgenommen werden.<br />
* Schließlich wurde sie in eine Knaben- und eine Mädchenvolksschule geteilt, die von Rektor Friedrich Bauch bzw. von Konrektor Walter Kittmann, Ortsgruppenleiter der NSDAP, geleitet wurden.<br />
* Nachdem im Januar 1945 die Schulen wegen der Belegung durch Flüchtlinge geschlossen worden waren, wurde der Unterricht im März und April noch einmal provisorisch aufgenommen. Doch jetzt gerieten auch sie in den Sog des untergehenden 3. Reiches, das die Zukunft der Jugend skrupellos aufs Spiel gesetzt hatte.<br />
'''Doberans Schulen:'''<br />
[[Datei:Dob692.jpg|400px|zentriert]]<br />
[[Datei:Dob45.jpg|400px|zentriert]]<br />
[[Datei:Dob622.jpg|400px|zentriert]]<br />
<br />
====Das Gymnasium Fridericum Francisceum====<br />
* [[Doberan (Bad) - Das Gymnasium Fridericum Francisceum|Das Gymnasium Fridericum Francisceum]]<br />
<br />
===Wirtschaft===<br />
<br />
====Gewerbe im 19.Jh.====<br />
<br />
<br />
[[Datei:Dob520.PNG|500px|zentriert]]<br />
[[Datei:Dob801.PNG|500px|zentriert]]<br />
====Gas- und Stromversorgung====<br />
[[Datei:Doberan J Strom, Gas1.PNG|700px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan J Strom, Gas2.PNG|700px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan J Strom, Gas3.PNG|700px|zentriert]]<br />
<br />
====Landmaschinen aus Doberan====<br />
<br />
'''Sechs Landmaschinen aus Bad Doberan''' <br />
* ''Eine Dreschmaschine mit Roßwerk und andere Geräte aus der Werkstatt Kähler''<br />
*(von Dr. K. Havemann - Ostsee-Zeitung, Juli 1983 - Zeitungsregestensammlung Carl Christian Schmidt/Archiv Münsterverwaltung Bad Doberan) <br />
<br />
* Im Zusammenhang mit dem 200. Geburtstag des Agrarwissenschaftlers Johann Heinrich von Thünen erwähnten wir die Maschinenausstellung, die als Bestandteil der 5. Versammlung deutscher Land- und Forstwirte in Doberan vom 1. bis 9. September 1841 organisiert wurde.<br />
* Auf dieser Ausstellung zeigte auch ein Maschinenbauer Kaehler oder Kähler (der Name wird in den Dokumenten unterschiedlich geschrieben) aus Doberan verschiedene Maschinen. <br />
* Kähler stellte unter anderem eine „Dreschmaschine“, eine „Korn-Säemaschine“, eine „Häckerlingsmaschine“ und eine „Kornreinigungsmaschine“ aus. Die Dreschmaschine war für kleinere Bauernbetriebe gedacht, sie konnte mit einem Pferd betrieben werden, wozu ein sogenanntes Roßwerk diente.<br />
* Es wird in dem amtlichen Bericht über die 5. Versammlung darauf hingewiesen, daß „in der Werkstatt des Herrn Kähler am Cröpeliner Wege“ ein weiteres Roßwerk zu besichtigen war.<br />
* Die Tatsache, daß ein Doberaner Maschinenbauer 1841 sechs verschiedene Maschinen auf einer Ausstellung zeigte, läßt die Vermutung zu, daß der russische Schriftsteller Nikolai Leskow (1831 — 1895) nicht von ungefähr über einen Ingenieur Hugo Pektoralis schrieb, der zusammen mit nach Rußland eingeführten Landmaschinen nach dort kam und aus dem kleinen mecklenburgischen Städtchen Doberan stammen sollte. So steht es jedenfalls in der Erzählung „Der eiserne Wille“, in der die Lebensgeschichte des Hugo Pektoralis erzählt wird.<br />
* Auf der Maschinenausstellung waren auch mehrere Pflüge zu besichtigen, unter anderem ein nach Entwürfen und Vorstellungen J. H. v. Thünens verbesserter mecklenburgischer Haken. Über diesen Haken heißt es in einem vorläufigen Bericht: „Der außerdem probierte Hakenpflug des Herrn Dr. v. Thünen ist bekannt wegen seiner sorgfältigen Construction und seiner guten Leistung. Er liefert eine reine, breite, gelockerte, gut umgelegte Furche, geht aber nur über eine Hand und muß mit Sorgfalt gestellt werden.“ Zur Enttäuschung seines Erfinders hat sich der „Thünensche Haken“, wie diese Konstruktion bezeichnet wurde, nicht durchsetzen können. Er wurde durch die Pflüge, die weit bessere Eigenschaften hatten, verdrängt. In den Bauernwirtschaften Mecklenburgs hat sich der „Mecklenburger Haken“ noch bis nach 1945 als Gerät zur Bodenbearbeitung erhalten. Er wurde vor allem wegen seiner guten Eigenschaf ten bei der Bodenlockerung bevorzugt.<br />
* In Bad Doberan steht in einem Vorgarten in der Beethovenstraße noch solch ein gut erhaltener und gepflegter Haken, fast wie zu einer Ausstellung aufbereitet, der eine Vorstellung von den damaligen Bodenbearbeitungsgeräten vermittelt.<br />
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<br />
[[Datei:Dob649.PNG|300px|zentriert]]<br />
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====Klein- und mittelständische Unternehmen/Handwerk====<br />
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=====Glashäger Mineralquellen=====<br />
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* [http://www.glashaeger.de/ueber-glashaeger/ http://www.glashaeger.de/ueber-glashaeger]<br />
<br />
'''Kurzchronik „Glashäger“''' (Quelle: Sens, Hofstädter, unveröff. Manuskript zum Buch "Glashäger")<br />
<br />
* '''1906''' Hans von Blücher, Pächter der Landesdomäne Hof Glashagen, ließ im Quellental Bohrungen zur Gewinnung von Mineralwasser vornehmen.<br />
* '''1908''' Gründung der Gesellschaft Mineralquelle Glashagen GmbH Doberan <br />
* '''1908''' Errichtung einer 3,5 Km langen unterirdischen Kupferleitung vom Quellental nach Doberan zum heutigen Firmensitz.<br />
* '''1910''' Erfolgreiche Anmeldung von „Glashäger Mineralwasser“ als Warenzeichen beim Kaiserlichen Patentamt<br />
* '''1914-1918'''(1. Weltkrieg) verstärkte Exporttätigkeit und Belieferung von Lazaretten<br />
* '''1939-1945'''(2. Weltkrieg) Mehrere Änderungen von Gesellschafterstrukturen der Glashäger Mineralquellen G.m.b.H mit dem Hauptanteil der Gerolsteiner Sprudel K. G.<br />
* '''1945''' „Glashäger“ zunächst treuhänderisch und später unter Zwangsverwaltung der Stadt Bad Doberan unterstellt.<br />
* '''1950''' Übertragung der Treuhänderschaft von der Stadt Bad Doberan auf den VEB Rostocker Brauerei (VEB Mahn & Ohlerich Rostock)<br />
* '''1950''' „rechtskräftige“ Verstaatlichung und Überführung in „Volkseigentum“ <br />
* '''1968''' Gründung des „VEB Getränkekombinat ‚Hanseat’ Rostock“ mit Eingliederung des VEB Rostocker Brauerei als Stammbetrieb und dem Betriebsteil Glashäger Mineralquellen Bad Doberan <br />
* '''1982''' Inbetriebnahme der Neubauanlagen und fünf neuerTiefbrunnen<br />
* '''1988''' Wechsel zum VEB Greifenquell Rostock<br />
* '''1990/91''' Glashäger Brunnen GmbH wird Tochterunternehmen der Gerolsteiner Brunnen GmbH & Co. KG<br />
* '''2003''' Übernahme der Geschäftsanteile durch die Brau + Brunnen AG mit Sitz in Dortmund <br />
* '''2005''' Übernahme durch die Hassia Mineralquellen GmbH & Co. KG<br />
<br />
<br />
'''Glashäger Brunnen sprudelt wie nie zuvor''' <br />
''Zurückgekehrter Eigentümer investiert erheblich'' <br />
* (Ostsee-Zeitung, April 1991 - Zeitungsregestensammlung Carl Christian Schmidt/Archiv Münsterverwaltung Bad Doberan) <br />
* BAD DOBERAN (ADN) Wie nie zuvor sprudeln in der Küstenkreisstadt Bad Doberan die traditionellen Glashäger Mineralquellen, Die Gesundheitsgetränke flössen allein im Januar in mehr als 3,5 Millionen Dreiviertel-Liter-Flaschen.<br />
* „Das übertraf alle unsere Erwartungen", sagte Vertriebsleiter Bernd Strätz gestern. <br />
* Richtig in Bewegung geraten ist die Glashäger Naturquelle, seit die rheinländische Gerolsteiner Gruppe 1991 die ursprünglichen Eigentumsverhältnisse wiederhergestellt hat.<br />
* Der Betrieb war vor 42 Jahren entschädigungslos enteignet worden. Der zurückgekehrte Eigentümer hat inzwischen in erheblichem Umfang investiert. Die Absatzplanung sieht in diesem Jahr eine Steigerung um 70 Prozent auf 50 Millionen Füllungen vor.<br />
* Der Marktanteil im Osten beträgt 6,5 Prozent.<br />
* Abgesetzt wird bis nach Schleswig-Holstein und Hamburg.<br />
* Im Stammgebiet Mecklenburg-Vorpommern hält das Unternehmen einen Marktanteil von fast einem Drittel. Inzwischen ist die Glashäger Naturquelle durch zwei 71 Meter tiefe Brunnen zusätzlich angezapft worden.<br />
<br />
<br />
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<gallery widths="300px" heights="300px"><br />
Datei:Dob494.jpg|<br />
Datei:Bild 152 sonst.jpg<br />
Datei:Glashäger 1.jpg<br />
Datei:Glash168.jpg<br />
Datei:Glashäger Einweihung.PNG<br />
Datei:Lageplan Mineralwasser Leitung.jpg<br />
Datei:Lageplan Glashäger.jpg<br />
Datei:Brunnen 211.3.1978.jpg<br />
Datei:Glashäger Mineralquellen (001).jpg <br />
Datei:T86.jpg|<br />
Datei:Werbung vor 1914.jpg<br />
Datei:Produktion um 1930 (1).jpg<br />
Datei:Produktion um 1930 (2).jpg<br />
Datei:Einbringung Grundstoff-Tanks 1981 (1).jpg<br />
Datei:Pressekonferenz Glashäger 23. April 1991 (004).jpg<br />
Datei:Pressekonferenz Glashäger 23. April 1991 (005).jpg<br />
Datei:Pressekonferenz Glashäger 23. April 1991 (008).jpg<br />
Datei:Glashäger Sommerfest 1997 (010).jpg<br />
Datei:90 Jahre Glashäger 1998 (001).jpg<br />
Datei:90 Jahre Glashäger 1998 (004).jpg<br />
Datei:90 Jahre Glashäger 1998 (005).jpg<br />
Datei:800 Jahre DBR Glashäger LKW.jpg<br />
Datei:Festschrift 75 Jahre Glashäger 1983 (000.2).jpg<br />
Datei:Festschrift 75 Jahre Glashäger 1983 (000.4).jpg<br />
Datei:GF Rainer Hofstädter (1).jpg<br />
Datei:Advent 2000 (005).jpg <br />
Datei:6.3 Hoher Besuch bei Glashäger 1994.jpg<br />
Datei:Grundsteinlegung Erweiterung August 1993 (001).jpg<br />
Datei:Grundsteinlegung Erweiterung August 1993 (002).jpg<br />
Datei:Grundsteinlegung Erweiterung August 1993 (003).jpg<br />
Datei:Grundsteinlegung Erweiterung August 1993 (006).jpg<br />
Datei:Arbeitsberatung in der Produktion 1960 iger.jpg<br />
Datei:Dob76.jpg|<br />
Datei:T125.jpg|<br />
Datei:T126.jpg|<br />
Datei:Dob363.jpeg|<br />
Datei:Dob370.jpeg|<br />
Datei:Dob371.jpeg|<br />
Datei:Dob457.PNG|<br />
Datei:Dob496.jpg|<br />
Datei:Doberan R Glashäger1.PNG|<br />
Datei:Doberan R Glashäger2.PNG|1. Auftritt beim Citylauf am Wochenende in Rostock<br />
Datei:Doberan R Glashäger3.PNG|1. Auftritt beim Citylauf am Wochenende in Rostock<br />
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=====Gasanstalt=====<br />
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[[Datei:Dob647.jpg|700px|zentriert]]<br />
=====Handwerk=====<br />
[[Datei:Doberan R Ausst. Baumeister1.PNG|700px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan R Ausst. Baumeister2.PNG|700px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan R Austellung Handwerk.PNG|700px|zentriert]]<br />
'''Metallbau Ott'''<br />
[[Datei:Doberan R Ott Bild.PNG|700px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan R Ott1.PNG|700px|zentriert]]<br />
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'''Dachdecker Klöcking'''<br />
[[Datei:Doberan Z11.PNG|700px|zentriert]]<br />
<br />
====Handel/Banken====<br />
'''Banken'''<br />
[[Datei:Doberan Z49.PNG|700px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan R Sparkasse.PNG|700px|zentriert]]<br />
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'''Apotheken'''<br />
*(von Dr. H. Rehwaldt - Ostsee-Zeitung, März 1989 - Zeitungsregestensammlung Carl Christian Schmidt/Archiv Münsterverwaltung Bad Doberan) <br />
[[Datei:Dob761.PNG|700px|zentriert]]<br />
'''„Allens dor“ im Kaufhaus „ALDO“''' <br />
''„Lütt Matten“ wird ein technisches Kaufhaus —Pressekonferenz gab Auskünfte(OZ, Mai 1990)''<br />
* (von Renate Peter - Ostsee-Zeitung, Mai 1990 - Zeitungsregestensammlung Carl Christian Schmidt/Archiv Münsterverwaltung Bad Doberan) <br />
* BAD DOBERAN (OZ) Mittwoch 14.00 Uhr, Schuhfabrik „Lütt Mat.ten“: Pressekonferenz war angesagt. Betriebsleiter Hans Drzymalski, der amtierende ökonomische Direktor Günter Hampel, BGL-Vorsitzender Eckart Schulz und Helmut Stefan aus der Bundesrepublik, der als Leiter des Bereiches Ein-und Verkauf vorgesehen ist, standen Journalisten Rede und Antwort zur Umprofilierung der Schuhfabrik in ein technisches Kaufhaus.<br />
* „Seit Kinderschuhe nicht mehr subventioniert werden, war die Schuhproduktion unrentabel und nicht mehr absatzfähig geworden. Es konnte also so nicht weitergehen. Eine Umstellung auf eine andere Produktion war nicht möglich“, sagte Herr Hampel.<br />
* Was aber weiter? Die Belegschaft entschied — nach Mehrheitsbeschluß wohlgemerkt! „Es ging schließlich darum, möglichst vielen Mitarbeitern von „Lütt Matten 1 Arbeit zu bieten“, betonte Herr Drzymalski.<br />
* So waren viele Ideen und Vorschläge abzuwägen. 13 Varianten wurden geprüft und beraten. Nun ist das Ziel klar: Aus der ehemaligen Schuhfabrik wird ein technisches Kaufhaus mit Namen „ALDO“ — „Alles aus Doberan“ oder „Allens dor“.<br />
* „ALDO“ ist keine Anweisung von irgendwoher, sondern das „Wunschkind“ der Belegschaft. Geburtstermin soll der 2. Juli sein. <br />
* In eigener Regie wollen es die Mitarbeiter schaffen, ohne Beteiligung von HO oder Konsum.<br />
* Erste Umschulungen begannen mit Hilfe der bundesdeutschen Beraterfirma. Am Tag der Pressekonferenz fand z. B. ein erstes Verkaufstraining unter Anleitung eines bundesdeutschen Fachmannes statt.<br />
* Die wirksamste Schule wird aber die Praxis sein. „Der Mut der Belegschaft ist eine tolle Sache und unbedingt unterstützungswürdig“ hob Herr Stefan aus der BRD hervor. Und wir Journalisten hatten wohl alle den Eindruck, daß die Belegschaft in diesem Herrn einem guten und ehrlichen Partner gefunden hat.<br />
* Was wird es nun alles bei „ALDO“ geben? Auf einer Verkaufsfläche von 1100 Quadratmetern werden Waren aus Heim, Technik, Bau angeboten.<br />
: Toaster Geschirrspüler, Mikrowellengeräte. Videogeräte. Waschmaschinen ... Vom Nagel bis zum Brett wird ebenso alles erhältlich sein, wie vom Bügeleisen bis zur modernen Leuchte. Insgesamt werden 10 000 Artikel im Angebot sein. Und die Preise sollen nicht höher als in der BRD liegen. Ein Farbfernsehgerät. 49 cm Bildröhre, wird für 399 DM und ein Videorecorder für 599 DM zu haben sein.<br />
* 1600 Lieferanten stehen zur Verfügung — aus der Bundesrepublik der DDR. aus Asien .. .<br />
* Neben dem Warenangebot soll der Name „ALDO“ auch für Service stehen. Partner für die Übernahme von Serviceleistungen werden gewonnen. An Verbraucheraufklärungen ist gedacht, an Vorführungen z. B. für die Hausfrau u. v. m.<br />
* Für das leibliche Wohl wird eine attraktive Pachtgaststätte in der ehemaligen Betriebskantine sorgen.<br />
* Und an einen Schuhsalon ist gedacht. „Wir haben gute Schuhfabriken und wollen unseren Beitrag leisten, auch den Beschäftigten dieser Werke die Arbeit zu erhalten. Deshalb werden wir in unserem Schuhsalon Schuhe aus DDR-Produktion anbieten“ meinte Herr Hampel.<br />
* „61 Personen werden in das Kaufhaus übernommen, zehn für die Gaststätte, zehn bis zwölf für den Schuhsalon. Fünf Kollegen sind ausgeschieden, sechs gehen in den Vorruhestand. Für elf Kollegen müssen noch Lösungen gefunden werden“, berichtete Herr Schulz den Journalisten.<br />
* Was sich hier so einfach liest, war kein ebener Weg und wird es auch weiterhin nicht sein.<br />
* Wenn gegenwärtig auch die Zufahrtsstraße gebaut wird, so fehlt noch der Parkplatz. Er sollte eigentlich unmittelbar an der F105 liegen. Aber 40 m Abstand zur Europastraße müssen eingehalten werden. Es sei denn, das Ortseingangsschild würde weiter vom Ort entfernt stehen . . . (Ob aus dem Rathaus Hilfe kommt?) <br />
* Und dann ist da noch das Kreditproblem. „Die Kredit-Bank AG in Rostock hemmt uns“ meinten die Vertreter des Betriebes. Die Briefe an die Regierung blieben dazu bisher ohne Antwort.<br />
'''Kaufmannsladen Trost'''<br />
[[Datei:Doberan Z50.PNG|700px|zentriert]]<br />
'''Buchhandlung Isensee'''<br />
[[Datei:Doberan J Isensee1.PNG|800px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan J Isensee2.PNG|400px|zentriert]]<br />
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<gallery widths="200px" heights="200px"><br />
Datei:Dob387.jpeg|<br />
Datei:Dob391.jpeg|<br />
Datei:Dob910.jpg|<br />
Datei:Dob911.jpg|<br />
Datei:Dob912.jpg|<br />
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Datei:Dob914.jpg|<br />
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Datei:Dob915.jpg|<br />
Datei:Dob923.jpg|<br />
Datei:Dob924.jpg|<br />
Datei:Dob925.jpg|<br />
Datei:Dob926.jpg|<br />
Datei:T48.jpg<br />
Datei:Dob357.jpeg|<br />
Datei:Dob349.jpeg|<br />
Datei:Dob344.jpeg|<br />
Datei:Dob339.jpeg|<br />
Datei:Bäckerwagen 1930-er.jpg<br />
Datei:Dob721.PNG<br />
Datei:Dob321.jpeg|<br />
Datei:Dob909.jpg|<br />
Datei:Dob412.JPG|<br />
Datei:Dob288.jpeg|<br />
Datei:Dob287.jpeg|<br />
Datei:Dob286.jpeg|<br />
Datei:Dob417.JPG|<br />
Datei:Dob373.jpeg|Kaufhaus bei Tischler Koch um 1920<br />
Datei:Dob383.jpeg|<br />
Datei:Dob385.jpeg|<br />
Datei:Dob413.JPG|<br />
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Datei:Dob415.JPG|<br />
Datei:Dob416.JPG|<br />
Datei:Dob422.JPG|<br />
Datei:Dob758.JPG<br />
Datei:T79.jpg<br />
Datei:T84.jpg<br />
Datei:Dob613.jpg<br />
Datei:Dob374.jpeg|Konsum Baumstraße um 1960<br />
Datei:Dob382.jpeg|<br />
Datei:Dob392.jpeg|<br />
Datei:Dob257.jpeg|<br />
Datei:Dob369.jpeg|Kaufhaus Magnet<br />
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<br />
==Wer war wer in und um Doberan==<br />
<br />
===Hier finden Menschen ihren Platz die in Doberan geboren, gestorben oder durch Ereignisse in besonderer Beziehung zum Ort stehen. ...===<br />
<br />
* [[Hier finden Menschen ihren Platz, die in Doberan geboren, gestorben oder durch Ereignisse in besonderer Beziehung zum Ort stehen. ...]]<br />
<br />
====Friedrich Franz I====<br />
[[Datei:Doberan Z28.PNG|700px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan Z65.PNG|500px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan Z66.PNG|500px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan Z67.PNG|500px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan Z68.PNG|500px|zentriert]]<br />
<br />
<br />
====Dr. Helge Rehwaldt====<br />
<br />
===Doberaner Spaziergänge (Dr. Helge Rehwaldt zeichnete in seinen "Doberaner Spaziergängen" ein eindrucksvolles Bild zu Doberaner Villen und den damit verbundenen Persönlichkeiten. Zudem gehörte er zu den Herausgebern der Doberaner Jahrbücher und Doberaner Blätter):===<br />
<br />
[[Datei:Doberan Z41.PNG|700px|zentriert]]<br />
<br />
* [[Doberaner Spaziergänge]]<br />
<br clear="all"/><br />
<br />
====Propst Ehlers====<br />
<gallery mode="packed" widths="400px" heights="400px"> <br />
Datei:Doberan J Ehlers1.PNG<br />
Datei:Doberan J Ehlers2.PNG<br />
Datei:Doberan J Ehlers3.PNG<br />
Datei:Doberan J Ehlers4.PNG<br />
Datei:Doberan J Ehlers5.PNG<br />
Datei:Doberan J Ehlers6.PNG<br />
</gallery><br />
<br />
===Doberaner Bürgermeister===<br />
*'''[[Doberaner Bürgermeister]]'''<br />
<br />
===Baumeister===<br />
<br />
====Carl Theodor Severin====<br />
<br />
''Der Baumeister Carl Theodor Severin(13. September 1763 – 20. Februar 1836)''<br />
<br />
* Carl Theodor Severin wurde am 13.09.1863 als Sohn des Justiz- und Konsistorialrats Theodor Severin in Mengeringhausen im Fürstentum Waldeck, damals zu Hessen gehörig, geboren.<br />
* Dem Wunsch der Familie folgend studierte Severin Jurisprudenz und erhielt später eine Anstellung als Kandidat der Rechte an einem kleinen Landgericht in der Umgebung von Berlin. Oft führte ihn sein Weg nach Berlin, die Stadt, die sich damals zum „Spree — Athen“ entwickelte.<br />
* Hier spätestens muss sich der junge Carl Theodor Severin seiner wahren Berufung bewusst geworden sein.<br />
* Wo er seine Ausbildung zum Baumeister erhielt, ist nicht bekannt, jedoch deuten seine Bauten auf die Beeinflussung durch die Berliner Schule hin. Als seine Lehrmeister können daher sowohl Carl Gotthard Langhans als auch David und Friedrich Gilly angesehen werden. Langhans war Direktor des Oberhofbauamtes in Berlin und Potsdam und Erbauer des „Brandenburger Tores“.<br />
* Ab Juni 1795 erhielt Severin eine Anstellung beim Kammerkollegium in Schwerin als „Kammer-Ingenieur ohne Gehalt“ und im Novemberdesselben Jahres als „Bau-Conducteur zu den hiesigen Hof- und Stadtbauten mit 100 Reichsthalern und 6 Faden Ellernholz“.<br />
* Erstmalig tätig beim Ausbau der neu entstehenden Sommerresidenz von Friedrich Franz I. - Doberan - wurde Severin, als er gemeinsam mit dem „Bau-Conducteur“ von Seydewitz 1801/02 das „Salongebäude“ schuf.<br />
*Der Herzog Friedrich Franz I. muss sich beeindruckt gezeigt haben von Severins Leistung und seinem Talent, denn er betraute ihn mit der weiteren baulichen Gestaltung des Seebades. Dazu sollte neben der Errichtung von Repräsentationsbauten und der Erweiterung der Badeanlagen am „Heiligen Damm“ auch eine Umgestaltung desgesamten Doberaner Ortsbildes gehören. <br />
* Als erste Bauten für Doberan entwarf Severin das 1805/06 erbaute Schauspiel-haus, das von 1806-10 entstandene herzogliche Palais sowie mitten auf dem Kamp 1808/09 den sogenannten Doberaner „Trichter“ ,den Roten Pavillon und von 1810-13 in dessen Nachbarschaft denWeißen Pavillon. Die zwei Pavillons bestechen durch die reizvolle Kombination von Klassizismus und Chinoiserie.<br />
*Am „Heiligen Damm“ schuf Severin mehrere kleine Bauten für den Badebetrieb, wie u.a. 1803 die Herrenbadeanstalt und den Anbau des Badehauses, 1804 die Konversationsrotunde sowie 1807 den Aussichtsturm. Alle diese Gebäude sind, meistens durch Sturmfluten zerstört worden.<br />
''Bauten von Carl Theodor Severin'' <br />
* 1801/02 Großherzogliches Salongebäude<br />
* 1805/06 Schauspielhaus<br />
* 1806-1810 Großherzogliches Palais<br />
* 1808/9 Roter Pavillon<br />
* 1810/1813 Weißer Pavillon<br />
* 1814-1817 „Empfangs-, Gesellschafts-, Tanz- und Speisehaus“ (Kurhaus) in Heiligendamm<br />
* 1821/22 Prinzenpalais<br />
* 1823/24 Severins Wohnhaus (Haus Gottesfrieden)<br />
* 1825 Stahlbad<br />
* 1825 Wohnhaus für Gaetano Medini<br />
* Bürgerhaus (Alexandrinenplatz 1)<br />
* Bürgerhaus (Am Kamp 13)<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Tage der Denkmalpflege im Zeichen Severins<br />
*''Festveranstaltung im Kreis Bad Doberan zum 220. Geburtstag des bedeutenden Baumeisters'' <br />
* (von Dr. Klaus Havemann - Ostsee-Zeitung, September 1983 - Zeitungsregestensammlung Carl Christian Schmidt/Archiv Münsterverwaltung Bad Doberan)<br />
*Mit der Enthüllung einer Gedenktafel für den Baumeister und Architekten Carl Theodor Severin an seinem ehemaligen Wohnhaus in Bad Doberan wurden gestern die „Tage der Denkmalpflege 1983“ des Kreises Bad Doberan eröffnet.<br />
<br />
[[Datei:Dob648.PNG|300px|zentriert]]<br />
* Das in Gips gefertigte Modell der Severin-Gedenktafel mit dem Porträt und den Lebensdaten des Baumeisters. Der Entwurf wurde von der Bad Doberaner Kunsttöpferin Dagmar Liebscher im Auftrag des Kreisvorstandes der Gesellschaft für Denkmalpflege im Kulturbund der DDR geschaffen.<br />
<br />
* C. Th. Severin wurde am 13. September 1763. heute vor 220 Jahren, in Mengeringhausen, Fürstentum Waldeck, geboren. Er war ein Schüler der in Berlin klassizistischen Langhans und tätigen Meister Bauens Carl Friedrich Gilly und erhielt um 1800 vom mecklenburgischen Herzog Friedrich Franz I. den Auftrag, für die sich nach der Gründung des Seebades am heiligen Damm entwickelnde Sommerresidenz Doberan entsprechende repräsentative Gebäude zu errichten. <br />
* So entstanden die klassizistischen Bauten Bad Doberans, in denen Severin die in Berlin empfangenen Anregungen umsetzte und mit vielen eigenen Ideen verband.<br />
* Auch in Rostock und Bad Sülze finden wir Bauten Severins. <br />
* Er verstarb am 20. 2. 1836 in Doberan. Leben und Wirken dieses Baumeisters werden aus Anlaß seines 220. Geburtstages in einer Festveranstaltung am 17. September 1983 gewürdigt werden.<br />
* Sie findet in dem von Severin erbauten Kurhaus in Heiligendamm, dem wohl schönsten seiner Bauten, statt. Es ist nicht von ungefähr, daß dieser Ort für die Tage der Denkmalpflege abschließende Veranstaltung gewählt wurde. <br />
* Der Kreisvorstand der Gesellschaft für Denkmalpflege im Kulturbund der DDR hat in den letzten Jahren der Renovierung und festlichen Ausgestaltung dieses Gebäudes viel Aufmerksamkeit geschenkt.<br />
* Die Festveranstaltung wird für viele Mitglieder der Gesellschaft im Kreis Bad Doberan eine Gelegenheit sein, die geleistete Arbeit zu bewundern. Die Tage der Denkmalpflege im Kreis Bad Doberan konzentrieren sich nicht nur auf die Bauten Carl Theodor Severins. <br />
* Mit Freude kann auf die bevorstehende Fertigstellung des Brunnenhauses und seiner Umgebung im „Quellental“ bei Hohenfelde verwiesen werden. Hier hat sich die Zusammenarbeit der Gesellschaft für Denkmalpflege, die vor allem für das Projekt verantwortlich zeichnet, dem Rechtsträger, VEB Glashäger Mineralquellen, der die Mittel bereitstellte, und dem Ortsausschuß Hohenfelde der Nationalen Front, der die Ausführung wesentlich unterstützte, bewährt.<br />
* Auch die Gestaltung des jüdischen Friedhofs in Neubukow war nur möglich durch eine enge Zusammenarbeit zwischen Nationaler Front und Kulturbund. Im Rahmen der Denkmalpflege wird dort mit der Enthüllung einer Gedenktafel unter diese Leistung ein vorläufiger Schlußstrich gezogen.<br />
* Die Tage der Denkmalpflege, die vom Kreisvorstand der Gesellschaft für Denkmalpflege im Kulturbund der DDR für die Zeit vom 11. bis 17. September organisiert wurden, dienen dem Ziel, den Gedanken und die Aufgaben der Denkmalpflege weiter zu verbreiten. Deshalb finden in den Städten Neubukow, Kröpelin und Kühlungsborn Foren zu den örtlichen Fragen der Denkmalpflege und in Bad Doberan eine Aussprache mit Jugendlichen und Schülern statt.<br />
* Gemeinsam mit der Kreisredaktion der „Ostsee-Zeitung“ wird während der Tage der Denkmalpflege das 19. Preisrätsel zur Denkmalpflege des Kreises Bad Doberan durchgeführt. Wie immer werden die Tage der Denkmalpflege neue Impulse für die Arbeit geben. Sie ordnen sich in diesem Jahr unmittelbar in die Vorbereitungen zur VII. ICOMOS-Generalkonferenz, die im Mai 1984 in Rostock und Dresden stattfinden wird, ein.<br />
<br />
'''Wo liegt Severin?'''<br />
* ''Denkmalpflege auf Doberans Friedhof''<br />
* (von Dr. Klaus Havemann - Norddeutsche Zeitung, 1985 - Zeitungsregestensammlung Carl Christian Schmidt/Archiv Münsterverwaltung Bad Doberan)<br />
* Betritt man durch das Grüne oder Rostocker Tor den Bereich des ehemaligen Zisterzienser-Klosters Doberan und wendet sich gleich nach links, dann ist man schon auf dem alten Friedhof des Ortes.<br />
* Vor etwa 150 Jahren wurden hier die letzten Bestattungen vorgenommen, aber wohl gerade deshalb verspürt man hier etwas von der 800-jährigen Geschichte des Ortes.<br />
* Der Mecklenburger Ingenieur und Schriftsteller Heinrich Seidel verlebte gegen Ende des vorigen Jahrhunderts in Doberan mit seiner Familie Urlaubstage „in dem Gärtnerhause an der Wiese des Stahlbades“.<br />
* 1895 unternahm er eine „Erinnerungsfahrt“, die er in dem Buch „Von Perlin nach Berlin“ beschrieb.<br />
* Und so sah Heinrich Seidel vor fast 100 Jahren den Friedhof: „Dieser alte Kirchhof, auf dem seit langer Zeit nicht mehr begraben wird, ist jetzt ein Teil des Englischen Gartens und bildet einen stillen, abgelegenen Winkel dieses schönen Parks, auf zwei Seiten von der hohen alten Mauer und auf der dritten von einem schnell fließenden Bach begrenzt, an dessen Ufern riesenhafte alte Bäume stehen.<br />
* Die meisten Gräber sind längst eingesunken und verschwunden; nur eine gewisse Unebenheit der Rasenflächen zeugt noch von ihnen.<br />
* Die dauerhafteren Erbbegräbnisse und Denkmäler aber haben sich erhalten; die älteren ein wenig versunken, verwittert und verfallen, umsponnen von Efeu, dem Kraut der Vergessenheit, die jüngeren noch ziemlich wohl im Stände, doch meist auch in einem solchen Zustande, daß man sieht, es gedenkt ihrer wohl niemand mehr.“ <br />
* Der Eindruck ist heute fast noch der gleiche, wenn auch noch mehr Gräber völlig verschwunden sind. Selbst an den „dauerhafteren Erbbegräbnissen“ hat der Zahn der Zeit mächtig genagt, und das letzte „Denkmal“ verfiel vor etwa 20 Jahren.<br />
* Die Interessengemeinschaft Denkmalpflege der Stadt Bad Doberan stellte sich das Ziel, dem weiteren Verfall Einhalt zu gebieten und die noch verbliebenen Gräber oder Grabplatten möglichst zu erhalten.<br />
* So wurde ein Einsatz organisiert, um zunächst die Grabplatten von Laub und Erde zu befreien und Wurzeln oder Bewuchs von Efeu zu entfernen. Wo menschliche! Kraft nicht ausreichte, mußte Technik helfen(siehe Foto). Nach der sorgfältigen Säuberung wurde der Text der Platten entziffert, was nicht immer ganz einfach war, denn vielleicht einmal vorgenommene Färbungen der Schrift sind inzwischen längst verwittert.<br />
* Die Freunde der Denkmalpflege wurden vor allem angespornt von der Hoffnung, irgendwo unter Erde und Laub auch die Grabplatte des Architekten Doberans, Carl Theodor Severin, zu entdecken.<br />
* Er war am 20. Februar 1836 in Doberan gestorben und ist hier begraben.<br />
* Fritz Meyer-Scharffenberg beschreibt in seinem Buch „Zwischen Strom und Haff“, daß in einer Ecke der Mauer eine kleine Platte angebracht sei, die die Inschrift trägt: Mariane Philippine Auguste Severin starb den 23. May 1815. Aber weder diese Platte noch die von dem Baumeister Severin wurden gefunden.<br />
* Wo mag dieses Grab geblieben sein? <br />
* Die freigelegten Grabplatten wurden später gerichtet und so gebettet, daß für die Besucher die Inschriften zu lesen sind. Einige schöne Steinmetzarbeiten befinden sich darunter, und es sind noch nicht alle Namen vergessen, die auf diesen Platten stehen, wenn sie auch manches Rätsel aufgeben.<br />
<br />
'''Klassizistische Bauten von unvergänglichem Wert''' <br />
''C. Th. Severin (1763—1836), Architekt und Baumeister'' <br />
* (Norddeutsche Zeitung, Juli 1990 - Zeitungsregestensammlung Carl Christian Schmidt/Archiv Münsterverwaltung Bad Doberan)<br />
* Wie oft haben wir es registriert: Das Giebeldreieck eines alten Bauwerkes weist den fürstlichen Auftraggeber aus, nicht aber den Baumeister. Sein Name ist und wäre oft in Vergessenheit geraten, gäbe es nicht bisweilen einen rührig Forschenden, der ihn der Nachwelt erhält. <br />
* Während die klassizistischen Prachtbauten Carl Theodor Severins ihre Betrachter in Bewunderung versetzen, ist es dem Architekten und Baumeister Hans Thielcke (1888-1974) zu verdanken, des Doberaner Baumeisters Bedeutung ins rechte Licht gerückt zu haben.<br />
* Der fürstliche Auftraggeber war seinerzeit Friedrich Franz I., der seinen Leibarzt — den späteren Rostocker Professor Vogel — mit der Gründung eines Seebades in Heiligendamm beauftragte und somit gleichermaßen das bauliche Aufblühen Doberans bewirkte. <br />
* Severins Wirken in und für Mecklenburg (seine Geburtsstadt Mengeringhausen lag im damaligen Fürstentum Waldeck) begann 1801 und endete dreiunddreißig Jahre später.<br />
* „Was Severin in Doberan geschaffen hat“, schreibt Thielke, „ist nicht nur für die Stadt selbst von unvergänglichem Wert, sondern gehört zu den bedeutendsten Leistungen jener Bauepoche überhaupt“. <br />
* Und die „'bedeutendsten Leistungen“ sind von beträchtlichem Umfang. Da Sind in Doberan das „Salongebäude“ (gemeinsame Arbeit mit dem Baumeister Seydewitz, das „Schauspielhaus“ mit ebenfalls von Severin entworfenen Reliefs antiker Motive, das „Große Palais“, dessen gesamte Innenausstattung Severin besorgt und zum Teil selbst geschaffen hat, zwei Pavillons am Kamp, die beiden Severin-Wohnhäuser „Prinzenpalais“ und „Haus Gottesfrieden“ und weitere Wohnhausbauten, das Stahlbad (heute Sanatorium Moorbad) und das Stadtpalais.<br />
* Da Sind in Heiligendamm das Empfangs-, Gesellschafts-, Tanz- und Speisehaus (heutiges Kurhaus), die „Kolonnaden“ und — stellvertretend für die vielen bescheidenen Bürgerhäuser an anderen Orten — das „Seehospiz“.<br />
* Und da sind in Rostock die „Neue Wache“, der Universitätsbibliotheksanbau und Severins Einfluß auf den Wohnhausbau; als typische Beispiele gelten das Haus Beginenberg 1 und das Palais am Vogelsang, und da ist schließlich in Bad Sülze auch das Kurhaus. <br />
* Laie wie Fachmann bewundern Severins klassizistische Bauten, in denen der Experte den Einfluß seiner Lehrmeister Karl Gotthard Langhans (Erbauer des Brandenburger Tors), Gentz und Gilly, Vater und Sohn („Berliner Schule“), jedoch gleichermaßen den eigenen Stil des Doberaner Baumeisters erkennt.<br />
* „Was seine Bauten so anziehend macht“, schreibt Thielcke ein weiteres Mal, „und weit über das Durchschnittsmaß erbebt, ist ihre einfache Monumentalität, die geschickte Abwägung der Baumassen und die sichere Ausbildung der Einzelheiten“ — Worte, die uns stets und ständig veranlassen sollten, dieses kulturelle Erbe zu würdigen, indem wir es pflegen(Brigitta Meuche)<br />
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====Gotthilf Ludwig Möckel (Lebenslauf)====<br />
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*1838 Am 22. Juli als Sohn eines Kupferschmiedemeisters in Zwickau geboren.<br />
*1844-52 Besuch der Bürgerschule in Zwickau<br />
*1852/53 Besuch der Königlichen Gewerbeschule zu Chemnitz<br />
*1853-56 Lehre als Maurer in Zwickau (1853-56), Besuch der Sonntagsschule in Zwickau(1853/54)und der Königlichen Baugewerkenschule zu Chemnitz (1853-56)<br />
*1856-58 Arbeit als Maurergeselle bzw. später Bauführer<br />
*1858, 13.12. Befreiung von der Militärpflicht wegen „körperlicher Untüchtigkeit“<br />
*1858/59 Anstellung als Zeichner im Oberingenieurbüro der ObererzgebirgischenStaatsbahn<br />
*1859 Arbeit als Zeichner und Konstrukteur im Betriebsingenieurbüro derKöniglichen SächsischenStaatseisenbahn zu Chemnitz<br />
*1859/60 Beschäftigung in einer Zwickauer Baufirma mit dem Entwerfen von Bauplänensowie mit Bauleitungen<br />
*1860 Tätigkeit im Architekturbüro von Edwin Oppler in Hannover, übernimmt die Erstellungvon Entwürfen sowie deren Bauausführung<br />
*1861/62 Studium an der Polytechnischen Schule zu Hannover Teilnahme anVorlesungen undpraktischen Übungen u.a. bei Conrad Wilhelm Haase<br />
*1862-64 Studienreisen vom Polytechnikum aus in den Harz und durch Tübingen; ersteselbständige Arbeitenbeim Bau der Irrenanstalt in Göttingen als Techniker und 1. Assistent von Julius Rasch<br />
*1865, 9.12. Zulassung zur Prüfung für Bauhandwerker in Dresden<br />
*1866, 25.6. Eheschließung mit Emilie Amalie Christine Schlegel, Tochter des Senators Schlegel in Göttingen, aus der Ehe gehen 5 Söhne und 2 Töchter hervor.<br />
*1867, 12.6. Prüfung als Bauhandwerker in Dresden bestanden <br />
*1867-75 Tätigkeit als Bauhandwerker und freier Architekt, vorwiegend Entwürfe von Villen<br />
*1873 Aufnahme in den Sächsischen Ingenieur- und Architekten-Verein in Leipzig<br />
*1875 Übersiedlung nach Dresden, ab 6. Dezember Mitglied des Architekten- und Ingenieur-Vereins zu Hannover<br />
*1875-85 Tätigkeit als Privatarchitekt in Dresden; vorwiegend Bearbeitung von Kirchen- und Schlossbauten<br />
*1881, 3.3. Ernennung zum Ehrenmitglied der Akademie der bildenden Künste Dresden<br />
*1883 Briefwechsel mit Staatsrat von Bülow (Mecklenburg - Schwerin) wegen Übersiedlung nach Doberan im Zusammenhang mit der Auftragserteilung zur Restaurierung der Doberaner Kirche<br />
*1885 Übersiedlung nach Doberan<br />
*1889, ab1.4. Berufung in den Staatsdienst als Baurat für Kirchenbausachen und technischer Beirat der Kammer und des Oberkirchenrates; neben dieser Verpflichtung freiberufliche Tätigkeit<br />
*1897, 19.3. Ernennung zum Geheimen Baurat<br />
*1899, März-Mai Ärztlich angeratene Erholungsreise nach Bozen (Tirol)<br />
*1900, 3.10. Ernennung zum Geheimen Hofbaurat<br />
*1907 Schwerer Unfall mit Krankenhausaufenthalt<br />
*1915, 24.4. Antrag auf Auflösung des Dienstverhältnisses aus gesundheitlichen Gründen; Ab 1. Oktober Versetzung in den Ruhestand.<br />
*1915 Am 26. Oktober verstirbt Möckel nach längerer Krankheit (Luftröhrenkatarrh) an Herzschwäche.<br />
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Quelle: Karl-Heinz Barth, Gotthilf Ludwig Möckel - Ein Beitrag zur Geschichte der Architektur der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts<br />
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''Das Doberaner Wohnhaus''<br />
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* 1888 begann G. L. Möckel mit der Planung seiner eigenen Doberaner Villa, deren Bau wegen einiger Verzögerungen erst 1888 fertig gestellt wurde.<br />
* Er entwarf sich ein zweigeschossiges Gebäude mit ausgebautem Dachgeschoss, dessen Äußeres durch Gestaltungselemente wie Erker, Türmchen, verschiedene Fenster, aber insbesondere die Kombination von roten Klinkern, vorgeblendetem Fachwerk mit Klinker- und Putzflächen sowie dunkelgrün glasierten Formsteinen und farbigen Bleiverglasungen der Fenster geprägt wird.<br />
* Im Inneren wurde das Bild bestimmt durch Putzflächen mit Schablonenmalerei, Glasursteine, lasierte Paneele und Holzdecken, letztere ebenfalls mit Bemalung sowie schmiedeeiserne Leuchter und Geländer, dichte Vorhänge, bunte Teppiche und schwere Eichenmöbel.<br />
* Zeitweise vorhandener Bewuchs mit wildem Wein sowie zwei Türmchen und die farbigen Bleiverglasungen ließen diesen Bau wie ein romantisches Schlösschen erscheinen. Motive aus dem Dornröschen-Märchen, die in den Verglasungen von vier Fenstern des zweigeschossigen Hauptwohnraumes an der Südseite des Gebäudes dargestellt sind, verstärken diesen Eindruck.<br />
* Aber gerade das mag es sein, was auf den Betrachter und Besucher des Hauses einen besonderen Reiz ausübt, und es wird wohl kaum jemanden geben, der sich nicht von der soliden handwerklichen Ausführung, sei es der Holz- oder der Kunstschmiedearbeiten beeindruckt zeigt.<br />
* Als fast programmatisch für Gotthilf Ludwig Möckels Haltung die Meinungen der Betrachter seiner Bauwerke und dabei insbesondere die der Andersdenkenden<br />
betreffend, könnte der Spruch gewertet werden, den er an seiner Doberaner und schon an seiner Dresdner Villa anbringen ließ:<br />
* „Der Eine betracht‘s,<br />
* Der Andre verlacht‘s,<br />
* Der Dritte veracht‘s,<br />
* Was macht‘s.“<br />
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====Albert Gading- ein Doberaner Jugendstilbaumeister====<br />
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* „Es musste ja mal was anderes sein“, war die Antwort, als sein Sohn Heinrich Gading ihn einmal fragte, woher er die Idee zu der originellen Fassadengestaltung des sogenannten '''„Bienenhauses“''' in der Bismarckstraße 26 (heute Goethestraße) gehabt habe. <br />
* Nachdem man ein Jahrhundert lang Vorbilder fürs Bauen nur in früheren Stilen, der antiken Klassik, der mittelalterlichen Gotik und Romantik oder dem Barock gesucht hatte, wollten viele Baumeister in der Zeit des ausgehenden 19. Jahrhunderts „etwas anderes machen“, indem sie sich ihre Anregungen in der Natur suchten und sich auch in sonstigen Details von ihren Vorgängern distanzierten.<br />
* In vielen Jugendstilhäusern findet man ein in Quadrate oder Rechtecke gegliedertes Oberlicht von Fenstern und Türen, nicht selten aus Farbglas.<br />
* Was die Häuser aus dieser Zeit am meisten kennzeichnet, sind die Ornamente von Pflanzen und Tieren. langstieligen Blumen, Blüten, Winden, Ranken, Tierköpfen u. ä. <br />
* Von den Baumeistern wurden Kreativität und technische Fähigkeiten in hohem Maße gefordert und Albert Gading hatte beides, was die vielen von ihm in Doberan und Umgebung errichteten Gebäude beweisen.<br />
* Wer war nun der Mann, der zu Unrecht so sehr im Schatten der im 19. Jahrhundert in Doberan wirkenden Baumeister von Seydewitz, Severin und Möckel stand.<br />
* Albert Gading stammte aus einer seit dem 17. Jahrhundert in Doberan ansässigen Familie von Handwerkern. Er wurde 1875 als Sohn des Drechslermeisters Heinrich Gading sen. geboren.<br />
* Gading besuchte die Doberaner Schule und beendete 1893 eine Maurerlehre, Der geprüfte „Maurer- und Zimmermeister“ Heinrich Nieske bescheinigte ihm, dass er „sehr anstellig, fleißig und geschickt“ sei.<br />
* Nach dem Militärdienst ging er im Sommer auf Wanderschaft und arbeitete für Je 6 Wochen in diversen Baufirmen in Berlin und im Rheinland. 1902 schloss er das Technikum mit der Note „Sehr Gut“ ab und im Februar 1903 wurde er Maurermeister.<br />
* Nachdem er im Büro von G. L. Möckel seine zeichnerischen Fähigkeiten weitervervollkommnet hatte, begann er eine Tätigkeit im Rostocker Bauamt und danach in der Firma von Hofmaurermeister Beringer. Von Beringer übernahm Gading den Stahlbeton, der gerade von dem Laager Architekten Paul Korff in Mecklenburg eingeführt worden war.<br />
* 1905 machte sich Albert Gading selbstständig. Sitz seiner Baufirma war das Gelände östlich der Bismarckstraße (heute Goethestraße) am Bollhäger Fließ. <br />
* Vor dem Ersten Weltkrieg hatte er über 100 Beschäftigte. Gading war nicht nur kreativ und sein Stil gefragt, sondern auch wirtschaftlich erfolgreich. 1912 fuhr er neben dem Arzt Dr. Prösch als erster im Auto durch den Ort.<br />
* Albert Gading verstarb 1962. Die Zeitschrift „Unser Mecklenburg“ widmete ihm einen Nachruf, in dem seine „Aufgeschlossenheit gegenüber technischen Neuerungen“ rühmend erwähnt wird.<br />
* Was geblieben ist, sind die zahlreichen von ihm entworfenen und gebauten originellen Häuser, die noch heute das Stadtbild von Bad Doberan prägen.<br />
Quelle: Joachim Lange, „Albert Gading — ein Doberaner Jugendstilbaumeister“ im Bad Doberaner Jahrbuch, 2003<br />
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====Heinrich Carl Gustav Nieske====<br />
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* Am 20. Januar 1885 teilt der Doberaner Magistrat Nieske mit: „Auf Ihren Antrag vom 19. d. Mts. soll Ihnen gegen Entrichtung der stadtordnungsgemäßen Aufnahmegebühr / das Bürgerrecht hiesiger Stadt / hiermittelsertheilt sein. / Demzufolge wird von Ihnen erwartet, daß Sie die Pflichten eines ordentlichen und warlichen Bürgers so erfüllen werden, wie Sie es vor Gott, Ihrem Gewissen, Ihrer unterzeichneten Obrigkeit und sonst Jedermann zu verantworten sich getrauen. “<br />
* Wer war nun dieser Nieske, der sich im Alter von 42 Jahren in unserer Stadt niederließ?<br />
* Heinrich Carl Gustav Nieske wurde am 1. Oktober 1843 in Warin geboren. Er absolvierte eine dreijährige Maurerlehre im Betrieb seines älteren Bruders. Den Traditionen der Zunft entsprechend begab sich der Geselle Heinrich Nieske auf Wanderschaft. Von der Militärpflicht kaufte ihn sein Vater frei. Nieske war als Maurergeselle u.a. beim Bau der Paulskirche in Schwerin, die nach Entwürfen von Theodor Krüger entstand, beteiligt.<br />
* 1874 ließ er sich als Maurermeister in Brüel nieder. Nach 11 Jahren verlegte Nieske sein Baugeschäft nach Doberan, dem noblen Alterssitz für wohlhabende Pensionäre, wahrscheinlich weil er sich hier eine günstigere Auftragslage als in Brüel versprach.<br />
* Hier errichtete Heinrich Nieske in den folgenden Jahren zahlreiche Doberaner Villen, teilweise als Bauunternehmer auf eigene Rechnung mit dem Ziel, es schlüsselfertig teurer zu veräußern.<br />
* 1892 übernahm der Maurermeister von der Stadt Doberan einen 20 Quadratruten umfassenden Bauplatz, gelegen zwischen der Büdnerei 2 und dem Amtstor, heute Beethovenstraße.<br />
* Durch städtische Auflage war er verpflichtet, Bauplatz binnen 2 Jahren zu bebauen mit „einem mindestens zweistöckigen Wohnhause im Villenstil“. Es entstand die Villa in der Beethovenstraße 6.<br />
* Nieske blieb zunächst Besitzer, erst 1907 erfolgte ein Verkauf. Bedingt durch Hausbauten und Verkäufe zog die Familie wiederholt um. Insgesamt soll das dreißigmal passiert sein. Als „Villa Nieske“ den bleibt das heutige Gebäude Goethestraße 30 bekannt.<br />
* 1896 erwarb Heinrich Nieske mehrere Baugrundstücke in Arendsee (heute Kühlungsborn-West).<br />
* Nach 1900 setzte Nieske seine Bautätigkeit in Doberan, vor allem in der Dammchaussee und in der Bismarckstraße (heute Goethestraße) fort.<br />
* In den Jahren zwischen 1907 und 1910 gab Heinrich Nieske sein Geschäft in Doberan auf und zog als Rentner mit seiner Familie nach Schwerin.<br />
* Am 25. Juni 1923 verstarb Heinrich Nieske im Alter von 80 Jahren in Schwerin.<br />
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''Bauten von Heinrich Nieske (Auswahl):''<br />
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*1888/89 Entwurf und Errichtung des „Strand-Hotel“ in Arendsee (heute Kühlungsborn/West) gemeinsam mit Zimmermeister Kunzelmann<br />
*1893 Entstehung der Villa Dammchaussee 9 in Nieskes Auftrag im Oktober des Jahres verkauft er sie an Pauline Eggerss, geb. Mühlenbruch.<br />
*1895 Bau der „Villa Nieske‘ in der Goethestraße 30, 1899 Verkauf an Rittmeister a.D. Theodor von Sydow. 1902 kauft Nieske das Hausgrundstück zurück.<br />
*1895 Errichtung der Villen Dammchaussee 11 und 13<br />
*1895/96 Villa Goethestraße 36 entsteht<br />
*1896 Bau der Villa Goethestraße 34, 1897 Verkauf des Hauses an Gymnasial-Professor Dr. Christian Starck.<br />
*1896 Errichtung der Villa Goethestraße 32 für den Rentier Hermann Jahnke<br />
*1896 Übernahme der Bauarbeiten für den Postneubau in Wismar<br />
*1897 Errichtung eines Gartenhauses, eines eingeschossigen Fachwerkbaus zur Vermietung an Fremde in Arendsee (heute Kühlungsborn/West)<br />
*1901/02 Entwurf und Bau des „Hotel Pavillon“ für Kaufmannswitwe Breutz in Arendsee(heute Kühlungsborn/West) <br />
*1903/04 Errichtung eines Stallgebäudes auf dem Grundstück Baumstraße 1 für Bäckermeister Hermann Gienus <br />
*1907 Bau der Villa für Herrn Rentier Gottschalk in Doberan (wahrscheinlich im Eickhöfer Weg), konzipiert als Wohnhaus und Pension<br />
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====Georg Adolph Demmler, Architekt und Politiker====<br />
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* Neben dem klassizistischen Kurhaus in Heiligendamm ist die im Tudorstil errichtete „Burg“ sicher das markanteste Gebäude in Deutschlands ältestem Seebad. <br />
* Der Entwurf dazu entstammt der Feder des mecklenburg-schwerinschen Hofbaumeisters Georg Adolph Demmler. Er entwarf auch die Pläne für das „Alexandrinen-Cottage“, im Stil eines englischen Landhauses, sowie für den Umbau und die Aufstockung des alten Badehauses zum neuen „grossen Bade- und Logir-Haus“ (heute „Haus Mecklenburg“).<br />
* Georg Adolph Demmler wurde am 22. Dezember 1804 als uneheliches Kind des Güstrower Schornsteinfegermeisters Johann Gottfried Demmler und der verwitweten Tochter eines Brauereibesitzers in Berlin geboren, wo er zunächst 9 Jahre bei einer Pflegefamilie lebte. 1813 trennte sich der Vater von seiner Ehefrau und zog mit Georg Adolph Demmlers Mutter zusammen. Der Sohn wurde nach Güstrow geholt.<br />
* Bis 1819 besuchte Demmler hier das Gymnasium und entwickelte schon früh Interesse an der Bautechnik, das von seinem Vater gefördert wurde. Nach dem Abitur studierte er an der Bauakademie in Berlin bei Karl Friedrich Schinkel und Friedrich Gottlieb Schadow.<br />
* Wegen seiner Mitgliedschaft in der geheimen Burschenschaft Arminia wurde er 1823von der Hochschule verwiesen.<br />
* 1824 erfolgte auf Fürsprache Schinkels Demmlers Aufnahme in den mecklenburgischen Staatsdienst. 1832 erhielt er seine Ernennung zum Baumeister, ab 1835 war er Landesbaumeister.<br />
* Während seiner Dienstzeit entwarf Demmler die meisten Pläne für den herrschaftlichen Ausbau von Schwerin. Glanzpunkte seines Wirkens waren der Umbau des Schlosses, der Neubau des Arsenals am Pfaffenteich, der Marstall, das Hoftheater und viele weitere Gebäude.<br />
* Nach seinem Entwurf wurde am Westufer des Pfaffenteichs die Paulsstadt als neuer Stadtteil angelegt. Auch Bauwerke in anderen Städten beruhen auf Demmlers Bauplänen so z.B. das heutige Ernst-Barlach-Theater in Güstrow.<br />
* Demmler engagierte sich bereits vor der Revolution von 1848 sozial. Er war Mitglied der Schweriner Freimaurerloge und politisch aktiv, zunächst in der linksliberalen Süddeutschen Volkspartei (DtVP) und später in der Sozialistischen Arbeiterpartei Deutschlands(SAP).Georg Adolph Demmler verstarb am 2. Januar 1886 in Schwerin.<br />
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''Demmlers Bauten und Entwürfe für Doberan/Heiligendamm''<br />
* 1827 Tribüne an der Rennbahn<br />
* 1835 Entwurf für den Sarkophag Friedrich Franz I. im Doberaner Münster - Herstellung in der Schweriner Schleifmühle<br />
* 1837 Umbau des alten Badehauses zum Haus Mecklenburg<br />
* 1840 Alexandrinencottage in Heiligendamm<br />
* 1841 Dekoration im Doberaner Theater<br />
* 1843 Transport des Gedenksteins aus der FeldmarkElmen-horst nach Heiligendamm<br />
* 1844 Pläne für ein Schießhaus<br />
* 1848 Burg Hohenzollern im Tudorstil<br />
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====August Gaster====<br />
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* August Gaster wurde am 28. Oktober 1852 in Wismar geboren. Er absolvierte von 1872 bis 1875 und von 1877 bis 1878 ein Studium an der Polytechnischen Schule in Hannover. Am Polytechnikum war Gaster ein Schüler von Conrad Wilhelm Hase, bei dem bereits zuvor Gotthilf Ludwig Möckel seine Ausbildung erhielt.<br />
* Im Jahr 1882 legte August Gaster seine Baumeisterprüfung ab.<br />
* Als späterer Landbaumeister in Doberan war er für die Ämter Bukow, Doberan und Schwaan verantwortlich. Bekannt ist, dass August Gaster 1914 das Wohnhaus in der heutigen Goethe-straße 10 in Bad Doberan aus dem Nachlass von Hofzimmermeister Reinke erwarb.<br />
* Ab 1890 war Gaster, der auch zum Baurat berufen worden war, Mitglied im Verein für Mecklenburgische Geschichte und Altertumskunde.<br />
* Im Jahr 1920 erfolgte seine Ernennung zum Vorstand des Hochbauamtes Rostock II in Doberan.<br />
* August Gaster war langjähriges Mitglied der Prüfungskommission für Kandidaten des höheren Baufaches in Schwerin. Eine Berufung an das Ministerium lehnte er jedoch ab, weil er sich seinem Wohnort Doberan sehr verbunden fühlte.<br />
* August Gaster zählt zu den profiliertesten Architekten in Mecklenburg.<br />
* Zu seinen wichtigsten Bauten gehören:<br />
* die Realgymnasien in Kiel und in Schwerin,<br />
* die Frauenklinik in der Doberaner Straße in Rostock<br />
* die Villa „Feodora“ des Herzogs Adolf Friedrich in Bad Doberan im Stülower Weg (jetzt Kreismusikschule), <br />
* die Villa der Prinzessin Reuß ‚in Heiligendamm (zu DDR- Zeiten „Max-Planck-Haus )entstanden um 1910, sowie die Herrenhäuser ın Rederank und Groß Stove.<br />
* August Gaster verstarb 1929.<br />
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====Lutz Elbrecht (Baumeister und Denkmalpfleger) ====<br />
* Lutz Elbrecht, am 8, März 1907 geboren, trat beruflich in die Fußstapfen seiner Vaters, den Hofmaurermeisters Fritz Elbrecht. <br />
* Im Geburtsjahr seines Sohnes gründete Fritz Elbrecht in Doberan eine Baufirma, die Lutz Elbrecht, der das Baugewerbe von Grund auf erlernt hatte, ab 1934 leitete.<br />
* Wohl eines seiner ersten Gebäude war der Bahnhof in Heiligendamm (1933/34), bei dessen Gestaltung er klassizistische Formen nachempfand. <br />
* 1935/36 entstand nach seinen Entwürfen das Wohnhaus in der Dammchaussee 23 in Klinkeroptik Für einen Rechtsanwalt. 1950 erwarb der Schriftstellen Ehm Welk das Gebäude und bewohnte es bis zu seinem Tod im Jahre 1966.<br />
* Ebenfalls mit roten Klinkern gestaltet, entstand1938/39 die Friedhofskapelle auf dem neuen Friedhof in Bad Doberan, ebenso wie die Friedhofskapelle in Kröpelin.<br />
* 1939/40 erbaute Lutz Elbrecht das Filmtheater am Kamp in der Severinstraße und schuf damit ein modernes, allen Ansprüchen genügendes Haus. Daneben hat er zahlreiche Bad Doberaner Ein- und Mehrfamilienhäuser entworfen und gebaut.<br />
* Als 1948 die damalige Landesregierung von Mecklenburg den Plan fasste, das durch die Kriegswirren stark in Mitleidenschaft gezogene Gebäudeensemble in Heiligendamm zu einem Sanatorium für Werktätige umzubauen, wurde Lutz Elbrecht zum „Vorsitzenden sämtlicher Angestellten der Bauleitung” ernannt. Von August1948 bis März 1950 währten die umfangreichen baulichen Maßnahmen.<br />
* Diese Aufnahme war so recht für den dem heimatverbundenen Baumeister und Architektengeschaffen, der einmal von sich selbst sagte: „Als altem Doberaner liegt mir die Erhaltung der Bau- und Kunstdenkmäler unseres Gebietes besonders am Herzen.“ Er behandelte Heiligendamm wie ein Denkmal und manche „Bausünde" muss dem Mangel an Material und Zeit in jenen schwierigen Nachkriegsjahren zugerechnet werden.<br />
* Eine weitere bedeutende Arbeit für den Denkmalpfleger Lutz Elbrecht war 1956/57 die Beseitigung der Neorenaissancefassade und Rekonstruktion der klassizistischen Fassade des Salongebäudes am Kamp (ab 1879 Rathaus, seit 1952 Sitz der Kreisverwaltung).<br />
* 1955 projektierte er das Kaufhaus „Magnet" am Alexandrinenplatz (heute Kaffeehaus Sparre). Bereits ab 1952 war Lutz Elbrecht als „Kreishelfer für Denkmalpflege“ des Institutsfür Denkmalpflege in Schwerin tätig. Bis zu seinem Tod setzte er sich unermüdlichab 1979 in der Interessengemeinschaft Denkmalpflege im Kulturbund der DDR und gleichzeitig im Vorstand der Gesellschaft für Denkmalpflege, für den Erhalt und die Pflege des Kulturerbes vor allem im damaligen Kreis Bad Doberan ein.<br />
* Am 9. Juli 1984 verstarb Lutz Elbrecht in Bad Doberan.<br />
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====Familie Carlson (Bauunternehmen, Bäckerei) ====<br />
* Jöns Carlson gilt als Ahnherr der Doberaner Carlsons, die im Laufe der Jahrzehnte einen beeindruckenden Werdegang hingelegt haben, Er wurde in Schweden geboren; sein Weg führte ihn nach Mecklenburg. Jöns arbeitete als Maurer, mit seiner Frau Marie Sophie Carlson, geb. Burmeister lebte er in Doberan, Sie hatten sechs Kinder, eins von ihnen war Hermann Carlson. <br />
* Hermann Carlson wurde am 26,10,1875 in Doberan geboren. Er war Maurergeselle und später Bauunternehmer. Hermann heiratete Frieda Josephine Mathilde Carlson, geb. Harms, Mit ihren Kindern lebten sie in Doberan. Vier ihrer sieben Kinder mussten die Eltern früh zu Grabe tragen.<br />
* Hermann gründete die Firma H. Carlson & Sohn, Dort arbeitete er zusammen mit seinem ältesten Sohn, Sie kauften mehrere Grundstücke, zum Beispiel „Am Rosenwinkel“ und erbauten dort Häuser.<br />
* Hermann Carlson starb am 30.09.1943 in Doberan. Testamentarisch hat er darüber verfügt, wer welche Häuser „Am Rosenwinkel“ erbt. Sohn Hans erhielt die Hausnummern 1 und 2, Hermann Nummer 4 und 5, Tochter Grete die Nummern 6 und 7. Keines der Kinder sollte die Häuser verkaufen, sondern weiter an die Enkel geben, damit die Häuserreihe im Familienbesitz bleibt.<br />
* Lediglich zur Finanzierung von Ausbildung, Studium oder Geschäftsgründung duldete Hermann eine Belastung der Häuser.<br />
* Ihr ältester Sohn Hans Carlson wurde am 01.07.1900 in Doberan geboren. Von 1919 bis 1922 absolvierte er eine Lehre des Maurerhandwerks bei seinem Vater in Doberan, Am28.02.1922 legt Hans Carlson seine Gesellenprüfung bei der Mecklenburgischen Handwerkskammer mit dem Prädikat ausgezeichnet ab. Beisitzer in der Prüfung ist der Doberaner Baumeister Albert Gading.<br />
* Am 01.02.1937 bestätigt die Reichskammer der bildenden Künste Hans Carlson zur Berechtigung der Berufsausübung als baugewerblich tätiger Architekt. Gültigkeit erhält dieses Prädikat für die Jahre 1936-1939, die eingeklebten Marken auf der Rückseite des Ausweises belegen das. <br />
* Nach dem Krieg wurde er am 10.11. in die Liste der Genossen der Genossenschaft des Bauhandwerks Mecklenburg-Vorpommern e. G. m .b. H. Schwerin aufgenommen. Per Postkarte wurde dies am 24.09.1948 durch das Amtsgericht Schwerin bekanntgegeben.<br />
* Hans heiratete Frieda Carlson, sie bekommen zwei Kinder: Paul Friedrich und Elisabeth.<br />
* Hans Bruder Hermann Carlson wurde am 06.03.1903 in Doberan geboren. Er machte eine Bäckerlehre, wurde Bäckermeister und gründete die Bäckerei Carlson. <br />
* Hermann heiratete Käthe Carlson und sie bekamen die Kinder Ingeborg und Jürgen. Ihre Tochter heiratete Günter Hermann, ihr Sohn betrieb die Bäckerei im Parkentiner Weg, die mittlerweile sein Sohn Jörg übernommen hat.<br />
* Hans Schwester Grete wurde am 03.12.1909 in Doberan geboren, Sie heiratete Hans Eichstädt. Sie haben zwei Kinder: Helga und Hans-Joachim.<br />
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===Persönlichkeiten aus Kunst und Kultur===<br />
====Ehm Welk====<br />
* [http://www.ehm-welk-haus.de/ www.ehm-welk-haus.de]<br />
[[Datei:Dob678.PNG|600px|zentriert]]<br />
<br clear="all"/><br />
[[Datei:Dob701.jpg|600px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan R Ehm1.PNG|600px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan R Ehm2.PNG|700px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan R Ehm3.PNG|700px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan R Ehm4.PNG|700px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan R Ehm5.PNG|700px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan R Ehm6.PNG|800px|zentriert]]<br />
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====Gerhard Ringeling====<br />
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[[Datei:Dob706.PNG|300px|zentriert]]<br />
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'''Landschaft den Menschen zugeordnet''' <br />
* Seine besondere Liebe gilt dem Fischland / Zum 100. Geburtstag von Gerhard Ringeling – ein begabter norddeutscher Erzähler(Demokrat, 1987)<br />
* „Sei er nun Maler oder Dichter, Gelehrter, Bildhauer oder Musiker, — immer wieder kommt einer, dem in irgendeinem Seelenwinkel der göttliche Funke glüht, in unser abgeschiedenes Fischland und steht und atmet und ist gefangen und geht mit Heimweh und muß nun künden von der herben, schwer zugänglichen Schönheit dieses Stückes Erde zwischen Bodden und Meer, zwischen Darß und Ribnitzer Heide.<br />
* Sie reicht weit zurück, die Reihe dieser Fischlandkünder, und bricht nicht ab bis auf den heutigen Tag.<br />
* In diese Reihe tritt nun auch Gerhard Ringeling, der Doberaner Gymnasiallehrer.<br />
* So schrieb der Heimatschriftsteller F. W. Droß in den „Mecklenburgischen Monatsheften", als 1935 im Wiehern-Verlag Berlin Gerhard Ringelings „Seefahrend Volk — Vier Erzählungen vom alten Fischland" erschien.<br />
* Der Autor war den Lesern der „Mecklenburgischen Monatshefte" zu diesem Zeitpunkt bereits kein Unbekannter mehr. Er hatte Porträtskizzen über Johannes Troja und Heinrich Seidel (denen er sich innerlich besonders verbunden fühlte) geschrieben, ebenso über Richard Wossidlo und andere »Mecklenburger Leute".<br />
* Mit der „Fischländer Weihnacht" (ein Vorabdruck aus „Seefahrend Volk") hatte er seine ausgesprochene Begabung als norddeutscher Erzähler ausgewiesen.<br />
* Nach 1945 bringt die Evangelische Verlagsanstalt Berlin unter dem schlichten Titel „Erzählungen" zwölf der schönsten Geschichten Gerhard Ringelings in mehreren Auflagen heraus. Die vier Erzählungen vom alten Fischland aus „Seefahrend Volk" sind um acht, überwiegend im norddeutschen Raum handelnde, erweitert worden.<br />
* Als sich der Verlag 1969 zu einer nochmaligen (der zwölften) Auflage der Erzählungen von Gerhard Ringeling entschloß, nannte er — neben der Verehrung für den 1951 heimgegangenen Autor — einen zweiten Grund: „überschaut man den Bestand an christlicher Literatur, die im Formalen den anzulegenden Maßstäben genügt und in der Aussage zentral bleibt, ohne in Frömmelei auszuarten, so kann man nicht von einer Fülle sprechen.<br />
* Schon deshalb bot Ein begabter norddeutscher Erzähler sich eine Neuauflage an. Auf den Seiten dieses Buches ist beides eingefangen, die Landschaft und der Mensch: die Landschaft, nicht isoliert als Idylle oder Hort der Dämonen geschildert, sondern dem sie bewohnenden Menschen zugeordnet — der Mensch, nicht als Held oder Schuft herausgeputzt, sondern als einer, der bewußt oder unbewußt auf Gottes Gnade wartet.<br />
* "So bleiben die der Historie entnommenen Gestalten blutvoll und im tiefsten Sinne menschlich, ihr Handeln und Entscheiden rührt auch uns an." <br />
* 1947 erschien — in 2. Auflage — bei Hinstorff in Rostock das Buch von Gerhard Ringeling „Fischländer Volk — Geschichte und Schicksal einer mecklenburgischen Küstenlandschaft".<br />
* In ihrem Fischland-Buch schrieb Käthe Miethe: „Das kleine Buch des Doberaner Studienrats Dr. Ringeling „Fischländer Volk“ läßt teils chronikhaft, teils novellistisch in bunten Bildern das Werden des Fischlandes an uns vorüberziehen.<br />
* Weil Dr. Ringeling als der beste Kenner der Geschichte der deutschen Segelschiffahrt gilt, dessen grundlegendes Buch über die Segelschiffahrt mit großem Verlangen erwartet wird, stehen in seinem „Fischländer Volk“ Schiffer und Schiffahrt natürlich an erster Stelle.<br />
* Die novellistischen Schilderungen in diesem Buch erreichen nur selten die künstlerische Gestaltung und dramaturgische Spannung seiner Erzählungen.<br />
* Im Schlußwort des Buches wendet sich Ringeling eindringlich an seine Leser, ihn — soweit vorhanden — für seine geplante größere Darstellung der Geschichte der mecklenburgischen Segelschiffahrt mit Material zu unterstützen.<br />
* Doch zu diesem Buch, mit dem er sein literarisches Lebenswerk krönen wollte, kam es nicht mehr: Gerhard Ringeling starb am Silvestertag des Jahres 1951, erst vierundsechzigjährig.<br />
* Am 19. Juni war sein 100. Geburtstag. Manchmal tauchen seine „Erzählungen" im Antiquariat auf: wer zugreift und sie liest, wird nicht enttäuscht sein, sondern sich angerührt fühlen vom Schicksal der leichtsinnigen Margret, der schlimmen Brigitt oder des Schmiedes Jakobus Borgwardt, der ausging, „Gerechtigkeit zu suchen, und Gnade fand". Friedrich Schulz<br />
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[[Datei:Doberan J Ringeling2.PNG|900px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan J Ringeling3.PNG|500px|zentriert]]<br />
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====Ernst Voß====<br />
* [https://de.wikipedia.org/wiki/Ernst_Voß https://de.wikipedia.org/wiki/Ernst_Voß]<br />
[[Datei:Doberan R Voß.PNG|400px|zentriert]]<br />
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Datei:Dob968.PNG<br />
Datei:Dob969.PNG<br />
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====Felix Mendelssohn-Bartholdy====<br />
[[Datei:Dob751.jpg|400px|zentriert|thumb|Gemälde von Eduard Magnus 1846]]<br />
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[[Datei:Doberan Z61.PNG|700px|zentriert]]<br />
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* '''Felix Mendelssohn-Bartholdy(1809-1847) hat in Bad Doberan komponiert'''(''Aus der Redaktion(Ostseezeitung, 02.02.2009)''<br />
* Rostock . Der Komponist Felix Mendelssohn-Bartholdy wäre am 3. Februar 200 Jahre alt geworden. Gefeiert wird vor allem in den Städten seines Wirkens Berlin, Leipzig und Hamburg.<br />
* Aber auch die Mecklenburger haben Grund, den "Mozart des 19. Jahrhunderts", wie Robert Schumann seinen Kollegen und Zeitgenossen nannte, hochleben zu lassen.<br />
* Als 15-Jähriger verbrachte Mendelssohn im Sommer 1824 einen vierwöchigen Urlaub im ersten deutschen Seebad Heiligendamm und in Doberan. Dabei hat er auch komponiert, wie die pensionierte Musiklehrerin Marianne Strack aus Rostock belegen kann. ''Die "Doberaner Blasmusik" wurde am 13. Juli 1824 in Doberan uraufgeführt.''<br />
* Sie fand die "Doberaner Blasmusik" in den Archiven: Die pensionierte Musiklehrerin Marianne Strack hat herausgefunden, dass Felix Mendelssohn-Bartholdy, der am 3. Februar 1809 geboren wurde, als Fünfzehnjähriger in Bad Doberan komponiert hat. <br />
* Marianne Strack verehrt Mendelssohn seit ihrer Studienzeit in Leipzig. "Ich habe in Briefen der Familie von Doberan gelesen. Also muss er hier gewesen sein", sagt die Mendelssohn-Forscherin. <br />
* Tatsächlich findet sie viele weitere Briefe, in denen der junge Felix beschreibt, wie er mit dem Vater die Tage an der Ostseeküste verlebt. Es sind vor allem Spaziergänge in und um Doberan, die den Naturfreund Mendelssohn beeindrucken. Von nachhaltiger Wirkung aber ist eine kleine Hofkapelle bestehend aus Holzbläsern, Hornist und Basshornist, der Mendelssohn täglich im Salon beim Speisen lauscht. Von Komponierlaune gepackt, schreibt er ein kleines Nachtstück für die "Hofharmonie", wie das Ensemble heißt. Die Uraufführung der "Doberaner Blasmusik" ist am 13. Juli 1824. Mendelssohn wird sie später weiter verarbeiten, zur "Ouvertüre zur Harmoniemusik" op.24.<br />
* Marianne Strack findet im Landeshauptarchiv die einzelnen Stimmen der Musiker ¬ für sie der Beweis, dass Mendelssohn in Doberan die Komposition hinterlassen hat. "Das Stück wird später, wenn Mendelssohn Gewandhaus-Kapellmeister in Leipzig ist, immer an seinem Geburtstag am 3. Februar als Ständchen dargebracht", hat sie weiter recherchiert.<br />
* Trotzdem ist die Blasmusik in Vergessenheit geraten. Im vergangenen Jahr wird sie erstmals wieder von einem Bläserensemble der Hochschule für Musik und Theater Rostock, am Ort der Uraufführung in der heutigen Kreisverwaltung, in der gleichen Besetzung wie 1824 aufgeführt. Professor Günter Weidlich von der Hochschule hat es einstudiert.<br />
* "Das Stück beweist die große Begabung des Fünfzehnjährigen", sagt er. "Im zweiten Teil, dem Allegro, ist der, Sommernachtstraum’ deutlich zu spüren." Am 13. Februar will Weidlich die "Doberaner Blasmusik" in der Hochschule für Musik und Theater erneut erklingen lassen.<br />
* Der Leiter des Mendelssohn-Archivs in Berlin, Roland Schmidt- Hensel, bestätigt: "Der Doberan-Aufenthalt ist dokumentiert." Allerdings sei eine Prüfung der Doberaner Noten noch nicht abgeschlossen. <br />
* Im Kurort Bad Doberan gibt es bereits Überlegungen, wie der Mendelssohn-Besuch auch touristisch vermarktet werden kann. Vom Frühsommer an soll es einen Mendelssohn-Pfad geben, auf dem Besucher auf den Wegen des jungen Komponisten wandeln können.<br />
* Das Eröffnungskonzert der Festwoche „220 Jahre Heiligendamm“ am Sonntag, dem 9. Juni 2013 um 19.30 Uhr im Festsaal, Salongebäude in Bad Doberan, wird einem sehr berühmten Badegast des 19. Jahrhunderts gewidmet: Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847). Der damals erst Fünfzehnjährige logierte 1824 mit seinem Vater Abraham Mendelssohn Bartholdy (1776-1835) in der großherzoglichen Sommerresidenz Doberan und genoss einen Monat lang die Sommerfrische an der mecklenburgischen Ostseeküste.<br />
* Der Aufenthalt im Juli 1824 ist für den jungen Felix eine wahre Inspiration und geprägt von Spaziergängen in und um Doberan, die den Naturfreund Mendelssohn besonders erfreuten und er beschreibt der daheim gebliebenen Familie u.a. seine Ausflüge auf den Buchenberg mit einem Musiker der Hofharmonie. Mit einem Fernglas beobachten sie „die tanzende See mit Spitzenhauben in Weiß und Grau“. Zu seinen Vergnügungen gehört auch das Baden in der Ostsee. Felix Mendelssohn Bartholdy zählt zu den bedeutendsten Komponisten des 19. Jahrhunderts und stand mit wichtigen Musiker seiner Zeit wie Chopin und Schumann in regem Austausch. Die Konzertlesung „Tanzende See“ bezieht sich im Titel auf den Aufenthalt Mendelssohns, wenn auch nicht alle Werke und Texte in einem direkten Zusammenhang mit dem Ostsee-Aufenthalt im Ersten Deutschen Seebad stehen.<br />
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====Ludwig Bang====<br />
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[[Datei:Dob955.PNG|700px|zentriert]]<br />
[[Datei:Dob956.PNG|700px|zentriert]]<br />
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====Kate Diehn-Bitt====<br />
[[Datei:Doberan Z56.PNG|800|gerahmt|zentriert|…]]<br />
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====Frank Zappa====<br />
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[[Datei:Dob677.PNG|gerahmt|zentriert|…]]<br />
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* '''Wie Zappa nach Bad Doberan kam'''<br />
* ''Denkmal: Nicht in Baltimore, auch nicht in Los Angeles oder Montreux - ausgerechnet in einer Kleinstadt in Mecklenburg- Vorpommern wird eine Büste des genialen US-Rock- stars aufgestellt. Eine Geschichte, die vor 30 Jahren begann - in der ehemaligen DDR.(von Ekkehart Eichler)''<br />
* Weihnachten. Ostern. Silvester. Für Wolfhard Kutz fallen am nächsten Sonnabend alle nur denkbaren Festtage zusammen. Denn an diesem 27. Juli um 13.30 Uhr wird das Denkmal eingeweiht, die Büste des großen Meisters. Mit allerlei psychedelischem Brimborium, wie es sich gehört. Das ironische Lächeln um den von Schnauzer und Unterlippenbürste gerahmten Mund, die markante Hakennase im hageren Gesicht, der zum Pferdeschwanz gebändigte Schopf, der spöttische Blick - alles in Bronze gegossen für die Ewigkeit: Frank Zappa.<br />
* Der US-Musiker (1940-1993) gilt vielen als größtes Genie der Rockgeschichte. Charismatisch. Begnadet. Durchgeknallt. Zauberer wüster Underground-Oratorien, Autor grotesker Popsongs. Bürgerschreck und Provokateur, Botschafter der US-Gegenkultur. <br />
* Viele Orte kämen für ein Denkmal in Frage: Baltimore, wo der Spross griechisch-arabisch-sizilianischer Abstammung zur Welt kam. Los Angeles, wo er 1964 die "Mothers of Invention" gründete. Montreux, wo 1971 während des Zappa-Konzerts ein Brand ausbrach. Prag, wo Zappa zum Handelsattache und Freund Vaclav Havels avancierte. Selbst die Rock'n'Roll Hall of Fame in Cleveland weist lediglich einen Schriftzug in Glasgravur vor. Nein, es ist ausgerechnet eine Kleinstadt in Mecklenburg-Vorpommern, die den großen Zappa auf den Sockel hievt: Bad Doberan an der Ostsee, 12 000 Einwohner.<br />
* Vom Rock-Olymp so weit weg wie Karl Moik von Jimi Hendrix. Eigentlich. Vor mehr als 30 Jahren beginnt diese Geschichte, in tiefsten DDR-Zeiten. Mit seiner ersten Zappa-Platte "Burnt weenie sandwich" katapultiert sich 1971 der 16-jährige Wolfhard Kutz in eine zappatriotische Umlaufbahn, auf der er bis heute kreist. "So eine Musik hatte ich noch nie gehört. Extrem dissonant, aber ein fantastisches harmonisches Ganzes.<br />
* Ich musste mehr haben." Er sammelt Originalplatten, ob auf dem Schwarzmarkt erhökert, von der Oma in die DDR geschmuggelt oder schlicht vom Zoll im Westpaket nicht entdeckt. Jeder Akkord, jede Textzeile wird mit einer Leidenschaft aufgesogen, wie sie nur dem Mangel entwächst.<br />
* Kein Wunder, dass Zappa-Verehrer Kutz auch ins Fadenkreuz der Stasi gerät. Nach der Wende rufen Kutz und seine Zappa-Verrückten ein Festival mit Live-Musik rund um ihr Idol ins Leben - die Zappanale.<br />
* Seit 1990 treffen sich Jahr für Jahr Ende Juli mehr Fans und Musiker auf der Pferderennbahn zwischen Bad Doberan und Heiligendamm. Hier entsteht 1999 die Idee eines Zappa-Denkmals. Natürlich in Bad Doberan, denn "das ist der einzige Ort mit einem eingetragenen Frank-Zappa-Verein", sagt Wolfhard Kutz. Auch für den Zappaologen Jim Cohen aus München ist Bad Doberan der einzig wahre Standort, "weil hier die Bewegung Arf-Society geboren wurde - von den Fans, nicht von Kunstmäzenen". <br />
* Ein Zappa-Denkmal erfordert aber Stehvermögen. Denn dieser Mann war die personifizierte Provokation. Ein Bürgerschreck, dem keine Konvention heilig war, der unermüdlich den American Way of Life attackierte, verpackt in atonal- avantgardistische Klangorgien. Gelegentlich schmuggelte er seine drastischen Botschaften sogar in hitparadenkompatible zuckersüße Balladen. <br />
* So erzählt "Bobby Brown" von den Sexualfantasien eines jungen Mannes, der im Refrain behauptet: "Oh Gott, ich bin der amerikanische Traum."<br />
* Und so einen Mann soll man vor den braven Mecklenburgern auf einen Sockel stellen? Die Zappa-Jünger haben einen Vorteil: Ihr Idol war vor Ort nur Insidern bekannt. Und was in Amerika wegen Anstößigkeit auf den Index wandert, regt in Mecklenburg niemanden auf. Außerdem sei alles eine Frage der Interpretation, meint Jim Cohen. <br />
* Man kann Zappa nämlich auch so sehen: "Er verabscheute Hippies. Er hasste Drogen, weil sie den Geist lahm legen.<br />
* Er war ein überzeugter amerikanischer Patriot. Und seine zentrale Botschaft war: Nicht verdummen lassen, nicht gleichgültig werden, nie bequem sein."<br />
* Mit solchen Argumenten zogen Wolfhard Kutz und sein Mitstreiter Michael Heinze aus Braunschweig in Bad Doberan durch Ausschüsse und Fraktionen, um ihr Projekt vorzustellen.<br />
* Die Stadtvertreter verweisen auf Namen, die den Ort schmücken, wie Ehm Welk, Autor der "Heiden von Kummerow". Für viele endet die Toleranz mit den Beatles oder Stones.<br />
* Bürgermeister Hartmut Polzin - inzwischen Ehrenmitglied der Arf-Society - preist Zappa immerhin als politisch ambitionierten Menschen. So weicht die Front aus Ablehnung und Desinteresse auf.<br />
* Die entscheidenden Argumente sind wirtschaftlicher Natur. Die Zappanale, die dieses Jahr ihre 13. Auflage erlebt, ist längst ein wichtiger Wirtschaftsfaktor geworden. Wenn Underground-Ikonen wie Don Preston, Bunk Gardner, Roy Estrada oder Jimmy Carl Black kommen, "trägt das unseren Namen in die Welt", sind sich Kutz und der Bürgermeister einig.<br />
* Schließlich werden Skulptur und Sockel (etwa 15 000 Euro) aus eigenen Mitteln und über Sponsoren finanziert. Auch die Reinigung bleibt nicht an der Stadt hängen. Und der Standort ist ein Kompromiss. Weil der Kamp, die grüne Innenstadtinsel, mit klassizistischen Gebäuden und zwei chinesischen Pavillons ausscheidet, wählte man eine kleine Halbinsel am verkehrsreichen Alexandrinenplatz - zwischen Dobra-Kaufhaus und Schwanen-Brunnen.<br />
* Am 20. September 2001 passierte der Vorschlag die Stadtvertretung ohne Gegenstimme. Der Bildhauer Vaclav Cesak aus Pilsen gestaltete die Büste nach einem Foto aus "Burnt weenie sandwich". Franks Geschwister Candy und Bob werden am nächsten Wochenende zur Enthüllung erwartet. Und für Wolfhard Kutz erfüllt sich ein Lebenstraum.(Internet: www.arf-society.de Das Ensemble Modern eröffnet am 13. September (Musikhalle) mit Zap- pas "Greggery Peccary & Other Per- suasions" das Hamburger Musikfest)<br />
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===Weitere Persönlichkeiten aus der Stadtgeschichte===<br />
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====Herzog Adolf Friedrich====<br />
* [https://de.wikipedia.org/wiki/Adolf_Friedrich_zu_Mecklenburg https://de.wikipedia.org/wiki/Adolf_Friedrich_zu_Mecklenburg]<br />
[[Datei:Dob679.PNG|400px|zentriert]]<br />
Herzog Adolf Friedrich & Feodora von Reuss<br />
[[Datei:Villa Feodora.jpg|400px|zentriert]]<br />
Villa Feodora<br />
[[Datei:Hochzeit Adolf Friedrich.jpg|400px|zentriert]]<br />
Hochzeit<br />
[[Datei:Erbprinzessin Elise von Reuss mit ihren Kindern.jpg|400px|zentriert]]<br />
Erbprinzessin von Reuss mit ihren Kindern<br />
[[Datei:Sarkophag Feodora.jpg|400px|zentriert]]<br />
Sarkophag von Herzogin Feodora im Doberaner Münster<br />
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====Madame Reichard====<br />
[[Datei:Dob759.PNG|300px|zentriert]]<br />
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'''Das luftschiffende Frauenzimmer''' <br />
*''Vor 170 Jahren — Ballonaufstieg in Doberan (I)''<br />
* ( Ostsee-Zeitung, Juli 1989 - Zeitungsregestensammlung Carl Christian Schmidt/Archiv Münsterverwaltung Bad Doberan)<br />
* Das Jubiläum des Ballonfluges von Wilhelmine Reichard soll Anlaß sein, dieser ungewöhnlichen Frau zu gedenken, wobei bisher unveröffentlichtes Archivmaterial verwendet wurde.<br />
* Wilhelmine Schmidt (1788 - 1848) war seit 1806 mit Gottfried Reichard, dem nach W. Jungius zweiten deutschen Ballonflieger, verheiratet. Reichard startete 1810 mit einem selbstgebauten Ballon, Wilhelmine stieg im April 1811 in Berlin als erste Deutsche zu einer 1 l/2stündigen Luftreise auf, Ihr dritter Flug (Sept. 1811 in Dresden) endete mit einer schweren Havarie. Bei starkem Sturm stieg der Ballon sehr rasch auf mehrere tausend Meter, die Pilotin verlor das Bewußtsein.<br />
* Als sie wieder zu sich kam. erblickte sie über sich nur noch einige Stofffetzen, die sich im heftigen Seitenwind wie ein Segel blähten, den Absturz so um einige Augenblicke verzögernd. Die Reste des Ballons verfingen sich in einer Baumgruppe, die Gondel stürzte zu Boden, die Fliegerin, erneut bewußtlos, kam erst nach Stunden wieder zu sich. <br />
* Fünf Jahre später, inzwischen war Wilhelmine Mutter von vier Kindern, bestieg sie erneut einen Ballon. Ihre Aufstiege, u. a. in Brüssel, Hamburg, Wien, Prag, Warschau und München, wurden zur Routine.<br />
* Die Einnahmen aus den Eintrittspreisen dienten der Finanzierung der im Jahre 1816 gegründeten chemischen Fabrik ihres Mannes im Plauenschen Grund bei Dresden.<br />
* Der von ihr im Sommer 1819 in Hamburg, Lübeck, Doberan und Bremen benutzte Ballon dürfte der fünfte der sechs von Reichard gebauten „Bälle“ gewesen sein. Er war mit Wasserstoff gefüllt, der am Startort aus einer chemischen Reaktion von Schwefelsäure und Eisen erzeugt wurde.<br />
* Die etwa 200 Quadratmeter große Hülle, in Handarbeit genäht, bestand aus feinster Seide, die mit Firnis hauchdünn, aber luftdicht abgedeckt war.<br />
* Am 16. Juli traf Madame Reichard in Doberan ein; in der letzten Juliwoche wurde der Ballon im großherzogliohen Palais in Rostock (am heutigen Universitätsplatz) dem Publikum gezeigt.<br />
* Eine Rostocker Zeitung vom 29. Juli schrieb: „Das hiesige Publikum hat sowohl den Ballon, womit bereits 18 (?) Luftreisen gemacht sind, als auch die anderen Apparate mit vieler Aufmerksamkeit, sehr zahlreich In Augenschein genommen, und erwartet daher von diesem hier hoch nie gesehenen Schauspiel ein um so größeres Vergnügen.“ Am- 30. Juli wurde der Ballon für die Armen zum herabgesetzten Preis von 8 Schilling (Erwachsene) und 4 Schilling (Kinder) gezeigt.<br />
* Über die Luftreise in Doberan selbst werden wir in unserer nächsten Sonnabendausgabe berichten(Dr. H. Rehwaldt).<br />
<br />
'''Die geglückte Luftreise''' <br />
*''Vor 170 Jahren - Ballonaufstieg in Doberan (II)'' <br />
* ( Ostsee-Zeitung, Juli 1989 - Zeitungsregestensammlung Carl Christian Schmidt/Archiv Münsterverwaltung Bad Doberan)<br />
* Über den Ballonaufstieg in Doberan 1819 berichtet der Zeitzeuge H. G. Studemund (das bisher nicht veröffentlichte Originalmanuskript wurde mir dankenswerterweise vom Staatsarchiv Schwerin zugänglich gemacht): „August 8. Frau Profeßorin Reichard erhob sich um 5 Uhr nachmittags in die Luft. Zum Lokal der Füllung und des Aufsteigens war ein geräumiger Rasenplatz neben der Kirche gewählt.<br />
* Nachdem die Luftschifferin sich den Allerhöchsten Herrschaften auf der dort errichteten Tribüne empfohlen hatte, stieg sie in den Korb, erhob sich unter Pauken und Trompetenschall langsam in die Luft, winkte den Tausenden unter ihren Füßen mit der Fahne die Abschiedsgrüße zu und leerte über und neben der Thurmspitze noch sichtbar einen Ballastbeutel, in Folge deßen sie bald als ferner Punkt den Blicken der Zuschauer entschwand.<br />
* Als der Wind zum Meere trieb, so ließ sie sich bald, etwa 1/2 Meile von Doberan wieder zur Erde herab. Die Fahrt war vollkommen glücklich, und nachdem die Luftschifferin im Hofwagen zurückgekehrt war, folgte bald ihr Ballon, welcher noch schwebend und von sicheren Wächtern geführt, durch alle Straßen von Doberan reisete.<br />
* Man will behaupten, daß das erhabene Schauspiel etwa 4000 Zuschauer versammelt hatte. Einige kleine Probe-Ballone, welche als Vorboten und zur Beobachtung des Windes vorausgeschickt wurden, müßten noch jetzt über den Wolken schweben, wenn ihre Kraft nicht erloschen ist.“<br />
* Derselbe Autor wurde von dem Ereignis zu einem zwölfstrophigen Gedicht beflügelt, das weitere Einzelheiten des Aufstiegs wiedergibt. Es heißt dort u. a.: „Schon spannen sich die schlaffen Seile;/ Es ringt mit der verhaßten Haft / Stets mächtiger nach jeder Weile / Des stolzen Balles volle Kraft. Der leichte Korb beginnt zu schweben / Nimmt Fernrohr jetzt und Ballast ein!/ Es wird der Anker ihm gegeben, / Und die Sylphide steigt hinein. Dem schwarzen Punkte i n den Lüften / Folgt auf der ernsten Bahn zum Meer / Mit schnellem Flug auf allen Triften, / Der Renner hülfebringend Heer.“<br />
* Für den Pächter des Kammerhofes, auf dessen Feld der Ballon niederging, brachten die „Renner“, die begeisterten Zuschauer also, in Equipagen, zu Pferd und einfach zu Fuß allerdings nicht „Hülfe“, sondern nur Ärger mit sich, zertraten sie ihm doch seine schönen, fast reifen Erbsen. „Min Arften, o min Arften“, jammerte er verzweifelt, gab sich aber rasch zufrieden, als. ihm der Großherzog die Michaelspacht erließ.<br />
* Der Abend mit einer Ovation im Doberaner Theater gestaltete sich zum waren Triumph für das tapfere „luftschiffende Frauenzimmer“, wie die damaligen Zeitungen voller Anerkennung schrieben(Dr. Helge Rehwaldt).<br />
<br />
==Kur- und Bäderwesen, Tourismus, Sport, historische Bauten==<br />
===Medizinische Einrichtungen===<br />
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[[Datei:Doberan Z54.PNG|700px|zentriert]]<br />
<br />
===Kur- und Bäderwesen===<br />
'''Aus der Geschichte des ältesten Seebades'''<br />
* ''Kuren mit Molke, Eselsmilch und Wasser'' <br />
* ( Ostsee-Zeitung, Januar 1993 - Zeitungsregestensammlung Carl Christian Schmidt/Archiv Münsterverwaltung Bad Doberan)<br />
* 1836 starb der geistige Vater des ersten deutschen Seebades, der Hofrat Prof. Dr. Samuel Gottlieb von Vogel, und ein Jahr später folgte ihm der Großherzog Friedrich Franz I., der seinen Leibmedicus „wahrhaft hoch schätzte und ehrte", nach. Damit verlor das Land Mecklenburg-Schwerin einen der eifrigsten Förderer von Doberan-Heiligendamm und auch einen der wenigen weitblickenden und klugen Regenten in seiner Geschichte.<br />
* Der Nachfolger Paul Friedrich ließ in seiner nur sechsjährigen Amtszeit als Landesherr die Straßen nach Rostock und zum Damm ausbauen. Das Bettenhaus neben dem Saalgebäude in Heiligendamm erhielt eine Erweiterung um drei Stockwerke und so seine heutige Höhe. <br />
* Im Erdgeschoß verblieben die warmen Seebäder, die in 18 Kabinetten verabreicht wurden, außer den vier für die Großherzogliche Familie reservierten. Die Kabinette waren komfortabel eingerichtet mit Kanapees, Klingelschnüren usw., die Badewannen bestanden ursprünglich aus weiß überfirnistem Eichenholz und wurden jetzt allmählich durch Zement-Badewannen ersetzt. <br />
* Im schriftlichen Nachlaß von Prof. Vogel und seinen Nachfolgern finden sich reichlich Belege über die Heilkraft des Seewassers. Einiges davon erinnert an die Wunderheilungen der Bibel und ist wohl aus heutiger Sicht auch ein wenig unter Werbeaspekten zu betrachten. Interessant ist aber die Variationsbreite der Anwendung. Nicht nur die kalten und warmen Bäder allein, sondern auch die Beimischung oder die Abreibung mit stark jodhaltigem Tang oder das Trinken von Seewasser gehörten zur Behandlung.<br />
* Auch mit Molke, Eselsmilch und Mineralwasser wurde experimentiert, wie aus einer alten medizinischen Abhandlung zu entnehmen ist: „Versuche zu Milch-Anstalten wurden im Orte Doberan durch eine Eselinnen-Herde gemacht, auch eine Anstalt zum Ausschenken vieler Mineral-Wässer wurde etabliert, aber die 3/4 Meile weite Entfernung des Ortes vom Strande legte immer Hindernisse in den Weg; die Eselinnen wurden wieder abgeschafft, weil die Weiden zu weit entfernt waren, um zu jeder Zeit Milch bekommen zu können, und die Trinkanstalt wurde nur wenig besucht." <br />
* Mitte des 19. Jahrhunderts wurden in Heiligendamm eigens Molkenanstalten eingerichtet, um die Molke, der damals große Heilkraft zugesprochen wurde, dem Wasser beimengen zu können.<br />
* Gleichzeitig erfolgte der Auftakt zu einem weiteren Ausbau des Bades im Hinblick auf Übernachtungsmöglichkeiten, ohne daß Doberan als Ort der gesellschaftlichen Ereignisse seine Bedeutung verlor.<br />
* Der Großherzog Paul Friedrich ließ in westlicher Richtung, am Beginn der Steilküste, in kurzer Folge drei Villen für seine privaten Belange errichten, die im Zeitgeschmack englisch mit „Cottages” bezeichnet wurden.<br />
* Besonders und auch heute noch idyllisch gelegen ist davon am westlichen Ende das Alexandrinen-Cottage, so benannt nach der Großherzogin, die es viele Jahre bewohnte, einer Tochter der legendären Königin Luise und des Preußenkönigs Friedrich Wilhelm III. und Schwester des späteren Kaisers Wilhelm I.<br />
* Die Fürstin erreichte das hohe Alter von 89 Jahren und erfreute sich stets einer besonderen Beliebtheit und Wertschätzung. In ihren letzten Lebensjahren, als die Körperkräfte schon schwanden, ließ sie sich während ihres Sommeraufenthaltes täglich mit einem kleinen Eselskarren nach Doberan und um den Kamp kutschieren(Aus WOLF KARGE, Heiligendamm 1793-1993)<br />
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'''Aus der Geschichte von Bad Doberan und Heiligendamm (40)'''<br />
* ''Regen- und Sturzbäder halfen gegen Kopfschmerzen'' <br />
* ( Ostsee-Zeitung, Juli 1997 - Zeitungsregestensammlung Carl Christian Schmidt/Archiv Münsterverwaltung Bad Doberan)<br />
* Bad Doberan. Schon vor 160 Jahren wurden genaue Messungen von Luft- und Wassertemperaturen vorgenommen - morgens um 7 und nachmittags um 4 Uhr - der Wellenschlag beachtet, die Richtung des Windes, die Gesamtwitterung und der Barometerstand in Augenschein genommen, so daß Dr. J. H. Becker in seinem Buch „Doberan im Sommer 1837", ein Jahr darauf bei Hinstorff in Parchim und Ludwigslust erschienen, genaueste Angaben machen konnte. <br />
* Mit dem unbeständigen Wetter im Januar und Februar hing nach Ansicht des Mediziners auch die im ganzen nordöstlichen Europa vorherrschende Grippe zusammen, die ebenfalls in Doberan grassierte. <br />
* Bis in den Mai blieb es ungewöhnlich kalt, und erst nach dem 20. im Wonnemonat begann es freundlicher zu werden. Mitte Juni machte sich ein schwefliger und dichter Nebel bemerkbar, aus dem „ein übelriechender Höhenrauch" wurde.<br />
* Interessant bei den Anmerkungen des Badearztes vor allem die Beziehungen zwischen Wetter und Krankheiten. So ist zu lesen, daß durch das angenehme und warme Wetter im September „die Neigung zu Durchfällen und zu Störungen der Verdauungs-Organe überhaupt allmählich verschwand."<br />
* Welchen Ruf Heiligendamm in jenen Jahren besaß, mag daraus ersichtlich sein, daß ein Patient aus Polen die weite Reise unternahm, um hier an der Ostsee durch die regelmäßigen Seebäder in Verbindung mit Regen- und Sturzbädern von seinen langjährigen Kopfschmerzen - Neurosen - befreit zu werden.<br />
* Ein „kaltes Sturzbad" beschrieb Becker mit „einem aus einer bedeutenden Höhe geschehenes Herabstürzen reichlicher Wassergüsse auf den entblößten Körper oder auf einen Teil desselben".<br />
* Andere Arten von Bädern waren auch Fall-, Gieß- oder Tropfbäder.<br />
* In Doberan besaß man zudem schon die Douche-Maschinen, die in ihrer Form Ähnlichkeit mit einer Feuerspritze hatten, und mit ihnen konnte man den Wasserstrahl ganz gezielt und dauerhaft auf eine bestimmte Stelle richten.<br />
* Erfolge erzielte man ebenfalls mit mineralischen Schlamm- und Moorbädern sowie mit Schwefelbädern.<br />
* Bereits seit 1818 gab es in Heiligendamm ein Gebäude, in das zwei Schwefeldampfmaschinen untergebracht waren.<br />
* Von besonderer Bedeutung war die Eisen-Quelle, „deren kräftiges Wasser in das in ihrer Nähe im Jahre 1823 neu erbaute, große, sehr geschmackvoll eingerichtete und Doberan zur wahren Zierde gereichende Badehaus geleitet wird".<br />
* „Doberan im Sommer 1837" war eine außergewöhnliche Werbung für die heilenden Kräfte in Doberan und Heiligendamm und könnte in der Gegenwart erneut eine Lanze für das älteste deutsche Seebad brechen(PETER GERDS)<br />
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[[Datei:Doberan Z6.PNG|700px|zentriert]]<br />
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===Beherbergung===<br />
<gallery mode="packed" widths="200px"><br />
Datei:Dob83.jpg|<br />
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Datei:Dob105.jpg|<br />
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Datei:Dob384.jpeg|<br />
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Datei:Dob305.jpeg|<br />
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Datei:Dob459.PNG|<br />
Datei:Dob460.PNG|Mollistr. 12 und seine Geschichte<br />
Datei:Dob461.PNG|<br />
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Datei:Dob386.jpeg|<br />
Datei:Dob388.jpeg|<br />
Datei:Dob395.jpeg|<br />
</gallery><br />
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[[Datei:Doberan Z7.PNG|700px|zentriert]]<br />
<br />
===Gaststätten===<br />
* [[Gaststätten]]<br />
<br />
===Stadt- und Bädermuseum===<br />
<br />
* [https://www.bad-doberan-heiligendamm.de/kultur-events/kulturhaeuser-museen/stadt-baedermuseum.html https://www.bad-doberan-heiligendamm.de/kultur-events/kulturhaeuser-museen/stadt-baedermuseum.html]<br />
<br />
[[Datei:Dob936.PNG|500px|zentriert]]<br />
[[Datei:Dob763.PNG|500px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan R Möckelhaus.PNG|600px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan Z1.PNG|600px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan Z3.PNG|600px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan Z4.PNG|600px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan Z5.PNG|600px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan Z37.PNG|600px|zentriert]]<br />
<br />
===Bad Doberan - Tourismus===<br />
* [[Bad Doberan - Tourismus|Tourismus]]<br />
<br />
'''Bad Doberaner Gästeführer'''<br />
[[Datei:Dob842.PNG|400px|zentriert]]<br />
[[Datei:Dob835.PNG|400px|zentriert]]<br />
[[Datei:Dob777.PNG|400px|zentriert]]<br />
[[Datei:Dob836.PNG|400px|zentriert]]<br />
<br clear="all"/><br />
[[Datei:Dob856.jpg|400px|zentriert]]<br />
<br clear="all"/><br />
[[Datei:Dob906.PNG|400px|zentriert]]<br />
[[Datei:Dob854.PNG|400px|zentriert|thumb|Gästeführer Peter Becker]]<br />
<br />
===Sport===<br />
<br />
<br />
* [[Sport in Doberan]]<br />
<br />
===Straßen,Baudenkmale und Sehenswürdigkeiten der Stadt Bad Doberan===<br />
<br />
'''Neue Straßennamen mit alter Tradition'''<br />
''Bad Doberan (Stadtverwaltung) Die Stadtverordnetenversammlung beschloß die Änderung der Straßennamen nach vorliegenden Vorschlägen, 1-11, die vom erweiterten Kulturausschuß aus den Vorlagen der CDU-Fraktion und des Kulturausschusses unter Einbeziehung der Meinung der Bevölkerung erarbeitet wurden(Bad Doberaner Stadtanzeiger, 15. Dez. 1990)''<br />
* Straße des Friedens wird in Dammchaussee umbenannt: Die Chaussee führt von Doberan nach Heiligendamm und wurde deshalb seit Gründung des Seebades als Dammchaussee bezeichnet. Aus dieser Tradition und der Rückbesinnung auf das erste deutsche Seebad hielt der Sonderausschuß es für zweckmäßig, diese Bezeichnung wieder einzuführen. <br />
* Die Heinrich-Klöcking-Straße wird wieder Neue Reihe: Dieser Name wurde bei der Bebauung der Straße eingeführt und hat somit Tradition. Die Umbenennung der Neuen Reihe in Heinrich-Klöcking-Straße (ebenso wie die zwei nachfolgenden Straßen) war eine Maßnahme der damaligen Stadtverwaltung (nach 1945) um Antifaschisten um jeden Preis auch in Doberan zu ehren. <br />
* Wilhelm-Bohm-Weg wird wieder Mittelstraße genannt<br />
* Ernst-Wolff-Straße soll wieder Friedhofstraße heißen. Da diese Straße die Zufahrtstraße zum neuen Friedhof war, sollte sie auch wieder traditionsgemäß diesen Namen führen.<br />
* Clara-Zetkin-Straße bleibt mit diesem Namen bestehen. Bei der Auswertung der Meinungen der Bad Doberaner Bürger, speziell der Clara-Zetkin-Straße sprachen sich etwa 80% für den Erhalt dieses Namens aus. Clara Zetkin als Begründerin der Frauenbewegung sollte nach Meinung der Mehrheit der Bevölkerung durch diesen Straßennamen geehrt werden.<br />
*Maxim-Gorki-Platz bleibt mit diesem Namen bestehen. <br />
* Die MTS-Siedlung soll in „Am Quellholz“ umbenannt werden: Die Bezeichnung „Die Cepelin“ würde für Einheimische jüngeren Datums und Fremde unklar sein. Waldsiedlung wurde abgelehnt wegen der Assoziation zu Wandlitz. Da das Quellholz gegenüber liegt und von seiner Attraktivität bereits anspricht, sprachen sich die Mitglieder der Sonderarbeitsgruppe einstimmig für die Bezeichnung „Am Quellholz“ aus. <br />
* Es wurde vorgeschlagen die Friedrich-Engels-Straße wieder in Friedrich-Franz-Straße umzubenennen: Hier spielte die Würdigung Friedrich Franz I. als Mitbegründer des ersten deutschen Seebades eine Rolle, und dazu kam, daß diese Straße zuvor über Jahrzehnte bereits Friedrich-Franz-Straße hieß. Viele Einwohner dieser Straße sprachen sich für diesen Namen aus.<br />
* Die Ernst-Thälmann-Straße wird auf Vorschlag in Mollistraße umbenannt: Hierüber gab es unterschiedliche Diskussionen. Die Mehrheit der Bevölkerung und der Arbeitsgruppenmitglieder plädierten für „Mollistraße“: a) aufgrund des dort hindurchfahrenden „Molli’s“;b) umgangssprachlich hat sich diese Bezeichnung bereits seit Jahrzehnten in der Bevölkerung eingebürgert. Man sollte auch auf diese Volkstümlichkeit Rücksicht nehmen. <br />
* August-Bebel-Straße bleibt mit diesem Namen bestehen. <br />
* Karl-Marx-Platz wird in Brunnenplatz umbenannt.<br />
* Aufgrund der Beschlußvorlage 38/90 zur Umbenennung der Straßennamen im Wohngebiet Buchenberg wurde folgendes beschlossen: Zu der Straßenbenennung Buchenberg sollte eine Sonderregelung getroffen werden. Aufgrund sehr vieler Vorschläge der Buchenbergbewohner wird der Name Ehm Welks als Straßenname fast 100%ig akzeptiert, aber nicht seine „Helden“. Darauf hat sich die Sonderarbeitsgemeinschaft zu folgendem Vorschlag entschlossen: Das Bauamt entscheidet über eine übersichtlichere Straßenführung und setzt dann im Einvernehmen mit der Stadtverordnetenversammlung die von der Sonderarbeitsgemeinschaft vorgeschlagenen Namen ein:<br />
* Ehm-Welk-Straße (Schriftsteller Heiden von Kummerow);<br />
* Gerhard-RingelingStraße (Schriftsteller und Lehrer am Gymnasium); <br />
* Heinrich-Seidel-Straße (Schriftsteller und häufiger Gast in Bad Doberan);<br />
* Rudolf-TarnowStraße (Volkstümerlicher Dichter, Burrkäwers);<br />
* JohnBrinkmann-Straße (Schriftsteller);<br />
* Ludwig-Bang-Straße (Heimatmaler von Bad Doberan). <br />
*Entschieden wurde: Straße der Freundschaft in Heinrich-Seidel-Straße; Straße der Gemeinschaft in Ehm-Welk-Straße; Straße der Solidarität in John- Brinckmann-Straße; Straße des Aufbaus in Rudolf-Tarnow Straße umzubenennen.<br />
* Mit diesen Vorschlägen hoffen wir, den Anwohnern des Buchenbergs und dem Neubaugebiet insgesamt gerecht zu werden. <br />
<br />
[[Datei:Dob907.PNG|700px|zentriert|Flecken Doberan]]<br />
<br clear="all"/><br />
<br />
[[Datei:Dob419.JPG|700px|zentriert|Bad Doberan]]<br />
<br />
====Bahnhof/Molli====<br />
* [[Bahnhof/Molli]]<br />
<br />
====Das Moorbad====<br />
* [[Das Moorbad]]<br />
<br />
====Kamp und Severinstraße====<br />
* [[Kamp und Severinstraße]]<br />
<br />
====Alexandrinenplatz====<br />
* [[Alexandrinenplatz]]<br />
<br />
====Markt, Baumstraße, Neue Reihe====<br />
* [[Markt, Baumstraße, Neue Reihe]]<br />
<br />
====weitere Straßen====<br />
* [[weitere Straßen]]<br />
<br />
<gallery mode="packed" widths="200px"><br />
<br />
Datei:Dob218.jpg|Friederich Franz Straße<br />
Datei:Dob362.jpeg|<br />
Datei:Dob297.jpeg|<br />
Datei:Dob421.JPG|<br />
Datei:Dob221.jpeg|Mollistraße<br />
Datei:Dob948.PNG|Ehm-Welk-Buchhandlung<br />
Datei:Dob949.PNG<br />
Datei:Alexandrinenstr..jpg|Alexandrinenstr.<br />
Datei:Dob916.jpg|Mollistr.(DDR)<br />
Datei:Dob833.PNG<br />
Datei:Dob847.PNG<br />
Datei:Dob918.jpg|Ziegenmarkt(DDR)<br />
Datei:Dob403.JPG|<br />
Datei:Dob412.JPG|<br />
Datei:Dob435.JPG|<br />
Datei:Dob256.jpeg|<br />
Datei:Dob262.jpeg|<br />
Datei:Dob229.jpeg|<br />
Datei:Dob250.jpeg|Lindenstraße<br />
Datei:Dob266.jpeg|Beethoven Straße<br />
Datei:Dob917.jpg|Severin-Beethoven Straße<br />
Datei:Dob423.JPG|<br />
Datei:Dob408.JPG|Puppenhaus Beethoven Straße<br />
Datei:Dob270.jpeg|Rostocker Straße<br />
Datei:Dob324.jpeg|Rostocker Straße<br />
Datei:Dob687.jpg|<br />
Datei:Dob491.jpg|<br />
Datei:Dob492.jpg|<br />
Datei:Dob272.jpeg|Kröpeliner Straße<br />
Datei:Dob314.jpeg|<br />
Datei:Dob273.jpeg|Goethe Straße<br />
Datei:Dob281.jpeg|Post- /Severinstraße<br />
Datei:Dob285.jpeg|Wossidlostraße<br />
Datei:Dob299.jpeg|Schützenplatz<br />
Datei:Dob301.jpeg|Am Wallbach<br />
Datei:Dob307.jpeg|Dammstraße<br />
Datei:Dob309.jpeg|<br />
Datei:Dob446.jpg|<br />
Datei:Dob447.jpg|<br />
Datei:Dob448.jpg|<br />
Datei:Dob316.jpeg|Lettowsberg<br />
Datei:Dob591.jpg|<br />
Datei:Dob465.PNG|Lessingschule 1952<br />
Datei:Dob467.PNG|Fritz-Reuterstr. 1953<br />
Datei:Dob468.PNG|Rost./Kröpel. Str. 1953<br />
Datei:Dob469.PNG|Rost. Str. 1952 (Vettersche Haus)<br />
Datei:Dob474.PNG|Lindenalle um 1900<br />
Datei:Dob472.PNG|Blick auf Buchenberg 19.Jh.<br />
Datei:Dob908.jpg|Stülower Weg(Blick vom Arbeitslager)<br />
<br />
</gallery><br />
<br />
[[Datei:Doberan R Wossidlostr..PNG|700px|zentriert]]<br />
<br />
===Die Burg, später "Haus des Handwerks"===<br />
* [[Die Burg, später "Haus des Handwerks" ]]<br />
<br />
===Denkmale===<br />
<br />
'''Backenzahn'''<br />
[[Datei:Dob951.PNG|700px|zentriert]]<br />
(Ostseezeitung 9.9.2001)<br />
<br />
<gallery widths="400px" heights="200px"><br />
Datei:Dob573.jpg<br />
Datei:Dob574.jpg<br />
Datei:Dob686.jpg<br />
</gallery><br />
Ehrenmal für die im Ersten Weltkrieg gefallenen und vermissten Soldaten auf dem Buchenberg (im Volksmund Backenzahn genannt) in Bad Doberan, Mecklenburg-Vorpommern/Das Ehrenmal wurde Ausgang der 1920er Jahre nach einem Entwurf des Architekten und Baumeisters Hans Carlson von der Baufirma H. Carlson & Sohn, damals Bad Doberan, Severinstraße 2, erbaut.<br />
<br />
'''Gedenkstein'''<br />
[[Datei:Dob580.jpg|700px|zentriert|Bad Doberan]]<br />
<br />
'''Wo ist der Gedenkstein geblieben?'''<br />
* ( Ostsee-Zeitung, Oktober 1997 - Zeitungsregestensammlung Carl Christian Schmidt/Archiv Münsterverwaltung Bad Doberan)<br />
* Bad Doberan. In Bad Doberan gab es einmal einen Vaterländischen Gedenkstein, der am heutigen Fußgängerüberweg bei der Post gestanden haben soll und irgendwann entfernt worden ist. Er trug die Inschrift „Allezeit treu bereit für des Reiches Herrlichkeit". <br />
* Im Hütter Wohld wurde dieser Findling von Forstmeister von Raven entdeckt und durch den Großherzog als Geschenk dem Doberaner Militärverein übergeben.<br />
* Im April 1912 war es dann schließlich soweit. In Anwesenheit, so zeitgenössische Quellen, von 14 Krieger- und Militärvereinen aus Doberan und Umgebung wurde der Stein auf dem Alexandrinenplatz aufgestellt.<br />
* Über Größe und Transport hieß es: „Der Granitfindling ist ungefähr 2 1/2 m hoch, 1 1/4 m breit und 1 m dick, hat also gut drei Kubikmeter Inhalt und 180 Zentner Gewicht.<br />
* Ende Februar war er unter mehrtätigen schweren Mühen aus seinem Lager gehoben, auf zwei mächtige, mit schmiedeeisernen Bändern zusammengekoppelte Eichenstämme gewunden und daran festgekettet worden." Mit einem Gespann und sechs Pferden davor erreichte dieser Stein in zwei Tagen Doberan. <br />
* An Ort und Stelle hatte Hofzimmermeister Reincke eine Hebevorrichtung aus drei Fichtenstämmen gebaut.<br />
* Daß bei der Prozedur alles ohne den geringsten Schaden und Unfall ablief, wurde besonders hervorgehoben. Wo aber ist nun der Findling geblieben?(P. GERDS)<br />
<br />
<br />
'''Gedenken an Gorbatschow'''<br />
*''Stein und Eiche werden nun gesetzt''<br />
* (von Werner Geske - Ostsee-Zeitung, November 1992 - Zeitungsregestensammlung Carl Christian Schmidt/Archiv Münsterverwaltung Bad Doberan)<br />
* ''Bundesminister und Doberaner Bürger vollziehen gemeinsam feierlichen Akt'' <br />
* Bad Doberan. Für den 72jährigen Erich Vick geht morgen ein langgehegter Wunsch in Erfüllung: Die Kreisstadt würdigt in einem feierlichen Akt die wiedergewonnene deutsche Einheit durch Gedenkstein und Eiche.<br />
* „Ich freue mich, daß ich die Ehre habe, gemeinsam mit Bundesminister Krause den Baum pflanzen zu können. Es ist gut, daß der Gedenkstein einen Ausspruch Gorbatschows trägt, der seiner Grußadresse zum Tag der deutschen Einheit 1990 entstammt. <br />
* Ihm, Ronald Reagan und Helmut Kohl sollte unser tief empfundener Dank gehören", erklärte der alte Herr gegenüber der OZ. Er gehöre zu der Generation, die aus Krieg und Kriegsgefangenschaft zurückgekehrt, die Teilung des Vaterlandes schmerzlich erlebt habe. <br />
* Im Januar, als Prof. Günther Krause den Vorschlag unterbreitete, Straßen und Plätze nach Michail Gorbatschow zu benennen, fand diese Anregung auch in unserem Kreis Resonanz.<br />
* Zu denen, die sich damals mit Vorschlägen zu Wort meldeten, gehörte auch Erich Vick. Der ehemalige Bäckermeister sprach sich dafür aus, dem ehemaligen sowjetischen Staatschef mit einem Gedenkstein und einer Eiche Dank für seine Entschlossenheit zu sagen.<br />
* Nach mehreren Debatten in der Stadtverordnetenversammlung einigten sich die Abgeordneten auf die Lesart, mit einem solchen Akt an die deutsche Einheit erinnern zu wollen.<br />
* Für eine direkte Ehrung Gorbatschow fand sich im Stadtparlament jedoch keine Mehrheit. Am 3. Oktober beschlossen die Volksvertreter, in einem würdevollen Akt, Stein und Baum zu setzen. <br />
* Gestern liefen noch die letzten Vorbereitungen auf das Ereignis am Sonnabend um 11.00 Uhr. Mitarbeiter des Bauhofes bereiteten das Pflanzbett für die Eiche fachgerecht vor. Der fast vier Meter hohe Baum stammt aus Kröpelin. Dort wuchs er in über 10 Jahren in der Baumschule Hinrichs heran.<br />
* Auch der Findling aus einer Kiesgrube bei Retschow stammend, in der Werkstatt von Steinmetzmeister Reiner Vahl mit dem Gorbatschow-Ausspruch versehen, tritt heute seinen Weg zum Platz an der Ecke Parkentiner Weg/Rostocker Straße an. Mitarbeiter der NTU bringen den Stein zu seinem Bestimmungsort. <br />
* Gestern befragten wir Bürger nach ihrer Meinung zu der morgigen Veranstaltung. Hilde Krüger, Hausfrau, ist angetan davon, „daß gerade Bad Doberan solch einen Stein setzt." Ohne Gorbatschow gäbe es nach ihrer Auffassung keine Einheit. „Und dafür sind wir doch wohl dankbar, oder nicht!?"<br />
* Renate Sörensen, Architektin, aus Rendsburg hat bisher nur von der Ehrenbürgerschaft für Reagan, Gorbatschow und Kohl in Berlin gehört: „ Daß die Doberaner so etwas machen, wußte ich nicht. Ist ja ganz toll." <br />
* Jörn Peters, Handwerker, ist anderer Auffassung: „Der Herbst '89 steht mir noch immer plastisch vor Augen. Ich gehe morgen auf jeden Fall zum Platz an der Rostocker Straße.<br />
[[Datei:Dob659.PNG|400px|zentriert]]<br />
<br />
'''Stein aus Granit soll an die errungene Einheit erinnern'''<br />
*''Bundesminister Krause würdigte in Bad Doberan Beitrag Gorbatschows''<br />
* (von Werner Geske, Ostsee-Zeitung, November 1992 - Zeitungsregestensammlung Carl Christian Schmidt/Archiv Münsterverwaltung Bad Doberan)<br />
* Bad Doberan. Die innere Bewegung war dem 72jährigen anzusehen. Nach monatelangem persönlichem Bemühen, unterstützt von vielen Gleichgesinnten, sollte sich an diesem Sonnabendvormittag sein langgehegter Wunsch erfüllen. „Als Bundesminister Günther Krause zu Jahresbeginn mit dem Vorschlag an die Öffentlichkeit trat, Straßen und Plätze in Ostdeutschland nach dem russischen Reformer Gorbatschow zu benennen, sprach er mir aus dem Herzen." So Erich Vick, kurz bevor er in Anwesenheit von Prof. Krause den Stein zum Gedenken an die wiedererrungene Einheit enthüllte. <br />
* Hunderte Bürgerinnen und Bürger der Kreisstadt waren gekommen, um in dieser feierlichen Stunde dabei zu sein. Zunächst richtete Stadtverordnetenvertreter Heinz Hake das Wort an die um Stein und Eiche Versammelten. Er begrüßte, daß es trotz mancher Widrigkeiten doch noch zu diesem denkwürdigen Tag gekommen sei. Damit traf er die Empfinden vieler, die das unermüdliche Engagement des alten Doberaners mit Sympathie und Solidarität unterstützt hatten. <br />
* Auch Bundesminister Krause hob nicht ohne Befriedigung hervor, daß sich daran erneut beweise, was demokratischer Bürgerwille in unserem Lande bewirken könne. Er erinnerte daran, daß erst drei Jahre vergangen seien, seit auch in Bad Doberan das Volk auf die Straße gegangen sei, um für Freiheit und Einheit zu demonstrieren. „Wer von uns hat damals daran zu glauben gewagt, daß die deutsche Einheit so nahe ist. Die Kraft des Volkes hat alle Hindernisse aus dem Weg geräumt, unterstützt von Freuden in aller Welt", erinnerte der Minister. Der Dank gelte besonders Ronald Reagan, Georg Bush, Helmut Kohl und Michail Gorbatschow.<br />
* Der russische Reformer sei es vor allem gewesen, der im Osten die Voraussetzungen dafür schuf, daß die Menschen in der ehemaligen DDR in freier Selbstbestimmung die Einheit ihres Vaterlandes wiedererringen konnten. Dies sei unvergessen und finde auch seinen Ausdruck in der Tatsache, daß Gedenkstein und Eiche nunmehr hier ihren Platz gefunden hätten.<br />
* Zustimmung fand auch die Feststellung des Bundespolitikers, daß es im Bewußtsein gewonnener Freiheit nunmehr darum gehe, die gewiß nicht leichten Probleme der Zukunft zu meistern: „Schöpfen wir auch Kraft für die Zukunft aus den Erfahrungen einer geschichtlich einmaligen Leistung, die wir gemeinsam vollbracht haben." „ Uns allen soll stets bewußt sein, daß die deutsche Einheit ein großes Geschenk ist", legte er den Anwesenden ans Herz, als er den Granitstein enthüllte.<br />
* Zustimmung auch, als die von Reiner Vahl in den Stein getriebene Inschrift sichtbar wurde: „ Der deutschen Nation Glück, Gedeihen und Frieden im vereinten Europa. M. Gorbatschow“<br />
<br />
[[Datei:Dob660.PNG|100px|zentriert]]<br />
<br clear="all"/><br />
[[Datei:Dob661.PNG|300px|zentriert]]<br />
<br clear="all"/><br />
[[Datei:Dob810.PNG|700px|zentriert]]<br />
<br />
==Feuerwehr==<br />
<br />
<br />
<br />
[[Datei:Doberan R FWBild.PNG|700px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan R FWText2.PNG|200px|links]]<br />
[[Datei:Doberan R FWText3.PNG|700px|zentriert]]<br />
<br />
==Neuer Friedhof==<br />
[[Datei:Dob867.PNG|600px|zentriert]]<br />
<br />
<gallery mode="packed" widths="200px" heights="400px"> <br />
Datei:Dob620.jpg<br />
Datei:Dob621.jpg<br />
Datei:Dob869.PNG<br />
Datei:Dob870.PNG<br />
Datei:Dob871.PNG<br />
Datei:Dob872.PNG<br />
Datei:Dob873.PNG<br />
Datei:Dob874.PNG<br />
Datei:Dob875.PNG<br />
Datei:Dob878.PNG<br />
Datei:Dob879.PNG<br />
Datei:Dob973.JPG<br />
Datei:Dob974.JPG<br />
Datei:Dob880.PNG<br />
Datei:Dob877.PNG<br />
Datei:Dob976.JPG<br />
</gallery><br />
<br />
==Kammerhof==<br />
<br />
==Buchenberg==<br />
<br />
'''Der Bad Doberaner Buchenberg in früheren Zeiten''' <br />
*''Ort der Feuerwerke und Duelle''<br />
* (von Dr. Helge Rewaldt, Ostsee-Zeitung, Januar 1991 - Zeitungsregestensammlung Carl Christian Schmidt/Archiv Münsterverwaltung Bad Doberan)<br />
* In den ersten Jahren des Badeortes Doberan war der Buchenberg der beliebteste Ausflugsort und Aussichtspunkt der Badegäste.<br />
* Mit Lauben und Bänken war er reichlich versehen, von gepflegten Wegen durchzogen. Kegelbahn, Musik, Restauration fehlten nicht, wie ein Chronist schrieb.<br />
* Vor allem aber fand hier das Feuerwerk statt, das von dem herzoglichen Feuerwerker Hieber bereitet wurde. Ein .Feuerfall, der von dem Berge herunterströmt war besonders beliebt, aber auch Raketen, die so hoch stiegen, daß man sie 3 bis 4 Meilen weit sehen konnte. Bei besonderen Gelegenheiten gab es auch erleuchtete Tempel und brennende Namenszüge.<br />
* Die Aussicht, viel freier als heute, war berühmt, besonders von der Westseite aus, wo als Regen- und Sonnenschutz ein chinesischer Strohschirm errichtet war. Man sah auf die Klostermauer mit dem großen Torweg und der kleinen Pforte (das sogenannte Grüne Tor wurde erst später angelegt), auf die Kirche und auf Doberan mit den bewaldeten Hügeln im Hintergrund.<br />
* Einen sehr lebendigen Eindruck aus dieser Zeit vermittelt uns John Brinckman in seinem Roman „Kasper Ohm un ick“: „As wi dor nu so unner de hogen Böm rümstewelten un in den eenen Weg rinbögten, is dor 'ne Lustbänk, un dor set een lütten Mann up, de hadd 'n groten Stirn vör de Bost un ’n korten Stummel in de Mund un smökt un sehg sihr fründlich ut“. Der kleine Mann auf der .Lustbank*, so stellt sich heraus, ist niemand anderer als der Großherzog, mit dem Kasper Ohm dann ins Gespräch kommt. <br />
* Allerdings war der Buchenberg auch der Ort der Duelle. So wird von einem Pistolenduell des Hofkomikers Peters berichtet, das ein äußerst blutiges Ende nahm. Der Schauspieler hatte, um seinen Gegner zu erschrecken, sich eine mit Ochsenblut gefüllte Schweinsblase unter das Wams gebunden und sie im richtigen Moment platzen lassen. <br />
* Einen tragischen Ausgang nahm dagegen das Säbelduell des jungen Albert von Stael-Holstein, eines Sohnes der berühmten Schriftstellerin, der mit einem russischen Offizier beim Glücksspiel in Streit geraten war. Der junge Stael wurde durch einen Säbelhieb in den Hals getötet. Das war 1813. Der Ort des Duells wird als ein „kleines Rund inmitten des reizend daliegenden Gehölzes“ beschrieben, er ist heute nicht mehr genau auszumachen.<br />
* Infolge dieses Ereignisses verlor der Buchenberg an Beliebtheit, die Belustigungen für die Gäste fanden nun auf dem Kamp, im Englischen Garten und auf dem Jungfernberg (Tempelberg) statt.<br />
<br />
[[Datei:Dob654.PNG|700px|zentriert|Bad Doberan]]<br />
<br />
==Doberan im Spiegel von Zeitgenossen==<br />
<br />
===Bibliographie Doberan===<br />
<br />
* [[Doberaner Bibliographie]]<br />
<br />
==Doberaner Originale==<br />
(Ilse Mühlbach, Klaus Havemann, Studemund)<br />
<br />
===Begegnungen mit Menschen===<br />
(amerik. Piloten, russ. Offiziere u.a.)<br />
<br />
==Friedhofsgeschichten==<br />
<br />
- Pläne und bemerkenswerte Gräber<br />
<br />
==Opfer von Krieg und Gewalt==<br />
<br />
* [[Opfer von Krieg und Gewalt aus der Region Doberan]]<br />
<br />
== *[[Bilder und Texte zur Einarbeitung]]==</div>PeterBeckerhttps://www.ortschroniken-mv.de/index.php?title=Die_Stadt_Bad_Doberan_und_ihre_Geschichte&diff=108612Die Stadt Bad Doberan und ihre Geschichte2024-03-18T16:09:52Z<p>PeterBecker: /* weitere Straßen */</p>
<hr />
<div>* [[Doberan (Bad)]]<br />
<br />
===Herkunft und erste Erwähnung von Doberan===<br />
====Besiedlung====<br />
[[Datei:Doberan Einwohner.PNG|400px|zentriert]]<br />
<br />
=====Einwohnerentwicklung=====<br />
<br />
===Schulen/Bildungswesen===<br />
====Bürger/Stadtschulen====<br />
<br />
'''Geschichte der Schulen Doberans'''<br />
'''Aus der Geschichte von Bad Doberan und Heiligendamm''' <br />
* (von Peter Gerds - Ostsee-Zeitung, März 1997 - Zeitungsregestensammlung Carl Christian Schmidt/Archiv Münsterverwaltung Bad Doberan) <br />
* ''„Ohrfeigen ist strenge untersagt"'' <br />
* (In einer alten Schulordnung aus dem Jahr 1841 geblättert) <br />
* Bad Doberan. In der „Schulordnung für den Flecken Doberan" von 1841, die in der Universitätsbibliothek Rostock vorliegt, ist über den Abschnitt Schulzucht und Erziehung auch genau festgelegt worden, welche Strafen nach dem Gesetz angewendet werden durften. <br />
* Nach einem Verweis, erst unter vier Augen, dann vor der ganzen Klasse, der darauffolgenden „Absonderung des Schülers von den übrigen", dem Nacharbeiten und Nachsitzen kam erst die körperliche Züchtigung, mit einem „Stäbchen“, wie geschrieben steht. Das Austeilen von Ohrfeigen war streng untersagt. <br />
* Sollte es jedoch einmal anders kommen und ein Lehrer sich vergessen, so machte der Schulvorstand Anzeige. „Auch dem Vater oder Vormunde des verletzten oder mißhandelten Kindes steht es frei, sich an die Regierung zu wenden, welche dann entweder ein Disciplinarverfahren oder eine gerichtliche Untersuchung verfügen wird."<br />
* Gehorsam und Ehrerbietung, Ordnung, Aufmerksamkeit, Fleiß, Reinlichkeit, Verträglichkeit, Wahrhaftigkeit, Schamhaftigkeit und Anstand sowie Bedächtigkeit waren zehn Gesetze für die Schüler.<br />
* Unter Verträglichkeit hieß es: „Necke, schlage und stoße deine Mitschüler nicht, meide jede gehässig Angeberei, lebe mit Allen in Frieden und Freundschaft, hilf und diene gern jedem, wenn du ihm mit irgend etwas auf erlaubte Weise helfen kannst." <br />
* Wenn ein Schüler die erste Klasse mit 13 oder 14 Jahren in Doberan verließ, dann hatte er sich gründlich auf die Konfirmation vorbereitet, war mit Katechismus und dem hauptsächlichen Inhalt der biblischen Bücher vertraut. Neben dem Lesen war es der deutsche Sprachunterricht, der die Kinder mit ihrer Muttersprache vertraut machen und sie in die Theorie der Sprache einführen sollte.<br />
* Im Fach Rechnen wurde die Bruchrechnung beendet und mit der „Lehre von den Proportionen“ begonnen. Bei der Geometrie war vorgegeben: „Alle diejenigen Sätze sind in ihren Folgerungen mit besonderer Ausführlichkeit durchzunehmen, welche eine Anwendung im Leben finden, und was Handwerker zur Ausübung ihres Geschäftes bedürfen."<br />
* Im Fach Weltkunde ging es hauptsächlich um die Geographie Europas und um Biografien berühmter Männer, „durch deren Wirken die Völker zu bedeutenderer Entwickelung geführt werden", Ferner gab es Zeichnen,- Schreiben und Gesang. <br />
* Vergessen wurde natürlich nicht der Passus über die Eltern und deren Pflichten in Beziehung auf die Schule, und recht umfangreich waren zudem die Aufgaben der Schulbehörden gefaßt. Großen Wert legte man dabei auf einen ordentlichen Zustand und die Erhaltung des Schulgebäudes(PETER GERDS)<br />
<br />
<br />
<br />
'''Aus der Bad Doberaner Schulgeschichte (Folge 12)'''<br />
* (von Hermann Langer - Ostsee-Zeitung, Februar 1997 - Zeitungsregestensammlung Carl Christian Schmidt/Archiv Münsterverwaltung Bad Doberan) <br />
* ''Vom Aufstieg und Fall der Stadtschule zur Nazizeit''<br />
* „Jugend bedeutet immer Zukunft", schrieb 1938 der Regionalhistoriker Sebastian Heißel. Er würdigte die Maßnahmen des Nationalsozialismus zur „Neugestaltung“ des Volksschulwesens, „sowohl innerlich wie äußerlich". <br />
* Zu diesem Zeitpunkt war an der Stadtschule die Zahl der Schulkinder von 550 im Jahre 1933 auf 617 angestiegen. Zur inneren „Neugestaltung" gehörten z. B. die Wiedereinführung der autoritären Schulverwaltung, der Übertritt der Mitglieder des Lehrervereins in den NS-Lehrerbund und die Erteilung des Unterrichts nach nationalsozialistischen Erziehungsgrundsätzen. <br />
* Am 14. Februar 1936 brachte die „Mecklenburgische Schulzeitung" einen Erfahrungsbericht des neuen Rektors, nach dem in allen Fächern einschließlich Religion die Notwendigkeit des Luftschutzes behandelt wurde.<br />
* Am 30. Januar war anläßlich des Jahrestages der „Machtübername" die zum Preis von 37,60 RM erworbene HJ-Fahne gehißt worden, weil jetzt über 90 Prozent der 10- bis 14jährigen dem Jungmädelbund bzw. dem Deutschen Jungvolk angehörten. Auch am Gymnasium und an der privaten höheren Mädchenschule war die Mehrzahl der Schülerschaft von der HJ vereinnahmt. Am 19. März 1937 beging die höhere Mädchenschule ihr 100. Jubiläum.<br />
* Probleme gab es vor allem bei der äußeren „Neugestaltung" der städtischen Volksschule, die wieder einmal aus den Nähten platzte. Der Bürgermeister Karl Heinz Albrecht plante einen Neubau, der auf dem Gelände der ehemaligen Superintendentur zwischen Kamp und Bach errichtet werden sollte. Vorgesehen war auch der Bau einer Fest- und einer Turnhalle. Als Projektant empfahl sich erneut Chefarchitekt Hanns Dustmann, der das Modell für die Adolf-Hitler-Schule in Heiligendamm entworfen hatte. Doch aufgrund der Kriegsvorbereitungen, die immense finanzielle Mittel verschlangen, mußte das Projekt immer wieder verschoben werden. <br />
* Im Krieg schrumpfte die Schulkapazität immer mehr zusammen, während die Zahl der Schüler durch den Zuzug von Rostocker Kindern aus bombengeschädigten Familien zunahm. So mußten von Mai bis Oktober 1942 das Hauptgebäude der Stadtschule einem Stab der Flak zur Verfügung gestellt werden.<br />
* Vergeblich forderten Stadt und Schule immer wieder den Neubau. Zusätzlich bezogene Räume im Großherzoglichen Palais und die Schaffung neuer Klassenräume im Hintergebäude des Prinzenpalais reichten nicht mehr aus. Da auch das Gebäude der höheren Mädchenschule von der Wehrmacht belegt worden war, mußte der „Notstand" erklärt werden.<br />
* Bis 1944 wuchs die Stadtschule „auf einige 30 Klassen" an, wie ein Augenzeuge berichtete, mußten doch auch Flüchtlingskinder aus dem Osten aufgenommen werden.<br />
* Schließlich wurde sie in eine Knaben- und eine Mädchenvolksschule geteilt, die von Rektor Friedrich Bauch bzw. von Konrektor Walter Kittmann, Ortsgruppenleiter der NSDAP, geleitet wurden.<br />
* Nachdem im Januar 1945 die Schulen wegen der Belegung durch Flüchtlinge geschlossen worden waren, wurde der Unterricht im März und April noch einmal provisorisch aufgenommen. Doch jetzt gerieten auch sie in den Sog des untergehenden 3. Reiches, das die Zukunft der Jugend skrupellos aufs Spiel gesetzt hatte.<br />
'''Doberans Schulen:'''<br />
[[Datei:Dob692.jpg|400px|zentriert]]<br />
[[Datei:Dob45.jpg|400px|zentriert]]<br />
[[Datei:Dob622.jpg|400px|zentriert]]<br />
<br />
====Das Gymnasium Fridericum Francisceum====<br />
* [[Doberan (Bad) - Das Gymnasium Fridericum Francisceum|Das Gymnasium Fridericum Francisceum]]<br />
<br />
===Wirtschaft===<br />
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====Gewerbe im 19.Jh.====<br />
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[[Datei:Dob520.PNG|500px|zentriert]]<br />
[[Datei:Dob801.PNG|500px|zentriert]]<br />
====Gas- und Stromversorgung====<br />
[[Datei:Doberan J Strom, Gas1.PNG|700px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan J Strom, Gas2.PNG|700px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan J Strom, Gas3.PNG|700px|zentriert]]<br />
<br />
====Landmaschinen aus Doberan====<br />
<br />
'''Sechs Landmaschinen aus Bad Doberan''' <br />
* ''Eine Dreschmaschine mit Roßwerk und andere Geräte aus der Werkstatt Kähler''<br />
*(von Dr. K. Havemann - Ostsee-Zeitung, Juli 1983 - Zeitungsregestensammlung Carl Christian Schmidt/Archiv Münsterverwaltung Bad Doberan) <br />
<br />
* Im Zusammenhang mit dem 200. Geburtstag des Agrarwissenschaftlers Johann Heinrich von Thünen erwähnten wir die Maschinenausstellung, die als Bestandteil der 5. Versammlung deutscher Land- und Forstwirte in Doberan vom 1. bis 9. September 1841 organisiert wurde.<br />
* Auf dieser Ausstellung zeigte auch ein Maschinenbauer Kaehler oder Kähler (der Name wird in den Dokumenten unterschiedlich geschrieben) aus Doberan verschiedene Maschinen. <br />
* Kähler stellte unter anderem eine „Dreschmaschine“, eine „Korn-Säemaschine“, eine „Häckerlingsmaschine“ und eine „Kornreinigungsmaschine“ aus. Die Dreschmaschine war für kleinere Bauernbetriebe gedacht, sie konnte mit einem Pferd betrieben werden, wozu ein sogenanntes Roßwerk diente.<br />
* Es wird in dem amtlichen Bericht über die 5. Versammlung darauf hingewiesen, daß „in der Werkstatt des Herrn Kähler am Cröpeliner Wege“ ein weiteres Roßwerk zu besichtigen war.<br />
* Die Tatsache, daß ein Doberaner Maschinenbauer 1841 sechs verschiedene Maschinen auf einer Ausstellung zeigte, läßt die Vermutung zu, daß der russische Schriftsteller Nikolai Leskow (1831 — 1895) nicht von ungefähr über einen Ingenieur Hugo Pektoralis schrieb, der zusammen mit nach Rußland eingeführten Landmaschinen nach dort kam und aus dem kleinen mecklenburgischen Städtchen Doberan stammen sollte. So steht es jedenfalls in der Erzählung „Der eiserne Wille“, in der die Lebensgeschichte des Hugo Pektoralis erzählt wird.<br />
* Auf der Maschinenausstellung waren auch mehrere Pflüge zu besichtigen, unter anderem ein nach Entwürfen und Vorstellungen J. H. v. Thünens verbesserter mecklenburgischer Haken. Über diesen Haken heißt es in einem vorläufigen Bericht: „Der außerdem probierte Hakenpflug des Herrn Dr. v. Thünen ist bekannt wegen seiner sorgfältigen Construction und seiner guten Leistung. Er liefert eine reine, breite, gelockerte, gut umgelegte Furche, geht aber nur über eine Hand und muß mit Sorgfalt gestellt werden.“ Zur Enttäuschung seines Erfinders hat sich der „Thünensche Haken“, wie diese Konstruktion bezeichnet wurde, nicht durchsetzen können. Er wurde durch die Pflüge, die weit bessere Eigenschaften hatten, verdrängt. In den Bauernwirtschaften Mecklenburgs hat sich der „Mecklenburger Haken“ noch bis nach 1945 als Gerät zur Bodenbearbeitung erhalten. Er wurde vor allem wegen seiner guten Eigenschaf ten bei der Bodenlockerung bevorzugt.<br />
* In Bad Doberan steht in einem Vorgarten in der Beethovenstraße noch solch ein gut erhaltener und gepflegter Haken, fast wie zu einer Ausstellung aufbereitet, der eine Vorstellung von den damaligen Bodenbearbeitungsgeräten vermittelt.<br />
<br />
<br />
[[Datei:Dob649.PNG|300px|zentriert]]<br />
<br />
====Klein- und mittelständische Unternehmen/Handwerk====<br />
<br />
=====Glashäger Mineralquellen=====<br />
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* [http://www.glashaeger.de/ueber-glashaeger/ http://www.glashaeger.de/ueber-glashaeger]<br />
<br />
'''Kurzchronik „Glashäger“''' (Quelle: Sens, Hofstädter, unveröff. Manuskript zum Buch "Glashäger")<br />
<br />
* '''1906''' Hans von Blücher, Pächter der Landesdomäne Hof Glashagen, ließ im Quellental Bohrungen zur Gewinnung von Mineralwasser vornehmen.<br />
* '''1908''' Gründung der Gesellschaft Mineralquelle Glashagen GmbH Doberan <br />
* '''1908''' Errichtung einer 3,5 Km langen unterirdischen Kupferleitung vom Quellental nach Doberan zum heutigen Firmensitz.<br />
* '''1910''' Erfolgreiche Anmeldung von „Glashäger Mineralwasser“ als Warenzeichen beim Kaiserlichen Patentamt<br />
* '''1914-1918'''(1. Weltkrieg) verstärkte Exporttätigkeit und Belieferung von Lazaretten<br />
* '''1939-1945'''(2. Weltkrieg) Mehrere Änderungen von Gesellschafterstrukturen der Glashäger Mineralquellen G.m.b.H mit dem Hauptanteil der Gerolsteiner Sprudel K. G.<br />
* '''1945''' „Glashäger“ zunächst treuhänderisch und später unter Zwangsverwaltung der Stadt Bad Doberan unterstellt.<br />
* '''1950''' Übertragung der Treuhänderschaft von der Stadt Bad Doberan auf den VEB Rostocker Brauerei (VEB Mahn & Ohlerich Rostock)<br />
* '''1950''' „rechtskräftige“ Verstaatlichung und Überführung in „Volkseigentum“ <br />
* '''1968''' Gründung des „VEB Getränkekombinat ‚Hanseat’ Rostock“ mit Eingliederung des VEB Rostocker Brauerei als Stammbetrieb und dem Betriebsteil Glashäger Mineralquellen Bad Doberan <br />
* '''1982''' Inbetriebnahme der Neubauanlagen und fünf neuerTiefbrunnen<br />
* '''1988''' Wechsel zum VEB Greifenquell Rostock<br />
* '''1990/91''' Glashäger Brunnen GmbH wird Tochterunternehmen der Gerolsteiner Brunnen GmbH & Co. KG<br />
* '''2003''' Übernahme der Geschäftsanteile durch die Brau + Brunnen AG mit Sitz in Dortmund <br />
* '''2005''' Übernahme durch die Hassia Mineralquellen GmbH & Co. KG<br />
<br />
<br />
'''Glashäger Brunnen sprudelt wie nie zuvor''' <br />
''Zurückgekehrter Eigentümer investiert erheblich'' <br />
* (Ostsee-Zeitung, April 1991 - Zeitungsregestensammlung Carl Christian Schmidt/Archiv Münsterverwaltung Bad Doberan) <br />
* BAD DOBERAN (ADN) Wie nie zuvor sprudeln in der Küstenkreisstadt Bad Doberan die traditionellen Glashäger Mineralquellen, Die Gesundheitsgetränke flössen allein im Januar in mehr als 3,5 Millionen Dreiviertel-Liter-Flaschen.<br />
* „Das übertraf alle unsere Erwartungen", sagte Vertriebsleiter Bernd Strätz gestern. <br />
* Richtig in Bewegung geraten ist die Glashäger Naturquelle, seit die rheinländische Gerolsteiner Gruppe 1991 die ursprünglichen Eigentumsverhältnisse wiederhergestellt hat.<br />
* Der Betrieb war vor 42 Jahren entschädigungslos enteignet worden. Der zurückgekehrte Eigentümer hat inzwischen in erheblichem Umfang investiert. Die Absatzplanung sieht in diesem Jahr eine Steigerung um 70 Prozent auf 50 Millionen Füllungen vor.<br />
* Der Marktanteil im Osten beträgt 6,5 Prozent.<br />
* Abgesetzt wird bis nach Schleswig-Holstein und Hamburg.<br />
* Im Stammgebiet Mecklenburg-Vorpommern hält das Unternehmen einen Marktanteil von fast einem Drittel. Inzwischen ist die Glashäger Naturquelle durch zwei 71 Meter tiefe Brunnen zusätzlich angezapft worden.<br />
<br />
<br />
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<gallery widths="300px" heights="300px"><br />
Datei:Dob494.jpg|<br />
Datei:Bild 152 sonst.jpg<br />
Datei:Glashäger 1.jpg<br />
Datei:Glash168.jpg<br />
Datei:Glashäger Einweihung.PNG<br />
Datei:Lageplan Mineralwasser Leitung.jpg<br />
Datei:Lageplan Glashäger.jpg<br />
Datei:Brunnen 211.3.1978.jpg<br />
Datei:Glashäger Mineralquellen (001).jpg <br />
Datei:T86.jpg|<br />
Datei:Werbung vor 1914.jpg<br />
Datei:Produktion um 1930 (1).jpg<br />
Datei:Produktion um 1930 (2).jpg<br />
Datei:Einbringung Grundstoff-Tanks 1981 (1).jpg<br />
Datei:Pressekonferenz Glashäger 23. April 1991 (004).jpg<br />
Datei:Pressekonferenz Glashäger 23. April 1991 (005).jpg<br />
Datei:Pressekonferenz Glashäger 23. April 1991 (008).jpg<br />
Datei:Glashäger Sommerfest 1997 (010).jpg<br />
Datei:90 Jahre Glashäger 1998 (001).jpg<br />
Datei:90 Jahre Glashäger 1998 (004).jpg<br />
Datei:90 Jahre Glashäger 1998 (005).jpg<br />
Datei:800 Jahre DBR Glashäger LKW.jpg<br />
Datei:Festschrift 75 Jahre Glashäger 1983 (000.2).jpg<br />
Datei:Festschrift 75 Jahre Glashäger 1983 (000.4).jpg<br />
Datei:GF Rainer Hofstädter (1).jpg<br />
Datei:Advent 2000 (005).jpg <br />
Datei:6.3 Hoher Besuch bei Glashäger 1994.jpg<br />
Datei:Grundsteinlegung Erweiterung August 1993 (001).jpg<br />
Datei:Grundsteinlegung Erweiterung August 1993 (002).jpg<br />
Datei:Grundsteinlegung Erweiterung August 1993 (003).jpg<br />
Datei:Grundsteinlegung Erweiterung August 1993 (006).jpg<br />
Datei:Arbeitsberatung in der Produktion 1960 iger.jpg<br />
Datei:Dob76.jpg|<br />
Datei:T125.jpg|<br />
Datei:T126.jpg|<br />
Datei:Dob363.jpeg|<br />
Datei:Dob370.jpeg|<br />
Datei:Dob371.jpeg|<br />
Datei:Dob457.PNG|<br />
Datei:Dob496.jpg|<br />
Datei:Doberan R Glashäger1.PNG|<br />
Datei:Doberan R Glashäger2.PNG|1. Auftritt beim Citylauf am Wochenende in Rostock<br />
Datei:Doberan R Glashäger3.PNG|1. Auftritt beim Citylauf am Wochenende in Rostock<br />
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=====Gasanstalt=====<br />
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[[Datei:Dob647.jpg|700px|zentriert]]<br />
=====Handwerk=====<br />
[[Datei:Doberan R Ausst. Baumeister1.PNG|700px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan R Ausst. Baumeister2.PNG|700px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan R Austellung Handwerk.PNG|700px|zentriert]]<br />
'''Metallbau Ott'''<br />
[[Datei:Doberan R Ott Bild.PNG|700px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan R Ott1.PNG|700px|zentriert]]<br />
<br />
'''Dachdecker Klöcking'''<br />
[[Datei:Doberan Z11.PNG|700px|zentriert]]<br />
<br />
====Handel/Banken====<br />
'''Banken'''<br />
[[Datei:Doberan Z49.PNG|700px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan R Sparkasse.PNG|700px|zentriert]]<br />
<br />
<br />
<br />
'''Apotheken'''<br />
*(von Dr. H. Rehwaldt - Ostsee-Zeitung, März 1989 - Zeitungsregestensammlung Carl Christian Schmidt/Archiv Münsterverwaltung Bad Doberan) <br />
[[Datei:Dob761.PNG|700px|zentriert]]<br />
'''„Allens dor“ im Kaufhaus „ALDO“''' <br />
''„Lütt Matten“ wird ein technisches Kaufhaus —Pressekonferenz gab Auskünfte(OZ, Mai 1990)''<br />
* (von Renate Peter - Ostsee-Zeitung, Mai 1990 - Zeitungsregestensammlung Carl Christian Schmidt/Archiv Münsterverwaltung Bad Doberan) <br />
* BAD DOBERAN (OZ) Mittwoch 14.00 Uhr, Schuhfabrik „Lütt Mat.ten“: Pressekonferenz war angesagt. Betriebsleiter Hans Drzymalski, der amtierende ökonomische Direktor Günter Hampel, BGL-Vorsitzender Eckart Schulz und Helmut Stefan aus der Bundesrepublik, der als Leiter des Bereiches Ein-und Verkauf vorgesehen ist, standen Journalisten Rede und Antwort zur Umprofilierung der Schuhfabrik in ein technisches Kaufhaus.<br />
* „Seit Kinderschuhe nicht mehr subventioniert werden, war die Schuhproduktion unrentabel und nicht mehr absatzfähig geworden. Es konnte also so nicht weitergehen. Eine Umstellung auf eine andere Produktion war nicht möglich“, sagte Herr Hampel.<br />
* Was aber weiter? Die Belegschaft entschied — nach Mehrheitsbeschluß wohlgemerkt! „Es ging schließlich darum, möglichst vielen Mitarbeitern von „Lütt Matten 1 Arbeit zu bieten“, betonte Herr Drzymalski.<br />
* So waren viele Ideen und Vorschläge abzuwägen. 13 Varianten wurden geprüft und beraten. Nun ist das Ziel klar: Aus der ehemaligen Schuhfabrik wird ein technisches Kaufhaus mit Namen „ALDO“ — „Alles aus Doberan“ oder „Allens dor“.<br />
* „ALDO“ ist keine Anweisung von irgendwoher, sondern das „Wunschkind“ der Belegschaft. Geburtstermin soll der 2. Juli sein. <br />
* In eigener Regie wollen es die Mitarbeiter schaffen, ohne Beteiligung von HO oder Konsum.<br />
* Erste Umschulungen begannen mit Hilfe der bundesdeutschen Beraterfirma. Am Tag der Pressekonferenz fand z. B. ein erstes Verkaufstraining unter Anleitung eines bundesdeutschen Fachmannes statt.<br />
* Die wirksamste Schule wird aber die Praxis sein. „Der Mut der Belegschaft ist eine tolle Sache und unbedingt unterstützungswürdig“ hob Herr Stefan aus der BRD hervor. Und wir Journalisten hatten wohl alle den Eindruck, daß die Belegschaft in diesem Herrn einem guten und ehrlichen Partner gefunden hat.<br />
* Was wird es nun alles bei „ALDO“ geben? Auf einer Verkaufsfläche von 1100 Quadratmetern werden Waren aus Heim, Technik, Bau angeboten.<br />
: Toaster Geschirrspüler, Mikrowellengeräte. Videogeräte. Waschmaschinen ... Vom Nagel bis zum Brett wird ebenso alles erhältlich sein, wie vom Bügeleisen bis zur modernen Leuchte. Insgesamt werden 10 000 Artikel im Angebot sein. Und die Preise sollen nicht höher als in der BRD liegen. Ein Farbfernsehgerät. 49 cm Bildröhre, wird für 399 DM und ein Videorecorder für 599 DM zu haben sein.<br />
* 1600 Lieferanten stehen zur Verfügung — aus der Bundesrepublik der DDR. aus Asien .. .<br />
* Neben dem Warenangebot soll der Name „ALDO“ auch für Service stehen. Partner für die Übernahme von Serviceleistungen werden gewonnen. An Verbraucheraufklärungen ist gedacht, an Vorführungen z. B. für die Hausfrau u. v. m.<br />
* Für das leibliche Wohl wird eine attraktive Pachtgaststätte in der ehemaligen Betriebskantine sorgen.<br />
* Und an einen Schuhsalon ist gedacht. „Wir haben gute Schuhfabriken und wollen unseren Beitrag leisten, auch den Beschäftigten dieser Werke die Arbeit zu erhalten. Deshalb werden wir in unserem Schuhsalon Schuhe aus DDR-Produktion anbieten“ meinte Herr Hampel.<br />
* „61 Personen werden in das Kaufhaus übernommen, zehn für die Gaststätte, zehn bis zwölf für den Schuhsalon. Fünf Kollegen sind ausgeschieden, sechs gehen in den Vorruhestand. Für elf Kollegen müssen noch Lösungen gefunden werden“, berichtete Herr Schulz den Journalisten.<br />
* Was sich hier so einfach liest, war kein ebener Weg und wird es auch weiterhin nicht sein.<br />
* Wenn gegenwärtig auch die Zufahrtsstraße gebaut wird, so fehlt noch der Parkplatz. Er sollte eigentlich unmittelbar an der F105 liegen. Aber 40 m Abstand zur Europastraße müssen eingehalten werden. Es sei denn, das Ortseingangsschild würde weiter vom Ort entfernt stehen . . . (Ob aus dem Rathaus Hilfe kommt?) <br />
* Und dann ist da noch das Kreditproblem. „Die Kredit-Bank AG in Rostock hemmt uns“ meinten die Vertreter des Betriebes. Die Briefe an die Regierung blieben dazu bisher ohne Antwort.<br />
'''Kaufmannsladen Trost'''<br />
[[Datei:Doberan Z50.PNG|700px|zentriert]]<br />
'''Buchhandlung Isensee'''<br />
[[Datei:Doberan J Isensee1.PNG|800px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan J Isensee2.PNG|400px|zentriert]]<br />
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<br />
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<gallery widths="200px" heights="200px"><br />
Datei:Dob387.jpeg|<br />
Datei:Dob391.jpeg|<br />
Datei:Dob910.jpg|<br />
Datei:Dob911.jpg|<br />
Datei:Dob912.jpg|<br />
Datei:Dob913.jpg|<br />
Datei:Dob914.jpg|<br />
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Datei:Dob923.jpg|<br />
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Datei:Dob926.jpg|<br />
Datei:T48.jpg<br />
Datei:Dob357.jpeg|<br />
Datei:Dob349.jpeg|<br />
Datei:Dob344.jpeg|<br />
Datei:Dob339.jpeg|<br />
Datei:Dob721.PNG<br />
Datei:Dob321.jpeg|<br />
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Datei:Dob412.JPG|<br />
Datei:Dob288.jpeg|<br />
Datei:Dob287.jpeg|<br />
Datei:Dob286.jpeg|<br />
Datei:Dob417.JPG|<br />
Datei:Dob373.jpeg|Kaufhaus bei Tischler Koch um 1920<br />
Datei:Dob383.jpeg|<br />
Datei:Dob385.jpeg|<br />
Datei:Dob413.JPG|<br />
Datei:Dob414.JPG|<br />
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Datei:Dob758.JPG<br />
Datei:T79.jpg<br />
Datei:T84.jpg<br />
Datei:Dob613.jpg<br />
Datei:Dob374.jpeg|Konsum Baumstraße um 1960<br />
Datei:Dob382.jpeg|<br />
Datei:Dob392.jpeg|<br />
Datei:Dob257.jpeg|<br />
Datei:Dob369.jpeg|Kaufhaus Magnet<br />
<br />
</gallery><br />
<br />
==Wer war wer in und um Doberan==<br />
<br />
===Hier finden Menschen ihren Platz die in Doberan geboren, gestorben oder durch Ereignisse in besonderer Beziehung zum Ort stehen. ...===<br />
<br />
* [[Hier finden Menschen ihren Platz, die in Doberan geboren, gestorben oder durch Ereignisse in besonderer Beziehung zum Ort stehen. ...]]<br />
<br />
====Friedrich Franz I====<br />
[[Datei:Doberan Z28.PNG|700px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan Z65.PNG|500px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan Z66.PNG|500px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan Z67.PNG|500px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan Z68.PNG|500px|zentriert]]<br />
<br />
<br />
====Dr. Helge Rehwaldt====<br />
<br />
===Doberaner Spaziergänge (Dr. Helge Rehwaldt zeichnete in seinen "Doberaner Spaziergängen" ein eindrucksvolles Bild zu Doberaner Villen und den damit verbundenen Persönlichkeiten. Zudem gehörte er zu den Herausgebern der Doberaner Jahrbücher und Doberaner Blätter):===<br />
<br />
[[Datei:Doberan Z41.PNG|700px|zentriert]]<br />
<br />
* [[Doberaner Spaziergänge]]<br />
<br clear="all"/><br />
<br />
====Propst Ehlers====<br />
<gallery mode="packed" widths="400px" heights="400px"> <br />
Datei:Doberan J Ehlers1.PNG<br />
Datei:Doberan J Ehlers2.PNG<br />
Datei:Doberan J Ehlers3.PNG<br />
Datei:Doberan J Ehlers4.PNG<br />
Datei:Doberan J Ehlers5.PNG<br />
Datei:Doberan J Ehlers6.PNG<br />
</gallery><br />
<br />
===Doberaner Bürgermeister===<br />
*'''[[Doberaner Bürgermeister]]'''<br />
<br />
===Baumeister===<br />
<br />
====Carl Theodor Severin====<br />
<br />
''Der Baumeister Carl Theodor Severin(13. September 1763 – 20. Februar 1836)''<br />
<br />
* Carl Theodor Severin wurde am 13.09.1863 als Sohn des Justiz- und Konsistorialrats Theodor Severin in Mengeringhausen im Fürstentum Waldeck, damals zu Hessen gehörig, geboren.<br />
* Dem Wunsch der Familie folgend studierte Severin Jurisprudenz und erhielt später eine Anstellung als Kandidat der Rechte an einem kleinen Landgericht in der Umgebung von Berlin. Oft führte ihn sein Weg nach Berlin, die Stadt, die sich damals zum „Spree — Athen“ entwickelte.<br />
* Hier spätestens muss sich der junge Carl Theodor Severin seiner wahren Berufung bewusst geworden sein.<br />
* Wo er seine Ausbildung zum Baumeister erhielt, ist nicht bekannt, jedoch deuten seine Bauten auf die Beeinflussung durch die Berliner Schule hin. Als seine Lehrmeister können daher sowohl Carl Gotthard Langhans als auch David und Friedrich Gilly angesehen werden. Langhans war Direktor des Oberhofbauamtes in Berlin und Potsdam und Erbauer des „Brandenburger Tores“.<br />
* Ab Juni 1795 erhielt Severin eine Anstellung beim Kammerkollegium in Schwerin als „Kammer-Ingenieur ohne Gehalt“ und im Novemberdesselben Jahres als „Bau-Conducteur zu den hiesigen Hof- und Stadtbauten mit 100 Reichsthalern und 6 Faden Ellernholz“.<br />
* Erstmalig tätig beim Ausbau der neu entstehenden Sommerresidenz von Friedrich Franz I. - Doberan - wurde Severin, als er gemeinsam mit dem „Bau-Conducteur“ von Seydewitz 1801/02 das „Salongebäude“ schuf.<br />
*Der Herzog Friedrich Franz I. muss sich beeindruckt gezeigt haben von Severins Leistung und seinem Talent, denn er betraute ihn mit der weiteren baulichen Gestaltung des Seebades. Dazu sollte neben der Errichtung von Repräsentationsbauten und der Erweiterung der Badeanlagen am „Heiligen Damm“ auch eine Umgestaltung desgesamten Doberaner Ortsbildes gehören. <br />
* Als erste Bauten für Doberan entwarf Severin das 1805/06 erbaute Schauspiel-haus, das von 1806-10 entstandene herzogliche Palais sowie mitten auf dem Kamp 1808/09 den sogenannten Doberaner „Trichter“ ,den Roten Pavillon und von 1810-13 in dessen Nachbarschaft denWeißen Pavillon. Die zwei Pavillons bestechen durch die reizvolle Kombination von Klassizismus und Chinoiserie.<br />
*Am „Heiligen Damm“ schuf Severin mehrere kleine Bauten für den Badebetrieb, wie u.a. 1803 die Herrenbadeanstalt und den Anbau des Badehauses, 1804 die Konversationsrotunde sowie 1807 den Aussichtsturm. Alle diese Gebäude sind, meistens durch Sturmfluten zerstört worden.<br />
''Bauten von Carl Theodor Severin'' <br />
* 1801/02 Großherzogliches Salongebäude<br />
* 1805/06 Schauspielhaus<br />
* 1806-1810 Großherzogliches Palais<br />
* 1808/9 Roter Pavillon<br />
* 1810/1813 Weißer Pavillon<br />
* 1814-1817 „Empfangs-, Gesellschafts-, Tanz- und Speisehaus“ (Kurhaus) in Heiligendamm<br />
* 1821/22 Prinzenpalais<br />
* 1823/24 Severins Wohnhaus (Haus Gottesfrieden)<br />
* 1825 Stahlbad<br />
* 1825 Wohnhaus für Gaetano Medini<br />
* Bürgerhaus (Alexandrinenplatz 1)<br />
* Bürgerhaus (Am Kamp 13)<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Tage der Denkmalpflege im Zeichen Severins<br />
*''Festveranstaltung im Kreis Bad Doberan zum 220. Geburtstag des bedeutenden Baumeisters'' <br />
* (von Dr. Klaus Havemann - Ostsee-Zeitung, September 1983 - Zeitungsregestensammlung Carl Christian Schmidt/Archiv Münsterverwaltung Bad Doberan)<br />
*Mit der Enthüllung einer Gedenktafel für den Baumeister und Architekten Carl Theodor Severin an seinem ehemaligen Wohnhaus in Bad Doberan wurden gestern die „Tage der Denkmalpflege 1983“ des Kreises Bad Doberan eröffnet.<br />
<br />
[[Datei:Dob648.PNG|300px|zentriert]]<br />
* Das in Gips gefertigte Modell der Severin-Gedenktafel mit dem Porträt und den Lebensdaten des Baumeisters. Der Entwurf wurde von der Bad Doberaner Kunsttöpferin Dagmar Liebscher im Auftrag des Kreisvorstandes der Gesellschaft für Denkmalpflege im Kulturbund der DDR geschaffen.<br />
<br />
* C. Th. Severin wurde am 13. September 1763. heute vor 220 Jahren, in Mengeringhausen, Fürstentum Waldeck, geboren. Er war ein Schüler der in Berlin klassizistischen Langhans und tätigen Meister Bauens Carl Friedrich Gilly und erhielt um 1800 vom mecklenburgischen Herzog Friedrich Franz I. den Auftrag, für die sich nach der Gründung des Seebades am heiligen Damm entwickelnde Sommerresidenz Doberan entsprechende repräsentative Gebäude zu errichten. <br />
* So entstanden die klassizistischen Bauten Bad Doberans, in denen Severin die in Berlin empfangenen Anregungen umsetzte und mit vielen eigenen Ideen verband.<br />
* Auch in Rostock und Bad Sülze finden wir Bauten Severins. <br />
* Er verstarb am 20. 2. 1836 in Doberan. Leben und Wirken dieses Baumeisters werden aus Anlaß seines 220. Geburtstages in einer Festveranstaltung am 17. September 1983 gewürdigt werden.<br />
* Sie findet in dem von Severin erbauten Kurhaus in Heiligendamm, dem wohl schönsten seiner Bauten, statt. Es ist nicht von ungefähr, daß dieser Ort für die Tage der Denkmalpflege abschließende Veranstaltung gewählt wurde. <br />
* Der Kreisvorstand der Gesellschaft für Denkmalpflege im Kulturbund der DDR hat in den letzten Jahren der Renovierung und festlichen Ausgestaltung dieses Gebäudes viel Aufmerksamkeit geschenkt.<br />
* Die Festveranstaltung wird für viele Mitglieder der Gesellschaft im Kreis Bad Doberan eine Gelegenheit sein, die geleistete Arbeit zu bewundern. Die Tage der Denkmalpflege im Kreis Bad Doberan konzentrieren sich nicht nur auf die Bauten Carl Theodor Severins. <br />
* Mit Freude kann auf die bevorstehende Fertigstellung des Brunnenhauses und seiner Umgebung im „Quellental“ bei Hohenfelde verwiesen werden. Hier hat sich die Zusammenarbeit der Gesellschaft für Denkmalpflege, die vor allem für das Projekt verantwortlich zeichnet, dem Rechtsträger, VEB Glashäger Mineralquellen, der die Mittel bereitstellte, und dem Ortsausschuß Hohenfelde der Nationalen Front, der die Ausführung wesentlich unterstützte, bewährt.<br />
* Auch die Gestaltung des jüdischen Friedhofs in Neubukow war nur möglich durch eine enge Zusammenarbeit zwischen Nationaler Front und Kulturbund. Im Rahmen der Denkmalpflege wird dort mit der Enthüllung einer Gedenktafel unter diese Leistung ein vorläufiger Schlußstrich gezogen.<br />
* Die Tage der Denkmalpflege, die vom Kreisvorstand der Gesellschaft für Denkmalpflege im Kulturbund der DDR für die Zeit vom 11. bis 17. September organisiert wurden, dienen dem Ziel, den Gedanken und die Aufgaben der Denkmalpflege weiter zu verbreiten. Deshalb finden in den Städten Neubukow, Kröpelin und Kühlungsborn Foren zu den örtlichen Fragen der Denkmalpflege und in Bad Doberan eine Aussprache mit Jugendlichen und Schülern statt.<br />
* Gemeinsam mit der Kreisredaktion der „Ostsee-Zeitung“ wird während der Tage der Denkmalpflege das 19. Preisrätsel zur Denkmalpflege des Kreises Bad Doberan durchgeführt. Wie immer werden die Tage der Denkmalpflege neue Impulse für die Arbeit geben. Sie ordnen sich in diesem Jahr unmittelbar in die Vorbereitungen zur VII. ICOMOS-Generalkonferenz, die im Mai 1984 in Rostock und Dresden stattfinden wird, ein.<br />
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'''Wo liegt Severin?'''<br />
* ''Denkmalpflege auf Doberans Friedhof''<br />
* (von Dr. Klaus Havemann - Norddeutsche Zeitung, 1985 - Zeitungsregestensammlung Carl Christian Schmidt/Archiv Münsterverwaltung Bad Doberan)<br />
* Betritt man durch das Grüne oder Rostocker Tor den Bereich des ehemaligen Zisterzienser-Klosters Doberan und wendet sich gleich nach links, dann ist man schon auf dem alten Friedhof des Ortes.<br />
* Vor etwa 150 Jahren wurden hier die letzten Bestattungen vorgenommen, aber wohl gerade deshalb verspürt man hier etwas von der 800-jährigen Geschichte des Ortes.<br />
* Der Mecklenburger Ingenieur und Schriftsteller Heinrich Seidel verlebte gegen Ende des vorigen Jahrhunderts in Doberan mit seiner Familie Urlaubstage „in dem Gärtnerhause an der Wiese des Stahlbades“.<br />
* 1895 unternahm er eine „Erinnerungsfahrt“, die er in dem Buch „Von Perlin nach Berlin“ beschrieb.<br />
* Und so sah Heinrich Seidel vor fast 100 Jahren den Friedhof: „Dieser alte Kirchhof, auf dem seit langer Zeit nicht mehr begraben wird, ist jetzt ein Teil des Englischen Gartens und bildet einen stillen, abgelegenen Winkel dieses schönen Parks, auf zwei Seiten von der hohen alten Mauer und auf der dritten von einem schnell fließenden Bach begrenzt, an dessen Ufern riesenhafte alte Bäume stehen.<br />
* Die meisten Gräber sind längst eingesunken und verschwunden; nur eine gewisse Unebenheit der Rasenflächen zeugt noch von ihnen.<br />
* Die dauerhafteren Erbbegräbnisse und Denkmäler aber haben sich erhalten; die älteren ein wenig versunken, verwittert und verfallen, umsponnen von Efeu, dem Kraut der Vergessenheit, die jüngeren noch ziemlich wohl im Stände, doch meist auch in einem solchen Zustande, daß man sieht, es gedenkt ihrer wohl niemand mehr.“ <br />
* Der Eindruck ist heute fast noch der gleiche, wenn auch noch mehr Gräber völlig verschwunden sind. Selbst an den „dauerhafteren Erbbegräbnissen“ hat der Zahn der Zeit mächtig genagt, und das letzte „Denkmal“ verfiel vor etwa 20 Jahren.<br />
* Die Interessengemeinschaft Denkmalpflege der Stadt Bad Doberan stellte sich das Ziel, dem weiteren Verfall Einhalt zu gebieten und die noch verbliebenen Gräber oder Grabplatten möglichst zu erhalten.<br />
* So wurde ein Einsatz organisiert, um zunächst die Grabplatten von Laub und Erde zu befreien und Wurzeln oder Bewuchs von Efeu zu entfernen. Wo menschliche! Kraft nicht ausreichte, mußte Technik helfen(siehe Foto). Nach der sorgfältigen Säuberung wurde der Text der Platten entziffert, was nicht immer ganz einfach war, denn vielleicht einmal vorgenommene Färbungen der Schrift sind inzwischen längst verwittert.<br />
* Die Freunde der Denkmalpflege wurden vor allem angespornt von der Hoffnung, irgendwo unter Erde und Laub auch die Grabplatte des Architekten Doberans, Carl Theodor Severin, zu entdecken.<br />
* Er war am 20. Februar 1836 in Doberan gestorben und ist hier begraben.<br />
* Fritz Meyer-Scharffenberg beschreibt in seinem Buch „Zwischen Strom und Haff“, daß in einer Ecke der Mauer eine kleine Platte angebracht sei, die die Inschrift trägt: Mariane Philippine Auguste Severin starb den 23. May 1815. Aber weder diese Platte noch die von dem Baumeister Severin wurden gefunden.<br />
* Wo mag dieses Grab geblieben sein? <br />
* Die freigelegten Grabplatten wurden später gerichtet und so gebettet, daß für die Besucher die Inschriften zu lesen sind. Einige schöne Steinmetzarbeiten befinden sich darunter, und es sind noch nicht alle Namen vergessen, die auf diesen Platten stehen, wenn sie auch manches Rätsel aufgeben.<br />
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'''Klassizistische Bauten von unvergänglichem Wert''' <br />
''C. Th. Severin (1763—1836), Architekt und Baumeister'' <br />
* (Norddeutsche Zeitung, Juli 1990 - Zeitungsregestensammlung Carl Christian Schmidt/Archiv Münsterverwaltung Bad Doberan)<br />
* Wie oft haben wir es registriert: Das Giebeldreieck eines alten Bauwerkes weist den fürstlichen Auftraggeber aus, nicht aber den Baumeister. Sein Name ist und wäre oft in Vergessenheit geraten, gäbe es nicht bisweilen einen rührig Forschenden, der ihn der Nachwelt erhält. <br />
* Während die klassizistischen Prachtbauten Carl Theodor Severins ihre Betrachter in Bewunderung versetzen, ist es dem Architekten und Baumeister Hans Thielcke (1888-1974) zu verdanken, des Doberaner Baumeisters Bedeutung ins rechte Licht gerückt zu haben.<br />
* Der fürstliche Auftraggeber war seinerzeit Friedrich Franz I., der seinen Leibarzt — den späteren Rostocker Professor Vogel — mit der Gründung eines Seebades in Heiligendamm beauftragte und somit gleichermaßen das bauliche Aufblühen Doberans bewirkte. <br />
* Severins Wirken in und für Mecklenburg (seine Geburtsstadt Mengeringhausen lag im damaligen Fürstentum Waldeck) begann 1801 und endete dreiunddreißig Jahre später.<br />
* „Was Severin in Doberan geschaffen hat“, schreibt Thielke, „ist nicht nur für die Stadt selbst von unvergänglichem Wert, sondern gehört zu den bedeutendsten Leistungen jener Bauepoche überhaupt“. <br />
* Und die „'bedeutendsten Leistungen“ sind von beträchtlichem Umfang. Da Sind in Doberan das „Salongebäude“ (gemeinsame Arbeit mit dem Baumeister Seydewitz, das „Schauspielhaus“ mit ebenfalls von Severin entworfenen Reliefs antiker Motive, das „Große Palais“, dessen gesamte Innenausstattung Severin besorgt und zum Teil selbst geschaffen hat, zwei Pavillons am Kamp, die beiden Severin-Wohnhäuser „Prinzenpalais“ und „Haus Gottesfrieden“ und weitere Wohnhausbauten, das Stahlbad (heute Sanatorium Moorbad) und das Stadtpalais.<br />
* Da Sind in Heiligendamm das Empfangs-, Gesellschafts-, Tanz- und Speisehaus (heutiges Kurhaus), die „Kolonnaden“ und — stellvertretend für die vielen bescheidenen Bürgerhäuser an anderen Orten — das „Seehospiz“.<br />
* Und da sind in Rostock die „Neue Wache“, der Universitätsbibliotheksanbau und Severins Einfluß auf den Wohnhausbau; als typische Beispiele gelten das Haus Beginenberg 1 und das Palais am Vogelsang, und da ist schließlich in Bad Sülze auch das Kurhaus. <br />
* Laie wie Fachmann bewundern Severins klassizistische Bauten, in denen der Experte den Einfluß seiner Lehrmeister Karl Gotthard Langhans (Erbauer des Brandenburger Tors), Gentz und Gilly, Vater und Sohn („Berliner Schule“), jedoch gleichermaßen den eigenen Stil des Doberaner Baumeisters erkennt.<br />
* „Was seine Bauten so anziehend macht“, schreibt Thielcke ein weiteres Mal, „und weit über das Durchschnittsmaß erbebt, ist ihre einfache Monumentalität, die geschickte Abwägung der Baumassen und die sichere Ausbildung der Einzelheiten“ — Worte, die uns stets und ständig veranlassen sollten, dieses kulturelle Erbe zu würdigen, indem wir es pflegen(Brigitta Meuche)<br />
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====Gotthilf Ludwig Möckel (Lebenslauf)====<br />
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*1838 Am 22. Juli als Sohn eines Kupferschmiedemeisters in Zwickau geboren.<br />
*1844-52 Besuch der Bürgerschule in Zwickau<br />
*1852/53 Besuch der Königlichen Gewerbeschule zu Chemnitz<br />
*1853-56 Lehre als Maurer in Zwickau (1853-56), Besuch der Sonntagsschule in Zwickau(1853/54)und der Königlichen Baugewerkenschule zu Chemnitz (1853-56)<br />
*1856-58 Arbeit als Maurergeselle bzw. später Bauführer<br />
*1858, 13.12. Befreiung von der Militärpflicht wegen „körperlicher Untüchtigkeit“<br />
*1858/59 Anstellung als Zeichner im Oberingenieurbüro der ObererzgebirgischenStaatsbahn<br />
*1859 Arbeit als Zeichner und Konstrukteur im Betriebsingenieurbüro derKöniglichen SächsischenStaatseisenbahn zu Chemnitz<br />
*1859/60 Beschäftigung in einer Zwickauer Baufirma mit dem Entwerfen von Bauplänensowie mit Bauleitungen<br />
*1860 Tätigkeit im Architekturbüro von Edwin Oppler in Hannover, übernimmt die Erstellungvon Entwürfen sowie deren Bauausführung<br />
*1861/62 Studium an der Polytechnischen Schule zu Hannover Teilnahme anVorlesungen undpraktischen Übungen u.a. bei Conrad Wilhelm Haase<br />
*1862-64 Studienreisen vom Polytechnikum aus in den Harz und durch Tübingen; ersteselbständige Arbeitenbeim Bau der Irrenanstalt in Göttingen als Techniker und 1. Assistent von Julius Rasch<br />
*1865, 9.12. Zulassung zur Prüfung für Bauhandwerker in Dresden<br />
*1866, 25.6. Eheschließung mit Emilie Amalie Christine Schlegel, Tochter des Senators Schlegel in Göttingen, aus der Ehe gehen 5 Söhne und 2 Töchter hervor.<br />
*1867, 12.6. Prüfung als Bauhandwerker in Dresden bestanden <br />
*1867-75 Tätigkeit als Bauhandwerker und freier Architekt, vorwiegend Entwürfe von Villen<br />
*1873 Aufnahme in den Sächsischen Ingenieur- und Architekten-Verein in Leipzig<br />
*1875 Übersiedlung nach Dresden, ab 6. Dezember Mitglied des Architekten- und Ingenieur-Vereins zu Hannover<br />
*1875-85 Tätigkeit als Privatarchitekt in Dresden; vorwiegend Bearbeitung von Kirchen- und Schlossbauten<br />
*1881, 3.3. Ernennung zum Ehrenmitglied der Akademie der bildenden Künste Dresden<br />
*1883 Briefwechsel mit Staatsrat von Bülow (Mecklenburg - Schwerin) wegen Übersiedlung nach Doberan im Zusammenhang mit der Auftragserteilung zur Restaurierung der Doberaner Kirche<br />
*1885 Übersiedlung nach Doberan<br />
*1889, ab1.4. Berufung in den Staatsdienst als Baurat für Kirchenbausachen und technischer Beirat der Kammer und des Oberkirchenrates; neben dieser Verpflichtung freiberufliche Tätigkeit<br />
*1897, 19.3. Ernennung zum Geheimen Baurat<br />
*1899, März-Mai Ärztlich angeratene Erholungsreise nach Bozen (Tirol)<br />
*1900, 3.10. Ernennung zum Geheimen Hofbaurat<br />
*1907 Schwerer Unfall mit Krankenhausaufenthalt<br />
*1915, 24.4. Antrag auf Auflösung des Dienstverhältnisses aus gesundheitlichen Gründen; Ab 1. Oktober Versetzung in den Ruhestand.<br />
*1915 Am 26. Oktober verstirbt Möckel nach längerer Krankheit (Luftröhrenkatarrh) an Herzschwäche.<br />
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Quelle: Karl-Heinz Barth, Gotthilf Ludwig Möckel - Ein Beitrag zur Geschichte der Architektur der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts<br />
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''Das Doberaner Wohnhaus''<br />
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* 1888 begann G. L. Möckel mit der Planung seiner eigenen Doberaner Villa, deren Bau wegen einiger Verzögerungen erst 1888 fertig gestellt wurde.<br />
* Er entwarf sich ein zweigeschossiges Gebäude mit ausgebautem Dachgeschoss, dessen Äußeres durch Gestaltungselemente wie Erker, Türmchen, verschiedene Fenster, aber insbesondere die Kombination von roten Klinkern, vorgeblendetem Fachwerk mit Klinker- und Putzflächen sowie dunkelgrün glasierten Formsteinen und farbigen Bleiverglasungen der Fenster geprägt wird.<br />
* Im Inneren wurde das Bild bestimmt durch Putzflächen mit Schablonenmalerei, Glasursteine, lasierte Paneele und Holzdecken, letztere ebenfalls mit Bemalung sowie schmiedeeiserne Leuchter und Geländer, dichte Vorhänge, bunte Teppiche und schwere Eichenmöbel.<br />
* Zeitweise vorhandener Bewuchs mit wildem Wein sowie zwei Türmchen und die farbigen Bleiverglasungen ließen diesen Bau wie ein romantisches Schlösschen erscheinen. Motive aus dem Dornröschen-Märchen, die in den Verglasungen von vier Fenstern des zweigeschossigen Hauptwohnraumes an der Südseite des Gebäudes dargestellt sind, verstärken diesen Eindruck.<br />
* Aber gerade das mag es sein, was auf den Betrachter und Besucher des Hauses einen besonderen Reiz ausübt, und es wird wohl kaum jemanden geben, der sich nicht von der soliden handwerklichen Ausführung, sei es der Holz- oder der Kunstschmiedearbeiten beeindruckt zeigt.<br />
* Als fast programmatisch für Gotthilf Ludwig Möckels Haltung die Meinungen der Betrachter seiner Bauwerke und dabei insbesondere die der Andersdenkenden<br />
betreffend, könnte der Spruch gewertet werden, den er an seiner Doberaner und schon an seiner Dresdner Villa anbringen ließ:<br />
* „Der Eine betracht‘s,<br />
* Der Andre verlacht‘s,<br />
* Der Dritte veracht‘s,<br />
* Was macht‘s.“<br />
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====Albert Gading- ein Doberaner Jugendstilbaumeister====<br />
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* „Es musste ja mal was anderes sein“, war die Antwort, als sein Sohn Heinrich Gading ihn einmal fragte, woher er die Idee zu der originellen Fassadengestaltung des sogenannten '''„Bienenhauses“''' in der Bismarckstraße 26 (heute Goethestraße) gehabt habe. <br />
* Nachdem man ein Jahrhundert lang Vorbilder fürs Bauen nur in früheren Stilen, der antiken Klassik, der mittelalterlichen Gotik und Romantik oder dem Barock gesucht hatte, wollten viele Baumeister in der Zeit des ausgehenden 19. Jahrhunderts „etwas anderes machen“, indem sie sich ihre Anregungen in der Natur suchten und sich auch in sonstigen Details von ihren Vorgängern distanzierten.<br />
* In vielen Jugendstilhäusern findet man ein in Quadrate oder Rechtecke gegliedertes Oberlicht von Fenstern und Türen, nicht selten aus Farbglas.<br />
* Was die Häuser aus dieser Zeit am meisten kennzeichnet, sind die Ornamente von Pflanzen und Tieren. langstieligen Blumen, Blüten, Winden, Ranken, Tierköpfen u. ä. <br />
* Von den Baumeistern wurden Kreativität und technische Fähigkeiten in hohem Maße gefordert und Albert Gading hatte beides, was die vielen von ihm in Doberan und Umgebung errichteten Gebäude beweisen.<br />
* Wer war nun der Mann, der zu Unrecht so sehr im Schatten der im 19. Jahrhundert in Doberan wirkenden Baumeister von Seydewitz, Severin und Möckel stand.<br />
* Albert Gading stammte aus einer seit dem 17. Jahrhundert in Doberan ansässigen Familie von Handwerkern. Er wurde 1875 als Sohn des Drechslermeisters Heinrich Gading sen. geboren.<br />
* Gading besuchte die Doberaner Schule und beendete 1893 eine Maurerlehre, Der geprüfte „Maurer- und Zimmermeister“ Heinrich Nieske bescheinigte ihm, dass er „sehr anstellig, fleißig und geschickt“ sei.<br />
* Nach dem Militärdienst ging er im Sommer auf Wanderschaft und arbeitete für Je 6 Wochen in diversen Baufirmen in Berlin und im Rheinland. 1902 schloss er das Technikum mit der Note „Sehr Gut“ ab und im Februar 1903 wurde er Maurermeister.<br />
* Nachdem er im Büro von G. L. Möckel seine zeichnerischen Fähigkeiten weitervervollkommnet hatte, begann er eine Tätigkeit im Rostocker Bauamt und danach in der Firma von Hofmaurermeister Beringer. Von Beringer übernahm Gading den Stahlbeton, der gerade von dem Laager Architekten Paul Korff in Mecklenburg eingeführt worden war.<br />
* 1905 machte sich Albert Gading selbstständig. Sitz seiner Baufirma war das Gelände östlich der Bismarckstraße (heute Goethestraße) am Bollhäger Fließ. <br />
* Vor dem Ersten Weltkrieg hatte er über 100 Beschäftigte. Gading war nicht nur kreativ und sein Stil gefragt, sondern auch wirtschaftlich erfolgreich. 1912 fuhr er neben dem Arzt Dr. Prösch als erster im Auto durch den Ort.<br />
* Albert Gading verstarb 1962. Die Zeitschrift „Unser Mecklenburg“ widmete ihm einen Nachruf, in dem seine „Aufgeschlossenheit gegenüber technischen Neuerungen“ rühmend erwähnt wird.<br />
* Was geblieben ist, sind die zahlreichen von ihm entworfenen und gebauten originellen Häuser, die noch heute das Stadtbild von Bad Doberan prägen.<br />
Quelle: Joachim Lange, „Albert Gading — ein Doberaner Jugendstilbaumeister“ im Bad Doberaner Jahrbuch, 2003<br />
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====Heinrich Carl Gustav Nieske====<br />
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* Am 20. Januar 1885 teilt der Doberaner Magistrat Nieske mit: „Auf Ihren Antrag vom 19. d. Mts. soll Ihnen gegen Entrichtung der stadtordnungsgemäßen Aufnahmegebühr / das Bürgerrecht hiesiger Stadt / hiermittelsertheilt sein. / Demzufolge wird von Ihnen erwartet, daß Sie die Pflichten eines ordentlichen und warlichen Bürgers so erfüllen werden, wie Sie es vor Gott, Ihrem Gewissen, Ihrer unterzeichneten Obrigkeit und sonst Jedermann zu verantworten sich getrauen. “<br />
* Wer war nun dieser Nieske, der sich im Alter von 42 Jahren in unserer Stadt niederließ?<br />
* Heinrich Carl Gustav Nieske wurde am 1. Oktober 1843 in Warin geboren. Er absolvierte eine dreijährige Maurerlehre im Betrieb seines älteren Bruders. Den Traditionen der Zunft entsprechend begab sich der Geselle Heinrich Nieske auf Wanderschaft. Von der Militärpflicht kaufte ihn sein Vater frei. Nieske war als Maurergeselle u.a. beim Bau der Paulskirche in Schwerin, die nach Entwürfen von Theodor Krüger entstand, beteiligt.<br />
* 1874 ließ er sich als Maurermeister in Brüel nieder. Nach 11 Jahren verlegte Nieske sein Baugeschäft nach Doberan, dem noblen Alterssitz für wohlhabende Pensionäre, wahrscheinlich weil er sich hier eine günstigere Auftragslage als in Brüel versprach.<br />
* Hier errichtete Heinrich Nieske in den folgenden Jahren zahlreiche Doberaner Villen, teilweise als Bauunternehmer auf eigene Rechnung mit dem Ziel, es schlüsselfertig teurer zu veräußern.<br />
* 1892 übernahm der Maurermeister von der Stadt Doberan einen 20 Quadratruten umfassenden Bauplatz, gelegen zwischen der Büdnerei 2 und dem Amtstor, heute Beethovenstraße.<br />
* Durch städtische Auflage war er verpflichtet, Bauplatz binnen 2 Jahren zu bebauen mit „einem mindestens zweistöckigen Wohnhause im Villenstil“. Es entstand die Villa in der Beethovenstraße 6.<br />
* Nieske blieb zunächst Besitzer, erst 1907 erfolgte ein Verkauf. Bedingt durch Hausbauten und Verkäufe zog die Familie wiederholt um. Insgesamt soll das dreißigmal passiert sein. Als „Villa Nieske“ den bleibt das heutige Gebäude Goethestraße 30 bekannt.<br />
* 1896 erwarb Heinrich Nieske mehrere Baugrundstücke in Arendsee (heute Kühlungsborn-West).<br />
* Nach 1900 setzte Nieske seine Bautätigkeit in Doberan, vor allem in der Dammchaussee und in der Bismarckstraße (heute Goethestraße) fort.<br />
* In den Jahren zwischen 1907 und 1910 gab Heinrich Nieske sein Geschäft in Doberan auf und zog als Rentner mit seiner Familie nach Schwerin.<br />
* Am 25. Juni 1923 verstarb Heinrich Nieske im Alter von 80 Jahren in Schwerin.<br />
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''Bauten von Heinrich Nieske (Auswahl):''<br />
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*1888/89 Entwurf und Errichtung des „Strand-Hotel“ in Arendsee (heute Kühlungsborn/West) gemeinsam mit Zimmermeister Kunzelmann<br />
*1893 Entstehung der Villa Dammchaussee 9 in Nieskes Auftrag im Oktober des Jahres verkauft er sie an Pauline Eggerss, geb. Mühlenbruch.<br />
*1895 Bau der „Villa Nieske‘ in der Goethestraße 30, 1899 Verkauf an Rittmeister a.D. Theodor von Sydow. 1902 kauft Nieske das Hausgrundstück zurück.<br />
*1895 Errichtung der Villen Dammchaussee 11 und 13<br />
*1895/96 Villa Goethestraße 36 entsteht<br />
*1896 Bau der Villa Goethestraße 34, 1897 Verkauf des Hauses an Gymnasial-Professor Dr. Christian Starck.<br />
*1896 Errichtung der Villa Goethestraße 32 für den Rentier Hermann Jahnke<br />
*1896 Übernahme der Bauarbeiten für den Postneubau in Wismar<br />
*1897 Errichtung eines Gartenhauses, eines eingeschossigen Fachwerkbaus zur Vermietung an Fremde in Arendsee (heute Kühlungsborn/West)<br />
*1901/02 Entwurf und Bau des „Hotel Pavillon“ für Kaufmannswitwe Breutz in Arendsee(heute Kühlungsborn/West) <br />
*1903/04 Errichtung eines Stallgebäudes auf dem Grundstück Baumstraße 1 für Bäckermeister Hermann Gienus <br />
*1907 Bau der Villa für Herrn Rentier Gottschalk in Doberan (wahrscheinlich im Eickhöfer Weg), konzipiert als Wohnhaus und Pension<br />
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====Georg Adolph Demmler, Architekt und Politiker====<br />
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* Neben dem klassizistischen Kurhaus in Heiligendamm ist die im Tudorstil errichtete „Burg“ sicher das markanteste Gebäude in Deutschlands ältestem Seebad. <br />
* Der Entwurf dazu entstammt der Feder des mecklenburg-schwerinschen Hofbaumeisters Georg Adolph Demmler. Er entwarf auch die Pläne für das „Alexandrinen-Cottage“, im Stil eines englischen Landhauses, sowie für den Umbau und die Aufstockung des alten Badehauses zum neuen „grossen Bade- und Logir-Haus“ (heute „Haus Mecklenburg“).<br />
* Georg Adolph Demmler wurde am 22. Dezember 1804 als uneheliches Kind des Güstrower Schornsteinfegermeisters Johann Gottfried Demmler und der verwitweten Tochter eines Brauereibesitzers in Berlin geboren, wo er zunächst 9 Jahre bei einer Pflegefamilie lebte. 1813 trennte sich der Vater von seiner Ehefrau und zog mit Georg Adolph Demmlers Mutter zusammen. Der Sohn wurde nach Güstrow geholt.<br />
* Bis 1819 besuchte Demmler hier das Gymnasium und entwickelte schon früh Interesse an der Bautechnik, das von seinem Vater gefördert wurde. Nach dem Abitur studierte er an der Bauakademie in Berlin bei Karl Friedrich Schinkel und Friedrich Gottlieb Schadow.<br />
* Wegen seiner Mitgliedschaft in der geheimen Burschenschaft Arminia wurde er 1823von der Hochschule verwiesen.<br />
* 1824 erfolgte auf Fürsprache Schinkels Demmlers Aufnahme in den mecklenburgischen Staatsdienst. 1832 erhielt er seine Ernennung zum Baumeister, ab 1835 war er Landesbaumeister.<br />
* Während seiner Dienstzeit entwarf Demmler die meisten Pläne für den herrschaftlichen Ausbau von Schwerin. Glanzpunkte seines Wirkens waren der Umbau des Schlosses, der Neubau des Arsenals am Pfaffenteich, der Marstall, das Hoftheater und viele weitere Gebäude.<br />
* Nach seinem Entwurf wurde am Westufer des Pfaffenteichs die Paulsstadt als neuer Stadtteil angelegt. Auch Bauwerke in anderen Städten beruhen auf Demmlers Bauplänen so z.B. das heutige Ernst-Barlach-Theater in Güstrow.<br />
* Demmler engagierte sich bereits vor der Revolution von 1848 sozial. Er war Mitglied der Schweriner Freimaurerloge und politisch aktiv, zunächst in der linksliberalen Süddeutschen Volkspartei (DtVP) und später in der Sozialistischen Arbeiterpartei Deutschlands(SAP).Georg Adolph Demmler verstarb am 2. Januar 1886 in Schwerin.<br />
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''Demmlers Bauten und Entwürfe für Doberan/Heiligendamm''<br />
* 1827 Tribüne an der Rennbahn<br />
* 1835 Entwurf für den Sarkophag Friedrich Franz I. im Doberaner Münster - Herstellung in der Schweriner Schleifmühle<br />
* 1837 Umbau des alten Badehauses zum Haus Mecklenburg<br />
* 1840 Alexandrinencottage in Heiligendamm<br />
* 1841 Dekoration im Doberaner Theater<br />
* 1843 Transport des Gedenksteins aus der FeldmarkElmen-horst nach Heiligendamm<br />
* 1844 Pläne für ein Schießhaus<br />
* 1848 Burg Hohenzollern im Tudorstil<br />
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====August Gaster====<br />
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* August Gaster wurde am 28. Oktober 1852 in Wismar geboren. Er absolvierte von 1872 bis 1875 und von 1877 bis 1878 ein Studium an der Polytechnischen Schule in Hannover. Am Polytechnikum war Gaster ein Schüler von Conrad Wilhelm Hase, bei dem bereits zuvor Gotthilf Ludwig Möckel seine Ausbildung erhielt.<br />
* Im Jahr 1882 legte August Gaster seine Baumeisterprüfung ab.<br />
* Als späterer Landbaumeister in Doberan war er für die Ämter Bukow, Doberan und Schwaan verantwortlich. Bekannt ist, dass August Gaster 1914 das Wohnhaus in der heutigen Goethe-straße 10 in Bad Doberan aus dem Nachlass von Hofzimmermeister Reinke erwarb.<br />
* Ab 1890 war Gaster, der auch zum Baurat berufen worden war, Mitglied im Verein für Mecklenburgische Geschichte und Altertumskunde.<br />
* Im Jahr 1920 erfolgte seine Ernennung zum Vorstand des Hochbauamtes Rostock II in Doberan.<br />
* August Gaster war langjähriges Mitglied der Prüfungskommission für Kandidaten des höheren Baufaches in Schwerin. Eine Berufung an das Ministerium lehnte er jedoch ab, weil er sich seinem Wohnort Doberan sehr verbunden fühlte.<br />
* August Gaster zählt zu den profiliertesten Architekten in Mecklenburg.<br />
* Zu seinen wichtigsten Bauten gehören:<br />
* die Realgymnasien in Kiel und in Schwerin,<br />
* die Frauenklinik in der Doberaner Straße in Rostock<br />
* die Villa „Feodora“ des Herzogs Adolf Friedrich in Bad Doberan im Stülower Weg (jetzt Kreismusikschule), <br />
* die Villa der Prinzessin Reuß ‚in Heiligendamm (zu DDR- Zeiten „Max-Planck-Haus )entstanden um 1910, sowie die Herrenhäuser ın Rederank und Groß Stove.<br />
* August Gaster verstarb 1929.<br />
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====Lutz Elbrecht (Baumeister und Denkmalpfleger) ====<br />
* Lutz Elbrecht, am 8, März 1907 geboren, trat beruflich in die Fußstapfen seiner Vaters, den Hofmaurermeisters Fritz Elbrecht. <br />
* Im Geburtsjahr seines Sohnes gründete Fritz Elbrecht in Doberan eine Baufirma, die Lutz Elbrecht, der das Baugewerbe von Grund auf erlernt hatte, ab 1934 leitete.<br />
* Wohl eines seiner ersten Gebäude war der Bahnhof in Heiligendamm (1933/34), bei dessen Gestaltung er klassizistische Formen nachempfand. <br />
* 1935/36 entstand nach seinen Entwürfen das Wohnhaus in der Dammchaussee 23 in Klinkeroptik Für einen Rechtsanwalt. 1950 erwarb der Schriftstellen Ehm Welk das Gebäude und bewohnte es bis zu seinem Tod im Jahre 1966.<br />
* Ebenfalls mit roten Klinkern gestaltet, entstand1938/39 die Friedhofskapelle auf dem neuen Friedhof in Bad Doberan, ebenso wie die Friedhofskapelle in Kröpelin.<br />
* 1939/40 erbaute Lutz Elbrecht das Filmtheater am Kamp in der Severinstraße und schuf damit ein modernes, allen Ansprüchen genügendes Haus. Daneben hat er zahlreiche Bad Doberaner Ein- und Mehrfamilienhäuser entworfen und gebaut.<br />
* Als 1948 die damalige Landesregierung von Mecklenburg den Plan fasste, das durch die Kriegswirren stark in Mitleidenschaft gezogene Gebäudeensemble in Heiligendamm zu einem Sanatorium für Werktätige umzubauen, wurde Lutz Elbrecht zum „Vorsitzenden sämtlicher Angestellten der Bauleitung” ernannt. Von August1948 bis März 1950 währten die umfangreichen baulichen Maßnahmen.<br />
* Diese Aufnahme war so recht für den dem heimatverbundenen Baumeister und Architektengeschaffen, der einmal von sich selbst sagte: „Als altem Doberaner liegt mir die Erhaltung der Bau- und Kunstdenkmäler unseres Gebietes besonders am Herzen.“ Er behandelte Heiligendamm wie ein Denkmal und manche „Bausünde" muss dem Mangel an Material und Zeit in jenen schwierigen Nachkriegsjahren zugerechnet werden.<br />
* Eine weitere bedeutende Arbeit für den Denkmalpfleger Lutz Elbrecht war 1956/57 die Beseitigung der Neorenaissancefassade und Rekonstruktion der klassizistischen Fassade des Salongebäudes am Kamp (ab 1879 Rathaus, seit 1952 Sitz der Kreisverwaltung).<br />
* 1955 projektierte er das Kaufhaus „Magnet" am Alexandrinenplatz (heute Kaffeehaus Sparre). Bereits ab 1952 war Lutz Elbrecht als „Kreishelfer für Denkmalpflege“ des Institutsfür Denkmalpflege in Schwerin tätig. Bis zu seinem Tod setzte er sich unermüdlichab 1979 in der Interessengemeinschaft Denkmalpflege im Kulturbund der DDR und gleichzeitig im Vorstand der Gesellschaft für Denkmalpflege, für den Erhalt und die Pflege des Kulturerbes vor allem im damaligen Kreis Bad Doberan ein.<br />
* Am 9. Juli 1984 verstarb Lutz Elbrecht in Bad Doberan.<br />
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====Familie Carlson (Bauunternehmen, Bäckerei) ====<br />
* Jöns Carlson gilt als Ahnherr der Doberaner Carlsons, die im Laufe der Jahrzehnte einen beeindruckenden Werdegang hingelegt haben, Er wurde in Schweden geboren; sein Weg führte ihn nach Mecklenburg. Jöns arbeitete als Maurer, mit seiner Frau Marie Sophie Carlson, geb. Burmeister lebte er in Doberan, Sie hatten sechs Kinder, eins von ihnen war Hermann Carlson. <br />
* Hermann Carlson wurde am 26,10,1875 in Doberan geboren. Er war Maurergeselle und später Bauunternehmer. Hermann heiratete Frieda Josephine Mathilde Carlson, geb. Harms, Mit ihren Kindern lebten sie in Doberan. Vier ihrer sieben Kinder mussten die Eltern früh zu Grabe tragen.<br />
* Hermann gründete die Firma H. Carlson & Sohn, Dort arbeitete er zusammen mit seinem ältesten Sohn, Sie kauften mehrere Grundstücke, zum Beispiel „Am Rosenwinkel“ und erbauten dort Häuser.<br />
* Hermann Carlson starb am 30.09.1943 in Doberan. Testamentarisch hat er darüber verfügt, wer welche Häuser „Am Rosenwinkel“ erbt. Sohn Hans erhielt die Hausnummern 1 und 2, Hermann Nummer 4 und 5, Tochter Grete die Nummern 6 und 7. Keines der Kinder sollte die Häuser verkaufen, sondern weiter an die Enkel geben, damit die Häuserreihe im Familienbesitz bleibt.<br />
* Lediglich zur Finanzierung von Ausbildung, Studium oder Geschäftsgründung duldete Hermann eine Belastung der Häuser.<br />
* Ihr ältester Sohn Hans Carlson wurde am 01.07.1900 in Doberan geboren. Von 1919 bis 1922 absolvierte er eine Lehre des Maurerhandwerks bei seinem Vater in Doberan, Am28.02.1922 legt Hans Carlson seine Gesellenprüfung bei der Mecklenburgischen Handwerkskammer mit dem Prädikat ausgezeichnet ab. Beisitzer in der Prüfung ist der Doberaner Baumeister Albert Gading.<br />
* Am 01.02.1937 bestätigt die Reichskammer der bildenden Künste Hans Carlson zur Berechtigung der Berufsausübung als baugewerblich tätiger Architekt. Gültigkeit erhält dieses Prädikat für die Jahre 1936-1939, die eingeklebten Marken auf der Rückseite des Ausweises belegen das. <br />
* Nach dem Krieg wurde er am 10.11. in die Liste der Genossen der Genossenschaft des Bauhandwerks Mecklenburg-Vorpommern e. G. m .b. H. Schwerin aufgenommen. Per Postkarte wurde dies am 24.09.1948 durch das Amtsgericht Schwerin bekanntgegeben.<br />
* Hans heiratete Frieda Carlson, sie bekommen zwei Kinder: Paul Friedrich und Elisabeth.<br />
* Hans Bruder Hermann Carlson wurde am 06.03.1903 in Doberan geboren. Er machte eine Bäckerlehre, wurde Bäckermeister und gründete die Bäckerei Carlson. <br />
* Hermann heiratete Käthe Carlson und sie bekamen die Kinder Ingeborg und Jürgen. Ihre Tochter heiratete Günter Hermann, ihr Sohn betrieb die Bäckerei im Parkentiner Weg, die mittlerweile sein Sohn Jörg übernommen hat.<br />
* Hans Schwester Grete wurde am 03.12.1909 in Doberan geboren, Sie heiratete Hans Eichstädt. Sie haben zwei Kinder: Helga und Hans-Joachim.<br />
<br />
===Persönlichkeiten aus Kunst und Kultur===<br />
====Ehm Welk====<br />
* [http://www.ehm-welk-haus.de/ www.ehm-welk-haus.de]<br />
[[Datei:Dob678.PNG|600px|zentriert]]<br />
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[[Datei:Doberan R Ehm1.PNG|600px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan R Ehm2.PNG|700px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan R Ehm3.PNG|700px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan R Ehm4.PNG|700px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan R Ehm5.PNG|700px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan R Ehm6.PNG|800px|zentriert]]<br />
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====Gerhard Ringeling====<br />
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[[Datei:Dob706.PNG|300px|zentriert]]<br />
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'''Landschaft den Menschen zugeordnet''' <br />
* Seine besondere Liebe gilt dem Fischland / Zum 100. Geburtstag von Gerhard Ringeling – ein begabter norddeutscher Erzähler(Demokrat, 1987)<br />
* „Sei er nun Maler oder Dichter, Gelehrter, Bildhauer oder Musiker, — immer wieder kommt einer, dem in irgendeinem Seelenwinkel der göttliche Funke glüht, in unser abgeschiedenes Fischland und steht und atmet und ist gefangen und geht mit Heimweh und muß nun künden von der herben, schwer zugänglichen Schönheit dieses Stückes Erde zwischen Bodden und Meer, zwischen Darß und Ribnitzer Heide.<br />
* Sie reicht weit zurück, die Reihe dieser Fischlandkünder, und bricht nicht ab bis auf den heutigen Tag.<br />
* In diese Reihe tritt nun auch Gerhard Ringeling, der Doberaner Gymnasiallehrer.<br />
* So schrieb der Heimatschriftsteller F. W. Droß in den „Mecklenburgischen Monatsheften", als 1935 im Wiehern-Verlag Berlin Gerhard Ringelings „Seefahrend Volk — Vier Erzählungen vom alten Fischland" erschien.<br />
* Der Autor war den Lesern der „Mecklenburgischen Monatshefte" zu diesem Zeitpunkt bereits kein Unbekannter mehr. Er hatte Porträtskizzen über Johannes Troja und Heinrich Seidel (denen er sich innerlich besonders verbunden fühlte) geschrieben, ebenso über Richard Wossidlo und andere »Mecklenburger Leute".<br />
* Mit der „Fischländer Weihnacht" (ein Vorabdruck aus „Seefahrend Volk") hatte er seine ausgesprochene Begabung als norddeutscher Erzähler ausgewiesen.<br />
* Nach 1945 bringt die Evangelische Verlagsanstalt Berlin unter dem schlichten Titel „Erzählungen" zwölf der schönsten Geschichten Gerhard Ringelings in mehreren Auflagen heraus. Die vier Erzählungen vom alten Fischland aus „Seefahrend Volk" sind um acht, überwiegend im norddeutschen Raum handelnde, erweitert worden.<br />
* Als sich der Verlag 1969 zu einer nochmaligen (der zwölften) Auflage der Erzählungen von Gerhard Ringeling entschloß, nannte er — neben der Verehrung für den 1951 heimgegangenen Autor — einen zweiten Grund: „überschaut man den Bestand an christlicher Literatur, die im Formalen den anzulegenden Maßstäben genügt und in der Aussage zentral bleibt, ohne in Frömmelei auszuarten, so kann man nicht von einer Fülle sprechen.<br />
* Schon deshalb bot Ein begabter norddeutscher Erzähler sich eine Neuauflage an. Auf den Seiten dieses Buches ist beides eingefangen, die Landschaft und der Mensch: die Landschaft, nicht isoliert als Idylle oder Hort der Dämonen geschildert, sondern dem sie bewohnenden Menschen zugeordnet — der Mensch, nicht als Held oder Schuft herausgeputzt, sondern als einer, der bewußt oder unbewußt auf Gottes Gnade wartet.<br />
* "So bleiben die der Historie entnommenen Gestalten blutvoll und im tiefsten Sinne menschlich, ihr Handeln und Entscheiden rührt auch uns an." <br />
* 1947 erschien — in 2. Auflage — bei Hinstorff in Rostock das Buch von Gerhard Ringeling „Fischländer Volk — Geschichte und Schicksal einer mecklenburgischen Küstenlandschaft".<br />
* In ihrem Fischland-Buch schrieb Käthe Miethe: „Das kleine Buch des Doberaner Studienrats Dr. Ringeling „Fischländer Volk“ läßt teils chronikhaft, teils novellistisch in bunten Bildern das Werden des Fischlandes an uns vorüberziehen.<br />
* Weil Dr. Ringeling als der beste Kenner der Geschichte der deutschen Segelschiffahrt gilt, dessen grundlegendes Buch über die Segelschiffahrt mit großem Verlangen erwartet wird, stehen in seinem „Fischländer Volk“ Schiffer und Schiffahrt natürlich an erster Stelle.<br />
* Die novellistischen Schilderungen in diesem Buch erreichen nur selten die künstlerische Gestaltung und dramaturgische Spannung seiner Erzählungen.<br />
* Im Schlußwort des Buches wendet sich Ringeling eindringlich an seine Leser, ihn — soweit vorhanden — für seine geplante größere Darstellung der Geschichte der mecklenburgischen Segelschiffahrt mit Material zu unterstützen.<br />
* Doch zu diesem Buch, mit dem er sein literarisches Lebenswerk krönen wollte, kam es nicht mehr: Gerhard Ringeling starb am Silvestertag des Jahres 1951, erst vierundsechzigjährig.<br />
* Am 19. Juni war sein 100. Geburtstag. Manchmal tauchen seine „Erzählungen" im Antiquariat auf: wer zugreift und sie liest, wird nicht enttäuscht sein, sondern sich angerührt fühlen vom Schicksal der leichtsinnigen Margret, der schlimmen Brigitt oder des Schmiedes Jakobus Borgwardt, der ausging, „Gerechtigkeit zu suchen, und Gnade fand". Friedrich Schulz<br />
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[[Datei:Doberan J Ringeling1.PNG|900px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan J Ringeling2.PNG|900px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan J Ringeling3.PNG|500px|zentriert]]<br />
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====Ernst Voß====<br />
* [https://de.wikipedia.org/wiki/Ernst_Voß https://de.wikipedia.org/wiki/Ernst_Voß]<br />
[[Datei:Doberan R Voß.PNG|400px|zentriert]]<br />
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Datei:Dob965.PNG<br />
Datei:Dob967.PNG<br />
Datei:Dob968.PNG<br />
Datei:Dob969.PNG<br />
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====Felix Mendelssohn-Bartholdy====<br />
[[Datei:Dob751.jpg|400px|zentriert|thumb|Gemälde von Eduard Magnus 1846]]<br />
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[[Datei:Doberan Z61.PNG|700px|zentriert]]<br />
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* '''Felix Mendelssohn-Bartholdy(1809-1847) hat in Bad Doberan komponiert'''(''Aus der Redaktion(Ostseezeitung, 02.02.2009)''<br />
* Rostock . Der Komponist Felix Mendelssohn-Bartholdy wäre am 3. Februar 200 Jahre alt geworden. Gefeiert wird vor allem in den Städten seines Wirkens Berlin, Leipzig und Hamburg.<br />
* Aber auch die Mecklenburger haben Grund, den "Mozart des 19. Jahrhunderts", wie Robert Schumann seinen Kollegen und Zeitgenossen nannte, hochleben zu lassen.<br />
* Als 15-Jähriger verbrachte Mendelssohn im Sommer 1824 einen vierwöchigen Urlaub im ersten deutschen Seebad Heiligendamm und in Doberan. Dabei hat er auch komponiert, wie die pensionierte Musiklehrerin Marianne Strack aus Rostock belegen kann. ''Die "Doberaner Blasmusik" wurde am 13. Juli 1824 in Doberan uraufgeführt.''<br />
* Sie fand die "Doberaner Blasmusik" in den Archiven: Die pensionierte Musiklehrerin Marianne Strack hat herausgefunden, dass Felix Mendelssohn-Bartholdy, der am 3. Februar 1809 geboren wurde, als Fünfzehnjähriger in Bad Doberan komponiert hat. <br />
* Marianne Strack verehrt Mendelssohn seit ihrer Studienzeit in Leipzig. "Ich habe in Briefen der Familie von Doberan gelesen. Also muss er hier gewesen sein", sagt die Mendelssohn-Forscherin. <br />
* Tatsächlich findet sie viele weitere Briefe, in denen der junge Felix beschreibt, wie er mit dem Vater die Tage an der Ostseeküste verlebt. Es sind vor allem Spaziergänge in und um Doberan, die den Naturfreund Mendelssohn beeindrucken. Von nachhaltiger Wirkung aber ist eine kleine Hofkapelle bestehend aus Holzbläsern, Hornist und Basshornist, der Mendelssohn täglich im Salon beim Speisen lauscht. Von Komponierlaune gepackt, schreibt er ein kleines Nachtstück für die "Hofharmonie", wie das Ensemble heißt. Die Uraufführung der "Doberaner Blasmusik" ist am 13. Juli 1824. Mendelssohn wird sie später weiter verarbeiten, zur "Ouvertüre zur Harmoniemusik" op.24.<br />
* Marianne Strack findet im Landeshauptarchiv die einzelnen Stimmen der Musiker ¬ für sie der Beweis, dass Mendelssohn in Doberan die Komposition hinterlassen hat. "Das Stück wird später, wenn Mendelssohn Gewandhaus-Kapellmeister in Leipzig ist, immer an seinem Geburtstag am 3. Februar als Ständchen dargebracht", hat sie weiter recherchiert.<br />
* Trotzdem ist die Blasmusik in Vergessenheit geraten. Im vergangenen Jahr wird sie erstmals wieder von einem Bläserensemble der Hochschule für Musik und Theater Rostock, am Ort der Uraufführung in der heutigen Kreisverwaltung, in der gleichen Besetzung wie 1824 aufgeführt. Professor Günter Weidlich von der Hochschule hat es einstudiert.<br />
* "Das Stück beweist die große Begabung des Fünfzehnjährigen", sagt er. "Im zweiten Teil, dem Allegro, ist der, Sommernachtstraum’ deutlich zu spüren." Am 13. Februar will Weidlich die "Doberaner Blasmusik" in der Hochschule für Musik und Theater erneut erklingen lassen.<br />
* Der Leiter des Mendelssohn-Archivs in Berlin, Roland Schmidt- Hensel, bestätigt: "Der Doberan-Aufenthalt ist dokumentiert." Allerdings sei eine Prüfung der Doberaner Noten noch nicht abgeschlossen. <br />
* Im Kurort Bad Doberan gibt es bereits Überlegungen, wie der Mendelssohn-Besuch auch touristisch vermarktet werden kann. Vom Frühsommer an soll es einen Mendelssohn-Pfad geben, auf dem Besucher auf den Wegen des jungen Komponisten wandeln können.<br />
* Das Eröffnungskonzert der Festwoche „220 Jahre Heiligendamm“ am Sonntag, dem 9. Juni 2013 um 19.30 Uhr im Festsaal, Salongebäude in Bad Doberan, wird einem sehr berühmten Badegast des 19. Jahrhunderts gewidmet: Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847). Der damals erst Fünfzehnjährige logierte 1824 mit seinem Vater Abraham Mendelssohn Bartholdy (1776-1835) in der großherzoglichen Sommerresidenz Doberan und genoss einen Monat lang die Sommerfrische an der mecklenburgischen Ostseeküste.<br />
* Der Aufenthalt im Juli 1824 ist für den jungen Felix eine wahre Inspiration und geprägt von Spaziergängen in und um Doberan, die den Naturfreund Mendelssohn besonders erfreuten und er beschreibt der daheim gebliebenen Familie u.a. seine Ausflüge auf den Buchenberg mit einem Musiker der Hofharmonie. Mit einem Fernglas beobachten sie „die tanzende See mit Spitzenhauben in Weiß und Grau“. Zu seinen Vergnügungen gehört auch das Baden in der Ostsee. Felix Mendelssohn Bartholdy zählt zu den bedeutendsten Komponisten des 19. Jahrhunderts und stand mit wichtigen Musiker seiner Zeit wie Chopin und Schumann in regem Austausch. Die Konzertlesung „Tanzende See“ bezieht sich im Titel auf den Aufenthalt Mendelssohns, wenn auch nicht alle Werke und Texte in einem direkten Zusammenhang mit dem Ostsee-Aufenthalt im Ersten Deutschen Seebad stehen.<br />
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====Ludwig Bang====<br />
[[Datei:Dob200.JPG|700px|zentriert]]<br />
[[Datei:Dob955.PNG|700px|zentriert]]<br />
[[Datei:Dob956.PNG|700px|zentriert]]<br />
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====Kate Diehn-Bitt====<br />
[[Datei:Doberan Z56.PNG|800|gerahmt|zentriert|…]]<br />
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====Frank Zappa====<br />
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[[Datei:Dob677.PNG|gerahmt|zentriert|…]]<br />
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* '''Wie Zappa nach Bad Doberan kam'''<br />
* ''Denkmal: Nicht in Baltimore, auch nicht in Los Angeles oder Montreux - ausgerechnet in einer Kleinstadt in Mecklenburg- Vorpommern wird eine Büste des genialen US-Rock- stars aufgestellt. Eine Geschichte, die vor 30 Jahren begann - in der ehemaligen DDR.(von Ekkehart Eichler)''<br />
* Weihnachten. Ostern. Silvester. Für Wolfhard Kutz fallen am nächsten Sonnabend alle nur denkbaren Festtage zusammen. Denn an diesem 27. Juli um 13.30 Uhr wird das Denkmal eingeweiht, die Büste des großen Meisters. Mit allerlei psychedelischem Brimborium, wie es sich gehört. Das ironische Lächeln um den von Schnauzer und Unterlippenbürste gerahmten Mund, die markante Hakennase im hageren Gesicht, der zum Pferdeschwanz gebändigte Schopf, der spöttische Blick - alles in Bronze gegossen für die Ewigkeit: Frank Zappa.<br />
* Der US-Musiker (1940-1993) gilt vielen als größtes Genie der Rockgeschichte. Charismatisch. Begnadet. Durchgeknallt. Zauberer wüster Underground-Oratorien, Autor grotesker Popsongs. Bürgerschreck und Provokateur, Botschafter der US-Gegenkultur. <br />
* Viele Orte kämen für ein Denkmal in Frage: Baltimore, wo der Spross griechisch-arabisch-sizilianischer Abstammung zur Welt kam. Los Angeles, wo er 1964 die "Mothers of Invention" gründete. Montreux, wo 1971 während des Zappa-Konzerts ein Brand ausbrach. Prag, wo Zappa zum Handelsattache und Freund Vaclav Havels avancierte. Selbst die Rock'n'Roll Hall of Fame in Cleveland weist lediglich einen Schriftzug in Glasgravur vor. Nein, es ist ausgerechnet eine Kleinstadt in Mecklenburg-Vorpommern, die den großen Zappa auf den Sockel hievt: Bad Doberan an der Ostsee, 12 000 Einwohner.<br />
* Vom Rock-Olymp so weit weg wie Karl Moik von Jimi Hendrix. Eigentlich. Vor mehr als 30 Jahren beginnt diese Geschichte, in tiefsten DDR-Zeiten. Mit seiner ersten Zappa-Platte "Burnt weenie sandwich" katapultiert sich 1971 der 16-jährige Wolfhard Kutz in eine zappatriotische Umlaufbahn, auf der er bis heute kreist. "So eine Musik hatte ich noch nie gehört. Extrem dissonant, aber ein fantastisches harmonisches Ganzes.<br />
* Ich musste mehr haben." Er sammelt Originalplatten, ob auf dem Schwarzmarkt erhökert, von der Oma in die DDR geschmuggelt oder schlicht vom Zoll im Westpaket nicht entdeckt. Jeder Akkord, jede Textzeile wird mit einer Leidenschaft aufgesogen, wie sie nur dem Mangel entwächst.<br />
* Kein Wunder, dass Zappa-Verehrer Kutz auch ins Fadenkreuz der Stasi gerät. Nach der Wende rufen Kutz und seine Zappa-Verrückten ein Festival mit Live-Musik rund um ihr Idol ins Leben - die Zappanale.<br />
* Seit 1990 treffen sich Jahr für Jahr Ende Juli mehr Fans und Musiker auf der Pferderennbahn zwischen Bad Doberan und Heiligendamm. Hier entsteht 1999 die Idee eines Zappa-Denkmals. Natürlich in Bad Doberan, denn "das ist der einzige Ort mit einem eingetragenen Frank-Zappa-Verein", sagt Wolfhard Kutz. Auch für den Zappaologen Jim Cohen aus München ist Bad Doberan der einzig wahre Standort, "weil hier die Bewegung Arf-Society geboren wurde - von den Fans, nicht von Kunstmäzenen". <br />
* Ein Zappa-Denkmal erfordert aber Stehvermögen. Denn dieser Mann war die personifizierte Provokation. Ein Bürgerschreck, dem keine Konvention heilig war, der unermüdlich den American Way of Life attackierte, verpackt in atonal- avantgardistische Klangorgien. Gelegentlich schmuggelte er seine drastischen Botschaften sogar in hitparadenkompatible zuckersüße Balladen. <br />
* So erzählt "Bobby Brown" von den Sexualfantasien eines jungen Mannes, der im Refrain behauptet: "Oh Gott, ich bin der amerikanische Traum."<br />
* Und so einen Mann soll man vor den braven Mecklenburgern auf einen Sockel stellen? Die Zappa-Jünger haben einen Vorteil: Ihr Idol war vor Ort nur Insidern bekannt. Und was in Amerika wegen Anstößigkeit auf den Index wandert, regt in Mecklenburg niemanden auf. Außerdem sei alles eine Frage der Interpretation, meint Jim Cohen. <br />
* Man kann Zappa nämlich auch so sehen: "Er verabscheute Hippies. Er hasste Drogen, weil sie den Geist lahm legen.<br />
* Er war ein überzeugter amerikanischer Patriot. Und seine zentrale Botschaft war: Nicht verdummen lassen, nicht gleichgültig werden, nie bequem sein."<br />
* Mit solchen Argumenten zogen Wolfhard Kutz und sein Mitstreiter Michael Heinze aus Braunschweig in Bad Doberan durch Ausschüsse und Fraktionen, um ihr Projekt vorzustellen.<br />
* Die Stadtvertreter verweisen auf Namen, die den Ort schmücken, wie Ehm Welk, Autor der "Heiden von Kummerow". Für viele endet die Toleranz mit den Beatles oder Stones.<br />
* Bürgermeister Hartmut Polzin - inzwischen Ehrenmitglied der Arf-Society - preist Zappa immerhin als politisch ambitionierten Menschen. So weicht die Front aus Ablehnung und Desinteresse auf.<br />
* Die entscheidenden Argumente sind wirtschaftlicher Natur. Die Zappanale, die dieses Jahr ihre 13. Auflage erlebt, ist längst ein wichtiger Wirtschaftsfaktor geworden. Wenn Underground-Ikonen wie Don Preston, Bunk Gardner, Roy Estrada oder Jimmy Carl Black kommen, "trägt das unseren Namen in die Welt", sind sich Kutz und der Bürgermeister einig.<br />
* Schließlich werden Skulptur und Sockel (etwa 15 000 Euro) aus eigenen Mitteln und über Sponsoren finanziert. Auch die Reinigung bleibt nicht an der Stadt hängen. Und der Standort ist ein Kompromiss. Weil der Kamp, die grüne Innenstadtinsel, mit klassizistischen Gebäuden und zwei chinesischen Pavillons ausscheidet, wählte man eine kleine Halbinsel am verkehrsreichen Alexandrinenplatz - zwischen Dobra-Kaufhaus und Schwanen-Brunnen.<br />
* Am 20. September 2001 passierte der Vorschlag die Stadtvertretung ohne Gegenstimme. Der Bildhauer Vaclav Cesak aus Pilsen gestaltete die Büste nach einem Foto aus "Burnt weenie sandwich". Franks Geschwister Candy und Bob werden am nächsten Wochenende zur Enthüllung erwartet. Und für Wolfhard Kutz erfüllt sich ein Lebenstraum.(Internet: www.arf-society.de Das Ensemble Modern eröffnet am 13. September (Musikhalle) mit Zap- pas "Greggery Peccary & Other Per- suasions" das Hamburger Musikfest)<br />
<br />
===Weitere Persönlichkeiten aus der Stadtgeschichte===<br />
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====Herzog Adolf Friedrich====<br />
* [https://de.wikipedia.org/wiki/Adolf_Friedrich_zu_Mecklenburg https://de.wikipedia.org/wiki/Adolf_Friedrich_zu_Mecklenburg]<br />
[[Datei:Dob679.PNG|400px|zentriert]]<br />
Herzog Adolf Friedrich & Feodora von Reuss<br />
[[Datei:Villa Feodora.jpg|400px|zentriert]]<br />
Villa Feodora<br />
[[Datei:Hochzeit Adolf Friedrich.jpg|400px|zentriert]]<br />
Hochzeit<br />
[[Datei:Erbprinzessin Elise von Reuss mit ihren Kindern.jpg|400px|zentriert]]<br />
Erbprinzessin von Reuss mit ihren Kindern<br />
[[Datei:Sarkophag Feodora.jpg|400px|zentriert]]<br />
Sarkophag von Herzogin Feodora im Doberaner Münster<br />
<br />
====Madame Reichard====<br />
[[Datei:Dob759.PNG|300px|zentriert]]<br />
<br />
'''Das luftschiffende Frauenzimmer''' <br />
*''Vor 170 Jahren — Ballonaufstieg in Doberan (I)''<br />
* ( Ostsee-Zeitung, Juli 1989 - Zeitungsregestensammlung Carl Christian Schmidt/Archiv Münsterverwaltung Bad Doberan)<br />
* Das Jubiläum des Ballonfluges von Wilhelmine Reichard soll Anlaß sein, dieser ungewöhnlichen Frau zu gedenken, wobei bisher unveröffentlichtes Archivmaterial verwendet wurde.<br />
* Wilhelmine Schmidt (1788 - 1848) war seit 1806 mit Gottfried Reichard, dem nach W. Jungius zweiten deutschen Ballonflieger, verheiratet. Reichard startete 1810 mit einem selbstgebauten Ballon, Wilhelmine stieg im April 1811 in Berlin als erste Deutsche zu einer 1 l/2stündigen Luftreise auf, Ihr dritter Flug (Sept. 1811 in Dresden) endete mit einer schweren Havarie. Bei starkem Sturm stieg der Ballon sehr rasch auf mehrere tausend Meter, die Pilotin verlor das Bewußtsein.<br />
* Als sie wieder zu sich kam. erblickte sie über sich nur noch einige Stofffetzen, die sich im heftigen Seitenwind wie ein Segel blähten, den Absturz so um einige Augenblicke verzögernd. Die Reste des Ballons verfingen sich in einer Baumgruppe, die Gondel stürzte zu Boden, die Fliegerin, erneut bewußtlos, kam erst nach Stunden wieder zu sich. <br />
* Fünf Jahre später, inzwischen war Wilhelmine Mutter von vier Kindern, bestieg sie erneut einen Ballon. Ihre Aufstiege, u. a. in Brüssel, Hamburg, Wien, Prag, Warschau und München, wurden zur Routine.<br />
* Die Einnahmen aus den Eintrittspreisen dienten der Finanzierung der im Jahre 1816 gegründeten chemischen Fabrik ihres Mannes im Plauenschen Grund bei Dresden.<br />
* Der von ihr im Sommer 1819 in Hamburg, Lübeck, Doberan und Bremen benutzte Ballon dürfte der fünfte der sechs von Reichard gebauten „Bälle“ gewesen sein. Er war mit Wasserstoff gefüllt, der am Startort aus einer chemischen Reaktion von Schwefelsäure und Eisen erzeugt wurde.<br />
* Die etwa 200 Quadratmeter große Hülle, in Handarbeit genäht, bestand aus feinster Seide, die mit Firnis hauchdünn, aber luftdicht abgedeckt war.<br />
* Am 16. Juli traf Madame Reichard in Doberan ein; in der letzten Juliwoche wurde der Ballon im großherzogliohen Palais in Rostock (am heutigen Universitätsplatz) dem Publikum gezeigt.<br />
* Eine Rostocker Zeitung vom 29. Juli schrieb: „Das hiesige Publikum hat sowohl den Ballon, womit bereits 18 (?) Luftreisen gemacht sind, als auch die anderen Apparate mit vieler Aufmerksamkeit, sehr zahlreich In Augenschein genommen, und erwartet daher von diesem hier hoch nie gesehenen Schauspiel ein um so größeres Vergnügen.“ Am- 30. Juli wurde der Ballon für die Armen zum herabgesetzten Preis von 8 Schilling (Erwachsene) und 4 Schilling (Kinder) gezeigt.<br />
* Über die Luftreise in Doberan selbst werden wir in unserer nächsten Sonnabendausgabe berichten(Dr. H. Rehwaldt).<br />
<br />
'''Die geglückte Luftreise''' <br />
*''Vor 170 Jahren - Ballonaufstieg in Doberan (II)'' <br />
* ( Ostsee-Zeitung, Juli 1989 - Zeitungsregestensammlung Carl Christian Schmidt/Archiv Münsterverwaltung Bad Doberan)<br />
* Über den Ballonaufstieg in Doberan 1819 berichtet der Zeitzeuge H. G. Studemund (das bisher nicht veröffentlichte Originalmanuskript wurde mir dankenswerterweise vom Staatsarchiv Schwerin zugänglich gemacht): „August 8. Frau Profeßorin Reichard erhob sich um 5 Uhr nachmittags in die Luft. Zum Lokal der Füllung und des Aufsteigens war ein geräumiger Rasenplatz neben der Kirche gewählt.<br />
* Nachdem die Luftschifferin sich den Allerhöchsten Herrschaften auf der dort errichteten Tribüne empfohlen hatte, stieg sie in den Korb, erhob sich unter Pauken und Trompetenschall langsam in die Luft, winkte den Tausenden unter ihren Füßen mit der Fahne die Abschiedsgrüße zu und leerte über und neben der Thurmspitze noch sichtbar einen Ballastbeutel, in Folge deßen sie bald als ferner Punkt den Blicken der Zuschauer entschwand.<br />
* Als der Wind zum Meere trieb, so ließ sie sich bald, etwa 1/2 Meile von Doberan wieder zur Erde herab. Die Fahrt war vollkommen glücklich, und nachdem die Luftschifferin im Hofwagen zurückgekehrt war, folgte bald ihr Ballon, welcher noch schwebend und von sicheren Wächtern geführt, durch alle Straßen von Doberan reisete.<br />
* Man will behaupten, daß das erhabene Schauspiel etwa 4000 Zuschauer versammelt hatte. Einige kleine Probe-Ballone, welche als Vorboten und zur Beobachtung des Windes vorausgeschickt wurden, müßten noch jetzt über den Wolken schweben, wenn ihre Kraft nicht erloschen ist.“<br />
* Derselbe Autor wurde von dem Ereignis zu einem zwölfstrophigen Gedicht beflügelt, das weitere Einzelheiten des Aufstiegs wiedergibt. Es heißt dort u. a.: „Schon spannen sich die schlaffen Seile;/ Es ringt mit der verhaßten Haft / Stets mächtiger nach jeder Weile / Des stolzen Balles volle Kraft. Der leichte Korb beginnt zu schweben / Nimmt Fernrohr jetzt und Ballast ein!/ Es wird der Anker ihm gegeben, / Und die Sylphide steigt hinein. Dem schwarzen Punkte i n den Lüften / Folgt auf der ernsten Bahn zum Meer / Mit schnellem Flug auf allen Triften, / Der Renner hülfebringend Heer.“<br />
* Für den Pächter des Kammerhofes, auf dessen Feld der Ballon niederging, brachten die „Renner“, die begeisterten Zuschauer also, in Equipagen, zu Pferd und einfach zu Fuß allerdings nicht „Hülfe“, sondern nur Ärger mit sich, zertraten sie ihm doch seine schönen, fast reifen Erbsen. „Min Arften, o min Arften“, jammerte er verzweifelt, gab sich aber rasch zufrieden, als. ihm der Großherzog die Michaelspacht erließ.<br />
* Der Abend mit einer Ovation im Doberaner Theater gestaltete sich zum waren Triumph für das tapfere „luftschiffende Frauenzimmer“, wie die damaligen Zeitungen voller Anerkennung schrieben(Dr. Helge Rehwaldt).<br />
<br />
==Kur- und Bäderwesen, Tourismus, Sport, historische Bauten==<br />
===Medizinische Einrichtungen===<br />
<br />
[[Datei:Doberan Z54.PNG|700px|zentriert]]<br />
<br />
===Kur- und Bäderwesen===<br />
'''Aus der Geschichte des ältesten Seebades'''<br />
* ''Kuren mit Molke, Eselsmilch und Wasser'' <br />
* ( Ostsee-Zeitung, Januar 1993 - Zeitungsregestensammlung Carl Christian Schmidt/Archiv Münsterverwaltung Bad Doberan)<br />
* 1836 starb der geistige Vater des ersten deutschen Seebades, der Hofrat Prof. Dr. Samuel Gottlieb von Vogel, und ein Jahr später folgte ihm der Großherzog Friedrich Franz I., der seinen Leibmedicus „wahrhaft hoch schätzte und ehrte", nach. Damit verlor das Land Mecklenburg-Schwerin einen der eifrigsten Förderer von Doberan-Heiligendamm und auch einen der wenigen weitblickenden und klugen Regenten in seiner Geschichte.<br />
* Der Nachfolger Paul Friedrich ließ in seiner nur sechsjährigen Amtszeit als Landesherr die Straßen nach Rostock und zum Damm ausbauen. Das Bettenhaus neben dem Saalgebäude in Heiligendamm erhielt eine Erweiterung um drei Stockwerke und so seine heutige Höhe. <br />
* Im Erdgeschoß verblieben die warmen Seebäder, die in 18 Kabinetten verabreicht wurden, außer den vier für die Großherzogliche Familie reservierten. Die Kabinette waren komfortabel eingerichtet mit Kanapees, Klingelschnüren usw., die Badewannen bestanden ursprünglich aus weiß überfirnistem Eichenholz und wurden jetzt allmählich durch Zement-Badewannen ersetzt. <br />
* Im schriftlichen Nachlaß von Prof. Vogel und seinen Nachfolgern finden sich reichlich Belege über die Heilkraft des Seewassers. Einiges davon erinnert an die Wunderheilungen der Bibel und ist wohl aus heutiger Sicht auch ein wenig unter Werbeaspekten zu betrachten. Interessant ist aber die Variationsbreite der Anwendung. Nicht nur die kalten und warmen Bäder allein, sondern auch die Beimischung oder die Abreibung mit stark jodhaltigem Tang oder das Trinken von Seewasser gehörten zur Behandlung.<br />
* Auch mit Molke, Eselsmilch und Mineralwasser wurde experimentiert, wie aus einer alten medizinischen Abhandlung zu entnehmen ist: „Versuche zu Milch-Anstalten wurden im Orte Doberan durch eine Eselinnen-Herde gemacht, auch eine Anstalt zum Ausschenken vieler Mineral-Wässer wurde etabliert, aber die 3/4 Meile weite Entfernung des Ortes vom Strande legte immer Hindernisse in den Weg; die Eselinnen wurden wieder abgeschafft, weil die Weiden zu weit entfernt waren, um zu jeder Zeit Milch bekommen zu können, und die Trinkanstalt wurde nur wenig besucht." <br />
* Mitte des 19. Jahrhunderts wurden in Heiligendamm eigens Molkenanstalten eingerichtet, um die Molke, der damals große Heilkraft zugesprochen wurde, dem Wasser beimengen zu können.<br />
* Gleichzeitig erfolgte der Auftakt zu einem weiteren Ausbau des Bades im Hinblick auf Übernachtungsmöglichkeiten, ohne daß Doberan als Ort der gesellschaftlichen Ereignisse seine Bedeutung verlor.<br />
* Der Großherzog Paul Friedrich ließ in westlicher Richtung, am Beginn der Steilküste, in kurzer Folge drei Villen für seine privaten Belange errichten, die im Zeitgeschmack englisch mit „Cottages” bezeichnet wurden.<br />
* Besonders und auch heute noch idyllisch gelegen ist davon am westlichen Ende das Alexandrinen-Cottage, so benannt nach der Großherzogin, die es viele Jahre bewohnte, einer Tochter der legendären Königin Luise und des Preußenkönigs Friedrich Wilhelm III. und Schwester des späteren Kaisers Wilhelm I.<br />
* Die Fürstin erreichte das hohe Alter von 89 Jahren und erfreute sich stets einer besonderen Beliebtheit und Wertschätzung. In ihren letzten Lebensjahren, als die Körperkräfte schon schwanden, ließ sie sich während ihres Sommeraufenthaltes täglich mit einem kleinen Eselskarren nach Doberan und um den Kamp kutschieren(Aus WOLF KARGE, Heiligendamm 1793-1993)<br />
<br />
<br />
<br />
'''Aus der Geschichte von Bad Doberan und Heiligendamm (40)'''<br />
* ''Regen- und Sturzbäder halfen gegen Kopfschmerzen'' <br />
* ( Ostsee-Zeitung, Juli 1997 - Zeitungsregestensammlung Carl Christian Schmidt/Archiv Münsterverwaltung Bad Doberan)<br />
* Bad Doberan. Schon vor 160 Jahren wurden genaue Messungen von Luft- und Wassertemperaturen vorgenommen - morgens um 7 und nachmittags um 4 Uhr - der Wellenschlag beachtet, die Richtung des Windes, die Gesamtwitterung und der Barometerstand in Augenschein genommen, so daß Dr. J. H. Becker in seinem Buch „Doberan im Sommer 1837", ein Jahr darauf bei Hinstorff in Parchim und Ludwigslust erschienen, genaueste Angaben machen konnte. <br />
* Mit dem unbeständigen Wetter im Januar und Februar hing nach Ansicht des Mediziners auch die im ganzen nordöstlichen Europa vorherrschende Grippe zusammen, die ebenfalls in Doberan grassierte. <br />
* Bis in den Mai blieb es ungewöhnlich kalt, und erst nach dem 20. im Wonnemonat begann es freundlicher zu werden. Mitte Juni machte sich ein schwefliger und dichter Nebel bemerkbar, aus dem „ein übelriechender Höhenrauch" wurde.<br />
* Interessant bei den Anmerkungen des Badearztes vor allem die Beziehungen zwischen Wetter und Krankheiten. So ist zu lesen, daß durch das angenehme und warme Wetter im September „die Neigung zu Durchfällen und zu Störungen der Verdauungs-Organe überhaupt allmählich verschwand."<br />
* Welchen Ruf Heiligendamm in jenen Jahren besaß, mag daraus ersichtlich sein, daß ein Patient aus Polen die weite Reise unternahm, um hier an der Ostsee durch die regelmäßigen Seebäder in Verbindung mit Regen- und Sturzbädern von seinen langjährigen Kopfschmerzen - Neurosen - befreit zu werden.<br />
* Ein „kaltes Sturzbad" beschrieb Becker mit „einem aus einer bedeutenden Höhe geschehenes Herabstürzen reichlicher Wassergüsse auf den entblößten Körper oder auf einen Teil desselben".<br />
* Andere Arten von Bädern waren auch Fall-, Gieß- oder Tropfbäder.<br />
* In Doberan besaß man zudem schon die Douche-Maschinen, die in ihrer Form Ähnlichkeit mit einer Feuerspritze hatten, und mit ihnen konnte man den Wasserstrahl ganz gezielt und dauerhaft auf eine bestimmte Stelle richten.<br />
* Erfolge erzielte man ebenfalls mit mineralischen Schlamm- und Moorbädern sowie mit Schwefelbädern.<br />
* Bereits seit 1818 gab es in Heiligendamm ein Gebäude, in das zwei Schwefeldampfmaschinen untergebracht waren.<br />
* Von besonderer Bedeutung war die Eisen-Quelle, „deren kräftiges Wasser in das in ihrer Nähe im Jahre 1823 neu erbaute, große, sehr geschmackvoll eingerichtete und Doberan zur wahren Zierde gereichende Badehaus geleitet wird".<br />
* „Doberan im Sommer 1837" war eine außergewöhnliche Werbung für die heilenden Kräfte in Doberan und Heiligendamm und könnte in der Gegenwart erneut eine Lanze für das älteste deutsche Seebad brechen(PETER GERDS)<br />
<br />
[[Datei:Doberan Z6.PNG|700px|zentriert]]<br />
<br />
<br />
===Beherbergung===<br />
<gallery mode="packed" widths="200px"><br />
Datei:Dob83.jpg|<br />
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Datei:Dob460.PNG|Mollistr. 12 und seine Geschichte<br />
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[[Datei:Doberan Z7.PNG|700px|zentriert]]<br />
<br />
===Gaststätten===<br />
* [[Gaststätten]]<br />
<br />
===Stadt- und Bädermuseum===<br />
<br />
* [https://www.bad-doberan-heiligendamm.de/kultur-events/kulturhaeuser-museen/stadt-baedermuseum.html https://www.bad-doberan-heiligendamm.de/kultur-events/kulturhaeuser-museen/stadt-baedermuseum.html]<br />
<br />
[[Datei:Dob936.PNG|500px|zentriert]]<br />
[[Datei:Dob763.PNG|500px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan R Möckelhaus.PNG|600px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan Z1.PNG|600px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan Z3.PNG|600px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan Z4.PNG|600px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan Z5.PNG|600px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan Z37.PNG|600px|zentriert]]<br />
<br />
===Bad Doberan - Tourismus===<br />
* [[Bad Doberan - Tourismus|Tourismus]]<br />
<br />
'''Bad Doberaner Gästeführer'''<br />
[[Datei:Dob842.PNG|400px|zentriert]]<br />
[[Datei:Dob835.PNG|400px|zentriert]]<br />
[[Datei:Dob777.PNG|400px|zentriert]]<br />
[[Datei:Dob836.PNG|400px|zentriert]]<br />
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[[Datei:Dob856.jpg|400px|zentriert]]<br />
<br clear="all"/><br />
[[Datei:Dob906.PNG|400px|zentriert]]<br />
[[Datei:Dob854.PNG|400px|zentriert|thumb|Gästeführer Peter Becker]]<br />
<br />
===Sport===<br />
<br />
<br />
* [[Sport in Doberan]]<br />
<br />
===Straßen,Baudenkmale und Sehenswürdigkeiten der Stadt Bad Doberan===<br />
<br />
'''Neue Straßennamen mit alter Tradition'''<br />
''Bad Doberan (Stadtverwaltung) Die Stadtverordnetenversammlung beschloß die Änderung der Straßennamen nach vorliegenden Vorschlägen, 1-11, die vom erweiterten Kulturausschuß aus den Vorlagen der CDU-Fraktion und des Kulturausschusses unter Einbeziehung der Meinung der Bevölkerung erarbeitet wurden(Bad Doberaner Stadtanzeiger, 15. Dez. 1990)''<br />
* Straße des Friedens wird in Dammchaussee umbenannt: Die Chaussee führt von Doberan nach Heiligendamm und wurde deshalb seit Gründung des Seebades als Dammchaussee bezeichnet. Aus dieser Tradition und der Rückbesinnung auf das erste deutsche Seebad hielt der Sonderausschuß es für zweckmäßig, diese Bezeichnung wieder einzuführen. <br />
* Die Heinrich-Klöcking-Straße wird wieder Neue Reihe: Dieser Name wurde bei der Bebauung der Straße eingeführt und hat somit Tradition. Die Umbenennung der Neuen Reihe in Heinrich-Klöcking-Straße (ebenso wie die zwei nachfolgenden Straßen) war eine Maßnahme der damaligen Stadtverwaltung (nach 1945) um Antifaschisten um jeden Preis auch in Doberan zu ehren. <br />
* Wilhelm-Bohm-Weg wird wieder Mittelstraße genannt<br />
* Ernst-Wolff-Straße soll wieder Friedhofstraße heißen. Da diese Straße die Zufahrtstraße zum neuen Friedhof war, sollte sie auch wieder traditionsgemäß diesen Namen führen.<br />
* Clara-Zetkin-Straße bleibt mit diesem Namen bestehen. Bei der Auswertung der Meinungen der Bad Doberaner Bürger, speziell der Clara-Zetkin-Straße sprachen sich etwa 80% für den Erhalt dieses Namens aus. Clara Zetkin als Begründerin der Frauenbewegung sollte nach Meinung der Mehrheit der Bevölkerung durch diesen Straßennamen geehrt werden.<br />
*Maxim-Gorki-Platz bleibt mit diesem Namen bestehen. <br />
* Die MTS-Siedlung soll in „Am Quellholz“ umbenannt werden: Die Bezeichnung „Die Cepelin“ würde für Einheimische jüngeren Datums und Fremde unklar sein. Waldsiedlung wurde abgelehnt wegen der Assoziation zu Wandlitz. Da das Quellholz gegenüber liegt und von seiner Attraktivität bereits anspricht, sprachen sich die Mitglieder der Sonderarbeitsgruppe einstimmig für die Bezeichnung „Am Quellholz“ aus. <br />
* Es wurde vorgeschlagen die Friedrich-Engels-Straße wieder in Friedrich-Franz-Straße umzubenennen: Hier spielte die Würdigung Friedrich Franz I. als Mitbegründer des ersten deutschen Seebades eine Rolle, und dazu kam, daß diese Straße zuvor über Jahrzehnte bereits Friedrich-Franz-Straße hieß. Viele Einwohner dieser Straße sprachen sich für diesen Namen aus.<br />
* Die Ernst-Thälmann-Straße wird auf Vorschlag in Mollistraße umbenannt: Hierüber gab es unterschiedliche Diskussionen. Die Mehrheit der Bevölkerung und der Arbeitsgruppenmitglieder plädierten für „Mollistraße“: a) aufgrund des dort hindurchfahrenden „Molli’s“;b) umgangssprachlich hat sich diese Bezeichnung bereits seit Jahrzehnten in der Bevölkerung eingebürgert. Man sollte auch auf diese Volkstümlichkeit Rücksicht nehmen. <br />
* August-Bebel-Straße bleibt mit diesem Namen bestehen. <br />
* Karl-Marx-Platz wird in Brunnenplatz umbenannt.<br />
* Aufgrund der Beschlußvorlage 38/90 zur Umbenennung der Straßennamen im Wohngebiet Buchenberg wurde folgendes beschlossen: Zu der Straßenbenennung Buchenberg sollte eine Sonderregelung getroffen werden. Aufgrund sehr vieler Vorschläge der Buchenbergbewohner wird der Name Ehm Welks als Straßenname fast 100%ig akzeptiert, aber nicht seine „Helden“. Darauf hat sich die Sonderarbeitsgemeinschaft zu folgendem Vorschlag entschlossen: Das Bauamt entscheidet über eine übersichtlichere Straßenführung und setzt dann im Einvernehmen mit der Stadtverordnetenversammlung die von der Sonderarbeitsgemeinschaft vorgeschlagenen Namen ein:<br />
* Ehm-Welk-Straße (Schriftsteller Heiden von Kummerow);<br />
* Gerhard-RingelingStraße (Schriftsteller und Lehrer am Gymnasium); <br />
* Heinrich-Seidel-Straße (Schriftsteller und häufiger Gast in Bad Doberan);<br />
* Rudolf-TarnowStraße (Volkstümerlicher Dichter, Burrkäwers);<br />
* JohnBrinkmann-Straße (Schriftsteller);<br />
* Ludwig-Bang-Straße (Heimatmaler von Bad Doberan). <br />
*Entschieden wurde: Straße der Freundschaft in Heinrich-Seidel-Straße; Straße der Gemeinschaft in Ehm-Welk-Straße; Straße der Solidarität in John- Brinckmann-Straße; Straße des Aufbaus in Rudolf-Tarnow Straße umzubenennen.<br />
* Mit diesen Vorschlägen hoffen wir, den Anwohnern des Buchenbergs und dem Neubaugebiet insgesamt gerecht zu werden. <br />
<br />
[[Datei:Dob907.PNG|700px|zentriert|Flecken Doberan]]<br />
<br clear="all"/><br />
<br />
[[Datei:Dob419.JPG|700px|zentriert|Bad Doberan]]<br />
<br />
====Bahnhof/Molli====<br />
* [[Bahnhof/Molli]]<br />
<br />
====Das Moorbad====<br />
* [[Das Moorbad]]<br />
<br />
====Kamp und Severinstraße====<br />
* [[Kamp und Severinstraße]]<br />
<br />
====Alexandrinenplatz====<br />
* [[Alexandrinenplatz]]<br />
<br />
====Markt, Baumstraße, Neue Reihe====<br />
* [[Markt, Baumstraße, Neue Reihe]]<br />
<br />
====weitere Straßen====<br />
* [[weitere Straßen]]<br />
<br />
<gallery mode="packed" widths="200px"><br />
<br />
Datei:Dob218.jpg|Friederich Franz Straße<br />
Datei:Dob362.jpeg|<br />
Datei:Dob297.jpeg|<br />
Datei:Dob421.JPG|<br />
Datei:Dob221.jpeg|Mollistraße<br />
Datei:Dob948.PNG|Ehm-Welk-Buchhandlung<br />
Datei:Dob949.PNG<br />
Datei:Alexandrinenstr..jpg|Alexandrinenstr.<br />
Datei:Dob916.jpg|Mollistr.(DDR)<br />
Datei:Dob833.PNG<br />
Datei:Dob847.PNG<br />
Datei:Dob918.jpg|Ziegenmarkt(DDR)<br />
Datei:Dob403.JPG|<br />
Datei:Dob412.JPG|<br />
Datei:Dob435.JPG|<br />
Datei:Dob256.jpeg|<br />
Datei:Dob262.jpeg|<br />
Datei:Dob229.jpeg|<br />
Datei:Dob250.jpeg|Lindenstraße<br />
Datei:Dob266.jpeg|Beethoven Straße<br />
Datei:Dob917.jpg|Severin-Beethoven Straße<br />
Datei:Dob423.JPG|<br />
Datei:Dob408.JPG|Puppenhaus Beethoven Straße<br />
Datei:Dob270.jpeg|Rostocker Straße<br />
Datei:Dob324.jpeg|Rostocker Straße<br />
Datei:Dob687.jpg|<br />
Datei:Dob491.jpg|<br />
Datei:Dob492.jpg|<br />
Datei:Dob272.jpeg|Kröpeliner Straße<br />
Datei:Dob314.jpeg|<br />
Datei:Dob273.jpeg|Goethe Straße<br />
Datei:Dob281.jpeg|Post- /Severinstraße<br />
Datei:Dob285.jpeg|Wossidlostraße<br />
Datei:Dob299.jpeg|Schützenplatz<br />
Datei:Dob301.jpeg|Am Wallbach<br />
Datei:Dob307.jpeg|Dammstraße<br />
Datei:Dob309.jpeg|<br />
Datei:Dob446.jpg|<br />
Datei:Dob447.jpg|<br />
Datei:Dob448.jpg|<br />
Datei:Dob316.jpeg|Lettowsberg<br />
Datei:Dob591.jpg|<br />
Datei:Dob465.PNG|Lessingschule 1952<br />
Datei:Dob467.PNG|Fritz-Reuterstr. 1953<br />
Datei:Dob468.PNG|Rost./Kröpel. Str. 1953<br />
Datei:Dob469.PNG|Rost. Str. 1952 (Vettersche Haus)<br />
Datei:Dob474.PNG|Lindenalle um 1900<br />
Datei:Dob472.PNG|Blick auf Buchenberg 19.Jh.<br />
Datei:Dob908.jpg|Stülower Weg(Blick vom Arbeitslager)<br />
<br />
</gallery><br />
<br />
[[Datei:Doberan R Wossidlostr..PNG|700px|zentriert]]<br />
<br />
===Die Burg, später "Haus des Handwerks"===<br />
* [[Die Burg, später "Haus des Handwerks" ]]<br />
<br />
===Denkmale===<br />
<br />
'''Backenzahn'''<br />
[[Datei:Dob951.PNG|700px|zentriert]]<br />
(Ostseezeitung 9.9.2001)<br />
<br />
<gallery widths="400px" heights="200px"><br />
Datei:Dob573.jpg<br />
Datei:Dob574.jpg<br />
Datei:Dob686.jpg<br />
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Ehrenmal für die im Ersten Weltkrieg gefallenen und vermissten Soldaten auf dem Buchenberg (im Volksmund Backenzahn genannt) in Bad Doberan, Mecklenburg-Vorpommern/Das Ehrenmal wurde Ausgang der 1920er Jahre nach einem Entwurf des Architekten und Baumeisters Hans Carlson von der Baufirma H. Carlson & Sohn, damals Bad Doberan, Severinstraße 2, erbaut.<br />
<br />
'''Gedenkstein'''<br />
[[Datei:Dob580.jpg|700px|zentriert|Bad Doberan]]<br />
<br />
'''Wo ist der Gedenkstein geblieben?'''<br />
* ( Ostsee-Zeitung, Oktober 1997 - Zeitungsregestensammlung Carl Christian Schmidt/Archiv Münsterverwaltung Bad Doberan)<br />
* Bad Doberan. In Bad Doberan gab es einmal einen Vaterländischen Gedenkstein, der am heutigen Fußgängerüberweg bei der Post gestanden haben soll und irgendwann entfernt worden ist. Er trug die Inschrift „Allezeit treu bereit für des Reiches Herrlichkeit". <br />
* Im Hütter Wohld wurde dieser Findling von Forstmeister von Raven entdeckt und durch den Großherzog als Geschenk dem Doberaner Militärverein übergeben.<br />
* Im April 1912 war es dann schließlich soweit. In Anwesenheit, so zeitgenössische Quellen, von 14 Krieger- und Militärvereinen aus Doberan und Umgebung wurde der Stein auf dem Alexandrinenplatz aufgestellt.<br />
* Über Größe und Transport hieß es: „Der Granitfindling ist ungefähr 2 1/2 m hoch, 1 1/4 m breit und 1 m dick, hat also gut drei Kubikmeter Inhalt und 180 Zentner Gewicht.<br />
* Ende Februar war er unter mehrtätigen schweren Mühen aus seinem Lager gehoben, auf zwei mächtige, mit schmiedeeisernen Bändern zusammengekoppelte Eichenstämme gewunden und daran festgekettet worden." Mit einem Gespann und sechs Pferden davor erreichte dieser Stein in zwei Tagen Doberan. <br />
* An Ort und Stelle hatte Hofzimmermeister Reincke eine Hebevorrichtung aus drei Fichtenstämmen gebaut.<br />
* Daß bei der Prozedur alles ohne den geringsten Schaden und Unfall ablief, wurde besonders hervorgehoben. Wo aber ist nun der Findling geblieben?(P. GERDS)<br />
<br />
<br />
'''Gedenken an Gorbatschow'''<br />
*''Stein und Eiche werden nun gesetzt''<br />
* (von Werner Geske - Ostsee-Zeitung, November 1992 - Zeitungsregestensammlung Carl Christian Schmidt/Archiv Münsterverwaltung Bad Doberan)<br />
* ''Bundesminister und Doberaner Bürger vollziehen gemeinsam feierlichen Akt'' <br />
* Bad Doberan. Für den 72jährigen Erich Vick geht morgen ein langgehegter Wunsch in Erfüllung: Die Kreisstadt würdigt in einem feierlichen Akt die wiedergewonnene deutsche Einheit durch Gedenkstein und Eiche.<br />
* „Ich freue mich, daß ich die Ehre habe, gemeinsam mit Bundesminister Krause den Baum pflanzen zu können. Es ist gut, daß der Gedenkstein einen Ausspruch Gorbatschows trägt, der seiner Grußadresse zum Tag der deutschen Einheit 1990 entstammt. <br />
* Ihm, Ronald Reagan und Helmut Kohl sollte unser tief empfundener Dank gehören", erklärte der alte Herr gegenüber der OZ. Er gehöre zu der Generation, die aus Krieg und Kriegsgefangenschaft zurückgekehrt, die Teilung des Vaterlandes schmerzlich erlebt habe. <br />
* Im Januar, als Prof. Günther Krause den Vorschlag unterbreitete, Straßen und Plätze nach Michail Gorbatschow zu benennen, fand diese Anregung auch in unserem Kreis Resonanz.<br />
* Zu denen, die sich damals mit Vorschlägen zu Wort meldeten, gehörte auch Erich Vick. Der ehemalige Bäckermeister sprach sich dafür aus, dem ehemaligen sowjetischen Staatschef mit einem Gedenkstein und einer Eiche Dank für seine Entschlossenheit zu sagen.<br />
* Nach mehreren Debatten in der Stadtverordnetenversammlung einigten sich die Abgeordneten auf die Lesart, mit einem solchen Akt an die deutsche Einheit erinnern zu wollen.<br />
* Für eine direkte Ehrung Gorbatschow fand sich im Stadtparlament jedoch keine Mehrheit. Am 3. Oktober beschlossen die Volksvertreter, in einem würdevollen Akt, Stein und Baum zu setzen. <br />
* Gestern liefen noch die letzten Vorbereitungen auf das Ereignis am Sonnabend um 11.00 Uhr. Mitarbeiter des Bauhofes bereiteten das Pflanzbett für die Eiche fachgerecht vor. Der fast vier Meter hohe Baum stammt aus Kröpelin. Dort wuchs er in über 10 Jahren in der Baumschule Hinrichs heran.<br />
* Auch der Findling aus einer Kiesgrube bei Retschow stammend, in der Werkstatt von Steinmetzmeister Reiner Vahl mit dem Gorbatschow-Ausspruch versehen, tritt heute seinen Weg zum Platz an der Ecke Parkentiner Weg/Rostocker Straße an. Mitarbeiter der NTU bringen den Stein zu seinem Bestimmungsort. <br />
* Gestern befragten wir Bürger nach ihrer Meinung zu der morgigen Veranstaltung. Hilde Krüger, Hausfrau, ist angetan davon, „daß gerade Bad Doberan solch einen Stein setzt." Ohne Gorbatschow gäbe es nach ihrer Auffassung keine Einheit. „Und dafür sind wir doch wohl dankbar, oder nicht!?"<br />
* Renate Sörensen, Architektin, aus Rendsburg hat bisher nur von der Ehrenbürgerschaft für Reagan, Gorbatschow und Kohl in Berlin gehört: „ Daß die Doberaner so etwas machen, wußte ich nicht. Ist ja ganz toll." <br />
* Jörn Peters, Handwerker, ist anderer Auffassung: „Der Herbst '89 steht mir noch immer plastisch vor Augen. Ich gehe morgen auf jeden Fall zum Platz an der Rostocker Straße.<br />
[[Datei:Dob659.PNG|400px|zentriert]]<br />
<br />
'''Stein aus Granit soll an die errungene Einheit erinnern'''<br />
*''Bundesminister Krause würdigte in Bad Doberan Beitrag Gorbatschows''<br />
* (von Werner Geske, Ostsee-Zeitung, November 1992 - Zeitungsregestensammlung Carl Christian Schmidt/Archiv Münsterverwaltung Bad Doberan)<br />
* Bad Doberan. Die innere Bewegung war dem 72jährigen anzusehen. Nach monatelangem persönlichem Bemühen, unterstützt von vielen Gleichgesinnten, sollte sich an diesem Sonnabendvormittag sein langgehegter Wunsch erfüllen. „Als Bundesminister Günther Krause zu Jahresbeginn mit dem Vorschlag an die Öffentlichkeit trat, Straßen und Plätze in Ostdeutschland nach dem russischen Reformer Gorbatschow zu benennen, sprach er mir aus dem Herzen." So Erich Vick, kurz bevor er in Anwesenheit von Prof. Krause den Stein zum Gedenken an die wiedererrungene Einheit enthüllte. <br />
* Hunderte Bürgerinnen und Bürger der Kreisstadt waren gekommen, um in dieser feierlichen Stunde dabei zu sein. Zunächst richtete Stadtverordnetenvertreter Heinz Hake das Wort an die um Stein und Eiche Versammelten. Er begrüßte, daß es trotz mancher Widrigkeiten doch noch zu diesem denkwürdigen Tag gekommen sei. Damit traf er die Empfinden vieler, die das unermüdliche Engagement des alten Doberaners mit Sympathie und Solidarität unterstützt hatten. <br />
* Auch Bundesminister Krause hob nicht ohne Befriedigung hervor, daß sich daran erneut beweise, was demokratischer Bürgerwille in unserem Lande bewirken könne. Er erinnerte daran, daß erst drei Jahre vergangen seien, seit auch in Bad Doberan das Volk auf die Straße gegangen sei, um für Freiheit und Einheit zu demonstrieren. „Wer von uns hat damals daran zu glauben gewagt, daß die deutsche Einheit so nahe ist. Die Kraft des Volkes hat alle Hindernisse aus dem Weg geräumt, unterstützt von Freuden in aller Welt", erinnerte der Minister. Der Dank gelte besonders Ronald Reagan, Georg Bush, Helmut Kohl und Michail Gorbatschow.<br />
* Der russische Reformer sei es vor allem gewesen, der im Osten die Voraussetzungen dafür schuf, daß die Menschen in der ehemaligen DDR in freier Selbstbestimmung die Einheit ihres Vaterlandes wiedererringen konnten. Dies sei unvergessen und finde auch seinen Ausdruck in der Tatsache, daß Gedenkstein und Eiche nunmehr hier ihren Platz gefunden hätten.<br />
* Zustimmung fand auch die Feststellung des Bundespolitikers, daß es im Bewußtsein gewonnener Freiheit nunmehr darum gehe, die gewiß nicht leichten Probleme der Zukunft zu meistern: „Schöpfen wir auch Kraft für die Zukunft aus den Erfahrungen einer geschichtlich einmaligen Leistung, die wir gemeinsam vollbracht haben." „ Uns allen soll stets bewußt sein, daß die deutsche Einheit ein großes Geschenk ist", legte er den Anwesenden ans Herz, als er den Granitstein enthüllte.<br />
* Zustimmung auch, als die von Reiner Vahl in den Stein getriebene Inschrift sichtbar wurde: „ Der deutschen Nation Glück, Gedeihen und Frieden im vereinten Europa. M. Gorbatschow“<br />
<br />
[[Datei:Dob660.PNG|100px|zentriert]]<br />
<br clear="all"/><br />
[[Datei:Dob661.PNG|300px|zentriert]]<br />
<br clear="all"/><br />
[[Datei:Dob810.PNG|700px|zentriert]]<br />
<br />
==Feuerwehr==<br />
<br />
<br />
<br />
[[Datei:Doberan R FWBild.PNG|700px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan R FWText2.PNG|200px|links]]<br />
[[Datei:Doberan R FWText3.PNG|700px|zentriert]]<br />
<br />
==Neuer Friedhof==<br />
[[Datei:Dob867.PNG|600px|zentriert]]<br />
<br />
<gallery mode="packed" widths="200px" heights="400px"> <br />
Datei:Dob620.jpg<br />
Datei:Dob621.jpg<br />
Datei:Dob869.PNG<br />
Datei:Dob870.PNG<br />
Datei:Dob871.PNG<br />
Datei:Dob872.PNG<br />
Datei:Dob873.PNG<br />
Datei:Dob874.PNG<br />
Datei:Dob875.PNG<br />
Datei:Dob878.PNG<br />
Datei:Dob879.PNG<br />
Datei:Dob973.JPG<br />
Datei:Dob974.JPG<br />
Datei:Dob880.PNG<br />
Datei:Dob877.PNG<br />
Datei:Dob976.JPG<br />
</gallery><br />
<br />
==Kammerhof==<br />
<br />
==Buchenberg==<br />
<br />
'''Der Bad Doberaner Buchenberg in früheren Zeiten''' <br />
*''Ort der Feuerwerke und Duelle''<br />
* (von Dr. Helge Rewaldt, Ostsee-Zeitung, Januar 1991 - Zeitungsregestensammlung Carl Christian Schmidt/Archiv Münsterverwaltung Bad Doberan)<br />
* In den ersten Jahren des Badeortes Doberan war der Buchenberg der beliebteste Ausflugsort und Aussichtspunkt der Badegäste.<br />
* Mit Lauben und Bänken war er reichlich versehen, von gepflegten Wegen durchzogen. Kegelbahn, Musik, Restauration fehlten nicht, wie ein Chronist schrieb.<br />
* Vor allem aber fand hier das Feuerwerk statt, das von dem herzoglichen Feuerwerker Hieber bereitet wurde. Ein .Feuerfall, der von dem Berge herunterströmt war besonders beliebt, aber auch Raketen, die so hoch stiegen, daß man sie 3 bis 4 Meilen weit sehen konnte. Bei besonderen Gelegenheiten gab es auch erleuchtete Tempel und brennende Namenszüge.<br />
* Die Aussicht, viel freier als heute, war berühmt, besonders von der Westseite aus, wo als Regen- und Sonnenschutz ein chinesischer Strohschirm errichtet war. Man sah auf die Klostermauer mit dem großen Torweg und der kleinen Pforte (das sogenannte Grüne Tor wurde erst später angelegt), auf die Kirche und auf Doberan mit den bewaldeten Hügeln im Hintergrund.<br />
* Einen sehr lebendigen Eindruck aus dieser Zeit vermittelt uns John Brinckman in seinem Roman „Kasper Ohm un ick“: „As wi dor nu so unner de hogen Böm rümstewelten un in den eenen Weg rinbögten, is dor 'ne Lustbänk, un dor set een lütten Mann up, de hadd 'n groten Stirn vör de Bost un ’n korten Stummel in de Mund un smökt un sehg sihr fründlich ut“. Der kleine Mann auf der .Lustbank*, so stellt sich heraus, ist niemand anderer als der Großherzog, mit dem Kasper Ohm dann ins Gespräch kommt. <br />
* Allerdings war der Buchenberg auch der Ort der Duelle. So wird von einem Pistolenduell des Hofkomikers Peters berichtet, das ein äußerst blutiges Ende nahm. Der Schauspieler hatte, um seinen Gegner zu erschrecken, sich eine mit Ochsenblut gefüllte Schweinsblase unter das Wams gebunden und sie im richtigen Moment platzen lassen. <br />
* Einen tragischen Ausgang nahm dagegen das Säbelduell des jungen Albert von Stael-Holstein, eines Sohnes der berühmten Schriftstellerin, der mit einem russischen Offizier beim Glücksspiel in Streit geraten war. Der junge Stael wurde durch einen Säbelhieb in den Hals getötet. Das war 1813. Der Ort des Duells wird als ein „kleines Rund inmitten des reizend daliegenden Gehölzes“ beschrieben, er ist heute nicht mehr genau auszumachen.<br />
* Infolge dieses Ereignisses verlor der Buchenberg an Beliebtheit, die Belustigungen für die Gäste fanden nun auf dem Kamp, im Englischen Garten und auf dem Jungfernberg (Tempelberg) statt.<br />
<br />
[[Datei:Dob654.PNG|700px|zentriert|Bad Doberan]]<br />
<br />
==Doberan im Spiegel von Zeitgenossen==<br />
<br />
===Bibliographie Doberan===<br />
<br />
* [[Doberaner Bibliographie]]<br />
<br />
==Doberaner Originale==<br />
(Ilse Mühlbach, Klaus Havemann, Studemund)<br />
<br />
===Begegnungen mit Menschen===<br />
(amerik. Piloten, russ. Offiziere u.a.)<br />
<br />
==Friedhofsgeschichten==<br />
<br />
- Pläne und bemerkenswerte Gräber<br />
<br />
==Opfer von Krieg und Gewalt==<br />
<br />
* [[Opfer von Krieg und Gewalt aus der Region Doberan]]<br />
<br />
== *[[Bilder und Texte zur Einarbeitung]]==</div>PeterBeckerhttps://www.ortschroniken-mv.de/index.php?title=Datei:T2.jpg&diff=108611Datei:T2.jpg2024-03-18T15:58:52Z<p>PeterBecker: Quelle: Fotosammlung Tom Lukas</p>
<hr />
<div>== Beschreibung ==<br />
Quelle: Fotosammlung Tom Lukas</div>PeterBeckerhttps://www.ortschroniken-mv.de/index.php?title=Datei:Schuhfabrik_MikeZeug.jpg&diff=108610Datei:Schuhfabrik MikeZeug.jpg2024-03-18T15:57:32Z<p>PeterBecker: Quelle: Fotosammlung Tom Lukas</p>
<hr />
<div>== Beschreibung ==<br />
Quelle: Fotosammlung Tom Lukas</div>PeterBeckerhttps://www.ortschroniken-mv.de/index.php?title=Datei:Molliersatz_2.PNG&diff=108609Datei:Molliersatz 2.PNG2024-03-18T15:56:36Z<p>PeterBecker: Quelle: Fotosammlung Tom Lukas</p>
<hr />
<div>== Beschreibung ==<br />
Quelle: Fotosammlung Tom Lukas</div>PeterBeckerhttps://www.ortschroniken-mv.de/index.php?title=Datei:Fahnenweihe1920_Neue_Reihe.jpg&diff=108608Datei:Fahnenweihe1920 Neue Reihe.jpg2024-03-18T15:55:42Z<p>PeterBecker: Quelle: Fotosammlung Tom Lukas</p>
<hr />
<div>== Beschreibung ==<br />
Quelle: Fotosammlung Tom Lukas</div>PeterBeckerhttps://www.ortschroniken-mv.de/index.php?title=Datei:Doberan_Stahlbad_u._Villen.jpg&diff=108607Datei:Doberan Stahlbad u. Villen.jpg2024-03-18T15:54:55Z<p>PeterBecker: Quelle: Fotosammlung Tom Lukas</p>
<hr />
<div>== Beschreibung ==<br />
Quelle: Fotosammlung Tom Lukas</div>PeterBeckerhttps://www.ortschroniken-mv.de/index.php?title=Datei:Doberan_Querstr.1916.jpg&diff=108606Datei:Doberan Querstr.1916.jpg2024-03-18T15:52:38Z<p>PeterBecker: Quelle: Fotosammlung Tom Lukas</p>
<hr />
<div>== Beschreibung ==<br />
Quelle: Fotosammlung Tom Lukas</div>PeterBeckerhttps://www.ortschroniken-mv.de/index.php?title=Datei:B%C3%A4ckerwagen_1930-er.jpg&diff=108605Datei:Bäckerwagen 1930-er.jpg2024-03-18T15:52:04Z<p>PeterBecker: Quelle: Fotosammlung Tom Lukas</p>
<hr />
<div>== Beschreibung ==<br />
Quelle: Fotosammlung Tom Lukas</div>PeterBeckerhttps://www.ortschroniken-mv.de/index.php?title=Datei:Alexandrinenstr..jpg&diff=108604Datei:Alexandrinenstr..jpg2024-03-18T15:51:32Z<p>PeterBecker: Quelle: Fotosammlung Tom Lukas</p>
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<div>== Beschreibung ==<br />
Quelle: Fotosammlung Tom Lukas</div>PeterBeckerhttps://www.ortschroniken-mv.de/index.php?title=Die_Stadt_Bad_Doberan_und_ihre_Geschichte&diff=108227Die Stadt Bad Doberan und ihre Geschichte2024-03-11T15:47:13Z<p>PeterBecker: /* Glashäger Mineralquellen */</p>
<hr />
<div>* [[Doberan (Bad)]]<br />
<br />
===Herkunft und erste Erwähnung von Doberan===<br />
====Besiedlung====<br />
[[Datei:Doberan Einwohner.PNG|400px|zentriert]]<br />
<br />
=====Einwohnerentwicklung=====<br />
<br />
===Schulen/Bildungswesen===<br />
====Bürger/Stadtschulen====<br />
<br />
'''Geschichte der Schulen Doberans'''<br />
'''Aus der Geschichte von Bad Doberan und Heiligendamm''' <br />
* (von Peter Gerds - Ostsee-Zeitung, März 1997 - Zeitungsregestensammlung Carl Christian Schmidt/Archiv Münsterverwaltung Bad Doberan) <br />
* ''„Ohrfeigen ist strenge untersagt"'' <br />
* (In einer alten Schulordnung aus dem Jahr 1841 geblättert) <br />
* Bad Doberan. In der „Schulordnung für den Flecken Doberan" von 1841, die in der Universitätsbibliothek Rostock vorliegt, ist über den Abschnitt Schulzucht und Erziehung auch genau festgelegt worden, welche Strafen nach dem Gesetz angewendet werden durften. <br />
* Nach einem Verweis, erst unter vier Augen, dann vor der ganzen Klasse, der darauffolgenden „Absonderung des Schülers von den übrigen", dem Nacharbeiten und Nachsitzen kam erst die körperliche Züchtigung, mit einem „Stäbchen“, wie geschrieben steht. Das Austeilen von Ohrfeigen war streng untersagt. <br />
* Sollte es jedoch einmal anders kommen und ein Lehrer sich vergessen, so machte der Schulvorstand Anzeige. „Auch dem Vater oder Vormunde des verletzten oder mißhandelten Kindes steht es frei, sich an die Regierung zu wenden, welche dann entweder ein Disciplinarverfahren oder eine gerichtliche Untersuchung verfügen wird."<br />
* Gehorsam und Ehrerbietung, Ordnung, Aufmerksamkeit, Fleiß, Reinlichkeit, Verträglichkeit, Wahrhaftigkeit, Schamhaftigkeit und Anstand sowie Bedächtigkeit waren zehn Gesetze für die Schüler.<br />
* Unter Verträglichkeit hieß es: „Necke, schlage und stoße deine Mitschüler nicht, meide jede gehässig Angeberei, lebe mit Allen in Frieden und Freundschaft, hilf und diene gern jedem, wenn du ihm mit irgend etwas auf erlaubte Weise helfen kannst." <br />
* Wenn ein Schüler die erste Klasse mit 13 oder 14 Jahren in Doberan verließ, dann hatte er sich gründlich auf die Konfirmation vorbereitet, war mit Katechismus und dem hauptsächlichen Inhalt der biblischen Bücher vertraut. Neben dem Lesen war es der deutsche Sprachunterricht, der die Kinder mit ihrer Muttersprache vertraut machen und sie in die Theorie der Sprache einführen sollte.<br />
* Im Fach Rechnen wurde die Bruchrechnung beendet und mit der „Lehre von den Proportionen“ begonnen. Bei der Geometrie war vorgegeben: „Alle diejenigen Sätze sind in ihren Folgerungen mit besonderer Ausführlichkeit durchzunehmen, welche eine Anwendung im Leben finden, und was Handwerker zur Ausübung ihres Geschäftes bedürfen."<br />
* Im Fach Weltkunde ging es hauptsächlich um die Geographie Europas und um Biografien berühmter Männer, „durch deren Wirken die Völker zu bedeutenderer Entwickelung geführt werden", Ferner gab es Zeichnen,- Schreiben und Gesang. <br />
* Vergessen wurde natürlich nicht der Passus über die Eltern und deren Pflichten in Beziehung auf die Schule, und recht umfangreich waren zudem die Aufgaben der Schulbehörden gefaßt. Großen Wert legte man dabei auf einen ordentlichen Zustand und die Erhaltung des Schulgebäudes(PETER GERDS)<br />
<br />
<br />
<br />
'''Aus der Bad Doberaner Schulgeschichte (Folge 12)'''<br />
* (von Hermann Langer - Ostsee-Zeitung, Februar 1997 - Zeitungsregestensammlung Carl Christian Schmidt/Archiv Münsterverwaltung Bad Doberan) <br />
* ''Vom Aufstieg und Fall der Stadtschule zur Nazizeit''<br />
* „Jugend bedeutet immer Zukunft", schrieb 1938 der Regionalhistoriker Sebastian Heißel. Er würdigte die Maßnahmen des Nationalsozialismus zur „Neugestaltung“ des Volksschulwesens, „sowohl innerlich wie äußerlich". <br />
* Zu diesem Zeitpunkt war an der Stadtschule die Zahl der Schulkinder von 550 im Jahre 1933 auf 617 angestiegen. Zur inneren „Neugestaltung" gehörten z. B. die Wiedereinführung der autoritären Schulverwaltung, der Übertritt der Mitglieder des Lehrervereins in den NS-Lehrerbund und die Erteilung des Unterrichts nach nationalsozialistischen Erziehungsgrundsätzen. <br />
* Am 14. Februar 1936 brachte die „Mecklenburgische Schulzeitung" einen Erfahrungsbericht des neuen Rektors, nach dem in allen Fächern einschließlich Religion die Notwendigkeit des Luftschutzes behandelt wurde.<br />
* Am 30. Januar war anläßlich des Jahrestages der „Machtübername" die zum Preis von 37,60 RM erworbene HJ-Fahne gehißt worden, weil jetzt über 90 Prozent der 10- bis 14jährigen dem Jungmädelbund bzw. dem Deutschen Jungvolk angehörten. Auch am Gymnasium und an der privaten höheren Mädchenschule war die Mehrzahl der Schülerschaft von der HJ vereinnahmt. Am 19. März 1937 beging die höhere Mädchenschule ihr 100. Jubiläum.<br />
* Probleme gab es vor allem bei der äußeren „Neugestaltung" der städtischen Volksschule, die wieder einmal aus den Nähten platzte. Der Bürgermeister Karl Heinz Albrecht plante einen Neubau, der auf dem Gelände der ehemaligen Superintendentur zwischen Kamp und Bach errichtet werden sollte. Vorgesehen war auch der Bau einer Fest- und einer Turnhalle. Als Projektant empfahl sich erneut Chefarchitekt Hanns Dustmann, der das Modell für die Adolf-Hitler-Schule in Heiligendamm entworfen hatte. Doch aufgrund der Kriegsvorbereitungen, die immense finanzielle Mittel verschlangen, mußte das Projekt immer wieder verschoben werden. <br />
* Im Krieg schrumpfte die Schulkapazität immer mehr zusammen, während die Zahl der Schüler durch den Zuzug von Rostocker Kindern aus bombengeschädigten Familien zunahm. So mußten von Mai bis Oktober 1942 das Hauptgebäude der Stadtschule einem Stab der Flak zur Verfügung gestellt werden.<br />
* Vergeblich forderten Stadt und Schule immer wieder den Neubau. Zusätzlich bezogene Räume im Großherzoglichen Palais und die Schaffung neuer Klassenräume im Hintergebäude des Prinzenpalais reichten nicht mehr aus. Da auch das Gebäude der höheren Mädchenschule von der Wehrmacht belegt worden war, mußte der „Notstand" erklärt werden.<br />
* Bis 1944 wuchs die Stadtschule „auf einige 30 Klassen" an, wie ein Augenzeuge berichtete, mußten doch auch Flüchtlingskinder aus dem Osten aufgenommen werden.<br />
* Schließlich wurde sie in eine Knaben- und eine Mädchenvolksschule geteilt, die von Rektor Friedrich Bauch bzw. von Konrektor Walter Kittmann, Ortsgruppenleiter der NSDAP, geleitet wurden.<br />
* Nachdem im Januar 1945 die Schulen wegen der Belegung durch Flüchtlinge geschlossen worden waren, wurde der Unterricht im März und April noch einmal provisorisch aufgenommen. Doch jetzt gerieten auch sie in den Sog des untergehenden 3. Reiches, das die Zukunft der Jugend skrupellos aufs Spiel gesetzt hatte.<br />
'''Doberans Schulen:'''<br />
[[Datei:Dob692.jpg|400px|zentriert]]<br />
[[Datei:Dob45.jpg|400px|zentriert]]<br />
[[Datei:Dob622.jpg|400px|zentriert]]<br />
<br />
====Das Gymnasium Fridericum Francisceum====<br />
* [[Doberan (Bad) - Das Gymnasium Fridericum Francisceum|Das Gymnasium Fridericum Francisceum]]<br />
<br />
===Wirtschaft===<br />
<br />
====Gewerbe im 19.Jh.====<br />
<br />
<br />
[[Datei:Dob520.PNG|500px|zentriert]]<br />
[[Datei:Dob801.PNG|500px|zentriert]]<br />
====Gas- und Stromversorgung====<br />
[[Datei:Doberan J Strom, Gas1.PNG|700px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan J Strom, Gas2.PNG|700px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan J Strom, Gas3.PNG|700px|zentriert]]<br />
<br />
====Landmaschinen aus Doberan====<br />
<br />
'''Sechs Landmaschinen aus Bad Doberan''' <br />
* ''Eine Dreschmaschine mit Roßwerk und andere Geräte aus der Werkstatt Kähler''<br />
*(von Dr. K. Havemann - Ostsee-Zeitung, Juli 1983 - Zeitungsregestensammlung Carl Christian Schmidt/Archiv Münsterverwaltung Bad Doberan) <br />
<br />
* Im Zusammenhang mit dem 200. Geburtstag des Agrarwissenschaftlers Johann Heinrich von Thünen erwähnten wir die Maschinenausstellung, die als Bestandteil der 5. Versammlung deutscher Land- und Forstwirte in Doberan vom 1. bis 9. September 1841 organisiert wurde.<br />
* Auf dieser Ausstellung zeigte auch ein Maschinenbauer Kaehler oder Kähler (der Name wird in den Dokumenten unterschiedlich geschrieben) aus Doberan verschiedene Maschinen. <br />
* Kähler stellte unter anderem eine „Dreschmaschine“, eine „Korn-Säemaschine“, eine „Häckerlingsmaschine“ und eine „Kornreinigungsmaschine“ aus. Die Dreschmaschine war für kleinere Bauernbetriebe gedacht, sie konnte mit einem Pferd betrieben werden, wozu ein sogenanntes Roßwerk diente.<br />
* Es wird in dem amtlichen Bericht über die 5. Versammlung darauf hingewiesen, daß „in der Werkstatt des Herrn Kähler am Cröpeliner Wege“ ein weiteres Roßwerk zu besichtigen war.<br />
* Die Tatsache, daß ein Doberaner Maschinenbauer 1841 sechs verschiedene Maschinen auf einer Ausstellung zeigte, läßt die Vermutung zu, daß der russische Schriftsteller Nikolai Leskow (1831 — 1895) nicht von ungefähr über einen Ingenieur Hugo Pektoralis schrieb, der zusammen mit nach Rußland eingeführten Landmaschinen nach dort kam und aus dem kleinen mecklenburgischen Städtchen Doberan stammen sollte. So steht es jedenfalls in der Erzählung „Der eiserne Wille“, in der die Lebensgeschichte des Hugo Pektoralis erzählt wird.<br />
* Auf der Maschinenausstellung waren auch mehrere Pflüge zu besichtigen, unter anderem ein nach Entwürfen und Vorstellungen J. H. v. Thünens verbesserter mecklenburgischer Haken. Über diesen Haken heißt es in einem vorläufigen Bericht: „Der außerdem probierte Hakenpflug des Herrn Dr. v. Thünen ist bekannt wegen seiner sorgfältigen Construction und seiner guten Leistung. Er liefert eine reine, breite, gelockerte, gut umgelegte Furche, geht aber nur über eine Hand und muß mit Sorgfalt gestellt werden.“ Zur Enttäuschung seines Erfinders hat sich der „Thünensche Haken“, wie diese Konstruktion bezeichnet wurde, nicht durchsetzen können. Er wurde durch die Pflüge, die weit bessere Eigenschaften hatten, verdrängt. In den Bauernwirtschaften Mecklenburgs hat sich der „Mecklenburger Haken“ noch bis nach 1945 als Gerät zur Bodenbearbeitung erhalten. Er wurde vor allem wegen seiner guten Eigenschaf ten bei der Bodenlockerung bevorzugt.<br />
* In Bad Doberan steht in einem Vorgarten in der Beethovenstraße noch solch ein gut erhaltener und gepflegter Haken, fast wie zu einer Ausstellung aufbereitet, der eine Vorstellung von den damaligen Bodenbearbeitungsgeräten vermittelt.<br />
<br />
<br />
[[Datei:Dob649.PNG|300px|zentriert]]<br />
<br />
====Klein- und mittelständische Unternehmen/Handwerk====<br />
<br />
=====Glashäger Mineralquellen=====<br />
<br />
* [http://www.glashaeger.de/ueber-glashaeger/ http://www.glashaeger.de/ueber-glashaeger]<br />
<br />
'''Kurzchronik „Glashäger“''' (Quelle: Sens, Hofstädter, unveröff. Manuskript zum Buch "Glashäger")<br />
<br />
* '''1906''' Hans von Blücher, Pächter der Landesdomäne Hof Glashagen, ließ im Quellental Bohrungen zur Gewinnung von Mineralwasser vornehmen.<br />
* '''1908''' Gründung der Gesellschaft Mineralquelle Glashagen GmbH Doberan <br />
* '''1908''' Errichtung einer 3,5 Km langen unterirdischen Kupferleitung vom Quellental nach Doberan zum heutigen Firmensitz.<br />
* '''1910''' Erfolgreiche Anmeldung von „Glashäger Mineralwasser“ als Warenzeichen beim Kaiserlichen Patentamt<br />
* '''1914-1918'''(1. Weltkrieg) verstärkte Exporttätigkeit und Belieferung von Lazaretten<br />
* '''1939-1945'''(2. Weltkrieg) Mehrere Änderungen von Gesellschafterstrukturen der Glashäger Mineralquellen G.m.b.H mit dem Hauptanteil der Gerolsteiner Sprudel K. G.<br />
* '''1945''' „Glashäger“ zunächst treuhänderisch und später unter Zwangsverwaltung der Stadt Bad Doberan unterstellt.<br />
* '''1950''' Übertragung der Treuhänderschaft von der Stadt Bad Doberan auf den VEB Rostocker Brauerei (VEB Mahn & Ohlerich Rostock)<br />
* '''1950''' „rechtskräftige“ Verstaatlichung und Überführung in „Volkseigentum“ <br />
* '''1968''' Gründung des „VEB Getränkekombinat ‚Hanseat’ Rostock“ mit Eingliederung des VEB Rostocker Brauerei als Stammbetrieb und dem Betriebsteil Glashäger Mineralquellen Bad Doberan <br />
* '''1982''' Inbetriebnahme der Neubauanlagen und fünf neuerTiefbrunnen<br />
* '''1988''' Wechsel zum VEB Greifenquell Rostock<br />
* '''1990/91''' Glashäger Brunnen GmbH wird Tochterunternehmen der Gerolsteiner Brunnen GmbH & Co. KG<br />
* '''2003''' Übernahme der Geschäftsanteile durch die Brau + Brunnen AG mit Sitz in Dortmund <br />
* '''2005''' Übernahme durch die Hassia Mineralquellen GmbH & Co. KG<br />
<br />
<br />
'''Glashäger Brunnen sprudelt wie nie zuvor''' <br />
''Zurückgekehrter Eigentümer investiert erheblich'' <br />
* (Ostsee-Zeitung, April 1991 - Zeitungsregestensammlung Carl Christian Schmidt/Archiv Münsterverwaltung Bad Doberan) <br />
* BAD DOBERAN (ADN) Wie nie zuvor sprudeln in der Küstenkreisstadt Bad Doberan die traditionellen Glashäger Mineralquellen, Die Gesundheitsgetränke flössen allein im Januar in mehr als 3,5 Millionen Dreiviertel-Liter-Flaschen.<br />
* „Das übertraf alle unsere Erwartungen", sagte Vertriebsleiter Bernd Strätz gestern. <br />
* Richtig in Bewegung geraten ist die Glashäger Naturquelle, seit die rheinländische Gerolsteiner Gruppe 1991 die ursprünglichen Eigentumsverhältnisse wiederhergestellt hat.<br />
* Der Betrieb war vor 42 Jahren entschädigungslos enteignet worden. Der zurückgekehrte Eigentümer hat inzwischen in erheblichem Umfang investiert. Die Absatzplanung sieht in diesem Jahr eine Steigerung um 70 Prozent auf 50 Millionen Füllungen vor.<br />
* Der Marktanteil im Osten beträgt 6,5 Prozent.<br />
* Abgesetzt wird bis nach Schleswig-Holstein und Hamburg.<br />
* Im Stammgebiet Mecklenburg-Vorpommern hält das Unternehmen einen Marktanteil von fast einem Drittel. Inzwischen ist die Glashäger Naturquelle durch zwei 71 Meter tiefe Brunnen zusätzlich angezapft worden.<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<gallery widths="300px" heights="300px"><br />
Datei:Dob494.jpg|<br />
Datei:Bild 152 sonst.jpg<br />
Datei:Glashäger 1.jpg<br />
Datei:Glash168.jpg<br />
Datei:Glashäger Einweihung.PNG<br />
Datei:Lageplan Mineralwasser Leitung.jpg<br />
Datei:Lageplan Glashäger.jpg<br />
Datei:Brunnen 211.3.1978.jpg<br />
Datei:Glashäger Mineralquellen (001).jpg <br />
Datei:T86.jpg|<br />
Datei:Werbung vor 1914.jpg<br />
Datei:Produktion um 1930 (1).jpg<br />
Datei:Produktion um 1930 (2).jpg<br />
Datei:Einbringung Grundstoff-Tanks 1981 (1).jpg<br />
Datei:Pressekonferenz Glashäger 23. April 1991 (004).jpg<br />
Datei:Pressekonferenz Glashäger 23. April 1991 (005).jpg<br />
Datei:Pressekonferenz Glashäger 23. April 1991 (008).jpg<br />
Datei:Glashäger Sommerfest 1997 (010).jpg<br />
Datei:90 Jahre Glashäger 1998 (001).jpg<br />
Datei:90 Jahre Glashäger 1998 (004).jpg<br />
Datei:90 Jahre Glashäger 1998 (005).jpg<br />
Datei:800 Jahre DBR Glashäger LKW.jpg<br />
Datei:Festschrift 75 Jahre Glashäger 1983 (000.2).jpg<br />
Datei:Festschrift 75 Jahre Glashäger 1983 (000.4).jpg<br />
Datei:GF Rainer Hofstädter (1).jpg<br />
Datei:Advent 2000 (005).jpg <br />
Datei:6.3 Hoher Besuch bei Glashäger 1994.jpg<br />
Datei:Grundsteinlegung Erweiterung August 1993 (001).jpg<br />
Datei:Grundsteinlegung Erweiterung August 1993 (002).jpg<br />
Datei:Grundsteinlegung Erweiterung August 1993 (003).jpg<br />
Datei:Grundsteinlegung Erweiterung August 1993 (006).jpg<br />
Datei:Arbeitsberatung in der Produktion 1960 iger.jpg<br />
Datei:Dob76.jpg|<br />
Datei:T125.jpg|<br />
Datei:T126.jpg|<br />
Datei:Dob363.jpeg|<br />
Datei:Dob370.jpeg|<br />
Datei:Dob371.jpeg|<br />
Datei:Dob457.PNG|<br />
Datei:Dob496.jpg|<br />
Datei:Doberan R Glashäger1.PNG|<br />
Datei:Doberan R Glashäger2.PNG|1. Auftritt beim Citylauf am Wochenende in Rostock<br />
Datei:Doberan R Glashäger3.PNG|1. Auftritt beim Citylauf am Wochenende in Rostock<br />
<br />
</gallery><br />
<br />
=====Gasanstalt=====<br />
<br />
[[Datei:Dob647.jpg|700px|zentriert]]<br />
=====Handwerk=====<br />
[[Datei:Doberan R Ausst. Baumeister1.PNG|700px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan R Ausst. Baumeister2.PNG|700px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan R Austellung Handwerk.PNG|700px|zentriert]]<br />
'''Metallbau Ott'''<br />
[[Datei:Doberan R Ott Bild.PNG|700px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan R Ott1.PNG|700px|zentriert]]<br />
<br />
'''Dachdecker Klöcking'''<br />
[[Datei:Doberan Z11.PNG|700px|zentriert]]<br />
<br />
====Handel/Banken====<br />
'''Banken'''<br />
[[Datei:Doberan Z49.PNG|700px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan R Sparkasse.PNG|700px|zentriert]]<br />
<br />
<br />
<br />
'''Apotheken'''<br />
*(von Dr. H. Rehwaldt - Ostsee-Zeitung, März 1989 - Zeitungsregestensammlung Carl Christian Schmidt/Archiv Münsterverwaltung Bad Doberan) <br />
[[Datei:Dob761.PNG|700px|zentriert]]<br />
'''„Allens dor“ im Kaufhaus „ALDO“''' <br />
''„Lütt Matten“ wird ein technisches Kaufhaus —Pressekonferenz gab Auskünfte(OZ, Mai 1990)''<br />
* (von Renate Peter - Ostsee-Zeitung, Mai 1990 - Zeitungsregestensammlung Carl Christian Schmidt/Archiv Münsterverwaltung Bad Doberan) <br />
* BAD DOBERAN (OZ) Mittwoch 14.00 Uhr, Schuhfabrik „Lütt Mat.ten“: Pressekonferenz war angesagt. Betriebsleiter Hans Drzymalski, der amtierende ökonomische Direktor Günter Hampel, BGL-Vorsitzender Eckart Schulz und Helmut Stefan aus der Bundesrepublik, der als Leiter des Bereiches Ein-und Verkauf vorgesehen ist, standen Journalisten Rede und Antwort zur Umprofilierung der Schuhfabrik in ein technisches Kaufhaus.<br />
* „Seit Kinderschuhe nicht mehr subventioniert werden, war die Schuhproduktion unrentabel und nicht mehr absatzfähig geworden. Es konnte also so nicht weitergehen. Eine Umstellung auf eine andere Produktion war nicht möglich“, sagte Herr Hampel.<br />
* Was aber weiter? Die Belegschaft entschied — nach Mehrheitsbeschluß wohlgemerkt! „Es ging schließlich darum, möglichst vielen Mitarbeitern von „Lütt Matten 1 Arbeit zu bieten“, betonte Herr Drzymalski.<br />
* So waren viele Ideen und Vorschläge abzuwägen. 13 Varianten wurden geprüft und beraten. Nun ist das Ziel klar: Aus der ehemaligen Schuhfabrik wird ein technisches Kaufhaus mit Namen „ALDO“ — „Alles aus Doberan“ oder „Allens dor“.<br />
* „ALDO“ ist keine Anweisung von irgendwoher, sondern das „Wunschkind“ der Belegschaft. Geburtstermin soll der 2. Juli sein. <br />
* In eigener Regie wollen es die Mitarbeiter schaffen, ohne Beteiligung von HO oder Konsum.<br />
* Erste Umschulungen begannen mit Hilfe der bundesdeutschen Beraterfirma. Am Tag der Pressekonferenz fand z. B. ein erstes Verkaufstraining unter Anleitung eines bundesdeutschen Fachmannes statt.<br />
* Die wirksamste Schule wird aber die Praxis sein. „Der Mut der Belegschaft ist eine tolle Sache und unbedingt unterstützungswürdig“ hob Herr Stefan aus der BRD hervor. Und wir Journalisten hatten wohl alle den Eindruck, daß die Belegschaft in diesem Herrn einem guten und ehrlichen Partner gefunden hat.<br />
* Was wird es nun alles bei „ALDO“ geben? Auf einer Verkaufsfläche von 1100 Quadratmetern werden Waren aus Heim, Technik, Bau angeboten.<br />
: Toaster Geschirrspüler, Mikrowellengeräte. Videogeräte. Waschmaschinen ... Vom Nagel bis zum Brett wird ebenso alles erhältlich sein, wie vom Bügeleisen bis zur modernen Leuchte. Insgesamt werden 10 000 Artikel im Angebot sein. Und die Preise sollen nicht höher als in der BRD liegen. Ein Farbfernsehgerät. 49 cm Bildröhre, wird für 399 DM und ein Videorecorder für 599 DM zu haben sein.<br />
* 1600 Lieferanten stehen zur Verfügung — aus der Bundesrepublik der DDR. aus Asien .. .<br />
* Neben dem Warenangebot soll der Name „ALDO“ auch für Service stehen. Partner für die Übernahme von Serviceleistungen werden gewonnen. An Verbraucheraufklärungen ist gedacht, an Vorführungen z. B. für die Hausfrau u. v. m.<br />
* Für das leibliche Wohl wird eine attraktive Pachtgaststätte in der ehemaligen Betriebskantine sorgen.<br />
* Und an einen Schuhsalon ist gedacht. „Wir haben gute Schuhfabriken und wollen unseren Beitrag leisten, auch den Beschäftigten dieser Werke die Arbeit zu erhalten. Deshalb werden wir in unserem Schuhsalon Schuhe aus DDR-Produktion anbieten“ meinte Herr Hampel.<br />
* „61 Personen werden in das Kaufhaus übernommen, zehn für die Gaststätte, zehn bis zwölf für den Schuhsalon. Fünf Kollegen sind ausgeschieden, sechs gehen in den Vorruhestand. Für elf Kollegen müssen noch Lösungen gefunden werden“, berichtete Herr Schulz den Journalisten.<br />
* Was sich hier so einfach liest, war kein ebener Weg und wird es auch weiterhin nicht sein.<br />
* Wenn gegenwärtig auch die Zufahrtsstraße gebaut wird, so fehlt noch der Parkplatz. Er sollte eigentlich unmittelbar an der F105 liegen. Aber 40 m Abstand zur Europastraße müssen eingehalten werden. Es sei denn, das Ortseingangsschild würde weiter vom Ort entfernt stehen . . . (Ob aus dem Rathaus Hilfe kommt?) <br />
* Und dann ist da noch das Kreditproblem. „Die Kredit-Bank AG in Rostock hemmt uns“ meinten die Vertreter des Betriebes. Die Briefe an die Regierung blieben dazu bisher ohne Antwort.<br />
'''Kaufmannsladen Trost'''<br />
[[Datei:Doberan Z50.PNG|700px|zentriert]]<br />
'''Buchhandlung Isensee'''<br />
[[Datei:Doberan J Isensee1.PNG|800px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan J Isensee2.PNG|400px|zentriert]]<br />
<br />
<br />
<br />
<gallery widths="200px" heights="200px"><br />
Datei:Dob387.jpeg|<br />
Datei:Dob391.jpeg|<br />
Datei:Dob910.jpg|<br />
Datei:Dob911.jpg|<br />
Datei:Dob912.jpg|<br />
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Datei:Dob914.jpg|<br />
Datei:Dob915.jpg|<br />
Datei:Dob923.jpg|<br />
Datei:Dob924.jpg|<br />
Datei:Dob925.jpg|<br />
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Datei:T48.jpg<br />
Datei:Dob357.jpeg|<br />
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Datei:Dob344.jpeg|<br />
Datei:Dob339.jpeg|<br />
Datei:Dob721.PNG<br />
Datei:Dob321.jpeg|<br />
Datei:Dob909.jpg|<br />
Datei:Dob412.JPG|<br />
Datei:Dob288.jpeg|<br />
Datei:Dob287.jpeg|<br />
Datei:Dob286.jpeg|<br />
Datei:Dob417.JPG|<br />
Datei:Dob373.jpeg|Kaufhaus bei Tischler Koch um 1920<br />
Datei:Dob383.jpeg|<br />
Datei:Dob385.jpeg|<br />
Datei:Dob413.JPG|<br />
Datei:Dob414.JPG|<br />
Datei:Dob415.JPG|<br />
Datei:Dob416.JPG|<br />
Datei:Dob422.JPG|<br />
Datei:Dob758.JPG<br />
Datei:T79.jpg<br />
Datei:T84.jpg<br />
Datei:Dob613.jpg<br />
Datei:Dob374.jpeg|Konsum Baumstraße um 1960<br />
Datei:Dob382.jpeg|<br />
Datei:Dob392.jpeg|<br />
Datei:Dob257.jpeg|<br />
Datei:Dob369.jpeg|Kaufhaus Magnet<br />
<br />
</gallery><br />
<br />
==Wer war wer in und um Doberan==<br />
<br />
===Hier finden Menschen ihren Platz die in Doberan geboren, gestorben oder durch Ereignisse in besonderer Beziehung zum Ort stehen. ...===<br />
<br />
* [[Hier finden Menschen ihren Platz, die in Doberan geboren, gestorben oder durch Ereignisse in besonderer Beziehung zum Ort stehen. ...]]<br />
<br />
====Friedrich Franz I====<br />
[[Datei:Doberan Z28.PNG|700px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan Z65.PNG|500px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan Z66.PNG|500px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan Z67.PNG|500px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan Z68.PNG|500px|zentriert]]<br />
<br />
<br />
====Dr. Helge Rehwaldt====<br />
<br />
===Doberaner Spaziergänge (Dr. Helge Rehwaldt zeichnete in seinen "Doberaner Spaziergängen" ein eindrucksvolles Bild zu Doberaner Villen und den damit verbundenen Persönlichkeiten. Zudem gehörte er zu den Herausgebern der Doberaner Jahrbücher und Doberaner Blätter):===<br />
<br />
[[Datei:Doberan Z41.PNG|700px|zentriert]]<br />
<br />
* [[Doberaner Spaziergänge]]<br />
<br clear="all"/><br />
<br />
====Propst Ehlers====<br />
<gallery mode="packed" widths="400px" heights="400px"> <br />
Datei:Doberan J Ehlers1.PNG<br />
Datei:Doberan J Ehlers2.PNG<br />
Datei:Doberan J Ehlers3.PNG<br />
Datei:Doberan J Ehlers4.PNG<br />
Datei:Doberan J Ehlers5.PNG<br />
Datei:Doberan J Ehlers6.PNG<br />
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===Doberaner Bürgermeister===<br />
*'''[[Doberaner Bürgermeister]]'''<br />
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===Baumeister===<br />
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====Carl Theodor Severin====<br />
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''Der Baumeister Carl Theodor Severin(13. September 1763 – 20. Februar 1836)''<br />
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* Carl Theodor Severin wurde am 13.09.1863 als Sohn des Justiz- und Konsistorialrats Theodor Severin in Mengeringhausen im Fürstentum Waldeck, damals zu Hessen gehörig, geboren.<br />
* Dem Wunsch der Familie folgend studierte Severin Jurisprudenz und erhielt später eine Anstellung als Kandidat der Rechte an einem kleinen Landgericht in der Umgebung von Berlin. Oft führte ihn sein Weg nach Berlin, die Stadt, die sich damals zum „Spree — Athen“ entwickelte.<br />
* Hier spätestens muss sich der junge Carl Theodor Severin seiner wahren Berufung bewusst geworden sein.<br />
* Wo er seine Ausbildung zum Baumeister erhielt, ist nicht bekannt, jedoch deuten seine Bauten auf die Beeinflussung durch die Berliner Schule hin. Als seine Lehrmeister können daher sowohl Carl Gotthard Langhans als auch David und Friedrich Gilly angesehen werden. Langhans war Direktor des Oberhofbauamtes in Berlin und Potsdam und Erbauer des „Brandenburger Tores“.<br />
* Ab Juni 1795 erhielt Severin eine Anstellung beim Kammerkollegium in Schwerin als „Kammer-Ingenieur ohne Gehalt“ und im Novemberdesselben Jahres als „Bau-Conducteur zu den hiesigen Hof- und Stadtbauten mit 100 Reichsthalern und 6 Faden Ellernholz“.<br />
* Erstmalig tätig beim Ausbau der neu entstehenden Sommerresidenz von Friedrich Franz I. - Doberan - wurde Severin, als er gemeinsam mit dem „Bau-Conducteur“ von Seydewitz 1801/02 das „Salongebäude“ schuf.<br />
*Der Herzog Friedrich Franz I. muss sich beeindruckt gezeigt haben von Severins Leistung und seinem Talent, denn er betraute ihn mit der weiteren baulichen Gestaltung des Seebades. Dazu sollte neben der Errichtung von Repräsentationsbauten und der Erweiterung der Badeanlagen am „Heiligen Damm“ auch eine Umgestaltung desgesamten Doberaner Ortsbildes gehören. <br />
* Als erste Bauten für Doberan entwarf Severin das 1805/06 erbaute Schauspiel-haus, das von 1806-10 entstandene herzogliche Palais sowie mitten auf dem Kamp 1808/09 den sogenannten Doberaner „Trichter“ ,den Roten Pavillon und von 1810-13 in dessen Nachbarschaft denWeißen Pavillon. Die zwei Pavillons bestechen durch die reizvolle Kombination von Klassizismus und Chinoiserie.<br />
*Am „Heiligen Damm“ schuf Severin mehrere kleine Bauten für den Badebetrieb, wie u.a. 1803 die Herrenbadeanstalt und den Anbau des Badehauses, 1804 die Konversationsrotunde sowie 1807 den Aussichtsturm. Alle diese Gebäude sind, meistens durch Sturmfluten zerstört worden.<br />
''Bauten von Carl Theodor Severin'' <br />
* 1801/02 Großherzogliches Salongebäude<br />
* 1805/06 Schauspielhaus<br />
* 1806-1810 Großherzogliches Palais<br />
* 1808/9 Roter Pavillon<br />
* 1810/1813 Weißer Pavillon<br />
* 1814-1817 „Empfangs-, Gesellschafts-, Tanz- und Speisehaus“ (Kurhaus) in Heiligendamm<br />
* 1821/22 Prinzenpalais<br />
* 1823/24 Severins Wohnhaus (Haus Gottesfrieden)<br />
* 1825 Stahlbad<br />
* 1825 Wohnhaus für Gaetano Medini<br />
* Bürgerhaus (Alexandrinenplatz 1)<br />
* Bürgerhaus (Am Kamp 13)<br />
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Tage der Denkmalpflege im Zeichen Severins<br />
*''Festveranstaltung im Kreis Bad Doberan zum 220. Geburtstag des bedeutenden Baumeisters'' <br />
* (von Dr. Klaus Havemann - Ostsee-Zeitung, September 1983 - Zeitungsregestensammlung Carl Christian Schmidt/Archiv Münsterverwaltung Bad Doberan)<br />
*Mit der Enthüllung einer Gedenktafel für den Baumeister und Architekten Carl Theodor Severin an seinem ehemaligen Wohnhaus in Bad Doberan wurden gestern die „Tage der Denkmalpflege 1983“ des Kreises Bad Doberan eröffnet.<br />
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[[Datei:Dob648.PNG|300px|zentriert]]<br />
* Das in Gips gefertigte Modell der Severin-Gedenktafel mit dem Porträt und den Lebensdaten des Baumeisters. Der Entwurf wurde von der Bad Doberaner Kunsttöpferin Dagmar Liebscher im Auftrag des Kreisvorstandes der Gesellschaft für Denkmalpflege im Kulturbund der DDR geschaffen.<br />
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* C. Th. Severin wurde am 13. September 1763. heute vor 220 Jahren, in Mengeringhausen, Fürstentum Waldeck, geboren. Er war ein Schüler der in Berlin klassizistischen Langhans und tätigen Meister Bauens Carl Friedrich Gilly und erhielt um 1800 vom mecklenburgischen Herzog Friedrich Franz I. den Auftrag, für die sich nach der Gründung des Seebades am heiligen Damm entwickelnde Sommerresidenz Doberan entsprechende repräsentative Gebäude zu errichten. <br />
* So entstanden die klassizistischen Bauten Bad Doberans, in denen Severin die in Berlin empfangenen Anregungen umsetzte und mit vielen eigenen Ideen verband.<br />
* Auch in Rostock und Bad Sülze finden wir Bauten Severins. <br />
* Er verstarb am 20. 2. 1836 in Doberan. Leben und Wirken dieses Baumeisters werden aus Anlaß seines 220. Geburtstages in einer Festveranstaltung am 17. September 1983 gewürdigt werden.<br />
* Sie findet in dem von Severin erbauten Kurhaus in Heiligendamm, dem wohl schönsten seiner Bauten, statt. Es ist nicht von ungefähr, daß dieser Ort für die Tage der Denkmalpflege abschließende Veranstaltung gewählt wurde. <br />
* Der Kreisvorstand der Gesellschaft für Denkmalpflege im Kulturbund der DDR hat in den letzten Jahren der Renovierung und festlichen Ausgestaltung dieses Gebäudes viel Aufmerksamkeit geschenkt.<br />
* Die Festveranstaltung wird für viele Mitglieder der Gesellschaft im Kreis Bad Doberan eine Gelegenheit sein, die geleistete Arbeit zu bewundern. Die Tage der Denkmalpflege im Kreis Bad Doberan konzentrieren sich nicht nur auf die Bauten Carl Theodor Severins. <br />
* Mit Freude kann auf die bevorstehende Fertigstellung des Brunnenhauses und seiner Umgebung im „Quellental“ bei Hohenfelde verwiesen werden. Hier hat sich die Zusammenarbeit der Gesellschaft für Denkmalpflege, die vor allem für das Projekt verantwortlich zeichnet, dem Rechtsträger, VEB Glashäger Mineralquellen, der die Mittel bereitstellte, und dem Ortsausschuß Hohenfelde der Nationalen Front, der die Ausführung wesentlich unterstützte, bewährt.<br />
* Auch die Gestaltung des jüdischen Friedhofs in Neubukow war nur möglich durch eine enge Zusammenarbeit zwischen Nationaler Front und Kulturbund. Im Rahmen der Denkmalpflege wird dort mit der Enthüllung einer Gedenktafel unter diese Leistung ein vorläufiger Schlußstrich gezogen.<br />
* Die Tage der Denkmalpflege, die vom Kreisvorstand der Gesellschaft für Denkmalpflege im Kulturbund der DDR für die Zeit vom 11. bis 17. September organisiert wurden, dienen dem Ziel, den Gedanken und die Aufgaben der Denkmalpflege weiter zu verbreiten. Deshalb finden in den Städten Neubukow, Kröpelin und Kühlungsborn Foren zu den örtlichen Fragen der Denkmalpflege und in Bad Doberan eine Aussprache mit Jugendlichen und Schülern statt.<br />
* Gemeinsam mit der Kreisredaktion der „Ostsee-Zeitung“ wird während der Tage der Denkmalpflege das 19. Preisrätsel zur Denkmalpflege des Kreises Bad Doberan durchgeführt. Wie immer werden die Tage der Denkmalpflege neue Impulse für die Arbeit geben. Sie ordnen sich in diesem Jahr unmittelbar in die Vorbereitungen zur VII. ICOMOS-Generalkonferenz, die im Mai 1984 in Rostock und Dresden stattfinden wird, ein.<br />
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'''Wo liegt Severin?'''<br />
* ''Denkmalpflege auf Doberans Friedhof''<br />
* (von Dr. Klaus Havemann - Norddeutsche Zeitung, 1985 - Zeitungsregestensammlung Carl Christian Schmidt/Archiv Münsterverwaltung Bad Doberan)<br />
* Betritt man durch das Grüne oder Rostocker Tor den Bereich des ehemaligen Zisterzienser-Klosters Doberan und wendet sich gleich nach links, dann ist man schon auf dem alten Friedhof des Ortes.<br />
* Vor etwa 150 Jahren wurden hier die letzten Bestattungen vorgenommen, aber wohl gerade deshalb verspürt man hier etwas von der 800-jährigen Geschichte des Ortes.<br />
* Der Mecklenburger Ingenieur und Schriftsteller Heinrich Seidel verlebte gegen Ende des vorigen Jahrhunderts in Doberan mit seiner Familie Urlaubstage „in dem Gärtnerhause an der Wiese des Stahlbades“.<br />
* 1895 unternahm er eine „Erinnerungsfahrt“, die er in dem Buch „Von Perlin nach Berlin“ beschrieb.<br />
* Und so sah Heinrich Seidel vor fast 100 Jahren den Friedhof: „Dieser alte Kirchhof, auf dem seit langer Zeit nicht mehr begraben wird, ist jetzt ein Teil des Englischen Gartens und bildet einen stillen, abgelegenen Winkel dieses schönen Parks, auf zwei Seiten von der hohen alten Mauer und auf der dritten von einem schnell fließenden Bach begrenzt, an dessen Ufern riesenhafte alte Bäume stehen.<br />
* Die meisten Gräber sind längst eingesunken und verschwunden; nur eine gewisse Unebenheit der Rasenflächen zeugt noch von ihnen.<br />
* Die dauerhafteren Erbbegräbnisse und Denkmäler aber haben sich erhalten; die älteren ein wenig versunken, verwittert und verfallen, umsponnen von Efeu, dem Kraut der Vergessenheit, die jüngeren noch ziemlich wohl im Stände, doch meist auch in einem solchen Zustande, daß man sieht, es gedenkt ihrer wohl niemand mehr.“ <br />
* Der Eindruck ist heute fast noch der gleiche, wenn auch noch mehr Gräber völlig verschwunden sind. Selbst an den „dauerhafteren Erbbegräbnissen“ hat der Zahn der Zeit mächtig genagt, und das letzte „Denkmal“ verfiel vor etwa 20 Jahren.<br />
* Die Interessengemeinschaft Denkmalpflege der Stadt Bad Doberan stellte sich das Ziel, dem weiteren Verfall Einhalt zu gebieten und die noch verbliebenen Gräber oder Grabplatten möglichst zu erhalten.<br />
* So wurde ein Einsatz organisiert, um zunächst die Grabplatten von Laub und Erde zu befreien und Wurzeln oder Bewuchs von Efeu zu entfernen. Wo menschliche! Kraft nicht ausreichte, mußte Technik helfen(siehe Foto). Nach der sorgfältigen Säuberung wurde der Text der Platten entziffert, was nicht immer ganz einfach war, denn vielleicht einmal vorgenommene Färbungen der Schrift sind inzwischen längst verwittert.<br />
* Die Freunde der Denkmalpflege wurden vor allem angespornt von der Hoffnung, irgendwo unter Erde und Laub auch die Grabplatte des Architekten Doberans, Carl Theodor Severin, zu entdecken.<br />
* Er war am 20. Februar 1836 in Doberan gestorben und ist hier begraben.<br />
* Fritz Meyer-Scharffenberg beschreibt in seinem Buch „Zwischen Strom und Haff“, daß in einer Ecke der Mauer eine kleine Platte angebracht sei, die die Inschrift trägt: Mariane Philippine Auguste Severin starb den 23. May 1815. Aber weder diese Platte noch die von dem Baumeister Severin wurden gefunden.<br />
* Wo mag dieses Grab geblieben sein? <br />
* Die freigelegten Grabplatten wurden später gerichtet und so gebettet, daß für die Besucher die Inschriften zu lesen sind. Einige schöne Steinmetzarbeiten befinden sich darunter, und es sind noch nicht alle Namen vergessen, die auf diesen Platten stehen, wenn sie auch manches Rätsel aufgeben.<br />
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'''Klassizistische Bauten von unvergänglichem Wert''' <br />
''C. Th. Severin (1763—1836), Architekt und Baumeister'' <br />
* (Norddeutsche Zeitung, Juli 1990 - Zeitungsregestensammlung Carl Christian Schmidt/Archiv Münsterverwaltung Bad Doberan)<br />
* Wie oft haben wir es registriert: Das Giebeldreieck eines alten Bauwerkes weist den fürstlichen Auftraggeber aus, nicht aber den Baumeister. Sein Name ist und wäre oft in Vergessenheit geraten, gäbe es nicht bisweilen einen rührig Forschenden, der ihn der Nachwelt erhält. <br />
* Während die klassizistischen Prachtbauten Carl Theodor Severins ihre Betrachter in Bewunderung versetzen, ist es dem Architekten und Baumeister Hans Thielcke (1888-1974) zu verdanken, des Doberaner Baumeisters Bedeutung ins rechte Licht gerückt zu haben.<br />
* Der fürstliche Auftraggeber war seinerzeit Friedrich Franz I., der seinen Leibarzt — den späteren Rostocker Professor Vogel — mit der Gründung eines Seebades in Heiligendamm beauftragte und somit gleichermaßen das bauliche Aufblühen Doberans bewirkte. <br />
* Severins Wirken in und für Mecklenburg (seine Geburtsstadt Mengeringhausen lag im damaligen Fürstentum Waldeck) begann 1801 und endete dreiunddreißig Jahre später.<br />
* „Was Severin in Doberan geschaffen hat“, schreibt Thielke, „ist nicht nur für die Stadt selbst von unvergänglichem Wert, sondern gehört zu den bedeutendsten Leistungen jener Bauepoche überhaupt“. <br />
* Und die „'bedeutendsten Leistungen“ sind von beträchtlichem Umfang. Da Sind in Doberan das „Salongebäude“ (gemeinsame Arbeit mit dem Baumeister Seydewitz, das „Schauspielhaus“ mit ebenfalls von Severin entworfenen Reliefs antiker Motive, das „Große Palais“, dessen gesamte Innenausstattung Severin besorgt und zum Teil selbst geschaffen hat, zwei Pavillons am Kamp, die beiden Severin-Wohnhäuser „Prinzenpalais“ und „Haus Gottesfrieden“ und weitere Wohnhausbauten, das Stahlbad (heute Sanatorium Moorbad) und das Stadtpalais.<br />
* Da Sind in Heiligendamm das Empfangs-, Gesellschafts-, Tanz- und Speisehaus (heutiges Kurhaus), die „Kolonnaden“ und — stellvertretend für die vielen bescheidenen Bürgerhäuser an anderen Orten — das „Seehospiz“.<br />
* Und da sind in Rostock die „Neue Wache“, der Universitätsbibliotheksanbau und Severins Einfluß auf den Wohnhausbau; als typische Beispiele gelten das Haus Beginenberg 1 und das Palais am Vogelsang, und da ist schließlich in Bad Sülze auch das Kurhaus. <br />
* Laie wie Fachmann bewundern Severins klassizistische Bauten, in denen der Experte den Einfluß seiner Lehrmeister Karl Gotthard Langhans (Erbauer des Brandenburger Tors), Gentz und Gilly, Vater und Sohn („Berliner Schule“), jedoch gleichermaßen den eigenen Stil des Doberaner Baumeisters erkennt.<br />
* „Was seine Bauten so anziehend macht“, schreibt Thielcke ein weiteres Mal, „und weit über das Durchschnittsmaß erbebt, ist ihre einfache Monumentalität, die geschickte Abwägung der Baumassen und die sichere Ausbildung der Einzelheiten“ — Worte, die uns stets und ständig veranlassen sollten, dieses kulturelle Erbe zu würdigen, indem wir es pflegen(Brigitta Meuche)<br />
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====Gotthilf Ludwig Möckel (Lebenslauf)====<br />
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*1838 Am 22. Juli als Sohn eines Kupferschmiedemeisters in Zwickau geboren.<br />
*1844-52 Besuch der Bürgerschule in Zwickau<br />
*1852/53 Besuch der Königlichen Gewerbeschule zu Chemnitz<br />
*1853-56 Lehre als Maurer in Zwickau (1853-56), Besuch der Sonntagsschule in Zwickau(1853/54)und der Königlichen Baugewerkenschule zu Chemnitz (1853-56)<br />
*1856-58 Arbeit als Maurergeselle bzw. später Bauführer<br />
*1858, 13.12. Befreiung von der Militärpflicht wegen „körperlicher Untüchtigkeit“<br />
*1858/59 Anstellung als Zeichner im Oberingenieurbüro der ObererzgebirgischenStaatsbahn<br />
*1859 Arbeit als Zeichner und Konstrukteur im Betriebsingenieurbüro derKöniglichen SächsischenStaatseisenbahn zu Chemnitz<br />
*1859/60 Beschäftigung in einer Zwickauer Baufirma mit dem Entwerfen von Bauplänensowie mit Bauleitungen<br />
*1860 Tätigkeit im Architekturbüro von Edwin Oppler in Hannover, übernimmt die Erstellungvon Entwürfen sowie deren Bauausführung<br />
*1861/62 Studium an der Polytechnischen Schule zu Hannover Teilnahme anVorlesungen undpraktischen Übungen u.a. bei Conrad Wilhelm Haase<br />
*1862-64 Studienreisen vom Polytechnikum aus in den Harz und durch Tübingen; ersteselbständige Arbeitenbeim Bau der Irrenanstalt in Göttingen als Techniker und 1. Assistent von Julius Rasch<br />
*1865, 9.12. Zulassung zur Prüfung für Bauhandwerker in Dresden<br />
*1866, 25.6. Eheschließung mit Emilie Amalie Christine Schlegel, Tochter des Senators Schlegel in Göttingen, aus der Ehe gehen 5 Söhne und 2 Töchter hervor.<br />
*1867, 12.6. Prüfung als Bauhandwerker in Dresden bestanden <br />
*1867-75 Tätigkeit als Bauhandwerker und freier Architekt, vorwiegend Entwürfe von Villen<br />
*1873 Aufnahme in den Sächsischen Ingenieur- und Architekten-Verein in Leipzig<br />
*1875 Übersiedlung nach Dresden, ab 6. Dezember Mitglied des Architekten- und Ingenieur-Vereins zu Hannover<br />
*1875-85 Tätigkeit als Privatarchitekt in Dresden; vorwiegend Bearbeitung von Kirchen- und Schlossbauten<br />
*1881, 3.3. Ernennung zum Ehrenmitglied der Akademie der bildenden Künste Dresden<br />
*1883 Briefwechsel mit Staatsrat von Bülow (Mecklenburg - Schwerin) wegen Übersiedlung nach Doberan im Zusammenhang mit der Auftragserteilung zur Restaurierung der Doberaner Kirche<br />
*1885 Übersiedlung nach Doberan<br />
*1889, ab1.4. Berufung in den Staatsdienst als Baurat für Kirchenbausachen und technischer Beirat der Kammer und des Oberkirchenrates; neben dieser Verpflichtung freiberufliche Tätigkeit<br />
*1897, 19.3. Ernennung zum Geheimen Baurat<br />
*1899, März-Mai Ärztlich angeratene Erholungsreise nach Bozen (Tirol)<br />
*1900, 3.10. Ernennung zum Geheimen Hofbaurat<br />
*1907 Schwerer Unfall mit Krankenhausaufenthalt<br />
*1915, 24.4. Antrag auf Auflösung des Dienstverhältnisses aus gesundheitlichen Gründen; Ab 1. Oktober Versetzung in den Ruhestand.<br />
*1915 Am 26. Oktober verstirbt Möckel nach längerer Krankheit (Luftröhrenkatarrh) an Herzschwäche.<br />
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Quelle: Karl-Heinz Barth, Gotthilf Ludwig Möckel - Ein Beitrag zur Geschichte der Architektur der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts<br />
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''Das Doberaner Wohnhaus''<br />
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* 1888 begann G. L. Möckel mit der Planung seiner eigenen Doberaner Villa, deren Bau wegen einiger Verzögerungen erst 1888 fertig gestellt wurde.<br />
* Er entwarf sich ein zweigeschossiges Gebäude mit ausgebautem Dachgeschoss, dessen Äußeres durch Gestaltungselemente wie Erker, Türmchen, verschiedene Fenster, aber insbesondere die Kombination von roten Klinkern, vorgeblendetem Fachwerk mit Klinker- und Putzflächen sowie dunkelgrün glasierten Formsteinen und farbigen Bleiverglasungen der Fenster geprägt wird.<br />
* Im Inneren wurde das Bild bestimmt durch Putzflächen mit Schablonenmalerei, Glasursteine, lasierte Paneele und Holzdecken, letztere ebenfalls mit Bemalung sowie schmiedeeiserne Leuchter und Geländer, dichte Vorhänge, bunte Teppiche und schwere Eichenmöbel.<br />
* Zeitweise vorhandener Bewuchs mit wildem Wein sowie zwei Türmchen und die farbigen Bleiverglasungen ließen diesen Bau wie ein romantisches Schlösschen erscheinen. Motive aus dem Dornröschen-Märchen, die in den Verglasungen von vier Fenstern des zweigeschossigen Hauptwohnraumes an der Südseite des Gebäudes dargestellt sind, verstärken diesen Eindruck.<br />
* Aber gerade das mag es sein, was auf den Betrachter und Besucher des Hauses einen besonderen Reiz ausübt, und es wird wohl kaum jemanden geben, der sich nicht von der soliden handwerklichen Ausführung, sei es der Holz- oder der Kunstschmiedearbeiten beeindruckt zeigt.<br />
* Als fast programmatisch für Gotthilf Ludwig Möckels Haltung die Meinungen der Betrachter seiner Bauwerke und dabei insbesondere die der Andersdenkenden<br />
betreffend, könnte der Spruch gewertet werden, den er an seiner Doberaner und schon an seiner Dresdner Villa anbringen ließ:<br />
* „Der Eine betracht‘s,<br />
* Der Andre verlacht‘s,<br />
* Der Dritte veracht‘s,<br />
* Was macht‘s.“<br />
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====Albert Gading- ein Doberaner Jugendstilbaumeister====<br />
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* „Es musste ja mal was anderes sein“, war die Antwort, als sein Sohn Heinrich Gading ihn einmal fragte, woher er die Idee zu der originellen Fassadengestaltung des sogenannten '''„Bienenhauses“''' in der Bismarckstraße 26 (heute Goethestraße) gehabt habe. <br />
* Nachdem man ein Jahrhundert lang Vorbilder fürs Bauen nur in früheren Stilen, der antiken Klassik, der mittelalterlichen Gotik und Romantik oder dem Barock gesucht hatte, wollten viele Baumeister in der Zeit des ausgehenden 19. Jahrhunderts „etwas anderes machen“, indem sie sich ihre Anregungen in der Natur suchten und sich auch in sonstigen Details von ihren Vorgängern distanzierten.<br />
* In vielen Jugendstilhäusern findet man ein in Quadrate oder Rechtecke gegliedertes Oberlicht von Fenstern und Türen, nicht selten aus Farbglas.<br />
* Was die Häuser aus dieser Zeit am meisten kennzeichnet, sind die Ornamente von Pflanzen und Tieren. langstieligen Blumen, Blüten, Winden, Ranken, Tierköpfen u. ä. <br />
* Von den Baumeistern wurden Kreativität und technische Fähigkeiten in hohem Maße gefordert und Albert Gading hatte beides, was die vielen von ihm in Doberan und Umgebung errichteten Gebäude beweisen.<br />
* Wer war nun der Mann, der zu Unrecht so sehr im Schatten der im 19. Jahrhundert in Doberan wirkenden Baumeister von Seydewitz, Severin und Möckel stand.<br />
* Albert Gading stammte aus einer seit dem 17. Jahrhundert in Doberan ansässigen Familie von Handwerkern. Er wurde 1875 als Sohn des Drechslermeisters Heinrich Gading sen. geboren.<br />
* Gading besuchte die Doberaner Schule und beendete 1893 eine Maurerlehre, Der geprüfte „Maurer- und Zimmermeister“ Heinrich Nieske bescheinigte ihm, dass er „sehr anstellig, fleißig und geschickt“ sei.<br />
* Nach dem Militärdienst ging er im Sommer auf Wanderschaft und arbeitete für Je 6 Wochen in diversen Baufirmen in Berlin und im Rheinland. 1902 schloss er das Technikum mit der Note „Sehr Gut“ ab und im Februar 1903 wurde er Maurermeister.<br />
* Nachdem er im Büro von G. L. Möckel seine zeichnerischen Fähigkeiten weitervervollkommnet hatte, begann er eine Tätigkeit im Rostocker Bauamt und danach in der Firma von Hofmaurermeister Beringer. Von Beringer übernahm Gading den Stahlbeton, der gerade von dem Laager Architekten Paul Korff in Mecklenburg eingeführt worden war.<br />
* 1905 machte sich Albert Gading selbstständig. Sitz seiner Baufirma war das Gelände östlich der Bismarckstraße (heute Goethestraße) am Bollhäger Fließ. <br />
* Vor dem Ersten Weltkrieg hatte er über 100 Beschäftigte. Gading war nicht nur kreativ und sein Stil gefragt, sondern auch wirtschaftlich erfolgreich. 1912 fuhr er neben dem Arzt Dr. Prösch als erster im Auto durch den Ort.<br />
* Albert Gading verstarb 1962. Die Zeitschrift „Unser Mecklenburg“ widmete ihm einen Nachruf, in dem seine „Aufgeschlossenheit gegenüber technischen Neuerungen“ rühmend erwähnt wird.<br />
* Was geblieben ist, sind die zahlreichen von ihm entworfenen und gebauten originellen Häuser, die noch heute das Stadtbild von Bad Doberan prägen.<br />
Quelle: Joachim Lange, „Albert Gading — ein Doberaner Jugendstilbaumeister“ im Bad Doberaner Jahrbuch, 2003<br />
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====Heinrich Carl Gustav Nieske====<br />
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* Am 20. Januar 1885 teilt der Doberaner Magistrat Nieske mit: „Auf Ihren Antrag vom 19. d. Mts. soll Ihnen gegen Entrichtung der stadtordnungsgemäßen Aufnahmegebühr / das Bürgerrecht hiesiger Stadt / hiermittelsertheilt sein. / Demzufolge wird von Ihnen erwartet, daß Sie die Pflichten eines ordentlichen und warlichen Bürgers so erfüllen werden, wie Sie es vor Gott, Ihrem Gewissen, Ihrer unterzeichneten Obrigkeit und sonst Jedermann zu verantworten sich getrauen. “<br />
* Wer war nun dieser Nieske, der sich im Alter von 42 Jahren in unserer Stadt niederließ?<br />
* Heinrich Carl Gustav Nieske wurde am 1. Oktober 1843 in Warin geboren. Er absolvierte eine dreijährige Maurerlehre im Betrieb seines älteren Bruders. Den Traditionen der Zunft entsprechend begab sich der Geselle Heinrich Nieske auf Wanderschaft. Von der Militärpflicht kaufte ihn sein Vater frei. Nieske war als Maurergeselle u.a. beim Bau der Paulskirche in Schwerin, die nach Entwürfen von Theodor Krüger entstand, beteiligt.<br />
* 1874 ließ er sich als Maurermeister in Brüel nieder. Nach 11 Jahren verlegte Nieske sein Baugeschäft nach Doberan, dem noblen Alterssitz für wohlhabende Pensionäre, wahrscheinlich weil er sich hier eine günstigere Auftragslage als in Brüel versprach.<br />
* Hier errichtete Heinrich Nieske in den folgenden Jahren zahlreiche Doberaner Villen, teilweise als Bauunternehmer auf eigene Rechnung mit dem Ziel, es schlüsselfertig teurer zu veräußern.<br />
* 1892 übernahm der Maurermeister von der Stadt Doberan einen 20 Quadratruten umfassenden Bauplatz, gelegen zwischen der Büdnerei 2 und dem Amtstor, heute Beethovenstraße.<br />
* Durch städtische Auflage war er verpflichtet, Bauplatz binnen 2 Jahren zu bebauen mit „einem mindestens zweistöckigen Wohnhause im Villenstil“. Es entstand die Villa in der Beethovenstraße 6.<br />
* Nieske blieb zunächst Besitzer, erst 1907 erfolgte ein Verkauf. Bedingt durch Hausbauten und Verkäufe zog die Familie wiederholt um. Insgesamt soll das dreißigmal passiert sein. Als „Villa Nieske“ den bleibt das heutige Gebäude Goethestraße 30 bekannt.<br />
* 1896 erwarb Heinrich Nieske mehrere Baugrundstücke in Arendsee (heute Kühlungsborn-West).<br />
* Nach 1900 setzte Nieske seine Bautätigkeit in Doberan, vor allem in der Dammchaussee und in der Bismarckstraße (heute Goethestraße) fort.<br />
* In den Jahren zwischen 1907 und 1910 gab Heinrich Nieske sein Geschäft in Doberan auf und zog als Rentner mit seiner Familie nach Schwerin.<br />
* Am 25. Juni 1923 verstarb Heinrich Nieske im Alter von 80 Jahren in Schwerin.<br />
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''Bauten von Heinrich Nieske (Auswahl):''<br />
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*1888/89 Entwurf und Errichtung des „Strand-Hotel“ in Arendsee (heute Kühlungsborn/West) gemeinsam mit Zimmermeister Kunzelmann<br />
*1893 Entstehung der Villa Dammchaussee 9 in Nieskes Auftrag im Oktober des Jahres verkauft er sie an Pauline Eggerss, geb. Mühlenbruch.<br />
*1895 Bau der „Villa Nieske‘ in der Goethestraße 30, 1899 Verkauf an Rittmeister a.D. Theodor von Sydow. 1902 kauft Nieske das Hausgrundstück zurück.<br />
*1895 Errichtung der Villen Dammchaussee 11 und 13<br />
*1895/96 Villa Goethestraße 36 entsteht<br />
*1896 Bau der Villa Goethestraße 34, 1897 Verkauf des Hauses an Gymnasial-Professor Dr. Christian Starck.<br />
*1896 Errichtung der Villa Goethestraße 32 für den Rentier Hermann Jahnke<br />
*1896 Übernahme der Bauarbeiten für den Postneubau in Wismar<br />
*1897 Errichtung eines Gartenhauses, eines eingeschossigen Fachwerkbaus zur Vermietung an Fremde in Arendsee (heute Kühlungsborn/West)<br />
*1901/02 Entwurf und Bau des „Hotel Pavillon“ für Kaufmannswitwe Breutz in Arendsee(heute Kühlungsborn/West) <br />
*1903/04 Errichtung eines Stallgebäudes auf dem Grundstück Baumstraße 1 für Bäckermeister Hermann Gienus <br />
*1907 Bau der Villa für Herrn Rentier Gottschalk in Doberan (wahrscheinlich im Eickhöfer Weg), konzipiert als Wohnhaus und Pension<br />
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====Georg Adolph Demmler, Architekt und Politiker====<br />
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* Neben dem klassizistischen Kurhaus in Heiligendamm ist die im Tudorstil errichtete „Burg“ sicher das markanteste Gebäude in Deutschlands ältestem Seebad. <br />
* Der Entwurf dazu entstammt der Feder des mecklenburg-schwerinschen Hofbaumeisters Georg Adolph Demmler. Er entwarf auch die Pläne für das „Alexandrinen-Cottage“, im Stil eines englischen Landhauses, sowie für den Umbau und die Aufstockung des alten Badehauses zum neuen „grossen Bade- und Logir-Haus“ (heute „Haus Mecklenburg“).<br />
* Georg Adolph Demmler wurde am 22. Dezember 1804 als uneheliches Kind des Güstrower Schornsteinfegermeisters Johann Gottfried Demmler und der verwitweten Tochter eines Brauereibesitzers in Berlin geboren, wo er zunächst 9 Jahre bei einer Pflegefamilie lebte. 1813 trennte sich der Vater von seiner Ehefrau und zog mit Georg Adolph Demmlers Mutter zusammen. Der Sohn wurde nach Güstrow geholt.<br />
* Bis 1819 besuchte Demmler hier das Gymnasium und entwickelte schon früh Interesse an der Bautechnik, das von seinem Vater gefördert wurde. Nach dem Abitur studierte er an der Bauakademie in Berlin bei Karl Friedrich Schinkel und Friedrich Gottlieb Schadow.<br />
* Wegen seiner Mitgliedschaft in der geheimen Burschenschaft Arminia wurde er 1823von der Hochschule verwiesen.<br />
* 1824 erfolgte auf Fürsprache Schinkels Demmlers Aufnahme in den mecklenburgischen Staatsdienst. 1832 erhielt er seine Ernennung zum Baumeister, ab 1835 war er Landesbaumeister.<br />
* Während seiner Dienstzeit entwarf Demmler die meisten Pläne für den herrschaftlichen Ausbau von Schwerin. Glanzpunkte seines Wirkens waren der Umbau des Schlosses, der Neubau des Arsenals am Pfaffenteich, der Marstall, das Hoftheater und viele weitere Gebäude.<br />
* Nach seinem Entwurf wurde am Westufer des Pfaffenteichs die Paulsstadt als neuer Stadtteil angelegt. Auch Bauwerke in anderen Städten beruhen auf Demmlers Bauplänen so z.B. das heutige Ernst-Barlach-Theater in Güstrow.<br />
* Demmler engagierte sich bereits vor der Revolution von 1848 sozial. Er war Mitglied der Schweriner Freimaurerloge und politisch aktiv, zunächst in der linksliberalen Süddeutschen Volkspartei (DtVP) und später in der Sozialistischen Arbeiterpartei Deutschlands(SAP).Georg Adolph Demmler verstarb am 2. Januar 1886 in Schwerin.<br />
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''Demmlers Bauten und Entwürfe für Doberan/Heiligendamm''<br />
* 1827 Tribüne an der Rennbahn<br />
* 1835 Entwurf für den Sarkophag Friedrich Franz I. im Doberaner Münster - Herstellung in der Schweriner Schleifmühle<br />
* 1837 Umbau des alten Badehauses zum Haus Mecklenburg<br />
* 1840 Alexandrinencottage in Heiligendamm<br />
* 1841 Dekoration im Doberaner Theater<br />
* 1843 Transport des Gedenksteins aus der FeldmarkElmen-horst nach Heiligendamm<br />
* 1844 Pläne für ein Schießhaus<br />
* 1848 Burg Hohenzollern im Tudorstil<br />
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====August Gaster====<br />
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* August Gaster wurde am 28. Oktober 1852 in Wismar geboren. Er absolvierte von 1872 bis 1875 und von 1877 bis 1878 ein Studium an der Polytechnischen Schule in Hannover. Am Polytechnikum war Gaster ein Schüler von Conrad Wilhelm Hase, bei dem bereits zuvor Gotthilf Ludwig Möckel seine Ausbildung erhielt.<br />
* Im Jahr 1882 legte August Gaster seine Baumeisterprüfung ab.<br />
* Als späterer Landbaumeister in Doberan war er für die Ämter Bukow, Doberan und Schwaan verantwortlich. Bekannt ist, dass August Gaster 1914 das Wohnhaus in der heutigen Goethe-straße 10 in Bad Doberan aus dem Nachlass von Hofzimmermeister Reinke erwarb.<br />
* Ab 1890 war Gaster, der auch zum Baurat berufen worden war, Mitglied im Verein für Mecklenburgische Geschichte und Altertumskunde.<br />
* Im Jahr 1920 erfolgte seine Ernennung zum Vorstand des Hochbauamtes Rostock II in Doberan.<br />
* August Gaster war langjähriges Mitglied der Prüfungskommission für Kandidaten des höheren Baufaches in Schwerin. Eine Berufung an das Ministerium lehnte er jedoch ab, weil er sich seinem Wohnort Doberan sehr verbunden fühlte.<br />
* August Gaster zählt zu den profiliertesten Architekten in Mecklenburg.<br />
* Zu seinen wichtigsten Bauten gehören:<br />
* die Realgymnasien in Kiel und in Schwerin,<br />
* die Frauenklinik in der Doberaner Straße in Rostock<br />
* die Villa „Feodora“ des Herzogs Adolf Friedrich in Bad Doberan im Stülower Weg (jetzt Kreismusikschule), <br />
* die Villa der Prinzessin Reuß ‚in Heiligendamm (zu DDR- Zeiten „Max-Planck-Haus )entstanden um 1910, sowie die Herrenhäuser ın Rederank und Groß Stove.<br />
* August Gaster verstarb 1929.<br />
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====Lutz Elbrecht (Baumeister und Denkmalpfleger) ====<br />
* Lutz Elbrecht, am 8, März 1907 geboren, trat beruflich in die Fußstapfen seiner Vaters, den Hofmaurermeisters Fritz Elbrecht. <br />
* Im Geburtsjahr seines Sohnes gründete Fritz Elbrecht in Doberan eine Baufirma, die Lutz Elbrecht, der das Baugewerbe von Grund auf erlernt hatte, ab 1934 leitete.<br />
* Wohl eines seiner ersten Gebäude war der Bahnhof in Heiligendamm (1933/34), bei dessen Gestaltung er klassizistische Formen nachempfand. <br />
* 1935/36 entstand nach seinen Entwürfen das Wohnhaus in der Dammchaussee 23 in Klinkeroptik Für einen Rechtsanwalt. 1950 erwarb der Schriftstellen Ehm Welk das Gebäude und bewohnte es bis zu seinem Tod im Jahre 1966.<br />
* Ebenfalls mit roten Klinkern gestaltet, entstand1938/39 die Friedhofskapelle auf dem neuen Friedhof in Bad Doberan, ebenso wie die Friedhofskapelle in Kröpelin.<br />
* 1939/40 erbaute Lutz Elbrecht das Filmtheater am Kamp in der Severinstraße und schuf damit ein modernes, allen Ansprüchen genügendes Haus. Daneben hat er zahlreiche Bad Doberaner Ein- und Mehrfamilienhäuser entworfen und gebaut.<br />
* Als 1948 die damalige Landesregierung von Mecklenburg den Plan fasste, das durch die Kriegswirren stark in Mitleidenschaft gezogene Gebäudeensemble in Heiligendamm zu einem Sanatorium für Werktätige umzubauen, wurde Lutz Elbrecht zum „Vorsitzenden sämtlicher Angestellten der Bauleitung” ernannt. Von August1948 bis März 1950 währten die umfangreichen baulichen Maßnahmen.<br />
* Diese Aufnahme war so recht für den dem heimatverbundenen Baumeister und Architektengeschaffen, der einmal von sich selbst sagte: „Als altem Doberaner liegt mir die Erhaltung der Bau- und Kunstdenkmäler unseres Gebietes besonders am Herzen.“ Er behandelte Heiligendamm wie ein Denkmal und manche „Bausünde" muss dem Mangel an Material und Zeit in jenen schwierigen Nachkriegsjahren zugerechnet werden.<br />
* Eine weitere bedeutende Arbeit für den Denkmalpfleger Lutz Elbrecht war 1956/57 die Beseitigung der Neorenaissancefassade und Rekonstruktion der klassizistischen Fassade des Salongebäudes am Kamp (ab 1879 Rathaus, seit 1952 Sitz der Kreisverwaltung).<br />
* 1955 projektierte er das Kaufhaus „Magnet" am Alexandrinenplatz (heute Kaffeehaus Sparre). Bereits ab 1952 war Lutz Elbrecht als „Kreishelfer für Denkmalpflege“ des Institutsfür Denkmalpflege in Schwerin tätig. Bis zu seinem Tod setzte er sich unermüdlichab 1979 in der Interessengemeinschaft Denkmalpflege im Kulturbund der DDR und gleichzeitig im Vorstand der Gesellschaft für Denkmalpflege, für den Erhalt und die Pflege des Kulturerbes vor allem im damaligen Kreis Bad Doberan ein.<br />
* Am 9. Juli 1984 verstarb Lutz Elbrecht in Bad Doberan.<br />
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====Familie Carlson (Bauunternehmen, Bäckerei) ====<br />
* Jöns Carlson gilt als Ahnherr der Doberaner Carlsons, die im Laufe der Jahrzehnte einen beeindruckenden Werdegang hingelegt haben, Er wurde in Schweden geboren; sein Weg führte ihn nach Mecklenburg. Jöns arbeitete als Maurer, mit seiner Frau Marie Sophie Carlson, geb. Burmeister lebte er in Doberan, Sie hatten sechs Kinder, eins von ihnen war Hermann Carlson. <br />
* Hermann Carlson wurde am 26,10,1875 in Doberan geboren. Er war Maurergeselle und später Bauunternehmer. Hermann heiratete Frieda Josephine Mathilde Carlson, geb. Harms, Mit ihren Kindern lebten sie in Doberan. Vier ihrer sieben Kinder mussten die Eltern früh zu Grabe tragen.<br />
* Hermann gründete die Firma H. Carlson & Sohn, Dort arbeitete er zusammen mit seinem ältesten Sohn, Sie kauften mehrere Grundstücke, zum Beispiel „Am Rosenwinkel“ und erbauten dort Häuser.<br />
* Hermann Carlson starb am 30.09.1943 in Doberan. Testamentarisch hat er darüber verfügt, wer welche Häuser „Am Rosenwinkel“ erbt. Sohn Hans erhielt die Hausnummern 1 und 2, Hermann Nummer 4 und 5, Tochter Grete die Nummern 6 und 7. Keines der Kinder sollte die Häuser verkaufen, sondern weiter an die Enkel geben, damit die Häuserreihe im Familienbesitz bleibt.<br />
* Lediglich zur Finanzierung von Ausbildung, Studium oder Geschäftsgründung duldete Hermann eine Belastung der Häuser.<br />
* Ihr ältester Sohn Hans Carlson wurde am 01.07.1900 in Doberan geboren. Von 1919 bis 1922 absolvierte er eine Lehre des Maurerhandwerks bei seinem Vater in Doberan, Am28.02.1922 legt Hans Carlson seine Gesellenprüfung bei der Mecklenburgischen Handwerkskammer mit dem Prädikat ausgezeichnet ab. Beisitzer in der Prüfung ist der Doberaner Baumeister Albert Gading.<br />
* Am 01.02.1937 bestätigt die Reichskammer der bildenden Künste Hans Carlson zur Berechtigung der Berufsausübung als baugewerblich tätiger Architekt. Gültigkeit erhält dieses Prädikat für die Jahre 1936-1939, die eingeklebten Marken auf der Rückseite des Ausweises belegen das. <br />
* Nach dem Krieg wurde er am 10.11. in die Liste der Genossen der Genossenschaft des Bauhandwerks Mecklenburg-Vorpommern e. G. m .b. H. Schwerin aufgenommen. Per Postkarte wurde dies am 24.09.1948 durch das Amtsgericht Schwerin bekanntgegeben.<br />
* Hans heiratete Frieda Carlson, sie bekommen zwei Kinder: Paul Friedrich und Elisabeth.<br />
* Hans Bruder Hermann Carlson wurde am 06.03.1903 in Doberan geboren. Er machte eine Bäckerlehre, wurde Bäckermeister und gründete die Bäckerei Carlson. <br />
* Hermann heiratete Käthe Carlson und sie bekamen die Kinder Ingeborg und Jürgen. Ihre Tochter heiratete Günter Hermann, ihr Sohn betrieb die Bäckerei im Parkentiner Weg, die mittlerweile sein Sohn Jörg übernommen hat.<br />
* Hans Schwester Grete wurde am 03.12.1909 in Doberan geboren, Sie heiratete Hans Eichstädt. Sie haben zwei Kinder: Helga und Hans-Joachim.<br />
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===Persönlichkeiten aus Kunst und Kultur===<br />
====Ehm Welk====<br />
* [http://www.ehm-welk-haus.de/ www.ehm-welk-haus.de]<br />
[[Datei:Dob678.PNG|600px|zentriert]]<br />
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[[Datei:Dob701.jpg|600px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan R Ehm1.PNG|600px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan R Ehm2.PNG|700px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan R Ehm3.PNG|700px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan R Ehm4.PNG|700px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan R Ehm5.PNG|700px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan R Ehm6.PNG|800px|zentriert]]<br />
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====Gerhard Ringeling====<br />
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[[Datei:Dob706.PNG|300px|zentriert]]<br />
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'''Landschaft den Menschen zugeordnet''' <br />
* Seine besondere Liebe gilt dem Fischland / Zum 100. Geburtstag von Gerhard Ringeling – ein begabter norddeutscher Erzähler(Demokrat, 1987)<br />
* „Sei er nun Maler oder Dichter, Gelehrter, Bildhauer oder Musiker, — immer wieder kommt einer, dem in irgendeinem Seelenwinkel der göttliche Funke glüht, in unser abgeschiedenes Fischland und steht und atmet und ist gefangen und geht mit Heimweh und muß nun künden von der herben, schwer zugänglichen Schönheit dieses Stückes Erde zwischen Bodden und Meer, zwischen Darß und Ribnitzer Heide.<br />
* Sie reicht weit zurück, die Reihe dieser Fischlandkünder, und bricht nicht ab bis auf den heutigen Tag.<br />
* In diese Reihe tritt nun auch Gerhard Ringeling, der Doberaner Gymnasiallehrer.<br />
* So schrieb der Heimatschriftsteller F. W. Droß in den „Mecklenburgischen Monatsheften", als 1935 im Wiehern-Verlag Berlin Gerhard Ringelings „Seefahrend Volk — Vier Erzählungen vom alten Fischland" erschien.<br />
* Der Autor war den Lesern der „Mecklenburgischen Monatshefte" zu diesem Zeitpunkt bereits kein Unbekannter mehr. Er hatte Porträtskizzen über Johannes Troja und Heinrich Seidel (denen er sich innerlich besonders verbunden fühlte) geschrieben, ebenso über Richard Wossidlo und andere »Mecklenburger Leute".<br />
* Mit der „Fischländer Weihnacht" (ein Vorabdruck aus „Seefahrend Volk") hatte er seine ausgesprochene Begabung als norddeutscher Erzähler ausgewiesen.<br />
* Nach 1945 bringt die Evangelische Verlagsanstalt Berlin unter dem schlichten Titel „Erzählungen" zwölf der schönsten Geschichten Gerhard Ringelings in mehreren Auflagen heraus. Die vier Erzählungen vom alten Fischland aus „Seefahrend Volk" sind um acht, überwiegend im norddeutschen Raum handelnde, erweitert worden.<br />
* Als sich der Verlag 1969 zu einer nochmaligen (der zwölften) Auflage der Erzählungen von Gerhard Ringeling entschloß, nannte er — neben der Verehrung für den 1951 heimgegangenen Autor — einen zweiten Grund: „überschaut man den Bestand an christlicher Literatur, die im Formalen den anzulegenden Maßstäben genügt und in der Aussage zentral bleibt, ohne in Frömmelei auszuarten, so kann man nicht von einer Fülle sprechen.<br />
* Schon deshalb bot Ein begabter norddeutscher Erzähler sich eine Neuauflage an. Auf den Seiten dieses Buches ist beides eingefangen, die Landschaft und der Mensch: die Landschaft, nicht isoliert als Idylle oder Hort der Dämonen geschildert, sondern dem sie bewohnenden Menschen zugeordnet — der Mensch, nicht als Held oder Schuft herausgeputzt, sondern als einer, der bewußt oder unbewußt auf Gottes Gnade wartet.<br />
* "So bleiben die der Historie entnommenen Gestalten blutvoll und im tiefsten Sinne menschlich, ihr Handeln und Entscheiden rührt auch uns an." <br />
* 1947 erschien — in 2. Auflage — bei Hinstorff in Rostock das Buch von Gerhard Ringeling „Fischländer Volk — Geschichte und Schicksal einer mecklenburgischen Küstenlandschaft".<br />
* In ihrem Fischland-Buch schrieb Käthe Miethe: „Das kleine Buch des Doberaner Studienrats Dr. Ringeling „Fischländer Volk“ läßt teils chronikhaft, teils novellistisch in bunten Bildern das Werden des Fischlandes an uns vorüberziehen.<br />
* Weil Dr. Ringeling als der beste Kenner der Geschichte der deutschen Segelschiffahrt gilt, dessen grundlegendes Buch über die Segelschiffahrt mit großem Verlangen erwartet wird, stehen in seinem „Fischländer Volk“ Schiffer und Schiffahrt natürlich an erster Stelle.<br />
* Die novellistischen Schilderungen in diesem Buch erreichen nur selten die künstlerische Gestaltung und dramaturgische Spannung seiner Erzählungen.<br />
* Im Schlußwort des Buches wendet sich Ringeling eindringlich an seine Leser, ihn — soweit vorhanden — für seine geplante größere Darstellung der Geschichte der mecklenburgischen Segelschiffahrt mit Material zu unterstützen.<br />
* Doch zu diesem Buch, mit dem er sein literarisches Lebenswerk krönen wollte, kam es nicht mehr: Gerhard Ringeling starb am Silvestertag des Jahres 1951, erst vierundsechzigjährig.<br />
* Am 19. Juni war sein 100. Geburtstag. Manchmal tauchen seine „Erzählungen" im Antiquariat auf: wer zugreift und sie liest, wird nicht enttäuscht sein, sondern sich angerührt fühlen vom Schicksal der leichtsinnigen Margret, der schlimmen Brigitt oder des Schmiedes Jakobus Borgwardt, der ausging, „Gerechtigkeit zu suchen, und Gnade fand". Friedrich Schulz<br />
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[[Datei:Doberan J Ringeling1.PNG|900px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan J Ringeling2.PNG|900px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan J Ringeling3.PNG|500px|zentriert]]<br />
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====Ernst Voß====<br />
* [https://de.wikipedia.org/wiki/Ernst_Voß https://de.wikipedia.org/wiki/Ernst_Voß]<br />
[[Datei:Doberan R Voß.PNG|400px|zentriert]]<br />
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<gallery mode="packed" widths="200px" heights="400px"> <br />
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Datei:Dob965.PNG<br />
Datei:Dob967.PNG<br />
Datei:Dob968.PNG<br />
Datei:Dob969.PNG<br />
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====Felix Mendelssohn-Bartholdy====<br />
[[Datei:Dob751.jpg|400px|zentriert|thumb|Gemälde von Eduard Magnus 1846]]<br />
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[[Datei:Doberan Z61.PNG|700px|zentriert]]<br />
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* '''Felix Mendelssohn-Bartholdy(1809-1847) hat in Bad Doberan komponiert'''(''Aus der Redaktion(Ostseezeitung, 02.02.2009)''<br />
* Rostock . Der Komponist Felix Mendelssohn-Bartholdy wäre am 3. Februar 200 Jahre alt geworden. Gefeiert wird vor allem in den Städten seines Wirkens Berlin, Leipzig und Hamburg.<br />
* Aber auch die Mecklenburger haben Grund, den "Mozart des 19. Jahrhunderts", wie Robert Schumann seinen Kollegen und Zeitgenossen nannte, hochleben zu lassen.<br />
* Als 15-Jähriger verbrachte Mendelssohn im Sommer 1824 einen vierwöchigen Urlaub im ersten deutschen Seebad Heiligendamm und in Doberan. Dabei hat er auch komponiert, wie die pensionierte Musiklehrerin Marianne Strack aus Rostock belegen kann. ''Die "Doberaner Blasmusik" wurde am 13. Juli 1824 in Doberan uraufgeführt.''<br />
* Sie fand die "Doberaner Blasmusik" in den Archiven: Die pensionierte Musiklehrerin Marianne Strack hat herausgefunden, dass Felix Mendelssohn-Bartholdy, der am 3. Februar 1809 geboren wurde, als Fünfzehnjähriger in Bad Doberan komponiert hat. <br />
* Marianne Strack verehrt Mendelssohn seit ihrer Studienzeit in Leipzig. "Ich habe in Briefen der Familie von Doberan gelesen. Also muss er hier gewesen sein", sagt die Mendelssohn-Forscherin. <br />
* Tatsächlich findet sie viele weitere Briefe, in denen der junge Felix beschreibt, wie er mit dem Vater die Tage an der Ostseeküste verlebt. Es sind vor allem Spaziergänge in und um Doberan, die den Naturfreund Mendelssohn beeindrucken. Von nachhaltiger Wirkung aber ist eine kleine Hofkapelle bestehend aus Holzbläsern, Hornist und Basshornist, der Mendelssohn täglich im Salon beim Speisen lauscht. Von Komponierlaune gepackt, schreibt er ein kleines Nachtstück für die "Hofharmonie", wie das Ensemble heißt. Die Uraufführung der "Doberaner Blasmusik" ist am 13. Juli 1824. Mendelssohn wird sie später weiter verarbeiten, zur "Ouvertüre zur Harmoniemusik" op.24.<br />
* Marianne Strack findet im Landeshauptarchiv die einzelnen Stimmen der Musiker ¬ für sie der Beweis, dass Mendelssohn in Doberan die Komposition hinterlassen hat. "Das Stück wird später, wenn Mendelssohn Gewandhaus-Kapellmeister in Leipzig ist, immer an seinem Geburtstag am 3. Februar als Ständchen dargebracht", hat sie weiter recherchiert.<br />
* Trotzdem ist die Blasmusik in Vergessenheit geraten. Im vergangenen Jahr wird sie erstmals wieder von einem Bläserensemble der Hochschule für Musik und Theater Rostock, am Ort der Uraufführung in der heutigen Kreisverwaltung, in der gleichen Besetzung wie 1824 aufgeführt. Professor Günter Weidlich von der Hochschule hat es einstudiert.<br />
* "Das Stück beweist die große Begabung des Fünfzehnjährigen", sagt er. "Im zweiten Teil, dem Allegro, ist der, Sommernachtstraum’ deutlich zu spüren." Am 13. Februar will Weidlich die "Doberaner Blasmusik" in der Hochschule für Musik und Theater erneut erklingen lassen.<br />
* Der Leiter des Mendelssohn-Archivs in Berlin, Roland Schmidt- Hensel, bestätigt: "Der Doberan-Aufenthalt ist dokumentiert." Allerdings sei eine Prüfung der Doberaner Noten noch nicht abgeschlossen. <br />
* Im Kurort Bad Doberan gibt es bereits Überlegungen, wie der Mendelssohn-Besuch auch touristisch vermarktet werden kann. Vom Frühsommer an soll es einen Mendelssohn-Pfad geben, auf dem Besucher auf den Wegen des jungen Komponisten wandeln können.<br />
* Das Eröffnungskonzert der Festwoche „220 Jahre Heiligendamm“ am Sonntag, dem 9. Juni 2013 um 19.30 Uhr im Festsaal, Salongebäude in Bad Doberan, wird einem sehr berühmten Badegast des 19. Jahrhunderts gewidmet: Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847). Der damals erst Fünfzehnjährige logierte 1824 mit seinem Vater Abraham Mendelssohn Bartholdy (1776-1835) in der großherzoglichen Sommerresidenz Doberan und genoss einen Monat lang die Sommerfrische an der mecklenburgischen Ostseeküste.<br />
* Der Aufenthalt im Juli 1824 ist für den jungen Felix eine wahre Inspiration und geprägt von Spaziergängen in und um Doberan, die den Naturfreund Mendelssohn besonders erfreuten und er beschreibt der daheim gebliebenen Familie u.a. seine Ausflüge auf den Buchenberg mit einem Musiker der Hofharmonie. Mit einem Fernglas beobachten sie „die tanzende See mit Spitzenhauben in Weiß und Grau“. Zu seinen Vergnügungen gehört auch das Baden in der Ostsee. Felix Mendelssohn Bartholdy zählt zu den bedeutendsten Komponisten des 19. Jahrhunderts und stand mit wichtigen Musiker seiner Zeit wie Chopin und Schumann in regem Austausch. Die Konzertlesung „Tanzende See“ bezieht sich im Titel auf den Aufenthalt Mendelssohns, wenn auch nicht alle Werke und Texte in einem direkten Zusammenhang mit dem Ostsee-Aufenthalt im Ersten Deutschen Seebad stehen.<br />
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====Ludwig Bang====<br />
[[Datei:Dob200.JPG|700px|zentriert]]<br />
[[Datei:Dob955.PNG|700px|zentriert]]<br />
[[Datei:Dob956.PNG|700px|zentriert]]<br />
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====Kate Diehn-Bitt====<br />
[[Datei:Doberan Z56.PNG|800|gerahmt|zentriert|…]]<br />
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====Frank Zappa====<br />
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[[Datei:Dob677.PNG|gerahmt|zentriert|…]]<br />
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Datei:Za1.PNG<br />
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Datei:Za6.PNG<br />
Datei:Za7.PNG<br />
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* '''Wie Zappa nach Bad Doberan kam'''<br />
* ''Denkmal: Nicht in Baltimore, auch nicht in Los Angeles oder Montreux - ausgerechnet in einer Kleinstadt in Mecklenburg- Vorpommern wird eine Büste des genialen US-Rock- stars aufgestellt. Eine Geschichte, die vor 30 Jahren begann - in der ehemaligen DDR.(von Ekkehart Eichler)''<br />
* Weihnachten. Ostern. Silvester. Für Wolfhard Kutz fallen am nächsten Sonnabend alle nur denkbaren Festtage zusammen. Denn an diesem 27. Juli um 13.30 Uhr wird das Denkmal eingeweiht, die Büste des großen Meisters. Mit allerlei psychedelischem Brimborium, wie es sich gehört. Das ironische Lächeln um den von Schnauzer und Unterlippenbürste gerahmten Mund, die markante Hakennase im hageren Gesicht, der zum Pferdeschwanz gebändigte Schopf, der spöttische Blick - alles in Bronze gegossen für die Ewigkeit: Frank Zappa.<br />
* Der US-Musiker (1940-1993) gilt vielen als größtes Genie der Rockgeschichte. Charismatisch. Begnadet. Durchgeknallt. Zauberer wüster Underground-Oratorien, Autor grotesker Popsongs. Bürgerschreck und Provokateur, Botschafter der US-Gegenkultur. <br />
* Viele Orte kämen für ein Denkmal in Frage: Baltimore, wo der Spross griechisch-arabisch-sizilianischer Abstammung zur Welt kam. Los Angeles, wo er 1964 die "Mothers of Invention" gründete. Montreux, wo 1971 während des Zappa-Konzerts ein Brand ausbrach. Prag, wo Zappa zum Handelsattache und Freund Vaclav Havels avancierte. Selbst die Rock'n'Roll Hall of Fame in Cleveland weist lediglich einen Schriftzug in Glasgravur vor. Nein, es ist ausgerechnet eine Kleinstadt in Mecklenburg-Vorpommern, die den großen Zappa auf den Sockel hievt: Bad Doberan an der Ostsee, 12 000 Einwohner.<br />
* Vom Rock-Olymp so weit weg wie Karl Moik von Jimi Hendrix. Eigentlich. Vor mehr als 30 Jahren beginnt diese Geschichte, in tiefsten DDR-Zeiten. Mit seiner ersten Zappa-Platte "Burnt weenie sandwich" katapultiert sich 1971 der 16-jährige Wolfhard Kutz in eine zappatriotische Umlaufbahn, auf der er bis heute kreist. "So eine Musik hatte ich noch nie gehört. Extrem dissonant, aber ein fantastisches harmonisches Ganzes.<br />
* Ich musste mehr haben." Er sammelt Originalplatten, ob auf dem Schwarzmarkt erhökert, von der Oma in die DDR geschmuggelt oder schlicht vom Zoll im Westpaket nicht entdeckt. Jeder Akkord, jede Textzeile wird mit einer Leidenschaft aufgesogen, wie sie nur dem Mangel entwächst.<br />
* Kein Wunder, dass Zappa-Verehrer Kutz auch ins Fadenkreuz der Stasi gerät. Nach der Wende rufen Kutz und seine Zappa-Verrückten ein Festival mit Live-Musik rund um ihr Idol ins Leben - die Zappanale.<br />
* Seit 1990 treffen sich Jahr für Jahr Ende Juli mehr Fans und Musiker auf der Pferderennbahn zwischen Bad Doberan und Heiligendamm. Hier entsteht 1999 die Idee eines Zappa-Denkmals. Natürlich in Bad Doberan, denn "das ist der einzige Ort mit einem eingetragenen Frank-Zappa-Verein", sagt Wolfhard Kutz. Auch für den Zappaologen Jim Cohen aus München ist Bad Doberan der einzig wahre Standort, "weil hier die Bewegung Arf-Society geboren wurde - von den Fans, nicht von Kunstmäzenen". <br />
* Ein Zappa-Denkmal erfordert aber Stehvermögen. Denn dieser Mann war die personifizierte Provokation. Ein Bürgerschreck, dem keine Konvention heilig war, der unermüdlich den American Way of Life attackierte, verpackt in atonal- avantgardistische Klangorgien. Gelegentlich schmuggelte er seine drastischen Botschaften sogar in hitparadenkompatible zuckersüße Balladen. <br />
* So erzählt "Bobby Brown" von den Sexualfantasien eines jungen Mannes, der im Refrain behauptet: "Oh Gott, ich bin der amerikanische Traum."<br />
* Und so einen Mann soll man vor den braven Mecklenburgern auf einen Sockel stellen? Die Zappa-Jünger haben einen Vorteil: Ihr Idol war vor Ort nur Insidern bekannt. Und was in Amerika wegen Anstößigkeit auf den Index wandert, regt in Mecklenburg niemanden auf. Außerdem sei alles eine Frage der Interpretation, meint Jim Cohen. <br />
* Man kann Zappa nämlich auch so sehen: "Er verabscheute Hippies. Er hasste Drogen, weil sie den Geist lahm legen.<br />
* Er war ein überzeugter amerikanischer Patriot. Und seine zentrale Botschaft war: Nicht verdummen lassen, nicht gleichgültig werden, nie bequem sein."<br />
* Mit solchen Argumenten zogen Wolfhard Kutz und sein Mitstreiter Michael Heinze aus Braunschweig in Bad Doberan durch Ausschüsse und Fraktionen, um ihr Projekt vorzustellen.<br />
* Die Stadtvertreter verweisen auf Namen, die den Ort schmücken, wie Ehm Welk, Autor der "Heiden von Kummerow". Für viele endet die Toleranz mit den Beatles oder Stones.<br />
* Bürgermeister Hartmut Polzin - inzwischen Ehrenmitglied der Arf-Society - preist Zappa immerhin als politisch ambitionierten Menschen. So weicht die Front aus Ablehnung und Desinteresse auf.<br />
* Die entscheidenden Argumente sind wirtschaftlicher Natur. Die Zappanale, die dieses Jahr ihre 13. Auflage erlebt, ist längst ein wichtiger Wirtschaftsfaktor geworden. Wenn Underground-Ikonen wie Don Preston, Bunk Gardner, Roy Estrada oder Jimmy Carl Black kommen, "trägt das unseren Namen in die Welt", sind sich Kutz und der Bürgermeister einig.<br />
* Schließlich werden Skulptur und Sockel (etwa 15 000 Euro) aus eigenen Mitteln und über Sponsoren finanziert. Auch die Reinigung bleibt nicht an der Stadt hängen. Und der Standort ist ein Kompromiss. Weil der Kamp, die grüne Innenstadtinsel, mit klassizistischen Gebäuden und zwei chinesischen Pavillons ausscheidet, wählte man eine kleine Halbinsel am verkehrsreichen Alexandrinenplatz - zwischen Dobra-Kaufhaus und Schwanen-Brunnen.<br />
* Am 20. September 2001 passierte der Vorschlag die Stadtvertretung ohne Gegenstimme. Der Bildhauer Vaclav Cesak aus Pilsen gestaltete die Büste nach einem Foto aus "Burnt weenie sandwich". Franks Geschwister Candy und Bob werden am nächsten Wochenende zur Enthüllung erwartet. Und für Wolfhard Kutz erfüllt sich ein Lebenstraum.(Internet: www.arf-society.de Das Ensemble Modern eröffnet am 13. September (Musikhalle) mit Zap- pas "Greggery Peccary & Other Per- suasions" das Hamburger Musikfest)<br />
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===Weitere Persönlichkeiten aus der Stadtgeschichte===<br />
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====Herzog Adolf Friedrich====<br />
* [https://de.wikipedia.org/wiki/Adolf_Friedrich_zu_Mecklenburg https://de.wikipedia.org/wiki/Adolf_Friedrich_zu_Mecklenburg]<br />
[[Datei:Dob679.PNG|400px|zentriert]]<br />
Herzog Adolf Friedrich & Feodora von Reuss<br />
[[Datei:Villa Feodora.jpg|400px|zentriert]]<br />
Villa Feodora<br />
[[Datei:Hochzeit Adolf Friedrich.jpg|400px|zentriert]]<br />
Hochzeit<br />
[[Datei:Erbprinzessin Elise von Reuss mit ihren Kindern.jpg|400px|zentriert]]<br />
Erbprinzessin von Reuss mit ihren Kindern<br />
[[Datei:Sarkophag Feodora.jpg|400px|zentriert]]<br />
Sarkophag von Herzogin Feodora im Doberaner Münster<br />
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====Madame Reichard====<br />
[[Datei:Dob759.PNG|300px|zentriert]]<br />
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'''Das luftschiffende Frauenzimmer''' <br />
*''Vor 170 Jahren — Ballonaufstieg in Doberan (I)''<br />
* ( Ostsee-Zeitung, Juli 1989 - Zeitungsregestensammlung Carl Christian Schmidt/Archiv Münsterverwaltung Bad Doberan)<br />
* Das Jubiläum des Ballonfluges von Wilhelmine Reichard soll Anlaß sein, dieser ungewöhnlichen Frau zu gedenken, wobei bisher unveröffentlichtes Archivmaterial verwendet wurde.<br />
* Wilhelmine Schmidt (1788 - 1848) war seit 1806 mit Gottfried Reichard, dem nach W. Jungius zweiten deutschen Ballonflieger, verheiratet. Reichard startete 1810 mit einem selbstgebauten Ballon, Wilhelmine stieg im April 1811 in Berlin als erste Deutsche zu einer 1 l/2stündigen Luftreise auf, Ihr dritter Flug (Sept. 1811 in Dresden) endete mit einer schweren Havarie. Bei starkem Sturm stieg der Ballon sehr rasch auf mehrere tausend Meter, die Pilotin verlor das Bewußtsein.<br />
* Als sie wieder zu sich kam. erblickte sie über sich nur noch einige Stofffetzen, die sich im heftigen Seitenwind wie ein Segel blähten, den Absturz so um einige Augenblicke verzögernd. Die Reste des Ballons verfingen sich in einer Baumgruppe, die Gondel stürzte zu Boden, die Fliegerin, erneut bewußtlos, kam erst nach Stunden wieder zu sich. <br />
* Fünf Jahre später, inzwischen war Wilhelmine Mutter von vier Kindern, bestieg sie erneut einen Ballon. Ihre Aufstiege, u. a. in Brüssel, Hamburg, Wien, Prag, Warschau und München, wurden zur Routine.<br />
* Die Einnahmen aus den Eintrittspreisen dienten der Finanzierung der im Jahre 1816 gegründeten chemischen Fabrik ihres Mannes im Plauenschen Grund bei Dresden.<br />
* Der von ihr im Sommer 1819 in Hamburg, Lübeck, Doberan und Bremen benutzte Ballon dürfte der fünfte der sechs von Reichard gebauten „Bälle“ gewesen sein. Er war mit Wasserstoff gefüllt, der am Startort aus einer chemischen Reaktion von Schwefelsäure und Eisen erzeugt wurde.<br />
* Die etwa 200 Quadratmeter große Hülle, in Handarbeit genäht, bestand aus feinster Seide, die mit Firnis hauchdünn, aber luftdicht abgedeckt war.<br />
* Am 16. Juli traf Madame Reichard in Doberan ein; in der letzten Juliwoche wurde der Ballon im großherzogliohen Palais in Rostock (am heutigen Universitätsplatz) dem Publikum gezeigt.<br />
* Eine Rostocker Zeitung vom 29. Juli schrieb: „Das hiesige Publikum hat sowohl den Ballon, womit bereits 18 (?) Luftreisen gemacht sind, als auch die anderen Apparate mit vieler Aufmerksamkeit, sehr zahlreich In Augenschein genommen, und erwartet daher von diesem hier hoch nie gesehenen Schauspiel ein um so größeres Vergnügen.“ Am- 30. Juli wurde der Ballon für die Armen zum herabgesetzten Preis von 8 Schilling (Erwachsene) und 4 Schilling (Kinder) gezeigt.<br />
* Über die Luftreise in Doberan selbst werden wir in unserer nächsten Sonnabendausgabe berichten(Dr. H. Rehwaldt).<br />
<br />
'''Die geglückte Luftreise''' <br />
*''Vor 170 Jahren - Ballonaufstieg in Doberan (II)'' <br />
* ( Ostsee-Zeitung, Juli 1989 - Zeitungsregestensammlung Carl Christian Schmidt/Archiv Münsterverwaltung Bad Doberan)<br />
* Über den Ballonaufstieg in Doberan 1819 berichtet der Zeitzeuge H. G. Studemund (das bisher nicht veröffentlichte Originalmanuskript wurde mir dankenswerterweise vom Staatsarchiv Schwerin zugänglich gemacht): „August 8. Frau Profeßorin Reichard erhob sich um 5 Uhr nachmittags in die Luft. Zum Lokal der Füllung und des Aufsteigens war ein geräumiger Rasenplatz neben der Kirche gewählt.<br />
* Nachdem die Luftschifferin sich den Allerhöchsten Herrschaften auf der dort errichteten Tribüne empfohlen hatte, stieg sie in den Korb, erhob sich unter Pauken und Trompetenschall langsam in die Luft, winkte den Tausenden unter ihren Füßen mit der Fahne die Abschiedsgrüße zu und leerte über und neben der Thurmspitze noch sichtbar einen Ballastbeutel, in Folge deßen sie bald als ferner Punkt den Blicken der Zuschauer entschwand.<br />
* Als der Wind zum Meere trieb, so ließ sie sich bald, etwa 1/2 Meile von Doberan wieder zur Erde herab. Die Fahrt war vollkommen glücklich, und nachdem die Luftschifferin im Hofwagen zurückgekehrt war, folgte bald ihr Ballon, welcher noch schwebend und von sicheren Wächtern geführt, durch alle Straßen von Doberan reisete.<br />
* Man will behaupten, daß das erhabene Schauspiel etwa 4000 Zuschauer versammelt hatte. Einige kleine Probe-Ballone, welche als Vorboten und zur Beobachtung des Windes vorausgeschickt wurden, müßten noch jetzt über den Wolken schweben, wenn ihre Kraft nicht erloschen ist.“<br />
* Derselbe Autor wurde von dem Ereignis zu einem zwölfstrophigen Gedicht beflügelt, das weitere Einzelheiten des Aufstiegs wiedergibt. Es heißt dort u. a.: „Schon spannen sich die schlaffen Seile;/ Es ringt mit der verhaßten Haft / Stets mächtiger nach jeder Weile / Des stolzen Balles volle Kraft. Der leichte Korb beginnt zu schweben / Nimmt Fernrohr jetzt und Ballast ein!/ Es wird der Anker ihm gegeben, / Und die Sylphide steigt hinein. Dem schwarzen Punkte i n den Lüften / Folgt auf der ernsten Bahn zum Meer / Mit schnellem Flug auf allen Triften, / Der Renner hülfebringend Heer.“<br />
* Für den Pächter des Kammerhofes, auf dessen Feld der Ballon niederging, brachten die „Renner“, die begeisterten Zuschauer also, in Equipagen, zu Pferd und einfach zu Fuß allerdings nicht „Hülfe“, sondern nur Ärger mit sich, zertraten sie ihm doch seine schönen, fast reifen Erbsen. „Min Arften, o min Arften“, jammerte er verzweifelt, gab sich aber rasch zufrieden, als. ihm der Großherzog die Michaelspacht erließ.<br />
* Der Abend mit einer Ovation im Doberaner Theater gestaltete sich zum waren Triumph für das tapfere „luftschiffende Frauenzimmer“, wie die damaligen Zeitungen voller Anerkennung schrieben(Dr. Helge Rehwaldt).<br />
<br />
==Kur- und Bäderwesen, Tourismus, Sport, historische Bauten==<br />
===Medizinische Einrichtungen===<br />
<br />
[[Datei:Doberan Z54.PNG|700px|zentriert]]<br />
<br />
===Kur- und Bäderwesen===<br />
'''Aus der Geschichte des ältesten Seebades'''<br />
* ''Kuren mit Molke, Eselsmilch und Wasser'' <br />
* ( Ostsee-Zeitung, Januar 1993 - Zeitungsregestensammlung Carl Christian Schmidt/Archiv Münsterverwaltung Bad Doberan)<br />
* 1836 starb der geistige Vater des ersten deutschen Seebades, der Hofrat Prof. Dr. Samuel Gottlieb von Vogel, und ein Jahr später folgte ihm der Großherzog Friedrich Franz I., der seinen Leibmedicus „wahrhaft hoch schätzte und ehrte", nach. Damit verlor das Land Mecklenburg-Schwerin einen der eifrigsten Förderer von Doberan-Heiligendamm und auch einen der wenigen weitblickenden und klugen Regenten in seiner Geschichte.<br />
* Der Nachfolger Paul Friedrich ließ in seiner nur sechsjährigen Amtszeit als Landesherr die Straßen nach Rostock und zum Damm ausbauen. Das Bettenhaus neben dem Saalgebäude in Heiligendamm erhielt eine Erweiterung um drei Stockwerke und so seine heutige Höhe. <br />
* Im Erdgeschoß verblieben die warmen Seebäder, die in 18 Kabinetten verabreicht wurden, außer den vier für die Großherzogliche Familie reservierten. Die Kabinette waren komfortabel eingerichtet mit Kanapees, Klingelschnüren usw., die Badewannen bestanden ursprünglich aus weiß überfirnistem Eichenholz und wurden jetzt allmählich durch Zement-Badewannen ersetzt. <br />
* Im schriftlichen Nachlaß von Prof. Vogel und seinen Nachfolgern finden sich reichlich Belege über die Heilkraft des Seewassers. Einiges davon erinnert an die Wunderheilungen der Bibel und ist wohl aus heutiger Sicht auch ein wenig unter Werbeaspekten zu betrachten. Interessant ist aber die Variationsbreite der Anwendung. Nicht nur die kalten und warmen Bäder allein, sondern auch die Beimischung oder die Abreibung mit stark jodhaltigem Tang oder das Trinken von Seewasser gehörten zur Behandlung.<br />
* Auch mit Molke, Eselsmilch und Mineralwasser wurde experimentiert, wie aus einer alten medizinischen Abhandlung zu entnehmen ist: „Versuche zu Milch-Anstalten wurden im Orte Doberan durch eine Eselinnen-Herde gemacht, auch eine Anstalt zum Ausschenken vieler Mineral-Wässer wurde etabliert, aber die 3/4 Meile weite Entfernung des Ortes vom Strande legte immer Hindernisse in den Weg; die Eselinnen wurden wieder abgeschafft, weil die Weiden zu weit entfernt waren, um zu jeder Zeit Milch bekommen zu können, und die Trinkanstalt wurde nur wenig besucht." <br />
* Mitte des 19. Jahrhunderts wurden in Heiligendamm eigens Molkenanstalten eingerichtet, um die Molke, der damals große Heilkraft zugesprochen wurde, dem Wasser beimengen zu können.<br />
* Gleichzeitig erfolgte der Auftakt zu einem weiteren Ausbau des Bades im Hinblick auf Übernachtungsmöglichkeiten, ohne daß Doberan als Ort der gesellschaftlichen Ereignisse seine Bedeutung verlor.<br />
* Der Großherzog Paul Friedrich ließ in westlicher Richtung, am Beginn der Steilküste, in kurzer Folge drei Villen für seine privaten Belange errichten, die im Zeitgeschmack englisch mit „Cottages” bezeichnet wurden.<br />
* Besonders und auch heute noch idyllisch gelegen ist davon am westlichen Ende das Alexandrinen-Cottage, so benannt nach der Großherzogin, die es viele Jahre bewohnte, einer Tochter der legendären Königin Luise und des Preußenkönigs Friedrich Wilhelm III. und Schwester des späteren Kaisers Wilhelm I.<br />
* Die Fürstin erreichte das hohe Alter von 89 Jahren und erfreute sich stets einer besonderen Beliebtheit und Wertschätzung. In ihren letzten Lebensjahren, als die Körperkräfte schon schwanden, ließ sie sich während ihres Sommeraufenthaltes täglich mit einem kleinen Eselskarren nach Doberan und um den Kamp kutschieren(Aus WOLF KARGE, Heiligendamm 1793-1993)<br />
<br />
<br />
<br />
'''Aus der Geschichte von Bad Doberan und Heiligendamm (40)'''<br />
* ''Regen- und Sturzbäder halfen gegen Kopfschmerzen'' <br />
* ( Ostsee-Zeitung, Juli 1997 - Zeitungsregestensammlung Carl Christian Schmidt/Archiv Münsterverwaltung Bad Doberan)<br />
* Bad Doberan. Schon vor 160 Jahren wurden genaue Messungen von Luft- und Wassertemperaturen vorgenommen - morgens um 7 und nachmittags um 4 Uhr - der Wellenschlag beachtet, die Richtung des Windes, die Gesamtwitterung und der Barometerstand in Augenschein genommen, so daß Dr. J. H. Becker in seinem Buch „Doberan im Sommer 1837", ein Jahr darauf bei Hinstorff in Parchim und Ludwigslust erschienen, genaueste Angaben machen konnte. <br />
* Mit dem unbeständigen Wetter im Januar und Februar hing nach Ansicht des Mediziners auch die im ganzen nordöstlichen Europa vorherrschende Grippe zusammen, die ebenfalls in Doberan grassierte. <br />
* Bis in den Mai blieb es ungewöhnlich kalt, und erst nach dem 20. im Wonnemonat begann es freundlicher zu werden. Mitte Juni machte sich ein schwefliger und dichter Nebel bemerkbar, aus dem „ein übelriechender Höhenrauch" wurde.<br />
* Interessant bei den Anmerkungen des Badearztes vor allem die Beziehungen zwischen Wetter und Krankheiten. So ist zu lesen, daß durch das angenehme und warme Wetter im September „die Neigung zu Durchfällen und zu Störungen der Verdauungs-Organe überhaupt allmählich verschwand."<br />
* Welchen Ruf Heiligendamm in jenen Jahren besaß, mag daraus ersichtlich sein, daß ein Patient aus Polen die weite Reise unternahm, um hier an der Ostsee durch die regelmäßigen Seebäder in Verbindung mit Regen- und Sturzbädern von seinen langjährigen Kopfschmerzen - Neurosen - befreit zu werden.<br />
* Ein „kaltes Sturzbad" beschrieb Becker mit „einem aus einer bedeutenden Höhe geschehenes Herabstürzen reichlicher Wassergüsse auf den entblößten Körper oder auf einen Teil desselben".<br />
* Andere Arten von Bädern waren auch Fall-, Gieß- oder Tropfbäder.<br />
* In Doberan besaß man zudem schon die Douche-Maschinen, die in ihrer Form Ähnlichkeit mit einer Feuerspritze hatten, und mit ihnen konnte man den Wasserstrahl ganz gezielt und dauerhaft auf eine bestimmte Stelle richten.<br />
* Erfolge erzielte man ebenfalls mit mineralischen Schlamm- und Moorbädern sowie mit Schwefelbädern.<br />
* Bereits seit 1818 gab es in Heiligendamm ein Gebäude, in das zwei Schwefeldampfmaschinen untergebracht waren.<br />
* Von besonderer Bedeutung war die Eisen-Quelle, „deren kräftiges Wasser in das in ihrer Nähe im Jahre 1823 neu erbaute, große, sehr geschmackvoll eingerichtete und Doberan zur wahren Zierde gereichende Badehaus geleitet wird".<br />
* „Doberan im Sommer 1837" war eine außergewöhnliche Werbung für die heilenden Kräfte in Doberan und Heiligendamm und könnte in der Gegenwart erneut eine Lanze für das älteste deutsche Seebad brechen(PETER GERDS)<br />
<br />
[[Datei:Doberan Z6.PNG|700px|zentriert]]<br />
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===Beherbergung===<br />
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Datei:Dob83.jpg|<br />
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Datei:Dob460.PNG|Mollistr. 12 und seine Geschichte<br />
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[[Datei:Doberan Z7.PNG|700px|zentriert]]<br />
<br />
===Gaststätten===<br />
* [[Gaststätten]]<br />
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===Stadt- und Bädermuseum===<br />
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* [https://www.bad-doberan-heiligendamm.de/kultur-events/kulturhaeuser-museen/stadt-baedermuseum.html https://www.bad-doberan-heiligendamm.de/kultur-events/kulturhaeuser-museen/stadt-baedermuseum.html]<br />
<br />
[[Datei:Dob936.PNG|500px|zentriert]]<br />
[[Datei:Dob763.PNG|500px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan R Möckelhaus.PNG|600px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan Z1.PNG|600px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan Z3.PNG|600px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan Z4.PNG|600px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan Z5.PNG|600px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan Z37.PNG|600px|zentriert]]<br />
<br />
===Bad Doberan - Tourismus===<br />
* [[Bad Doberan - Tourismus|Tourismus]]<br />
<br />
'''Bad Doberaner Gästeführer'''<br />
[[Datei:Dob842.PNG|400px|zentriert]]<br />
[[Datei:Dob835.PNG|400px|zentriert]]<br />
[[Datei:Dob777.PNG|400px|zentriert]]<br />
[[Datei:Dob836.PNG|400px|zentriert]]<br />
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[[Datei:Dob856.jpg|400px|zentriert]]<br />
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[[Datei:Dob906.PNG|400px|zentriert]]<br />
[[Datei:Dob854.PNG|400px|zentriert|thumb|Gästeführer Peter Becker]]<br />
<br />
===Sport===<br />
<br />
<br />
* [[Sport in Doberan]]<br />
<br />
===Straßen,Baudenkmale und Sehenswürdigkeiten der Stadt Bad Doberan===<br />
<br />
'''Neue Straßennamen mit alter Tradition'''<br />
''Bad Doberan (Stadtverwaltung) Die Stadtverordnetenversammlung beschloß die Änderung der Straßennamen nach vorliegenden Vorschlägen, 1-11, die vom erweiterten Kulturausschuß aus den Vorlagen der CDU-Fraktion und des Kulturausschusses unter Einbeziehung der Meinung der Bevölkerung erarbeitet wurden(Bad Doberaner Stadtanzeiger, 15. Dez. 1990)''<br />
* Straße des Friedens wird in Dammchaussee umbenannt: Die Chaussee führt von Doberan nach Heiligendamm und wurde deshalb seit Gründung des Seebades als Dammchaussee bezeichnet. Aus dieser Tradition und der Rückbesinnung auf das erste deutsche Seebad hielt der Sonderausschuß es für zweckmäßig, diese Bezeichnung wieder einzuführen. <br />
* Die Heinrich-Klöcking-Straße wird wieder Neue Reihe: Dieser Name wurde bei der Bebauung der Straße eingeführt und hat somit Tradition. Die Umbenennung der Neuen Reihe in Heinrich-Klöcking-Straße (ebenso wie die zwei nachfolgenden Straßen) war eine Maßnahme der damaligen Stadtverwaltung (nach 1945) um Antifaschisten um jeden Preis auch in Doberan zu ehren. <br />
* Wilhelm-Bohm-Weg wird wieder Mittelstraße genannt<br />
* Ernst-Wolff-Straße soll wieder Friedhofstraße heißen. Da diese Straße die Zufahrtstraße zum neuen Friedhof war, sollte sie auch wieder traditionsgemäß diesen Namen führen.<br />
* Clara-Zetkin-Straße bleibt mit diesem Namen bestehen. Bei der Auswertung der Meinungen der Bad Doberaner Bürger, speziell der Clara-Zetkin-Straße sprachen sich etwa 80% für den Erhalt dieses Namens aus. Clara Zetkin als Begründerin der Frauenbewegung sollte nach Meinung der Mehrheit der Bevölkerung durch diesen Straßennamen geehrt werden.<br />
*Maxim-Gorki-Platz bleibt mit diesem Namen bestehen. <br />
* Die MTS-Siedlung soll in „Am Quellholz“ umbenannt werden: Die Bezeichnung „Die Cepelin“ würde für Einheimische jüngeren Datums und Fremde unklar sein. Waldsiedlung wurde abgelehnt wegen der Assoziation zu Wandlitz. Da das Quellholz gegenüber liegt und von seiner Attraktivität bereits anspricht, sprachen sich die Mitglieder der Sonderarbeitsgruppe einstimmig für die Bezeichnung „Am Quellholz“ aus. <br />
* Es wurde vorgeschlagen die Friedrich-Engels-Straße wieder in Friedrich-Franz-Straße umzubenennen: Hier spielte die Würdigung Friedrich Franz I. als Mitbegründer des ersten deutschen Seebades eine Rolle, und dazu kam, daß diese Straße zuvor über Jahrzehnte bereits Friedrich-Franz-Straße hieß. Viele Einwohner dieser Straße sprachen sich für diesen Namen aus.<br />
* Die Ernst-Thälmann-Straße wird auf Vorschlag in Mollistraße umbenannt: Hierüber gab es unterschiedliche Diskussionen. Die Mehrheit der Bevölkerung und der Arbeitsgruppenmitglieder plädierten für „Mollistraße“: a) aufgrund des dort hindurchfahrenden „Molli’s“;b) umgangssprachlich hat sich diese Bezeichnung bereits seit Jahrzehnten in der Bevölkerung eingebürgert. Man sollte auch auf diese Volkstümlichkeit Rücksicht nehmen. <br />
* August-Bebel-Straße bleibt mit diesem Namen bestehen. <br />
* Karl-Marx-Platz wird in Brunnenplatz umbenannt.<br />
* Aufgrund der Beschlußvorlage 38/90 zur Umbenennung der Straßennamen im Wohngebiet Buchenberg wurde folgendes beschlossen: Zu der Straßenbenennung Buchenberg sollte eine Sonderregelung getroffen werden. Aufgrund sehr vieler Vorschläge der Buchenbergbewohner wird der Name Ehm Welks als Straßenname fast 100%ig akzeptiert, aber nicht seine „Helden“. Darauf hat sich die Sonderarbeitsgemeinschaft zu folgendem Vorschlag entschlossen: Das Bauamt entscheidet über eine übersichtlichere Straßenführung und setzt dann im Einvernehmen mit der Stadtverordnetenversammlung die von der Sonderarbeitsgemeinschaft vorgeschlagenen Namen ein:<br />
* Ehm-Welk-Straße (Schriftsteller Heiden von Kummerow);<br />
* Gerhard-RingelingStraße (Schriftsteller und Lehrer am Gymnasium); <br />
* Heinrich-Seidel-Straße (Schriftsteller und häufiger Gast in Bad Doberan);<br />
* Rudolf-TarnowStraße (Volkstümerlicher Dichter, Burrkäwers);<br />
* JohnBrinkmann-Straße (Schriftsteller);<br />
* Ludwig-Bang-Straße (Heimatmaler von Bad Doberan). <br />
*Entschieden wurde: Straße der Freundschaft in Heinrich-Seidel-Straße; Straße der Gemeinschaft in Ehm-Welk-Straße; Straße der Solidarität in John- Brinckmann-Straße; Straße des Aufbaus in Rudolf-Tarnow Straße umzubenennen.<br />
* Mit diesen Vorschlägen hoffen wir, den Anwohnern des Buchenbergs und dem Neubaugebiet insgesamt gerecht zu werden. <br />
<br />
[[Datei:Dob907.PNG|700px|zentriert|Flecken Doberan]]<br />
<br clear="all"/><br />
<br />
[[Datei:Dob419.JPG|700px|zentriert|Bad Doberan]]<br />
<br />
====Bahnhof/Molli====<br />
* [[Bahnhof/Molli]]<br />
<br />
====Das Moorbad====<br />
* [[Das Moorbad]]<br />
<br />
====Kamp und Severinstraße====<br />
* [[Kamp und Severinstraße]]<br />
<br />
====Alexandrinenplatz====<br />
* [[Alexandrinenplatz]]<br />
<br />
====Markt, Baumstraße, Neue Reihe====<br />
* [[Markt, Baumstraße, Neue Reihe]]<br />
<br />
====weitere Straßen====<br />
* [[weitere Straßen]]<br />
<br />
<gallery mode="packed" widths="200px"><br />
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Datei:Dob218.jpg|Friederich Franz Straße<br />
Datei:Dob362.jpeg|<br />
Datei:Dob297.jpeg|<br />
Datei:Dob421.JPG|<br />
Datei:Dob221.jpeg|Mollistraße<br />
Datei:Dob948.PNG|Ehm-Welk-Buchhandlung<br />
Datei:Dob949.PNG<br />
Datei:Dob916.jpg|Mollistr.(DDR)<br />
Datei:Dob833.PNG<br />
Datei:Dob847.PNG<br />
Datei:Dob918.jpg|Ziegenmarkt(DDR)<br />
Datei:Dob403.JPG|<br />
Datei:Dob412.JPG|<br />
Datei:Dob435.JPG|<br />
Datei:Dob256.jpeg|<br />
Datei:Dob262.jpeg|<br />
Datei:Dob229.jpeg|<br />
Datei:Dob250.jpeg|Lindenstraße<br />
Datei:Dob266.jpeg|Beethoven Straße<br />
Datei:Dob917.jpg|Severin-Beethoven Straße<br />
Datei:Dob423.JPG|<br />
Datei:Dob408.JPG|Puppenhaus Beethoven Straße<br />
Datei:Dob270.jpeg|Rostocker Straße<br />
Datei:Dob324.jpeg|Rostocker Straße<br />
Datei:Dob687.jpg|<br />
Datei:Dob491.jpg|<br />
Datei:Dob492.jpg|<br />
Datei:Dob272.jpeg|Kröpeliner Straße<br />
Datei:Dob314.jpeg|<br />
Datei:Dob273.jpeg|Goethe Straße<br />
Datei:Dob281.jpeg|Post- /Severinstraße<br />
Datei:Dob285.jpeg|Wossidlostraße<br />
Datei:Dob299.jpeg|Schützenplatz<br />
Datei:Dob301.jpeg|Am Wallbach<br />
Datei:Dob307.jpeg|Dammstraße<br />
Datei:Dob309.jpeg|<br />
Datei:Dob446.jpg|<br />
Datei:Dob447.jpg|<br />
Datei:Dob448.jpg|<br />
Datei:Dob316.jpeg|Lettowsberg<br />
Datei:Dob591.jpg|<br />
Datei:Dob465.PNG|Lessingschule 1952<br />
Datei:Dob467.PNG|Fritz-Reuterstr. 1953<br />
Datei:Dob468.PNG|Rost./Kröpel. Str. 1953<br />
Datei:Dob469.PNG|Rost. Str. 1952 (Vettersche Haus)<br />
Datei:Dob474.PNG|Lindenalle um 1900<br />
Datei:Dob472.PNG|Blick auf Buchenberg 19.Jh.<br />
Datei:Dob908.jpg|Stülower Weg(Blick vom Arbeitslager)<br />
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</gallery><br />
<br />
[[Datei:Doberan R Wossidlostr..PNG|700px|zentriert]]<br />
<br />
===Die Burg, später "Haus des Handwerks"===<br />
* [[Die Burg, später "Haus des Handwerks" ]]<br />
<br />
===Denkmale===<br />
<br />
'''Backenzahn'''<br />
[[Datei:Dob951.PNG|700px|zentriert]]<br />
(Ostseezeitung 9.9.2001)<br />
<br />
<gallery widths="400px" heights="200px"><br />
Datei:Dob573.jpg<br />
Datei:Dob574.jpg<br />
Datei:Dob686.jpg<br />
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Ehrenmal für die im Ersten Weltkrieg gefallenen und vermissten Soldaten auf dem Buchenberg (im Volksmund Backenzahn genannt) in Bad Doberan, Mecklenburg-Vorpommern/Das Ehrenmal wurde Ausgang der 1920er Jahre nach einem Entwurf des Architekten und Baumeisters Hans Carlson von der Baufirma H. Carlson & Sohn, damals Bad Doberan, Severinstraße 2, erbaut.<br />
<br />
'''Gedenkstein'''<br />
[[Datei:Dob580.jpg|700px|zentriert|Bad Doberan]]<br />
<br />
'''Wo ist der Gedenkstein geblieben?'''<br />
* ( Ostsee-Zeitung, Oktober 1997 - Zeitungsregestensammlung Carl Christian Schmidt/Archiv Münsterverwaltung Bad Doberan)<br />
* Bad Doberan. In Bad Doberan gab es einmal einen Vaterländischen Gedenkstein, der am heutigen Fußgängerüberweg bei der Post gestanden haben soll und irgendwann entfernt worden ist. Er trug die Inschrift „Allezeit treu bereit für des Reiches Herrlichkeit". <br />
* Im Hütter Wohld wurde dieser Findling von Forstmeister von Raven entdeckt und durch den Großherzog als Geschenk dem Doberaner Militärverein übergeben.<br />
* Im April 1912 war es dann schließlich soweit. In Anwesenheit, so zeitgenössische Quellen, von 14 Krieger- und Militärvereinen aus Doberan und Umgebung wurde der Stein auf dem Alexandrinenplatz aufgestellt.<br />
* Über Größe und Transport hieß es: „Der Granitfindling ist ungefähr 2 1/2 m hoch, 1 1/4 m breit und 1 m dick, hat also gut drei Kubikmeter Inhalt und 180 Zentner Gewicht.<br />
* Ende Februar war er unter mehrtätigen schweren Mühen aus seinem Lager gehoben, auf zwei mächtige, mit schmiedeeisernen Bändern zusammengekoppelte Eichenstämme gewunden und daran festgekettet worden." Mit einem Gespann und sechs Pferden davor erreichte dieser Stein in zwei Tagen Doberan. <br />
* An Ort und Stelle hatte Hofzimmermeister Reincke eine Hebevorrichtung aus drei Fichtenstämmen gebaut.<br />
* Daß bei der Prozedur alles ohne den geringsten Schaden und Unfall ablief, wurde besonders hervorgehoben. Wo aber ist nun der Findling geblieben?(P. GERDS)<br />
<br />
<br />
'''Gedenken an Gorbatschow'''<br />
*''Stein und Eiche werden nun gesetzt''<br />
* (von Werner Geske - Ostsee-Zeitung, November 1992 - Zeitungsregestensammlung Carl Christian Schmidt/Archiv Münsterverwaltung Bad Doberan)<br />
* ''Bundesminister und Doberaner Bürger vollziehen gemeinsam feierlichen Akt'' <br />
* Bad Doberan. Für den 72jährigen Erich Vick geht morgen ein langgehegter Wunsch in Erfüllung: Die Kreisstadt würdigt in einem feierlichen Akt die wiedergewonnene deutsche Einheit durch Gedenkstein und Eiche.<br />
* „Ich freue mich, daß ich die Ehre habe, gemeinsam mit Bundesminister Krause den Baum pflanzen zu können. Es ist gut, daß der Gedenkstein einen Ausspruch Gorbatschows trägt, der seiner Grußadresse zum Tag der deutschen Einheit 1990 entstammt. <br />
* Ihm, Ronald Reagan und Helmut Kohl sollte unser tief empfundener Dank gehören", erklärte der alte Herr gegenüber der OZ. Er gehöre zu der Generation, die aus Krieg und Kriegsgefangenschaft zurückgekehrt, die Teilung des Vaterlandes schmerzlich erlebt habe. <br />
* Im Januar, als Prof. Günther Krause den Vorschlag unterbreitete, Straßen und Plätze nach Michail Gorbatschow zu benennen, fand diese Anregung auch in unserem Kreis Resonanz.<br />
* Zu denen, die sich damals mit Vorschlägen zu Wort meldeten, gehörte auch Erich Vick. Der ehemalige Bäckermeister sprach sich dafür aus, dem ehemaligen sowjetischen Staatschef mit einem Gedenkstein und einer Eiche Dank für seine Entschlossenheit zu sagen.<br />
* Nach mehreren Debatten in der Stadtverordnetenversammlung einigten sich die Abgeordneten auf die Lesart, mit einem solchen Akt an die deutsche Einheit erinnern zu wollen.<br />
* Für eine direkte Ehrung Gorbatschow fand sich im Stadtparlament jedoch keine Mehrheit. Am 3. Oktober beschlossen die Volksvertreter, in einem würdevollen Akt, Stein und Baum zu setzen. <br />
* Gestern liefen noch die letzten Vorbereitungen auf das Ereignis am Sonnabend um 11.00 Uhr. Mitarbeiter des Bauhofes bereiteten das Pflanzbett für die Eiche fachgerecht vor. Der fast vier Meter hohe Baum stammt aus Kröpelin. Dort wuchs er in über 10 Jahren in der Baumschule Hinrichs heran.<br />
* Auch der Findling aus einer Kiesgrube bei Retschow stammend, in der Werkstatt von Steinmetzmeister Reiner Vahl mit dem Gorbatschow-Ausspruch versehen, tritt heute seinen Weg zum Platz an der Ecke Parkentiner Weg/Rostocker Straße an. Mitarbeiter der NTU bringen den Stein zu seinem Bestimmungsort. <br />
* Gestern befragten wir Bürger nach ihrer Meinung zu der morgigen Veranstaltung. Hilde Krüger, Hausfrau, ist angetan davon, „daß gerade Bad Doberan solch einen Stein setzt." Ohne Gorbatschow gäbe es nach ihrer Auffassung keine Einheit. „Und dafür sind wir doch wohl dankbar, oder nicht!?"<br />
* Renate Sörensen, Architektin, aus Rendsburg hat bisher nur von der Ehrenbürgerschaft für Reagan, Gorbatschow und Kohl in Berlin gehört: „ Daß die Doberaner so etwas machen, wußte ich nicht. Ist ja ganz toll." <br />
* Jörn Peters, Handwerker, ist anderer Auffassung: „Der Herbst '89 steht mir noch immer plastisch vor Augen. Ich gehe morgen auf jeden Fall zum Platz an der Rostocker Straße.<br />
[[Datei:Dob659.PNG|400px|zentriert]]<br />
<br />
'''Stein aus Granit soll an die errungene Einheit erinnern'''<br />
*''Bundesminister Krause würdigte in Bad Doberan Beitrag Gorbatschows''<br />
* (von Werner Geske, Ostsee-Zeitung, November 1992 - Zeitungsregestensammlung Carl Christian Schmidt/Archiv Münsterverwaltung Bad Doberan)<br />
* Bad Doberan. Die innere Bewegung war dem 72jährigen anzusehen. Nach monatelangem persönlichem Bemühen, unterstützt von vielen Gleichgesinnten, sollte sich an diesem Sonnabendvormittag sein langgehegter Wunsch erfüllen. „Als Bundesminister Günther Krause zu Jahresbeginn mit dem Vorschlag an die Öffentlichkeit trat, Straßen und Plätze in Ostdeutschland nach dem russischen Reformer Gorbatschow zu benennen, sprach er mir aus dem Herzen." So Erich Vick, kurz bevor er in Anwesenheit von Prof. Krause den Stein zum Gedenken an die wiedererrungene Einheit enthüllte. <br />
* Hunderte Bürgerinnen und Bürger der Kreisstadt waren gekommen, um in dieser feierlichen Stunde dabei zu sein. Zunächst richtete Stadtverordnetenvertreter Heinz Hake das Wort an die um Stein und Eiche Versammelten. Er begrüßte, daß es trotz mancher Widrigkeiten doch noch zu diesem denkwürdigen Tag gekommen sei. Damit traf er die Empfinden vieler, die das unermüdliche Engagement des alten Doberaners mit Sympathie und Solidarität unterstützt hatten. <br />
* Auch Bundesminister Krause hob nicht ohne Befriedigung hervor, daß sich daran erneut beweise, was demokratischer Bürgerwille in unserem Lande bewirken könne. Er erinnerte daran, daß erst drei Jahre vergangen seien, seit auch in Bad Doberan das Volk auf die Straße gegangen sei, um für Freiheit und Einheit zu demonstrieren. „Wer von uns hat damals daran zu glauben gewagt, daß die deutsche Einheit so nahe ist. Die Kraft des Volkes hat alle Hindernisse aus dem Weg geräumt, unterstützt von Freuden in aller Welt", erinnerte der Minister. Der Dank gelte besonders Ronald Reagan, Georg Bush, Helmut Kohl und Michail Gorbatschow.<br />
* Der russische Reformer sei es vor allem gewesen, der im Osten die Voraussetzungen dafür schuf, daß die Menschen in der ehemaligen DDR in freier Selbstbestimmung die Einheit ihres Vaterlandes wiedererringen konnten. Dies sei unvergessen und finde auch seinen Ausdruck in der Tatsache, daß Gedenkstein und Eiche nunmehr hier ihren Platz gefunden hätten.<br />
* Zustimmung fand auch die Feststellung des Bundespolitikers, daß es im Bewußtsein gewonnener Freiheit nunmehr darum gehe, die gewiß nicht leichten Probleme der Zukunft zu meistern: „Schöpfen wir auch Kraft für die Zukunft aus den Erfahrungen einer geschichtlich einmaligen Leistung, die wir gemeinsam vollbracht haben." „ Uns allen soll stets bewußt sein, daß die deutsche Einheit ein großes Geschenk ist", legte er den Anwesenden ans Herz, als er den Granitstein enthüllte.<br />
* Zustimmung auch, als die von Reiner Vahl in den Stein getriebene Inschrift sichtbar wurde: „ Der deutschen Nation Glück, Gedeihen und Frieden im vereinten Europa. M. Gorbatschow“<br />
<br />
[[Datei:Dob660.PNG|100px|zentriert]]<br />
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[[Datei:Dob661.PNG|300px|zentriert]]<br />
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[[Datei:Dob810.PNG|700px|zentriert]]<br />
<br />
==Feuerwehr==<br />
<br />
<br />
<br />
[[Datei:Doberan R FWBild.PNG|700px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan R FWText2.PNG|200px|links]]<br />
[[Datei:Doberan R FWText3.PNG|700px|zentriert]]<br />
<br />
==Neuer Friedhof==<br />
[[Datei:Dob867.PNG|600px|zentriert]]<br />
<br />
<gallery mode="packed" widths="200px" heights="400px"> <br />
Datei:Dob620.jpg<br />
Datei:Dob621.jpg<br />
Datei:Dob869.PNG<br />
Datei:Dob870.PNG<br />
Datei:Dob871.PNG<br />
Datei:Dob872.PNG<br />
Datei:Dob873.PNG<br />
Datei:Dob874.PNG<br />
Datei:Dob875.PNG<br />
Datei:Dob878.PNG<br />
Datei:Dob879.PNG<br />
Datei:Dob973.JPG<br />
Datei:Dob974.JPG<br />
Datei:Dob880.PNG<br />
Datei:Dob877.PNG<br />
Datei:Dob976.JPG<br />
</gallery><br />
<br />
==Kammerhof==<br />
<br />
==Buchenberg==<br />
<br />
'''Der Bad Doberaner Buchenberg in früheren Zeiten''' <br />
*''Ort der Feuerwerke und Duelle''<br />
* (von Dr. Helge Rewaldt, Ostsee-Zeitung, Januar 1991 - Zeitungsregestensammlung Carl Christian Schmidt/Archiv Münsterverwaltung Bad Doberan)<br />
* In den ersten Jahren des Badeortes Doberan war der Buchenberg der beliebteste Ausflugsort und Aussichtspunkt der Badegäste.<br />
* Mit Lauben und Bänken war er reichlich versehen, von gepflegten Wegen durchzogen. Kegelbahn, Musik, Restauration fehlten nicht, wie ein Chronist schrieb.<br />
* Vor allem aber fand hier das Feuerwerk statt, das von dem herzoglichen Feuerwerker Hieber bereitet wurde. Ein .Feuerfall, der von dem Berge herunterströmt war besonders beliebt, aber auch Raketen, die so hoch stiegen, daß man sie 3 bis 4 Meilen weit sehen konnte. Bei besonderen Gelegenheiten gab es auch erleuchtete Tempel und brennende Namenszüge.<br />
* Die Aussicht, viel freier als heute, war berühmt, besonders von der Westseite aus, wo als Regen- und Sonnenschutz ein chinesischer Strohschirm errichtet war. Man sah auf die Klostermauer mit dem großen Torweg und der kleinen Pforte (das sogenannte Grüne Tor wurde erst später angelegt), auf die Kirche und auf Doberan mit den bewaldeten Hügeln im Hintergrund.<br />
* Einen sehr lebendigen Eindruck aus dieser Zeit vermittelt uns John Brinckman in seinem Roman „Kasper Ohm un ick“: „As wi dor nu so unner de hogen Böm rümstewelten un in den eenen Weg rinbögten, is dor 'ne Lustbänk, un dor set een lütten Mann up, de hadd 'n groten Stirn vör de Bost un ’n korten Stummel in de Mund un smökt un sehg sihr fründlich ut“. Der kleine Mann auf der .Lustbank*, so stellt sich heraus, ist niemand anderer als der Großherzog, mit dem Kasper Ohm dann ins Gespräch kommt. <br />
* Allerdings war der Buchenberg auch der Ort der Duelle. So wird von einem Pistolenduell des Hofkomikers Peters berichtet, das ein äußerst blutiges Ende nahm. Der Schauspieler hatte, um seinen Gegner zu erschrecken, sich eine mit Ochsenblut gefüllte Schweinsblase unter das Wams gebunden und sie im richtigen Moment platzen lassen. <br />
* Einen tragischen Ausgang nahm dagegen das Säbelduell des jungen Albert von Stael-Holstein, eines Sohnes der berühmten Schriftstellerin, der mit einem russischen Offizier beim Glücksspiel in Streit geraten war. Der junge Stael wurde durch einen Säbelhieb in den Hals getötet. Das war 1813. Der Ort des Duells wird als ein „kleines Rund inmitten des reizend daliegenden Gehölzes“ beschrieben, er ist heute nicht mehr genau auszumachen.<br />
* Infolge dieses Ereignisses verlor der Buchenberg an Beliebtheit, die Belustigungen für die Gäste fanden nun auf dem Kamp, im Englischen Garten und auf dem Jungfernberg (Tempelberg) statt.<br />
<br />
[[Datei:Dob654.PNG|700px|zentriert|Bad Doberan]]<br />
<br />
==Doberan im Spiegel von Zeitgenossen==<br />
<br />
===Bibliographie Doberan===<br />
<br />
* [[Doberaner Bibliographie]]<br />
<br />
==Doberaner Originale==<br />
(Ilse Mühlbach, Klaus Havemann, Studemund)<br />
<br />
===Begegnungen mit Menschen===<br />
(amerik. Piloten, russ. Offiziere u.a.)<br />
<br />
==Friedhofsgeschichten==<br />
<br />
- Pläne und bemerkenswerte Gräber<br />
<br />
==Opfer von Krieg und Gewalt==<br />
<br />
* [[Opfer von Krieg und Gewalt aus der Region Doberan]]<br />
<br />
== *[[Bilder und Texte zur Einarbeitung]]==</div>PeterBeckerhttps://www.ortschroniken-mv.de/index.php?title=Datei:Doberan_R_Glash%C3%A4ger3.PNG&diff=108221Datei:Doberan R Glashäger3.PNG2024-03-11T15:41:40Z<p>PeterBecker: Quelle: Zeitungsregesten Dr. Helge Rehwaldt</p>
<hr />
<div>== Beschreibung ==<br />
Quelle: Zeitungsregesten Dr. Helge Rehwaldt</div>PeterBeckerhttps://www.ortschroniken-mv.de/index.php?title=Datei:Doberan_R_Glash%C3%A4ger2.PNG&diff=108220Datei:Doberan R Glashäger2.PNG2024-03-11T15:41:14Z<p>PeterBecker: Quelle: Zeitungsregesten Dr. Helge Rehwaldt</p>
<hr />
<div>== Beschreibung ==<br />
Quelle: Zeitungsregesten Dr. Helge Rehwaldt</div>PeterBeckerhttps://www.ortschroniken-mv.de/index.php?title=Datei:Doberan_R_Glash%C3%A4ger1.PNG&diff=108219Datei:Doberan R Glashäger1.PNG2024-03-11T15:40:46Z<p>PeterBecker: Quelle: Zeitungsregesten Dr. Helge Rehwaldt</p>
<hr />
<div>== Beschreibung ==<br />
Quelle: Zeitungsregesten Dr. Helge Rehwaldt</div>PeterBeckerhttps://www.ortschroniken-mv.de/index.php?title=Die_Stadt_Bad_Doberan_und_ihre_Geschichte&diff=108218Die Stadt Bad Doberan und ihre Geschichte2024-03-11T15:39:12Z<p>PeterBecker: /* Glashäger Mineralquellen */</p>
<hr />
<div>* [[Doberan (Bad)]]<br />
<br />
===Herkunft und erste Erwähnung von Doberan===<br />
====Besiedlung====<br />
[[Datei:Doberan Einwohner.PNG|400px|zentriert]]<br />
<br />
=====Einwohnerentwicklung=====<br />
<br />
===Schulen/Bildungswesen===<br />
====Bürger/Stadtschulen====<br />
<br />
'''Geschichte der Schulen Doberans'''<br />
'''Aus der Geschichte von Bad Doberan und Heiligendamm''' <br />
* (von Peter Gerds - Ostsee-Zeitung, März 1997 - Zeitungsregestensammlung Carl Christian Schmidt/Archiv Münsterverwaltung Bad Doberan) <br />
* ''„Ohrfeigen ist strenge untersagt"'' <br />
* (In einer alten Schulordnung aus dem Jahr 1841 geblättert) <br />
* Bad Doberan. In der „Schulordnung für den Flecken Doberan" von 1841, die in der Universitätsbibliothek Rostock vorliegt, ist über den Abschnitt Schulzucht und Erziehung auch genau festgelegt worden, welche Strafen nach dem Gesetz angewendet werden durften. <br />
* Nach einem Verweis, erst unter vier Augen, dann vor der ganzen Klasse, der darauffolgenden „Absonderung des Schülers von den übrigen", dem Nacharbeiten und Nachsitzen kam erst die körperliche Züchtigung, mit einem „Stäbchen“, wie geschrieben steht. Das Austeilen von Ohrfeigen war streng untersagt. <br />
* Sollte es jedoch einmal anders kommen und ein Lehrer sich vergessen, so machte der Schulvorstand Anzeige. „Auch dem Vater oder Vormunde des verletzten oder mißhandelten Kindes steht es frei, sich an die Regierung zu wenden, welche dann entweder ein Disciplinarverfahren oder eine gerichtliche Untersuchung verfügen wird."<br />
* Gehorsam und Ehrerbietung, Ordnung, Aufmerksamkeit, Fleiß, Reinlichkeit, Verträglichkeit, Wahrhaftigkeit, Schamhaftigkeit und Anstand sowie Bedächtigkeit waren zehn Gesetze für die Schüler.<br />
* Unter Verträglichkeit hieß es: „Necke, schlage und stoße deine Mitschüler nicht, meide jede gehässig Angeberei, lebe mit Allen in Frieden und Freundschaft, hilf und diene gern jedem, wenn du ihm mit irgend etwas auf erlaubte Weise helfen kannst." <br />
* Wenn ein Schüler die erste Klasse mit 13 oder 14 Jahren in Doberan verließ, dann hatte er sich gründlich auf die Konfirmation vorbereitet, war mit Katechismus und dem hauptsächlichen Inhalt der biblischen Bücher vertraut. Neben dem Lesen war es der deutsche Sprachunterricht, der die Kinder mit ihrer Muttersprache vertraut machen und sie in die Theorie der Sprache einführen sollte.<br />
* Im Fach Rechnen wurde die Bruchrechnung beendet und mit der „Lehre von den Proportionen“ begonnen. Bei der Geometrie war vorgegeben: „Alle diejenigen Sätze sind in ihren Folgerungen mit besonderer Ausführlichkeit durchzunehmen, welche eine Anwendung im Leben finden, und was Handwerker zur Ausübung ihres Geschäftes bedürfen."<br />
* Im Fach Weltkunde ging es hauptsächlich um die Geographie Europas und um Biografien berühmter Männer, „durch deren Wirken die Völker zu bedeutenderer Entwickelung geführt werden", Ferner gab es Zeichnen,- Schreiben und Gesang. <br />
* Vergessen wurde natürlich nicht der Passus über die Eltern und deren Pflichten in Beziehung auf die Schule, und recht umfangreich waren zudem die Aufgaben der Schulbehörden gefaßt. Großen Wert legte man dabei auf einen ordentlichen Zustand und die Erhaltung des Schulgebäudes(PETER GERDS)<br />
<br />
<br />
<br />
'''Aus der Bad Doberaner Schulgeschichte (Folge 12)'''<br />
* (von Hermann Langer - Ostsee-Zeitung, Februar 1997 - Zeitungsregestensammlung Carl Christian Schmidt/Archiv Münsterverwaltung Bad Doberan) <br />
* ''Vom Aufstieg und Fall der Stadtschule zur Nazizeit''<br />
* „Jugend bedeutet immer Zukunft", schrieb 1938 der Regionalhistoriker Sebastian Heißel. Er würdigte die Maßnahmen des Nationalsozialismus zur „Neugestaltung“ des Volksschulwesens, „sowohl innerlich wie äußerlich". <br />
* Zu diesem Zeitpunkt war an der Stadtschule die Zahl der Schulkinder von 550 im Jahre 1933 auf 617 angestiegen. Zur inneren „Neugestaltung" gehörten z. B. die Wiedereinführung der autoritären Schulverwaltung, der Übertritt der Mitglieder des Lehrervereins in den NS-Lehrerbund und die Erteilung des Unterrichts nach nationalsozialistischen Erziehungsgrundsätzen. <br />
* Am 14. Februar 1936 brachte die „Mecklenburgische Schulzeitung" einen Erfahrungsbericht des neuen Rektors, nach dem in allen Fächern einschließlich Religion die Notwendigkeit des Luftschutzes behandelt wurde.<br />
* Am 30. Januar war anläßlich des Jahrestages der „Machtübername" die zum Preis von 37,60 RM erworbene HJ-Fahne gehißt worden, weil jetzt über 90 Prozent der 10- bis 14jährigen dem Jungmädelbund bzw. dem Deutschen Jungvolk angehörten. Auch am Gymnasium und an der privaten höheren Mädchenschule war die Mehrzahl der Schülerschaft von der HJ vereinnahmt. Am 19. März 1937 beging die höhere Mädchenschule ihr 100. Jubiläum.<br />
* Probleme gab es vor allem bei der äußeren „Neugestaltung" der städtischen Volksschule, die wieder einmal aus den Nähten platzte. Der Bürgermeister Karl Heinz Albrecht plante einen Neubau, der auf dem Gelände der ehemaligen Superintendentur zwischen Kamp und Bach errichtet werden sollte. Vorgesehen war auch der Bau einer Fest- und einer Turnhalle. Als Projektant empfahl sich erneut Chefarchitekt Hanns Dustmann, der das Modell für die Adolf-Hitler-Schule in Heiligendamm entworfen hatte. Doch aufgrund der Kriegsvorbereitungen, die immense finanzielle Mittel verschlangen, mußte das Projekt immer wieder verschoben werden. <br />
* Im Krieg schrumpfte die Schulkapazität immer mehr zusammen, während die Zahl der Schüler durch den Zuzug von Rostocker Kindern aus bombengeschädigten Familien zunahm. So mußten von Mai bis Oktober 1942 das Hauptgebäude der Stadtschule einem Stab der Flak zur Verfügung gestellt werden.<br />
* Vergeblich forderten Stadt und Schule immer wieder den Neubau. Zusätzlich bezogene Räume im Großherzoglichen Palais und die Schaffung neuer Klassenräume im Hintergebäude des Prinzenpalais reichten nicht mehr aus. Da auch das Gebäude der höheren Mädchenschule von der Wehrmacht belegt worden war, mußte der „Notstand" erklärt werden.<br />
* Bis 1944 wuchs die Stadtschule „auf einige 30 Klassen" an, wie ein Augenzeuge berichtete, mußten doch auch Flüchtlingskinder aus dem Osten aufgenommen werden.<br />
* Schließlich wurde sie in eine Knaben- und eine Mädchenvolksschule geteilt, die von Rektor Friedrich Bauch bzw. von Konrektor Walter Kittmann, Ortsgruppenleiter der NSDAP, geleitet wurden.<br />
* Nachdem im Januar 1945 die Schulen wegen der Belegung durch Flüchtlinge geschlossen worden waren, wurde der Unterricht im März und April noch einmal provisorisch aufgenommen. Doch jetzt gerieten auch sie in den Sog des untergehenden 3. Reiches, das die Zukunft der Jugend skrupellos aufs Spiel gesetzt hatte.<br />
'''Doberans Schulen:'''<br />
[[Datei:Dob692.jpg|400px|zentriert]]<br />
[[Datei:Dob45.jpg|400px|zentriert]]<br />
[[Datei:Dob622.jpg|400px|zentriert]]<br />
<br />
====Das Gymnasium Fridericum Francisceum====<br />
* [[Doberan (Bad) - Das Gymnasium Fridericum Francisceum|Das Gymnasium Fridericum Francisceum]]<br />
<br />
===Wirtschaft===<br />
<br />
====Gewerbe im 19.Jh.====<br />
<br />
<br />
[[Datei:Dob520.PNG|500px|zentriert]]<br />
[[Datei:Dob801.PNG|500px|zentriert]]<br />
====Gas- und Stromversorgung====<br />
[[Datei:Doberan J Strom, Gas1.PNG|700px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan J Strom, Gas2.PNG|700px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan J Strom, Gas3.PNG|700px|zentriert]]<br />
<br />
====Landmaschinen aus Doberan====<br />
<br />
'''Sechs Landmaschinen aus Bad Doberan''' <br />
* ''Eine Dreschmaschine mit Roßwerk und andere Geräte aus der Werkstatt Kähler''<br />
*(von Dr. K. Havemann - Ostsee-Zeitung, Juli 1983 - Zeitungsregestensammlung Carl Christian Schmidt/Archiv Münsterverwaltung Bad Doberan) <br />
<br />
* Im Zusammenhang mit dem 200. Geburtstag des Agrarwissenschaftlers Johann Heinrich von Thünen erwähnten wir die Maschinenausstellung, die als Bestandteil der 5. Versammlung deutscher Land- und Forstwirte in Doberan vom 1. bis 9. September 1841 organisiert wurde.<br />
* Auf dieser Ausstellung zeigte auch ein Maschinenbauer Kaehler oder Kähler (der Name wird in den Dokumenten unterschiedlich geschrieben) aus Doberan verschiedene Maschinen. <br />
* Kähler stellte unter anderem eine „Dreschmaschine“, eine „Korn-Säemaschine“, eine „Häckerlingsmaschine“ und eine „Kornreinigungsmaschine“ aus. Die Dreschmaschine war für kleinere Bauernbetriebe gedacht, sie konnte mit einem Pferd betrieben werden, wozu ein sogenanntes Roßwerk diente.<br />
* Es wird in dem amtlichen Bericht über die 5. Versammlung darauf hingewiesen, daß „in der Werkstatt des Herrn Kähler am Cröpeliner Wege“ ein weiteres Roßwerk zu besichtigen war.<br />
* Die Tatsache, daß ein Doberaner Maschinenbauer 1841 sechs verschiedene Maschinen auf einer Ausstellung zeigte, läßt die Vermutung zu, daß der russische Schriftsteller Nikolai Leskow (1831 — 1895) nicht von ungefähr über einen Ingenieur Hugo Pektoralis schrieb, der zusammen mit nach Rußland eingeführten Landmaschinen nach dort kam und aus dem kleinen mecklenburgischen Städtchen Doberan stammen sollte. So steht es jedenfalls in der Erzählung „Der eiserne Wille“, in der die Lebensgeschichte des Hugo Pektoralis erzählt wird.<br />
* Auf der Maschinenausstellung waren auch mehrere Pflüge zu besichtigen, unter anderem ein nach Entwürfen und Vorstellungen J. H. v. Thünens verbesserter mecklenburgischer Haken. Über diesen Haken heißt es in einem vorläufigen Bericht: „Der außerdem probierte Hakenpflug des Herrn Dr. v. Thünen ist bekannt wegen seiner sorgfältigen Construction und seiner guten Leistung. Er liefert eine reine, breite, gelockerte, gut umgelegte Furche, geht aber nur über eine Hand und muß mit Sorgfalt gestellt werden.“ Zur Enttäuschung seines Erfinders hat sich der „Thünensche Haken“, wie diese Konstruktion bezeichnet wurde, nicht durchsetzen können. Er wurde durch die Pflüge, die weit bessere Eigenschaften hatten, verdrängt. In den Bauernwirtschaften Mecklenburgs hat sich der „Mecklenburger Haken“ noch bis nach 1945 als Gerät zur Bodenbearbeitung erhalten. Er wurde vor allem wegen seiner guten Eigenschaf ten bei der Bodenlockerung bevorzugt.<br />
* In Bad Doberan steht in einem Vorgarten in der Beethovenstraße noch solch ein gut erhaltener und gepflegter Haken, fast wie zu einer Ausstellung aufbereitet, der eine Vorstellung von den damaligen Bodenbearbeitungsgeräten vermittelt.<br />
<br />
<br />
[[Datei:Dob649.PNG|300px|zentriert]]<br />
<br />
====Klein- und mittelständische Unternehmen/Handwerk====<br />
<br />
=====Glashäger Mineralquellen=====<br />
<br />
* [http://www.glashaeger.de/ueber-glashaeger/ http://www.glashaeger.de/ueber-glashaeger]<br />
<br />
'''Kurzchronik „Glashäger“''' (Quelle: Sens, Hofstädter, unveröff. Manuskript zum Buch "Glashäger")<br />
<br />
* '''1906''' Hans von Blücher, Pächter der Landesdomäne Hof Glashagen, ließ im Quellental Bohrungen zur Gewinnung von Mineralwasser vornehmen.<br />
* '''1908''' Gründung der Gesellschaft Mineralquelle Glashagen GmbH Doberan <br />
* '''1908''' Errichtung einer 3,5 Km langen unterirdischen Kupferleitung vom Quellental nach Doberan zum heutigen Firmensitz.<br />
* '''1910''' Erfolgreiche Anmeldung von „Glashäger Mineralwasser“ als Warenzeichen beim Kaiserlichen Patentamt<br />
* '''1914-1918'''(1. Weltkrieg) verstärkte Exporttätigkeit und Belieferung von Lazaretten<br />
* '''1939-1945'''(2. Weltkrieg) Mehrere Änderungen von Gesellschafterstrukturen der Glashäger Mineralquellen G.m.b.H mit dem Hauptanteil der Gerolsteiner Sprudel K. G.<br />
* '''1945''' „Glashäger“ zunächst treuhänderisch und später unter Zwangsverwaltung der Stadt Bad Doberan unterstellt.<br />
* '''1950''' Übertragung der Treuhänderschaft von der Stadt Bad Doberan auf den VEB Rostocker Brauerei (VEB Mahn & Ohlerich Rostock)<br />
* '''1950''' „rechtskräftige“ Verstaatlichung und Überführung in „Volkseigentum“ <br />
* '''1968''' Gründung des „VEB Getränkekombinat ‚Hanseat’ Rostock“ mit Eingliederung des VEB Rostocker Brauerei als Stammbetrieb und dem Betriebsteil Glashäger Mineralquellen Bad Doberan <br />
* '''1982''' Inbetriebnahme der Neubauanlagen und fünf neuerTiefbrunnen<br />
* '''1988''' Wechsel zum VEB Greifenquell Rostock<br />
* '''1990/91''' Glashäger Brunnen GmbH wird Tochterunternehmen der Gerolsteiner Brunnen GmbH & Co. KG<br />
* '''2003''' Übernahme der Geschäftsanteile durch die Brau + Brunnen AG mit Sitz in Dortmund <br />
* '''2005''' Übernahme durch die Hassia Mineralquellen GmbH & Co. KG<br />
<br />
<br />
'''Glashäger Brunnen sprudelt wie nie zuvor''' <br />
''Zurückgekehrter Eigentümer investiert erheblich'' <br />
* (Ostsee-Zeitung, April 1991 - Zeitungsregestensammlung Carl Christian Schmidt/Archiv Münsterverwaltung Bad Doberan) <br />
* BAD DOBERAN (ADN) Wie nie zuvor sprudeln in der Küstenkreisstadt Bad Doberan die traditionellen Glashäger Mineralquellen, Die Gesundheitsgetränke flössen allein im Januar in mehr als 3,5 Millionen Dreiviertel-Liter-Flaschen.<br />
* „Das übertraf alle unsere Erwartungen", sagte Vertriebsleiter Bernd Strätz gestern. <br />
* Richtig in Bewegung geraten ist die Glashäger Naturquelle, seit die rheinländische Gerolsteiner Gruppe 1991 die ursprünglichen Eigentumsverhältnisse wiederhergestellt hat.<br />
* Der Betrieb war vor 42 Jahren entschädigungslos enteignet worden. Der zurückgekehrte Eigentümer hat inzwischen in erheblichem Umfang investiert. Die Absatzplanung sieht in diesem Jahr eine Steigerung um 70 Prozent auf 50 Millionen Füllungen vor.<br />
* Der Marktanteil im Osten beträgt 6,5 Prozent.<br />
* Abgesetzt wird bis nach Schleswig-Holstein und Hamburg.<br />
* Im Stammgebiet Mecklenburg-Vorpommern hält das Unternehmen einen Marktanteil von fast einem Drittel. Inzwischen ist die Glashäger Naturquelle durch zwei 71 Meter tiefe Brunnen zusätzlich angezapft worden.<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<gallery widths="300px" heights="300px"><br />
Datei:Dob494.jpg|<br />
Datei:Bild 152 sonst.jpg<br />
Datei:Glashäger 1.jpg<br />
Datei:Glash168.jpg<br />
Datei:Glashäger Einweihung.PNG<br />
Datei:Lageplan Mineralwasser Leitung.jpg<br />
Datei:Lageplan Glashäger.jpg<br />
Datei:Brunnen 211.3.1978.jpg<br />
Datei:Glashäger Mineralquellen (001).jpg <br />
Datei:T86.jpg|<br />
Datei:Werbung vor 1914.jpg<br />
Datei:Produktion um 1930 (1).jpg<br />
Datei:Produktion um 1930 (2).jpg<br />
Datei:Einbringung Grundstoff-Tanks 1981 (1).jpg<br />
Datei:Pressekonferenz Glashäger 23. April 1991 (004).jpg<br />
Datei:Pressekonferenz Glashäger 23. April 1991 (005).jpg<br />
Datei:Pressekonferenz Glashäger 23. April 1991 (008).jpg<br />
Datei:Glashäger Sommerfest 1997 (010).jpg<br />
Datei:90 Jahre Glashäger 1998 (001).jpg<br />
Datei:90 Jahre Glashäger 1998 (004).jpg<br />
Datei:90 Jahre Glashäger 1998 (005).jpg<br />
Datei:800 Jahre DBR Glashäger LKW.jpg<br />
Datei:Festschrift 75 Jahre Glashäger 1983 (000.2).jpg<br />
Datei:Festschrift 75 Jahre Glashäger 1983 (000.4).jpg<br />
Datei:GF Rainer Hofstädter (1).jpg<br />
Datei:Advent 2000 (005).jpg <br />
Datei:6.3 Hoher Besuch bei Glashäger 1994.jpg<br />
Datei:Grundsteinlegung Erweiterung August 1993 (001).jpg<br />
Datei:Grundsteinlegung Erweiterung August 1993 (002).jpg<br />
Datei:Grundsteinlegung Erweiterung August 1993 (003).jpg<br />
Datei:Grundsteinlegung Erweiterung August 1993 (006).jpg<br />
Datei:Arbeitsberatung in der Produktion 1960 iger.jpg<br />
Datei:Dob76.jpg|<br />
Datei:T125.jpg|<br />
Datei:T126.jpg|<br />
Datei:Dob363.jpeg|<br />
Datei:Dob370.jpeg|<br />
Datei:Dob371.jpeg|<br />
Datei:Dob457.PNG|<br />
Datei:Dob496.jpg|<br />
Datei:Doberan R Glashäger1.PNG<br />
Datei:Doberan R Glashäger1.PNG<br />
Datei:Doberan R Glashäger1.PNG<br />
</gallery><br />
<br />
=====Gasanstalt=====<br />
<br />
[[Datei:Dob647.jpg|700px|zentriert]]<br />
=====Handwerk=====<br />
[[Datei:Doberan R Ausst. Baumeister1.PNG|700px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan R Ausst. Baumeister2.PNG|700px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan R Austellung Handwerk.PNG|700px|zentriert]]<br />
'''Metallbau Ott'''<br />
[[Datei:Doberan R Ott Bild.PNG|700px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan R Ott1.PNG|700px|zentriert]]<br />
<br />
'''Dachdecker Klöcking'''<br />
[[Datei:Doberan Z11.PNG|700px|zentriert]]<br />
<br />
====Handel/Banken====<br />
'''Banken'''<br />
[[Datei:Doberan Z49.PNG|700px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan R Sparkasse.PNG|700px|zentriert]]<br />
<br />
<br />
<br />
'''Apotheken'''<br />
*(von Dr. H. Rehwaldt - Ostsee-Zeitung, März 1989 - Zeitungsregestensammlung Carl Christian Schmidt/Archiv Münsterverwaltung Bad Doberan) <br />
[[Datei:Dob761.PNG|700px|zentriert]]<br />
'''„Allens dor“ im Kaufhaus „ALDO“''' <br />
''„Lütt Matten“ wird ein technisches Kaufhaus —Pressekonferenz gab Auskünfte(OZ, Mai 1990)''<br />
* (von Renate Peter - Ostsee-Zeitung, Mai 1990 - Zeitungsregestensammlung Carl Christian Schmidt/Archiv Münsterverwaltung Bad Doberan) <br />
* BAD DOBERAN (OZ) Mittwoch 14.00 Uhr, Schuhfabrik „Lütt Mat.ten“: Pressekonferenz war angesagt. Betriebsleiter Hans Drzymalski, der amtierende ökonomische Direktor Günter Hampel, BGL-Vorsitzender Eckart Schulz und Helmut Stefan aus der Bundesrepublik, der als Leiter des Bereiches Ein-und Verkauf vorgesehen ist, standen Journalisten Rede und Antwort zur Umprofilierung der Schuhfabrik in ein technisches Kaufhaus.<br />
* „Seit Kinderschuhe nicht mehr subventioniert werden, war die Schuhproduktion unrentabel und nicht mehr absatzfähig geworden. Es konnte also so nicht weitergehen. Eine Umstellung auf eine andere Produktion war nicht möglich“, sagte Herr Hampel.<br />
* Was aber weiter? Die Belegschaft entschied — nach Mehrheitsbeschluß wohlgemerkt! „Es ging schließlich darum, möglichst vielen Mitarbeitern von „Lütt Matten 1 Arbeit zu bieten“, betonte Herr Drzymalski.<br />
* So waren viele Ideen und Vorschläge abzuwägen. 13 Varianten wurden geprüft und beraten. Nun ist das Ziel klar: Aus der ehemaligen Schuhfabrik wird ein technisches Kaufhaus mit Namen „ALDO“ — „Alles aus Doberan“ oder „Allens dor“.<br />
* „ALDO“ ist keine Anweisung von irgendwoher, sondern das „Wunschkind“ der Belegschaft. Geburtstermin soll der 2. Juli sein. <br />
* In eigener Regie wollen es die Mitarbeiter schaffen, ohne Beteiligung von HO oder Konsum.<br />
* Erste Umschulungen begannen mit Hilfe der bundesdeutschen Beraterfirma. Am Tag der Pressekonferenz fand z. B. ein erstes Verkaufstraining unter Anleitung eines bundesdeutschen Fachmannes statt.<br />
* Die wirksamste Schule wird aber die Praxis sein. „Der Mut der Belegschaft ist eine tolle Sache und unbedingt unterstützungswürdig“ hob Herr Stefan aus der BRD hervor. Und wir Journalisten hatten wohl alle den Eindruck, daß die Belegschaft in diesem Herrn einem guten und ehrlichen Partner gefunden hat.<br />
* Was wird es nun alles bei „ALDO“ geben? Auf einer Verkaufsfläche von 1100 Quadratmetern werden Waren aus Heim, Technik, Bau angeboten.<br />
: Toaster Geschirrspüler, Mikrowellengeräte. Videogeräte. Waschmaschinen ... Vom Nagel bis zum Brett wird ebenso alles erhältlich sein, wie vom Bügeleisen bis zur modernen Leuchte. Insgesamt werden 10 000 Artikel im Angebot sein. Und die Preise sollen nicht höher als in der BRD liegen. Ein Farbfernsehgerät. 49 cm Bildröhre, wird für 399 DM und ein Videorecorder für 599 DM zu haben sein.<br />
* 1600 Lieferanten stehen zur Verfügung — aus der Bundesrepublik der DDR. aus Asien .. .<br />
* Neben dem Warenangebot soll der Name „ALDO“ auch für Service stehen. Partner für die Übernahme von Serviceleistungen werden gewonnen. An Verbraucheraufklärungen ist gedacht, an Vorführungen z. B. für die Hausfrau u. v. m.<br />
* Für das leibliche Wohl wird eine attraktive Pachtgaststätte in der ehemaligen Betriebskantine sorgen.<br />
* Und an einen Schuhsalon ist gedacht. „Wir haben gute Schuhfabriken und wollen unseren Beitrag leisten, auch den Beschäftigten dieser Werke die Arbeit zu erhalten. Deshalb werden wir in unserem Schuhsalon Schuhe aus DDR-Produktion anbieten“ meinte Herr Hampel.<br />
* „61 Personen werden in das Kaufhaus übernommen, zehn für die Gaststätte, zehn bis zwölf für den Schuhsalon. Fünf Kollegen sind ausgeschieden, sechs gehen in den Vorruhestand. Für elf Kollegen müssen noch Lösungen gefunden werden“, berichtete Herr Schulz den Journalisten.<br />
* Was sich hier so einfach liest, war kein ebener Weg und wird es auch weiterhin nicht sein.<br />
* Wenn gegenwärtig auch die Zufahrtsstraße gebaut wird, so fehlt noch der Parkplatz. Er sollte eigentlich unmittelbar an der F105 liegen. Aber 40 m Abstand zur Europastraße müssen eingehalten werden. Es sei denn, das Ortseingangsschild würde weiter vom Ort entfernt stehen . . . (Ob aus dem Rathaus Hilfe kommt?) <br />
* Und dann ist da noch das Kreditproblem. „Die Kredit-Bank AG in Rostock hemmt uns“ meinten die Vertreter des Betriebes. Die Briefe an die Regierung blieben dazu bisher ohne Antwort.<br />
'''Kaufmannsladen Trost'''<br />
[[Datei:Doberan Z50.PNG|700px|zentriert]]<br />
'''Buchhandlung Isensee'''<br />
[[Datei:Doberan J Isensee1.PNG|800px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan J Isensee2.PNG|400px|zentriert]]<br />
<br />
<br />
<br />
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Datei:Dob373.jpeg|Kaufhaus bei Tischler Koch um 1920<br />
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Datei:Dob374.jpeg|Konsum Baumstraße um 1960<br />
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Datei:Dob369.jpeg|Kaufhaus Magnet<br />
<br />
</gallery><br />
<br />
==Wer war wer in und um Doberan==<br />
<br />
===Hier finden Menschen ihren Platz die in Doberan geboren, gestorben oder durch Ereignisse in besonderer Beziehung zum Ort stehen. ...===<br />
<br />
* [[Hier finden Menschen ihren Platz, die in Doberan geboren, gestorben oder durch Ereignisse in besonderer Beziehung zum Ort stehen. ...]]<br />
<br />
====Friedrich Franz I====<br />
[[Datei:Doberan Z28.PNG|700px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan Z65.PNG|500px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan Z66.PNG|500px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan Z67.PNG|500px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan Z68.PNG|500px|zentriert]]<br />
<br />
<br />
====Dr. Helge Rehwaldt====<br />
<br />
===Doberaner Spaziergänge (Dr. Helge Rehwaldt zeichnete in seinen "Doberaner Spaziergängen" ein eindrucksvolles Bild zu Doberaner Villen und den damit verbundenen Persönlichkeiten. Zudem gehörte er zu den Herausgebern der Doberaner Jahrbücher und Doberaner Blätter):===<br />
<br />
[[Datei:Doberan Z41.PNG|700px|zentriert]]<br />
<br />
* [[Doberaner Spaziergänge]]<br />
<br clear="all"/><br />
<br />
====Propst Ehlers====<br />
<gallery mode="packed" widths="400px" heights="400px"> <br />
Datei:Doberan J Ehlers1.PNG<br />
Datei:Doberan J Ehlers2.PNG<br />
Datei:Doberan J Ehlers3.PNG<br />
Datei:Doberan J Ehlers4.PNG<br />
Datei:Doberan J Ehlers5.PNG<br />
Datei:Doberan J Ehlers6.PNG<br />
</gallery><br />
<br />
===Doberaner Bürgermeister===<br />
*'''[[Doberaner Bürgermeister]]'''<br />
<br />
===Baumeister===<br />
<br />
====Carl Theodor Severin====<br />
<br />
''Der Baumeister Carl Theodor Severin(13. September 1763 – 20. Februar 1836)''<br />
<br />
* Carl Theodor Severin wurde am 13.09.1863 als Sohn des Justiz- und Konsistorialrats Theodor Severin in Mengeringhausen im Fürstentum Waldeck, damals zu Hessen gehörig, geboren.<br />
* Dem Wunsch der Familie folgend studierte Severin Jurisprudenz und erhielt später eine Anstellung als Kandidat der Rechte an einem kleinen Landgericht in der Umgebung von Berlin. Oft führte ihn sein Weg nach Berlin, die Stadt, die sich damals zum „Spree — Athen“ entwickelte.<br />
* Hier spätestens muss sich der junge Carl Theodor Severin seiner wahren Berufung bewusst geworden sein.<br />
* Wo er seine Ausbildung zum Baumeister erhielt, ist nicht bekannt, jedoch deuten seine Bauten auf die Beeinflussung durch die Berliner Schule hin. Als seine Lehrmeister können daher sowohl Carl Gotthard Langhans als auch David und Friedrich Gilly angesehen werden. Langhans war Direktor des Oberhofbauamtes in Berlin und Potsdam und Erbauer des „Brandenburger Tores“.<br />
* Ab Juni 1795 erhielt Severin eine Anstellung beim Kammerkollegium in Schwerin als „Kammer-Ingenieur ohne Gehalt“ und im Novemberdesselben Jahres als „Bau-Conducteur zu den hiesigen Hof- und Stadtbauten mit 100 Reichsthalern und 6 Faden Ellernholz“.<br />
* Erstmalig tätig beim Ausbau der neu entstehenden Sommerresidenz von Friedrich Franz I. - Doberan - wurde Severin, als er gemeinsam mit dem „Bau-Conducteur“ von Seydewitz 1801/02 das „Salongebäude“ schuf.<br />
*Der Herzog Friedrich Franz I. muss sich beeindruckt gezeigt haben von Severins Leistung und seinem Talent, denn er betraute ihn mit der weiteren baulichen Gestaltung des Seebades. Dazu sollte neben der Errichtung von Repräsentationsbauten und der Erweiterung der Badeanlagen am „Heiligen Damm“ auch eine Umgestaltung desgesamten Doberaner Ortsbildes gehören. <br />
* Als erste Bauten für Doberan entwarf Severin das 1805/06 erbaute Schauspiel-haus, das von 1806-10 entstandene herzogliche Palais sowie mitten auf dem Kamp 1808/09 den sogenannten Doberaner „Trichter“ ,den Roten Pavillon und von 1810-13 in dessen Nachbarschaft denWeißen Pavillon. Die zwei Pavillons bestechen durch die reizvolle Kombination von Klassizismus und Chinoiserie.<br />
*Am „Heiligen Damm“ schuf Severin mehrere kleine Bauten für den Badebetrieb, wie u.a. 1803 die Herrenbadeanstalt und den Anbau des Badehauses, 1804 die Konversationsrotunde sowie 1807 den Aussichtsturm. Alle diese Gebäude sind, meistens durch Sturmfluten zerstört worden.<br />
''Bauten von Carl Theodor Severin'' <br />
* 1801/02 Großherzogliches Salongebäude<br />
* 1805/06 Schauspielhaus<br />
* 1806-1810 Großherzogliches Palais<br />
* 1808/9 Roter Pavillon<br />
* 1810/1813 Weißer Pavillon<br />
* 1814-1817 „Empfangs-, Gesellschafts-, Tanz- und Speisehaus“ (Kurhaus) in Heiligendamm<br />
* 1821/22 Prinzenpalais<br />
* 1823/24 Severins Wohnhaus (Haus Gottesfrieden)<br />
* 1825 Stahlbad<br />
* 1825 Wohnhaus für Gaetano Medini<br />
* Bürgerhaus (Alexandrinenplatz 1)<br />
* Bürgerhaus (Am Kamp 13)<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Tage der Denkmalpflege im Zeichen Severins<br />
*''Festveranstaltung im Kreis Bad Doberan zum 220. Geburtstag des bedeutenden Baumeisters'' <br />
* (von Dr. Klaus Havemann - Ostsee-Zeitung, September 1983 - Zeitungsregestensammlung Carl Christian Schmidt/Archiv Münsterverwaltung Bad Doberan)<br />
*Mit der Enthüllung einer Gedenktafel für den Baumeister und Architekten Carl Theodor Severin an seinem ehemaligen Wohnhaus in Bad Doberan wurden gestern die „Tage der Denkmalpflege 1983“ des Kreises Bad Doberan eröffnet.<br />
<br />
[[Datei:Dob648.PNG|300px|zentriert]]<br />
* Das in Gips gefertigte Modell der Severin-Gedenktafel mit dem Porträt und den Lebensdaten des Baumeisters. Der Entwurf wurde von der Bad Doberaner Kunsttöpferin Dagmar Liebscher im Auftrag des Kreisvorstandes der Gesellschaft für Denkmalpflege im Kulturbund der DDR geschaffen.<br />
<br />
* C. Th. Severin wurde am 13. September 1763. heute vor 220 Jahren, in Mengeringhausen, Fürstentum Waldeck, geboren. Er war ein Schüler der in Berlin klassizistischen Langhans und tätigen Meister Bauens Carl Friedrich Gilly und erhielt um 1800 vom mecklenburgischen Herzog Friedrich Franz I. den Auftrag, für die sich nach der Gründung des Seebades am heiligen Damm entwickelnde Sommerresidenz Doberan entsprechende repräsentative Gebäude zu errichten. <br />
* So entstanden die klassizistischen Bauten Bad Doberans, in denen Severin die in Berlin empfangenen Anregungen umsetzte und mit vielen eigenen Ideen verband.<br />
* Auch in Rostock und Bad Sülze finden wir Bauten Severins. <br />
* Er verstarb am 20. 2. 1836 in Doberan. Leben und Wirken dieses Baumeisters werden aus Anlaß seines 220. Geburtstages in einer Festveranstaltung am 17. September 1983 gewürdigt werden.<br />
* Sie findet in dem von Severin erbauten Kurhaus in Heiligendamm, dem wohl schönsten seiner Bauten, statt. Es ist nicht von ungefähr, daß dieser Ort für die Tage der Denkmalpflege abschließende Veranstaltung gewählt wurde. <br />
* Der Kreisvorstand der Gesellschaft für Denkmalpflege im Kulturbund der DDR hat in den letzten Jahren der Renovierung und festlichen Ausgestaltung dieses Gebäudes viel Aufmerksamkeit geschenkt.<br />
* Die Festveranstaltung wird für viele Mitglieder der Gesellschaft im Kreis Bad Doberan eine Gelegenheit sein, die geleistete Arbeit zu bewundern. Die Tage der Denkmalpflege im Kreis Bad Doberan konzentrieren sich nicht nur auf die Bauten Carl Theodor Severins. <br />
* Mit Freude kann auf die bevorstehende Fertigstellung des Brunnenhauses und seiner Umgebung im „Quellental“ bei Hohenfelde verwiesen werden. Hier hat sich die Zusammenarbeit der Gesellschaft für Denkmalpflege, die vor allem für das Projekt verantwortlich zeichnet, dem Rechtsträger, VEB Glashäger Mineralquellen, der die Mittel bereitstellte, und dem Ortsausschuß Hohenfelde der Nationalen Front, der die Ausführung wesentlich unterstützte, bewährt.<br />
* Auch die Gestaltung des jüdischen Friedhofs in Neubukow war nur möglich durch eine enge Zusammenarbeit zwischen Nationaler Front und Kulturbund. Im Rahmen der Denkmalpflege wird dort mit der Enthüllung einer Gedenktafel unter diese Leistung ein vorläufiger Schlußstrich gezogen.<br />
* Die Tage der Denkmalpflege, die vom Kreisvorstand der Gesellschaft für Denkmalpflege im Kulturbund der DDR für die Zeit vom 11. bis 17. September organisiert wurden, dienen dem Ziel, den Gedanken und die Aufgaben der Denkmalpflege weiter zu verbreiten. Deshalb finden in den Städten Neubukow, Kröpelin und Kühlungsborn Foren zu den örtlichen Fragen der Denkmalpflege und in Bad Doberan eine Aussprache mit Jugendlichen und Schülern statt.<br />
* Gemeinsam mit der Kreisredaktion der „Ostsee-Zeitung“ wird während der Tage der Denkmalpflege das 19. Preisrätsel zur Denkmalpflege des Kreises Bad Doberan durchgeführt. Wie immer werden die Tage der Denkmalpflege neue Impulse für die Arbeit geben. Sie ordnen sich in diesem Jahr unmittelbar in die Vorbereitungen zur VII. ICOMOS-Generalkonferenz, die im Mai 1984 in Rostock und Dresden stattfinden wird, ein.<br />
<br />
'''Wo liegt Severin?'''<br />
* ''Denkmalpflege auf Doberans Friedhof''<br />
* (von Dr. Klaus Havemann - Norddeutsche Zeitung, 1985 - Zeitungsregestensammlung Carl Christian Schmidt/Archiv Münsterverwaltung Bad Doberan)<br />
* Betritt man durch das Grüne oder Rostocker Tor den Bereich des ehemaligen Zisterzienser-Klosters Doberan und wendet sich gleich nach links, dann ist man schon auf dem alten Friedhof des Ortes.<br />
* Vor etwa 150 Jahren wurden hier die letzten Bestattungen vorgenommen, aber wohl gerade deshalb verspürt man hier etwas von der 800-jährigen Geschichte des Ortes.<br />
* Der Mecklenburger Ingenieur und Schriftsteller Heinrich Seidel verlebte gegen Ende des vorigen Jahrhunderts in Doberan mit seiner Familie Urlaubstage „in dem Gärtnerhause an der Wiese des Stahlbades“.<br />
* 1895 unternahm er eine „Erinnerungsfahrt“, die er in dem Buch „Von Perlin nach Berlin“ beschrieb.<br />
* Und so sah Heinrich Seidel vor fast 100 Jahren den Friedhof: „Dieser alte Kirchhof, auf dem seit langer Zeit nicht mehr begraben wird, ist jetzt ein Teil des Englischen Gartens und bildet einen stillen, abgelegenen Winkel dieses schönen Parks, auf zwei Seiten von der hohen alten Mauer und auf der dritten von einem schnell fließenden Bach begrenzt, an dessen Ufern riesenhafte alte Bäume stehen.<br />
* Die meisten Gräber sind längst eingesunken und verschwunden; nur eine gewisse Unebenheit der Rasenflächen zeugt noch von ihnen.<br />
* Die dauerhafteren Erbbegräbnisse und Denkmäler aber haben sich erhalten; die älteren ein wenig versunken, verwittert und verfallen, umsponnen von Efeu, dem Kraut der Vergessenheit, die jüngeren noch ziemlich wohl im Stände, doch meist auch in einem solchen Zustande, daß man sieht, es gedenkt ihrer wohl niemand mehr.“ <br />
* Der Eindruck ist heute fast noch der gleiche, wenn auch noch mehr Gräber völlig verschwunden sind. Selbst an den „dauerhafteren Erbbegräbnissen“ hat der Zahn der Zeit mächtig genagt, und das letzte „Denkmal“ verfiel vor etwa 20 Jahren.<br />
* Die Interessengemeinschaft Denkmalpflege der Stadt Bad Doberan stellte sich das Ziel, dem weiteren Verfall Einhalt zu gebieten und die noch verbliebenen Gräber oder Grabplatten möglichst zu erhalten.<br />
* So wurde ein Einsatz organisiert, um zunächst die Grabplatten von Laub und Erde zu befreien und Wurzeln oder Bewuchs von Efeu zu entfernen. Wo menschliche! Kraft nicht ausreichte, mußte Technik helfen(siehe Foto). Nach der sorgfältigen Säuberung wurde der Text der Platten entziffert, was nicht immer ganz einfach war, denn vielleicht einmal vorgenommene Färbungen der Schrift sind inzwischen längst verwittert.<br />
* Die Freunde der Denkmalpflege wurden vor allem angespornt von der Hoffnung, irgendwo unter Erde und Laub auch die Grabplatte des Architekten Doberans, Carl Theodor Severin, zu entdecken.<br />
* Er war am 20. Februar 1836 in Doberan gestorben und ist hier begraben.<br />
* Fritz Meyer-Scharffenberg beschreibt in seinem Buch „Zwischen Strom und Haff“, daß in einer Ecke der Mauer eine kleine Platte angebracht sei, die die Inschrift trägt: Mariane Philippine Auguste Severin starb den 23. May 1815. Aber weder diese Platte noch die von dem Baumeister Severin wurden gefunden.<br />
* Wo mag dieses Grab geblieben sein? <br />
* Die freigelegten Grabplatten wurden später gerichtet und so gebettet, daß für die Besucher die Inschriften zu lesen sind. Einige schöne Steinmetzarbeiten befinden sich darunter, und es sind noch nicht alle Namen vergessen, die auf diesen Platten stehen, wenn sie auch manches Rätsel aufgeben.<br />
<br />
'''Klassizistische Bauten von unvergänglichem Wert''' <br />
''C. Th. Severin (1763—1836), Architekt und Baumeister'' <br />
* (Norddeutsche Zeitung, Juli 1990 - Zeitungsregestensammlung Carl Christian Schmidt/Archiv Münsterverwaltung Bad Doberan)<br />
* Wie oft haben wir es registriert: Das Giebeldreieck eines alten Bauwerkes weist den fürstlichen Auftraggeber aus, nicht aber den Baumeister. Sein Name ist und wäre oft in Vergessenheit geraten, gäbe es nicht bisweilen einen rührig Forschenden, der ihn der Nachwelt erhält. <br />
* Während die klassizistischen Prachtbauten Carl Theodor Severins ihre Betrachter in Bewunderung versetzen, ist es dem Architekten und Baumeister Hans Thielcke (1888-1974) zu verdanken, des Doberaner Baumeisters Bedeutung ins rechte Licht gerückt zu haben.<br />
* Der fürstliche Auftraggeber war seinerzeit Friedrich Franz I., der seinen Leibarzt — den späteren Rostocker Professor Vogel — mit der Gründung eines Seebades in Heiligendamm beauftragte und somit gleichermaßen das bauliche Aufblühen Doberans bewirkte. <br />
* Severins Wirken in und für Mecklenburg (seine Geburtsstadt Mengeringhausen lag im damaligen Fürstentum Waldeck) begann 1801 und endete dreiunddreißig Jahre später.<br />
* „Was Severin in Doberan geschaffen hat“, schreibt Thielke, „ist nicht nur für die Stadt selbst von unvergänglichem Wert, sondern gehört zu den bedeutendsten Leistungen jener Bauepoche überhaupt“. <br />
* Und die „'bedeutendsten Leistungen“ sind von beträchtlichem Umfang. Da Sind in Doberan das „Salongebäude“ (gemeinsame Arbeit mit dem Baumeister Seydewitz, das „Schauspielhaus“ mit ebenfalls von Severin entworfenen Reliefs antiker Motive, das „Große Palais“, dessen gesamte Innenausstattung Severin besorgt und zum Teil selbst geschaffen hat, zwei Pavillons am Kamp, die beiden Severin-Wohnhäuser „Prinzenpalais“ und „Haus Gottesfrieden“ und weitere Wohnhausbauten, das Stahlbad (heute Sanatorium Moorbad) und das Stadtpalais.<br />
* Da Sind in Heiligendamm das Empfangs-, Gesellschafts-, Tanz- und Speisehaus (heutiges Kurhaus), die „Kolonnaden“ und — stellvertretend für die vielen bescheidenen Bürgerhäuser an anderen Orten — das „Seehospiz“.<br />
* Und da sind in Rostock die „Neue Wache“, der Universitätsbibliotheksanbau und Severins Einfluß auf den Wohnhausbau; als typische Beispiele gelten das Haus Beginenberg 1 und das Palais am Vogelsang, und da ist schließlich in Bad Sülze auch das Kurhaus. <br />
* Laie wie Fachmann bewundern Severins klassizistische Bauten, in denen der Experte den Einfluß seiner Lehrmeister Karl Gotthard Langhans (Erbauer des Brandenburger Tors), Gentz und Gilly, Vater und Sohn („Berliner Schule“), jedoch gleichermaßen den eigenen Stil des Doberaner Baumeisters erkennt.<br />
* „Was seine Bauten so anziehend macht“, schreibt Thielcke ein weiteres Mal, „und weit über das Durchschnittsmaß erbebt, ist ihre einfache Monumentalität, die geschickte Abwägung der Baumassen und die sichere Ausbildung der Einzelheiten“ — Worte, die uns stets und ständig veranlassen sollten, dieses kulturelle Erbe zu würdigen, indem wir es pflegen(Brigitta Meuche)<br />
<br />
====Gotthilf Ludwig Möckel (Lebenslauf)====<br />
<br />
*1838 Am 22. Juli als Sohn eines Kupferschmiedemeisters in Zwickau geboren.<br />
*1844-52 Besuch der Bürgerschule in Zwickau<br />
*1852/53 Besuch der Königlichen Gewerbeschule zu Chemnitz<br />
*1853-56 Lehre als Maurer in Zwickau (1853-56), Besuch der Sonntagsschule in Zwickau(1853/54)und der Königlichen Baugewerkenschule zu Chemnitz (1853-56)<br />
*1856-58 Arbeit als Maurergeselle bzw. später Bauführer<br />
*1858, 13.12. Befreiung von der Militärpflicht wegen „körperlicher Untüchtigkeit“<br />
*1858/59 Anstellung als Zeichner im Oberingenieurbüro der ObererzgebirgischenStaatsbahn<br />
*1859 Arbeit als Zeichner und Konstrukteur im Betriebsingenieurbüro derKöniglichen SächsischenStaatseisenbahn zu Chemnitz<br />
*1859/60 Beschäftigung in einer Zwickauer Baufirma mit dem Entwerfen von Bauplänensowie mit Bauleitungen<br />
*1860 Tätigkeit im Architekturbüro von Edwin Oppler in Hannover, übernimmt die Erstellungvon Entwürfen sowie deren Bauausführung<br />
*1861/62 Studium an der Polytechnischen Schule zu Hannover Teilnahme anVorlesungen undpraktischen Übungen u.a. bei Conrad Wilhelm Haase<br />
*1862-64 Studienreisen vom Polytechnikum aus in den Harz und durch Tübingen; ersteselbständige Arbeitenbeim Bau der Irrenanstalt in Göttingen als Techniker und 1. Assistent von Julius Rasch<br />
*1865, 9.12. Zulassung zur Prüfung für Bauhandwerker in Dresden<br />
*1866, 25.6. Eheschließung mit Emilie Amalie Christine Schlegel, Tochter des Senators Schlegel in Göttingen, aus der Ehe gehen 5 Söhne und 2 Töchter hervor.<br />
*1867, 12.6. Prüfung als Bauhandwerker in Dresden bestanden <br />
*1867-75 Tätigkeit als Bauhandwerker und freier Architekt, vorwiegend Entwürfe von Villen<br />
*1873 Aufnahme in den Sächsischen Ingenieur- und Architekten-Verein in Leipzig<br />
*1875 Übersiedlung nach Dresden, ab 6. Dezember Mitglied des Architekten- und Ingenieur-Vereins zu Hannover<br />
*1875-85 Tätigkeit als Privatarchitekt in Dresden; vorwiegend Bearbeitung von Kirchen- und Schlossbauten<br />
*1881, 3.3. Ernennung zum Ehrenmitglied der Akademie der bildenden Künste Dresden<br />
*1883 Briefwechsel mit Staatsrat von Bülow (Mecklenburg - Schwerin) wegen Übersiedlung nach Doberan im Zusammenhang mit der Auftragserteilung zur Restaurierung der Doberaner Kirche<br />
*1885 Übersiedlung nach Doberan<br />
*1889, ab1.4. Berufung in den Staatsdienst als Baurat für Kirchenbausachen und technischer Beirat der Kammer und des Oberkirchenrates; neben dieser Verpflichtung freiberufliche Tätigkeit<br />
*1897, 19.3. Ernennung zum Geheimen Baurat<br />
*1899, März-Mai Ärztlich angeratene Erholungsreise nach Bozen (Tirol)<br />
*1900, 3.10. Ernennung zum Geheimen Hofbaurat<br />
*1907 Schwerer Unfall mit Krankenhausaufenthalt<br />
*1915, 24.4. Antrag auf Auflösung des Dienstverhältnisses aus gesundheitlichen Gründen; Ab 1. Oktober Versetzung in den Ruhestand.<br />
*1915 Am 26. Oktober verstirbt Möckel nach längerer Krankheit (Luftröhrenkatarrh) an Herzschwäche.<br />
<br />
Quelle: Karl-Heinz Barth, Gotthilf Ludwig Möckel - Ein Beitrag zur Geschichte der Architektur der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts<br />
<br />
''Das Doberaner Wohnhaus''<br />
<br />
* 1888 begann G. L. Möckel mit der Planung seiner eigenen Doberaner Villa, deren Bau wegen einiger Verzögerungen erst 1888 fertig gestellt wurde.<br />
* Er entwarf sich ein zweigeschossiges Gebäude mit ausgebautem Dachgeschoss, dessen Äußeres durch Gestaltungselemente wie Erker, Türmchen, verschiedene Fenster, aber insbesondere die Kombination von roten Klinkern, vorgeblendetem Fachwerk mit Klinker- und Putzflächen sowie dunkelgrün glasierten Formsteinen und farbigen Bleiverglasungen der Fenster geprägt wird.<br />
* Im Inneren wurde das Bild bestimmt durch Putzflächen mit Schablonenmalerei, Glasursteine, lasierte Paneele und Holzdecken, letztere ebenfalls mit Bemalung sowie schmiedeeiserne Leuchter und Geländer, dichte Vorhänge, bunte Teppiche und schwere Eichenmöbel.<br />
* Zeitweise vorhandener Bewuchs mit wildem Wein sowie zwei Türmchen und die farbigen Bleiverglasungen ließen diesen Bau wie ein romantisches Schlösschen erscheinen. Motive aus dem Dornröschen-Märchen, die in den Verglasungen von vier Fenstern des zweigeschossigen Hauptwohnraumes an der Südseite des Gebäudes dargestellt sind, verstärken diesen Eindruck.<br />
* Aber gerade das mag es sein, was auf den Betrachter und Besucher des Hauses einen besonderen Reiz ausübt, und es wird wohl kaum jemanden geben, der sich nicht von der soliden handwerklichen Ausführung, sei es der Holz- oder der Kunstschmiedearbeiten beeindruckt zeigt.<br />
* Als fast programmatisch für Gotthilf Ludwig Möckels Haltung die Meinungen der Betrachter seiner Bauwerke und dabei insbesondere die der Andersdenkenden<br />
betreffend, könnte der Spruch gewertet werden, den er an seiner Doberaner und schon an seiner Dresdner Villa anbringen ließ:<br />
* „Der Eine betracht‘s,<br />
* Der Andre verlacht‘s,<br />
* Der Dritte veracht‘s,<br />
* Was macht‘s.“<br />
<br />
====Albert Gading- ein Doberaner Jugendstilbaumeister====<br />
<br />
* „Es musste ja mal was anderes sein“, war die Antwort, als sein Sohn Heinrich Gading ihn einmal fragte, woher er die Idee zu der originellen Fassadengestaltung des sogenannten '''„Bienenhauses“''' in der Bismarckstraße 26 (heute Goethestraße) gehabt habe. <br />
* Nachdem man ein Jahrhundert lang Vorbilder fürs Bauen nur in früheren Stilen, der antiken Klassik, der mittelalterlichen Gotik und Romantik oder dem Barock gesucht hatte, wollten viele Baumeister in der Zeit des ausgehenden 19. Jahrhunderts „etwas anderes machen“, indem sie sich ihre Anregungen in der Natur suchten und sich auch in sonstigen Details von ihren Vorgängern distanzierten.<br />
* In vielen Jugendstilhäusern findet man ein in Quadrate oder Rechtecke gegliedertes Oberlicht von Fenstern und Türen, nicht selten aus Farbglas.<br />
* Was die Häuser aus dieser Zeit am meisten kennzeichnet, sind die Ornamente von Pflanzen und Tieren. langstieligen Blumen, Blüten, Winden, Ranken, Tierköpfen u. ä. <br />
* Von den Baumeistern wurden Kreativität und technische Fähigkeiten in hohem Maße gefordert und Albert Gading hatte beides, was die vielen von ihm in Doberan und Umgebung errichteten Gebäude beweisen.<br />
* Wer war nun der Mann, der zu Unrecht so sehr im Schatten der im 19. Jahrhundert in Doberan wirkenden Baumeister von Seydewitz, Severin und Möckel stand.<br />
* Albert Gading stammte aus einer seit dem 17. Jahrhundert in Doberan ansässigen Familie von Handwerkern. Er wurde 1875 als Sohn des Drechslermeisters Heinrich Gading sen. geboren.<br />
* Gading besuchte die Doberaner Schule und beendete 1893 eine Maurerlehre, Der geprüfte „Maurer- und Zimmermeister“ Heinrich Nieske bescheinigte ihm, dass er „sehr anstellig, fleißig und geschickt“ sei.<br />
* Nach dem Militärdienst ging er im Sommer auf Wanderschaft und arbeitete für Je 6 Wochen in diversen Baufirmen in Berlin und im Rheinland. 1902 schloss er das Technikum mit der Note „Sehr Gut“ ab und im Februar 1903 wurde er Maurermeister.<br />
* Nachdem er im Büro von G. L. Möckel seine zeichnerischen Fähigkeiten weitervervollkommnet hatte, begann er eine Tätigkeit im Rostocker Bauamt und danach in der Firma von Hofmaurermeister Beringer. Von Beringer übernahm Gading den Stahlbeton, der gerade von dem Laager Architekten Paul Korff in Mecklenburg eingeführt worden war.<br />
* 1905 machte sich Albert Gading selbstständig. Sitz seiner Baufirma war das Gelände östlich der Bismarckstraße (heute Goethestraße) am Bollhäger Fließ. <br />
* Vor dem Ersten Weltkrieg hatte er über 100 Beschäftigte. Gading war nicht nur kreativ und sein Stil gefragt, sondern auch wirtschaftlich erfolgreich. 1912 fuhr er neben dem Arzt Dr. Prösch als erster im Auto durch den Ort.<br />
* Albert Gading verstarb 1962. Die Zeitschrift „Unser Mecklenburg“ widmete ihm einen Nachruf, in dem seine „Aufgeschlossenheit gegenüber technischen Neuerungen“ rühmend erwähnt wird.<br />
* Was geblieben ist, sind die zahlreichen von ihm entworfenen und gebauten originellen Häuser, die noch heute das Stadtbild von Bad Doberan prägen.<br />
Quelle: Joachim Lange, „Albert Gading — ein Doberaner Jugendstilbaumeister“ im Bad Doberaner Jahrbuch, 2003<br />
<br />
====Heinrich Carl Gustav Nieske====<br />
<br />
* Am 20. Januar 1885 teilt der Doberaner Magistrat Nieske mit: „Auf Ihren Antrag vom 19. d. Mts. soll Ihnen gegen Entrichtung der stadtordnungsgemäßen Aufnahmegebühr / das Bürgerrecht hiesiger Stadt / hiermittelsertheilt sein. / Demzufolge wird von Ihnen erwartet, daß Sie die Pflichten eines ordentlichen und warlichen Bürgers so erfüllen werden, wie Sie es vor Gott, Ihrem Gewissen, Ihrer unterzeichneten Obrigkeit und sonst Jedermann zu verantworten sich getrauen. “<br />
* Wer war nun dieser Nieske, der sich im Alter von 42 Jahren in unserer Stadt niederließ?<br />
* Heinrich Carl Gustav Nieske wurde am 1. Oktober 1843 in Warin geboren. Er absolvierte eine dreijährige Maurerlehre im Betrieb seines älteren Bruders. Den Traditionen der Zunft entsprechend begab sich der Geselle Heinrich Nieske auf Wanderschaft. Von der Militärpflicht kaufte ihn sein Vater frei. Nieske war als Maurergeselle u.a. beim Bau der Paulskirche in Schwerin, die nach Entwürfen von Theodor Krüger entstand, beteiligt.<br />
* 1874 ließ er sich als Maurermeister in Brüel nieder. Nach 11 Jahren verlegte Nieske sein Baugeschäft nach Doberan, dem noblen Alterssitz für wohlhabende Pensionäre, wahrscheinlich weil er sich hier eine günstigere Auftragslage als in Brüel versprach.<br />
* Hier errichtete Heinrich Nieske in den folgenden Jahren zahlreiche Doberaner Villen, teilweise als Bauunternehmer auf eigene Rechnung mit dem Ziel, es schlüsselfertig teurer zu veräußern.<br />
* 1892 übernahm der Maurermeister von der Stadt Doberan einen 20 Quadratruten umfassenden Bauplatz, gelegen zwischen der Büdnerei 2 und dem Amtstor, heute Beethovenstraße.<br />
* Durch städtische Auflage war er verpflichtet, Bauplatz binnen 2 Jahren zu bebauen mit „einem mindestens zweistöckigen Wohnhause im Villenstil“. Es entstand die Villa in der Beethovenstraße 6.<br />
* Nieske blieb zunächst Besitzer, erst 1907 erfolgte ein Verkauf. Bedingt durch Hausbauten und Verkäufe zog die Familie wiederholt um. Insgesamt soll das dreißigmal passiert sein. Als „Villa Nieske“ den bleibt das heutige Gebäude Goethestraße 30 bekannt.<br />
* 1896 erwarb Heinrich Nieske mehrere Baugrundstücke in Arendsee (heute Kühlungsborn-West).<br />
* Nach 1900 setzte Nieske seine Bautätigkeit in Doberan, vor allem in der Dammchaussee und in der Bismarckstraße (heute Goethestraße) fort.<br />
* In den Jahren zwischen 1907 und 1910 gab Heinrich Nieske sein Geschäft in Doberan auf und zog als Rentner mit seiner Familie nach Schwerin.<br />
* Am 25. Juni 1923 verstarb Heinrich Nieske im Alter von 80 Jahren in Schwerin.<br />
<br />
''Bauten von Heinrich Nieske (Auswahl):''<br />
<br />
*1888/89 Entwurf und Errichtung des „Strand-Hotel“ in Arendsee (heute Kühlungsborn/West) gemeinsam mit Zimmermeister Kunzelmann<br />
*1893 Entstehung der Villa Dammchaussee 9 in Nieskes Auftrag im Oktober des Jahres verkauft er sie an Pauline Eggerss, geb. Mühlenbruch.<br />
*1895 Bau der „Villa Nieske‘ in der Goethestraße 30, 1899 Verkauf an Rittmeister a.D. Theodor von Sydow. 1902 kauft Nieske das Hausgrundstück zurück.<br />
*1895 Errichtung der Villen Dammchaussee 11 und 13<br />
*1895/96 Villa Goethestraße 36 entsteht<br />
*1896 Bau der Villa Goethestraße 34, 1897 Verkauf des Hauses an Gymnasial-Professor Dr. Christian Starck.<br />
*1896 Errichtung der Villa Goethestraße 32 für den Rentier Hermann Jahnke<br />
*1896 Übernahme der Bauarbeiten für den Postneubau in Wismar<br />
*1897 Errichtung eines Gartenhauses, eines eingeschossigen Fachwerkbaus zur Vermietung an Fremde in Arendsee (heute Kühlungsborn/West)<br />
*1901/02 Entwurf und Bau des „Hotel Pavillon“ für Kaufmannswitwe Breutz in Arendsee(heute Kühlungsborn/West) <br />
*1903/04 Errichtung eines Stallgebäudes auf dem Grundstück Baumstraße 1 für Bäckermeister Hermann Gienus <br />
*1907 Bau der Villa für Herrn Rentier Gottschalk in Doberan (wahrscheinlich im Eickhöfer Weg), konzipiert als Wohnhaus und Pension<br />
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====Georg Adolph Demmler, Architekt und Politiker====<br />
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* Neben dem klassizistischen Kurhaus in Heiligendamm ist die im Tudorstil errichtete „Burg“ sicher das markanteste Gebäude in Deutschlands ältestem Seebad. <br />
* Der Entwurf dazu entstammt der Feder des mecklenburg-schwerinschen Hofbaumeisters Georg Adolph Demmler. Er entwarf auch die Pläne für das „Alexandrinen-Cottage“, im Stil eines englischen Landhauses, sowie für den Umbau und die Aufstockung des alten Badehauses zum neuen „grossen Bade- und Logir-Haus“ (heute „Haus Mecklenburg“).<br />
* Georg Adolph Demmler wurde am 22. Dezember 1804 als uneheliches Kind des Güstrower Schornsteinfegermeisters Johann Gottfried Demmler und der verwitweten Tochter eines Brauereibesitzers in Berlin geboren, wo er zunächst 9 Jahre bei einer Pflegefamilie lebte. 1813 trennte sich der Vater von seiner Ehefrau und zog mit Georg Adolph Demmlers Mutter zusammen. Der Sohn wurde nach Güstrow geholt.<br />
* Bis 1819 besuchte Demmler hier das Gymnasium und entwickelte schon früh Interesse an der Bautechnik, das von seinem Vater gefördert wurde. Nach dem Abitur studierte er an der Bauakademie in Berlin bei Karl Friedrich Schinkel und Friedrich Gottlieb Schadow.<br />
* Wegen seiner Mitgliedschaft in der geheimen Burschenschaft Arminia wurde er 1823von der Hochschule verwiesen.<br />
* 1824 erfolgte auf Fürsprache Schinkels Demmlers Aufnahme in den mecklenburgischen Staatsdienst. 1832 erhielt er seine Ernennung zum Baumeister, ab 1835 war er Landesbaumeister.<br />
* Während seiner Dienstzeit entwarf Demmler die meisten Pläne für den herrschaftlichen Ausbau von Schwerin. Glanzpunkte seines Wirkens waren der Umbau des Schlosses, der Neubau des Arsenals am Pfaffenteich, der Marstall, das Hoftheater und viele weitere Gebäude.<br />
* Nach seinem Entwurf wurde am Westufer des Pfaffenteichs die Paulsstadt als neuer Stadtteil angelegt. Auch Bauwerke in anderen Städten beruhen auf Demmlers Bauplänen so z.B. das heutige Ernst-Barlach-Theater in Güstrow.<br />
* Demmler engagierte sich bereits vor der Revolution von 1848 sozial. Er war Mitglied der Schweriner Freimaurerloge und politisch aktiv, zunächst in der linksliberalen Süddeutschen Volkspartei (DtVP) und später in der Sozialistischen Arbeiterpartei Deutschlands(SAP).Georg Adolph Demmler verstarb am 2. Januar 1886 in Schwerin.<br />
<br />
''Demmlers Bauten und Entwürfe für Doberan/Heiligendamm''<br />
* 1827 Tribüne an der Rennbahn<br />
* 1835 Entwurf für den Sarkophag Friedrich Franz I. im Doberaner Münster - Herstellung in der Schweriner Schleifmühle<br />
* 1837 Umbau des alten Badehauses zum Haus Mecklenburg<br />
* 1840 Alexandrinencottage in Heiligendamm<br />
* 1841 Dekoration im Doberaner Theater<br />
* 1843 Transport des Gedenksteins aus der FeldmarkElmen-horst nach Heiligendamm<br />
* 1844 Pläne für ein Schießhaus<br />
* 1848 Burg Hohenzollern im Tudorstil<br />
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====August Gaster====<br />
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* August Gaster wurde am 28. Oktober 1852 in Wismar geboren. Er absolvierte von 1872 bis 1875 und von 1877 bis 1878 ein Studium an der Polytechnischen Schule in Hannover. Am Polytechnikum war Gaster ein Schüler von Conrad Wilhelm Hase, bei dem bereits zuvor Gotthilf Ludwig Möckel seine Ausbildung erhielt.<br />
* Im Jahr 1882 legte August Gaster seine Baumeisterprüfung ab.<br />
* Als späterer Landbaumeister in Doberan war er für die Ämter Bukow, Doberan und Schwaan verantwortlich. Bekannt ist, dass August Gaster 1914 das Wohnhaus in der heutigen Goethe-straße 10 in Bad Doberan aus dem Nachlass von Hofzimmermeister Reinke erwarb.<br />
* Ab 1890 war Gaster, der auch zum Baurat berufen worden war, Mitglied im Verein für Mecklenburgische Geschichte und Altertumskunde.<br />
* Im Jahr 1920 erfolgte seine Ernennung zum Vorstand des Hochbauamtes Rostock II in Doberan.<br />
* August Gaster war langjähriges Mitglied der Prüfungskommission für Kandidaten des höheren Baufaches in Schwerin. Eine Berufung an das Ministerium lehnte er jedoch ab, weil er sich seinem Wohnort Doberan sehr verbunden fühlte.<br />
* August Gaster zählt zu den profiliertesten Architekten in Mecklenburg.<br />
* Zu seinen wichtigsten Bauten gehören:<br />
* die Realgymnasien in Kiel und in Schwerin,<br />
* die Frauenklinik in der Doberaner Straße in Rostock<br />
* die Villa „Feodora“ des Herzogs Adolf Friedrich in Bad Doberan im Stülower Weg (jetzt Kreismusikschule), <br />
* die Villa der Prinzessin Reuß ‚in Heiligendamm (zu DDR- Zeiten „Max-Planck-Haus )entstanden um 1910, sowie die Herrenhäuser ın Rederank und Groß Stove.<br />
* August Gaster verstarb 1929.<br />
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====Lutz Elbrecht (Baumeister und Denkmalpfleger) ====<br />
* Lutz Elbrecht, am 8, März 1907 geboren, trat beruflich in die Fußstapfen seiner Vaters, den Hofmaurermeisters Fritz Elbrecht. <br />
* Im Geburtsjahr seines Sohnes gründete Fritz Elbrecht in Doberan eine Baufirma, die Lutz Elbrecht, der das Baugewerbe von Grund auf erlernt hatte, ab 1934 leitete.<br />
* Wohl eines seiner ersten Gebäude war der Bahnhof in Heiligendamm (1933/34), bei dessen Gestaltung er klassizistische Formen nachempfand. <br />
* 1935/36 entstand nach seinen Entwürfen das Wohnhaus in der Dammchaussee 23 in Klinkeroptik Für einen Rechtsanwalt. 1950 erwarb der Schriftstellen Ehm Welk das Gebäude und bewohnte es bis zu seinem Tod im Jahre 1966.<br />
* Ebenfalls mit roten Klinkern gestaltet, entstand1938/39 die Friedhofskapelle auf dem neuen Friedhof in Bad Doberan, ebenso wie die Friedhofskapelle in Kröpelin.<br />
* 1939/40 erbaute Lutz Elbrecht das Filmtheater am Kamp in der Severinstraße und schuf damit ein modernes, allen Ansprüchen genügendes Haus. Daneben hat er zahlreiche Bad Doberaner Ein- und Mehrfamilienhäuser entworfen und gebaut.<br />
* Als 1948 die damalige Landesregierung von Mecklenburg den Plan fasste, das durch die Kriegswirren stark in Mitleidenschaft gezogene Gebäudeensemble in Heiligendamm zu einem Sanatorium für Werktätige umzubauen, wurde Lutz Elbrecht zum „Vorsitzenden sämtlicher Angestellten der Bauleitung” ernannt. Von August1948 bis März 1950 währten die umfangreichen baulichen Maßnahmen.<br />
* Diese Aufnahme war so recht für den dem heimatverbundenen Baumeister und Architektengeschaffen, der einmal von sich selbst sagte: „Als altem Doberaner liegt mir die Erhaltung der Bau- und Kunstdenkmäler unseres Gebietes besonders am Herzen.“ Er behandelte Heiligendamm wie ein Denkmal und manche „Bausünde" muss dem Mangel an Material und Zeit in jenen schwierigen Nachkriegsjahren zugerechnet werden.<br />
* Eine weitere bedeutende Arbeit für den Denkmalpfleger Lutz Elbrecht war 1956/57 die Beseitigung der Neorenaissancefassade und Rekonstruktion der klassizistischen Fassade des Salongebäudes am Kamp (ab 1879 Rathaus, seit 1952 Sitz der Kreisverwaltung).<br />
* 1955 projektierte er das Kaufhaus „Magnet" am Alexandrinenplatz (heute Kaffeehaus Sparre). Bereits ab 1952 war Lutz Elbrecht als „Kreishelfer für Denkmalpflege“ des Institutsfür Denkmalpflege in Schwerin tätig. Bis zu seinem Tod setzte er sich unermüdlichab 1979 in der Interessengemeinschaft Denkmalpflege im Kulturbund der DDR und gleichzeitig im Vorstand der Gesellschaft für Denkmalpflege, für den Erhalt und die Pflege des Kulturerbes vor allem im damaligen Kreis Bad Doberan ein.<br />
* Am 9. Juli 1984 verstarb Lutz Elbrecht in Bad Doberan.<br />
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====Familie Carlson (Bauunternehmen, Bäckerei) ====<br />
* Jöns Carlson gilt als Ahnherr der Doberaner Carlsons, die im Laufe der Jahrzehnte einen beeindruckenden Werdegang hingelegt haben, Er wurde in Schweden geboren; sein Weg führte ihn nach Mecklenburg. Jöns arbeitete als Maurer, mit seiner Frau Marie Sophie Carlson, geb. Burmeister lebte er in Doberan, Sie hatten sechs Kinder, eins von ihnen war Hermann Carlson. <br />
* Hermann Carlson wurde am 26,10,1875 in Doberan geboren. Er war Maurergeselle und später Bauunternehmer. Hermann heiratete Frieda Josephine Mathilde Carlson, geb. Harms, Mit ihren Kindern lebten sie in Doberan. Vier ihrer sieben Kinder mussten die Eltern früh zu Grabe tragen.<br />
* Hermann gründete die Firma H. Carlson & Sohn, Dort arbeitete er zusammen mit seinem ältesten Sohn, Sie kauften mehrere Grundstücke, zum Beispiel „Am Rosenwinkel“ und erbauten dort Häuser.<br />
* Hermann Carlson starb am 30.09.1943 in Doberan. Testamentarisch hat er darüber verfügt, wer welche Häuser „Am Rosenwinkel“ erbt. Sohn Hans erhielt die Hausnummern 1 und 2, Hermann Nummer 4 und 5, Tochter Grete die Nummern 6 und 7. Keines der Kinder sollte die Häuser verkaufen, sondern weiter an die Enkel geben, damit die Häuserreihe im Familienbesitz bleibt.<br />
* Lediglich zur Finanzierung von Ausbildung, Studium oder Geschäftsgründung duldete Hermann eine Belastung der Häuser.<br />
* Ihr ältester Sohn Hans Carlson wurde am 01.07.1900 in Doberan geboren. Von 1919 bis 1922 absolvierte er eine Lehre des Maurerhandwerks bei seinem Vater in Doberan, Am28.02.1922 legt Hans Carlson seine Gesellenprüfung bei der Mecklenburgischen Handwerkskammer mit dem Prädikat ausgezeichnet ab. Beisitzer in der Prüfung ist der Doberaner Baumeister Albert Gading.<br />
* Am 01.02.1937 bestätigt die Reichskammer der bildenden Künste Hans Carlson zur Berechtigung der Berufsausübung als baugewerblich tätiger Architekt. Gültigkeit erhält dieses Prädikat für die Jahre 1936-1939, die eingeklebten Marken auf der Rückseite des Ausweises belegen das. <br />
* Nach dem Krieg wurde er am 10.11. in die Liste der Genossen der Genossenschaft des Bauhandwerks Mecklenburg-Vorpommern e. G. m .b. H. Schwerin aufgenommen. Per Postkarte wurde dies am 24.09.1948 durch das Amtsgericht Schwerin bekanntgegeben.<br />
* Hans heiratete Frieda Carlson, sie bekommen zwei Kinder: Paul Friedrich und Elisabeth.<br />
* Hans Bruder Hermann Carlson wurde am 06.03.1903 in Doberan geboren. Er machte eine Bäckerlehre, wurde Bäckermeister und gründete die Bäckerei Carlson. <br />
* Hermann heiratete Käthe Carlson und sie bekamen die Kinder Ingeborg und Jürgen. Ihre Tochter heiratete Günter Hermann, ihr Sohn betrieb die Bäckerei im Parkentiner Weg, die mittlerweile sein Sohn Jörg übernommen hat.<br />
* Hans Schwester Grete wurde am 03.12.1909 in Doberan geboren, Sie heiratete Hans Eichstädt. Sie haben zwei Kinder: Helga und Hans-Joachim.<br />
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===Persönlichkeiten aus Kunst und Kultur===<br />
====Ehm Welk====<br />
* [http://www.ehm-welk-haus.de/ www.ehm-welk-haus.de]<br />
[[Datei:Dob678.PNG|600px|zentriert]]<br />
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[[Datei:Dob701.jpg|600px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan R Ehm1.PNG|600px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan R Ehm2.PNG|700px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan R Ehm3.PNG|700px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan R Ehm4.PNG|700px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan R Ehm5.PNG|700px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan R Ehm6.PNG|800px|zentriert]]<br />
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====Gerhard Ringeling====<br />
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[[Datei:Dob706.PNG|300px|zentriert]]<br />
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'''Landschaft den Menschen zugeordnet''' <br />
* Seine besondere Liebe gilt dem Fischland / Zum 100. Geburtstag von Gerhard Ringeling – ein begabter norddeutscher Erzähler(Demokrat, 1987)<br />
* „Sei er nun Maler oder Dichter, Gelehrter, Bildhauer oder Musiker, — immer wieder kommt einer, dem in irgendeinem Seelenwinkel der göttliche Funke glüht, in unser abgeschiedenes Fischland und steht und atmet und ist gefangen und geht mit Heimweh und muß nun künden von der herben, schwer zugänglichen Schönheit dieses Stückes Erde zwischen Bodden und Meer, zwischen Darß und Ribnitzer Heide.<br />
* Sie reicht weit zurück, die Reihe dieser Fischlandkünder, und bricht nicht ab bis auf den heutigen Tag.<br />
* In diese Reihe tritt nun auch Gerhard Ringeling, der Doberaner Gymnasiallehrer.<br />
* So schrieb der Heimatschriftsteller F. W. Droß in den „Mecklenburgischen Monatsheften", als 1935 im Wiehern-Verlag Berlin Gerhard Ringelings „Seefahrend Volk — Vier Erzählungen vom alten Fischland" erschien.<br />
* Der Autor war den Lesern der „Mecklenburgischen Monatshefte" zu diesem Zeitpunkt bereits kein Unbekannter mehr. Er hatte Porträtskizzen über Johannes Troja und Heinrich Seidel (denen er sich innerlich besonders verbunden fühlte) geschrieben, ebenso über Richard Wossidlo und andere »Mecklenburger Leute".<br />
* Mit der „Fischländer Weihnacht" (ein Vorabdruck aus „Seefahrend Volk") hatte er seine ausgesprochene Begabung als norddeutscher Erzähler ausgewiesen.<br />
* Nach 1945 bringt die Evangelische Verlagsanstalt Berlin unter dem schlichten Titel „Erzählungen" zwölf der schönsten Geschichten Gerhard Ringelings in mehreren Auflagen heraus. Die vier Erzählungen vom alten Fischland aus „Seefahrend Volk" sind um acht, überwiegend im norddeutschen Raum handelnde, erweitert worden.<br />
* Als sich der Verlag 1969 zu einer nochmaligen (der zwölften) Auflage der Erzählungen von Gerhard Ringeling entschloß, nannte er — neben der Verehrung für den 1951 heimgegangenen Autor — einen zweiten Grund: „überschaut man den Bestand an christlicher Literatur, die im Formalen den anzulegenden Maßstäben genügt und in der Aussage zentral bleibt, ohne in Frömmelei auszuarten, so kann man nicht von einer Fülle sprechen.<br />
* Schon deshalb bot Ein begabter norddeutscher Erzähler sich eine Neuauflage an. Auf den Seiten dieses Buches ist beides eingefangen, die Landschaft und der Mensch: die Landschaft, nicht isoliert als Idylle oder Hort der Dämonen geschildert, sondern dem sie bewohnenden Menschen zugeordnet — der Mensch, nicht als Held oder Schuft herausgeputzt, sondern als einer, der bewußt oder unbewußt auf Gottes Gnade wartet.<br />
* "So bleiben die der Historie entnommenen Gestalten blutvoll und im tiefsten Sinne menschlich, ihr Handeln und Entscheiden rührt auch uns an." <br />
* 1947 erschien — in 2. Auflage — bei Hinstorff in Rostock das Buch von Gerhard Ringeling „Fischländer Volk — Geschichte und Schicksal einer mecklenburgischen Küstenlandschaft".<br />
* In ihrem Fischland-Buch schrieb Käthe Miethe: „Das kleine Buch des Doberaner Studienrats Dr. Ringeling „Fischländer Volk“ läßt teils chronikhaft, teils novellistisch in bunten Bildern das Werden des Fischlandes an uns vorüberziehen.<br />
* Weil Dr. Ringeling als der beste Kenner der Geschichte der deutschen Segelschiffahrt gilt, dessen grundlegendes Buch über die Segelschiffahrt mit großem Verlangen erwartet wird, stehen in seinem „Fischländer Volk“ Schiffer und Schiffahrt natürlich an erster Stelle.<br />
* Die novellistischen Schilderungen in diesem Buch erreichen nur selten die künstlerische Gestaltung und dramaturgische Spannung seiner Erzählungen.<br />
* Im Schlußwort des Buches wendet sich Ringeling eindringlich an seine Leser, ihn — soweit vorhanden — für seine geplante größere Darstellung der Geschichte der mecklenburgischen Segelschiffahrt mit Material zu unterstützen.<br />
* Doch zu diesem Buch, mit dem er sein literarisches Lebenswerk krönen wollte, kam es nicht mehr: Gerhard Ringeling starb am Silvestertag des Jahres 1951, erst vierundsechzigjährig.<br />
* Am 19. Juni war sein 100. Geburtstag. Manchmal tauchen seine „Erzählungen" im Antiquariat auf: wer zugreift und sie liest, wird nicht enttäuscht sein, sondern sich angerührt fühlen vom Schicksal der leichtsinnigen Margret, der schlimmen Brigitt oder des Schmiedes Jakobus Borgwardt, der ausging, „Gerechtigkeit zu suchen, und Gnade fand". Friedrich Schulz<br />
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[[Datei:Doberan J Ringeling1.PNG|900px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan J Ringeling2.PNG|900px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan J Ringeling3.PNG|500px|zentriert]]<br />
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====Ernst Voß====<br />
* [https://de.wikipedia.org/wiki/Ernst_Voß https://de.wikipedia.org/wiki/Ernst_Voß]<br />
[[Datei:Doberan R Voß.PNG|400px|zentriert]]<br />
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<gallery mode="packed" widths="200px" heights="400px"> <br />
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Datei:Dob965.PNG<br />
Datei:Dob967.PNG<br />
Datei:Dob968.PNG<br />
Datei:Dob969.PNG<br />
</gallery><br />
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====Felix Mendelssohn-Bartholdy====<br />
[[Datei:Dob751.jpg|400px|zentriert|thumb|Gemälde von Eduard Magnus 1846]]<br />
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[[Datei:Doberan Z61.PNG|700px|zentriert]]<br />
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* '''Felix Mendelssohn-Bartholdy(1809-1847) hat in Bad Doberan komponiert'''(''Aus der Redaktion(Ostseezeitung, 02.02.2009)''<br />
* Rostock . Der Komponist Felix Mendelssohn-Bartholdy wäre am 3. Februar 200 Jahre alt geworden. Gefeiert wird vor allem in den Städten seines Wirkens Berlin, Leipzig und Hamburg.<br />
* Aber auch die Mecklenburger haben Grund, den "Mozart des 19. Jahrhunderts", wie Robert Schumann seinen Kollegen und Zeitgenossen nannte, hochleben zu lassen.<br />
* Als 15-Jähriger verbrachte Mendelssohn im Sommer 1824 einen vierwöchigen Urlaub im ersten deutschen Seebad Heiligendamm und in Doberan. Dabei hat er auch komponiert, wie die pensionierte Musiklehrerin Marianne Strack aus Rostock belegen kann. ''Die "Doberaner Blasmusik" wurde am 13. Juli 1824 in Doberan uraufgeführt.''<br />
* Sie fand die "Doberaner Blasmusik" in den Archiven: Die pensionierte Musiklehrerin Marianne Strack hat herausgefunden, dass Felix Mendelssohn-Bartholdy, der am 3. Februar 1809 geboren wurde, als Fünfzehnjähriger in Bad Doberan komponiert hat. <br />
* Marianne Strack verehrt Mendelssohn seit ihrer Studienzeit in Leipzig. "Ich habe in Briefen der Familie von Doberan gelesen. Also muss er hier gewesen sein", sagt die Mendelssohn-Forscherin. <br />
* Tatsächlich findet sie viele weitere Briefe, in denen der junge Felix beschreibt, wie er mit dem Vater die Tage an der Ostseeküste verlebt. Es sind vor allem Spaziergänge in und um Doberan, die den Naturfreund Mendelssohn beeindrucken. Von nachhaltiger Wirkung aber ist eine kleine Hofkapelle bestehend aus Holzbläsern, Hornist und Basshornist, der Mendelssohn täglich im Salon beim Speisen lauscht. Von Komponierlaune gepackt, schreibt er ein kleines Nachtstück für die "Hofharmonie", wie das Ensemble heißt. Die Uraufführung der "Doberaner Blasmusik" ist am 13. Juli 1824. Mendelssohn wird sie später weiter verarbeiten, zur "Ouvertüre zur Harmoniemusik" op.24.<br />
* Marianne Strack findet im Landeshauptarchiv die einzelnen Stimmen der Musiker ¬ für sie der Beweis, dass Mendelssohn in Doberan die Komposition hinterlassen hat. "Das Stück wird später, wenn Mendelssohn Gewandhaus-Kapellmeister in Leipzig ist, immer an seinem Geburtstag am 3. Februar als Ständchen dargebracht", hat sie weiter recherchiert.<br />
* Trotzdem ist die Blasmusik in Vergessenheit geraten. Im vergangenen Jahr wird sie erstmals wieder von einem Bläserensemble der Hochschule für Musik und Theater Rostock, am Ort der Uraufführung in der heutigen Kreisverwaltung, in der gleichen Besetzung wie 1824 aufgeführt. Professor Günter Weidlich von der Hochschule hat es einstudiert.<br />
* "Das Stück beweist die große Begabung des Fünfzehnjährigen", sagt er. "Im zweiten Teil, dem Allegro, ist der, Sommernachtstraum’ deutlich zu spüren." Am 13. Februar will Weidlich die "Doberaner Blasmusik" in der Hochschule für Musik und Theater erneut erklingen lassen.<br />
* Der Leiter des Mendelssohn-Archivs in Berlin, Roland Schmidt- Hensel, bestätigt: "Der Doberan-Aufenthalt ist dokumentiert." Allerdings sei eine Prüfung der Doberaner Noten noch nicht abgeschlossen. <br />
* Im Kurort Bad Doberan gibt es bereits Überlegungen, wie der Mendelssohn-Besuch auch touristisch vermarktet werden kann. Vom Frühsommer an soll es einen Mendelssohn-Pfad geben, auf dem Besucher auf den Wegen des jungen Komponisten wandeln können.<br />
* Das Eröffnungskonzert der Festwoche „220 Jahre Heiligendamm“ am Sonntag, dem 9. Juni 2013 um 19.30 Uhr im Festsaal, Salongebäude in Bad Doberan, wird einem sehr berühmten Badegast des 19. Jahrhunderts gewidmet: Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847). Der damals erst Fünfzehnjährige logierte 1824 mit seinem Vater Abraham Mendelssohn Bartholdy (1776-1835) in der großherzoglichen Sommerresidenz Doberan und genoss einen Monat lang die Sommerfrische an der mecklenburgischen Ostseeküste.<br />
* Der Aufenthalt im Juli 1824 ist für den jungen Felix eine wahre Inspiration und geprägt von Spaziergängen in und um Doberan, die den Naturfreund Mendelssohn besonders erfreuten und er beschreibt der daheim gebliebenen Familie u.a. seine Ausflüge auf den Buchenberg mit einem Musiker der Hofharmonie. Mit einem Fernglas beobachten sie „die tanzende See mit Spitzenhauben in Weiß und Grau“. Zu seinen Vergnügungen gehört auch das Baden in der Ostsee. Felix Mendelssohn Bartholdy zählt zu den bedeutendsten Komponisten des 19. Jahrhunderts und stand mit wichtigen Musiker seiner Zeit wie Chopin und Schumann in regem Austausch. Die Konzertlesung „Tanzende See“ bezieht sich im Titel auf den Aufenthalt Mendelssohns, wenn auch nicht alle Werke und Texte in einem direkten Zusammenhang mit dem Ostsee-Aufenthalt im Ersten Deutschen Seebad stehen.<br />
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====Ludwig Bang====<br />
[[Datei:Dob200.JPG|700px|zentriert]]<br />
[[Datei:Dob955.PNG|700px|zentriert]]<br />
[[Datei:Dob956.PNG|700px|zentriert]]<br />
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====Kate Diehn-Bitt====<br />
[[Datei:Doberan Z56.PNG|800|gerahmt|zentriert|…]]<br />
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====Frank Zappa====<br />
<br />
[[Datei:Dob677.PNG|gerahmt|zentriert|…]]<br />
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<gallery mode="packed" widths="200px" heights="400px"> <br />
Datei:Za1.PNG<br />
Datei:Za2.PNG<br />
Datei:Za3.PNG<br />
Datei:Za4.PNG<br />
Datei:Za5.PNG<br />
Datei:Za6.PNG<br />
Datei:Za7.PNG<br />
Datei:Za11.jpeg<br />
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* '''Wie Zappa nach Bad Doberan kam'''<br />
* ''Denkmal: Nicht in Baltimore, auch nicht in Los Angeles oder Montreux - ausgerechnet in einer Kleinstadt in Mecklenburg- Vorpommern wird eine Büste des genialen US-Rock- stars aufgestellt. Eine Geschichte, die vor 30 Jahren begann - in der ehemaligen DDR.(von Ekkehart Eichler)''<br />
* Weihnachten. Ostern. Silvester. Für Wolfhard Kutz fallen am nächsten Sonnabend alle nur denkbaren Festtage zusammen. Denn an diesem 27. Juli um 13.30 Uhr wird das Denkmal eingeweiht, die Büste des großen Meisters. Mit allerlei psychedelischem Brimborium, wie es sich gehört. Das ironische Lächeln um den von Schnauzer und Unterlippenbürste gerahmten Mund, die markante Hakennase im hageren Gesicht, der zum Pferdeschwanz gebändigte Schopf, der spöttische Blick - alles in Bronze gegossen für die Ewigkeit: Frank Zappa.<br />
* Der US-Musiker (1940-1993) gilt vielen als größtes Genie der Rockgeschichte. Charismatisch. Begnadet. Durchgeknallt. Zauberer wüster Underground-Oratorien, Autor grotesker Popsongs. Bürgerschreck und Provokateur, Botschafter der US-Gegenkultur. <br />
* Viele Orte kämen für ein Denkmal in Frage: Baltimore, wo der Spross griechisch-arabisch-sizilianischer Abstammung zur Welt kam. Los Angeles, wo er 1964 die "Mothers of Invention" gründete. Montreux, wo 1971 während des Zappa-Konzerts ein Brand ausbrach. Prag, wo Zappa zum Handelsattache und Freund Vaclav Havels avancierte. Selbst die Rock'n'Roll Hall of Fame in Cleveland weist lediglich einen Schriftzug in Glasgravur vor. Nein, es ist ausgerechnet eine Kleinstadt in Mecklenburg-Vorpommern, die den großen Zappa auf den Sockel hievt: Bad Doberan an der Ostsee, 12 000 Einwohner.<br />
* Vom Rock-Olymp so weit weg wie Karl Moik von Jimi Hendrix. Eigentlich. Vor mehr als 30 Jahren beginnt diese Geschichte, in tiefsten DDR-Zeiten. Mit seiner ersten Zappa-Platte "Burnt weenie sandwich" katapultiert sich 1971 der 16-jährige Wolfhard Kutz in eine zappatriotische Umlaufbahn, auf der er bis heute kreist. "So eine Musik hatte ich noch nie gehört. Extrem dissonant, aber ein fantastisches harmonisches Ganzes.<br />
* Ich musste mehr haben." Er sammelt Originalplatten, ob auf dem Schwarzmarkt erhökert, von der Oma in die DDR geschmuggelt oder schlicht vom Zoll im Westpaket nicht entdeckt. Jeder Akkord, jede Textzeile wird mit einer Leidenschaft aufgesogen, wie sie nur dem Mangel entwächst.<br />
* Kein Wunder, dass Zappa-Verehrer Kutz auch ins Fadenkreuz der Stasi gerät. Nach der Wende rufen Kutz und seine Zappa-Verrückten ein Festival mit Live-Musik rund um ihr Idol ins Leben - die Zappanale.<br />
* Seit 1990 treffen sich Jahr für Jahr Ende Juli mehr Fans und Musiker auf der Pferderennbahn zwischen Bad Doberan und Heiligendamm. Hier entsteht 1999 die Idee eines Zappa-Denkmals. Natürlich in Bad Doberan, denn "das ist der einzige Ort mit einem eingetragenen Frank-Zappa-Verein", sagt Wolfhard Kutz. Auch für den Zappaologen Jim Cohen aus München ist Bad Doberan der einzig wahre Standort, "weil hier die Bewegung Arf-Society geboren wurde - von den Fans, nicht von Kunstmäzenen". <br />
* Ein Zappa-Denkmal erfordert aber Stehvermögen. Denn dieser Mann war die personifizierte Provokation. Ein Bürgerschreck, dem keine Konvention heilig war, der unermüdlich den American Way of Life attackierte, verpackt in atonal- avantgardistische Klangorgien. Gelegentlich schmuggelte er seine drastischen Botschaften sogar in hitparadenkompatible zuckersüße Balladen. <br />
* So erzählt "Bobby Brown" von den Sexualfantasien eines jungen Mannes, der im Refrain behauptet: "Oh Gott, ich bin der amerikanische Traum."<br />
* Und so einen Mann soll man vor den braven Mecklenburgern auf einen Sockel stellen? Die Zappa-Jünger haben einen Vorteil: Ihr Idol war vor Ort nur Insidern bekannt. Und was in Amerika wegen Anstößigkeit auf den Index wandert, regt in Mecklenburg niemanden auf. Außerdem sei alles eine Frage der Interpretation, meint Jim Cohen. <br />
* Man kann Zappa nämlich auch so sehen: "Er verabscheute Hippies. Er hasste Drogen, weil sie den Geist lahm legen.<br />
* Er war ein überzeugter amerikanischer Patriot. Und seine zentrale Botschaft war: Nicht verdummen lassen, nicht gleichgültig werden, nie bequem sein."<br />
* Mit solchen Argumenten zogen Wolfhard Kutz und sein Mitstreiter Michael Heinze aus Braunschweig in Bad Doberan durch Ausschüsse und Fraktionen, um ihr Projekt vorzustellen.<br />
* Die Stadtvertreter verweisen auf Namen, die den Ort schmücken, wie Ehm Welk, Autor der "Heiden von Kummerow". Für viele endet die Toleranz mit den Beatles oder Stones.<br />
* Bürgermeister Hartmut Polzin - inzwischen Ehrenmitglied der Arf-Society - preist Zappa immerhin als politisch ambitionierten Menschen. So weicht die Front aus Ablehnung und Desinteresse auf.<br />
* Die entscheidenden Argumente sind wirtschaftlicher Natur. Die Zappanale, die dieses Jahr ihre 13. Auflage erlebt, ist längst ein wichtiger Wirtschaftsfaktor geworden. Wenn Underground-Ikonen wie Don Preston, Bunk Gardner, Roy Estrada oder Jimmy Carl Black kommen, "trägt das unseren Namen in die Welt", sind sich Kutz und der Bürgermeister einig.<br />
* Schließlich werden Skulptur und Sockel (etwa 15 000 Euro) aus eigenen Mitteln und über Sponsoren finanziert. Auch die Reinigung bleibt nicht an der Stadt hängen. Und der Standort ist ein Kompromiss. Weil der Kamp, die grüne Innenstadtinsel, mit klassizistischen Gebäuden und zwei chinesischen Pavillons ausscheidet, wählte man eine kleine Halbinsel am verkehrsreichen Alexandrinenplatz - zwischen Dobra-Kaufhaus und Schwanen-Brunnen.<br />
* Am 20. September 2001 passierte der Vorschlag die Stadtvertretung ohne Gegenstimme. Der Bildhauer Vaclav Cesak aus Pilsen gestaltete die Büste nach einem Foto aus "Burnt weenie sandwich". Franks Geschwister Candy und Bob werden am nächsten Wochenende zur Enthüllung erwartet. Und für Wolfhard Kutz erfüllt sich ein Lebenstraum.(Internet: www.arf-society.de Das Ensemble Modern eröffnet am 13. September (Musikhalle) mit Zap- pas "Greggery Peccary & Other Per- suasions" das Hamburger Musikfest)<br />
<br />
===Weitere Persönlichkeiten aus der Stadtgeschichte===<br />
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====Herzog Adolf Friedrich====<br />
* [https://de.wikipedia.org/wiki/Adolf_Friedrich_zu_Mecklenburg https://de.wikipedia.org/wiki/Adolf_Friedrich_zu_Mecklenburg]<br />
[[Datei:Dob679.PNG|400px|zentriert]]<br />
Herzog Adolf Friedrich & Feodora von Reuss<br />
[[Datei:Villa Feodora.jpg|400px|zentriert]]<br />
Villa Feodora<br />
[[Datei:Hochzeit Adolf Friedrich.jpg|400px|zentriert]]<br />
Hochzeit<br />
[[Datei:Erbprinzessin Elise von Reuss mit ihren Kindern.jpg|400px|zentriert]]<br />
Erbprinzessin von Reuss mit ihren Kindern<br />
[[Datei:Sarkophag Feodora.jpg|400px|zentriert]]<br />
Sarkophag von Herzogin Feodora im Doberaner Münster<br />
<br />
====Madame Reichard====<br />
[[Datei:Dob759.PNG|300px|zentriert]]<br />
<br />
'''Das luftschiffende Frauenzimmer''' <br />
*''Vor 170 Jahren — Ballonaufstieg in Doberan (I)''<br />
* ( Ostsee-Zeitung, Juli 1989 - Zeitungsregestensammlung Carl Christian Schmidt/Archiv Münsterverwaltung Bad Doberan)<br />
* Das Jubiläum des Ballonfluges von Wilhelmine Reichard soll Anlaß sein, dieser ungewöhnlichen Frau zu gedenken, wobei bisher unveröffentlichtes Archivmaterial verwendet wurde.<br />
* Wilhelmine Schmidt (1788 - 1848) war seit 1806 mit Gottfried Reichard, dem nach W. Jungius zweiten deutschen Ballonflieger, verheiratet. Reichard startete 1810 mit einem selbstgebauten Ballon, Wilhelmine stieg im April 1811 in Berlin als erste Deutsche zu einer 1 l/2stündigen Luftreise auf, Ihr dritter Flug (Sept. 1811 in Dresden) endete mit einer schweren Havarie. Bei starkem Sturm stieg der Ballon sehr rasch auf mehrere tausend Meter, die Pilotin verlor das Bewußtsein.<br />
* Als sie wieder zu sich kam. erblickte sie über sich nur noch einige Stofffetzen, die sich im heftigen Seitenwind wie ein Segel blähten, den Absturz so um einige Augenblicke verzögernd. Die Reste des Ballons verfingen sich in einer Baumgruppe, die Gondel stürzte zu Boden, die Fliegerin, erneut bewußtlos, kam erst nach Stunden wieder zu sich. <br />
* Fünf Jahre später, inzwischen war Wilhelmine Mutter von vier Kindern, bestieg sie erneut einen Ballon. Ihre Aufstiege, u. a. in Brüssel, Hamburg, Wien, Prag, Warschau und München, wurden zur Routine.<br />
* Die Einnahmen aus den Eintrittspreisen dienten der Finanzierung der im Jahre 1816 gegründeten chemischen Fabrik ihres Mannes im Plauenschen Grund bei Dresden.<br />
* Der von ihr im Sommer 1819 in Hamburg, Lübeck, Doberan und Bremen benutzte Ballon dürfte der fünfte der sechs von Reichard gebauten „Bälle“ gewesen sein. Er war mit Wasserstoff gefüllt, der am Startort aus einer chemischen Reaktion von Schwefelsäure und Eisen erzeugt wurde.<br />
* Die etwa 200 Quadratmeter große Hülle, in Handarbeit genäht, bestand aus feinster Seide, die mit Firnis hauchdünn, aber luftdicht abgedeckt war.<br />
* Am 16. Juli traf Madame Reichard in Doberan ein; in der letzten Juliwoche wurde der Ballon im großherzogliohen Palais in Rostock (am heutigen Universitätsplatz) dem Publikum gezeigt.<br />
* Eine Rostocker Zeitung vom 29. Juli schrieb: „Das hiesige Publikum hat sowohl den Ballon, womit bereits 18 (?) Luftreisen gemacht sind, als auch die anderen Apparate mit vieler Aufmerksamkeit, sehr zahlreich In Augenschein genommen, und erwartet daher von diesem hier hoch nie gesehenen Schauspiel ein um so größeres Vergnügen.“ Am- 30. Juli wurde der Ballon für die Armen zum herabgesetzten Preis von 8 Schilling (Erwachsene) und 4 Schilling (Kinder) gezeigt.<br />
* Über die Luftreise in Doberan selbst werden wir in unserer nächsten Sonnabendausgabe berichten(Dr. H. Rehwaldt).<br />
<br />
'''Die geglückte Luftreise''' <br />
*''Vor 170 Jahren - Ballonaufstieg in Doberan (II)'' <br />
* ( Ostsee-Zeitung, Juli 1989 - Zeitungsregestensammlung Carl Christian Schmidt/Archiv Münsterverwaltung Bad Doberan)<br />
* Über den Ballonaufstieg in Doberan 1819 berichtet der Zeitzeuge H. G. Studemund (das bisher nicht veröffentlichte Originalmanuskript wurde mir dankenswerterweise vom Staatsarchiv Schwerin zugänglich gemacht): „August 8. Frau Profeßorin Reichard erhob sich um 5 Uhr nachmittags in die Luft. Zum Lokal der Füllung und des Aufsteigens war ein geräumiger Rasenplatz neben der Kirche gewählt.<br />
* Nachdem die Luftschifferin sich den Allerhöchsten Herrschaften auf der dort errichteten Tribüne empfohlen hatte, stieg sie in den Korb, erhob sich unter Pauken und Trompetenschall langsam in die Luft, winkte den Tausenden unter ihren Füßen mit der Fahne die Abschiedsgrüße zu und leerte über und neben der Thurmspitze noch sichtbar einen Ballastbeutel, in Folge deßen sie bald als ferner Punkt den Blicken der Zuschauer entschwand.<br />
* Als der Wind zum Meere trieb, so ließ sie sich bald, etwa 1/2 Meile von Doberan wieder zur Erde herab. Die Fahrt war vollkommen glücklich, und nachdem die Luftschifferin im Hofwagen zurückgekehrt war, folgte bald ihr Ballon, welcher noch schwebend und von sicheren Wächtern geführt, durch alle Straßen von Doberan reisete.<br />
* Man will behaupten, daß das erhabene Schauspiel etwa 4000 Zuschauer versammelt hatte. Einige kleine Probe-Ballone, welche als Vorboten und zur Beobachtung des Windes vorausgeschickt wurden, müßten noch jetzt über den Wolken schweben, wenn ihre Kraft nicht erloschen ist.“<br />
* Derselbe Autor wurde von dem Ereignis zu einem zwölfstrophigen Gedicht beflügelt, das weitere Einzelheiten des Aufstiegs wiedergibt. Es heißt dort u. a.: „Schon spannen sich die schlaffen Seile;/ Es ringt mit der verhaßten Haft / Stets mächtiger nach jeder Weile / Des stolzen Balles volle Kraft. Der leichte Korb beginnt zu schweben / Nimmt Fernrohr jetzt und Ballast ein!/ Es wird der Anker ihm gegeben, / Und die Sylphide steigt hinein. Dem schwarzen Punkte i n den Lüften / Folgt auf der ernsten Bahn zum Meer / Mit schnellem Flug auf allen Triften, / Der Renner hülfebringend Heer.“<br />
* Für den Pächter des Kammerhofes, auf dessen Feld der Ballon niederging, brachten die „Renner“, die begeisterten Zuschauer also, in Equipagen, zu Pferd und einfach zu Fuß allerdings nicht „Hülfe“, sondern nur Ärger mit sich, zertraten sie ihm doch seine schönen, fast reifen Erbsen. „Min Arften, o min Arften“, jammerte er verzweifelt, gab sich aber rasch zufrieden, als. ihm der Großherzog die Michaelspacht erließ.<br />
* Der Abend mit einer Ovation im Doberaner Theater gestaltete sich zum waren Triumph für das tapfere „luftschiffende Frauenzimmer“, wie die damaligen Zeitungen voller Anerkennung schrieben(Dr. Helge Rehwaldt).<br />
<br />
==Kur- und Bäderwesen, Tourismus, Sport, historische Bauten==<br />
===Medizinische Einrichtungen===<br />
<br />
[[Datei:Doberan Z54.PNG|700px|zentriert]]<br />
<br />
===Kur- und Bäderwesen===<br />
'''Aus der Geschichte des ältesten Seebades'''<br />
* ''Kuren mit Molke, Eselsmilch und Wasser'' <br />
* ( Ostsee-Zeitung, Januar 1993 - Zeitungsregestensammlung Carl Christian Schmidt/Archiv Münsterverwaltung Bad Doberan)<br />
* 1836 starb der geistige Vater des ersten deutschen Seebades, der Hofrat Prof. Dr. Samuel Gottlieb von Vogel, und ein Jahr später folgte ihm der Großherzog Friedrich Franz I., der seinen Leibmedicus „wahrhaft hoch schätzte und ehrte", nach. Damit verlor das Land Mecklenburg-Schwerin einen der eifrigsten Förderer von Doberan-Heiligendamm und auch einen der wenigen weitblickenden und klugen Regenten in seiner Geschichte.<br />
* Der Nachfolger Paul Friedrich ließ in seiner nur sechsjährigen Amtszeit als Landesherr die Straßen nach Rostock und zum Damm ausbauen. Das Bettenhaus neben dem Saalgebäude in Heiligendamm erhielt eine Erweiterung um drei Stockwerke und so seine heutige Höhe. <br />
* Im Erdgeschoß verblieben die warmen Seebäder, die in 18 Kabinetten verabreicht wurden, außer den vier für die Großherzogliche Familie reservierten. Die Kabinette waren komfortabel eingerichtet mit Kanapees, Klingelschnüren usw., die Badewannen bestanden ursprünglich aus weiß überfirnistem Eichenholz und wurden jetzt allmählich durch Zement-Badewannen ersetzt. <br />
* Im schriftlichen Nachlaß von Prof. Vogel und seinen Nachfolgern finden sich reichlich Belege über die Heilkraft des Seewassers. Einiges davon erinnert an die Wunderheilungen der Bibel und ist wohl aus heutiger Sicht auch ein wenig unter Werbeaspekten zu betrachten. Interessant ist aber die Variationsbreite der Anwendung. Nicht nur die kalten und warmen Bäder allein, sondern auch die Beimischung oder die Abreibung mit stark jodhaltigem Tang oder das Trinken von Seewasser gehörten zur Behandlung.<br />
* Auch mit Molke, Eselsmilch und Mineralwasser wurde experimentiert, wie aus einer alten medizinischen Abhandlung zu entnehmen ist: „Versuche zu Milch-Anstalten wurden im Orte Doberan durch eine Eselinnen-Herde gemacht, auch eine Anstalt zum Ausschenken vieler Mineral-Wässer wurde etabliert, aber die 3/4 Meile weite Entfernung des Ortes vom Strande legte immer Hindernisse in den Weg; die Eselinnen wurden wieder abgeschafft, weil die Weiden zu weit entfernt waren, um zu jeder Zeit Milch bekommen zu können, und die Trinkanstalt wurde nur wenig besucht." <br />
* Mitte des 19. Jahrhunderts wurden in Heiligendamm eigens Molkenanstalten eingerichtet, um die Molke, der damals große Heilkraft zugesprochen wurde, dem Wasser beimengen zu können.<br />
* Gleichzeitig erfolgte der Auftakt zu einem weiteren Ausbau des Bades im Hinblick auf Übernachtungsmöglichkeiten, ohne daß Doberan als Ort der gesellschaftlichen Ereignisse seine Bedeutung verlor.<br />
* Der Großherzog Paul Friedrich ließ in westlicher Richtung, am Beginn der Steilküste, in kurzer Folge drei Villen für seine privaten Belange errichten, die im Zeitgeschmack englisch mit „Cottages” bezeichnet wurden.<br />
* Besonders und auch heute noch idyllisch gelegen ist davon am westlichen Ende das Alexandrinen-Cottage, so benannt nach der Großherzogin, die es viele Jahre bewohnte, einer Tochter der legendären Königin Luise und des Preußenkönigs Friedrich Wilhelm III. und Schwester des späteren Kaisers Wilhelm I.<br />
* Die Fürstin erreichte das hohe Alter von 89 Jahren und erfreute sich stets einer besonderen Beliebtheit und Wertschätzung. In ihren letzten Lebensjahren, als die Körperkräfte schon schwanden, ließ sie sich während ihres Sommeraufenthaltes täglich mit einem kleinen Eselskarren nach Doberan und um den Kamp kutschieren(Aus WOLF KARGE, Heiligendamm 1793-1993)<br />
<br />
<br />
<br />
'''Aus der Geschichte von Bad Doberan und Heiligendamm (40)'''<br />
* ''Regen- und Sturzbäder halfen gegen Kopfschmerzen'' <br />
* ( Ostsee-Zeitung, Juli 1997 - Zeitungsregestensammlung Carl Christian Schmidt/Archiv Münsterverwaltung Bad Doberan)<br />
* Bad Doberan. Schon vor 160 Jahren wurden genaue Messungen von Luft- und Wassertemperaturen vorgenommen - morgens um 7 und nachmittags um 4 Uhr - der Wellenschlag beachtet, die Richtung des Windes, die Gesamtwitterung und der Barometerstand in Augenschein genommen, so daß Dr. J. H. Becker in seinem Buch „Doberan im Sommer 1837", ein Jahr darauf bei Hinstorff in Parchim und Ludwigslust erschienen, genaueste Angaben machen konnte. <br />
* Mit dem unbeständigen Wetter im Januar und Februar hing nach Ansicht des Mediziners auch die im ganzen nordöstlichen Europa vorherrschende Grippe zusammen, die ebenfalls in Doberan grassierte. <br />
* Bis in den Mai blieb es ungewöhnlich kalt, und erst nach dem 20. im Wonnemonat begann es freundlicher zu werden. Mitte Juni machte sich ein schwefliger und dichter Nebel bemerkbar, aus dem „ein übelriechender Höhenrauch" wurde.<br />
* Interessant bei den Anmerkungen des Badearztes vor allem die Beziehungen zwischen Wetter und Krankheiten. So ist zu lesen, daß durch das angenehme und warme Wetter im September „die Neigung zu Durchfällen und zu Störungen der Verdauungs-Organe überhaupt allmählich verschwand."<br />
* Welchen Ruf Heiligendamm in jenen Jahren besaß, mag daraus ersichtlich sein, daß ein Patient aus Polen die weite Reise unternahm, um hier an der Ostsee durch die regelmäßigen Seebäder in Verbindung mit Regen- und Sturzbädern von seinen langjährigen Kopfschmerzen - Neurosen - befreit zu werden.<br />
* Ein „kaltes Sturzbad" beschrieb Becker mit „einem aus einer bedeutenden Höhe geschehenes Herabstürzen reichlicher Wassergüsse auf den entblößten Körper oder auf einen Teil desselben".<br />
* Andere Arten von Bädern waren auch Fall-, Gieß- oder Tropfbäder.<br />
* In Doberan besaß man zudem schon die Douche-Maschinen, die in ihrer Form Ähnlichkeit mit einer Feuerspritze hatten, und mit ihnen konnte man den Wasserstrahl ganz gezielt und dauerhaft auf eine bestimmte Stelle richten.<br />
* Erfolge erzielte man ebenfalls mit mineralischen Schlamm- und Moorbädern sowie mit Schwefelbädern.<br />
* Bereits seit 1818 gab es in Heiligendamm ein Gebäude, in das zwei Schwefeldampfmaschinen untergebracht waren.<br />
* Von besonderer Bedeutung war die Eisen-Quelle, „deren kräftiges Wasser in das in ihrer Nähe im Jahre 1823 neu erbaute, große, sehr geschmackvoll eingerichtete und Doberan zur wahren Zierde gereichende Badehaus geleitet wird".<br />
* „Doberan im Sommer 1837" war eine außergewöhnliche Werbung für die heilenden Kräfte in Doberan und Heiligendamm und könnte in der Gegenwart erneut eine Lanze für das älteste deutsche Seebad brechen(PETER GERDS)<br />
<br />
[[Datei:Doberan Z6.PNG|700px|zentriert]]<br />
<br />
<br />
===Beherbergung===<br />
<gallery mode="packed" widths="200px"><br />
Datei:Dob83.jpg|<br />
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Datei:Dob460.PNG|Mollistr. 12 und seine Geschichte<br />
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<br />
[[Datei:Doberan Z7.PNG|700px|zentriert]]<br />
<br />
===Gaststätten===<br />
* [[Gaststätten]]<br />
<br />
===Stadt- und Bädermuseum===<br />
<br />
* [https://www.bad-doberan-heiligendamm.de/kultur-events/kulturhaeuser-museen/stadt-baedermuseum.html https://www.bad-doberan-heiligendamm.de/kultur-events/kulturhaeuser-museen/stadt-baedermuseum.html]<br />
<br />
[[Datei:Dob936.PNG|500px|zentriert]]<br />
[[Datei:Dob763.PNG|500px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan R Möckelhaus.PNG|600px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan Z1.PNG|600px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan Z3.PNG|600px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan Z4.PNG|600px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan Z5.PNG|600px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan Z37.PNG|600px|zentriert]]<br />
<br />
===Bad Doberan - Tourismus===<br />
* [[Bad Doberan - Tourismus|Tourismus]]<br />
<br />
'''Bad Doberaner Gästeführer'''<br />
[[Datei:Dob842.PNG|400px|zentriert]]<br />
[[Datei:Dob835.PNG|400px|zentriert]]<br />
[[Datei:Dob777.PNG|400px|zentriert]]<br />
[[Datei:Dob836.PNG|400px|zentriert]]<br />
<br clear="all"/><br />
[[Datei:Dob856.jpg|400px|zentriert]]<br />
<br clear="all"/><br />
[[Datei:Dob906.PNG|400px|zentriert]]<br />
[[Datei:Dob854.PNG|400px|zentriert|thumb|Gästeführer Peter Becker]]<br />
<br />
===Sport===<br />
<br />
<br />
* [[Sport in Doberan]]<br />
<br />
===Straßen,Baudenkmale und Sehenswürdigkeiten der Stadt Bad Doberan===<br />
<br />
'''Neue Straßennamen mit alter Tradition'''<br />
''Bad Doberan (Stadtverwaltung) Die Stadtverordnetenversammlung beschloß die Änderung der Straßennamen nach vorliegenden Vorschlägen, 1-11, die vom erweiterten Kulturausschuß aus den Vorlagen der CDU-Fraktion und des Kulturausschusses unter Einbeziehung der Meinung der Bevölkerung erarbeitet wurden(Bad Doberaner Stadtanzeiger, 15. Dez. 1990)''<br />
* Straße des Friedens wird in Dammchaussee umbenannt: Die Chaussee führt von Doberan nach Heiligendamm und wurde deshalb seit Gründung des Seebades als Dammchaussee bezeichnet. Aus dieser Tradition und der Rückbesinnung auf das erste deutsche Seebad hielt der Sonderausschuß es für zweckmäßig, diese Bezeichnung wieder einzuführen. <br />
* Die Heinrich-Klöcking-Straße wird wieder Neue Reihe: Dieser Name wurde bei der Bebauung der Straße eingeführt und hat somit Tradition. Die Umbenennung der Neuen Reihe in Heinrich-Klöcking-Straße (ebenso wie die zwei nachfolgenden Straßen) war eine Maßnahme der damaligen Stadtverwaltung (nach 1945) um Antifaschisten um jeden Preis auch in Doberan zu ehren. <br />
* Wilhelm-Bohm-Weg wird wieder Mittelstraße genannt<br />
* Ernst-Wolff-Straße soll wieder Friedhofstraße heißen. Da diese Straße die Zufahrtstraße zum neuen Friedhof war, sollte sie auch wieder traditionsgemäß diesen Namen führen.<br />
* Clara-Zetkin-Straße bleibt mit diesem Namen bestehen. Bei der Auswertung der Meinungen der Bad Doberaner Bürger, speziell der Clara-Zetkin-Straße sprachen sich etwa 80% für den Erhalt dieses Namens aus. Clara Zetkin als Begründerin der Frauenbewegung sollte nach Meinung der Mehrheit der Bevölkerung durch diesen Straßennamen geehrt werden.<br />
*Maxim-Gorki-Platz bleibt mit diesem Namen bestehen. <br />
* Die MTS-Siedlung soll in „Am Quellholz“ umbenannt werden: Die Bezeichnung „Die Cepelin“ würde für Einheimische jüngeren Datums und Fremde unklar sein. Waldsiedlung wurde abgelehnt wegen der Assoziation zu Wandlitz. Da das Quellholz gegenüber liegt und von seiner Attraktivität bereits anspricht, sprachen sich die Mitglieder der Sonderarbeitsgruppe einstimmig für die Bezeichnung „Am Quellholz“ aus. <br />
* Es wurde vorgeschlagen die Friedrich-Engels-Straße wieder in Friedrich-Franz-Straße umzubenennen: Hier spielte die Würdigung Friedrich Franz I. als Mitbegründer des ersten deutschen Seebades eine Rolle, und dazu kam, daß diese Straße zuvor über Jahrzehnte bereits Friedrich-Franz-Straße hieß. Viele Einwohner dieser Straße sprachen sich für diesen Namen aus.<br />
* Die Ernst-Thälmann-Straße wird auf Vorschlag in Mollistraße umbenannt: Hierüber gab es unterschiedliche Diskussionen. Die Mehrheit der Bevölkerung und der Arbeitsgruppenmitglieder plädierten für „Mollistraße“: a) aufgrund des dort hindurchfahrenden „Molli’s“;b) umgangssprachlich hat sich diese Bezeichnung bereits seit Jahrzehnten in der Bevölkerung eingebürgert. Man sollte auch auf diese Volkstümlichkeit Rücksicht nehmen. <br />
* August-Bebel-Straße bleibt mit diesem Namen bestehen. <br />
* Karl-Marx-Platz wird in Brunnenplatz umbenannt.<br />
* Aufgrund der Beschlußvorlage 38/90 zur Umbenennung der Straßennamen im Wohngebiet Buchenberg wurde folgendes beschlossen: Zu der Straßenbenennung Buchenberg sollte eine Sonderregelung getroffen werden. Aufgrund sehr vieler Vorschläge der Buchenbergbewohner wird der Name Ehm Welks als Straßenname fast 100%ig akzeptiert, aber nicht seine „Helden“. Darauf hat sich die Sonderarbeitsgemeinschaft zu folgendem Vorschlag entschlossen: Das Bauamt entscheidet über eine übersichtlichere Straßenführung und setzt dann im Einvernehmen mit der Stadtverordnetenversammlung die von der Sonderarbeitsgemeinschaft vorgeschlagenen Namen ein:<br />
* Ehm-Welk-Straße (Schriftsteller Heiden von Kummerow);<br />
* Gerhard-RingelingStraße (Schriftsteller und Lehrer am Gymnasium); <br />
* Heinrich-Seidel-Straße (Schriftsteller und häufiger Gast in Bad Doberan);<br />
* Rudolf-TarnowStraße (Volkstümerlicher Dichter, Burrkäwers);<br />
* JohnBrinkmann-Straße (Schriftsteller);<br />
* Ludwig-Bang-Straße (Heimatmaler von Bad Doberan). <br />
*Entschieden wurde: Straße der Freundschaft in Heinrich-Seidel-Straße; Straße der Gemeinschaft in Ehm-Welk-Straße; Straße der Solidarität in John- Brinckmann-Straße; Straße des Aufbaus in Rudolf-Tarnow Straße umzubenennen.<br />
* Mit diesen Vorschlägen hoffen wir, den Anwohnern des Buchenbergs und dem Neubaugebiet insgesamt gerecht zu werden. <br />
<br />
[[Datei:Dob907.PNG|700px|zentriert|Flecken Doberan]]<br />
<br clear="all"/><br />
<br />
[[Datei:Dob419.JPG|700px|zentriert|Bad Doberan]]<br />
<br />
====Bahnhof/Molli====<br />
* [[Bahnhof/Molli]]<br />
<br />
====Das Moorbad====<br />
* [[Das Moorbad]]<br />
<br />
====Kamp und Severinstraße====<br />
* [[Kamp und Severinstraße]]<br />
<br />
====Alexandrinenplatz====<br />
* [[Alexandrinenplatz]]<br />
<br />
====Markt, Baumstraße, Neue Reihe====<br />
* [[Markt, Baumstraße, Neue Reihe]]<br />
<br />
====weitere Straßen====<br />
* [[weitere Straßen]]<br />
<br />
<gallery mode="packed" widths="200px"><br />
<br />
Datei:Dob218.jpg|Friederich Franz Straße<br />
Datei:Dob362.jpeg|<br />
Datei:Dob297.jpeg|<br />
Datei:Dob421.JPG|<br />
Datei:Dob221.jpeg|Mollistraße<br />
Datei:Dob948.PNG|Ehm-Welk-Buchhandlung<br />
Datei:Dob949.PNG<br />
Datei:Dob916.jpg|Mollistr.(DDR)<br />
Datei:Dob833.PNG<br />
Datei:Dob847.PNG<br />
Datei:Dob918.jpg|Ziegenmarkt(DDR)<br />
Datei:Dob403.JPG|<br />
Datei:Dob412.JPG|<br />
Datei:Dob435.JPG|<br />
Datei:Dob256.jpeg|<br />
Datei:Dob262.jpeg|<br />
Datei:Dob229.jpeg|<br />
Datei:Dob250.jpeg|Lindenstraße<br />
Datei:Dob266.jpeg|Beethoven Straße<br />
Datei:Dob917.jpg|Severin-Beethoven Straße<br />
Datei:Dob423.JPG|<br />
Datei:Dob408.JPG|Puppenhaus Beethoven Straße<br />
Datei:Dob270.jpeg|Rostocker Straße<br />
Datei:Dob324.jpeg|Rostocker Straße<br />
Datei:Dob687.jpg|<br />
Datei:Dob491.jpg|<br />
Datei:Dob492.jpg|<br />
Datei:Dob272.jpeg|Kröpeliner Straße<br />
Datei:Dob314.jpeg|<br />
Datei:Dob273.jpeg|Goethe Straße<br />
Datei:Dob281.jpeg|Post- /Severinstraße<br />
Datei:Dob285.jpeg|Wossidlostraße<br />
Datei:Dob299.jpeg|Schützenplatz<br />
Datei:Dob301.jpeg|Am Wallbach<br />
Datei:Dob307.jpeg|Dammstraße<br />
Datei:Dob309.jpeg|<br />
Datei:Dob446.jpg|<br />
Datei:Dob447.jpg|<br />
Datei:Dob448.jpg|<br />
Datei:Dob316.jpeg|Lettowsberg<br />
Datei:Dob591.jpg|<br />
Datei:Dob465.PNG|Lessingschule 1952<br />
Datei:Dob467.PNG|Fritz-Reuterstr. 1953<br />
Datei:Dob468.PNG|Rost./Kröpel. Str. 1953<br />
Datei:Dob469.PNG|Rost. Str. 1952 (Vettersche Haus)<br />
Datei:Dob474.PNG|Lindenalle um 1900<br />
Datei:Dob472.PNG|Blick auf Buchenberg 19.Jh.<br />
Datei:Dob908.jpg|Stülower Weg(Blick vom Arbeitslager)<br />
<br />
</gallery><br />
<br />
[[Datei:Doberan R Wossidlostr..PNG|700px|zentriert]]<br />
<br />
===Die Burg, später "Haus des Handwerks"===<br />
* [[Die Burg, später "Haus des Handwerks" ]]<br />
<br />
===Denkmale===<br />
<br />
'''Backenzahn'''<br />
[[Datei:Dob951.PNG|700px|zentriert]]<br />
(Ostseezeitung 9.9.2001)<br />
<br />
<gallery widths="400px" heights="200px"><br />
Datei:Dob573.jpg<br />
Datei:Dob574.jpg<br />
Datei:Dob686.jpg<br />
</gallery><br />
Ehrenmal für die im Ersten Weltkrieg gefallenen und vermissten Soldaten auf dem Buchenberg (im Volksmund Backenzahn genannt) in Bad Doberan, Mecklenburg-Vorpommern/Das Ehrenmal wurde Ausgang der 1920er Jahre nach einem Entwurf des Architekten und Baumeisters Hans Carlson von der Baufirma H. Carlson & Sohn, damals Bad Doberan, Severinstraße 2, erbaut.<br />
<br />
'''Gedenkstein'''<br />
[[Datei:Dob580.jpg|700px|zentriert|Bad Doberan]]<br />
<br />
'''Wo ist der Gedenkstein geblieben?'''<br />
* ( Ostsee-Zeitung, Oktober 1997 - Zeitungsregestensammlung Carl Christian Schmidt/Archiv Münsterverwaltung Bad Doberan)<br />
* Bad Doberan. In Bad Doberan gab es einmal einen Vaterländischen Gedenkstein, der am heutigen Fußgängerüberweg bei der Post gestanden haben soll und irgendwann entfernt worden ist. Er trug die Inschrift „Allezeit treu bereit für des Reiches Herrlichkeit". <br />
* Im Hütter Wohld wurde dieser Findling von Forstmeister von Raven entdeckt und durch den Großherzog als Geschenk dem Doberaner Militärverein übergeben.<br />
* Im April 1912 war es dann schließlich soweit. In Anwesenheit, so zeitgenössische Quellen, von 14 Krieger- und Militärvereinen aus Doberan und Umgebung wurde der Stein auf dem Alexandrinenplatz aufgestellt.<br />
* Über Größe und Transport hieß es: „Der Granitfindling ist ungefähr 2 1/2 m hoch, 1 1/4 m breit und 1 m dick, hat also gut drei Kubikmeter Inhalt und 180 Zentner Gewicht.<br />
* Ende Februar war er unter mehrtätigen schweren Mühen aus seinem Lager gehoben, auf zwei mächtige, mit schmiedeeisernen Bändern zusammengekoppelte Eichenstämme gewunden und daran festgekettet worden." Mit einem Gespann und sechs Pferden davor erreichte dieser Stein in zwei Tagen Doberan. <br />
* An Ort und Stelle hatte Hofzimmermeister Reincke eine Hebevorrichtung aus drei Fichtenstämmen gebaut.<br />
* Daß bei der Prozedur alles ohne den geringsten Schaden und Unfall ablief, wurde besonders hervorgehoben. Wo aber ist nun der Findling geblieben?(P. GERDS)<br />
<br />
<br />
'''Gedenken an Gorbatschow'''<br />
*''Stein und Eiche werden nun gesetzt''<br />
* (von Werner Geske - Ostsee-Zeitung, November 1992 - Zeitungsregestensammlung Carl Christian Schmidt/Archiv Münsterverwaltung Bad Doberan)<br />
* ''Bundesminister und Doberaner Bürger vollziehen gemeinsam feierlichen Akt'' <br />
* Bad Doberan. Für den 72jährigen Erich Vick geht morgen ein langgehegter Wunsch in Erfüllung: Die Kreisstadt würdigt in einem feierlichen Akt die wiedergewonnene deutsche Einheit durch Gedenkstein und Eiche.<br />
* „Ich freue mich, daß ich die Ehre habe, gemeinsam mit Bundesminister Krause den Baum pflanzen zu können. Es ist gut, daß der Gedenkstein einen Ausspruch Gorbatschows trägt, der seiner Grußadresse zum Tag der deutschen Einheit 1990 entstammt. <br />
* Ihm, Ronald Reagan und Helmut Kohl sollte unser tief empfundener Dank gehören", erklärte der alte Herr gegenüber der OZ. Er gehöre zu der Generation, die aus Krieg und Kriegsgefangenschaft zurückgekehrt, die Teilung des Vaterlandes schmerzlich erlebt habe. <br />
* Im Januar, als Prof. Günther Krause den Vorschlag unterbreitete, Straßen und Plätze nach Michail Gorbatschow zu benennen, fand diese Anregung auch in unserem Kreis Resonanz.<br />
* Zu denen, die sich damals mit Vorschlägen zu Wort meldeten, gehörte auch Erich Vick. Der ehemalige Bäckermeister sprach sich dafür aus, dem ehemaligen sowjetischen Staatschef mit einem Gedenkstein und einer Eiche Dank für seine Entschlossenheit zu sagen.<br />
* Nach mehreren Debatten in der Stadtverordnetenversammlung einigten sich die Abgeordneten auf die Lesart, mit einem solchen Akt an die deutsche Einheit erinnern zu wollen.<br />
* Für eine direkte Ehrung Gorbatschow fand sich im Stadtparlament jedoch keine Mehrheit. Am 3. Oktober beschlossen die Volksvertreter, in einem würdevollen Akt, Stein und Baum zu setzen. <br />
* Gestern liefen noch die letzten Vorbereitungen auf das Ereignis am Sonnabend um 11.00 Uhr. Mitarbeiter des Bauhofes bereiteten das Pflanzbett für die Eiche fachgerecht vor. Der fast vier Meter hohe Baum stammt aus Kröpelin. Dort wuchs er in über 10 Jahren in der Baumschule Hinrichs heran.<br />
* Auch der Findling aus einer Kiesgrube bei Retschow stammend, in der Werkstatt von Steinmetzmeister Reiner Vahl mit dem Gorbatschow-Ausspruch versehen, tritt heute seinen Weg zum Platz an der Ecke Parkentiner Weg/Rostocker Straße an. Mitarbeiter der NTU bringen den Stein zu seinem Bestimmungsort. <br />
* Gestern befragten wir Bürger nach ihrer Meinung zu der morgigen Veranstaltung. Hilde Krüger, Hausfrau, ist angetan davon, „daß gerade Bad Doberan solch einen Stein setzt." Ohne Gorbatschow gäbe es nach ihrer Auffassung keine Einheit. „Und dafür sind wir doch wohl dankbar, oder nicht!?"<br />
* Renate Sörensen, Architektin, aus Rendsburg hat bisher nur von der Ehrenbürgerschaft für Reagan, Gorbatschow und Kohl in Berlin gehört: „ Daß die Doberaner so etwas machen, wußte ich nicht. Ist ja ganz toll." <br />
* Jörn Peters, Handwerker, ist anderer Auffassung: „Der Herbst '89 steht mir noch immer plastisch vor Augen. Ich gehe morgen auf jeden Fall zum Platz an der Rostocker Straße.<br />
[[Datei:Dob659.PNG|400px|zentriert]]<br />
<br />
'''Stein aus Granit soll an die errungene Einheit erinnern'''<br />
*''Bundesminister Krause würdigte in Bad Doberan Beitrag Gorbatschows''<br />
* (von Werner Geske, Ostsee-Zeitung, November 1992 - Zeitungsregestensammlung Carl Christian Schmidt/Archiv Münsterverwaltung Bad Doberan)<br />
* Bad Doberan. Die innere Bewegung war dem 72jährigen anzusehen. Nach monatelangem persönlichem Bemühen, unterstützt von vielen Gleichgesinnten, sollte sich an diesem Sonnabendvormittag sein langgehegter Wunsch erfüllen. „Als Bundesminister Günther Krause zu Jahresbeginn mit dem Vorschlag an die Öffentlichkeit trat, Straßen und Plätze in Ostdeutschland nach dem russischen Reformer Gorbatschow zu benennen, sprach er mir aus dem Herzen." So Erich Vick, kurz bevor er in Anwesenheit von Prof. Krause den Stein zum Gedenken an die wiedererrungene Einheit enthüllte. <br />
* Hunderte Bürgerinnen und Bürger der Kreisstadt waren gekommen, um in dieser feierlichen Stunde dabei zu sein. Zunächst richtete Stadtverordnetenvertreter Heinz Hake das Wort an die um Stein und Eiche Versammelten. Er begrüßte, daß es trotz mancher Widrigkeiten doch noch zu diesem denkwürdigen Tag gekommen sei. Damit traf er die Empfinden vieler, die das unermüdliche Engagement des alten Doberaners mit Sympathie und Solidarität unterstützt hatten. <br />
* Auch Bundesminister Krause hob nicht ohne Befriedigung hervor, daß sich daran erneut beweise, was demokratischer Bürgerwille in unserem Lande bewirken könne. Er erinnerte daran, daß erst drei Jahre vergangen seien, seit auch in Bad Doberan das Volk auf die Straße gegangen sei, um für Freiheit und Einheit zu demonstrieren. „Wer von uns hat damals daran zu glauben gewagt, daß die deutsche Einheit so nahe ist. Die Kraft des Volkes hat alle Hindernisse aus dem Weg geräumt, unterstützt von Freuden in aller Welt", erinnerte der Minister. Der Dank gelte besonders Ronald Reagan, Georg Bush, Helmut Kohl und Michail Gorbatschow.<br />
* Der russische Reformer sei es vor allem gewesen, der im Osten die Voraussetzungen dafür schuf, daß die Menschen in der ehemaligen DDR in freier Selbstbestimmung die Einheit ihres Vaterlandes wiedererringen konnten. Dies sei unvergessen und finde auch seinen Ausdruck in der Tatsache, daß Gedenkstein und Eiche nunmehr hier ihren Platz gefunden hätten.<br />
* Zustimmung fand auch die Feststellung des Bundespolitikers, daß es im Bewußtsein gewonnener Freiheit nunmehr darum gehe, die gewiß nicht leichten Probleme der Zukunft zu meistern: „Schöpfen wir auch Kraft für die Zukunft aus den Erfahrungen einer geschichtlich einmaligen Leistung, die wir gemeinsam vollbracht haben." „ Uns allen soll stets bewußt sein, daß die deutsche Einheit ein großes Geschenk ist", legte er den Anwesenden ans Herz, als er den Granitstein enthüllte.<br />
* Zustimmung auch, als die von Reiner Vahl in den Stein getriebene Inschrift sichtbar wurde: „ Der deutschen Nation Glück, Gedeihen und Frieden im vereinten Europa. M. Gorbatschow“<br />
<br />
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<br />
==Feuerwehr==<br />
<br />
<br />
<br />
[[Datei:Doberan R FWBild.PNG|700px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan R FWText2.PNG|200px|links]]<br />
[[Datei:Doberan R FWText3.PNG|700px|zentriert]]<br />
<br />
==Neuer Friedhof==<br />
[[Datei:Dob867.PNG|600px|zentriert]]<br />
<br />
<gallery mode="packed" widths="200px" heights="400px"> <br />
Datei:Dob620.jpg<br />
Datei:Dob621.jpg<br />
Datei:Dob869.PNG<br />
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Datei:Dob871.PNG<br />
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Datei:Dob880.PNG<br />
Datei:Dob877.PNG<br />
Datei:Dob976.JPG<br />
</gallery><br />
<br />
==Kammerhof==<br />
<br />
==Buchenberg==<br />
<br />
'''Der Bad Doberaner Buchenberg in früheren Zeiten''' <br />
*''Ort der Feuerwerke und Duelle''<br />
* (von Dr. Helge Rewaldt, Ostsee-Zeitung, Januar 1991 - Zeitungsregestensammlung Carl Christian Schmidt/Archiv Münsterverwaltung Bad Doberan)<br />
* In den ersten Jahren des Badeortes Doberan war der Buchenberg der beliebteste Ausflugsort und Aussichtspunkt der Badegäste.<br />
* Mit Lauben und Bänken war er reichlich versehen, von gepflegten Wegen durchzogen. Kegelbahn, Musik, Restauration fehlten nicht, wie ein Chronist schrieb.<br />
* Vor allem aber fand hier das Feuerwerk statt, das von dem herzoglichen Feuerwerker Hieber bereitet wurde. Ein .Feuerfall, der von dem Berge herunterströmt war besonders beliebt, aber auch Raketen, die so hoch stiegen, daß man sie 3 bis 4 Meilen weit sehen konnte. Bei besonderen Gelegenheiten gab es auch erleuchtete Tempel und brennende Namenszüge.<br />
* Die Aussicht, viel freier als heute, war berühmt, besonders von der Westseite aus, wo als Regen- und Sonnenschutz ein chinesischer Strohschirm errichtet war. Man sah auf die Klostermauer mit dem großen Torweg und der kleinen Pforte (das sogenannte Grüne Tor wurde erst später angelegt), auf die Kirche und auf Doberan mit den bewaldeten Hügeln im Hintergrund.<br />
* Einen sehr lebendigen Eindruck aus dieser Zeit vermittelt uns John Brinckman in seinem Roman „Kasper Ohm un ick“: „As wi dor nu so unner de hogen Böm rümstewelten un in den eenen Weg rinbögten, is dor 'ne Lustbänk, un dor set een lütten Mann up, de hadd 'n groten Stirn vör de Bost un ’n korten Stummel in de Mund un smökt un sehg sihr fründlich ut“. Der kleine Mann auf der .Lustbank*, so stellt sich heraus, ist niemand anderer als der Großherzog, mit dem Kasper Ohm dann ins Gespräch kommt. <br />
* Allerdings war der Buchenberg auch der Ort der Duelle. So wird von einem Pistolenduell des Hofkomikers Peters berichtet, das ein äußerst blutiges Ende nahm. Der Schauspieler hatte, um seinen Gegner zu erschrecken, sich eine mit Ochsenblut gefüllte Schweinsblase unter das Wams gebunden und sie im richtigen Moment platzen lassen. <br />
* Einen tragischen Ausgang nahm dagegen das Säbelduell des jungen Albert von Stael-Holstein, eines Sohnes der berühmten Schriftstellerin, der mit einem russischen Offizier beim Glücksspiel in Streit geraten war. Der junge Stael wurde durch einen Säbelhieb in den Hals getötet. Das war 1813. Der Ort des Duells wird als ein „kleines Rund inmitten des reizend daliegenden Gehölzes“ beschrieben, er ist heute nicht mehr genau auszumachen.<br />
* Infolge dieses Ereignisses verlor der Buchenberg an Beliebtheit, die Belustigungen für die Gäste fanden nun auf dem Kamp, im Englischen Garten und auf dem Jungfernberg (Tempelberg) statt.<br />
<br />
[[Datei:Dob654.PNG|700px|zentriert|Bad Doberan]]<br />
<br />
==Doberan im Spiegel von Zeitgenossen==<br />
<br />
===Bibliographie Doberan===<br />
<br />
* [[Doberaner Bibliographie]]<br />
<br />
==Doberaner Originale==<br />
(Ilse Mühlbach, Klaus Havemann, Studemund)<br />
<br />
===Begegnungen mit Menschen===<br />
(amerik. Piloten, russ. Offiziere u.a.)<br />
<br />
==Friedhofsgeschichten==<br />
<br />
- Pläne und bemerkenswerte Gräber<br />
<br />
==Opfer von Krieg und Gewalt==<br />
<br />
* [[Opfer von Krieg und Gewalt aus der Region Doberan]]<br />
<br />
== *[[Bilder und Texte zur Einarbeitung]]==</div>PeterBeckerhttps://www.ortschroniken-mv.de/index.php?title=Die_Stadt_Bad_Doberan_und_ihre_Geschichte&diff=108217Die Stadt Bad Doberan und ihre Geschichte2024-03-11T14:44:22Z<p>PeterBecker: /* Gas- und Stromversorgung */</p>
<hr />
<div>* [[Doberan (Bad)]]<br />
<br />
===Herkunft und erste Erwähnung von Doberan===<br />
====Besiedlung====<br />
[[Datei:Doberan Einwohner.PNG|400px|zentriert]]<br />
<br />
=====Einwohnerentwicklung=====<br />
<br />
===Schulen/Bildungswesen===<br />
====Bürger/Stadtschulen====<br />
<br />
'''Geschichte der Schulen Doberans'''<br />
'''Aus der Geschichte von Bad Doberan und Heiligendamm''' <br />
* (von Peter Gerds - Ostsee-Zeitung, März 1997 - Zeitungsregestensammlung Carl Christian Schmidt/Archiv Münsterverwaltung Bad Doberan) <br />
* ''„Ohrfeigen ist strenge untersagt"'' <br />
* (In einer alten Schulordnung aus dem Jahr 1841 geblättert) <br />
* Bad Doberan. In der „Schulordnung für den Flecken Doberan" von 1841, die in der Universitätsbibliothek Rostock vorliegt, ist über den Abschnitt Schulzucht und Erziehung auch genau festgelegt worden, welche Strafen nach dem Gesetz angewendet werden durften. <br />
* Nach einem Verweis, erst unter vier Augen, dann vor der ganzen Klasse, der darauffolgenden „Absonderung des Schülers von den übrigen", dem Nacharbeiten und Nachsitzen kam erst die körperliche Züchtigung, mit einem „Stäbchen“, wie geschrieben steht. Das Austeilen von Ohrfeigen war streng untersagt. <br />
* Sollte es jedoch einmal anders kommen und ein Lehrer sich vergessen, so machte der Schulvorstand Anzeige. „Auch dem Vater oder Vormunde des verletzten oder mißhandelten Kindes steht es frei, sich an die Regierung zu wenden, welche dann entweder ein Disciplinarverfahren oder eine gerichtliche Untersuchung verfügen wird."<br />
* Gehorsam und Ehrerbietung, Ordnung, Aufmerksamkeit, Fleiß, Reinlichkeit, Verträglichkeit, Wahrhaftigkeit, Schamhaftigkeit und Anstand sowie Bedächtigkeit waren zehn Gesetze für die Schüler.<br />
* Unter Verträglichkeit hieß es: „Necke, schlage und stoße deine Mitschüler nicht, meide jede gehässig Angeberei, lebe mit Allen in Frieden und Freundschaft, hilf und diene gern jedem, wenn du ihm mit irgend etwas auf erlaubte Weise helfen kannst." <br />
* Wenn ein Schüler die erste Klasse mit 13 oder 14 Jahren in Doberan verließ, dann hatte er sich gründlich auf die Konfirmation vorbereitet, war mit Katechismus und dem hauptsächlichen Inhalt der biblischen Bücher vertraut. Neben dem Lesen war es der deutsche Sprachunterricht, der die Kinder mit ihrer Muttersprache vertraut machen und sie in die Theorie der Sprache einführen sollte.<br />
* Im Fach Rechnen wurde die Bruchrechnung beendet und mit der „Lehre von den Proportionen“ begonnen. Bei der Geometrie war vorgegeben: „Alle diejenigen Sätze sind in ihren Folgerungen mit besonderer Ausführlichkeit durchzunehmen, welche eine Anwendung im Leben finden, und was Handwerker zur Ausübung ihres Geschäftes bedürfen."<br />
* Im Fach Weltkunde ging es hauptsächlich um die Geographie Europas und um Biografien berühmter Männer, „durch deren Wirken die Völker zu bedeutenderer Entwickelung geführt werden", Ferner gab es Zeichnen,- Schreiben und Gesang. <br />
* Vergessen wurde natürlich nicht der Passus über die Eltern und deren Pflichten in Beziehung auf die Schule, und recht umfangreich waren zudem die Aufgaben der Schulbehörden gefaßt. Großen Wert legte man dabei auf einen ordentlichen Zustand und die Erhaltung des Schulgebäudes(PETER GERDS)<br />
<br />
<br />
<br />
'''Aus der Bad Doberaner Schulgeschichte (Folge 12)'''<br />
* (von Hermann Langer - Ostsee-Zeitung, Februar 1997 - Zeitungsregestensammlung Carl Christian Schmidt/Archiv Münsterverwaltung Bad Doberan) <br />
* ''Vom Aufstieg und Fall der Stadtschule zur Nazizeit''<br />
* „Jugend bedeutet immer Zukunft", schrieb 1938 der Regionalhistoriker Sebastian Heißel. Er würdigte die Maßnahmen des Nationalsozialismus zur „Neugestaltung“ des Volksschulwesens, „sowohl innerlich wie äußerlich". <br />
* Zu diesem Zeitpunkt war an der Stadtschule die Zahl der Schulkinder von 550 im Jahre 1933 auf 617 angestiegen. Zur inneren „Neugestaltung" gehörten z. B. die Wiedereinführung der autoritären Schulverwaltung, der Übertritt der Mitglieder des Lehrervereins in den NS-Lehrerbund und die Erteilung des Unterrichts nach nationalsozialistischen Erziehungsgrundsätzen. <br />
* Am 14. Februar 1936 brachte die „Mecklenburgische Schulzeitung" einen Erfahrungsbericht des neuen Rektors, nach dem in allen Fächern einschließlich Religion die Notwendigkeit des Luftschutzes behandelt wurde.<br />
* Am 30. Januar war anläßlich des Jahrestages der „Machtübername" die zum Preis von 37,60 RM erworbene HJ-Fahne gehißt worden, weil jetzt über 90 Prozent der 10- bis 14jährigen dem Jungmädelbund bzw. dem Deutschen Jungvolk angehörten. Auch am Gymnasium und an der privaten höheren Mädchenschule war die Mehrzahl der Schülerschaft von der HJ vereinnahmt. Am 19. März 1937 beging die höhere Mädchenschule ihr 100. Jubiläum.<br />
* Probleme gab es vor allem bei der äußeren „Neugestaltung" der städtischen Volksschule, die wieder einmal aus den Nähten platzte. Der Bürgermeister Karl Heinz Albrecht plante einen Neubau, der auf dem Gelände der ehemaligen Superintendentur zwischen Kamp und Bach errichtet werden sollte. Vorgesehen war auch der Bau einer Fest- und einer Turnhalle. Als Projektant empfahl sich erneut Chefarchitekt Hanns Dustmann, der das Modell für die Adolf-Hitler-Schule in Heiligendamm entworfen hatte. Doch aufgrund der Kriegsvorbereitungen, die immense finanzielle Mittel verschlangen, mußte das Projekt immer wieder verschoben werden. <br />
* Im Krieg schrumpfte die Schulkapazität immer mehr zusammen, während die Zahl der Schüler durch den Zuzug von Rostocker Kindern aus bombengeschädigten Familien zunahm. So mußten von Mai bis Oktober 1942 das Hauptgebäude der Stadtschule einem Stab der Flak zur Verfügung gestellt werden.<br />
* Vergeblich forderten Stadt und Schule immer wieder den Neubau. Zusätzlich bezogene Räume im Großherzoglichen Palais und die Schaffung neuer Klassenräume im Hintergebäude des Prinzenpalais reichten nicht mehr aus. Da auch das Gebäude der höheren Mädchenschule von der Wehrmacht belegt worden war, mußte der „Notstand" erklärt werden.<br />
* Bis 1944 wuchs die Stadtschule „auf einige 30 Klassen" an, wie ein Augenzeuge berichtete, mußten doch auch Flüchtlingskinder aus dem Osten aufgenommen werden.<br />
* Schließlich wurde sie in eine Knaben- und eine Mädchenvolksschule geteilt, die von Rektor Friedrich Bauch bzw. von Konrektor Walter Kittmann, Ortsgruppenleiter der NSDAP, geleitet wurden.<br />
* Nachdem im Januar 1945 die Schulen wegen der Belegung durch Flüchtlinge geschlossen worden waren, wurde der Unterricht im März und April noch einmal provisorisch aufgenommen. Doch jetzt gerieten auch sie in den Sog des untergehenden 3. Reiches, das die Zukunft der Jugend skrupellos aufs Spiel gesetzt hatte.<br />
'''Doberans Schulen:'''<br />
[[Datei:Dob692.jpg|400px|zentriert]]<br />
[[Datei:Dob45.jpg|400px|zentriert]]<br />
[[Datei:Dob622.jpg|400px|zentriert]]<br />
<br />
====Das Gymnasium Fridericum Francisceum====<br />
* [[Doberan (Bad) - Das Gymnasium Fridericum Francisceum|Das Gymnasium Fridericum Francisceum]]<br />
<br />
===Wirtschaft===<br />
<br />
====Gewerbe im 19.Jh.====<br />
<br />
<br />
[[Datei:Dob520.PNG|500px|zentriert]]<br />
[[Datei:Dob801.PNG|500px|zentriert]]<br />
====Gas- und Stromversorgung====<br />
[[Datei:Doberan J Strom, Gas1.PNG|700px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan J Strom, Gas2.PNG|700px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan J Strom, Gas3.PNG|700px|zentriert]]<br />
<br />
====Landmaschinen aus Doberan====<br />
<br />
'''Sechs Landmaschinen aus Bad Doberan''' <br />
* ''Eine Dreschmaschine mit Roßwerk und andere Geräte aus der Werkstatt Kähler''<br />
*(von Dr. K. Havemann - Ostsee-Zeitung, Juli 1983 - Zeitungsregestensammlung Carl Christian Schmidt/Archiv Münsterverwaltung Bad Doberan) <br />
<br />
* Im Zusammenhang mit dem 200. Geburtstag des Agrarwissenschaftlers Johann Heinrich von Thünen erwähnten wir die Maschinenausstellung, die als Bestandteil der 5. Versammlung deutscher Land- und Forstwirte in Doberan vom 1. bis 9. September 1841 organisiert wurde.<br />
* Auf dieser Ausstellung zeigte auch ein Maschinenbauer Kaehler oder Kähler (der Name wird in den Dokumenten unterschiedlich geschrieben) aus Doberan verschiedene Maschinen. <br />
* Kähler stellte unter anderem eine „Dreschmaschine“, eine „Korn-Säemaschine“, eine „Häckerlingsmaschine“ und eine „Kornreinigungsmaschine“ aus. Die Dreschmaschine war für kleinere Bauernbetriebe gedacht, sie konnte mit einem Pferd betrieben werden, wozu ein sogenanntes Roßwerk diente.<br />
* Es wird in dem amtlichen Bericht über die 5. Versammlung darauf hingewiesen, daß „in der Werkstatt des Herrn Kähler am Cröpeliner Wege“ ein weiteres Roßwerk zu besichtigen war.<br />
* Die Tatsache, daß ein Doberaner Maschinenbauer 1841 sechs verschiedene Maschinen auf einer Ausstellung zeigte, läßt die Vermutung zu, daß der russische Schriftsteller Nikolai Leskow (1831 — 1895) nicht von ungefähr über einen Ingenieur Hugo Pektoralis schrieb, der zusammen mit nach Rußland eingeführten Landmaschinen nach dort kam und aus dem kleinen mecklenburgischen Städtchen Doberan stammen sollte. So steht es jedenfalls in der Erzählung „Der eiserne Wille“, in der die Lebensgeschichte des Hugo Pektoralis erzählt wird.<br />
* Auf der Maschinenausstellung waren auch mehrere Pflüge zu besichtigen, unter anderem ein nach Entwürfen und Vorstellungen J. H. v. Thünens verbesserter mecklenburgischer Haken. Über diesen Haken heißt es in einem vorläufigen Bericht: „Der außerdem probierte Hakenpflug des Herrn Dr. v. Thünen ist bekannt wegen seiner sorgfältigen Construction und seiner guten Leistung. Er liefert eine reine, breite, gelockerte, gut umgelegte Furche, geht aber nur über eine Hand und muß mit Sorgfalt gestellt werden.“ Zur Enttäuschung seines Erfinders hat sich der „Thünensche Haken“, wie diese Konstruktion bezeichnet wurde, nicht durchsetzen können. Er wurde durch die Pflüge, die weit bessere Eigenschaften hatten, verdrängt. In den Bauernwirtschaften Mecklenburgs hat sich der „Mecklenburger Haken“ noch bis nach 1945 als Gerät zur Bodenbearbeitung erhalten. Er wurde vor allem wegen seiner guten Eigenschaf ten bei der Bodenlockerung bevorzugt.<br />
* In Bad Doberan steht in einem Vorgarten in der Beethovenstraße noch solch ein gut erhaltener und gepflegter Haken, fast wie zu einer Ausstellung aufbereitet, der eine Vorstellung von den damaligen Bodenbearbeitungsgeräten vermittelt.<br />
<br />
<br />
[[Datei:Dob649.PNG|300px|zentriert]]<br />
<br />
====Klein- und mittelständische Unternehmen/Handwerk====<br />
<br />
=====Glashäger Mineralquellen=====<br />
<br />
* [http://www.glashaeger.de/ueber-glashaeger/ http://www.glashaeger.de/ueber-glashaeger]<br />
<br />
'''Kurzchronik „Glashäger“''' (Quelle: Sens, Hofstädter, unveröff. Manuskript zum Buch "Glashäger")<br />
<br />
* '''1906''' Hans von Blücher, Pächter der Landesdomäne Hof Glashagen, ließ im Quellental Bohrungen zur Gewinnung von Mineralwasser vornehmen.<br />
* '''1908''' Gründung der Gesellschaft Mineralquelle Glashagen GmbH Doberan <br />
* '''1908''' Errichtung einer 3,5 Km langen unterirdischen Kupferleitung vom Quellental nach Doberan zum heutigen Firmensitz.<br />
* '''1910''' Erfolgreiche Anmeldung von „Glashäger Mineralwasser“ als Warenzeichen beim Kaiserlichen Patentamt<br />
* '''1914-1918'''(1. Weltkrieg) verstärkte Exporttätigkeit und Belieferung von Lazaretten<br />
* '''1939-1945'''(2. Weltkrieg) Mehrere Änderungen von Gesellschafterstrukturen der Glashäger Mineralquellen G.m.b.H mit dem Hauptanteil der Gerolsteiner Sprudel K. G.<br />
* '''1945''' „Glashäger“ zunächst treuhänderisch und später unter Zwangsverwaltung der Stadt Bad Doberan unterstellt.<br />
* '''1950''' Übertragung der Treuhänderschaft von der Stadt Bad Doberan auf den VEB Rostocker Brauerei (VEB Mahn & Ohlerich Rostock)<br />
* '''1950''' „rechtskräftige“ Verstaatlichung und Überführung in „Volkseigentum“ <br />
* '''1968''' Gründung des „VEB Getränkekombinat ‚Hanseat’ Rostock“ mit Eingliederung des VEB Rostocker Brauerei als Stammbetrieb und dem Betriebsteil Glashäger Mineralquellen Bad Doberan <br />
* '''1982''' Inbetriebnahme der Neubauanlagen und fünf neuerTiefbrunnen<br />
* '''1988''' Wechsel zum VEB Greifenquell Rostock<br />
* '''1990/91''' Glashäger Brunnen GmbH wird Tochterunternehmen der Gerolsteiner Brunnen GmbH & Co. KG<br />
* '''2003''' Übernahme der Geschäftsanteile durch die Brau + Brunnen AG mit Sitz in Dortmund <br />
* '''2005''' Übernahme durch die Hassia Mineralquellen GmbH & Co. KG<br />
<br />
<br />
'''Glashäger Brunnen sprudelt wie nie zuvor''' <br />
''Zurückgekehrter Eigentümer investiert erheblich'' <br />
* (Ostsee-Zeitung, April 1991 - Zeitungsregestensammlung Carl Christian Schmidt/Archiv Münsterverwaltung Bad Doberan) <br />
* BAD DOBERAN (ADN) Wie nie zuvor sprudeln in der Küstenkreisstadt Bad Doberan die traditionellen Glashäger Mineralquellen, Die Gesundheitsgetränke flössen allein im Januar in mehr als 3,5 Millionen Dreiviertel-Liter-Flaschen.<br />
* „Das übertraf alle unsere Erwartungen", sagte Vertriebsleiter Bernd Strätz gestern. <br />
* Richtig in Bewegung geraten ist die Glashäger Naturquelle, seit die rheinländische Gerolsteiner Gruppe 1991 die ursprünglichen Eigentumsverhältnisse wiederhergestellt hat.<br />
* Der Betrieb war vor 42 Jahren entschädigungslos enteignet worden. Der zurückgekehrte Eigentümer hat inzwischen in erheblichem Umfang investiert. Die Absatzplanung sieht in diesem Jahr eine Steigerung um 70 Prozent auf 50 Millionen Füllungen vor.<br />
* Der Marktanteil im Osten beträgt 6,5 Prozent.<br />
* Abgesetzt wird bis nach Schleswig-Holstein und Hamburg.<br />
* Im Stammgebiet Mecklenburg-Vorpommern hält das Unternehmen einen Marktanteil von fast einem Drittel. Inzwischen ist die Glashäger Naturquelle durch zwei 71 Meter tiefe Brunnen zusätzlich angezapft worden.<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<gallery widths="200px" heights="200px"><br />
Datei:Dob494.jpg|<br />
Datei:Bild 152 sonst.jpg<br />
Datei:Glashäger 1.jpg<br />
Datei:Glash168.jpg<br />
Datei:Glashäger Einweihung.PNG<br />
Datei:Lageplan Mineralwasser Leitung.jpg<br />
Datei:Lageplan Glashäger.jpg<br />
Datei:Brunnen 211.3.1978.jpg<br />
Datei:Glashäger Mineralquellen (001).jpg <br />
Datei:T86.jpg|<br />
Datei:Werbung vor 1914.jpg<br />
Datei:Produktion um 1930 (1).jpg<br />
Datei:Produktion um 1930 (2).jpg<br />
Datei:Einbringung Grundstoff-Tanks 1981 (1).jpg<br />
Datei:Pressekonferenz Glashäger 23. April 1991 (004).jpg<br />
Datei:Pressekonferenz Glashäger 23. April 1991 (005).jpg<br />
Datei:Pressekonferenz Glashäger 23. April 1991 (008).jpg<br />
Datei:Glashäger Sommerfest 1997 (010).jpg<br />
Datei:90 Jahre Glashäger 1998 (001).jpg<br />
Datei:90 Jahre Glashäger 1998 (004).jpg<br />
Datei:90 Jahre Glashäger 1998 (005).jpg<br />
Datei:800 Jahre DBR Glashäger LKW.jpg<br />
Datei:Festschrift 75 Jahre Glashäger 1983 (000.2).jpg<br />
Datei:Festschrift 75 Jahre Glashäger 1983 (000.4).jpg<br />
Datei:GF Rainer Hofstädter (1).jpg<br />
Datei:Advent 2000 (005).jpg <br />
Datei:6.3 Hoher Besuch bei Glashäger 1994.jpg<br />
Datei:Grundsteinlegung Erweiterung August 1993 (001).jpg<br />
Datei:Grundsteinlegung Erweiterung August 1993 (002).jpg<br />
Datei:Grundsteinlegung Erweiterung August 1993 (003).jpg<br />
Datei:Grundsteinlegung Erweiterung August 1993 (006).jpg<br />
Datei:Arbeitsberatung in der Produktion 1960 iger.jpg<br />
Datei:Dob76.jpg|<br />
Datei:T125.jpg|<br />
Datei:T126.jpg|<br />
Datei:Dob363.jpeg|<br />
Datei:Dob370.jpeg|<br />
Datei:Dob371.jpeg|<br />
Datei:Dob457.PNG|<br />
Datei:Dob496.jpg|<br />
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</gallery><br />
<br />
=====Gasanstalt=====<br />
<br />
[[Datei:Dob647.jpg|700px|zentriert]]<br />
=====Handwerk=====<br />
[[Datei:Doberan R Ausst. Baumeister1.PNG|700px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan R Ausst. Baumeister2.PNG|700px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan R Austellung Handwerk.PNG|700px|zentriert]]<br />
'''Metallbau Ott'''<br />
[[Datei:Doberan R Ott Bild.PNG|700px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan R Ott1.PNG|700px|zentriert]]<br />
<br />
'''Dachdecker Klöcking'''<br />
[[Datei:Doberan Z11.PNG|700px|zentriert]]<br />
<br />
====Handel/Banken====<br />
'''Banken'''<br />
[[Datei:Doberan Z49.PNG|700px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan R Sparkasse.PNG|700px|zentriert]]<br />
<br />
<br />
<br />
'''Apotheken'''<br />
*(von Dr. H. Rehwaldt - Ostsee-Zeitung, März 1989 - Zeitungsregestensammlung Carl Christian Schmidt/Archiv Münsterverwaltung Bad Doberan) <br />
[[Datei:Dob761.PNG|700px|zentriert]]<br />
'''„Allens dor“ im Kaufhaus „ALDO“''' <br />
''„Lütt Matten“ wird ein technisches Kaufhaus —Pressekonferenz gab Auskünfte(OZ, Mai 1990)''<br />
* (von Renate Peter - Ostsee-Zeitung, Mai 1990 - Zeitungsregestensammlung Carl Christian Schmidt/Archiv Münsterverwaltung Bad Doberan) <br />
* BAD DOBERAN (OZ) Mittwoch 14.00 Uhr, Schuhfabrik „Lütt Mat.ten“: Pressekonferenz war angesagt. Betriebsleiter Hans Drzymalski, der amtierende ökonomische Direktor Günter Hampel, BGL-Vorsitzender Eckart Schulz und Helmut Stefan aus der Bundesrepublik, der als Leiter des Bereiches Ein-und Verkauf vorgesehen ist, standen Journalisten Rede und Antwort zur Umprofilierung der Schuhfabrik in ein technisches Kaufhaus.<br />
* „Seit Kinderschuhe nicht mehr subventioniert werden, war die Schuhproduktion unrentabel und nicht mehr absatzfähig geworden. Es konnte also so nicht weitergehen. Eine Umstellung auf eine andere Produktion war nicht möglich“, sagte Herr Hampel.<br />
* Was aber weiter? Die Belegschaft entschied — nach Mehrheitsbeschluß wohlgemerkt! „Es ging schließlich darum, möglichst vielen Mitarbeitern von „Lütt Matten 1 Arbeit zu bieten“, betonte Herr Drzymalski.<br />
* So waren viele Ideen und Vorschläge abzuwägen. 13 Varianten wurden geprüft und beraten. Nun ist das Ziel klar: Aus der ehemaligen Schuhfabrik wird ein technisches Kaufhaus mit Namen „ALDO“ — „Alles aus Doberan“ oder „Allens dor“.<br />
* „ALDO“ ist keine Anweisung von irgendwoher, sondern das „Wunschkind“ der Belegschaft. Geburtstermin soll der 2. Juli sein. <br />
* In eigener Regie wollen es die Mitarbeiter schaffen, ohne Beteiligung von HO oder Konsum.<br />
* Erste Umschulungen begannen mit Hilfe der bundesdeutschen Beraterfirma. Am Tag der Pressekonferenz fand z. B. ein erstes Verkaufstraining unter Anleitung eines bundesdeutschen Fachmannes statt.<br />
* Die wirksamste Schule wird aber die Praxis sein. „Der Mut der Belegschaft ist eine tolle Sache und unbedingt unterstützungswürdig“ hob Herr Stefan aus der BRD hervor. Und wir Journalisten hatten wohl alle den Eindruck, daß die Belegschaft in diesem Herrn einem guten und ehrlichen Partner gefunden hat.<br />
* Was wird es nun alles bei „ALDO“ geben? Auf einer Verkaufsfläche von 1100 Quadratmetern werden Waren aus Heim, Technik, Bau angeboten.<br />
: Toaster Geschirrspüler, Mikrowellengeräte. Videogeräte. Waschmaschinen ... Vom Nagel bis zum Brett wird ebenso alles erhältlich sein, wie vom Bügeleisen bis zur modernen Leuchte. Insgesamt werden 10 000 Artikel im Angebot sein. Und die Preise sollen nicht höher als in der BRD liegen. Ein Farbfernsehgerät. 49 cm Bildröhre, wird für 399 DM und ein Videorecorder für 599 DM zu haben sein.<br />
* 1600 Lieferanten stehen zur Verfügung — aus der Bundesrepublik der DDR. aus Asien .. .<br />
* Neben dem Warenangebot soll der Name „ALDO“ auch für Service stehen. Partner für die Übernahme von Serviceleistungen werden gewonnen. An Verbraucheraufklärungen ist gedacht, an Vorführungen z. B. für die Hausfrau u. v. m.<br />
* Für das leibliche Wohl wird eine attraktive Pachtgaststätte in der ehemaligen Betriebskantine sorgen.<br />
* Und an einen Schuhsalon ist gedacht. „Wir haben gute Schuhfabriken und wollen unseren Beitrag leisten, auch den Beschäftigten dieser Werke die Arbeit zu erhalten. Deshalb werden wir in unserem Schuhsalon Schuhe aus DDR-Produktion anbieten“ meinte Herr Hampel.<br />
* „61 Personen werden in das Kaufhaus übernommen, zehn für die Gaststätte, zehn bis zwölf für den Schuhsalon. Fünf Kollegen sind ausgeschieden, sechs gehen in den Vorruhestand. Für elf Kollegen müssen noch Lösungen gefunden werden“, berichtete Herr Schulz den Journalisten.<br />
* Was sich hier so einfach liest, war kein ebener Weg und wird es auch weiterhin nicht sein.<br />
* Wenn gegenwärtig auch die Zufahrtsstraße gebaut wird, so fehlt noch der Parkplatz. Er sollte eigentlich unmittelbar an der F105 liegen. Aber 40 m Abstand zur Europastraße müssen eingehalten werden. Es sei denn, das Ortseingangsschild würde weiter vom Ort entfernt stehen . . . (Ob aus dem Rathaus Hilfe kommt?) <br />
* Und dann ist da noch das Kreditproblem. „Die Kredit-Bank AG in Rostock hemmt uns“ meinten die Vertreter des Betriebes. Die Briefe an die Regierung blieben dazu bisher ohne Antwort.<br />
'''Kaufmannsladen Trost'''<br />
[[Datei:Doberan Z50.PNG|700px|zentriert]]<br />
'''Buchhandlung Isensee'''<br />
[[Datei:Doberan J Isensee1.PNG|800px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan J Isensee2.PNG|400px|zentriert]]<br />
<br />
<br />
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<gallery widths="200px" heights="200px"><br />
Datei:Dob387.jpeg|<br />
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Datei:Dob373.jpeg|Kaufhaus bei Tischler Koch um 1920<br />
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Datei:Dob374.jpeg|Konsum Baumstraße um 1960<br />
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Datei:Dob369.jpeg|Kaufhaus Magnet<br />
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</gallery><br />
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==Wer war wer in und um Doberan==<br />
<br />
===Hier finden Menschen ihren Platz die in Doberan geboren, gestorben oder durch Ereignisse in besonderer Beziehung zum Ort stehen. ...===<br />
<br />
* [[Hier finden Menschen ihren Platz, die in Doberan geboren, gestorben oder durch Ereignisse in besonderer Beziehung zum Ort stehen. ...]]<br />
<br />
====Friedrich Franz I====<br />
[[Datei:Doberan Z28.PNG|700px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan Z65.PNG|500px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan Z66.PNG|500px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan Z67.PNG|500px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan Z68.PNG|500px|zentriert]]<br />
<br />
<br />
====Dr. Helge Rehwaldt====<br />
<br />
===Doberaner Spaziergänge (Dr. Helge Rehwaldt zeichnete in seinen "Doberaner Spaziergängen" ein eindrucksvolles Bild zu Doberaner Villen und den damit verbundenen Persönlichkeiten. Zudem gehörte er zu den Herausgebern der Doberaner Jahrbücher und Doberaner Blätter):===<br />
<br />
[[Datei:Doberan Z41.PNG|700px|zentriert]]<br />
<br />
* [[Doberaner Spaziergänge]]<br />
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<br />
====Propst Ehlers====<br />
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Datei:Doberan J Ehlers1.PNG<br />
Datei:Doberan J Ehlers2.PNG<br />
Datei:Doberan J Ehlers3.PNG<br />
Datei:Doberan J Ehlers4.PNG<br />
Datei:Doberan J Ehlers5.PNG<br />
Datei:Doberan J Ehlers6.PNG<br />
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<br />
===Doberaner Bürgermeister===<br />
*'''[[Doberaner Bürgermeister]]'''<br />
<br />
===Baumeister===<br />
<br />
====Carl Theodor Severin====<br />
<br />
''Der Baumeister Carl Theodor Severin(13. September 1763 – 20. Februar 1836)''<br />
<br />
* Carl Theodor Severin wurde am 13.09.1863 als Sohn des Justiz- und Konsistorialrats Theodor Severin in Mengeringhausen im Fürstentum Waldeck, damals zu Hessen gehörig, geboren.<br />
* Dem Wunsch der Familie folgend studierte Severin Jurisprudenz und erhielt später eine Anstellung als Kandidat der Rechte an einem kleinen Landgericht in der Umgebung von Berlin. Oft führte ihn sein Weg nach Berlin, die Stadt, die sich damals zum „Spree — Athen“ entwickelte.<br />
* Hier spätestens muss sich der junge Carl Theodor Severin seiner wahren Berufung bewusst geworden sein.<br />
* Wo er seine Ausbildung zum Baumeister erhielt, ist nicht bekannt, jedoch deuten seine Bauten auf die Beeinflussung durch die Berliner Schule hin. Als seine Lehrmeister können daher sowohl Carl Gotthard Langhans als auch David und Friedrich Gilly angesehen werden. Langhans war Direktor des Oberhofbauamtes in Berlin und Potsdam und Erbauer des „Brandenburger Tores“.<br />
* Ab Juni 1795 erhielt Severin eine Anstellung beim Kammerkollegium in Schwerin als „Kammer-Ingenieur ohne Gehalt“ und im Novemberdesselben Jahres als „Bau-Conducteur zu den hiesigen Hof- und Stadtbauten mit 100 Reichsthalern und 6 Faden Ellernholz“.<br />
* Erstmalig tätig beim Ausbau der neu entstehenden Sommerresidenz von Friedrich Franz I. - Doberan - wurde Severin, als er gemeinsam mit dem „Bau-Conducteur“ von Seydewitz 1801/02 das „Salongebäude“ schuf.<br />
*Der Herzog Friedrich Franz I. muss sich beeindruckt gezeigt haben von Severins Leistung und seinem Talent, denn er betraute ihn mit der weiteren baulichen Gestaltung des Seebades. Dazu sollte neben der Errichtung von Repräsentationsbauten und der Erweiterung der Badeanlagen am „Heiligen Damm“ auch eine Umgestaltung desgesamten Doberaner Ortsbildes gehören. <br />
* Als erste Bauten für Doberan entwarf Severin das 1805/06 erbaute Schauspiel-haus, das von 1806-10 entstandene herzogliche Palais sowie mitten auf dem Kamp 1808/09 den sogenannten Doberaner „Trichter“ ,den Roten Pavillon und von 1810-13 in dessen Nachbarschaft denWeißen Pavillon. Die zwei Pavillons bestechen durch die reizvolle Kombination von Klassizismus und Chinoiserie.<br />
*Am „Heiligen Damm“ schuf Severin mehrere kleine Bauten für den Badebetrieb, wie u.a. 1803 die Herrenbadeanstalt und den Anbau des Badehauses, 1804 die Konversationsrotunde sowie 1807 den Aussichtsturm. Alle diese Gebäude sind, meistens durch Sturmfluten zerstört worden.<br />
''Bauten von Carl Theodor Severin'' <br />
* 1801/02 Großherzogliches Salongebäude<br />
* 1805/06 Schauspielhaus<br />
* 1806-1810 Großherzogliches Palais<br />
* 1808/9 Roter Pavillon<br />
* 1810/1813 Weißer Pavillon<br />
* 1814-1817 „Empfangs-, Gesellschafts-, Tanz- und Speisehaus“ (Kurhaus) in Heiligendamm<br />
* 1821/22 Prinzenpalais<br />
* 1823/24 Severins Wohnhaus (Haus Gottesfrieden)<br />
* 1825 Stahlbad<br />
* 1825 Wohnhaus für Gaetano Medini<br />
* Bürgerhaus (Alexandrinenplatz 1)<br />
* Bürgerhaus (Am Kamp 13)<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Tage der Denkmalpflege im Zeichen Severins<br />
*''Festveranstaltung im Kreis Bad Doberan zum 220. Geburtstag des bedeutenden Baumeisters'' <br />
* (von Dr. Klaus Havemann - Ostsee-Zeitung, September 1983 - Zeitungsregestensammlung Carl Christian Schmidt/Archiv Münsterverwaltung Bad Doberan)<br />
*Mit der Enthüllung einer Gedenktafel für den Baumeister und Architekten Carl Theodor Severin an seinem ehemaligen Wohnhaus in Bad Doberan wurden gestern die „Tage der Denkmalpflege 1983“ des Kreises Bad Doberan eröffnet.<br />
<br />
[[Datei:Dob648.PNG|300px|zentriert]]<br />
* Das in Gips gefertigte Modell der Severin-Gedenktafel mit dem Porträt und den Lebensdaten des Baumeisters. Der Entwurf wurde von der Bad Doberaner Kunsttöpferin Dagmar Liebscher im Auftrag des Kreisvorstandes der Gesellschaft für Denkmalpflege im Kulturbund der DDR geschaffen.<br />
<br />
* C. Th. Severin wurde am 13. September 1763. heute vor 220 Jahren, in Mengeringhausen, Fürstentum Waldeck, geboren. Er war ein Schüler der in Berlin klassizistischen Langhans und tätigen Meister Bauens Carl Friedrich Gilly und erhielt um 1800 vom mecklenburgischen Herzog Friedrich Franz I. den Auftrag, für die sich nach der Gründung des Seebades am heiligen Damm entwickelnde Sommerresidenz Doberan entsprechende repräsentative Gebäude zu errichten. <br />
* So entstanden die klassizistischen Bauten Bad Doberans, in denen Severin die in Berlin empfangenen Anregungen umsetzte und mit vielen eigenen Ideen verband.<br />
* Auch in Rostock und Bad Sülze finden wir Bauten Severins. <br />
* Er verstarb am 20. 2. 1836 in Doberan. Leben und Wirken dieses Baumeisters werden aus Anlaß seines 220. Geburtstages in einer Festveranstaltung am 17. September 1983 gewürdigt werden.<br />
* Sie findet in dem von Severin erbauten Kurhaus in Heiligendamm, dem wohl schönsten seiner Bauten, statt. Es ist nicht von ungefähr, daß dieser Ort für die Tage der Denkmalpflege abschließende Veranstaltung gewählt wurde. <br />
* Der Kreisvorstand der Gesellschaft für Denkmalpflege im Kulturbund der DDR hat in den letzten Jahren der Renovierung und festlichen Ausgestaltung dieses Gebäudes viel Aufmerksamkeit geschenkt.<br />
* Die Festveranstaltung wird für viele Mitglieder der Gesellschaft im Kreis Bad Doberan eine Gelegenheit sein, die geleistete Arbeit zu bewundern. Die Tage der Denkmalpflege im Kreis Bad Doberan konzentrieren sich nicht nur auf die Bauten Carl Theodor Severins. <br />
* Mit Freude kann auf die bevorstehende Fertigstellung des Brunnenhauses und seiner Umgebung im „Quellental“ bei Hohenfelde verwiesen werden. Hier hat sich die Zusammenarbeit der Gesellschaft für Denkmalpflege, die vor allem für das Projekt verantwortlich zeichnet, dem Rechtsträger, VEB Glashäger Mineralquellen, der die Mittel bereitstellte, und dem Ortsausschuß Hohenfelde der Nationalen Front, der die Ausführung wesentlich unterstützte, bewährt.<br />
* Auch die Gestaltung des jüdischen Friedhofs in Neubukow war nur möglich durch eine enge Zusammenarbeit zwischen Nationaler Front und Kulturbund. Im Rahmen der Denkmalpflege wird dort mit der Enthüllung einer Gedenktafel unter diese Leistung ein vorläufiger Schlußstrich gezogen.<br />
* Die Tage der Denkmalpflege, die vom Kreisvorstand der Gesellschaft für Denkmalpflege im Kulturbund der DDR für die Zeit vom 11. bis 17. September organisiert wurden, dienen dem Ziel, den Gedanken und die Aufgaben der Denkmalpflege weiter zu verbreiten. Deshalb finden in den Städten Neubukow, Kröpelin und Kühlungsborn Foren zu den örtlichen Fragen der Denkmalpflege und in Bad Doberan eine Aussprache mit Jugendlichen und Schülern statt.<br />
* Gemeinsam mit der Kreisredaktion der „Ostsee-Zeitung“ wird während der Tage der Denkmalpflege das 19. Preisrätsel zur Denkmalpflege des Kreises Bad Doberan durchgeführt. Wie immer werden die Tage der Denkmalpflege neue Impulse für die Arbeit geben. Sie ordnen sich in diesem Jahr unmittelbar in die Vorbereitungen zur VII. ICOMOS-Generalkonferenz, die im Mai 1984 in Rostock und Dresden stattfinden wird, ein.<br />
<br />
'''Wo liegt Severin?'''<br />
* ''Denkmalpflege auf Doberans Friedhof''<br />
* (von Dr. Klaus Havemann - Norddeutsche Zeitung, 1985 - Zeitungsregestensammlung Carl Christian Schmidt/Archiv Münsterverwaltung Bad Doberan)<br />
* Betritt man durch das Grüne oder Rostocker Tor den Bereich des ehemaligen Zisterzienser-Klosters Doberan und wendet sich gleich nach links, dann ist man schon auf dem alten Friedhof des Ortes.<br />
* Vor etwa 150 Jahren wurden hier die letzten Bestattungen vorgenommen, aber wohl gerade deshalb verspürt man hier etwas von der 800-jährigen Geschichte des Ortes.<br />
* Der Mecklenburger Ingenieur und Schriftsteller Heinrich Seidel verlebte gegen Ende des vorigen Jahrhunderts in Doberan mit seiner Familie Urlaubstage „in dem Gärtnerhause an der Wiese des Stahlbades“.<br />
* 1895 unternahm er eine „Erinnerungsfahrt“, die er in dem Buch „Von Perlin nach Berlin“ beschrieb.<br />
* Und so sah Heinrich Seidel vor fast 100 Jahren den Friedhof: „Dieser alte Kirchhof, auf dem seit langer Zeit nicht mehr begraben wird, ist jetzt ein Teil des Englischen Gartens und bildet einen stillen, abgelegenen Winkel dieses schönen Parks, auf zwei Seiten von der hohen alten Mauer und auf der dritten von einem schnell fließenden Bach begrenzt, an dessen Ufern riesenhafte alte Bäume stehen.<br />
* Die meisten Gräber sind längst eingesunken und verschwunden; nur eine gewisse Unebenheit der Rasenflächen zeugt noch von ihnen.<br />
* Die dauerhafteren Erbbegräbnisse und Denkmäler aber haben sich erhalten; die älteren ein wenig versunken, verwittert und verfallen, umsponnen von Efeu, dem Kraut der Vergessenheit, die jüngeren noch ziemlich wohl im Stände, doch meist auch in einem solchen Zustande, daß man sieht, es gedenkt ihrer wohl niemand mehr.“ <br />
* Der Eindruck ist heute fast noch der gleiche, wenn auch noch mehr Gräber völlig verschwunden sind. Selbst an den „dauerhafteren Erbbegräbnissen“ hat der Zahn der Zeit mächtig genagt, und das letzte „Denkmal“ verfiel vor etwa 20 Jahren.<br />
* Die Interessengemeinschaft Denkmalpflege der Stadt Bad Doberan stellte sich das Ziel, dem weiteren Verfall Einhalt zu gebieten und die noch verbliebenen Gräber oder Grabplatten möglichst zu erhalten.<br />
* So wurde ein Einsatz organisiert, um zunächst die Grabplatten von Laub und Erde zu befreien und Wurzeln oder Bewuchs von Efeu zu entfernen. Wo menschliche! Kraft nicht ausreichte, mußte Technik helfen(siehe Foto). Nach der sorgfältigen Säuberung wurde der Text der Platten entziffert, was nicht immer ganz einfach war, denn vielleicht einmal vorgenommene Färbungen der Schrift sind inzwischen längst verwittert.<br />
* Die Freunde der Denkmalpflege wurden vor allem angespornt von der Hoffnung, irgendwo unter Erde und Laub auch die Grabplatte des Architekten Doberans, Carl Theodor Severin, zu entdecken.<br />
* Er war am 20. Februar 1836 in Doberan gestorben und ist hier begraben.<br />
* Fritz Meyer-Scharffenberg beschreibt in seinem Buch „Zwischen Strom und Haff“, daß in einer Ecke der Mauer eine kleine Platte angebracht sei, die die Inschrift trägt: Mariane Philippine Auguste Severin starb den 23. May 1815. Aber weder diese Platte noch die von dem Baumeister Severin wurden gefunden.<br />
* Wo mag dieses Grab geblieben sein? <br />
* Die freigelegten Grabplatten wurden später gerichtet und so gebettet, daß für die Besucher die Inschriften zu lesen sind. Einige schöne Steinmetzarbeiten befinden sich darunter, und es sind noch nicht alle Namen vergessen, die auf diesen Platten stehen, wenn sie auch manches Rätsel aufgeben.<br />
<br />
'''Klassizistische Bauten von unvergänglichem Wert''' <br />
''C. Th. Severin (1763—1836), Architekt und Baumeister'' <br />
* (Norddeutsche Zeitung, Juli 1990 - Zeitungsregestensammlung Carl Christian Schmidt/Archiv Münsterverwaltung Bad Doberan)<br />
* Wie oft haben wir es registriert: Das Giebeldreieck eines alten Bauwerkes weist den fürstlichen Auftraggeber aus, nicht aber den Baumeister. Sein Name ist und wäre oft in Vergessenheit geraten, gäbe es nicht bisweilen einen rührig Forschenden, der ihn der Nachwelt erhält. <br />
* Während die klassizistischen Prachtbauten Carl Theodor Severins ihre Betrachter in Bewunderung versetzen, ist es dem Architekten und Baumeister Hans Thielcke (1888-1974) zu verdanken, des Doberaner Baumeisters Bedeutung ins rechte Licht gerückt zu haben.<br />
* Der fürstliche Auftraggeber war seinerzeit Friedrich Franz I., der seinen Leibarzt — den späteren Rostocker Professor Vogel — mit der Gründung eines Seebades in Heiligendamm beauftragte und somit gleichermaßen das bauliche Aufblühen Doberans bewirkte. <br />
* Severins Wirken in und für Mecklenburg (seine Geburtsstadt Mengeringhausen lag im damaligen Fürstentum Waldeck) begann 1801 und endete dreiunddreißig Jahre später.<br />
* „Was Severin in Doberan geschaffen hat“, schreibt Thielke, „ist nicht nur für die Stadt selbst von unvergänglichem Wert, sondern gehört zu den bedeutendsten Leistungen jener Bauepoche überhaupt“. <br />
* Und die „'bedeutendsten Leistungen“ sind von beträchtlichem Umfang. Da Sind in Doberan das „Salongebäude“ (gemeinsame Arbeit mit dem Baumeister Seydewitz, das „Schauspielhaus“ mit ebenfalls von Severin entworfenen Reliefs antiker Motive, das „Große Palais“, dessen gesamte Innenausstattung Severin besorgt und zum Teil selbst geschaffen hat, zwei Pavillons am Kamp, die beiden Severin-Wohnhäuser „Prinzenpalais“ und „Haus Gottesfrieden“ und weitere Wohnhausbauten, das Stahlbad (heute Sanatorium Moorbad) und das Stadtpalais.<br />
* Da Sind in Heiligendamm das Empfangs-, Gesellschafts-, Tanz- und Speisehaus (heutiges Kurhaus), die „Kolonnaden“ und — stellvertretend für die vielen bescheidenen Bürgerhäuser an anderen Orten — das „Seehospiz“.<br />
* Und da sind in Rostock die „Neue Wache“, der Universitätsbibliotheksanbau und Severins Einfluß auf den Wohnhausbau; als typische Beispiele gelten das Haus Beginenberg 1 und das Palais am Vogelsang, und da ist schließlich in Bad Sülze auch das Kurhaus. <br />
* Laie wie Fachmann bewundern Severins klassizistische Bauten, in denen der Experte den Einfluß seiner Lehrmeister Karl Gotthard Langhans (Erbauer des Brandenburger Tors), Gentz und Gilly, Vater und Sohn („Berliner Schule“), jedoch gleichermaßen den eigenen Stil des Doberaner Baumeisters erkennt.<br />
* „Was seine Bauten so anziehend macht“, schreibt Thielcke ein weiteres Mal, „und weit über das Durchschnittsmaß erbebt, ist ihre einfache Monumentalität, die geschickte Abwägung der Baumassen und die sichere Ausbildung der Einzelheiten“ — Worte, die uns stets und ständig veranlassen sollten, dieses kulturelle Erbe zu würdigen, indem wir es pflegen(Brigitta Meuche)<br />
<br />
====Gotthilf Ludwig Möckel (Lebenslauf)====<br />
<br />
*1838 Am 22. Juli als Sohn eines Kupferschmiedemeisters in Zwickau geboren.<br />
*1844-52 Besuch der Bürgerschule in Zwickau<br />
*1852/53 Besuch der Königlichen Gewerbeschule zu Chemnitz<br />
*1853-56 Lehre als Maurer in Zwickau (1853-56), Besuch der Sonntagsschule in Zwickau(1853/54)und der Königlichen Baugewerkenschule zu Chemnitz (1853-56)<br />
*1856-58 Arbeit als Maurergeselle bzw. später Bauführer<br />
*1858, 13.12. Befreiung von der Militärpflicht wegen „körperlicher Untüchtigkeit“<br />
*1858/59 Anstellung als Zeichner im Oberingenieurbüro der ObererzgebirgischenStaatsbahn<br />
*1859 Arbeit als Zeichner und Konstrukteur im Betriebsingenieurbüro derKöniglichen SächsischenStaatseisenbahn zu Chemnitz<br />
*1859/60 Beschäftigung in einer Zwickauer Baufirma mit dem Entwerfen von Bauplänensowie mit Bauleitungen<br />
*1860 Tätigkeit im Architekturbüro von Edwin Oppler in Hannover, übernimmt die Erstellungvon Entwürfen sowie deren Bauausführung<br />
*1861/62 Studium an der Polytechnischen Schule zu Hannover Teilnahme anVorlesungen undpraktischen Übungen u.a. bei Conrad Wilhelm Haase<br />
*1862-64 Studienreisen vom Polytechnikum aus in den Harz und durch Tübingen; ersteselbständige Arbeitenbeim Bau der Irrenanstalt in Göttingen als Techniker und 1. Assistent von Julius Rasch<br />
*1865, 9.12. Zulassung zur Prüfung für Bauhandwerker in Dresden<br />
*1866, 25.6. Eheschließung mit Emilie Amalie Christine Schlegel, Tochter des Senators Schlegel in Göttingen, aus der Ehe gehen 5 Söhne und 2 Töchter hervor.<br />
*1867, 12.6. Prüfung als Bauhandwerker in Dresden bestanden <br />
*1867-75 Tätigkeit als Bauhandwerker und freier Architekt, vorwiegend Entwürfe von Villen<br />
*1873 Aufnahme in den Sächsischen Ingenieur- und Architekten-Verein in Leipzig<br />
*1875 Übersiedlung nach Dresden, ab 6. Dezember Mitglied des Architekten- und Ingenieur-Vereins zu Hannover<br />
*1875-85 Tätigkeit als Privatarchitekt in Dresden; vorwiegend Bearbeitung von Kirchen- und Schlossbauten<br />
*1881, 3.3. Ernennung zum Ehrenmitglied der Akademie der bildenden Künste Dresden<br />
*1883 Briefwechsel mit Staatsrat von Bülow (Mecklenburg - Schwerin) wegen Übersiedlung nach Doberan im Zusammenhang mit der Auftragserteilung zur Restaurierung der Doberaner Kirche<br />
*1885 Übersiedlung nach Doberan<br />
*1889, ab1.4. Berufung in den Staatsdienst als Baurat für Kirchenbausachen und technischer Beirat der Kammer und des Oberkirchenrates; neben dieser Verpflichtung freiberufliche Tätigkeit<br />
*1897, 19.3. Ernennung zum Geheimen Baurat<br />
*1899, März-Mai Ärztlich angeratene Erholungsreise nach Bozen (Tirol)<br />
*1900, 3.10. Ernennung zum Geheimen Hofbaurat<br />
*1907 Schwerer Unfall mit Krankenhausaufenthalt<br />
*1915, 24.4. Antrag auf Auflösung des Dienstverhältnisses aus gesundheitlichen Gründen; Ab 1. Oktober Versetzung in den Ruhestand.<br />
*1915 Am 26. Oktober verstirbt Möckel nach längerer Krankheit (Luftröhrenkatarrh) an Herzschwäche.<br />
<br />
Quelle: Karl-Heinz Barth, Gotthilf Ludwig Möckel - Ein Beitrag zur Geschichte der Architektur der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts<br />
<br />
''Das Doberaner Wohnhaus''<br />
<br />
* 1888 begann G. L. Möckel mit der Planung seiner eigenen Doberaner Villa, deren Bau wegen einiger Verzögerungen erst 1888 fertig gestellt wurde.<br />
* Er entwarf sich ein zweigeschossiges Gebäude mit ausgebautem Dachgeschoss, dessen Äußeres durch Gestaltungselemente wie Erker, Türmchen, verschiedene Fenster, aber insbesondere die Kombination von roten Klinkern, vorgeblendetem Fachwerk mit Klinker- und Putzflächen sowie dunkelgrün glasierten Formsteinen und farbigen Bleiverglasungen der Fenster geprägt wird.<br />
* Im Inneren wurde das Bild bestimmt durch Putzflächen mit Schablonenmalerei, Glasursteine, lasierte Paneele und Holzdecken, letztere ebenfalls mit Bemalung sowie schmiedeeiserne Leuchter und Geländer, dichte Vorhänge, bunte Teppiche und schwere Eichenmöbel.<br />
* Zeitweise vorhandener Bewuchs mit wildem Wein sowie zwei Türmchen und die farbigen Bleiverglasungen ließen diesen Bau wie ein romantisches Schlösschen erscheinen. Motive aus dem Dornröschen-Märchen, die in den Verglasungen von vier Fenstern des zweigeschossigen Hauptwohnraumes an der Südseite des Gebäudes dargestellt sind, verstärken diesen Eindruck.<br />
* Aber gerade das mag es sein, was auf den Betrachter und Besucher des Hauses einen besonderen Reiz ausübt, und es wird wohl kaum jemanden geben, der sich nicht von der soliden handwerklichen Ausführung, sei es der Holz- oder der Kunstschmiedearbeiten beeindruckt zeigt.<br />
* Als fast programmatisch für Gotthilf Ludwig Möckels Haltung die Meinungen der Betrachter seiner Bauwerke und dabei insbesondere die der Andersdenkenden<br />
betreffend, könnte der Spruch gewertet werden, den er an seiner Doberaner und schon an seiner Dresdner Villa anbringen ließ:<br />
* „Der Eine betracht‘s,<br />
* Der Andre verlacht‘s,<br />
* Der Dritte veracht‘s,<br />
* Was macht‘s.“<br />
<br />
====Albert Gading- ein Doberaner Jugendstilbaumeister====<br />
<br />
* „Es musste ja mal was anderes sein“, war die Antwort, als sein Sohn Heinrich Gading ihn einmal fragte, woher er die Idee zu der originellen Fassadengestaltung des sogenannten '''„Bienenhauses“''' in der Bismarckstraße 26 (heute Goethestraße) gehabt habe. <br />
* Nachdem man ein Jahrhundert lang Vorbilder fürs Bauen nur in früheren Stilen, der antiken Klassik, der mittelalterlichen Gotik und Romantik oder dem Barock gesucht hatte, wollten viele Baumeister in der Zeit des ausgehenden 19. Jahrhunderts „etwas anderes machen“, indem sie sich ihre Anregungen in der Natur suchten und sich auch in sonstigen Details von ihren Vorgängern distanzierten.<br />
* In vielen Jugendstilhäusern findet man ein in Quadrate oder Rechtecke gegliedertes Oberlicht von Fenstern und Türen, nicht selten aus Farbglas.<br />
* Was die Häuser aus dieser Zeit am meisten kennzeichnet, sind die Ornamente von Pflanzen und Tieren. langstieligen Blumen, Blüten, Winden, Ranken, Tierköpfen u. ä. <br />
* Von den Baumeistern wurden Kreativität und technische Fähigkeiten in hohem Maße gefordert und Albert Gading hatte beides, was die vielen von ihm in Doberan und Umgebung errichteten Gebäude beweisen.<br />
* Wer war nun der Mann, der zu Unrecht so sehr im Schatten der im 19. Jahrhundert in Doberan wirkenden Baumeister von Seydewitz, Severin und Möckel stand.<br />
* Albert Gading stammte aus einer seit dem 17. Jahrhundert in Doberan ansässigen Familie von Handwerkern. Er wurde 1875 als Sohn des Drechslermeisters Heinrich Gading sen. geboren.<br />
* Gading besuchte die Doberaner Schule und beendete 1893 eine Maurerlehre, Der geprüfte „Maurer- und Zimmermeister“ Heinrich Nieske bescheinigte ihm, dass er „sehr anstellig, fleißig und geschickt“ sei.<br />
* Nach dem Militärdienst ging er im Sommer auf Wanderschaft und arbeitete für Je 6 Wochen in diversen Baufirmen in Berlin und im Rheinland. 1902 schloss er das Technikum mit der Note „Sehr Gut“ ab und im Februar 1903 wurde er Maurermeister.<br />
* Nachdem er im Büro von G. L. Möckel seine zeichnerischen Fähigkeiten weitervervollkommnet hatte, begann er eine Tätigkeit im Rostocker Bauamt und danach in der Firma von Hofmaurermeister Beringer. Von Beringer übernahm Gading den Stahlbeton, der gerade von dem Laager Architekten Paul Korff in Mecklenburg eingeführt worden war.<br />
* 1905 machte sich Albert Gading selbstständig. Sitz seiner Baufirma war das Gelände östlich der Bismarckstraße (heute Goethestraße) am Bollhäger Fließ. <br />
* Vor dem Ersten Weltkrieg hatte er über 100 Beschäftigte. Gading war nicht nur kreativ und sein Stil gefragt, sondern auch wirtschaftlich erfolgreich. 1912 fuhr er neben dem Arzt Dr. Prösch als erster im Auto durch den Ort.<br />
* Albert Gading verstarb 1962. Die Zeitschrift „Unser Mecklenburg“ widmete ihm einen Nachruf, in dem seine „Aufgeschlossenheit gegenüber technischen Neuerungen“ rühmend erwähnt wird.<br />
* Was geblieben ist, sind die zahlreichen von ihm entworfenen und gebauten originellen Häuser, die noch heute das Stadtbild von Bad Doberan prägen.<br />
Quelle: Joachim Lange, „Albert Gading — ein Doberaner Jugendstilbaumeister“ im Bad Doberaner Jahrbuch, 2003<br />
<br />
====Heinrich Carl Gustav Nieske====<br />
<br />
* Am 20. Januar 1885 teilt der Doberaner Magistrat Nieske mit: „Auf Ihren Antrag vom 19. d. Mts. soll Ihnen gegen Entrichtung der stadtordnungsgemäßen Aufnahmegebühr / das Bürgerrecht hiesiger Stadt / hiermittelsertheilt sein. / Demzufolge wird von Ihnen erwartet, daß Sie die Pflichten eines ordentlichen und warlichen Bürgers so erfüllen werden, wie Sie es vor Gott, Ihrem Gewissen, Ihrer unterzeichneten Obrigkeit und sonst Jedermann zu verantworten sich getrauen. “<br />
* Wer war nun dieser Nieske, der sich im Alter von 42 Jahren in unserer Stadt niederließ?<br />
* Heinrich Carl Gustav Nieske wurde am 1. Oktober 1843 in Warin geboren. Er absolvierte eine dreijährige Maurerlehre im Betrieb seines älteren Bruders. Den Traditionen der Zunft entsprechend begab sich der Geselle Heinrich Nieske auf Wanderschaft. Von der Militärpflicht kaufte ihn sein Vater frei. Nieske war als Maurergeselle u.a. beim Bau der Paulskirche in Schwerin, die nach Entwürfen von Theodor Krüger entstand, beteiligt.<br />
* 1874 ließ er sich als Maurermeister in Brüel nieder. Nach 11 Jahren verlegte Nieske sein Baugeschäft nach Doberan, dem noblen Alterssitz für wohlhabende Pensionäre, wahrscheinlich weil er sich hier eine günstigere Auftragslage als in Brüel versprach.<br />
* Hier errichtete Heinrich Nieske in den folgenden Jahren zahlreiche Doberaner Villen, teilweise als Bauunternehmer auf eigene Rechnung mit dem Ziel, es schlüsselfertig teurer zu veräußern.<br />
* 1892 übernahm der Maurermeister von der Stadt Doberan einen 20 Quadratruten umfassenden Bauplatz, gelegen zwischen der Büdnerei 2 und dem Amtstor, heute Beethovenstraße.<br />
* Durch städtische Auflage war er verpflichtet, Bauplatz binnen 2 Jahren zu bebauen mit „einem mindestens zweistöckigen Wohnhause im Villenstil“. Es entstand die Villa in der Beethovenstraße 6.<br />
* Nieske blieb zunächst Besitzer, erst 1907 erfolgte ein Verkauf. Bedingt durch Hausbauten und Verkäufe zog die Familie wiederholt um. Insgesamt soll das dreißigmal passiert sein. Als „Villa Nieske“ den bleibt das heutige Gebäude Goethestraße 30 bekannt.<br />
* 1896 erwarb Heinrich Nieske mehrere Baugrundstücke in Arendsee (heute Kühlungsborn-West).<br />
* Nach 1900 setzte Nieske seine Bautätigkeit in Doberan, vor allem in der Dammchaussee und in der Bismarckstraße (heute Goethestraße) fort.<br />
* In den Jahren zwischen 1907 und 1910 gab Heinrich Nieske sein Geschäft in Doberan auf und zog als Rentner mit seiner Familie nach Schwerin.<br />
* Am 25. Juni 1923 verstarb Heinrich Nieske im Alter von 80 Jahren in Schwerin.<br />
<br />
''Bauten von Heinrich Nieske (Auswahl):''<br />
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*1888/89 Entwurf und Errichtung des „Strand-Hotel“ in Arendsee (heute Kühlungsborn/West) gemeinsam mit Zimmermeister Kunzelmann<br />
*1893 Entstehung der Villa Dammchaussee 9 in Nieskes Auftrag im Oktober des Jahres verkauft er sie an Pauline Eggerss, geb. Mühlenbruch.<br />
*1895 Bau der „Villa Nieske‘ in der Goethestraße 30, 1899 Verkauf an Rittmeister a.D. Theodor von Sydow. 1902 kauft Nieske das Hausgrundstück zurück.<br />
*1895 Errichtung der Villen Dammchaussee 11 und 13<br />
*1895/96 Villa Goethestraße 36 entsteht<br />
*1896 Bau der Villa Goethestraße 34, 1897 Verkauf des Hauses an Gymnasial-Professor Dr. Christian Starck.<br />
*1896 Errichtung der Villa Goethestraße 32 für den Rentier Hermann Jahnke<br />
*1896 Übernahme der Bauarbeiten für den Postneubau in Wismar<br />
*1897 Errichtung eines Gartenhauses, eines eingeschossigen Fachwerkbaus zur Vermietung an Fremde in Arendsee (heute Kühlungsborn/West)<br />
*1901/02 Entwurf und Bau des „Hotel Pavillon“ für Kaufmannswitwe Breutz in Arendsee(heute Kühlungsborn/West) <br />
*1903/04 Errichtung eines Stallgebäudes auf dem Grundstück Baumstraße 1 für Bäckermeister Hermann Gienus <br />
*1907 Bau der Villa für Herrn Rentier Gottschalk in Doberan (wahrscheinlich im Eickhöfer Weg), konzipiert als Wohnhaus und Pension<br />
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<br />
====Georg Adolph Demmler, Architekt und Politiker====<br />
<br />
* Neben dem klassizistischen Kurhaus in Heiligendamm ist die im Tudorstil errichtete „Burg“ sicher das markanteste Gebäude in Deutschlands ältestem Seebad. <br />
* Der Entwurf dazu entstammt der Feder des mecklenburg-schwerinschen Hofbaumeisters Georg Adolph Demmler. Er entwarf auch die Pläne für das „Alexandrinen-Cottage“, im Stil eines englischen Landhauses, sowie für den Umbau und die Aufstockung des alten Badehauses zum neuen „grossen Bade- und Logir-Haus“ (heute „Haus Mecklenburg“).<br />
* Georg Adolph Demmler wurde am 22. Dezember 1804 als uneheliches Kind des Güstrower Schornsteinfegermeisters Johann Gottfried Demmler und der verwitweten Tochter eines Brauereibesitzers in Berlin geboren, wo er zunächst 9 Jahre bei einer Pflegefamilie lebte. 1813 trennte sich der Vater von seiner Ehefrau und zog mit Georg Adolph Demmlers Mutter zusammen. Der Sohn wurde nach Güstrow geholt.<br />
* Bis 1819 besuchte Demmler hier das Gymnasium und entwickelte schon früh Interesse an der Bautechnik, das von seinem Vater gefördert wurde. Nach dem Abitur studierte er an der Bauakademie in Berlin bei Karl Friedrich Schinkel und Friedrich Gottlieb Schadow.<br />
* Wegen seiner Mitgliedschaft in der geheimen Burschenschaft Arminia wurde er 1823von der Hochschule verwiesen.<br />
* 1824 erfolgte auf Fürsprache Schinkels Demmlers Aufnahme in den mecklenburgischen Staatsdienst. 1832 erhielt er seine Ernennung zum Baumeister, ab 1835 war er Landesbaumeister.<br />
* Während seiner Dienstzeit entwarf Demmler die meisten Pläne für den herrschaftlichen Ausbau von Schwerin. Glanzpunkte seines Wirkens waren der Umbau des Schlosses, der Neubau des Arsenals am Pfaffenteich, der Marstall, das Hoftheater und viele weitere Gebäude.<br />
* Nach seinem Entwurf wurde am Westufer des Pfaffenteichs die Paulsstadt als neuer Stadtteil angelegt. Auch Bauwerke in anderen Städten beruhen auf Demmlers Bauplänen so z.B. das heutige Ernst-Barlach-Theater in Güstrow.<br />
* Demmler engagierte sich bereits vor der Revolution von 1848 sozial. Er war Mitglied der Schweriner Freimaurerloge und politisch aktiv, zunächst in der linksliberalen Süddeutschen Volkspartei (DtVP) und später in der Sozialistischen Arbeiterpartei Deutschlands(SAP).Georg Adolph Demmler verstarb am 2. Januar 1886 in Schwerin.<br />
<br />
''Demmlers Bauten und Entwürfe für Doberan/Heiligendamm''<br />
* 1827 Tribüne an der Rennbahn<br />
* 1835 Entwurf für den Sarkophag Friedrich Franz I. im Doberaner Münster - Herstellung in der Schweriner Schleifmühle<br />
* 1837 Umbau des alten Badehauses zum Haus Mecklenburg<br />
* 1840 Alexandrinencottage in Heiligendamm<br />
* 1841 Dekoration im Doberaner Theater<br />
* 1843 Transport des Gedenksteins aus der FeldmarkElmen-horst nach Heiligendamm<br />
* 1844 Pläne für ein Schießhaus<br />
* 1848 Burg Hohenzollern im Tudorstil<br />
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====August Gaster====<br />
<br />
* August Gaster wurde am 28. Oktober 1852 in Wismar geboren. Er absolvierte von 1872 bis 1875 und von 1877 bis 1878 ein Studium an der Polytechnischen Schule in Hannover. Am Polytechnikum war Gaster ein Schüler von Conrad Wilhelm Hase, bei dem bereits zuvor Gotthilf Ludwig Möckel seine Ausbildung erhielt.<br />
* Im Jahr 1882 legte August Gaster seine Baumeisterprüfung ab.<br />
* Als späterer Landbaumeister in Doberan war er für die Ämter Bukow, Doberan und Schwaan verantwortlich. Bekannt ist, dass August Gaster 1914 das Wohnhaus in der heutigen Goethe-straße 10 in Bad Doberan aus dem Nachlass von Hofzimmermeister Reinke erwarb.<br />
* Ab 1890 war Gaster, der auch zum Baurat berufen worden war, Mitglied im Verein für Mecklenburgische Geschichte und Altertumskunde.<br />
* Im Jahr 1920 erfolgte seine Ernennung zum Vorstand des Hochbauamtes Rostock II in Doberan.<br />
* August Gaster war langjähriges Mitglied der Prüfungskommission für Kandidaten des höheren Baufaches in Schwerin. Eine Berufung an das Ministerium lehnte er jedoch ab, weil er sich seinem Wohnort Doberan sehr verbunden fühlte.<br />
* August Gaster zählt zu den profiliertesten Architekten in Mecklenburg.<br />
* Zu seinen wichtigsten Bauten gehören:<br />
* die Realgymnasien in Kiel und in Schwerin,<br />
* die Frauenklinik in der Doberaner Straße in Rostock<br />
* die Villa „Feodora“ des Herzogs Adolf Friedrich in Bad Doberan im Stülower Weg (jetzt Kreismusikschule), <br />
* die Villa der Prinzessin Reuß ‚in Heiligendamm (zu DDR- Zeiten „Max-Planck-Haus )entstanden um 1910, sowie die Herrenhäuser ın Rederank und Groß Stove.<br />
* August Gaster verstarb 1929.<br />
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====Lutz Elbrecht (Baumeister und Denkmalpfleger) ====<br />
* Lutz Elbrecht, am 8, März 1907 geboren, trat beruflich in die Fußstapfen seiner Vaters, den Hofmaurermeisters Fritz Elbrecht. <br />
* Im Geburtsjahr seines Sohnes gründete Fritz Elbrecht in Doberan eine Baufirma, die Lutz Elbrecht, der das Baugewerbe von Grund auf erlernt hatte, ab 1934 leitete.<br />
* Wohl eines seiner ersten Gebäude war der Bahnhof in Heiligendamm (1933/34), bei dessen Gestaltung er klassizistische Formen nachempfand. <br />
* 1935/36 entstand nach seinen Entwürfen das Wohnhaus in der Dammchaussee 23 in Klinkeroptik Für einen Rechtsanwalt. 1950 erwarb der Schriftstellen Ehm Welk das Gebäude und bewohnte es bis zu seinem Tod im Jahre 1966.<br />
* Ebenfalls mit roten Klinkern gestaltet, entstand1938/39 die Friedhofskapelle auf dem neuen Friedhof in Bad Doberan, ebenso wie die Friedhofskapelle in Kröpelin.<br />
* 1939/40 erbaute Lutz Elbrecht das Filmtheater am Kamp in der Severinstraße und schuf damit ein modernes, allen Ansprüchen genügendes Haus. Daneben hat er zahlreiche Bad Doberaner Ein- und Mehrfamilienhäuser entworfen und gebaut.<br />
* Als 1948 die damalige Landesregierung von Mecklenburg den Plan fasste, das durch die Kriegswirren stark in Mitleidenschaft gezogene Gebäudeensemble in Heiligendamm zu einem Sanatorium für Werktätige umzubauen, wurde Lutz Elbrecht zum „Vorsitzenden sämtlicher Angestellten der Bauleitung” ernannt. Von August1948 bis März 1950 währten die umfangreichen baulichen Maßnahmen.<br />
* Diese Aufnahme war so recht für den dem heimatverbundenen Baumeister und Architektengeschaffen, der einmal von sich selbst sagte: „Als altem Doberaner liegt mir die Erhaltung der Bau- und Kunstdenkmäler unseres Gebietes besonders am Herzen.“ Er behandelte Heiligendamm wie ein Denkmal und manche „Bausünde" muss dem Mangel an Material und Zeit in jenen schwierigen Nachkriegsjahren zugerechnet werden.<br />
* Eine weitere bedeutende Arbeit für den Denkmalpfleger Lutz Elbrecht war 1956/57 die Beseitigung der Neorenaissancefassade und Rekonstruktion der klassizistischen Fassade des Salongebäudes am Kamp (ab 1879 Rathaus, seit 1952 Sitz der Kreisverwaltung).<br />
* 1955 projektierte er das Kaufhaus „Magnet" am Alexandrinenplatz (heute Kaffeehaus Sparre). Bereits ab 1952 war Lutz Elbrecht als „Kreishelfer für Denkmalpflege“ des Institutsfür Denkmalpflege in Schwerin tätig. Bis zu seinem Tod setzte er sich unermüdlichab 1979 in der Interessengemeinschaft Denkmalpflege im Kulturbund der DDR und gleichzeitig im Vorstand der Gesellschaft für Denkmalpflege, für den Erhalt und die Pflege des Kulturerbes vor allem im damaligen Kreis Bad Doberan ein.<br />
* Am 9. Juli 1984 verstarb Lutz Elbrecht in Bad Doberan.<br />
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====Familie Carlson (Bauunternehmen, Bäckerei) ====<br />
* Jöns Carlson gilt als Ahnherr der Doberaner Carlsons, die im Laufe der Jahrzehnte einen beeindruckenden Werdegang hingelegt haben, Er wurde in Schweden geboren; sein Weg führte ihn nach Mecklenburg. Jöns arbeitete als Maurer, mit seiner Frau Marie Sophie Carlson, geb. Burmeister lebte er in Doberan, Sie hatten sechs Kinder, eins von ihnen war Hermann Carlson. <br />
* Hermann Carlson wurde am 26,10,1875 in Doberan geboren. Er war Maurergeselle und später Bauunternehmer. Hermann heiratete Frieda Josephine Mathilde Carlson, geb. Harms, Mit ihren Kindern lebten sie in Doberan. Vier ihrer sieben Kinder mussten die Eltern früh zu Grabe tragen.<br />
* Hermann gründete die Firma H. Carlson & Sohn, Dort arbeitete er zusammen mit seinem ältesten Sohn, Sie kauften mehrere Grundstücke, zum Beispiel „Am Rosenwinkel“ und erbauten dort Häuser.<br />
* Hermann Carlson starb am 30.09.1943 in Doberan. Testamentarisch hat er darüber verfügt, wer welche Häuser „Am Rosenwinkel“ erbt. Sohn Hans erhielt die Hausnummern 1 und 2, Hermann Nummer 4 und 5, Tochter Grete die Nummern 6 und 7. Keines der Kinder sollte die Häuser verkaufen, sondern weiter an die Enkel geben, damit die Häuserreihe im Familienbesitz bleibt.<br />
* Lediglich zur Finanzierung von Ausbildung, Studium oder Geschäftsgründung duldete Hermann eine Belastung der Häuser.<br />
* Ihr ältester Sohn Hans Carlson wurde am 01.07.1900 in Doberan geboren. Von 1919 bis 1922 absolvierte er eine Lehre des Maurerhandwerks bei seinem Vater in Doberan, Am28.02.1922 legt Hans Carlson seine Gesellenprüfung bei der Mecklenburgischen Handwerkskammer mit dem Prädikat ausgezeichnet ab. Beisitzer in der Prüfung ist der Doberaner Baumeister Albert Gading.<br />
* Am 01.02.1937 bestätigt die Reichskammer der bildenden Künste Hans Carlson zur Berechtigung der Berufsausübung als baugewerblich tätiger Architekt. Gültigkeit erhält dieses Prädikat für die Jahre 1936-1939, die eingeklebten Marken auf der Rückseite des Ausweises belegen das. <br />
* Nach dem Krieg wurde er am 10.11. in die Liste der Genossen der Genossenschaft des Bauhandwerks Mecklenburg-Vorpommern e. G. m .b. H. Schwerin aufgenommen. Per Postkarte wurde dies am 24.09.1948 durch das Amtsgericht Schwerin bekanntgegeben.<br />
* Hans heiratete Frieda Carlson, sie bekommen zwei Kinder: Paul Friedrich und Elisabeth.<br />
* Hans Bruder Hermann Carlson wurde am 06.03.1903 in Doberan geboren. Er machte eine Bäckerlehre, wurde Bäckermeister und gründete die Bäckerei Carlson. <br />
* Hermann heiratete Käthe Carlson und sie bekamen die Kinder Ingeborg und Jürgen. Ihre Tochter heiratete Günter Hermann, ihr Sohn betrieb die Bäckerei im Parkentiner Weg, die mittlerweile sein Sohn Jörg übernommen hat.<br />
* Hans Schwester Grete wurde am 03.12.1909 in Doberan geboren, Sie heiratete Hans Eichstädt. Sie haben zwei Kinder: Helga und Hans-Joachim.<br />
<br />
===Persönlichkeiten aus Kunst und Kultur===<br />
====Ehm Welk====<br />
* [http://www.ehm-welk-haus.de/ www.ehm-welk-haus.de]<br />
[[Datei:Dob678.PNG|600px|zentriert]]<br />
<br clear="all"/><br />
[[Datei:Dob701.jpg|600px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan R Ehm1.PNG|600px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan R Ehm2.PNG|700px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan R Ehm3.PNG|700px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan R Ehm4.PNG|700px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan R Ehm5.PNG|700px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan R Ehm6.PNG|800px|zentriert]]<br />
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====Gerhard Ringeling====<br />
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[[Datei:Dob706.PNG|300px|zentriert]]<br />
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'''Landschaft den Menschen zugeordnet''' <br />
* Seine besondere Liebe gilt dem Fischland / Zum 100. Geburtstag von Gerhard Ringeling – ein begabter norddeutscher Erzähler(Demokrat, 1987)<br />
* „Sei er nun Maler oder Dichter, Gelehrter, Bildhauer oder Musiker, — immer wieder kommt einer, dem in irgendeinem Seelenwinkel der göttliche Funke glüht, in unser abgeschiedenes Fischland und steht und atmet und ist gefangen und geht mit Heimweh und muß nun künden von der herben, schwer zugänglichen Schönheit dieses Stückes Erde zwischen Bodden und Meer, zwischen Darß und Ribnitzer Heide.<br />
* Sie reicht weit zurück, die Reihe dieser Fischlandkünder, und bricht nicht ab bis auf den heutigen Tag.<br />
* In diese Reihe tritt nun auch Gerhard Ringeling, der Doberaner Gymnasiallehrer.<br />
* So schrieb der Heimatschriftsteller F. W. Droß in den „Mecklenburgischen Monatsheften", als 1935 im Wiehern-Verlag Berlin Gerhard Ringelings „Seefahrend Volk — Vier Erzählungen vom alten Fischland" erschien.<br />
* Der Autor war den Lesern der „Mecklenburgischen Monatshefte" zu diesem Zeitpunkt bereits kein Unbekannter mehr. Er hatte Porträtskizzen über Johannes Troja und Heinrich Seidel (denen er sich innerlich besonders verbunden fühlte) geschrieben, ebenso über Richard Wossidlo und andere »Mecklenburger Leute".<br />
* Mit der „Fischländer Weihnacht" (ein Vorabdruck aus „Seefahrend Volk") hatte er seine ausgesprochene Begabung als norddeutscher Erzähler ausgewiesen.<br />
* Nach 1945 bringt die Evangelische Verlagsanstalt Berlin unter dem schlichten Titel „Erzählungen" zwölf der schönsten Geschichten Gerhard Ringelings in mehreren Auflagen heraus. Die vier Erzählungen vom alten Fischland aus „Seefahrend Volk" sind um acht, überwiegend im norddeutschen Raum handelnde, erweitert worden.<br />
* Als sich der Verlag 1969 zu einer nochmaligen (der zwölften) Auflage der Erzählungen von Gerhard Ringeling entschloß, nannte er — neben der Verehrung für den 1951 heimgegangenen Autor — einen zweiten Grund: „überschaut man den Bestand an christlicher Literatur, die im Formalen den anzulegenden Maßstäben genügt und in der Aussage zentral bleibt, ohne in Frömmelei auszuarten, so kann man nicht von einer Fülle sprechen.<br />
* Schon deshalb bot Ein begabter norddeutscher Erzähler sich eine Neuauflage an. Auf den Seiten dieses Buches ist beides eingefangen, die Landschaft und der Mensch: die Landschaft, nicht isoliert als Idylle oder Hort der Dämonen geschildert, sondern dem sie bewohnenden Menschen zugeordnet — der Mensch, nicht als Held oder Schuft herausgeputzt, sondern als einer, der bewußt oder unbewußt auf Gottes Gnade wartet.<br />
* "So bleiben die der Historie entnommenen Gestalten blutvoll und im tiefsten Sinne menschlich, ihr Handeln und Entscheiden rührt auch uns an." <br />
* 1947 erschien — in 2. Auflage — bei Hinstorff in Rostock das Buch von Gerhard Ringeling „Fischländer Volk — Geschichte und Schicksal einer mecklenburgischen Küstenlandschaft".<br />
* In ihrem Fischland-Buch schrieb Käthe Miethe: „Das kleine Buch des Doberaner Studienrats Dr. Ringeling „Fischländer Volk“ läßt teils chronikhaft, teils novellistisch in bunten Bildern das Werden des Fischlandes an uns vorüberziehen.<br />
* Weil Dr. Ringeling als der beste Kenner der Geschichte der deutschen Segelschiffahrt gilt, dessen grundlegendes Buch über die Segelschiffahrt mit großem Verlangen erwartet wird, stehen in seinem „Fischländer Volk“ Schiffer und Schiffahrt natürlich an erster Stelle.<br />
* Die novellistischen Schilderungen in diesem Buch erreichen nur selten die künstlerische Gestaltung und dramaturgische Spannung seiner Erzählungen.<br />
* Im Schlußwort des Buches wendet sich Ringeling eindringlich an seine Leser, ihn — soweit vorhanden — für seine geplante größere Darstellung der Geschichte der mecklenburgischen Segelschiffahrt mit Material zu unterstützen.<br />
* Doch zu diesem Buch, mit dem er sein literarisches Lebenswerk krönen wollte, kam es nicht mehr: Gerhard Ringeling starb am Silvestertag des Jahres 1951, erst vierundsechzigjährig.<br />
* Am 19. Juni war sein 100. Geburtstag. Manchmal tauchen seine „Erzählungen" im Antiquariat auf: wer zugreift und sie liest, wird nicht enttäuscht sein, sondern sich angerührt fühlen vom Schicksal der leichtsinnigen Margret, der schlimmen Brigitt oder des Schmiedes Jakobus Borgwardt, der ausging, „Gerechtigkeit zu suchen, und Gnade fand". Friedrich Schulz<br />
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[[Datei:Doberan J Ringeling1.PNG|900px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan J Ringeling2.PNG|900px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan J Ringeling3.PNG|500px|zentriert]]<br />
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====Ernst Voß====<br />
* [https://de.wikipedia.org/wiki/Ernst_Voß https://de.wikipedia.org/wiki/Ernst_Voß]<br />
[[Datei:Doberan R Voß.PNG|400px|zentriert]]<br />
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<gallery mode="packed" widths="200px" heights="400px"> <br />
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Datei:Dob965.PNG<br />
Datei:Dob967.PNG<br />
Datei:Dob968.PNG<br />
Datei:Dob969.PNG<br />
</gallery><br />
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====Felix Mendelssohn-Bartholdy====<br />
[[Datei:Dob751.jpg|400px|zentriert|thumb|Gemälde von Eduard Magnus 1846]]<br />
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[[Datei:Doberan Z61.PNG|700px|zentriert]]<br />
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* '''Felix Mendelssohn-Bartholdy(1809-1847) hat in Bad Doberan komponiert'''(''Aus der Redaktion(Ostseezeitung, 02.02.2009)''<br />
* Rostock . Der Komponist Felix Mendelssohn-Bartholdy wäre am 3. Februar 200 Jahre alt geworden. Gefeiert wird vor allem in den Städten seines Wirkens Berlin, Leipzig und Hamburg.<br />
* Aber auch die Mecklenburger haben Grund, den "Mozart des 19. Jahrhunderts", wie Robert Schumann seinen Kollegen und Zeitgenossen nannte, hochleben zu lassen.<br />
* Als 15-Jähriger verbrachte Mendelssohn im Sommer 1824 einen vierwöchigen Urlaub im ersten deutschen Seebad Heiligendamm und in Doberan. Dabei hat er auch komponiert, wie die pensionierte Musiklehrerin Marianne Strack aus Rostock belegen kann. ''Die "Doberaner Blasmusik" wurde am 13. Juli 1824 in Doberan uraufgeführt.''<br />
* Sie fand die "Doberaner Blasmusik" in den Archiven: Die pensionierte Musiklehrerin Marianne Strack hat herausgefunden, dass Felix Mendelssohn-Bartholdy, der am 3. Februar 1809 geboren wurde, als Fünfzehnjähriger in Bad Doberan komponiert hat. <br />
* Marianne Strack verehrt Mendelssohn seit ihrer Studienzeit in Leipzig. "Ich habe in Briefen der Familie von Doberan gelesen. Also muss er hier gewesen sein", sagt die Mendelssohn-Forscherin. <br />
* Tatsächlich findet sie viele weitere Briefe, in denen der junge Felix beschreibt, wie er mit dem Vater die Tage an der Ostseeküste verlebt. Es sind vor allem Spaziergänge in und um Doberan, die den Naturfreund Mendelssohn beeindrucken. Von nachhaltiger Wirkung aber ist eine kleine Hofkapelle bestehend aus Holzbläsern, Hornist und Basshornist, der Mendelssohn täglich im Salon beim Speisen lauscht. Von Komponierlaune gepackt, schreibt er ein kleines Nachtstück für die "Hofharmonie", wie das Ensemble heißt. Die Uraufführung der "Doberaner Blasmusik" ist am 13. Juli 1824. Mendelssohn wird sie später weiter verarbeiten, zur "Ouvertüre zur Harmoniemusik" op.24.<br />
* Marianne Strack findet im Landeshauptarchiv die einzelnen Stimmen der Musiker ¬ für sie der Beweis, dass Mendelssohn in Doberan die Komposition hinterlassen hat. "Das Stück wird später, wenn Mendelssohn Gewandhaus-Kapellmeister in Leipzig ist, immer an seinem Geburtstag am 3. Februar als Ständchen dargebracht", hat sie weiter recherchiert.<br />
* Trotzdem ist die Blasmusik in Vergessenheit geraten. Im vergangenen Jahr wird sie erstmals wieder von einem Bläserensemble der Hochschule für Musik und Theater Rostock, am Ort der Uraufführung in der heutigen Kreisverwaltung, in der gleichen Besetzung wie 1824 aufgeführt. Professor Günter Weidlich von der Hochschule hat es einstudiert.<br />
* "Das Stück beweist die große Begabung des Fünfzehnjährigen", sagt er. "Im zweiten Teil, dem Allegro, ist der, Sommernachtstraum’ deutlich zu spüren." Am 13. Februar will Weidlich die "Doberaner Blasmusik" in der Hochschule für Musik und Theater erneut erklingen lassen.<br />
* Der Leiter des Mendelssohn-Archivs in Berlin, Roland Schmidt- Hensel, bestätigt: "Der Doberan-Aufenthalt ist dokumentiert." Allerdings sei eine Prüfung der Doberaner Noten noch nicht abgeschlossen. <br />
* Im Kurort Bad Doberan gibt es bereits Überlegungen, wie der Mendelssohn-Besuch auch touristisch vermarktet werden kann. Vom Frühsommer an soll es einen Mendelssohn-Pfad geben, auf dem Besucher auf den Wegen des jungen Komponisten wandeln können.<br />
* Das Eröffnungskonzert der Festwoche „220 Jahre Heiligendamm“ am Sonntag, dem 9. Juni 2013 um 19.30 Uhr im Festsaal, Salongebäude in Bad Doberan, wird einem sehr berühmten Badegast des 19. Jahrhunderts gewidmet: Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847). Der damals erst Fünfzehnjährige logierte 1824 mit seinem Vater Abraham Mendelssohn Bartholdy (1776-1835) in der großherzoglichen Sommerresidenz Doberan und genoss einen Monat lang die Sommerfrische an der mecklenburgischen Ostseeküste.<br />
* Der Aufenthalt im Juli 1824 ist für den jungen Felix eine wahre Inspiration und geprägt von Spaziergängen in und um Doberan, die den Naturfreund Mendelssohn besonders erfreuten und er beschreibt der daheim gebliebenen Familie u.a. seine Ausflüge auf den Buchenberg mit einem Musiker der Hofharmonie. Mit einem Fernglas beobachten sie „die tanzende See mit Spitzenhauben in Weiß und Grau“. Zu seinen Vergnügungen gehört auch das Baden in der Ostsee. Felix Mendelssohn Bartholdy zählt zu den bedeutendsten Komponisten des 19. Jahrhunderts und stand mit wichtigen Musiker seiner Zeit wie Chopin und Schumann in regem Austausch. Die Konzertlesung „Tanzende See“ bezieht sich im Titel auf den Aufenthalt Mendelssohns, wenn auch nicht alle Werke und Texte in einem direkten Zusammenhang mit dem Ostsee-Aufenthalt im Ersten Deutschen Seebad stehen.<br />
<br />
====Ludwig Bang====<br />
[[Datei:Dob200.JPG|700px|zentriert]]<br />
[[Datei:Dob955.PNG|700px|zentriert]]<br />
[[Datei:Dob956.PNG|700px|zentriert]]<br />
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====Kate Diehn-Bitt====<br />
[[Datei:Doberan Z56.PNG|800|gerahmt|zentriert|…]]<br />
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====Frank Zappa====<br />
<br />
[[Datei:Dob677.PNG|gerahmt|zentriert|…]]<br />
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<gallery mode="packed" widths="200px" heights="400px"> <br />
Datei:Za1.PNG<br />
Datei:Za2.PNG<br />
Datei:Za3.PNG<br />
Datei:Za4.PNG<br />
Datei:Za5.PNG<br />
Datei:Za6.PNG<br />
Datei:Za7.PNG<br />
Datei:Za11.jpeg<br />
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* '''Wie Zappa nach Bad Doberan kam'''<br />
* ''Denkmal: Nicht in Baltimore, auch nicht in Los Angeles oder Montreux - ausgerechnet in einer Kleinstadt in Mecklenburg- Vorpommern wird eine Büste des genialen US-Rock- stars aufgestellt. Eine Geschichte, die vor 30 Jahren begann - in der ehemaligen DDR.(von Ekkehart Eichler)''<br />
* Weihnachten. Ostern. Silvester. Für Wolfhard Kutz fallen am nächsten Sonnabend alle nur denkbaren Festtage zusammen. Denn an diesem 27. Juli um 13.30 Uhr wird das Denkmal eingeweiht, die Büste des großen Meisters. Mit allerlei psychedelischem Brimborium, wie es sich gehört. Das ironische Lächeln um den von Schnauzer und Unterlippenbürste gerahmten Mund, die markante Hakennase im hageren Gesicht, der zum Pferdeschwanz gebändigte Schopf, der spöttische Blick - alles in Bronze gegossen für die Ewigkeit: Frank Zappa.<br />
* Der US-Musiker (1940-1993) gilt vielen als größtes Genie der Rockgeschichte. Charismatisch. Begnadet. Durchgeknallt. Zauberer wüster Underground-Oratorien, Autor grotesker Popsongs. Bürgerschreck und Provokateur, Botschafter der US-Gegenkultur. <br />
* Viele Orte kämen für ein Denkmal in Frage: Baltimore, wo der Spross griechisch-arabisch-sizilianischer Abstammung zur Welt kam. Los Angeles, wo er 1964 die "Mothers of Invention" gründete. Montreux, wo 1971 während des Zappa-Konzerts ein Brand ausbrach. Prag, wo Zappa zum Handelsattache und Freund Vaclav Havels avancierte. Selbst die Rock'n'Roll Hall of Fame in Cleveland weist lediglich einen Schriftzug in Glasgravur vor. Nein, es ist ausgerechnet eine Kleinstadt in Mecklenburg-Vorpommern, die den großen Zappa auf den Sockel hievt: Bad Doberan an der Ostsee, 12 000 Einwohner.<br />
* Vom Rock-Olymp so weit weg wie Karl Moik von Jimi Hendrix. Eigentlich. Vor mehr als 30 Jahren beginnt diese Geschichte, in tiefsten DDR-Zeiten. Mit seiner ersten Zappa-Platte "Burnt weenie sandwich" katapultiert sich 1971 der 16-jährige Wolfhard Kutz in eine zappatriotische Umlaufbahn, auf der er bis heute kreist. "So eine Musik hatte ich noch nie gehört. Extrem dissonant, aber ein fantastisches harmonisches Ganzes.<br />
* Ich musste mehr haben." Er sammelt Originalplatten, ob auf dem Schwarzmarkt erhökert, von der Oma in die DDR geschmuggelt oder schlicht vom Zoll im Westpaket nicht entdeckt. Jeder Akkord, jede Textzeile wird mit einer Leidenschaft aufgesogen, wie sie nur dem Mangel entwächst.<br />
* Kein Wunder, dass Zappa-Verehrer Kutz auch ins Fadenkreuz der Stasi gerät. Nach der Wende rufen Kutz und seine Zappa-Verrückten ein Festival mit Live-Musik rund um ihr Idol ins Leben - die Zappanale.<br />
* Seit 1990 treffen sich Jahr für Jahr Ende Juli mehr Fans und Musiker auf der Pferderennbahn zwischen Bad Doberan und Heiligendamm. Hier entsteht 1999 die Idee eines Zappa-Denkmals. Natürlich in Bad Doberan, denn "das ist der einzige Ort mit einem eingetragenen Frank-Zappa-Verein", sagt Wolfhard Kutz. Auch für den Zappaologen Jim Cohen aus München ist Bad Doberan der einzig wahre Standort, "weil hier die Bewegung Arf-Society geboren wurde - von den Fans, nicht von Kunstmäzenen". <br />
* Ein Zappa-Denkmal erfordert aber Stehvermögen. Denn dieser Mann war die personifizierte Provokation. Ein Bürgerschreck, dem keine Konvention heilig war, der unermüdlich den American Way of Life attackierte, verpackt in atonal- avantgardistische Klangorgien. Gelegentlich schmuggelte er seine drastischen Botschaften sogar in hitparadenkompatible zuckersüße Balladen. <br />
* So erzählt "Bobby Brown" von den Sexualfantasien eines jungen Mannes, der im Refrain behauptet: "Oh Gott, ich bin der amerikanische Traum."<br />
* Und so einen Mann soll man vor den braven Mecklenburgern auf einen Sockel stellen? Die Zappa-Jünger haben einen Vorteil: Ihr Idol war vor Ort nur Insidern bekannt. Und was in Amerika wegen Anstößigkeit auf den Index wandert, regt in Mecklenburg niemanden auf. Außerdem sei alles eine Frage der Interpretation, meint Jim Cohen. <br />
* Man kann Zappa nämlich auch so sehen: "Er verabscheute Hippies. Er hasste Drogen, weil sie den Geist lahm legen.<br />
* Er war ein überzeugter amerikanischer Patriot. Und seine zentrale Botschaft war: Nicht verdummen lassen, nicht gleichgültig werden, nie bequem sein."<br />
* Mit solchen Argumenten zogen Wolfhard Kutz und sein Mitstreiter Michael Heinze aus Braunschweig in Bad Doberan durch Ausschüsse und Fraktionen, um ihr Projekt vorzustellen.<br />
* Die Stadtvertreter verweisen auf Namen, die den Ort schmücken, wie Ehm Welk, Autor der "Heiden von Kummerow". Für viele endet die Toleranz mit den Beatles oder Stones.<br />
* Bürgermeister Hartmut Polzin - inzwischen Ehrenmitglied der Arf-Society - preist Zappa immerhin als politisch ambitionierten Menschen. So weicht die Front aus Ablehnung und Desinteresse auf.<br />
* Die entscheidenden Argumente sind wirtschaftlicher Natur. Die Zappanale, die dieses Jahr ihre 13. Auflage erlebt, ist längst ein wichtiger Wirtschaftsfaktor geworden. Wenn Underground-Ikonen wie Don Preston, Bunk Gardner, Roy Estrada oder Jimmy Carl Black kommen, "trägt das unseren Namen in die Welt", sind sich Kutz und der Bürgermeister einig.<br />
* Schließlich werden Skulptur und Sockel (etwa 15 000 Euro) aus eigenen Mitteln und über Sponsoren finanziert. Auch die Reinigung bleibt nicht an der Stadt hängen. Und der Standort ist ein Kompromiss. Weil der Kamp, die grüne Innenstadtinsel, mit klassizistischen Gebäuden und zwei chinesischen Pavillons ausscheidet, wählte man eine kleine Halbinsel am verkehrsreichen Alexandrinenplatz - zwischen Dobra-Kaufhaus und Schwanen-Brunnen.<br />
* Am 20. September 2001 passierte der Vorschlag die Stadtvertretung ohne Gegenstimme. Der Bildhauer Vaclav Cesak aus Pilsen gestaltete die Büste nach einem Foto aus "Burnt weenie sandwich". Franks Geschwister Candy und Bob werden am nächsten Wochenende zur Enthüllung erwartet. Und für Wolfhard Kutz erfüllt sich ein Lebenstraum.(Internet: www.arf-society.de Das Ensemble Modern eröffnet am 13. September (Musikhalle) mit Zap- pas "Greggery Peccary & Other Per- suasions" das Hamburger Musikfest)<br />
<br />
===Weitere Persönlichkeiten aus der Stadtgeschichte===<br />
<br />
====Herzog Adolf Friedrich====<br />
* [https://de.wikipedia.org/wiki/Adolf_Friedrich_zu_Mecklenburg https://de.wikipedia.org/wiki/Adolf_Friedrich_zu_Mecklenburg]<br />
[[Datei:Dob679.PNG|400px|zentriert]]<br />
Herzog Adolf Friedrich & Feodora von Reuss<br />
[[Datei:Villa Feodora.jpg|400px|zentriert]]<br />
Villa Feodora<br />
[[Datei:Hochzeit Adolf Friedrich.jpg|400px|zentriert]]<br />
Hochzeit<br />
[[Datei:Erbprinzessin Elise von Reuss mit ihren Kindern.jpg|400px|zentriert]]<br />
Erbprinzessin von Reuss mit ihren Kindern<br />
[[Datei:Sarkophag Feodora.jpg|400px|zentriert]]<br />
Sarkophag von Herzogin Feodora im Doberaner Münster<br />
<br />
====Madame Reichard====<br />
[[Datei:Dob759.PNG|300px|zentriert]]<br />
<br />
'''Das luftschiffende Frauenzimmer''' <br />
*''Vor 170 Jahren — Ballonaufstieg in Doberan (I)''<br />
* ( Ostsee-Zeitung, Juli 1989 - Zeitungsregestensammlung Carl Christian Schmidt/Archiv Münsterverwaltung Bad Doberan)<br />
* Das Jubiläum des Ballonfluges von Wilhelmine Reichard soll Anlaß sein, dieser ungewöhnlichen Frau zu gedenken, wobei bisher unveröffentlichtes Archivmaterial verwendet wurde.<br />
* Wilhelmine Schmidt (1788 - 1848) war seit 1806 mit Gottfried Reichard, dem nach W. Jungius zweiten deutschen Ballonflieger, verheiratet. Reichard startete 1810 mit einem selbstgebauten Ballon, Wilhelmine stieg im April 1811 in Berlin als erste Deutsche zu einer 1 l/2stündigen Luftreise auf, Ihr dritter Flug (Sept. 1811 in Dresden) endete mit einer schweren Havarie. Bei starkem Sturm stieg der Ballon sehr rasch auf mehrere tausend Meter, die Pilotin verlor das Bewußtsein.<br />
* Als sie wieder zu sich kam. erblickte sie über sich nur noch einige Stofffetzen, die sich im heftigen Seitenwind wie ein Segel blähten, den Absturz so um einige Augenblicke verzögernd. Die Reste des Ballons verfingen sich in einer Baumgruppe, die Gondel stürzte zu Boden, die Fliegerin, erneut bewußtlos, kam erst nach Stunden wieder zu sich. <br />
* Fünf Jahre später, inzwischen war Wilhelmine Mutter von vier Kindern, bestieg sie erneut einen Ballon. Ihre Aufstiege, u. a. in Brüssel, Hamburg, Wien, Prag, Warschau und München, wurden zur Routine.<br />
* Die Einnahmen aus den Eintrittspreisen dienten der Finanzierung der im Jahre 1816 gegründeten chemischen Fabrik ihres Mannes im Plauenschen Grund bei Dresden.<br />
* Der von ihr im Sommer 1819 in Hamburg, Lübeck, Doberan und Bremen benutzte Ballon dürfte der fünfte der sechs von Reichard gebauten „Bälle“ gewesen sein. Er war mit Wasserstoff gefüllt, der am Startort aus einer chemischen Reaktion von Schwefelsäure und Eisen erzeugt wurde.<br />
* Die etwa 200 Quadratmeter große Hülle, in Handarbeit genäht, bestand aus feinster Seide, die mit Firnis hauchdünn, aber luftdicht abgedeckt war.<br />
* Am 16. Juli traf Madame Reichard in Doberan ein; in der letzten Juliwoche wurde der Ballon im großherzogliohen Palais in Rostock (am heutigen Universitätsplatz) dem Publikum gezeigt.<br />
* Eine Rostocker Zeitung vom 29. Juli schrieb: „Das hiesige Publikum hat sowohl den Ballon, womit bereits 18 (?) Luftreisen gemacht sind, als auch die anderen Apparate mit vieler Aufmerksamkeit, sehr zahlreich In Augenschein genommen, und erwartet daher von diesem hier hoch nie gesehenen Schauspiel ein um so größeres Vergnügen.“ Am- 30. Juli wurde der Ballon für die Armen zum herabgesetzten Preis von 8 Schilling (Erwachsene) und 4 Schilling (Kinder) gezeigt.<br />
* Über die Luftreise in Doberan selbst werden wir in unserer nächsten Sonnabendausgabe berichten(Dr. H. Rehwaldt).<br />
<br />
'''Die geglückte Luftreise''' <br />
*''Vor 170 Jahren - Ballonaufstieg in Doberan (II)'' <br />
* ( Ostsee-Zeitung, Juli 1989 - Zeitungsregestensammlung Carl Christian Schmidt/Archiv Münsterverwaltung Bad Doberan)<br />
* Über den Ballonaufstieg in Doberan 1819 berichtet der Zeitzeuge H. G. Studemund (das bisher nicht veröffentlichte Originalmanuskript wurde mir dankenswerterweise vom Staatsarchiv Schwerin zugänglich gemacht): „August 8. Frau Profeßorin Reichard erhob sich um 5 Uhr nachmittags in die Luft. Zum Lokal der Füllung und des Aufsteigens war ein geräumiger Rasenplatz neben der Kirche gewählt.<br />
* Nachdem die Luftschifferin sich den Allerhöchsten Herrschaften auf der dort errichteten Tribüne empfohlen hatte, stieg sie in den Korb, erhob sich unter Pauken und Trompetenschall langsam in die Luft, winkte den Tausenden unter ihren Füßen mit der Fahne die Abschiedsgrüße zu und leerte über und neben der Thurmspitze noch sichtbar einen Ballastbeutel, in Folge deßen sie bald als ferner Punkt den Blicken der Zuschauer entschwand.<br />
* Als der Wind zum Meere trieb, so ließ sie sich bald, etwa 1/2 Meile von Doberan wieder zur Erde herab. Die Fahrt war vollkommen glücklich, und nachdem die Luftschifferin im Hofwagen zurückgekehrt war, folgte bald ihr Ballon, welcher noch schwebend und von sicheren Wächtern geführt, durch alle Straßen von Doberan reisete.<br />
* Man will behaupten, daß das erhabene Schauspiel etwa 4000 Zuschauer versammelt hatte. Einige kleine Probe-Ballone, welche als Vorboten und zur Beobachtung des Windes vorausgeschickt wurden, müßten noch jetzt über den Wolken schweben, wenn ihre Kraft nicht erloschen ist.“<br />
* Derselbe Autor wurde von dem Ereignis zu einem zwölfstrophigen Gedicht beflügelt, das weitere Einzelheiten des Aufstiegs wiedergibt. Es heißt dort u. a.: „Schon spannen sich die schlaffen Seile;/ Es ringt mit der verhaßten Haft / Stets mächtiger nach jeder Weile / Des stolzen Balles volle Kraft. Der leichte Korb beginnt zu schweben / Nimmt Fernrohr jetzt und Ballast ein!/ Es wird der Anker ihm gegeben, / Und die Sylphide steigt hinein. Dem schwarzen Punkte i n den Lüften / Folgt auf der ernsten Bahn zum Meer / Mit schnellem Flug auf allen Triften, / Der Renner hülfebringend Heer.“<br />
* Für den Pächter des Kammerhofes, auf dessen Feld der Ballon niederging, brachten die „Renner“, die begeisterten Zuschauer also, in Equipagen, zu Pferd und einfach zu Fuß allerdings nicht „Hülfe“, sondern nur Ärger mit sich, zertraten sie ihm doch seine schönen, fast reifen Erbsen. „Min Arften, o min Arften“, jammerte er verzweifelt, gab sich aber rasch zufrieden, als. ihm der Großherzog die Michaelspacht erließ.<br />
* Der Abend mit einer Ovation im Doberaner Theater gestaltete sich zum waren Triumph für das tapfere „luftschiffende Frauenzimmer“, wie die damaligen Zeitungen voller Anerkennung schrieben(Dr. Helge Rehwaldt).<br />
<br />
==Kur- und Bäderwesen, Tourismus, Sport, historische Bauten==<br />
===Medizinische Einrichtungen===<br />
<br />
[[Datei:Doberan Z54.PNG|700px|zentriert]]<br />
<br />
===Kur- und Bäderwesen===<br />
'''Aus der Geschichte des ältesten Seebades'''<br />
* ''Kuren mit Molke, Eselsmilch und Wasser'' <br />
* ( Ostsee-Zeitung, Januar 1993 - Zeitungsregestensammlung Carl Christian Schmidt/Archiv Münsterverwaltung Bad Doberan)<br />
* 1836 starb der geistige Vater des ersten deutschen Seebades, der Hofrat Prof. Dr. Samuel Gottlieb von Vogel, und ein Jahr später folgte ihm der Großherzog Friedrich Franz I., der seinen Leibmedicus „wahrhaft hoch schätzte und ehrte", nach. Damit verlor das Land Mecklenburg-Schwerin einen der eifrigsten Förderer von Doberan-Heiligendamm und auch einen der wenigen weitblickenden und klugen Regenten in seiner Geschichte.<br />
* Der Nachfolger Paul Friedrich ließ in seiner nur sechsjährigen Amtszeit als Landesherr die Straßen nach Rostock und zum Damm ausbauen. Das Bettenhaus neben dem Saalgebäude in Heiligendamm erhielt eine Erweiterung um drei Stockwerke und so seine heutige Höhe. <br />
* Im Erdgeschoß verblieben die warmen Seebäder, die in 18 Kabinetten verabreicht wurden, außer den vier für die Großherzogliche Familie reservierten. Die Kabinette waren komfortabel eingerichtet mit Kanapees, Klingelschnüren usw., die Badewannen bestanden ursprünglich aus weiß überfirnistem Eichenholz und wurden jetzt allmählich durch Zement-Badewannen ersetzt. <br />
* Im schriftlichen Nachlaß von Prof. Vogel und seinen Nachfolgern finden sich reichlich Belege über die Heilkraft des Seewassers. Einiges davon erinnert an die Wunderheilungen der Bibel und ist wohl aus heutiger Sicht auch ein wenig unter Werbeaspekten zu betrachten. Interessant ist aber die Variationsbreite der Anwendung. Nicht nur die kalten und warmen Bäder allein, sondern auch die Beimischung oder die Abreibung mit stark jodhaltigem Tang oder das Trinken von Seewasser gehörten zur Behandlung.<br />
* Auch mit Molke, Eselsmilch und Mineralwasser wurde experimentiert, wie aus einer alten medizinischen Abhandlung zu entnehmen ist: „Versuche zu Milch-Anstalten wurden im Orte Doberan durch eine Eselinnen-Herde gemacht, auch eine Anstalt zum Ausschenken vieler Mineral-Wässer wurde etabliert, aber die 3/4 Meile weite Entfernung des Ortes vom Strande legte immer Hindernisse in den Weg; die Eselinnen wurden wieder abgeschafft, weil die Weiden zu weit entfernt waren, um zu jeder Zeit Milch bekommen zu können, und die Trinkanstalt wurde nur wenig besucht." <br />
* Mitte des 19. Jahrhunderts wurden in Heiligendamm eigens Molkenanstalten eingerichtet, um die Molke, der damals große Heilkraft zugesprochen wurde, dem Wasser beimengen zu können.<br />
* Gleichzeitig erfolgte der Auftakt zu einem weiteren Ausbau des Bades im Hinblick auf Übernachtungsmöglichkeiten, ohne daß Doberan als Ort der gesellschaftlichen Ereignisse seine Bedeutung verlor.<br />
* Der Großherzog Paul Friedrich ließ in westlicher Richtung, am Beginn der Steilküste, in kurzer Folge drei Villen für seine privaten Belange errichten, die im Zeitgeschmack englisch mit „Cottages” bezeichnet wurden.<br />
* Besonders und auch heute noch idyllisch gelegen ist davon am westlichen Ende das Alexandrinen-Cottage, so benannt nach der Großherzogin, die es viele Jahre bewohnte, einer Tochter der legendären Königin Luise und des Preußenkönigs Friedrich Wilhelm III. und Schwester des späteren Kaisers Wilhelm I.<br />
* Die Fürstin erreichte das hohe Alter von 89 Jahren und erfreute sich stets einer besonderen Beliebtheit und Wertschätzung. In ihren letzten Lebensjahren, als die Körperkräfte schon schwanden, ließ sie sich während ihres Sommeraufenthaltes täglich mit einem kleinen Eselskarren nach Doberan und um den Kamp kutschieren(Aus WOLF KARGE, Heiligendamm 1793-1993)<br />
<br />
<br />
<br />
'''Aus der Geschichte von Bad Doberan und Heiligendamm (40)'''<br />
* ''Regen- und Sturzbäder halfen gegen Kopfschmerzen'' <br />
* ( Ostsee-Zeitung, Juli 1997 - Zeitungsregestensammlung Carl Christian Schmidt/Archiv Münsterverwaltung Bad Doberan)<br />
* Bad Doberan. Schon vor 160 Jahren wurden genaue Messungen von Luft- und Wassertemperaturen vorgenommen - morgens um 7 und nachmittags um 4 Uhr - der Wellenschlag beachtet, die Richtung des Windes, die Gesamtwitterung und der Barometerstand in Augenschein genommen, so daß Dr. J. H. Becker in seinem Buch „Doberan im Sommer 1837", ein Jahr darauf bei Hinstorff in Parchim und Ludwigslust erschienen, genaueste Angaben machen konnte. <br />
* Mit dem unbeständigen Wetter im Januar und Februar hing nach Ansicht des Mediziners auch die im ganzen nordöstlichen Europa vorherrschende Grippe zusammen, die ebenfalls in Doberan grassierte. <br />
* Bis in den Mai blieb es ungewöhnlich kalt, und erst nach dem 20. im Wonnemonat begann es freundlicher zu werden. Mitte Juni machte sich ein schwefliger und dichter Nebel bemerkbar, aus dem „ein übelriechender Höhenrauch" wurde.<br />
* Interessant bei den Anmerkungen des Badearztes vor allem die Beziehungen zwischen Wetter und Krankheiten. So ist zu lesen, daß durch das angenehme und warme Wetter im September „die Neigung zu Durchfällen und zu Störungen der Verdauungs-Organe überhaupt allmählich verschwand."<br />
* Welchen Ruf Heiligendamm in jenen Jahren besaß, mag daraus ersichtlich sein, daß ein Patient aus Polen die weite Reise unternahm, um hier an der Ostsee durch die regelmäßigen Seebäder in Verbindung mit Regen- und Sturzbädern von seinen langjährigen Kopfschmerzen - Neurosen - befreit zu werden.<br />
* Ein „kaltes Sturzbad" beschrieb Becker mit „einem aus einer bedeutenden Höhe geschehenes Herabstürzen reichlicher Wassergüsse auf den entblößten Körper oder auf einen Teil desselben".<br />
* Andere Arten von Bädern waren auch Fall-, Gieß- oder Tropfbäder.<br />
* In Doberan besaß man zudem schon die Douche-Maschinen, die in ihrer Form Ähnlichkeit mit einer Feuerspritze hatten, und mit ihnen konnte man den Wasserstrahl ganz gezielt und dauerhaft auf eine bestimmte Stelle richten.<br />
* Erfolge erzielte man ebenfalls mit mineralischen Schlamm- und Moorbädern sowie mit Schwefelbädern.<br />
* Bereits seit 1818 gab es in Heiligendamm ein Gebäude, in das zwei Schwefeldampfmaschinen untergebracht waren.<br />
* Von besonderer Bedeutung war die Eisen-Quelle, „deren kräftiges Wasser in das in ihrer Nähe im Jahre 1823 neu erbaute, große, sehr geschmackvoll eingerichtete und Doberan zur wahren Zierde gereichende Badehaus geleitet wird".<br />
* „Doberan im Sommer 1837" war eine außergewöhnliche Werbung für die heilenden Kräfte in Doberan und Heiligendamm und könnte in der Gegenwart erneut eine Lanze für das älteste deutsche Seebad brechen(PETER GERDS)<br />
<br />
[[Datei:Doberan Z6.PNG|700px|zentriert]]<br />
<br />
<br />
===Beherbergung===<br />
<gallery mode="packed" widths="200px"><br />
Datei:Dob83.jpg|<br />
Datei:Dob304.jpeg|<br />
Datei:Dob283.jpeg|<br />
Datei:Dob375.jpeg|<br />
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Datei:Dob105.jpg|<br />
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Datei:T111.jpg<br />
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Datei:Dob460.PNG|Mollistr. 12 und seine Geschichte<br />
Datei:Dob461.PNG|<br />
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Datei:Dob395.jpeg|<br />
</gallery><br />
<br />
[[Datei:Doberan Z7.PNG|700px|zentriert]]<br />
<br />
===Gaststätten===<br />
* [[Gaststätten]]<br />
<br />
===Stadt- und Bädermuseum===<br />
<br />
* [https://www.bad-doberan-heiligendamm.de/kultur-events/kulturhaeuser-museen/stadt-baedermuseum.html https://www.bad-doberan-heiligendamm.de/kultur-events/kulturhaeuser-museen/stadt-baedermuseum.html]<br />
<br />
[[Datei:Dob936.PNG|500px|zentriert]]<br />
[[Datei:Dob763.PNG|500px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan R Möckelhaus.PNG|600px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan Z1.PNG|600px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan Z3.PNG|600px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan Z4.PNG|600px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan Z5.PNG|600px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan Z37.PNG|600px|zentriert]]<br />
<br />
===Bad Doberan - Tourismus===<br />
* [[Bad Doberan - Tourismus|Tourismus]]<br />
<br />
'''Bad Doberaner Gästeführer'''<br />
[[Datei:Dob842.PNG|400px|zentriert]]<br />
[[Datei:Dob835.PNG|400px|zentriert]]<br />
[[Datei:Dob777.PNG|400px|zentriert]]<br />
[[Datei:Dob836.PNG|400px|zentriert]]<br />
<br clear="all"/><br />
[[Datei:Dob856.jpg|400px|zentriert]]<br />
<br clear="all"/><br />
[[Datei:Dob906.PNG|400px|zentriert]]<br />
[[Datei:Dob854.PNG|400px|zentriert|thumb|Gästeführer Peter Becker]]<br />
<br />
===Sport===<br />
<br />
<br />
* [[Sport in Doberan]]<br />
<br />
===Straßen,Baudenkmale und Sehenswürdigkeiten der Stadt Bad Doberan===<br />
<br />
'''Neue Straßennamen mit alter Tradition'''<br />
''Bad Doberan (Stadtverwaltung) Die Stadtverordnetenversammlung beschloß die Änderung der Straßennamen nach vorliegenden Vorschlägen, 1-11, die vom erweiterten Kulturausschuß aus den Vorlagen der CDU-Fraktion und des Kulturausschusses unter Einbeziehung der Meinung der Bevölkerung erarbeitet wurden(Bad Doberaner Stadtanzeiger, 15. Dez. 1990)''<br />
* Straße des Friedens wird in Dammchaussee umbenannt: Die Chaussee führt von Doberan nach Heiligendamm und wurde deshalb seit Gründung des Seebades als Dammchaussee bezeichnet. Aus dieser Tradition und der Rückbesinnung auf das erste deutsche Seebad hielt der Sonderausschuß es für zweckmäßig, diese Bezeichnung wieder einzuführen. <br />
* Die Heinrich-Klöcking-Straße wird wieder Neue Reihe: Dieser Name wurde bei der Bebauung der Straße eingeführt und hat somit Tradition. Die Umbenennung der Neuen Reihe in Heinrich-Klöcking-Straße (ebenso wie die zwei nachfolgenden Straßen) war eine Maßnahme der damaligen Stadtverwaltung (nach 1945) um Antifaschisten um jeden Preis auch in Doberan zu ehren. <br />
* Wilhelm-Bohm-Weg wird wieder Mittelstraße genannt<br />
* Ernst-Wolff-Straße soll wieder Friedhofstraße heißen. Da diese Straße die Zufahrtstraße zum neuen Friedhof war, sollte sie auch wieder traditionsgemäß diesen Namen führen.<br />
* Clara-Zetkin-Straße bleibt mit diesem Namen bestehen. Bei der Auswertung der Meinungen der Bad Doberaner Bürger, speziell der Clara-Zetkin-Straße sprachen sich etwa 80% für den Erhalt dieses Namens aus. Clara Zetkin als Begründerin der Frauenbewegung sollte nach Meinung der Mehrheit der Bevölkerung durch diesen Straßennamen geehrt werden.<br />
*Maxim-Gorki-Platz bleibt mit diesem Namen bestehen. <br />
* Die MTS-Siedlung soll in „Am Quellholz“ umbenannt werden: Die Bezeichnung „Die Cepelin“ würde für Einheimische jüngeren Datums und Fremde unklar sein. Waldsiedlung wurde abgelehnt wegen der Assoziation zu Wandlitz. Da das Quellholz gegenüber liegt und von seiner Attraktivität bereits anspricht, sprachen sich die Mitglieder der Sonderarbeitsgruppe einstimmig für die Bezeichnung „Am Quellholz“ aus. <br />
* Es wurde vorgeschlagen die Friedrich-Engels-Straße wieder in Friedrich-Franz-Straße umzubenennen: Hier spielte die Würdigung Friedrich Franz I. als Mitbegründer des ersten deutschen Seebades eine Rolle, und dazu kam, daß diese Straße zuvor über Jahrzehnte bereits Friedrich-Franz-Straße hieß. Viele Einwohner dieser Straße sprachen sich für diesen Namen aus.<br />
* Die Ernst-Thälmann-Straße wird auf Vorschlag in Mollistraße umbenannt: Hierüber gab es unterschiedliche Diskussionen. Die Mehrheit der Bevölkerung und der Arbeitsgruppenmitglieder plädierten für „Mollistraße“: a) aufgrund des dort hindurchfahrenden „Molli’s“;b) umgangssprachlich hat sich diese Bezeichnung bereits seit Jahrzehnten in der Bevölkerung eingebürgert. Man sollte auch auf diese Volkstümlichkeit Rücksicht nehmen. <br />
* August-Bebel-Straße bleibt mit diesem Namen bestehen. <br />
* Karl-Marx-Platz wird in Brunnenplatz umbenannt.<br />
* Aufgrund der Beschlußvorlage 38/90 zur Umbenennung der Straßennamen im Wohngebiet Buchenberg wurde folgendes beschlossen: Zu der Straßenbenennung Buchenberg sollte eine Sonderregelung getroffen werden. Aufgrund sehr vieler Vorschläge der Buchenbergbewohner wird der Name Ehm Welks als Straßenname fast 100%ig akzeptiert, aber nicht seine „Helden“. Darauf hat sich die Sonderarbeitsgemeinschaft zu folgendem Vorschlag entschlossen: Das Bauamt entscheidet über eine übersichtlichere Straßenführung und setzt dann im Einvernehmen mit der Stadtverordnetenversammlung die von der Sonderarbeitsgemeinschaft vorgeschlagenen Namen ein:<br />
* Ehm-Welk-Straße (Schriftsteller Heiden von Kummerow);<br />
* Gerhard-RingelingStraße (Schriftsteller und Lehrer am Gymnasium); <br />
* Heinrich-Seidel-Straße (Schriftsteller und häufiger Gast in Bad Doberan);<br />
* Rudolf-TarnowStraße (Volkstümerlicher Dichter, Burrkäwers);<br />
* JohnBrinkmann-Straße (Schriftsteller);<br />
* Ludwig-Bang-Straße (Heimatmaler von Bad Doberan). <br />
*Entschieden wurde: Straße der Freundschaft in Heinrich-Seidel-Straße; Straße der Gemeinschaft in Ehm-Welk-Straße; Straße der Solidarität in John- Brinckmann-Straße; Straße des Aufbaus in Rudolf-Tarnow Straße umzubenennen.<br />
* Mit diesen Vorschlägen hoffen wir, den Anwohnern des Buchenbergs und dem Neubaugebiet insgesamt gerecht zu werden. <br />
<br />
[[Datei:Dob907.PNG|700px|zentriert|Flecken Doberan]]<br />
<br clear="all"/><br />
<br />
[[Datei:Dob419.JPG|700px|zentriert|Bad Doberan]]<br />
<br />
====Bahnhof/Molli====<br />
* [[Bahnhof/Molli]]<br />
<br />
====Das Moorbad====<br />
* [[Das Moorbad]]<br />
<br />
====Kamp und Severinstraße====<br />
* [[Kamp und Severinstraße]]<br />
<br />
====Alexandrinenplatz====<br />
* [[Alexandrinenplatz]]<br />
<br />
====Markt, Baumstraße, Neue Reihe====<br />
* [[Markt, Baumstraße, Neue Reihe]]<br />
<br />
====weitere Straßen====<br />
* [[weitere Straßen]]<br />
<br />
<gallery mode="packed" widths="200px"><br />
<br />
Datei:Dob218.jpg|Friederich Franz Straße<br />
Datei:Dob362.jpeg|<br />
Datei:Dob297.jpeg|<br />
Datei:Dob421.JPG|<br />
Datei:Dob221.jpeg|Mollistraße<br />
Datei:Dob948.PNG|Ehm-Welk-Buchhandlung<br />
Datei:Dob949.PNG<br />
Datei:Dob916.jpg|Mollistr.(DDR)<br />
Datei:Dob833.PNG<br />
Datei:Dob847.PNG<br />
Datei:Dob918.jpg|Ziegenmarkt(DDR)<br />
Datei:Dob403.JPG|<br />
Datei:Dob412.JPG|<br />
Datei:Dob435.JPG|<br />
Datei:Dob256.jpeg|<br />
Datei:Dob262.jpeg|<br />
Datei:Dob229.jpeg|<br />
Datei:Dob250.jpeg|Lindenstraße<br />
Datei:Dob266.jpeg|Beethoven Straße<br />
Datei:Dob917.jpg|Severin-Beethoven Straße<br />
Datei:Dob423.JPG|<br />
Datei:Dob408.JPG|Puppenhaus Beethoven Straße<br />
Datei:Dob270.jpeg|Rostocker Straße<br />
Datei:Dob324.jpeg|Rostocker Straße<br />
Datei:Dob687.jpg|<br />
Datei:Dob491.jpg|<br />
Datei:Dob492.jpg|<br />
Datei:Dob272.jpeg|Kröpeliner Straße<br />
Datei:Dob314.jpeg|<br />
Datei:Dob273.jpeg|Goethe Straße<br />
Datei:Dob281.jpeg|Post- /Severinstraße<br />
Datei:Dob285.jpeg|Wossidlostraße<br />
Datei:Dob299.jpeg|Schützenplatz<br />
Datei:Dob301.jpeg|Am Wallbach<br />
Datei:Dob307.jpeg|Dammstraße<br />
Datei:Dob309.jpeg|<br />
Datei:Dob446.jpg|<br />
Datei:Dob447.jpg|<br />
Datei:Dob448.jpg|<br />
Datei:Dob316.jpeg|Lettowsberg<br />
Datei:Dob591.jpg|<br />
Datei:Dob465.PNG|Lessingschule 1952<br />
Datei:Dob467.PNG|Fritz-Reuterstr. 1953<br />
Datei:Dob468.PNG|Rost./Kröpel. Str. 1953<br />
Datei:Dob469.PNG|Rost. Str. 1952 (Vettersche Haus)<br />
Datei:Dob474.PNG|Lindenalle um 1900<br />
Datei:Dob472.PNG|Blick auf Buchenberg 19.Jh.<br />
Datei:Dob908.jpg|Stülower Weg(Blick vom Arbeitslager)<br />
<br />
</gallery><br />
<br />
[[Datei:Doberan R Wossidlostr..PNG|700px|zentriert]]<br />
<br />
===Die Burg, später "Haus des Handwerks"===<br />
* [[Die Burg, später "Haus des Handwerks" ]]<br />
<br />
===Denkmale===<br />
<br />
'''Backenzahn'''<br />
[[Datei:Dob951.PNG|700px|zentriert]]<br />
(Ostseezeitung 9.9.2001)<br />
<br />
<gallery widths="400px" heights="200px"><br />
Datei:Dob573.jpg<br />
Datei:Dob574.jpg<br />
Datei:Dob686.jpg<br />
</gallery><br />
Ehrenmal für die im Ersten Weltkrieg gefallenen und vermissten Soldaten auf dem Buchenberg (im Volksmund Backenzahn genannt) in Bad Doberan, Mecklenburg-Vorpommern/Das Ehrenmal wurde Ausgang der 1920er Jahre nach einem Entwurf des Architekten und Baumeisters Hans Carlson von der Baufirma H. Carlson & Sohn, damals Bad Doberan, Severinstraße 2, erbaut.<br />
<br />
'''Gedenkstein'''<br />
[[Datei:Dob580.jpg|700px|zentriert|Bad Doberan]]<br />
<br />
'''Wo ist der Gedenkstein geblieben?'''<br />
* ( Ostsee-Zeitung, Oktober 1997 - Zeitungsregestensammlung Carl Christian Schmidt/Archiv Münsterverwaltung Bad Doberan)<br />
* Bad Doberan. In Bad Doberan gab es einmal einen Vaterländischen Gedenkstein, der am heutigen Fußgängerüberweg bei der Post gestanden haben soll und irgendwann entfernt worden ist. Er trug die Inschrift „Allezeit treu bereit für des Reiches Herrlichkeit". <br />
* Im Hütter Wohld wurde dieser Findling von Forstmeister von Raven entdeckt und durch den Großherzog als Geschenk dem Doberaner Militärverein übergeben.<br />
* Im April 1912 war es dann schließlich soweit. In Anwesenheit, so zeitgenössische Quellen, von 14 Krieger- und Militärvereinen aus Doberan und Umgebung wurde der Stein auf dem Alexandrinenplatz aufgestellt.<br />
* Über Größe und Transport hieß es: „Der Granitfindling ist ungefähr 2 1/2 m hoch, 1 1/4 m breit und 1 m dick, hat also gut drei Kubikmeter Inhalt und 180 Zentner Gewicht.<br />
* Ende Februar war er unter mehrtätigen schweren Mühen aus seinem Lager gehoben, auf zwei mächtige, mit schmiedeeisernen Bändern zusammengekoppelte Eichenstämme gewunden und daran festgekettet worden." Mit einem Gespann und sechs Pferden davor erreichte dieser Stein in zwei Tagen Doberan. <br />
* An Ort und Stelle hatte Hofzimmermeister Reincke eine Hebevorrichtung aus drei Fichtenstämmen gebaut.<br />
* Daß bei der Prozedur alles ohne den geringsten Schaden und Unfall ablief, wurde besonders hervorgehoben. Wo aber ist nun der Findling geblieben?(P. GERDS)<br />
<br />
<br />
'''Gedenken an Gorbatschow'''<br />
*''Stein und Eiche werden nun gesetzt''<br />
* (von Werner Geske - Ostsee-Zeitung, November 1992 - Zeitungsregestensammlung Carl Christian Schmidt/Archiv Münsterverwaltung Bad Doberan)<br />
* ''Bundesminister und Doberaner Bürger vollziehen gemeinsam feierlichen Akt'' <br />
* Bad Doberan. Für den 72jährigen Erich Vick geht morgen ein langgehegter Wunsch in Erfüllung: Die Kreisstadt würdigt in einem feierlichen Akt die wiedergewonnene deutsche Einheit durch Gedenkstein und Eiche.<br />
* „Ich freue mich, daß ich die Ehre habe, gemeinsam mit Bundesminister Krause den Baum pflanzen zu können. Es ist gut, daß der Gedenkstein einen Ausspruch Gorbatschows trägt, der seiner Grußadresse zum Tag der deutschen Einheit 1990 entstammt. <br />
* Ihm, Ronald Reagan und Helmut Kohl sollte unser tief empfundener Dank gehören", erklärte der alte Herr gegenüber der OZ. Er gehöre zu der Generation, die aus Krieg und Kriegsgefangenschaft zurückgekehrt, die Teilung des Vaterlandes schmerzlich erlebt habe. <br />
* Im Januar, als Prof. Günther Krause den Vorschlag unterbreitete, Straßen und Plätze nach Michail Gorbatschow zu benennen, fand diese Anregung auch in unserem Kreis Resonanz.<br />
* Zu denen, die sich damals mit Vorschlägen zu Wort meldeten, gehörte auch Erich Vick. Der ehemalige Bäckermeister sprach sich dafür aus, dem ehemaligen sowjetischen Staatschef mit einem Gedenkstein und einer Eiche Dank für seine Entschlossenheit zu sagen.<br />
* Nach mehreren Debatten in der Stadtverordnetenversammlung einigten sich die Abgeordneten auf die Lesart, mit einem solchen Akt an die deutsche Einheit erinnern zu wollen.<br />
* Für eine direkte Ehrung Gorbatschow fand sich im Stadtparlament jedoch keine Mehrheit. Am 3. Oktober beschlossen die Volksvertreter, in einem würdevollen Akt, Stein und Baum zu setzen. <br />
* Gestern liefen noch die letzten Vorbereitungen auf das Ereignis am Sonnabend um 11.00 Uhr. Mitarbeiter des Bauhofes bereiteten das Pflanzbett für die Eiche fachgerecht vor. Der fast vier Meter hohe Baum stammt aus Kröpelin. Dort wuchs er in über 10 Jahren in der Baumschule Hinrichs heran.<br />
* Auch der Findling aus einer Kiesgrube bei Retschow stammend, in der Werkstatt von Steinmetzmeister Reiner Vahl mit dem Gorbatschow-Ausspruch versehen, tritt heute seinen Weg zum Platz an der Ecke Parkentiner Weg/Rostocker Straße an. Mitarbeiter der NTU bringen den Stein zu seinem Bestimmungsort. <br />
* Gestern befragten wir Bürger nach ihrer Meinung zu der morgigen Veranstaltung. Hilde Krüger, Hausfrau, ist angetan davon, „daß gerade Bad Doberan solch einen Stein setzt." Ohne Gorbatschow gäbe es nach ihrer Auffassung keine Einheit. „Und dafür sind wir doch wohl dankbar, oder nicht!?"<br />
* Renate Sörensen, Architektin, aus Rendsburg hat bisher nur von der Ehrenbürgerschaft für Reagan, Gorbatschow und Kohl in Berlin gehört: „ Daß die Doberaner so etwas machen, wußte ich nicht. Ist ja ganz toll." <br />
* Jörn Peters, Handwerker, ist anderer Auffassung: „Der Herbst '89 steht mir noch immer plastisch vor Augen. Ich gehe morgen auf jeden Fall zum Platz an der Rostocker Straße.<br />
[[Datei:Dob659.PNG|400px|zentriert]]<br />
<br />
'''Stein aus Granit soll an die errungene Einheit erinnern'''<br />
*''Bundesminister Krause würdigte in Bad Doberan Beitrag Gorbatschows''<br />
* (von Werner Geske, Ostsee-Zeitung, November 1992 - Zeitungsregestensammlung Carl Christian Schmidt/Archiv Münsterverwaltung Bad Doberan)<br />
* Bad Doberan. Die innere Bewegung war dem 72jährigen anzusehen. Nach monatelangem persönlichem Bemühen, unterstützt von vielen Gleichgesinnten, sollte sich an diesem Sonnabendvormittag sein langgehegter Wunsch erfüllen. „Als Bundesminister Günther Krause zu Jahresbeginn mit dem Vorschlag an die Öffentlichkeit trat, Straßen und Plätze in Ostdeutschland nach dem russischen Reformer Gorbatschow zu benennen, sprach er mir aus dem Herzen." So Erich Vick, kurz bevor er in Anwesenheit von Prof. Krause den Stein zum Gedenken an die wiedererrungene Einheit enthüllte. <br />
* Hunderte Bürgerinnen und Bürger der Kreisstadt waren gekommen, um in dieser feierlichen Stunde dabei zu sein. Zunächst richtete Stadtverordnetenvertreter Heinz Hake das Wort an die um Stein und Eiche Versammelten. Er begrüßte, daß es trotz mancher Widrigkeiten doch noch zu diesem denkwürdigen Tag gekommen sei. Damit traf er die Empfinden vieler, die das unermüdliche Engagement des alten Doberaners mit Sympathie und Solidarität unterstützt hatten. <br />
* Auch Bundesminister Krause hob nicht ohne Befriedigung hervor, daß sich daran erneut beweise, was demokratischer Bürgerwille in unserem Lande bewirken könne. Er erinnerte daran, daß erst drei Jahre vergangen seien, seit auch in Bad Doberan das Volk auf die Straße gegangen sei, um für Freiheit und Einheit zu demonstrieren. „Wer von uns hat damals daran zu glauben gewagt, daß die deutsche Einheit so nahe ist. Die Kraft des Volkes hat alle Hindernisse aus dem Weg geräumt, unterstützt von Freuden in aller Welt", erinnerte der Minister. Der Dank gelte besonders Ronald Reagan, Georg Bush, Helmut Kohl und Michail Gorbatschow.<br />
* Der russische Reformer sei es vor allem gewesen, der im Osten die Voraussetzungen dafür schuf, daß die Menschen in der ehemaligen DDR in freier Selbstbestimmung die Einheit ihres Vaterlandes wiedererringen konnten. Dies sei unvergessen und finde auch seinen Ausdruck in der Tatsache, daß Gedenkstein und Eiche nunmehr hier ihren Platz gefunden hätten.<br />
* Zustimmung fand auch die Feststellung des Bundespolitikers, daß es im Bewußtsein gewonnener Freiheit nunmehr darum gehe, die gewiß nicht leichten Probleme der Zukunft zu meistern: „Schöpfen wir auch Kraft für die Zukunft aus den Erfahrungen einer geschichtlich einmaligen Leistung, die wir gemeinsam vollbracht haben." „ Uns allen soll stets bewußt sein, daß die deutsche Einheit ein großes Geschenk ist", legte er den Anwesenden ans Herz, als er den Granitstein enthüllte.<br />
* Zustimmung auch, als die von Reiner Vahl in den Stein getriebene Inschrift sichtbar wurde: „ Der deutschen Nation Glück, Gedeihen und Frieden im vereinten Europa. M. Gorbatschow“<br />
<br />
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<br />
==Feuerwehr==<br />
<br />
<br />
<br />
[[Datei:Doberan R FWBild.PNG|700px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan R FWText2.PNG|200px|links]]<br />
[[Datei:Doberan R FWText3.PNG|700px|zentriert]]<br />
<br />
==Neuer Friedhof==<br />
[[Datei:Dob867.PNG|600px|zentriert]]<br />
<br />
<gallery mode="packed" widths="200px" heights="400px"> <br />
Datei:Dob620.jpg<br />
Datei:Dob621.jpg<br />
Datei:Dob869.PNG<br />
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Datei:Dob871.PNG<br />
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Datei:Dob973.JPG<br />
Datei:Dob974.JPG<br />
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Datei:Dob877.PNG<br />
Datei:Dob976.JPG<br />
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<br />
==Kammerhof==<br />
<br />
==Buchenberg==<br />
<br />
'''Der Bad Doberaner Buchenberg in früheren Zeiten''' <br />
*''Ort der Feuerwerke und Duelle''<br />
* (von Dr. Helge Rewaldt, Ostsee-Zeitung, Januar 1991 - Zeitungsregestensammlung Carl Christian Schmidt/Archiv Münsterverwaltung Bad Doberan)<br />
* In den ersten Jahren des Badeortes Doberan war der Buchenberg der beliebteste Ausflugsort und Aussichtspunkt der Badegäste.<br />
* Mit Lauben und Bänken war er reichlich versehen, von gepflegten Wegen durchzogen. Kegelbahn, Musik, Restauration fehlten nicht, wie ein Chronist schrieb.<br />
* Vor allem aber fand hier das Feuerwerk statt, das von dem herzoglichen Feuerwerker Hieber bereitet wurde. Ein .Feuerfall, der von dem Berge herunterströmt war besonders beliebt, aber auch Raketen, die so hoch stiegen, daß man sie 3 bis 4 Meilen weit sehen konnte. Bei besonderen Gelegenheiten gab es auch erleuchtete Tempel und brennende Namenszüge.<br />
* Die Aussicht, viel freier als heute, war berühmt, besonders von der Westseite aus, wo als Regen- und Sonnenschutz ein chinesischer Strohschirm errichtet war. Man sah auf die Klostermauer mit dem großen Torweg und der kleinen Pforte (das sogenannte Grüne Tor wurde erst später angelegt), auf die Kirche und auf Doberan mit den bewaldeten Hügeln im Hintergrund.<br />
* Einen sehr lebendigen Eindruck aus dieser Zeit vermittelt uns John Brinckman in seinem Roman „Kasper Ohm un ick“: „As wi dor nu so unner de hogen Böm rümstewelten un in den eenen Weg rinbögten, is dor 'ne Lustbänk, un dor set een lütten Mann up, de hadd 'n groten Stirn vör de Bost un ’n korten Stummel in de Mund un smökt un sehg sihr fründlich ut“. Der kleine Mann auf der .Lustbank*, so stellt sich heraus, ist niemand anderer als der Großherzog, mit dem Kasper Ohm dann ins Gespräch kommt. <br />
* Allerdings war der Buchenberg auch der Ort der Duelle. So wird von einem Pistolenduell des Hofkomikers Peters berichtet, das ein äußerst blutiges Ende nahm. Der Schauspieler hatte, um seinen Gegner zu erschrecken, sich eine mit Ochsenblut gefüllte Schweinsblase unter das Wams gebunden und sie im richtigen Moment platzen lassen. <br />
* Einen tragischen Ausgang nahm dagegen das Säbelduell des jungen Albert von Stael-Holstein, eines Sohnes der berühmten Schriftstellerin, der mit einem russischen Offizier beim Glücksspiel in Streit geraten war. Der junge Stael wurde durch einen Säbelhieb in den Hals getötet. Das war 1813. Der Ort des Duells wird als ein „kleines Rund inmitten des reizend daliegenden Gehölzes“ beschrieben, er ist heute nicht mehr genau auszumachen.<br />
* Infolge dieses Ereignisses verlor der Buchenberg an Beliebtheit, die Belustigungen für die Gäste fanden nun auf dem Kamp, im Englischen Garten und auf dem Jungfernberg (Tempelberg) statt.<br />
<br />
[[Datei:Dob654.PNG|700px|zentriert|Bad Doberan]]<br />
<br />
==Doberan im Spiegel von Zeitgenossen==<br />
<br />
===Bibliographie Doberan===<br />
<br />
* [[Doberaner Bibliographie]]<br />
<br />
==Doberaner Originale==<br />
(Ilse Mühlbach, Klaus Havemann, Studemund)<br />
<br />
===Begegnungen mit Menschen===<br />
(amerik. Piloten, russ. Offiziere u.a.)<br />
<br />
==Friedhofsgeschichten==<br />
<br />
- Pläne und bemerkenswerte Gräber<br />
<br />
==Opfer von Krieg und Gewalt==<br />
<br />
* [[Opfer von Krieg und Gewalt aus der Region Doberan]]<br />
<br />
== *[[Bilder und Texte zur Einarbeitung]]==</div>PeterBeckerhttps://www.ortschroniken-mv.de/index.php?title=Die_Stadt_Bad_Doberan_und_ihre_Geschichte&diff=108216Die Stadt Bad Doberan und ihre Geschichte2024-03-11T14:39:34Z<p>PeterBecker: /* Gas- und Stromversorgung */</p>
<hr />
<div>* [[Doberan (Bad)]]<br />
<br />
===Herkunft und erste Erwähnung von Doberan===<br />
====Besiedlung====<br />
[[Datei:Doberan Einwohner.PNG|400px|zentriert]]<br />
<br />
=====Einwohnerentwicklung=====<br />
<br />
===Schulen/Bildungswesen===<br />
====Bürger/Stadtschulen====<br />
<br />
'''Geschichte der Schulen Doberans'''<br />
'''Aus der Geschichte von Bad Doberan und Heiligendamm''' <br />
* (von Peter Gerds - Ostsee-Zeitung, März 1997 - Zeitungsregestensammlung Carl Christian Schmidt/Archiv Münsterverwaltung Bad Doberan) <br />
* ''„Ohrfeigen ist strenge untersagt"'' <br />
* (In einer alten Schulordnung aus dem Jahr 1841 geblättert) <br />
* Bad Doberan. In der „Schulordnung für den Flecken Doberan" von 1841, die in der Universitätsbibliothek Rostock vorliegt, ist über den Abschnitt Schulzucht und Erziehung auch genau festgelegt worden, welche Strafen nach dem Gesetz angewendet werden durften. <br />
* Nach einem Verweis, erst unter vier Augen, dann vor der ganzen Klasse, der darauffolgenden „Absonderung des Schülers von den übrigen", dem Nacharbeiten und Nachsitzen kam erst die körperliche Züchtigung, mit einem „Stäbchen“, wie geschrieben steht. Das Austeilen von Ohrfeigen war streng untersagt. <br />
* Sollte es jedoch einmal anders kommen und ein Lehrer sich vergessen, so machte der Schulvorstand Anzeige. „Auch dem Vater oder Vormunde des verletzten oder mißhandelten Kindes steht es frei, sich an die Regierung zu wenden, welche dann entweder ein Disciplinarverfahren oder eine gerichtliche Untersuchung verfügen wird."<br />
* Gehorsam und Ehrerbietung, Ordnung, Aufmerksamkeit, Fleiß, Reinlichkeit, Verträglichkeit, Wahrhaftigkeit, Schamhaftigkeit und Anstand sowie Bedächtigkeit waren zehn Gesetze für die Schüler.<br />
* Unter Verträglichkeit hieß es: „Necke, schlage und stoße deine Mitschüler nicht, meide jede gehässig Angeberei, lebe mit Allen in Frieden und Freundschaft, hilf und diene gern jedem, wenn du ihm mit irgend etwas auf erlaubte Weise helfen kannst." <br />
* Wenn ein Schüler die erste Klasse mit 13 oder 14 Jahren in Doberan verließ, dann hatte er sich gründlich auf die Konfirmation vorbereitet, war mit Katechismus und dem hauptsächlichen Inhalt der biblischen Bücher vertraut. Neben dem Lesen war es der deutsche Sprachunterricht, der die Kinder mit ihrer Muttersprache vertraut machen und sie in die Theorie der Sprache einführen sollte.<br />
* Im Fach Rechnen wurde die Bruchrechnung beendet und mit der „Lehre von den Proportionen“ begonnen. Bei der Geometrie war vorgegeben: „Alle diejenigen Sätze sind in ihren Folgerungen mit besonderer Ausführlichkeit durchzunehmen, welche eine Anwendung im Leben finden, und was Handwerker zur Ausübung ihres Geschäftes bedürfen."<br />
* Im Fach Weltkunde ging es hauptsächlich um die Geographie Europas und um Biografien berühmter Männer, „durch deren Wirken die Völker zu bedeutenderer Entwickelung geführt werden", Ferner gab es Zeichnen,- Schreiben und Gesang. <br />
* Vergessen wurde natürlich nicht der Passus über die Eltern und deren Pflichten in Beziehung auf die Schule, und recht umfangreich waren zudem die Aufgaben der Schulbehörden gefaßt. Großen Wert legte man dabei auf einen ordentlichen Zustand und die Erhaltung des Schulgebäudes(PETER GERDS)<br />
<br />
<br />
<br />
'''Aus der Bad Doberaner Schulgeschichte (Folge 12)'''<br />
* (von Hermann Langer - Ostsee-Zeitung, Februar 1997 - Zeitungsregestensammlung Carl Christian Schmidt/Archiv Münsterverwaltung Bad Doberan) <br />
* ''Vom Aufstieg und Fall der Stadtschule zur Nazizeit''<br />
* „Jugend bedeutet immer Zukunft", schrieb 1938 der Regionalhistoriker Sebastian Heißel. Er würdigte die Maßnahmen des Nationalsozialismus zur „Neugestaltung“ des Volksschulwesens, „sowohl innerlich wie äußerlich". <br />
* Zu diesem Zeitpunkt war an der Stadtschule die Zahl der Schulkinder von 550 im Jahre 1933 auf 617 angestiegen. Zur inneren „Neugestaltung" gehörten z. B. die Wiedereinführung der autoritären Schulverwaltung, der Übertritt der Mitglieder des Lehrervereins in den NS-Lehrerbund und die Erteilung des Unterrichts nach nationalsozialistischen Erziehungsgrundsätzen. <br />
* Am 14. Februar 1936 brachte die „Mecklenburgische Schulzeitung" einen Erfahrungsbericht des neuen Rektors, nach dem in allen Fächern einschließlich Religion die Notwendigkeit des Luftschutzes behandelt wurde.<br />
* Am 30. Januar war anläßlich des Jahrestages der „Machtübername" die zum Preis von 37,60 RM erworbene HJ-Fahne gehißt worden, weil jetzt über 90 Prozent der 10- bis 14jährigen dem Jungmädelbund bzw. dem Deutschen Jungvolk angehörten. Auch am Gymnasium und an der privaten höheren Mädchenschule war die Mehrzahl der Schülerschaft von der HJ vereinnahmt. Am 19. März 1937 beging die höhere Mädchenschule ihr 100. Jubiläum.<br />
* Probleme gab es vor allem bei der äußeren „Neugestaltung" der städtischen Volksschule, die wieder einmal aus den Nähten platzte. Der Bürgermeister Karl Heinz Albrecht plante einen Neubau, der auf dem Gelände der ehemaligen Superintendentur zwischen Kamp und Bach errichtet werden sollte. Vorgesehen war auch der Bau einer Fest- und einer Turnhalle. Als Projektant empfahl sich erneut Chefarchitekt Hanns Dustmann, der das Modell für die Adolf-Hitler-Schule in Heiligendamm entworfen hatte. Doch aufgrund der Kriegsvorbereitungen, die immense finanzielle Mittel verschlangen, mußte das Projekt immer wieder verschoben werden. <br />
* Im Krieg schrumpfte die Schulkapazität immer mehr zusammen, während die Zahl der Schüler durch den Zuzug von Rostocker Kindern aus bombengeschädigten Familien zunahm. So mußten von Mai bis Oktober 1942 das Hauptgebäude der Stadtschule einem Stab der Flak zur Verfügung gestellt werden.<br />
* Vergeblich forderten Stadt und Schule immer wieder den Neubau. Zusätzlich bezogene Räume im Großherzoglichen Palais und die Schaffung neuer Klassenräume im Hintergebäude des Prinzenpalais reichten nicht mehr aus. Da auch das Gebäude der höheren Mädchenschule von der Wehrmacht belegt worden war, mußte der „Notstand" erklärt werden.<br />
* Bis 1944 wuchs die Stadtschule „auf einige 30 Klassen" an, wie ein Augenzeuge berichtete, mußten doch auch Flüchtlingskinder aus dem Osten aufgenommen werden.<br />
* Schließlich wurde sie in eine Knaben- und eine Mädchenvolksschule geteilt, die von Rektor Friedrich Bauch bzw. von Konrektor Walter Kittmann, Ortsgruppenleiter der NSDAP, geleitet wurden.<br />
* Nachdem im Januar 1945 die Schulen wegen der Belegung durch Flüchtlinge geschlossen worden waren, wurde der Unterricht im März und April noch einmal provisorisch aufgenommen. Doch jetzt gerieten auch sie in den Sog des untergehenden 3. Reiches, das die Zukunft der Jugend skrupellos aufs Spiel gesetzt hatte.<br />
'''Doberans Schulen:'''<br />
[[Datei:Dob692.jpg|400px|zentriert]]<br />
[[Datei:Dob45.jpg|400px|zentriert]]<br />
[[Datei:Dob622.jpg|400px|zentriert]]<br />
<br />
====Das Gymnasium Fridericum Francisceum====<br />
* [[Doberan (Bad) - Das Gymnasium Fridericum Francisceum|Das Gymnasium Fridericum Francisceum]]<br />
<br />
===Wirtschaft===<br />
<br />
====Gewerbe im 19.Jh.====<br />
<br />
<br />
[[Datei:Dob520.PNG|500px|zentriert]]<br />
[[Datei:Dob801.PNG|500px|zentriert]]<br />
====Gas- und Stromversorgung====<br />
[[Datei:Doberan J Strom,Gas1.PNG|400px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan J Strom,Gas2.PNG|400px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan J Strom,Gas3.PNG|400px|zentriert]]<br />
<br />
====Landmaschinen aus Doberan====<br />
<br />
'''Sechs Landmaschinen aus Bad Doberan''' <br />
* ''Eine Dreschmaschine mit Roßwerk und andere Geräte aus der Werkstatt Kähler''<br />
*(von Dr. K. Havemann - Ostsee-Zeitung, Juli 1983 - Zeitungsregestensammlung Carl Christian Schmidt/Archiv Münsterverwaltung Bad Doberan) <br />
<br />
* Im Zusammenhang mit dem 200. Geburtstag des Agrarwissenschaftlers Johann Heinrich von Thünen erwähnten wir die Maschinenausstellung, die als Bestandteil der 5. Versammlung deutscher Land- und Forstwirte in Doberan vom 1. bis 9. September 1841 organisiert wurde.<br />
* Auf dieser Ausstellung zeigte auch ein Maschinenbauer Kaehler oder Kähler (der Name wird in den Dokumenten unterschiedlich geschrieben) aus Doberan verschiedene Maschinen. <br />
* Kähler stellte unter anderem eine „Dreschmaschine“, eine „Korn-Säemaschine“, eine „Häckerlingsmaschine“ und eine „Kornreinigungsmaschine“ aus. Die Dreschmaschine war für kleinere Bauernbetriebe gedacht, sie konnte mit einem Pferd betrieben werden, wozu ein sogenanntes Roßwerk diente.<br />
* Es wird in dem amtlichen Bericht über die 5. Versammlung darauf hingewiesen, daß „in der Werkstatt des Herrn Kähler am Cröpeliner Wege“ ein weiteres Roßwerk zu besichtigen war.<br />
* Die Tatsache, daß ein Doberaner Maschinenbauer 1841 sechs verschiedene Maschinen auf einer Ausstellung zeigte, läßt die Vermutung zu, daß der russische Schriftsteller Nikolai Leskow (1831 — 1895) nicht von ungefähr über einen Ingenieur Hugo Pektoralis schrieb, der zusammen mit nach Rußland eingeführten Landmaschinen nach dort kam und aus dem kleinen mecklenburgischen Städtchen Doberan stammen sollte. So steht es jedenfalls in der Erzählung „Der eiserne Wille“, in der die Lebensgeschichte des Hugo Pektoralis erzählt wird.<br />
* Auf der Maschinenausstellung waren auch mehrere Pflüge zu besichtigen, unter anderem ein nach Entwürfen und Vorstellungen J. H. v. Thünens verbesserter mecklenburgischer Haken. Über diesen Haken heißt es in einem vorläufigen Bericht: „Der außerdem probierte Hakenpflug des Herrn Dr. v. Thünen ist bekannt wegen seiner sorgfältigen Construction und seiner guten Leistung. Er liefert eine reine, breite, gelockerte, gut umgelegte Furche, geht aber nur über eine Hand und muß mit Sorgfalt gestellt werden.“ Zur Enttäuschung seines Erfinders hat sich der „Thünensche Haken“, wie diese Konstruktion bezeichnet wurde, nicht durchsetzen können. Er wurde durch die Pflüge, die weit bessere Eigenschaften hatten, verdrängt. In den Bauernwirtschaften Mecklenburgs hat sich der „Mecklenburger Haken“ noch bis nach 1945 als Gerät zur Bodenbearbeitung erhalten. Er wurde vor allem wegen seiner guten Eigenschaf ten bei der Bodenlockerung bevorzugt.<br />
* In Bad Doberan steht in einem Vorgarten in der Beethovenstraße noch solch ein gut erhaltener und gepflegter Haken, fast wie zu einer Ausstellung aufbereitet, der eine Vorstellung von den damaligen Bodenbearbeitungsgeräten vermittelt.<br />
<br />
<br />
[[Datei:Dob649.PNG|300px|zentriert]]<br />
<br />
====Klein- und mittelständische Unternehmen/Handwerk====<br />
<br />
=====Glashäger Mineralquellen=====<br />
<br />
* [http://www.glashaeger.de/ueber-glashaeger/ http://www.glashaeger.de/ueber-glashaeger]<br />
<br />
'''Kurzchronik „Glashäger“''' (Quelle: Sens, Hofstädter, unveröff. Manuskript zum Buch "Glashäger")<br />
<br />
* '''1906''' Hans von Blücher, Pächter der Landesdomäne Hof Glashagen, ließ im Quellental Bohrungen zur Gewinnung von Mineralwasser vornehmen.<br />
* '''1908''' Gründung der Gesellschaft Mineralquelle Glashagen GmbH Doberan <br />
* '''1908''' Errichtung einer 3,5 Km langen unterirdischen Kupferleitung vom Quellental nach Doberan zum heutigen Firmensitz.<br />
* '''1910''' Erfolgreiche Anmeldung von „Glashäger Mineralwasser“ als Warenzeichen beim Kaiserlichen Patentamt<br />
* '''1914-1918'''(1. Weltkrieg) verstärkte Exporttätigkeit und Belieferung von Lazaretten<br />
* '''1939-1945'''(2. Weltkrieg) Mehrere Änderungen von Gesellschafterstrukturen der Glashäger Mineralquellen G.m.b.H mit dem Hauptanteil der Gerolsteiner Sprudel K. G.<br />
* '''1945''' „Glashäger“ zunächst treuhänderisch und später unter Zwangsverwaltung der Stadt Bad Doberan unterstellt.<br />
* '''1950''' Übertragung der Treuhänderschaft von der Stadt Bad Doberan auf den VEB Rostocker Brauerei (VEB Mahn & Ohlerich Rostock)<br />
* '''1950''' „rechtskräftige“ Verstaatlichung und Überführung in „Volkseigentum“ <br />
* '''1968''' Gründung des „VEB Getränkekombinat ‚Hanseat’ Rostock“ mit Eingliederung des VEB Rostocker Brauerei als Stammbetrieb und dem Betriebsteil Glashäger Mineralquellen Bad Doberan <br />
* '''1982''' Inbetriebnahme der Neubauanlagen und fünf neuerTiefbrunnen<br />
* '''1988''' Wechsel zum VEB Greifenquell Rostock<br />
* '''1990/91''' Glashäger Brunnen GmbH wird Tochterunternehmen der Gerolsteiner Brunnen GmbH & Co. KG<br />
* '''2003''' Übernahme der Geschäftsanteile durch die Brau + Brunnen AG mit Sitz in Dortmund <br />
* '''2005''' Übernahme durch die Hassia Mineralquellen GmbH & Co. KG<br />
<br />
<br />
'''Glashäger Brunnen sprudelt wie nie zuvor''' <br />
''Zurückgekehrter Eigentümer investiert erheblich'' <br />
* (Ostsee-Zeitung, April 1991 - Zeitungsregestensammlung Carl Christian Schmidt/Archiv Münsterverwaltung Bad Doberan) <br />
* BAD DOBERAN (ADN) Wie nie zuvor sprudeln in der Küstenkreisstadt Bad Doberan die traditionellen Glashäger Mineralquellen, Die Gesundheitsgetränke flössen allein im Januar in mehr als 3,5 Millionen Dreiviertel-Liter-Flaschen.<br />
* „Das übertraf alle unsere Erwartungen", sagte Vertriebsleiter Bernd Strätz gestern. <br />
* Richtig in Bewegung geraten ist die Glashäger Naturquelle, seit die rheinländische Gerolsteiner Gruppe 1991 die ursprünglichen Eigentumsverhältnisse wiederhergestellt hat.<br />
* Der Betrieb war vor 42 Jahren entschädigungslos enteignet worden. Der zurückgekehrte Eigentümer hat inzwischen in erheblichem Umfang investiert. Die Absatzplanung sieht in diesem Jahr eine Steigerung um 70 Prozent auf 50 Millionen Füllungen vor.<br />
* Der Marktanteil im Osten beträgt 6,5 Prozent.<br />
* Abgesetzt wird bis nach Schleswig-Holstein und Hamburg.<br />
* Im Stammgebiet Mecklenburg-Vorpommern hält das Unternehmen einen Marktanteil von fast einem Drittel. Inzwischen ist die Glashäger Naturquelle durch zwei 71 Meter tiefe Brunnen zusätzlich angezapft worden.<br />
<br />
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Datei:Dob494.jpg|<br />
Datei:Bild 152 sonst.jpg<br />
Datei:Glashäger 1.jpg<br />
Datei:Glash168.jpg<br />
Datei:Glashäger Einweihung.PNG<br />
Datei:Lageplan Mineralwasser Leitung.jpg<br />
Datei:Lageplan Glashäger.jpg<br />
Datei:Brunnen 211.3.1978.jpg<br />
Datei:Glashäger Mineralquellen (001).jpg <br />
Datei:T86.jpg|<br />
Datei:Werbung vor 1914.jpg<br />
Datei:Produktion um 1930 (1).jpg<br />
Datei:Produktion um 1930 (2).jpg<br />
Datei:Einbringung Grundstoff-Tanks 1981 (1).jpg<br />
Datei:Pressekonferenz Glashäger 23. April 1991 (004).jpg<br />
Datei:Pressekonferenz Glashäger 23. April 1991 (005).jpg<br />
Datei:Pressekonferenz Glashäger 23. April 1991 (008).jpg<br />
Datei:Glashäger Sommerfest 1997 (010).jpg<br />
Datei:90 Jahre Glashäger 1998 (001).jpg<br />
Datei:90 Jahre Glashäger 1998 (004).jpg<br />
Datei:90 Jahre Glashäger 1998 (005).jpg<br />
Datei:800 Jahre DBR Glashäger LKW.jpg<br />
Datei:Festschrift 75 Jahre Glashäger 1983 (000.2).jpg<br />
Datei:Festschrift 75 Jahre Glashäger 1983 (000.4).jpg<br />
Datei:GF Rainer Hofstädter (1).jpg<br />
Datei:Advent 2000 (005).jpg <br />
Datei:6.3 Hoher Besuch bei Glashäger 1994.jpg<br />
Datei:Grundsteinlegung Erweiterung August 1993 (001).jpg<br />
Datei:Grundsteinlegung Erweiterung August 1993 (002).jpg<br />
Datei:Grundsteinlegung Erweiterung August 1993 (003).jpg<br />
Datei:Grundsteinlegung Erweiterung August 1993 (006).jpg<br />
Datei:Arbeitsberatung in der Produktion 1960 iger.jpg<br />
Datei:Dob76.jpg|<br />
Datei:T125.jpg|<br />
Datei:T126.jpg|<br />
Datei:Dob363.jpeg|<br />
Datei:Dob370.jpeg|<br />
Datei:Dob371.jpeg|<br />
Datei:Dob457.PNG|<br />
Datei:Dob496.jpg|<br />
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=====Gasanstalt=====<br />
<br />
[[Datei:Dob647.jpg|700px|zentriert]]<br />
=====Handwerk=====<br />
[[Datei:Doberan R Ausst. Baumeister1.PNG|700px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan R Ausst. Baumeister2.PNG|700px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan R Austellung Handwerk.PNG|700px|zentriert]]<br />
'''Metallbau Ott'''<br />
[[Datei:Doberan R Ott Bild.PNG|700px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan R Ott1.PNG|700px|zentriert]]<br />
<br />
'''Dachdecker Klöcking'''<br />
[[Datei:Doberan Z11.PNG|700px|zentriert]]<br />
<br />
====Handel/Banken====<br />
'''Banken'''<br />
[[Datei:Doberan Z49.PNG|700px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan R Sparkasse.PNG|700px|zentriert]]<br />
<br />
<br />
<br />
'''Apotheken'''<br />
*(von Dr. H. Rehwaldt - Ostsee-Zeitung, März 1989 - Zeitungsregestensammlung Carl Christian Schmidt/Archiv Münsterverwaltung Bad Doberan) <br />
[[Datei:Dob761.PNG|700px|zentriert]]<br />
'''„Allens dor“ im Kaufhaus „ALDO“''' <br />
''„Lütt Matten“ wird ein technisches Kaufhaus —Pressekonferenz gab Auskünfte(OZ, Mai 1990)''<br />
* (von Renate Peter - Ostsee-Zeitung, Mai 1990 - Zeitungsregestensammlung Carl Christian Schmidt/Archiv Münsterverwaltung Bad Doberan) <br />
* BAD DOBERAN (OZ) Mittwoch 14.00 Uhr, Schuhfabrik „Lütt Mat.ten“: Pressekonferenz war angesagt. Betriebsleiter Hans Drzymalski, der amtierende ökonomische Direktor Günter Hampel, BGL-Vorsitzender Eckart Schulz und Helmut Stefan aus der Bundesrepublik, der als Leiter des Bereiches Ein-und Verkauf vorgesehen ist, standen Journalisten Rede und Antwort zur Umprofilierung der Schuhfabrik in ein technisches Kaufhaus.<br />
* „Seit Kinderschuhe nicht mehr subventioniert werden, war die Schuhproduktion unrentabel und nicht mehr absatzfähig geworden. Es konnte also so nicht weitergehen. Eine Umstellung auf eine andere Produktion war nicht möglich“, sagte Herr Hampel.<br />
* Was aber weiter? Die Belegschaft entschied — nach Mehrheitsbeschluß wohlgemerkt! „Es ging schließlich darum, möglichst vielen Mitarbeitern von „Lütt Matten 1 Arbeit zu bieten“, betonte Herr Drzymalski.<br />
* So waren viele Ideen und Vorschläge abzuwägen. 13 Varianten wurden geprüft und beraten. Nun ist das Ziel klar: Aus der ehemaligen Schuhfabrik wird ein technisches Kaufhaus mit Namen „ALDO“ — „Alles aus Doberan“ oder „Allens dor“.<br />
* „ALDO“ ist keine Anweisung von irgendwoher, sondern das „Wunschkind“ der Belegschaft. Geburtstermin soll der 2. Juli sein. <br />
* In eigener Regie wollen es die Mitarbeiter schaffen, ohne Beteiligung von HO oder Konsum.<br />
* Erste Umschulungen begannen mit Hilfe der bundesdeutschen Beraterfirma. Am Tag der Pressekonferenz fand z. B. ein erstes Verkaufstraining unter Anleitung eines bundesdeutschen Fachmannes statt.<br />
* Die wirksamste Schule wird aber die Praxis sein. „Der Mut der Belegschaft ist eine tolle Sache und unbedingt unterstützungswürdig“ hob Herr Stefan aus der BRD hervor. Und wir Journalisten hatten wohl alle den Eindruck, daß die Belegschaft in diesem Herrn einem guten und ehrlichen Partner gefunden hat.<br />
* Was wird es nun alles bei „ALDO“ geben? Auf einer Verkaufsfläche von 1100 Quadratmetern werden Waren aus Heim, Technik, Bau angeboten.<br />
: Toaster Geschirrspüler, Mikrowellengeräte. Videogeräte. Waschmaschinen ... Vom Nagel bis zum Brett wird ebenso alles erhältlich sein, wie vom Bügeleisen bis zur modernen Leuchte. Insgesamt werden 10 000 Artikel im Angebot sein. Und die Preise sollen nicht höher als in der BRD liegen. Ein Farbfernsehgerät. 49 cm Bildröhre, wird für 399 DM und ein Videorecorder für 599 DM zu haben sein.<br />
* 1600 Lieferanten stehen zur Verfügung — aus der Bundesrepublik der DDR. aus Asien .. .<br />
* Neben dem Warenangebot soll der Name „ALDO“ auch für Service stehen. Partner für die Übernahme von Serviceleistungen werden gewonnen. An Verbraucheraufklärungen ist gedacht, an Vorführungen z. B. für die Hausfrau u. v. m.<br />
* Für das leibliche Wohl wird eine attraktive Pachtgaststätte in der ehemaligen Betriebskantine sorgen.<br />
* Und an einen Schuhsalon ist gedacht. „Wir haben gute Schuhfabriken und wollen unseren Beitrag leisten, auch den Beschäftigten dieser Werke die Arbeit zu erhalten. Deshalb werden wir in unserem Schuhsalon Schuhe aus DDR-Produktion anbieten“ meinte Herr Hampel.<br />
* „61 Personen werden in das Kaufhaus übernommen, zehn für die Gaststätte, zehn bis zwölf für den Schuhsalon. Fünf Kollegen sind ausgeschieden, sechs gehen in den Vorruhestand. Für elf Kollegen müssen noch Lösungen gefunden werden“, berichtete Herr Schulz den Journalisten.<br />
* Was sich hier so einfach liest, war kein ebener Weg und wird es auch weiterhin nicht sein.<br />
* Wenn gegenwärtig auch die Zufahrtsstraße gebaut wird, so fehlt noch der Parkplatz. Er sollte eigentlich unmittelbar an der F105 liegen. Aber 40 m Abstand zur Europastraße müssen eingehalten werden. Es sei denn, das Ortseingangsschild würde weiter vom Ort entfernt stehen . . . (Ob aus dem Rathaus Hilfe kommt?) <br />
* Und dann ist da noch das Kreditproblem. „Die Kredit-Bank AG in Rostock hemmt uns“ meinten die Vertreter des Betriebes. Die Briefe an die Regierung blieben dazu bisher ohne Antwort.<br />
'''Kaufmannsladen Trost'''<br />
[[Datei:Doberan Z50.PNG|700px|zentriert]]<br />
'''Buchhandlung Isensee'''<br />
[[Datei:Doberan J Isensee1.PNG|800px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan J Isensee2.PNG|400px|zentriert]]<br />
<br />
<br />
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<gallery widths="200px" heights="200px"><br />
Datei:Dob387.jpeg|<br />
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Datei:Dob373.jpeg|Kaufhaus bei Tischler Koch um 1920<br />
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Datei:Dob374.jpeg|Konsum Baumstraße um 1960<br />
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Datei:Dob369.jpeg|Kaufhaus Magnet<br />
<br />
</gallery><br />
<br />
==Wer war wer in und um Doberan==<br />
<br />
===Hier finden Menschen ihren Platz die in Doberan geboren, gestorben oder durch Ereignisse in besonderer Beziehung zum Ort stehen. ...===<br />
<br />
* [[Hier finden Menschen ihren Platz, die in Doberan geboren, gestorben oder durch Ereignisse in besonderer Beziehung zum Ort stehen. ...]]<br />
<br />
====Friedrich Franz I====<br />
[[Datei:Doberan Z28.PNG|700px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan Z65.PNG|500px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan Z66.PNG|500px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan Z67.PNG|500px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan Z68.PNG|500px|zentriert]]<br />
<br />
<br />
====Dr. Helge Rehwaldt====<br />
<br />
===Doberaner Spaziergänge (Dr. Helge Rehwaldt zeichnete in seinen "Doberaner Spaziergängen" ein eindrucksvolles Bild zu Doberaner Villen und den damit verbundenen Persönlichkeiten. Zudem gehörte er zu den Herausgebern der Doberaner Jahrbücher und Doberaner Blätter):===<br />
<br />
[[Datei:Doberan Z41.PNG|700px|zentriert]]<br />
<br />
* [[Doberaner Spaziergänge]]<br />
<br clear="all"/><br />
<br />
====Propst Ehlers====<br />
<gallery mode="packed" widths="400px" heights="400px"> <br />
Datei:Doberan J Ehlers1.PNG<br />
Datei:Doberan J Ehlers2.PNG<br />
Datei:Doberan J Ehlers3.PNG<br />
Datei:Doberan J Ehlers4.PNG<br />
Datei:Doberan J Ehlers5.PNG<br />
Datei:Doberan J Ehlers6.PNG<br />
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<br />
===Doberaner Bürgermeister===<br />
*'''[[Doberaner Bürgermeister]]'''<br />
<br />
===Baumeister===<br />
<br />
====Carl Theodor Severin====<br />
<br />
''Der Baumeister Carl Theodor Severin(13. September 1763 – 20. Februar 1836)''<br />
<br />
* Carl Theodor Severin wurde am 13.09.1863 als Sohn des Justiz- und Konsistorialrats Theodor Severin in Mengeringhausen im Fürstentum Waldeck, damals zu Hessen gehörig, geboren.<br />
* Dem Wunsch der Familie folgend studierte Severin Jurisprudenz und erhielt später eine Anstellung als Kandidat der Rechte an einem kleinen Landgericht in der Umgebung von Berlin. Oft führte ihn sein Weg nach Berlin, die Stadt, die sich damals zum „Spree — Athen“ entwickelte.<br />
* Hier spätestens muss sich der junge Carl Theodor Severin seiner wahren Berufung bewusst geworden sein.<br />
* Wo er seine Ausbildung zum Baumeister erhielt, ist nicht bekannt, jedoch deuten seine Bauten auf die Beeinflussung durch die Berliner Schule hin. Als seine Lehrmeister können daher sowohl Carl Gotthard Langhans als auch David und Friedrich Gilly angesehen werden. Langhans war Direktor des Oberhofbauamtes in Berlin und Potsdam und Erbauer des „Brandenburger Tores“.<br />
* Ab Juni 1795 erhielt Severin eine Anstellung beim Kammerkollegium in Schwerin als „Kammer-Ingenieur ohne Gehalt“ und im Novemberdesselben Jahres als „Bau-Conducteur zu den hiesigen Hof- und Stadtbauten mit 100 Reichsthalern und 6 Faden Ellernholz“.<br />
* Erstmalig tätig beim Ausbau der neu entstehenden Sommerresidenz von Friedrich Franz I. - Doberan - wurde Severin, als er gemeinsam mit dem „Bau-Conducteur“ von Seydewitz 1801/02 das „Salongebäude“ schuf.<br />
*Der Herzog Friedrich Franz I. muss sich beeindruckt gezeigt haben von Severins Leistung und seinem Talent, denn er betraute ihn mit der weiteren baulichen Gestaltung des Seebades. Dazu sollte neben der Errichtung von Repräsentationsbauten und der Erweiterung der Badeanlagen am „Heiligen Damm“ auch eine Umgestaltung desgesamten Doberaner Ortsbildes gehören. <br />
* Als erste Bauten für Doberan entwarf Severin das 1805/06 erbaute Schauspiel-haus, das von 1806-10 entstandene herzogliche Palais sowie mitten auf dem Kamp 1808/09 den sogenannten Doberaner „Trichter“ ,den Roten Pavillon und von 1810-13 in dessen Nachbarschaft denWeißen Pavillon. Die zwei Pavillons bestechen durch die reizvolle Kombination von Klassizismus und Chinoiserie.<br />
*Am „Heiligen Damm“ schuf Severin mehrere kleine Bauten für den Badebetrieb, wie u.a. 1803 die Herrenbadeanstalt und den Anbau des Badehauses, 1804 die Konversationsrotunde sowie 1807 den Aussichtsturm. Alle diese Gebäude sind, meistens durch Sturmfluten zerstört worden.<br />
''Bauten von Carl Theodor Severin'' <br />
* 1801/02 Großherzogliches Salongebäude<br />
* 1805/06 Schauspielhaus<br />
* 1806-1810 Großherzogliches Palais<br />
* 1808/9 Roter Pavillon<br />
* 1810/1813 Weißer Pavillon<br />
* 1814-1817 „Empfangs-, Gesellschafts-, Tanz- und Speisehaus“ (Kurhaus) in Heiligendamm<br />
* 1821/22 Prinzenpalais<br />
* 1823/24 Severins Wohnhaus (Haus Gottesfrieden)<br />
* 1825 Stahlbad<br />
* 1825 Wohnhaus für Gaetano Medini<br />
* Bürgerhaus (Alexandrinenplatz 1)<br />
* Bürgerhaus (Am Kamp 13)<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Tage der Denkmalpflege im Zeichen Severins<br />
*''Festveranstaltung im Kreis Bad Doberan zum 220. Geburtstag des bedeutenden Baumeisters'' <br />
* (von Dr. Klaus Havemann - Ostsee-Zeitung, September 1983 - Zeitungsregestensammlung Carl Christian Schmidt/Archiv Münsterverwaltung Bad Doberan)<br />
*Mit der Enthüllung einer Gedenktafel für den Baumeister und Architekten Carl Theodor Severin an seinem ehemaligen Wohnhaus in Bad Doberan wurden gestern die „Tage der Denkmalpflege 1983“ des Kreises Bad Doberan eröffnet.<br />
<br />
[[Datei:Dob648.PNG|300px|zentriert]]<br />
* Das in Gips gefertigte Modell der Severin-Gedenktafel mit dem Porträt und den Lebensdaten des Baumeisters. Der Entwurf wurde von der Bad Doberaner Kunsttöpferin Dagmar Liebscher im Auftrag des Kreisvorstandes der Gesellschaft für Denkmalpflege im Kulturbund der DDR geschaffen.<br />
<br />
* C. Th. Severin wurde am 13. September 1763. heute vor 220 Jahren, in Mengeringhausen, Fürstentum Waldeck, geboren. Er war ein Schüler der in Berlin klassizistischen Langhans und tätigen Meister Bauens Carl Friedrich Gilly und erhielt um 1800 vom mecklenburgischen Herzog Friedrich Franz I. den Auftrag, für die sich nach der Gründung des Seebades am heiligen Damm entwickelnde Sommerresidenz Doberan entsprechende repräsentative Gebäude zu errichten. <br />
* So entstanden die klassizistischen Bauten Bad Doberans, in denen Severin die in Berlin empfangenen Anregungen umsetzte und mit vielen eigenen Ideen verband.<br />
* Auch in Rostock und Bad Sülze finden wir Bauten Severins. <br />
* Er verstarb am 20. 2. 1836 in Doberan. Leben und Wirken dieses Baumeisters werden aus Anlaß seines 220. Geburtstages in einer Festveranstaltung am 17. September 1983 gewürdigt werden.<br />
* Sie findet in dem von Severin erbauten Kurhaus in Heiligendamm, dem wohl schönsten seiner Bauten, statt. Es ist nicht von ungefähr, daß dieser Ort für die Tage der Denkmalpflege abschließende Veranstaltung gewählt wurde. <br />
* Der Kreisvorstand der Gesellschaft für Denkmalpflege im Kulturbund der DDR hat in den letzten Jahren der Renovierung und festlichen Ausgestaltung dieses Gebäudes viel Aufmerksamkeit geschenkt.<br />
* Die Festveranstaltung wird für viele Mitglieder der Gesellschaft im Kreis Bad Doberan eine Gelegenheit sein, die geleistete Arbeit zu bewundern. Die Tage der Denkmalpflege im Kreis Bad Doberan konzentrieren sich nicht nur auf die Bauten Carl Theodor Severins. <br />
* Mit Freude kann auf die bevorstehende Fertigstellung des Brunnenhauses und seiner Umgebung im „Quellental“ bei Hohenfelde verwiesen werden. Hier hat sich die Zusammenarbeit der Gesellschaft für Denkmalpflege, die vor allem für das Projekt verantwortlich zeichnet, dem Rechtsträger, VEB Glashäger Mineralquellen, der die Mittel bereitstellte, und dem Ortsausschuß Hohenfelde der Nationalen Front, der die Ausführung wesentlich unterstützte, bewährt.<br />
* Auch die Gestaltung des jüdischen Friedhofs in Neubukow war nur möglich durch eine enge Zusammenarbeit zwischen Nationaler Front und Kulturbund. Im Rahmen der Denkmalpflege wird dort mit der Enthüllung einer Gedenktafel unter diese Leistung ein vorläufiger Schlußstrich gezogen.<br />
* Die Tage der Denkmalpflege, die vom Kreisvorstand der Gesellschaft für Denkmalpflege im Kulturbund der DDR für die Zeit vom 11. bis 17. September organisiert wurden, dienen dem Ziel, den Gedanken und die Aufgaben der Denkmalpflege weiter zu verbreiten. Deshalb finden in den Städten Neubukow, Kröpelin und Kühlungsborn Foren zu den örtlichen Fragen der Denkmalpflege und in Bad Doberan eine Aussprache mit Jugendlichen und Schülern statt.<br />
* Gemeinsam mit der Kreisredaktion der „Ostsee-Zeitung“ wird während der Tage der Denkmalpflege das 19. Preisrätsel zur Denkmalpflege des Kreises Bad Doberan durchgeführt. Wie immer werden die Tage der Denkmalpflege neue Impulse für die Arbeit geben. Sie ordnen sich in diesem Jahr unmittelbar in die Vorbereitungen zur VII. ICOMOS-Generalkonferenz, die im Mai 1984 in Rostock und Dresden stattfinden wird, ein.<br />
<br />
'''Wo liegt Severin?'''<br />
* ''Denkmalpflege auf Doberans Friedhof''<br />
* (von Dr. Klaus Havemann - Norddeutsche Zeitung, 1985 - Zeitungsregestensammlung Carl Christian Schmidt/Archiv Münsterverwaltung Bad Doberan)<br />
* Betritt man durch das Grüne oder Rostocker Tor den Bereich des ehemaligen Zisterzienser-Klosters Doberan und wendet sich gleich nach links, dann ist man schon auf dem alten Friedhof des Ortes.<br />
* Vor etwa 150 Jahren wurden hier die letzten Bestattungen vorgenommen, aber wohl gerade deshalb verspürt man hier etwas von der 800-jährigen Geschichte des Ortes.<br />
* Der Mecklenburger Ingenieur und Schriftsteller Heinrich Seidel verlebte gegen Ende des vorigen Jahrhunderts in Doberan mit seiner Familie Urlaubstage „in dem Gärtnerhause an der Wiese des Stahlbades“.<br />
* 1895 unternahm er eine „Erinnerungsfahrt“, die er in dem Buch „Von Perlin nach Berlin“ beschrieb.<br />
* Und so sah Heinrich Seidel vor fast 100 Jahren den Friedhof: „Dieser alte Kirchhof, auf dem seit langer Zeit nicht mehr begraben wird, ist jetzt ein Teil des Englischen Gartens und bildet einen stillen, abgelegenen Winkel dieses schönen Parks, auf zwei Seiten von der hohen alten Mauer und auf der dritten von einem schnell fließenden Bach begrenzt, an dessen Ufern riesenhafte alte Bäume stehen.<br />
* Die meisten Gräber sind längst eingesunken und verschwunden; nur eine gewisse Unebenheit der Rasenflächen zeugt noch von ihnen.<br />
* Die dauerhafteren Erbbegräbnisse und Denkmäler aber haben sich erhalten; die älteren ein wenig versunken, verwittert und verfallen, umsponnen von Efeu, dem Kraut der Vergessenheit, die jüngeren noch ziemlich wohl im Stände, doch meist auch in einem solchen Zustande, daß man sieht, es gedenkt ihrer wohl niemand mehr.“ <br />
* Der Eindruck ist heute fast noch der gleiche, wenn auch noch mehr Gräber völlig verschwunden sind. Selbst an den „dauerhafteren Erbbegräbnissen“ hat der Zahn der Zeit mächtig genagt, und das letzte „Denkmal“ verfiel vor etwa 20 Jahren.<br />
* Die Interessengemeinschaft Denkmalpflege der Stadt Bad Doberan stellte sich das Ziel, dem weiteren Verfall Einhalt zu gebieten und die noch verbliebenen Gräber oder Grabplatten möglichst zu erhalten.<br />
* So wurde ein Einsatz organisiert, um zunächst die Grabplatten von Laub und Erde zu befreien und Wurzeln oder Bewuchs von Efeu zu entfernen. Wo menschliche! Kraft nicht ausreichte, mußte Technik helfen(siehe Foto). Nach der sorgfältigen Säuberung wurde der Text der Platten entziffert, was nicht immer ganz einfach war, denn vielleicht einmal vorgenommene Färbungen der Schrift sind inzwischen längst verwittert.<br />
* Die Freunde der Denkmalpflege wurden vor allem angespornt von der Hoffnung, irgendwo unter Erde und Laub auch die Grabplatte des Architekten Doberans, Carl Theodor Severin, zu entdecken.<br />
* Er war am 20. Februar 1836 in Doberan gestorben und ist hier begraben.<br />
* Fritz Meyer-Scharffenberg beschreibt in seinem Buch „Zwischen Strom und Haff“, daß in einer Ecke der Mauer eine kleine Platte angebracht sei, die die Inschrift trägt: Mariane Philippine Auguste Severin starb den 23. May 1815. Aber weder diese Platte noch die von dem Baumeister Severin wurden gefunden.<br />
* Wo mag dieses Grab geblieben sein? <br />
* Die freigelegten Grabplatten wurden später gerichtet und so gebettet, daß für die Besucher die Inschriften zu lesen sind. Einige schöne Steinmetzarbeiten befinden sich darunter, und es sind noch nicht alle Namen vergessen, die auf diesen Platten stehen, wenn sie auch manches Rätsel aufgeben.<br />
<br />
'''Klassizistische Bauten von unvergänglichem Wert''' <br />
''C. Th. Severin (1763—1836), Architekt und Baumeister'' <br />
* (Norddeutsche Zeitung, Juli 1990 - Zeitungsregestensammlung Carl Christian Schmidt/Archiv Münsterverwaltung Bad Doberan)<br />
* Wie oft haben wir es registriert: Das Giebeldreieck eines alten Bauwerkes weist den fürstlichen Auftraggeber aus, nicht aber den Baumeister. Sein Name ist und wäre oft in Vergessenheit geraten, gäbe es nicht bisweilen einen rührig Forschenden, der ihn der Nachwelt erhält. <br />
* Während die klassizistischen Prachtbauten Carl Theodor Severins ihre Betrachter in Bewunderung versetzen, ist es dem Architekten und Baumeister Hans Thielcke (1888-1974) zu verdanken, des Doberaner Baumeisters Bedeutung ins rechte Licht gerückt zu haben.<br />
* Der fürstliche Auftraggeber war seinerzeit Friedrich Franz I., der seinen Leibarzt — den späteren Rostocker Professor Vogel — mit der Gründung eines Seebades in Heiligendamm beauftragte und somit gleichermaßen das bauliche Aufblühen Doberans bewirkte. <br />
* Severins Wirken in und für Mecklenburg (seine Geburtsstadt Mengeringhausen lag im damaligen Fürstentum Waldeck) begann 1801 und endete dreiunddreißig Jahre später.<br />
* „Was Severin in Doberan geschaffen hat“, schreibt Thielke, „ist nicht nur für die Stadt selbst von unvergänglichem Wert, sondern gehört zu den bedeutendsten Leistungen jener Bauepoche überhaupt“. <br />
* Und die „'bedeutendsten Leistungen“ sind von beträchtlichem Umfang. Da Sind in Doberan das „Salongebäude“ (gemeinsame Arbeit mit dem Baumeister Seydewitz, das „Schauspielhaus“ mit ebenfalls von Severin entworfenen Reliefs antiker Motive, das „Große Palais“, dessen gesamte Innenausstattung Severin besorgt und zum Teil selbst geschaffen hat, zwei Pavillons am Kamp, die beiden Severin-Wohnhäuser „Prinzenpalais“ und „Haus Gottesfrieden“ und weitere Wohnhausbauten, das Stahlbad (heute Sanatorium Moorbad) und das Stadtpalais.<br />
* Da Sind in Heiligendamm das Empfangs-, Gesellschafts-, Tanz- und Speisehaus (heutiges Kurhaus), die „Kolonnaden“ und — stellvertretend für die vielen bescheidenen Bürgerhäuser an anderen Orten — das „Seehospiz“.<br />
* Und da sind in Rostock die „Neue Wache“, der Universitätsbibliotheksanbau und Severins Einfluß auf den Wohnhausbau; als typische Beispiele gelten das Haus Beginenberg 1 und das Palais am Vogelsang, und da ist schließlich in Bad Sülze auch das Kurhaus. <br />
* Laie wie Fachmann bewundern Severins klassizistische Bauten, in denen der Experte den Einfluß seiner Lehrmeister Karl Gotthard Langhans (Erbauer des Brandenburger Tors), Gentz und Gilly, Vater und Sohn („Berliner Schule“), jedoch gleichermaßen den eigenen Stil des Doberaner Baumeisters erkennt.<br />
* „Was seine Bauten so anziehend macht“, schreibt Thielcke ein weiteres Mal, „und weit über das Durchschnittsmaß erbebt, ist ihre einfache Monumentalität, die geschickte Abwägung der Baumassen und die sichere Ausbildung der Einzelheiten“ — Worte, die uns stets und ständig veranlassen sollten, dieses kulturelle Erbe zu würdigen, indem wir es pflegen(Brigitta Meuche)<br />
<br />
====Gotthilf Ludwig Möckel (Lebenslauf)====<br />
<br />
*1838 Am 22. Juli als Sohn eines Kupferschmiedemeisters in Zwickau geboren.<br />
*1844-52 Besuch der Bürgerschule in Zwickau<br />
*1852/53 Besuch der Königlichen Gewerbeschule zu Chemnitz<br />
*1853-56 Lehre als Maurer in Zwickau (1853-56), Besuch der Sonntagsschule in Zwickau(1853/54)und der Königlichen Baugewerkenschule zu Chemnitz (1853-56)<br />
*1856-58 Arbeit als Maurergeselle bzw. später Bauführer<br />
*1858, 13.12. Befreiung von der Militärpflicht wegen „körperlicher Untüchtigkeit“<br />
*1858/59 Anstellung als Zeichner im Oberingenieurbüro der ObererzgebirgischenStaatsbahn<br />
*1859 Arbeit als Zeichner und Konstrukteur im Betriebsingenieurbüro derKöniglichen SächsischenStaatseisenbahn zu Chemnitz<br />
*1859/60 Beschäftigung in einer Zwickauer Baufirma mit dem Entwerfen von Bauplänensowie mit Bauleitungen<br />
*1860 Tätigkeit im Architekturbüro von Edwin Oppler in Hannover, übernimmt die Erstellungvon Entwürfen sowie deren Bauausführung<br />
*1861/62 Studium an der Polytechnischen Schule zu Hannover Teilnahme anVorlesungen undpraktischen Übungen u.a. bei Conrad Wilhelm Haase<br />
*1862-64 Studienreisen vom Polytechnikum aus in den Harz und durch Tübingen; ersteselbständige Arbeitenbeim Bau der Irrenanstalt in Göttingen als Techniker und 1. Assistent von Julius Rasch<br />
*1865, 9.12. Zulassung zur Prüfung für Bauhandwerker in Dresden<br />
*1866, 25.6. Eheschließung mit Emilie Amalie Christine Schlegel, Tochter des Senators Schlegel in Göttingen, aus der Ehe gehen 5 Söhne und 2 Töchter hervor.<br />
*1867, 12.6. Prüfung als Bauhandwerker in Dresden bestanden <br />
*1867-75 Tätigkeit als Bauhandwerker und freier Architekt, vorwiegend Entwürfe von Villen<br />
*1873 Aufnahme in den Sächsischen Ingenieur- und Architekten-Verein in Leipzig<br />
*1875 Übersiedlung nach Dresden, ab 6. Dezember Mitglied des Architekten- und Ingenieur-Vereins zu Hannover<br />
*1875-85 Tätigkeit als Privatarchitekt in Dresden; vorwiegend Bearbeitung von Kirchen- und Schlossbauten<br />
*1881, 3.3. Ernennung zum Ehrenmitglied der Akademie der bildenden Künste Dresden<br />
*1883 Briefwechsel mit Staatsrat von Bülow (Mecklenburg - Schwerin) wegen Übersiedlung nach Doberan im Zusammenhang mit der Auftragserteilung zur Restaurierung der Doberaner Kirche<br />
*1885 Übersiedlung nach Doberan<br />
*1889, ab1.4. Berufung in den Staatsdienst als Baurat für Kirchenbausachen und technischer Beirat der Kammer und des Oberkirchenrates; neben dieser Verpflichtung freiberufliche Tätigkeit<br />
*1897, 19.3. Ernennung zum Geheimen Baurat<br />
*1899, März-Mai Ärztlich angeratene Erholungsreise nach Bozen (Tirol)<br />
*1900, 3.10. Ernennung zum Geheimen Hofbaurat<br />
*1907 Schwerer Unfall mit Krankenhausaufenthalt<br />
*1915, 24.4. Antrag auf Auflösung des Dienstverhältnisses aus gesundheitlichen Gründen; Ab 1. Oktober Versetzung in den Ruhestand.<br />
*1915 Am 26. Oktober verstirbt Möckel nach längerer Krankheit (Luftröhrenkatarrh) an Herzschwäche.<br />
<br />
Quelle: Karl-Heinz Barth, Gotthilf Ludwig Möckel - Ein Beitrag zur Geschichte der Architektur der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts<br />
<br />
''Das Doberaner Wohnhaus''<br />
<br />
* 1888 begann G. L. Möckel mit der Planung seiner eigenen Doberaner Villa, deren Bau wegen einiger Verzögerungen erst 1888 fertig gestellt wurde.<br />
* Er entwarf sich ein zweigeschossiges Gebäude mit ausgebautem Dachgeschoss, dessen Äußeres durch Gestaltungselemente wie Erker, Türmchen, verschiedene Fenster, aber insbesondere die Kombination von roten Klinkern, vorgeblendetem Fachwerk mit Klinker- und Putzflächen sowie dunkelgrün glasierten Formsteinen und farbigen Bleiverglasungen der Fenster geprägt wird.<br />
* Im Inneren wurde das Bild bestimmt durch Putzflächen mit Schablonenmalerei, Glasursteine, lasierte Paneele und Holzdecken, letztere ebenfalls mit Bemalung sowie schmiedeeiserne Leuchter und Geländer, dichte Vorhänge, bunte Teppiche und schwere Eichenmöbel.<br />
* Zeitweise vorhandener Bewuchs mit wildem Wein sowie zwei Türmchen und die farbigen Bleiverglasungen ließen diesen Bau wie ein romantisches Schlösschen erscheinen. Motive aus dem Dornröschen-Märchen, die in den Verglasungen von vier Fenstern des zweigeschossigen Hauptwohnraumes an der Südseite des Gebäudes dargestellt sind, verstärken diesen Eindruck.<br />
* Aber gerade das mag es sein, was auf den Betrachter und Besucher des Hauses einen besonderen Reiz ausübt, und es wird wohl kaum jemanden geben, der sich nicht von der soliden handwerklichen Ausführung, sei es der Holz- oder der Kunstschmiedearbeiten beeindruckt zeigt.<br />
* Als fast programmatisch für Gotthilf Ludwig Möckels Haltung die Meinungen der Betrachter seiner Bauwerke und dabei insbesondere die der Andersdenkenden<br />
betreffend, könnte der Spruch gewertet werden, den er an seiner Doberaner und schon an seiner Dresdner Villa anbringen ließ:<br />
* „Der Eine betracht‘s,<br />
* Der Andre verlacht‘s,<br />
* Der Dritte veracht‘s,<br />
* Was macht‘s.“<br />
<br />
====Albert Gading- ein Doberaner Jugendstilbaumeister====<br />
<br />
* „Es musste ja mal was anderes sein“, war die Antwort, als sein Sohn Heinrich Gading ihn einmal fragte, woher er die Idee zu der originellen Fassadengestaltung des sogenannten '''„Bienenhauses“''' in der Bismarckstraße 26 (heute Goethestraße) gehabt habe. <br />
* Nachdem man ein Jahrhundert lang Vorbilder fürs Bauen nur in früheren Stilen, der antiken Klassik, der mittelalterlichen Gotik und Romantik oder dem Barock gesucht hatte, wollten viele Baumeister in der Zeit des ausgehenden 19. Jahrhunderts „etwas anderes machen“, indem sie sich ihre Anregungen in der Natur suchten und sich auch in sonstigen Details von ihren Vorgängern distanzierten.<br />
* In vielen Jugendstilhäusern findet man ein in Quadrate oder Rechtecke gegliedertes Oberlicht von Fenstern und Türen, nicht selten aus Farbglas.<br />
* Was die Häuser aus dieser Zeit am meisten kennzeichnet, sind die Ornamente von Pflanzen und Tieren. langstieligen Blumen, Blüten, Winden, Ranken, Tierköpfen u. ä. <br />
* Von den Baumeistern wurden Kreativität und technische Fähigkeiten in hohem Maße gefordert und Albert Gading hatte beides, was die vielen von ihm in Doberan und Umgebung errichteten Gebäude beweisen.<br />
* Wer war nun der Mann, der zu Unrecht so sehr im Schatten der im 19. Jahrhundert in Doberan wirkenden Baumeister von Seydewitz, Severin und Möckel stand.<br />
* Albert Gading stammte aus einer seit dem 17. Jahrhundert in Doberan ansässigen Familie von Handwerkern. Er wurde 1875 als Sohn des Drechslermeisters Heinrich Gading sen. geboren.<br />
* Gading besuchte die Doberaner Schule und beendete 1893 eine Maurerlehre, Der geprüfte „Maurer- und Zimmermeister“ Heinrich Nieske bescheinigte ihm, dass er „sehr anstellig, fleißig und geschickt“ sei.<br />
* Nach dem Militärdienst ging er im Sommer auf Wanderschaft und arbeitete für Je 6 Wochen in diversen Baufirmen in Berlin und im Rheinland. 1902 schloss er das Technikum mit der Note „Sehr Gut“ ab und im Februar 1903 wurde er Maurermeister.<br />
* Nachdem er im Büro von G. L. Möckel seine zeichnerischen Fähigkeiten weitervervollkommnet hatte, begann er eine Tätigkeit im Rostocker Bauamt und danach in der Firma von Hofmaurermeister Beringer. Von Beringer übernahm Gading den Stahlbeton, der gerade von dem Laager Architekten Paul Korff in Mecklenburg eingeführt worden war.<br />
* 1905 machte sich Albert Gading selbstständig. Sitz seiner Baufirma war das Gelände östlich der Bismarckstraße (heute Goethestraße) am Bollhäger Fließ. <br />
* Vor dem Ersten Weltkrieg hatte er über 100 Beschäftigte. Gading war nicht nur kreativ und sein Stil gefragt, sondern auch wirtschaftlich erfolgreich. 1912 fuhr er neben dem Arzt Dr. Prösch als erster im Auto durch den Ort.<br />
* Albert Gading verstarb 1962. Die Zeitschrift „Unser Mecklenburg“ widmete ihm einen Nachruf, in dem seine „Aufgeschlossenheit gegenüber technischen Neuerungen“ rühmend erwähnt wird.<br />
* Was geblieben ist, sind die zahlreichen von ihm entworfenen und gebauten originellen Häuser, die noch heute das Stadtbild von Bad Doberan prägen.<br />
Quelle: Joachim Lange, „Albert Gading — ein Doberaner Jugendstilbaumeister“ im Bad Doberaner Jahrbuch, 2003<br />
<br />
====Heinrich Carl Gustav Nieske====<br />
<br />
* Am 20. Januar 1885 teilt der Doberaner Magistrat Nieske mit: „Auf Ihren Antrag vom 19. d. Mts. soll Ihnen gegen Entrichtung der stadtordnungsgemäßen Aufnahmegebühr / das Bürgerrecht hiesiger Stadt / hiermittelsertheilt sein. / Demzufolge wird von Ihnen erwartet, daß Sie die Pflichten eines ordentlichen und warlichen Bürgers so erfüllen werden, wie Sie es vor Gott, Ihrem Gewissen, Ihrer unterzeichneten Obrigkeit und sonst Jedermann zu verantworten sich getrauen. “<br />
* Wer war nun dieser Nieske, der sich im Alter von 42 Jahren in unserer Stadt niederließ?<br />
* Heinrich Carl Gustav Nieske wurde am 1. Oktober 1843 in Warin geboren. Er absolvierte eine dreijährige Maurerlehre im Betrieb seines älteren Bruders. Den Traditionen der Zunft entsprechend begab sich der Geselle Heinrich Nieske auf Wanderschaft. Von der Militärpflicht kaufte ihn sein Vater frei. Nieske war als Maurergeselle u.a. beim Bau der Paulskirche in Schwerin, die nach Entwürfen von Theodor Krüger entstand, beteiligt.<br />
* 1874 ließ er sich als Maurermeister in Brüel nieder. Nach 11 Jahren verlegte Nieske sein Baugeschäft nach Doberan, dem noblen Alterssitz für wohlhabende Pensionäre, wahrscheinlich weil er sich hier eine günstigere Auftragslage als in Brüel versprach.<br />
* Hier errichtete Heinrich Nieske in den folgenden Jahren zahlreiche Doberaner Villen, teilweise als Bauunternehmer auf eigene Rechnung mit dem Ziel, es schlüsselfertig teurer zu veräußern.<br />
* 1892 übernahm der Maurermeister von der Stadt Doberan einen 20 Quadratruten umfassenden Bauplatz, gelegen zwischen der Büdnerei 2 und dem Amtstor, heute Beethovenstraße.<br />
* Durch städtische Auflage war er verpflichtet, Bauplatz binnen 2 Jahren zu bebauen mit „einem mindestens zweistöckigen Wohnhause im Villenstil“. Es entstand die Villa in der Beethovenstraße 6.<br />
* Nieske blieb zunächst Besitzer, erst 1907 erfolgte ein Verkauf. Bedingt durch Hausbauten und Verkäufe zog die Familie wiederholt um. Insgesamt soll das dreißigmal passiert sein. Als „Villa Nieske“ den bleibt das heutige Gebäude Goethestraße 30 bekannt.<br />
* 1896 erwarb Heinrich Nieske mehrere Baugrundstücke in Arendsee (heute Kühlungsborn-West).<br />
* Nach 1900 setzte Nieske seine Bautätigkeit in Doberan, vor allem in der Dammchaussee und in der Bismarckstraße (heute Goethestraße) fort.<br />
* In den Jahren zwischen 1907 und 1910 gab Heinrich Nieske sein Geschäft in Doberan auf und zog als Rentner mit seiner Familie nach Schwerin.<br />
* Am 25. Juni 1923 verstarb Heinrich Nieske im Alter von 80 Jahren in Schwerin.<br />
<br />
''Bauten von Heinrich Nieske (Auswahl):''<br />
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*1888/89 Entwurf und Errichtung des „Strand-Hotel“ in Arendsee (heute Kühlungsborn/West) gemeinsam mit Zimmermeister Kunzelmann<br />
*1893 Entstehung der Villa Dammchaussee 9 in Nieskes Auftrag im Oktober des Jahres verkauft er sie an Pauline Eggerss, geb. Mühlenbruch.<br />
*1895 Bau der „Villa Nieske‘ in der Goethestraße 30, 1899 Verkauf an Rittmeister a.D. Theodor von Sydow. 1902 kauft Nieske das Hausgrundstück zurück.<br />
*1895 Errichtung der Villen Dammchaussee 11 und 13<br />
*1895/96 Villa Goethestraße 36 entsteht<br />
*1896 Bau der Villa Goethestraße 34, 1897 Verkauf des Hauses an Gymnasial-Professor Dr. Christian Starck.<br />
*1896 Errichtung der Villa Goethestraße 32 für den Rentier Hermann Jahnke<br />
*1896 Übernahme der Bauarbeiten für den Postneubau in Wismar<br />
*1897 Errichtung eines Gartenhauses, eines eingeschossigen Fachwerkbaus zur Vermietung an Fremde in Arendsee (heute Kühlungsborn/West)<br />
*1901/02 Entwurf und Bau des „Hotel Pavillon“ für Kaufmannswitwe Breutz in Arendsee(heute Kühlungsborn/West) <br />
*1903/04 Errichtung eines Stallgebäudes auf dem Grundstück Baumstraße 1 für Bäckermeister Hermann Gienus <br />
*1907 Bau der Villa für Herrn Rentier Gottschalk in Doberan (wahrscheinlich im Eickhöfer Weg), konzipiert als Wohnhaus und Pension<br />
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<br />
====Georg Adolph Demmler, Architekt und Politiker====<br />
<br />
* Neben dem klassizistischen Kurhaus in Heiligendamm ist die im Tudorstil errichtete „Burg“ sicher das markanteste Gebäude in Deutschlands ältestem Seebad. <br />
* Der Entwurf dazu entstammt der Feder des mecklenburg-schwerinschen Hofbaumeisters Georg Adolph Demmler. Er entwarf auch die Pläne für das „Alexandrinen-Cottage“, im Stil eines englischen Landhauses, sowie für den Umbau und die Aufstockung des alten Badehauses zum neuen „grossen Bade- und Logir-Haus“ (heute „Haus Mecklenburg“).<br />
* Georg Adolph Demmler wurde am 22. Dezember 1804 als uneheliches Kind des Güstrower Schornsteinfegermeisters Johann Gottfried Demmler und der verwitweten Tochter eines Brauereibesitzers in Berlin geboren, wo er zunächst 9 Jahre bei einer Pflegefamilie lebte. 1813 trennte sich der Vater von seiner Ehefrau und zog mit Georg Adolph Demmlers Mutter zusammen. Der Sohn wurde nach Güstrow geholt.<br />
* Bis 1819 besuchte Demmler hier das Gymnasium und entwickelte schon früh Interesse an der Bautechnik, das von seinem Vater gefördert wurde. Nach dem Abitur studierte er an der Bauakademie in Berlin bei Karl Friedrich Schinkel und Friedrich Gottlieb Schadow.<br />
* Wegen seiner Mitgliedschaft in der geheimen Burschenschaft Arminia wurde er 1823von der Hochschule verwiesen.<br />
* 1824 erfolgte auf Fürsprache Schinkels Demmlers Aufnahme in den mecklenburgischen Staatsdienst. 1832 erhielt er seine Ernennung zum Baumeister, ab 1835 war er Landesbaumeister.<br />
* Während seiner Dienstzeit entwarf Demmler die meisten Pläne für den herrschaftlichen Ausbau von Schwerin. Glanzpunkte seines Wirkens waren der Umbau des Schlosses, der Neubau des Arsenals am Pfaffenteich, der Marstall, das Hoftheater und viele weitere Gebäude.<br />
* Nach seinem Entwurf wurde am Westufer des Pfaffenteichs die Paulsstadt als neuer Stadtteil angelegt. Auch Bauwerke in anderen Städten beruhen auf Demmlers Bauplänen so z.B. das heutige Ernst-Barlach-Theater in Güstrow.<br />
* Demmler engagierte sich bereits vor der Revolution von 1848 sozial. Er war Mitglied der Schweriner Freimaurerloge und politisch aktiv, zunächst in der linksliberalen Süddeutschen Volkspartei (DtVP) und später in der Sozialistischen Arbeiterpartei Deutschlands(SAP).Georg Adolph Demmler verstarb am 2. Januar 1886 in Schwerin.<br />
<br />
''Demmlers Bauten und Entwürfe für Doberan/Heiligendamm''<br />
* 1827 Tribüne an der Rennbahn<br />
* 1835 Entwurf für den Sarkophag Friedrich Franz I. im Doberaner Münster - Herstellung in der Schweriner Schleifmühle<br />
* 1837 Umbau des alten Badehauses zum Haus Mecklenburg<br />
* 1840 Alexandrinencottage in Heiligendamm<br />
* 1841 Dekoration im Doberaner Theater<br />
* 1843 Transport des Gedenksteins aus der FeldmarkElmen-horst nach Heiligendamm<br />
* 1844 Pläne für ein Schießhaus<br />
* 1848 Burg Hohenzollern im Tudorstil<br />
<br />
====August Gaster====<br />
<br />
* August Gaster wurde am 28. Oktober 1852 in Wismar geboren. Er absolvierte von 1872 bis 1875 und von 1877 bis 1878 ein Studium an der Polytechnischen Schule in Hannover. Am Polytechnikum war Gaster ein Schüler von Conrad Wilhelm Hase, bei dem bereits zuvor Gotthilf Ludwig Möckel seine Ausbildung erhielt.<br />
* Im Jahr 1882 legte August Gaster seine Baumeisterprüfung ab.<br />
* Als späterer Landbaumeister in Doberan war er für die Ämter Bukow, Doberan und Schwaan verantwortlich. Bekannt ist, dass August Gaster 1914 das Wohnhaus in der heutigen Goethe-straße 10 in Bad Doberan aus dem Nachlass von Hofzimmermeister Reinke erwarb.<br />
* Ab 1890 war Gaster, der auch zum Baurat berufen worden war, Mitglied im Verein für Mecklenburgische Geschichte und Altertumskunde.<br />
* Im Jahr 1920 erfolgte seine Ernennung zum Vorstand des Hochbauamtes Rostock II in Doberan.<br />
* August Gaster war langjähriges Mitglied der Prüfungskommission für Kandidaten des höheren Baufaches in Schwerin. Eine Berufung an das Ministerium lehnte er jedoch ab, weil er sich seinem Wohnort Doberan sehr verbunden fühlte.<br />
* August Gaster zählt zu den profiliertesten Architekten in Mecklenburg.<br />
* Zu seinen wichtigsten Bauten gehören:<br />
* die Realgymnasien in Kiel und in Schwerin,<br />
* die Frauenklinik in der Doberaner Straße in Rostock<br />
* die Villa „Feodora“ des Herzogs Adolf Friedrich in Bad Doberan im Stülower Weg (jetzt Kreismusikschule), <br />
* die Villa der Prinzessin Reuß ‚in Heiligendamm (zu DDR- Zeiten „Max-Planck-Haus )entstanden um 1910, sowie die Herrenhäuser ın Rederank und Groß Stove.<br />
* August Gaster verstarb 1929.<br />
<br />
<br />
====Lutz Elbrecht (Baumeister und Denkmalpfleger) ====<br />
* Lutz Elbrecht, am 8, März 1907 geboren, trat beruflich in die Fußstapfen seiner Vaters, den Hofmaurermeisters Fritz Elbrecht. <br />
* Im Geburtsjahr seines Sohnes gründete Fritz Elbrecht in Doberan eine Baufirma, die Lutz Elbrecht, der das Baugewerbe von Grund auf erlernt hatte, ab 1934 leitete.<br />
* Wohl eines seiner ersten Gebäude war der Bahnhof in Heiligendamm (1933/34), bei dessen Gestaltung er klassizistische Formen nachempfand. <br />
* 1935/36 entstand nach seinen Entwürfen das Wohnhaus in der Dammchaussee 23 in Klinkeroptik Für einen Rechtsanwalt. 1950 erwarb der Schriftstellen Ehm Welk das Gebäude und bewohnte es bis zu seinem Tod im Jahre 1966.<br />
* Ebenfalls mit roten Klinkern gestaltet, entstand1938/39 die Friedhofskapelle auf dem neuen Friedhof in Bad Doberan, ebenso wie die Friedhofskapelle in Kröpelin.<br />
* 1939/40 erbaute Lutz Elbrecht das Filmtheater am Kamp in der Severinstraße und schuf damit ein modernes, allen Ansprüchen genügendes Haus. Daneben hat er zahlreiche Bad Doberaner Ein- und Mehrfamilienhäuser entworfen und gebaut.<br />
* Als 1948 die damalige Landesregierung von Mecklenburg den Plan fasste, das durch die Kriegswirren stark in Mitleidenschaft gezogene Gebäudeensemble in Heiligendamm zu einem Sanatorium für Werktätige umzubauen, wurde Lutz Elbrecht zum „Vorsitzenden sämtlicher Angestellten der Bauleitung” ernannt. Von August1948 bis März 1950 währten die umfangreichen baulichen Maßnahmen.<br />
* Diese Aufnahme war so recht für den dem heimatverbundenen Baumeister und Architektengeschaffen, der einmal von sich selbst sagte: „Als altem Doberaner liegt mir die Erhaltung der Bau- und Kunstdenkmäler unseres Gebietes besonders am Herzen.“ Er behandelte Heiligendamm wie ein Denkmal und manche „Bausünde" muss dem Mangel an Material und Zeit in jenen schwierigen Nachkriegsjahren zugerechnet werden.<br />
* Eine weitere bedeutende Arbeit für den Denkmalpfleger Lutz Elbrecht war 1956/57 die Beseitigung der Neorenaissancefassade und Rekonstruktion der klassizistischen Fassade des Salongebäudes am Kamp (ab 1879 Rathaus, seit 1952 Sitz der Kreisverwaltung).<br />
* 1955 projektierte er das Kaufhaus „Magnet" am Alexandrinenplatz (heute Kaffeehaus Sparre). Bereits ab 1952 war Lutz Elbrecht als „Kreishelfer für Denkmalpflege“ des Institutsfür Denkmalpflege in Schwerin tätig. Bis zu seinem Tod setzte er sich unermüdlichab 1979 in der Interessengemeinschaft Denkmalpflege im Kulturbund der DDR und gleichzeitig im Vorstand der Gesellschaft für Denkmalpflege, für den Erhalt und die Pflege des Kulturerbes vor allem im damaligen Kreis Bad Doberan ein.<br />
* Am 9. Juli 1984 verstarb Lutz Elbrecht in Bad Doberan.<br />
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====Familie Carlson (Bauunternehmen, Bäckerei) ====<br />
* Jöns Carlson gilt als Ahnherr der Doberaner Carlsons, die im Laufe der Jahrzehnte einen beeindruckenden Werdegang hingelegt haben, Er wurde in Schweden geboren; sein Weg führte ihn nach Mecklenburg. Jöns arbeitete als Maurer, mit seiner Frau Marie Sophie Carlson, geb. Burmeister lebte er in Doberan, Sie hatten sechs Kinder, eins von ihnen war Hermann Carlson. <br />
* Hermann Carlson wurde am 26,10,1875 in Doberan geboren. Er war Maurergeselle und später Bauunternehmer. Hermann heiratete Frieda Josephine Mathilde Carlson, geb. Harms, Mit ihren Kindern lebten sie in Doberan. Vier ihrer sieben Kinder mussten die Eltern früh zu Grabe tragen.<br />
* Hermann gründete die Firma H. Carlson & Sohn, Dort arbeitete er zusammen mit seinem ältesten Sohn, Sie kauften mehrere Grundstücke, zum Beispiel „Am Rosenwinkel“ und erbauten dort Häuser.<br />
* Hermann Carlson starb am 30.09.1943 in Doberan. Testamentarisch hat er darüber verfügt, wer welche Häuser „Am Rosenwinkel“ erbt. Sohn Hans erhielt die Hausnummern 1 und 2, Hermann Nummer 4 und 5, Tochter Grete die Nummern 6 und 7. Keines der Kinder sollte die Häuser verkaufen, sondern weiter an die Enkel geben, damit die Häuserreihe im Familienbesitz bleibt.<br />
* Lediglich zur Finanzierung von Ausbildung, Studium oder Geschäftsgründung duldete Hermann eine Belastung der Häuser.<br />
* Ihr ältester Sohn Hans Carlson wurde am 01.07.1900 in Doberan geboren. Von 1919 bis 1922 absolvierte er eine Lehre des Maurerhandwerks bei seinem Vater in Doberan, Am28.02.1922 legt Hans Carlson seine Gesellenprüfung bei der Mecklenburgischen Handwerkskammer mit dem Prädikat ausgezeichnet ab. Beisitzer in der Prüfung ist der Doberaner Baumeister Albert Gading.<br />
* Am 01.02.1937 bestätigt die Reichskammer der bildenden Künste Hans Carlson zur Berechtigung der Berufsausübung als baugewerblich tätiger Architekt. Gültigkeit erhält dieses Prädikat für die Jahre 1936-1939, die eingeklebten Marken auf der Rückseite des Ausweises belegen das. <br />
* Nach dem Krieg wurde er am 10.11. in die Liste der Genossen der Genossenschaft des Bauhandwerks Mecklenburg-Vorpommern e. G. m .b. H. Schwerin aufgenommen. Per Postkarte wurde dies am 24.09.1948 durch das Amtsgericht Schwerin bekanntgegeben.<br />
* Hans heiratete Frieda Carlson, sie bekommen zwei Kinder: Paul Friedrich und Elisabeth.<br />
* Hans Bruder Hermann Carlson wurde am 06.03.1903 in Doberan geboren. Er machte eine Bäckerlehre, wurde Bäckermeister und gründete die Bäckerei Carlson. <br />
* Hermann heiratete Käthe Carlson und sie bekamen die Kinder Ingeborg und Jürgen. Ihre Tochter heiratete Günter Hermann, ihr Sohn betrieb die Bäckerei im Parkentiner Weg, die mittlerweile sein Sohn Jörg übernommen hat.<br />
* Hans Schwester Grete wurde am 03.12.1909 in Doberan geboren, Sie heiratete Hans Eichstädt. Sie haben zwei Kinder: Helga und Hans-Joachim.<br />
<br />
===Persönlichkeiten aus Kunst und Kultur===<br />
====Ehm Welk====<br />
* [http://www.ehm-welk-haus.de/ www.ehm-welk-haus.de]<br />
[[Datei:Dob678.PNG|600px|zentriert]]<br />
<br clear="all"/><br />
[[Datei:Dob701.jpg|600px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan R Ehm1.PNG|600px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan R Ehm2.PNG|700px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan R Ehm3.PNG|700px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan R Ehm4.PNG|700px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan R Ehm5.PNG|700px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan R Ehm6.PNG|800px|zentriert]]<br />
<br />
====Gerhard Ringeling====<br />
<br />
[[Datei:Dob706.PNG|300px|zentriert]]<br />
<br />
'''Landschaft den Menschen zugeordnet''' <br />
* Seine besondere Liebe gilt dem Fischland / Zum 100. Geburtstag von Gerhard Ringeling – ein begabter norddeutscher Erzähler(Demokrat, 1987)<br />
* „Sei er nun Maler oder Dichter, Gelehrter, Bildhauer oder Musiker, — immer wieder kommt einer, dem in irgendeinem Seelenwinkel der göttliche Funke glüht, in unser abgeschiedenes Fischland und steht und atmet und ist gefangen und geht mit Heimweh und muß nun künden von der herben, schwer zugänglichen Schönheit dieses Stückes Erde zwischen Bodden und Meer, zwischen Darß und Ribnitzer Heide.<br />
* Sie reicht weit zurück, die Reihe dieser Fischlandkünder, und bricht nicht ab bis auf den heutigen Tag.<br />
* In diese Reihe tritt nun auch Gerhard Ringeling, der Doberaner Gymnasiallehrer.<br />
* So schrieb der Heimatschriftsteller F. W. Droß in den „Mecklenburgischen Monatsheften", als 1935 im Wiehern-Verlag Berlin Gerhard Ringelings „Seefahrend Volk — Vier Erzählungen vom alten Fischland" erschien.<br />
* Der Autor war den Lesern der „Mecklenburgischen Monatshefte" zu diesem Zeitpunkt bereits kein Unbekannter mehr. Er hatte Porträtskizzen über Johannes Troja und Heinrich Seidel (denen er sich innerlich besonders verbunden fühlte) geschrieben, ebenso über Richard Wossidlo und andere »Mecklenburger Leute".<br />
* Mit der „Fischländer Weihnacht" (ein Vorabdruck aus „Seefahrend Volk") hatte er seine ausgesprochene Begabung als norddeutscher Erzähler ausgewiesen.<br />
* Nach 1945 bringt die Evangelische Verlagsanstalt Berlin unter dem schlichten Titel „Erzählungen" zwölf der schönsten Geschichten Gerhard Ringelings in mehreren Auflagen heraus. Die vier Erzählungen vom alten Fischland aus „Seefahrend Volk" sind um acht, überwiegend im norddeutschen Raum handelnde, erweitert worden.<br />
* Als sich der Verlag 1969 zu einer nochmaligen (der zwölften) Auflage der Erzählungen von Gerhard Ringeling entschloß, nannte er — neben der Verehrung für den 1951 heimgegangenen Autor — einen zweiten Grund: „überschaut man den Bestand an christlicher Literatur, die im Formalen den anzulegenden Maßstäben genügt und in der Aussage zentral bleibt, ohne in Frömmelei auszuarten, so kann man nicht von einer Fülle sprechen.<br />
* Schon deshalb bot Ein begabter norddeutscher Erzähler sich eine Neuauflage an. Auf den Seiten dieses Buches ist beides eingefangen, die Landschaft und der Mensch: die Landschaft, nicht isoliert als Idylle oder Hort der Dämonen geschildert, sondern dem sie bewohnenden Menschen zugeordnet — der Mensch, nicht als Held oder Schuft herausgeputzt, sondern als einer, der bewußt oder unbewußt auf Gottes Gnade wartet.<br />
* "So bleiben die der Historie entnommenen Gestalten blutvoll und im tiefsten Sinne menschlich, ihr Handeln und Entscheiden rührt auch uns an." <br />
* 1947 erschien — in 2. Auflage — bei Hinstorff in Rostock das Buch von Gerhard Ringeling „Fischländer Volk — Geschichte und Schicksal einer mecklenburgischen Küstenlandschaft".<br />
* In ihrem Fischland-Buch schrieb Käthe Miethe: „Das kleine Buch des Doberaner Studienrats Dr. Ringeling „Fischländer Volk“ läßt teils chronikhaft, teils novellistisch in bunten Bildern das Werden des Fischlandes an uns vorüberziehen.<br />
* Weil Dr. Ringeling als der beste Kenner der Geschichte der deutschen Segelschiffahrt gilt, dessen grundlegendes Buch über die Segelschiffahrt mit großem Verlangen erwartet wird, stehen in seinem „Fischländer Volk“ Schiffer und Schiffahrt natürlich an erster Stelle.<br />
* Die novellistischen Schilderungen in diesem Buch erreichen nur selten die künstlerische Gestaltung und dramaturgische Spannung seiner Erzählungen.<br />
* Im Schlußwort des Buches wendet sich Ringeling eindringlich an seine Leser, ihn — soweit vorhanden — für seine geplante größere Darstellung der Geschichte der mecklenburgischen Segelschiffahrt mit Material zu unterstützen.<br />
* Doch zu diesem Buch, mit dem er sein literarisches Lebenswerk krönen wollte, kam es nicht mehr: Gerhard Ringeling starb am Silvestertag des Jahres 1951, erst vierundsechzigjährig.<br />
* Am 19. Juni war sein 100. Geburtstag. Manchmal tauchen seine „Erzählungen" im Antiquariat auf: wer zugreift und sie liest, wird nicht enttäuscht sein, sondern sich angerührt fühlen vom Schicksal der leichtsinnigen Margret, der schlimmen Brigitt oder des Schmiedes Jakobus Borgwardt, der ausging, „Gerechtigkeit zu suchen, und Gnade fand". Friedrich Schulz<br />
<br />
[[Datei:Doberan J Ringeling1.PNG|900px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan J Ringeling2.PNG|900px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan J Ringeling3.PNG|500px|zentriert]]<br />
<br />
====Ernst Voß====<br />
* [https://de.wikipedia.org/wiki/Ernst_Voß https://de.wikipedia.org/wiki/Ernst_Voß]<br />
[[Datei:Doberan R Voß.PNG|400px|zentriert]]<br />
<br />
<gallery mode="packed" widths="200px" heights="400px"> <br />
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Datei:Dob965.PNG<br />
Datei:Dob967.PNG<br />
Datei:Dob968.PNG<br />
Datei:Dob969.PNG<br />
</gallery><br />
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<br />
====Felix Mendelssohn-Bartholdy====<br />
[[Datei:Dob751.jpg|400px|zentriert|thumb|Gemälde von Eduard Magnus 1846]]<br />
<br />
[[Datei:Doberan Z61.PNG|700px|zentriert]]<br />
<br />
* '''Felix Mendelssohn-Bartholdy(1809-1847) hat in Bad Doberan komponiert'''(''Aus der Redaktion(Ostseezeitung, 02.02.2009)''<br />
* Rostock . Der Komponist Felix Mendelssohn-Bartholdy wäre am 3. Februar 200 Jahre alt geworden. Gefeiert wird vor allem in den Städten seines Wirkens Berlin, Leipzig und Hamburg.<br />
* Aber auch die Mecklenburger haben Grund, den "Mozart des 19. Jahrhunderts", wie Robert Schumann seinen Kollegen und Zeitgenossen nannte, hochleben zu lassen.<br />
* Als 15-Jähriger verbrachte Mendelssohn im Sommer 1824 einen vierwöchigen Urlaub im ersten deutschen Seebad Heiligendamm und in Doberan. Dabei hat er auch komponiert, wie die pensionierte Musiklehrerin Marianne Strack aus Rostock belegen kann. ''Die "Doberaner Blasmusik" wurde am 13. Juli 1824 in Doberan uraufgeführt.''<br />
* Sie fand die "Doberaner Blasmusik" in den Archiven: Die pensionierte Musiklehrerin Marianne Strack hat herausgefunden, dass Felix Mendelssohn-Bartholdy, der am 3. Februar 1809 geboren wurde, als Fünfzehnjähriger in Bad Doberan komponiert hat. <br />
* Marianne Strack verehrt Mendelssohn seit ihrer Studienzeit in Leipzig. "Ich habe in Briefen der Familie von Doberan gelesen. Also muss er hier gewesen sein", sagt die Mendelssohn-Forscherin. <br />
* Tatsächlich findet sie viele weitere Briefe, in denen der junge Felix beschreibt, wie er mit dem Vater die Tage an der Ostseeküste verlebt. Es sind vor allem Spaziergänge in und um Doberan, die den Naturfreund Mendelssohn beeindrucken. Von nachhaltiger Wirkung aber ist eine kleine Hofkapelle bestehend aus Holzbläsern, Hornist und Basshornist, der Mendelssohn täglich im Salon beim Speisen lauscht. Von Komponierlaune gepackt, schreibt er ein kleines Nachtstück für die "Hofharmonie", wie das Ensemble heißt. Die Uraufführung der "Doberaner Blasmusik" ist am 13. Juli 1824. Mendelssohn wird sie später weiter verarbeiten, zur "Ouvertüre zur Harmoniemusik" op.24.<br />
* Marianne Strack findet im Landeshauptarchiv die einzelnen Stimmen der Musiker ¬ für sie der Beweis, dass Mendelssohn in Doberan die Komposition hinterlassen hat. "Das Stück wird später, wenn Mendelssohn Gewandhaus-Kapellmeister in Leipzig ist, immer an seinem Geburtstag am 3. Februar als Ständchen dargebracht", hat sie weiter recherchiert.<br />
* Trotzdem ist die Blasmusik in Vergessenheit geraten. Im vergangenen Jahr wird sie erstmals wieder von einem Bläserensemble der Hochschule für Musik und Theater Rostock, am Ort der Uraufführung in der heutigen Kreisverwaltung, in der gleichen Besetzung wie 1824 aufgeführt. Professor Günter Weidlich von der Hochschule hat es einstudiert.<br />
* "Das Stück beweist die große Begabung des Fünfzehnjährigen", sagt er. "Im zweiten Teil, dem Allegro, ist der, Sommernachtstraum’ deutlich zu spüren." Am 13. Februar will Weidlich die "Doberaner Blasmusik" in der Hochschule für Musik und Theater erneut erklingen lassen.<br />
* Der Leiter des Mendelssohn-Archivs in Berlin, Roland Schmidt- Hensel, bestätigt: "Der Doberan-Aufenthalt ist dokumentiert." Allerdings sei eine Prüfung der Doberaner Noten noch nicht abgeschlossen. <br />
* Im Kurort Bad Doberan gibt es bereits Überlegungen, wie der Mendelssohn-Besuch auch touristisch vermarktet werden kann. Vom Frühsommer an soll es einen Mendelssohn-Pfad geben, auf dem Besucher auf den Wegen des jungen Komponisten wandeln können.<br />
* Das Eröffnungskonzert der Festwoche „220 Jahre Heiligendamm“ am Sonntag, dem 9. Juni 2013 um 19.30 Uhr im Festsaal, Salongebäude in Bad Doberan, wird einem sehr berühmten Badegast des 19. Jahrhunderts gewidmet: Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847). Der damals erst Fünfzehnjährige logierte 1824 mit seinem Vater Abraham Mendelssohn Bartholdy (1776-1835) in der großherzoglichen Sommerresidenz Doberan und genoss einen Monat lang die Sommerfrische an der mecklenburgischen Ostseeküste.<br />
* Der Aufenthalt im Juli 1824 ist für den jungen Felix eine wahre Inspiration und geprägt von Spaziergängen in und um Doberan, die den Naturfreund Mendelssohn besonders erfreuten und er beschreibt der daheim gebliebenen Familie u.a. seine Ausflüge auf den Buchenberg mit einem Musiker der Hofharmonie. Mit einem Fernglas beobachten sie „die tanzende See mit Spitzenhauben in Weiß und Grau“. Zu seinen Vergnügungen gehört auch das Baden in der Ostsee. Felix Mendelssohn Bartholdy zählt zu den bedeutendsten Komponisten des 19. Jahrhunderts und stand mit wichtigen Musiker seiner Zeit wie Chopin und Schumann in regem Austausch. Die Konzertlesung „Tanzende See“ bezieht sich im Titel auf den Aufenthalt Mendelssohns, wenn auch nicht alle Werke und Texte in einem direkten Zusammenhang mit dem Ostsee-Aufenthalt im Ersten Deutschen Seebad stehen.<br />
<br />
====Ludwig Bang====<br />
[[Datei:Dob200.JPG|700px|zentriert]]<br />
[[Datei:Dob955.PNG|700px|zentriert]]<br />
[[Datei:Dob956.PNG|700px|zentriert]]<br />
<br />
====Kate Diehn-Bitt====<br />
[[Datei:Doberan Z56.PNG|800|gerahmt|zentriert|…]]<br />
<br />
====Frank Zappa====<br />
<br />
[[Datei:Dob677.PNG|gerahmt|zentriert|…]]<br />
<br />
<br />
<gallery mode="packed" widths="200px" heights="400px"> <br />
Datei:Za1.PNG<br />
Datei:Za2.PNG<br />
Datei:Za3.PNG<br />
Datei:Za4.PNG<br />
Datei:Za5.PNG<br />
Datei:Za6.PNG<br />
Datei:Za7.PNG<br />
Datei:Za11.jpeg<br />
</gallery><br />
<br />
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* '''Wie Zappa nach Bad Doberan kam'''<br />
* ''Denkmal: Nicht in Baltimore, auch nicht in Los Angeles oder Montreux - ausgerechnet in einer Kleinstadt in Mecklenburg- Vorpommern wird eine Büste des genialen US-Rock- stars aufgestellt. Eine Geschichte, die vor 30 Jahren begann - in der ehemaligen DDR.(von Ekkehart Eichler)''<br />
* Weihnachten. Ostern. Silvester. Für Wolfhard Kutz fallen am nächsten Sonnabend alle nur denkbaren Festtage zusammen. Denn an diesem 27. Juli um 13.30 Uhr wird das Denkmal eingeweiht, die Büste des großen Meisters. Mit allerlei psychedelischem Brimborium, wie es sich gehört. Das ironische Lächeln um den von Schnauzer und Unterlippenbürste gerahmten Mund, die markante Hakennase im hageren Gesicht, der zum Pferdeschwanz gebändigte Schopf, der spöttische Blick - alles in Bronze gegossen für die Ewigkeit: Frank Zappa.<br />
* Der US-Musiker (1940-1993) gilt vielen als größtes Genie der Rockgeschichte. Charismatisch. Begnadet. Durchgeknallt. Zauberer wüster Underground-Oratorien, Autor grotesker Popsongs. Bürgerschreck und Provokateur, Botschafter der US-Gegenkultur. <br />
* Viele Orte kämen für ein Denkmal in Frage: Baltimore, wo der Spross griechisch-arabisch-sizilianischer Abstammung zur Welt kam. Los Angeles, wo er 1964 die "Mothers of Invention" gründete. Montreux, wo 1971 während des Zappa-Konzerts ein Brand ausbrach. Prag, wo Zappa zum Handelsattache und Freund Vaclav Havels avancierte. Selbst die Rock'n'Roll Hall of Fame in Cleveland weist lediglich einen Schriftzug in Glasgravur vor. Nein, es ist ausgerechnet eine Kleinstadt in Mecklenburg-Vorpommern, die den großen Zappa auf den Sockel hievt: Bad Doberan an der Ostsee, 12 000 Einwohner.<br />
* Vom Rock-Olymp so weit weg wie Karl Moik von Jimi Hendrix. Eigentlich. Vor mehr als 30 Jahren beginnt diese Geschichte, in tiefsten DDR-Zeiten. Mit seiner ersten Zappa-Platte "Burnt weenie sandwich" katapultiert sich 1971 der 16-jährige Wolfhard Kutz in eine zappatriotische Umlaufbahn, auf der er bis heute kreist. "So eine Musik hatte ich noch nie gehört. Extrem dissonant, aber ein fantastisches harmonisches Ganzes.<br />
* Ich musste mehr haben." Er sammelt Originalplatten, ob auf dem Schwarzmarkt erhökert, von der Oma in die DDR geschmuggelt oder schlicht vom Zoll im Westpaket nicht entdeckt. Jeder Akkord, jede Textzeile wird mit einer Leidenschaft aufgesogen, wie sie nur dem Mangel entwächst.<br />
* Kein Wunder, dass Zappa-Verehrer Kutz auch ins Fadenkreuz der Stasi gerät. Nach der Wende rufen Kutz und seine Zappa-Verrückten ein Festival mit Live-Musik rund um ihr Idol ins Leben - die Zappanale.<br />
* Seit 1990 treffen sich Jahr für Jahr Ende Juli mehr Fans und Musiker auf der Pferderennbahn zwischen Bad Doberan und Heiligendamm. Hier entsteht 1999 die Idee eines Zappa-Denkmals. Natürlich in Bad Doberan, denn "das ist der einzige Ort mit einem eingetragenen Frank-Zappa-Verein", sagt Wolfhard Kutz. Auch für den Zappaologen Jim Cohen aus München ist Bad Doberan der einzig wahre Standort, "weil hier die Bewegung Arf-Society geboren wurde - von den Fans, nicht von Kunstmäzenen". <br />
* Ein Zappa-Denkmal erfordert aber Stehvermögen. Denn dieser Mann war die personifizierte Provokation. Ein Bürgerschreck, dem keine Konvention heilig war, der unermüdlich den American Way of Life attackierte, verpackt in atonal- avantgardistische Klangorgien. Gelegentlich schmuggelte er seine drastischen Botschaften sogar in hitparadenkompatible zuckersüße Balladen. <br />
* So erzählt "Bobby Brown" von den Sexualfantasien eines jungen Mannes, der im Refrain behauptet: "Oh Gott, ich bin der amerikanische Traum."<br />
* Und so einen Mann soll man vor den braven Mecklenburgern auf einen Sockel stellen? Die Zappa-Jünger haben einen Vorteil: Ihr Idol war vor Ort nur Insidern bekannt. Und was in Amerika wegen Anstößigkeit auf den Index wandert, regt in Mecklenburg niemanden auf. Außerdem sei alles eine Frage der Interpretation, meint Jim Cohen. <br />
* Man kann Zappa nämlich auch so sehen: "Er verabscheute Hippies. Er hasste Drogen, weil sie den Geist lahm legen.<br />
* Er war ein überzeugter amerikanischer Patriot. Und seine zentrale Botschaft war: Nicht verdummen lassen, nicht gleichgültig werden, nie bequem sein."<br />
* Mit solchen Argumenten zogen Wolfhard Kutz und sein Mitstreiter Michael Heinze aus Braunschweig in Bad Doberan durch Ausschüsse und Fraktionen, um ihr Projekt vorzustellen.<br />
* Die Stadtvertreter verweisen auf Namen, die den Ort schmücken, wie Ehm Welk, Autor der "Heiden von Kummerow". Für viele endet die Toleranz mit den Beatles oder Stones.<br />
* Bürgermeister Hartmut Polzin - inzwischen Ehrenmitglied der Arf-Society - preist Zappa immerhin als politisch ambitionierten Menschen. So weicht die Front aus Ablehnung und Desinteresse auf.<br />
* Die entscheidenden Argumente sind wirtschaftlicher Natur. Die Zappanale, die dieses Jahr ihre 13. Auflage erlebt, ist längst ein wichtiger Wirtschaftsfaktor geworden. Wenn Underground-Ikonen wie Don Preston, Bunk Gardner, Roy Estrada oder Jimmy Carl Black kommen, "trägt das unseren Namen in die Welt", sind sich Kutz und der Bürgermeister einig.<br />
* Schließlich werden Skulptur und Sockel (etwa 15 000 Euro) aus eigenen Mitteln und über Sponsoren finanziert. Auch die Reinigung bleibt nicht an der Stadt hängen. Und der Standort ist ein Kompromiss. Weil der Kamp, die grüne Innenstadtinsel, mit klassizistischen Gebäuden und zwei chinesischen Pavillons ausscheidet, wählte man eine kleine Halbinsel am verkehrsreichen Alexandrinenplatz - zwischen Dobra-Kaufhaus und Schwanen-Brunnen.<br />
* Am 20. September 2001 passierte der Vorschlag die Stadtvertretung ohne Gegenstimme. Der Bildhauer Vaclav Cesak aus Pilsen gestaltete die Büste nach einem Foto aus "Burnt weenie sandwich". Franks Geschwister Candy und Bob werden am nächsten Wochenende zur Enthüllung erwartet. Und für Wolfhard Kutz erfüllt sich ein Lebenstraum.(Internet: www.arf-society.de Das Ensemble Modern eröffnet am 13. September (Musikhalle) mit Zap- pas "Greggery Peccary & Other Per- suasions" das Hamburger Musikfest)<br />
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===Weitere Persönlichkeiten aus der Stadtgeschichte===<br />
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====Herzog Adolf Friedrich====<br />
* [https://de.wikipedia.org/wiki/Adolf_Friedrich_zu_Mecklenburg https://de.wikipedia.org/wiki/Adolf_Friedrich_zu_Mecklenburg]<br />
[[Datei:Dob679.PNG|400px|zentriert]]<br />
Herzog Adolf Friedrich & Feodora von Reuss<br />
[[Datei:Villa Feodora.jpg|400px|zentriert]]<br />
Villa Feodora<br />
[[Datei:Hochzeit Adolf Friedrich.jpg|400px|zentriert]]<br />
Hochzeit<br />
[[Datei:Erbprinzessin Elise von Reuss mit ihren Kindern.jpg|400px|zentriert]]<br />
Erbprinzessin von Reuss mit ihren Kindern<br />
[[Datei:Sarkophag Feodora.jpg|400px|zentriert]]<br />
Sarkophag von Herzogin Feodora im Doberaner Münster<br />
<br />
====Madame Reichard====<br />
[[Datei:Dob759.PNG|300px|zentriert]]<br />
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'''Das luftschiffende Frauenzimmer''' <br />
*''Vor 170 Jahren — Ballonaufstieg in Doberan (I)''<br />
* ( Ostsee-Zeitung, Juli 1989 - Zeitungsregestensammlung Carl Christian Schmidt/Archiv Münsterverwaltung Bad Doberan)<br />
* Das Jubiläum des Ballonfluges von Wilhelmine Reichard soll Anlaß sein, dieser ungewöhnlichen Frau zu gedenken, wobei bisher unveröffentlichtes Archivmaterial verwendet wurde.<br />
* Wilhelmine Schmidt (1788 - 1848) war seit 1806 mit Gottfried Reichard, dem nach W. Jungius zweiten deutschen Ballonflieger, verheiratet. Reichard startete 1810 mit einem selbstgebauten Ballon, Wilhelmine stieg im April 1811 in Berlin als erste Deutsche zu einer 1 l/2stündigen Luftreise auf, Ihr dritter Flug (Sept. 1811 in Dresden) endete mit einer schweren Havarie. Bei starkem Sturm stieg der Ballon sehr rasch auf mehrere tausend Meter, die Pilotin verlor das Bewußtsein.<br />
* Als sie wieder zu sich kam. erblickte sie über sich nur noch einige Stofffetzen, die sich im heftigen Seitenwind wie ein Segel blähten, den Absturz so um einige Augenblicke verzögernd. Die Reste des Ballons verfingen sich in einer Baumgruppe, die Gondel stürzte zu Boden, die Fliegerin, erneut bewußtlos, kam erst nach Stunden wieder zu sich. <br />
* Fünf Jahre später, inzwischen war Wilhelmine Mutter von vier Kindern, bestieg sie erneut einen Ballon. Ihre Aufstiege, u. a. in Brüssel, Hamburg, Wien, Prag, Warschau und München, wurden zur Routine.<br />
* Die Einnahmen aus den Eintrittspreisen dienten der Finanzierung der im Jahre 1816 gegründeten chemischen Fabrik ihres Mannes im Plauenschen Grund bei Dresden.<br />
* Der von ihr im Sommer 1819 in Hamburg, Lübeck, Doberan und Bremen benutzte Ballon dürfte der fünfte der sechs von Reichard gebauten „Bälle“ gewesen sein. Er war mit Wasserstoff gefüllt, der am Startort aus einer chemischen Reaktion von Schwefelsäure und Eisen erzeugt wurde.<br />
* Die etwa 200 Quadratmeter große Hülle, in Handarbeit genäht, bestand aus feinster Seide, die mit Firnis hauchdünn, aber luftdicht abgedeckt war.<br />
* Am 16. Juli traf Madame Reichard in Doberan ein; in der letzten Juliwoche wurde der Ballon im großherzogliohen Palais in Rostock (am heutigen Universitätsplatz) dem Publikum gezeigt.<br />
* Eine Rostocker Zeitung vom 29. Juli schrieb: „Das hiesige Publikum hat sowohl den Ballon, womit bereits 18 (?) Luftreisen gemacht sind, als auch die anderen Apparate mit vieler Aufmerksamkeit, sehr zahlreich In Augenschein genommen, und erwartet daher von diesem hier hoch nie gesehenen Schauspiel ein um so größeres Vergnügen.“ Am- 30. Juli wurde der Ballon für die Armen zum herabgesetzten Preis von 8 Schilling (Erwachsene) und 4 Schilling (Kinder) gezeigt.<br />
* Über die Luftreise in Doberan selbst werden wir in unserer nächsten Sonnabendausgabe berichten(Dr. H. Rehwaldt).<br />
<br />
'''Die geglückte Luftreise''' <br />
*''Vor 170 Jahren - Ballonaufstieg in Doberan (II)'' <br />
* ( Ostsee-Zeitung, Juli 1989 - Zeitungsregestensammlung Carl Christian Schmidt/Archiv Münsterverwaltung Bad Doberan)<br />
* Über den Ballonaufstieg in Doberan 1819 berichtet der Zeitzeuge H. G. Studemund (das bisher nicht veröffentlichte Originalmanuskript wurde mir dankenswerterweise vom Staatsarchiv Schwerin zugänglich gemacht): „August 8. Frau Profeßorin Reichard erhob sich um 5 Uhr nachmittags in die Luft. Zum Lokal der Füllung und des Aufsteigens war ein geräumiger Rasenplatz neben der Kirche gewählt.<br />
* Nachdem die Luftschifferin sich den Allerhöchsten Herrschaften auf der dort errichteten Tribüne empfohlen hatte, stieg sie in den Korb, erhob sich unter Pauken und Trompetenschall langsam in die Luft, winkte den Tausenden unter ihren Füßen mit der Fahne die Abschiedsgrüße zu und leerte über und neben der Thurmspitze noch sichtbar einen Ballastbeutel, in Folge deßen sie bald als ferner Punkt den Blicken der Zuschauer entschwand.<br />
* Als der Wind zum Meere trieb, so ließ sie sich bald, etwa 1/2 Meile von Doberan wieder zur Erde herab. Die Fahrt war vollkommen glücklich, und nachdem die Luftschifferin im Hofwagen zurückgekehrt war, folgte bald ihr Ballon, welcher noch schwebend und von sicheren Wächtern geführt, durch alle Straßen von Doberan reisete.<br />
* Man will behaupten, daß das erhabene Schauspiel etwa 4000 Zuschauer versammelt hatte. Einige kleine Probe-Ballone, welche als Vorboten und zur Beobachtung des Windes vorausgeschickt wurden, müßten noch jetzt über den Wolken schweben, wenn ihre Kraft nicht erloschen ist.“<br />
* Derselbe Autor wurde von dem Ereignis zu einem zwölfstrophigen Gedicht beflügelt, das weitere Einzelheiten des Aufstiegs wiedergibt. Es heißt dort u. a.: „Schon spannen sich die schlaffen Seile;/ Es ringt mit der verhaßten Haft / Stets mächtiger nach jeder Weile / Des stolzen Balles volle Kraft. Der leichte Korb beginnt zu schweben / Nimmt Fernrohr jetzt und Ballast ein!/ Es wird der Anker ihm gegeben, / Und die Sylphide steigt hinein. Dem schwarzen Punkte i n den Lüften / Folgt auf der ernsten Bahn zum Meer / Mit schnellem Flug auf allen Triften, / Der Renner hülfebringend Heer.“<br />
* Für den Pächter des Kammerhofes, auf dessen Feld der Ballon niederging, brachten die „Renner“, die begeisterten Zuschauer also, in Equipagen, zu Pferd und einfach zu Fuß allerdings nicht „Hülfe“, sondern nur Ärger mit sich, zertraten sie ihm doch seine schönen, fast reifen Erbsen. „Min Arften, o min Arften“, jammerte er verzweifelt, gab sich aber rasch zufrieden, als. ihm der Großherzog die Michaelspacht erließ.<br />
* Der Abend mit einer Ovation im Doberaner Theater gestaltete sich zum waren Triumph für das tapfere „luftschiffende Frauenzimmer“, wie die damaligen Zeitungen voller Anerkennung schrieben(Dr. Helge Rehwaldt).<br />
<br />
==Kur- und Bäderwesen, Tourismus, Sport, historische Bauten==<br />
===Medizinische Einrichtungen===<br />
<br />
[[Datei:Doberan Z54.PNG|700px|zentriert]]<br />
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===Kur- und Bäderwesen===<br />
'''Aus der Geschichte des ältesten Seebades'''<br />
* ''Kuren mit Molke, Eselsmilch und Wasser'' <br />
* ( Ostsee-Zeitung, Januar 1993 - Zeitungsregestensammlung Carl Christian Schmidt/Archiv Münsterverwaltung Bad Doberan)<br />
* 1836 starb der geistige Vater des ersten deutschen Seebades, der Hofrat Prof. Dr. Samuel Gottlieb von Vogel, und ein Jahr später folgte ihm der Großherzog Friedrich Franz I., der seinen Leibmedicus „wahrhaft hoch schätzte und ehrte", nach. Damit verlor das Land Mecklenburg-Schwerin einen der eifrigsten Förderer von Doberan-Heiligendamm und auch einen der wenigen weitblickenden und klugen Regenten in seiner Geschichte.<br />
* Der Nachfolger Paul Friedrich ließ in seiner nur sechsjährigen Amtszeit als Landesherr die Straßen nach Rostock und zum Damm ausbauen. Das Bettenhaus neben dem Saalgebäude in Heiligendamm erhielt eine Erweiterung um drei Stockwerke und so seine heutige Höhe. <br />
* Im Erdgeschoß verblieben die warmen Seebäder, die in 18 Kabinetten verabreicht wurden, außer den vier für die Großherzogliche Familie reservierten. Die Kabinette waren komfortabel eingerichtet mit Kanapees, Klingelschnüren usw., die Badewannen bestanden ursprünglich aus weiß überfirnistem Eichenholz und wurden jetzt allmählich durch Zement-Badewannen ersetzt. <br />
* Im schriftlichen Nachlaß von Prof. Vogel und seinen Nachfolgern finden sich reichlich Belege über die Heilkraft des Seewassers. Einiges davon erinnert an die Wunderheilungen der Bibel und ist wohl aus heutiger Sicht auch ein wenig unter Werbeaspekten zu betrachten. Interessant ist aber die Variationsbreite der Anwendung. Nicht nur die kalten und warmen Bäder allein, sondern auch die Beimischung oder die Abreibung mit stark jodhaltigem Tang oder das Trinken von Seewasser gehörten zur Behandlung.<br />
* Auch mit Molke, Eselsmilch und Mineralwasser wurde experimentiert, wie aus einer alten medizinischen Abhandlung zu entnehmen ist: „Versuche zu Milch-Anstalten wurden im Orte Doberan durch eine Eselinnen-Herde gemacht, auch eine Anstalt zum Ausschenken vieler Mineral-Wässer wurde etabliert, aber die 3/4 Meile weite Entfernung des Ortes vom Strande legte immer Hindernisse in den Weg; die Eselinnen wurden wieder abgeschafft, weil die Weiden zu weit entfernt waren, um zu jeder Zeit Milch bekommen zu können, und die Trinkanstalt wurde nur wenig besucht." <br />
* Mitte des 19. Jahrhunderts wurden in Heiligendamm eigens Molkenanstalten eingerichtet, um die Molke, der damals große Heilkraft zugesprochen wurde, dem Wasser beimengen zu können.<br />
* Gleichzeitig erfolgte der Auftakt zu einem weiteren Ausbau des Bades im Hinblick auf Übernachtungsmöglichkeiten, ohne daß Doberan als Ort der gesellschaftlichen Ereignisse seine Bedeutung verlor.<br />
* Der Großherzog Paul Friedrich ließ in westlicher Richtung, am Beginn der Steilküste, in kurzer Folge drei Villen für seine privaten Belange errichten, die im Zeitgeschmack englisch mit „Cottages” bezeichnet wurden.<br />
* Besonders und auch heute noch idyllisch gelegen ist davon am westlichen Ende das Alexandrinen-Cottage, so benannt nach der Großherzogin, die es viele Jahre bewohnte, einer Tochter der legendären Königin Luise und des Preußenkönigs Friedrich Wilhelm III. und Schwester des späteren Kaisers Wilhelm I.<br />
* Die Fürstin erreichte das hohe Alter von 89 Jahren und erfreute sich stets einer besonderen Beliebtheit und Wertschätzung. In ihren letzten Lebensjahren, als die Körperkräfte schon schwanden, ließ sie sich während ihres Sommeraufenthaltes täglich mit einem kleinen Eselskarren nach Doberan und um den Kamp kutschieren(Aus WOLF KARGE, Heiligendamm 1793-1993)<br />
<br />
<br />
<br />
'''Aus der Geschichte von Bad Doberan und Heiligendamm (40)'''<br />
* ''Regen- und Sturzbäder halfen gegen Kopfschmerzen'' <br />
* ( Ostsee-Zeitung, Juli 1997 - Zeitungsregestensammlung Carl Christian Schmidt/Archiv Münsterverwaltung Bad Doberan)<br />
* Bad Doberan. Schon vor 160 Jahren wurden genaue Messungen von Luft- und Wassertemperaturen vorgenommen - morgens um 7 und nachmittags um 4 Uhr - der Wellenschlag beachtet, die Richtung des Windes, die Gesamtwitterung und der Barometerstand in Augenschein genommen, so daß Dr. J. H. Becker in seinem Buch „Doberan im Sommer 1837", ein Jahr darauf bei Hinstorff in Parchim und Ludwigslust erschienen, genaueste Angaben machen konnte. <br />
* Mit dem unbeständigen Wetter im Januar und Februar hing nach Ansicht des Mediziners auch die im ganzen nordöstlichen Europa vorherrschende Grippe zusammen, die ebenfalls in Doberan grassierte. <br />
* Bis in den Mai blieb es ungewöhnlich kalt, und erst nach dem 20. im Wonnemonat begann es freundlicher zu werden. Mitte Juni machte sich ein schwefliger und dichter Nebel bemerkbar, aus dem „ein übelriechender Höhenrauch" wurde.<br />
* Interessant bei den Anmerkungen des Badearztes vor allem die Beziehungen zwischen Wetter und Krankheiten. So ist zu lesen, daß durch das angenehme und warme Wetter im September „die Neigung zu Durchfällen und zu Störungen der Verdauungs-Organe überhaupt allmählich verschwand."<br />
* Welchen Ruf Heiligendamm in jenen Jahren besaß, mag daraus ersichtlich sein, daß ein Patient aus Polen die weite Reise unternahm, um hier an der Ostsee durch die regelmäßigen Seebäder in Verbindung mit Regen- und Sturzbädern von seinen langjährigen Kopfschmerzen - Neurosen - befreit zu werden.<br />
* Ein „kaltes Sturzbad" beschrieb Becker mit „einem aus einer bedeutenden Höhe geschehenes Herabstürzen reichlicher Wassergüsse auf den entblößten Körper oder auf einen Teil desselben".<br />
* Andere Arten von Bädern waren auch Fall-, Gieß- oder Tropfbäder.<br />
* In Doberan besaß man zudem schon die Douche-Maschinen, die in ihrer Form Ähnlichkeit mit einer Feuerspritze hatten, und mit ihnen konnte man den Wasserstrahl ganz gezielt und dauerhaft auf eine bestimmte Stelle richten.<br />
* Erfolge erzielte man ebenfalls mit mineralischen Schlamm- und Moorbädern sowie mit Schwefelbädern.<br />
* Bereits seit 1818 gab es in Heiligendamm ein Gebäude, in das zwei Schwefeldampfmaschinen untergebracht waren.<br />
* Von besonderer Bedeutung war die Eisen-Quelle, „deren kräftiges Wasser in das in ihrer Nähe im Jahre 1823 neu erbaute, große, sehr geschmackvoll eingerichtete und Doberan zur wahren Zierde gereichende Badehaus geleitet wird".<br />
* „Doberan im Sommer 1837" war eine außergewöhnliche Werbung für die heilenden Kräfte in Doberan und Heiligendamm und könnte in der Gegenwart erneut eine Lanze für das älteste deutsche Seebad brechen(PETER GERDS)<br />
<br />
[[Datei:Doberan Z6.PNG|700px|zentriert]]<br />
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<br />
===Beherbergung===<br />
<gallery mode="packed" widths="200px"><br />
Datei:Dob83.jpg|<br />
Datei:Dob304.jpeg|<br />
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Datei:Dob105.jpg|<br />
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Datei:Dob460.PNG|Mollistr. 12 und seine Geschichte<br />
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</gallery><br />
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[[Datei:Doberan Z7.PNG|700px|zentriert]]<br />
<br />
===Gaststätten===<br />
* [[Gaststätten]]<br />
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===Stadt- und Bädermuseum===<br />
<br />
* [https://www.bad-doberan-heiligendamm.de/kultur-events/kulturhaeuser-museen/stadt-baedermuseum.html https://www.bad-doberan-heiligendamm.de/kultur-events/kulturhaeuser-museen/stadt-baedermuseum.html]<br />
<br />
[[Datei:Dob936.PNG|500px|zentriert]]<br />
[[Datei:Dob763.PNG|500px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan R Möckelhaus.PNG|600px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan Z1.PNG|600px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan Z3.PNG|600px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan Z4.PNG|600px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan Z5.PNG|600px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan Z37.PNG|600px|zentriert]]<br />
<br />
===Bad Doberan - Tourismus===<br />
* [[Bad Doberan - Tourismus|Tourismus]]<br />
<br />
'''Bad Doberaner Gästeführer'''<br />
[[Datei:Dob842.PNG|400px|zentriert]]<br />
[[Datei:Dob835.PNG|400px|zentriert]]<br />
[[Datei:Dob777.PNG|400px|zentriert]]<br />
[[Datei:Dob836.PNG|400px|zentriert]]<br />
<br clear="all"/><br />
[[Datei:Dob856.jpg|400px|zentriert]]<br />
<br clear="all"/><br />
[[Datei:Dob906.PNG|400px|zentriert]]<br />
[[Datei:Dob854.PNG|400px|zentriert|thumb|Gästeführer Peter Becker]]<br />
<br />
===Sport===<br />
<br />
<br />
* [[Sport in Doberan]]<br />
<br />
===Straßen,Baudenkmale und Sehenswürdigkeiten der Stadt Bad Doberan===<br />
<br />
'''Neue Straßennamen mit alter Tradition'''<br />
''Bad Doberan (Stadtverwaltung) Die Stadtverordnetenversammlung beschloß die Änderung der Straßennamen nach vorliegenden Vorschlägen, 1-11, die vom erweiterten Kulturausschuß aus den Vorlagen der CDU-Fraktion und des Kulturausschusses unter Einbeziehung der Meinung der Bevölkerung erarbeitet wurden(Bad Doberaner Stadtanzeiger, 15. Dez. 1990)''<br />
* Straße des Friedens wird in Dammchaussee umbenannt: Die Chaussee führt von Doberan nach Heiligendamm und wurde deshalb seit Gründung des Seebades als Dammchaussee bezeichnet. Aus dieser Tradition und der Rückbesinnung auf das erste deutsche Seebad hielt der Sonderausschuß es für zweckmäßig, diese Bezeichnung wieder einzuführen. <br />
* Die Heinrich-Klöcking-Straße wird wieder Neue Reihe: Dieser Name wurde bei der Bebauung der Straße eingeführt und hat somit Tradition. Die Umbenennung der Neuen Reihe in Heinrich-Klöcking-Straße (ebenso wie die zwei nachfolgenden Straßen) war eine Maßnahme der damaligen Stadtverwaltung (nach 1945) um Antifaschisten um jeden Preis auch in Doberan zu ehren. <br />
* Wilhelm-Bohm-Weg wird wieder Mittelstraße genannt<br />
* Ernst-Wolff-Straße soll wieder Friedhofstraße heißen. Da diese Straße die Zufahrtstraße zum neuen Friedhof war, sollte sie auch wieder traditionsgemäß diesen Namen führen.<br />
* Clara-Zetkin-Straße bleibt mit diesem Namen bestehen. Bei der Auswertung der Meinungen der Bad Doberaner Bürger, speziell der Clara-Zetkin-Straße sprachen sich etwa 80% für den Erhalt dieses Namens aus. Clara Zetkin als Begründerin der Frauenbewegung sollte nach Meinung der Mehrheit der Bevölkerung durch diesen Straßennamen geehrt werden.<br />
*Maxim-Gorki-Platz bleibt mit diesem Namen bestehen. <br />
* Die MTS-Siedlung soll in „Am Quellholz“ umbenannt werden: Die Bezeichnung „Die Cepelin“ würde für Einheimische jüngeren Datums und Fremde unklar sein. Waldsiedlung wurde abgelehnt wegen der Assoziation zu Wandlitz. Da das Quellholz gegenüber liegt und von seiner Attraktivität bereits anspricht, sprachen sich die Mitglieder der Sonderarbeitsgruppe einstimmig für die Bezeichnung „Am Quellholz“ aus. <br />
* Es wurde vorgeschlagen die Friedrich-Engels-Straße wieder in Friedrich-Franz-Straße umzubenennen: Hier spielte die Würdigung Friedrich Franz I. als Mitbegründer des ersten deutschen Seebades eine Rolle, und dazu kam, daß diese Straße zuvor über Jahrzehnte bereits Friedrich-Franz-Straße hieß. Viele Einwohner dieser Straße sprachen sich für diesen Namen aus.<br />
* Die Ernst-Thälmann-Straße wird auf Vorschlag in Mollistraße umbenannt: Hierüber gab es unterschiedliche Diskussionen. Die Mehrheit der Bevölkerung und der Arbeitsgruppenmitglieder plädierten für „Mollistraße“: a) aufgrund des dort hindurchfahrenden „Molli’s“;b) umgangssprachlich hat sich diese Bezeichnung bereits seit Jahrzehnten in der Bevölkerung eingebürgert. Man sollte auch auf diese Volkstümlichkeit Rücksicht nehmen. <br />
* August-Bebel-Straße bleibt mit diesem Namen bestehen. <br />
* Karl-Marx-Platz wird in Brunnenplatz umbenannt.<br />
* Aufgrund der Beschlußvorlage 38/90 zur Umbenennung der Straßennamen im Wohngebiet Buchenberg wurde folgendes beschlossen: Zu der Straßenbenennung Buchenberg sollte eine Sonderregelung getroffen werden. Aufgrund sehr vieler Vorschläge der Buchenbergbewohner wird der Name Ehm Welks als Straßenname fast 100%ig akzeptiert, aber nicht seine „Helden“. Darauf hat sich die Sonderarbeitsgemeinschaft zu folgendem Vorschlag entschlossen: Das Bauamt entscheidet über eine übersichtlichere Straßenführung und setzt dann im Einvernehmen mit der Stadtverordnetenversammlung die von der Sonderarbeitsgemeinschaft vorgeschlagenen Namen ein:<br />
* Ehm-Welk-Straße (Schriftsteller Heiden von Kummerow);<br />
* Gerhard-RingelingStraße (Schriftsteller und Lehrer am Gymnasium); <br />
* Heinrich-Seidel-Straße (Schriftsteller und häufiger Gast in Bad Doberan);<br />
* Rudolf-TarnowStraße (Volkstümerlicher Dichter, Burrkäwers);<br />
* JohnBrinkmann-Straße (Schriftsteller);<br />
* Ludwig-Bang-Straße (Heimatmaler von Bad Doberan). <br />
*Entschieden wurde: Straße der Freundschaft in Heinrich-Seidel-Straße; Straße der Gemeinschaft in Ehm-Welk-Straße; Straße der Solidarität in John- Brinckmann-Straße; Straße des Aufbaus in Rudolf-Tarnow Straße umzubenennen.<br />
* Mit diesen Vorschlägen hoffen wir, den Anwohnern des Buchenbergs und dem Neubaugebiet insgesamt gerecht zu werden. <br />
<br />
[[Datei:Dob907.PNG|700px|zentriert|Flecken Doberan]]<br />
<br clear="all"/><br />
<br />
[[Datei:Dob419.JPG|700px|zentriert|Bad Doberan]]<br />
<br />
====Bahnhof/Molli====<br />
* [[Bahnhof/Molli]]<br />
<br />
====Das Moorbad====<br />
* [[Das Moorbad]]<br />
<br />
====Kamp und Severinstraße====<br />
* [[Kamp und Severinstraße]]<br />
<br />
====Alexandrinenplatz====<br />
* [[Alexandrinenplatz]]<br />
<br />
====Markt, Baumstraße, Neue Reihe====<br />
* [[Markt, Baumstraße, Neue Reihe]]<br />
<br />
====weitere Straßen====<br />
* [[weitere Straßen]]<br />
<br />
<gallery mode="packed" widths="200px"><br />
<br />
Datei:Dob218.jpg|Friederich Franz Straße<br />
Datei:Dob362.jpeg|<br />
Datei:Dob297.jpeg|<br />
Datei:Dob421.JPG|<br />
Datei:Dob221.jpeg|Mollistraße<br />
Datei:Dob948.PNG|Ehm-Welk-Buchhandlung<br />
Datei:Dob949.PNG<br />
Datei:Dob916.jpg|Mollistr.(DDR)<br />
Datei:Dob833.PNG<br />
Datei:Dob847.PNG<br />
Datei:Dob918.jpg|Ziegenmarkt(DDR)<br />
Datei:Dob403.JPG|<br />
Datei:Dob412.JPG|<br />
Datei:Dob435.JPG|<br />
Datei:Dob256.jpeg|<br />
Datei:Dob262.jpeg|<br />
Datei:Dob229.jpeg|<br />
Datei:Dob250.jpeg|Lindenstraße<br />
Datei:Dob266.jpeg|Beethoven Straße<br />
Datei:Dob917.jpg|Severin-Beethoven Straße<br />
Datei:Dob423.JPG|<br />
Datei:Dob408.JPG|Puppenhaus Beethoven Straße<br />
Datei:Dob270.jpeg|Rostocker Straße<br />
Datei:Dob324.jpeg|Rostocker Straße<br />
Datei:Dob687.jpg|<br />
Datei:Dob491.jpg|<br />
Datei:Dob492.jpg|<br />
Datei:Dob272.jpeg|Kröpeliner Straße<br />
Datei:Dob314.jpeg|<br />
Datei:Dob273.jpeg|Goethe Straße<br />
Datei:Dob281.jpeg|Post- /Severinstraße<br />
Datei:Dob285.jpeg|Wossidlostraße<br />
Datei:Dob299.jpeg|Schützenplatz<br />
Datei:Dob301.jpeg|Am Wallbach<br />
Datei:Dob307.jpeg|Dammstraße<br />
Datei:Dob309.jpeg|<br />
Datei:Dob446.jpg|<br />
Datei:Dob447.jpg|<br />
Datei:Dob448.jpg|<br />
Datei:Dob316.jpeg|Lettowsberg<br />
Datei:Dob591.jpg|<br />
Datei:Dob465.PNG|Lessingschule 1952<br />
Datei:Dob467.PNG|Fritz-Reuterstr. 1953<br />
Datei:Dob468.PNG|Rost./Kröpel. Str. 1953<br />
Datei:Dob469.PNG|Rost. Str. 1952 (Vettersche Haus)<br />
Datei:Dob474.PNG|Lindenalle um 1900<br />
Datei:Dob472.PNG|Blick auf Buchenberg 19.Jh.<br />
Datei:Dob908.jpg|Stülower Weg(Blick vom Arbeitslager)<br />
<br />
</gallery><br />
<br />
[[Datei:Doberan R Wossidlostr..PNG|700px|zentriert]]<br />
<br />
===Die Burg, später "Haus des Handwerks"===<br />
* [[Die Burg, später "Haus des Handwerks" ]]<br />
<br />
===Denkmale===<br />
<br />
'''Backenzahn'''<br />
[[Datei:Dob951.PNG|700px|zentriert]]<br />
(Ostseezeitung 9.9.2001)<br />
<br />
<gallery widths="400px" heights="200px"><br />
Datei:Dob573.jpg<br />
Datei:Dob574.jpg<br />
Datei:Dob686.jpg<br />
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Ehrenmal für die im Ersten Weltkrieg gefallenen und vermissten Soldaten auf dem Buchenberg (im Volksmund Backenzahn genannt) in Bad Doberan, Mecklenburg-Vorpommern/Das Ehrenmal wurde Ausgang der 1920er Jahre nach einem Entwurf des Architekten und Baumeisters Hans Carlson von der Baufirma H. Carlson & Sohn, damals Bad Doberan, Severinstraße 2, erbaut.<br />
<br />
'''Gedenkstein'''<br />
[[Datei:Dob580.jpg|700px|zentriert|Bad Doberan]]<br />
<br />
'''Wo ist der Gedenkstein geblieben?'''<br />
* ( Ostsee-Zeitung, Oktober 1997 - Zeitungsregestensammlung Carl Christian Schmidt/Archiv Münsterverwaltung Bad Doberan)<br />
* Bad Doberan. In Bad Doberan gab es einmal einen Vaterländischen Gedenkstein, der am heutigen Fußgängerüberweg bei der Post gestanden haben soll und irgendwann entfernt worden ist. Er trug die Inschrift „Allezeit treu bereit für des Reiches Herrlichkeit". <br />
* Im Hütter Wohld wurde dieser Findling von Forstmeister von Raven entdeckt und durch den Großherzog als Geschenk dem Doberaner Militärverein übergeben.<br />
* Im April 1912 war es dann schließlich soweit. In Anwesenheit, so zeitgenössische Quellen, von 14 Krieger- und Militärvereinen aus Doberan und Umgebung wurde der Stein auf dem Alexandrinenplatz aufgestellt.<br />
* Über Größe und Transport hieß es: „Der Granitfindling ist ungefähr 2 1/2 m hoch, 1 1/4 m breit und 1 m dick, hat also gut drei Kubikmeter Inhalt und 180 Zentner Gewicht.<br />
* Ende Februar war er unter mehrtätigen schweren Mühen aus seinem Lager gehoben, auf zwei mächtige, mit schmiedeeisernen Bändern zusammengekoppelte Eichenstämme gewunden und daran festgekettet worden." Mit einem Gespann und sechs Pferden davor erreichte dieser Stein in zwei Tagen Doberan. <br />
* An Ort und Stelle hatte Hofzimmermeister Reincke eine Hebevorrichtung aus drei Fichtenstämmen gebaut.<br />
* Daß bei der Prozedur alles ohne den geringsten Schaden und Unfall ablief, wurde besonders hervorgehoben. Wo aber ist nun der Findling geblieben?(P. GERDS)<br />
<br />
<br />
'''Gedenken an Gorbatschow'''<br />
*''Stein und Eiche werden nun gesetzt''<br />
* (von Werner Geske - Ostsee-Zeitung, November 1992 - Zeitungsregestensammlung Carl Christian Schmidt/Archiv Münsterverwaltung Bad Doberan)<br />
* ''Bundesminister und Doberaner Bürger vollziehen gemeinsam feierlichen Akt'' <br />
* Bad Doberan. Für den 72jährigen Erich Vick geht morgen ein langgehegter Wunsch in Erfüllung: Die Kreisstadt würdigt in einem feierlichen Akt die wiedergewonnene deutsche Einheit durch Gedenkstein und Eiche.<br />
* „Ich freue mich, daß ich die Ehre habe, gemeinsam mit Bundesminister Krause den Baum pflanzen zu können. Es ist gut, daß der Gedenkstein einen Ausspruch Gorbatschows trägt, der seiner Grußadresse zum Tag der deutschen Einheit 1990 entstammt. <br />
* Ihm, Ronald Reagan und Helmut Kohl sollte unser tief empfundener Dank gehören", erklärte der alte Herr gegenüber der OZ. Er gehöre zu der Generation, die aus Krieg und Kriegsgefangenschaft zurückgekehrt, die Teilung des Vaterlandes schmerzlich erlebt habe. <br />
* Im Januar, als Prof. Günther Krause den Vorschlag unterbreitete, Straßen und Plätze nach Michail Gorbatschow zu benennen, fand diese Anregung auch in unserem Kreis Resonanz.<br />
* Zu denen, die sich damals mit Vorschlägen zu Wort meldeten, gehörte auch Erich Vick. Der ehemalige Bäckermeister sprach sich dafür aus, dem ehemaligen sowjetischen Staatschef mit einem Gedenkstein und einer Eiche Dank für seine Entschlossenheit zu sagen.<br />
* Nach mehreren Debatten in der Stadtverordnetenversammlung einigten sich die Abgeordneten auf die Lesart, mit einem solchen Akt an die deutsche Einheit erinnern zu wollen.<br />
* Für eine direkte Ehrung Gorbatschow fand sich im Stadtparlament jedoch keine Mehrheit. Am 3. Oktober beschlossen die Volksvertreter, in einem würdevollen Akt, Stein und Baum zu setzen. <br />
* Gestern liefen noch die letzten Vorbereitungen auf das Ereignis am Sonnabend um 11.00 Uhr. Mitarbeiter des Bauhofes bereiteten das Pflanzbett für die Eiche fachgerecht vor. Der fast vier Meter hohe Baum stammt aus Kröpelin. Dort wuchs er in über 10 Jahren in der Baumschule Hinrichs heran.<br />
* Auch der Findling aus einer Kiesgrube bei Retschow stammend, in der Werkstatt von Steinmetzmeister Reiner Vahl mit dem Gorbatschow-Ausspruch versehen, tritt heute seinen Weg zum Platz an der Ecke Parkentiner Weg/Rostocker Straße an. Mitarbeiter der NTU bringen den Stein zu seinem Bestimmungsort. <br />
* Gestern befragten wir Bürger nach ihrer Meinung zu der morgigen Veranstaltung. Hilde Krüger, Hausfrau, ist angetan davon, „daß gerade Bad Doberan solch einen Stein setzt." Ohne Gorbatschow gäbe es nach ihrer Auffassung keine Einheit. „Und dafür sind wir doch wohl dankbar, oder nicht!?"<br />
* Renate Sörensen, Architektin, aus Rendsburg hat bisher nur von der Ehrenbürgerschaft für Reagan, Gorbatschow und Kohl in Berlin gehört: „ Daß die Doberaner so etwas machen, wußte ich nicht. Ist ja ganz toll." <br />
* Jörn Peters, Handwerker, ist anderer Auffassung: „Der Herbst '89 steht mir noch immer plastisch vor Augen. Ich gehe morgen auf jeden Fall zum Platz an der Rostocker Straße.<br />
[[Datei:Dob659.PNG|400px|zentriert]]<br />
<br />
'''Stein aus Granit soll an die errungene Einheit erinnern'''<br />
*''Bundesminister Krause würdigte in Bad Doberan Beitrag Gorbatschows''<br />
* (von Werner Geske, Ostsee-Zeitung, November 1992 - Zeitungsregestensammlung Carl Christian Schmidt/Archiv Münsterverwaltung Bad Doberan)<br />
* Bad Doberan. Die innere Bewegung war dem 72jährigen anzusehen. Nach monatelangem persönlichem Bemühen, unterstützt von vielen Gleichgesinnten, sollte sich an diesem Sonnabendvormittag sein langgehegter Wunsch erfüllen. „Als Bundesminister Günther Krause zu Jahresbeginn mit dem Vorschlag an die Öffentlichkeit trat, Straßen und Plätze in Ostdeutschland nach dem russischen Reformer Gorbatschow zu benennen, sprach er mir aus dem Herzen." So Erich Vick, kurz bevor er in Anwesenheit von Prof. Krause den Stein zum Gedenken an die wiedererrungene Einheit enthüllte. <br />
* Hunderte Bürgerinnen und Bürger der Kreisstadt waren gekommen, um in dieser feierlichen Stunde dabei zu sein. Zunächst richtete Stadtverordnetenvertreter Heinz Hake das Wort an die um Stein und Eiche Versammelten. Er begrüßte, daß es trotz mancher Widrigkeiten doch noch zu diesem denkwürdigen Tag gekommen sei. Damit traf er die Empfinden vieler, die das unermüdliche Engagement des alten Doberaners mit Sympathie und Solidarität unterstützt hatten. <br />
* Auch Bundesminister Krause hob nicht ohne Befriedigung hervor, daß sich daran erneut beweise, was demokratischer Bürgerwille in unserem Lande bewirken könne. Er erinnerte daran, daß erst drei Jahre vergangen seien, seit auch in Bad Doberan das Volk auf die Straße gegangen sei, um für Freiheit und Einheit zu demonstrieren. „Wer von uns hat damals daran zu glauben gewagt, daß die deutsche Einheit so nahe ist. Die Kraft des Volkes hat alle Hindernisse aus dem Weg geräumt, unterstützt von Freuden in aller Welt", erinnerte der Minister. Der Dank gelte besonders Ronald Reagan, Georg Bush, Helmut Kohl und Michail Gorbatschow.<br />
* Der russische Reformer sei es vor allem gewesen, der im Osten die Voraussetzungen dafür schuf, daß die Menschen in der ehemaligen DDR in freier Selbstbestimmung die Einheit ihres Vaterlandes wiedererringen konnten. Dies sei unvergessen und finde auch seinen Ausdruck in der Tatsache, daß Gedenkstein und Eiche nunmehr hier ihren Platz gefunden hätten.<br />
* Zustimmung fand auch die Feststellung des Bundespolitikers, daß es im Bewußtsein gewonnener Freiheit nunmehr darum gehe, die gewiß nicht leichten Probleme der Zukunft zu meistern: „Schöpfen wir auch Kraft für die Zukunft aus den Erfahrungen einer geschichtlich einmaligen Leistung, die wir gemeinsam vollbracht haben." „ Uns allen soll stets bewußt sein, daß die deutsche Einheit ein großes Geschenk ist", legte er den Anwesenden ans Herz, als er den Granitstein enthüllte.<br />
* Zustimmung auch, als die von Reiner Vahl in den Stein getriebene Inschrift sichtbar wurde: „ Der deutschen Nation Glück, Gedeihen und Frieden im vereinten Europa. M. Gorbatschow“<br />
<br />
[[Datei:Dob660.PNG|100px|zentriert]]<br />
<br clear="all"/><br />
[[Datei:Dob661.PNG|300px|zentriert]]<br />
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[[Datei:Dob810.PNG|700px|zentriert]]<br />
<br />
==Feuerwehr==<br />
<br />
<br />
<br />
[[Datei:Doberan R FWBild.PNG|700px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan R FWText2.PNG|200px|links]]<br />
[[Datei:Doberan R FWText3.PNG|700px|zentriert]]<br />
<br />
==Neuer Friedhof==<br />
[[Datei:Dob867.PNG|600px|zentriert]]<br />
<br />
<gallery mode="packed" widths="200px" heights="400px"> <br />
Datei:Dob620.jpg<br />
Datei:Dob621.jpg<br />
Datei:Dob869.PNG<br />
Datei:Dob870.PNG<br />
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Datei:Dob872.PNG<br />
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Datei:Dob874.PNG<br />
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Datei:Dob973.JPG<br />
Datei:Dob974.JPG<br />
Datei:Dob880.PNG<br />
Datei:Dob877.PNG<br />
Datei:Dob976.JPG<br />
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<br />
==Kammerhof==<br />
<br />
==Buchenberg==<br />
<br />
'''Der Bad Doberaner Buchenberg in früheren Zeiten''' <br />
*''Ort der Feuerwerke und Duelle''<br />
* (von Dr. Helge Rewaldt, Ostsee-Zeitung, Januar 1991 - Zeitungsregestensammlung Carl Christian Schmidt/Archiv Münsterverwaltung Bad Doberan)<br />
* In den ersten Jahren des Badeortes Doberan war der Buchenberg der beliebteste Ausflugsort und Aussichtspunkt der Badegäste.<br />
* Mit Lauben und Bänken war er reichlich versehen, von gepflegten Wegen durchzogen. Kegelbahn, Musik, Restauration fehlten nicht, wie ein Chronist schrieb.<br />
* Vor allem aber fand hier das Feuerwerk statt, das von dem herzoglichen Feuerwerker Hieber bereitet wurde. Ein .Feuerfall, der von dem Berge herunterströmt war besonders beliebt, aber auch Raketen, die so hoch stiegen, daß man sie 3 bis 4 Meilen weit sehen konnte. Bei besonderen Gelegenheiten gab es auch erleuchtete Tempel und brennende Namenszüge.<br />
* Die Aussicht, viel freier als heute, war berühmt, besonders von der Westseite aus, wo als Regen- und Sonnenschutz ein chinesischer Strohschirm errichtet war. Man sah auf die Klostermauer mit dem großen Torweg und der kleinen Pforte (das sogenannte Grüne Tor wurde erst später angelegt), auf die Kirche und auf Doberan mit den bewaldeten Hügeln im Hintergrund.<br />
* Einen sehr lebendigen Eindruck aus dieser Zeit vermittelt uns John Brinckman in seinem Roman „Kasper Ohm un ick“: „As wi dor nu so unner de hogen Böm rümstewelten un in den eenen Weg rinbögten, is dor 'ne Lustbänk, un dor set een lütten Mann up, de hadd 'n groten Stirn vör de Bost un ’n korten Stummel in de Mund un smökt un sehg sihr fründlich ut“. Der kleine Mann auf der .Lustbank*, so stellt sich heraus, ist niemand anderer als der Großherzog, mit dem Kasper Ohm dann ins Gespräch kommt. <br />
* Allerdings war der Buchenberg auch der Ort der Duelle. So wird von einem Pistolenduell des Hofkomikers Peters berichtet, das ein äußerst blutiges Ende nahm. Der Schauspieler hatte, um seinen Gegner zu erschrecken, sich eine mit Ochsenblut gefüllte Schweinsblase unter das Wams gebunden und sie im richtigen Moment platzen lassen. <br />
* Einen tragischen Ausgang nahm dagegen das Säbelduell des jungen Albert von Stael-Holstein, eines Sohnes der berühmten Schriftstellerin, der mit einem russischen Offizier beim Glücksspiel in Streit geraten war. Der junge Stael wurde durch einen Säbelhieb in den Hals getötet. Das war 1813. Der Ort des Duells wird als ein „kleines Rund inmitten des reizend daliegenden Gehölzes“ beschrieben, er ist heute nicht mehr genau auszumachen.<br />
* Infolge dieses Ereignisses verlor der Buchenberg an Beliebtheit, die Belustigungen für die Gäste fanden nun auf dem Kamp, im Englischen Garten und auf dem Jungfernberg (Tempelberg) statt.<br />
<br />
[[Datei:Dob654.PNG|700px|zentriert|Bad Doberan]]<br />
<br />
==Doberan im Spiegel von Zeitgenossen==<br />
<br />
===Bibliographie Doberan===<br />
<br />
* [[Doberaner Bibliographie]]<br />
<br />
==Doberaner Originale==<br />
(Ilse Mühlbach, Klaus Havemann, Studemund)<br />
<br />
===Begegnungen mit Menschen===<br />
(amerik. Piloten, russ. Offiziere u.a.)<br />
<br />
==Friedhofsgeschichten==<br />
<br />
- Pläne und bemerkenswerte Gräber<br />
<br />
==Opfer von Krieg und Gewalt==<br />
<br />
* [[Opfer von Krieg und Gewalt aus der Region Doberan]]<br />
<br />
== *[[Bilder und Texte zur Einarbeitung]]==</div>PeterBeckerhttps://www.ortschroniken-mv.de/index.php?title=Die_Stadt_Bad_Doberan_und_ihre_Geschichte&diff=108215Die Stadt Bad Doberan und ihre Geschichte2024-03-11T14:34:43Z<p>PeterBecker: /* Wirtschaft */</p>
<hr />
<div>* [[Doberan (Bad)]]<br />
<br />
===Herkunft und erste Erwähnung von Doberan===<br />
====Besiedlung====<br />
[[Datei:Doberan Einwohner.PNG|400px|zentriert]]<br />
<br />
=====Einwohnerentwicklung=====<br />
<br />
===Schulen/Bildungswesen===<br />
====Bürger/Stadtschulen====<br />
<br />
'''Geschichte der Schulen Doberans'''<br />
'''Aus der Geschichte von Bad Doberan und Heiligendamm''' <br />
* (von Peter Gerds - Ostsee-Zeitung, März 1997 - Zeitungsregestensammlung Carl Christian Schmidt/Archiv Münsterverwaltung Bad Doberan) <br />
* ''„Ohrfeigen ist strenge untersagt"'' <br />
* (In einer alten Schulordnung aus dem Jahr 1841 geblättert) <br />
* Bad Doberan. In der „Schulordnung für den Flecken Doberan" von 1841, die in der Universitätsbibliothek Rostock vorliegt, ist über den Abschnitt Schulzucht und Erziehung auch genau festgelegt worden, welche Strafen nach dem Gesetz angewendet werden durften. <br />
* Nach einem Verweis, erst unter vier Augen, dann vor der ganzen Klasse, der darauffolgenden „Absonderung des Schülers von den übrigen", dem Nacharbeiten und Nachsitzen kam erst die körperliche Züchtigung, mit einem „Stäbchen“, wie geschrieben steht. Das Austeilen von Ohrfeigen war streng untersagt. <br />
* Sollte es jedoch einmal anders kommen und ein Lehrer sich vergessen, so machte der Schulvorstand Anzeige. „Auch dem Vater oder Vormunde des verletzten oder mißhandelten Kindes steht es frei, sich an die Regierung zu wenden, welche dann entweder ein Disciplinarverfahren oder eine gerichtliche Untersuchung verfügen wird."<br />
* Gehorsam und Ehrerbietung, Ordnung, Aufmerksamkeit, Fleiß, Reinlichkeit, Verträglichkeit, Wahrhaftigkeit, Schamhaftigkeit und Anstand sowie Bedächtigkeit waren zehn Gesetze für die Schüler.<br />
* Unter Verträglichkeit hieß es: „Necke, schlage und stoße deine Mitschüler nicht, meide jede gehässig Angeberei, lebe mit Allen in Frieden und Freundschaft, hilf und diene gern jedem, wenn du ihm mit irgend etwas auf erlaubte Weise helfen kannst." <br />
* Wenn ein Schüler die erste Klasse mit 13 oder 14 Jahren in Doberan verließ, dann hatte er sich gründlich auf die Konfirmation vorbereitet, war mit Katechismus und dem hauptsächlichen Inhalt der biblischen Bücher vertraut. Neben dem Lesen war es der deutsche Sprachunterricht, der die Kinder mit ihrer Muttersprache vertraut machen und sie in die Theorie der Sprache einführen sollte.<br />
* Im Fach Rechnen wurde die Bruchrechnung beendet und mit der „Lehre von den Proportionen“ begonnen. Bei der Geometrie war vorgegeben: „Alle diejenigen Sätze sind in ihren Folgerungen mit besonderer Ausführlichkeit durchzunehmen, welche eine Anwendung im Leben finden, und was Handwerker zur Ausübung ihres Geschäftes bedürfen."<br />
* Im Fach Weltkunde ging es hauptsächlich um die Geographie Europas und um Biografien berühmter Männer, „durch deren Wirken die Völker zu bedeutenderer Entwickelung geführt werden", Ferner gab es Zeichnen,- Schreiben und Gesang. <br />
* Vergessen wurde natürlich nicht der Passus über die Eltern und deren Pflichten in Beziehung auf die Schule, und recht umfangreich waren zudem die Aufgaben der Schulbehörden gefaßt. Großen Wert legte man dabei auf einen ordentlichen Zustand und die Erhaltung des Schulgebäudes(PETER GERDS)<br />
<br />
<br />
<br />
'''Aus der Bad Doberaner Schulgeschichte (Folge 12)'''<br />
* (von Hermann Langer - Ostsee-Zeitung, Februar 1997 - Zeitungsregestensammlung Carl Christian Schmidt/Archiv Münsterverwaltung Bad Doberan) <br />
* ''Vom Aufstieg und Fall der Stadtschule zur Nazizeit''<br />
* „Jugend bedeutet immer Zukunft", schrieb 1938 der Regionalhistoriker Sebastian Heißel. Er würdigte die Maßnahmen des Nationalsozialismus zur „Neugestaltung“ des Volksschulwesens, „sowohl innerlich wie äußerlich". <br />
* Zu diesem Zeitpunkt war an der Stadtschule die Zahl der Schulkinder von 550 im Jahre 1933 auf 617 angestiegen. Zur inneren „Neugestaltung" gehörten z. B. die Wiedereinführung der autoritären Schulverwaltung, der Übertritt der Mitglieder des Lehrervereins in den NS-Lehrerbund und die Erteilung des Unterrichts nach nationalsozialistischen Erziehungsgrundsätzen. <br />
* Am 14. Februar 1936 brachte die „Mecklenburgische Schulzeitung" einen Erfahrungsbericht des neuen Rektors, nach dem in allen Fächern einschließlich Religion die Notwendigkeit des Luftschutzes behandelt wurde.<br />
* Am 30. Januar war anläßlich des Jahrestages der „Machtübername" die zum Preis von 37,60 RM erworbene HJ-Fahne gehißt worden, weil jetzt über 90 Prozent der 10- bis 14jährigen dem Jungmädelbund bzw. dem Deutschen Jungvolk angehörten. Auch am Gymnasium und an der privaten höheren Mädchenschule war die Mehrzahl der Schülerschaft von der HJ vereinnahmt. Am 19. März 1937 beging die höhere Mädchenschule ihr 100. Jubiläum.<br />
* Probleme gab es vor allem bei der äußeren „Neugestaltung" der städtischen Volksschule, die wieder einmal aus den Nähten platzte. Der Bürgermeister Karl Heinz Albrecht plante einen Neubau, der auf dem Gelände der ehemaligen Superintendentur zwischen Kamp und Bach errichtet werden sollte. Vorgesehen war auch der Bau einer Fest- und einer Turnhalle. Als Projektant empfahl sich erneut Chefarchitekt Hanns Dustmann, der das Modell für die Adolf-Hitler-Schule in Heiligendamm entworfen hatte. Doch aufgrund der Kriegsvorbereitungen, die immense finanzielle Mittel verschlangen, mußte das Projekt immer wieder verschoben werden. <br />
* Im Krieg schrumpfte die Schulkapazität immer mehr zusammen, während die Zahl der Schüler durch den Zuzug von Rostocker Kindern aus bombengeschädigten Familien zunahm. So mußten von Mai bis Oktober 1942 das Hauptgebäude der Stadtschule einem Stab der Flak zur Verfügung gestellt werden.<br />
* Vergeblich forderten Stadt und Schule immer wieder den Neubau. Zusätzlich bezogene Räume im Großherzoglichen Palais und die Schaffung neuer Klassenräume im Hintergebäude des Prinzenpalais reichten nicht mehr aus. Da auch das Gebäude der höheren Mädchenschule von der Wehrmacht belegt worden war, mußte der „Notstand" erklärt werden.<br />
* Bis 1944 wuchs die Stadtschule „auf einige 30 Klassen" an, wie ein Augenzeuge berichtete, mußten doch auch Flüchtlingskinder aus dem Osten aufgenommen werden.<br />
* Schließlich wurde sie in eine Knaben- und eine Mädchenvolksschule geteilt, die von Rektor Friedrich Bauch bzw. von Konrektor Walter Kittmann, Ortsgruppenleiter der NSDAP, geleitet wurden.<br />
* Nachdem im Januar 1945 die Schulen wegen der Belegung durch Flüchtlinge geschlossen worden waren, wurde der Unterricht im März und April noch einmal provisorisch aufgenommen. Doch jetzt gerieten auch sie in den Sog des untergehenden 3. Reiches, das die Zukunft der Jugend skrupellos aufs Spiel gesetzt hatte.<br />
'''Doberans Schulen:'''<br />
[[Datei:Dob692.jpg|400px|zentriert]]<br />
[[Datei:Dob45.jpg|400px|zentriert]]<br />
[[Datei:Dob622.jpg|400px|zentriert]]<br />
<br />
====Das Gymnasium Fridericum Francisceum====<br />
* [[Doberan (Bad) - Das Gymnasium Fridericum Francisceum|Das Gymnasium Fridericum Francisceum]]<br />
<br />
===Wirtschaft===<br />
<br />
====Gewerbe im 19.Jh.====<br />
<br />
<br />
[[Datei:Dob520.PNG|500px|zentriert]]<br />
[[Datei:Dob801.PNG|500px|zentriert]]<br />
====Gas- und Stromversorgung====<br />
<br />
====Landmaschinen aus Doberan====<br />
<br />
'''Sechs Landmaschinen aus Bad Doberan''' <br />
* ''Eine Dreschmaschine mit Roßwerk und andere Geräte aus der Werkstatt Kähler''<br />
*(von Dr. K. Havemann - Ostsee-Zeitung, Juli 1983 - Zeitungsregestensammlung Carl Christian Schmidt/Archiv Münsterverwaltung Bad Doberan) <br />
<br />
* Im Zusammenhang mit dem 200. Geburtstag des Agrarwissenschaftlers Johann Heinrich von Thünen erwähnten wir die Maschinenausstellung, die als Bestandteil der 5. Versammlung deutscher Land- und Forstwirte in Doberan vom 1. bis 9. September 1841 organisiert wurde.<br />
* Auf dieser Ausstellung zeigte auch ein Maschinenbauer Kaehler oder Kähler (der Name wird in den Dokumenten unterschiedlich geschrieben) aus Doberan verschiedene Maschinen. <br />
* Kähler stellte unter anderem eine „Dreschmaschine“, eine „Korn-Säemaschine“, eine „Häckerlingsmaschine“ und eine „Kornreinigungsmaschine“ aus. Die Dreschmaschine war für kleinere Bauernbetriebe gedacht, sie konnte mit einem Pferd betrieben werden, wozu ein sogenanntes Roßwerk diente.<br />
* Es wird in dem amtlichen Bericht über die 5. Versammlung darauf hingewiesen, daß „in der Werkstatt des Herrn Kähler am Cröpeliner Wege“ ein weiteres Roßwerk zu besichtigen war.<br />
* Die Tatsache, daß ein Doberaner Maschinenbauer 1841 sechs verschiedene Maschinen auf einer Ausstellung zeigte, läßt die Vermutung zu, daß der russische Schriftsteller Nikolai Leskow (1831 — 1895) nicht von ungefähr über einen Ingenieur Hugo Pektoralis schrieb, der zusammen mit nach Rußland eingeführten Landmaschinen nach dort kam und aus dem kleinen mecklenburgischen Städtchen Doberan stammen sollte. So steht es jedenfalls in der Erzählung „Der eiserne Wille“, in der die Lebensgeschichte des Hugo Pektoralis erzählt wird.<br />
* Auf der Maschinenausstellung waren auch mehrere Pflüge zu besichtigen, unter anderem ein nach Entwürfen und Vorstellungen J. H. v. Thünens verbesserter mecklenburgischer Haken. Über diesen Haken heißt es in einem vorläufigen Bericht: „Der außerdem probierte Hakenpflug des Herrn Dr. v. Thünen ist bekannt wegen seiner sorgfältigen Construction und seiner guten Leistung. Er liefert eine reine, breite, gelockerte, gut umgelegte Furche, geht aber nur über eine Hand und muß mit Sorgfalt gestellt werden.“ Zur Enttäuschung seines Erfinders hat sich der „Thünensche Haken“, wie diese Konstruktion bezeichnet wurde, nicht durchsetzen können. Er wurde durch die Pflüge, die weit bessere Eigenschaften hatten, verdrängt. In den Bauernwirtschaften Mecklenburgs hat sich der „Mecklenburger Haken“ noch bis nach 1945 als Gerät zur Bodenbearbeitung erhalten. Er wurde vor allem wegen seiner guten Eigenschaf ten bei der Bodenlockerung bevorzugt.<br />
* In Bad Doberan steht in einem Vorgarten in der Beethovenstraße noch solch ein gut erhaltener und gepflegter Haken, fast wie zu einer Ausstellung aufbereitet, der eine Vorstellung von den damaligen Bodenbearbeitungsgeräten vermittelt.<br />
<br />
<br />
[[Datei:Dob649.PNG|300px|zentriert]]<br />
<br />
====Klein- und mittelständische Unternehmen/Handwerk====<br />
<br />
=====Glashäger Mineralquellen=====<br />
<br />
* [http://www.glashaeger.de/ueber-glashaeger/ http://www.glashaeger.de/ueber-glashaeger]<br />
<br />
'''Kurzchronik „Glashäger“''' (Quelle: Sens, Hofstädter, unveröff. Manuskript zum Buch "Glashäger")<br />
<br />
* '''1906''' Hans von Blücher, Pächter der Landesdomäne Hof Glashagen, ließ im Quellental Bohrungen zur Gewinnung von Mineralwasser vornehmen.<br />
* '''1908''' Gründung der Gesellschaft Mineralquelle Glashagen GmbH Doberan <br />
* '''1908''' Errichtung einer 3,5 Km langen unterirdischen Kupferleitung vom Quellental nach Doberan zum heutigen Firmensitz.<br />
* '''1910''' Erfolgreiche Anmeldung von „Glashäger Mineralwasser“ als Warenzeichen beim Kaiserlichen Patentamt<br />
* '''1914-1918'''(1. Weltkrieg) verstärkte Exporttätigkeit und Belieferung von Lazaretten<br />
* '''1939-1945'''(2. Weltkrieg) Mehrere Änderungen von Gesellschafterstrukturen der Glashäger Mineralquellen G.m.b.H mit dem Hauptanteil der Gerolsteiner Sprudel K. G.<br />
* '''1945''' „Glashäger“ zunächst treuhänderisch und später unter Zwangsverwaltung der Stadt Bad Doberan unterstellt.<br />
* '''1950''' Übertragung der Treuhänderschaft von der Stadt Bad Doberan auf den VEB Rostocker Brauerei (VEB Mahn & Ohlerich Rostock)<br />
* '''1950''' „rechtskräftige“ Verstaatlichung und Überführung in „Volkseigentum“ <br />
* '''1968''' Gründung des „VEB Getränkekombinat ‚Hanseat’ Rostock“ mit Eingliederung des VEB Rostocker Brauerei als Stammbetrieb und dem Betriebsteil Glashäger Mineralquellen Bad Doberan <br />
* '''1982''' Inbetriebnahme der Neubauanlagen und fünf neuerTiefbrunnen<br />
* '''1988''' Wechsel zum VEB Greifenquell Rostock<br />
* '''1990/91''' Glashäger Brunnen GmbH wird Tochterunternehmen der Gerolsteiner Brunnen GmbH & Co. KG<br />
* '''2003''' Übernahme der Geschäftsanteile durch die Brau + Brunnen AG mit Sitz in Dortmund <br />
* '''2005''' Übernahme durch die Hassia Mineralquellen GmbH & Co. KG<br />
<br />
<br />
'''Glashäger Brunnen sprudelt wie nie zuvor''' <br />
''Zurückgekehrter Eigentümer investiert erheblich'' <br />
* (Ostsee-Zeitung, April 1991 - Zeitungsregestensammlung Carl Christian Schmidt/Archiv Münsterverwaltung Bad Doberan) <br />
* BAD DOBERAN (ADN) Wie nie zuvor sprudeln in der Küstenkreisstadt Bad Doberan die traditionellen Glashäger Mineralquellen, Die Gesundheitsgetränke flössen allein im Januar in mehr als 3,5 Millionen Dreiviertel-Liter-Flaschen.<br />
* „Das übertraf alle unsere Erwartungen", sagte Vertriebsleiter Bernd Strätz gestern. <br />
* Richtig in Bewegung geraten ist die Glashäger Naturquelle, seit die rheinländische Gerolsteiner Gruppe 1991 die ursprünglichen Eigentumsverhältnisse wiederhergestellt hat.<br />
* Der Betrieb war vor 42 Jahren entschädigungslos enteignet worden. Der zurückgekehrte Eigentümer hat inzwischen in erheblichem Umfang investiert. Die Absatzplanung sieht in diesem Jahr eine Steigerung um 70 Prozent auf 50 Millionen Füllungen vor.<br />
* Der Marktanteil im Osten beträgt 6,5 Prozent.<br />
* Abgesetzt wird bis nach Schleswig-Holstein und Hamburg.<br />
* Im Stammgebiet Mecklenburg-Vorpommern hält das Unternehmen einen Marktanteil von fast einem Drittel. Inzwischen ist die Glashäger Naturquelle durch zwei 71 Meter tiefe Brunnen zusätzlich angezapft worden.<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
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Datei:Dob494.jpg|<br />
Datei:Bild 152 sonst.jpg<br />
Datei:Glashäger 1.jpg<br />
Datei:Glash168.jpg<br />
Datei:Glashäger Einweihung.PNG<br />
Datei:Lageplan Mineralwasser Leitung.jpg<br />
Datei:Lageplan Glashäger.jpg<br />
Datei:Brunnen 211.3.1978.jpg<br />
Datei:Glashäger Mineralquellen (001).jpg <br />
Datei:T86.jpg|<br />
Datei:Werbung vor 1914.jpg<br />
Datei:Produktion um 1930 (1).jpg<br />
Datei:Produktion um 1930 (2).jpg<br />
Datei:Einbringung Grundstoff-Tanks 1981 (1).jpg<br />
Datei:Pressekonferenz Glashäger 23. April 1991 (004).jpg<br />
Datei:Pressekonferenz Glashäger 23. April 1991 (005).jpg<br />
Datei:Pressekonferenz Glashäger 23. April 1991 (008).jpg<br />
Datei:Glashäger Sommerfest 1997 (010).jpg<br />
Datei:90 Jahre Glashäger 1998 (001).jpg<br />
Datei:90 Jahre Glashäger 1998 (004).jpg<br />
Datei:90 Jahre Glashäger 1998 (005).jpg<br />
Datei:800 Jahre DBR Glashäger LKW.jpg<br />
Datei:Festschrift 75 Jahre Glashäger 1983 (000.2).jpg<br />
Datei:Festschrift 75 Jahre Glashäger 1983 (000.4).jpg<br />
Datei:GF Rainer Hofstädter (1).jpg<br />
Datei:Advent 2000 (005).jpg <br />
Datei:6.3 Hoher Besuch bei Glashäger 1994.jpg<br />
Datei:Grundsteinlegung Erweiterung August 1993 (001).jpg<br />
Datei:Grundsteinlegung Erweiterung August 1993 (002).jpg<br />
Datei:Grundsteinlegung Erweiterung August 1993 (003).jpg<br />
Datei:Grundsteinlegung Erweiterung August 1993 (006).jpg<br />
Datei:Arbeitsberatung in der Produktion 1960 iger.jpg<br />
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Datei:T125.jpg|<br />
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=====Gasanstalt=====<br />
<br />
[[Datei:Dob647.jpg|700px|zentriert]]<br />
=====Handwerk=====<br />
[[Datei:Doberan R Ausst. Baumeister1.PNG|700px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan R Ausst. Baumeister2.PNG|700px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan R Austellung Handwerk.PNG|700px|zentriert]]<br />
'''Metallbau Ott'''<br />
[[Datei:Doberan R Ott Bild.PNG|700px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan R Ott1.PNG|700px|zentriert]]<br />
<br />
'''Dachdecker Klöcking'''<br />
[[Datei:Doberan Z11.PNG|700px|zentriert]]<br />
<br />
====Handel/Banken====<br />
'''Banken'''<br />
[[Datei:Doberan Z49.PNG|700px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan R Sparkasse.PNG|700px|zentriert]]<br />
<br />
<br />
<br />
'''Apotheken'''<br />
*(von Dr. H. Rehwaldt - Ostsee-Zeitung, März 1989 - Zeitungsregestensammlung Carl Christian Schmidt/Archiv Münsterverwaltung Bad Doberan) <br />
[[Datei:Dob761.PNG|700px|zentriert]]<br />
'''„Allens dor“ im Kaufhaus „ALDO“''' <br />
''„Lütt Matten“ wird ein technisches Kaufhaus —Pressekonferenz gab Auskünfte(OZ, Mai 1990)''<br />
* (von Renate Peter - Ostsee-Zeitung, Mai 1990 - Zeitungsregestensammlung Carl Christian Schmidt/Archiv Münsterverwaltung Bad Doberan) <br />
* BAD DOBERAN (OZ) Mittwoch 14.00 Uhr, Schuhfabrik „Lütt Mat.ten“: Pressekonferenz war angesagt. Betriebsleiter Hans Drzymalski, der amtierende ökonomische Direktor Günter Hampel, BGL-Vorsitzender Eckart Schulz und Helmut Stefan aus der Bundesrepublik, der als Leiter des Bereiches Ein-und Verkauf vorgesehen ist, standen Journalisten Rede und Antwort zur Umprofilierung der Schuhfabrik in ein technisches Kaufhaus.<br />
* „Seit Kinderschuhe nicht mehr subventioniert werden, war die Schuhproduktion unrentabel und nicht mehr absatzfähig geworden. Es konnte also so nicht weitergehen. Eine Umstellung auf eine andere Produktion war nicht möglich“, sagte Herr Hampel.<br />
* Was aber weiter? Die Belegschaft entschied — nach Mehrheitsbeschluß wohlgemerkt! „Es ging schließlich darum, möglichst vielen Mitarbeitern von „Lütt Matten 1 Arbeit zu bieten“, betonte Herr Drzymalski.<br />
* So waren viele Ideen und Vorschläge abzuwägen. 13 Varianten wurden geprüft und beraten. Nun ist das Ziel klar: Aus der ehemaligen Schuhfabrik wird ein technisches Kaufhaus mit Namen „ALDO“ — „Alles aus Doberan“ oder „Allens dor“.<br />
* „ALDO“ ist keine Anweisung von irgendwoher, sondern das „Wunschkind“ der Belegschaft. Geburtstermin soll der 2. Juli sein. <br />
* In eigener Regie wollen es die Mitarbeiter schaffen, ohne Beteiligung von HO oder Konsum.<br />
* Erste Umschulungen begannen mit Hilfe der bundesdeutschen Beraterfirma. Am Tag der Pressekonferenz fand z. B. ein erstes Verkaufstraining unter Anleitung eines bundesdeutschen Fachmannes statt.<br />
* Die wirksamste Schule wird aber die Praxis sein. „Der Mut der Belegschaft ist eine tolle Sache und unbedingt unterstützungswürdig“ hob Herr Stefan aus der BRD hervor. Und wir Journalisten hatten wohl alle den Eindruck, daß die Belegschaft in diesem Herrn einem guten und ehrlichen Partner gefunden hat.<br />
* Was wird es nun alles bei „ALDO“ geben? Auf einer Verkaufsfläche von 1100 Quadratmetern werden Waren aus Heim, Technik, Bau angeboten.<br />
: Toaster Geschirrspüler, Mikrowellengeräte. Videogeräte. Waschmaschinen ... Vom Nagel bis zum Brett wird ebenso alles erhältlich sein, wie vom Bügeleisen bis zur modernen Leuchte. Insgesamt werden 10 000 Artikel im Angebot sein. Und die Preise sollen nicht höher als in der BRD liegen. Ein Farbfernsehgerät. 49 cm Bildröhre, wird für 399 DM und ein Videorecorder für 599 DM zu haben sein.<br />
* 1600 Lieferanten stehen zur Verfügung — aus der Bundesrepublik der DDR. aus Asien .. .<br />
* Neben dem Warenangebot soll der Name „ALDO“ auch für Service stehen. Partner für die Übernahme von Serviceleistungen werden gewonnen. An Verbraucheraufklärungen ist gedacht, an Vorführungen z. B. für die Hausfrau u. v. m.<br />
* Für das leibliche Wohl wird eine attraktive Pachtgaststätte in der ehemaligen Betriebskantine sorgen.<br />
* Und an einen Schuhsalon ist gedacht. „Wir haben gute Schuhfabriken und wollen unseren Beitrag leisten, auch den Beschäftigten dieser Werke die Arbeit zu erhalten. Deshalb werden wir in unserem Schuhsalon Schuhe aus DDR-Produktion anbieten“ meinte Herr Hampel.<br />
* „61 Personen werden in das Kaufhaus übernommen, zehn für die Gaststätte, zehn bis zwölf für den Schuhsalon. Fünf Kollegen sind ausgeschieden, sechs gehen in den Vorruhestand. Für elf Kollegen müssen noch Lösungen gefunden werden“, berichtete Herr Schulz den Journalisten.<br />
* Was sich hier so einfach liest, war kein ebener Weg und wird es auch weiterhin nicht sein.<br />
* Wenn gegenwärtig auch die Zufahrtsstraße gebaut wird, so fehlt noch der Parkplatz. Er sollte eigentlich unmittelbar an der F105 liegen. Aber 40 m Abstand zur Europastraße müssen eingehalten werden. Es sei denn, das Ortseingangsschild würde weiter vom Ort entfernt stehen . . . (Ob aus dem Rathaus Hilfe kommt?) <br />
* Und dann ist da noch das Kreditproblem. „Die Kredit-Bank AG in Rostock hemmt uns“ meinten die Vertreter des Betriebes. Die Briefe an die Regierung blieben dazu bisher ohne Antwort.<br />
'''Kaufmannsladen Trost'''<br />
[[Datei:Doberan Z50.PNG|700px|zentriert]]<br />
'''Buchhandlung Isensee'''<br />
[[Datei:Doberan J Isensee1.PNG|800px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan J Isensee2.PNG|400px|zentriert]]<br />
<br />
<br />
<br />
<gallery widths="200px" heights="200px"><br />
Datei:Dob387.jpeg|<br />
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Datei:Dob373.jpeg|Kaufhaus bei Tischler Koch um 1920<br />
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Datei:Dob374.jpeg|Konsum Baumstraße um 1960<br />
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Datei:Dob369.jpeg|Kaufhaus Magnet<br />
<br />
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<br />
==Wer war wer in und um Doberan==<br />
<br />
===Hier finden Menschen ihren Platz die in Doberan geboren, gestorben oder durch Ereignisse in besonderer Beziehung zum Ort stehen. ...===<br />
<br />
* [[Hier finden Menschen ihren Platz, die in Doberan geboren, gestorben oder durch Ereignisse in besonderer Beziehung zum Ort stehen. ...]]<br />
<br />
====Friedrich Franz I====<br />
[[Datei:Doberan Z28.PNG|700px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan Z65.PNG|500px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan Z66.PNG|500px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan Z67.PNG|500px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan Z68.PNG|500px|zentriert]]<br />
<br />
<br />
====Dr. Helge Rehwaldt====<br />
<br />
===Doberaner Spaziergänge (Dr. Helge Rehwaldt zeichnete in seinen "Doberaner Spaziergängen" ein eindrucksvolles Bild zu Doberaner Villen und den damit verbundenen Persönlichkeiten. Zudem gehörte er zu den Herausgebern der Doberaner Jahrbücher und Doberaner Blätter):===<br />
<br />
[[Datei:Doberan Z41.PNG|700px|zentriert]]<br />
<br />
* [[Doberaner Spaziergänge]]<br />
<br clear="all"/><br />
<br />
====Propst Ehlers====<br />
<gallery mode="packed" widths="400px" heights="400px"> <br />
Datei:Doberan J Ehlers1.PNG<br />
Datei:Doberan J Ehlers2.PNG<br />
Datei:Doberan J Ehlers3.PNG<br />
Datei:Doberan J Ehlers4.PNG<br />
Datei:Doberan J Ehlers5.PNG<br />
Datei:Doberan J Ehlers6.PNG<br />
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<br />
===Doberaner Bürgermeister===<br />
*'''[[Doberaner Bürgermeister]]'''<br />
<br />
===Baumeister===<br />
<br />
====Carl Theodor Severin====<br />
<br />
''Der Baumeister Carl Theodor Severin(13. September 1763 – 20. Februar 1836)''<br />
<br />
* Carl Theodor Severin wurde am 13.09.1863 als Sohn des Justiz- und Konsistorialrats Theodor Severin in Mengeringhausen im Fürstentum Waldeck, damals zu Hessen gehörig, geboren.<br />
* Dem Wunsch der Familie folgend studierte Severin Jurisprudenz und erhielt später eine Anstellung als Kandidat der Rechte an einem kleinen Landgericht in der Umgebung von Berlin. Oft führte ihn sein Weg nach Berlin, die Stadt, die sich damals zum „Spree — Athen“ entwickelte.<br />
* Hier spätestens muss sich der junge Carl Theodor Severin seiner wahren Berufung bewusst geworden sein.<br />
* Wo er seine Ausbildung zum Baumeister erhielt, ist nicht bekannt, jedoch deuten seine Bauten auf die Beeinflussung durch die Berliner Schule hin. Als seine Lehrmeister können daher sowohl Carl Gotthard Langhans als auch David und Friedrich Gilly angesehen werden. Langhans war Direktor des Oberhofbauamtes in Berlin und Potsdam und Erbauer des „Brandenburger Tores“.<br />
* Ab Juni 1795 erhielt Severin eine Anstellung beim Kammerkollegium in Schwerin als „Kammer-Ingenieur ohne Gehalt“ und im Novemberdesselben Jahres als „Bau-Conducteur zu den hiesigen Hof- und Stadtbauten mit 100 Reichsthalern und 6 Faden Ellernholz“.<br />
* Erstmalig tätig beim Ausbau der neu entstehenden Sommerresidenz von Friedrich Franz I. - Doberan - wurde Severin, als er gemeinsam mit dem „Bau-Conducteur“ von Seydewitz 1801/02 das „Salongebäude“ schuf.<br />
*Der Herzog Friedrich Franz I. muss sich beeindruckt gezeigt haben von Severins Leistung und seinem Talent, denn er betraute ihn mit der weiteren baulichen Gestaltung des Seebades. Dazu sollte neben der Errichtung von Repräsentationsbauten und der Erweiterung der Badeanlagen am „Heiligen Damm“ auch eine Umgestaltung desgesamten Doberaner Ortsbildes gehören. <br />
* Als erste Bauten für Doberan entwarf Severin das 1805/06 erbaute Schauspiel-haus, das von 1806-10 entstandene herzogliche Palais sowie mitten auf dem Kamp 1808/09 den sogenannten Doberaner „Trichter“ ,den Roten Pavillon und von 1810-13 in dessen Nachbarschaft denWeißen Pavillon. Die zwei Pavillons bestechen durch die reizvolle Kombination von Klassizismus und Chinoiserie.<br />
*Am „Heiligen Damm“ schuf Severin mehrere kleine Bauten für den Badebetrieb, wie u.a. 1803 die Herrenbadeanstalt und den Anbau des Badehauses, 1804 die Konversationsrotunde sowie 1807 den Aussichtsturm. Alle diese Gebäude sind, meistens durch Sturmfluten zerstört worden.<br />
''Bauten von Carl Theodor Severin'' <br />
* 1801/02 Großherzogliches Salongebäude<br />
* 1805/06 Schauspielhaus<br />
* 1806-1810 Großherzogliches Palais<br />
* 1808/9 Roter Pavillon<br />
* 1810/1813 Weißer Pavillon<br />
* 1814-1817 „Empfangs-, Gesellschafts-, Tanz- und Speisehaus“ (Kurhaus) in Heiligendamm<br />
* 1821/22 Prinzenpalais<br />
* 1823/24 Severins Wohnhaus (Haus Gottesfrieden)<br />
* 1825 Stahlbad<br />
* 1825 Wohnhaus für Gaetano Medini<br />
* Bürgerhaus (Alexandrinenplatz 1)<br />
* Bürgerhaus (Am Kamp 13)<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Tage der Denkmalpflege im Zeichen Severins<br />
*''Festveranstaltung im Kreis Bad Doberan zum 220. Geburtstag des bedeutenden Baumeisters'' <br />
* (von Dr. Klaus Havemann - Ostsee-Zeitung, September 1983 - Zeitungsregestensammlung Carl Christian Schmidt/Archiv Münsterverwaltung Bad Doberan)<br />
*Mit der Enthüllung einer Gedenktafel für den Baumeister und Architekten Carl Theodor Severin an seinem ehemaligen Wohnhaus in Bad Doberan wurden gestern die „Tage der Denkmalpflege 1983“ des Kreises Bad Doberan eröffnet.<br />
<br />
[[Datei:Dob648.PNG|300px|zentriert]]<br />
* Das in Gips gefertigte Modell der Severin-Gedenktafel mit dem Porträt und den Lebensdaten des Baumeisters. Der Entwurf wurde von der Bad Doberaner Kunsttöpferin Dagmar Liebscher im Auftrag des Kreisvorstandes der Gesellschaft für Denkmalpflege im Kulturbund der DDR geschaffen.<br />
<br />
* C. Th. Severin wurde am 13. September 1763. heute vor 220 Jahren, in Mengeringhausen, Fürstentum Waldeck, geboren. Er war ein Schüler der in Berlin klassizistischen Langhans und tätigen Meister Bauens Carl Friedrich Gilly und erhielt um 1800 vom mecklenburgischen Herzog Friedrich Franz I. den Auftrag, für die sich nach der Gründung des Seebades am heiligen Damm entwickelnde Sommerresidenz Doberan entsprechende repräsentative Gebäude zu errichten. <br />
* So entstanden die klassizistischen Bauten Bad Doberans, in denen Severin die in Berlin empfangenen Anregungen umsetzte und mit vielen eigenen Ideen verband.<br />
* Auch in Rostock und Bad Sülze finden wir Bauten Severins. <br />
* Er verstarb am 20. 2. 1836 in Doberan. Leben und Wirken dieses Baumeisters werden aus Anlaß seines 220. Geburtstages in einer Festveranstaltung am 17. September 1983 gewürdigt werden.<br />
* Sie findet in dem von Severin erbauten Kurhaus in Heiligendamm, dem wohl schönsten seiner Bauten, statt. Es ist nicht von ungefähr, daß dieser Ort für die Tage der Denkmalpflege abschließende Veranstaltung gewählt wurde. <br />
* Der Kreisvorstand der Gesellschaft für Denkmalpflege im Kulturbund der DDR hat in den letzten Jahren der Renovierung und festlichen Ausgestaltung dieses Gebäudes viel Aufmerksamkeit geschenkt.<br />
* Die Festveranstaltung wird für viele Mitglieder der Gesellschaft im Kreis Bad Doberan eine Gelegenheit sein, die geleistete Arbeit zu bewundern. Die Tage der Denkmalpflege im Kreis Bad Doberan konzentrieren sich nicht nur auf die Bauten Carl Theodor Severins. <br />
* Mit Freude kann auf die bevorstehende Fertigstellung des Brunnenhauses und seiner Umgebung im „Quellental“ bei Hohenfelde verwiesen werden. Hier hat sich die Zusammenarbeit der Gesellschaft für Denkmalpflege, die vor allem für das Projekt verantwortlich zeichnet, dem Rechtsträger, VEB Glashäger Mineralquellen, der die Mittel bereitstellte, und dem Ortsausschuß Hohenfelde der Nationalen Front, der die Ausführung wesentlich unterstützte, bewährt.<br />
* Auch die Gestaltung des jüdischen Friedhofs in Neubukow war nur möglich durch eine enge Zusammenarbeit zwischen Nationaler Front und Kulturbund. Im Rahmen der Denkmalpflege wird dort mit der Enthüllung einer Gedenktafel unter diese Leistung ein vorläufiger Schlußstrich gezogen.<br />
* Die Tage der Denkmalpflege, die vom Kreisvorstand der Gesellschaft für Denkmalpflege im Kulturbund der DDR für die Zeit vom 11. bis 17. September organisiert wurden, dienen dem Ziel, den Gedanken und die Aufgaben der Denkmalpflege weiter zu verbreiten. Deshalb finden in den Städten Neubukow, Kröpelin und Kühlungsborn Foren zu den örtlichen Fragen der Denkmalpflege und in Bad Doberan eine Aussprache mit Jugendlichen und Schülern statt.<br />
* Gemeinsam mit der Kreisredaktion der „Ostsee-Zeitung“ wird während der Tage der Denkmalpflege das 19. Preisrätsel zur Denkmalpflege des Kreises Bad Doberan durchgeführt. Wie immer werden die Tage der Denkmalpflege neue Impulse für die Arbeit geben. Sie ordnen sich in diesem Jahr unmittelbar in die Vorbereitungen zur VII. ICOMOS-Generalkonferenz, die im Mai 1984 in Rostock und Dresden stattfinden wird, ein.<br />
<br />
'''Wo liegt Severin?'''<br />
* ''Denkmalpflege auf Doberans Friedhof''<br />
* (von Dr. Klaus Havemann - Norddeutsche Zeitung, 1985 - Zeitungsregestensammlung Carl Christian Schmidt/Archiv Münsterverwaltung Bad Doberan)<br />
* Betritt man durch das Grüne oder Rostocker Tor den Bereich des ehemaligen Zisterzienser-Klosters Doberan und wendet sich gleich nach links, dann ist man schon auf dem alten Friedhof des Ortes.<br />
* Vor etwa 150 Jahren wurden hier die letzten Bestattungen vorgenommen, aber wohl gerade deshalb verspürt man hier etwas von der 800-jährigen Geschichte des Ortes.<br />
* Der Mecklenburger Ingenieur und Schriftsteller Heinrich Seidel verlebte gegen Ende des vorigen Jahrhunderts in Doberan mit seiner Familie Urlaubstage „in dem Gärtnerhause an der Wiese des Stahlbades“.<br />
* 1895 unternahm er eine „Erinnerungsfahrt“, die er in dem Buch „Von Perlin nach Berlin“ beschrieb.<br />
* Und so sah Heinrich Seidel vor fast 100 Jahren den Friedhof: „Dieser alte Kirchhof, auf dem seit langer Zeit nicht mehr begraben wird, ist jetzt ein Teil des Englischen Gartens und bildet einen stillen, abgelegenen Winkel dieses schönen Parks, auf zwei Seiten von der hohen alten Mauer und auf der dritten von einem schnell fließenden Bach begrenzt, an dessen Ufern riesenhafte alte Bäume stehen.<br />
* Die meisten Gräber sind längst eingesunken und verschwunden; nur eine gewisse Unebenheit der Rasenflächen zeugt noch von ihnen.<br />
* Die dauerhafteren Erbbegräbnisse und Denkmäler aber haben sich erhalten; die älteren ein wenig versunken, verwittert und verfallen, umsponnen von Efeu, dem Kraut der Vergessenheit, die jüngeren noch ziemlich wohl im Stände, doch meist auch in einem solchen Zustande, daß man sieht, es gedenkt ihrer wohl niemand mehr.“ <br />
* Der Eindruck ist heute fast noch der gleiche, wenn auch noch mehr Gräber völlig verschwunden sind. Selbst an den „dauerhafteren Erbbegräbnissen“ hat der Zahn der Zeit mächtig genagt, und das letzte „Denkmal“ verfiel vor etwa 20 Jahren.<br />
* Die Interessengemeinschaft Denkmalpflege der Stadt Bad Doberan stellte sich das Ziel, dem weiteren Verfall Einhalt zu gebieten und die noch verbliebenen Gräber oder Grabplatten möglichst zu erhalten.<br />
* So wurde ein Einsatz organisiert, um zunächst die Grabplatten von Laub und Erde zu befreien und Wurzeln oder Bewuchs von Efeu zu entfernen. Wo menschliche! Kraft nicht ausreichte, mußte Technik helfen(siehe Foto). Nach der sorgfältigen Säuberung wurde der Text der Platten entziffert, was nicht immer ganz einfach war, denn vielleicht einmal vorgenommene Färbungen der Schrift sind inzwischen längst verwittert.<br />
* Die Freunde der Denkmalpflege wurden vor allem angespornt von der Hoffnung, irgendwo unter Erde und Laub auch die Grabplatte des Architekten Doberans, Carl Theodor Severin, zu entdecken.<br />
* Er war am 20. Februar 1836 in Doberan gestorben und ist hier begraben.<br />
* Fritz Meyer-Scharffenberg beschreibt in seinem Buch „Zwischen Strom und Haff“, daß in einer Ecke der Mauer eine kleine Platte angebracht sei, die die Inschrift trägt: Mariane Philippine Auguste Severin starb den 23. May 1815. Aber weder diese Platte noch die von dem Baumeister Severin wurden gefunden.<br />
* Wo mag dieses Grab geblieben sein? <br />
* Die freigelegten Grabplatten wurden später gerichtet und so gebettet, daß für die Besucher die Inschriften zu lesen sind. Einige schöne Steinmetzarbeiten befinden sich darunter, und es sind noch nicht alle Namen vergessen, die auf diesen Platten stehen, wenn sie auch manches Rätsel aufgeben.<br />
<br />
'''Klassizistische Bauten von unvergänglichem Wert''' <br />
''C. Th. Severin (1763—1836), Architekt und Baumeister'' <br />
* (Norddeutsche Zeitung, Juli 1990 - Zeitungsregestensammlung Carl Christian Schmidt/Archiv Münsterverwaltung Bad Doberan)<br />
* Wie oft haben wir es registriert: Das Giebeldreieck eines alten Bauwerkes weist den fürstlichen Auftraggeber aus, nicht aber den Baumeister. Sein Name ist und wäre oft in Vergessenheit geraten, gäbe es nicht bisweilen einen rührig Forschenden, der ihn der Nachwelt erhält. <br />
* Während die klassizistischen Prachtbauten Carl Theodor Severins ihre Betrachter in Bewunderung versetzen, ist es dem Architekten und Baumeister Hans Thielcke (1888-1974) zu verdanken, des Doberaner Baumeisters Bedeutung ins rechte Licht gerückt zu haben.<br />
* Der fürstliche Auftraggeber war seinerzeit Friedrich Franz I., der seinen Leibarzt — den späteren Rostocker Professor Vogel — mit der Gründung eines Seebades in Heiligendamm beauftragte und somit gleichermaßen das bauliche Aufblühen Doberans bewirkte. <br />
* Severins Wirken in und für Mecklenburg (seine Geburtsstadt Mengeringhausen lag im damaligen Fürstentum Waldeck) begann 1801 und endete dreiunddreißig Jahre später.<br />
* „Was Severin in Doberan geschaffen hat“, schreibt Thielke, „ist nicht nur für die Stadt selbst von unvergänglichem Wert, sondern gehört zu den bedeutendsten Leistungen jener Bauepoche überhaupt“. <br />
* Und die „'bedeutendsten Leistungen“ sind von beträchtlichem Umfang. Da Sind in Doberan das „Salongebäude“ (gemeinsame Arbeit mit dem Baumeister Seydewitz, das „Schauspielhaus“ mit ebenfalls von Severin entworfenen Reliefs antiker Motive, das „Große Palais“, dessen gesamte Innenausstattung Severin besorgt und zum Teil selbst geschaffen hat, zwei Pavillons am Kamp, die beiden Severin-Wohnhäuser „Prinzenpalais“ und „Haus Gottesfrieden“ und weitere Wohnhausbauten, das Stahlbad (heute Sanatorium Moorbad) und das Stadtpalais.<br />
* Da Sind in Heiligendamm das Empfangs-, Gesellschafts-, Tanz- und Speisehaus (heutiges Kurhaus), die „Kolonnaden“ und — stellvertretend für die vielen bescheidenen Bürgerhäuser an anderen Orten — das „Seehospiz“.<br />
* Und da sind in Rostock die „Neue Wache“, der Universitätsbibliotheksanbau und Severins Einfluß auf den Wohnhausbau; als typische Beispiele gelten das Haus Beginenberg 1 und das Palais am Vogelsang, und da ist schließlich in Bad Sülze auch das Kurhaus. <br />
* Laie wie Fachmann bewundern Severins klassizistische Bauten, in denen der Experte den Einfluß seiner Lehrmeister Karl Gotthard Langhans (Erbauer des Brandenburger Tors), Gentz und Gilly, Vater und Sohn („Berliner Schule“), jedoch gleichermaßen den eigenen Stil des Doberaner Baumeisters erkennt.<br />
* „Was seine Bauten so anziehend macht“, schreibt Thielcke ein weiteres Mal, „und weit über das Durchschnittsmaß erbebt, ist ihre einfache Monumentalität, die geschickte Abwägung der Baumassen und die sichere Ausbildung der Einzelheiten“ — Worte, die uns stets und ständig veranlassen sollten, dieses kulturelle Erbe zu würdigen, indem wir es pflegen(Brigitta Meuche)<br />
<br />
====Gotthilf Ludwig Möckel (Lebenslauf)====<br />
<br />
*1838 Am 22. Juli als Sohn eines Kupferschmiedemeisters in Zwickau geboren.<br />
*1844-52 Besuch der Bürgerschule in Zwickau<br />
*1852/53 Besuch der Königlichen Gewerbeschule zu Chemnitz<br />
*1853-56 Lehre als Maurer in Zwickau (1853-56), Besuch der Sonntagsschule in Zwickau(1853/54)und der Königlichen Baugewerkenschule zu Chemnitz (1853-56)<br />
*1856-58 Arbeit als Maurergeselle bzw. später Bauführer<br />
*1858, 13.12. Befreiung von der Militärpflicht wegen „körperlicher Untüchtigkeit“<br />
*1858/59 Anstellung als Zeichner im Oberingenieurbüro der ObererzgebirgischenStaatsbahn<br />
*1859 Arbeit als Zeichner und Konstrukteur im Betriebsingenieurbüro derKöniglichen SächsischenStaatseisenbahn zu Chemnitz<br />
*1859/60 Beschäftigung in einer Zwickauer Baufirma mit dem Entwerfen von Bauplänensowie mit Bauleitungen<br />
*1860 Tätigkeit im Architekturbüro von Edwin Oppler in Hannover, übernimmt die Erstellungvon Entwürfen sowie deren Bauausführung<br />
*1861/62 Studium an der Polytechnischen Schule zu Hannover Teilnahme anVorlesungen undpraktischen Übungen u.a. bei Conrad Wilhelm Haase<br />
*1862-64 Studienreisen vom Polytechnikum aus in den Harz und durch Tübingen; ersteselbständige Arbeitenbeim Bau der Irrenanstalt in Göttingen als Techniker und 1. Assistent von Julius Rasch<br />
*1865, 9.12. Zulassung zur Prüfung für Bauhandwerker in Dresden<br />
*1866, 25.6. Eheschließung mit Emilie Amalie Christine Schlegel, Tochter des Senators Schlegel in Göttingen, aus der Ehe gehen 5 Söhne und 2 Töchter hervor.<br />
*1867, 12.6. Prüfung als Bauhandwerker in Dresden bestanden <br />
*1867-75 Tätigkeit als Bauhandwerker und freier Architekt, vorwiegend Entwürfe von Villen<br />
*1873 Aufnahme in den Sächsischen Ingenieur- und Architekten-Verein in Leipzig<br />
*1875 Übersiedlung nach Dresden, ab 6. Dezember Mitglied des Architekten- und Ingenieur-Vereins zu Hannover<br />
*1875-85 Tätigkeit als Privatarchitekt in Dresden; vorwiegend Bearbeitung von Kirchen- und Schlossbauten<br />
*1881, 3.3. Ernennung zum Ehrenmitglied der Akademie der bildenden Künste Dresden<br />
*1883 Briefwechsel mit Staatsrat von Bülow (Mecklenburg - Schwerin) wegen Übersiedlung nach Doberan im Zusammenhang mit der Auftragserteilung zur Restaurierung der Doberaner Kirche<br />
*1885 Übersiedlung nach Doberan<br />
*1889, ab1.4. Berufung in den Staatsdienst als Baurat für Kirchenbausachen und technischer Beirat der Kammer und des Oberkirchenrates; neben dieser Verpflichtung freiberufliche Tätigkeit<br />
*1897, 19.3. Ernennung zum Geheimen Baurat<br />
*1899, März-Mai Ärztlich angeratene Erholungsreise nach Bozen (Tirol)<br />
*1900, 3.10. Ernennung zum Geheimen Hofbaurat<br />
*1907 Schwerer Unfall mit Krankenhausaufenthalt<br />
*1915, 24.4. Antrag auf Auflösung des Dienstverhältnisses aus gesundheitlichen Gründen; Ab 1. Oktober Versetzung in den Ruhestand.<br />
*1915 Am 26. Oktober verstirbt Möckel nach längerer Krankheit (Luftröhrenkatarrh) an Herzschwäche.<br />
<br />
Quelle: Karl-Heinz Barth, Gotthilf Ludwig Möckel - Ein Beitrag zur Geschichte der Architektur der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts<br />
<br />
''Das Doberaner Wohnhaus''<br />
<br />
* 1888 begann G. L. Möckel mit der Planung seiner eigenen Doberaner Villa, deren Bau wegen einiger Verzögerungen erst 1888 fertig gestellt wurde.<br />
* Er entwarf sich ein zweigeschossiges Gebäude mit ausgebautem Dachgeschoss, dessen Äußeres durch Gestaltungselemente wie Erker, Türmchen, verschiedene Fenster, aber insbesondere die Kombination von roten Klinkern, vorgeblendetem Fachwerk mit Klinker- und Putzflächen sowie dunkelgrün glasierten Formsteinen und farbigen Bleiverglasungen der Fenster geprägt wird.<br />
* Im Inneren wurde das Bild bestimmt durch Putzflächen mit Schablonenmalerei, Glasursteine, lasierte Paneele und Holzdecken, letztere ebenfalls mit Bemalung sowie schmiedeeiserne Leuchter und Geländer, dichte Vorhänge, bunte Teppiche und schwere Eichenmöbel.<br />
* Zeitweise vorhandener Bewuchs mit wildem Wein sowie zwei Türmchen und die farbigen Bleiverglasungen ließen diesen Bau wie ein romantisches Schlösschen erscheinen. Motive aus dem Dornröschen-Märchen, die in den Verglasungen von vier Fenstern des zweigeschossigen Hauptwohnraumes an der Südseite des Gebäudes dargestellt sind, verstärken diesen Eindruck.<br />
* Aber gerade das mag es sein, was auf den Betrachter und Besucher des Hauses einen besonderen Reiz ausübt, und es wird wohl kaum jemanden geben, der sich nicht von der soliden handwerklichen Ausführung, sei es der Holz- oder der Kunstschmiedearbeiten beeindruckt zeigt.<br />
* Als fast programmatisch für Gotthilf Ludwig Möckels Haltung die Meinungen der Betrachter seiner Bauwerke und dabei insbesondere die der Andersdenkenden<br />
betreffend, könnte der Spruch gewertet werden, den er an seiner Doberaner und schon an seiner Dresdner Villa anbringen ließ:<br />
* „Der Eine betracht‘s,<br />
* Der Andre verlacht‘s,<br />
* Der Dritte veracht‘s,<br />
* Was macht‘s.“<br />
<br />
====Albert Gading- ein Doberaner Jugendstilbaumeister====<br />
<br />
* „Es musste ja mal was anderes sein“, war die Antwort, als sein Sohn Heinrich Gading ihn einmal fragte, woher er die Idee zu der originellen Fassadengestaltung des sogenannten '''„Bienenhauses“''' in der Bismarckstraße 26 (heute Goethestraße) gehabt habe. <br />
* Nachdem man ein Jahrhundert lang Vorbilder fürs Bauen nur in früheren Stilen, der antiken Klassik, der mittelalterlichen Gotik und Romantik oder dem Barock gesucht hatte, wollten viele Baumeister in der Zeit des ausgehenden 19. Jahrhunderts „etwas anderes machen“, indem sie sich ihre Anregungen in der Natur suchten und sich auch in sonstigen Details von ihren Vorgängern distanzierten.<br />
* In vielen Jugendstilhäusern findet man ein in Quadrate oder Rechtecke gegliedertes Oberlicht von Fenstern und Türen, nicht selten aus Farbglas.<br />
* Was die Häuser aus dieser Zeit am meisten kennzeichnet, sind die Ornamente von Pflanzen und Tieren. langstieligen Blumen, Blüten, Winden, Ranken, Tierköpfen u. ä. <br />
* Von den Baumeistern wurden Kreativität und technische Fähigkeiten in hohem Maße gefordert und Albert Gading hatte beides, was die vielen von ihm in Doberan und Umgebung errichteten Gebäude beweisen.<br />
* Wer war nun der Mann, der zu Unrecht so sehr im Schatten der im 19. Jahrhundert in Doberan wirkenden Baumeister von Seydewitz, Severin und Möckel stand.<br />
* Albert Gading stammte aus einer seit dem 17. Jahrhundert in Doberan ansässigen Familie von Handwerkern. Er wurde 1875 als Sohn des Drechslermeisters Heinrich Gading sen. geboren.<br />
* Gading besuchte die Doberaner Schule und beendete 1893 eine Maurerlehre, Der geprüfte „Maurer- und Zimmermeister“ Heinrich Nieske bescheinigte ihm, dass er „sehr anstellig, fleißig und geschickt“ sei.<br />
* Nach dem Militärdienst ging er im Sommer auf Wanderschaft und arbeitete für Je 6 Wochen in diversen Baufirmen in Berlin und im Rheinland. 1902 schloss er das Technikum mit der Note „Sehr Gut“ ab und im Februar 1903 wurde er Maurermeister.<br />
* Nachdem er im Büro von G. L. Möckel seine zeichnerischen Fähigkeiten weitervervollkommnet hatte, begann er eine Tätigkeit im Rostocker Bauamt und danach in der Firma von Hofmaurermeister Beringer. Von Beringer übernahm Gading den Stahlbeton, der gerade von dem Laager Architekten Paul Korff in Mecklenburg eingeführt worden war.<br />
* 1905 machte sich Albert Gading selbstständig. Sitz seiner Baufirma war das Gelände östlich der Bismarckstraße (heute Goethestraße) am Bollhäger Fließ. <br />
* Vor dem Ersten Weltkrieg hatte er über 100 Beschäftigte. Gading war nicht nur kreativ und sein Stil gefragt, sondern auch wirtschaftlich erfolgreich. 1912 fuhr er neben dem Arzt Dr. Prösch als erster im Auto durch den Ort.<br />
* Albert Gading verstarb 1962. Die Zeitschrift „Unser Mecklenburg“ widmete ihm einen Nachruf, in dem seine „Aufgeschlossenheit gegenüber technischen Neuerungen“ rühmend erwähnt wird.<br />
* Was geblieben ist, sind die zahlreichen von ihm entworfenen und gebauten originellen Häuser, die noch heute das Stadtbild von Bad Doberan prägen.<br />
Quelle: Joachim Lange, „Albert Gading — ein Doberaner Jugendstilbaumeister“ im Bad Doberaner Jahrbuch, 2003<br />
<br />
====Heinrich Carl Gustav Nieske====<br />
<br />
* Am 20. Januar 1885 teilt der Doberaner Magistrat Nieske mit: „Auf Ihren Antrag vom 19. d. Mts. soll Ihnen gegen Entrichtung der stadtordnungsgemäßen Aufnahmegebühr / das Bürgerrecht hiesiger Stadt / hiermittelsertheilt sein. / Demzufolge wird von Ihnen erwartet, daß Sie die Pflichten eines ordentlichen und warlichen Bürgers so erfüllen werden, wie Sie es vor Gott, Ihrem Gewissen, Ihrer unterzeichneten Obrigkeit und sonst Jedermann zu verantworten sich getrauen. “<br />
* Wer war nun dieser Nieske, der sich im Alter von 42 Jahren in unserer Stadt niederließ?<br />
* Heinrich Carl Gustav Nieske wurde am 1. Oktober 1843 in Warin geboren. Er absolvierte eine dreijährige Maurerlehre im Betrieb seines älteren Bruders. Den Traditionen der Zunft entsprechend begab sich der Geselle Heinrich Nieske auf Wanderschaft. Von der Militärpflicht kaufte ihn sein Vater frei. Nieske war als Maurergeselle u.a. beim Bau der Paulskirche in Schwerin, die nach Entwürfen von Theodor Krüger entstand, beteiligt.<br />
* 1874 ließ er sich als Maurermeister in Brüel nieder. Nach 11 Jahren verlegte Nieske sein Baugeschäft nach Doberan, dem noblen Alterssitz für wohlhabende Pensionäre, wahrscheinlich weil er sich hier eine günstigere Auftragslage als in Brüel versprach.<br />
* Hier errichtete Heinrich Nieske in den folgenden Jahren zahlreiche Doberaner Villen, teilweise als Bauunternehmer auf eigene Rechnung mit dem Ziel, es schlüsselfertig teurer zu veräußern.<br />
* 1892 übernahm der Maurermeister von der Stadt Doberan einen 20 Quadratruten umfassenden Bauplatz, gelegen zwischen der Büdnerei 2 und dem Amtstor, heute Beethovenstraße.<br />
* Durch städtische Auflage war er verpflichtet, Bauplatz binnen 2 Jahren zu bebauen mit „einem mindestens zweistöckigen Wohnhause im Villenstil“. Es entstand die Villa in der Beethovenstraße 6.<br />
* Nieske blieb zunächst Besitzer, erst 1907 erfolgte ein Verkauf. Bedingt durch Hausbauten und Verkäufe zog die Familie wiederholt um. Insgesamt soll das dreißigmal passiert sein. Als „Villa Nieske“ den bleibt das heutige Gebäude Goethestraße 30 bekannt.<br />
* 1896 erwarb Heinrich Nieske mehrere Baugrundstücke in Arendsee (heute Kühlungsborn-West).<br />
* Nach 1900 setzte Nieske seine Bautätigkeit in Doberan, vor allem in der Dammchaussee und in der Bismarckstraße (heute Goethestraße) fort.<br />
* In den Jahren zwischen 1907 und 1910 gab Heinrich Nieske sein Geschäft in Doberan auf und zog als Rentner mit seiner Familie nach Schwerin.<br />
* Am 25. Juni 1923 verstarb Heinrich Nieske im Alter von 80 Jahren in Schwerin.<br />
<br />
''Bauten von Heinrich Nieske (Auswahl):''<br />
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*1888/89 Entwurf und Errichtung des „Strand-Hotel“ in Arendsee (heute Kühlungsborn/West) gemeinsam mit Zimmermeister Kunzelmann<br />
*1893 Entstehung der Villa Dammchaussee 9 in Nieskes Auftrag im Oktober des Jahres verkauft er sie an Pauline Eggerss, geb. Mühlenbruch.<br />
*1895 Bau der „Villa Nieske‘ in der Goethestraße 30, 1899 Verkauf an Rittmeister a.D. Theodor von Sydow. 1902 kauft Nieske das Hausgrundstück zurück.<br />
*1895 Errichtung der Villen Dammchaussee 11 und 13<br />
*1895/96 Villa Goethestraße 36 entsteht<br />
*1896 Bau der Villa Goethestraße 34, 1897 Verkauf des Hauses an Gymnasial-Professor Dr. Christian Starck.<br />
*1896 Errichtung der Villa Goethestraße 32 für den Rentier Hermann Jahnke<br />
*1896 Übernahme der Bauarbeiten für den Postneubau in Wismar<br />
*1897 Errichtung eines Gartenhauses, eines eingeschossigen Fachwerkbaus zur Vermietung an Fremde in Arendsee (heute Kühlungsborn/West)<br />
*1901/02 Entwurf und Bau des „Hotel Pavillon“ für Kaufmannswitwe Breutz in Arendsee(heute Kühlungsborn/West) <br />
*1903/04 Errichtung eines Stallgebäudes auf dem Grundstück Baumstraße 1 für Bäckermeister Hermann Gienus <br />
*1907 Bau der Villa für Herrn Rentier Gottschalk in Doberan (wahrscheinlich im Eickhöfer Weg), konzipiert als Wohnhaus und Pension<br />
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====Georg Adolph Demmler, Architekt und Politiker====<br />
<br />
* Neben dem klassizistischen Kurhaus in Heiligendamm ist die im Tudorstil errichtete „Burg“ sicher das markanteste Gebäude in Deutschlands ältestem Seebad. <br />
* Der Entwurf dazu entstammt der Feder des mecklenburg-schwerinschen Hofbaumeisters Georg Adolph Demmler. Er entwarf auch die Pläne für das „Alexandrinen-Cottage“, im Stil eines englischen Landhauses, sowie für den Umbau und die Aufstockung des alten Badehauses zum neuen „grossen Bade- und Logir-Haus“ (heute „Haus Mecklenburg“).<br />
* Georg Adolph Demmler wurde am 22. Dezember 1804 als uneheliches Kind des Güstrower Schornsteinfegermeisters Johann Gottfried Demmler und der verwitweten Tochter eines Brauereibesitzers in Berlin geboren, wo er zunächst 9 Jahre bei einer Pflegefamilie lebte. 1813 trennte sich der Vater von seiner Ehefrau und zog mit Georg Adolph Demmlers Mutter zusammen. Der Sohn wurde nach Güstrow geholt.<br />
* Bis 1819 besuchte Demmler hier das Gymnasium und entwickelte schon früh Interesse an der Bautechnik, das von seinem Vater gefördert wurde. Nach dem Abitur studierte er an der Bauakademie in Berlin bei Karl Friedrich Schinkel und Friedrich Gottlieb Schadow.<br />
* Wegen seiner Mitgliedschaft in der geheimen Burschenschaft Arminia wurde er 1823von der Hochschule verwiesen.<br />
* 1824 erfolgte auf Fürsprache Schinkels Demmlers Aufnahme in den mecklenburgischen Staatsdienst. 1832 erhielt er seine Ernennung zum Baumeister, ab 1835 war er Landesbaumeister.<br />
* Während seiner Dienstzeit entwarf Demmler die meisten Pläne für den herrschaftlichen Ausbau von Schwerin. Glanzpunkte seines Wirkens waren der Umbau des Schlosses, der Neubau des Arsenals am Pfaffenteich, der Marstall, das Hoftheater und viele weitere Gebäude.<br />
* Nach seinem Entwurf wurde am Westufer des Pfaffenteichs die Paulsstadt als neuer Stadtteil angelegt. Auch Bauwerke in anderen Städten beruhen auf Demmlers Bauplänen so z.B. das heutige Ernst-Barlach-Theater in Güstrow.<br />
* Demmler engagierte sich bereits vor der Revolution von 1848 sozial. Er war Mitglied der Schweriner Freimaurerloge und politisch aktiv, zunächst in der linksliberalen Süddeutschen Volkspartei (DtVP) und später in der Sozialistischen Arbeiterpartei Deutschlands(SAP).Georg Adolph Demmler verstarb am 2. Januar 1886 in Schwerin.<br />
<br />
''Demmlers Bauten und Entwürfe für Doberan/Heiligendamm''<br />
* 1827 Tribüne an der Rennbahn<br />
* 1835 Entwurf für den Sarkophag Friedrich Franz I. im Doberaner Münster - Herstellung in der Schweriner Schleifmühle<br />
* 1837 Umbau des alten Badehauses zum Haus Mecklenburg<br />
* 1840 Alexandrinencottage in Heiligendamm<br />
* 1841 Dekoration im Doberaner Theater<br />
* 1843 Transport des Gedenksteins aus der FeldmarkElmen-horst nach Heiligendamm<br />
* 1844 Pläne für ein Schießhaus<br />
* 1848 Burg Hohenzollern im Tudorstil<br />
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====August Gaster====<br />
<br />
* August Gaster wurde am 28. Oktober 1852 in Wismar geboren. Er absolvierte von 1872 bis 1875 und von 1877 bis 1878 ein Studium an der Polytechnischen Schule in Hannover. Am Polytechnikum war Gaster ein Schüler von Conrad Wilhelm Hase, bei dem bereits zuvor Gotthilf Ludwig Möckel seine Ausbildung erhielt.<br />
* Im Jahr 1882 legte August Gaster seine Baumeisterprüfung ab.<br />
* Als späterer Landbaumeister in Doberan war er für die Ämter Bukow, Doberan und Schwaan verantwortlich. Bekannt ist, dass August Gaster 1914 das Wohnhaus in der heutigen Goethe-straße 10 in Bad Doberan aus dem Nachlass von Hofzimmermeister Reinke erwarb.<br />
* Ab 1890 war Gaster, der auch zum Baurat berufen worden war, Mitglied im Verein für Mecklenburgische Geschichte und Altertumskunde.<br />
* Im Jahr 1920 erfolgte seine Ernennung zum Vorstand des Hochbauamtes Rostock II in Doberan.<br />
* August Gaster war langjähriges Mitglied der Prüfungskommission für Kandidaten des höheren Baufaches in Schwerin. Eine Berufung an das Ministerium lehnte er jedoch ab, weil er sich seinem Wohnort Doberan sehr verbunden fühlte.<br />
* August Gaster zählt zu den profiliertesten Architekten in Mecklenburg.<br />
* Zu seinen wichtigsten Bauten gehören:<br />
* die Realgymnasien in Kiel und in Schwerin,<br />
* die Frauenklinik in der Doberaner Straße in Rostock<br />
* die Villa „Feodora“ des Herzogs Adolf Friedrich in Bad Doberan im Stülower Weg (jetzt Kreismusikschule), <br />
* die Villa der Prinzessin Reuß ‚in Heiligendamm (zu DDR- Zeiten „Max-Planck-Haus )entstanden um 1910, sowie die Herrenhäuser ın Rederank und Groß Stove.<br />
* August Gaster verstarb 1929.<br />
<br />
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====Lutz Elbrecht (Baumeister und Denkmalpfleger) ====<br />
* Lutz Elbrecht, am 8, März 1907 geboren, trat beruflich in die Fußstapfen seiner Vaters, den Hofmaurermeisters Fritz Elbrecht. <br />
* Im Geburtsjahr seines Sohnes gründete Fritz Elbrecht in Doberan eine Baufirma, die Lutz Elbrecht, der das Baugewerbe von Grund auf erlernt hatte, ab 1934 leitete.<br />
* Wohl eines seiner ersten Gebäude war der Bahnhof in Heiligendamm (1933/34), bei dessen Gestaltung er klassizistische Formen nachempfand. <br />
* 1935/36 entstand nach seinen Entwürfen das Wohnhaus in der Dammchaussee 23 in Klinkeroptik Für einen Rechtsanwalt. 1950 erwarb der Schriftstellen Ehm Welk das Gebäude und bewohnte es bis zu seinem Tod im Jahre 1966.<br />
* Ebenfalls mit roten Klinkern gestaltet, entstand1938/39 die Friedhofskapelle auf dem neuen Friedhof in Bad Doberan, ebenso wie die Friedhofskapelle in Kröpelin.<br />
* 1939/40 erbaute Lutz Elbrecht das Filmtheater am Kamp in der Severinstraße und schuf damit ein modernes, allen Ansprüchen genügendes Haus. Daneben hat er zahlreiche Bad Doberaner Ein- und Mehrfamilienhäuser entworfen und gebaut.<br />
* Als 1948 die damalige Landesregierung von Mecklenburg den Plan fasste, das durch die Kriegswirren stark in Mitleidenschaft gezogene Gebäudeensemble in Heiligendamm zu einem Sanatorium für Werktätige umzubauen, wurde Lutz Elbrecht zum „Vorsitzenden sämtlicher Angestellten der Bauleitung” ernannt. Von August1948 bis März 1950 währten die umfangreichen baulichen Maßnahmen.<br />
* Diese Aufnahme war so recht für den dem heimatverbundenen Baumeister und Architektengeschaffen, der einmal von sich selbst sagte: „Als altem Doberaner liegt mir die Erhaltung der Bau- und Kunstdenkmäler unseres Gebietes besonders am Herzen.“ Er behandelte Heiligendamm wie ein Denkmal und manche „Bausünde" muss dem Mangel an Material und Zeit in jenen schwierigen Nachkriegsjahren zugerechnet werden.<br />
* Eine weitere bedeutende Arbeit für den Denkmalpfleger Lutz Elbrecht war 1956/57 die Beseitigung der Neorenaissancefassade und Rekonstruktion der klassizistischen Fassade des Salongebäudes am Kamp (ab 1879 Rathaus, seit 1952 Sitz der Kreisverwaltung).<br />
* 1955 projektierte er das Kaufhaus „Magnet" am Alexandrinenplatz (heute Kaffeehaus Sparre). Bereits ab 1952 war Lutz Elbrecht als „Kreishelfer für Denkmalpflege“ des Institutsfür Denkmalpflege in Schwerin tätig. Bis zu seinem Tod setzte er sich unermüdlichab 1979 in der Interessengemeinschaft Denkmalpflege im Kulturbund der DDR und gleichzeitig im Vorstand der Gesellschaft für Denkmalpflege, für den Erhalt und die Pflege des Kulturerbes vor allem im damaligen Kreis Bad Doberan ein.<br />
* Am 9. Juli 1984 verstarb Lutz Elbrecht in Bad Doberan.<br />
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====Familie Carlson (Bauunternehmen, Bäckerei) ====<br />
* Jöns Carlson gilt als Ahnherr der Doberaner Carlsons, die im Laufe der Jahrzehnte einen beeindruckenden Werdegang hingelegt haben, Er wurde in Schweden geboren; sein Weg führte ihn nach Mecklenburg. Jöns arbeitete als Maurer, mit seiner Frau Marie Sophie Carlson, geb. Burmeister lebte er in Doberan, Sie hatten sechs Kinder, eins von ihnen war Hermann Carlson. <br />
* Hermann Carlson wurde am 26,10,1875 in Doberan geboren. Er war Maurergeselle und später Bauunternehmer. Hermann heiratete Frieda Josephine Mathilde Carlson, geb. Harms, Mit ihren Kindern lebten sie in Doberan. Vier ihrer sieben Kinder mussten die Eltern früh zu Grabe tragen.<br />
* Hermann gründete die Firma H. Carlson & Sohn, Dort arbeitete er zusammen mit seinem ältesten Sohn, Sie kauften mehrere Grundstücke, zum Beispiel „Am Rosenwinkel“ und erbauten dort Häuser.<br />
* Hermann Carlson starb am 30.09.1943 in Doberan. Testamentarisch hat er darüber verfügt, wer welche Häuser „Am Rosenwinkel“ erbt. Sohn Hans erhielt die Hausnummern 1 und 2, Hermann Nummer 4 und 5, Tochter Grete die Nummern 6 und 7. Keines der Kinder sollte die Häuser verkaufen, sondern weiter an die Enkel geben, damit die Häuserreihe im Familienbesitz bleibt.<br />
* Lediglich zur Finanzierung von Ausbildung, Studium oder Geschäftsgründung duldete Hermann eine Belastung der Häuser.<br />
* Ihr ältester Sohn Hans Carlson wurde am 01.07.1900 in Doberan geboren. Von 1919 bis 1922 absolvierte er eine Lehre des Maurerhandwerks bei seinem Vater in Doberan, Am28.02.1922 legt Hans Carlson seine Gesellenprüfung bei der Mecklenburgischen Handwerkskammer mit dem Prädikat ausgezeichnet ab. Beisitzer in der Prüfung ist der Doberaner Baumeister Albert Gading.<br />
* Am 01.02.1937 bestätigt die Reichskammer der bildenden Künste Hans Carlson zur Berechtigung der Berufsausübung als baugewerblich tätiger Architekt. Gültigkeit erhält dieses Prädikat für die Jahre 1936-1939, die eingeklebten Marken auf der Rückseite des Ausweises belegen das. <br />
* Nach dem Krieg wurde er am 10.11. in die Liste der Genossen der Genossenschaft des Bauhandwerks Mecklenburg-Vorpommern e. G. m .b. H. Schwerin aufgenommen. Per Postkarte wurde dies am 24.09.1948 durch das Amtsgericht Schwerin bekanntgegeben.<br />
* Hans heiratete Frieda Carlson, sie bekommen zwei Kinder: Paul Friedrich und Elisabeth.<br />
* Hans Bruder Hermann Carlson wurde am 06.03.1903 in Doberan geboren. Er machte eine Bäckerlehre, wurde Bäckermeister und gründete die Bäckerei Carlson. <br />
* Hermann heiratete Käthe Carlson und sie bekamen die Kinder Ingeborg und Jürgen. Ihre Tochter heiratete Günter Hermann, ihr Sohn betrieb die Bäckerei im Parkentiner Weg, die mittlerweile sein Sohn Jörg übernommen hat.<br />
* Hans Schwester Grete wurde am 03.12.1909 in Doberan geboren, Sie heiratete Hans Eichstädt. Sie haben zwei Kinder: Helga und Hans-Joachim.<br />
<br />
===Persönlichkeiten aus Kunst und Kultur===<br />
====Ehm Welk====<br />
* [http://www.ehm-welk-haus.de/ www.ehm-welk-haus.de]<br />
[[Datei:Dob678.PNG|600px|zentriert]]<br />
<br clear="all"/><br />
[[Datei:Dob701.jpg|600px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan R Ehm1.PNG|600px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan R Ehm2.PNG|700px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan R Ehm3.PNG|700px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan R Ehm4.PNG|700px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan R Ehm5.PNG|700px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan R Ehm6.PNG|800px|zentriert]]<br />
<br />
====Gerhard Ringeling====<br />
<br />
[[Datei:Dob706.PNG|300px|zentriert]]<br />
<br />
'''Landschaft den Menschen zugeordnet''' <br />
* Seine besondere Liebe gilt dem Fischland / Zum 100. Geburtstag von Gerhard Ringeling – ein begabter norddeutscher Erzähler(Demokrat, 1987)<br />
* „Sei er nun Maler oder Dichter, Gelehrter, Bildhauer oder Musiker, — immer wieder kommt einer, dem in irgendeinem Seelenwinkel der göttliche Funke glüht, in unser abgeschiedenes Fischland und steht und atmet und ist gefangen und geht mit Heimweh und muß nun künden von der herben, schwer zugänglichen Schönheit dieses Stückes Erde zwischen Bodden und Meer, zwischen Darß und Ribnitzer Heide.<br />
* Sie reicht weit zurück, die Reihe dieser Fischlandkünder, und bricht nicht ab bis auf den heutigen Tag.<br />
* In diese Reihe tritt nun auch Gerhard Ringeling, der Doberaner Gymnasiallehrer.<br />
* So schrieb der Heimatschriftsteller F. W. Droß in den „Mecklenburgischen Monatsheften", als 1935 im Wiehern-Verlag Berlin Gerhard Ringelings „Seefahrend Volk — Vier Erzählungen vom alten Fischland" erschien.<br />
* Der Autor war den Lesern der „Mecklenburgischen Monatshefte" zu diesem Zeitpunkt bereits kein Unbekannter mehr. Er hatte Porträtskizzen über Johannes Troja und Heinrich Seidel (denen er sich innerlich besonders verbunden fühlte) geschrieben, ebenso über Richard Wossidlo und andere »Mecklenburger Leute".<br />
* Mit der „Fischländer Weihnacht" (ein Vorabdruck aus „Seefahrend Volk") hatte er seine ausgesprochene Begabung als norddeutscher Erzähler ausgewiesen.<br />
* Nach 1945 bringt die Evangelische Verlagsanstalt Berlin unter dem schlichten Titel „Erzählungen" zwölf der schönsten Geschichten Gerhard Ringelings in mehreren Auflagen heraus. Die vier Erzählungen vom alten Fischland aus „Seefahrend Volk" sind um acht, überwiegend im norddeutschen Raum handelnde, erweitert worden.<br />
* Als sich der Verlag 1969 zu einer nochmaligen (der zwölften) Auflage der Erzählungen von Gerhard Ringeling entschloß, nannte er — neben der Verehrung für den 1951 heimgegangenen Autor — einen zweiten Grund: „überschaut man den Bestand an christlicher Literatur, die im Formalen den anzulegenden Maßstäben genügt und in der Aussage zentral bleibt, ohne in Frömmelei auszuarten, so kann man nicht von einer Fülle sprechen.<br />
* Schon deshalb bot Ein begabter norddeutscher Erzähler sich eine Neuauflage an. Auf den Seiten dieses Buches ist beides eingefangen, die Landschaft und der Mensch: die Landschaft, nicht isoliert als Idylle oder Hort der Dämonen geschildert, sondern dem sie bewohnenden Menschen zugeordnet — der Mensch, nicht als Held oder Schuft herausgeputzt, sondern als einer, der bewußt oder unbewußt auf Gottes Gnade wartet.<br />
* "So bleiben die der Historie entnommenen Gestalten blutvoll und im tiefsten Sinne menschlich, ihr Handeln und Entscheiden rührt auch uns an." <br />
* 1947 erschien — in 2. Auflage — bei Hinstorff in Rostock das Buch von Gerhard Ringeling „Fischländer Volk — Geschichte und Schicksal einer mecklenburgischen Küstenlandschaft".<br />
* In ihrem Fischland-Buch schrieb Käthe Miethe: „Das kleine Buch des Doberaner Studienrats Dr. Ringeling „Fischländer Volk“ läßt teils chronikhaft, teils novellistisch in bunten Bildern das Werden des Fischlandes an uns vorüberziehen.<br />
* Weil Dr. Ringeling als der beste Kenner der Geschichte der deutschen Segelschiffahrt gilt, dessen grundlegendes Buch über die Segelschiffahrt mit großem Verlangen erwartet wird, stehen in seinem „Fischländer Volk“ Schiffer und Schiffahrt natürlich an erster Stelle.<br />
* Die novellistischen Schilderungen in diesem Buch erreichen nur selten die künstlerische Gestaltung und dramaturgische Spannung seiner Erzählungen.<br />
* Im Schlußwort des Buches wendet sich Ringeling eindringlich an seine Leser, ihn — soweit vorhanden — für seine geplante größere Darstellung der Geschichte der mecklenburgischen Segelschiffahrt mit Material zu unterstützen.<br />
* Doch zu diesem Buch, mit dem er sein literarisches Lebenswerk krönen wollte, kam es nicht mehr: Gerhard Ringeling starb am Silvestertag des Jahres 1951, erst vierundsechzigjährig.<br />
* Am 19. Juni war sein 100. Geburtstag. Manchmal tauchen seine „Erzählungen" im Antiquariat auf: wer zugreift und sie liest, wird nicht enttäuscht sein, sondern sich angerührt fühlen vom Schicksal der leichtsinnigen Margret, der schlimmen Brigitt oder des Schmiedes Jakobus Borgwardt, der ausging, „Gerechtigkeit zu suchen, und Gnade fand". Friedrich Schulz<br />
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[[Datei:Doberan J Ringeling1.PNG|900px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan J Ringeling2.PNG|900px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan J Ringeling3.PNG|500px|zentriert]]<br />
<br />
====Ernst Voß====<br />
* [https://de.wikipedia.org/wiki/Ernst_Voß https://de.wikipedia.org/wiki/Ernst_Voß]<br />
[[Datei:Doberan R Voß.PNG|400px|zentriert]]<br />
<br />
<gallery mode="packed" widths="200px" heights="400px"> <br />
<br />
Datei:Dob965.PNG<br />
Datei:Dob967.PNG<br />
Datei:Dob968.PNG<br />
Datei:Dob969.PNG<br />
</gallery><br />
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====Felix Mendelssohn-Bartholdy====<br />
[[Datei:Dob751.jpg|400px|zentriert|thumb|Gemälde von Eduard Magnus 1846]]<br />
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[[Datei:Doberan Z61.PNG|700px|zentriert]]<br />
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* '''Felix Mendelssohn-Bartholdy(1809-1847) hat in Bad Doberan komponiert'''(''Aus der Redaktion(Ostseezeitung, 02.02.2009)''<br />
* Rostock . Der Komponist Felix Mendelssohn-Bartholdy wäre am 3. Februar 200 Jahre alt geworden. Gefeiert wird vor allem in den Städten seines Wirkens Berlin, Leipzig und Hamburg.<br />
* Aber auch die Mecklenburger haben Grund, den "Mozart des 19. Jahrhunderts", wie Robert Schumann seinen Kollegen und Zeitgenossen nannte, hochleben zu lassen.<br />
* Als 15-Jähriger verbrachte Mendelssohn im Sommer 1824 einen vierwöchigen Urlaub im ersten deutschen Seebad Heiligendamm und in Doberan. Dabei hat er auch komponiert, wie die pensionierte Musiklehrerin Marianne Strack aus Rostock belegen kann. ''Die "Doberaner Blasmusik" wurde am 13. Juli 1824 in Doberan uraufgeführt.''<br />
* Sie fand die "Doberaner Blasmusik" in den Archiven: Die pensionierte Musiklehrerin Marianne Strack hat herausgefunden, dass Felix Mendelssohn-Bartholdy, der am 3. Februar 1809 geboren wurde, als Fünfzehnjähriger in Bad Doberan komponiert hat. <br />
* Marianne Strack verehrt Mendelssohn seit ihrer Studienzeit in Leipzig. "Ich habe in Briefen der Familie von Doberan gelesen. Also muss er hier gewesen sein", sagt die Mendelssohn-Forscherin. <br />
* Tatsächlich findet sie viele weitere Briefe, in denen der junge Felix beschreibt, wie er mit dem Vater die Tage an der Ostseeküste verlebt. Es sind vor allem Spaziergänge in und um Doberan, die den Naturfreund Mendelssohn beeindrucken. Von nachhaltiger Wirkung aber ist eine kleine Hofkapelle bestehend aus Holzbläsern, Hornist und Basshornist, der Mendelssohn täglich im Salon beim Speisen lauscht. Von Komponierlaune gepackt, schreibt er ein kleines Nachtstück für die "Hofharmonie", wie das Ensemble heißt. Die Uraufführung der "Doberaner Blasmusik" ist am 13. Juli 1824. Mendelssohn wird sie später weiter verarbeiten, zur "Ouvertüre zur Harmoniemusik" op.24.<br />
* Marianne Strack findet im Landeshauptarchiv die einzelnen Stimmen der Musiker ¬ für sie der Beweis, dass Mendelssohn in Doberan die Komposition hinterlassen hat. "Das Stück wird später, wenn Mendelssohn Gewandhaus-Kapellmeister in Leipzig ist, immer an seinem Geburtstag am 3. Februar als Ständchen dargebracht", hat sie weiter recherchiert.<br />
* Trotzdem ist die Blasmusik in Vergessenheit geraten. Im vergangenen Jahr wird sie erstmals wieder von einem Bläserensemble der Hochschule für Musik und Theater Rostock, am Ort der Uraufführung in der heutigen Kreisverwaltung, in der gleichen Besetzung wie 1824 aufgeführt. Professor Günter Weidlich von der Hochschule hat es einstudiert.<br />
* "Das Stück beweist die große Begabung des Fünfzehnjährigen", sagt er. "Im zweiten Teil, dem Allegro, ist der, Sommernachtstraum’ deutlich zu spüren." Am 13. Februar will Weidlich die "Doberaner Blasmusik" in der Hochschule für Musik und Theater erneut erklingen lassen.<br />
* Der Leiter des Mendelssohn-Archivs in Berlin, Roland Schmidt- Hensel, bestätigt: "Der Doberan-Aufenthalt ist dokumentiert." Allerdings sei eine Prüfung der Doberaner Noten noch nicht abgeschlossen. <br />
* Im Kurort Bad Doberan gibt es bereits Überlegungen, wie der Mendelssohn-Besuch auch touristisch vermarktet werden kann. Vom Frühsommer an soll es einen Mendelssohn-Pfad geben, auf dem Besucher auf den Wegen des jungen Komponisten wandeln können.<br />
* Das Eröffnungskonzert der Festwoche „220 Jahre Heiligendamm“ am Sonntag, dem 9. Juni 2013 um 19.30 Uhr im Festsaal, Salongebäude in Bad Doberan, wird einem sehr berühmten Badegast des 19. Jahrhunderts gewidmet: Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847). Der damals erst Fünfzehnjährige logierte 1824 mit seinem Vater Abraham Mendelssohn Bartholdy (1776-1835) in der großherzoglichen Sommerresidenz Doberan und genoss einen Monat lang die Sommerfrische an der mecklenburgischen Ostseeküste.<br />
* Der Aufenthalt im Juli 1824 ist für den jungen Felix eine wahre Inspiration und geprägt von Spaziergängen in und um Doberan, die den Naturfreund Mendelssohn besonders erfreuten und er beschreibt der daheim gebliebenen Familie u.a. seine Ausflüge auf den Buchenberg mit einem Musiker der Hofharmonie. Mit einem Fernglas beobachten sie „die tanzende See mit Spitzenhauben in Weiß und Grau“. Zu seinen Vergnügungen gehört auch das Baden in der Ostsee. Felix Mendelssohn Bartholdy zählt zu den bedeutendsten Komponisten des 19. Jahrhunderts und stand mit wichtigen Musiker seiner Zeit wie Chopin und Schumann in regem Austausch. Die Konzertlesung „Tanzende See“ bezieht sich im Titel auf den Aufenthalt Mendelssohns, wenn auch nicht alle Werke und Texte in einem direkten Zusammenhang mit dem Ostsee-Aufenthalt im Ersten Deutschen Seebad stehen.<br />
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====Ludwig Bang====<br />
[[Datei:Dob200.JPG|700px|zentriert]]<br />
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====Kate Diehn-Bitt====<br />
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====Frank Zappa====<br />
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[[Datei:Dob677.PNG|gerahmt|zentriert|…]]<br />
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* '''Wie Zappa nach Bad Doberan kam'''<br />
* ''Denkmal: Nicht in Baltimore, auch nicht in Los Angeles oder Montreux - ausgerechnet in einer Kleinstadt in Mecklenburg- Vorpommern wird eine Büste des genialen US-Rock- stars aufgestellt. Eine Geschichte, die vor 30 Jahren begann - in der ehemaligen DDR.(von Ekkehart Eichler)''<br />
* Weihnachten. Ostern. Silvester. Für Wolfhard Kutz fallen am nächsten Sonnabend alle nur denkbaren Festtage zusammen. Denn an diesem 27. Juli um 13.30 Uhr wird das Denkmal eingeweiht, die Büste des großen Meisters. Mit allerlei psychedelischem Brimborium, wie es sich gehört. Das ironische Lächeln um den von Schnauzer und Unterlippenbürste gerahmten Mund, die markante Hakennase im hageren Gesicht, der zum Pferdeschwanz gebändigte Schopf, der spöttische Blick - alles in Bronze gegossen für die Ewigkeit: Frank Zappa.<br />
* Der US-Musiker (1940-1993) gilt vielen als größtes Genie der Rockgeschichte. Charismatisch. Begnadet. Durchgeknallt. Zauberer wüster Underground-Oratorien, Autor grotesker Popsongs. Bürgerschreck und Provokateur, Botschafter der US-Gegenkultur. <br />
* Viele Orte kämen für ein Denkmal in Frage: Baltimore, wo der Spross griechisch-arabisch-sizilianischer Abstammung zur Welt kam. Los Angeles, wo er 1964 die "Mothers of Invention" gründete. Montreux, wo 1971 während des Zappa-Konzerts ein Brand ausbrach. Prag, wo Zappa zum Handelsattache und Freund Vaclav Havels avancierte. Selbst die Rock'n'Roll Hall of Fame in Cleveland weist lediglich einen Schriftzug in Glasgravur vor. Nein, es ist ausgerechnet eine Kleinstadt in Mecklenburg-Vorpommern, die den großen Zappa auf den Sockel hievt: Bad Doberan an der Ostsee, 12 000 Einwohner.<br />
* Vom Rock-Olymp so weit weg wie Karl Moik von Jimi Hendrix. Eigentlich. Vor mehr als 30 Jahren beginnt diese Geschichte, in tiefsten DDR-Zeiten. Mit seiner ersten Zappa-Platte "Burnt weenie sandwich" katapultiert sich 1971 der 16-jährige Wolfhard Kutz in eine zappatriotische Umlaufbahn, auf der er bis heute kreist. "So eine Musik hatte ich noch nie gehört. Extrem dissonant, aber ein fantastisches harmonisches Ganzes.<br />
* Ich musste mehr haben." Er sammelt Originalplatten, ob auf dem Schwarzmarkt erhökert, von der Oma in die DDR geschmuggelt oder schlicht vom Zoll im Westpaket nicht entdeckt. Jeder Akkord, jede Textzeile wird mit einer Leidenschaft aufgesogen, wie sie nur dem Mangel entwächst.<br />
* Kein Wunder, dass Zappa-Verehrer Kutz auch ins Fadenkreuz der Stasi gerät. Nach der Wende rufen Kutz und seine Zappa-Verrückten ein Festival mit Live-Musik rund um ihr Idol ins Leben - die Zappanale.<br />
* Seit 1990 treffen sich Jahr für Jahr Ende Juli mehr Fans und Musiker auf der Pferderennbahn zwischen Bad Doberan und Heiligendamm. Hier entsteht 1999 die Idee eines Zappa-Denkmals. Natürlich in Bad Doberan, denn "das ist der einzige Ort mit einem eingetragenen Frank-Zappa-Verein", sagt Wolfhard Kutz. Auch für den Zappaologen Jim Cohen aus München ist Bad Doberan der einzig wahre Standort, "weil hier die Bewegung Arf-Society geboren wurde - von den Fans, nicht von Kunstmäzenen". <br />
* Ein Zappa-Denkmal erfordert aber Stehvermögen. Denn dieser Mann war die personifizierte Provokation. Ein Bürgerschreck, dem keine Konvention heilig war, der unermüdlich den American Way of Life attackierte, verpackt in atonal- avantgardistische Klangorgien. Gelegentlich schmuggelte er seine drastischen Botschaften sogar in hitparadenkompatible zuckersüße Balladen. <br />
* So erzählt "Bobby Brown" von den Sexualfantasien eines jungen Mannes, der im Refrain behauptet: "Oh Gott, ich bin der amerikanische Traum."<br />
* Und so einen Mann soll man vor den braven Mecklenburgern auf einen Sockel stellen? Die Zappa-Jünger haben einen Vorteil: Ihr Idol war vor Ort nur Insidern bekannt. Und was in Amerika wegen Anstößigkeit auf den Index wandert, regt in Mecklenburg niemanden auf. Außerdem sei alles eine Frage der Interpretation, meint Jim Cohen. <br />
* Man kann Zappa nämlich auch so sehen: "Er verabscheute Hippies. Er hasste Drogen, weil sie den Geist lahm legen.<br />
* Er war ein überzeugter amerikanischer Patriot. Und seine zentrale Botschaft war: Nicht verdummen lassen, nicht gleichgültig werden, nie bequem sein."<br />
* Mit solchen Argumenten zogen Wolfhard Kutz und sein Mitstreiter Michael Heinze aus Braunschweig in Bad Doberan durch Ausschüsse und Fraktionen, um ihr Projekt vorzustellen.<br />
* Die Stadtvertreter verweisen auf Namen, die den Ort schmücken, wie Ehm Welk, Autor der "Heiden von Kummerow". Für viele endet die Toleranz mit den Beatles oder Stones.<br />
* Bürgermeister Hartmut Polzin - inzwischen Ehrenmitglied der Arf-Society - preist Zappa immerhin als politisch ambitionierten Menschen. So weicht die Front aus Ablehnung und Desinteresse auf.<br />
* Die entscheidenden Argumente sind wirtschaftlicher Natur. Die Zappanale, die dieses Jahr ihre 13. Auflage erlebt, ist längst ein wichtiger Wirtschaftsfaktor geworden. Wenn Underground-Ikonen wie Don Preston, Bunk Gardner, Roy Estrada oder Jimmy Carl Black kommen, "trägt das unseren Namen in die Welt", sind sich Kutz und der Bürgermeister einig.<br />
* Schließlich werden Skulptur und Sockel (etwa 15 000 Euro) aus eigenen Mitteln und über Sponsoren finanziert. Auch die Reinigung bleibt nicht an der Stadt hängen. Und der Standort ist ein Kompromiss. Weil der Kamp, die grüne Innenstadtinsel, mit klassizistischen Gebäuden und zwei chinesischen Pavillons ausscheidet, wählte man eine kleine Halbinsel am verkehrsreichen Alexandrinenplatz - zwischen Dobra-Kaufhaus und Schwanen-Brunnen.<br />
* Am 20. September 2001 passierte der Vorschlag die Stadtvertretung ohne Gegenstimme. Der Bildhauer Vaclav Cesak aus Pilsen gestaltete die Büste nach einem Foto aus "Burnt weenie sandwich". Franks Geschwister Candy und Bob werden am nächsten Wochenende zur Enthüllung erwartet. Und für Wolfhard Kutz erfüllt sich ein Lebenstraum.(Internet: www.arf-society.de Das Ensemble Modern eröffnet am 13. September (Musikhalle) mit Zap- pas "Greggery Peccary & Other Per- suasions" das Hamburger Musikfest)<br />
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===Weitere Persönlichkeiten aus der Stadtgeschichte===<br />
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====Herzog Adolf Friedrich====<br />
* [https://de.wikipedia.org/wiki/Adolf_Friedrich_zu_Mecklenburg https://de.wikipedia.org/wiki/Adolf_Friedrich_zu_Mecklenburg]<br />
[[Datei:Dob679.PNG|400px|zentriert]]<br />
Herzog Adolf Friedrich & Feodora von Reuss<br />
[[Datei:Villa Feodora.jpg|400px|zentriert]]<br />
Villa Feodora<br />
[[Datei:Hochzeit Adolf Friedrich.jpg|400px|zentriert]]<br />
Hochzeit<br />
[[Datei:Erbprinzessin Elise von Reuss mit ihren Kindern.jpg|400px|zentriert]]<br />
Erbprinzessin von Reuss mit ihren Kindern<br />
[[Datei:Sarkophag Feodora.jpg|400px|zentriert]]<br />
Sarkophag von Herzogin Feodora im Doberaner Münster<br />
<br />
====Madame Reichard====<br />
[[Datei:Dob759.PNG|300px|zentriert]]<br />
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'''Das luftschiffende Frauenzimmer''' <br />
*''Vor 170 Jahren — Ballonaufstieg in Doberan (I)''<br />
* ( Ostsee-Zeitung, Juli 1989 - Zeitungsregestensammlung Carl Christian Schmidt/Archiv Münsterverwaltung Bad Doberan)<br />
* Das Jubiläum des Ballonfluges von Wilhelmine Reichard soll Anlaß sein, dieser ungewöhnlichen Frau zu gedenken, wobei bisher unveröffentlichtes Archivmaterial verwendet wurde.<br />
* Wilhelmine Schmidt (1788 - 1848) war seit 1806 mit Gottfried Reichard, dem nach W. Jungius zweiten deutschen Ballonflieger, verheiratet. Reichard startete 1810 mit einem selbstgebauten Ballon, Wilhelmine stieg im April 1811 in Berlin als erste Deutsche zu einer 1 l/2stündigen Luftreise auf, Ihr dritter Flug (Sept. 1811 in Dresden) endete mit einer schweren Havarie. Bei starkem Sturm stieg der Ballon sehr rasch auf mehrere tausend Meter, die Pilotin verlor das Bewußtsein.<br />
* Als sie wieder zu sich kam. erblickte sie über sich nur noch einige Stofffetzen, die sich im heftigen Seitenwind wie ein Segel blähten, den Absturz so um einige Augenblicke verzögernd. Die Reste des Ballons verfingen sich in einer Baumgruppe, die Gondel stürzte zu Boden, die Fliegerin, erneut bewußtlos, kam erst nach Stunden wieder zu sich. <br />
* Fünf Jahre später, inzwischen war Wilhelmine Mutter von vier Kindern, bestieg sie erneut einen Ballon. Ihre Aufstiege, u. a. in Brüssel, Hamburg, Wien, Prag, Warschau und München, wurden zur Routine.<br />
* Die Einnahmen aus den Eintrittspreisen dienten der Finanzierung der im Jahre 1816 gegründeten chemischen Fabrik ihres Mannes im Plauenschen Grund bei Dresden.<br />
* Der von ihr im Sommer 1819 in Hamburg, Lübeck, Doberan und Bremen benutzte Ballon dürfte der fünfte der sechs von Reichard gebauten „Bälle“ gewesen sein. Er war mit Wasserstoff gefüllt, der am Startort aus einer chemischen Reaktion von Schwefelsäure und Eisen erzeugt wurde.<br />
* Die etwa 200 Quadratmeter große Hülle, in Handarbeit genäht, bestand aus feinster Seide, die mit Firnis hauchdünn, aber luftdicht abgedeckt war.<br />
* Am 16. Juli traf Madame Reichard in Doberan ein; in der letzten Juliwoche wurde der Ballon im großherzogliohen Palais in Rostock (am heutigen Universitätsplatz) dem Publikum gezeigt.<br />
* Eine Rostocker Zeitung vom 29. Juli schrieb: „Das hiesige Publikum hat sowohl den Ballon, womit bereits 18 (?) Luftreisen gemacht sind, als auch die anderen Apparate mit vieler Aufmerksamkeit, sehr zahlreich In Augenschein genommen, und erwartet daher von diesem hier hoch nie gesehenen Schauspiel ein um so größeres Vergnügen.“ Am- 30. Juli wurde der Ballon für die Armen zum herabgesetzten Preis von 8 Schilling (Erwachsene) und 4 Schilling (Kinder) gezeigt.<br />
* Über die Luftreise in Doberan selbst werden wir in unserer nächsten Sonnabendausgabe berichten(Dr. H. Rehwaldt).<br />
<br />
'''Die geglückte Luftreise''' <br />
*''Vor 170 Jahren - Ballonaufstieg in Doberan (II)'' <br />
* ( Ostsee-Zeitung, Juli 1989 - Zeitungsregestensammlung Carl Christian Schmidt/Archiv Münsterverwaltung Bad Doberan)<br />
* Über den Ballonaufstieg in Doberan 1819 berichtet der Zeitzeuge H. G. Studemund (das bisher nicht veröffentlichte Originalmanuskript wurde mir dankenswerterweise vom Staatsarchiv Schwerin zugänglich gemacht): „August 8. Frau Profeßorin Reichard erhob sich um 5 Uhr nachmittags in die Luft. Zum Lokal der Füllung und des Aufsteigens war ein geräumiger Rasenplatz neben der Kirche gewählt.<br />
* Nachdem die Luftschifferin sich den Allerhöchsten Herrschaften auf der dort errichteten Tribüne empfohlen hatte, stieg sie in den Korb, erhob sich unter Pauken und Trompetenschall langsam in die Luft, winkte den Tausenden unter ihren Füßen mit der Fahne die Abschiedsgrüße zu und leerte über und neben der Thurmspitze noch sichtbar einen Ballastbeutel, in Folge deßen sie bald als ferner Punkt den Blicken der Zuschauer entschwand.<br />
* Als der Wind zum Meere trieb, so ließ sie sich bald, etwa 1/2 Meile von Doberan wieder zur Erde herab. Die Fahrt war vollkommen glücklich, und nachdem die Luftschifferin im Hofwagen zurückgekehrt war, folgte bald ihr Ballon, welcher noch schwebend und von sicheren Wächtern geführt, durch alle Straßen von Doberan reisete.<br />
* Man will behaupten, daß das erhabene Schauspiel etwa 4000 Zuschauer versammelt hatte. Einige kleine Probe-Ballone, welche als Vorboten und zur Beobachtung des Windes vorausgeschickt wurden, müßten noch jetzt über den Wolken schweben, wenn ihre Kraft nicht erloschen ist.“<br />
* Derselbe Autor wurde von dem Ereignis zu einem zwölfstrophigen Gedicht beflügelt, das weitere Einzelheiten des Aufstiegs wiedergibt. Es heißt dort u. a.: „Schon spannen sich die schlaffen Seile;/ Es ringt mit der verhaßten Haft / Stets mächtiger nach jeder Weile / Des stolzen Balles volle Kraft. Der leichte Korb beginnt zu schweben / Nimmt Fernrohr jetzt und Ballast ein!/ Es wird der Anker ihm gegeben, / Und die Sylphide steigt hinein. Dem schwarzen Punkte i n den Lüften / Folgt auf der ernsten Bahn zum Meer / Mit schnellem Flug auf allen Triften, / Der Renner hülfebringend Heer.“<br />
* Für den Pächter des Kammerhofes, auf dessen Feld der Ballon niederging, brachten die „Renner“, die begeisterten Zuschauer also, in Equipagen, zu Pferd und einfach zu Fuß allerdings nicht „Hülfe“, sondern nur Ärger mit sich, zertraten sie ihm doch seine schönen, fast reifen Erbsen. „Min Arften, o min Arften“, jammerte er verzweifelt, gab sich aber rasch zufrieden, als. ihm der Großherzog die Michaelspacht erließ.<br />
* Der Abend mit einer Ovation im Doberaner Theater gestaltete sich zum waren Triumph für das tapfere „luftschiffende Frauenzimmer“, wie die damaligen Zeitungen voller Anerkennung schrieben(Dr. Helge Rehwaldt).<br />
<br />
==Kur- und Bäderwesen, Tourismus, Sport, historische Bauten==<br />
===Medizinische Einrichtungen===<br />
<br />
[[Datei:Doberan Z54.PNG|700px|zentriert]]<br />
<br />
===Kur- und Bäderwesen===<br />
'''Aus der Geschichte des ältesten Seebades'''<br />
* ''Kuren mit Molke, Eselsmilch und Wasser'' <br />
* ( Ostsee-Zeitung, Januar 1993 - Zeitungsregestensammlung Carl Christian Schmidt/Archiv Münsterverwaltung Bad Doberan)<br />
* 1836 starb der geistige Vater des ersten deutschen Seebades, der Hofrat Prof. Dr. Samuel Gottlieb von Vogel, und ein Jahr später folgte ihm der Großherzog Friedrich Franz I., der seinen Leibmedicus „wahrhaft hoch schätzte und ehrte", nach. Damit verlor das Land Mecklenburg-Schwerin einen der eifrigsten Förderer von Doberan-Heiligendamm und auch einen der wenigen weitblickenden und klugen Regenten in seiner Geschichte.<br />
* Der Nachfolger Paul Friedrich ließ in seiner nur sechsjährigen Amtszeit als Landesherr die Straßen nach Rostock und zum Damm ausbauen. Das Bettenhaus neben dem Saalgebäude in Heiligendamm erhielt eine Erweiterung um drei Stockwerke und so seine heutige Höhe. <br />
* Im Erdgeschoß verblieben die warmen Seebäder, die in 18 Kabinetten verabreicht wurden, außer den vier für die Großherzogliche Familie reservierten. Die Kabinette waren komfortabel eingerichtet mit Kanapees, Klingelschnüren usw., die Badewannen bestanden ursprünglich aus weiß überfirnistem Eichenholz und wurden jetzt allmählich durch Zement-Badewannen ersetzt. <br />
* Im schriftlichen Nachlaß von Prof. Vogel und seinen Nachfolgern finden sich reichlich Belege über die Heilkraft des Seewassers. Einiges davon erinnert an die Wunderheilungen der Bibel und ist wohl aus heutiger Sicht auch ein wenig unter Werbeaspekten zu betrachten. Interessant ist aber die Variationsbreite der Anwendung. Nicht nur die kalten und warmen Bäder allein, sondern auch die Beimischung oder die Abreibung mit stark jodhaltigem Tang oder das Trinken von Seewasser gehörten zur Behandlung.<br />
* Auch mit Molke, Eselsmilch und Mineralwasser wurde experimentiert, wie aus einer alten medizinischen Abhandlung zu entnehmen ist: „Versuche zu Milch-Anstalten wurden im Orte Doberan durch eine Eselinnen-Herde gemacht, auch eine Anstalt zum Ausschenken vieler Mineral-Wässer wurde etabliert, aber die 3/4 Meile weite Entfernung des Ortes vom Strande legte immer Hindernisse in den Weg; die Eselinnen wurden wieder abgeschafft, weil die Weiden zu weit entfernt waren, um zu jeder Zeit Milch bekommen zu können, und die Trinkanstalt wurde nur wenig besucht." <br />
* Mitte des 19. Jahrhunderts wurden in Heiligendamm eigens Molkenanstalten eingerichtet, um die Molke, der damals große Heilkraft zugesprochen wurde, dem Wasser beimengen zu können.<br />
* Gleichzeitig erfolgte der Auftakt zu einem weiteren Ausbau des Bades im Hinblick auf Übernachtungsmöglichkeiten, ohne daß Doberan als Ort der gesellschaftlichen Ereignisse seine Bedeutung verlor.<br />
* Der Großherzog Paul Friedrich ließ in westlicher Richtung, am Beginn der Steilküste, in kurzer Folge drei Villen für seine privaten Belange errichten, die im Zeitgeschmack englisch mit „Cottages” bezeichnet wurden.<br />
* Besonders und auch heute noch idyllisch gelegen ist davon am westlichen Ende das Alexandrinen-Cottage, so benannt nach der Großherzogin, die es viele Jahre bewohnte, einer Tochter der legendären Königin Luise und des Preußenkönigs Friedrich Wilhelm III. und Schwester des späteren Kaisers Wilhelm I.<br />
* Die Fürstin erreichte das hohe Alter von 89 Jahren und erfreute sich stets einer besonderen Beliebtheit und Wertschätzung. In ihren letzten Lebensjahren, als die Körperkräfte schon schwanden, ließ sie sich während ihres Sommeraufenthaltes täglich mit einem kleinen Eselskarren nach Doberan und um den Kamp kutschieren(Aus WOLF KARGE, Heiligendamm 1793-1993)<br />
<br />
<br />
<br />
'''Aus der Geschichte von Bad Doberan und Heiligendamm (40)'''<br />
* ''Regen- und Sturzbäder halfen gegen Kopfschmerzen'' <br />
* ( Ostsee-Zeitung, Juli 1997 - Zeitungsregestensammlung Carl Christian Schmidt/Archiv Münsterverwaltung Bad Doberan)<br />
* Bad Doberan. Schon vor 160 Jahren wurden genaue Messungen von Luft- und Wassertemperaturen vorgenommen - morgens um 7 und nachmittags um 4 Uhr - der Wellenschlag beachtet, die Richtung des Windes, die Gesamtwitterung und der Barometerstand in Augenschein genommen, so daß Dr. J. H. Becker in seinem Buch „Doberan im Sommer 1837", ein Jahr darauf bei Hinstorff in Parchim und Ludwigslust erschienen, genaueste Angaben machen konnte. <br />
* Mit dem unbeständigen Wetter im Januar und Februar hing nach Ansicht des Mediziners auch die im ganzen nordöstlichen Europa vorherrschende Grippe zusammen, die ebenfalls in Doberan grassierte. <br />
* Bis in den Mai blieb es ungewöhnlich kalt, und erst nach dem 20. im Wonnemonat begann es freundlicher zu werden. Mitte Juni machte sich ein schwefliger und dichter Nebel bemerkbar, aus dem „ein übelriechender Höhenrauch" wurde.<br />
* Interessant bei den Anmerkungen des Badearztes vor allem die Beziehungen zwischen Wetter und Krankheiten. So ist zu lesen, daß durch das angenehme und warme Wetter im September „die Neigung zu Durchfällen und zu Störungen der Verdauungs-Organe überhaupt allmählich verschwand."<br />
* Welchen Ruf Heiligendamm in jenen Jahren besaß, mag daraus ersichtlich sein, daß ein Patient aus Polen die weite Reise unternahm, um hier an der Ostsee durch die regelmäßigen Seebäder in Verbindung mit Regen- und Sturzbädern von seinen langjährigen Kopfschmerzen - Neurosen - befreit zu werden.<br />
* Ein „kaltes Sturzbad" beschrieb Becker mit „einem aus einer bedeutenden Höhe geschehenes Herabstürzen reichlicher Wassergüsse auf den entblößten Körper oder auf einen Teil desselben".<br />
* Andere Arten von Bädern waren auch Fall-, Gieß- oder Tropfbäder.<br />
* In Doberan besaß man zudem schon die Douche-Maschinen, die in ihrer Form Ähnlichkeit mit einer Feuerspritze hatten, und mit ihnen konnte man den Wasserstrahl ganz gezielt und dauerhaft auf eine bestimmte Stelle richten.<br />
* Erfolge erzielte man ebenfalls mit mineralischen Schlamm- und Moorbädern sowie mit Schwefelbädern.<br />
* Bereits seit 1818 gab es in Heiligendamm ein Gebäude, in das zwei Schwefeldampfmaschinen untergebracht waren.<br />
* Von besonderer Bedeutung war die Eisen-Quelle, „deren kräftiges Wasser in das in ihrer Nähe im Jahre 1823 neu erbaute, große, sehr geschmackvoll eingerichtete und Doberan zur wahren Zierde gereichende Badehaus geleitet wird".<br />
* „Doberan im Sommer 1837" war eine außergewöhnliche Werbung für die heilenden Kräfte in Doberan und Heiligendamm und könnte in der Gegenwart erneut eine Lanze für das älteste deutsche Seebad brechen(PETER GERDS)<br />
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[[Datei:Doberan Z6.PNG|700px|zentriert]]<br />
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===Beherbergung===<br />
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Datei:Dob83.jpg|<br />
Datei:Dob304.jpeg|<br />
Datei:Dob283.jpeg|<br />
Datei:Dob375.jpeg|<br />
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Datei:Dob105.jpg|<br />
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Datei:T111.jpg<br />
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Datei:Dob359.jpeg|<br />
Datei:Dob458.PNG|<br />
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Datei:Dob460.PNG|Mollistr. 12 und seine Geschichte<br />
Datei:Dob461.PNG|<br />
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Datei:Dob388.jpeg|<br />
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</gallery><br />
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[[Datei:Doberan Z7.PNG|700px|zentriert]]<br />
<br />
===Gaststätten===<br />
* [[Gaststätten]]<br />
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===Stadt- und Bädermuseum===<br />
<br />
* [https://www.bad-doberan-heiligendamm.de/kultur-events/kulturhaeuser-museen/stadt-baedermuseum.html https://www.bad-doberan-heiligendamm.de/kultur-events/kulturhaeuser-museen/stadt-baedermuseum.html]<br />
<br />
[[Datei:Dob936.PNG|500px|zentriert]]<br />
[[Datei:Dob763.PNG|500px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan R Möckelhaus.PNG|600px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan Z1.PNG|600px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan Z3.PNG|600px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan Z4.PNG|600px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan Z5.PNG|600px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan Z37.PNG|600px|zentriert]]<br />
<br />
===Bad Doberan - Tourismus===<br />
* [[Bad Doberan - Tourismus|Tourismus]]<br />
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'''Bad Doberaner Gästeführer'''<br />
[[Datei:Dob842.PNG|400px|zentriert]]<br />
[[Datei:Dob835.PNG|400px|zentriert]]<br />
[[Datei:Dob777.PNG|400px|zentriert]]<br />
[[Datei:Dob836.PNG|400px|zentriert]]<br />
<br clear="all"/><br />
[[Datei:Dob856.jpg|400px|zentriert]]<br />
<br clear="all"/><br />
[[Datei:Dob906.PNG|400px|zentriert]]<br />
[[Datei:Dob854.PNG|400px|zentriert|thumb|Gästeführer Peter Becker]]<br />
<br />
===Sport===<br />
<br />
<br />
* [[Sport in Doberan]]<br />
<br />
===Straßen,Baudenkmale und Sehenswürdigkeiten der Stadt Bad Doberan===<br />
<br />
'''Neue Straßennamen mit alter Tradition'''<br />
''Bad Doberan (Stadtverwaltung) Die Stadtverordnetenversammlung beschloß die Änderung der Straßennamen nach vorliegenden Vorschlägen, 1-11, die vom erweiterten Kulturausschuß aus den Vorlagen der CDU-Fraktion und des Kulturausschusses unter Einbeziehung der Meinung der Bevölkerung erarbeitet wurden(Bad Doberaner Stadtanzeiger, 15. Dez. 1990)''<br />
* Straße des Friedens wird in Dammchaussee umbenannt: Die Chaussee führt von Doberan nach Heiligendamm und wurde deshalb seit Gründung des Seebades als Dammchaussee bezeichnet. Aus dieser Tradition und der Rückbesinnung auf das erste deutsche Seebad hielt der Sonderausschuß es für zweckmäßig, diese Bezeichnung wieder einzuführen. <br />
* Die Heinrich-Klöcking-Straße wird wieder Neue Reihe: Dieser Name wurde bei der Bebauung der Straße eingeführt und hat somit Tradition. Die Umbenennung der Neuen Reihe in Heinrich-Klöcking-Straße (ebenso wie die zwei nachfolgenden Straßen) war eine Maßnahme der damaligen Stadtverwaltung (nach 1945) um Antifaschisten um jeden Preis auch in Doberan zu ehren. <br />
* Wilhelm-Bohm-Weg wird wieder Mittelstraße genannt<br />
* Ernst-Wolff-Straße soll wieder Friedhofstraße heißen. Da diese Straße die Zufahrtstraße zum neuen Friedhof war, sollte sie auch wieder traditionsgemäß diesen Namen führen.<br />
* Clara-Zetkin-Straße bleibt mit diesem Namen bestehen. Bei der Auswertung der Meinungen der Bad Doberaner Bürger, speziell der Clara-Zetkin-Straße sprachen sich etwa 80% für den Erhalt dieses Namens aus. Clara Zetkin als Begründerin der Frauenbewegung sollte nach Meinung der Mehrheit der Bevölkerung durch diesen Straßennamen geehrt werden.<br />
*Maxim-Gorki-Platz bleibt mit diesem Namen bestehen. <br />
* Die MTS-Siedlung soll in „Am Quellholz“ umbenannt werden: Die Bezeichnung „Die Cepelin“ würde für Einheimische jüngeren Datums und Fremde unklar sein. Waldsiedlung wurde abgelehnt wegen der Assoziation zu Wandlitz. Da das Quellholz gegenüber liegt und von seiner Attraktivität bereits anspricht, sprachen sich die Mitglieder der Sonderarbeitsgruppe einstimmig für die Bezeichnung „Am Quellholz“ aus. <br />
* Es wurde vorgeschlagen die Friedrich-Engels-Straße wieder in Friedrich-Franz-Straße umzubenennen: Hier spielte die Würdigung Friedrich Franz I. als Mitbegründer des ersten deutschen Seebades eine Rolle, und dazu kam, daß diese Straße zuvor über Jahrzehnte bereits Friedrich-Franz-Straße hieß. Viele Einwohner dieser Straße sprachen sich für diesen Namen aus.<br />
* Die Ernst-Thälmann-Straße wird auf Vorschlag in Mollistraße umbenannt: Hierüber gab es unterschiedliche Diskussionen. Die Mehrheit der Bevölkerung und der Arbeitsgruppenmitglieder plädierten für „Mollistraße“: a) aufgrund des dort hindurchfahrenden „Molli’s“;b) umgangssprachlich hat sich diese Bezeichnung bereits seit Jahrzehnten in der Bevölkerung eingebürgert. Man sollte auch auf diese Volkstümlichkeit Rücksicht nehmen. <br />
* August-Bebel-Straße bleibt mit diesem Namen bestehen. <br />
* Karl-Marx-Platz wird in Brunnenplatz umbenannt.<br />
* Aufgrund der Beschlußvorlage 38/90 zur Umbenennung der Straßennamen im Wohngebiet Buchenberg wurde folgendes beschlossen: Zu der Straßenbenennung Buchenberg sollte eine Sonderregelung getroffen werden. Aufgrund sehr vieler Vorschläge der Buchenbergbewohner wird der Name Ehm Welks als Straßenname fast 100%ig akzeptiert, aber nicht seine „Helden“. Darauf hat sich die Sonderarbeitsgemeinschaft zu folgendem Vorschlag entschlossen: Das Bauamt entscheidet über eine übersichtlichere Straßenführung und setzt dann im Einvernehmen mit der Stadtverordnetenversammlung die von der Sonderarbeitsgemeinschaft vorgeschlagenen Namen ein:<br />
* Ehm-Welk-Straße (Schriftsteller Heiden von Kummerow);<br />
* Gerhard-RingelingStraße (Schriftsteller und Lehrer am Gymnasium); <br />
* Heinrich-Seidel-Straße (Schriftsteller und häufiger Gast in Bad Doberan);<br />
* Rudolf-TarnowStraße (Volkstümerlicher Dichter, Burrkäwers);<br />
* JohnBrinkmann-Straße (Schriftsteller);<br />
* Ludwig-Bang-Straße (Heimatmaler von Bad Doberan). <br />
*Entschieden wurde: Straße der Freundschaft in Heinrich-Seidel-Straße; Straße der Gemeinschaft in Ehm-Welk-Straße; Straße der Solidarität in John- Brinckmann-Straße; Straße des Aufbaus in Rudolf-Tarnow Straße umzubenennen.<br />
* Mit diesen Vorschlägen hoffen wir, den Anwohnern des Buchenbergs und dem Neubaugebiet insgesamt gerecht zu werden. <br />
<br />
[[Datei:Dob907.PNG|700px|zentriert|Flecken Doberan]]<br />
<br clear="all"/><br />
<br />
[[Datei:Dob419.JPG|700px|zentriert|Bad Doberan]]<br />
<br />
====Bahnhof/Molli====<br />
* [[Bahnhof/Molli]]<br />
<br />
====Das Moorbad====<br />
* [[Das Moorbad]]<br />
<br />
====Kamp und Severinstraße====<br />
* [[Kamp und Severinstraße]]<br />
<br />
====Alexandrinenplatz====<br />
* [[Alexandrinenplatz]]<br />
<br />
====Markt, Baumstraße, Neue Reihe====<br />
* [[Markt, Baumstraße, Neue Reihe]]<br />
<br />
====weitere Straßen====<br />
* [[weitere Straßen]]<br />
<br />
<gallery mode="packed" widths="200px"><br />
<br />
Datei:Dob218.jpg|Friederich Franz Straße<br />
Datei:Dob362.jpeg|<br />
Datei:Dob297.jpeg|<br />
Datei:Dob421.JPG|<br />
Datei:Dob221.jpeg|Mollistraße<br />
Datei:Dob948.PNG|Ehm-Welk-Buchhandlung<br />
Datei:Dob949.PNG<br />
Datei:Dob916.jpg|Mollistr.(DDR)<br />
Datei:Dob833.PNG<br />
Datei:Dob847.PNG<br />
Datei:Dob918.jpg|Ziegenmarkt(DDR)<br />
Datei:Dob403.JPG|<br />
Datei:Dob412.JPG|<br />
Datei:Dob435.JPG|<br />
Datei:Dob256.jpeg|<br />
Datei:Dob262.jpeg|<br />
Datei:Dob229.jpeg|<br />
Datei:Dob250.jpeg|Lindenstraße<br />
Datei:Dob266.jpeg|Beethoven Straße<br />
Datei:Dob917.jpg|Severin-Beethoven Straße<br />
Datei:Dob423.JPG|<br />
Datei:Dob408.JPG|Puppenhaus Beethoven Straße<br />
Datei:Dob270.jpeg|Rostocker Straße<br />
Datei:Dob324.jpeg|Rostocker Straße<br />
Datei:Dob687.jpg|<br />
Datei:Dob491.jpg|<br />
Datei:Dob492.jpg|<br />
Datei:Dob272.jpeg|Kröpeliner Straße<br />
Datei:Dob314.jpeg|<br />
Datei:Dob273.jpeg|Goethe Straße<br />
Datei:Dob281.jpeg|Post- /Severinstraße<br />
Datei:Dob285.jpeg|Wossidlostraße<br />
Datei:Dob299.jpeg|Schützenplatz<br />
Datei:Dob301.jpeg|Am Wallbach<br />
Datei:Dob307.jpeg|Dammstraße<br />
Datei:Dob309.jpeg|<br />
Datei:Dob446.jpg|<br />
Datei:Dob447.jpg|<br />
Datei:Dob448.jpg|<br />
Datei:Dob316.jpeg|Lettowsberg<br />
Datei:Dob591.jpg|<br />
Datei:Dob465.PNG|Lessingschule 1952<br />
Datei:Dob467.PNG|Fritz-Reuterstr. 1953<br />
Datei:Dob468.PNG|Rost./Kröpel. Str. 1953<br />
Datei:Dob469.PNG|Rost. Str. 1952 (Vettersche Haus)<br />
Datei:Dob474.PNG|Lindenalle um 1900<br />
Datei:Dob472.PNG|Blick auf Buchenberg 19.Jh.<br />
Datei:Dob908.jpg|Stülower Weg(Blick vom Arbeitslager)<br />
<br />
</gallery><br />
<br />
[[Datei:Doberan R Wossidlostr..PNG|700px|zentriert]]<br />
<br />
===Die Burg, später "Haus des Handwerks"===<br />
* [[Die Burg, später "Haus des Handwerks" ]]<br />
<br />
===Denkmale===<br />
<br />
'''Backenzahn'''<br />
[[Datei:Dob951.PNG|700px|zentriert]]<br />
(Ostseezeitung 9.9.2001)<br />
<br />
<gallery widths="400px" heights="200px"><br />
Datei:Dob573.jpg<br />
Datei:Dob574.jpg<br />
Datei:Dob686.jpg<br />
</gallery><br />
Ehrenmal für die im Ersten Weltkrieg gefallenen und vermissten Soldaten auf dem Buchenberg (im Volksmund Backenzahn genannt) in Bad Doberan, Mecklenburg-Vorpommern/Das Ehrenmal wurde Ausgang der 1920er Jahre nach einem Entwurf des Architekten und Baumeisters Hans Carlson von der Baufirma H. Carlson & Sohn, damals Bad Doberan, Severinstraße 2, erbaut.<br />
<br />
'''Gedenkstein'''<br />
[[Datei:Dob580.jpg|700px|zentriert|Bad Doberan]]<br />
<br />
'''Wo ist der Gedenkstein geblieben?'''<br />
* ( Ostsee-Zeitung, Oktober 1997 - Zeitungsregestensammlung Carl Christian Schmidt/Archiv Münsterverwaltung Bad Doberan)<br />
* Bad Doberan. In Bad Doberan gab es einmal einen Vaterländischen Gedenkstein, der am heutigen Fußgängerüberweg bei der Post gestanden haben soll und irgendwann entfernt worden ist. Er trug die Inschrift „Allezeit treu bereit für des Reiches Herrlichkeit". <br />
* Im Hütter Wohld wurde dieser Findling von Forstmeister von Raven entdeckt und durch den Großherzog als Geschenk dem Doberaner Militärverein übergeben.<br />
* Im April 1912 war es dann schließlich soweit. In Anwesenheit, so zeitgenössische Quellen, von 14 Krieger- und Militärvereinen aus Doberan und Umgebung wurde der Stein auf dem Alexandrinenplatz aufgestellt.<br />
* Über Größe und Transport hieß es: „Der Granitfindling ist ungefähr 2 1/2 m hoch, 1 1/4 m breit und 1 m dick, hat also gut drei Kubikmeter Inhalt und 180 Zentner Gewicht.<br />
* Ende Februar war er unter mehrtätigen schweren Mühen aus seinem Lager gehoben, auf zwei mächtige, mit schmiedeeisernen Bändern zusammengekoppelte Eichenstämme gewunden und daran festgekettet worden." Mit einem Gespann und sechs Pferden davor erreichte dieser Stein in zwei Tagen Doberan. <br />
* An Ort und Stelle hatte Hofzimmermeister Reincke eine Hebevorrichtung aus drei Fichtenstämmen gebaut.<br />
* Daß bei der Prozedur alles ohne den geringsten Schaden und Unfall ablief, wurde besonders hervorgehoben. Wo aber ist nun der Findling geblieben?(P. GERDS)<br />
<br />
<br />
'''Gedenken an Gorbatschow'''<br />
*''Stein und Eiche werden nun gesetzt''<br />
* (von Werner Geske - Ostsee-Zeitung, November 1992 - Zeitungsregestensammlung Carl Christian Schmidt/Archiv Münsterverwaltung Bad Doberan)<br />
* ''Bundesminister und Doberaner Bürger vollziehen gemeinsam feierlichen Akt'' <br />
* Bad Doberan. Für den 72jährigen Erich Vick geht morgen ein langgehegter Wunsch in Erfüllung: Die Kreisstadt würdigt in einem feierlichen Akt die wiedergewonnene deutsche Einheit durch Gedenkstein und Eiche.<br />
* „Ich freue mich, daß ich die Ehre habe, gemeinsam mit Bundesminister Krause den Baum pflanzen zu können. Es ist gut, daß der Gedenkstein einen Ausspruch Gorbatschows trägt, der seiner Grußadresse zum Tag der deutschen Einheit 1990 entstammt. <br />
* Ihm, Ronald Reagan und Helmut Kohl sollte unser tief empfundener Dank gehören", erklärte der alte Herr gegenüber der OZ. Er gehöre zu der Generation, die aus Krieg und Kriegsgefangenschaft zurückgekehrt, die Teilung des Vaterlandes schmerzlich erlebt habe. <br />
* Im Januar, als Prof. Günther Krause den Vorschlag unterbreitete, Straßen und Plätze nach Michail Gorbatschow zu benennen, fand diese Anregung auch in unserem Kreis Resonanz.<br />
* Zu denen, die sich damals mit Vorschlägen zu Wort meldeten, gehörte auch Erich Vick. Der ehemalige Bäckermeister sprach sich dafür aus, dem ehemaligen sowjetischen Staatschef mit einem Gedenkstein und einer Eiche Dank für seine Entschlossenheit zu sagen.<br />
* Nach mehreren Debatten in der Stadtverordnetenversammlung einigten sich die Abgeordneten auf die Lesart, mit einem solchen Akt an die deutsche Einheit erinnern zu wollen.<br />
* Für eine direkte Ehrung Gorbatschow fand sich im Stadtparlament jedoch keine Mehrheit. Am 3. Oktober beschlossen die Volksvertreter, in einem würdevollen Akt, Stein und Baum zu setzen. <br />
* Gestern liefen noch die letzten Vorbereitungen auf das Ereignis am Sonnabend um 11.00 Uhr. Mitarbeiter des Bauhofes bereiteten das Pflanzbett für die Eiche fachgerecht vor. Der fast vier Meter hohe Baum stammt aus Kröpelin. Dort wuchs er in über 10 Jahren in der Baumschule Hinrichs heran.<br />
* Auch der Findling aus einer Kiesgrube bei Retschow stammend, in der Werkstatt von Steinmetzmeister Reiner Vahl mit dem Gorbatschow-Ausspruch versehen, tritt heute seinen Weg zum Platz an der Ecke Parkentiner Weg/Rostocker Straße an. Mitarbeiter der NTU bringen den Stein zu seinem Bestimmungsort. <br />
* Gestern befragten wir Bürger nach ihrer Meinung zu der morgigen Veranstaltung. Hilde Krüger, Hausfrau, ist angetan davon, „daß gerade Bad Doberan solch einen Stein setzt." Ohne Gorbatschow gäbe es nach ihrer Auffassung keine Einheit. „Und dafür sind wir doch wohl dankbar, oder nicht!?"<br />
* Renate Sörensen, Architektin, aus Rendsburg hat bisher nur von der Ehrenbürgerschaft für Reagan, Gorbatschow und Kohl in Berlin gehört: „ Daß die Doberaner so etwas machen, wußte ich nicht. Ist ja ganz toll." <br />
* Jörn Peters, Handwerker, ist anderer Auffassung: „Der Herbst '89 steht mir noch immer plastisch vor Augen. Ich gehe morgen auf jeden Fall zum Platz an der Rostocker Straße.<br />
[[Datei:Dob659.PNG|400px|zentriert]]<br />
<br />
'''Stein aus Granit soll an die errungene Einheit erinnern'''<br />
*''Bundesminister Krause würdigte in Bad Doberan Beitrag Gorbatschows''<br />
* (von Werner Geske, Ostsee-Zeitung, November 1992 - Zeitungsregestensammlung Carl Christian Schmidt/Archiv Münsterverwaltung Bad Doberan)<br />
* Bad Doberan. Die innere Bewegung war dem 72jährigen anzusehen. Nach monatelangem persönlichem Bemühen, unterstützt von vielen Gleichgesinnten, sollte sich an diesem Sonnabendvormittag sein langgehegter Wunsch erfüllen. „Als Bundesminister Günther Krause zu Jahresbeginn mit dem Vorschlag an die Öffentlichkeit trat, Straßen und Plätze in Ostdeutschland nach dem russischen Reformer Gorbatschow zu benennen, sprach er mir aus dem Herzen." So Erich Vick, kurz bevor er in Anwesenheit von Prof. Krause den Stein zum Gedenken an die wiedererrungene Einheit enthüllte. <br />
* Hunderte Bürgerinnen und Bürger der Kreisstadt waren gekommen, um in dieser feierlichen Stunde dabei zu sein. Zunächst richtete Stadtverordnetenvertreter Heinz Hake das Wort an die um Stein und Eiche Versammelten. Er begrüßte, daß es trotz mancher Widrigkeiten doch noch zu diesem denkwürdigen Tag gekommen sei. Damit traf er die Empfinden vieler, die das unermüdliche Engagement des alten Doberaners mit Sympathie und Solidarität unterstützt hatten. <br />
* Auch Bundesminister Krause hob nicht ohne Befriedigung hervor, daß sich daran erneut beweise, was demokratischer Bürgerwille in unserem Lande bewirken könne. Er erinnerte daran, daß erst drei Jahre vergangen seien, seit auch in Bad Doberan das Volk auf die Straße gegangen sei, um für Freiheit und Einheit zu demonstrieren. „Wer von uns hat damals daran zu glauben gewagt, daß die deutsche Einheit so nahe ist. Die Kraft des Volkes hat alle Hindernisse aus dem Weg geräumt, unterstützt von Freuden in aller Welt", erinnerte der Minister. Der Dank gelte besonders Ronald Reagan, Georg Bush, Helmut Kohl und Michail Gorbatschow.<br />
* Der russische Reformer sei es vor allem gewesen, der im Osten die Voraussetzungen dafür schuf, daß die Menschen in der ehemaligen DDR in freier Selbstbestimmung die Einheit ihres Vaterlandes wiedererringen konnten. Dies sei unvergessen und finde auch seinen Ausdruck in der Tatsache, daß Gedenkstein und Eiche nunmehr hier ihren Platz gefunden hätten.<br />
* Zustimmung fand auch die Feststellung des Bundespolitikers, daß es im Bewußtsein gewonnener Freiheit nunmehr darum gehe, die gewiß nicht leichten Probleme der Zukunft zu meistern: „Schöpfen wir auch Kraft für die Zukunft aus den Erfahrungen einer geschichtlich einmaligen Leistung, die wir gemeinsam vollbracht haben." „ Uns allen soll stets bewußt sein, daß die deutsche Einheit ein großes Geschenk ist", legte er den Anwesenden ans Herz, als er den Granitstein enthüllte.<br />
* Zustimmung auch, als die von Reiner Vahl in den Stein getriebene Inschrift sichtbar wurde: „ Der deutschen Nation Glück, Gedeihen und Frieden im vereinten Europa. M. Gorbatschow“<br />
<br />
[[Datei:Dob660.PNG|100px|zentriert]]<br />
<br clear="all"/><br />
[[Datei:Dob661.PNG|300px|zentriert]]<br />
<br clear="all"/><br />
[[Datei:Dob810.PNG|700px|zentriert]]<br />
<br />
==Feuerwehr==<br />
<br />
<br />
<br />
[[Datei:Doberan R FWBild.PNG|700px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan R FWText2.PNG|200px|links]]<br />
[[Datei:Doberan R FWText3.PNG|700px|zentriert]]<br />
<br />
==Neuer Friedhof==<br />
[[Datei:Dob867.PNG|600px|zentriert]]<br />
<br />
<gallery mode="packed" widths="200px" heights="400px"> <br />
Datei:Dob620.jpg<br />
Datei:Dob621.jpg<br />
Datei:Dob869.PNG<br />
Datei:Dob870.PNG<br />
Datei:Dob871.PNG<br />
Datei:Dob872.PNG<br />
Datei:Dob873.PNG<br />
Datei:Dob874.PNG<br />
Datei:Dob875.PNG<br />
Datei:Dob878.PNG<br />
Datei:Dob879.PNG<br />
Datei:Dob973.JPG<br />
Datei:Dob974.JPG<br />
Datei:Dob880.PNG<br />
Datei:Dob877.PNG<br />
Datei:Dob976.JPG<br />
</gallery><br />
<br />
==Kammerhof==<br />
<br />
==Buchenberg==<br />
<br />
'''Der Bad Doberaner Buchenberg in früheren Zeiten''' <br />
*''Ort der Feuerwerke und Duelle''<br />
* (von Dr. Helge Rewaldt, Ostsee-Zeitung, Januar 1991 - Zeitungsregestensammlung Carl Christian Schmidt/Archiv Münsterverwaltung Bad Doberan)<br />
* In den ersten Jahren des Badeortes Doberan war der Buchenberg der beliebteste Ausflugsort und Aussichtspunkt der Badegäste.<br />
* Mit Lauben und Bänken war er reichlich versehen, von gepflegten Wegen durchzogen. Kegelbahn, Musik, Restauration fehlten nicht, wie ein Chronist schrieb.<br />
* Vor allem aber fand hier das Feuerwerk statt, das von dem herzoglichen Feuerwerker Hieber bereitet wurde. Ein .Feuerfall, der von dem Berge herunterströmt war besonders beliebt, aber auch Raketen, die so hoch stiegen, daß man sie 3 bis 4 Meilen weit sehen konnte. Bei besonderen Gelegenheiten gab es auch erleuchtete Tempel und brennende Namenszüge.<br />
* Die Aussicht, viel freier als heute, war berühmt, besonders von der Westseite aus, wo als Regen- und Sonnenschutz ein chinesischer Strohschirm errichtet war. Man sah auf die Klostermauer mit dem großen Torweg und der kleinen Pforte (das sogenannte Grüne Tor wurde erst später angelegt), auf die Kirche und auf Doberan mit den bewaldeten Hügeln im Hintergrund.<br />
* Einen sehr lebendigen Eindruck aus dieser Zeit vermittelt uns John Brinckman in seinem Roman „Kasper Ohm un ick“: „As wi dor nu so unner de hogen Böm rümstewelten un in den eenen Weg rinbögten, is dor 'ne Lustbänk, un dor set een lütten Mann up, de hadd 'n groten Stirn vör de Bost un ’n korten Stummel in de Mund un smökt un sehg sihr fründlich ut“. Der kleine Mann auf der .Lustbank*, so stellt sich heraus, ist niemand anderer als der Großherzog, mit dem Kasper Ohm dann ins Gespräch kommt. <br />
* Allerdings war der Buchenberg auch der Ort der Duelle. So wird von einem Pistolenduell des Hofkomikers Peters berichtet, das ein äußerst blutiges Ende nahm. Der Schauspieler hatte, um seinen Gegner zu erschrecken, sich eine mit Ochsenblut gefüllte Schweinsblase unter das Wams gebunden und sie im richtigen Moment platzen lassen. <br />
* Einen tragischen Ausgang nahm dagegen das Säbelduell des jungen Albert von Stael-Holstein, eines Sohnes der berühmten Schriftstellerin, der mit einem russischen Offizier beim Glücksspiel in Streit geraten war. Der junge Stael wurde durch einen Säbelhieb in den Hals getötet. Das war 1813. Der Ort des Duells wird als ein „kleines Rund inmitten des reizend daliegenden Gehölzes“ beschrieben, er ist heute nicht mehr genau auszumachen.<br />
* Infolge dieses Ereignisses verlor der Buchenberg an Beliebtheit, die Belustigungen für die Gäste fanden nun auf dem Kamp, im Englischen Garten und auf dem Jungfernberg (Tempelberg) statt.<br />
<br />
[[Datei:Dob654.PNG|700px|zentriert|Bad Doberan]]<br />
<br />
==Doberan im Spiegel von Zeitgenossen==<br />
<br />
===Bibliographie Doberan===<br />
<br />
* [[Doberaner Bibliographie]]<br />
<br />
==Doberaner Originale==<br />
(Ilse Mühlbach, Klaus Havemann, Studemund)<br />
<br />
===Begegnungen mit Menschen===<br />
(amerik. Piloten, russ. Offiziere u.a.)<br />
<br />
==Friedhofsgeschichten==<br />
<br />
- Pläne und bemerkenswerte Gräber<br />
<br />
==Opfer von Krieg und Gewalt==<br />
<br />
* [[Opfer von Krieg und Gewalt aus der Region Doberan]]<br />
<br />
== *[[Bilder und Texte zur Einarbeitung]]==</div>PeterBeckerhttps://www.ortschroniken-mv.de/index.php?title=Die_Stadt_Bad_Doberan_und_ihre_Geschichte&diff=108214Die Stadt Bad Doberan und ihre Geschichte2024-03-11T14:33:06Z<p>PeterBecker: /* Gewerbe im 19.Jh. */</p>
<hr />
<div>* [[Doberan (Bad)]]<br />
<br />
===Herkunft und erste Erwähnung von Doberan===<br />
====Besiedlung====<br />
[[Datei:Doberan Einwohner.PNG|400px|zentriert]]<br />
<br />
=====Einwohnerentwicklung=====<br />
<br />
===Schulen/Bildungswesen===<br />
====Bürger/Stadtschulen====<br />
<br />
'''Geschichte der Schulen Doberans'''<br />
'''Aus der Geschichte von Bad Doberan und Heiligendamm''' <br />
* (von Peter Gerds - Ostsee-Zeitung, März 1997 - Zeitungsregestensammlung Carl Christian Schmidt/Archiv Münsterverwaltung Bad Doberan) <br />
* ''„Ohrfeigen ist strenge untersagt"'' <br />
* (In einer alten Schulordnung aus dem Jahr 1841 geblättert) <br />
* Bad Doberan. In der „Schulordnung für den Flecken Doberan" von 1841, die in der Universitätsbibliothek Rostock vorliegt, ist über den Abschnitt Schulzucht und Erziehung auch genau festgelegt worden, welche Strafen nach dem Gesetz angewendet werden durften. <br />
* Nach einem Verweis, erst unter vier Augen, dann vor der ganzen Klasse, der darauffolgenden „Absonderung des Schülers von den übrigen", dem Nacharbeiten und Nachsitzen kam erst die körperliche Züchtigung, mit einem „Stäbchen“, wie geschrieben steht. Das Austeilen von Ohrfeigen war streng untersagt. <br />
* Sollte es jedoch einmal anders kommen und ein Lehrer sich vergessen, so machte der Schulvorstand Anzeige. „Auch dem Vater oder Vormunde des verletzten oder mißhandelten Kindes steht es frei, sich an die Regierung zu wenden, welche dann entweder ein Disciplinarverfahren oder eine gerichtliche Untersuchung verfügen wird."<br />
* Gehorsam und Ehrerbietung, Ordnung, Aufmerksamkeit, Fleiß, Reinlichkeit, Verträglichkeit, Wahrhaftigkeit, Schamhaftigkeit und Anstand sowie Bedächtigkeit waren zehn Gesetze für die Schüler.<br />
* Unter Verträglichkeit hieß es: „Necke, schlage und stoße deine Mitschüler nicht, meide jede gehässig Angeberei, lebe mit Allen in Frieden und Freundschaft, hilf und diene gern jedem, wenn du ihm mit irgend etwas auf erlaubte Weise helfen kannst." <br />
* Wenn ein Schüler die erste Klasse mit 13 oder 14 Jahren in Doberan verließ, dann hatte er sich gründlich auf die Konfirmation vorbereitet, war mit Katechismus und dem hauptsächlichen Inhalt der biblischen Bücher vertraut. Neben dem Lesen war es der deutsche Sprachunterricht, der die Kinder mit ihrer Muttersprache vertraut machen und sie in die Theorie der Sprache einführen sollte.<br />
* Im Fach Rechnen wurde die Bruchrechnung beendet und mit der „Lehre von den Proportionen“ begonnen. Bei der Geometrie war vorgegeben: „Alle diejenigen Sätze sind in ihren Folgerungen mit besonderer Ausführlichkeit durchzunehmen, welche eine Anwendung im Leben finden, und was Handwerker zur Ausübung ihres Geschäftes bedürfen."<br />
* Im Fach Weltkunde ging es hauptsächlich um die Geographie Europas und um Biografien berühmter Männer, „durch deren Wirken die Völker zu bedeutenderer Entwickelung geführt werden", Ferner gab es Zeichnen,- Schreiben und Gesang. <br />
* Vergessen wurde natürlich nicht der Passus über die Eltern und deren Pflichten in Beziehung auf die Schule, und recht umfangreich waren zudem die Aufgaben der Schulbehörden gefaßt. Großen Wert legte man dabei auf einen ordentlichen Zustand und die Erhaltung des Schulgebäudes(PETER GERDS)<br />
<br />
<br />
<br />
'''Aus der Bad Doberaner Schulgeschichte (Folge 12)'''<br />
* (von Hermann Langer - Ostsee-Zeitung, Februar 1997 - Zeitungsregestensammlung Carl Christian Schmidt/Archiv Münsterverwaltung Bad Doberan) <br />
* ''Vom Aufstieg und Fall der Stadtschule zur Nazizeit''<br />
* „Jugend bedeutet immer Zukunft", schrieb 1938 der Regionalhistoriker Sebastian Heißel. Er würdigte die Maßnahmen des Nationalsozialismus zur „Neugestaltung“ des Volksschulwesens, „sowohl innerlich wie äußerlich". <br />
* Zu diesem Zeitpunkt war an der Stadtschule die Zahl der Schulkinder von 550 im Jahre 1933 auf 617 angestiegen. Zur inneren „Neugestaltung" gehörten z. B. die Wiedereinführung der autoritären Schulverwaltung, der Übertritt der Mitglieder des Lehrervereins in den NS-Lehrerbund und die Erteilung des Unterrichts nach nationalsozialistischen Erziehungsgrundsätzen. <br />
* Am 14. Februar 1936 brachte die „Mecklenburgische Schulzeitung" einen Erfahrungsbericht des neuen Rektors, nach dem in allen Fächern einschließlich Religion die Notwendigkeit des Luftschutzes behandelt wurde.<br />
* Am 30. Januar war anläßlich des Jahrestages der „Machtübername" die zum Preis von 37,60 RM erworbene HJ-Fahne gehißt worden, weil jetzt über 90 Prozent der 10- bis 14jährigen dem Jungmädelbund bzw. dem Deutschen Jungvolk angehörten. Auch am Gymnasium und an der privaten höheren Mädchenschule war die Mehrzahl der Schülerschaft von der HJ vereinnahmt. Am 19. März 1937 beging die höhere Mädchenschule ihr 100. Jubiläum.<br />
* Probleme gab es vor allem bei der äußeren „Neugestaltung" der städtischen Volksschule, die wieder einmal aus den Nähten platzte. Der Bürgermeister Karl Heinz Albrecht plante einen Neubau, der auf dem Gelände der ehemaligen Superintendentur zwischen Kamp und Bach errichtet werden sollte. Vorgesehen war auch der Bau einer Fest- und einer Turnhalle. Als Projektant empfahl sich erneut Chefarchitekt Hanns Dustmann, der das Modell für die Adolf-Hitler-Schule in Heiligendamm entworfen hatte. Doch aufgrund der Kriegsvorbereitungen, die immense finanzielle Mittel verschlangen, mußte das Projekt immer wieder verschoben werden. <br />
* Im Krieg schrumpfte die Schulkapazität immer mehr zusammen, während die Zahl der Schüler durch den Zuzug von Rostocker Kindern aus bombengeschädigten Familien zunahm. So mußten von Mai bis Oktober 1942 das Hauptgebäude der Stadtschule einem Stab der Flak zur Verfügung gestellt werden.<br />
* Vergeblich forderten Stadt und Schule immer wieder den Neubau. Zusätzlich bezogene Räume im Großherzoglichen Palais und die Schaffung neuer Klassenräume im Hintergebäude des Prinzenpalais reichten nicht mehr aus. Da auch das Gebäude der höheren Mädchenschule von der Wehrmacht belegt worden war, mußte der „Notstand" erklärt werden.<br />
* Bis 1944 wuchs die Stadtschule „auf einige 30 Klassen" an, wie ein Augenzeuge berichtete, mußten doch auch Flüchtlingskinder aus dem Osten aufgenommen werden.<br />
* Schließlich wurde sie in eine Knaben- und eine Mädchenvolksschule geteilt, die von Rektor Friedrich Bauch bzw. von Konrektor Walter Kittmann, Ortsgruppenleiter der NSDAP, geleitet wurden.<br />
* Nachdem im Januar 1945 die Schulen wegen der Belegung durch Flüchtlinge geschlossen worden waren, wurde der Unterricht im März und April noch einmal provisorisch aufgenommen. Doch jetzt gerieten auch sie in den Sog des untergehenden 3. Reiches, das die Zukunft der Jugend skrupellos aufs Spiel gesetzt hatte.<br />
'''Doberans Schulen:'''<br />
[[Datei:Dob692.jpg|400px|zentriert]]<br />
[[Datei:Dob45.jpg|400px|zentriert]]<br />
[[Datei:Dob622.jpg|400px|zentriert]]<br />
<br />
====Das Gymnasium Fridericum Francisceum====<br />
* [[Doberan (Bad) - Das Gymnasium Fridericum Francisceum|Das Gymnasium Fridericum Francisceum]]<br />
<br />
===Wirtschaft===<br />
<br />
====Gewerbe im 19.Jh.====<br />
<br />
<br />
[[Datei:Dob520.PNG|500px|zentriert]]<br />
[[Datei:Dob801.PNG|500px|zentriert]]<br />
====Gas- und Stromversorgung====<br />
<br />
'''Landmaschinen aus Doberan'''<br />
<br />
'''Sechs Landmaschinen aus Bad Doberan''' <br />
* ''Eine Dreschmaschine mit Roßwerk und andere Geräte aus der Werkstatt Kähler''<br />
*(von Dr. K. Havemann - Ostsee-Zeitung, Juli 1983 - Zeitungsregestensammlung Carl Christian Schmidt/Archiv Münsterverwaltung Bad Doberan) <br />
<br />
* Im Zusammenhang mit dem 200. Geburtstag des Agrarwissenschaftlers Johann Heinrich von Thünen erwähnten wir die Maschinenausstellung, die als Bestandteil der 5. Versammlung deutscher Land- und Forstwirte in Doberan vom 1. bis 9. September 1841 organisiert wurde.<br />
* Auf dieser Ausstellung zeigte auch ein Maschinenbauer Kaehler oder Kähler (der Name wird in den Dokumenten unterschiedlich geschrieben) aus Doberan verschiedene Maschinen. <br />
* Kähler stellte unter anderem eine „Dreschmaschine“, eine „Korn-Säemaschine“, eine „Häckerlingsmaschine“ und eine „Kornreinigungsmaschine“ aus. Die Dreschmaschine war für kleinere Bauernbetriebe gedacht, sie konnte mit einem Pferd betrieben werden, wozu ein sogenanntes Roßwerk diente.<br />
* Es wird in dem amtlichen Bericht über die 5. Versammlung darauf hingewiesen, daß „in der Werkstatt des Herrn Kähler am Cröpeliner Wege“ ein weiteres Roßwerk zu besichtigen war.<br />
* Die Tatsache, daß ein Doberaner Maschinenbauer 1841 sechs verschiedene Maschinen auf einer Ausstellung zeigte, läßt die Vermutung zu, daß der russische Schriftsteller Nikolai Leskow (1831 — 1895) nicht von ungefähr über einen Ingenieur Hugo Pektoralis schrieb, der zusammen mit nach Rußland eingeführten Landmaschinen nach dort kam und aus dem kleinen mecklenburgischen Städtchen Doberan stammen sollte. So steht es jedenfalls in der Erzählung „Der eiserne Wille“, in der die Lebensgeschichte des Hugo Pektoralis erzählt wird.<br />
* Auf der Maschinenausstellung waren auch mehrere Pflüge zu besichtigen, unter anderem ein nach Entwürfen und Vorstellungen J. H. v. Thünens verbesserter mecklenburgischer Haken. Über diesen Haken heißt es in einem vorläufigen Bericht: „Der außerdem probierte Hakenpflug des Herrn Dr. v. Thünen ist bekannt wegen seiner sorgfältigen Construction und seiner guten Leistung. Er liefert eine reine, breite, gelockerte, gut umgelegte Furche, geht aber nur über eine Hand und muß mit Sorgfalt gestellt werden.“ Zur Enttäuschung seines Erfinders hat sich der „Thünensche Haken“, wie diese Konstruktion bezeichnet wurde, nicht durchsetzen können. Er wurde durch die Pflüge, die weit bessere Eigenschaften hatten, verdrängt. In den Bauernwirtschaften Mecklenburgs hat sich der „Mecklenburger Haken“ noch bis nach 1945 als Gerät zur Bodenbearbeitung erhalten. Er wurde vor allem wegen seiner guten Eigenschaf ten bei der Bodenlockerung bevorzugt.<br />
* In Bad Doberan steht in einem Vorgarten in der Beethovenstraße noch solch ein gut erhaltener und gepflegter Haken, fast wie zu einer Ausstellung aufbereitet, der eine Vorstellung von den damaligen Bodenbearbeitungsgeräten vermittelt.<br />
<br />
<br />
[[Datei:Dob649.PNG|300px|zentriert]]<br />
<br />
====Klein- und mittelständische Unternehmen/Handwerk====<br />
<br />
=====Glashäger Mineralquellen=====<br />
<br />
* [http://www.glashaeger.de/ueber-glashaeger/ http://www.glashaeger.de/ueber-glashaeger]<br />
<br />
'''Kurzchronik „Glashäger“''' (Quelle: Sens, Hofstädter, unveröff. Manuskript zum Buch "Glashäger")<br />
<br />
* '''1906''' Hans von Blücher, Pächter der Landesdomäne Hof Glashagen, ließ im Quellental Bohrungen zur Gewinnung von Mineralwasser vornehmen.<br />
* '''1908''' Gründung der Gesellschaft Mineralquelle Glashagen GmbH Doberan <br />
* '''1908''' Errichtung einer 3,5 Km langen unterirdischen Kupferleitung vom Quellental nach Doberan zum heutigen Firmensitz.<br />
* '''1910''' Erfolgreiche Anmeldung von „Glashäger Mineralwasser“ als Warenzeichen beim Kaiserlichen Patentamt<br />
* '''1914-1918'''(1. Weltkrieg) verstärkte Exporttätigkeit und Belieferung von Lazaretten<br />
* '''1939-1945'''(2. Weltkrieg) Mehrere Änderungen von Gesellschafterstrukturen der Glashäger Mineralquellen G.m.b.H mit dem Hauptanteil der Gerolsteiner Sprudel K. G.<br />
* '''1945''' „Glashäger“ zunächst treuhänderisch und später unter Zwangsverwaltung der Stadt Bad Doberan unterstellt.<br />
* '''1950''' Übertragung der Treuhänderschaft von der Stadt Bad Doberan auf den VEB Rostocker Brauerei (VEB Mahn & Ohlerich Rostock)<br />
* '''1950''' „rechtskräftige“ Verstaatlichung und Überführung in „Volkseigentum“ <br />
* '''1968''' Gründung des „VEB Getränkekombinat ‚Hanseat’ Rostock“ mit Eingliederung des VEB Rostocker Brauerei als Stammbetrieb und dem Betriebsteil Glashäger Mineralquellen Bad Doberan <br />
* '''1982''' Inbetriebnahme der Neubauanlagen und fünf neuerTiefbrunnen<br />
* '''1988''' Wechsel zum VEB Greifenquell Rostock<br />
* '''1990/91''' Glashäger Brunnen GmbH wird Tochterunternehmen der Gerolsteiner Brunnen GmbH & Co. KG<br />
* '''2003''' Übernahme der Geschäftsanteile durch die Brau + Brunnen AG mit Sitz in Dortmund <br />
* '''2005''' Übernahme durch die Hassia Mineralquellen GmbH & Co. KG<br />
<br />
<br />
'''Glashäger Brunnen sprudelt wie nie zuvor''' <br />
''Zurückgekehrter Eigentümer investiert erheblich'' <br />
* (Ostsee-Zeitung, April 1991 - Zeitungsregestensammlung Carl Christian Schmidt/Archiv Münsterverwaltung Bad Doberan) <br />
* BAD DOBERAN (ADN) Wie nie zuvor sprudeln in der Küstenkreisstadt Bad Doberan die traditionellen Glashäger Mineralquellen, Die Gesundheitsgetränke flössen allein im Januar in mehr als 3,5 Millionen Dreiviertel-Liter-Flaschen.<br />
* „Das übertraf alle unsere Erwartungen", sagte Vertriebsleiter Bernd Strätz gestern. <br />
* Richtig in Bewegung geraten ist die Glashäger Naturquelle, seit die rheinländische Gerolsteiner Gruppe 1991 die ursprünglichen Eigentumsverhältnisse wiederhergestellt hat.<br />
* Der Betrieb war vor 42 Jahren entschädigungslos enteignet worden. Der zurückgekehrte Eigentümer hat inzwischen in erheblichem Umfang investiert. Die Absatzplanung sieht in diesem Jahr eine Steigerung um 70 Prozent auf 50 Millionen Füllungen vor.<br />
* Der Marktanteil im Osten beträgt 6,5 Prozent.<br />
* Abgesetzt wird bis nach Schleswig-Holstein und Hamburg.<br />
* Im Stammgebiet Mecklenburg-Vorpommern hält das Unternehmen einen Marktanteil von fast einem Drittel. Inzwischen ist die Glashäger Naturquelle durch zwei 71 Meter tiefe Brunnen zusätzlich angezapft worden.<br />
<br />
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<gallery widths="200px" heights="200px"><br />
Datei:Dob494.jpg|<br />
Datei:Bild 152 sonst.jpg<br />
Datei:Glashäger 1.jpg<br />
Datei:Glash168.jpg<br />
Datei:Glashäger Einweihung.PNG<br />
Datei:Lageplan Mineralwasser Leitung.jpg<br />
Datei:Lageplan Glashäger.jpg<br />
Datei:Brunnen 211.3.1978.jpg<br />
Datei:Glashäger Mineralquellen (001).jpg <br />
Datei:T86.jpg|<br />
Datei:Werbung vor 1914.jpg<br />
Datei:Produktion um 1930 (1).jpg<br />
Datei:Produktion um 1930 (2).jpg<br />
Datei:Einbringung Grundstoff-Tanks 1981 (1).jpg<br />
Datei:Pressekonferenz Glashäger 23. April 1991 (004).jpg<br />
Datei:Pressekonferenz Glashäger 23. April 1991 (005).jpg<br />
Datei:Pressekonferenz Glashäger 23. April 1991 (008).jpg<br />
Datei:Glashäger Sommerfest 1997 (010).jpg<br />
Datei:90 Jahre Glashäger 1998 (001).jpg<br />
Datei:90 Jahre Glashäger 1998 (004).jpg<br />
Datei:90 Jahre Glashäger 1998 (005).jpg<br />
Datei:800 Jahre DBR Glashäger LKW.jpg<br />
Datei:Festschrift 75 Jahre Glashäger 1983 (000.2).jpg<br />
Datei:Festschrift 75 Jahre Glashäger 1983 (000.4).jpg<br />
Datei:GF Rainer Hofstädter (1).jpg<br />
Datei:Advent 2000 (005).jpg <br />
Datei:6.3 Hoher Besuch bei Glashäger 1994.jpg<br />
Datei:Grundsteinlegung Erweiterung August 1993 (001).jpg<br />
Datei:Grundsteinlegung Erweiterung August 1993 (002).jpg<br />
Datei:Grundsteinlegung Erweiterung August 1993 (003).jpg<br />
Datei:Grundsteinlegung Erweiterung August 1993 (006).jpg<br />
Datei:Arbeitsberatung in der Produktion 1960 iger.jpg<br />
Datei:Dob76.jpg|<br />
Datei:T125.jpg|<br />
Datei:T126.jpg|<br />
Datei:Dob363.jpeg|<br />
Datei:Dob370.jpeg|<br />
Datei:Dob371.jpeg|<br />
Datei:Dob457.PNG|<br />
Datei:Dob496.jpg|<br />
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=====Gasanstalt=====<br />
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[[Datei:Dob647.jpg|700px|zentriert]]<br />
=====Handwerk=====<br />
[[Datei:Doberan R Ausst. Baumeister1.PNG|700px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan R Ausst. Baumeister2.PNG|700px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan R Austellung Handwerk.PNG|700px|zentriert]]<br />
'''Metallbau Ott'''<br />
[[Datei:Doberan R Ott Bild.PNG|700px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan R Ott1.PNG|700px|zentriert]]<br />
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'''Dachdecker Klöcking'''<br />
[[Datei:Doberan Z11.PNG|700px|zentriert]]<br />
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====Handel/Banken====<br />
'''Banken'''<br />
[[Datei:Doberan Z49.PNG|700px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan R Sparkasse.PNG|700px|zentriert]]<br />
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'''Apotheken'''<br />
*(von Dr. H. Rehwaldt - Ostsee-Zeitung, März 1989 - Zeitungsregestensammlung Carl Christian Schmidt/Archiv Münsterverwaltung Bad Doberan) <br />
[[Datei:Dob761.PNG|700px|zentriert]]<br />
'''„Allens dor“ im Kaufhaus „ALDO“''' <br />
''„Lütt Matten“ wird ein technisches Kaufhaus —Pressekonferenz gab Auskünfte(OZ, Mai 1990)''<br />
* (von Renate Peter - Ostsee-Zeitung, Mai 1990 - Zeitungsregestensammlung Carl Christian Schmidt/Archiv Münsterverwaltung Bad Doberan) <br />
* BAD DOBERAN (OZ) Mittwoch 14.00 Uhr, Schuhfabrik „Lütt Mat.ten“: Pressekonferenz war angesagt. Betriebsleiter Hans Drzymalski, der amtierende ökonomische Direktor Günter Hampel, BGL-Vorsitzender Eckart Schulz und Helmut Stefan aus der Bundesrepublik, der als Leiter des Bereiches Ein-und Verkauf vorgesehen ist, standen Journalisten Rede und Antwort zur Umprofilierung der Schuhfabrik in ein technisches Kaufhaus.<br />
* „Seit Kinderschuhe nicht mehr subventioniert werden, war die Schuhproduktion unrentabel und nicht mehr absatzfähig geworden. Es konnte also so nicht weitergehen. Eine Umstellung auf eine andere Produktion war nicht möglich“, sagte Herr Hampel.<br />
* Was aber weiter? Die Belegschaft entschied — nach Mehrheitsbeschluß wohlgemerkt! „Es ging schließlich darum, möglichst vielen Mitarbeitern von „Lütt Matten 1 Arbeit zu bieten“, betonte Herr Drzymalski.<br />
* So waren viele Ideen und Vorschläge abzuwägen. 13 Varianten wurden geprüft und beraten. Nun ist das Ziel klar: Aus der ehemaligen Schuhfabrik wird ein technisches Kaufhaus mit Namen „ALDO“ — „Alles aus Doberan“ oder „Allens dor“.<br />
* „ALDO“ ist keine Anweisung von irgendwoher, sondern das „Wunschkind“ der Belegschaft. Geburtstermin soll der 2. Juli sein. <br />
* In eigener Regie wollen es die Mitarbeiter schaffen, ohne Beteiligung von HO oder Konsum.<br />
* Erste Umschulungen begannen mit Hilfe der bundesdeutschen Beraterfirma. Am Tag der Pressekonferenz fand z. B. ein erstes Verkaufstraining unter Anleitung eines bundesdeutschen Fachmannes statt.<br />
* Die wirksamste Schule wird aber die Praxis sein. „Der Mut der Belegschaft ist eine tolle Sache und unbedingt unterstützungswürdig“ hob Herr Stefan aus der BRD hervor. Und wir Journalisten hatten wohl alle den Eindruck, daß die Belegschaft in diesem Herrn einem guten und ehrlichen Partner gefunden hat.<br />
* Was wird es nun alles bei „ALDO“ geben? Auf einer Verkaufsfläche von 1100 Quadratmetern werden Waren aus Heim, Technik, Bau angeboten.<br />
: Toaster Geschirrspüler, Mikrowellengeräte. Videogeräte. Waschmaschinen ... Vom Nagel bis zum Brett wird ebenso alles erhältlich sein, wie vom Bügeleisen bis zur modernen Leuchte. Insgesamt werden 10 000 Artikel im Angebot sein. Und die Preise sollen nicht höher als in der BRD liegen. Ein Farbfernsehgerät. 49 cm Bildröhre, wird für 399 DM und ein Videorecorder für 599 DM zu haben sein.<br />
* 1600 Lieferanten stehen zur Verfügung — aus der Bundesrepublik der DDR. aus Asien .. .<br />
* Neben dem Warenangebot soll der Name „ALDO“ auch für Service stehen. Partner für die Übernahme von Serviceleistungen werden gewonnen. An Verbraucheraufklärungen ist gedacht, an Vorführungen z. B. für die Hausfrau u. v. m.<br />
* Für das leibliche Wohl wird eine attraktive Pachtgaststätte in der ehemaligen Betriebskantine sorgen.<br />
* Und an einen Schuhsalon ist gedacht. „Wir haben gute Schuhfabriken und wollen unseren Beitrag leisten, auch den Beschäftigten dieser Werke die Arbeit zu erhalten. Deshalb werden wir in unserem Schuhsalon Schuhe aus DDR-Produktion anbieten“ meinte Herr Hampel.<br />
* „61 Personen werden in das Kaufhaus übernommen, zehn für die Gaststätte, zehn bis zwölf für den Schuhsalon. Fünf Kollegen sind ausgeschieden, sechs gehen in den Vorruhestand. Für elf Kollegen müssen noch Lösungen gefunden werden“, berichtete Herr Schulz den Journalisten.<br />
* Was sich hier so einfach liest, war kein ebener Weg und wird es auch weiterhin nicht sein.<br />
* Wenn gegenwärtig auch die Zufahrtsstraße gebaut wird, so fehlt noch der Parkplatz. Er sollte eigentlich unmittelbar an der F105 liegen. Aber 40 m Abstand zur Europastraße müssen eingehalten werden. Es sei denn, das Ortseingangsschild würde weiter vom Ort entfernt stehen . . . (Ob aus dem Rathaus Hilfe kommt?) <br />
* Und dann ist da noch das Kreditproblem. „Die Kredit-Bank AG in Rostock hemmt uns“ meinten die Vertreter des Betriebes. Die Briefe an die Regierung blieben dazu bisher ohne Antwort.<br />
'''Kaufmannsladen Trost'''<br />
[[Datei:Doberan Z50.PNG|700px|zentriert]]<br />
'''Buchhandlung Isensee'''<br />
[[Datei:Doberan J Isensee1.PNG|800px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan J Isensee2.PNG|400px|zentriert]]<br />
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Datei:Dob387.jpeg|<br />
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Datei:Dob288.jpeg|<br />
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Datei:Dob417.JPG|<br />
Datei:Dob373.jpeg|Kaufhaus bei Tischler Koch um 1920<br />
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Datei:T84.jpg<br />
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Datei:Dob374.jpeg|Konsum Baumstraße um 1960<br />
Datei:Dob382.jpeg|<br />
Datei:Dob392.jpeg|<br />
Datei:Dob257.jpeg|<br />
Datei:Dob369.jpeg|Kaufhaus Magnet<br />
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==Wer war wer in und um Doberan==<br />
<br />
===Hier finden Menschen ihren Platz die in Doberan geboren, gestorben oder durch Ereignisse in besonderer Beziehung zum Ort stehen. ...===<br />
<br />
* [[Hier finden Menschen ihren Platz, die in Doberan geboren, gestorben oder durch Ereignisse in besonderer Beziehung zum Ort stehen. ...]]<br />
<br />
====Friedrich Franz I====<br />
[[Datei:Doberan Z28.PNG|700px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan Z65.PNG|500px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan Z66.PNG|500px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan Z67.PNG|500px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan Z68.PNG|500px|zentriert]]<br />
<br />
<br />
====Dr. Helge Rehwaldt====<br />
<br />
===Doberaner Spaziergänge (Dr. Helge Rehwaldt zeichnete in seinen "Doberaner Spaziergängen" ein eindrucksvolles Bild zu Doberaner Villen und den damit verbundenen Persönlichkeiten. Zudem gehörte er zu den Herausgebern der Doberaner Jahrbücher und Doberaner Blätter):===<br />
<br />
[[Datei:Doberan Z41.PNG|700px|zentriert]]<br />
<br />
* [[Doberaner Spaziergänge]]<br />
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<br />
====Propst Ehlers====<br />
<gallery mode="packed" widths="400px" heights="400px"> <br />
Datei:Doberan J Ehlers1.PNG<br />
Datei:Doberan J Ehlers2.PNG<br />
Datei:Doberan J Ehlers3.PNG<br />
Datei:Doberan J Ehlers4.PNG<br />
Datei:Doberan J Ehlers5.PNG<br />
Datei:Doberan J Ehlers6.PNG<br />
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<br />
===Doberaner Bürgermeister===<br />
*'''[[Doberaner Bürgermeister]]'''<br />
<br />
===Baumeister===<br />
<br />
====Carl Theodor Severin====<br />
<br />
''Der Baumeister Carl Theodor Severin(13. September 1763 – 20. Februar 1836)''<br />
<br />
* Carl Theodor Severin wurde am 13.09.1863 als Sohn des Justiz- und Konsistorialrats Theodor Severin in Mengeringhausen im Fürstentum Waldeck, damals zu Hessen gehörig, geboren.<br />
* Dem Wunsch der Familie folgend studierte Severin Jurisprudenz und erhielt später eine Anstellung als Kandidat der Rechte an einem kleinen Landgericht in der Umgebung von Berlin. Oft führte ihn sein Weg nach Berlin, die Stadt, die sich damals zum „Spree — Athen“ entwickelte.<br />
* Hier spätestens muss sich der junge Carl Theodor Severin seiner wahren Berufung bewusst geworden sein.<br />
* Wo er seine Ausbildung zum Baumeister erhielt, ist nicht bekannt, jedoch deuten seine Bauten auf die Beeinflussung durch die Berliner Schule hin. Als seine Lehrmeister können daher sowohl Carl Gotthard Langhans als auch David und Friedrich Gilly angesehen werden. Langhans war Direktor des Oberhofbauamtes in Berlin und Potsdam und Erbauer des „Brandenburger Tores“.<br />
* Ab Juni 1795 erhielt Severin eine Anstellung beim Kammerkollegium in Schwerin als „Kammer-Ingenieur ohne Gehalt“ und im Novemberdesselben Jahres als „Bau-Conducteur zu den hiesigen Hof- und Stadtbauten mit 100 Reichsthalern und 6 Faden Ellernholz“.<br />
* Erstmalig tätig beim Ausbau der neu entstehenden Sommerresidenz von Friedrich Franz I. - Doberan - wurde Severin, als er gemeinsam mit dem „Bau-Conducteur“ von Seydewitz 1801/02 das „Salongebäude“ schuf.<br />
*Der Herzog Friedrich Franz I. muss sich beeindruckt gezeigt haben von Severins Leistung und seinem Talent, denn er betraute ihn mit der weiteren baulichen Gestaltung des Seebades. Dazu sollte neben der Errichtung von Repräsentationsbauten und der Erweiterung der Badeanlagen am „Heiligen Damm“ auch eine Umgestaltung desgesamten Doberaner Ortsbildes gehören. <br />
* Als erste Bauten für Doberan entwarf Severin das 1805/06 erbaute Schauspiel-haus, das von 1806-10 entstandene herzogliche Palais sowie mitten auf dem Kamp 1808/09 den sogenannten Doberaner „Trichter“ ,den Roten Pavillon und von 1810-13 in dessen Nachbarschaft denWeißen Pavillon. Die zwei Pavillons bestechen durch die reizvolle Kombination von Klassizismus und Chinoiserie.<br />
*Am „Heiligen Damm“ schuf Severin mehrere kleine Bauten für den Badebetrieb, wie u.a. 1803 die Herrenbadeanstalt und den Anbau des Badehauses, 1804 die Konversationsrotunde sowie 1807 den Aussichtsturm. Alle diese Gebäude sind, meistens durch Sturmfluten zerstört worden.<br />
''Bauten von Carl Theodor Severin'' <br />
* 1801/02 Großherzogliches Salongebäude<br />
* 1805/06 Schauspielhaus<br />
* 1806-1810 Großherzogliches Palais<br />
* 1808/9 Roter Pavillon<br />
* 1810/1813 Weißer Pavillon<br />
* 1814-1817 „Empfangs-, Gesellschafts-, Tanz- und Speisehaus“ (Kurhaus) in Heiligendamm<br />
* 1821/22 Prinzenpalais<br />
* 1823/24 Severins Wohnhaus (Haus Gottesfrieden)<br />
* 1825 Stahlbad<br />
* 1825 Wohnhaus für Gaetano Medini<br />
* Bürgerhaus (Alexandrinenplatz 1)<br />
* Bürgerhaus (Am Kamp 13)<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Tage der Denkmalpflege im Zeichen Severins<br />
*''Festveranstaltung im Kreis Bad Doberan zum 220. Geburtstag des bedeutenden Baumeisters'' <br />
* (von Dr. Klaus Havemann - Ostsee-Zeitung, September 1983 - Zeitungsregestensammlung Carl Christian Schmidt/Archiv Münsterverwaltung Bad Doberan)<br />
*Mit der Enthüllung einer Gedenktafel für den Baumeister und Architekten Carl Theodor Severin an seinem ehemaligen Wohnhaus in Bad Doberan wurden gestern die „Tage der Denkmalpflege 1983“ des Kreises Bad Doberan eröffnet.<br />
<br />
[[Datei:Dob648.PNG|300px|zentriert]]<br />
* Das in Gips gefertigte Modell der Severin-Gedenktafel mit dem Porträt und den Lebensdaten des Baumeisters. Der Entwurf wurde von der Bad Doberaner Kunsttöpferin Dagmar Liebscher im Auftrag des Kreisvorstandes der Gesellschaft für Denkmalpflege im Kulturbund der DDR geschaffen.<br />
<br />
* C. Th. Severin wurde am 13. September 1763. heute vor 220 Jahren, in Mengeringhausen, Fürstentum Waldeck, geboren. Er war ein Schüler der in Berlin klassizistischen Langhans und tätigen Meister Bauens Carl Friedrich Gilly und erhielt um 1800 vom mecklenburgischen Herzog Friedrich Franz I. den Auftrag, für die sich nach der Gründung des Seebades am heiligen Damm entwickelnde Sommerresidenz Doberan entsprechende repräsentative Gebäude zu errichten. <br />
* So entstanden die klassizistischen Bauten Bad Doberans, in denen Severin die in Berlin empfangenen Anregungen umsetzte und mit vielen eigenen Ideen verband.<br />
* Auch in Rostock und Bad Sülze finden wir Bauten Severins. <br />
* Er verstarb am 20. 2. 1836 in Doberan. Leben und Wirken dieses Baumeisters werden aus Anlaß seines 220. Geburtstages in einer Festveranstaltung am 17. September 1983 gewürdigt werden.<br />
* Sie findet in dem von Severin erbauten Kurhaus in Heiligendamm, dem wohl schönsten seiner Bauten, statt. Es ist nicht von ungefähr, daß dieser Ort für die Tage der Denkmalpflege abschließende Veranstaltung gewählt wurde. <br />
* Der Kreisvorstand der Gesellschaft für Denkmalpflege im Kulturbund der DDR hat in den letzten Jahren der Renovierung und festlichen Ausgestaltung dieses Gebäudes viel Aufmerksamkeit geschenkt.<br />
* Die Festveranstaltung wird für viele Mitglieder der Gesellschaft im Kreis Bad Doberan eine Gelegenheit sein, die geleistete Arbeit zu bewundern. Die Tage der Denkmalpflege im Kreis Bad Doberan konzentrieren sich nicht nur auf die Bauten Carl Theodor Severins. <br />
* Mit Freude kann auf die bevorstehende Fertigstellung des Brunnenhauses und seiner Umgebung im „Quellental“ bei Hohenfelde verwiesen werden. Hier hat sich die Zusammenarbeit der Gesellschaft für Denkmalpflege, die vor allem für das Projekt verantwortlich zeichnet, dem Rechtsträger, VEB Glashäger Mineralquellen, der die Mittel bereitstellte, und dem Ortsausschuß Hohenfelde der Nationalen Front, der die Ausführung wesentlich unterstützte, bewährt.<br />
* Auch die Gestaltung des jüdischen Friedhofs in Neubukow war nur möglich durch eine enge Zusammenarbeit zwischen Nationaler Front und Kulturbund. Im Rahmen der Denkmalpflege wird dort mit der Enthüllung einer Gedenktafel unter diese Leistung ein vorläufiger Schlußstrich gezogen.<br />
* Die Tage der Denkmalpflege, die vom Kreisvorstand der Gesellschaft für Denkmalpflege im Kulturbund der DDR für die Zeit vom 11. bis 17. September organisiert wurden, dienen dem Ziel, den Gedanken und die Aufgaben der Denkmalpflege weiter zu verbreiten. Deshalb finden in den Städten Neubukow, Kröpelin und Kühlungsborn Foren zu den örtlichen Fragen der Denkmalpflege und in Bad Doberan eine Aussprache mit Jugendlichen und Schülern statt.<br />
* Gemeinsam mit der Kreisredaktion der „Ostsee-Zeitung“ wird während der Tage der Denkmalpflege das 19. Preisrätsel zur Denkmalpflege des Kreises Bad Doberan durchgeführt. Wie immer werden die Tage der Denkmalpflege neue Impulse für die Arbeit geben. Sie ordnen sich in diesem Jahr unmittelbar in die Vorbereitungen zur VII. ICOMOS-Generalkonferenz, die im Mai 1984 in Rostock und Dresden stattfinden wird, ein.<br />
<br />
'''Wo liegt Severin?'''<br />
* ''Denkmalpflege auf Doberans Friedhof''<br />
* (von Dr. Klaus Havemann - Norddeutsche Zeitung, 1985 - Zeitungsregestensammlung Carl Christian Schmidt/Archiv Münsterverwaltung Bad Doberan)<br />
* Betritt man durch das Grüne oder Rostocker Tor den Bereich des ehemaligen Zisterzienser-Klosters Doberan und wendet sich gleich nach links, dann ist man schon auf dem alten Friedhof des Ortes.<br />
* Vor etwa 150 Jahren wurden hier die letzten Bestattungen vorgenommen, aber wohl gerade deshalb verspürt man hier etwas von der 800-jährigen Geschichte des Ortes.<br />
* Der Mecklenburger Ingenieur und Schriftsteller Heinrich Seidel verlebte gegen Ende des vorigen Jahrhunderts in Doberan mit seiner Familie Urlaubstage „in dem Gärtnerhause an der Wiese des Stahlbades“.<br />
* 1895 unternahm er eine „Erinnerungsfahrt“, die er in dem Buch „Von Perlin nach Berlin“ beschrieb.<br />
* Und so sah Heinrich Seidel vor fast 100 Jahren den Friedhof: „Dieser alte Kirchhof, auf dem seit langer Zeit nicht mehr begraben wird, ist jetzt ein Teil des Englischen Gartens und bildet einen stillen, abgelegenen Winkel dieses schönen Parks, auf zwei Seiten von der hohen alten Mauer und auf der dritten von einem schnell fließenden Bach begrenzt, an dessen Ufern riesenhafte alte Bäume stehen.<br />
* Die meisten Gräber sind längst eingesunken und verschwunden; nur eine gewisse Unebenheit der Rasenflächen zeugt noch von ihnen.<br />
* Die dauerhafteren Erbbegräbnisse und Denkmäler aber haben sich erhalten; die älteren ein wenig versunken, verwittert und verfallen, umsponnen von Efeu, dem Kraut der Vergessenheit, die jüngeren noch ziemlich wohl im Stände, doch meist auch in einem solchen Zustande, daß man sieht, es gedenkt ihrer wohl niemand mehr.“ <br />
* Der Eindruck ist heute fast noch der gleiche, wenn auch noch mehr Gräber völlig verschwunden sind. Selbst an den „dauerhafteren Erbbegräbnissen“ hat der Zahn der Zeit mächtig genagt, und das letzte „Denkmal“ verfiel vor etwa 20 Jahren.<br />
* Die Interessengemeinschaft Denkmalpflege der Stadt Bad Doberan stellte sich das Ziel, dem weiteren Verfall Einhalt zu gebieten und die noch verbliebenen Gräber oder Grabplatten möglichst zu erhalten.<br />
* So wurde ein Einsatz organisiert, um zunächst die Grabplatten von Laub und Erde zu befreien und Wurzeln oder Bewuchs von Efeu zu entfernen. Wo menschliche! Kraft nicht ausreichte, mußte Technik helfen(siehe Foto). Nach der sorgfältigen Säuberung wurde der Text der Platten entziffert, was nicht immer ganz einfach war, denn vielleicht einmal vorgenommene Färbungen der Schrift sind inzwischen längst verwittert.<br />
* Die Freunde der Denkmalpflege wurden vor allem angespornt von der Hoffnung, irgendwo unter Erde und Laub auch die Grabplatte des Architekten Doberans, Carl Theodor Severin, zu entdecken.<br />
* Er war am 20. Februar 1836 in Doberan gestorben und ist hier begraben.<br />
* Fritz Meyer-Scharffenberg beschreibt in seinem Buch „Zwischen Strom und Haff“, daß in einer Ecke der Mauer eine kleine Platte angebracht sei, die die Inschrift trägt: Mariane Philippine Auguste Severin starb den 23. May 1815. Aber weder diese Platte noch die von dem Baumeister Severin wurden gefunden.<br />
* Wo mag dieses Grab geblieben sein? <br />
* Die freigelegten Grabplatten wurden später gerichtet und so gebettet, daß für die Besucher die Inschriften zu lesen sind. Einige schöne Steinmetzarbeiten befinden sich darunter, und es sind noch nicht alle Namen vergessen, die auf diesen Platten stehen, wenn sie auch manches Rätsel aufgeben.<br />
<br />
'''Klassizistische Bauten von unvergänglichem Wert''' <br />
''C. Th. Severin (1763—1836), Architekt und Baumeister'' <br />
* (Norddeutsche Zeitung, Juli 1990 - Zeitungsregestensammlung Carl Christian Schmidt/Archiv Münsterverwaltung Bad Doberan)<br />
* Wie oft haben wir es registriert: Das Giebeldreieck eines alten Bauwerkes weist den fürstlichen Auftraggeber aus, nicht aber den Baumeister. Sein Name ist und wäre oft in Vergessenheit geraten, gäbe es nicht bisweilen einen rührig Forschenden, der ihn der Nachwelt erhält. <br />
* Während die klassizistischen Prachtbauten Carl Theodor Severins ihre Betrachter in Bewunderung versetzen, ist es dem Architekten und Baumeister Hans Thielcke (1888-1974) zu verdanken, des Doberaner Baumeisters Bedeutung ins rechte Licht gerückt zu haben.<br />
* Der fürstliche Auftraggeber war seinerzeit Friedrich Franz I., der seinen Leibarzt — den späteren Rostocker Professor Vogel — mit der Gründung eines Seebades in Heiligendamm beauftragte und somit gleichermaßen das bauliche Aufblühen Doberans bewirkte. <br />
* Severins Wirken in und für Mecklenburg (seine Geburtsstadt Mengeringhausen lag im damaligen Fürstentum Waldeck) begann 1801 und endete dreiunddreißig Jahre später.<br />
* „Was Severin in Doberan geschaffen hat“, schreibt Thielke, „ist nicht nur für die Stadt selbst von unvergänglichem Wert, sondern gehört zu den bedeutendsten Leistungen jener Bauepoche überhaupt“. <br />
* Und die „'bedeutendsten Leistungen“ sind von beträchtlichem Umfang. Da Sind in Doberan das „Salongebäude“ (gemeinsame Arbeit mit dem Baumeister Seydewitz, das „Schauspielhaus“ mit ebenfalls von Severin entworfenen Reliefs antiker Motive, das „Große Palais“, dessen gesamte Innenausstattung Severin besorgt und zum Teil selbst geschaffen hat, zwei Pavillons am Kamp, die beiden Severin-Wohnhäuser „Prinzenpalais“ und „Haus Gottesfrieden“ und weitere Wohnhausbauten, das Stahlbad (heute Sanatorium Moorbad) und das Stadtpalais.<br />
* Da Sind in Heiligendamm das Empfangs-, Gesellschafts-, Tanz- und Speisehaus (heutiges Kurhaus), die „Kolonnaden“ und — stellvertretend für die vielen bescheidenen Bürgerhäuser an anderen Orten — das „Seehospiz“.<br />
* Und da sind in Rostock die „Neue Wache“, der Universitätsbibliotheksanbau und Severins Einfluß auf den Wohnhausbau; als typische Beispiele gelten das Haus Beginenberg 1 und das Palais am Vogelsang, und da ist schließlich in Bad Sülze auch das Kurhaus. <br />
* Laie wie Fachmann bewundern Severins klassizistische Bauten, in denen der Experte den Einfluß seiner Lehrmeister Karl Gotthard Langhans (Erbauer des Brandenburger Tors), Gentz und Gilly, Vater und Sohn („Berliner Schule“), jedoch gleichermaßen den eigenen Stil des Doberaner Baumeisters erkennt.<br />
* „Was seine Bauten so anziehend macht“, schreibt Thielcke ein weiteres Mal, „und weit über das Durchschnittsmaß erbebt, ist ihre einfache Monumentalität, die geschickte Abwägung der Baumassen und die sichere Ausbildung der Einzelheiten“ — Worte, die uns stets und ständig veranlassen sollten, dieses kulturelle Erbe zu würdigen, indem wir es pflegen(Brigitta Meuche)<br />
<br />
====Gotthilf Ludwig Möckel (Lebenslauf)====<br />
<br />
*1838 Am 22. Juli als Sohn eines Kupferschmiedemeisters in Zwickau geboren.<br />
*1844-52 Besuch der Bürgerschule in Zwickau<br />
*1852/53 Besuch der Königlichen Gewerbeschule zu Chemnitz<br />
*1853-56 Lehre als Maurer in Zwickau (1853-56), Besuch der Sonntagsschule in Zwickau(1853/54)und der Königlichen Baugewerkenschule zu Chemnitz (1853-56)<br />
*1856-58 Arbeit als Maurergeselle bzw. später Bauführer<br />
*1858, 13.12. Befreiung von der Militärpflicht wegen „körperlicher Untüchtigkeit“<br />
*1858/59 Anstellung als Zeichner im Oberingenieurbüro der ObererzgebirgischenStaatsbahn<br />
*1859 Arbeit als Zeichner und Konstrukteur im Betriebsingenieurbüro derKöniglichen SächsischenStaatseisenbahn zu Chemnitz<br />
*1859/60 Beschäftigung in einer Zwickauer Baufirma mit dem Entwerfen von Bauplänensowie mit Bauleitungen<br />
*1860 Tätigkeit im Architekturbüro von Edwin Oppler in Hannover, übernimmt die Erstellungvon Entwürfen sowie deren Bauausführung<br />
*1861/62 Studium an der Polytechnischen Schule zu Hannover Teilnahme anVorlesungen undpraktischen Übungen u.a. bei Conrad Wilhelm Haase<br />
*1862-64 Studienreisen vom Polytechnikum aus in den Harz und durch Tübingen; ersteselbständige Arbeitenbeim Bau der Irrenanstalt in Göttingen als Techniker und 1. Assistent von Julius Rasch<br />
*1865, 9.12. Zulassung zur Prüfung für Bauhandwerker in Dresden<br />
*1866, 25.6. Eheschließung mit Emilie Amalie Christine Schlegel, Tochter des Senators Schlegel in Göttingen, aus der Ehe gehen 5 Söhne und 2 Töchter hervor.<br />
*1867, 12.6. Prüfung als Bauhandwerker in Dresden bestanden <br />
*1867-75 Tätigkeit als Bauhandwerker und freier Architekt, vorwiegend Entwürfe von Villen<br />
*1873 Aufnahme in den Sächsischen Ingenieur- und Architekten-Verein in Leipzig<br />
*1875 Übersiedlung nach Dresden, ab 6. Dezember Mitglied des Architekten- und Ingenieur-Vereins zu Hannover<br />
*1875-85 Tätigkeit als Privatarchitekt in Dresden; vorwiegend Bearbeitung von Kirchen- und Schlossbauten<br />
*1881, 3.3. Ernennung zum Ehrenmitglied der Akademie der bildenden Künste Dresden<br />
*1883 Briefwechsel mit Staatsrat von Bülow (Mecklenburg - Schwerin) wegen Übersiedlung nach Doberan im Zusammenhang mit der Auftragserteilung zur Restaurierung der Doberaner Kirche<br />
*1885 Übersiedlung nach Doberan<br />
*1889, ab1.4. Berufung in den Staatsdienst als Baurat für Kirchenbausachen und technischer Beirat der Kammer und des Oberkirchenrates; neben dieser Verpflichtung freiberufliche Tätigkeit<br />
*1897, 19.3. Ernennung zum Geheimen Baurat<br />
*1899, März-Mai Ärztlich angeratene Erholungsreise nach Bozen (Tirol)<br />
*1900, 3.10. Ernennung zum Geheimen Hofbaurat<br />
*1907 Schwerer Unfall mit Krankenhausaufenthalt<br />
*1915, 24.4. Antrag auf Auflösung des Dienstverhältnisses aus gesundheitlichen Gründen; Ab 1. Oktober Versetzung in den Ruhestand.<br />
*1915 Am 26. Oktober verstirbt Möckel nach längerer Krankheit (Luftröhrenkatarrh) an Herzschwäche.<br />
<br />
Quelle: Karl-Heinz Barth, Gotthilf Ludwig Möckel - Ein Beitrag zur Geschichte der Architektur der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts<br />
<br />
''Das Doberaner Wohnhaus''<br />
<br />
* 1888 begann G. L. Möckel mit der Planung seiner eigenen Doberaner Villa, deren Bau wegen einiger Verzögerungen erst 1888 fertig gestellt wurde.<br />
* Er entwarf sich ein zweigeschossiges Gebäude mit ausgebautem Dachgeschoss, dessen Äußeres durch Gestaltungselemente wie Erker, Türmchen, verschiedene Fenster, aber insbesondere die Kombination von roten Klinkern, vorgeblendetem Fachwerk mit Klinker- und Putzflächen sowie dunkelgrün glasierten Formsteinen und farbigen Bleiverglasungen der Fenster geprägt wird.<br />
* Im Inneren wurde das Bild bestimmt durch Putzflächen mit Schablonenmalerei, Glasursteine, lasierte Paneele und Holzdecken, letztere ebenfalls mit Bemalung sowie schmiedeeiserne Leuchter und Geländer, dichte Vorhänge, bunte Teppiche und schwere Eichenmöbel.<br />
* Zeitweise vorhandener Bewuchs mit wildem Wein sowie zwei Türmchen und die farbigen Bleiverglasungen ließen diesen Bau wie ein romantisches Schlösschen erscheinen. Motive aus dem Dornröschen-Märchen, die in den Verglasungen von vier Fenstern des zweigeschossigen Hauptwohnraumes an der Südseite des Gebäudes dargestellt sind, verstärken diesen Eindruck.<br />
* Aber gerade das mag es sein, was auf den Betrachter und Besucher des Hauses einen besonderen Reiz ausübt, und es wird wohl kaum jemanden geben, der sich nicht von der soliden handwerklichen Ausführung, sei es der Holz- oder der Kunstschmiedearbeiten beeindruckt zeigt.<br />
* Als fast programmatisch für Gotthilf Ludwig Möckels Haltung die Meinungen der Betrachter seiner Bauwerke und dabei insbesondere die der Andersdenkenden<br />
betreffend, könnte der Spruch gewertet werden, den er an seiner Doberaner und schon an seiner Dresdner Villa anbringen ließ:<br />
* „Der Eine betracht‘s,<br />
* Der Andre verlacht‘s,<br />
* Der Dritte veracht‘s,<br />
* Was macht‘s.“<br />
<br />
====Albert Gading- ein Doberaner Jugendstilbaumeister====<br />
<br />
* „Es musste ja mal was anderes sein“, war die Antwort, als sein Sohn Heinrich Gading ihn einmal fragte, woher er die Idee zu der originellen Fassadengestaltung des sogenannten '''„Bienenhauses“''' in der Bismarckstraße 26 (heute Goethestraße) gehabt habe. <br />
* Nachdem man ein Jahrhundert lang Vorbilder fürs Bauen nur in früheren Stilen, der antiken Klassik, der mittelalterlichen Gotik und Romantik oder dem Barock gesucht hatte, wollten viele Baumeister in der Zeit des ausgehenden 19. Jahrhunderts „etwas anderes machen“, indem sie sich ihre Anregungen in der Natur suchten und sich auch in sonstigen Details von ihren Vorgängern distanzierten.<br />
* In vielen Jugendstilhäusern findet man ein in Quadrate oder Rechtecke gegliedertes Oberlicht von Fenstern und Türen, nicht selten aus Farbglas.<br />
* Was die Häuser aus dieser Zeit am meisten kennzeichnet, sind die Ornamente von Pflanzen und Tieren. langstieligen Blumen, Blüten, Winden, Ranken, Tierköpfen u. ä. <br />
* Von den Baumeistern wurden Kreativität und technische Fähigkeiten in hohem Maße gefordert und Albert Gading hatte beides, was die vielen von ihm in Doberan und Umgebung errichteten Gebäude beweisen.<br />
* Wer war nun der Mann, der zu Unrecht so sehr im Schatten der im 19. Jahrhundert in Doberan wirkenden Baumeister von Seydewitz, Severin und Möckel stand.<br />
* Albert Gading stammte aus einer seit dem 17. Jahrhundert in Doberan ansässigen Familie von Handwerkern. Er wurde 1875 als Sohn des Drechslermeisters Heinrich Gading sen. geboren.<br />
* Gading besuchte die Doberaner Schule und beendete 1893 eine Maurerlehre, Der geprüfte „Maurer- und Zimmermeister“ Heinrich Nieske bescheinigte ihm, dass er „sehr anstellig, fleißig und geschickt“ sei.<br />
* Nach dem Militärdienst ging er im Sommer auf Wanderschaft und arbeitete für Je 6 Wochen in diversen Baufirmen in Berlin und im Rheinland. 1902 schloss er das Technikum mit der Note „Sehr Gut“ ab und im Februar 1903 wurde er Maurermeister.<br />
* Nachdem er im Büro von G. L. Möckel seine zeichnerischen Fähigkeiten weitervervollkommnet hatte, begann er eine Tätigkeit im Rostocker Bauamt und danach in der Firma von Hofmaurermeister Beringer. Von Beringer übernahm Gading den Stahlbeton, der gerade von dem Laager Architekten Paul Korff in Mecklenburg eingeführt worden war.<br />
* 1905 machte sich Albert Gading selbstständig. Sitz seiner Baufirma war das Gelände östlich der Bismarckstraße (heute Goethestraße) am Bollhäger Fließ. <br />
* Vor dem Ersten Weltkrieg hatte er über 100 Beschäftigte. Gading war nicht nur kreativ und sein Stil gefragt, sondern auch wirtschaftlich erfolgreich. 1912 fuhr er neben dem Arzt Dr. Prösch als erster im Auto durch den Ort.<br />
* Albert Gading verstarb 1962. Die Zeitschrift „Unser Mecklenburg“ widmete ihm einen Nachruf, in dem seine „Aufgeschlossenheit gegenüber technischen Neuerungen“ rühmend erwähnt wird.<br />
* Was geblieben ist, sind die zahlreichen von ihm entworfenen und gebauten originellen Häuser, die noch heute das Stadtbild von Bad Doberan prägen.<br />
Quelle: Joachim Lange, „Albert Gading — ein Doberaner Jugendstilbaumeister“ im Bad Doberaner Jahrbuch, 2003<br />
<br />
====Heinrich Carl Gustav Nieske====<br />
<br />
* Am 20. Januar 1885 teilt der Doberaner Magistrat Nieske mit: „Auf Ihren Antrag vom 19. d. Mts. soll Ihnen gegen Entrichtung der stadtordnungsgemäßen Aufnahmegebühr / das Bürgerrecht hiesiger Stadt / hiermittelsertheilt sein. / Demzufolge wird von Ihnen erwartet, daß Sie die Pflichten eines ordentlichen und warlichen Bürgers so erfüllen werden, wie Sie es vor Gott, Ihrem Gewissen, Ihrer unterzeichneten Obrigkeit und sonst Jedermann zu verantworten sich getrauen. “<br />
* Wer war nun dieser Nieske, der sich im Alter von 42 Jahren in unserer Stadt niederließ?<br />
* Heinrich Carl Gustav Nieske wurde am 1. Oktober 1843 in Warin geboren. Er absolvierte eine dreijährige Maurerlehre im Betrieb seines älteren Bruders. Den Traditionen der Zunft entsprechend begab sich der Geselle Heinrich Nieske auf Wanderschaft. Von der Militärpflicht kaufte ihn sein Vater frei. Nieske war als Maurergeselle u.a. beim Bau der Paulskirche in Schwerin, die nach Entwürfen von Theodor Krüger entstand, beteiligt.<br />
* 1874 ließ er sich als Maurermeister in Brüel nieder. Nach 11 Jahren verlegte Nieske sein Baugeschäft nach Doberan, dem noblen Alterssitz für wohlhabende Pensionäre, wahrscheinlich weil er sich hier eine günstigere Auftragslage als in Brüel versprach.<br />
* Hier errichtete Heinrich Nieske in den folgenden Jahren zahlreiche Doberaner Villen, teilweise als Bauunternehmer auf eigene Rechnung mit dem Ziel, es schlüsselfertig teurer zu veräußern.<br />
* 1892 übernahm der Maurermeister von der Stadt Doberan einen 20 Quadratruten umfassenden Bauplatz, gelegen zwischen der Büdnerei 2 und dem Amtstor, heute Beethovenstraße.<br />
* Durch städtische Auflage war er verpflichtet, Bauplatz binnen 2 Jahren zu bebauen mit „einem mindestens zweistöckigen Wohnhause im Villenstil“. Es entstand die Villa in der Beethovenstraße 6.<br />
* Nieske blieb zunächst Besitzer, erst 1907 erfolgte ein Verkauf. Bedingt durch Hausbauten und Verkäufe zog die Familie wiederholt um. Insgesamt soll das dreißigmal passiert sein. Als „Villa Nieske“ den bleibt das heutige Gebäude Goethestraße 30 bekannt.<br />
* 1896 erwarb Heinrich Nieske mehrere Baugrundstücke in Arendsee (heute Kühlungsborn-West).<br />
* Nach 1900 setzte Nieske seine Bautätigkeit in Doberan, vor allem in der Dammchaussee und in der Bismarckstraße (heute Goethestraße) fort.<br />
* In den Jahren zwischen 1907 und 1910 gab Heinrich Nieske sein Geschäft in Doberan auf und zog als Rentner mit seiner Familie nach Schwerin.<br />
* Am 25. Juni 1923 verstarb Heinrich Nieske im Alter von 80 Jahren in Schwerin.<br />
<br />
''Bauten von Heinrich Nieske (Auswahl):''<br />
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*1888/89 Entwurf und Errichtung des „Strand-Hotel“ in Arendsee (heute Kühlungsborn/West) gemeinsam mit Zimmermeister Kunzelmann<br />
*1893 Entstehung der Villa Dammchaussee 9 in Nieskes Auftrag im Oktober des Jahres verkauft er sie an Pauline Eggerss, geb. Mühlenbruch.<br />
*1895 Bau der „Villa Nieske‘ in der Goethestraße 30, 1899 Verkauf an Rittmeister a.D. Theodor von Sydow. 1902 kauft Nieske das Hausgrundstück zurück.<br />
*1895 Errichtung der Villen Dammchaussee 11 und 13<br />
*1895/96 Villa Goethestraße 36 entsteht<br />
*1896 Bau der Villa Goethestraße 34, 1897 Verkauf des Hauses an Gymnasial-Professor Dr. Christian Starck.<br />
*1896 Errichtung der Villa Goethestraße 32 für den Rentier Hermann Jahnke<br />
*1896 Übernahme der Bauarbeiten für den Postneubau in Wismar<br />
*1897 Errichtung eines Gartenhauses, eines eingeschossigen Fachwerkbaus zur Vermietung an Fremde in Arendsee (heute Kühlungsborn/West)<br />
*1901/02 Entwurf und Bau des „Hotel Pavillon“ für Kaufmannswitwe Breutz in Arendsee(heute Kühlungsborn/West) <br />
*1903/04 Errichtung eines Stallgebäudes auf dem Grundstück Baumstraße 1 für Bäckermeister Hermann Gienus <br />
*1907 Bau der Villa für Herrn Rentier Gottschalk in Doberan (wahrscheinlich im Eickhöfer Weg), konzipiert als Wohnhaus und Pension<br />
<br />
<br />
====Georg Adolph Demmler, Architekt und Politiker====<br />
<br />
* Neben dem klassizistischen Kurhaus in Heiligendamm ist die im Tudorstil errichtete „Burg“ sicher das markanteste Gebäude in Deutschlands ältestem Seebad. <br />
* Der Entwurf dazu entstammt der Feder des mecklenburg-schwerinschen Hofbaumeisters Georg Adolph Demmler. Er entwarf auch die Pläne für das „Alexandrinen-Cottage“, im Stil eines englischen Landhauses, sowie für den Umbau und die Aufstockung des alten Badehauses zum neuen „grossen Bade- und Logir-Haus“ (heute „Haus Mecklenburg“).<br />
* Georg Adolph Demmler wurde am 22. Dezember 1804 als uneheliches Kind des Güstrower Schornsteinfegermeisters Johann Gottfried Demmler und der verwitweten Tochter eines Brauereibesitzers in Berlin geboren, wo er zunächst 9 Jahre bei einer Pflegefamilie lebte. 1813 trennte sich der Vater von seiner Ehefrau und zog mit Georg Adolph Demmlers Mutter zusammen. Der Sohn wurde nach Güstrow geholt.<br />
* Bis 1819 besuchte Demmler hier das Gymnasium und entwickelte schon früh Interesse an der Bautechnik, das von seinem Vater gefördert wurde. Nach dem Abitur studierte er an der Bauakademie in Berlin bei Karl Friedrich Schinkel und Friedrich Gottlieb Schadow.<br />
* Wegen seiner Mitgliedschaft in der geheimen Burschenschaft Arminia wurde er 1823von der Hochschule verwiesen.<br />
* 1824 erfolgte auf Fürsprache Schinkels Demmlers Aufnahme in den mecklenburgischen Staatsdienst. 1832 erhielt er seine Ernennung zum Baumeister, ab 1835 war er Landesbaumeister.<br />
* Während seiner Dienstzeit entwarf Demmler die meisten Pläne für den herrschaftlichen Ausbau von Schwerin. Glanzpunkte seines Wirkens waren der Umbau des Schlosses, der Neubau des Arsenals am Pfaffenteich, der Marstall, das Hoftheater und viele weitere Gebäude.<br />
* Nach seinem Entwurf wurde am Westufer des Pfaffenteichs die Paulsstadt als neuer Stadtteil angelegt. Auch Bauwerke in anderen Städten beruhen auf Demmlers Bauplänen so z.B. das heutige Ernst-Barlach-Theater in Güstrow.<br />
* Demmler engagierte sich bereits vor der Revolution von 1848 sozial. Er war Mitglied der Schweriner Freimaurerloge und politisch aktiv, zunächst in der linksliberalen Süddeutschen Volkspartei (DtVP) und später in der Sozialistischen Arbeiterpartei Deutschlands(SAP).Georg Adolph Demmler verstarb am 2. Januar 1886 in Schwerin.<br />
<br />
''Demmlers Bauten und Entwürfe für Doberan/Heiligendamm''<br />
* 1827 Tribüne an der Rennbahn<br />
* 1835 Entwurf für den Sarkophag Friedrich Franz I. im Doberaner Münster - Herstellung in der Schweriner Schleifmühle<br />
* 1837 Umbau des alten Badehauses zum Haus Mecklenburg<br />
* 1840 Alexandrinencottage in Heiligendamm<br />
* 1841 Dekoration im Doberaner Theater<br />
* 1843 Transport des Gedenksteins aus der FeldmarkElmen-horst nach Heiligendamm<br />
* 1844 Pläne für ein Schießhaus<br />
* 1848 Burg Hohenzollern im Tudorstil<br />
<br />
====August Gaster====<br />
<br />
* August Gaster wurde am 28. Oktober 1852 in Wismar geboren. Er absolvierte von 1872 bis 1875 und von 1877 bis 1878 ein Studium an der Polytechnischen Schule in Hannover. Am Polytechnikum war Gaster ein Schüler von Conrad Wilhelm Hase, bei dem bereits zuvor Gotthilf Ludwig Möckel seine Ausbildung erhielt.<br />
* Im Jahr 1882 legte August Gaster seine Baumeisterprüfung ab.<br />
* Als späterer Landbaumeister in Doberan war er für die Ämter Bukow, Doberan und Schwaan verantwortlich. Bekannt ist, dass August Gaster 1914 das Wohnhaus in der heutigen Goethe-straße 10 in Bad Doberan aus dem Nachlass von Hofzimmermeister Reinke erwarb.<br />
* Ab 1890 war Gaster, der auch zum Baurat berufen worden war, Mitglied im Verein für Mecklenburgische Geschichte und Altertumskunde.<br />
* Im Jahr 1920 erfolgte seine Ernennung zum Vorstand des Hochbauamtes Rostock II in Doberan.<br />
* August Gaster war langjähriges Mitglied der Prüfungskommission für Kandidaten des höheren Baufaches in Schwerin. Eine Berufung an das Ministerium lehnte er jedoch ab, weil er sich seinem Wohnort Doberan sehr verbunden fühlte.<br />
* August Gaster zählt zu den profiliertesten Architekten in Mecklenburg.<br />
* Zu seinen wichtigsten Bauten gehören:<br />
* die Realgymnasien in Kiel und in Schwerin,<br />
* die Frauenklinik in der Doberaner Straße in Rostock<br />
* die Villa „Feodora“ des Herzogs Adolf Friedrich in Bad Doberan im Stülower Weg (jetzt Kreismusikschule), <br />
* die Villa der Prinzessin Reuß ‚in Heiligendamm (zu DDR- Zeiten „Max-Planck-Haus )entstanden um 1910, sowie die Herrenhäuser ın Rederank und Groß Stove.<br />
* August Gaster verstarb 1929.<br />
<br />
<br />
====Lutz Elbrecht (Baumeister und Denkmalpfleger) ====<br />
* Lutz Elbrecht, am 8, März 1907 geboren, trat beruflich in die Fußstapfen seiner Vaters, den Hofmaurermeisters Fritz Elbrecht. <br />
* Im Geburtsjahr seines Sohnes gründete Fritz Elbrecht in Doberan eine Baufirma, die Lutz Elbrecht, der das Baugewerbe von Grund auf erlernt hatte, ab 1934 leitete.<br />
* Wohl eines seiner ersten Gebäude war der Bahnhof in Heiligendamm (1933/34), bei dessen Gestaltung er klassizistische Formen nachempfand. <br />
* 1935/36 entstand nach seinen Entwürfen das Wohnhaus in der Dammchaussee 23 in Klinkeroptik Für einen Rechtsanwalt. 1950 erwarb der Schriftstellen Ehm Welk das Gebäude und bewohnte es bis zu seinem Tod im Jahre 1966.<br />
* Ebenfalls mit roten Klinkern gestaltet, entstand1938/39 die Friedhofskapelle auf dem neuen Friedhof in Bad Doberan, ebenso wie die Friedhofskapelle in Kröpelin.<br />
* 1939/40 erbaute Lutz Elbrecht das Filmtheater am Kamp in der Severinstraße und schuf damit ein modernes, allen Ansprüchen genügendes Haus. Daneben hat er zahlreiche Bad Doberaner Ein- und Mehrfamilienhäuser entworfen und gebaut.<br />
* Als 1948 die damalige Landesregierung von Mecklenburg den Plan fasste, das durch die Kriegswirren stark in Mitleidenschaft gezogene Gebäudeensemble in Heiligendamm zu einem Sanatorium für Werktätige umzubauen, wurde Lutz Elbrecht zum „Vorsitzenden sämtlicher Angestellten der Bauleitung” ernannt. Von August1948 bis März 1950 währten die umfangreichen baulichen Maßnahmen.<br />
* Diese Aufnahme war so recht für den dem heimatverbundenen Baumeister und Architektengeschaffen, der einmal von sich selbst sagte: „Als altem Doberaner liegt mir die Erhaltung der Bau- und Kunstdenkmäler unseres Gebietes besonders am Herzen.“ Er behandelte Heiligendamm wie ein Denkmal und manche „Bausünde" muss dem Mangel an Material und Zeit in jenen schwierigen Nachkriegsjahren zugerechnet werden.<br />
* Eine weitere bedeutende Arbeit für den Denkmalpfleger Lutz Elbrecht war 1956/57 die Beseitigung der Neorenaissancefassade und Rekonstruktion der klassizistischen Fassade des Salongebäudes am Kamp (ab 1879 Rathaus, seit 1952 Sitz der Kreisverwaltung).<br />
* 1955 projektierte er das Kaufhaus „Magnet" am Alexandrinenplatz (heute Kaffeehaus Sparre). Bereits ab 1952 war Lutz Elbrecht als „Kreishelfer für Denkmalpflege“ des Institutsfür Denkmalpflege in Schwerin tätig. Bis zu seinem Tod setzte er sich unermüdlichab 1979 in der Interessengemeinschaft Denkmalpflege im Kulturbund der DDR und gleichzeitig im Vorstand der Gesellschaft für Denkmalpflege, für den Erhalt und die Pflege des Kulturerbes vor allem im damaligen Kreis Bad Doberan ein.<br />
* Am 9. Juli 1984 verstarb Lutz Elbrecht in Bad Doberan.<br />
<br />
<br />
<br />
====Familie Carlson (Bauunternehmen, Bäckerei) ====<br />
* Jöns Carlson gilt als Ahnherr der Doberaner Carlsons, die im Laufe der Jahrzehnte einen beeindruckenden Werdegang hingelegt haben, Er wurde in Schweden geboren; sein Weg führte ihn nach Mecklenburg. Jöns arbeitete als Maurer, mit seiner Frau Marie Sophie Carlson, geb. Burmeister lebte er in Doberan, Sie hatten sechs Kinder, eins von ihnen war Hermann Carlson. <br />
* Hermann Carlson wurde am 26,10,1875 in Doberan geboren. Er war Maurergeselle und später Bauunternehmer. Hermann heiratete Frieda Josephine Mathilde Carlson, geb. Harms, Mit ihren Kindern lebten sie in Doberan. Vier ihrer sieben Kinder mussten die Eltern früh zu Grabe tragen.<br />
* Hermann gründete die Firma H. Carlson & Sohn, Dort arbeitete er zusammen mit seinem ältesten Sohn, Sie kauften mehrere Grundstücke, zum Beispiel „Am Rosenwinkel“ und erbauten dort Häuser.<br />
* Hermann Carlson starb am 30.09.1943 in Doberan. Testamentarisch hat er darüber verfügt, wer welche Häuser „Am Rosenwinkel“ erbt. Sohn Hans erhielt die Hausnummern 1 und 2, Hermann Nummer 4 und 5, Tochter Grete die Nummern 6 und 7. Keines der Kinder sollte die Häuser verkaufen, sondern weiter an die Enkel geben, damit die Häuserreihe im Familienbesitz bleibt.<br />
* Lediglich zur Finanzierung von Ausbildung, Studium oder Geschäftsgründung duldete Hermann eine Belastung der Häuser.<br />
* Ihr ältester Sohn Hans Carlson wurde am 01.07.1900 in Doberan geboren. Von 1919 bis 1922 absolvierte er eine Lehre des Maurerhandwerks bei seinem Vater in Doberan, Am28.02.1922 legt Hans Carlson seine Gesellenprüfung bei der Mecklenburgischen Handwerkskammer mit dem Prädikat ausgezeichnet ab. Beisitzer in der Prüfung ist der Doberaner Baumeister Albert Gading.<br />
* Am 01.02.1937 bestätigt die Reichskammer der bildenden Künste Hans Carlson zur Berechtigung der Berufsausübung als baugewerblich tätiger Architekt. Gültigkeit erhält dieses Prädikat für die Jahre 1936-1939, die eingeklebten Marken auf der Rückseite des Ausweises belegen das. <br />
* Nach dem Krieg wurde er am 10.11. in die Liste der Genossen der Genossenschaft des Bauhandwerks Mecklenburg-Vorpommern e. G. m .b. H. Schwerin aufgenommen. Per Postkarte wurde dies am 24.09.1948 durch das Amtsgericht Schwerin bekanntgegeben.<br />
* Hans heiratete Frieda Carlson, sie bekommen zwei Kinder: Paul Friedrich und Elisabeth.<br />
* Hans Bruder Hermann Carlson wurde am 06.03.1903 in Doberan geboren. Er machte eine Bäckerlehre, wurde Bäckermeister und gründete die Bäckerei Carlson. <br />
* Hermann heiratete Käthe Carlson und sie bekamen die Kinder Ingeborg und Jürgen. Ihre Tochter heiratete Günter Hermann, ihr Sohn betrieb die Bäckerei im Parkentiner Weg, die mittlerweile sein Sohn Jörg übernommen hat.<br />
* Hans Schwester Grete wurde am 03.12.1909 in Doberan geboren, Sie heiratete Hans Eichstädt. Sie haben zwei Kinder: Helga und Hans-Joachim.<br />
<br />
===Persönlichkeiten aus Kunst und Kultur===<br />
====Ehm Welk====<br />
* [http://www.ehm-welk-haus.de/ www.ehm-welk-haus.de]<br />
[[Datei:Dob678.PNG|600px|zentriert]]<br />
<br clear="all"/><br />
[[Datei:Dob701.jpg|600px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan R Ehm1.PNG|600px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan R Ehm2.PNG|700px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan R Ehm3.PNG|700px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan R Ehm4.PNG|700px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan R Ehm5.PNG|700px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan R Ehm6.PNG|800px|zentriert]]<br />
<br />
====Gerhard Ringeling====<br />
<br />
[[Datei:Dob706.PNG|300px|zentriert]]<br />
<br />
'''Landschaft den Menschen zugeordnet''' <br />
* Seine besondere Liebe gilt dem Fischland / Zum 100. Geburtstag von Gerhard Ringeling – ein begabter norddeutscher Erzähler(Demokrat, 1987)<br />
* „Sei er nun Maler oder Dichter, Gelehrter, Bildhauer oder Musiker, — immer wieder kommt einer, dem in irgendeinem Seelenwinkel der göttliche Funke glüht, in unser abgeschiedenes Fischland und steht und atmet und ist gefangen und geht mit Heimweh und muß nun künden von der herben, schwer zugänglichen Schönheit dieses Stückes Erde zwischen Bodden und Meer, zwischen Darß und Ribnitzer Heide.<br />
* Sie reicht weit zurück, die Reihe dieser Fischlandkünder, und bricht nicht ab bis auf den heutigen Tag.<br />
* In diese Reihe tritt nun auch Gerhard Ringeling, der Doberaner Gymnasiallehrer.<br />
* So schrieb der Heimatschriftsteller F. W. Droß in den „Mecklenburgischen Monatsheften", als 1935 im Wiehern-Verlag Berlin Gerhard Ringelings „Seefahrend Volk — Vier Erzählungen vom alten Fischland" erschien.<br />
* Der Autor war den Lesern der „Mecklenburgischen Monatshefte" zu diesem Zeitpunkt bereits kein Unbekannter mehr. Er hatte Porträtskizzen über Johannes Troja und Heinrich Seidel (denen er sich innerlich besonders verbunden fühlte) geschrieben, ebenso über Richard Wossidlo und andere »Mecklenburger Leute".<br />
* Mit der „Fischländer Weihnacht" (ein Vorabdruck aus „Seefahrend Volk") hatte er seine ausgesprochene Begabung als norddeutscher Erzähler ausgewiesen.<br />
* Nach 1945 bringt die Evangelische Verlagsanstalt Berlin unter dem schlichten Titel „Erzählungen" zwölf der schönsten Geschichten Gerhard Ringelings in mehreren Auflagen heraus. Die vier Erzählungen vom alten Fischland aus „Seefahrend Volk" sind um acht, überwiegend im norddeutschen Raum handelnde, erweitert worden.<br />
* Als sich der Verlag 1969 zu einer nochmaligen (der zwölften) Auflage der Erzählungen von Gerhard Ringeling entschloß, nannte er — neben der Verehrung für den 1951 heimgegangenen Autor — einen zweiten Grund: „überschaut man den Bestand an christlicher Literatur, die im Formalen den anzulegenden Maßstäben genügt und in der Aussage zentral bleibt, ohne in Frömmelei auszuarten, so kann man nicht von einer Fülle sprechen.<br />
* Schon deshalb bot Ein begabter norddeutscher Erzähler sich eine Neuauflage an. Auf den Seiten dieses Buches ist beides eingefangen, die Landschaft und der Mensch: die Landschaft, nicht isoliert als Idylle oder Hort der Dämonen geschildert, sondern dem sie bewohnenden Menschen zugeordnet — der Mensch, nicht als Held oder Schuft herausgeputzt, sondern als einer, der bewußt oder unbewußt auf Gottes Gnade wartet.<br />
* "So bleiben die der Historie entnommenen Gestalten blutvoll und im tiefsten Sinne menschlich, ihr Handeln und Entscheiden rührt auch uns an." <br />
* 1947 erschien — in 2. Auflage — bei Hinstorff in Rostock das Buch von Gerhard Ringeling „Fischländer Volk — Geschichte und Schicksal einer mecklenburgischen Küstenlandschaft".<br />
* In ihrem Fischland-Buch schrieb Käthe Miethe: „Das kleine Buch des Doberaner Studienrats Dr. Ringeling „Fischländer Volk“ läßt teils chronikhaft, teils novellistisch in bunten Bildern das Werden des Fischlandes an uns vorüberziehen.<br />
* Weil Dr. Ringeling als der beste Kenner der Geschichte der deutschen Segelschiffahrt gilt, dessen grundlegendes Buch über die Segelschiffahrt mit großem Verlangen erwartet wird, stehen in seinem „Fischländer Volk“ Schiffer und Schiffahrt natürlich an erster Stelle.<br />
* Die novellistischen Schilderungen in diesem Buch erreichen nur selten die künstlerische Gestaltung und dramaturgische Spannung seiner Erzählungen.<br />
* Im Schlußwort des Buches wendet sich Ringeling eindringlich an seine Leser, ihn — soweit vorhanden — für seine geplante größere Darstellung der Geschichte der mecklenburgischen Segelschiffahrt mit Material zu unterstützen.<br />
* Doch zu diesem Buch, mit dem er sein literarisches Lebenswerk krönen wollte, kam es nicht mehr: Gerhard Ringeling starb am Silvestertag des Jahres 1951, erst vierundsechzigjährig.<br />
* Am 19. Juni war sein 100. Geburtstag. Manchmal tauchen seine „Erzählungen" im Antiquariat auf: wer zugreift und sie liest, wird nicht enttäuscht sein, sondern sich angerührt fühlen vom Schicksal der leichtsinnigen Margret, der schlimmen Brigitt oder des Schmiedes Jakobus Borgwardt, der ausging, „Gerechtigkeit zu suchen, und Gnade fand". Friedrich Schulz<br />
<br />
[[Datei:Doberan J Ringeling1.PNG|900px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan J Ringeling2.PNG|900px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan J Ringeling3.PNG|500px|zentriert]]<br />
<br />
====Ernst Voß====<br />
* [https://de.wikipedia.org/wiki/Ernst_Voß https://de.wikipedia.org/wiki/Ernst_Voß]<br />
[[Datei:Doberan R Voß.PNG|400px|zentriert]]<br />
<br />
<gallery mode="packed" widths="200px" heights="400px"> <br />
<br />
Datei:Dob965.PNG<br />
Datei:Dob967.PNG<br />
Datei:Dob968.PNG<br />
Datei:Dob969.PNG<br />
</gallery><br />
<br />
<br />
====Felix Mendelssohn-Bartholdy====<br />
[[Datei:Dob751.jpg|400px|zentriert|thumb|Gemälde von Eduard Magnus 1846]]<br />
<br />
[[Datei:Doberan Z61.PNG|700px|zentriert]]<br />
<br />
* '''Felix Mendelssohn-Bartholdy(1809-1847) hat in Bad Doberan komponiert'''(''Aus der Redaktion(Ostseezeitung, 02.02.2009)''<br />
* Rostock . Der Komponist Felix Mendelssohn-Bartholdy wäre am 3. Februar 200 Jahre alt geworden. Gefeiert wird vor allem in den Städten seines Wirkens Berlin, Leipzig und Hamburg.<br />
* Aber auch die Mecklenburger haben Grund, den "Mozart des 19. Jahrhunderts", wie Robert Schumann seinen Kollegen und Zeitgenossen nannte, hochleben zu lassen.<br />
* Als 15-Jähriger verbrachte Mendelssohn im Sommer 1824 einen vierwöchigen Urlaub im ersten deutschen Seebad Heiligendamm und in Doberan. Dabei hat er auch komponiert, wie die pensionierte Musiklehrerin Marianne Strack aus Rostock belegen kann. ''Die "Doberaner Blasmusik" wurde am 13. Juli 1824 in Doberan uraufgeführt.''<br />
* Sie fand die "Doberaner Blasmusik" in den Archiven: Die pensionierte Musiklehrerin Marianne Strack hat herausgefunden, dass Felix Mendelssohn-Bartholdy, der am 3. Februar 1809 geboren wurde, als Fünfzehnjähriger in Bad Doberan komponiert hat. <br />
* Marianne Strack verehrt Mendelssohn seit ihrer Studienzeit in Leipzig. "Ich habe in Briefen der Familie von Doberan gelesen. Also muss er hier gewesen sein", sagt die Mendelssohn-Forscherin. <br />
* Tatsächlich findet sie viele weitere Briefe, in denen der junge Felix beschreibt, wie er mit dem Vater die Tage an der Ostseeküste verlebt. Es sind vor allem Spaziergänge in und um Doberan, die den Naturfreund Mendelssohn beeindrucken. Von nachhaltiger Wirkung aber ist eine kleine Hofkapelle bestehend aus Holzbläsern, Hornist und Basshornist, der Mendelssohn täglich im Salon beim Speisen lauscht. Von Komponierlaune gepackt, schreibt er ein kleines Nachtstück für die "Hofharmonie", wie das Ensemble heißt. Die Uraufführung der "Doberaner Blasmusik" ist am 13. Juli 1824. Mendelssohn wird sie später weiter verarbeiten, zur "Ouvertüre zur Harmoniemusik" op.24.<br />
* Marianne Strack findet im Landeshauptarchiv die einzelnen Stimmen der Musiker ¬ für sie der Beweis, dass Mendelssohn in Doberan die Komposition hinterlassen hat. "Das Stück wird später, wenn Mendelssohn Gewandhaus-Kapellmeister in Leipzig ist, immer an seinem Geburtstag am 3. Februar als Ständchen dargebracht", hat sie weiter recherchiert.<br />
* Trotzdem ist die Blasmusik in Vergessenheit geraten. Im vergangenen Jahr wird sie erstmals wieder von einem Bläserensemble der Hochschule für Musik und Theater Rostock, am Ort der Uraufführung in der heutigen Kreisverwaltung, in der gleichen Besetzung wie 1824 aufgeführt. Professor Günter Weidlich von der Hochschule hat es einstudiert.<br />
* "Das Stück beweist die große Begabung des Fünfzehnjährigen", sagt er. "Im zweiten Teil, dem Allegro, ist der, Sommernachtstraum’ deutlich zu spüren." Am 13. Februar will Weidlich die "Doberaner Blasmusik" in der Hochschule für Musik und Theater erneut erklingen lassen.<br />
* Der Leiter des Mendelssohn-Archivs in Berlin, Roland Schmidt- Hensel, bestätigt: "Der Doberan-Aufenthalt ist dokumentiert." Allerdings sei eine Prüfung der Doberaner Noten noch nicht abgeschlossen. <br />
* Im Kurort Bad Doberan gibt es bereits Überlegungen, wie der Mendelssohn-Besuch auch touristisch vermarktet werden kann. Vom Frühsommer an soll es einen Mendelssohn-Pfad geben, auf dem Besucher auf den Wegen des jungen Komponisten wandeln können.<br />
* Das Eröffnungskonzert der Festwoche „220 Jahre Heiligendamm“ am Sonntag, dem 9. Juni 2013 um 19.30 Uhr im Festsaal, Salongebäude in Bad Doberan, wird einem sehr berühmten Badegast des 19. Jahrhunderts gewidmet: Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847). Der damals erst Fünfzehnjährige logierte 1824 mit seinem Vater Abraham Mendelssohn Bartholdy (1776-1835) in der großherzoglichen Sommerresidenz Doberan und genoss einen Monat lang die Sommerfrische an der mecklenburgischen Ostseeküste.<br />
* Der Aufenthalt im Juli 1824 ist für den jungen Felix eine wahre Inspiration und geprägt von Spaziergängen in und um Doberan, die den Naturfreund Mendelssohn besonders erfreuten und er beschreibt der daheim gebliebenen Familie u.a. seine Ausflüge auf den Buchenberg mit einem Musiker der Hofharmonie. Mit einem Fernglas beobachten sie „die tanzende See mit Spitzenhauben in Weiß und Grau“. Zu seinen Vergnügungen gehört auch das Baden in der Ostsee. Felix Mendelssohn Bartholdy zählt zu den bedeutendsten Komponisten des 19. Jahrhunderts und stand mit wichtigen Musiker seiner Zeit wie Chopin und Schumann in regem Austausch. Die Konzertlesung „Tanzende See“ bezieht sich im Titel auf den Aufenthalt Mendelssohns, wenn auch nicht alle Werke und Texte in einem direkten Zusammenhang mit dem Ostsee-Aufenthalt im Ersten Deutschen Seebad stehen.<br />
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====Ludwig Bang====<br />
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[[Datei:Dob955.PNG|700px|zentriert]]<br />
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====Kate Diehn-Bitt====<br />
[[Datei:Doberan Z56.PNG|800|gerahmt|zentriert|…]]<br />
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====Frank Zappa====<br />
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[[Datei:Dob677.PNG|gerahmt|zentriert|…]]<br />
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* '''Wie Zappa nach Bad Doberan kam'''<br />
* ''Denkmal: Nicht in Baltimore, auch nicht in Los Angeles oder Montreux - ausgerechnet in einer Kleinstadt in Mecklenburg- Vorpommern wird eine Büste des genialen US-Rock- stars aufgestellt. Eine Geschichte, die vor 30 Jahren begann - in der ehemaligen DDR.(von Ekkehart Eichler)''<br />
* Weihnachten. Ostern. Silvester. Für Wolfhard Kutz fallen am nächsten Sonnabend alle nur denkbaren Festtage zusammen. Denn an diesem 27. Juli um 13.30 Uhr wird das Denkmal eingeweiht, die Büste des großen Meisters. Mit allerlei psychedelischem Brimborium, wie es sich gehört. Das ironische Lächeln um den von Schnauzer und Unterlippenbürste gerahmten Mund, die markante Hakennase im hageren Gesicht, der zum Pferdeschwanz gebändigte Schopf, der spöttische Blick - alles in Bronze gegossen für die Ewigkeit: Frank Zappa.<br />
* Der US-Musiker (1940-1993) gilt vielen als größtes Genie der Rockgeschichte. Charismatisch. Begnadet. Durchgeknallt. Zauberer wüster Underground-Oratorien, Autor grotesker Popsongs. Bürgerschreck und Provokateur, Botschafter der US-Gegenkultur. <br />
* Viele Orte kämen für ein Denkmal in Frage: Baltimore, wo der Spross griechisch-arabisch-sizilianischer Abstammung zur Welt kam. Los Angeles, wo er 1964 die "Mothers of Invention" gründete. Montreux, wo 1971 während des Zappa-Konzerts ein Brand ausbrach. Prag, wo Zappa zum Handelsattache und Freund Vaclav Havels avancierte. Selbst die Rock'n'Roll Hall of Fame in Cleveland weist lediglich einen Schriftzug in Glasgravur vor. Nein, es ist ausgerechnet eine Kleinstadt in Mecklenburg-Vorpommern, die den großen Zappa auf den Sockel hievt: Bad Doberan an der Ostsee, 12 000 Einwohner.<br />
* Vom Rock-Olymp so weit weg wie Karl Moik von Jimi Hendrix. Eigentlich. Vor mehr als 30 Jahren beginnt diese Geschichte, in tiefsten DDR-Zeiten. Mit seiner ersten Zappa-Platte "Burnt weenie sandwich" katapultiert sich 1971 der 16-jährige Wolfhard Kutz in eine zappatriotische Umlaufbahn, auf der er bis heute kreist. "So eine Musik hatte ich noch nie gehört. Extrem dissonant, aber ein fantastisches harmonisches Ganzes.<br />
* Ich musste mehr haben." Er sammelt Originalplatten, ob auf dem Schwarzmarkt erhökert, von der Oma in die DDR geschmuggelt oder schlicht vom Zoll im Westpaket nicht entdeckt. Jeder Akkord, jede Textzeile wird mit einer Leidenschaft aufgesogen, wie sie nur dem Mangel entwächst.<br />
* Kein Wunder, dass Zappa-Verehrer Kutz auch ins Fadenkreuz der Stasi gerät. Nach der Wende rufen Kutz und seine Zappa-Verrückten ein Festival mit Live-Musik rund um ihr Idol ins Leben - die Zappanale.<br />
* Seit 1990 treffen sich Jahr für Jahr Ende Juli mehr Fans und Musiker auf der Pferderennbahn zwischen Bad Doberan und Heiligendamm. Hier entsteht 1999 die Idee eines Zappa-Denkmals. Natürlich in Bad Doberan, denn "das ist der einzige Ort mit einem eingetragenen Frank-Zappa-Verein", sagt Wolfhard Kutz. Auch für den Zappaologen Jim Cohen aus München ist Bad Doberan der einzig wahre Standort, "weil hier die Bewegung Arf-Society geboren wurde - von den Fans, nicht von Kunstmäzenen". <br />
* Ein Zappa-Denkmal erfordert aber Stehvermögen. Denn dieser Mann war die personifizierte Provokation. Ein Bürgerschreck, dem keine Konvention heilig war, der unermüdlich den American Way of Life attackierte, verpackt in atonal- avantgardistische Klangorgien. Gelegentlich schmuggelte er seine drastischen Botschaften sogar in hitparadenkompatible zuckersüße Balladen. <br />
* So erzählt "Bobby Brown" von den Sexualfantasien eines jungen Mannes, der im Refrain behauptet: "Oh Gott, ich bin der amerikanische Traum."<br />
* Und so einen Mann soll man vor den braven Mecklenburgern auf einen Sockel stellen? Die Zappa-Jünger haben einen Vorteil: Ihr Idol war vor Ort nur Insidern bekannt. Und was in Amerika wegen Anstößigkeit auf den Index wandert, regt in Mecklenburg niemanden auf. Außerdem sei alles eine Frage der Interpretation, meint Jim Cohen. <br />
* Man kann Zappa nämlich auch so sehen: "Er verabscheute Hippies. Er hasste Drogen, weil sie den Geist lahm legen.<br />
* Er war ein überzeugter amerikanischer Patriot. Und seine zentrale Botschaft war: Nicht verdummen lassen, nicht gleichgültig werden, nie bequem sein."<br />
* Mit solchen Argumenten zogen Wolfhard Kutz und sein Mitstreiter Michael Heinze aus Braunschweig in Bad Doberan durch Ausschüsse und Fraktionen, um ihr Projekt vorzustellen.<br />
* Die Stadtvertreter verweisen auf Namen, die den Ort schmücken, wie Ehm Welk, Autor der "Heiden von Kummerow". Für viele endet die Toleranz mit den Beatles oder Stones.<br />
* Bürgermeister Hartmut Polzin - inzwischen Ehrenmitglied der Arf-Society - preist Zappa immerhin als politisch ambitionierten Menschen. So weicht die Front aus Ablehnung und Desinteresse auf.<br />
* Die entscheidenden Argumente sind wirtschaftlicher Natur. Die Zappanale, die dieses Jahr ihre 13. Auflage erlebt, ist längst ein wichtiger Wirtschaftsfaktor geworden. Wenn Underground-Ikonen wie Don Preston, Bunk Gardner, Roy Estrada oder Jimmy Carl Black kommen, "trägt das unseren Namen in die Welt", sind sich Kutz und der Bürgermeister einig.<br />
* Schließlich werden Skulptur und Sockel (etwa 15 000 Euro) aus eigenen Mitteln und über Sponsoren finanziert. Auch die Reinigung bleibt nicht an der Stadt hängen. Und der Standort ist ein Kompromiss. Weil der Kamp, die grüne Innenstadtinsel, mit klassizistischen Gebäuden und zwei chinesischen Pavillons ausscheidet, wählte man eine kleine Halbinsel am verkehrsreichen Alexandrinenplatz - zwischen Dobra-Kaufhaus und Schwanen-Brunnen.<br />
* Am 20. September 2001 passierte der Vorschlag die Stadtvertretung ohne Gegenstimme. Der Bildhauer Vaclav Cesak aus Pilsen gestaltete die Büste nach einem Foto aus "Burnt weenie sandwich". Franks Geschwister Candy und Bob werden am nächsten Wochenende zur Enthüllung erwartet. Und für Wolfhard Kutz erfüllt sich ein Lebenstraum.(Internet: www.arf-society.de Das Ensemble Modern eröffnet am 13. September (Musikhalle) mit Zap- pas "Greggery Peccary & Other Per- suasions" das Hamburger Musikfest)<br />
<br />
===Weitere Persönlichkeiten aus der Stadtgeschichte===<br />
<br />
====Herzog Adolf Friedrich====<br />
* [https://de.wikipedia.org/wiki/Adolf_Friedrich_zu_Mecklenburg https://de.wikipedia.org/wiki/Adolf_Friedrich_zu_Mecklenburg]<br />
[[Datei:Dob679.PNG|400px|zentriert]]<br />
Herzog Adolf Friedrich & Feodora von Reuss<br />
[[Datei:Villa Feodora.jpg|400px|zentriert]]<br />
Villa Feodora<br />
[[Datei:Hochzeit Adolf Friedrich.jpg|400px|zentriert]]<br />
Hochzeit<br />
[[Datei:Erbprinzessin Elise von Reuss mit ihren Kindern.jpg|400px|zentriert]]<br />
Erbprinzessin von Reuss mit ihren Kindern<br />
[[Datei:Sarkophag Feodora.jpg|400px|zentriert]]<br />
Sarkophag von Herzogin Feodora im Doberaner Münster<br />
<br />
====Madame Reichard====<br />
[[Datei:Dob759.PNG|300px|zentriert]]<br />
<br />
'''Das luftschiffende Frauenzimmer''' <br />
*''Vor 170 Jahren — Ballonaufstieg in Doberan (I)''<br />
* ( Ostsee-Zeitung, Juli 1989 - Zeitungsregestensammlung Carl Christian Schmidt/Archiv Münsterverwaltung Bad Doberan)<br />
* Das Jubiläum des Ballonfluges von Wilhelmine Reichard soll Anlaß sein, dieser ungewöhnlichen Frau zu gedenken, wobei bisher unveröffentlichtes Archivmaterial verwendet wurde.<br />
* Wilhelmine Schmidt (1788 - 1848) war seit 1806 mit Gottfried Reichard, dem nach W. Jungius zweiten deutschen Ballonflieger, verheiratet. Reichard startete 1810 mit einem selbstgebauten Ballon, Wilhelmine stieg im April 1811 in Berlin als erste Deutsche zu einer 1 l/2stündigen Luftreise auf, Ihr dritter Flug (Sept. 1811 in Dresden) endete mit einer schweren Havarie. Bei starkem Sturm stieg der Ballon sehr rasch auf mehrere tausend Meter, die Pilotin verlor das Bewußtsein.<br />
* Als sie wieder zu sich kam. erblickte sie über sich nur noch einige Stofffetzen, die sich im heftigen Seitenwind wie ein Segel blähten, den Absturz so um einige Augenblicke verzögernd. Die Reste des Ballons verfingen sich in einer Baumgruppe, die Gondel stürzte zu Boden, die Fliegerin, erneut bewußtlos, kam erst nach Stunden wieder zu sich. <br />
* Fünf Jahre später, inzwischen war Wilhelmine Mutter von vier Kindern, bestieg sie erneut einen Ballon. Ihre Aufstiege, u. a. in Brüssel, Hamburg, Wien, Prag, Warschau und München, wurden zur Routine.<br />
* Die Einnahmen aus den Eintrittspreisen dienten der Finanzierung der im Jahre 1816 gegründeten chemischen Fabrik ihres Mannes im Plauenschen Grund bei Dresden.<br />
* Der von ihr im Sommer 1819 in Hamburg, Lübeck, Doberan und Bremen benutzte Ballon dürfte der fünfte der sechs von Reichard gebauten „Bälle“ gewesen sein. Er war mit Wasserstoff gefüllt, der am Startort aus einer chemischen Reaktion von Schwefelsäure und Eisen erzeugt wurde.<br />
* Die etwa 200 Quadratmeter große Hülle, in Handarbeit genäht, bestand aus feinster Seide, die mit Firnis hauchdünn, aber luftdicht abgedeckt war.<br />
* Am 16. Juli traf Madame Reichard in Doberan ein; in der letzten Juliwoche wurde der Ballon im großherzogliohen Palais in Rostock (am heutigen Universitätsplatz) dem Publikum gezeigt.<br />
* Eine Rostocker Zeitung vom 29. Juli schrieb: „Das hiesige Publikum hat sowohl den Ballon, womit bereits 18 (?) Luftreisen gemacht sind, als auch die anderen Apparate mit vieler Aufmerksamkeit, sehr zahlreich In Augenschein genommen, und erwartet daher von diesem hier hoch nie gesehenen Schauspiel ein um so größeres Vergnügen.“ Am- 30. Juli wurde der Ballon für die Armen zum herabgesetzten Preis von 8 Schilling (Erwachsene) und 4 Schilling (Kinder) gezeigt.<br />
* Über die Luftreise in Doberan selbst werden wir in unserer nächsten Sonnabendausgabe berichten(Dr. H. Rehwaldt).<br />
<br />
'''Die geglückte Luftreise''' <br />
*''Vor 170 Jahren - Ballonaufstieg in Doberan (II)'' <br />
* ( Ostsee-Zeitung, Juli 1989 - Zeitungsregestensammlung Carl Christian Schmidt/Archiv Münsterverwaltung Bad Doberan)<br />
* Über den Ballonaufstieg in Doberan 1819 berichtet der Zeitzeuge H. G. Studemund (das bisher nicht veröffentlichte Originalmanuskript wurde mir dankenswerterweise vom Staatsarchiv Schwerin zugänglich gemacht): „August 8. Frau Profeßorin Reichard erhob sich um 5 Uhr nachmittags in die Luft. Zum Lokal der Füllung und des Aufsteigens war ein geräumiger Rasenplatz neben der Kirche gewählt.<br />
* Nachdem die Luftschifferin sich den Allerhöchsten Herrschaften auf der dort errichteten Tribüne empfohlen hatte, stieg sie in den Korb, erhob sich unter Pauken und Trompetenschall langsam in die Luft, winkte den Tausenden unter ihren Füßen mit der Fahne die Abschiedsgrüße zu und leerte über und neben der Thurmspitze noch sichtbar einen Ballastbeutel, in Folge deßen sie bald als ferner Punkt den Blicken der Zuschauer entschwand.<br />
* Als der Wind zum Meere trieb, so ließ sie sich bald, etwa 1/2 Meile von Doberan wieder zur Erde herab. Die Fahrt war vollkommen glücklich, und nachdem die Luftschifferin im Hofwagen zurückgekehrt war, folgte bald ihr Ballon, welcher noch schwebend und von sicheren Wächtern geführt, durch alle Straßen von Doberan reisete.<br />
* Man will behaupten, daß das erhabene Schauspiel etwa 4000 Zuschauer versammelt hatte. Einige kleine Probe-Ballone, welche als Vorboten und zur Beobachtung des Windes vorausgeschickt wurden, müßten noch jetzt über den Wolken schweben, wenn ihre Kraft nicht erloschen ist.“<br />
* Derselbe Autor wurde von dem Ereignis zu einem zwölfstrophigen Gedicht beflügelt, das weitere Einzelheiten des Aufstiegs wiedergibt. Es heißt dort u. a.: „Schon spannen sich die schlaffen Seile;/ Es ringt mit der verhaßten Haft / Stets mächtiger nach jeder Weile / Des stolzen Balles volle Kraft. Der leichte Korb beginnt zu schweben / Nimmt Fernrohr jetzt und Ballast ein!/ Es wird der Anker ihm gegeben, / Und die Sylphide steigt hinein. Dem schwarzen Punkte i n den Lüften / Folgt auf der ernsten Bahn zum Meer / Mit schnellem Flug auf allen Triften, / Der Renner hülfebringend Heer.“<br />
* Für den Pächter des Kammerhofes, auf dessen Feld der Ballon niederging, brachten die „Renner“, die begeisterten Zuschauer also, in Equipagen, zu Pferd und einfach zu Fuß allerdings nicht „Hülfe“, sondern nur Ärger mit sich, zertraten sie ihm doch seine schönen, fast reifen Erbsen. „Min Arften, o min Arften“, jammerte er verzweifelt, gab sich aber rasch zufrieden, als. ihm der Großherzog die Michaelspacht erließ.<br />
* Der Abend mit einer Ovation im Doberaner Theater gestaltete sich zum waren Triumph für das tapfere „luftschiffende Frauenzimmer“, wie die damaligen Zeitungen voller Anerkennung schrieben(Dr. Helge Rehwaldt).<br />
<br />
==Kur- und Bäderwesen, Tourismus, Sport, historische Bauten==<br />
===Medizinische Einrichtungen===<br />
<br />
[[Datei:Doberan Z54.PNG|700px|zentriert]]<br />
<br />
===Kur- und Bäderwesen===<br />
'''Aus der Geschichte des ältesten Seebades'''<br />
* ''Kuren mit Molke, Eselsmilch und Wasser'' <br />
* ( Ostsee-Zeitung, Januar 1993 - Zeitungsregestensammlung Carl Christian Schmidt/Archiv Münsterverwaltung Bad Doberan)<br />
* 1836 starb der geistige Vater des ersten deutschen Seebades, der Hofrat Prof. Dr. Samuel Gottlieb von Vogel, und ein Jahr später folgte ihm der Großherzog Friedrich Franz I., der seinen Leibmedicus „wahrhaft hoch schätzte und ehrte", nach. Damit verlor das Land Mecklenburg-Schwerin einen der eifrigsten Förderer von Doberan-Heiligendamm und auch einen der wenigen weitblickenden und klugen Regenten in seiner Geschichte.<br />
* Der Nachfolger Paul Friedrich ließ in seiner nur sechsjährigen Amtszeit als Landesherr die Straßen nach Rostock und zum Damm ausbauen. Das Bettenhaus neben dem Saalgebäude in Heiligendamm erhielt eine Erweiterung um drei Stockwerke und so seine heutige Höhe. <br />
* Im Erdgeschoß verblieben die warmen Seebäder, die in 18 Kabinetten verabreicht wurden, außer den vier für die Großherzogliche Familie reservierten. Die Kabinette waren komfortabel eingerichtet mit Kanapees, Klingelschnüren usw., die Badewannen bestanden ursprünglich aus weiß überfirnistem Eichenholz und wurden jetzt allmählich durch Zement-Badewannen ersetzt. <br />
* Im schriftlichen Nachlaß von Prof. Vogel und seinen Nachfolgern finden sich reichlich Belege über die Heilkraft des Seewassers. Einiges davon erinnert an die Wunderheilungen der Bibel und ist wohl aus heutiger Sicht auch ein wenig unter Werbeaspekten zu betrachten. Interessant ist aber die Variationsbreite der Anwendung. Nicht nur die kalten und warmen Bäder allein, sondern auch die Beimischung oder die Abreibung mit stark jodhaltigem Tang oder das Trinken von Seewasser gehörten zur Behandlung.<br />
* Auch mit Molke, Eselsmilch und Mineralwasser wurde experimentiert, wie aus einer alten medizinischen Abhandlung zu entnehmen ist: „Versuche zu Milch-Anstalten wurden im Orte Doberan durch eine Eselinnen-Herde gemacht, auch eine Anstalt zum Ausschenken vieler Mineral-Wässer wurde etabliert, aber die 3/4 Meile weite Entfernung des Ortes vom Strande legte immer Hindernisse in den Weg; die Eselinnen wurden wieder abgeschafft, weil die Weiden zu weit entfernt waren, um zu jeder Zeit Milch bekommen zu können, und die Trinkanstalt wurde nur wenig besucht." <br />
* Mitte des 19. Jahrhunderts wurden in Heiligendamm eigens Molkenanstalten eingerichtet, um die Molke, der damals große Heilkraft zugesprochen wurde, dem Wasser beimengen zu können.<br />
* Gleichzeitig erfolgte der Auftakt zu einem weiteren Ausbau des Bades im Hinblick auf Übernachtungsmöglichkeiten, ohne daß Doberan als Ort der gesellschaftlichen Ereignisse seine Bedeutung verlor.<br />
* Der Großherzog Paul Friedrich ließ in westlicher Richtung, am Beginn der Steilküste, in kurzer Folge drei Villen für seine privaten Belange errichten, die im Zeitgeschmack englisch mit „Cottages” bezeichnet wurden.<br />
* Besonders und auch heute noch idyllisch gelegen ist davon am westlichen Ende das Alexandrinen-Cottage, so benannt nach der Großherzogin, die es viele Jahre bewohnte, einer Tochter der legendären Königin Luise und des Preußenkönigs Friedrich Wilhelm III. und Schwester des späteren Kaisers Wilhelm I.<br />
* Die Fürstin erreichte das hohe Alter von 89 Jahren und erfreute sich stets einer besonderen Beliebtheit und Wertschätzung. In ihren letzten Lebensjahren, als die Körperkräfte schon schwanden, ließ sie sich während ihres Sommeraufenthaltes täglich mit einem kleinen Eselskarren nach Doberan und um den Kamp kutschieren(Aus WOLF KARGE, Heiligendamm 1793-1993)<br />
<br />
<br />
<br />
'''Aus der Geschichte von Bad Doberan und Heiligendamm (40)'''<br />
* ''Regen- und Sturzbäder halfen gegen Kopfschmerzen'' <br />
* ( Ostsee-Zeitung, Juli 1997 - Zeitungsregestensammlung Carl Christian Schmidt/Archiv Münsterverwaltung Bad Doberan)<br />
* Bad Doberan. Schon vor 160 Jahren wurden genaue Messungen von Luft- und Wassertemperaturen vorgenommen - morgens um 7 und nachmittags um 4 Uhr - der Wellenschlag beachtet, die Richtung des Windes, die Gesamtwitterung und der Barometerstand in Augenschein genommen, so daß Dr. J. H. Becker in seinem Buch „Doberan im Sommer 1837", ein Jahr darauf bei Hinstorff in Parchim und Ludwigslust erschienen, genaueste Angaben machen konnte. <br />
* Mit dem unbeständigen Wetter im Januar und Februar hing nach Ansicht des Mediziners auch die im ganzen nordöstlichen Europa vorherrschende Grippe zusammen, die ebenfalls in Doberan grassierte. <br />
* Bis in den Mai blieb es ungewöhnlich kalt, und erst nach dem 20. im Wonnemonat begann es freundlicher zu werden. Mitte Juni machte sich ein schwefliger und dichter Nebel bemerkbar, aus dem „ein übelriechender Höhenrauch" wurde.<br />
* Interessant bei den Anmerkungen des Badearztes vor allem die Beziehungen zwischen Wetter und Krankheiten. So ist zu lesen, daß durch das angenehme und warme Wetter im September „die Neigung zu Durchfällen und zu Störungen der Verdauungs-Organe überhaupt allmählich verschwand."<br />
* Welchen Ruf Heiligendamm in jenen Jahren besaß, mag daraus ersichtlich sein, daß ein Patient aus Polen die weite Reise unternahm, um hier an der Ostsee durch die regelmäßigen Seebäder in Verbindung mit Regen- und Sturzbädern von seinen langjährigen Kopfschmerzen - Neurosen - befreit zu werden.<br />
* Ein „kaltes Sturzbad" beschrieb Becker mit „einem aus einer bedeutenden Höhe geschehenes Herabstürzen reichlicher Wassergüsse auf den entblößten Körper oder auf einen Teil desselben".<br />
* Andere Arten von Bädern waren auch Fall-, Gieß- oder Tropfbäder.<br />
* In Doberan besaß man zudem schon die Douche-Maschinen, die in ihrer Form Ähnlichkeit mit einer Feuerspritze hatten, und mit ihnen konnte man den Wasserstrahl ganz gezielt und dauerhaft auf eine bestimmte Stelle richten.<br />
* Erfolge erzielte man ebenfalls mit mineralischen Schlamm- und Moorbädern sowie mit Schwefelbädern.<br />
* Bereits seit 1818 gab es in Heiligendamm ein Gebäude, in das zwei Schwefeldampfmaschinen untergebracht waren.<br />
* Von besonderer Bedeutung war die Eisen-Quelle, „deren kräftiges Wasser in das in ihrer Nähe im Jahre 1823 neu erbaute, große, sehr geschmackvoll eingerichtete und Doberan zur wahren Zierde gereichende Badehaus geleitet wird".<br />
* „Doberan im Sommer 1837" war eine außergewöhnliche Werbung für die heilenden Kräfte in Doberan und Heiligendamm und könnte in der Gegenwart erneut eine Lanze für das älteste deutsche Seebad brechen(PETER GERDS)<br />
<br />
[[Datei:Doberan Z6.PNG|700px|zentriert]]<br />
<br />
<br />
===Beherbergung===<br />
<gallery mode="packed" widths="200px"><br />
Datei:Dob83.jpg|<br />
Datei:Dob304.jpeg|<br />
Datei:Dob283.jpeg|<br />
Datei:Dob375.jpeg|<br />
Datei:Dob389.jpeg|<br />
Datei:Dob105.jpg|<br />
Datei:Dob377.jpeg|<br />
Datei:T111.jpg<br />
Datei:Dob181.jpg|<br />
Datei:Dob350.jpeg|<br />
Datei:Dob384.jpeg|<br />
Datei:T28.jpg<br />
Datei:Dob305.jpeg|<br />
Datei:Dob359.jpeg|<br />
Datei:Dob458.PNG|<br />
Datei:Dob459.PNG|<br />
Datei:Dob460.PNG|Mollistr. 12 und seine Geschichte<br />
Datei:Dob461.PNG|<br />
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Datei:Dob463.PNG|<br />
Datei:Dob353.jpeg|<br />
Datei:Dob386.jpeg|<br />
Datei:Dob388.jpeg|<br />
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</gallery><br />
<br />
[[Datei:Doberan Z7.PNG|700px|zentriert]]<br />
<br />
===Gaststätten===<br />
* [[Gaststätten]]<br />
<br />
===Stadt- und Bädermuseum===<br />
<br />
* [https://www.bad-doberan-heiligendamm.de/kultur-events/kulturhaeuser-museen/stadt-baedermuseum.html https://www.bad-doberan-heiligendamm.de/kultur-events/kulturhaeuser-museen/stadt-baedermuseum.html]<br />
<br />
[[Datei:Dob936.PNG|500px|zentriert]]<br />
[[Datei:Dob763.PNG|500px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan R Möckelhaus.PNG|600px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan Z1.PNG|600px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan Z3.PNG|600px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan Z4.PNG|600px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan Z5.PNG|600px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan Z37.PNG|600px|zentriert]]<br />
<br />
===Bad Doberan - Tourismus===<br />
* [[Bad Doberan - Tourismus|Tourismus]]<br />
<br />
'''Bad Doberaner Gästeführer'''<br />
[[Datei:Dob842.PNG|400px|zentriert]]<br />
[[Datei:Dob835.PNG|400px|zentriert]]<br />
[[Datei:Dob777.PNG|400px|zentriert]]<br />
[[Datei:Dob836.PNG|400px|zentriert]]<br />
<br clear="all"/><br />
[[Datei:Dob856.jpg|400px|zentriert]]<br />
<br clear="all"/><br />
[[Datei:Dob906.PNG|400px|zentriert]]<br />
[[Datei:Dob854.PNG|400px|zentriert|thumb|Gästeführer Peter Becker]]<br />
<br />
===Sport===<br />
<br />
<br />
* [[Sport in Doberan]]<br />
<br />
===Straßen,Baudenkmale und Sehenswürdigkeiten der Stadt Bad Doberan===<br />
<br />
'''Neue Straßennamen mit alter Tradition'''<br />
''Bad Doberan (Stadtverwaltung) Die Stadtverordnetenversammlung beschloß die Änderung der Straßennamen nach vorliegenden Vorschlägen, 1-11, die vom erweiterten Kulturausschuß aus den Vorlagen der CDU-Fraktion und des Kulturausschusses unter Einbeziehung der Meinung der Bevölkerung erarbeitet wurden(Bad Doberaner Stadtanzeiger, 15. Dez. 1990)''<br />
* Straße des Friedens wird in Dammchaussee umbenannt: Die Chaussee führt von Doberan nach Heiligendamm und wurde deshalb seit Gründung des Seebades als Dammchaussee bezeichnet. Aus dieser Tradition und der Rückbesinnung auf das erste deutsche Seebad hielt der Sonderausschuß es für zweckmäßig, diese Bezeichnung wieder einzuführen. <br />
* Die Heinrich-Klöcking-Straße wird wieder Neue Reihe: Dieser Name wurde bei der Bebauung der Straße eingeführt und hat somit Tradition. Die Umbenennung der Neuen Reihe in Heinrich-Klöcking-Straße (ebenso wie die zwei nachfolgenden Straßen) war eine Maßnahme der damaligen Stadtverwaltung (nach 1945) um Antifaschisten um jeden Preis auch in Doberan zu ehren. <br />
* Wilhelm-Bohm-Weg wird wieder Mittelstraße genannt<br />
* Ernst-Wolff-Straße soll wieder Friedhofstraße heißen. Da diese Straße die Zufahrtstraße zum neuen Friedhof war, sollte sie auch wieder traditionsgemäß diesen Namen führen.<br />
* Clara-Zetkin-Straße bleibt mit diesem Namen bestehen. Bei der Auswertung der Meinungen der Bad Doberaner Bürger, speziell der Clara-Zetkin-Straße sprachen sich etwa 80% für den Erhalt dieses Namens aus. Clara Zetkin als Begründerin der Frauenbewegung sollte nach Meinung der Mehrheit der Bevölkerung durch diesen Straßennamen geehrt werden.<br />
*Maxim-Gorki-Platz bleibt mit diesem Namen bestehen. <br />
* Die MTS-Siedlung soll in „Am Quellholz“ umbenannt werden: Die Bezeichnung „Die Cepelin“ würde für Einheimische jüngeren Datums und Fremde unklar sein. Waldsiedlung wurde abgelehnt wegen der Assoziation zu Wandlitz. Da das Quellholz gegenüber liegt und von seiner Attraktivität bereits anspricht, sprachen sich die Mitglieder der Sonderarbeitsgruppe einstimmig für die Bezeichnung „Am Quellholz“ aus. <br />
* Es wurde vorgeschlagen die Friedrich-Engels-Straße wieder in Friedrich-Franz-Straße umzubenennen: Hier spielte die Würdigung Friedrich Franz I. als Mitbegründer des ersten deutschen Seebades eine Rolle, und dazu kam, daß diese Straße zuvor über Jahrzehnte bereits Friedrich-Franz-Straße hieß. Viele Einwohner dieser Straße sprachen sich für diesen Namen aus.<br />
* Die Ernst-Thälmann-Straße wird auf Vorschlag in Mollistraße umbenannt: Hierüber gab es unterschiedliche Diskussionen. Die Mehrheit der Bevölkerung und der Arbeitsgruppenmitglieder plädierten für „Mollistraße“: a) aufgrund des dort hindurchfahrenden „Molli’s“;b) umgangssprachlich hat sich diese Bezeichnung bereits seit Jahrzehnten in der Bevölkerung eingebürgert. Man sollte auch auf diese Volkstümlichkeit Rücksicht nehmen. <br />
* August-Bebel-Straße bleibt mit diesem Namen bestehen. <br />
* Karl-Marx-Platz wird in Brunnenplatz umbenannt.<br />
* Aufgrund der Beschlußvorlage 38/90 zur Umbenennung der Straßennamen im Wohngebiet Buchenberg wurde folgendes beschlossen: Zu der Straßenbenennung Buchenberg sollte eine Sonderregelung getroffen werden. Aufgrund sehr vieler Vorschläge der Buchenbergbewohner wird der Name Ehm Welks als Straßenname fast 100%ig akzeptiert, aber nicht seine „Helden“. Darauf hat sich die Sonderarbeitsgemeinschaft zu folgendem Vorschlag entschlossen: Das Bauamt entscheidet über eine übersichtlichere Straßenführung und setzt dann im Einvernehmen mit der Stadtverordnetenversammlung die von der Sonderarbeitsgemeinschaft vorgeschlagenen Namen ein:<br />
* Ehm-Welk-Straße (Schriftsteller Heiden von Kummerow);<br />
* Gerhard-RingelingStraße (Schriftsteller und Lehrer am Gymnasium); <br />
* Heinrich-Seidel-Straße (Schriftsteller und häufiger Gast in Bad Doberan);<br />
* Rudolf-TarnowStraße (Volkstümerlicher Dichter, Burrkäwers);<br />
* JohnBrinkmann-Straße (Schriftsteller);<br />
* Ludwig-Bang-Straße (Heimatmaler von Bad Doberan). <br />
*Entschieden wurde: Straße der Freundschaft in Heinrich-Seidel-Straße; Straße der Gemeinschaft in Ehm-Welk-Straße; Straße der Solidarität in John- Brinckmann-Straße; Straße des Aufbaus in Rudolf-Tarnow Straße umzubenennen.<br />
* Mit diesen Vorschlägen hoffen wir, den Anwohnern des Buchenbergs und dem Neubaugebiet insgesamt gerecht zu werden. <br />
<br />
[[Datei:Dob907.PNG|700px|zentriert|Flecken Doberan]]<br />
<br clear="all"/><br />
<br />
[[Datei:Dob419.JPG|700px|zentriert|Bad Doberan]]<br />
<br />
====Bahnhof/Molli====<br />
* [[Bahnhof/Molli]]<br />
<br />
====Das Moorbad====<br />
* [[Das Moorbad]]<br />
<br />
====Kamp und Severinstraße====<br />
* [[Kamp und Severinstraße]]<br />
<br />
====Alexandrinenplatz====<br />
* [[Alexandrinenplatz]]<br />
<br />
====Markt, Baumstraße, Neue Reihe====<br />
* [[Markt, Baumstraße, Neue Reihe]]<br />
<br />
====weitere Straßen====<br />
* [[weitere Straßen]]<br />
<br />
<gallery mode="packed" widths="200px"><br />
<br />
Datei:Dob218.jpg|Friederich Franz Straße<br />
Datei:Dob362.jpeg|<br />
Datei:Dob297.jpeg|<br />
Datei:Dob421.JPG|<br />
Datei:Dob221.jpeg|Mollistraße<br />
Datei:Dob948.PNG|Ehm-Welk-Buchhandlung<br />
Datei:Dob949.PNG<br />
Datei:Dob916.jpg|Mollistr.(DDR)<br />
Datei:Dob833.PNG<br />
Datei:Dob847.PNG<br />
Datei:Dob918.jpg|Ziegenmarkt(DDR)<br />
Datei:Dob403.JPG|<br />
Datei:Dob412.JPG|<br />
Datei:Dob435.JPG|<br />
Datei:Dob256.jpeg|<br />
Datei:Dob262.jpeg|<br />
Datei:Dob229.jpeg|<br />
Datei:Dob250.jpeg|Lindenstraße<br />
Datei:Dob266.jpeg|Beethoven Straße<br />
Datei:Dob917.jpg|Severin-Beethoven Straße<br />
Datei:Dob423.JPG|<br />
Datei:Dob408.JPG|Puppenhaus Beethoven Straße<br />
Datei:Dob270.jpeg|Rostocker Straße<br />
Datei:Dob324.jpeg|Rostocker Straße<br />
Datei:Dob687.jpg|<br />
Datei:Dob491.jpg|<br />
Datei:Dob492.jpg|<br />
Datei:Dob272.jpeg|Kröpeliner Straße<br />
Datei:Dob314.jpeg|<br />
Datei:Dob273.jpeg|Goethe Straße<br />
Datei:Dob281.jpeg|Post- /Severinstraße<br />
Datei:Dob285.jpeg|Wossidlostraße<br />
Datei:Dob299.jpeg|Schützenplatz<br />
Datei:Dob301.jpeg|Am Wallbach<br />
Datei:Dob307.jpeg|Dammstraße<br />
Datei:Dob309.jpeg|<br />
Datei:Dob446.jpg|<br />
Datei:Dob447.jpg|<br />
Datei:Dob448.jpg|<br />
Datei:Dob316.jpeg|Lettowsberg<br />
Datei:Dob591.jpg|<br />
Datei:Dob465.PNG|Lessingschule 1952<br />
Datei:Dob467.PNG|Fritz-Reuterstr. 1953<br />
Datei:Dob468.PNG|Rost./Kröpel. Str. 1953<br />
Datei:Dob469.PNG|Rost. Str. 1952 (Vettersche Haus)<br />
Datei:Dob474.PNG|Lindenalle um 1900<br />
Datei:Dob472.PNG|Blick auf Buchenberg 19.Jh.<br />
Datei:Dob908.jpg|Stülower Weg(Blick vom Arbeitslager)<br />
<br />
</gallery><br />
<br />
[[Datei:Doberan R Wossidlostr..PNG|700px|zentriert]]<br />
<br />
===Die Burg, später "Haus des Handwerks"===<br />
* [[Die Burg, später "Haus des Handwerks" ]]<br />
<br />
===Denkmale===<br />
<br />
'''Backenzahn'''<br />
[[Datei:Dob951.PNG|700px|zentriert]]<br />
(Ostseezeitung 9.9.2001)<br />
<br />
<gallery widths="400px" heights="200px"><br />
Datei:Dob573.jpg<br />
Datei:Dob574.jpg<br />
Datei:Dob686.jpg<br />
</gallery><br />
Ehrenmal für die im Ersten Weltkrieg gefallenen und vermissten Soldaten auf dem Buchenberg (im Volksmund Backenzahn genannt) in Bad Doberan, Mecklenburg-Vorpommern/Das Ehrenmal wurde Ausgang der 1920er Jahre nach einem Entwurf des Architekten und Baumeisters Hans Carlson von der Baufirma H. Carlson & Sohn, damals Bad Doberan, Severinstraße 2, erbaut.<br />
<br />
'''Gedenkstein'''<br />
[[Datei:Dob580.jpg|700px|zentriert|Bad Doberan]]<br />
<br />
'''Wo ist der Gedenkstein geblieben?'''<br />
* ( Ostsee-Zeitung, Oktober 1997 - Zeitungsregestensammlung Carl Christian Schmidt/Archiv Münsterverwaltung Bad Doberan)<br />
* Bad Doberan. In Bad Doberan gab es einmal einen Vaterländischen Gedenkstein, der am heutigen Fußgängerüberweg bei der Post gestanden haben soll und irgendwann entfernt worden ist. Er trug die Inschrift „Allezeit treu bereit für des Reiches Herrlichkeit". <br />
* Im Hütter Wohld wurde dieser Findling von Forstmeister von Raven entdeckt und durch den Großherzog als Geschenk dem Doberaner Militärverein übergeben.<br />
* Im April 1912 war es dann schließlich soweit. In Anwesenheit, so zeitgenössische Quellen, von 14 Krieger- und Militärvereinen aus Doberan und Umgebung wurde der Stein auf dem Alexandrinenplatz aufgestellt.<br />
* Über Größe und Transport hieß es: „Der Granitfindling ist ungefähr 2 1/2 m hoch, 1 1/4 m breit und 1 m dick, hat also gut drei Kubikmeter Inhalt und 180 Zentner Gewicht.<br />
* Ende Februar war er unter mehrtätigen schweren Mühen aus seinem Lager gehoben, auf zwei mächtige, mit schmiedeeisernen Bändern zusammengekoppelte Eichenstämme gewunden und daran festgekettet worden." Mit einem Gespann und sechs Pferden davor erreichte dieser Stein in zwei Tagen Doberan. <br />
* An Ort und Stelle hatte Hofzimmermeister Reincke eine Hebevorrichtung aus drei Fichtenstämmen gebaut.<br />
* Daß bei der Prozedur alles ohne den geringsten Schaden und Unfall ablief, wurde besonders hervorgehoben. Wo aber ist nun der Findling geblieben?(P. GERDS)<br />
<br />
<br />
'''Gedenken an Gorbatschow'''<br />
*''Stein und Eiche werden nun gesetzt''<br />
* (von Werner Geske - Ostsee-Zeitung, November 1992 - Zeitungsregestensammlung Carl Christian Schmidt/Archiv Münsterverwaltung Bad Doberan)<br />
* ''Bundesminister und Doberaner Bürger vollziehen gemeinsam feierlichen Akt'' <br />
* Bad Doberan. Für den 72jährigen Erich Vick geht morgen ein langgehegter Wunsch in Erfüllung: Die Kreisstadt würdigt in einem feierlichen Akt die wiedergewonnene deutsche Einheit durch Gedenkstein und Eiche.<br />
* „Ich freue mich, daß ich die Ehre habe, gemeinsam mit Bundesminister Krause den Baum pflanzen zu können. Es ist gut, daß der Gedenkstein einen Ausspruch Gorbatschows trägt, der seiner Grußadresse zum Tag der deutschen Einheit 1990 entstammt. <br />
* Ihm, Ronald Reagan und Helmut Kohl sollte unser tief empfundener Dank gehören", erklärte der alte Herr gegenüber der OZ. Er gehöre zu der Generation, die aus Krieg und Kriegsgefangenschaft zurückgekehrt, die Teilung des Vaterlandes schmerzlich erlebt habe. <br />
* Im Januar, als Prof. Günther Krause den Vorschlag unterbreitete, Straßen und Plätze nach Michail Gorbatschow zu benennen, fand diese Anregung auch in unserem Kreis Resonanz.<br />
* Zu denen, die sich damals mit Vorschlägen zu Wort meldeten, gehörte auch Erich Vick. Der ehemalige Bäckermeister sprach sich dafür aus, dem ehemaligen sowjetischen Staatschef mit einem Gedenkstein und einer Eiche Dank für seine Entschlossenheit zu sagen.<br />
* Nach mehreren Debatten in der Stadtverordnetenversammlung einigten sich die Abgeordneten auf die Lesart, mit einem solchen Akt an die deutsche Einheit erinnern zu wollen.<br />
* Für eine direkte Ehrung Gorbatschow fand sich im Stadtparlament jedoch keine Mehrheit. Am 3. Oktober beschlossen die Volksvertreter, in einem würdevollen Akt, Stein und Baum zu setzen. <br />
* Gestern liefen noch die letzten Vorbereitungen auf das Ereignis am Sonnabend um 11.00 Uhr. Mitarbeiter des Bauhofes bereiteten das Pflanzbett für die Eiche fachgerecht vor. Der fast vier Meter hohe Baum stammt aus Kröpelin. Dort wuchs er in über 10 Jahren in der Baumschule Hinrichs heran.<br />
* Auch der Findling aus einer Kiesgrube bei Retschow stammend, in der Werkstatt von Steinmetzmeister Reiner Vahl mit dem Gorbatschow-Ausspruch versehen, tritt heute seinen Weg zum Platz an der Ecke Parkentiner Weg/Rostocker Straße an. Mitarbeiter der NTU bringen den Stein zu seinem Bestimmungsort. <br />
* Gestern befragten wir Bürger nach ihrer Meinung zu der morgigen Veranstaltung. Hilde Krüger, Hausfrau, ist angetan davon, „daß gerade Bad Doberan solch einen Stein setzt." Ohne Gorbatschow gäbe es nach ihrer Auffassung keine Einheit. „Und dafür sind wir doch wohl dankbar, oder nicht!?"<br />
* Renate Sörensen, Architektin, aus Rendsburg hat bisher nur von der Ehrenbürgerschaft für Reagan, Gorbatschow und Kohl in Berlin gehört: „ Daß die Doberaner so etwas machen, wußte ich nicht. Ist ja ganz toll." <br />
* Jörn Peters, Handwerker, ist anderer Auffassung: „Der Herbst '89 steht mir noch immer plastisch vor Augen. Ich gehe morgen auf jeden Fall zum Platz an der Rostocker Straße.<br />
[[Datei:Dob659.PNG|400px|zentriert]]<br />
<br />
'''Stein aus Granit soll an die errungene Einheit erinnern'''<br />
*''Bundesminister Krause würdigte in Bad Doberan Beitrag Gorbatschows''<br />
* (von Werner Geske, Ostsee-Zeitung, November 1992 - Zeitungsregestensammlung Carl Christian Schmidt/Archiv Münsterverwaltung Bad Doberan)<br />
* Bad Doberan. Die innere Bewegung war dem 72jährigen anzusehen. Nach monatelangem persönlichem Bemühen, unterstützt von vielen Gleichgesinnten, sollte sich an diesem Sonnabendvormittag sein langgehegter Wunsch erfüllen. „Als Bundesminister Günther Krause zu Jahresbeginn mit dem Vorschlag an die Öffentlichkeit trat, Straßen und Plätze in Ostdeutschland nach dem russischen Reformer Gorbatschow zu benennen, sprach er mir aus dem Herzen." So Erich Vick, kurz bevor er in Anwesenheit von Prof. Krause den Stein zum Gedenken an die wiedererrungene Einheit enthüllte. <br />
* Hunderte Bürgerinnen und Bürger der Kreisstadt waren gekommen, um in dieser feierlichen Stunde dabei zu sein. Zunächst richtete Stadtverordnetenvertreter Heinz Hake das Wort an die um Stein und Eiche Versammelten. Er begrüßte, daß es trotz mancher Widrigkeiten doch noch zu diesem denkwürdigen Tag gekommen sei. Damit traf er die Empfinden vieler, die das unermüdliche Engagement des alten Doberaners mit Sympathie und Solidarität unterstützt hatten. <br />
* Auch Bundesminister Krause hob nicht ohne Befriedigung hervor, daß sich daran erneut beweise, was demokratischer Bürgerwille in unserem Lande bewirken könne. Er erinnerte daran, daß erst drei Jahre vergangen seien, seit auch in Bad Doberan das Volk auf die Straße gegangen sei, um für Freiheit und Einheit zu demonstrieren. „Wer von uns hat damals daran zu glauben gewagt, daß die deutsche Einheit so nahe ist. Die Kraft des Volkes hat alle Hindernisse aus dem Weg geräumt, unterstützt von Freuden in aller Welt", erinnerte der Minister. Der Dank gelte besonders Ronald Reagan, Georg Bush, Helmut Kohl und Michail Gorbatschow.<br />
* Der russische Reformer sei es vor allem gewesen, der im Osten die Voraussetzungen dafür schuf, daß die Menschen in der ehemaligen DDR in freier Selbstbestimmung die Einheit ihres Vaterlandes wiedererringen konnten. Dies sei unvergessen und finde auch seinen Ausdruck in der Tatsache, daß Gedenkstein und Eiche nunmehr hier ihren Platz gefunden hätten.<br />
* Zustimmung fand auch die Feststellung des Bundespolitikers, daß es im Bewußtsein gewonnener Freiheit nunmehr darum gehe, die gewiß nicht leichten Probleme der Zukunft zu meistern: „Schöpfen wir auch Kraft für die Zukunft aus den Erfahrungen einer geschichtlich einmaligen Leistung, die wir gemeinsam vollbracht haben." „ Uns allen soll stets bewußt sein, daß die deutsche Einheit ein großes Geschenk ist", legte er den Anwesenden ans Herz, als er den Granitstein enthüllte.<br />
* Zustimmung auch, als die von Reiner Vahl in den Stein getriebene Inschrift sichtbar wurde: „ Der deutschen Nation Glück, Gedeihen und Frieden im vereinten Europa. M. Gorbatschow“<br />
<br />
[[Datei:Dob660.PNG|100px|zentriert]]<br />
<br clear="all"/><br />
[[Datei:Dob661.PNG|300px|zentriert]]<br />
<br clear="all"/><br />
[[Datei:Dob810.PNG|700px|zentriert]]<br />
<br />
==Feuerwehr==<br />
<br />
<br />
<br />
[[Datei:Doberan R FWBild.PNG|700px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan R FWText2.PNG|200px|links]]<br />
[[Datei:Doberan R FWText3.PNG|700px|zentriert]]<br />
<br />
==Neuer Friedhof==<br />
[[Datei:Dob867.PNG|600px|zentriert]]<br />
<br />
<gallery mode="packed" widths="200px" heights="400px"> <br />
Datei:Dob620.jpg<br />
Datei:Dob621.jpg<br />
Datei:Dob869.PNG<br />
Datei:Dob870.PNG<br />
Datei:Dob871.PNG<br />
Datei:Dob872.PNG<br />
Datei:Dob873.PNG<br />
Datei:Dob874.PNG<br />
Datei:Dob875.PNG<br />
Datei:Dob878.PNG<br />
Datei:Dob879.PNG<br />
Datei:Dob973.JPG<br />
Datei:Dob974.JPG<br />
Datei:Dob880.PNG<br />
Datei:Dob877.PNG<br />
Datei:Dob976.JPG<br />
</gallery><br />
<br />
==Kammerhof==<br />
<br />
==Buchenberg==<br />
<br />
'''Der Bad Doberaner Buchenberg in früheren Zeiten''' <br />
*''Ort der Feuerwerke und Duelle''<br />
* (von Dr. Helge Rewaldt, Ostsee-Zeitung, Januar 1991 - Zeitungsregestensammlung Carl Christian Schmidt/Archiv Münsterverwaltung Bad Doberan)<br />
* In den ersten Jahren des Badeortes Doberan war der Buchenberg der beliebteste Ausflugsort und Aussichtspunkt der Badegäste.<br />
* Mit Lauben und Bänken war er reichlich versehen, von gepflegten Wegen durchzogen. Kegelbahn, Musik, Restauration fehlten nicht, wie ein Chronist schrieb.<br />
* Vor allem aber fand hier das Feuerwerk statt, das von dem herzoglichen Feuerwerker Hieber bereitet wurde. Ein .Feuerfall, der von dem Berge herunterströmt war besonders beliebt, aber auch Raketen, die so hoch stiegen, daß man sie 3 bis 4 Meilen weit sehen konnte. Bei besonderen Gelegenheiten gab es auch erleuchtete Tempel und brennende Namenszüge.<br />
* Die Aussicht, viel freier als heute, war berühmt, besonders von der Westseite aus, wo als Regen- und Sonnenschutz ein chinesischer Strohschirm errichtet war. Man sah auf die Klostermauer mit dem großen Torweg und der kleinen Pforte (das sogenannte Grüne Tor wurde erst später angelegt), auf die Kirche und auf Doberan mit den bewaldeten Hügeln im Hintergrund.<br />
* Einen sehr lebendigen Eindruck aus dieser Zeit vermittelt uns John Brinckman in seinem Roman „Kasper Ohm un ick“: „As wi dor nu so unner de hogen Böm rümstewelten un in den eenen Weg rinbögten, is dor 'ne Lustbänk, un dor set een lütten Mann up, de hadd 'n groten Stirn vör de Bost un ’n korten Stummel in de Mund un smökt un sehg sihr fründlich ut“. Der kleine Mann auf der .Lustbank*, so stellt sich heraus, ist niemand anderer als der Großherzog, mit dem Kasper Ohm dann ins Gespräch kommt. <br />
* Allerdings war der Buchenberg auch der Ort der Duelle. So wird von einem Pistolenduell des Hofkomikers Peters berichtet, das ein äußerst blutiges Ende nahm. Der Schauspieler hatte, um seinen Gegner zu erschrecken, sich eine mit Ochsenblut gefüllte Schweinsblase unter das Wams gebunden und sie im richtigen Moment platzen lassen. <br />
* Einen tragischen Ausgang nahm dagegen das Säbelduell des jungen Albert von Stael-Holstein, eines Sohnes der berühmten Schriftstellerin, der mit einem russischen Offizier beim Glücksspiel in Streit geraten war. Der junge Stael wurde durch einen Säbelhieb in den Hals getötet. Das war 1813. Der Ort des Duells wird als ein „kleines Rund inmitten des reizend daliegenden Gehölzes“ beschrieben, er ist heute nicht mehr genau auszumachen.<br />
* Infolge dieses Ereignisses verlor der Buchenberg an Beliebtheit, die Belustigungen für die Gäste fanden nun auf dem Kamp, im Englischen Garten und auf dem Jungfernberg (Tempelberg) statt.<br />
<br />
[[Datei:Dob654.PNG|700px|zentriert|Bad Doberan]]<br />
<br />
==Doberan im Spiegel von Zeitgenossen==<br />
<br />
===Bibliographie Doberan===<br />
<br />
* [[Doberaner Bibliographie]]<br />
<br />
==Doberaner Originale==<br />
(Ilse Mühlbach, Klaus Havemann, Studemund)<br />
<br />
===Begegnungen mit Menschen===<br />
(amerik. Piloten, russ. Offiziere u.a.)<br />
<br />
==Friedhofsgeschichten==<br />
<br />
- Pläne und bemerkenswerte Gräber<br />
<br />
==Opfer von Krieg und Gewalt==<br />
<br />
* [[Opfer von Krieg und Gewalt aus der Region Doberan]]<br />
<br />
== *[[Bilder und Texte zur Einarbeitung]]==</div>PeterBeckerhttps://www.ortschroniken-mv.de/index.php?title=Die_Stadt_Bad_Doberan_und_ihre_Geschichte&diff=108213Die Stadt Bad Doberan und ihre Geschichte2024-03-11T14:27:20Z<p>PeterBecker: /* Wirtschaft */</p>
<hr />
<div>* [[Doberan (Bad)]]<br />
<br />
===Herkunft und erste Erwähnung von Doberan===<br />
====Besiedlung====<br />
[[Datei:Doberan Einwohner.PNG|400px|zentriert]]<br />
<br />
=====Einwohnerentwicklung=====<br />
<br />
===Schulen/Bildungswesen===<br />
====Bürger/Stadtschulen====<br />
<br />
'''Geschichte der Schulen Doberans'''<br />
'''Aus der Geschichte von Bad Doberan und Heiligendamm''' <br />
* (von Peter Gerds - Ostsee-Zeitung, März 1997 - Zeitungsregestensammlung Carl Christian Schmidt/Archiv Münsterverwaltung Bad Doberan) <br />
* ''„Ohrfeigen ist strenge untersagt"'' <br />
* (In einer alten Schulordnung aus dem Jahr 1841 geblättert) <br />
* Bad Doberan. In der „Schulordnung für den Flecken Doberan" von 1841, die in der Universitätsbibliothek Rostock vorliegt, ist über den Abschnitt Schulzucht und Erziehung auch genau festgelegt worden, welche Strafen nach dem Gesetz angewendet werden durften. <br />
* Nach einem Verweis, erst unter vier Augen, dann vor der ganzen Klasse, der darauffolgenden „Absonderung des Schülers von den übrigen", dem Nacharbeiten und Nachsitzen kam erst die körperliche Züchtigung, mit einem „Stäbchen“, wie geschrieben steht. Das Austeilen von Ohrfeigen war streng untersagt. <br />
* Sollte es jedoch einmal anders kommen und ein Lehrer sich vergessen, so machte der Schulvorstand Anzeige. „Auch dem Vater oder Vormunde des verletzten oder mißhandelten Kindes steht es frei, sich an die Regierung zu wenden, welche dann entweder ein Disciplinarverfahren oder eine gerichtliche Untersuchung verfügen wird."<br />
* Gehorsam und Ehrerbietung, Ordnung, Aufmerksamkeit, Fleiß, Reinlichkeit, Verträglichkeit, Wahrhaftigkeit, Schamhaftigkeit und Anstand sowie Bedächtigkeit waren zehn Gesetze für die Schüler.<br />
* Unter Verträglichkeit hieß es: „Necke, schlage und stoße deine Mitschüler nicht, meide jede gehässig Angeberei, lebe mit Allen in Frieden und Freundschaft, hilf und diene gern jedem, wenn du ihm mit irgend etwas auf erlaubte Weise helfen kannst." <br />
* Wenn ein Schüler die erste Klasse mit 13 oder 14 Jahren in Doberan verließ, dann hatte er sich gründlich auf die Konfirmation vorbereitet, war mit Katechismus und dem hauptsächlichen Inhalt der biblischen Bücher vertraut. Neben dem Lesen war es der deutsche Sprachunterricht, der die Kinder mit ihrer Muttersprache vertraut machen und sie in die Theorie der Sprache einführen sollte.<br />
* Im Fach Rechnen wurde die Bruchrechnung beendet und mit der „Lehre von den Proportionen“ begonnen. Bei der Geometrie war vorgegeben: „Alle diejenigen Sätze sind in ihren Folgerungen mit besonderer Ausführlichkeit durchzunehmen, welche eine Anwendung im Leben finden, und was Handwerker zur Ausübung ihres Geschäftes bedürfen."<br />
* Im Fach Weltkunde ging es hauptsächlich um die Geographie Europas und um Biografien berühmter Männer, „durch deren Wirken die Völker zu bedeutenderer Entwickelung geführt werden", Ferner gab es Zeichnen,- Schreiben und Gesang. <br />
* Vergessen wurde natürlich nicht der Passus über die Eltern und deren Pflichten in Beziehung auf die Schule, und recht umfangreich waren zudem die Aufgaben der Schulbehörden gefaßt. Großen Wert legte man dabei auf einen ordentlichen Zustand und die Erhaltung des Schulgebäudes(PETER GERDS)<br />
<br />
<br />
<br />
'''Aus der Bad Doberaner Schulgeschichte (Folge 12)'''<br />
* (von Hermann Langer - Ostsee-Zeitung, Februar 1997 - Zeitungsregestensammlung Carl Christian Schmidt/Archiv Münsterverwaltung Bad Doberan) <br />
* ''Vom Aufstieg und Fall der Stadtschule zur Nazizeit''<br />
* „Jugend bedeutet immer Zukunft", schrieb 1938 der Regionalhistoriker Sebastian Heißel. Er würdigte die Maßnahmen des Nationalsozialismus zur „Neugestaltung“ des Volksschulwesens, „sowohl innerlich wie äußerlich". <br />
* Zu diesem Zeitpunkt war an der Stadtschule die Zahl der Schulkinder von 550 im Jahre 1933 auf 617 angestiegen. Zur inneren „Neugestaltung" gehörten z. B. die Wiedereinführung der autoritären Schulverwaltung, der Übertritt der Mitglieder des Lehrervereins in den NS-Lehrerbund und die Erteilung des Unterrichts nach nationalsozialistischen Erziehungsgrundsätzen. <br />
* Am 14. Februar 1936 brachte die „Mecklenburgische Schulzeitung" einen Erfahrungsbericht des neuen Rektors, nach dem in allen Fächern einschließlich Religion die Notwendigkeit des Luftschutzes behandelt wurde.<br />
* Am 30. Januar war anläßlich des Jahrestages der „Machtübername" die zum Preis von 37,60 RM erworbene HJ-Fahne gehißt worden, weil jetzt über 90 Prozent der 10- bis 14jährigen dem Jungmädelbund bzw. dem Deutschen Jungvolk angehörten. Auch am Gymnasium und an der privaten höheren Mädchenschule war die Mehrzahl der Schülerschaft von der HJ vereinnahmt. Am 19. März 1937 beging die höhere Mädchenschule ihr 100. Jubiläum.<br />
* Probleme gab es vor allem bei der äußeren „Neugestaltung" der städtischen Volksschule, die wieder einmal aus den Nähten platzte. Der Bürgermeister Karl Heinz Albrecht plante einen Neubau, der auf dem Gelände der ehemaligen Superintendentur zwischen Kamp und Bach errichtet werden sollte. Vorgesehen war auch der Bau einer Fest- und einer Turnhalle. Als Projektant empfahl sich erneut Chefarchitekt Hanns Dustmann, der das Modell für die Adolf-Hitler-Schule in Heiligendamm entworfen hatte. Doch aufgrund der Kriegsvorbereitungen, die immense finanzielle Mittel verschlangen, mußte das Projekt immer wieder verschoben werden. <br />
* Im Krieg schrumpfte die Schulkapazität immer mehr zusammen, während die Zahl der Schüler durch den Zuzug von Rostocker Kindern aus bombengeschädigten Familien zunahm. So mußten von Mai bis Oktober 1942 das Hauptgebäude der Stadtschule einem Stab der Flak zur Verfügung gestellt werden.<br />
* Vergeblich forderten Stadt und Schule immer wieder den Neubau. Zusätzlich bezogene Räume im Großherzoglichen Palais und die Schaffung neuer Klassenräume im Hintergebäude des Prinzenpalais reichten nicht mehr aus. Da auch das Gebäude der höheren Mädchenschule von der Wehrmacht belegt worden war, mußte der „Notstand" erklärt werden.<br />
* Bis 1944 wuchs die Stadtschule „auf einige 30 Klassen" an, wie ein Augenzeuge berichtete, mußten doch auch Flüchtlingskinder aus dem Osten aufgenommen werden.<br />
* Schließlich wurde sie in eine Knaben- und eine Mädchenvolksschule geteilt, die von Rektor Friedrich Bauch bzw. von Konrektor Walter Kittmann, Ortsgruppenleiter der NSDAP, geleitet wurden.<br />
* Nachdem im Januar 1945 die Schulen wegen der Belegung durch Flüchtlinge geschlossen worden waren, wurde der Unterricht im März und April noch einmal provisorisch aufgenommen. Doch jetzt gerieten auch sie in den Sog des untergehenden 3. Reiches, das die Zukunft der Jugend skrupellos aufs Spiel gesetzt hatte.<br />
'''Doberans Schulen:'''<br />
[[Datei:Dob692.jpg|400px|zentriert]]<br />
[[Datei:Dob45.jpg|400px|zentriert]]<br />
[[Datei:Dob622.jpg|400px|zentriert]]<br />
<br />
====Das Gymnasium Fridericum Francisceum====<br />
* [[Doberan (Bad) - Das Gymnasium Fridericum Francisceum|Das Gymnasium Fridericum Francisceum]]<br />
<br />
===Wirtschaft===<br />
<br />
====Gewerbe im 19.Jh.====<br />
<br />
<br />
[[Datei:Dob520.PNG|500px|zentriert]]<br />
[[Datei:Dob801.PNG|500px|zentriert]]<br />
'''Gas- und Stromversorgung'''<br />
<br />
'''Landmaschinen aus Doberan'''<br />
<br />
'''Sechs Landmaschinen aus Bad Doberan''' <br />
* ''Eine Dreschmaschine mit Roßwerk und andere Geräte aus der Werkstatt Kähler''<br />
*(von Dr. K. Havemann - Ostsee-Zeitung, Juli 1983 - Zeitungsregestensammlung Carl Christian Schmidt/Archiv Münsterverwaltung Bad Doberan) <br />
<br />
* Im Zusammenhang mit dem 200. Geburtstag des Agrarwissenschaftlers Johann Heinrich von Thünen erwähnten wir die Maschinenausstellung, die als Bestandteil der 5. Versammlung deutscher Land- und Forstwirte in Doberan vom 1. bis 9. September 1841 organisiert wurde.<br />
* Auf dieser Ausstellung zeigte auch ein Maschinenbauer Kaehler oder Kähler (der Name wird in den Dokumenten unterschiedlich geschrieben) aus Doberan verschiedene Maschinen. <br />
* Kähler stellte unter anderem eine „Dreschmaschine“, eine „Korn-Säemaschine“, eine „Häckerlingsmaschine“ und eine „Kornreinigungsmaschine“ aus. Die Dreschmaschine war für kleinere Bauernbetriebe gedacht, sie konnte mit einem Pferd betrieben werden, wozu ein sogenanntes Roßwerk diente.<br />
* Es wird in dem amtlichen Bericht über die 5. Versammlung darauf hingewiesen, daß „in der Werkstatt des Herrn Kähler am Cröpeliner Wege“ ein weiteres Roßwerk zu besichtigen war.<br />
* Die Tatsache, daß ein Doberaner Maschinenbauer 1841 sechs verschiedene Maschinen auf einer Ausstellung zeigte, läßt die Vermutung zu, daß der russische Schriftsteller Nikolai Leskow (1831 — 1895) nicht von ungefähr über einen Ingenieur Hugo Pektoralis schrieb, der zusammen mit nach Rußland eingeführten Landmaschinen nach dort kam und aus dem kleinen mecklenburgischen Städtchen Doberan stammen sollte. So steht es jedenfalls in der Erzählung „Der eiserne Wille“, in der die Lebensgeschichte des Hugo Pektoralis erzählt wird.<br />
* Auf der Maschinenausstellung waren auch mehrere Pflüge zu besichtigen, unter anderem ein nach Entwürfen und Vorstellungen J. H. v. Thünens verbesserter mecklenburgischer Haken. Über diesen Haken heißt es in einem vorläufigen Bericht: „Der außerdem probierte Hakenpflug des Herrn Dr. v. Thünen ist bekannt wegen seiner sorgfältigen Construction und seiner guten Leistung. Er liefert eine reine, breite, gelockerte, gut umgelegte Furche, geht aber nur über eine Hand und muß mit Sorgfalt gestellt werden.“ Zur Enttäuschung seines Erfinders hat sich der „Thünensche Haken“, wie diese Konstruktion bezeichnet wurde, nicht durchsetzen können. Er wurde durch die Pflüge, die weit bessere Eigenschaften hatten, verdrängt. In den Bauernwirtschaften Mecklenburgs hat sich der „Mecklenburger Haken“ noch bis nach 1945 als Gerät zur Bodenbearbeitung erhalten. Er wurde vor allem wegen seiner guten Eigenschaf ten bei der Bodenlockerung bevorzugt.<br />
* In Bad Doberan steht in einem Vorgarten in der Beethovenstraße noch solch ein gut erhaltener und gepflegter Haken, fast wie zu einer Ausstellung aufbereitet, der eine Vorstellung von den damaligen Bodenbearbeitungsgeräten vermittelt.<br />
<br />
<br />
[[Datei:Dob649.PNG|300px|zentriert]]<br />
====Klein- und mittelständische Unternehmen/Handwerk====<br />
<br />
=====Glashäger Mineralquellen=====<br />
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* [http://www.glashaeger.de/ueber-glashaeger/ http://www.glashaeger.de/ueber-glashaeger]<br />
<br />
'''Kurzchronik „Glashäger“''' (Quelle: Sens, Hofstädter, unveröff. Manuskript zum Buch "Glashäger")<br />
<br />
* '''1906''' Hans von Blücher, Pächter der Landesdomäne Hof Glashagen, ließ im Quellental Bohrungen zur Gewinnung von Mineralwasser vornehmen.<br />
* '''1908''' Gründung der Gesellschaft Mineralquelle Glashagen GmbH Doberan <br />
* '''1908''' Errichtung einer 3,5 Km langen unterirdischen Kupferleitung vom Quellental nach Doberan zum heutigen Firmensitz.<br />
* '''1910''' Erfolgreiche Anmeldung von „Glashäger Mineralwasser“ als Warenzeichen beim Kaiserlichen Patentamt<br />
* '''1914-1918'''(1. Weltkrieg) verstärkte Exporttätigkeit und Belieferung von Lazaretten<br />
* '''1939-1945'''(2. Weltkrieg) Mehrere Änderungen von Gesellschafterstrukturen der Glashäger Mineralquellen G.m.b.H mit dem Hauptanteil der Gerolsteiner Sprudel K. G.<br />
* '''1945''' „Glashäger“ zunächst treuhänderisch und später unter Zwangsverwaltung der Stadt Bad Doberan unterstellt.<br />
* '''1950''' Übertragung der Treuhänderschaft von der Stadt Bad Doberan auf den VEB Rostocker Brauerei (VEB Mahn & Ohlerich Rostock)<br />
* '''1950''' „rechtskräftige“ Verstaatlichung und Überführung in „Volkseigentum“ <br />
* '''1968''' Gründung des „VEB Getränkekombinat ‚Hanseat’ Rostock“ mit Eingliederung des VEB Rostocker Brauerei als Stammbetrieb und dem Betriebsteil Glashäger Mineralquellen Bad Doberan <br />
* '''1982''' Inbetriebnahme der Neubauanlagen und fünf neuerTiefbrunnen<br />
* '''1988''' Wechsel zum VEB Greifenquell Rostock<br />
* '''1990/91''' Glashäger Brunnen GmbH wird Tochterunternehmen der Gerolsteiner Brunnen GmbH & Co. KG<br />
* '''2003''' Übernahme der Geschäftsanteile durch die Brau + Brunnen AG mit Sitz in Dortmund <br />
* '''2005''' Übernahme durch die Hassia Mineralquellen GmbH & Co. KG<br />
<br />
<br />
'''Glashäger Brunnen sprudelt wie nie zuvor''' <br />
''Zurückgekehrter Eigentümer investiert erheblich'' <br />
* (Ostsee-Zeitung, April 1991 - Zeitungsregestensammlung Carl Christian Schmidt/Archiv Münsterverwaltung Bad Doberan) <br />
* BAD DOBERAN (ADN) Wie nie zuvor sprudeln in der Küstenkreisstadt Bad Doberan die traditionellen Glashäger Mineralquellen, Die Gesundheitsgetränke flössen allein im Januar in mehr als 3,5 Millionen Dreiviertel-Liter-Flaschen.<br />
* „Das übertraf alle unsere Erwartungen", sagte Vertriebsleiter Bernd Strätz gestern. <br />
* Richtig in Bewegung geraten ist die Glashäger Naturquelle, seit die rheinländische Gerolsteiner Gruppe 1991 die ursprünglichen Eigentumsverhältnisse wiederhergestellt hat.<br />
* Der Betrieb war vor 42 Jahren entschädigungslos enteignet worden. Der zurückgekehrte Eigentümer hat inzwischen in erheblichem Umfang investiert. Die Absatzplanung sieht in diesem Jahr eine Steigerung um 70 Prozent auf 50 Millionen Füllungen vor.<br />
* Der Marktanteil im Osten beträgt 6,5 Prozent.<br />
* Abgesetzt wird bis nach Schleswig-Holstein und Hamburg.<br />
* Im Stammgebiet Mecklenburg-Vorpommern hält das Unternehmen einen Marktanteil von fast einem Drittel. Inzwischen ist die Glashäger Naturquelle durch zwei 71 Meter tiefe Brunnen zusätzlich angezapft worden.<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
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<gallery widths="200px" heights="200px"><br />
Datei:Dob494.jpg|<br />
Datei:Bild 152 sonst.jpg<br />
Datei:Glashäger 1.jpg<br />
Datei:Glash168.jpg<br />
Datei:Glashäger Einweihung.PNG<br />
Datei:Lageplan Mineralwasser Leitung.jpg<br />
Datei:Lageplan Glashäger.jpg<br />
Datei:Brunnen 211.3.1978.jpg<br />
Datei:Glashäger Mineralquellen (001).jpg <br />
Datei:T86.jpg|<br />
Datei:Werbung vor 1914.jpg<br />
Datei:Produktion um 1930 (1).jpg<br />
Datei:Produktion um 1930 (2).jpg<br />
Datei:Einbringung Grundstoff-Tanks 1981 (1).jpg<br />
Datei:Pressekonferenz Glashäger 23. April 1991 (004).jpg<br />
Datei:Pressekonferenz Glashäger 23. April 1991 (005).jpg<br />
Datei:Pressekonferenz Glashäger 23. April 1991 (008).jpg<br />
Datei:Glashäger Sommerfest 1997 (010).jpg<br />
Datei:90 Jahre Glashäger 1998 (001).jpg<br />
Datei:90 Jahre Glashäger 1998 (004).jpg<br />
Datei:90 Jahre Glashäger 1998 (005).jpg<br />
Datei:800 Jahre DBR Glashäger LKW.jpg<br />
Datei:Festschrift 75 Jahre Glashäger 1983 (000.2).jpg<br />
Datei:Festschrift 75 Jahre Glashäger 1983 (000.4).jpg<br />
Datei:GF Rainer Hofstädter (1).jpg<br />
Datei:Advent 2000 (005).jpg <br />
Datei:6.3 Hoher Besuch bei Glashäger 1994.jpg<br />
Datei:Grundsteinlegung Erweiterung August 1993 (001).jpg<br />
Datei:Grundsteinlegung Erweiterung August 1993 (002).jpg<br />
Datei:Grundsteinlegung Erweiterung August 1993 (003).jpg<br />
Datei:Grundsteinlegung Erweiterung August 1993 (006).jpg<br />
Datei:Arbeitsberatung in der Produktion 1960 iger.jpg<br />
Datei:Dob76.jpg|<br />
Datei:T125.jpg|<br />
Datei:T126.jpg|<br />
Datei:Dob363.jpeg|<br />
Datei:Dob370.jpeg|<br />
Datei:Dob371.jpeg|<br />
Datei:Dob457.PNG|<br />
Datei:Dob496.jpg|<br />
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=====Gasanstalt=====<br />
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[[Datei:Dob647.jpg|700px|zentriert]]<br />
=====Handwerk=====<br />
[[Datei:Doberan R Ausst. Baumeister1.PNG|700px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan R Ausst. Baumeister2.PNG|700px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan R Austellung Handwerk.PNG|700px|zentriert]]<br />
'''Metallbau Ott'''<br />
[[Datei:Doberan R Ott Bild.PNG|700px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan R Ott1.PNG|700px|zentriert]]<br />
<br />
'''Dachdecker Klöcking'''<br />
[[Datei:Doberan Z11.PNG|700px|zentriert]]<br />
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====Handel/Banken====<br />
'''Banken'''<br />
[[Datei:Doberan Z49.PNG|700px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan R Sparkasse.PNG|700px|zentriert]]<br />
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<br />
<br />
'''Apotheken'''<br />
*(von Dr. H. Rehwaldt - Ostsee-Zeitung, März 1989 - Zeitungsregestensammlung Carl Christian Schmidt/Archiv Münsterverwaltung Bad Doberan) <br />
[[Datei:Dob761.PNG|700px|zentriert]]<br />
'''„Allens dor“ im Kaufhaus „ALDO“''' <br />
''„Lütt Matten“ wird ein technisches Kaufhaus —Pressekonferenz gab Auskünfte(OZ, Mai 1990)''<br />
* (von Renate Peter - Ostsee-Zeitung, Mai 1990 - Zeitungsregestensammlung Carl Christian Schmidt/Archiv Münsterverwaltung Bad Doberan) <br />
* BAD DOBERAN (OZ) Mittwoch 14.00 Uhr, Schuhfabrik „Lütt Mat.ten“: Pressekonferenz war angesagt. Betriebsleiter Hans Drzymalski, der amtierende ökonomische Direktor Günter Hampel, BGL-Vorsitzender Eckart Schulz und Helmut Stefan aus der Bundesrepublik, der als Leiter des Bereiches Ein-und Verkauf vorgesehen ist, standen Journalisten Rede und Antwort zur Umprofilierung der Schuhfabrik in ein technisches Kaufhaus.<br />
* „Seit Kinderschuhe nicht mehr subventioniert werden, war die Schuhproduktion unrentabel und nicht mehr absatzfähig geworden. Es konnte also so nicht weitergehen. Eine Umstellung auf eine andere Produktion war nicht möglich“, sagte Herr Hampel.<br />
* Was aber weiter? Die Belegschaft entschied — nach Mehrheitsbeschluß wohlgemerkt! „Es ging schließlich darum, möglichst vielen Mitarbeitern von „Lütt Matten 1 Arbeit zu bieten“, betonte Herr Drzymalski.<br />
* So waren viele Ideen und Vorschläge abzuwägen. 13 Varianten wurden geprüft und beraten. Nun ist das Ziel klar: Aus der ehemaligen Schuhfabrik wird ein technisches Kaufhaus mit Namen „ALDO“ — „Alles aus Doberan“ oder „Allens dor“.<br />
* „ALDO“ ist keine Anweisung von irgendwoher, sondern das „Wunschkind“ der Belegschaft. Geburtstermin soll der 2. Juli sein. <br />
* In eigener Regie wollen es die Mitarbeiter schaffen, ohne Beteiligung von HO oder Konsum.<br />
* Erste Umschulungen begannen mit Hilfe der bundesdeutschen Beraterfirma. Am Tag der Pressekonferenz fand z. B. ein erstes Verkaufstraining unter Anleitung eines bundesdeutschen Fachmannes statt.<br />
* Die wirksamste Schule wird aber die Praxis sein. „Der Mut der Belegschaft ist eine tolle Sache und unbedingt unterstützungswürdig“ hob Herr Stefan aus der BRD hervor. Und wir Journalisten hatten wohl alle den Eindruck, daß die Belegschaft in diesem Herrn einem guten und ehrlichen Partner gefunden hat.<br />
* Was wird es nun alles bei „ALDO“ geben? Auf einer Verkaufsfläche von 1100 Quadratmetern werden Waren aus Heim, Technik, Bau angeboten.<br />
: Toaster Geschirrspüler, Mikrowellengeräte. Videogeräte. Waschmaschinen ... Vom Nagel bis zum Brett wird ebenso alles erhältlich sein, wie vom Bügeleisen bis zur modernen Leuchte. Insgesamt werden 10 000 Artikel im Angebot sein. Und die Preise sollen nicht höher als in der BRD liegen. Ein Farbfernsehgerät. 49 cm Bildröhre, wird für 399 DM und ein Videorecorder für 599 DM zu haben sein.<br />
* 1600 Lieferanten stehen zur Verfügung — aus der Bundesrepublik der DDR. aus Asien .. .<br />
* Neben dem Warenangebot soll der Name „ALDO“ auch für Service stehen. Partner für die Übernahme von Serviceleistungen werden gewonnen. An Verbraucheraufklärungen ist gedacht, an Vorführungen z. B. für die Hausfrau u. v. m.<br />
* Für das leibliche Wohl wird eine attraktive Pachtgaststätte in der ehemaligen Betriebskantine sorgen.<br />
* Und an einen Schuhsalon ist gedacht. „Wir haben gute Schuhfabriken und wollen unseren Beitrag leisten, auch den Beschäftigten dieser Werke die Arbeit zu erhalten. Deshalb werden wir in unserem Schuhsalon Schuhe aus DDR-Produktion anbieten“ meinte Herr Hampel.<br />
* „61 Personen werden in das Kaufhaus übernommen, zehn für die Gaststätte, zehn bis zwölf für den Schuhsalon. Fünf Kollegen sind ausgeschieden, sechs gehen in den Vorruhestand. Für elf Kollegen müssen noch Lösungen gefunden werden“, berichtete Herr Schulz den Journalisten.<br />
* Was sich hier so einfach liest, war kein ebener Weg und wird es auch weiterhin nicht sein.<br />
* Wenn gegenwärtig auch die Zufahrtsstraße gebaut wird, so fehlt noch der Parkplatz. Er sollte eigentlich unmittelbar an der F105 liegen. Aber 40 m Abstand zur Europastraße müssen eingehalten werden. Es sei denn, das Ortseingangsschild würde weiter vom Ort entfernt stehen . . . (Ob aus dem Rathaus Hilfe kommt?) <br />
* Und dann ist da noch das Kreditproblem. „Die Kredit-Bank AG in Rostock hemmt uns“ meinten die Vertreter des Betriebes. Die Briefe an die Regierung blieben dazu bisher ohne Antwort.<br />
'''Kaufmannsladen Trost'''<br />
[[Datei:Doberan Z50.PNG|700px|zentriert]]<br />
'''Buchhandlung Isensee'''<br />
[[Datei:Doberan J Isensee1.PNG|800px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan J Isensee2.PNG|400px|zentriert]]<br />
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<gallery widths="200px" heights="200px"><br />
Datei:Dob387.jpeg|<br />
Datei:Dob391.jpeg|<br />
Datei:Dob910.jpg|<br />
Datei:Dob911.jpg|<br />
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Datei:Dob923.jpg|<br />
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Datei:T48.jpg<br />
Datei:Dob357.jpeg|<br />
Datei:Dob349.jpeg|<br />
Datei:Dob344.jpeg|<br />
Datei:Dob339.jpeg|<br />
Datei:Dob721.PNG<br />
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Datei:Dob412.JPG|<br />
Datei:Dob288.jpeg|<br />
Datei:Dob287.jpeg|<br />
Datei:Dob286.jpeg|<br />
Datei:Dob417.JPG|<br />
Datei:Dob373.jpeg|Kaufhaus bei Tischler Koch um 1920<br />
Datei:Dob383.jpeg|<br />
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Datei:Dob413.JPG|<br />
Datei:Dob414.JPG|<br />
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Datei:Dob758.JPG<br />
Datei:T79.jpg<br />
Datei:T84.jpg<br />
Datei:Dob613.jpg<br />
Datei:Dob374.jpeg|Konsum Baumstraße um 1960<br />
Datei:Dob382.jpeg|<br />
Datei:Dob392.jpeg|<br />
Datei:Dob257.jpeg|<br />
Datei:Dob369.jpeg|Kaufhaus Magnet<br />
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<br />
==Wer war wer in und um Doberan==<br />
<br />
===Hier finden Menschen ihren Platz die in Doberan geboren, gestorben oder durch Ereignisse in besonderer Beziehung zum Ort stehen. ...===<br />
<br />
* [[Hier finden Menschen ihren Platz, die in Doberan geboren, gestorben oder durch Ereignisse in besonderer Beziehung zum Ort stehen. ...]]<br />
<br />
====Friedrich Franz I====<br />
[[Datei:Doberan Z28.PNG|700px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan Z65.PNG|500px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan Z66.PNG|500px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan Z67.PNG|500px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan Z68.PNG|500px|zentriert]]<br />
<br />
<br />
====Dr. Helge Rehwaldt====<br />
<br />
===Doberaner Spaziergänge (Dr. Helge Rehwaldt zeichnete in seinen "Doberaner Spaziergängen" ein eindrucksvolles Bild zu Doberaner Villen und den damit verbundenen Persönlichkeiten. Zudem gehörte er zu den Herausgebern der Doberaner Jahrbücher und Doberaner Blätter):===<br />
<br />
[[Datei:Doberan Z41.PNG|700px|zentriert]]<br />
<br />
* [[Doberaner Spaziergänge]]<br />
<br clear="all"/><br />
<br />
====Propst Ehlers====<br />
<gallery mode="packed" widths="400px" heights="400px"> <br />
Datei:Doberan J Ehlers1.PNG<br />
Datei:Doberan J Ehlers2.PNG<br />
Datei:Doberan J Ehlers3.PNG<br />
Datei:Doberan J Ehlers4.PNG<br />
Datei:Doberan J Ehlers5.PNG<br />
Datei:Doberan J Ehlers6.PNG<br />
</gallery><br />
<br />
===Doberaner Bürgermeister===<br />
*'''[[Doberaner Bürgermeister]]'''<br />
<br />
===Baumeister===<br />
<br />
====Carl Theodor Severin====<br />
<br />
''Der Baumeister Carl Theodor Severin(13. September 1763 – 20. Februar 1836)''<br />
<br />
* Carl Theodor Severin wurde am 13.09.1863 als Sohn des Justiz- und Konsistorialrats Theodor Severin in Mengeringhausen im Fürstentum Waldeck, damals zu Hessen gehörig, geboren.<br />
* Dem Wunsch der Familie folgend studierte Severin Jurisprudenz und erhielt später eine Anstellung als Kandidat der Rechte an einem kleinen Landgericht in der Umgebung von Berlin. Oft führte ihn sein Weg nach Berlin, die Stadt, die sich damals zum „Spree — Athen“ entwickelte.<br />
* Hier spätestens muss sich der junge Carl Theodor Severin seiner wahren Berufung bewusst geworden sein.<br />
* Wo er seine Ausbildung zum Baumeister erhielt, ist nicht bekannt, jedoch deuten seine Bauten auf die Beeinflussung durch die Berliner Schule hin. Als seine Lehrmeister können daher sowohl Carl Gotthard Langhans als auch David und Friedrich Gilly angesehen werden. Langhans war Direktor des Oberhofbauamtes in Berlin und Potsdam und Erbauer des „Brandenburger Tores“.<br />
* Ab Juni 1795 erhielt Severin eine Anstellung beim Kammerkollegium in Schwerin als „Kammer-Ingenieur ohne Gehalt“ und im Novemberdesselben Jahres als „Bau-Conducteur zu den hiesigen Hof- und Stadtbauten mit 100 Reichsthalern und 6 Faden Ellernholz“.<br />
* Erstmalig tätig beim Ausbau der neu entstehenden Sommerresidenz von Friedrich Franz I. - Doberan - wurde Severin, als er gemeinsam mit dem „Bau-Conducteur“ von Seydewitz 1801/02 das „Salongebäude“ schuf.<br />
*Der Herzog Friedrich Franz I. muss sich beeindruckt gezeigt haben von Severins Leistung und seinem Talent, denn er betraute ihn mit der weiteren baulichen Gestaltung des Seebades. Dazu sollte neben der Errichtung von Repräsentationsbauten und der Erweiterung der Badeanlagen am „Heiligen Damm“ auch eine Umgestaltung desgesamten Doberaner Ortsbildes gehören. <br />
* Als erste Bauten für Doberan entwarf Severin das 1805/06 erbaute Schauspiel-haus, das von 1806-10 entstandene herzogliche Palais sowie mitten auf dem Kamp 1808/09 den sogenannten Doberaner „Trichter“ ,den Roten Pavillon und von 1810-13 in dessen Nachbarschaft denWeißen Pavillon. Die zwei Pavillons bestechen durch die reizvolle Kombination von Klassizismus und Chinoiserie.<br />
*Am „Heiligen Damm“ schuf Severin mehrere kleine Bauten für den Badebetrieb, wie u.a. 1803 die Herrenbadeanstalt und den Anbau des Badehauses, 1804 die Konversationsrotunde sowie 1807 den Aussichtsturm. Alle diese Gebäude sind, meistens durch Sturmfluten zerstört worden.<br />
''Bauten von Carl Theodor Severin'' <br />
* 1801/02 Großherzogliches Salongebäude<br />
* 1805/06 Schauspielhaus<br />
* 1806-1810 Großherzogliches Palais<br />
* 1808/9 Roter Pavillon<br />
* 1810/1813 Weißer Pavillon<br />
* 1814-1817 „Empfangs-, Gesellschafts-, Tanz- und Speisehaus“ (Kurhaus) in Heiligendamm<br />
* 1821/22 Prinzenpalais<br />
* 1823/24 Severins Wohnhaus (Haus Gottesfrieden)<br />
* 1825 Stahlbad<br />
* 1825 Wohnhaus für Gaetano Medini<br />
* Bürgerhaus (Alexandrinenplatz 1)<br />
* Bürgerhaus (Am Kamp 13)<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Tage der Denkmalpflege im Zeichen Severins<br />
*''Festveranstaltung im Kreis Bad Doberan zum 220. Geburtstag des bedeutenden Baumeisters'' <br />
* (von Dr. Klaus Havemann - Ostsee-Zeitung, September 1983 - Zeitungsregestensammlung Carl Christian Schmidt/Archiv Münsterverwaltung Bad Doberan)<br />
*Mit der Enthüllung einer Gedenktafel für den Baumeister und Architekten Carl Theodor Severin an seinem ehemaligen Wohnhaus in Bad Doberan wurden gestern die „Tage der Denkmalpflege 1983“ des Kreises Bad Doberan eröffnet.<br />
<br />
[[Datei:Dob648.PNG|300px|zentriert]]<br />
* Das in Gips gefertigte Modell der Severin-Gedenktafel mit dem Porträt und den Lebensdaten des Baumeisters. Der Entwurf wurde von der Bad Doberaner Kunsttöpferin Dagmar Liebscher im Auftrag des Kreisvorstandes der Gesellschaft für Denkmalpflege im Kulturbund der DDR geschaffen.<br />
<br />
* C. Th. Severin wurde am 13. September 1763. heute vor 220 Jahren, in Mengeringhausen, Fürstentum Waldeck, geboren. Er war ein Schüler der in Berlin klassizistischen Langhans und tätigen Meister Bauens Carl Friedrich Gilly und erhielt um 1800 vom mecklenburgischen Herzog Friedrich Franz I. den Auftrag, für die sich nach der Gründung des Seebades am heiligen Damm entwickelnde Sommerresidenz Doberan entsprechende repräsentative Gebäude zu errichten. <br />
* So entstanden die klassizistischen Bauten Bad Doberans, in denen Severin die in Berlin empfangenen Anregungen umsetzte und mit vielen eigenen Ideen verband.<br />
* Auch in Rostock und Bad Sülze finden wir Bauten Severins. <br />
* Er verstarb am 20. 2. 1836 in Doberan. Leben und Wirken dieses Baumeisters werden aus Anlaß seines 220. Geburtstages in einer Festveranstaltung am 17. September 1983 gewürdigt werden.<br />
* Sie findet in dem von Severin erbauten Kurhaus in Heiligendamm, dem wohl schönsten seiner Bauten, statt. Es ist nicht von ungefähr, daß dieser Ort für die Tage der Denkmalpflege abschließende Veranstaltung gewählt wurde. <br />
* Der Kreisvorstand der Gesellschaft für Denkmalpflege im Kulturbund der DDR hat in den letzten Jahren der Renovierung und festlichen Ausgestaltung dieses Gebäudes viel Aufmerksamkeit geschenkt.<br />
* Die Festveranstaltung wird für viele Mitglieder der Gesellschaft im Kreis Bad Doberan eine Gelegenheit sein, die geleistete Arbeit zu bewundern. Die Tage der Denkmalpflege im Kreis Bad Doberan konzentrieren sich nicht nur auf die Bauten Carl Theodor Severins. <br />
* Mit Freude kann auf die bevorstehende Fertigstellung des Brunnenhauses und seiner Umgebung im „Quellental“ bei Hohenfelde verwiesen werden. Hier hat sich die Zusammenarbeit der Gesellschaft für Denkmalpflege, die vor allem für das Projekt verantwortlich zeichnet, dem Rechtsträger, VEB Glashäger Mineralquellen, der die Mittel bereitstellte, und dem Ortsausschuß Hohenfelde der Nationalen Front, der die Ausführung wesentlich unterstützte, bewährt.<br />
* Auch die Gestaltung des jüdischen Friedhofs in Neubukow war nur möglich durch eine enge Zusammenarbeit zwischen Nationaler Front und Kulturbund. Im Rahmen der Denkmalpflege wird dort mit der Enthüllung einer Gedenktafel unter diese Leistung ein vorläufiger Schlußstrich gezogen.<br />
* Die Tage der Denkmalpflege, die vom Kreisvorstand der Gesellschaft für Denkmalpflege im Kulturbund der DDR für die Zeit vom 11. bis 17. September organisiert wurden, dienen dem Ziel, den Gedanken und die Aufgaben der Denkmalpflege weiter zu verbreiten. Deshalb finden in den Städten Neubukow, Kröpelin und Kühlungsborn Foren zu den örtlichen Fragen der Denkmalpflege und in Bad Doberan eine Aussprache mit Jugendlichen und Schülern statt.<br />
* Gemeinsam mit der Kreisredaktion der „Ostsee-Zeitung“ wird während der Tage der Denkmalpflege das 19. Preisrätsel zur Denkmalpflege des Kreises Bad Doberan durchgeführt. Wie immer werden die Tage der Denkmalpflege neue Impulse für die Arbeit geben. Sie ordnen sich in diesem Jahr unmittelbar in die Vorbereitungen zur VII. ICOMOS-Generalkonferenz, die im Mai 1984 in Rostock und Dresden stattfinden wird, ein.<br />
<br />
'''Wo liegt Severin?'''<br />
* ''Denkmalpflege auf Doberans Friedhof''<br />
* (von Dr. Klaus Havemann - Norddeutsche Zeitung, 1985 - Zeitungsregestensammlung Carl Christian Schmidt/Archiv Münsterverwaltung Bad Doberan)<br />
* Betritt man durch das Grüne oder Rostocker Tor den Bereich des ehemaligen Zisterzienser-Klosters Doberan und wendet sich gleich nach links, dann ist man schon auf dem alten Friedhof des Ortes.<br />
* Vor etwa 150 Jahren wurden hier die letzten Bestattungen vorgenommen, aber wohl gerade deshalb verspürt man hier etwas von der 800-jährigen Geschichte des Ortes.<br />
* Der Mecklenburger Ingenieur und Schriftsteller Heinrich Seidel verlebte gegen Ende des vorigen Jahrhunderts in Doberan mit seiner Familie Urlaubstage „in dem Gärtnerhause an der Wiese des Stahlbades“.<br />
* 1895 unternahm er eine „Erinnerungsfahrt“, die er in dem Buch „Von Perlin nach Berlin“ beschrieb.<br />
* Und so sah Heinrich Seidel vor fast 100 Jahren den Friedhof: „Dieser alte Kirchhof, auf dem seit langer Zeit nicht mehr begraben wird, ist jetzt ein Teil des Englischen Gartens und bildet einen stillen, abgelegenen Winkel dieses schönen Parks, auf zwei Seiten von der hohen alten Mauer und auf der dritten von einem schnell fließenden Bach begrenzt, an dessen Ufern riesenhafte alte Bäume stehen.<br />
* Die meisten Gräber sind längst eingesunken und verschwunden; nur eine gewisse Unebenheit der Rasenflächen zeugt noch von ihnen.<br />
* Die dauerhafteren Erbbegräbnisse und Denkmäler aber haben sich erhalten; die älteren ein wenig versunken, verwittert und verfallen, umsponnen von Efeu, dem Kraut der Vergessenheit, die jüngeren noch ziemlich wohl im Stände, doch meist auch in einem solchen Zustande, daß man sieht, es gedenkt ihrer wohl niemand mehr.“ <br />
* Der Eindruck ist heute fast noch der gleiche, wenn auch noch mehr Gräber völlig verschwunden sind. Selbst an den „dauerhafteren Erbbegräbnissen“ hat der Zahn der Zeit mächtig genagt, und das letzte „Denkmal“ verfiel vor etwa 20 Jahren.<br />
* Die Interessengemeinschaft Denkmalpflege der Stadt Bad Doberan stellte sich das Ziel, dem weiteren Verfall Einhalt zu gebieten und die noch verbliebenen Gräber oder Grabplatten möglichst zu erhalten.<br />
* So wurde ein Einsatz organisiert, um zunächst die Grabplatten von Laub und Erde zu befreien und Wurzeln oder Bewuchs von Efeu zu entfernen. Wo menschliche! Kraft nicht ausreichte, mußte Technik helfen(siehe Foto). Nach der sorgfältigen Säuberung wurde der Text der Platten entziffert, was nicht immer ganz einfach war, denn vielleicht einmal vorgenommene Färbungen der Schrift sind inzwischen längst verwittert.<br />
* Die Freunde der Denkmalpflege wurden vor allem angespornt von der Hoffnung, irgendwo unter Erde und Laub auch die Grabplatte des Architekten Doberans, Carl Theodor Severin, zu entdecken.<br />
* Er war am 20. Februar 1836 in Doberan gestorben und ist hier begraben.<br />
* Fritz Meyer-Scharffenberg beschreibt in seinem Buch „Zwischen Strom und Haff“, daß in einer Ecke der Mauer eine kleine Platte angebracht sei, die die Inschrift trägt: Mariane Philippine Auguste Severin starb den 23. May 1815. Aber weder diese Platte noch die von dem Baumeister Severin wurden gefunden.<br />
* Wo mag dieses Grab geblieben sein? <br />
* Die freigelegten Grabplatten wurden später gerichtet und so gebettet, daß für die Besucher die Inschriften zu lesen sind. Einige schöne Steinmetzarbeiten befinden sich darunter, und es sind noch nicht alle Namen vergessen, die auf diesen Platten stehen, wenn sie auch manches Rätsel aufgeben.<br />
<br />
'''Klassizistische Bauten von unvergänglichem Wert''' <br />
''C. Th. Severin (1763—1836), Architekt und Baumeister'' <br />
* (Norddeutsche Zeitung, Juli 1990 - Zeitungsregestensammlung Carl Christian Schmidt/Archiv Münsterverwaltung Bad Doberan)<br />
* Wie oft haben wir es registriert: Das Giebeldreieck eines alten Bauwerkes weist den fürstlichen Auftraggeber aus, nicht aber den Baumeister. Sein Name ist und wäre oft in Vergessenheit geraten, gäbe es nicht bisweilen einen rührig Forschenden, der ihn der Nachwelt erhält. <br />
* Während die klassizistischen Prachtbauten Carl Theodor Severins ihre Betrachter in Bewunderung versetzen, ist es dem Architekten und Baumeister Hans Thielcke (1888-1974) zu verdanken, des Doberaner Baumeisters Bedeutung ins rechte Licht gerückt zu haben.<br />
* Der fürstliche Auftraggeber war seinerzeit Friedrich Franz I., der seinen Leibarzt — den späteren Rostocker Professor Vogel — mit der Gründung eines Seebades in Heiligendamm beauftragte und somit gleichermaßen das bauliche Aufblühen Doberans bewirkte. <br />
* Severins Wirken in und für Mecklenburg (seine Geburtsstadt Mengeringhausen lag im damaligen Fürstentum Waldeck) begann 1801 und endete dreiunddreißig Jahre später.<br />
* „Was Severin in Doberan geschaffen hat“, schreibt Thielke, „ist nicht nur für die Stadt selbst von unvergänglichem Wert, sondern gehört zu den bedeutendsten Leistungen jener Bauepoche überhaupt“. <br />
* Und die „'bedeutendsten Leistungen“ sind von beträchtlichem Umfang. Da Sind in Doberan das „Salongebäude“ (gemeinsame Arbeit mit dem Baumeister Seydewitz, das „Schauspielhaus“ mit ebenfalls von Severin entworfenen Reliefs antiker Motive, das „Große Palais“, dessen gesamte Innenausstattung Severin besorgt und zum Teil selbst geschaffen hat, zwei Pavillons am Kamp, die beiden Severin-Wohnhäuser „Prinzenpalais“ und „Haus Gottesfrieden“ und weitere Wohnhausbauten, das Stahlbad (heute Sanatorium Moorbad) und das Stadtpalais.<br />
* Da Sind in Heiligendamm das Empfangs-, Gesellschafts-, Tanz- und Speisehaus (heutiges Kurhaus), die „Kolonnaden“ und — stellvertretend für die vielen bescheidenen Bürgerhäuser an anderen Orten — das „Seehospiz“.<br />
* Und da sind in Rostock die „Neue Wache“, der Universitätsbibliotheksanbau und Severins Einfluß auf den Wohnhausbau; als typische Beispiele gelten das Haus Beginenberg 1 und das Palais am Vogelsang, und da ist schließlich in Bad Sülze auch das Kurhaus. <br />
* Laie wie Fachmann bewundern Severins klassizistische Bauten, in denen der Experte den Einfluß seiner Lehrmeister Karl Gotthard Langhans (Erbauer des Brandenburger Tors), Gentz und Gilly, Vater und Sohn („Berliner Schule“), jedoch gleichermaßen den eigenen Stil des Doberaner Baumeisters erkennt.<br />
* „Was seine Bauten so anziehend macht“, schreibt Thielcke ein weiteres Mal, „und weit über das Durchschnittsmaß erbebt, ist ihre einfache Monumentalität, die geschickte Abwägung der Baumassen und die sichere Ausbildung der Einzelheiten“ — Worte, die uns stets und ständig veranlassen sollten, dieses kulturelle Erbe zu würdigen, indem wir es pflegen(Brigitta Meuche)<br />
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====Gotthilf Ludwig Möckel (Lebenslauf)====<br />
<br />
*1838 Am 22. Juli als Sohn eines Kupferschmiedemeisters in Zwickau geboren.<br />
*1844-52 Besuch der Bürgerschule in Zwickau<br />
*1852/53 Besuch der Königlichen Gewerbeschule zu Chemnitz<br />
*1853-56 Lehre als Maurer in Zwickau (1853-56), Besuch der Sonntagsschule in Zwickau(1853/54)und der Königlichen Baugewerkenschule zu Chemnitz (1853-56)<br />
*1856-58 Arbeit als Maurergeselle bzw. später Bauführer<br />
*1858, 13.12. Befreiung von der Militärpflicht wegen „körperlicher Untüchtigkeit“<br />
*1858/59 Anstellung als Zeichner im Oberingenieurbüro der ObererzgebirgischenStaatsbahn<br />
*1859 Arbeit als Zeichner und Konstrukteur im Betriebsingenieurbüro derKöniglichen SächsischenStaatseisenbahn zu Chemnitz<br />
*1859/60 Beschäftigung in einer Zwickauer Baufirma mit dem Entwerfen von Bauplänensowie mit Bauleitungen<br />
*1860 Tätigkeit im Architekturbüro von Edwin Oppler in Hannover, übernimmt die Erstellungvon Entwürfen sowie deren Bauausführung<br />
*1861/62 Studium an der Polytechnischen Schule zu Hannover Teilnahme anVorlesungen undpraktischen Übungen u.a. bei Conrad Wilhelm Haase<br />
*1862-64 Studienreisen vom Polytechnikum aus in den Harz und durch Tübingen; ersteselbständige Arbeitenbeim Bau der Irrenanstalt in Göttingen als Techniker und 1. Assistent von Julius Rasch<br />
*1865, 9.12. Zulassung zur Prüfung für Bauhandwerker in Dresden<br />
*1866, 25.6. Eheschließung mit Emilie Amalie Christine Schlegel, Tochter des Senators Schlegel in Göttingen, aus der Ehe gehen 5 Söhne und 2 Töchter hervor.<br />
*1867, 12.6. Prüfung als Bauhandwerker in Dresden bestanden <br />
*1867-75 Tätigkeit als Bauhandwerker und freier Architekt, vorwiegend Entwürfe von Villen<br />
*1873 Aufnahme in den Sächsischen Ingenieur- und Architekten-Verein in Leipzig<br />
*1875 Übersiedlung nach Dresden, ab 6. Dezember Mitglied des Architekten- und Ingenieur-Vereins zu Hannover<br />
*1875-85 Tätigkeit als Privatarchitekt in Dresden; vorwiegend Bearbeitung von Kirchen- und Schlossbauten<br />
*1881, 3.3. Ernennung zum Ehrenmitglied der Akademie der bildenden Künste Dresden<br />
*1883 Briefwechsel mit Staatsrat von Bülow (Mecklenburg - Schwerin) wegen Übersiedlung nach Doberan im Zusammenhang mit der Auftragserteilung zur Restaurierung der Doberaner Kirche<br />
*1885 Übersiedlung nach Doberan<br />
*1889, ab1.4. Berufung in den Staatsdienst als Baurat für Kirchenbausachen und technischer Beirat der Kammer und des Oberkirchenrates; neben dieser Verpflichtung freiberufliche Tätigkeit<br />
*1897, 19.3. Ernennung zum Geheimen Baurat<br />
*1899, März-Mai Ärztlich angeratene Erholungsreise nach Bozen (Tirol)<br />
*1900, 3.10. Ernennung zum Geheimen Hofbaurat<br />
*1907 Schwerer Unfall mit Krankenhausaufenthalt<br />
*1915, 24.4. Antrag auf Auflösung des Dienstverhältnisses aus gesundheitlichen Gründen; Ab 1. Oktober Versetzung in den Ruhestand.<br />
*1915 Am 26. Oktober verstirbt Möckel nach längerer Krankheit (Luftröhrenkatarrh) an Herzschwäche.<br />
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Quelle: Karl-Heinz Barth, Gotthilf Ludwig Möckel - Ein Beitrag zur Geschichte der Architektur der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts<br />
<br />
''Das Doberaner Wohnhaus''<br />
<br />
* 1888 begann G. L. Möckel mit der Planung seiner eigenen Doberaner Villa, deren Bau wegen einiger Verzögerungen erst 1888 fertig gestellt wurde.<br />
* Er entwarf sich ein zweigeschossiges Gebäude mit ausgebautem Dachgeschoss, dessen Äußeres durch Gestaltungselemente wie Erker, Türmchen, verschiedene Fenster, aber insbesondere die Kombination von roten Klinkern, vorgeblendetem Fachwerk mit Klinker- und Putzflächen sowie dunkelgrün glasierten Formsteinen und farbigen Bleiverglasungen der Fenster geprägt wird.<br />
* Im Inneren wurde das Bild bestimmt durch Putzflächen mit Schablonenmalerei, Glasursteine, lasierte Paneele und Holzdecken, letztere ebenfalls mit Bemalung sowie schmiedeeiserne Leuchter und Geländer, dichte Vorhänge, bunte Teppiche und schwere Eichenmöbel.<br />
* Zeitweise vorhandener Bewuchs mit wildem Wein sowie zwei Türmchen und die farbigen Bleiverglasungen ließen diesen Bau wie ein romantisches Schlösschen erscheinen. Motive aus dem Dornröschen-Märchen, die in den Verglasungen von vier Fenstern des zweigeschossigen Hauptwohnraumes an der Südseite des Gebäudes dargestellt sind, verstärken diesen Eindruck.<br />
* Aber gerade das mag es sein, was auf den Betrachter und Besucher des Hauses einen besonderen Reiz ausübt, und es wird wohl kaum jemanden geben, der sich nicht von der soliden handwerklichen Ausführung, sei es der Holz- oder der Kunstschmiedearbeiten beeindruckt zeigt.<br />
* Als fast programmatisch für Gotthilf Ludwig Möckels Haltung die Meinungen der Betrachter seiner Bauwerke und dabei insbesondere die der Andersdenkenden<br />
betreffend, könnte der Spruch gewertet werden, den er an seiner Doberaner und schon an seiner Dresdner Villa anbringen ließ:<br />
* „Der Eine betracht‘s,<br />
* Der Andre verlacht‘s,<br />
* Der Dritte veracht‘s,<br />
* Was macht‘s.“<br />
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====Albert Gading- ein Doberaner Jugendstilbaumeister====<br />
<br />
* „Es musste ja mal was anderes sein“, war die Antwort, als sein Sohn Heinrich Gading ihn einmal fragte, woher er die Idee zu der originellen Fassadengestaltung des sogenannten '''„Bienenhauses“''' in der Bismarckstraße 26 (heute Goethestraße) gehabt habe. <br />
* Nachdem man ein Jahrhundert lang Vorbilder fürs Bauen nur in früheren Stilen, der antiken Klassik, der mittelalterlichen Gotik und Romantik oder dem Barock gesucht hatte, wollten viele Baumeister in der Zeit des ausgehenden 19. Jahrhunderts „etwas anderes machen“, indem sie sich ihre Anregungen in der Natur suchten und sich auch in sonstigen Details von ihren Vorgängern distanzierten.<br />
* In vielen Jugendstilhäusern findet man ein in Quadrate oder Rechtecke gegliedertes Oberlicht von Fenstern und Türen, nicht selten aus Farbglas.<br />
* Was die Häuser aus dieser Zeit am meisten kennzeichnet, sind die Ornamente von Pflanzen und Tieren. langstieligen Blumen, Blüten, Winden, Ranken, Tierköpfen u. ä. <br />
* Von den Baumeistern wurden Kreativität und technische Fähigkeiten in hohem Maße gefordert und Albert Gading hatte beides, was die vielen von ihm in Doberan und Umgebung errichteten Gebäude beweisen.<br />
* Wer war nun der Mann, der zu Unrecht so sehr im Schatten der im 19. Jahrhundert in Doberan wirkenden Baumeister von Seydewitz, Severin und Möckel stand.<br />
* Albert Gading stammte aus einer seit dem 17. Jahrhundert in Doberan ansässigen Familie von Handwerkern. Er wurde 1875 als Sohn des Drechslermeisters Heinrich Gading sen. geboren.<br />
* Gading besuchte die Doberaner Schule und beendete 1893 eine Maurerlehre, Der geprüfte „Maurer- und Zimmermeister“ Heinrich Nieske bescheinigte ihm, dass er „sehr anstellig, fleißig und geschickt“ sei.<br />
* Nach dem Militärdienst ging er im Sommer auf Wanderschaft und arbeitete für Je 6 Wochen in diversen Baufirmen in Berlin und im Rheinland. 1902 schloss er das Technikum mit der Note „Sehr Gut“ ab und im Februar 1903 wurde er Maurermeister.<br />
* Nachdem er im Büro von G. L. Möckel seine zeichnerischen Fähigkeiten weitervervollkommnet hatte, begann er eine Tätigkeit im Rostocker Bauamt und danach in der Firma von Hofmaurermeister Beringer. Von Beringer übernahm Gading den Stahlbeton, der gerade von dem Laager Architekten Paul Korff in Mecklenburg eingeführt worden war.<br />
* 1905 machte sich Albert Gading selbstständig. Sitz seiner Baufirma war das Gelände östlich der Bismarckstraße (heute Goethestraße) am Bollhäger Fließ. <br />
* Vor dem Ersten Weltkrieg hatte er über 100 Beschäftigte. Gading war nicht nur kreativ und sein Stil gefragt, sondern auch wirtschaftlich erfolgreich. 1912 fuhr er neben dem Arzt Dr. Prösch als erster im Auto durch den Ort.<br />
* Albert Gading verstarb 1962. Die Zeitschrift „Unser Mecklenburg“ widmete ihm einen Nachruf, in dem seine „Aufgeschlossenheit gegenüber technischen Neuerungen“ rühmend erwähnt wird.<br />
* Was geblieben ist, sind die zahlreichen von ihm entworfenen und gebauten originellen Häuser, die noch heute das Stadtbild von Bad Doberan prägen.<br />
Quelle: Joachim Lange, „Albert Gading — ein Doberaner Jugendstilbaumeister“ im Bad Doberaner Jahrbuch, 2003<br />
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====Heinrich Carl Gustav Nieske====<br />
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* Am 20. Januar 1885 teilt der Doberaner Magistrat Nieske mit: „Auf Ihren Antrag vom 19. d. Mts. soll Ihnen gegen Entrichtung der stadtordnungsgemäßen Aufnahmegebühr / das Bürgerrecht hiesiger Stadt / hiermittelsertheilt sein. / Demzufolge wird von Ihnen erwartet, daß Sie die Pflichten eines ordentlichen und warlichen Bürgers so erfüllen werden, wie Sie es vor Gott, Ihrem Gewissen, Ihrer unterzeichneten Obrigkeit und sonst Jedermann zu verantworten sich getrauen. “<br />
* Wer war nun dieser Nieske, der sich im Alter von 42 Jahren in unserer Stadt niederließ?<br />
* Heinrich Carl Gustav Nieske wurde am 1. Oktober 1843 in Warin geboren. Er absolvierte eine dreijährige Maurerlehre im Betrieb seines älteren Bruders. Den Traditionen der Zunft entsprechend begab sich der Geselle Heinrich Nieske auf Wanderschaft. Von der Militärpflicht kaufte ihn sein Vater frei. Nieske war als Maurergeselle u.a. beim Bau der Paulskirche in Schwerin, die nach Entwürfen von Theodor Krüger entstand, beteiligt.<br />
* 1874 ließ er sich als Maurermeister in Brüel nieder. Nach 11 Jahren verlegte Nieske sein Baugeschäft nach Doberan, dem noblen Alterssitz für wohlhabende Pensionäre, wahrscheinlich weil er sich hier eine günstigere Auftragslage als in Brüel versprach.<br />
* Hier errichtete Heinrich Nieske in den folgenden Jahren zahlreiche Doberaner Villen, teilweise als Bauunternehmer auf eigene Rechnung mit dem Ziel, es schlüsselfertig teurer zu veräußern.<br />
* 1892 übernahm der Maurermeister von der Stadt Doberan einen 20 Quadratruten umfassenden Bauplatz, gelegen zwischen der Büdnerei 2 und dem Amtstor, heute Beethovenstraße.<br />
* Durch städtische Auflage war er verpflichtet, Bauplatz binnen 2 Jahren zu bebauen mit „einem mindestens zweistöckigen Wohnhause im Villenstil“. Es entstand die Villa in der Beethovenstraße 6.<br />
* Nieske blieb zunächst Besitzer, erst 1907 erfolgte ein Verkauf. Bedingt durch Hausbauten und Verkäufe zog die Familie wiederholt um. Insgesamt soll das dreißigmal passiert sein. Als „Villa Nieske“ den bleibt das heutige Gebäude Goethestraße 30 bekannt.<br />
* 1896 erwarb Heinrich Nieske mehrere Baugrundstücke in Arendsee (heute Kühlungsborn-West).<br />
* Nach 1900 setzte Nieske seine Bautätigkeit in Doberan, vor allem in der Dammchaussee und in der Bismarckstraße (heute Goethestraße) fort.<br />
* In den Jahren zwischen 1907 und 1910 gab Heinrich Nieske sein Geschäft in Doberan auf und zog als Rentner mit seiner Familie nach Schwerin.<br />
* Am 25. Juni 1923 verstarb Heinrich Nieske im Alter von 80 Jahren in Schwerin.<br />
<br />
''Bauten von Heinrich Nieske (Auswahl):''<br />
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*1888/89 Entwurf und Errichtung des „Strand-Hotel“ in Arendsee (heute Kühlungsborn/West) gemeinsam mit Zimmermeister Kunzelmann<br />
*1893 Entstehung der Villa Dammchaussee 9 in Nieskes Auftrag im Oktober des Jahres verkauft er sie an Pauline Eggerss, geb. Mühlenbruch.<br />
*1895 Bau der „Villa Nieske‘ in der Goethestraße 30, 1899 Verkauf an Rittmeister a.D. Theodor von Sydow. 1902 kauft Nieske das Hausgrundstück zurück.<br />
*1895 Errichtung der Villen Dammchaussee 11 und 13<br />
*1895/96 Villa Goethestraße 36 entsteht<br />
*1896 Bau der Villa Goethestraße 34, 1897 Verkauf des Hauses an Gymnasial-Professor Dr. Christian Starck.<br />
*1896 Errichtung der Villa Goethestraße 32 für den Rentier Hermann Jahnke<br />
*1896 Übernahme der Bauarbeiten für den Postneubau in Wismar<br />
*1897 Errichtung eines Gartenhauses, eines eingeschossigen Fachwerkbaus zur Vermietung an Fremde in Arendsee (heute Kühlungsborn/West)<br />
*1901/02 Entwurf und Bau des „Hotel Pavillon“ für Kaufmannswitwe Breutz in Arendsee(heute Kühlungsborn/West) <br />
*1903/04 Errichtung eines Stallgebäudes auf dem Grundstück Baumstraße 1 für Bäckermeister Hermann Gienus <br />
*1907 Bau der Villa für Herrn Rentier Gottschalk in Doberan (wahrscheinlich im Eickhöfer Weg), konzipiert als Wohnhaus und Pension<br />
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====Georg Adolph Demmler, Architekt und Politiker====<br />
<br />
* Neben dem klassizistischen Kurhaus in Heiligendamm ist die im Tudorstil errichtete „Burg“ sicher das markanteste Gebäude in Deutschlands ältestem Seebad. <br />
* Der Entwurf dazu entstammt der Feder des mecklenburg-schwerinschen Hofbaumeisters Georg Adolph Demmler. Er entwarf auch die Pläne für das „Alexandrinen-Cottage“, im Stil eines englischen Landhauses, sowie für den Umbau und die Aufstockung des alten Badehauses zum neuen „grossen Bade- und Logir-Haus“ (heute „Haus Mecklenburg“).<br />
* Georg Adolph Demmler wurde am 22. Dezember 1804 als uneheliches Kind des Güstrower Schornsteinfegermeisters Johann Gottfried Demmler und der verwitweten Tochter eines Brauereibesitzers in Berlin geboren, wo er zunächst 9 Jahre bei einer Pflegefamilie lebte. 1813 trennte sich der Vater von seiner Ehefrau und zog mit Georg Adolph Demmlers Mutter zusammen. Der Sohn wurde nach Güstrow geholt.<br />
* Bis 1819 besuchte Demmler hier das Gymnasium und entwickelte schon früh Interesse an der Bautechnik, das von seinem Vater gefördert wurde. Nach dem Abitur studierte er an der Bauakademie in Berlin bei Karl Friedrich Schinkel und Friedrich Gottlieb Schadow.<br />
* Wegen seiner Mitgliedschaft in der geheimen Burschenschaft Arminia wurde er 1823von der Hochschule verwiesen.<br />
* 1824 erfolgte auf Fürsprache Schinkels Demmlers Aufnahme in den mecklenburgischen Staatsdienst. 1832 erhielt er seine Ernennung zum Baumeister, ab 1835 war er Landesbaumeister.<br />
* Während seiner Dienstzeit entwarf Demmler die meisten Pläne für den herrschaftlichen Ausbau von Schwerin. Glanzpunkte seines Wirkens waren der Umbau des Schlosses, der Neubau des Arsenals am Pfaffenteich, der Marstall, das Hoftheater und viele weitere Gebäude.<br />
* Nach seinem Entwurf wurde am Westufer des Pfaffenteichs die Paulsstadt als neuer Stadtteil angelegt. Auch Bauwerke in anderen Städten beruhen auf Demmlers Bauplänen so z.B. das heutige Ernst-Barlach-Theater in Güstrow.<br />
* Demmler engagierte sich bereits vor der Revolution von 1848 sozial. Er war Mitglied der Schweriner Freimaurerloge und politisch aktiv, zunächst in der linksliberalen Süddeutschen Volkspartei (DtVP) und später in der Sozialistischen Arbeiterpartei Deutschlands(SAP).Georg Adolph Demmler verstarb am 2. Januar 1886 in Schwerin.<br />
<br />
''Demmlers Bauten und Entwürfe für Doberan/Heiligendamm''<br />
* 1827 Tribüne an der Rennbahn<br />
* 1835 Entwurf für den Sarkophag Friedrich Franz I. im Doberaner Münster - Herstellung in der Schweriner Schleifmühle<br />
* 1837 Umbau des alten Badehauses zum Haus Mecklenburg<br />
* 1840 Alexandrinencottage in Heiligendamm<br />
* 1841 Dekoration im Doberaner Theater<br />
* 1843 Transport des Gedenksteins aus der FeldmarkElmen-horst nach Heiligendamm<br />
* 1844 Pläne für ein Schießhaus<br />
* 1848 Burg Hohenzollern im Tudorstil<br />
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====August Gaster====<br />
<br />
* August Gaster wurde am 28. Oktober 1852 in Wismar geboren. Er absolvierte von 1872 bis 1875 und von 1877 bis 1878 ein Studium an der Polytechnischen Schule in Hannover. Am Polytechnikum war Gaster ein Schüler von Conrad Wilhelm Hase, bei dem bereits zuvor Gotthilf Ludwig Möckel seine Ausbildung erhielt.<br />
* Im Jahr 1882 legte August Gaster seine Baumeisterprüfung ab.<br />
* Als späterer Landbaumeister in Doberan war er für die Ämter Bukow, Doberan und Schwaan verantwortlich. Bekannt ist, dass August Gaster 1914 das Wohnhaus in der heutigen Goethe-straße 10 in Bad Doberan aus dem Nachlass von Hofzimmermeister Reinke erwarb.<br />
* Ab 1890 war Gaster, der auch zum Baurat berufen worden war, Mitglied im Verein für Mecklenburgische Geschichte und Altertumskunde.<br />
* Im Jahr 1920 erfolgte seine Ernennung zum Vorstand des Hochbauamtes Rostock II in Doberan.<br />
* August Gaster war langjähriges Mitglied der Prüfungskommission für Kandidaten des höheren Baufaches in Schwerin. Eine Berufung an das Ministerium lehnte er jedoch ab, weil er sich seinem Wohnort Doberan sehr verbunden fühlte.<br />
* August Gaster zählt zu den profiliertesten Architekten in Mecklenburg.<br />
* Zu seinen wichtigsten Bauten gehören:<br />
* die Realgymnasien in Kiel und in Schwerin,<br />
* die Frauenklinik in der Doberaner Straße in Rostock<br />
* die Villa „Feodora“ des Herzogs Adolf Friedrich in Bad Doberan im Stülower Weg (jetzt Kreismusikschule), <br />
* die Villa der Prinzessin Reuß ‚in Heiligendamm (zu DDR- Zeiten „Max-Planck-Haus )entstanden um 1910, sowie die Herrenhäuser ın Rederank und Groß Stove.<br />
* August Gaster verstarb 1929.<br />
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====Lutz Elbrecht (Baumeister und Denkmalpfleger) ====<br />
* Lutz Elbrecht, am 8, März 1907 geboren, trat beruflich in die Fußstapfen seiner Vaters, den Hofmaurermeisters Fritz Elbrecht. <br />
* Im Geburtsjahr seines Sohnes gründete Fritz Elbrecht in Doberan eine Baufirma, die Lutz Elbrecht, der das Baugewerbe von Grund auf erlernt hatte, ab 1934 leitete.<br />
* Wohl eines seiner ersten Gebäude war der Bahnhof in Heiligendamm (1933/34), bei dessen Gestaltung er klassizistische Formen nachempfand. <br />
* 1935/36 entstand nach seinen Entwürfen das Wohnhaus in der Dammchaussee 23 in Klinkeroptik Für einen Rechtsanwalt. 1950 erwarb der Schriftstellen Ehm Welk das Gebäude und bewohnte es bis zu seinem Tod im Jahre 1966.<br />
* Ebenfalls mit roten Klinkern gestaltet, entstand1938/39 die Friedhofskapelle auf dem neuen Friedhof in Bad Doberan, ebenso wie die Friedhofskapelle in Kröpelin.<br />
* 1939/40 erbaute Lutz Elbrecht das Filmtheater am Kamp in der Severinstraße und schuf damit ein modernes, allen Ansprüchen genügendes Haus. Daneben hat er zahlreiche Bad Doberaner Ein- und Mehrfamilienhäuser entworfen und gebaut.<br />
* Als 1948 die damalige Landesregierung von Mecklenburg den Plan fasste, das durch die Kriegswirren stark in Mitleidenschaft gezogene Gebäudeensemble in Heiligendamm zu einem Sanatorium für Werktätige umzubauen, wurde Lutz Elbrecht zum „Vorsitzenden sämtlicher Angestellten der Bauleitung” ernannt. Von August1948 bis März 1950 währten die umfangreichen baulichen Maßnahmen.<br />
* Diese Aufnahme war so recht für den dem heimatverbundenen Baumeister und Architektengeschaffen, der einmal von sich selbst sagte: „Als altem Doberaner liegt mir die Erhaltung der Bau- und Kunstdenkmäler unseres Gebietes besonders am Herzen.“ Er behandelte Heiligendamm wie ein Denkmal und manche „Bausünde" muss dem Mangel an Material und Zeit in jenen schwierigen Nachkriegsjahren zugerechnet werden.<br />
* Eine weitere bedeutende Arbeit für den Denkmalpfleger Lutz Elbrecht war 1956/57 die Beseitigung der Neorenaissancefassade und Rekonstruktion der klassizistischen Fassade des Salongebäudes am Kamp (ab 1879 Rathaus, seit 1952 Sitz der Kreisverwaltung).<br />
* 1955 projektierte er das Kaufhaus „Magnet" am Alexandrinenplatz (heute Kaffeehaus Sparre). Bereits ab 1952 war Lutz Elbrecht als „Kreishelfer für Denkmalpflege“ des Institutsfür Denkmalpflege in Schwerin tätig. Bis zu seinem Tod setzte er sich unermüdlichab 1979 in der Interessengemeinschaft Denkmalpflege im Kulturbund der DDR und gleichzeitig im Vorstand der Gesellschaft für Denkmalpflege, für den Erhalt und die Pflege des Kulturerbes vor allem im damaligen Kreis Bad Doberan ein.<br />
* Am 9. Juli 1984 verstarb Lutz Elbrecht in Bad Doberan.<br />
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====Familie Carlson (Bauunternehmen, Bäckerei) ====<br />
* Jöns Carlson gilt als Ahnherr der Doberaner Carlsons, die im Laufe der Jahrzehnte einen beeindruckenden Werdegang hingelegt haben, Er wurde in Schweden geboren; sein Weg führte ihn nach Mecklenburg. Jöns arbeitete als Maurer, mit seiner Frau Marie Sophie Carlson, geb. Burmeister lebte er in Doberan, Sie hatten sechs Kinder, eins von ihnen war Hermann Carlson. <br />
* Hermann Carlson wurde am 26,10,1875 in Doberan geboren. Er war Maurergeselle und später Bauunternehmer. Hermann heiratete Frieda Josephine Mathilde Carlson, geb. Harms, Mit ihren Kindern lebten sie in Doberan. Vier ihrer sieben Kinder mussten die Eltern früh zu Grabe tragen.<br />
* Hermann gründete die Firma H. Carlson & Sohn, Dort arbeitete er zusammen mit seinem ältesten Sohn, Sie kauften mehrere Grundstücke, zum Beispiel „Am Rosenwinkel“ und erbauten dort Häuser.<br />
* Hermann Carlson starb am 30.09.1943 in Doberan. Testamentarisch hat er darüber verfügt, wer welche Häuser „Am Rosenwinkel“ erbt. Sohn Hans erhielt die Hausnummern 1 und 2, Hermann Nummer 4 und 5, Tochter Grete die Nummern 6 und 7. Keines der Kinder sollte die Häuser verkaufen, sondern weiter an die Enkel geben, damit die Häuserreihe im Familienbesitz bleibt.<br />
* Lediglich zur Finanzierung von Ausbildung, Studium oder Geschäftsgründung duldete Hermann eine Belastung der Häuser.<br />
* Ihr ältester Sohn Hans Carlson wurde am 01.07.1900 in Doberan geboren. Von 1919 bis 1922 absolvierte er eine Lehre des Maurerhandwerks bei seinem Vater in Doberan, Am28.02.1922 legt Hans Carlson seine Gesellenprüfung bei der Mecklenburgischen Handwerkskammer mit dem Prädikat ausgezeichnet ab. Beisitzer in der Prüfung ist der Doberaner Baumeister Albert Gading.<br />
* Am 01.02.1937 bestätigt die Reichskammer der bildenden Künste Hans Carlson zur Berechtigung der Berufsausübung als baugewerblich tätiger Architekt. Gültigkeit erhält dieses Prädikat für die Jahre 1936-1939, die eingeklebten Marken auf der Rückseite des Ausweises belegen das. <br />
* Nach dem Krieg wurde er am 10.11. in die Liste der Genossen der Genossenschaft des Bauhandwerks Mecklenburg-Vorpommern e. G. m .b. H. Schwerin aufgenommen. Per Postkarte wurde dies am 24.09.1948 durch das Amtsgericht Schwerin bekanntgegeben.<br />
* Hans heiratete Frieda Carlson, sie bekommen zwei Kinder: Paul Friedrich und Elisabeth.<br />
* Hans Bruder Hermann Carlson wurde am 06.03.1903 in Doberan geboren. Er machte eine Bäckerlehre, wurde Bäckermeister und gründete die Bäckerei Carlson. <br />
* Hermann heiratete Käthe Carlson und sie bekamen die Kinder Ingeborg und Jürgen. Ihre Tochter heiratete Günter Hermann, ihr Sohn betrieb die Bäckerei im Parkentiner Weg, die mittlerweile sein Sohn Jörg übernommen hat.<br />
* Hans Schwester Grete wurde am 03.12.1909 in Doberan geboren, Sie heiratete Hans Eichstädt. Sie haben zwei Kinder: Helga und Hans-Joachim.<br />
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===Persönlichkeiten aus Kunst und Kultur===<br />
====Ehm Welk====<br />
* [http://www.ehm-welk-haus.de/ www.ehm-welk-haus.de]<br />
[[Datei:Dob678.PNG|600px|zentriert]]<br />
<br clear="all"/><br />
[[Datei:Dob701.jpg|600px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan R Ehm1.PNG|600px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan R Ehm2.PNG|700px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan R Ehm3.PNG|700px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan R Ehm4.PNG|700px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan R Ehm5.PNG|700px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan R Ehm6.PNG|800px|zentriert]]<br />
<br />
====Gerhard Ringeling====<br />
<br />
[[Datei:Dob706.PNG|300px|zentriert]]<br />
<br />
'''Landschaft den Menschen zugeordnet''' <br />
* Seine besondere Liebe gilt dem Fischland / Zum 100. Geburtstag von Gerhard Ringeling – ein begabter norddeutscher Erzähler(Demokrat, 1987)<br />
* „Sei er nun Maler oder Dichter, Gelehrter, Bildhauer oder Musiker, — immer wieder kommt einer, dem in irgendeinem Seelenwinkel der göttliche Funke glüht, in unser abgeschiedenes Fischland und steht und atmet und ist gefangen und geht mit Heimweh und muß nun künden von der herben, schwer zugänglichen Schönheit dieses Stückes Erde zwischen Bodden und Meer, zwischen Darß und Ribnitzer Heide.<br />
* Sie reicht weit zurück, die Reihe dieser Fischlandkünder, und bricht nicht ab bis auf den heutigen Tag.<br />
* In diese Reihe tritt nun auch Gerhard Ringeling, der Doberaner Gymnasiallehrer.<br />
* So schrieb der Heimatschriftsteller F. W. Droß in den „Mecklenburgischen Monatsheften", als 1935 im Wiehern-Verlag Berlin Gerhard Ringelings „Seefahrend Volk — Vier Erzählungen vom alten Fischland" erschien.<br />
* Der Autor war den Lesern der „Mecklenburgischen Monatshefte" zu diesem Zeitpunkt bereits kein Unbekannter mehr. Er hatte Porträtskizzen über Johannes Troja und Heinrich Seidel (denen er sich innerlich besonders verbunden fühlte) geschrieben, ebenso über Richard Wossidlo und andere »Mecklenburger Leute".<br />
* Mit der „Fischländer Weihnacht" (ein Vorabdruck aus „Seefahrend Volk") hatte er seine ausgesprochene Begabung als norddeutscher Erzähler ausgewiesen.<br />
* Nach 1945 bringt die Evangelische Verlagsanstalt Berlin unter dem schlichten Titel „Erzählungen" zwölf der schönsten Geschichten Gerhard Ringelings in mehreren Auflagen heraus. Die vier Erzählungen vom alten Fischland aus „Seefahrend Volk" sind um acht, überwiegend im norddeutschen Raum handelnde, erweitert worden.<br />
* Als sich der Verlag 1969 zu einer nochmaligen (der zwölften) Auflage der Erzählungen von Gerhard Ringeling entschloß, nannte er — neben der Verehrung für den 1951 heimgegangenen Autor — einen zweiten Grund: „überschaut man den Bestand an christlicher Literatur, die im Formalen den anzulegenden Maßstäben genügt und in der Aussage zentral bleibt, ohne in Frömmelei auszuarten, so kann man nicht von einer Fülle sprechen.<br />
* Schon deshalb bot Ein begabter norddeutscher Erzähler sich eine Neuauflage an. Auf den Seiten dieses Buches ist beides eingefangen, die Landschaft und der Mensch: die Landschaft, nicht isoliert als Idylle oder Hort der Dämonen geschildert, sondern dem sie bewohnenden Menschen zugeordnet — der Mensch, nicht als Held oder Schuft herausgeputzt, sondern als einer, der bewußt oder unbewußt auf Gottes Gnade wartet.<br />
* "So bleiben die der Historie entnommenen Gestalten blutvoll und im tiefsten Sinne menschlich, ihr Handeln und Entscheiden rührt auch uns an." <br />
* 1947 erschien — in 2. Auflage — bei Hinstorff in Rostock das Buch von Gerhard Ringeling „Fischländer Volk — Geschichte und Schicksal einer mecklenburgischen Küstenlandschaft".<br />
* In ihrem Fischland-Buch schrieb Käthe Miethe: „Das kleine Buch des Doberaner Studienrats Dr. Ringeling „Fischländer Volk“ läßt teils chronikhaft, teils novellistisch in bunten Bildern das Werden des Fischlandes an uns vorüberziehen.<br />
* Weil Dr. Ringeling als der beste Kenner der Geschichte der deutschen Segelschiffahrt gilt, dessen grundlegendes Buch über die Segelschiffahrt mit großem Verlangen erwartet wird, stehen in seinem „Fischländer Volk“ Schiffer und Schiffahrt natürlich an erster Stelle.<br />
* Die novellistischen Schilderungen in diesem Buch erreichen nur selten die künstlerische Gestaltung und dramaturgische Spannung seiner Erzählungen.<br />
* Im Schlußwort des Buches wendet sich Ringeling eindringlich an seine Leser, ihn — soweit vorhanden — für seine geplante größere Darstellung der Geschichte der mecklenburgischen Segelschiffahrt mit Material zu unterstützen.<br />
* Doch zu diesem Buch, mit dem er sein literarisches Lebenswerk krönen wollte, kam es nicht mehr: Gerhard Ringeling starb am Silvestertag des Jahres 1951, erst vierundsechzigjährig.<br />
* Am 19. Juni war sein 100. Geburtstag. Manchmal tauchen seine „Erzählungen" im Antiquariat auf: wer zugreift und sie liest, wird nicht enttäuscht sein, sondern sich angerührt fühlen vom Schicksal der leichtsinnigen Margret, der schlimmen Brigitt oder des Schmiedes Jakobus Borgwardt, der ausging, „Gerechtigkeit zu suchen, und Gnade fand". Friedrich Schulz<br />
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[[Datei:Doberan J Ringeling1.PNG|900px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan J Ringeling2.PNG|900px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan J Ringeling3.PNG|500px|zentriert]]<br />
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====Ernst Voß====<br />
* [https://de.wikipedia.org/wiki/Ernst_Voß https://de.wikipedia.org/wiki/Ernst_Voß]<br />
[[Datei:Doberan R Voß.PNG|400px|zentriert]]<br />
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Datei:Dob965.PNG<br />
Datei:Dob967.PNG<br />
Datei:Dob968.PNG<br />
Datei:Dob969.PNG<br />
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====Felix Mendelssohn-Bartholdy====<br />
[[Datei:Dob751.jpg|400px|zentriert|thumb|Gemälde von Eduard Magnus 1846]]<br />
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[[Datei:Doberan Z61.PNG|700px|zentriert]]<br />
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* '''Felix Mendelssohn-Bartholdy(1809-1847) hat in Bad Doberan komponiert'''(''Aus der Redaktion(Ostseezeitung, 02.02.2009)''<br />
* Rostock . Der Komponist Felix Mendelssohn-Bartholdy wäre am 3. Februar 200 Jahre alt geworden. Gefeiert wird vor allem in den Städten seines Wirkens Berlin, Leipzig und Hamburg.<br />
* Aber auch die Mecklenburger haben Grund, den "Mozart des 19. Jahrhunderts", wie Robert Schumann seinen Kollegen und Zeitgenossen nannte, hochleben zu lassen.<br />
* Als 15-Jähriger verbrachte Mendelssohn im Sommer 1824 einen vierwöchigen Urlaub im ersten deutschen Seebad Heiligendamm und in Doberan. Dabei hat er auch komponiert, wie die pensionierte Musiklehrerin Marianne Strack aus Rostock belegen kann. ''Die "Doberaner Blasmusik" wurde am 13. Juli 1824 in Doberan uraufgeführt.''<br />
* Sie fand die "Doberaner Blasmusik" in den Archiven: Die pensionierte Musiklehrerin Marianne Strack hat herausgefunden, dass Felix Mendelssohn-Bartholdy, der am 3. Februar 1809 geboren wurde, als Fünfzehnjähriger in Bad Doberan komponiert hat. <br />
* Marianne Strack verehrt Mendelssohn seit ihrer Studienzeit in Leipzig. "Ich habe in Briefen der Familie von Doberan gelesen. Also muss er hier gewesen sein", sagt die Mendelssohn-Forscherin. <br />
* Tatsächlich findet sie viele weitere Briefe, in denen der junge Felix beschreibt, wie er mit dem Vater die Tage an der Ostseeküste verlebt. Es sind vor allem Spaziergänge in und um Doberan, die den Naturfreund Mendelssohn beeindrucken. Von nachhaltiger Wirkung aber ist eine kleine Hofkapelle bestehend aus Holzbläsern, Hornist und Basshornist, der Mendelssohn täglich im Salon beim Speisen lauscht. Von Komponierlaune gepackt, schreibt er ein kleines Nachtstück für die "Hofharmonie", wie das Ensemble heißt. Die Uraufführung der "Doberaner Blasmusik" ist am 13. Juli 1824. Mendelssohn wird sie später weiter verarbeiten, zur "Ouvertüre zur Harmoniemusik" op.24.<br />
* Marianne Strack findet im Landeshauptarchiv die einzelnen Stimmen der Musiker ¬ für sie der Beweis, dass Mendelssohn in Doberan die Komposition hinterlassen hat. "Das Stück wird später, wenn Mendelssohn Gewandhaus-Kapellmeister in Leipzig ist, immer an seinem Geburtstag am 3. Februar als Ständchen dargebracht", hat sie weiter recherchiert.<br />
* Trotzdem ist die Blasmusik in Vergessenheit geraten. Im vergangenen Jahr wird sie erstmals wieder von einem Bläserensemble der Hochschule für Musik und Theater Rostock, am Ort der Uraufführung in der heutigen Kreisverwaltung, in der gleichen Besetzung wie 1824 aufgeführt. Professor Günter Weidlich von der Hochschule hat es einstudiert.<br />
* "Das Stück beweist die große Begabung des Fünfzehnjährigen", sagt er. "Im zweiten Teil, dem Allegro, ist der, Sommernachtstraum’ deutlich zu spüren." Am 13. Februar will Weidlich die "Doberaner Blasmusik" in der Hochschule für Musik und Theater erneut erklingen lassen.<br />
* Der Leiter des Mendelssohn-Archivs in Berlin, Roland Schmidt- Hensel, bestätigt: "Der Doberan-Aufenthalt ist dokumentiert." Allerdings sei eine Prüfung der Doberaner Noten noch nicht abgeschlossen. <br />
* Im Kurort Bad Doberan gibt es bereits Überlegungen, wie der Mendelssohn-Besuch auch touristisch vermarktet werden kann. Vom Frühsommer an soll es einen Mendelssohn-Pfad geben, auf dem Besucher auf den Wegen des jungen Komponisten wandeln können.<br />
* Das Eröffnungskonzert der Festwoche „220 Jahre Heiligendamm“ am Sonntag, dem 9. Juni 2013 um 19.30 Uhr im Festsaal, Salongebäude in Bad Doberan, wird einem sehr berühmten Badegast des 19. Jahrhunderts gewidmet: Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847). Der damals erst Fünfzehnjährige logierte 1824 mit seinem Vater Abraham Mendelssohn Bartholdy (1776-1835) in der großherzoglichen Sommerresidenz Doberan und genoss einen Monat lang die Sommerfrische an der mecklenburgischen Ostseeküste.<br />
* Der Aufenthalt im Juli 1824 ist für den jungen Felix eine wahre Inspiration und geprägt von Spaziergängen in und um Doberan, die den Naturfreund Mendelssohn besonders erfreuten und er beschreibt der daheim gebliebenen Familie u.a. seine Ausflüge auf den Buchenberg mit einem Musiker der Hofharmonie. Mit einem Fernglas beobachten sie „die tanzende See mit Spitzenhauben in Weiß und Grau“. Zu seinen Vergnügungen gehört auch das Baden in der Ostsee. Felix Mendelssohn Bartholdy zählt zu den bedeutendsten Komponisten des 19. Jahrhunderts und stand mit wichtigen Musiker seiner Zeit wie Chopin und Schumann in regem Austausch. Die Konzertlesung „Tanzende See“ bezieht sich im Titel auf den Aufenthalt Mendelssohns, wenn auch nicht alle Werke und Texte in einem direkten Zusammenhang mit dem Ostsee-Aufenthalt im Ersten Deutschen Seebad stehen.<br />
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====Ludwig Bang====<br />
[[Datei:Dob200.JPG|700px|zentriert]]<br />
[[Datei:Dob955.PNG|700px|zentriert]]<br />
[[Datei:Dob956.PNG|700px|zentriert]]<br />
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====Kate Diehn-Bitt====<br />
[[Datei:Doberan Z56.PNG|800|gerahmt|zentriert|…]]<br />
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====Frank Zappa====<br />
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[[Datei:Dob677.PNG|gerahmt|zentriert|…]]<br />
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* '''Wie Zappa nach Bad Doberan kam'''<br />
* ''Denkmal: Nicht in Baltimore, auch nicht in Los Angeles oder Montreux - ausgerechnet in einer Kleinstadt in Mecklenburg- Vorpommern wird eine Büste des genialen US-Rock- stars aufgestellt. Eine Geschichte, die vor 30 Jahren begann - in der ehemaligen DDR.(von Ekkehart Eichler)''<br />
* Weihnachten. Ostern. Silvester. Für Wolfhard Kutz fallen am nächsten Sonnabend alle nur denkbaren Festtage zusammen. Denn an diesem 27. Juli um 13.30 Uhr wird das Denkmal eingeweiht, die Büste des großen Meisters. Mit allerlei psychedelischem Brimborium, wie es sich gehört. Das ironische Lächeln um den von Schnauzer und Unterlippenbürste gerahmten Mund, die markante Hakennase im hageren Gesicht, der zum Pferdeschwanz gebändigte Schopf, der spöttische Blick - alles in Bronze gegossen für die Ewigkeit: Frank Zappa.<br />
* Der US-Musiker (1940-1993) gilt vielen als größtes Genie der Rockgeschichte. Charismatisch. Begnadet. Durchgeknallt. Zauberer wüster Underground-Oratorien, Autor grotesker Popsongs. Bürgerschreck und Provokateur, Botschafter der US-Gegenkultur. <br />
* Viele Orte kämen für ein Denkmal in Frage: Baltimore, wo der Spross griechisch-arabisch-sizilianischer Abstammung zur Welt kam. Los Angeles, wo er 1964 die "Mothers of Invention" gründete. Montreux, wo 1971 während des Zappa-Konzerts ein Brand ausbrach. Prag, wo Zappa zum Handelsattache und Freund Vaclav Havels avancierte. Selbst die Rock'n'Roll Hall of Fame in Cleveland weist lediglich einen Schriftzug in Glasgravur vor. Nein, es ist ausgerechnet eine Kleinstadt in Mecklenburg-Vorpommern, die den großen Zappa auf den Sockel hievt: Bad Doberan an der Ostsee, 12 000 Einwohner.<br />
* Vom Rock-Olymp so weit weg wie Karl Moik von Jimi Hendrix. Eigentlich. Vor mehr als 30 Jahren beginnt diese Geschichte, in tiefsten DDR-Zeiten. Mit seiner ersten Zappa-Platte "Burnt weenie sandwich" katapultiert sich 1971 der 16-jährige Wolfhard Kutz in eine zappatriotische Umlaufbahn, auf der er bis heute kreist. "So eine Musik hatte ich noch nie gehört. Extrem dissonant, aber ein fantastisches harmonisches Ganzes.<br />
* Ich musste mehr haben." Er sammelt Originalplatten, ob auf dem Schwarzmarkt erhökert, von der Oma in die DDR geschmuggelt oder schlicht vom Zoll im Westpaket nicht entdeckt. Jeder Akkord, jede Textzeile wird mit einer Leidenschaft aufgesogen, wie sie nur dem Mangel entwächst.<br />
* Kein Wunder, dass Zappa-Verehrer Kutz auch ins Fadenkreuz der Stasi gerät. Nach der Wende rufen Kutz und seine Zappa-Verrückten ein Festival mit Live-Musik rund um ihr Idol ins Leben - die Zappanale.<br />
* Seit 1990 treffen sich Jahr für Jahr Ende Juli mehr Fans und Musiker auf der Pferderennbahn zwischen Bad Doberan und Heiligendamm. Hier entsteht 1999 die Idee eines Zappa-Denkmals. Natürlich in Bad Doberan, denn "das ist der einzige Ort mit einem eingetragenen Frank-Zappa-Verein", sagt Wolfhard Kutz. Auch für den Zappaologen Jim Cohen aus München ist Bad Doberan der einzig wahre Standort, "weil hier die Bewegung Arf-Society geboren wurde - von den Fans, nicht von Kunstmäzenen". <br />
* Ein Zappa-Denkmal erfordert aber Stehvermögen. Denn dieser Mann war die personifizierte Provokation. Ein Bürgerschreck, dem keine Konvention heilig war, der unermüdlich den American Way of Life attackierte, verpackt in atonal- avantgardistische Klangorgien. Gelegentlich schmuggelte er seine drastischen Botschaften sogar in hitparadenkompatible zuckersüße Balladen. <br />
* So erzählt "Bobby Brown" von den Sexualfantasien eines jungen Mannes, der im Refrain behauptet: "Oh Gott, ich bin der amerikanische Traum."<br />
* Und so einen Mann soll man vor den braven Mecklenburgern auf einen Sockel stellen? Die Zappa-Jünger haben einen Vorteil: Ihr Idol war vor Ort nur Insidern bekannt. Und was in Amerika wegen Anstößigkeit auf den Index wandert, regt in Mecklenburg niemanden auf. Außerdem sei alles eine Frage der Interpretation, meint Jim Cohen. <br />
* Man kann Zappa nämlich auch so sehen: "Er verabscheute Hippies. Er hasste Drogen, weil sie den Geist lahm legen.<br />
* Er war ein überzeugter amerikanischer Patriot. Und seine zentrale Botschaft war: Nicht verdummen lassen, nicht gleichgültig werden, nie bequem sein."<br />
* Mit solchen Argumenten zogen Wolfhard Kutz und sein Mitstreiter Michael Heinze aus Braunschweig in Bad Doberan durch Ausschüsse und Fraktionen, um ihr Projekt vorzustellen.<br />
* Die Stadtvertreter verweisen auf Namen, die den Ort schmücken, wie Ehm Welk, Autor der "Heiden von Kummerow". Für viele endet die Toleranz mit den Beatles oder Stones.<br />
* Bürgermeister Hartmut Polzin - inzwischen Ehrenmitglied der Arf-Society - preist Zappa immerhin als politisch ambitionierten Menschen. So weicht die Front aus Ablehnung und Desinteresse auf.<br />
* Die entscheidenden Argumente sind wirtschaftlicher Natur. Die Zappanale, die dieses Jahr ihre 13. Auflage erlebt, ist längst ein wichtiger Wirtschaftsfaktor geworden. Wenn Underground-Ikonen wie Don Preston, Bunk Gardner, Roy Estrada oder Jimmy Carl Black kommen, "trägt das unseren Namen in die Welt", sind sich Kutz und der Bürgermeister einig.<br />
* Schließlich werden Skulptur und Sockel (etwa 15 000 Euro) aus eigenen Mitteln und über Sponsoren finanziert. Auch die Reinigung bleibt nicht an der Stadt hängen. Und der Standort ist ein Kompromiss. Weil der Kamp, die grüne Innenstadtinsel, mit klassizistischen Gebäuden und zwei chinesischen Pavillons ausscheidet, wählte man eine kleine Halbinsel am verkehrsreichen Alexandrinenplatz - zwischen Dobra-Kaufhaus und Schwanen-Brunnen.<br />
* Am 20. September 2001 passierte der Vorschlag die Stadtvertretung ohne Gegenstimme. Der Bildhauer Vaclav Cesak aus Pilsen gestaltete die Büste nach einem Foto aus "Burnt weenie sandwich". Franks Geschwister Candy und Bob werden am nächsten Wochenende zur Enthüllung erwartet. Und für Wolfhard Kutz erfüllt sich ein Lebenstraum.(Internet: www.arf-society.de Das Ensemble Modern eröffnet am 13. September (Musikhalle) mit Zap- pas "Greggery Peccary & Other Per- suasions" das Hamburger Musikfest)<br />
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===Weitere Persönlichkeiten aus der Stadtgeschichte===<br />
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====Herzog Adolf Friedrich====<br />
* [https://de.wikipedia.org/wiki/Adolf_Friedrich_zu_Mecklenburg https://de.wikipedia.org/wiki/Adolf_Friedrich_zu_Mecklenburg]<br />
[[Datei:Dob679.PNG|400px|zentriert]]<br />
Herzog Adolf Friedrich & Feodora von Reuss<br />
[[Datei:Villa Feodora.jpg|400px|zentriert]]<br />
Villa Feodora<br />
[[Datei:Hochzeit Adolf Friedrich.jpg|400px|zentriert]]<br />
Hochzeit<br />
[[Datei:Erbprinzessin Elise von Reuss mit ihren Kindern.jpg|400px|zentriert]]<br />
Erbprinzessin von Reuss mit ihren Kindern<br />
[[Datei:Sarkophag Feodora.jpg|400px|zentriert]]<br />
Sarkophag von Herzogin Feodora im Doberaner Münster<br />
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====Madame Reichard====<br />
[[Datei:Dob759.PNG|300px|zentriert]]<br />
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'''Das luftschiffende Frauenzimmer''' <br />
*''Vor 170 Jahren — Ballonaufstieg in Doberan (I)''<br />
* ( Ostsee-Zeitung, Juli 1989 - Zeitungsregestensammlung Carl Christian Schmidt/Archiv Münsterverwaltung Bad Doberan)<br />
* Das Jubiläum des Ballonfluges von Wilhelmine Reichard soll Anlaß sein, dieser ungewöhnlichen Frau zu gedenken, wobei bisher unveröffentlichtes Archivmaterial verwendet wurde.<br />
* Wilhelmine Schmidt (1788 - 1848) war seit 1806 mit Gottfried Reichard, dem nach W. Jungius zweiten deutschen Ballonflieger, verheiratet. Reichard startete 1810 mit einem selbstgebauten Ballon, Wilhelmine stieg im April 1811 in Berlin als erste Deutsche zu einer 1 l/2stündigen Luftreise auf, Ihr dritter Flug (Sept. 1811 in Dresden) endete mit einer schweren Havarie. Bei starkem Sturm stieg der Ballon sehr rasch auf mehrere tausend Meter, die Pilotin verlor das Bewußtsein.<br />
* Als sie wieder zu sich kam. erblickte sie über sich nur noch einige Stofffetzen, die sich im heftigen Seitenwind wie ein Segel blähten, den Absturz so um einige Augenblicke verzögernd. Die Reste des Ballons verfingen sich in einer Baumgruppe, die Gondel stürzte zu Boden, die Fliegerin, erneut bewußtlos, kam erst nach Stunden wieder zu sich. <br />
* Fünf Jahre später, inzwischen war Wilhelmine Mutter von vier Kindern, bestieg sie erneut einen Ballon. Ihre Aufstiege, u. a. in Brüssel, Hamburg, Wien, Prag, Warschau und München, wurden zur Routine.<br />
* Die Einnahmen aus den Eintrittspreisen dienten der Finanzierung der im Jahre 1816 gegründeten chemischen Fabrik ihres Mannes im Plauenschen Grund bei Dresden.<br />
* Der von ihr im Sommer 1819 in Hamburg, Lübeck, Doberan und Bremen benutzte Ballon dürfte der fünfte der sechs von Reichard gebauten „Bälle“ gewesen sein. Er war mit Wasserstoff gefüllt, der am Startort aus einer chemischen Reaktion von Schwefelsäure und Eisen erzeugt wurde.<br />
* Die etwa 200 Quadratmeter große Hülle, in Handarbeit genäht, bestand aus feinster Seide, die mit Firnis hauchdünn, aber luftdicht abgedeckt war.<br />
* Am 16. Juli traf Madame Reichard in Doberan ein; in der letzten Juliwoche wurde der Ballon im großherzogliohen Palais in Rostock (am heutigen Universitätsplatz) dem Publikum gezeigt.<br />
* Eine Rostocker Zeitung vom 29. Juli schrieb: „Das hiesige Publikum hat sowohl den Ballon, womit bereits 18 (?) Luftreisen gemacht sind, als auch die anderen Apparate mit vieler Aufmerksamkeit, sehr zahlreich In Augenschein genommen, und erwartet daher von diesem hier hoch nie gesehenen Schauspiel ein um so größeres Vergnügen.“ Am- 30. Juli wurde der Ballon für die Armen zum herabgesetzten Preis von 8 Schilling (Erwachsene) und 4 Schilling (Kinder) gezeigt.<br />
* Über die Luftreise in Doberan selbst werden wir in unserer nächsten Sonnabendausgabe berichten(Dr. H. Rehwaldt).<br />
<br />
'''Die geglückte Luftreise''' <br />
*''Vor 170 Jahren - Ballonaufstieg in Doberan (II)'' <br />
* ( Ostsee-Zeitung, Juli 1989 - Zeitungsregestensammlung Carl Christian Schmidt/Archiv Münsterverwaltung Bad Doberan)<br />
* Über den Ballonaufstieg in Doberan 1819 berichtet der Zeitzeuge H. G. Studemund (das bisher nicht veröffentlichte Originalmanuskript wurde mir dankenswerterweise vom Staatsarchiv Schwerin zugänglich gemacht): „August 8. Frau Profeßorin Reichard erhob sich um 5 Uhr nachmittags in die Luft. Zum Lokal der Füllung und des Aufsteigens war ein geräumiger Rasenplatz neben der Kirche gewählt.<br />
* Nachdem die Luftschifferin sich den Allerhöchsten Herrschaften auf der dort errichteten Tribüne empfohlen hatte, stieg sie in den Korb, erhob sich unter Pauken und Trompetenschall langsam in die Luft, winkte den Tausenden unter ihren Füßen mit der Fahne die Abschiedsgrüße zu und leerte über und neben der Thurmspitze noch sichtbar einen Ballastbeutel, in Folge deßen sie bald als ferner Punkt den Blicken der Zuschauer entschwand.<br />
* Als der Wind zum Meere trieb, so ließ sie sich bald, etwa 1/2 Meile von Doberan wieder zur Erde herab. Die Fahrt war vollkommen glücklich, und nachdem die Luftschifferin im Hofwagen zurückgekehrt war, folgte bald ihr Ballon, welcher noch schwebend und von sicheren Wächtern geführt, durch alle Straßen von Doberan reisete.<br />
* Man will behaupten, daß das erhabene Schauspiel etwa 4000 Zuschauer versammelt hatte. Einige kleine Probe-Ballone, welche als Vorboten und zur Beobachtung des Windes vorausgeschickt wurden, müßten noch jetzt über den Wolken schweben, wenn ihre Kraft nicht erloschen ist.“<br />
* Derselbe Autor wurde von dem Ereignis zu einem zwölfstrophigen Gedicht beflügelt, das weitere Einzelheiten des Aufstiegs wiedergibt. Es heißt dort u. a.: „Schon spannen sich die schlaffen Seile;/ Es ringt mit der verhaßten Haft / Stets mächtiger nach jeder Weile / Des stolzen Balles volle Kraft. Der leichte Korb beginnt zu schweben / Nimmt Fernrohr jetzt und Ballast ein!/ Es wird der Anker ihm gegeben, / Und die Sylphide steigt hinein. Dem schwarzen Punkte i n den Lüften / Folgt auf der ernsten Bahn zum Meer / Mit schnellem Flug auf allen Triften, / Der Renner hülfebringend Heer.“<br />
* Für den Pächter des Kammerhofes, auf dessen Feld der Ballon niederging, brachten die „Renner“, die begeisterten Zuschauer also, in Equipagen, zu Pferd und einfach zu Fuß allerdings nicht „Hülfe“, sondern nur Ärger mit sich, zertraten sie ihm doch seine schönen, fast reifen Erbsen. „Min Arften, o min Arften“, jammerte er verzweifelt, gab sich aber rasch zufrieden, als. ihm der Großherzog die Michaelspacht erließ.<br />
* Der Abend mit einer Ovation im Doberaner Theater gestaltete sich zum waren Triumph für das tapfere „luftschiffende Frauenzimmer“, wie die damaligen Zeitungen voller Anerkennung schrieben(Dr. Helge Rehwaldt).<br />
<br />
==Kur- und Bäderwesen, Tourismus, Sport, historische Bauten==<br />
===Medizinische Einrichtungen===<br />
<br />
[[Datei:Doberan Z54.PNG|700px|zentriert]]<br />
<br />
===Kur- und Bäderwesen===<br />
'''Aus der Geschichte des ältesten Seebades'''<br />
* ''Kuren mit Molke, Eselsmilch und Wasser'' <br />
* ( Ostsee-Zeitung, Januar 1993 - Zeitungsregestensammlung Carl Christian Schmidt/Archiv Münsterverwaltung Bad Doberan)<br />
* 1836 starb der geistige Vater des ersten deutschen Seebades, der Hofrat Prof. Dr. Samuel Gottlieb von Vogel, und ein Jahr später folgte ihm der Großherzog Friedrich Franz I., der seinen Leibmedicus „wahrhaft hoch schätzte und ehrte", nach. Damit verlor das Land Mecklenburg-Schwerin einen der eifrigsten Förderer von Doberan-Heiligendamm und auch einen der wenigen weitblickenden und klugen Regenten in seiner Geschichte.<br />
* Der Nachfolger Paul Friedrich ließ in seiner nur sechsjährigen Amtszeit als Landesherr die Straßen nach Rostock und zum Damm ausbauen. Das Bettenhaus neben dem Saalgebäude in Heiligendamm erhielt eine Erweiterung um drei Stockwerke und so seine heutige Höhe. <br />
* Im Erdgeschoß verblieben die warmen Seebäder, die in 18 Kabinetten verabreicht wurden, außer den vier für die Großherzogliche Familie reservierten. Die Kabinette waren komfortabel eingerichtet mit Kanapees, Klingelschnüren usw., die Badewannen bestanden ursprünglich aus weiß überfirnistem Eichenholz und wurden jetzt allmählich durch Zement-Badewannen ersetzt. <br />
* Im schriftlichen Nachlaß von Prof. Vogel und seinen Nachfolgern finden sich reichlich Belege über die Heilkraft des Seewassers. Einiges davon erinnert an die Wunderheilungen der Bibel und ist wohl aus heutiger Sicht auch ein wenig unter Werbeaspekten zu betrachten. Interessant ist aber die Variationsbreite der Anwendung. Nicht nur die kalten und warmen Bäder allein, sondern auch die Beimischung oder die Abreibung mit stark jodhaltigem Tang oder das Trinken von Seewasser gehörten zur Behandlung.<br />
* Auch mit Molke, Eselsmilch und Mineralwasser wurde experimentiert, wie aus einer alten medizinischen Abhandlung zu entnehmen ist: „Versuche zu Milch-Anstalten wurden im Orte Doberan durch eine Eselinnen-Herde gemacht, auch eine Anstalt zum Ausschenken vieler Mineral-Wässer wurde etabliert, aber die 3/4 Meile weite Entfernung des Ortes vom Strande legte immer Hindernisse in den Weg; die Eselinnen wurden wieder abgeschafft, weil die Weiden zu weit entfernt waren, um zu jeder Zeit Milch bekommen zu können, und die Trinkanstalt wurde nur wenig besucht." <br />
* Mitte des 19. Jahrhunderts wurden in Heiligendamm eigens Molkenanstalten eingerichtet, um die Molke, der damals große Heilkraft zugesprochen wurde, dem Wasser beimengen zu können.<br />
* Gleichzeitig erfolgte der Auftakt zu einem weiteren Ausbau des Bades im Hinblick auf Übernachtungsmöglichkeiten, ohne daß Doberan als Ort der gesellschaftlichen Ereignisse seine Bedeutung verlor.<br />
* Der Großherzog Paul Friedrich ließ in westlicher Richtung, am Beginn der Steilküste, in kurzer Folge drei Villen für seine privaten Belange errichten, die im Zeitgeschmack englisch mit „Cottages” bezeichnet wurden.<br />
* Besonders und auch heute noch idyllisch gelegen ist davon am westlichen Ende das Alexandrinen-Cottage, so benannt nach der Großherzogin, die es viele Jahre bewohnte, einer Tochter der legendären Königin Luise und des Preußenkönigs Friedrich Wilhelm III. und Schwester des späteren Kaisers Wilhelm I.<br />
* Die Fürstin erreichte das hohe Alter von 89 Jahren und erfreute sich stets einer besonderen Beliebtheit und Wertschätzung. In ihren letzten Lebensjahren, als die Körperkräfte schon schwanden, ließ sie sich während ihres Sommeraufenthaltes täglich mit einem kleinen Eselskarren nach Doberan und um den Kamp kutschieren(Aus WOLF KARGE, Heiligendamm 1793-1993)<br />
<br />
<br />
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'''Aus der Geschichte von Bad Doberan und Heiligendamm (40)'''<br />
* ''Regen- und Sturzbäder halfen gegen Kopfschmerzen'' <br />
* ( Ostsee-Zeitung, Juli 1997 - Zeitungsregestensammlung Carl Christian Schmidt/Archiv Münsterverwaltung Bad Doberan)<br />
* Bad Doberan. Schon vor 160 Jahren wurden genaue Messungen von Luft- und Wassertemperaturen vorgenommen - morgens um 7 und nachmittags um 4 Uhr - der Wellenschlag beachtet, die Richtung des Windes, die Gesamtwitterung und der Barometerstand in Augenschein genommen, so daß Dr. J. H. Becker in seinem Buch „Doberan im Sommer 1837", ein Jahr darauf bei Hinstorff in Parchim und Ludwigslust erschienen, genaueste Angaben machen konnte. <br />
* Mit dem unbeständigen Wetter im Januar und Februar hing nach Ansicht des Mediziners auch die im ganzen nordöstlichen Europa vorherrschende Grippe zusammen, die ebenfalls in Doberan grassierte. <br />
* Bis in den Mai blieb es ungewöhnlich kalt, und erst nach dem 20. im Wonnemonat begann es freundlicher zu werden. Mitte Juni machte sich ein schwefliger und dichter Nebel bemerkbar, aus dem „ein übelriechender Höhenrauch" wurde.<br />
* Interessant bei den Anmerkungen des Badearztes vor allem die Beziehungen zwischen Wetter und Krankheiten. So ist zu lesen, daß durch das angenehme und warme Wetter im September „die Neigung zu Durchfällen und zu Störungen der Verdauungs-Organe überhaupt allmählich verschwand."<br />
* Welchen Ruf Heiligendamm in jenen Jahren besaß, mag daraus ersichtlich sein, daß ein Patient aus Polen die weite Reise unternahm, um hier an der Ostsee durch die regelmäßigen Seebäder in Verbindung mit Regen- und Sturzbädern von seinen langjährigen Kopfschmerzen - Neurosen - befreit zu werden.<br />
* Ein „kaltes Sturzbad" beschrieb Becker mit „einem aus einer bedeutenden Höhe geschehenes Herabstürzen reichlicher Wassergüsse auf den entblößten Körper oder auf einen Teil desselben".<br />
* Andere Arten von Bädern waren auch Fall-, Gieß- oder Tropfbäder.<br />
* In Doberan besaß man zudem schon die Douche-Maschinen, die in ihrer Form Ähnlichkeit mit einer Feuerspritze hatten, und mit ihnen konnte man den Wasserstrahl ganz gezielt und dauerhaft auf eine bestimmte Stelle richten.<br />
* Erfolge erzielte man ebenfalls mit mineralischen Schlamm- und Moorbädern sowie mit Schwefelbädern.<br />
* Bereits seit 1818 gab es in Heiligendamm ein Gebäude, in das zwei Schwefeldampfmaschinen untergebracht waren.<br />
* Von besonderer Bedeutung war die Eisen-Quelle, „deren kräftiges Wasser in das in ihrer Nähe im Jahre 1823 neu erbaute, große, sehr geschmackvoll eingerichtete und Doberan zur wahren Zierde gereichende Badehaus geleitet wird".<br />
* „Doberan im Sommer 1837" war eine außergewöhnliche Werbung für die heilenden Kräfte in Doberan und Heiligendamm und könnte in der Gegenwart erneut eine Lanze für das älteste deutsche Seebad brechen(PETER GERDS)<br />
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[[Datei:Doberan Z6.PNG|700px|zentriert]]<br />
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===Beherbergung===<br />
<gallery mode="packed" widths="200px"><br />
Datei:Dob83.jpg|<br />
Datei:Dob304.jpeg|<br />
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Datei:Dob375.jpeg|<br />
Datei:Dob389.jpeg|<br />
Datei:Dob105.jpg|<br />
Datei:Dob377.jpeg|<br />
Datei:T111.jpg<br />
Datei:Dob181.jpg|<br />
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Datei:Dob384.jpeg|<br />
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Datei:Dob305.jpeg|<br />
Datei:Dob359.jpeg|<br />
Datei:Dob458.PNG|<br />
Datei:Dob459.PNG|<br />
Datei:Dob460.PNG|Mollistr. 12 und seine Geschichte<br />
Datei:Dob461.PNG|<br />
Datei:Dob462.PNG|<br />
Datei:Dob463.PNG|<br />
Datei:Dob353.jpeg|<br />
Datei:Dob386.jpeg|<br />
Datei:Dob388.jpeg|<br />
Datei:Dob395.jpeg|<br />
</gallery><br />
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[[Datei:Doberan Z7.PNG|700px|zentriert]]<br />
<br />
===Gaststätten===<br />
* [[Gaststätten]]<br />
<br />
===Stadt- und Bädermuseum===<br />
<br />
* [https://www.bad-doberan-heiligendamm.de/kultur-events/kulturhaeuser-museen/stadt-baedermuseum.html https://www.bad-doberan-heiligendamm.de/kultur-events/kulturhaeuser-museen/stadt-baedermuseum.html]<br />
<br />
[[Datei:Dob936.PNG|500px|zentriert]]<br />
[[Datei:Dob763.PNG|500px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan R Möckelhaus.PNG|600px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan Z1.PNG|600px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan Z3.PNG|600px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan Z4.PNG|600px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan Z5.PNG|600px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan Z37.PNG|600px|zentriert]]<br />
<br />
===Bad Doberan - Tourismus===<br />
* [[Bad Doberan - Tourismus|Tourismus]]<br />
<br />
'''Bad Doberaner Gästeführer'''<br />
[[Datei:Dob842.PNG|400px|zentriert]]<br />
[[Datei:Dob835.PNG|400px|zentriert]]<br />
[[Datei:Dob777.PNG|400px|zentriert]]<br />
[[Datei:Dob836.PNG|400px|zentriert]]<br />
<br clear="all"/><br />
[[Datei:Dob856.jpg|400px|zentriert]]<br />
<br clear="all"/><br />
[[Datei:Dob906.PNG|400px|zentriert]]<br />
[[Datei:Dob854.PNG|400px|zentriert|thumb|Gästeführer Peter Becker]]<br />
<br />
===Sport===<br />
<br />
<br />
* [[Sport in Doberan]]<br />
<br />
===Straßen,Baudenkmale und Sehenswürdigkeiten der Stadt Bad Doberan===<br />
<br />
'''Neue Straßennamen mit alter Tradition'''<br />
''Bad Doberan (Stadtverwaltung) Die Stadtverordnetenversammlung beschloß die Änderung der Straßennamen nach vorliegenden Vorschlägen, 1-11, die vom erweiterten Kulturausschuß aus den Vorlagen der CDU-Fraktion und des Kulturausschusses unter Einbeziehung der Meinung der Bevölkerung erarbeitet wurden(Bad Doberaner Stadtanzeiger, 15. Dez. 1990)''<br />
* Straße des Friedens wird in Dammchaussee umbenannt: Die Chaussee führt von Doberan nach Heiligendamm und wurde deshalb seit Gründung des Seebades als Dammchaussee bezeichnet. Aus dieser Tradition und der Rückbesinnung auf das erste deutsche Seebad hielt der Sonderausschuß es für zweckmäßig, diese Bezeichnung wieder einzuführen. <br />
* Die Heinrich-Klöcking-Straße wird wieder Neue Reihe: Dieser Name wurde bei der Bebauung der Straße eingeführt und hat somit Tradition. Die Umbenennung der Neuen Reihe in Heinrich-Klöcking-Straße (ebenso wie die zwei nachfolgenden Straßen) war eine Maßnahme der damaligen Stadtverwaltung (nach 1945) um Antifaschisten um jeden Preis auch in Doberan zu ehren. <br />
* Wilhelm-Bohm-Weg wird wieder Mittelstraße genannt<br />
* Ernst-Wolff-Straße soll wieder Friedhofstraße heißen. Da diese Straße die Zufahrtstraße zum neuen Friedhof war, sollte sie auch wieder traditionsgemäß diesen Namen führen.<br />
* Clara-Zetkin-Straße bleibt mit diesem Namen bestehen. Bei der Auswertung der Meinungen der Bad Doberaner Bürger, speziell der Clara-Zetkin-Straße sprachen sich etwa 80% für den Erhalt dieses Namens aus. Clara Zetkin als Begründerin der Frauenbewegung sollte nach Meinung der Mehrheit der Bevölkerung durch diesen Straßennamen geehrt werden.<br />
*Maxim-Gorki-Platz bleibt mit diesem Namen bestehen. <br />
* Die MTS-Siedlung soll in „Am Quellholz“ umbenannt werden: Die Bezeichnung „Die Cepelin“ würde für Einheimische jüngeren Datums und Fremde unklar sein. Waldsiedlung wurde abgelehnt wegen der Assoziation zu Wandlitz. Da das Quellholz gegenüber liegt und von seiner Attraktivität bereits anspricht, sprachen sich die Mitglieder der Sonderarbeitsgruppe einstimmig für die Bezeichnung „Am Quellholz“ aus. <br />
* Es wurde vorgeschlagen die Friedrich-Engels-Straße wieder in Friedrich-Franz-Straße umzubenennen: Hier spielte die Würdigung Friedrich Franz I. als Mitbegründer des ersten deutschen Seebades eine Rolle, und dazu kam, daß diese Straße zuvor über Jahrzehnte bereits Friedrich-Franz-Straße hieß. Viele Einwohner dieser Straße sprachen sich für diesen Namen aus.<br />
* Die Ernst-Thälmann-Straße wird auf Vorschlag in Mollistraße umbenannt: Hierüber gab es unterschiedliche Diskussionen. Die Mehrheit der Bevölkerung und der Arbeitsgruppenmitglieder plädierten für „Mollistraße“: a) aufgrund des dort hindurchfahrenden „Molli’s“;b) umgangssprachlich hat sich diese Bezeichnung bereits seit Jahrzehnten in der Bevölkerung eingebürgert. Man sollte auch auf diese Volkstümlichkeit Rücksicht nehmen. <br />
* August-Bebel-Straße bleibt mit diesem Namen bestehen. <br />
* Karl-Marx-Platz wird in Brunnenplatz umbenannt.<br />
* Aufgrund der Beschlußvorlage 38/90 zur Umbenennung der Straßennamen im Wohngebiet Buchenberg wurde folgendes beschlossen: Zu der Straßenbenennung Buchenberg sollte eine Sonderregelung getroffen werden. Aufgrund sehr vieler Vorschläge der Buchenbergbewohner wird der Name Ehm Welks als Straßenname fast 100%ig akzeptiert, aber nicht seine „Helden“. Darauf hat sich die Sonderarbeitsgemeinschaft zu folgendem Vorschlag entschlossen: Das Bauamt entscheidet über eine übersichtlichere Straßenführung und setzt dann im Einvernehmen mit der Stadtverordnetenversammlung die von der Sonderarbeitsgemeinschaft vorgeschlagenen Namen ein:<br />
* Ehm-Welk-Straße (Schriftsteller Heiden von Kummerow);<br />
* Gerhard-RingelingStraße (Schriftsteller und Lehrer am Gymnasium); <br />
* Heinrich-Seidel-Straße (Schriftsteller und häufiger Gast in Bad Doberan);<br />
* Rudolf-TarnowStraße (Volkstümerlicher Dichter, Burrkäwers);<br />
* JohnBrinkmann-Straße (Schriftsteller);<br />
* Ludwig-Bang-Straße (Heimatmaler von Bad Doberan). <br />
*Entschieden wurde: Straße der Freundschaft in Heinrich-Seidel-Straße; Straße der Gemeinschaft in Ehm-Welk-Straße; Straße der Solidarität in John- Brinckmann-Straße; Straße des Aufbaus in Rudolf-Tarnow Straße umzubenennen.<br />
* Mit diesen Vorschlägen hoffen wir, den Anwohnern des Buchenbergs und dem Neubaugebiet insgesamt gerecht zu werden. <br />
<br />
[[Datei:Dob907.PNG|700px|zentriert|Flecken Doberan]]<br />
<br clear="all"/><br />
<br />
[[Datei:Dob419.JPG|700px|zentriert|Bad Doberan]]<br />
<br />
====Bahnhof/Molli====<br />
* [[Bahnhof/Molli]]<br />
<br />
====Das Moorbad====<br />
* [[Das Moorbad]]<br />
<br />
====Kamp und Severinstraße====<br />
* [[Kamp und Severinstraße]]<br />
<br />
====Alexandrinenplatz====<br />
* [[Alexandrinenplatz]]<br />
<br />
====Markt, Baumstraße, Neue Reihe====<br />
* [[Markt, Baumstraße, Neue Reihe]]<br />
<br />
====weitere Straßen====<br />
* [[weitere Straßen]]<br />
<br />
<gallery mode="packed" widths="200px"><br />
<br />
Datei:Dob218.jpg|Friederich Franz Straße<br />
Datei:Dob362.jpeg|<br />
Datei:Dob297.jpeg|<br />
Datei:Dob421.JPG|<br />
Datei:Dob221.jpeg|Mollistraße<br />
Datei:Dob948.PNG|Ehm-Welk-Buchhandlung<br />
Datei:Dob949.PNG<br />
Datei:Dob916.jpg|Mollistr.(DDR)<br />
Datei:Dob833.PNG<br />
Datei:Dob847.PNG<br />
Datei:Dob918.jpg|Ziegenmarkt(DDR)<br />
Datei:Dob403.JPG|<br />
Datei:Dob412.JPG|<br />
Datei:Dob435.JPG|<br />
Datei:Dob256.jpeg|<br />
Datei:Dob262.jpeg|<br />
Datei:Dob229.jpeg|<br />
Datei:Dob250.jpeg|Lindenstraße<br />
Datei:Dob266.jpeg|Beethoven Straße<br />
Datei:Dob917.jpg|Severin-Beethoven Straße<br />
Datei:Dob423.JPG|<br />
Datei:Dob408.JPG|Puppenhaus Beethoven Straße<br />
Datei:Dob270.jpeg|Rostocker Straße<br />
Datei:Dob324.jpeg|Rostocker Straße<br />
Datei:Dob687.jpg|<br />
Datei:Dob491.jpg|<br />
Datei:Dob492.jpg|<br />
Datei:Dob272.jpeg|Kröpeliner Straße<br />
Datei:Dob314.jpeg|<br />
Datei:Dob273.jpeg|Goethe Straße<br />
Datei:Dob281.jpeg|Post- /Severinstraße<br />
Datei:Dob285.jpeg|Wossidlostraße<br />
Datei:Dob299.jpeg|Schützenplatz<br />
Datei:Dob301.jpeg|Am Wallbach<br />
Datei:Dob307.jpeg|Dammstraße<br />
Datei:Dob309.jpeg|<br />
Datei:Dob446.jpg|<br />
Datei:Dob447.jpg|<br />
Datei:Dob448.jpg|<br />
Datei:Dob316.jpeg|Lettowsberg<br />
Datei:Dob591.jpg|<br />
Datei:Dob465.PNG|Lessingschule 1952<br />
Datei:Dob467.PNG|Fritz-Reuterstr. 1953<br />
Datei:Dob468.PNG|Rost./Kröpel. Str. 1953<br />
Datei:Dob469.PNG|Rost. Str. 1952 (Vettersche Haus)<br />
Datei:Dob474.PNG|Lindenalle um 1900<br />
Datei:Dob472.PNG|Blick auf Buchenberg 19.Jh.<br />
Datei:Dob908.jpg|Stülower Weg(Blick vom Arbeitslager)<br />
<br />
</gallery><br />
<br />
[[Datei:Doberan R Wossidlostr..PNG|700px|zentriert]]<br />
<br />
===Die Burg, später "Haus des Handwerks"===<br />
* [[Die Burg, später "Haus des Handwerks" ]]<br />
<br />
===Denkmale===<br />
<br />
'''Backenzahn'''<br />
[[Datei:Dob951.PNG|700px|zentriert]]<br />
(Ostseezeitung 9.9.2001)<br />
<br />
<gallery widths="400px" heights="200px"><br />
Datei:Dob573.jpg<br />
Datei:Dob574.jpg<br />
Datei:Dob686.jpg<br />
</gallery><br />
Ehrenmal für die im Ersten Weltkrieg gefallenen und vermissten Soldaten auf dem Buchenberg (im Volksmund Backenzahn genannt) in Bad Doberan, Mecklenburg-Vorpommern/Das Ehrenmal wurde Ausgang der 1920er Jahre nach einem Entwurf des Architekten und Baumeisters Hans Carlson von der Baufirma H. Carlson & Sohn, damals Bad Doberan, Severinstraße 2, erbaut.<br />
<br />
'''Gedenkstein'''<br />
[[Datei:Dob580.jpg|700px|zentriert|Bad Doberan]]<br />
<br />
'''Wo ist der Gedenkstein geblieben?'''<br />
* ( Ostsee-Zeitung, Oktober 1997 - Zeitungsregestensammlung Carl Christian Schmidt/Archiv Münsterverwaltung Bad Doberan)<br />
* Bad Doberan. In Bad Doberan gab es einmal einen Vaterländischen Gedenkstein, der am heutigen Fußgängerüberweg bei der Post gestanden haben soll und irgendwann entfernt worden ist. Er trug die Inschrift „Allezeit treu bereit für des Reiches Herrlichkeit". <br />
* Im Hütter Wohld wurde dieser Findling von Forstmeister von Raven entdeckt und durch den Großherzog als Geschenk dem Doberaner Militärverein übergeben.<br />
* Im April 1912 war es dann schließlich soweit. In Anwesenheit, so zeitgenössische Quellen, von 14 Krieger- und Militärvereinen aus Doberan und Umgebung wurde der Stein auf dem Alexandrinenplatz aufgestellt.<br />
* Über Größe und Transport hieß es: „Der Granitfindling ist ungefähr 2 1/2 m hoch, 1 1/4 m breit und 1 m dick, hat also gut drei Kubikmeter Inhalt und 180 Zentner Gewicht.<br />
* Ende Februar war er unter mehrtätigen schweren Mühen aus seinem Lager gehoben, auf zwei mächtige, mit schmiedeeisernen Bändern zusammengekoppelte Eichenstämme gewunden und daran festgekettet worden." Mit einem Gespann und sechs Pferden davor erreichte dieser Stein in zwei Tagen Doberan. <br />
* An Ort und Stelle hatte Hofzimmermeister Reincke eine Hebevorrichtung aus drei Fichtenstämmen gebaut.<br />
* Daß bei der Prozedur alles ohne den geringsten Schaden und Unfall ablief, wurde besonders hervorgehoben. Wo aber ist nun der Findling geblieben?(P. GERDS)<br />
<br />
<br />
'''Gedenken an Gorbatschow'''<br />
*''Stein und Eiche werden nun gesetzt''<br />
* (von Werner Geske - Ostsee-Zeitung, November 1992 - Zeitungsregestensammlung Carl Christian Schmidt/Archiv Münsterverwaltung Bad Doberan)<br />
* ''Bundesminister und Doberaner Bürger vollziehen gemeinsam feierlichen Akt'' <br />
* Bad Doberan. Für den 72jährigen Erich Vick geht morgen ein langgehegter Wunsch in Erfüllung: Die Kreisstadt würdigt in einem feierlichen Akt die wiedergewonnene deutsche Einheit durch Gedenkstein und Eiche.<br />
* „Ich freue mich, daß ich die Ehre habe, gemeinsam mit Bundesminister Krause den Baum pflanzen zu können. Es ist gut, daß der Gedenkstein einen Ausspruch Gorbatschows trägt, der seiner Grußadresse zum Tag der deutschen Einheit 1990 entstammt. <br />
* Ihm, Ronald Reagan und Helmut Kohl sollte unser tief empfundener Dank gehören", erklärte der alte Herr gegenüber der OZ. Er gehöre zu der Generation, die aus Krieg und Kriegsgefangenschaft zurückgekehrt, die Teilung des Vaterlandes schmerzlich erlebt habe. <br />
* Im Januar, als Prof. Günther Krause den Vorschlag unterbreitete, Straßen und Plätze nach Michail Gorbatschow zu benennen, fand diese Anregung auch in unserem Kreis Resonanz.<br />
* Zu denen, die sich damals mit Vorschlägen zu Wort meldeten, gehörte auch Erich Vick. Der ehemalige Bäckermeister sprach sich dafür aus, dem ehemaligen sowjetischen Staatschef mit einem Gedenkstein und einer Eiche Dank für seine Entschlossenheit zu sagen.<br />
* Nach mehreren Debatten in der Stadtverordnetenversammlung einigten sich die Abgeordneten auf die Lesart, mit einem solchen Akt an die deutsche Einheit erinnern zu wollen.<br />
* Für eine direkte Ehrung Gorbatschow fand sich im Stadtparlament jedoch keine Mehrheit. Am 3. Oktober beschlossen die Volksvertreter, in einem würdevollen Akt, Stein und Baum zu setzen. <br />
* Gestern liefen noch die letzten Vorbereitungen auf das Ereignis am Sonnabend um 11.00 Uhr. Mitarbeiter des Bauhofes bereiteten das Pflanzbett für die Eiche fachgerecht vor. Der fast vier Meter hohe Baum stammt aus Kröpelin. Dort wuchs er in über 10 Jahren in der Baumschule Hinrichs heran.<br />
* Auch der Findling aus einer Kiesgrube bei Retschow stammend, in der Werkstatt von Steinmetzmeister Reiner Vahl mit dem Gorbatschow-Ausspruch versehen, tritt heute seinen Weg zum Platz an der Ecke Parkentiner Weg/Rostocker Straße an. Mitarbeiter der NTU bringen den Stein zu seinem Bestimmungsort. <br />
* Gestern befragten wir Bürger nach ihrer Meinung zu der morgigen Veranstaltung. Hilde Krüger, Hausfrau, ist angetan davon, „daß gerade Bad Doberan solch einen Stein setzt." Ohne Gorbatschow gäbe es nach ihrer Auffassung keine Einheit. „Und dafür sind wir doch wohl dankbar, oder nicht!?"<br />
* Renate Sörensen, Architektin, aus Rendsburg hat bisher nur von der Ehrenbürgerschaft für Reagan, Gorbatschow und Kohl in Berlin gehört: „ Daß die Doberaner so etwas machen, wußte ich nicht. Ist ja ganz toll." <br />
* Jörn Peters, Handwerker, ist anderer Auffassung: „Der Herbst '89 steht mir noch immer plastisch vor Augen. Ich gehe morgen auf jeden Fall zum Platz an der Rostocker Straße.<br />
[[Datei:Dob659.PNG|400px|zentriert]]<br />
<br />
'''Stein aus Granit soll an die errungene Einheit erinnern'''<br />
*''Bundesminister Krause würdigte in Bad Doberan Beitrag Gorbatschows''<br />
* (von Werner Geske, Ostsee-Zeitung, November 1992 - Zeitungsregestensammlung Carl Christian Schmidt/Archiv Münsterverwaltung Bad Doberan)<br />
* Bad Doberan. Die innere Bewegung war dem 72jährigen anzusehen. Nach monatelangem persönlichem Bemühen, unterstützt von vielen Gleichgesinnten, sollte sich an diesem Sonnabendvormittag sein langgehegter Wunsch erfüllen. „Als Bundesminister Günther Krause zu Jahresbeginn mit dem Vorschlag an die Öffentlichkeit trat, Straßen und Plätze in Ostdeutschland nach dem russischen Reformer Gorbatschow zu benennen, sprach er mir aus dem Herzen." So Erich Vick, kurz bevor er in Anwesenheit von Prof. Krause den Stein zum Gedenken an die wiedererrungene Einheit enthüllte. <br />
* Hunderte Bürgerinnen und Bürger der Kreisstadt waren gekommen, um in dieser feierlichen Stunde dabei zu sein. Zunächst richtete Stadtverordnetenvertreter Heinz Hake das Wort an die um Stein und Eiche Versammelten. Er begrüßte, daß es trotz mancher Widrigkeiten doch noch zu diesem denkwürdigen Tag gekommen sei. Damit traf er die Empfinden vieler, die das unermüdliche Engagement des alten Doberaners mit Sympathie und Solidarität unterstützt hatten. <br />
* Auch Bundesminister Krause hob nicht ohne Befriedigung hervor, daß sich daran erneut beweise, was demokratischer Bürgerwille in unserem Lande bewirken könne. Er erinnerte daran, daß erst drei Jahre vergangen seien, seit auch in Bad Doberan das Volk auf die Straße gegangen sei, um für Freiheit und Einheit zu demonstrieren. „Wer von uns hat damals daran zu glauben gewagt, daß die deutsche Einheit so nahe ist. Die Kraft des Volkes hat alle Hindernisse aus dem Weg geräumt, unterstützt von Freuden in aller Welt", erinnerte der Minister. Der Dank gelte besonders Ronald Reagan, Georg Bush, Helmut Kohl und Michail Gorbatschow.<br />
* Der russische Reformer sei es vor allem gewesen, der im Osten die Voraussetzungen dafür schuf, daß die Menschen in der ehemaligen DDR in freier Selbstbestimmung die Einheit ihres Vaterlandes wiedererringen konnten. Dies sei unvergessen und finde auch seinen Ausdruck in der Tatsache, daß Gedenkstein und Eiche nunmehr hier ihren Platz gefunden hätten.<br />
* Zustimmung fand auch die Feststellung des Bundespolitikers, daß es im Bewußtsein gewonnener Freiheit nunmehr darum gehe, die gewiß nicht leichten Probleme der Zukunft zu meistern: „Schöpfen wir auch Kraft für die Zukunft aus den Erfahrungen einer geschichtlich einmaligen Leistung, die wir gemeinsam vollbracht haben." „ Uns allen soll stets bewußt sein, daß die deutsche Einheit ein großes Geschenk ist", legte er den Anwesenden ans Herz, als er den Granitstein enthüllte.<br />
* Zustimmung auch, als die von Reiner Vahl in den Stein getriebene Inschrift sichtbar wurde: „ Der deutschen Nation Glück, Gedeihen und Frieden im vereinten Europa. M. Gorbatschow“<br />
<br />
[[Datei:Dob660.PNG|100px|zentriert]]<br />
<br clear="all"/><br />
[[Datei:Dob661.PNG|300px|zentriert]]<br />
<br clear="all"/><br />
[[Datei:Dob810.PNG|700px|zentriert]]<br />
<br />
==Feuerwehr==<br />
<br />
<br />
<br />
[[Datei:Doberan R FWBild.PNG|700px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan R FWText2.PNG|200px|links]]<br />
[[Datei:Doberan R FWText3.PNG|700px|zentriert]]<br />
<br />
==Neuer Friedhof==<br />
[[Datei:Dob867.PNG|600px|zentriert]]<br />
<br />
<gallery mode="packed" widths="200px" heights="400px"> <br />
Datei:Dob620.jpg<br />
Datei:Dob621.jpg<br />
Datei:Dob869.PNG<br />
Datei:Dob870.PNG<br />
Datei:Dob871.PNG<br />
Datei:Dob872.PNG<br />
Datei:Dob873.PNG<br />
Datei:Dob874.PNG<br />
Datei:Dob875.PNG<br />
Datei:Dob878.PNG<br />
Datei:Dob879.PNG<br />
Datei:Dob973.JPG<br />
Datei:Dob974.JPG<br />
Datei:Dob880.PNG<br />
Datei:Dob877.PNG<br />
Datei:Dob976.JPG<br />
</gallery><br />
<br />
==Kammerhof==<br />
<br />
==Buchenberg==<br />
<br />
'''Der Bad Doberaner Buchenberg in früheren Zeiten''' <br />
*''Ort der Feuerwerke und Duelle''<br />
* (von Dr. Helge Rewaldt, Ostsee-Zeitung, Januar 1991 - Zeitungsregestensammlung Carl Christian Schmidt/Archiv Münsterverwaltung Bad Doberan)<br />
* In den ersten Jahren des Badeortes Doberan war der Buchenberg der beliebteste Ausflugsort und Aussichtspunkt der Badegäste.<br />
* Mit Lauben und Bänken war er reichlich versehen, von gepflegten Wegen durchzogen. Kegelbahn, Musik, Restauration fehlten nicht, wie ein Chronist schrieb.<br />
* Vor allem aber fand hier das Feuerwerk statt, das von dem herzoglichen Feuerwerker Hieber bereitet wurde. Ein .Feuerfall, der von dem Berge herunterströmt war besonders beliebt, aber auch Raketen, die so hoch stiegen, daß man sie 3 bis 4 Meilen weit sehen konnte. Bei besonderen Gelegenheiten gab es auch erleuchtete Tempel und brennende Namenszüge.<br />
* Die Aussicht, viel freier als heute, war berühmt, besonders von der Westseite aus, wo als Regen- und Sonnenschutz ein chinesischer Strohschirm errichtet war. Man sah auf die Klostermauer mit dem großen Torweg und der kleinen Pforte (das sogenannte Grüne Tor wurde erst später angelegt), auf die Kirche und auf Doberan mit den bewaldeten Hügeln im Hintergrund.<br />
* Einen sehr lebendigen Eindruck aus dieser Zeit vermittelt uns John Brinckman in seinem Roman „Kasper Ohm un ick“: „As wi dor nu so unner de hogen Böm rümstewelten un in den eenen Weg rinbögten, is dor 'ne Lustbänk, un dor set een lütten Mann up, de hadd 'n groten Stirn vör de Bost un ’n korten Stummel in de Mund un smökt un sehg sihr fründlich ut“. Der kleine Mann auf der .Lustbank*, so stellt sich heraus, ist niemand anderer als der Großherzog, mit dem Kasper Ohm dann ins Gespräch kommt. <br />
* Allerdings war der Buchenberg auch der Ort der Duelle. So wird von einem Pistolenduell des Hofkomikers Peters berichtet, das ein äußerst blutiges Ende nahm. Der Schauspieler hatte, um seinen Gegner zu erschrecken, sich eine mit Ochsenblut gefüllte Schweinsblase unter das Wams gebunden und sie im richtigen Moment platzen lassen. <br />
* Einen tragischen Ausgang nahm dagegen das Säbelduell des jungen Albert von Stael-Holstein, eines Sohnes der berühmten Schriftstellerin, der mit einem russischen Offizier beim Glücksspiel in Streit geraten war. Der junge Stael wurde durch einen Säbelhieb in den Hals getötet. Das war 1813. Der Ort des Duells wird als ein „kleines Rund inmitten des reizend daliegenden Gehölzes“ beschrieben, er ist heute nicht mehr genau auszumachen.<br />
* Infolge dieses Ereignisses verlor der Buchenberg an Beliebtheit, die Belustigungen für die Gäste fanden nun auf dem Kamp, im Englischen Garten und auf dem Jungfernberg (Tempelberg) statt.<br />
<br />
[[Datei:Dob654.PNG|700px|zentriert|Bad Doberan]]<br />
<br />
==Doberan im Spiegel von Zeitgenossen==<br />
<br />
===Bibliographie Doberan===<br />
<br />
* [[Doberaner Bibliographie]]<br />
<br />
==Doberaner Originale==<br />
(Ilse Mühlbach, Klaus Havemann, Studemund)<br />
<br />
===Begegnungen mit Menschen===<br />
(amerik. Piloten, russ. Offiziere u.a.)<br />
<br />
==Friedhofsgeschichten==<br />
<br />
- Pläne und bemerkenswerte Gräber<br />
<br />
==Opfer von Krieg und Gewalt==<br />
<br />
* [[Opfer von Krieg und Gewalt aus der Region Doberan]]<br />
<br />
== *[[Bilder und Texte zur Einarbeitung]]==</div>PeterBeckerhttps://www.ortschroniken-mv.de/index.php?title=Die_Geschichte_von_Doberan_als_Chronologie&diff=108212Die Geschichte von Doberan als Chronologie2024-03-11T14:15:33Z<p>PeterBecker: /* bis zur Reichseinigung (bis 1871) */</p>
<hr />
<div><br />
<br />
Um die Chronik übersichtlicher zu gliedern, existiert für jede Epoche ein eigener Artikel.<br />
<br />
==Ur- und Frühgeschichte in der Region Doberan==<br />
Zeittafel zur Geschichte von Doberan im Kontext zur Mecklenburger Historie: (zusammengestellt von Peter Becker)<br />
<br />
;995 <br />
:Ersterwähnung Mecklenburg(Michelenburg)<br />
<br />
;1160 <br />
:Heinrich der Löwe besiegt Niclot<br />
<br />
;1167 <br />
:Pribislaw wird nach Taufe belehnt mit Obotritenr.<br />
<br />
;1171 <br />
:Klostergründung der Zisterzienser in Althof<br />
<br />
;1177 <br />
:Doberan als „villa slavica“ erwähnt<br />
<br />
;1178 <br />
:Pribislaw stirbt bei einem Turnier in Lüneburg<br />
<br />
;1179 <br />
:Kloster zerstört und Mönche getötet<br />
<br />
;1186 <br />
:Neugründung Kloster in Doberan<br />
<br />
;1201 <br />
:Heiligblutreliquie zieht Pilgerscharen an<br />
<br />
;1219 <br />
:Gebeine Pribislaws werden nach Doberan überführt<br />
<br />
;1232 <br />
:Weihe der rom. Kirche durch Bischof Brunward<br />
<br />
;1285 <br />
:verm. mit Umbau zur got. Kirche begonnen<br />
<br />
;1280 ab <br />
:Bau weiterer Wirtschaftsgebäude<br />
<br />
;1291 <br />
:Blitzschlag(keine Schäden an Kirche nachweisbar)<br />
<br />
;1300 <br />
:got. Kirche zumind. rohbaufertig<br />
<br />
;1301 <br />
:Glockenguß unter Abt Johann von Elbing<br />
<br />
;1302 <br />
:Flut vom… ev. verantw. für Legende vom Heilig. D.<br />
<br />
;1310 um… <br />
:lithurg. Funktionsfähigkeit der Kirche gegeben<br />
<br />
;1337 <br />
:Mönchskrieg offiziell beendet<br />
<br />
;1348 <br />
:Albrecht II. und Bruder Johann werden Herzöge<br />
<br />
;1368 <br />
:Bischof von Bülow weiht die got. Kirche<br />
<br />
;1402 <br />
:Abt Joh. Plate erhält vom Papst die Bischofswürde<br />
<br />
;1478 <br />
:Provinzialkapitel für Klöster nach Dob. einberufen<br />
<br />
;1530 <br />
:Kaiser Karl V. nimmt Kloster unter seinen Schutz<br />
<br />
;1552 <br />
:Auflösung(Säkularisierung) des Klosters<br />
<br />
;1586 <br />
:Generalrestaurierung Kirche durch Elisabeth<br />
<br />
;1610 <br />
:Kapelle Althof als Backhaus genutzt<br />
<br />
;1623 <br />
:In der „Vorstadt“ wohnen etwa 120 Menschen<br />
<br />
;1636 <br />
:Holzlieferungen für Schwedenschanze Warnemünde<br />
<br />
;1637 bis 1638 <br />
:Schäden durch 30-jährigen Krieg<br />
<br />
==bis zur napoleonischen Zeit (bis 1813)==<br />
<br />
;1650 <br />
:Generalrep. Münster; Dob. hat 100 EW<br />
<br />
;1675 <br />
:Friedensverhandl. zw. Schweden und Brandenb.<br />
<br />
;1681 <br />
:Gründung einer Brandgilde in Doberan<br />
<br />
;1707 - 1713 <br />
:Prinz(seit 1713 Herz.) Karl Leop. res. in Dob.<br />
<br />
;1716 <br />
:Lindenh. erhält Schankrecht u. wird Krug u. Postst.<br />
<br />
;1717 <br />
:In der „Vorstadt“ werden 19 Häuser registriert<br />
<br />
;1730 <br />
:250 EW in Doberan<br />
<br />
;1750 <br />
:500 EW in Doberan<br />
<br />
;1762 <br />
:Wollmanufaktur im alten Schloss und Wollscheune<br />
<br />
;1763 <br />
:Torhaus, verm. ältest. Gebäude nach der Säkolaris.<br />
<br />
;1767 <br />
:38 Häuser, 20 halbe Häuser und 3 Buden registriert<br />
<br />
;1770 <br />
:Gaststätte "Zum Ochsen" mit Ausspanne<br />
<br />
;1782 <br />
:zweite Schulst., bis zu 150 Schüler pro Klasse(wo?)<br />
<br />
;1783 <br />
:Wohnhaus Kammerhof durch Seydewitz gebaut<br />
[[Datei:Becker Lichtenberg 25 Mai 1788.jpg|thumb|300px|zentriert|Auszug aus dem Tagebuch von Hermann Friedrich Becker über seine erste Begegnung mit Georg Christoph Lichtenberg am 25.Mai 1788 in Göttingen)]]<br />
<br />
;1793 <br />
:Gründung des 1. Dt. Seebades Heiligendamm<br />
<br />
;1793 -1801 <br />
:Bauten von Seydewitz(Logier-, Amts-,Badeh.)<br />
<br />
;1795 <br />
:Flecken Doberan hat etwa 900 Einwohner<br />
<br />
;1795 <br />
:Anlage des Englischen Gartens und des Kamps<br />
<br />
;1795 <br />
:erster Brückensteg in Heiligendamm<br />
<br />
;1798 <br />
:540 Gäste, dar. Hufeland und Thaer<br />
<br />
;1801 <br />
:Errichtung eines Damenbades in Heiligendamm<br />
<br />
;1801 – 1836<br />
:Schaffung der Bauten Severins<br />
<br />
;1802 <br />
:Eröffnung der Goldbank im Logierhaus<br />
<br />
;1802 <br />
:Verbot von Strohdächern<br />
<br />
;1804 <br />
:erste Pferderennen auf freiem Felde<br />
<br />
;1806 <br />
:erste Vorstellung im Schauspielhaus(Graf Hahn)<br />
<br />
;1807 <br />
:Fr. Fr. I. kehrt aus 1-jähr. Exil zurück u. wird gefeiert<br />
<br />
;1807 <br />
:127 Häuser und 1.349 EW<br />
<br />
==bis zur Reichseinigung (bis 1871)==<br />
<br />
;1816 <br />
:Blücher erholt sich in Doberan. Er soll bei der Gelegenheit im Casino die Bank gesprengt haben.<br />
<br />
;1817 <br />
:165 Häuser und 1777 EW<br />
<br />
;1819 <br />
:Madame Reichard mit Heißluftballon<br />
<br />
;1821 <br />
:Erbohrung einer Eisenquelle<br />
<br />
;1822 <br />
:erstes Galopprennen mit Vollblutpferden und Gründung des „Doberaner Rennvereins“<br />
<br />
;1824 <br />
:Dampfschifffahrt Travemünde-Heil.d.-Kopenhagen<br />
<br />
;1824 <br />
:Mendelssohn Bartholdy weilt in Doberan<br />
:[[Datei:Doberan J Chronologie1824.PNG|gerahmt|zentriert|…]]<br />
;1825 <br />
:Silberbank eröffnet im Lindenhof<br />
:<br />
;1826 <br />
:Fr. Fr. I. stiftet Wanderpokal „Goldene Peitsche“<br />
<br />
;1830 <br />
:Neuer Friedhof und Altstadt entstehen; 2.210 EW<br />
<br />
;1836 <br />
:Severin stirbt in seinem Haus in Doberan(Grabst. ?)<br />
<br />
;1837 <br />
:Fr. Fr. I., Leop. von Plessen und S. v. Vogel sterben<br />
<br />
;1838 <br />
:Demmler beginnt Bautätigkeit in Heiligendamm<br />
<br />
;1839 <br />
:Masch.fabr. u. Eisengieß. Kähler prod. Landmasch.<br />
<br />
;1841 <br />
:Versamml. dt. Land- u. Forstw. in Dob.(900 Gäste)<br />
:[[Datei:Doberan Tagung Landwirte1.PNG|700px|gerahmt|zentriert|…]]<br />
:[[Datei:Doberan Tagung Landwirte2.PNG|700px|gerahmt|zentriert|…]]<br />
;1841/42 <br />
:Überbauung Bäche Alexandrinenplatz und Markt<br />
<br />
;1842 <br />
:Gh. Paul Fr. stirbt am 07.03.1842 im Alter von nur 42 J.<br />
<br />
;1843 <br />
:Findling von ca. 100 t von Elmenh. nach Hd. in 100 Tg.<br />
<br />
;1846 <br />
:Bürgerschule im Kornhaus<br />
<br />
;1846 <br />
:Kaltwasseranstalt in der Neuen Reihe<br />
<br />
;1848<br />
[[Datei:Doberan Z24.PNG|thumb|700px|zentriert|revolutionäre Ereignisse von 1848 in Doberan)]]<br />
<br />
<br />
;1850 <br />
:Allee nach Hd. wird mit holl. Linden angelegt<br />
<br />
;1850 <br />
:3531 EW<br />
<br />
;1850 um <br />
:Frh. von Drais fährt mit Laufrad auf dem Kamp<br />
<br />
;1863 <br />
:Gründung des Doberaner Sportvereins<br />
<br />
;1868 <br />
:Verbot des Betr. von Spielbanken durch norddt. Bund<br />
;1870<br />
:[[Datei:Doberan R Chron1870.PNG|700px|gerahmt|zentriert|…]]<br />
<br />
;1871 <br />
:Gärtnerhaus im Palaisgarten entsteht<br />
<br />
==Kaiserreich (1871-1918)==<br />
<br />
;1871 <br />
:Gärtnerhaus im Palaisgarten entsteht<br />
<br />
;1872 <br />
:Jahrhundertflut mit schweren Schäden<br />
<br />
;1873 <br />
:Seebad wird wegen finanz. Probl. an AG verkauft<br />
<br />
;1877 <br />
:Wirken Möckels beginnt<br />
<br />
;1879 <br />
:Doberan erhält Stadtrecht<br />
[[Datei:Dob800.PNG|400px|zentriert]]<br />
<br />
;1879 <br />
:Progymnasium eingew.(Puppenh. Beethovenstr.)<br />
<br />
;1879 <br />
:Salongeb. wird Rathaus und Amtsger. – 4500 EW-<br />
[[Datei:Doberan Z58.PNG|400px|zentriert]]<br />
<br />
<br />
;1880 <br />
:Park. Weg, G.-str., Dammch., N. Reihe, Sever.str.<br />
<br />
;1883 <br />
:Gh. Fr. Fr. II. verstirbt am 15. April kurz nach seinem 60.<br />
<br />
;1883 <br />
:Eisenbahnstrecke Rostock-Doberan<br />
<br />
;1884 <br />
:Eisenbahnstrecke Wismar-Rostock<br />
[[Datei:Doberan R Chron1884.PNG|400px|zentriert]]<br />
<br />
<br />
;1885 <br />
:Baron von Kahlden wird der all. Besitzer v. Hd.<br />
<br />
;1886 <br />
:Molli nimmt Betr. auf, 1910 bis Brunshaupten<br />
<br />
;1887 <br />
:Postbaurat Perdisch aus SN err. das Postgebäude<br />
<br />
;1888 <br />
:Aufstockung des Stahlbades mit dem Festsaal<br />
<br />
;1889 <br />
:Gymnasium nimmt Betrieb auf<br />
<br />
;1894 <br />
:Lindenhof wird vergrößert(Hotel)<br />
<br />
;1902 <br />
:Bau der Turnhalle am Gymnasium<br />
<br />
;1903 <br />
:Gaswerk am Bahnhof<br />
;1904<br />
[[Datei:Doberan R Chron1904 1.PNG|400px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan R Chron1904.PNG|400px|zentriert]]<br />
<br />
<br />
<br />
[[Datei:Doberan Z18.PNG|700px|zentriert]]<br />
<br />
;1908 <br />
:Glashäger Mineralquelle<br />
[[Datei:Doberan R Chron1908.PNG|700px|zentriert]]<br />
<br />
<br />
;1909<br />
[[Datei:Dob115.jpg|600px|zentriert]]<br />
<br />
;1910 <br />
:Verk. von Hd. an den Schriftst. Walter John-Marlitt<br />
<br />
;1911 <br />
:Konkurs, Bildung der Ostseebad Heiligend. GmbH<br />
<br />
;1912 <br />
:Villa Feodora entsteht<br />
<br />
;1912 <br />
:Stromversorgung<br />
<br />
;1913 <br />
:Gründung Heimatmuseum von Doberan<br />
;1913<br />
[[Datei:Doberan Z20.PNG|700px|zentriert]]<br />
<br />
;1913 <br />
:Sturmflut in Silvesternacht<br />
;1914<br />
[[Datei:Dob805.PNG|400px|zentriert]]<br />
<br />
<br />
;1914 -18 <br />
:Kartoffelanbau in Notzeiten auf dem Kamp<br />
;1916<br />
[[Datei:Dob779.PNG|400px|zentriert]]<br />
<br />
==Weimarer Republik (1918-1933)==<br />
;1918<br />
[[Datei:Doberan R Chron1918.PNG|700px|zentriert]]<br />
<br />
[[Datei:Doberan Z57.PNG|400px|zentriert]]<br />
<br />
;1919 <br />
:das erste Kino wird eröffnet(Mollistraße)<br />
<br />
;1920<br />
[[Datei:Dob920.jpg|600px|zentriert]]<br />
;1921 <br />
:Doberan wird Bad<br />
<br />
;1921 <br />
:Die Sparkasse wird eröffnet(Sitz im Ratshaus)<br />
<br />
;1922 <br />
:chem. Fabr. Walkenhg.(Pr. v. Nikot. u.Tabakextr.)<br />
<br />
;1924 <br />
:Baron Oskar von Rosenberg aus Zürich rettet Hd.<br />
<br />
;1924<br />
:Fahnenweihe in Bad Doberan<br />
<br />
[[Datei:Dob754.PNG|400px|zentriert]]<br />
;1920-er<br />
[[Datei:Doberan J E. Westendorff1.PNG|500px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan J E. Westendorff2.PNG|500px|zentriert]]<br />
<br />
<br />
;1925<br />
<br />
'''Werbung am Gymnasium für die rechtsorientierte Schill-Jugend'''<br />
* (von Hermann Langer - Ostsee-Zeitung, September 1995 - Zeitungsregestensammlung Carl Christian Schmidt/Archiv Münsterverwaltung Bad Doberan)<br />
* Die grundlegenden Veränderungen in der Arbeitswelt, Kultur und im Regierungssystem erforderten, daß traditionelle Denk- und Verhaltensweisen mit den neuen Herausforderungen in Einklang gebracht werden mußten. Doch dieser Prozeß ging, wie wir bereits an Beispielen zeigten, auch in der Heimatregion nicht ohne Konflikte und Gegenbewegungen ab. <br />
* In Mecklenburg-Schwerin regierte seit 1924 eine von der Deutschnationalen Volkspartei (DNVP) geführte Rechtsregierung unter Jochen Freiherr v. Brandenstein, an der die Deutsche Volkspartei (DVP) beteiligt war.<br />
* Die Deutschnationalen bestimmten in Bad Doberan gleichfalls das politische Klima maßgeblich mit. Ihre Programmatik, auf die Interessen von Großgrundbesitz und Schwerindustrie ausgerichtet, war autoritär-monarchistisch und christlich-national. Sie führten häufig propagandistische Veranstaltungen durch, so am 25. März 1925 einen „Deutschen Abend" im „Lindenhof". Hier heizte ein Lichtbildervortrag den Nationalismus zu Themen an, wie „1813" („Aus der Zeit der Not", „Die Erhebung der Völker") und „An Rhein und Ruhr um deutsches Sein" (40 Bilder aus dem besetzten Gebiet). <br />
* Als ein Rückschlag für die Republik erwies sich der Tod des ersten Reichspräsidenten Friedrich Ebert (SPD), obwohl seine Politik umstritten war. Jetzt mußte ein neuer Reichspräsident gewählt werden.<br />
* Die DNVP, DVP und die rechtsextreme Deutschvölkerische Freiheitspartei schlossen sich in einem „Reichsblock für Stadt und Land Doberan" zusammen und riefen dazu auf, den früheren Reichsminister Karl Jarres (DVP) zu wählen. Der Wahlgang vom 29. März brachte zwar in Bad Doberan für Jarres 2014 von 2981 Stimmen, doch erhielt dieser bei sechs Gegenkandidaten insgesamt nicht die erforderliche absolute Mehrheit. Ein zweiter Wahlgang war am 26. April fällig. Diesmal wollte der „Reichsblock" für Bad Doberan und Umgebung Generalfeldmarschall Paul v. Hindenburg gleichsam als Ersatzkaiser an der Spitze sehen. „Nur ein Sieg Hindenburgs kann uns retten", stand in einem Aufruf. Und in dem Gedicht „Der Retter" hieß es in holprigen Reimen: „Du reichst die Hand uns fest und schlicht,/willst Führer und Bruder uns wieder sein.-/Führ' uns! Wir folgen durch Nacht und Licht/Hindenburg, dir allein!" <br />
* Als Gegenkandidaten waren der Zentrumspolitiker Wilhelm Marx und der KPD-Führer Ernst Thälmann aufgestellt worden. Nach dem Wahlsieg stellte sich heraus, daß in Bad Doberan Hindenburg unter allen Städten des Landes die meisten Stimmen aufzuweisen hatte. In den Straßen wurden wieder die alten Fahnen in den schwarz-weiß-roten Farben gehißt. Auch in der Umgebung hatten viele für Hindenburg gestimmt, z. B. in Heiligendamm 77 (22 für Marx), in Brunshaupten 880 (302 für Marx und 10 für Thälmann), in Alt Gaarz 120 (59 für Marx und einer für Thälmann). <br />
* Der 78jährige Hindenburg, der nach dem Krieg in seiner Villa in Hannover wie Barbarossa im Kyffhäuserberg zurückgezogen gelebt hatte, zog wieder in die Politik ein. Er schwor auf eine Verfassung, deren Träger er zwar verabscheute, die er dann aber hochhielt wie eine preußische Felddienstordnung.<br />
* 1927 sollte er als Ehrengast am Doberaner Rennen teilnehmen. In diesem Klima konnten die Rechtsextremisten an Boden gewinnen. Hindenburg dankte persönlich der Deutschvölkischen Freiheitsbewegung für die Unterstützung im Wahlkampf. Diese trat in Bad Doberan wiederholt unter dem Zeichen des Hakenkreuzes an. Ihre Führerschaft organisierte Vorträge zu wirtschaftspolitischen Themen und attackierte die Weimarer Demokratie.<br />
* Zur Rechtsszene gehörte der Frontbann, der von dem ehemaligen Freikorpsoffizier und zeitweiligen Hitleranhänger Gerhard Roßbach gegründet worden war. Sein 1922 in Neubukow gebildetes Hauptquartier strebte an, „von hier aus die Wasserkante im Sinne der nationalen Befreiung zu beherrschen".<br />
[[Datei:Dob672.PNG|200px|zentriert]]<br />
* Diese Organisation verfügte 1925 noch, über aktive Stützpunkte in Bad Doberan, Kröpelin und Reddelich. Darüber hinaus warb Roßbach am Doberaner Gymnasium für die rechtsorientierte Schill-Jugend.<br />
* Ende Juli fand in Bad Doberan auch der Bundestag der „Adler und Falken" statt. Die nach außen hin sich unpolitisch gebende Jugendorganisation veranstaltete u. a. ein Geländespiel und eine „Ostland-Ausstellung", Beratungen des Amtes für Rassenkunde und Familienforschung" und Vorträge über „arische Festbräuche und ihre Beziehungen zum Mythos".<br />
* Noch gefährlicher aber war, daß nach der Neugründung der NSDAP der von Hitler am 6. April ernannte Gauleiter Friedrich Hildebrandt die ersten Gefolgsleute warb und im folgenden Jahr in Ortsgruppen, wie Roggow und Satow, zusammenschloß. Bald sollte diese Partei, die die rivalisierenden Deutschvölkischen ausschaltete, zur führenden Kraft in der Rechtsszene werden.<br />
'''Der Rohrstock durfte wieder in Aktion treten''' <br />
* (von Hermann Langer - Ostsee-Zeitung, September 1995 - Zeitungsregestensammlung Carl Christian Schmidt/Archiv Münsterverwaltung Bad Doberan)<br />
* Seit dem 1. April 1924 leitete Studiendirektor Carl Reuter in Bad Doberan das Gymnasium FridericoFrancisceum. Er wurde am 7. November 1885 in Wichmannsdorf geboren, besuchte das Gymnasium in Schwerin, studierte danach in Berlin und Göttingen klassische Philologie und Geschichte und war zunächst am Schweriner Gymnasium tätig. <br />
* Zu seinem Kollegium zählten fachlich versierte Lehrkräfte, so z. B. Heinrich Wischmann (Mathematik/Naturwissenschaften) , der noch lange nach 1945 mit über 70 Jahren hier unterrichten sollte, Walter Heinrichs (klassische Philologie/ Deutsch), Paul Schlünz (neuere Sprachen/Geschichte), Dr. Gerhard Ringeling (Geschichte/Englisch/ Deutsch), Walter Voigt (klassische Philologie/Theologie), Friedrich Voss (Mathematik/Naturwissenschaften). <br />
* Dazu gehörte auch der ehrgeizige Theologe und Philologe Theodor Klaehn, der im Herbst 1932 als NSDAP-Funktionär mit massiver Unterstützung des Gauleiters Friedrich Hildebrandt Carl Reuters Strafversetzung nach Güstrow einfädeln sollte. <br />
* Ostern 1925 wurde nach preußischem Muster eine neue Stundentafel eingeführt. So stieg z. B. die Stundenzahl für Geschichte, neu ergänzt durch Staatsbürgerkunde, in den Klassen Sexta bis Oberprima (heute Klasse 5 bis 13) insgesamt von 19 auf 22 Stunden wöchentlich an. Auch die Mathematik und Naturwissenschaften legten mit acht Wochenstunden zu. <br />
* Das Fach Englisch, zuvor wahlfrei, wurde von der Quarta (heute Klasse 7) ab obligatorisch, während das zuvor wahlfrei erteilte Fach Hebräisch vom Stundenplan verschwand. Konservativ gehalten waren die Aufsatzthemen im Fach Deutsch. Die lauteten in der Oberprima z. B.: „Der 'gotische Raum', seine Entwicklung und sein Verfall", „Die deutsche Verfassungsfrage und ihre Lösung durch Bismarck", „Die Darstellung von Volk und Staat in Schillers Tell". Das nationale Trauma vom verlorenen Krieg hatte sich auch an dieser Schule verfestigt. <br />
* Laut Ministerialerlaß vom 31. Oktober 1921 war der Gedanke an die „vorläufig" verlorenen Kolonien wachzuhalten. Zu pflegen war auch im Unterricht die Kenntnis vom Ausland- und Grenzlanddeutschtum. In diesem Sinne arbeitete die am 24. April 1925 gegründete Schulgruppe des Vereins für das Deutschtum im Ausland (VDA). Am 1. Dezember führte sie im „Lindenhof" ein Stück auf, das laut Schulchronik „die Kämpfe und Nöte des Deutschtums in Oberschlesien lebendig werden ließ".<br />
* Am 12. September fanden im Prinzengarten in Schwerin die ersten Reichsjugendwettkämpfe statt, bei denen 18 Teilnehmer mit der Urkunde des Reichspräsidenten Paul von Hindenburg ausgezeichnet wurden. Direktor Carl Reuter durfte einen Tag später in Schwerin dem dort gerade weilenden Hindenburg über die Ergebnisse berichten, was diesem die Anerkennung entlockte: „Donnerwetter, das ist ja kolossal!"<br />
* Neben dem Gymnasium gab es noch private höhere Schulen, wie die Mädchenschulen in Bad Doberan und Kröpelin, die Knaben- und Mädchenschule für die Ostseebäder Brunshaupten und Arendsee sowie eine weitere in der Stadt Neubukow.<br />
* Kinder der unteren Schichten mußten sich mit der „Pantinenschaul", wie die Volksschule im Volksmund genannt wurde, begnügen. Eine achtklassige Volksschule bestand in Bad Doberan unter der Leitung von Rektor Heinrich Hesse. Dann folgten siebenklassige Volksschulen in Brunshaupten (Leitung: Rektor Wilhelm Engel), Kröpelin (Rektor Fritz Werges) und Neubukow (Rektor Karl Ulrich). In Satow befand sich eine vierklassige, in Arendsee eine dreiklassige Einrichtung. <br />
* Auf dem Lande existierten einige zweiklassige Dorfschulen, z. B. in Retschow, das in diesem Jahr ein eindrucksvolles hundertjähriges Schuljubiläum beging, und in Passee. Ansonsten überwogen die einklassigen Dorfschulen, so z. B. in Admannshagen, Biendorf, Alt Gaarz, Heiligenhagen, Jörnstorf, Alt-Karin, Lambrechtshagen, Moitin, Nienhagen, Parkentin, Rederank, Steinhagen und Westenbrügge. <br />
* Oft mußten hier die Lehrer die „niederen Küsterdienste" zusätzlich verrichten. Den Schulabgängern war die Möglichkeit gegeben, weiterhin Gewerbe- und Kaufmannsschulen in den Städten zu besuchen.<br />
* Bezeichnend für den Zeitgeist war, daß ein Gesetz vom 4. Januar 1926 das nach der Novemberrevolution erlassene Verbot der Prügelstrafe wieder aufhob. Jetzt trat der Rohrstock erneut in Aktion und zwar laut Gesetz „bei schweren sittlichen Mängeln", wie andauernder Lügenhaftigkeit, Trotz, Roheitsvergehen, Unsittlichkeit, andauernder Trägheit und dergl." Die Prügelstrafe durfte allerdings die „Grenzen väterlicher Züchtigung nicht überschreiten". Doch wo lagen die? Und waren damit Probleme, wie „andauernde Trägheit", zu meistern?<br />
<br />
<br />
'''Als die Kühe noch durch die Straßen von Bad Doberan liefen''' <br />
* (von Hermann Langer - Ostsee-Zeitung, September 1995 - Zeitungsregestensammlung Carl Christian Schmidt/Archiv Münsterverwaltung Bad Doberan)<br />
* Nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 gab es in Bad Doberan 5392 ortsanwesende Personen, von denen 2974 weiblich waren. Registriert wurden 1665 Haushaltungen, 942 land- und forstwirtschaftliche Betriebe, 363 Gewerbebetriebe und 658 bewohnte Grundstücke.<br />
* Bei der Stadtverordnetenwahl am 9. November 1924 hatten die bürgerliche Einheitsliste elf, die SPD drei Mandate und die KPD ein Mandat errungen. Erst am 5. Januar 1925 traten die gewählten Vertreter unter der Leitung des Bürgermeisters Wilhelm Stüdemann, der seit 1919 im Amt war, zur ersten öffentlichen Sitzung im Amt bestätigt.<br />
* Die Mehrheit wählte Stadtrat Dr. Thielke zum stellvertretenden Bürgermeister und den Maschinenfabrikanten Robert Fischer zum Stadtverordnetenvorsteher. Dann folgten die Kommissionswahlen. Gewählt wurden Vertreter für die Schulvorstände der Bürger-, Gewerbe- und Kaufmannsschule sowie eine Kommission für die höhere Töchterschule, desgleichen die Vertreter für ein Dutzend weiterer Kommissionen, z. B.: Armenkollegium, Bauamt, Feld- und Weideamt, Forstamt und öffentliche Anlage, Löschamt, Verwaltungsausschuß für Gas- und Elektrizitätswerk, Volksbibliothek. <br />
* Die Gegenstände der Beratungen waren mannigfaltig. Die Kommunalpolitiker berieten im Verlaufe des Jahres z. B. über den Verkauf von Bauplätzen, die Verpachtung des Stadtgutes Kammerhof, die „Ausrodung" des Mühlenbaches, das Anlegen von Schrebergärten, die „Nachbewilligungen" für das Spritzenhaus, das eine neue Motorspritze erhielt, die Neufestsetzung von Mieten, die Straßeninstandhaltung, den Benutzungsplan der Jugendherberge, die Anstellung eines „Nachtschutzmannes" usw.<br />
* Auch der Plan für ein Kriegerdenkmal, der „Backenzahn" auf dem Buchenberg, nahm erste Gestalt an.<br />
* Die Polizeiverwaltung hatte gleichfalls viel zu tun. Sie ermittelte nicht nur gegen kleine Diebe, Strolche und erste Verkehrssünder, sondern regelte auch die Scherbenabfuhr und mahnte wiederholt die Kuhhalter, ihre Kühe morgens beim Austrieb und abends beim Hineintreiben nicht in den Straßen frei herumlaufen zu lassen. „Hierbei", so hieß es in den Anzeigen, „begeben sich die Kühe auf fremdes Gebiet (Stahlbadwiesen) und in die öffentlichen Anlagen und beschädigen dort durch Abfressen die Anpflanzungen". Die Polizei drohte mit Geldstrafen und Pfändung der „ohne Aufsicht aufhältlichen Kühe". <br />
* Das Stadtregiment in Kröpelin führte Bürgermeister Dr. Friedrich Pfenningsdorf, der am 1. Oktober sein 25. Dienstjubiläum feierte, in Neubukow Bürgermeister Stockmann. Die Stadtverordneten beschäftigten sich hier mit ähnlichen Problemen. 300 Mark erhielt die Volksbücherei.<br />
* Die Kröpeliner stimmten Anfang des Jahres sogar der Einrichtung eines Kinderhortes zu und bewilligten der Volksbücherei weitere 300 Mark. <br />
* An die schwere Geburt des heutigen Landkreises Bad Doberan erinnert ein Ereignis, das ab März alle Gemüter in Erregung versetzte. Das Gerücht verdichtete sich, daß der damalige Amtsbezirk Bad Doberan aufgelöst und unter den Ämtern Rostock und Wismar aufgeteilt werden sollte. Der Hauptgrund für das Zusammenstreichen von 17 auf zehn Ämtern in Mecklenburg-Schwerin bestand auch damals darin, Verwaltungskosten einzusparen. Der kleine Amtsbezirk „rechnete sich nicht mehr". Viele Bürger wiesen besorgt auf die höheren Reisekosten hin, die künftig die längeren Fahrten nach Rostock bzw. Wismar mit sich bringen würden. Politische Parteien, wirtschaftliche Verbände und Landgemeinden liefen dagegen Sturm. Doch die Proteste waren umsonst. Am 31. Januar 1926 fanden die Amtsvertreterwahlen statt.<br />
*''Doberan verlor seinen Sitz als Amtsbezirk''<br />
* Das öffentliche Interesse war daran natürlich gering und somit auch die Wahlbeteiligung. 26599 Personen gaben für die Vertreter des Amtsbezirkes Rostock ihre Stimme ab. Die Einheitsliste der Berufsstände erhielt 15309 Stimmen (15 Mandate), die SPD 10150 (neun Mandate) und die KPD 1140 (ein Mandat). Auch im Amt Wismar siegte die bürgerliche Einheitsliste. <br />
* Bad Doberan hatte somit seinen Status als Sitz eines eigenen Amtsbezirkes verloren. Es gehörte jetzt zum Amt Rostock mit fünf weiteren Städten, 231 Landgemeinden und insgesamt 52383 Einwohnern. Zum Amt Wismar zählten vier Städte (darunter Neubukow), 213 Landgemeinden und 47487 Einwohner. Die Bevölkerung ging am Ausgang der „goldenen zwanziger Jahre", die sich als doch nicht so golden erwiesen hatten, neuen, schweren Zeiten entgegen.<br />
<br />
<br />
'''Charlie, Bismarck und Nibelungen Kino vor 70 Jahren in Bad Doberan'''<br />
''Aus der Heimatgeschichte''<br />
* (von Hermann Langer - Ostsee-Zeitung, August 1995 - Zeitungsregestensammlung Carl Christian Schmidt/Archiv Münsterverwaltung Bad Doberan) <br />
<br />
* Die Doberaner suchten in einer Zeit, in der es kein Fernsehen gab, nach anderen Zerstreuungen. Sie nahmen an Volksfesten und Jahrmärkten teil und juchsten auf dem“Riesen-Schwanen-Flieger-Karussell“. Sie besuchten im August 1925 den Zirkus Leisek, der seine Zelte auf dem Schützenplatz aufgeschlagen hatte und mit einem „Riesenspielplan“ warb. Dazu gehörten z. B. „eine original Hundemeute“, die „neue Kraftsensation: der Eisenkönig, das Wunder der menschlichen Schönheit“ und die „Weltsensation, das Rechenpferd mit den menschlichen Gedanken“.<br />
* Besonders beliebt aber war das neue Medium Film. Stummfilme wurden sogar in zwei Lichtspieltheatern aufgeführt, im Erbgroßherzog“ und „Schützenhof“.Was wurde zur Zeit der Großeltern geboten? Damals behauptete sich noch gegenüber Hollywood der deutsche Film. Da die Filme nicht die heute gewohnten Längen hatten, flimmerten oft zwei bis drei hintereinander über die Leinwand, von Klaviermusik oder einer Kino-Orgel stimmungsvoll begleitet. Die seichten Streifen überwogen. Am Neujahrstage waren z. B. im „Erbgroßherzog“ die Filme „Der Klabautermann“ und „Wer wirft den ersten Stein“ zu sehen. Kröpelins Lichtspiele „Zur Sonne“ boten im Januar „Blut und Sand“ über einen Stierkämpfer. Sie alle gerieten schnell in Vergessenheit.<br />
* Gute Filme kamen mit ein- bis dreijähriger Verspätung in die Kinos. Manche ältere Bürger erinnern sich eventuell an den Film „Das Haus am Meer“ mit Asta Nielsen. In Erinnerung geblieben ist vielleicht auch Fritz Langs „Dr. Mabuse , der Spieler“, der im September in Neubukow anlief. „Es gibt keine Liebe-es gibt nur Begehren. Es gibt kein Glück –es gibt nur Willen zur Macht“, so lautete das Credo des Superverbrechers und Spielers mit Menschen und Seelenleben. Viele Zuschauer genossen diesen Vorläufer des „Thrillers“, der über bloße Spannung hinweg auch Zeiterscheinungen mit einbezog.<br />
* Zeitgeist und Zeitgefühl spiegelten sich im neuen „nationalen Film“ besonders wider. Die Lichtspiele im „Erbgroßherzog“ empfahlen im Zeitgeist und Zeitgefühl im Film<br />
* März und April den Besuch der Fridericus-Rex-Filme, Teil III(„Sanssouci“) und („Schiksalswende. Die Schlacht bei Leuthen“). Otto Gebühr prägte sich in der Rolle des“Alten Fritz“ ein. Die 1922723 gedrehte Serie gab kein realistisches Bild der Zustände in Preußen, hielt sich aber weitgehend an die tatsächliche Biographie.<br />
* Die Konkurrenz im „Schützenhof“ bot Anfang Oktober den „großen patriotischen Film“ über Bismarck auf. Die monarchistisch Gesinnten konnten sich an Filmsequenzen wie „Des Reiches Schmied“ und „Der Große Krieg 1870/71“ erbauen, desgleichen an dem darauffolgenden Streifen „Leidendes Land“, der wegen seiner nationalistischen Tendenz von der Reichszensur siebenmal verboten worden war. Monarchisten wie Republikaner amüsierten sich dann gemeinsam über die „besondere Zugabe“, die die Slapstickkomödie „Charlie Chaplin hat Sehnsucht“ bot. Das Kino brachte für jeden etwas.<br />
* Der kleine Mann mit dem Schnurrbart, dem Stöckchen und der Melone eroberte sich im Nu die Herzen der Zuschauer. Daneben waren es die dänischen Komiker Pat und Patachon , die mit dem Film „Im siebenten Himmel“ seit April die Leinwand belebten.<br />
* „Friderico Rex“ und „Bismarck“ gaben der Sehnsucht nach einer starken politischen Führung Ausdruck. Besonderen Gesprächsstoff aber bot der von Fritz Lang 1924 mit hohem Aufwand gedrehte Film „Die Nibelungen“, der im September und November im „Schützenhof „ in zwei Teilen („Siegfried“ und „Kriemhilds Rache“) aufgeführt wurde. „Deutschlands größter und schönster Film“, verhieß die Werbung in der Regionalpresse. Verrat, Mord, Treuebruch und Zauberei erschütterten das Publikum. Es identifizierte sich mit dem deutschen blonden Recken Siegfried, der in Wahrheit durch einen Atelierwald aus Gips ritt. Und entsetzte sich über die halbstündige Endkampf-Szene im zweiten Teil , in dem Etzel und seine Hunnen, im Gegensatz zur Heldensage zu scheußlichen Zerrbildern entstellt, die tapferen Burgunden dahinstreckten.<br />
* Es war ein recht widersprüchlicher Film , der einerseits in gefährlicher Weise zur „Nationalen Willensbildung“ beitrug, doch andererseits trotzdem ein Werk von Rang war, das in die Filmgeschichte einging.<br />
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'''Nur in verhängten Strandkörben umziehen'''<br />
* (von Hermann Langer - Ostsee-Zeitung, August 1995 - Zeitungsregestensammlung Carl Christian Schmidt/Archiv Münsterverwaltung Bad Doberan)<br />
* Nach den Jahren der Not kam das Bäderleben in Schwung. Heiligendamm mauserte sich wieder. Geldgeber, wie der Baron Oskar v. Rosenberg aus Zürich, fanden sich, die reichlich investierten.<br />
* Lorenz Jeschke, der bereits in Bad Nauheim und Partenkirchen Hotels besaß, übernahm das Kurhaus und zugleich die Generaldirektion des gesamten Ostseebades. Der Golf- und Poloplatz, der Tontaubenschießstand und die Tennisanlagen sollten weiter ausgebaut werden, um betuchte Gäste anzulocken. Die Werbung machte mobil und pries den Ort als „ein Stück Italien in Deutschland". „Irgend etwas Südliches, Italienisches liegt über Wald und Häusern", hieß es, „man kann es nicht formulieren, aber es ist da." <br />
* Am 30. März wurde bereits der erste Badegast begrüßt, der im Pensionat Kirchgeorg (heute „Palette") abstieg. Im heißen Sommer fanden sich viele Prominente ein, z. B. die Großherzogliche Familie und Prinz Heinrich von der Niederlande. <br />
* Auch die anderen Ostseebäder boten Attraktionen. Der Club „Geselligkeit" in Börgerende veranstaltete z. B. am 28. Juni 1925 ein „Pferde-Sport-Fest" mit Tonnenabschlagen, Flachrennen und einem großen Festball. Brunshaupten führte vom 16. bis 19. Juli großangelegte Sport- und Strandfesttage durch. Am ersten Tag gab es z. B. den großen Wettbewerb von 300 Strandburgen, bei dem 60 Burgherren als sinnige Auszeichnung ein Foto von ihrem Bauwerk erhielten. Am 19. Juli waren Preistellertauchen im Familienbad und die Prämierung der schönsten Badekostüme angesagt. Nach Warnemünde und Heiligendamm war Brunshaupten auch erstmals in das mecklenburgische Bäder-TennisTurnier einbezogen worden. Nienhagen stand Anfang August mit Kinder- und Strandfesten nicht nach, und Alt-Gaarz lud am 14. August zu einem großen Konzert mit dem 16 Mann umfassenden „SalonOrchester" Kröpelin ein. <br />
* Ein Glanzpunkt war das Doberaner Rennen, das zweimal durchgeführt wurde, und zwar vom 10. bis 12. Juli das „Vollblut-, Flach-, Jagd-, Hürden- und landwirtschaftliche Rennen", bei dem 132 Pferde mit ihren Reitern starteten und für die Sieger etwa 62 000 Mark und 20 Ehrenpreise ausgesetzt waren, sowie ein weiteres Rennen vom 13. bis 16. September. <br />
* Sonderzüge III. und IV. Klasse brachten von Schwerin und Wismar her weniger begüterte Schaulustige und Sonnenhungrige nach Bad Doberan, die dann per „Molli" weiter in die Bäder fuhren. Der Dampfer „Großherzog" und der Doppelschrauben- Salon-Schnelldampfer „Kronprinzessin Cecilie" schwemmten häufig weitere in Arendsee, Brunshaupten und Heiligendamm an. (Damals hatten alle Seebrücken noch eine Landefunktion.) Die Regionalpresse meldete einen „gesteigerten Besuch" der Ostseebäder. Die Besuchsziffern betrugen z. B. bis zum 27. August in Arendsee 7516, in Brunshaupten sogar 14 229 Badegäste. <br />
* Wer die Badeanstalten mied und das Freibaden bevorzugte, hatte sich hier nach strengen Polizeiordnungen vom 1. Juli, „betreffend das Freibaden am Ostseestrande", zu richten. Die von Arendsee schrieb vor: „§ 1. Das Freibaden ist nur in einer Entfernung von je 30 Meter von der am Strande belegenen Familienbadeanstalt der Gemeinde Arendsee gestattet . . (In Brunshaupten war man großzügiger, durfte doch bei den Badeanstalten in einem Umkreis von 100 Meter dem Badevergnügen nachgegangen werden.) „§ 2. Das An- und Auskleiden darf nur in verhängten Strandkörben erfolgen. § 3. Als Bekleidung ist nur der geschlossene Badeanzug zulässig. Für Kinder unter den 10 Jahren genügen Badehosen. § 4. Landeinwärts des Strandes mit Einschluß der Strandpromenade sowie auf der Landungsbrücke ist das Umherlaufen in Badebekleidung untersagt . . " Zuwiderhandlungen wurden mit Geldstrafen bis zu 150 Reichsmark geahndet. Die puritanischen Vorschriften erinnerten noch an die der Großherzoglichen Badeaufsicht vor 1918. Der Leser wird erleichtert denken, daß es doch im Gegensatz zu damals heute erheblich freizügiger an unseren Stränden zugeht, für manchen aus der älteren Generation vermutlich zu freizügig.<br />
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;1927 <br />
:Besuch Hindenburgs beim Pferderennen<br />
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;1927 <br />
:Bau des Wasserturmes mit Wasserleitung<br />
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;1928<br />
[[Datei:Dob688.jpg|600px|zentriert]]<br />
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;1929<br />
[[Datei:Doberan Z23.PNG|600px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan Z33.PNG|600px|zentriert]]<br />
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==Drittes Reich (1933-1945)==<br />
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;1932 <br />
:Adolf Hitler wird Ehrenbürger von Bad Doberan<br />
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;1933<br />
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*'''Artikelserie zur NS-Geschichte in Bad Doberan von Dr. Hermann Langer in der Ostsee-Zeitung(OZ) - Zeitungsregestensammlung Carl Christian Schmidt/Archiv Münsterverwaltung Bad Doberan)'''<br />
'''Alltag unterm Hakenkreuz (Teil 3) OZ, 2.1.1993'''<br />
* '' Brennende Fackeln im Januar 1933''<br />
* 31. Januar 1933. Der „Niederdeutsche Beobachter" meldet: „Mecklenburg jubelt! Regierung und Volk bekennen sich zum neuen Führer des Reiches-Huldigungstelegramme „ Machtvolle Kundgebungen im Gaugebiet''. Punkt 1 auch der Tagesordnung der Doberaner Stadtverordnetenversammlung: „Ehrung des zum Reichskanzler ernannten Ehrenbürgers der Stadt Adolf Hitler“.<br />
* Auch die Ortsgruppe der NSDAP in Bad Doberan begrüßte die „nationale Wende". Gemeinsam mit dem SA-Sturm 21/90 setzte sie einen Fackelzug an. Er formierte sich am Abend vor dem „Lindenhof“. Jungvolk, Hitlerjugend und NS-Frauenschaft waren zur Stelle. Mit der Stadtkapelle und dem Satower SA-Spielmannszug an der Spitze, wälzte sich der Zug durch die Straßen der Stadt. In der Regionalpresse stand: „Überall hatten sich zahlreiche Menschen angesammelt, die den Fackelzug begeistert begrüßten". Vor dem Kriegergedenkstein 1870/71 dann die "packende Ansprache" des Ortsgruppenleiters der NSDAP, die in ein „Sieg heil!" ausklang.<br />
* Viele am Straßenrand waren fasziniert von der nationalen Woge. Sie erwarteten jetzt Arbeit und Brot, Ordnung und Sicherheit, den Beginn einer besseren Zeit überhaupt. Vielleicht war auch unter den Zuschauern jene Abiturientin aus einer angesehenen Adelsfamilie, die wenige Tage später am Gymnasium im Deutschaufsatz ihre Ansichten darlegte. Sie schilderte die Folgen der Weltwirtschaftskrise auf Deutschland: die Stillegung der Fabriken, den Ruin großer Teile der Landwirtschaft, die Arbeitslosigkeit, Demoralisierung und Radikalisierung der Politik. Ihre Meinung: „Alle diese Übel lassen sich nur beseitigen, wenn sie bei ihrer Wurzel, der Arbeitslosenfrage angepackt werden. Es ist gleich, auf welche Weise es geschieht, es muß nur bald geschehen.“ <br />
* Mitglieder linker Arbeiterparteien und der Gewerkschaft hatten wiederum andere Vorstellungen von der Lösung dieses Problems. Sie liefen auf die Reformierung oder die revolutionäre Überwindung des Weimarer Systems hinaus. Weit verbreitet war aber unter allen die Illusion, daß Hitler bald wieder abwirtschaften würde. Auch Kräfte aus dem Bürgertum, die diesem abwartend gegenüberstanden, hatte sie. Doch dieser trat nicht wieder ab. Er konnte den Umstand nutzen, daß die Talsohle der Wirtschaftskrise durchlaufen war. „In 1 bis 2 Monaten", so hatte Goebbels am 30. Januar in seinem Tagebuch notiert, „haben wir Ruhe und Ordnung in Deutschland wieder hergestellt. <br />
* Auch in Bad Doberan sorgten die Nationalsozialisten für „Ruhe und Ordnung". Erinnert sei an den 19. Februar 1933, als die SA aus Bad Doberan, Satow und Rostock die antifaschistische SPD-Demonstration in der FriedhofStraße abriegelte und in den Zug feuerte. Der Reichsbannermann Ernst Wolff wurde dabei durch einen Brustschuß tödlich getroffen. Der Reichstagsbrand vom 27. Februar führte auch zum Ausnahmezustand im Kreisgebiet. Den Polizeiakten im Stadtarchiv Bad Doberan ist zu entnehmen, daß Haussuchungen jetzt auf der Tagesordnung standen. Sie erfolgten z. B. am 17. März bei Funktionären des Reichsbanners Schwarz-Rot-Gold und der eisernen Front, die einst zum Schutz der Demokratie von der SPD geschaffen worden waren. Am 2. Mai beschlagnahmten zehn „Hilfspolizisten" der SA und ein Polizeikommissar das Vermögen der Gewerkschaften. Wer dagegen protestierte, wie der Genossenschaftsfunktionär Heinrich Brügge, kam in „Schutzhaft". * So lautete die Umschreibung der Überweisung ins Gefängnis, Zuchthaus und KZ. Ein Verzeichnis der vom 28. Februar bis 18. Mai Inhaftierten registrierte 17 Personen. Unter ihnen befand sich Adolf Arendt, Vorsitzender der KPD Bad Doberans, ab 2. Mai in Berlin inhaftiert, ferner Hans Christiansen, Vorsitzender des Holzarbeiterverbandes, und Otto Lange, Kassierer der Freien Turnerschaft. Zuerst. Zuerst waren die Arbeiterfunktionäre dran. Bald folgten andere, die in Opposition zum NS-Regime standen, z. B. der Oberpostschaffner a. D. Albert Schwanck (Deutschnationale Volkspartei) „wegen Verbreitung von Gerüchten und Herabsetzung der Autorität des Staates", der Pastor i. R. Martin Jacoby, der vermutlich der Bekennenden Kirche angehörte, der Landwirt Erich Picht. - Die Fackeln, die da am 30. Januar brannten, sollten nicht nur den Gegner im Innern versengen, sondern bald auch die Welt.(Dr. Hermann Langer)<br />
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'''Alltag unterm Hakenkreuz OZ, 9.1.1993'''<br />
* ''(von Dr. Hermann Langer - Ostsee-Zeitung, Januar 1993 - Zeitungsregestensammlung Carl Christian Schmidt/Archiv Münsterverwaltung Bad Doberan)''<br />
[[Datei:Dob663.PNG|400px|zentriert]]<br />
[[Datei:Dob762.PNG|400px|zentriert]]<br />
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* ''Das erste Jahr unter Hitler'' <br />
* „Mecklenburg wird dann erst frei, wenn Du wählst die Liste 3" - mit dieser Parole war die NSDAP zu den Landtagswahlen 1932 angetreten. Wie sah nun die neue Freiheit aus? Manche ältere Bürgerinnen und Bürger aus Bad Doberan erinnern sich: Es ging für viele wieder aufwärts. Ein Arbeitsbeschaffungsprogramm brachte 250 Arbeitslosen Lohn und Brot. In Notstandsarbeiten pflasterten sie z. B. die Alexandrinen- und Hindenburgstraße und gaben dem Stadtgut Kammerhof, dem Rathaus und der Stadtschule ein neues Aussehen. Baugewerbe und Wirtschaft florierten durch Reichszuschüsse. Die Sparkasse, durch einen Neubau erweitert, gewährte wieder Darlehen, Hypotheken und Zwischenkredite. Hatten die Spareinlagen der Bevölkerung Ende 1932 noch 183 000 Reichsmark betragen, so stiegen sie bis Ende 1933 auf 294 000 Reichsmark an. Die Schulabgänger hatten wieder eine Perspektive, so die 18 Lehrlinge, die im April an der Gewerbeschule ihre Gesellenprüfung ablegten.<br />
* Es gab mitunter auch Spektakuläres. „Vatermord in Parkentin. Sohn schneidet seinem Vater die Kehle durch", lautete die Schlagzeile des „Niederdeutschen Beobachters" vom 15. April. Die Tat des 27jährigen Bauernsohnes, der seinen Vater im Streit um die Art der Aussaat umgebracht hatte, erregte vorübergehend die Gemüter. Gelassener nahm die Mehrheit die Straßenumbenennungen hin. Aus der Dammstraße wurde die Friedrich-Hildebrandt-Straße, aus der Straße am Rathaus die Hindenburg-Straße und aus dem Schulzen- der Horst-Wessel-Platz.<br />
* Das NS-Regime sorgte auch für die Unterhaltung. Der 1. Mai wurde erstmals als „Tag der nationalen Arbeit" begangen. Um 6.00 Uhr früh weckte die SA. Es ging um 8.00 Uhr weiter mit Flaggenhissen, Glockenläuten und Sirenengeheul. Danach Rundfunkübertragung aus Berlin, Feldgottesdienst und das Pflanzen einer Adolf-Hitler-Eiche auf dem Kamp. Nachmittags dann die gemeinsame Kaffeetafel von Arbeitgebern und Arbeitnehmern, der große Festzug und ab 22.00 Uhr endlich der „Deutsche Tanz" in allen Sälen. Der wärmende Gedanke, in einer neuen Volksgemeinschaft geborgen zu sein, begann zu greifen.<br />
* Der Sommer hatte weitere Höhepunkte. Am 21. Juli wurde das „Heimattreffen der Mecklenburger" im Münster mit der Aufführung des „Messias" eröffnet. Am folgenden Samstag führten eine Riege des Turn- und Sportvereins von 1863, der Männergesangverein „Liederfreund" und die Doberaner Kurkapelle Proben ihres Könnens vor. Und am Sonntag dann das Doberaner Rennen, von dem der „Niederdeutsche Beobachter" am 24. Juli zu berichten wußte: „Alle Tribünen und anderen Plätze waren sehr gut besucht. Das ganze Bild wurde aber beherrscht von den Marschkolonnen des Dritten Reiches, der SS, SA, Hitlerjugend sowie vom Stahlhelm.“ In der Fürstenloge bemerkte man u. a. den Reichsstatthalter, das Großherzogspaar, SA-Oberführer Fust und andere Amtswalter der NSDAP." Das Rennen der Reitervereine (ca. 1000 m) gewann ein H. Uplegger auf „Caspar", das Offiziersflachrennen Oberleutnant Radeke vom Reiterregiment Nr. 14 (Ludwigslust) auf dem Pferd „Hohenau".<br />
* Das Kurhaus-Fremdenbuch registrierte regen Besuch, z. B. am 1. August unter Nr. 91 Dr. Goebbels mit Frau. Unter der Rubrik „Stand oder Beruf" war jetzt „Reichsminister Berlin" eingetragen. Für den 15./16. August trug sich auch Leni Riefenstahl, Filmschauspielerin aus Berlin, ein. <br />
* Ein Thema der Sommersaison war der „Schönheitswettbewerb für Kraftwagen" in Heiligendamm, veranstaltet am 13. August vom Allgemeinen Deutschen Automobil-Club (ADAC) Gau VIb Mecklenburg. Der Rennfahrer Stuck aus Berlin erwarb hier durch Abstimmen des Publikums mit 142 Stimmen das „Blaue Band von Ostseebad Heiligendamm". <br />
* „Den Teufel spürt das Völkchen nie, und wenn er sie beim Kragen hätte", kommentiert Mephisto in Goethes „Faust". Viele ahnten kaum, was sie sich mit dem NS-Regime eingehandelt hatten. Die von den Nationalsozialisten verheißene Freiheit hatte ihren Preis. Ihn hatten nicht nur die organisierte Arbeiterschaft und engagierte Demokraten zu zahlen.<br />
* Ins Visier waren die jüdischen Mitbürger geraten, die als „Sündenböcke" für nicht eingelöste Versprechen der neuen Politiker herhalten mußten. So erfolgte am 1. April in Neubukow der Boykott jüdischer Geschäfte. „Deutsche, kauft in deutschen Geschäften nur bei deutschen Fachleuten Uhren, Gold und Silberwaren", hieß es in einer Anzeige der Regionalpresse. Fritz Burchard erinnert sich in einem Brief an den Heimatforscher Walter Haak vom 7. März 1987: „Ich fühlte mich so als Deutscher, wie eben jeder andere deutsche. Die Religionsfrage wurde nie angeschnitten. Ich hatte meine Freunde und besuchte die Oberrealschule in Wismar. Anfang 1933 merkte ich, daß ich doch nicht mehr in Neubukow, vielleicht auch nicht mehr in Deutschland bleiben konnte. Plötzlich wandten sich Freunde und Bekannte von mir ab. So ging ich nach Amsterdam und bereitete meine Reise nach Brasilien vor..."<br />
* Fritz Burchard hatte Glück. Für manche führte der Weg in den Holocaust. - Alltag unterm Hakenkreuz. Das Kreuz hatte viele Haken.(DR. HERMANN LANGER)<br />
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'''Alltag unterm Hakenkreuz (Teil 5) OZ,16.1.1993'''<br />
* ''Vor jeder Schulstunde: „Heil Hitler, Herr Lehrer!“'' <br />
* Auch an den Schulen zieht der braune Alltag ein. Schuldiener ziehen Hakenkreuzfahnen hoch und bringen an sichtbarer Stelle Porträts vom neuen „Volkskanzler“ an. Manche Lehrer tragen nagelneue braune Uniformen zur Schau. Waren es in Rostock-Stadt und Land vor dem 1. November 1932 nur 21 Lehrer, die der NSDAP angehörten, so folgen bis zum 1. Mai 1933 weitere 58, die - im Volksmund spöttisch „Märzgefallene" oder „Märzveilchen" genannt-bei der neuen Bewegung ihr Heil versuchen. Alle anderen sind gezwungen, zumindest dem Nationalsozialistischen Lehrerbund (NSLB) beizutreten. Zögernd tun das auch Mitglieder des Lehrervereins Bad Doberan, dessen liberale Traditionen bis in das Jahr 1844 zurückreichen.<br />
* „Heil Hitler, Herr Lehrer!" - Mit diesem Gruß betraten seit Ende Juni 1933 - noch kurz vor den 'Hundstagsferien'- 550 Schülerinnen und Schüler in Bad Doberan die Schule. Nur wenige Pädagogen, wie der Zeichenlehrer Willi Hennig-Hennings, wagten es, den Gruß zu verweigern oder ihn allenfalls anzudeuten. Doch anders dachte der Leiter der privaten höheren Knaben- und Mädchenschule zu Brunshaupten und Arendsee (heute: Kühlungsborn), die 72 Schülerinnen und Schüler aufwies, darüber. „Es ist ein herrliches Sinnbild", so notierte er in der Chronik, daß „jede Unterrichtsstunde mit Heil Hitler begonnen und geschlossen wird." Und er wertete Rituale wie „Deutscher Gruß" und „Feierliche Fahnenehrung" als „eine Mahnung an Lehrer und Schüler, daß alle Erziehung, aller Unterricht, alle Arbeit in der Schule geleistet werden muß im Dienste des Führers aus nationalsozialistischem Denken zum Wohl von Volk und Vaterland."<br />
* Die materielle Situation an den Schulen war nicht spürbar besser geworden. Auf den Dörfern besuchten die Schülerinnen und Schüler zumeist eine ein- oder zweiklassige, in Satow eine fünfklassige Schule. In Bad Doberan platzte die Volksschule aus den Nähten. Der Ankauf der alten Superintendentur im Jahre 1936 zum Unterbringen der Mädchenklassen erwies sich nur als Notlösung. Ähnliche Probleme hatte das Gymnasium Friderico-Francisceum. Seit Jahren mußten Unterklassen in das Prinzenpalais umgesiedelt werden. Daneben gab es für Mädchen die private höhere „Elise-Albrecht"-Schule. Volksschulabgänger konnten die Gewerbe- und Kaufmannsschule besuchen.<br />
* Unterdessen kam die „Gleichschaltung" in Schwung. Nach dem „Gesetz zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums" vom 7. April 1933 wurden wiederholt Schulbeamte und Lehrer als Angestellte des öffentlichen Dienstes überprüft. Ins Visier gerieten diejenigen, die nach dem 9. November 1918 ihre Tätigkeit aufgenommen hatten, und die sogenannten „Nichtarier". Am 13 Juli versicherte der Rektor de Doberaner Stadtschule seiner vorgesetzten Behörde, daß die Mitglieder seines Kollegiums „durchaus die Gewähr" bieten, „jederzeit rückhaltlos für den nationalen Staat" einzutreten. Ab August hatten die Lehrkräfte eine schriftliche Erklärung nach folgendem Muster abzugeben:<br />
* „Erklärung - Ich erkläre hiermit an Eidesstatt, daß ich der SPD nicht vom ... bis ... als Mitglied angehöre oder angehört habe."<br />
* Manche fügten übereifrig, wie der Lehrer der Schule von Detershagen, hinzu, daß man „bereits mehrmals nationalsozialistisch gewählt habe" und sich „ seit Jahr und Tag nach bestem Wissen und Können bemühe, nationalsozialistisches Gedankengut zu verstehen und der deutschen Jugend zu vermitteln. " Bald waren auch die Mitglieder ehemaliger Freimaurerlogen dran. Der am Doberaner Gymnasium amtierende Oberstudienrat Helmuth Gaedt wurde aus diesem Grunde am 1. Oktober 1937 entlassen. <br />
* Richtungweisend für das, was im Unterricht zwischen dem Austausch des Hitlergrußes inhaltlich ablief, war Hitlers Erziehungsauftrag. Er wollte nur „Kerle statt Köpfe". Dementsprechend stand bald auf den Stundentafeln die „Leibeserziehung" oben an. An zweiter Stelle rangierten die „deutschkundlichen Fächer" (Deutsch, Geschichte, Erdkunde, Naturkunde bzw. Biologie, Zeichnen bzw. Kunsterziehung und Musik). Sie hatten zur „Entwicklung des Charakters" beizutragen. Die „wissenschaftliche Schulung" in den übrigen Fächern kam zuletzt, wobei auch hier NS-„Gedankengut" einfloß. Neue Lehrbücher erschienen, z. B.: 1934 die Fibel „Pimpf und Küken", 1935 in einer Neubearbeitung das erste Lesebuch für Mecklenburger Kinder „Heini und Lene". Ranzenträger eigneten sich hier u. a. zu einem Bild mit Hakenkreuzfahnen, marschierender SA und stramm grüßenden Passanten die Schreibweise des Hitlergrußes an. Sie buchstabierten Texte über raufendes Jungvolk, kantige Hitlerjungen und lasen Auszüge aus Führerreden. Und sie lernten Gedichte wie „Aus Jungen werden Soldaten". Eine Strophe lautete: „Ein scheckiges Pferd, ein blankes Gewehr und ein hölzernes Schwert, was braucht man denn mehr?" Besonders einschneidende Veränderungen erfuhren Naturkunde und Biologie. Nach einem Schweriner Erlaß vom 12. Dezember 1933 waren in den Abschlußklassen „Vererbungslehre und Rassenkunde" zu behandeln. Hier wurde die Lehre vom „deutschen Herrenmenschen" propagiert.<br />
* Während aus der Kreislehrerbücherei Rostock Werke von Heinrich und Thomas Mann, Lion Feuchtwanger und Kurt Tucholsky aussortiert wurden, schaffte die Ausgabestelle Satow Hitlers „Mein Kampf" und die „Einführung in die Rassenkunde" von Meil und Miehlke an. Der braune Ungeist gewann an Boden.(DR. HERMANN LANGER) <br />
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'''Alltag unterm Hakenkreuz(Teil 6) OZ,23.1.1993'''<br />
[[Datei:Dob664.PNG|400px|zentriert]]<br />
*''„Hitlerjunge Quex“ in Aktion'' <br />
* 27. Oktober 1933. - In den Lichtspielen erleben Doberaner Gymnasiasten den „nationalen" Film „Hitlerjunge Quex". Der Hauptheld, Sohn eines arbeitslosen KPD-Proleten, wechselt die Fronten. Finstere Meuchelmörder stechen ihn deshalb nieder. Mit glücklichem Lächeln haucht er in den Armen neuer HJ-Kameraden seine Seele aus. Die letzten mühsam hervorgebrachten Worte: „Unsere Fahne flattert uns voran! “ Aus dem Körper des Sterbenden tritt ein Heer aus Braunhemden und Fahnen ins Blickfeld. Sie verschmelzen mit der Musik zu einer wirksamen Szenerie. „Ja, die Fahne ist mehr als der Tod!", so das Leitmotiv. Nationaler Kitsch - gekonnt inszeniert. Viele der jungen Zuschauer sind bewegt. Sie wollen dem Hitlerjungen nacheifern. <br />
* „Hitlerjugend im Angriff!", lautete die Werbeparole der örtlichen HJ im Februar und März 1933. Regelmäßig brachte der „Niederdeutsche Beobachter" Anzeigen wie „Jungarbeiter der Stirn und der Faust - Eure Organisation ist die Hitlerjugend" oder „Hitlerjugend heißt - Deutschland soll leben". Junge Eltern meldeten neuerdings die „glückliche Geburt eines gesunden Hitlerjungen" an. Auch das Deutsche Jungvolk (DJ) und der Jungmädelbund (JM) starteten Werbefeldzüge. Das Doberaner Fähnlein 2/III 1/90 gestaltete z. B. mit dem Kröpeliner Spielmannszug am3. Februar 1934 im „Lindenhof" einen Abend. Auf dem Programm u. a.: Fahneneinmarsch, Lieder wie „Unsere Fahne flattert uns voran" und „Als wir nach Frankreich zogen", als Höhepunkt das Schattenspiel „Hitlerjunge Klecks". <br />
* Viele gingen freiwillig zur HJ, weil es Mode war, wie die neue Frisur - Haare auf Streichholzlänge. Darüber hinaus lockten die Geborgenheit einer Gemeinschaft ohne soziale Unterschiede sowie Abenteuer, Erlebnisse, Aufstiegs- und Bewährungsmöglichkeiten. <br />
* Die HJ meldete auch an den Schulen ihre Forderungen an. Am Doberaner Gymnasium mußte der Direktor ab Oktober 1933 zwei aufgabenfreie Nachmittage für Angehörige der HJ, SA und SS einräumen. Auf eine zentrale Anweisung hin wurde hier am 14. August 1934 der „Staatsjugendtag" eingeführt. Während künftig am schulfreien Sonnabend Jungvolk-Mitglieder unter dem Kommando älterer Schüler, die als HJ-Führer eingesetzt werden, exerzierten, marschierten, schossen und im Gelände Krieg spielten, mußten an der Lehranstalt sieben nicht organisierte „Restanten" den „nationalpolitischen Unterricht" über sich ergehen lassen. Auf dem Plan standen Themen wie „Grenz- und Auslandsdeutschtum", „Geschichte der NS-Bewegung" und „Winterhilfswerk". An der Privaten höheren Knaben- und Mädchenschule der Ostseebäder Brunshaupten und Arendsee nahmen alle am „Staatsjugendtag" teil. Ihr Leiter räumte in der Chronik zwar ein, daß dadurch „eine gewisse Beschränkung der Menge des Wissensstoffs unvermeidlich sein" würde. Doch stünde dem „ein erheblicher Gewinn an wertvoller körperlicher und charakterlicher Ertüchtigung" gegenüber.<br />
* Schulen, an denen 90 % der Schülerschaft von der Jugendorganisation „erfaßt" waren, durften die Fahne der HJ hissen, so z. B. die höheren Schulen. Anders sah es an den Volksschulen aus. Am 1. März 1936 gehörten z. B. in Bad Doberan von 584 Schülerinnen und Schülern nur 270, in Kröpelin von 442 nur 145, in Neubukow von 128 immerhin 91 dem DJ bzw. JM an. Der Zulauf im „Jahr des Deutschen Jungvolkes" stagnierte. „Hitlerjunge Quex" allein zog nicht mehr. Der HJ-Dienstbetrieb erstarrte oft zur Routine. Die ständigen Sammlungen fürs „Winterhilfswerk“, die vielen Ernteeinsätze und andere Aktionen ermüdeten. Auch der „nationalpolitische Unterricht" rechnete sich nicht mehr. Ab September 1936 wurde der „Staatsjugendtag" aufgehoben. Das „Gesetz über die Hitlerjugend" vom 1. Dezember 1936 erklärte die HJ zum eigenständigen Erziehungsfaktor für die gesamte Jugend. Der Darmstädter Erziehungswissenschaftler Prof. Dr. Hans-Jochen Gamm, 1925 in Jömstorf geboren und aufgewachsen, erinnert sich:<br />
* „Seit dem 'Reichsjugendgesetz' vom 1. 12. 1936 gehörten wir Kinder beiderlei Geschlechts der Hitlerjugend an, wo wir nachdrücklich auf Befehl und Gehorsam eingestimmt, uns das 'Leben des Führers' samt der einschlägigen braunen Ideologie eingeprägt wurde. Ich beneidete die Träger von Litzen, Schnüren und Sternen sehr und wäre mit solchen Attributen auch gern ausgestattet worden, da sie einigen meiner Mitschüler erhebliches Ansehen beim anderen Geschlecht verschafften; doch wurden mir dergleichen Auszeichnungen zu meinem damaligen Bedauern nicht zuteil; ich rückte über den Standard-Dienstgrad eines 'Hitlerjungen' nicht hinaus." <br />
* Und er berichtete an anderer Stelle weiter von den Wirkungen der HJ- „ Erziehung": <br />
* „Antisemitische Lieder und Texte waren uns durch die Hitlerjugend eingehämmert worden, und wir gröhlten als Dreizehn-/Vierzehnjährige wirklich das Lied vom 'Sturmsoldaten' mit dem Refrain 'Wenn das Judenblut vom Messer spritzt, ei, da geht's nochmal so gut', ohne das wir begriffen, welches mörderische Kauderwelsch uns eingetrichtert worden war." <br />
* Am 25. März 1939 erfolgten zwei Durchführungsverordnungen zum HJ- J-Gesetz vom 1. Dezember 1936. Die zweite, auch Jugenddienstverordnung genannt, leitete daraus eine alle Jungen und Mädchen «wischen zehn und 18 Jahren betreffende Jugenddienstpflicht ab. Damit war das Zwangssystem perfekt, das auch die Jugend der Region in die Einbahnstraße „HJ - Reichsarbeitsdienst - Wehrmacht" führte.(DR. HERMANN LANGER) <br />
[[Datei:Doberan R Chron1933.PNG|700px|zentriert]]<br />
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;1934 <br />
:Heimatmuseum im Möckelhaus<br />
;1935<br />
[[Datei:Dob665.PNG|400px|zentriert]]<br />
* Seit 1935 fand regelmäßig der Doberaner Dichtertag statt. An ihm nahmen Schriftsteller aus dem niederdeutschen Raum teil. Unser Foto stammt von der Eröffnung des 2. Doberaner Dichtertages im Jahre 1937<br />
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'''Auch der Herzog auf Werbetour'''(Aus der Bädergeschichte(1) OZ, 1.7.1995)<br />
* Der Frühling 1935, im zweiten Jahr unter Hitler, war laut Pressemeldungen „nicht Halbes und nichts Ganzes". Anfang März hatte sogar ein heftiger Nordoststurm das Ostseebad Arendsee (heute Kühlungsborn-West) heimgesucht und die Promenade, die zeitgemäß den Namen des Reichsstatthalters Friedrich Hildebrandt trug, in einer Länge von etwa 50 Metern fortgerissen. <br />
* In Brunshaupten (Kühlungsborn-Ost) hatte der Strand gleichfalls gelitten. Am 30. März kündete hier der NS-Bürgermeister auf einer Gemeindeversammlung an, eine Ortssatzung einzubringen, die mittelalterlich anmutete. Alle Einwohner von 18 bis 60 Jahren sollten jährlich zwei volle Tage „ Hand- und Spanndienste" vor allem am Strande leisten, weil sich keine Freiwilligen mehr fanden. So mußte einiges getan werden, um zu halten, was die Werbung versprach: „Brunshaupten - ein Silberstreifen an der deutschen Ostsee". <br />
* Auch Bad Doberan bereitete sich auf die Sommersaison vor. Die vom Rat der Stadt herausgegebene Werbebroschüre knüpfte an die herkömmliche Reklame an. Sie pries den Ort als eine „Perle der Gotik und des Klassizismus", als „klimatischen Kurort und Sommerfrische", als „beliebten Ruhesitz, Ausflugsund Tagungsort" und verwies natürlich auf Heiligendamm als „Nestor der deutschen Badeorte". Es fehlte nicht an Hinweisen, wie Bad Doberan, „die Eingangspforte zu den mecklenburgischen Ostseebädern", zu erreichen sei, z. B. per D-Zug von Leipzig aus in sechs, von Berlin aus in vier und von Hamburg aus in dreieinhalb Stunden.<br />
* Zur Zerstreuung wurden empfohlen: Kurkonzerte auf dem Kamp (Stadtpark), Lesetempel mit Tageszeitungen, Bundeskegelbahnen im Hotel „Erbgroßherzog" und „Brandts Höh"', Leihbibliotheken in den Buchhandlungen Bitter und Rosenfeld u. a. m. Die Kurtaxe betrug damals pro Nacht des Aufenthaltes 0,50 RM, für eine zweite Person der Familie 0,40, für eine dritte 0,20 und für jede weitere der Familie 0,10 RM. Die Preise im Doberaner Kurhaus, das 60 Betten aufwies, lagen damals bei einer Vollpension zwischen 5,50 und 7,50 RM, im Kurhaus Heiligendamm mit 49 Betten sogar zwischen 6,50 bis 15 RM pro Tag. Kein Wunder, daß diese angesichts der für die damalige Zeit stattlichen Preise überwiegend von NS-Größen, wie Joseph Goebbels, Starregisseuren, wie Leni Riefenstahl, und Sportlern, wie Max Schmeling, frequentiert wurden. <br />
* 1936, im Jahr der Olympischen Spiele, legte der Doberaner Verkehrsverein in der Werbung zu. „Bad Doberan rüstet", unter dieser Schlagzeile im militanten Stil jener Zeit berichtete der „Rostocker Anzeiger" am 25. April über eine Tagung des Vereins. Der neue NSBürgermeister Karl Heinz Albrecht referierte über eingeleitete Maßnahmen. Jetzt sollte auf sämtlichen Untergrundbahnhöfen in Berlin und Hamburg geworben und alle Mappen der Lesezirkel größere Städte Sachsens, Thüringens und anderer „deutscher Gaue" mit Werbeprospekten bestückt werden. Der Rostocker Hinstorff-Verlag wollte in Zusammenarbeit mit dem Doberaner Schriftsteller Dr. Gerhard Ringeling ein Bilderheft über Bad Doberan und Heiligendamm und einen Novellenband mit Bezug auf die Stadt herausgeben.<br />
* Selbst Herzog Adolf Friedrich hatte sich bereiterklärt, auf einer Olympia-Werbetour durch Südamerika propagandistisch für beide Orte zu werben. Albrecht sprach auch über Varianten zum Ausbau der Bahnlinie: Neubukow - Alt-Gaarz - Wustrow oder Kröpelin - Alt-Gaarz - Wustrow. Die Reichsbahndirektion brütete bereits über die Variante: Ausbau der Kleinbahn Bad Doberan - Arendsee zur Vollspurbahn mit Weiterführung der Bahnlinie über Alt-Gaarz nach Neubukow.<br />
* Als Clou des Ganzen kündigte der ehrgeizige Bürgermeister an, daß die Tobis-Filmgesellschaft beabsichtige, „einen Kulturfilm über die Kulturstätte Bad Doberan - Heiligendamm zu drehen". In der Tat hatte Albrecht am 7. Februar 1936 dieser vorgeschlagen, einen solchen zu drehen, zumal Heiligendamm, so spekulierte er, „Sommersitz des Führers" werden würde. Doch die Tobis-Melofilm GmbH verlangte von ihm eine Beteiligung an den Produktionskosten.<br />
* Am 14. Februar teilte Albrecht in einem weiteren Schreiben mit, daß er diese nicht mittragen könne. Diesmal wies er auf Propagandaminister Joseph Goebbels hin, der ständig in Heiligendamm zu Gast sei. „Er ist begeistert von Doberan-Heiligendamm, und ich glaube, es würde ein Anstoß genügen, um ihn zu veranlassen, einen Kulturfilm drehen zu lassen." Ob Goebbels je diesen „Anstoß" bekam, ist nicht bekannt.(HERMANN LANGER) <br />
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;1936 <br />
:Eingemeindung von Heiligendamm<br />
:Bad Doberan hat 7000 EW<br />
[[Datei:Dob904.PNG|400px|zentriert]]<br />
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;1937<br />
[[Datei:Dob694.jpg|400px|zentriert]]<br />
* Gauleiter Friedrich Hildebrandt zu Besuch im Arbeitslager Stülower Weg<br />
'''Alltag unterm Hakenkreuz (Teil 7) OZ, 30.1.1993''' <br />
* ''Der scheinbare Aufschwung'' <br />
* Bad Doberan. 1937 erhält Bad Doberan ein neues Wappen. Der silberne Abtstab ist herausmontiert. Ihn ersetzt die Treuerune, die fortan Hirsch und Schwan trennt. „Doberan-Heiligendamm, eine Perle am deutschen Ostseestrand, zugleich aber auch eine rege pulsierende und reizende Zelle im Großdeutschland unseres geliebten Führers", heißt es in einem Nachtrag von 1939 zu einem Doberaner Heimatbuch. <br />
* In der Tat schien es in der „ Zelle" zu pulsieren. Die Stadt machte sich. Der „Niederdeutsche Beobachter" brachte im Olympischen Jahr am 25. Juli 1936 einen Report über eine Besucherin namens Eulalia Zuckermus. „Sie ist entzückt über das Neue, was sie zu sehen bekam.“ Die Person war für den Propagandazweck erfunden, die Fakten stimmten zumeist. <br />
* Der Straßenbau fand seine Fortsetzung. Haushaltungen wurden ans Gasnetz angeschlossen. Der private Wohnungsbau ging voran. Im Herbst 1936 bildete sich sogar eine Gemeinnützige Wohnungsbaugenossenschaft e.G.m.b.H. Bis Ende 1937 entstanden 79 Wohnhäuser mit 131 Wohnungen, sechs „Volkswohnungen" für kinderreiche Familien und acht Stadtrandsiedlungen.<br />
* Prof. Heinkel, Chef der Rostocker Flugzeugwerke, erwarb für 50 bei ihm arbeitende „Volksgenossinnen" in der Adolf-Hitler-Straße ein Villengrundstück und richtete hier ein Heim ein. Seit 1936 gab es auch ein Arbeitsdienstlager, dessen Insassen u. a. bei den Meliorationsarbeiten in der Conventer Niederung eingesetzt wurden. Das Handwerk hatte wieder „goldenen Boden". Bad Doberan wurde zur „Gaustadt des Handwerks" erkoren. <br />
* Der „Backenzahn", die Heldengedenkstätte am Buchenberg, erhielt neuen Glanz.<br />
* Reichsstatthalter Friedrich Hildebrandt spendierte der Stadt das Möckelsche Haus am Klostergarten. Hier fand das Heimatmuseum seinen Platz. Die NSDAP ließ auch eine „Ahnenhalle" für "würdige Feierstunden " im Haus errichten. Dort waren Ahnentafeln aufgestellt. An der Stirnwand prangte ein großes Hakenkreuz, garniert mit einem Spruch des Heimatdichters Friedrich Griese: „. .. wohr Din Blaud, stark sall dat bliewen und frie!" <br />
* Die englische Zeitung „Sidney Morning Herald" vom 3. April 1938 beurteilte das Ganze allerdings als „blutigen Heidenkult".<br />
* Die Zahl der Geburten stieg von 60 im Jahre 1933 auf 128 im Jahre 1937 an. Kindersegen war im Dritten Reich willkommen. Ab 1938 erhielten Frauen mit vier oder fünf Kindern das „Mutterkreuz" in Bronze, mit sechs und sieben in Silber, mit acht und mehr in Gold. Schließlich hatte nach Hitler das „Schlachtfeld der Frau das Wochenbett" zu sein.<br />
* Und die SS-Zeitung „Das schwarze Korps" meldete, daß der Standesbeamte Bad Doberans als erster in Deutschland eine besondere Uniform mit dem Reichsadler sichtbar auf der Brust trage.<br />
* Die Stadt wuchs an. Die Eingliederungen der Gemeinde Heilgendamm am 1. April 1936 und Althofs am 1. April 1939 trugen dazu wesentlich bei. <br />
* Bad Doberan gewann auch über die Grenzen hinaus Ansehen. In seinen Mauern fanden 1933 und 1935 Tagungen des vom Reichsgesundheitsamt protegierten „Bundes Kinderland" statt. Dieser trat ebenfalls für Kinderreichtum ein und forderte die „Auffordnung der Rasse“ („gegen schwarz geringelte Kurzhälse, für blonde Lockenköpfe! ").<br />
* Seit 1935 fand regelmäßig der „Doberaner Dichtertag statt. An ihm nahmen Schriftsteller aus dem niederdeutschen Raum teil, z. B. Hans Friedrich Blunck, Präsident der Reichsschrifttumskammer, Friedrich Griese und Rudolf Kinau. Unter ihnen waren manche „Blut- und Boden"-Dichter.<br />
* Unterm Hakenkreuz pulsierte ebenfalls das Bäderleben. Für Minderheiten war allerdings kein Platz. „Arendsee wird judenrein", verhieß drohend im Juli 1935 die Regionalpresse.<br />
* Werbeprospekte lockten andere Besucher an. In einem hieß es 1936: „Bad Doberan mit seinem Ostseebad Heiligendamm im Reuterland Mecklenburg erwartet Sie!" <br />
* „Kraft-durch-Freude" -Züge brachten sonnenhungrige „Volksgenossen". Auch die neue Prominenz stellte sich ein, u. a. Generaloberst Hermann Göring. Der neue Bürgermeister Albrecht, ein ehemaliger Polizeioffizier, spekulierte darauf, daß Heiligendamm „Sommersitz des Führers" werden würde. Er richtete am 7. Februar 1936 an den Syndikus der Tobis-Klangfilmgesellschaft die Bitte, darüber einen Kulturfilm zu drehen. Da er einen Teil der Kosten nicht übernehmen wollte, starb das Projekt.(DR. HERMANN LANGER) <br />
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'''Alltag unterm Hakenkreuz (Teil 9) OZ, 13.2.1993'''<br />
* ''Opposition und Widerstand'' <br />
* 1957 erscheint in der BRD von Alfred Andersch der Roman „Sansibar oder der letzte Grund". Er schildert, wie in Rerik 1937 zufällig Menschen zusammentreffen, die Hitlerdeutschland verlassen möchten. Zu ihnen gehört ein Junge, der sich nach dem ganz anderen sehnt (für das der Name der Insel Sansibar steht); Gregor, ein KPD-Funktionär, der einen letzten Auftrag erfüllen und dann aussteigen will; Fischer Knudsen, der sich von der Partei allein gelassen fühlt; Judith, eine Hamburger Jüdin, die auf der Flucht ist. Sie alle müssen sich neu entscheiden, als der Ortspfarrer Helander bittet, die Holzplastik des „Lesenden Klosterschülers" - eine Schöpfung Ernst Barlachs - vor den Fängen der Gestapo zu retten, weil sie als „entartete Kunst" beschlagnahmt werden soll. Gregor leitet eine Aktion ein, in deren Ergebnis nur Judith und die Holzfigur nach Schweden gerettet werden können. <br />
* Rerik ist im Roman ein fiktiver Ort, der eher an Wismar erinnert - eine Stadt mit mehreren Kirchen und einem großen Hafen. Doch ähnliche Entscheidungen, ohne Auftrag das Richtige zu tun, mußten in jener Zeit auch Bürger in dieser Region treffen. <br />
* Davon zeugte der Bericht von Ludwig Brüsehaber, Rostock, der vor 1933 Lehrer in Rothspalk, Kreis Waren, und zugleich Vorsitzender der Ortsgruppe Rothspalk-Carlsdorf der SPD war. Nachdem er Anfang 1933 aus dem Schuldienst entlassen war, kam er im Dezember des Jahres nach Bad Doberan. Er erinnerte sich: „Der Ort hatte eine gut organisierte Arbeiterschaft. Auch im Bürgertum und in religiösen Kreisen gab es beachtliche Abteilungen des Nazismus."<br />
* Im Folgenden gab er eine differenzierte Einschätzung des Widerstandes und der Opposition gegen das NS-Regime. „Die KPD setzte illegal ihre Arbeit fort. Es wurden Treffen und Schulungen durchgeführt. Vertrauensmann war der Tischler Otto Klöcking (KPD). Dieser wurde verhaftet, wegen Hochverrat zu Zuchthaus verurteilt." Ludwig Brüsehaber schloß sich mit seiner Familie dem Widerstandszirkel des Zeichenlehrers Willi Henning-Hennings und dessen Ehefrau Margarete an. Der Kunsterzieher gehörte einst selbst der SPD an und hatte enge Kontakte zum Künstler Ernst Barlach in Güstrow.<br />
* Schwerpunkte der illegalen Arbeit waren das Beschaffen von Informationen über die wirkliche Situation, Hilfe für politisch Verfolgte und Aufnahme von Verbindungen zu anderen oppositionellen Gruppen. Darüber hinaus gab es auch einen Rundfunkabhörzirkel um den parteilosen Uhrmacher Bobzin und einen als „Skatklub" getarnten Aussprache- und Informationszirkel, der sich beim Zimmerer Friedrich Rieck, einem alten Mitbegründer der Arbeiterbewegung am Ort (SPD, Gewerkschaft, Konsum) regelmäßig traf. Als Ende September 1937 ein Sonderzug mit Hitler und Mussolini Bad Doberan passierte, wartet Rieck am Bahnübergang demonstrativ in Arbeitskleidung, mit Ziehwagen, Gartengeräten und einer Jauchetonne (!) auf. <br />
* Zur christlichen Opposition gehörten die SPD-Sympathisantin Etta v. Oertzen und die Schwestern v. Thadden, die über Verbindungen nach Berlin verfügten, sowie die dem ehemaligen Zentrum nahestehende Frau v. Knebel-Döberitz. Nach dem antisemitischen Pogrom in der „Reichskristallnacht" des 9./10. November 1938 war für alle „der letzte Grund" da, sich zu entscheiden und aktiv zu werden.<br />
* Ludwig Brüsehaber schätzte, daß mindestens zehn jüdische Mitbürger, unter ihnen eine Diakonissin jüdischer Herkunft, sich illegal in Bad Doberan vor dem Zugriff der Nazis verbergen konnten. <br />
* Das Ehepaar Henning-Hennings, Frau Etta v. Oertzen und Frau v. Kebel-Döberitz hatten daran einen entscheidenden Anteil.<br />
* Brüsehaber berichtete aber auch darüber, daß das Training des aufrechten Ganges Opfer mit sich brachte. So kam der Gartenarchitekt Martin Tessenow (SPD) aus Retschow, der sich in einer Gaststätte herabsetzend über den Hitlergruß geäußert hatte, in Haft und starb sechs Monate nach seiner Entlassung offensichtlich an den Folgen. So wurde der Buchhändler Rosenberg, der einst der Deutschen Volkspartei angehört hatte, 1934 für ein halbes Jahr verhaftet, weil er u. a. Waren von einer „nicht rein arischen Firma" aus Hamburg bezogen hatte. Er verstarb ebenfalls bald nach der Haftentlassung. Lange in Haft waren auch Bibelforscher, wie der Zimmerer Bobzin. Sein Schwiegersohn kam im KZ Sachsenhausen um. <br />
* Die Beispiele zeigen, daß es in der Region Menschen gab, die sich von dem Regime nicht blenden ließen und ein anständiges, besseres Deutschland der aktiven Humanität und Toleranz verkörperten.(DR. HERMANN LANGER) <br />
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;1939 <br />
:Heiligendamm wird für Heereszwecke beschlagnahmt<br />
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;1939 <br />
:Eingemeindung von Althof<br />
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[[Datei:Dob666.PNG|400px|zentriert]]<br />
'''Alltag unterm Hakenkreuz (Teil 12) OZ, 6.3.1993'''<br />
* ''„Standbild deutscher Kraft und Größe“'' <br />
* 1.September 1939. - Das in Danzig eingelaufene Linienschiff „Schleswig-Holstein" eröffnet aus 28-cm-Türmen das Feuer auf die polnische Westerplatte.<br />
* Der Zweite Weltkrieg ist da. Als Grund dafür erfahren Leser des „Niederdeutschen Beobachters": „Im Bewußtsein, daß die Friedensliebe des Führers ... getäuscht ist, ergreift das Volk die Waffen."<br />
* Der Jubel, der sich einst vor 25 Jahren bei Kriegsausbruch 1914 abgezeichnet hatte, blieb bei der Mehrheit der Bevölkerung aus. Zu sehr waren der älteren Generation noch die Folgen gegenwärtig. Mehr Begeisterung zeigten Kinder und Jugendliche. Sie verfolgten den Krieg als sportlichen Siegeslauf. Mit Spannung sahen sie die erste Kriegswochenschau. Sie stellte dar, wie die „polnische Mörderbande" niedergerungen wird.<br />
* Am 27. Mai 1940 konnten Doberaner Oberschüler noch einmal im Wehrmachtsfilm „Feldzug in Polen" die Präzisionsarbeit deutscher Generalstäbler nacherleben. Auch der Film „Feuertaufe" gefiel. Die Kamera schwelgte in schönen todbringenden technischen Details: Maschinengewehr, Steuerknüppel, Radnarbe und Sturzflug. Das schmissige Filmlied ging als Ohrwurm ein: „.. . die Losung ist bekannt ... Ran an den Feind! Ran an den Feind! Bomben auf Polenland! “ <br />
* Zu diesem Zeitpunkt waren bereits Dänemark und Norwegen besetzt. Gegen Frankreich hatte der „Westfeldzug" begonnen, der gleichfalls mit einem „Blitzsieg" enden sollte.<br />
* Hochstimmung im Kino nebenan verbreiteten gleichfalls Spielfilme wie „Wunschkonzert", in dem die Operettendiva Marika Röck und der Schmalzbariton Wilhelm Strienz Front und Heimat bei Laune hielten. Das von Heinz Rühmann, Hans Brausewetter und Josef Sieber gesungene Lied „Das kann doch einen Seemann nicht erschüttern" wurde von alt und jung als Hit aufgegriffen.<br />
* Es folgten Schlachtengemälde wie „ Kampfgeschwader Lützow", „Stukas" und „U-Boote westwärts". Nach dem Überfall auf die Sowjetunion am 22. Juni 1941 lief auch in dem im April neu übergebenen Doberaner Filmtheater der Spielfilm des Regisseurs Arthur Maria Rabenalt „... reitet für Deutschland" an. Kernszenen dazu waren auf dem Gut Hohen Luckow gedreht worden.<br />
* Schließlich war der von Willy Birgel gespielte Hauptheld kein anderer als Karl-Friedrich Freiherr v. Langen, der Olympiasieger im Dressurreiten 1928. Die Haupthandlung: Rittmeister v. Brenken, im ersten Weltkrieg bei einem militärischen Bravourstück an der Wirbelsäule verletzt, genas nach großem medizinischem Aufwand. Er hat in der Weimarer Republik Probleme, sein Gut wieder zu sanieren. Aber ihn interessiert es ebenfalls nur als Stätte der Pferdezucht für ein neues Heer. Es geht ihm mehr um die „Ehre des Reiches", die durch einen Sieg bei einem internationalen Reitturnier wieder hergestellt werden müsse. In einer Schlüsselszene machen ihm Nahestehende deswegen Vorhaltungen. Kolrep: Und Du! Du nimmst endlich Vernunft an und wirst Landwirt statt... <br />
* Brenken: Was verstehst Du schon davon - was versteht Ihr davon! Es muß geritten werden! Es muß! Und wenn der Himmel einstürzt: Es muß geritten werden! Kolrep: Wozu - Wozu?! Mann! Brenken: Für Deutschland! Der Rittmeister gehorcht nur dem „inneren Befehl". Natürlich gewinnt er auf seinem Pferd Harro das Turnier.<br />
* Ausländische Militärs - Gegner von einst - das internationale dekadente und „verjudete" Publikum, voller Spott für das geschlagene Deutschland und seinen einsamen Reiter, sind nun gezwungen, ihm die gebührende Ehre zu erweisen. Die „Schmach von Versailles" ist hier getilgt. Regungslos nimmt v. Brenken zu den Klängen des „Deutschland-Liedes", für das erst die Noten herbeigeschafft werden müssen, die Huldigung entgegen. „Unbeweglich, wie ein ehernes Standbild deutscher Kraft und Größe, stehen Roß und Reiter vor diesem internationalen Forum", hieß es in einer Pressekritik.<br />
* Der Sieger geriet so zu einem aufdringlichen Symbol für Deutschlands Niedergang nach 1918 und das Wunder seines Auferstehens unter Hitler. In der Publikumsgunst bei Jugendlichen rangierte der Film weit vorn. Er trug bei vielen zur Haltung bei, „...stolz, ein Deutscher zu sein". Auch ich war als Kind von dem Film beeindruckt und sah ihn mehrmals.<br />
* Willy „Gebirge", so hatte sich bei mir der Name des Hauptdarstellers eingeprägt, ritt auch für mich. Der Film erhielt die Prädikate „Staatspolitisch wertvoll" und „jugendwert". Sein Einspielergebnis: Fünf Millionen Reichsmark.<br />
* Kein Wunder, daß nach dem Zusammenbruch 1945 der Film auf die Verbotsliste geriet. Der Regisseur und seine Schauspieler erhielten von den Amerikanern fast zwei Jahre Berufsverbot, während die Russen das Pferd Harro deportierten. <br />
* Dann doch ein neues Wunder: Der Film wurde in der Bundesrepublik Deutschland als politisch harmlos wieder freigegeben. Geringfügig gekürzt waren einige antisemitische und nationalistische Szenen. Es wurde wieder geritten. „Wozu - Wozu?!(DR. HERMANN LANGER) <br />
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;1939 bis 1941 <br />
:Kamp-Lichtspiele von L. Elbrecht gebaut<br />
;1940<br />
[[Datei:Doberan Z27.PNG|700px|zentriert]]<br />
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;1941 <br />
:GmbH-Besitz von Heiligendamm für 1,7 Mio an die Reichsmarine<br />
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;1942 <br />
:Heiligendamm erhält schwarzen Tarnanstrich<br />
[[Datei:Dob667.PNG|500px|zentriert]]<br />
'''Alltag unterm Hakenkreuz (Teil 13) OZ, 19.3.1993'''<br />
* ''Kriegsflugzeuge im Naturlehrunterricht'' <br />
* 1942 - die Blitzsiegeseuphorie war verflogen. Der Krieg hatte in fast jeder Familie erste Narben hinterlassen. Väter und erwachsene Söhne waren zur großdeutschen Wehrmacht einberufen worden. Briefträger hatten in manches Haus die Nachricht vom „Heldentod" eines Angehörigen gebracht. Schwarz umränderte Traueranzeigen mit dem Eisernen Kreuz nahmen die Rückseite der Lokalpresse ein. „Gefallen für Führer, Volk und Vaterland", hieß es. Viele blieben vermißt, zumeist für immer.<br />
* Auch Mädchen mußten dienen, zunächst beim Reichsarbeits-, dann im Kriegshilfsdienst. So waren nach einer Meldung aus Bad Doberan vom 24. Februar allein 1700 als Kriegshilfsdienst-Mädel bis zum 31. März verpflichtet, davon zehn im Reservelazarett der Stadt.<br />
* An den Schulen wurde weiter gesiegt. „Je schwerer die Aufgaben einem Volk gestellt sind, desto höher steigt das Volk", so lautete Ende Februar ein Prüfungsthema an der Doberaner Oberschule nach einem Wort von Paul de Legarde. Ein Abiturient schrieb: „Die Deutschen aber sind ein Volk, das erst dann richtig zur Besinnung kommt und sich seiner Kraft erinnert, wenn es ihm schlecht geht. Es bedarf erst eines nicht unerheblichen Stoßes und Ermunterns, bis es sich seiner selbst bewußt wird und zur Wehr setzt."<br />
* Die NS-Propaganda sorgte dafür. „Wir können siegen, wir müssen siegen, und wir werden siegen", dieses Goebbels-Zitat war ein weiteres Aufsatzthema. Auch die Lehrer der Volksschule Kühlungsborn befolgten es. Nach einem Bericht des Schulleiters vom 16. März an den Rostocker Schulrat stand im Naturlehrunterricht die „Pflege der Luftfahrt" oben an. Schüler bastelten Modelle von Kriegsflugzeugen und wurden über Luftschutzmaßnahmen unterrichtet. Im Fach Erdkunde „waren die stolzen Siege der deutschen, japanischen und italienischen Luftwaffe immer wieder Anlaß, die Überlegenheit der Achsenluftwaffe, den Draufgängergeist, das Heldentum unserer Flieger ins rechte Licht zu rücken."<br />
* An die Schüler der Klassen 7 und 8 wurde die Luftwaffenillustrierte „Der Adler" verteilt. Der Berichterstatter vermerkte befriedigend: „Wenn der Lehrer damit in die Klasse kommt, wollen alle Jungen Flieger werden".<br />
* Die Schuljugend sammelte Ansichtskarten der Serien „Wüstenkrieg in Nordafrika" und „Panzer machen Weltgeschichte". Darüber hinaus waren sie angehalten, ständig Altstoffe für die Rüstungsindustrie zu erfassen. „Lumpen, Knochen, Silberpapier, ausgeschlagene Zähne sammeln wir", sangen manche nach der Melodie eines alten Volksliedes.<br />
* Der „Niederdeutsche Beobachter" stellte wiederholt Erfolge an der „Heimatfront" heraus, um die übrige Bevölkerung aufzumuntern. Danach wurde in Bad Doberan das „große Volkswohnungsbauvorhaben" in der Althöfer Siedlng weitergeführt.<br />
* Das im Frühjahr 1941 gegründete „ Sozialgewerk Doberaner Handwerker" hatte zur Schaffung eines eigenen Domizils ein Grundstück am „Horst-Wessel-Platz", die „Burg", käuflich erworben.<br />
* Der „Doberaner Dichtertag" war als „reichswichtig" anerkannt worden.<br />
* Auch in der Ackerstadt Kröpelin schien es voranzugehen. 18 „Erbhöfe" bzw. größere Landwirte behaupteten sich. Die Stadt erwarb das frühere Gut „Duggenkoppel", um es selbst zu bewirtschaften.<br />
* Doch für manchen wurden solche Erfolgsmeldungen fragwürdig, als englische Bomber vom 24. bis 27. April erstmals die Rostocker Innenstadt in ein Trümmerfeld verwandelten. In den Nächten war für lange Zeit der Feuerschein der brennenden Stadt zu sehen. Auch Doberaner Hitlerjungen wurden zu Löscharbeiten herangezogen.<br />
* An der Kriegsmoral nagten seit April gleichfalls die neuen drastischen Kürzungen der Lebensmittelrationen. Bereits bei Kriegsbeginn hatten sie für Otto Normalverbraucher wöchentlich nur 500 g Fleisch oder Fleischwaren, 2400 g Brot und 270 g Fett betragen. Jetzt gab es 200 g Fleisch, 400 g Brot und 64 g Fett weniger. Das bedeutete, den Gürtel noch enger zu schnallen. <br />
* In den Berichten des Oberkommandos der Wehrmacht wurden die Sondermeldungen mit den sie begleitenden Siegesfanfaren immer spärlicher.<br />
* Spätestens am Ende des Jahres stellte sich heraus, daß weder die „Sowjets" noch England besiegt waren. Bald machte insgeheim ein geflügeltes Wort die Runde: „Lieber ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende. “(DR. HERMANN LANGER)<br />
[[Datei:Dob668.PNG|400px|zentriert]]<br />
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;1943 <br />
:Seekadettenschule in Heiligendamm<br />
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'''Alltag unterm Hakenkreuz (Teil 14)''' <br />
* ''„Totaler Krieg - kürzester Krieg!“'' <br />
* Am 18. Februar ruft Reichspropagandaminister Joseph Goebbels im Berliner Sportpalast den „totalen Krieg" aus.<br />
* „Totaler Krieg-kürzester Krieg!", heißt die Parole.<br />
* „Totaler Krieg: warum und wie?" lautete ein Aufsatzthema an der Doberaner Oberschule. Alle Kräfte und Reserven waren für den „Endsieg" zu mobilisieren. Vor allem sollte die Jugend in die Waagschale der Entscheidung geworfen werden. „Kriegseinsatz der deutschen Jugend", das war die Jahresparole der HJ. Die ideologische Mobilmachung lief auf Hochtouren.<br />
* Im BDM, z. B. in der Neubukower Mädelgruppe 14 des Bannes 413 Wismar, waren laut „Führerinnendienst des Gebietes Mecklenburg (24)" solche Heimabend-Themen zu behandeln: „Völker können ewig leben, wenn sie nur wollen" (März), „Vier Jahre Krieg - wir bleiben hart" (September), „Und setzet Ihr nicht das Leben ein" (November).<br />
* An der Doberaner Oberschule hielten wiederholt Offiziere Werbevorträge, so am 30. März Oberst v. Bülow über militärische Führer, am 21. April Oberleutnant zur See Thieme über U-Bootfahrten, am 25. Juni Ritterkreuzträger Major Lemm über die Infanterie. Ab Anfang Dezember erfolgte auch gezielt die Nachwuchswerbung für das Heer an den Landschulen.<br />
* Abiturienten meldeten sich freiwillig von der Schulbank in den Krieg. Auch die 16- und 17jährigen Jungen mußten ran. Am 24. Oktober wurden auch von der Doberaner Oberschule zehn Marinehelfer zur Flak eingezogen. Sobald sie die militärische Grundausbildung mit ihrem zermürbenden Schliff hinter sich hatten, mußten sie lernen, die 8,8, das Standardgeschütz der schweren Flakbatterie, zu bedienen. Manche wurden an der leichten und mittleren Flak, an den Scheinwerfern oder am Flakumwertegerät „Malsi" eingesetzt. Zwar sollten sie durch Betreuungslehrer wöchentlich 18 Stunden Unterricht erhalten, doch fielen diese aufgrund der zunehmenden Luftangriffe immer häufiger aus.<br />
* Zurückbleibende Oberschüler der Klasse 7 waren vom 4. April bis Anfang Mai laut Schulchronik „zum größten Teil im Wehrertüchtigungslager" der HJ. Hier wurden sie unter dem Kommando von Ausbildern der Wehrmacht vormilitärisch getrimmt. Andere Jungen folgten.<br />
* Der „Ostsee-Bote" mit dem Untertitel „Doberaner Nachrichten", „Neubukower Anzeiger" brachte am 1. September den Bericht über einen Tagesablauf:,, 6.30 Wecken. Dusche. Bettenbauen. U.v. D. (Unteroffizier vom Dienst, H.L.) pfeift zum Frühstück.-Flaggenappell, -kerniger Fahnenspruch ". Auf dem Tagesplan: Geländedienst. Sieben Stationen waren in einem 18 km langen „Geländeschlauch" zu passieren. Hinzu kam der Schießdienst einschließlich der Schießlehre und Waffenkunde.<br />
* Militärisch ging es auch bei der Ausbildung der Lehrlinge in den Heinkel-Flugzeugwerken Rostock zu. Bereits vor Kriegsausbruch waren sie auf einem eigenen Schießstand in Bad Doberan am Kleinkaliber-Gewehr ausgebildet worden. Jetzt wurde auch hier die paramilitärische Ausbildung forciert. Ein Bürger aus Kühlungsborn, der damals dazugehörte, erinnert sich, daß etwa 400 uniformierte Lehrlinge beim Anmarsch zu den Werkhallen folgendes von einem HJ-Bannführer verfaßtes Lied sangen:<br />
* „Wir Schüler bei Heinkel tun treu unsere Pflicht. Wir dienen treu dem Führer, bis uns das Herze bricht."<br />
* Die Hauptaußenstelle des Sicherheitsdienstes des Reichsführers-SS Schwerin war mit der „Stimmung und Haltung" der Jugendlichen sehr zufrieden. <br />
* Doch am 29. Juni 1943 mußte ein SS-Hauptsturmführer Bayerl seiner vorgesetzten Behörde einen Bericht über den „Lustmord" an einer in Bad Doberan wohnhaft gewesenen Schülerin geben. Das Mädchen war am Pfingstmontag erwürgt und grauenhaft zugerichtet worden. Der Verdacht fiel sofort auf polnische und russische Zwangsarbeiter. Schließlich konnte aber der wirkliche Täter, ein 16 l/2jähriger Hitlerjunge und Pferdepfleger aus Glashagen, gestellt werden. Er wurde vom Sondergericht Rostock am 13. September zum Tode verurteilt.<br />
* Auch die übrige Bevölkerung wurde für den „totalen Krieg" mobilisiert. Gauleiter Hildebrandt rief z. B. am 6. März alle früheren Gutsbeamten, -inspektoren und Verwalter auf, sich zum Einsatz in der Landwirtschaft zu melden.<br />
* Am gleichen Tag wurde erneut zum Sammeln für das WHW in Bad Doberan aufgerufen. Viele spendeten immer unwilliger. „Totaler Krieg - kürzester Krieg!", hatte Goebbels gesagt. Doch ein Ende war nicht in Sicht.(DR. HERMANN LANGER)<br />
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;1943 <br />
:einziger Bombenangriff auf Heiligendamm (1 Toter, einige Verletzte)<br />
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;1944<br />
[[Datei:Dob669.PNG|300px|zentriert]]<br />
* Dieser männliche Schatten mit Hut und hochgestelltem Kragen tauchte im Januar 1944 in Bad Doberan und anderen Orten schlagartig an Schaufenstern und Häuserwänden auf.<br />
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'''Alltag unterm Hakenkreuz (Teil 15)OZ, 2.4.1993'''<br />
* ''Durchhalten heißt die Parole''<br />
* Januar 1944. In Bad Doberan und in anderen Orten tauchen über Nacht im Ergebnis einer NS-Propagandaaktion schlagartig an Ladenschaufenstern und Häuserwänden aufgemalte schwarze, männliche Schatten mit Hut und hochgestelltem Kragen auf. Dazu die Warnung: „Vorsicht - Feind hört mit!" Einschüchterung und Drohung scheinen von dieser Gestalt auszugehen. Doch die meisten Passanten gehen gleichgültig vorbei. In einem Hit des Jahres aus dem Film „Die Frau meiner Träume", gesungen von Marika Röck, heißt es: „Schau' nicht hin! Schau' nicht her! Schau nur g'rade aus! Und was sonst noch kommt, mach' dir nichts daraus!" Viele befolgen den Appell zum Wegsehen, und das in jeder Hinsicht. <br />
* Reichsjugendführer Arthur Axmann hatte 1944 zum „Jahr der Kriegsfreiwilligen" erklärt. Verstärkt mobilisierte das NS-Regime die Jugend, um den unvermeidlichen Untergang hinauszuschieben.<br />
* Am 1. März wurden aus Bad Doberan weitere 24 Oberschüler der Jahrgänge 1927 und 1928 als künftige Luftwaffenhelfer nach Kiel-Friedrichsort in Marsch gesetzt. Ein Betreuungslehrer begleitete sie.<br />
* Doch die Luftwaffe der westlichen Alliierten war nicht mehr aufzuhalten. Am 21. Mai beschoß auch eines ihrer Flugzeuge mit MG-Feuer die Südseite des Oberschulgebäudes und des Direktorwohnhauses. Am Eingang der Schule wurde ein Soldat leicht verwundet.<br />
* Besonderen Druck übten die Parteikrieger auf den Jahrgang 1928 aus, der sich geschlossen kriegsfreiwillig melden sollte. Am 3. September fand auf Trümmern der Rostocker Altstadt ein Appell dieses Jahrgangs vom HJ-Bann 90 statt, zu dem auch Hitlerjungen aus Bad Doberan und Umgebung gehörten.<br />
* Angehörige der jüngeren Jahrgänge hatten im Sommer erneut in der Landwirtschaft Erntehilfe zu leisten. BDM und HJ stellten auch Führungskräfte für die Lager der Kinderlandverschickung (KLV) in Buschmühlen, Rakow und Roggow bei Neubukow. Hier waren Kinder aus unmittelbar kriegsgefährdeten Gebieten untergebracht. <br />
* Da seit Juni mit der Eröffnung der zweiten Front durch die westlichen Alliierten und der sowjetischen Großoffensive die Lage für Hitlerdeutschland immer kritischer geworden war, riefen höhere Parteifunktionäre - im Volksmund auch „Goldfasane" genannt (braun uniformiert, viel Gold auf den Dienstrangabzeichen) - verstärkt zum Durchhalten auf. So erklärte der „Reichsredner" Kreysen am 7. Juli auf einer Kundgebung der NSDAP-Ortsgruppe Doberan-Althof im Rathaussaal:<br />
* „Für uns gibt es nur eins: Am Ende steht der Sieg!" In diesem Krieg ginge es „um die Neuordnung der ganzen Welt mit dem Ziel, das Judentum und den Bolschewismus auszurotten". Und der Ortsgruppenleiter der NSDAP, Walter Kittmann, fügte zum Abschluß des Appells mit „Treuegelöbnis zum Führer" die Gewißheit hinzu, „daß wir siegen wollen, siegen müssen und siegen werden". <br />
* Am 20. Juli 1944 scheiterte der Anschlag des Obersten Claus Schenk Graf von Stauffenberg auf Hitler.<br />
* Auf dem Gut Roggow erhielt die Familie von Oertzen, deren ursprüngliche Sympathie für den „Führer" in Ablehnung umgeschlagen war, eine furchtbare Nachricht. Sie erfuhr, daß noch am gleichen Abend ein Verwandter, Major Hans-Ulrich von Oertzen, mit einer Handgranate sein Leben beendet hatte. Er war zuvor wegen seiner aktiven Beteiligung am Attentat in Berlin verhaftet worden und wollte sich nicht den Henkern ausliefern.<br />
* Der Terror eskalierte auch in Bad Doberan. So verhaftete die Gastapo sowohl erneut den Kommunisten Otto Klöcking als auch den konservativen Hauptmann a. D. von Besser. Letzterer hatte einst dem Stahlhelm, Bund der Frontsoldaten, angehört und wußte vermutlich mehr um die Verschwörung. <br />
* Opfer des wütenden Terrors wurden am 25. August auch zwei amerikanische Flieger, die sich nach dem Abschuß ihrer Maschinen über Rostock noch mit dem Fallschirm gerettet hatten und im Bereich Steffenshagen gelandet waren. Auf Veranlassung des Ortsgruppenleiters der NSDAP hin erschoß sie ein Sonderkommando in den Wittenbecker Tannen. Die Leichen wurden zunächst in einer Sandkuhle verscharrt. Ein Bürger aus Bad Doberan, der damals als Jugendlicher kurz vor der Einberufung stand, hatte soviel Mut, einen weiteren abgeschossenen US-Flieger zu retten. <br />
* Die Durchhalte-Propaganda schürte Hoffnungen auf den Einsatz neuer „Wunderwaffen", die wie die „VI" und „V 2" die Vergeltung bringen sollten. Da ihre Wirkungen in Wahrheit unbeträchtlich blieben, ließ Hitler das letzte Aufgebot mobilisieren.<br />
* Am 19. Oktober brachte der „Ostsee-Bote“ den „Erlaß des Führers über die Bildung des Deutschen Volkssturmes“ vom 25. September. Hitler rief alle waffenfähigen Männer im Alter von 16 bis 60 Jahren auf, „den Heimatboden mit allen Waffen und Mitteln" zu „verteidigen".<br />
* „Den Opa ziehn' sie auch noch ein, das soll wohl die Vergeltung sein", diesen Spottversflüsterten sich manche heimlich zu.<br />
* Ab 21. Oktober erfaßten die Meldestellen in den Rathäusern Bad Doberans und Kröpelins die männlichen Personen der Geburtsjahrgänge 1884 bis 1928. Dann folgten die ersten Appelle des Volkssturms, so in Kröpelin am 5. November um 9 Uhr auf dem Schulhof. Die Ausbildung wurde an alten Infanteriewaffen und an der neuen Panzerfaust vorgenommen. Zur Bedienung der letzteren Waffe brachte die Regionalpresse Anweisungen. „Sei mutig und unerschrocken", hieß es, „wenn Feindpanzer nahen, auch der stärkste Panzer ist durch die Panzerfaust mit dem ersten Schuß zu erledigen".(DR. HERMANN LANGER)<br />
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;1945 <br />
:Doberan wird am 2. Mai kampflos der Roten Armee übergeben<br />
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'''Alltag unterm Hakenkreuz (Teil 16) OZ, 16.4.1993'''<br />
* ''Kampf bis fünf nach zwölf!'' <br />
* Januar 1945. - „Fronthilfe und Kriegseinsatz so lautet die Jahresparole der Hitlerjugend. Am 12. Januar beginnt im Osten die russische Großoffensive. Der „Anzeiger für das Ostseebad Kühlungsbom und Umgebung" vom 18. Januar meldet: „Jede Stunde werfen die Sowjets neue Kräfte in die Schlacht." Noch immer verströmt das Blatt Siegeszuversicht. Der Leitartikel verweist auf die Leistungen des deutschen Grenadiers. Er würde „letztlich den Feind im Nahkampf mit der blanken Waffe in der Hand ... bezwingen". Ein anderer Beitrag preist den „Volkssturmgeist", an dem sich, "um mit Friedrich dem Großen zu sprechen, der .verfluchte Feind' trotz seiner Massen die Zähne ausbrechen" würde. Doch die Sowjetarmee stößt noch im Laufe des Monats bis zur Oder vor.<br />
* Fortan überstürzten sich die Ereignisse. Oberstudiendirektor Dr. Brandt notierte in der Schulchronik: „Ende Februar wird der Zustrom der verwundeten aus der Ostschlacht so stark, daß trotz einer wenige Tage vorher geschlossenen Vereinbarung das Lazarett... sämtliche Räume des Hauptgebäudes beansprucht." Als am 24. April das Prinzenpalais gleichfalls zum Lazarett umfunktioniert wurde, fiel der Schulunterricht endgültig aus. Lehrer und Schüler der Oberschule waren ohnehin seit Januar permanent im Einsatz. Sie hatten vor allem für die Unterbringung der zunehmenden Anzahl an Flüchtlingen zu sorgen.<br />
* Ab 17. Februar wurden Jungen für eine „Kuriergefolgschaft der HJ" eingezogen, die Aufgaben im Dienste der Rüstungsindustrie, z. B. der Heinkel-Flugzeugwerke, auszuführen hatte.<br />
* Noch am 26. März führte die HJ in den Standorten Bad Doberan, Kröpelin und Kühlungsbom „Aufnahme- und Erfassungsappelle" für zehnjährige durch, um sie als Jungmädel oder Pimpfe zu übernehmen. Sie hatten zu geloben: „Ich verspreche, alle Zeit meine Pflicht zu tun in Liebe und Treue zum Führer und zu unserer Fahne. “<br />
* In den Lichtspielen lief der UFA-Unterhaltungsfilm „Gefährlicher Frühling" mit Olga Tschechowa, für Jugendliche ab 14 zugelassen. Der Titel mußte - wenn auch vom Hersteller nicht so beabsichtigt - doppelsinnig wirken.<br />
* Anfang März war die Sowjetarmee nach Pommern vorgestoßen. Sie ließ ein Flugblatt verteilen, das an den „Mecklenburger Landsmann" adressiert war. Darin baten 75 kriegsgefangene Offiziere und Soldaten, unauffällig ihren Angehörigen mitzuteilen: „Die deutsche Regierung verbreitet: Die deutschen kriegsgefangenen Soldaten und Offiziere würden in der Sowjetunion getötet. Dies ist falsch! Wir leben!" Darunter stand auch die Adresse eines Oberzahlmeisters aus Bad Doberan.<br />
* Um die hohen Verluste auch nur annähernd auszugleichen, sollte jetzt der Jahrgang 1929 in den „Endkampf" geworfen werden.; Am 5. April erfolgte in Bad Doberan auf dem Tempelberg seine Musterung für den Reichsarbeitsdienst und die Wehrmacht. „Unsere Jungend zum Kampf bis zum letzten entschlossen!", so tönte Gauleiter Friedrich Hildebrandt vor den Bannführern der HJ. Der „Ostsee-Bote" stellte nun täglich die „beispielhaften Waffentaten" von Hitlerjungen als Einzelkämpfer, als Angehörige von Panzervernichtungstrupps oder als „Werwolf-Kämpfer"<br />
* in den bereits von den Amerikanern und Engländern besetzten Gebieten heraus. „Die Deutschen verteidigen sich wie die Löwen", hieß es in der Ausgabe vom 10. April. In der Ausgabe vom 24/25. April erschien ein Artikel unter der Schlagzeile „Moskau rüstet zum dritten Weltkrieg". Er sollte Hoffnungen auf ein Auseinanderbrechen der Antihitlerkoalition wecken.<br />
* Die letzte Nummer des „Niederdeutschen Beobachters" vom 27. April hob noch einmal die militärisch sinnlose Tat eines 14jährigen an der Oderfront als „Vorbild und Ansporn für viele Tausende Hitlerjungen" hervor. Und die Schlußbotschaft lautete: „Schopf-- gemüse auf den Speisezettel!" Jetzt sollten angesichts der verordneten Hungerrationen die bisher' weggeworfenen „ Schöpfe" der Zuckerrüben als zusätzliche Ersatznahrung dienen.<br />
* In jenen Tagen flogen noch von Rerik aus Flugzeuge des Typs He 111 in pausenlosen Einsätzen Versorgungsbomben in die seit dem 25. April eingeschlossene Reichshauptstadt Berlin. Viele Maschinen kehrten nicht mehr zurück.(DR. HERMANN LANGER)<br />
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'''Vor 50 Jahren (1), OZ, 11.3.1995:'''<br />
* ''Volksopfer für den „Endsieg"'' <br />
* Die Schriftstellerin Etta v. Oertzen, 1972 in Wiesbaden verstorben, schildert in ihrem 1968 erschienenen Roman „ . . . und wollten das Richtige tun" aus eigener Erinnerung die Situation in Bad Doberan vor 50 Jahren so, ohne den Namen der Stadt zu nennen: „Der Winter ist da, der Kriegswinter 1944 auf 45. Schnee liegt über dem Cubanzer Land, über der kleinen Stadt, die in Stille versunken scheint, während es in Wahrheit kocht und brodelt .. . Kaum einer glaubt mehr an die verheißenen Erfolge der V-Bombe. Feldpost kommt kaum mehr durch. Von Todesfällen erfährt man nur auf Umwegen. Wer solche Nachricht erhält, redet nicht mehr, geht stumm und verbissen durch die dunklen Tage." <br />
* Trauer um Gefallene und Ermordete <br />
* Fast jede Familie hatte an der Front gefallene, vermißte oder verwundete Angehörige zu beklagen. Vereinzelt trauerten in Bad Doberan auch Menschen aus anderen Gründen, so z. B. die frühere Pröpstin vom Stift Altenburg, Hildegard v. Thadden, und die Johanniterschwester Miez um die Erzieherin Elisabeth v. Thadden. Diese war wegen ihrer Kontakte zu Berliner Widerstandskreisen und zu Mitarbeitern der Weltfriedensbewegung in der Schweiz von Roland Freisler, dem berüchtigten Vorsitzenden des „Volksgerichtshofes", zum Tode verurteilt und im September 1944 hingerichtet worden.<br />
* Die NS-Führung setzte auf den „Volkskrieg", um politischen Zeitgewinn herauszuholen und die Galgenfrist zu verlängern. Der „Ostsee-Bote", das Amtsblatt der Städte Bad Doberan, Kröpelin, Neubukow, Rerik und des Kreises Rostock, brachte am 2. Januar Hitlers Tagesbefehl an die Wehrmacht. Hierin erklärte er, daß das Jahr 1945 „das Äußerste an Mut und Tatkraft" abverlange, „allein, es wird auch zugleich das Jahr einer geschichtlichen Wende sein". Mit dieser Prognose sollte er Recht behalten, allerdings anders als von ihm erhofft.<br />
* Die Bevölkerung wurde für die Zeit vom 7. bis zum 28. Januar zum „Volksopfer" aufgerufen. Regenmäntel, Schuhe, warme Wintersachen und Wolldecken sollten abgeliefert werden, um damit die neuen Volksgrenadier- und Volkssturmbataillone auszustatten. Am 9. Januar brachte der „Niederdeutsche Beobachter", das Blatt der NSDAP und des Mecklenburgischen Staatsministers (im Volksmund auch „Niederträchtiger Beobachter" genannt), dazu eine animierende Karikatur. Sie zeigte ein Kind, das im Kleiderschrank die alte Kürassier Uniform des Onkels aus dem ersten Weltkrieg entdeckt hatte. Diese wurde auch jetzt gebraucht. „Ab in die Annahmestelle des Volksopfers", hieß es. Da die Ablieferungsergebnisse nicht den Erwartungen entsprachen, sollte für den 11. Februar ein neuer „Volksopfertag" angekündigt werden.<br />
* Indessen erfolgte am 12. Januar im Osten die Großoffensive der Sowjetarmee. Die Weichselfront brach zusammen. Das deutsche Ostheer flutete teilweise panikartig zurück. Am 18. Januar meldete der „Anzeiger für das Ostseebad Kühlungsborn und Umgebung": „Jede Stunde werfen die Sowjets neue Kräfte in die Schlacht." Trotzdem verströmte die Zeitung Siegeszuversicht. <br />
[[Datei:Dob671.PNG|200px|zentriert]]<br />
* ''Das Weiße im Auge des Feindes schauen''<br />
* Sie wertete den Volkssturm als eine „neue, durchaus soldatische Gemeinschaft, in der alle Schichten und Stände des Volkes . . . Schulter an Schulter in einer einzigartigen Kameradschaft zusammenstehen". Und der deutsche Grenadier fechte, „wenn es gilt, das Weiße im Auge des Feindes schauend, mit letzter Kraft des Körpers und der Seele bis zur letzten Konsequenz". Die Regionalpresse stellte neue Ritterkreuzträger als Leitbilder heraus, so am 11. Januar einen Generalleutnant und Führer einer Infanteriedivision im Osten aus Bad Doberan, am 19. Januar einen gleichfalls hier geborenen Feldwebel, der „außerordentlichen Mut, Umsicht, Kaltblütigkeit, schnelle Entschlußkraft und echt mecklenburgische Härte und Standhaftigkeit" bewiesen hätte. Solche Eigenschaften wurden jetzt von allen verlangt, besonders aber von den Jugendlichen. Sie sollten den längst sinnlos gewordenen Krieg verlängern helfen.(Dr. H. LANGER)<br />
<br />
'''Bei unentschuldigtem Fehlen gab es keinen Koks OZ, 11.3.1995'''<br />
* Während die Fronten zusammenbrachen und Großdeutschland immer kleiner wurde, zerrieben sich die kleinen Leute in Bad Doberan im Alltagskampf. Etta v. Oertzen berichtet über sie in ihrem Roman:<br />
* „Wer noch einen Leiterwagen hat, fährt in die Wälder, um Borke, die erlaubt ist, und um Holz, das nicht erlaubt ist, zu sammeln. Wer keinen Garten besitzt, zieht hinaus auf die Dörfer, um sich gegen Geld oder etwas Wäsche Kartoffeln, Möhren und möglichst auch Eier einzutauschen. Man hat gelernt, sich dies und das in den Kaufläden und beim Bäcker zu 'organisieren'. (Das Wort 'klauen' ist nicht mehr Mode)." <br />
* „Tür zu! Es ist kalt in Deutschland", lautete damals ein geflügeltes Wort. Brennstoffe waren mehr als knapp geworden. Selbst für Doberans „Zentralheizungsbetreuer" fanden Anfang 1945 im kleinen Rathaussaal Kurse zum Thema „ Heize richtig" statt. Auf Geheiß des Landrates sollte unentschuldigtes Fernbleiben mit dem Entzug von Koks geahndet werden. Die Ärmeren waren auf das Sammeln von „Raff- und Leseholz" angewiesen. Doberans Forstmeister verfügte, daß nur montags, mittwochs und sonnabends in der Zeit zwischen 8.00 und 18.00 Uhr gesammelt werden durfte und das auch nur in den von ihm bezeichneten Gebieten.<br />
* Es wurde nicht nur kälter. Immer häufiger saßen die „Volksgenossen" wie einst ihre Vorfahren abends im Dunkeln bzw. beim Schein der Kerze oder der „Petroleumfunzel" zusammen. Die Zeitungen gaben ständig vor, von wann bis wann wegen der Fliegergefahr die Fenster abzudichten waren. So hieß es am 2. Januar präzise: „Heute Verdunkelung von 16.57 bis 7.41 Uhr". Mit Strom aber mußte gespart werden. Ihn brauchte die Rüstungsindustrie. Die Kriegspropaganda hatte dazu die Finger des „Kohlenklau" erfunden, der einem in Anzeigen, auf Plakaten und Streichholzschachteln überall entgegen grinste. Diesen Kobold mit der Ballonmütze und dem Sack auf dem Rücken, halb Tier, halb Mensch, ein Auge weit aufgerissen, die Füße in einem nahezu amphilischen Zustand, galt es, Propaganda-Figur: Kohlenklau. mit Sparmaßnahmen zu bekämpfen. „Seid auf der Hut und trefft ihn gut!", lautete die Parole. <br />
[[Datei:Dob670.PNG|200px|zentriert]]<br />
* Oft wurde der Strom ohnehin abgedreht. <br />
* Ungeachtet der Strafandrohungen hatte sich der Tausch- und Schleichhandel durchgesetzt. Getauscht wurden Raucherkarten gegen Brotmarken, ein Ei bzw. fünf Gramm Fett gegen eine Zigarette. Besonders hoch im Kurs stand der Bohnenkaffee, dessen Preise schwindelnde Höhen annahmen. Um dem illegalen Tauschhandel die Spitze zu nehmen, durfte auch öffentlich einiges feilgeboten werden. Daß nicht mehr alle gewillt waren, das „letzte Hemd" für das große „Volksopfer" herzugeben, belegen Tauschanzeigen aus dem „Ostsee-Boten". Geboten wurden z. B. „ein Paar Schuhe, Gr. 39, gegen sechs Handtücher, ein Braunhemd für 13 bis 14 Jahre gegen Herrensporthemd, Halsweite 38". <br />
* Die seltener gewordenen Werbeanzeigen verhießen mehr, als sie versprachen, z. B.: „Warmes Mieder für die schaffende Frau", Rotbart-Rasierklingen, die sich auch nach längerem Gebrauch regenerieren würden, für den Mann („Klingenstahl erholt sich!" - „Gut rasiert - gut gelaunt!"). <br />
* Auch Unterhaltungsfilme sollte die „Volksgenossen" bei Laune halten. In den Doberaner Kamp-Lichtspielen wurde Anfang Januar z. B. der Streifen „Drei tolle Mädels" mit Lucie Englisch, Else v. Möllendorf und Grete Weiser gezeigt.<br />
* Aufmerksam verfolgten die Zuschauer die neue Ausgabe der „Deutschen Wochenschau". Wenn auch der Kommentator sich abmühte, Siegeszuversicht zu verbreiten, so waren doch die beklemmenden Bilder nicht zu übersehen. Sie zeigten die Rückkehr von Schwerverwundeten nach Deutschland und Rückzugskämpfe an der Westfront, in Ostpreußen, im Kurland und in Ungarn. Januar-Ausgaben des „Ostsee-Boten" bilanzierten für 1944 noch mehr Geburten als Sterbefälle, z. B. in Rerik 169 Geburten und 65 Sterbefälle, in Neubukow 70 Geburten und 50 Sterbefälle. Das Verhältnis sollte sich bald ändern. In den Orten wurde es immer enger, weil Wohnraum fehlte.(Dr. H. LANGER)<br />
<br />
'''Aus unserer Serie „Vor 50 Jahren" ( 5) OZ, 1.4.1995''' <br />
* ''Die Schule war im Untergang begriffen'' <br />
* Bad Doberan. In der letzten Ausgabe der Zeitschrift „Der Deutsche Erzieher" vom Januar/ Februar 1945 wurden die Lehrkräfte beschworen, „alle Kraft zu verdoppeln und in unserer Jugend immer neue Ströme des Glaubens und Wollens zum Fließen zu bringen, bis der Sieg erkämpft." <br />
* Ich erinnere mich, daß an der Dorfschule Zirchow (Vorpommern), die ich zu diesem Zeitpunkt besuchte, sich der Schulleiter bemühte, diesem Auftrag nachzukommen. Als die sowjetischen Truppen bereits auf die Oder zurückten, übte er mit uns das Pflichtlied „Das Volk steht auf, der Sturm bricht los, wir treten an zum Gegenstoß". Die Vorhersehung, die Hitler das Attentat „verräterischer Offiziere" am 20. Juli überleben ließ, würde es schon richten, sagte er. <br />
* Daß für die Kriegsführung die Schule nur ein untergeordneter Faktor war, macht die Chronik der Doberaner Oberschule deutlich. Aus ihr geht hervor, daß ab 24. Januar das Wehrkreiskommando II sämtliche Schulräume beschlagnahmte, um ein Lazarett einzurichten. Am 26. Januar wurden auf Befehl des Reichsverteidigungskommissars sämtliche Schulen vorübergehend geschlossen. Lehrer und Schüler hatten Einsatz für die NSDAP und zur Unterbringung der Flüchtlinge zu leisten. Am 3. Februar übernahm die Wehrmacht auch die Volksschule Neubukow, um hier ein Lazarett zu errichten.Schon wenige Tage später konnte der zuständige Rostocker Schulrat allerdings die Bestimmungen wieder lockern. Es war dem Ermessen der Schulleiter überlassen, den Unterricht wieder aufzunehmen. <br />
* Dieser wurde immer mehr zur Farce. Ganze Klassen und Schulen mußten zusammengelegt werden, weil Lehrkräfte fehlten. <br />
* Es mangelte an Lehrbüchern und Heften. Selbst Schiefertafeln für ABC-Schützen waren nur auf Bezugsschein zu erhalten. Am 6. April bat der Volksschuldirektor in Kröpelin um 120 Bezugsscheine, da allein 75 Flüchtlingskinder ohne Schreibgeräte waren.<br />
* Andererseits wurden an den Schulen noch immer kleine bunte Bildchen zum Thema „Kriegseinsatz der deutschen Frau" und „Kriegseinsatz der Hitlerjugend" verteilt.(Dr.HERMANN LANGER) <br />
<br />
'''Wer konnte, setzte sich nach Westen ab OZ, 8.4.1995'''<br />
* Der Krieg kam immer näher. „Sieg oder Bolschewismus!", verkündeten Plakate. Eine Spitzenmeldung in der Lokalzeitung über „Moskaus Ausrottungsplan" schürte Anfang März neue Angst. „Zehn Millionen Deutsche sollen nach Sibirien verschleppt werden", hieß es.<br />
* Während Höhergestellte sich dank ihrer Privilegien westwärts abzusetzen versuchten, konnten die kleinen Leute nicht mehr davonlaufen. Die Stimmung geriet auf den Nullpunkt. Dem Reichspropagandaministerium lag ein Bericht vom 19. März aus Mecklenburg vor, in dem die Meinung der Arbeiterschaft analysiert wurde. An wörtlichen Äußerungen war z. B. festgehalten: „Wenn's mulmig wird, sind die oberen Zehntausend längst über alle Berge. Der Arbeiter kann seinen Kopf hinhalten"; „Wir sind immer die Dummen. Wir haben keine Beziehungen und müssen alle Kriegslasten und Pflichten tragen."<br />
* Doch da der Terror eskalierte, wagte keiner, sich offen aufzulehnen. Anfang April bildete Gauleiter Friedrich Hildebrandt als Reichsverteidigungskommissar ein Standgericht für den „Reichsverteidigungsbezirk Mecklenburg". Es verfolgte alle Straftaten, „durch die deutsche Kampfkraft oder Kampfentschlossenheit gefährdet wird". <br />
* Den Bürgermeistern als Chefs der Ortspolizeibehörden gingen Fahndungslisten zu. Eine Berliner Marinedienststelle suchte einen in Neubukow geborenen Fahnenflüchtigen, der sich am 22. März in Kopenhagen gemeinsam mit einem anderen vom Schiff ohne Urlaubsschein entfernt hatte. Eine Liste der Kriminalpolizeistelle Schwerin vom 10. April führte zehn gesuchte Personen an, darunter einen fahnenflüchtigen 24jährigen SS-Unterscharführer, der sich vermutlich nach Hinterbollhagen durchschlagen würde. Die Kripo forderte „energische Fahndung, Festnahme und Nachricht" darüber. <br />
* Der Gürtel mußte noch enger geschnallt werden. Der „Ostsee-Bote" informierte über Lebensmittelverteilung in der 74. Zuteilungsperiode vom 9. bis 29, April. Otto Normalverbraucher stand auf bestimmten Markenabschnitten der Lebensmittelkarten vom 9. bis 15. April 50 g Fleisch, 50 g Fett und etwa 500 g Brot zu, Für die gesamte Periode sollte er 375 g Zucker oder 750 g Marmelade, 125 g Quark, 62,5 g Käse, 100 g Kaffee-Ersatz und 150 g Nährmittel beziehen, falls das alles noch vorrätig war. Die Regionalpresse hatte Ratschläge parat, z. B. sei „Brei besser als Brot". Auch sollten die bisher mißachteten „Schöpfe" der Zuckerrüben verwertet werden.<br />
* Im übrigen war sämtliches Brachland zur Gewinnung von Frischgemüse zu nutzen, Die Vorräte gingen zur Neige, denn immer mehr ausgehungerte Flüchtlinge trafen ein, die ihre letzte Habe auf Dörfern gegen Lebensmittel eintauschten.<br />
* Aus Neubukow ist eine dickleibige Liste erhalten geblieben, die jene erfaßte, die nicht sofort weiterzogen. Sie kamen z. B. aus Tilsit und Rastenburg, Danzig und Zoppot, zuletzt aus Stettin und Swinemünde. Unter dem Buchstaben „A" sind allein über 60 Personen aufgeführt, unter ihnen auffällig viele alte Leute der Jahrgänge ab 1873 aufwärts, Frauen und Kinder. Die Männer standen noch an den Fronten, waren vermißt oder gefallen.<br />
* In den Doberaner Kamp-Lichtspielen lief am 18. April noch einmal ein Unterhaltungsfilm mit dem in dieser Situation doppelsinnig erscheinenden Titel „Reise in die Vergangenheit" an. <br />
* Sieben Tage später kam über die Lokalzeitung die Aufforderung, die Abstützung der Luftschutzräume zu überprüfen und diese nebst Rettungswegen neu zu kennzeichnen. Ab Ende April sollte auch die auf dem Felde arbeitende Landbevölkerung der Umgebung mit optischen Alarmzeichen auf drohende Tieffliegernangriffe aufmerksam gemacht werden.<br />
* Seit dem 25. April war Berlin von der Sowjetarmee eingeschlossen. Flugzeuge des Typs He 111 flogen von Rerik her in pausenlosen Einsätzen Versorgungsbomben in die Stadt. Die letzte Ausgabe des „Ostsee-Boten" vom 28./29. April brachte beklemmende „Kampfbilder aus der Reichshauptstadt". Hitlerjungen und Waffen-SS würden, „Schulter an Schulter kämpfend", die „Bolschewisten" zurückwerfen.<br />
* Am 30. April behauptete der Wehrmachtbericht, daß sich „zwischen Berlin und der Ostsee ... die Front in der Linie Kremmen - Neustrelitz - Neubrandenburg - Anklam zusammengeschlossen" hätte. Daß diese längst nicht mehr stand, ist dem Bericht des Majors Erich Mende über das Ende der 102. Infanterie-Division zu entnehmen: „Wir hatten in der Nacht vom 30. April zum 1. Mai 1945 gerade noch hinter Bad Doberan eine Hauptkampflinie, wenn man das so nennen darf, einen Schleier ostwärts Wismar in einer Tiefe von etwa 20 km nach Süden aufgebaut."<br />
* Am 1. Mai stieß bereits ein Vorauskommando auf Panzer einer britisch-kanadischen Einheit, während sowjetische Truppen in Rostock einzogen. Die Stunde der Entscheidung war da! Würden die, die „immer die Dummen" waren, noch ihren Kopf hinhalten und die Existenz der Region aufs Spiel setzen?(Dr. HERMANN LANGER)<br />
<br />
[[Datei:Dob896.PNG|600px|zentriert]]<br />
<br />
==SBZ und DDR (1945-1990)==<br />
;1945<br />
[[Datei:Dob790.PNG|400px|zentriert]]<br />
<br clear="all"/><br />
[[Datei:Dob690.jpg|400px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan R Chron1945.PNG|700px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan Z59.PNG|800px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan J Chronologie1.PNG|500px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan J Chronologie2.PNG|500px|zentriert]]<br />
<br />
<br />
;1948 <br />
:Beginn Kurbetrieb in Heiligendamm<br />
<br />
;1949 <br />
:Sturmflut am 1. März mit schweren Schäden<br />
<br />
;1949 <br />
:Jugendherberge auf dem Tempelberg<br />
<br />
;1955 <br />
:Eingemeindung von Vorder Bollhagen<br />
<br />
;1956 <br />
:Eingemeindung von Stülow<br />
<br />
:1957 <br />
:Bauen auf dem Buchenberg beg. (auch AWG gegr.)<br />
<br />
;1961 <br />
:Eingemeindung von Glashagen<br />
<br />
;1968<br />
[[Datei:Dob752.PNG|400px|zentriert]]<br />
[[Datei:Dob753.PNG|400px|zentriert]]<br />
[[Datei:Dob753a.PNG|400px|zentriert]]<br />
;1979 <br />
:Brandstiftung Wirtschaftsgebäude Kloster<br />
<br />
;1983 <br />
:Eröffnung Bädermuseum im Möckelhaus<br />
<br />
==die heutige Zeit==<br />
;1990 <br />
:Erstes Zappakonzert in der Klosterruine Althof<br />
<br />
;1992 <br />
:Ausschreibung Heiligendamms<br />
<br />
;1993 <br />
:Gründung des Zappavereins<br />
<br />
;1993 <br />
:Wiedereröffnung der Galopprennbahn<br />
<br />
;1995 <br />
:Fundusgr.(Jagdfeld) erwirbt Heiligendamm für 15 Mio DM<br />
<br />
;1996 <br />
:Fundusgruppe erhält Zuschlag für Heiligendamm<br />
<br />
;1996 <br />
:Eröffnung der Reha-Klinik Moorbad in Bad Doberan<br />
<br />
;1997 <br />
:Eröffnung der MEDIAN-Klinik in Heiligendamm<br />
<br />
;2000 <br />
:Bad Doberan erhält die Anerkennung als Heilbad<br />
;2001<br />
[[Datei:Doberan Z10.PNG|700px|zentriert]]<br />
<br />
;2002 <br />
:Einweihung der Zappabüste<br />
<br />
;2003 <br />
:Kempinski Grand Hotel eröffnet in Heiligendamm<br />
<br />
;2005 <br />
:Bad Doberan erhält ein neues Rathaus<br />
<br />
;2007 <br />
:Aufhebung der Ehrenbürgerschaft Adolf Hitlers<br />
<br />
;2007 <br />
:G8 Gipfel in Heiligendamm<br />
<br />
;2014 <br />
:Heiligend. darf mit dem Titel „Seeheilbad“ werben<br />
<br />
;2014 <br />
:Treffen Bundespräsident J. Gauck mit Amtsbrüdern</div>PeterBeckerhttps://www.ortschroniken-mv.de/index.php?title=Die_Stadt_Bad_Doberan_und_ihre_Geschichte&diff=108211Die Stadt Bad Doberan und ihre Geschichte2024-03-11T14:06:57Z<p>PeterBecker: /* Feuerwehr */</p>
<hr />
<div>* [[Doberan (Bad)]]<br />
<br />
===Herkunft und erste Erwähnung von Doberan===<br />
====Besiedlung====<br />
[[Datei:Doberan Einwohner.PNG|400px|zentriert]]<br />
<br />
=====Einwohnerentwicklung=====<br />
<br />
===Schulen/Bildungswesen===<br />
====Bürger/Stadtschulen====<br />
<br />
'''Geschichte der Schulen Doberans'''<br />
'''Aus der Geschichte von Bad Doberan und Heiligendamm''' <br />
* (von Peter Gerds - Ostsee-Zeitung, März 1997 - Zeitungsregestensammlung Carl Christian Schmidt/Archiv Münsterverwaltung Bad Doberan) <br />
* ''„Ohrfeigen ist strenge untersagt"'' <br />
* (In einer alten Schulordnung aus dem Jahr 1841 geblättert) <br />
* Bad Doberan. In der „Schulordnung für den Flecken Doberan" von 1841, die in der Universitätsbibliothek Rostock vorliegt, ist über den Abschnitt Schulzucht und Erziehung auch genau festgelegt worden, welche Strafen nach dem Gesetz angewendet werden durften. <br />
* Nach einem Verweis, erst unter vier Augen, dann vor der ganzen Klasse, der darauffolgenden „Absonderung des Schülers von den übrigen", dem Nacharbeiten und Nachsitzen kam erst die körperliche Züchtigung, mit einem „Stäbchen“, wie geschrieben steht. Das Austeilen von Ohrfeigen war streng untersagt. <br />
* Sollte es jedoch einmal anders kommen und ein Lehrer sich vergessen, so machte der Schulvorstand Anzeige. „Auch dem Vater oder Vormunde des verletzten oder mißhandelten Kindes steht es frei, sich an die Regierung zu wenden, welche dann entweder ein Disciplinarverfahren oder eine gerichtliche Untersuchung verfügen wird."<br />
* Gehorsam und Ehrerbietung, Ordnung, Aufmerksamkeit, Fleiß, Reinlichkeit, Verträglichkeit, Wahrhaftigkeit, Schamhaftigkeit und Anstand sowie Bedächtigkeit waren zehn Gesetze für die Schüler.<br />
* Unter Verträglichkeit hieß es: „Necke, schlage und stoße deine Mitschüler nicht, meide jede gehässig Angeberei, lebe mit Allen in Frieden und Freundschaft, hilf und diene gern jedem, wenn du ihm mit irgend etwas auf erlaubte Weise helfen kannst." <br />
* Wenn ein Schüler die erste Klasse mit 13 oder 14 Jahren in Doberan verließ, dann hatte er sich gründlich auf die Konfirmation vorbereitet, war mit Katechismus und dem hauptsächlichen Inhalt der biblischen Bücher vertraut. Neben dem Lesen war es der deutsche Sprachunterricht, der die Kinder mit ihrer Muttersprache vertraut machen und sie in die Theorie der Sprache einführen sollte.<br />
* Im Fach Rechnen wurde die Bruchrechnung beendet und mit der „Lehre von den Proportionen“ begonnen. Bei der Geometrie war vorgegeben: „Alle diejenigen Sätze sind in ihren Folgerungen mit besonderer Ausführlichkeit durchzunehmen, welche eine Anwendung im Leben finden, und was Handwerker zur Ausübung ihres Geschäftes bedürfen."<br />
* Im Fach Weltkunde ging es hauptsächlich um die Geographie Europas und um Biografien berühmter Männer, „durch deren Wirken die Völker zu bedeutenderer Entwickelung geführt werden", Ferner gab es Zeichnen,- Schreiben und Gesang. <br />
* Vergessen wurde natürlich nicht der Passus über die Eltern und deren Pflichten in Beziehung auf die Schule, und recht umfangreich waren zudem die Aufgaben der Schulbehörden gefaßt. Großen Wert legte man dabei auf einen ordentlichen Zustand und die Erhaltung des Schulgebäudes(PETER GERDS)<br />
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'''Aus der Bad Doberaner Schulgeschichte (Folge 12)'''<br />
* (von Hermann Langer - Ostsee-Zeitung, Februar 1997 - Zeitungsregestensammlung Carl Christian Schmidt/Archiv Münsterverwaltung Bad Doberan) <br />
* ''Vom Aufstieg und Fall der Stadtschule zur Nazizeit''<br />
* „Jugend bedeutet immer Zukunft", schrieb 1938 der Regionalhistoriker Sebastian Heißel. Er würdigte die Maßnahmen des Nationalsozialismus zur „Neugestaltung“ des Volksschulwesens, „sowohl innerlich wie äußerlich". <br />
* Zu diesem Zeitpunkt war an der Stadtschule die Zahl der Schulkinder von 550 im Jahre 1933 auf 617 angestiegen. Zur inneren „Neugestaltung" gehörten z. B. die Wiedereinführung der autoritären Schulverwaltung, der Übertritt der Mitglieder des Lehrervereins in den NS-Lehrerbund und die Erteilung des Unterrichts nach nationalsozialistischen Erziehungsgrundsätzen. <br />
* Am 14. Februar 1936 brachte die „Mecklenburgische Schulzeitung" einen Erfahrungsbericht des neuen Rektors, nach dem in allen Fächern einschließlich Religion die Notwendigkeit des Luftschutzes behandelt wurde.<br />
* Am 30. Januar war anläßlich des Jahrestages der „Machtübername" die zum Preis von 37,60 RM erworbene HJ-Fahne gehißt worden, weil jetzt über 90 Prozent der 10- bis 14jährigen dem Jungmädelbund bzw. dem Deutschen Jungvolk angehörten. Auch am Gymnasium und an der privaten höheren Mädchenschule war die Mehrzahl der Schülerschaft von der HJ vereinnahmt. Am 19. März 1937 beging die höhere Mädchenschule ihr 100. Jubiläum.<br />
* Probleme gab es vor allem bei der äußeren „Neugestaltung" der städtischen Volksschule, die wieder einmal aus den Nähten platzte. Der Bürgermeister Karl Heinz Albrecht plante einen Neubau, der auf dem Gelände der ehemaligen Superintendentur zwischen Kamp und Bach errichtet werden sollte. Vorgesehen war auch der Bau einer Fest- und einer Turnhalle. Als Projektant empfahl sich erneut Chefarchitekt Hanns Dustmann, der das Modell für die Adolf-Hitler-Schule in Heiligendamm entworfen hatte. Doch aufgrund der Kriegsvorbereitungen, die immense finanzielle Mittel verschlangen, mußte das Projekt immer wieder verschoben werden. <br />
* Im Krieg schrumpfte die Schulkapazität immer mehr zusammen, während die Zahl der Schüler durch den Zuzug von Rostocker Kindern aus bombengeschädigten Familien zunahm. So mußten von Mai bis Oktober 1942 das Hauptgebäude der Stadtschule einem Stab der Flak zur Verfügung gestellt werden.<br />
* Vergeblich forderten Stadt und Schule immer wieder den Neubau. Zusätzlich bezogene Räume im Großherzoglichen Palais und die Schaffung neuer Klassenräume im Hintergebäude des Prinzenpalais reichten nicht mehr aus. Da auch das Gebäude der höheren Mädchenschule von der Wehrmacht belegt worden war, mußte der „Notstand" erklärt werden.<br />
* Bis 1944 wuchs die Stadtschule „auf einige 30 Klassen" an, wie ein Augenzeuge berichtete, mußten doch auch Flüchtlingskinder aus dem Osten aufgenommen werden.<br />
* Schließlich wurde sie in eine Knaben- und eine Mädchenvolksschule geteilt, die von Rektor Friedrich Bauch bzw. von Konrektor Walter Kittmann, Ortsgruppenleiter der NSDAP, geleitet wurden.<br />
* Nachdem im Januar 1945 die Schulen wegen der Belegung durch Flüchtlinge geschlossen worden waren, wurde der Unterricht im März und April noch einmal provisorisch aufgenommen. Doch jetzt gerieten auch sie in den Sog des untergehenden 3. Reiches, das die Zukunft der Jugend skrupellos aufs Spiel gesetzt hatte.<br />
'''Doberans Schulen:'''<br />
[[Datei:Dob692.jpg|400px|zentriert]]<br />
[[Datei:Dob45.jpg|400px|zentriert]]<br />
[[Datei:Dob622.jpg|400px|zentriert]]<br />
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====Das Gymnasium Fridericum Francisceum====<br />
* [[Doberan (Bad) - Das Gymnasium Fridericum Francisceum|Das Gymnasium Fridericum Francisceum]]<br />
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===Wirtschaft===<br />
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====Gewerbe im 19.Jh.====<br />
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[[Datei:Dob520.PNG|500px|zentriert]]<br />
[[Datei:Dob801.PNG|500px|zentriert]]<br />
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'''Landmaschinen aus Doberan'''<br />
<br />
'''Sechs Landmaschinen aus Bad Doberan''' <br />
* ''Eine Dreschmaschine mit Roßwerk und andere Geräte aus der Werkstatt Kähler''<br />
*(von Dr. K. Havemann - Ostsee-Zeitung, Juli 1983 - Zeitungsregestensammlung Carl Christian Schmidt/Archiv Münsterverwaltung Bad Doberan) <br />
<br />
* Im Zusammenhang mit dem 200. Geburtstag des Agrarwissenschaftlers Johann Heinrich von Thünen erwähnten wir die Maschinenausstellung, die als Bestandteil der 5. Versammlung deutscher Land- und Forstwirte in Doberan vom 1. bis 9. September 1841 organisiert wurde.<br />
* Auf dieser Ausstellung zeigte auch ein Maschinenbauer Kaehler oder Kähler (der Name wird in den Dokumenten unterschiedlich geschrieben) aus Doberan verschiedene Maschinen. <br />
* Kähler stellte unter anderem eine „Dreschmaschine“, eine „Korn-Säemaschine“, eine „Häckerlingsmaschine“ und eine „Kornreinigungsmaschine“ aus. Die Dreschmaschine war für kleinere Bauernbetriebe gedacht, sie konnte mit einem Pferd betrieben werden, wozu ein sogenanntes Roßwerk diente.<br />
* Es wird in dem amtlichen Bericht über die 5. Versammlung darauf hingewiesen, daß „in der Werkstatt des Herrn Kähler am Cröpeliner Wege“ ein weiteres Roßwerk zu besichtigen war.<br />
* Die Tatsache, daß ein Doberaner Maschinenbauer 1841 sechs verschiedene Maschinen auf einer Ausstellung zeigte, läßt die Vermutung zu, daß der russische Schriftsteller Nikolai Leskow (1831 — 1895) nicht von ungefähr über einen Ingenieur Hugo Pektoralis schrieb, der zusammen mit nach Rußland eingeführten Landmaschinen nach dort kam und aus dem kleinen mecklenburgischen Städtchen Doberan stammen sollte. So steht es jedenfalls in der Erzählung „Der eiserne Wille“, in der die Lebensgeschichte des Hugo Pektoralis erzählt wird.<br />
* Auf der Maschinenausstellung waren auch mehrere Pflüge zu besichtigen, unter anderem ein nach Entwürfen und Vorstellungen J. H. v. Thünens verbesserter mecklenburgischer Haken. Über diesen Haken heißt es in einem vorläufigen Bericht: „Der außerdem probierte Hakenpflug des Herrn Dr. v. Thünen ist bekannt wegen seiner sorgfältigen Construction und seiner guten Leistung. Er liefert eine reine, breite, gelockerte, gut umgelegte Furche, geht aber nur über eine Hand und muß mit Sorgfalt gestellt werden.“ Zur Enttäuschung seines Erfinders hat sich der „Thünensche Haken“, wie diese Konstruktion bezeichnet wurde, nicht durchsetzen können. Er wurde durch die Pflüge, die weit bessere Eigenschaften hatten, verdrängt. In den Bauernwirtschaften Mecklenburgs hat sich der „Mecklenburger Haken“ noch bis nach 1945 als Gerät zur Bodenbearbeitung erhalten. Er wurde vor allem wegen seiner guten Eigenschaf ten bei der Bodenlockerung bevorzugt.<br />
* In Bad Doberan steht in einem Vorgarten in der Beethovenstraße noch solch ein gut erhaltener und gepflegter Haken, fast wie zu einer Ausstellung aufbereitet, der eine Vorstellung von den damaligen Bodenbearbeitungsgeräten vermittelt.<br />
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[[Datei:Dob649.PNG|300px|zentriert]]<br />
====Klein- und mittelständische Unternehmen/Handwerk====<br />
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=====Glashäger Mineralquellen=====<br />
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* [http://www.glashaeger.de/ueber-glashaeger/ http://www.glashaeger.de/ueber-glashaeger]<br />
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'''Kurzchronik „Glashäger“''' (Quelle: Sens, Hofstädter, unveröff. Manuskript zum Buch "Glashäger")<br />
<br />
* '''1906''' Hans von Blücher, Pächter der Landesdomäne Hof Glashagen, ließ im Quellental Bohrungen zur Gewinnung von Mineralwasser vornehmen.<br />
* '''1908''' Gründung der Gesellschaft Mineralquelle Glashagen GmbH Doberan <br />
* '''1908''' Errichtung einer 3,5 Km langen unterirdischen Kupferleitung vom Quellental nach Doberan zum heutigen Firmensitz.<br />
* '''1910''' Erfolgreiche Anmeldung von „Glashäger Mineralwasser“ als Warenzeichen beim Kaiserlichen Patentamt<br />
* '''1914-1918'''(1. Weltkrieg) verstärkte Exporttätigkeit und Belieferung von Lazaretten<br />
* '''1939-1945'''(2. Weltkrieg) Mehrere Änderungen von Gesellschafterstrukturen der Glashäger Mineralquellen G.m.b.H mit dem Hauptanteil der Gerolsteiner Sprudel K. G.<br />
* '''1945''' „Glashäger“ zunächst treuhänderisch und später unter Zwangsverwaltung der Stadt Bad Doberan unterstellt.<br />
* '''1950''' Übertragung der Treuhänderschaft von der Stadt Bad Doberan auf den VEB Rostocker Brauerei (VEB Mahn & Ohlerich Rostock)<br />
* '''1950''' „rechtskräftige“ Verstaatlichung und Überführung in „Volkseigentum“ <br />
* '''1968''' Gründung des „VEB Getränkekombinat ‚Hanseat’ Rostock“ mit Eingliederung des VEB Rostocker Brauerei als Stammbetrieb und dem Betriebsteil Glashäger Mineralquellen Bad Doberan <br />
* '''1982''' Inbetriebnahme der Neubauanlagen und fünf neuerTiefbrunnen<br />
* '''1988''' Wechsel zum VEB Greifenquell Rostock<br />
* '''1990/91''' Glashäger Brunnen GmbH wird Tochterunternehmen der Gerolsteiner Brunnen GmbH & Co. KG<br />
* '''2003''' Übernahme der Geschäftsanteile durch die Brau + Brunnen AG mit Sitz in Dortmund <br />
* '''2005''' Übernahme durch die Hassia Mineralquellen GmbH & Co. KG<br />
<br />
<br />
'''Glashäger Brunnen sprudelt wie nie zuvor''' <br />
''Zurückgekehrter Eigentümer investiert erheblich'' <br />
* (Ostsee-Zeitung, April 1991 - Zeitungsregestensammlung Carl Christian Schmidt/Archiv Münsterverwaltung Bad Doberan) <br />
* BAD DOBERAN (ADN) Wie nie zuvor sprudeln in der Küstenkreisstadt Bad Doberan die traditionellen Glashäger Mineralquellen, Die Gesundheitsgetränke flössen allein im Januar in mehr als 3,5 Millionen Dreiviertel-Liter-Flaschen.<br />
* „Das übertraf alle unsere Erwartungen", sagte Vertriebsleiter Bernd Strätz gestern. <br />
* Richtig in Bewegung geraten ist die Glashäger Naturquelle, seit die rheinländische Gerolsteiner Gruppe 1991 die ursprünglichen Eigentumsverhältnisse wiederhergestellt hat.<br />
* Der Betrieb war vor 42 Jahren entschädigungslos enteignet worden. Der zurückgekehrte Eigentümer hat inzwischen in erheblichem Umfang investiert. Die Absatzplanung sieht in diesem Jahr eine Steigerung um 70 Prozent auf 50 Millionen Füllungen vor.<br />
* Der Marktanteil im Osten beträgt 6,5 Prozent.<br />
* Abgesetzt wird bis nach Schleswig-Holstein und Hamburg.<br />
* Im Stammgebiet Mecklenburg-Vorpommern hält das Unternehmen einen Marktanteil von fast einem Drittel. Inzwischen ist die Glashäger Naturquelle durch zwei 71 Meter tiefe Brunnen zusätzlich angezapft worden.<br />
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Datei:Dob494.jpg|<br />
Datei:Bild 152 sonst.jpg<br />
Datei:Glashäger 1.jpg<br />
Datei:Glash168.jpg<br />
Datei:Glashäger Einweihung.PNG<br />
Datei:Lageplan Mineralwasser Leitung.jpg<br />
Datei:Lageplan Glashäger.jpg<br />
Datei:Brunnen 211.3.1978.jpg<br />
Datei:Glashäger Mineralquellen (001).jpg <br />
Datei:T86.jpg|<br />
Datei:Werbung vor 1914.jpg<br />
Datei:Produktion um 1930 (1).jpg<br />
Datei:Produktion um 1930 (2).jpg<br />
Datei:Einbringung Grundstoff-Tanks 1981 (1).jpg<br />
Datei:Pressekonferenz Glashäger 23. April 1991 (004).jpg<br />
Datei:Pressekonferenz Glashäger 23. April 1991 (005).jpg<br />
Datei:Pressekonferenz Glashäger 23. April 1991 (008).jpg<br />
Datei:Glashäger Sommerfest 1997 (010).jpg<br />
Datei:90 Jahre Glashäger 1998 (001).jpg<br />
Datei:90 Jahre Glashäger 1998 (004).jpg<br />
Datei:90 Jahre Glashäger 1998 (005).jpg<br />
Datei:800 Jahre DBR Glashäger LKW.jpg<br />
Datei:Festschrift 75 Jahre Glashäger 1983 (000.2).jpg<br />
Datei:Festschrift 75 Jahre Glashäger 1983 (000.4).jpg<br />
Datei:GF Rainer Hofstädter (1).jpg<br />
Datei:Advent 2000 (005).jpg <br />
Datei:6.3 Hoher Besuch bei Glashäger 1994.jpg<br />
Datei:Grundsteinlegung Erweiterung August 1993 (001).jpg<br />
Datei:Grundsteinlegung Erweiterung August 1993 (002).jpg<br />
Datei:Grundsteinlegung Erweiterung August 1993 (003).jpg<br />
Datei:Grundsteinlegung Erweiterung August 1993 (006).jpg<br />
Datei:Arbeitsberatung in der Produktion 1960 iger.jpg<br />
Datei:Dob76.jpg|<br />
Datei:T125.jpg|<br />
Datei:T126.jpg|<br />
Datei:Dob363.jpeg|<br />
Datei:Dob370.jpeg|<br />
Datei:Dob371.jpeg|<br />
Datei:Dob457.PNG|<br />
Datei:Dob496.jpg|<br />
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=====Gasanstalt=====<br />
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[[Datei:Dob647.jpg|700px|zentriert]]<br />
=====Handwerk=====<br />
[[Datei:Doberan R Ausst. Baumeister1.PNG|700px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan R Ausst. Baumeister2.PNG|700px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan R Austellung Handwerk.PNG|700px|zentriert]]<br />
'''Metallbau Ott'''<br />
[[Datei:Doberan R Ott Bild.PNG|700px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan R Ott1.PNG|700px|zentriert]]<br />
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'''Dachdecker Klöcking'''<br />
[[Datei:Doberan Z11.PNG|700px|zentriert]]<br />
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====Handel/Banken====<br />
'''Banken'''<br />
[[Datei:Doberan Z49.PNG|700px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan R Sparkasse.PNG|700px|zentriert]]<br />
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<br />
'''Apotheken'''<br />
*(von Dr. H. Rehwaldt - Ostsee-Zeitung, März 1989 - Zeitungsregestensammlung Carl Christian Schmidt/Archiv Münsterverwaltung Bad Doberan) <br />
[[Datei:Dob761.PNG|700px|zentriert]]<br />
'''„Allens dor“ im Kaufhaus „ALDO“''' <br />
''„Lütt Matten“ wird ein technisches Kaufhaus —Pressekonferenz gab Auskünfte(OZ, Mai 1990)''<br />
* (von Renate Peter - Ostsee-Zeitung, Mai 1990 - Zeitungsregestensammlung Carl Christian Schmidt/Archiv Münsterverwaltung Bad Doberan) <br />
* BAD DOBERAN (OZ) Mittwoch 14.00 Uhr, Schuhfabrik „Lütt Mat.ten“: Pressekonferenz war angesagt. Betriebsleiter Hans Drzymalski, der amtierende ökonomische Direktor Günter Hampel, BGL-Vorsitzender Eckart Schulz und Helmut Stefan aus der Bundesrepublik, der als Leiter des Bereiches Ein-und Verkauf vorgesehen ist, standen Journalisten Rede und Antwort zur Umprofilierung der Schuhfabrik in ein technisches Kaufhaus.<br />
* „Seit Kinderschuhe nicht mehr subventioniert werden, war die Schuhproduktion unrentabel und nicht mehr absatzfähig geworden. Es konnte also so nicht weitergehen. Eine Umstellung auf eine andere Produktion war nicht möglich“, sagte Herr Hampel.<br />
* Was aber weiter? Die Belegschaft entschied — nach Mehrheitsbeschluß wohlgemerkt! „Es ging schließlich darum, möglichst vielen Mitarbeitern von „Lütt Matten 1 Arbeit zu bieten“, betonte Herr Drzymalski.<br />
* So waren viele Ideen und Vorschläge abzuwägen. 13 Varianten wurden geprüft und beraten. Nun ist das Ziel klar: Aus der ehemaligen Schuhfabrik wird ein technisches Kaufhaus mit Namen „ALDO“ — „Alles aus Doberan“ oder „Allens dor“.<br />
* „ALDO“ ist keine Anweisung von irgendwoher, sondern das „Wunschkind“ der Belegschaft. Geburtstermin soll der 2. Juli sein. <br />
* In eigener Regie wollen es die Mitarbeiter schaffen, ohne Beteiligung von HO oder Konsum.<br />
* Erste Umschulungen begannen mit Hilfe der bundesdeutschen Beraterfirma. Am Tag der Pressekonferenz fand z. B. ein erstes Verkaufstraining unter Anleitung eines bundesdeutschen Fachmannes statt.<br />
* Die wirksamste Schule wird aber die Praxis sein. „Der Mut der Belegschaft ist eine tolle Sache und unbedingt unterstützungswürdig“ hob Herr Stefan aus der BRD hervor. Und wir Journalisten hatten wohl alle den Eindruck, daß die Belegschaft in diesem Herrn einem guten und ehrlichen Partner gefunden hat.<br />
* Was wird es nun alles bei „ALDO“ geben? Auf einer Verkaufsfläche von 1100 Quadratmetern werden Waren aus Heim, Technik, Bau angeboten.<br />
: Toaster Geschirrspüler, Mikrowellengeräte. Videogeräte. Waschmaschinen ... Vom Nagel bis zum Brett wird ebenso alles erhältlich sein, wie vom Bügeleisen bis zur modernen Leuchte. Insgesamt werden 10 000 Artikel im Angebot sein. Und die Preise sollen nicht höher als in der BRD liegen. Ein Farbfernsehgerät. 49 cm Bildröhre, wird für 399 DM und ein Videorecorder für 599 DM zu haben sein.<br />
* 1600 Lieferanten stehen zur Verfügung — aus der Bundesrepublik der DDR. aus Asien .. .<br />
* Neben dem Warenangebot soll der Name „ALDO“ auch für Service stehen. Partner für die Übernahme von Serviceleistungen werden gewonnen. An Verbraucheraufklärungen ist gedacht, an Vorführungen z. B. für die Hausfrau u. v. m.<br />
* Für das leibliche Wohl wird eine attraktive Pachtgaststätte in der ehemaligen Betriebskantine sorgen.<br />
* Und an einen Schuhsalon ist gedacht. „Wir haben gute Schuhfabriken und wollen unseren Beitrag leisten, auch den Beschäftigten dieser Werke die Arbeit zu erhalten. Deshalb werden wir in unserem Schuhsalon Schuhe aus DDR-Produktion anbieten“ meinte Herr Hampel.<br />
* „61 Personen werden in das Kaufhaus übernommen, zehn für die Gaststätte, zehn bis zwölf für den Schuhsalon. Fünf Kollegen sind ausgeschieden, sechs gehen in den Vorruhestand. Für elf Kollegen müssen noch Lösungen gefunden werden“, berichtete Herr Schulz den Journalisten.<br />
* Was sich hier so einfach liest, war kein ebener Weg und wird es auch weiterhin nicht sein.<br />
* Wenn gegenwärtig auch die Zufahrtsstraße gebaut wird, so fehlt noch der Parkplatz. Er sollte eigentlich unmittelbar an der F105 liegen. Aber 40 m Abstand zur Europastraße müssen eingehalten werden. Es sei denn, das Ortseingangsschild würde weiter vom Ort entfernt stehen . . . (Ob aus dem Rathaus Hilfe kommt?) <br />
* Und dann ist da noch das Kreditproblem. „Die Kredit-Bank AG in Rostock hemmt uns“ meinten die Vertreter des Betriebes. Die Briefe an die Regierung blieben dazu bisher ohne Antwort.<br />
'''Kaufmannsladen Trost'''<br />
[[Datei:Doberan Z50.PNG|700px|zentriert]]<br />
'''Buchhandlung Isensee'''<br />
[[Datei:Doberan J Isensee1.PNG|800px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan J Isensee2.PNG|400px|zentriert]]<br />
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<gallery widths="200px" heights="200px"><br />
Datei:Dob387.jpeg|<br />
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Datei:Dob910.jpg|<br />
Datei:Dob911.jpg|<br />
Datei:Dob912.jpg|<br />
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Datei:Dob344.jpeg|<br />
Datei:Dob339.jpeg|<br />
Datei:Dob721.PNG<br />
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Datei:Dob288.jpeg|<br />
Datei:Dob287.jpeg|<br />
Datei:Dob286.jpeg|<br />
Datei:Dob417.JPG|<br />
Datei:Dob373.jpeg|Kaufhaus bei Tischler Koch um 1920<br />
Datei:Dob383.jpeg|<br />
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Datei:Dob758.JPG<br />
Datei:T79.jpg<br />
Datei:T84.jpg<br />
Datei:Dob613.jpg<br />
Datei:Dob374.jpeg|Konsum Baumstraße um 1960<br />
Datei:Dob382.jpeg|<br />
Datei:Dob392.jpeg|<br />
Datei:Dob257.jpeg|<br />
Datei:Dob369.jpeg|Kaufhaus Magnet<br />
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==Wer war wer in und um Doberan==<br />
<br />
===Hier finden Menschen ihren Platz die in Doberan geboren, gestorben oder durch Ereignisse in besonderer Beziehung zum Ort stehen. ...===<br />
<br />
* [[Hier finden Menschen ihren Platz, die in Doberan geboren, gestorben oder durch Ereignisse in besonderer Beziehung zum Ort stehen. ...]]<br />
<br />
====Friedrich Franz I====<br />
[[Datei:Doberan Z28.PNG|700px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan Z65.PNG|500px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan Z66.PNG|500px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan Z67.PNG|500px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan Z68.PNG|500px|zentriert]]<br />
<br />
<br />
====Dr. Helge Rehwaldt====<br />
<br />
===Doberaner Spaziergänge (Dr. Helge Rehwaldt zeichnete in seinen "Doberaner Spaziergängen" ein eindrucksvolles Bild zu Doberaner Villen und den damit verbundenen Persönlichkeiten. Zudem gehörte er zu den Herausgebern der Doberaner Jahrbücher und Doberaner Blätter):===<br />
<br />
[[Datei:Doberan Z41.PNG|700px|zentriert]]<br />
<br />
* [[Doberaner Spaziergänge]]<br />
<br clear="all"/><br />
<br />
====Propst Ehlers====<br />
<gallery mode="packed" widths="400px" heights="400px"> <br />
Datei:Doberan J Ehlers1.PNG<br />
Datei:Doberan J Ehlers2.PNG<br />
Datei:Doberan J Ehlers3.PNG<br />
Datei:Doberan J Ehlers4.PNG<br />
Datei:Doberan J Ehlers5.PNG<br />
Datei:Doberan J Ehlers6.PNG<br />
</gallery><br />
<br />
===Doberaner Bürgermeister===<br />
*'''[[Doberaner Bürgermeister]]'''<br />
<br />
===Baumeister===<br />
<br />
====Carl Theodor Severin====<br />
<br />
''Der Baumeister Carl Theodor Severin(13. September 1763 – 20. Februar 1836)''<br />
<br />
* Carl Theodor Severin wurde am 13.09.1863 als Sohn des Justiz- und Konsistorialrats Theodor Severin in Mengeringhausen im Fürstentum Waldeck, damals zu Hessen gehörig, geboren.<br />
* Dem Wunsch der Familie folgend studierte Severin Jurisprudenz und erhielt später eine Anstellung als Kandidat der Rechte an einem kleinen Landgericht in der Umgebung von Berlin. Oft führte ihn sein Weg nach Berlin, die Stadt, die sich damals zum „Spree — Athen“ entwickelte.<br />
* Hier spätestens muss sich der junge Carl Theodor Severin seiner wahren Berufung bewusst geworden sein.<br />
* Wo er seine Ausbildung zum Baumeister erhielt, ist nicht bekannt, jedoch deuten seine Bauten auf die Beeinflussung durch die Berliner Schule hin. Als seine Lehrmeister können daher sowohl Carl Gotthard Langhans als auch David und Friedrich Gilly angesehen werden. Langhans war Direktor des Oberhofbauamtes in Berlin und Potsdam und Erbauer des „Brandenburger Tores“.<br />
* Ab Juni 1795 erhielt Severin eine Anstellung beim Kammerkollegium in Schwerin als „Kammer-Ingenieur ohne Gehalt“ und im Novemberdesselben Jahres als „Bau-Conducteur zu den hiesigen Hof- und Stadtbauten mit 100 Reichsthalern und 6 Faden Ellernholz“.<br />
* Erstmalig tätig beim Ausbau der neu entstehenden Sommerresidenz von Friedrich Franz I. - Doberan - wurde Severin, als er gemeinsam mit dem „Bau-Conducteur“ von Seydewitz 1801/02 das „Salongebäude“ schuf.<br />
*Der Herzog Friedrich Franz I. muss sich beeindruckt gezeigt haben von Severins Leistung und seinem Talent, denn er betraute ihn mit der weiteren baulichen Gestaltung des Seebades. Dazu sollte neben der Errichtung von Repräsentationsbauten und der Erweiterung der Badeanlagen am „Heiligen Damm“ auch eine Umgestaltung desgesamten Doberaner Ortsbildes gehören. <br />
* Als erste Bauten für Doberan entwarf Severin das 1805/06 erbaute Schauspiel-haus, das von 1806-10 entstandene herzogliche Palais sowie mitten auf dem Kamp 1808/09 den sogenannten Doberaner „Trichter“ ,den Roten Pavillon und von 1810-13 in dessen Nachbarschaft denWeißen Pavillon. Die zwei Pavillons bestechen durch die reizvolle Kombination von Klassizismus und Chinoiserie.<br />
*Am „Heiligen Damm“ schuf Severin mehrere kleine Bauten für den Badebetrieb, wie u.a. 1803 die Herrenbadeanstalt und den Anbau des Badehauses, 1804 die Konversationsrotunde sowie 1807 den Aussichtsturm. Alle diese Gebäude sind, meistens durch Sturmfluten zerstört worden.<br />
''Bauten von Carl Theodor Severin'' <br />
* 1801/02 Großherzogliches Salongebäude<br />
* 1805/06 Schauspielhaus<br />
* 1806-1810 Großherzogliches Palais<br />
* 1808/9 Roter Pavillon<br />
* 1810/1813 Weißer Pavillon<br />
* 1814-1817 „Empfangs-, Gesellschafts-, Tanz- und Speisehaus“ (Kurhaus) in Heiligendamm<br />
* 1821/22 Prinzenpalais<br />
* 1823/24 Severins Wohnhaus (Haus Gottesfrieden)<br />
* 1825 Stahlbad<br />
* 1825 Wohnhaus für Gaetano Medini<br />
* Bürgerhaus (Alexandrinenplatz 1)<br />
* Bürgerhaus (Am Kamp 13)<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Tage der Denkmalpflege im Zeichen Severins<br />
*''Festveranstaltung im Kreis Bad Doberan zum 220. Geburtstag des bedeutenden Baumeisters'' <br />
* (von Dr. Klaus Havemann - Ostsee-Zeitung, September 1983 - Zeitungsregestensammlung Carl Christian Schmidt/Archiv Münsterverwaltung Bad Doberan)<br />
*Mit der Enthüllung einer Gedenktafel für den Baumeister und Architekten Carl Theodor Severin an seinem ehemaligen Wohnhaus in Bad Doberan wurden gestern die „Tage der Denkmalpflege 1983“ des Kreises Bad Doberan eröffnet.<br />
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* Das in Gips gefertigte Modell der Severin-Gedenktafel mit dem Porträt und den Lebensdaten des Baumeisters. Der Entwurf wurde von der Bad Doberaner Kunsttöpferin Dagmar Liebscher im Auftrag des Kreisvorstandes der Gesellschaft für Denkmalpflege im Kulturbund der DDR geschaffen.<br />
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* C. Th. Severin wurde am 13. September 1763. heute vor 220 Jahren, in Mengeringhausen, Fürstentum Waldeck, geboren. Er war ein Schüler der in Berlin klassizistischen Langhans und tätigen Meister Bauens Carl Friedrich Gilly und erhielt um 1800 vom mecklenburgischen Herzog Friedrich Franz I. den Auftrag, für die sich nach der Gründung des Seebades am heiligen Damm entwickelnde Sommerresidenz Doberan entsprechende repräsentative Gebäude zu errichten. <br />
* So entstanden die klassizistischen Bauten Bad Doberans, in denen Severin die in Berlin empfangenen Anregungen umsetzte und mit vielen eigenen Ideen verband.<br />
* Auch in Rostock und Bad Sülze finden wir Bauten Severins. <br />
* Er verstarb am 20. 2. 1836 in Doberan. Leben und Wirken dieses Baumeisters werden aus Anlaß seines 220. Geburtstages in einer Festveranstaltung am 17. September 1983 gewürdigt werden.<br />
* Sie findet in dem von Severin erbauten Kurhaus in Heiligendamm, dem wohl schönsten seiner Bauten, statt. Es ist nicht von ungefähr, daß dieser Ort für die Tage der Denkmalpflege abschließende Veranstaltung gewählt wurde. <br />
* Der Kreisvorstand der Gesellschaft für Denkmalpflege im Kulturbund der DDR hat in den letzten Jahren der Renovierung und festlichen Ausgestaltung dieses Gebäudes viel Aufmerksamkeit geschenkt.<br />
* Die Festveranstaltung wird für viele Mitglieder der Gesellschaft im Kreis Bad Doberan eine Gelegenheit sein, die geleistete Arbeit zu bewundern. Die Tage der Denkmalpflege im Kreis Bad Doberan konzentrieren sich nicht nur auf die Bauten Carl Theodor Severins. <br />
* Mit Freude kann auf die bevorstehende Fertigstellung des Brunnenhauses und seiner Umgebung im „Quellental“ bei Hohenfelde verwiesen werden. Hier hat sich die Zusammenarbeit der Gesellschaft für Denkmalpflege, die vor allem für das Projekt verantwortlich zeichnet, dem Rechtsträger, VEB Glashäger Mineralquellen, der die Mittel bereitstellte, und dem Ortsausschuß Hohenfelde der Nationalen Front, der die Ausführung wesentlich unterstützte, bewährt.<br />
* Auch die Gestaltung des jüdischen Friedhofs in Neubukow war nur möglich durch eine enge Zusammenarbeit zwischen Nationaler Front und Kulturbund. Im Rahmen der Denkmalpflege wird dort mit der Enthüllung einer Gedenktafel unter diese Leistung ein vorläufiger Schlußstrich gezogen.<br />
* Die Tage der Denkmalpflege, die vom Kreisvorstand der Gesellschaft für Denkmalpflege im Kulturbund der DDR für die Zeit vom 11. bis 17. September organisiert wurden, dienen dem Ziel, den Gedanken und die Aufgaben der Denkmalpflege weiter zu verbreiten. Deshalb finden in den Städten Neubukow, Kröpelin und Kühlungsborn Foren zu den örtlichen Fragen der Denkmalpflege und in Bad Doberan eine Aussprache mit Jugendlichen und Schülern statt.<br />
* Gemeinsam mit der Kreisredaktion der „Ostsee-Zeitung“ wird während der Tage der Denkmalpflege das 19. Preisrätsel zur Denkmalpflege des Kreises Bad Doberan durchgeführt. Wie immer werden die Tage der Denkmalpflege neue Impulse für die Arbeit geben. Sie ordnen sich in diesem Jahr unmittelbar in die Vorbereitungen zur VII. ICOMOS-Generalkonferenz, die im Mai 1984 in Rostock und Dresden stattfinden wird, ein.<br />
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'''Wo liegt Severin?'''<br />
* ''Denkmalpflege auf Doberans Friedhof''<br />
* (von Dr. Klaus Havemann - Norddeutsche Zeitung, 1985 - Zeitungsregestensammlung Carl Christian Schmidt/Archiv Münsterverwaltung Bad Doberan)<br />
* Betritt man durch das Grüne oder Rostocker Tor den Bereich des ehemaligen Zisterzienser-Klosters Doberan und wendet sich gleich nach links, dann ist man schon auf dem alten Friedhof des Ortes.<br />
* Vor etwa 150 Jahren wurden hier die letzten Bestattungen vorgenommen, aber wohl gerade deshalb verspürt man hier etwas von der 800-jährigen Geschichte des Ortes.<br />
* Der Mecklenburger Ingenieur und Schriftsteller Heinrich Seidel verlebte gegen Ende des vorigen Jahrhunderts in Doberan mit seiner Familie Urlaubstage „in dem Gärtnerhause an der Wiese des Stahlbades“.<br />
* 1895 unternahm er eine „Erinnerungsfahrt“, die er in dem Buch „Von Perlin nach Berlin“ beschrieb.<br />
* Und so sah Heinrich Seidel vor fast 100 Jahren den Friedhof: „Dieser alte Kirchhof, auf dem seit langer Zeit nicht mehr begraben wird, ist jetzt ein Teil des Englischen Gartens und bildet einen stillen, abgelegenen Winkel dieses schönen Parks, auf zwei Seiten von der hohen alten Mauer und auf der dritten von einem schnell fließenden Bach begrenzt, an dessen Ufern riesenhafte alte Bäume stehen.<br />
* Die meisten Gräber sind längst eingesunken und verschwunden; nur eine gewisse Unebenheit der Rasenflächen zeugt noch von ihnen.<br />
* Die dauerhafteren Erbbegräbnisse und Denkmäler aber haben sich erhalten; die älteren ein wenig versunken, verwittert und verfallen, umsponnen von Efeu, dem Kraut der Vergessenheit, die jüngeren noch ziemlich wohl im Stände, doch meist auch in einem solchen Zustande, daß man sieht, es gedenkt ihrer wohl niemand mehr.“ <br />
* Der Eindruck ist heute fast noch der gleiche, wenn auch noch mehr Gräber völlig verschwunden sind. Selbst an den „dauerhafteren Erbbegräbnissen“ hat der Zahn der Zeit mächtig genagt, und das letzte „Denkmal“ verfiel vor etwa 20 Jahren.<br />
* Die Interessengemeinschaft Denkmalpflege der Stadt Bad Doberan stellte sich das Ziel, dem weiteren Verfall Einhalt zu gebieten und die noch verbliebenen Gräber oder Grabplatten möglichst zu erhalten.<br />
* So wurde ein Einsatz organisiert, um zunächst die Grabplatten von Laub und Erde zu befreien und Wurzeln oder Bewuchs von Efeu zu entfernen. Wo menschliche! Kraft nicht ausreichte, mußte Technik helfen(siehe Foto). Nach der sorgfältigen Säuberung wurde der Text der Platten entziffert, was nicht immer ganz einfach war, denn vielleicht einmal vorgenommene Färbungen der Schrift sind inzwischen längst verwittert.<br />
* Die Freunde der Denkmalpflege wurden vor allem angespornt von der Hoffnung, irgendwo unter Erde und Laub auch die Grabplatte des Architekten Doberans, Carl Theodor Severin, zu entdecken.<br />
* Er war am 20. Februar 1836 in Doberan gestorben und ist hier begraben.<br />
* Fritz Meyer-Scharffenberg beschreibt in seinem Buch „Zwischen Strom und Haff“, daß in einer Ecke der Mauer eine kleine Platte angebracht sei, die die Inschrift trägt: Mariane Philippine Auguste Severin starb den 23. May 1815. Aber weder diese Platte noch die von dem Baumeister Severin wurden gefunden.<br />
* Wo mag dieses Grab geblieben sein? <br />
* Die freigelegten Grabplatten wurden später gerichtet und so gebettet, daß für die Besucher die Inschriften zu lesen sind. Einige schöne Steinmetzarbeiten befinden sich darunter, und es sind noch nicht alle Namen vergessen, die auf diesen Platten stehen, wenn sie auch manches Rätsel aufgeben.<br />
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'''Klassizistische Bauten von unvergänglichem Wert''' <br />
''C. Th. Severin (1763—1836), Architekt und Baumeister'' <br />
* (Norddeutsche Zeitung, Juli 1990 - Zeitungsregestensammlung Carl Christian Schmidt/Archiv Münsterverwaltung Bad Doberan)<br />
* Wie oft haben wir es registriert: Das Giebeldreieck eines alten Bauwerkes weist den fürstlichen Auftraggeber aus, nicht aber den Baumeister. Sein Name ist und wäre oft in Vergessenheit geraten, gäbe es nicht bisweilen einen rührig Forschenden, der ihn der Nachwelt erhält. <br />
* Während die klassizistischen Prachtbauten Carl Theodor Severins ihre Betrachter in Bewunderung versetzen, ist es dem Architekten und Baumeister Hans Thielcke (1888-1974) zu verdanken, des Doberaner Baumeisters Bedeutung ins rechte Licht gerückt zu haben.<br />
* Der fürstliche Auftraggeber war seinerzeit Friedrich Franz I., der seinen Leibarzt — den späteren Rostocker Professor Vogel — mit der Gründung eines Seebades in Heiligendamm beauftragte und somit gleichermaßen das bauliche Aufblühen Doberans bewirkte. <br />
* Severins Wirken in und für Mecklenburg (seine Geburtsstadt Mengeringhausen lag im damaligen Fürstentum Waldeck) begann 1801 und endete dreiunddreißig Jahre später.<br />
* „Was Severin in Doberan geschaffen hat“, schreibt Thielke, „ist nicht nur für die Stadt selbst von unvergänglichem Wert, sondern gehört zu den bedeutendsten Leistungen jener Bauepoche überhaupt“. <br />
* Und die „'bedeutendsten Leistungen“ sind von beträchtlichem Umfang. Da Sind in Doberan das „Salongebäude“ (gemeinsame Arbeit mit dem Baumeister Seydewitz, das „Schauspielhaus“ mit ebenfalls von Severin entworfenen Reliefs antiker Motive, das „Große Palais“, dessen gesamte Innenausstattung Severin besorgt und zum Teil selbst geschaffen hat, zwei Pavillons am Kamp, die beiden Severin-Wohnhäuser „Prinzenpalais“ und „Haus Gottesfrieden“ und weitere Wohnhausbauten, das Stahlbad (heute Sanatorium Moorbad) und das Stadtpalais.<br />
* Da Sind in Heiligendamm das Empfangs-, Gesellschafts-, Tanz- und Speisehaus (heutiges Kurhaus), die „Kolonnaden“ und — stellvertretend für die vielen bescheidenen Bürgerhäuser an anderen Orten — das „Seehospiz“.<br />
* Und da sind in Rostock die „Neue Wache“, der Universitätsbibliotheksanbau und Severins Einfluß auf den Wohnhausbau; als typische Beispiele gelten das Haus Beginenberg 1 und das Palais am Vogelsang, und da ist schließlich in Bad Sülze auch das Kurhaus. <br />
* Laie wie Fachmann bewundern Severins klassizistische Bauten, in denen der Experte den Einfluß seiner Lehrmeister Karl Gotthard Langhans (Erbauer des Brandenburger Tors), Gentz und Gilly, Vater und Sohn („Berliner Schule“), jedoch gleichermaßen den eigenen Stil des Doberaner Baumeisters erkennt.<br />
* „Was seine Bauten so anziehend macht“, schreibt Thielcke ein weiteres Mal, „und weit über das Durchschnittsmaß erbebt, ist ihre einfache Monumentalität, die geschickte Abwägung der Baumassen und die sichere Ausbildung der Einzelheiten“ — Worte, die uns stets und ständig veranlassen sollten, dieses kulturelle Erbe zu würdigen, indem wir es pflegen(Brigitta Meuche)<br />
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====Gotthilf Ludwig Möckel (Lebenslauf)====<br />
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*1838 Am 22. Juli als Sohn eines Kupferschmiedemeisters in Zwickau geboren.<br />
*1844-52 Besuch der Bürgerschule in Zwickau<br />
*1852/53 Besuch der Königlichen Gewerbeschule zu Chemnitz<br />
*1853-56 Lehre als Maurer in Zwickau (1853-56), Besuch der Sonntagsschule in Zwickau(1853/54)und der Königlichen Baugewerkenschule zu Chemnitz (1853-56)<br />
*1856-58 Arbeit als Maurergeselle bzw. später Bauführer<br />
*1858, 13.12. Befreiung von der Militärpflicht wegen „körperlicher Untüchtigkeit“<br />
*1858/59 Anstellung als Zeichner im Oberingenieurbüro der ObererzgebirgischenStaatsbahn<br />
*1859 Arbeit als Zeichner und Konstrukteur im Betriebsingenieurbüro derKöniglichen SächsischenStaatseisenbahn zu Chemnitz<br />
*1859/60 Beschäftigung in einer Zwickauer Baufirma mit dem Entwerfen von Bauplänensowie mit Bauleitungen<br />
*1860 Tätigkeit im Architekturbüro von Edwin Oppler in Hannover, übernimmt die Erstellungvon Entwürfen sowie deren Bauausführung<br />
*1861/62 Studium an der Polytechnischen Schule zu Hannover Teilnahme anVorlesungen undpraktischen Übungen u.a. bei Conrad Wilhelm Haase<br />
*1862-64 Studienreisen vom Polytechnikum aus in den Harz und durch Tübingen; ersteselbständige Arbeitenbeim Bau der Irrenanstalt in Göttingen als Techniker und 1. Assistent von Julius Rasch<br />
*1865, 9.12. Zulassung zur Prüfung für Bauhandwerker in Dresden<br />
*1866, 25.6. Eheschließung mit Emilie Amalie Christine Schlegel, Tochter des Senators Schlegel in Göttingen, aus der Ehe gehen 5 Söhne und 2 Töchter hervor.<br />
*1867, 12.6. Prüfung als Bauhandwerker in Dresden bestanden <br />
*1867-75 Tätigkeit als Bauhandwerker und freier Architekt, vorwiegend Entwürfe von Villen<br />
*1873 Aufnahme in den Sächsischen Ingenieur- und Architekten-Verein in Leipzig<br />
*1875 Übersiedlung nach Dresden, ab 6. Dezember Mitglied des Architekten- und Ingenieur-Vereins zu Hannover<br />
*1875-85 Tätigkeit als Privatarchitekt in Dresden; vorwiegend Bearbeitung von Kirchen- und Schlossbauten<br />
*1881, 3.3. Ernennung zum Ehrenmitglied der Akademie der bildenden Künste Dresden<br />
*1883 Briefwechsel mit Staatsrat von Bülow (Mecklenburg - Schwerin) wegen Übersiedlung nach Doberan im Zusammenhang mit der Auftragserteilung zur Restaurierung der Doberaner Kirche<br />
*1885 Übersiedlung nach Doberan<br />
*1889, ab1.4. Berufung in den Staatsdienst als Baurat für Kirchenbausachen und technischer Beirat der Kammer und des Oberkirchenrates; neben dieser Verpflichtung freiberufliche Tätigkeit<br />
*1897, 19.3. Ernennung zum Geheimen Baurat<br />
*1899, März-Mai Ärztlich angeratene Erholungsreise nach Bozen (Tirol)<br />
*1900, 3.10. Ernennung zum Geheimen Hofbaurat<br />
*1907 Schwerer Unfall mit Krankenhausaufenthalt<br />
*1915, 24.4. Antrag auf Auflösung des Dienstverhältnisses aus gesundheitlichen Gründen; Ab 1. Oktober Versetzung in den Ruhestand.<br />
*1915 Am 26. Oktober verstirbt Möckel nach längerer Krankheit (Luftröhrenkatarrh) an Herzschwäche.<br />
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Quelle: Karl-Heinz Barth, Gotthilf Ludwig Möckel - Ein Beitrag zur Geschichte der Architektur der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts<br />
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''Das Doberaner Wohnhaus''<br />
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* 1888 begann G. L. Möckel mit der Planung seiner eigenen Doberaner Villa, deren Bau wegen einiger Verzögerungen erst 1888 fertig gestellt wurde.<br />
* Er entwarf sich ein zweigeschossiges Gebäude mit ausgebautem Dachgeschoss, dessen Äußeres durch Gestaltungselemente wie Erker, Türmchen, verschiedene Fenster, aber insbesondere die Kombination von roten Klinkern, vorgeblendetem Fachwerk mit Klinker- und Putzflächen sowie dunkelgrün glasierten Formsteinen und farbigen Bleiverglasungen der Fenster geprägt wird.<br />
* Im Inneren wurde das Bild bestimmt durch Putzflächen mit Schablonenmalerei, Glasursteine, lasierte Paneele und Holzdecken, letztere ebenfalls mit Bemalung sowie schmiedeeiserne Leuchter und Geländer, dichte Vorhänge, bunte Teppiche und schwere Eichenmöbel.<br />
* Zeitweise vorhandener Bewuchs mit wildem Wein sowie zwei Türmchen und die farbigen Bleiverglasungen ließen diesen Bau wie ein romantisches Schlösschen erscheinen. Motive aus dem Dornröschen-Märchen, die in den Verglasungen von vier Fenstern des zweigeschossigen Hauptwohnraumes an der Südseite des Gebäudes dargestellt sind, verstärken diesen Eindruck.<br />
* Aber gerade das mag es sein, was auf den Betrachter und Besucher des Hauses einen besonderen Reiz ausübt, und es wird wohl kaum jemanden geben, der sich nicht von der soliden handwerklichen Ausführung, sei es der Holz- oder der Kunstschmiedearbeiten beeindruckt zeigt.<br />
* Als fast programmatisch für Gotthilf Ludwig Möckels Haltung die Meinungen der Betrachter seiner Bauwerke und dabei insbesondere die der Andersdenkenden<br />
betreffend, könnte der Spruch gewertet werden, den er an seiner Doberaner und schon an seiner Dresdner Villa anbringen ließ:<br />
* „Der Eine betracht‘s,<br />
* Der Andre verlacht‘s,<br />
* Der Dritte veracht‘s,<br />
* Was macht‘s.“<br />
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====Albert Gading- ein Doberaner Jugendstilbaumeister====<br />
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* „Es musste ja mal was anderes sein“, war die Antwort, als sein Sohn Heinrich Gading ihn einmal fragte, woher er die Idee zu der originellen Fassadengestaltung des sogenannten '''„Bienenhauses“''' in der Bismarckstraße 26 (heute Goethestraße) gehabt habe. <br />
* Nachdem man ein Jahrhundert lang Vorbilder fürs Bauen nur in früheren Stilen, der antiken Klassik, der mittelalterlichen Gotik und Romantik oder dem Barock gesucht hatte, wollten viele Baumeister in der Zeit des ausgehenden 19. Jahrhunderts „etwas anderes machen“, indem sie sich ihre Anregungen in der Natur suchten und sich auch in sonstigen Details von ihren Vorgängern distanzierten.<br />
* In vielen Jugendstilhäusern findet man ein in Quadrate oder Rechtecke gegliedertes Oberlicht von Fenstern und Türen, nicht selten aus Farbglas.<br />
* Was die Häuser aus dieser Zeit am meisten kennzeichnet, sind die Ornamente von Pflanzen und Tieren. langstieligen Blumen, Blüten, Winden, Ranken, Tierköpfen u. ä. <br />
* Von den Baumeistern wurden Kreativität und technische Fähigkeiten in hohem Maße gefordert und Albert Gading hatte beides, was die vielen von ihm in Doberan und Umgebung errichteten Gebäude beweisen.<br />
* Wer war nun der Mann, der zu Unrecht so sehr im Schatten der im 19. Jahrhundert in Doberan wirkenden Baumeister von Seydewitz, Severin und Möckel stand.<br />
* Albert Gading stammte aus einer seit dem 17. Jahrhundert in Doberan ansässigen Familie von Handwerkern. Er wurde 1875 als Sohn des Drechslermeisters Heinrich Gading sen. geboren.<br />
* Gading besuchte die Doberaner Schule und beendete 1893 eine Maurerlehre, Der geprüfte „Maurer- und Zimmermeister“ Heinrich Nieske bescheinigte ihm, dass er „sehr anstellig, fleißig und geschickt“ sei.<br />
* Nach dem Militärdienst ging er im Sommer auf Wanderschaft und arbeitete für Je 6 Wochen in diversen Baufirmen in Berlin und im Rheinland. 1902 schloss er das Technikum mit der Note „Sehr Gut“ ab und im Februar 1903 wurde er Maurermeister.<br />
* Nachdem er im Büro von G. L. Möckel seine zeichnerischen Fähigkeiten weitervervollkommnet hatte, begann er eine Tätigkeit im Rostocker Bauamt und danach in der Firma von Hofmaurermeister Beringer. Von Beringer übernahm Gading den Stahlbeton, der gerade von dem Laager Architekten Paul Korff in Mecklenburg eingeführt worden war.<br />
* 1905 machte sich Albert Gading selbstständig. Sitz seiner Baufirma war das Gelände östlich der Bismarckstraße (heute Goethestraße) am Bollhäger Fließ. <br />
* Vor dem Ersten Weltkrieg hatte er über 100 Beschäftigte. Gading war nicht nur kreativ und sein Stil gefragt, sondern auch wirtschaftlich erfolgreich. 1912 fuhr er neben dem Arzt Dr. Prösch als erster im Auto durch den Ort.<br />
* Albert Gading verstarb 1962. Die Zeitschrift „Unser Mecklenburg“ widmete ihm einen Nachruf, in dem seine „Aufgeschlossenheit gegenüber technischen Neuerungen“ rühmend erwähnt wird.<br />
* Was geblieben ist, sind die zahlreichen von ihm entworfenen und gebauten originellen Häuser, die noch heute das Stadtbild von Bad Doberan prägen.<br />
Quelle: Joachim Lange, „Albert Gading — ein Doberaner Jugendstilbaumeister“ im Bad Doberaner Jahrbuch, 2003<br />
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====Heinrich Carl Gustav Nieske====<br />
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* Am 20. Januar 1885 teilt der Doberaner Magistrat Nieske mit: „Auf Ihren Antrag vom 19. d. Mts. soll Ihnen gegen Entrichtung der stadtordnungsgemäßen Aufnahmegebühr / das Bürgerrecht hiesiger Stadt / hiermittelsertheilt sein. / Demzufolge wird von Ihnen erwartet, daß Sie die Pflichten eines ordentlichen und warlichen Bürgers so erfüllen werden, wie Sie es vor Gott, Ihrem Gewissen, Ihrer unterzeichneten Obrigkeit und sonst Jedermann zu verantworten sich getrauen. “<br />
* Wer war nun dieser Nieske, der sich im Alter von 42 Jahren in unserer Stadt niederließ?<br />
* Heinrich Carl Gustav Nieske wurde am 1. Oktober 1843 in Warin geboren. Er absolvierte eine dreijährige Maurerlehre im Betrieb seines älteren Bruders. Den Traditionen der Zunft entsprechend begab sich der Geselle Heinrich Nieske auf Wanderschaft. Von der Militärpflicht kaufte ihn sein Vater frei. Nieske war als Maurergeselle u.a. beim Bau der Paulskirche in Schwerin, die nach Entwürfen von Theodor Krüger entstand, beteiligt.<br />
* 1874 ließ er sich als Maurermeister in Brüel nieder. Nach 11 Jahren verlegte Nieske sein Baugeschäft nach Doberan, dem noblen Alterssitz für wohlhabende Pensionäre, wahrscheinlich weil er sich hier eine günstigere Auftragslage als in Brüel versprach.<br />
* Hier errichtete Heinrich Nieske in den folgenden Jahren zahlreiche Doberaner Villen, teilweise als Bauunternehmer auf eigene Rechnung mit dem Ziel, es schlüsselfertig teurer zu veräußern.<br />
* 1892 übernahm der Maurermeister von der Stadt Doberan einen 20 Quadratruten umfassenden Bauplatz, gelegen zwischen der Büdnerei 2 und dem Amtstor, heute Beethovenstraße.<br />
* Durch städtische Auflage war er verpflichtet, Bauplatz binnen 2 Jahren zu bebauen mit „einem mindestens zweistöckigen Wohnhause im Villenstil“. Es entstand die Villa in der Beethovenstraße 6.<br />
* Nieske blieb zunächst Besitzer, erst 1907 erfolgte ein Verkauf. Bedingt durch Hausbauten und Verkäufe zog die Familie wiederholt um. Insgesamt soll das dreißigmal passiert sein. Als „Villa Nieske“ den bleibt das heutige Gebäude Goethestraße 30 bekannt.<br />
* 1896 erwarb Heinrich Nieske mehrere Baugrundstücke in Arendsee (heute Kühlungsborn-West).<br />
* Nach 1900 setzte Nieske seine Bautätigkeit in Doberan, vor allem in der Dammchaussee und in der Bismarckstraße (heute Goethestraße) fort.<br />
* In den Jahren zwischen 1907 und 1910 gab Heinrich Nieske sein Geschäft in Doberan auf und zog als Rentner mit seiner Familie nach Schwerin.<br />
* Am 25. Juni 1923 verstarb Heinrich Nieske im Alter von 80 Jahren in Schwerin.<br />
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''Bauten von Heinrich Nieske (Auswahl):''<br />
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*1888/89 Entwurf und Errichtung des „Strand-Hotel“ in Arendsee (heute Kühlungsborn/West) gemeinsam mit Zimmermeister Kunzelmann<br />
*1893 Entstehung der Villa Dammchaussee 9 in Nieskes Auftrag im Oktober des Jahres verkauft er sie an Pauline Eggerss, geb. Mühlenbruch.<br />
*1895 Bau der „Villa Nieske‘ in der Goethestraße 30, 1899 Verkauf an Rittmeister a.D. Theodor von Sydow. 1902 kauft Nieske das Hausgrundstück zurück.<br />
*1895 Errichtung der Villen Dammchaussee 11 und 13<br />
*1895/96 Villa Goethestraße 36 entsteht<br />
*1896 Bau der Villa Goethestraße 34, 1897 Verkauf des Hauses an Gymnasial-Professor Dr. Christian Starck.<br />
*1896 Errichtung der Villa Goethestraße 32 für den Rentier Hermann Jahnke<br />
*1896 Übernahme der Bauarbeiten für den Postneubau in Wismar<br />
*1897 Errichtung eines Gartenhauses, eines eingeschossigen Fachwerkbaus zur Vermietung an Fremde in Arendsee (heute Kühlungsborn/West)<br />
*1901/02 Entwurf und Bau des „Hotel Pavillon“ für Kaufmannswitwe Breutz in Arendsee(heute Kühlungsborn/West) <br />
*1903/04 Errichtung eines Stallgebäudes auf dem Grundstück Baumstraße 1 für Bäckermeister Hermann Gienus <br />
*1907 Bau der Villa für Herrn Rentier Gottschalk in Doberan (wahrscheinlich im Eickhöfer Weg), konzipiert als Wohnhaus und Pension<br />
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====Georg Adolph Demmler, Architekt und Politiker====<br />
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* Neben dem klassizistischen Kurhaus in Heiligendamm ist die im Tudorstil errichtete „Burg“ sicher das markanteste Gebäude in Deutschlands ältestem Seebad. <br />
* Der Entwurf dazu entstammt der Feder des mecklenburg-schwerinschen Hofbaumeisters Georg Adolph Demmler. Er entwarf auch die Pläne für das „Alexandrinen-Cottage“, im Stil eines englischen Landhauses, sowie für den Umbau und die Aufstockung des alten Badehauses zum neuen „grossen Bade- und Logir-Haus“ (heute „Haus Mecklenburg“).<br />
* Georg Adolph Demmler wurde am 22. Dezember 1804 als uneheliches Kind des Güstrower Schornsteinfegermeisters Johann Gottfried Demmler und der verwitweten Tochter eines Brauereibesitzers in Berlin geboren, wo er zunächst 9 Jahre bei einer Pflegefamilie lebte. 1813 trennte sich der Vater von seiner Ehefrau und zog mit Georg Adolph Demmlers Mutter zusammen. Der Sohn wurde nach Güstrow geholt.<br />
* Bis 1819 besuchte Demmler hier das Gymnasium und entwickelte schon früh Interesse an der Bautechnik, das von seinem Vater gefördert wurde. Nach dem Abitur studierte er an der Bauakademie in Berlin bei Karl Friedrich Schinkel und Friedrich Gottlieb Schadow.<br />
* Wegen seiner Mitgliedschaft in der geheimen Burschenschaft Arminia wurde er 1823von der Hochschule verwiesen.<br />
* 1824 erfolgte auf Fürsprache Schinkels Demmlers Aufnahme in den mecklenburgischen Staatsdienst. 1832 erhielt er seine Ernennung zum Baumeister, ab 1835 war er Landesbaumeister.<br />
* Während seiner Dienstzeit entwarf Demmler die meisten Pläne für den herrschaftlichen Ausbau von Schwerin. Glanzpunkte seines Wirkens waren der Umbau des Schlosses, der Neubau des Arsenals am Pfaffenteich, der Marstall, das Hoftheater und viele weitere Gebäude.<br />
* Nach seinem Entwurf wurde am Westufer des Pfaffenteichs die Paulsstadt als neuer Stadtteil angelegt. Auch Bauwerke in anderen Städten beruhen auf Demmlers Bauplänen so z.B. das heutige Ernst-Barlach-Theater in Güstrow.<br />
* Demmler engagierte sich bereits vor der Revolution von 1848 sozial. Er war Mitglied der Schweriner Freimaurerloge und politisch aktiv, zunächst in der linksliberalen Süddeutschen Volkspartei (DtVP) und später in der Sozialistischen Arbeiterpartei Deutschlands(SAP).Georg Adolph Demmler verstarb am 2. Januar 1886 in Schwerin.<br />
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''Demmlers Bauten und Entwürfe für Doberan/Heiligendamm''<br />
* 1827 Tribüne an der Rennbahn<br />
* 1835 Entwurf für den Sarkophag Friedrich Franz I. im Doberaner Münster - Herstellung in der Schweriner Schleifmühle<br />
* 1837 Umbau des alten Badehauses zum Haus Mecklenburg<br />
* 1840 Alexandrinencottage in Heiligendamm<br />
* 1841 Dekoration im Doberaner Theater<br />
* 1843 Transport des Gedenksteins aus der FeldmarkElmen-horst nach Heiligendamm<br />
* 1844 Pläne für ein Schießhaus<br />
* 1848 Burg Hohenzollern im Tudorstil<br />
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====August Gaster====<br />
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* August Gaster wurde am 28. Oktober 1852 in Wismar geboren. Er absolvierte von 1872 bis 1875 und von 1877 bis 1878 ein Studium an der Polytechnischen Schule in Hannover. Am Polytechnikum war Gaster ein Schüler von Conrad Wilhelm Hase, bei dem bereits zuvor Gotthilf Ludwig Möckel seine Ausbildung erhielt.<br />
* Im Jahr 1882 legte August Gaster seine Baumeisterprüfung ab.<br />
* Als späterer Landbaumeister in Doberan war er für die Ämter Bukow, Doberan und Schwaan verantwortlich. Bekannt ist, dass August Gaster 1914 das Wohnhaus in der heutigen Goethe-straße 10 in Bad Doberan aus dem Nachlass von Hofzimmermeister Reinke erwarb.<br />
* Ab 1890 war Gaster, der auch zum Baurat berufen worden war, Mitglied im Verein für Mecklenburgische Geschichte und Altertumskunde.<br />
* Im Jahr 1920 erfolgte seine Ernennung zum Vorstand des Hochbauamtes Rostock II in Doberan.<br />
* August Gaster war langjähriges Mitglied der Prüfungskommission für Kandidaten des höheren Baufaches in Schwerin. Eine Berufung an das Ministerium lehnte er jedoch ab, weil er sich seinem Wohnort Doberan sehr verbunden fühlte.<br />
* August Gaster zählt zu den profiliertesten Architekten in Mecklenburg.<br />
* Zu seinen wichtigsten Bauten gehören:<br />
* die Realgymnasien in Kiel und in Schwerin,<br />
* die Frauenklinik in der Doberaner Straße in Rostock<br />
* die Villa „Feodora“ des Herzogs Adolf Friedrich in Bad Doberan im Stülower Weg (jetzt Kreismusikschule), <br />
* die Villa der Prinzessin Reuß ‚in Heiligendamm (zu DDR- Zeiten „Max-Planck-Haus )entstanden um 1910, sowie die Herrenhäuser ın Rederank und Groß Stove.<br />
* August Gaster verstarb 1929.<br />
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====Lutz Elbrecht (Baumeister und Denkmalpfleger) ====<br />
* Lutz Elbrecht, am 8, März 1907 geboren, trat beruflich in die Fußstapfen seiner Vaters, den Hofmaurermeisters Fritz Elbrecht. <br />
* Im Geburtsjahr seines Sohnes gründete Fritz Elbrecht in Doberan eine Baufirma, die Lutz Elbrecht, der das Baugewerbe von Grund auf erlernt hatte, ab 1934 leitete.<br />
* Wohl eines seiner ersten Gebäude war der Bahnhof in Heiligendamm (1933/34), bei dessen Gestaltung er klassizistische Formen nachempfand. <br />
* 1935/36 entstand nach seinen Entwürfen das Wohnhaus in der Dammchaussee 23 in Klinkeroptik Für einen Rechtsanwalt. 1950 erwarb der Schriftstellen Ehm Welk das Gebäude und bewohnte es bis zu seinem Tod im Jahre 1966.<br />
* Ebenfalls mit roten Klinkern gestaltet, entstand1938/39 die Friedhofskapelle auf dem neuen Friedhof in Bad Doberan, ebenso wie die Friedhofskapelle in Kröpelin.<br />
* 1939/40 erbaute Lutz Elbrecht das Filmtheater am Kamp in der Severinstraße und schuf damit ein modernes, allen Ansprüchen genügendes Haus. Daneben hat er zahlreiche Bad Doberaner Ein- und Mehrfamilienhäuser entworfen und gebaut.<br />
* Als 1948 die damalige Landesregierung von Mecklenburg den Plan fasste, das durch die Kriegswirren stark in Mitleidenschaft gezogene Gebäudeensemble in Heiligendamm zu einem Sanatorium für Werktätige umzubauen, wurde Lutz Elbrecht zum „Vorsitzenden sämtlicher Angestellten der Bauleitung” ernannt. Von August1948 bis März 1950 währten die umfangreichen baulichen Maßnahmen.<br />
* Diese Aufnahme war so recht für den dem heimatverbundenen Baumeister und Architektengeschaffen, der einmal von sich selbst sagte: „Als altem Doberaner liegt mir die Erhaltung der Bau- und Kunstdenkmäler unseres Gebietes besonders am Herzen.“ Er behandelte Heiligendamm wie ein Denkmal und manche „Bausünde" muss dem Mangel an Material und Zeit in jenen schwierigen Nachkriegsjahren zugerechnet werden.<br />
* Eine weitere bedeutende Arbeit für den Denkmalpfleger Lutz Elbrecht war 1956/57 die Beseitigung der Neorenaissancefassade und Rekonstruktion der klassizistischen Fassade des Salongebäudes am Kamp (ab 1879 Rathaus, seit 1952 Sitz der Kreisverwaltung).<br />
* 1955 projektierte er das Kaufhaus „Magnet" am Alexandrinenplatz (heute Kaffeehaus Sparre). Bereits ab 1952 war Lutz Elbrecht als „Kreishelfer für Denkmalpflege“ des Institutsfür Denkmalpflege in Schwerin tätig. Bis zu seinem Tod setzte er sich unermüdlichab 1979 in der Interessengemeinschaft Denkmalpflege im Kulturbund der DDR und gleichzeitig im Vorstand der Gesellschaft für Denkmalpflege, für den Erhalt und die Pflege des Kulturerbes vor allem im damaligen Kreis Bad Doberan ein.<br />
* Am 9. Juli 1984 verstarb Lutz Elbrecht in Bad Doberan.<br />
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====Familie Carlson (Bauunternehmen, Bäckerei) ====<br />
* Jöns Carlson gilt als Ahnherr der Doberaner Carlsons, die im Laufe der Jahrzehnte einen beeindruckenden Werdegang hingelegt haben, Er wurde in Schweden geboren; sein Weg führte ihn nach Mecklenburg. Jöns arbeitete als Maurer, mit seiner Frau Marie Sophie Carlson, geb. Burmeister lebte er in Doberan, Sie hatten sechs Kinder, eins von ihnen war Hermann Carlson. <br />
* Hermann Carlson wurde am 26,10,1875 in Doberan geboren. Er war Maurergeselle und später Bauunternehmer. Hermann heiratete Frieda Josephine Mathilde Carlson, geb. Harms, Mit ihren Kindern lebten sie in Doberan. Vier ihrer sieben Kinder mussten die Eltern früh zu Grabe tragen.<br />
* Hermann gründete die Firma H. Carlson & Sohn, Dort arbeitete er zusammen mit seinem ältesten Sohn, Sie kauften mehrere Grundstücke, zum Beispiel „Am Rosenwinkel“ und erbauten dort Häuser.<br />
* Hermann Carlson starb am 30.09.1943 in Doberan. Testamentarisch hat er darüber verfügt, wer welche Häuser „Am Rosenwinkel“ erbt. Sohn Hans erhielt die Hausnummern 1 und 2, Hermann Nummer 4 und 5, Tochter Grete die Nummern 6 und 7. Keines der Kinder sollte die Häuser verkaufen, sondern weiter an die Enkel geben, damit die Häuserreihe im Familienbesitz bleibt.<br />
* Lediglich zur Finanzierung von Ausbildung, Studium oder Geschäftsgründung duldete Hermann eine Belastung der Häuser.<br />
* Ihr ältester Sohn Hans Carlson wurde am 01.07.1900 in Doberan geboren. Von 1919 bis 1922 absolvierte er eine Lehre des Maurerhandwerks bei seinem Vater in Doberan, Am28.02.1922 legt Hans Carlson seine Gesellenprüfung bei der Mecklenburgischen Handwerkskammer mit dem Prädikat ausgezeichnet ab. Beisitzer in der Prüfung ist der Doberaner Baumeister Albert Gading.<br />
* Am 01.02.1937 bestätigt die Reichskammer der bildenden Künste Hans Carlson zur Berechtigung der Berufsausübung als baugewerblich tätiger Architekt. Gültigkeit erhält dieses Prädikat für die Jahre 1936-1939, die eingeklebten Marken auf der Rückseite des Ausweises belegen das. <br />
* Nach dem Krieg wurde er am 10.11. in die Liste der Genossen der Genossenschaft des Bauhandwerks Mecklenburg-Vorpommern e. G. m .b. H. Schwerin aufgenommen. Per Postkarte wurde dies am 24.09.1948 durch das Amtsgericht Schwerin bekanntgegeben.<br />
* Hans heiratete Frieda Carlson, sie bekommen zwei Kinder: Paul Friedrich und Elisabeth.<br />
* Hans Bruder Hermann Carlson wurde am 06.03.1903 in Doberan geboren. Er machte eine Bäckerlehre, wurde Bäckermeister und gründete die Bäckerei Carlson. <br />
* Hermann heiratete Käthe Carlson und sie bekamen die Kinder Ingeborg und Jürgen. Ihre Tochter heiratete Günter Hermann, ihr Sohn betrieb die Bäckerei im Parkentiner Weg, die mittlerweile sein Sohn Jörg übernommen hat.<br />
* Hans Schwester Grete wurde am 03.12.1909 in Doberan geboren, Sie heiratete Hans Eichstädt. Sie haben zwei Kinder: Helga und Hans-Joachim.<br />
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===Persönlichkeiten aus Kunst und Kultur===<br />
====Ehm Welk====<br />
* [http://www.ehm-welk-haus.de/ www.ehm-welk-haus.de]<br />
[[Datei:Dob678.PNG|600px|zentriert]]<br />
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[[Datei:Dob701.jpg|600px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan R Ehm1.PNG|600px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan R Ehm2.PNG|700px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan R Ehm3.PNG|700px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan R Ehm4.PNG|700px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan R Ehm5.PNG|700px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan R Ehm6.PNG|800px|zentriert]]<br />
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====Gerhard Ringeling====<br />
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[[Datei:Dob706.PNG|300px|zentriert]]<br />
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'''Landschaft den Menschen zugeordnet''' <br />
* Seine besondere Liebe gilt dem Fischland / Zum 100. Geburtstag von Gerhard Ringeling – ein begabter norddeutscher Erzähler(Demokrat, 1987)<br />
* „Sei er nun Maler oder Dichter, Gelehrter, Bildhauer oder Musiker, — immer wieder kommt einer, dem in irgendeinem Seelenwinkel der göttliche Funke glüht, in unser abgeschiedenes Fischland und steht und atmet und ist gefangen und geht mit Heimweh und muß nun künden von der herben, schwer zugänglichen Schönheit dieses Stückes Erde zwischen Bodden und Meer, zwischen Darß und Ribnitzer Heide.<br />
* Sie reicht weit zurück, die Reihe dieser Fischlandkünder, und bricht nicht ab bis auf den heutigen Tag.<br />
* In diese Reihe tritt nun auch Gerhard Ringeling, der Doberaner Gymnasiallehrer.<br />
* So schrieb der Heimatschriftsteller F. W. Droß in den „Mecklenburgischen Monatsheften", als 1935 im Wiehern-Verlag Berlin Gerhard Ringelings „Seefahrend Volk — Vier Erzählungen vom alten Fischland" erschien.<br />
* Der Autor war den Lesern der „Mecklenburgischen Monatshefte" zu diesem Zeitpunkt bereits kein Unbekannter mehr. Er hatte Porträtskizzen über Johannes Troja und Heinrich Seidel (denen er sich innerlich besonders verbunden fühlte) geschrieben, ebenso über Richard Wossidlo und andere »Mecklenburger Leute".<br />
* Mit der „Fischländer Weihnacht" (ein Vorabdruck aus „Seefahrend Volk") hatte er seine ausgesprochene Begabung als norddeutscher Erzähler ausgewiesen.<br />
* Nach 1945 bringt die Evangelische Verlagsanstalt Berlin unter dem schlichten Titel „Erzählungen" zwölf der schönsten Geschichten Gerhard Ringelings in mehreren Auflagen heraus. Die vier Erzählungen vom alten Fischland aus „Seefahrend Volk" sind um acht, überwiegend im norddeutschen Raum handelnde, erweitert worden.<br />
* Als sich der Verlag 1969 zu einer nochmaligen (der zwölften) Auflage der Erzählungen von Gerhard Ringeling entschloß, nannte er — neben der Verehrung für den 1951 heimgegangenen Autor — einen zweiten Grund: „überschaut man den Bestand an christlicher Literatur, die im Formalen den anzulegenden Maßstäben genügt und in der Aussage zentral bleibt, ohne in Frömmelei auszuarten, so kann man nicht von einer Fülle sprechen.<br />
* Schon deshalb bot Ein begabter norddeutscher Erzähler sich eine Neuauflage an. Auf den Seiten dieses Buches ist beides eingefangen, die Landschaft und der Mensch: die Landschaft, nicht isoliert als Idylle oder Hort der Dämonen geschildert, sondern dem sie bewohnenden Menschen zugeordnet — der Mensch, nicht als Held oder Schuft herausgeputzt, sondern als einer, der bewußt oder unbewußt auf Gottes Gnade wartet.<br />
* "So bleiben die der Historie entnommenen Gestalten blutvoll und im tiefsten Sinne menschlich, ihr Handeln und Entscheiden rührt auch uns an." <br />
* 1947 erschien — in 2. Auflage — bei Hinstorff in Rostock das Buch von Gerhard Ringeling „Fischländer Volk — Geschichte und Schicksal einer mecklenburgischen Küstenlandschaft".<br />
* In ihrem Fischland-Buch schrieb Käthe Miethe: „Das kleine Buch des Doberaner Studienrats Dr. Ringeling „Fischländer Volk“ läßt teils chronikhaft, teils novellistisch in bunten Bildern das Werden des Fischlandes an uns vorüberziehen.<br />
* Weil Dr. Ringeling als der beste Kenner der Geschichte der deutschen Segelschiffahrt gilt, dessen grundlegendes Buch über die Segelschiffahrt mit großem Verlangen erwartet wird, stehen in seinem „Fischländer Volk“ Schiffer und Schiffahrt natürlich an erster Stelle.<br />
* Die novellistischen Schilderungen in diesem Buch erreichen nur selten die künstlerische Gestaltung und dramaturgische Spannung seiner Erzählungen.<br />
* Im Schlußwort des Buches wendet sich Ringeling eindringlich an seine Leser, ihn — soweit vorhanden — für seine geplante größere Darstellung der Geschichte der mecklenburgischen Segelschiffahrt mit Material zu unterstützen.<br />
* Doch zu diesem Buch, mit dem er sein literarisches Lebenswerk krönen wollte, kam es nicht mehr: Gerhard Ringeling starb am Silvestertag des Jahres 1951, erst vierundsechzigjährig.<br />
* Am 19. Juni war sein 100. Geburtstag. Manchmal tauchen seine „Erzählungen" im Antiquariat auf: wer zugreift und sie liest, wird nicht enttäuscht sein, sondern sich angerührt fühlen vom Schicksal der leichtsinnigen Margret, der schlimmen Brigitt oder des Schmiedes Jakobus Borgwardt, der ausging, „Gerechtigkeit zu suchen, und Gnade fand". Friedrich Schulz<br />
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[[Datei:Doberan J Ringeling1.PNG|900px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan J Ringeling2.PNG|900px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan J Ringeling3.PNG|500px|zentriert]]<br />
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====Ernst Voß====<br />
* [https://de.wikipedia.org/wiki/Ernst_Voß https://de.wikipedia.org/wiki/Ernst_Voß]<br />
[[Datei:Doberan R Voß.PNG|400px|zentriert]]<br />
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Datei:Dob965.PNG<br />
Datei:Dob967.PNG<br />
Datei:Dob968.PNG<br />
Datei:Dob969.PNG<br />
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====Felix Mendelssohn-Bartholdy====<br />
[[Datei:Dob751.jpg|400px|zentriert|thumb|Gemälde von Eduard Magnus 1846]]<br />
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[[Datei:Doberan Z61.PNG|700px|zentriert]]<br />
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* '''Felix Mendelssohn-Bartholdy(1809-1847) hat in Bad Doberan komponiert'''(''Aus der Redaktion(Ostseezeitung, 02.02.2009)''<br />
* Rostock . Der Komponist Felix Mendelssohn-Bartholdy wäre am 3. Februar 200 Jahre alt geworden. Gefeiert wird vor allem in den Städten seines Wirkens Berlin, Leipzig und Hamburg.<br />
* Aber auch die Mecklenburger haben Grund, den "Mozart des 19. Jahrhunderts", wie Robert Schumann seinen Kollegen und Zeitgenossen nannte, hochleben zu lassen.<br />
* Als 15-Jähriger verbrachte Mendelssohn im Sommer 1824 einen vierwöchigen Urlaub im ersten deutschen Seebad Heiligendamm und in Doberan. Dabei hat er auch komponiert, wie die pensionierte Musiklehrerin Marianne Strack aus Rostock belegen kann. ''Die "Doberaner Blasmusik" wurde am 13. Juli 1824 in Doberan uraufgeführt.''<br />
* Sie fand die "Doberaner Blasmusik" in den Archiven: Die pensionierte Musiklehrerin Marianne Strack hat herausgefunden, dass Felix Mendelssohn-Bartholdy, der am 3. Februar 1809 geboren wurde, als Fünfzehnjähriger in Bad Doberan komponiert hat. <br />
* Marianne Strack verehrt Mendelssohn seit ihrer Studienzeit in Leipzig. "Ich habe in Briefen der Familie von Doberan gelesen. Also muss er hier gewesen sein", sagt die Mendelssohn-Forscherin. <br />
* Tatsächlich findet sie viele weitere Briefe, in denen der junge Felix beschreibt, wie er mit dem Vater die Tage an der Ostseeküste verlebt. Es sind vor allem Spaziergänge in und um Doberan, die den Naturfreund Mendelssohn beeindrucken. Von nachhaltiger Wirkung aber ist eine kleine Hofkapelle bestehend aus Holzbläsern, Hornist und Basshornist, der Mendelssohn täglich im Salon beim Speisen lauscht. Von Komponierlaune gepackt, schreibt er ein kleines Nachtstück für die "Hofharmonie", wie das Ensemble heißt. Die Uraufführung der "Doberaner Blasmusik" ist am 13. Juli 1824. Mendelssohn wird sie später weiter verarbeiten, zur "Ouvertüre zur Harmoniemusik" op.24.<br />
* Marianne Strack findet im Landeshauptarchiv die einzelnen Stimmen der Musiker ¬ für sie der Beweis, dass Mendelssohn in Doberan die Komposition hinterlassen hat. "Das Stück wird später, wenn Mendelssohn Gewandhaus-Kapellmeister in Leipzig ist, immer an seinem Geburtstag am 3. Februar als Ständchen dargebracht", hat sie weiter recherchiert.<br />
* Trotzdem ist die Blasmusik in Vergessenheit geraten. Im vergangenen Jahr wird sie erstmals wieder von einem Bläserensemble der Hochschule für Musik und Theater Rostock, am Ort der Uraufführung in der heutigen Kreisverwaltung, in der gleichen Besetzung wie 1824 aufgeführt. Professor Günter Weidlich von der Hochschule hat es einstudiert.<br />
* "Das Stück beweist die große Begabung des Fünfzehnjährigen", sagt er. "Im zweiten Teil, dem Allegro, ist der, Sommernachtstraum’ deutlich zu spüren." Am 13. Februar will Weidlich die "Doberaner Blasmusik" in der Hochschule für Musik und Theater erneut erklingen lassen.<br />
* Der Leiter des Mendelssohn-Archivs in Berlin, Roland Schmidt- Hensel, bestätigt: "Der Doberan-Aufenthalt ist dokumentiert." Allerdings sei eine Prüfung der Doberaner Noten noch nicht abgeschlossen. <br />
* Im Kurort Bad Doberan gibt es bereits Überlegungen, wie der Mendelssohn-Besuch auch touristisch vermarktet werden kann. Vom Frühsommer an soll es einen Mendelssohn-Pfad geben, auf dem Besucher auf den Wegen des jungen Komponisten wandeln können.<br />
* Das Eröffnungskonzert der Festwoche „220 Jahre Heiligendamm“ am Sonntag, dem 9. Juni 2013 um 19.30 Uhr im Festsaal, Salongebäude in Bad Doberan, wird einem sehr berühmten Badegast des 19. Jahrhunderts gewidmet: Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847). Der damals erst Fünfzehnjährige logierte 1824 mit seinem Vater Abraham Mendelssohn Bartholdy (1776-1835) in der großherzoglichen Sommerresidenz Doberan und genoss einen Monat lang die Sommerfrische an der mecklenburgischen Ostseeküste.<br />
* Der Aufenthalt im Juli 1824 ist für den jungen Felix eine wahre Inspiration und geprägt von Spaziergängen in und um Doberan, die den Naturfreund Mendelssohn besonders erfreuten und er beschreibt der daheim gebliebenen Familie u.a. seine Ausflüge auf den Buchenberg mit einem Musiker der Hofharmonie. Mit einem Fernglas beobachten sie „die tanzende See mit Spitzenhauben in Weiß und Grau“. Zu seinen Vergnügungen gehört auch das Baden in der Ostsee. Felix Mendelssohn Bartholdy zählt zu den bedeutendsten Komponisten des 19. Jahrhunderts und stand mit wichtigen Musiker seiner Zeit wie Chopin und Schumann in regem Austausch. Die Konzertlesung „Tanzende See“ bezieht sich im Titel auf den Aufenthalt Mendelssohns, wenn auch nicht alle Werke und Texte in einem direkten Zusammenhang mit dem Ostsee-Aufenthalt im Ersten Deutschen Seebad stehen.<br />
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====Ludwig Bang====<br />
[[Datei:Dob200.JPG|700px|zentriert]]<br />
[[Datei:Dob955.PNG|700px|zentriert]]<br />
[[Datei:Dob956.PNG|700px|zentriert]]<br />
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====Kate Diehn-Bitt====<br />
[[Datei:Doberan Z56.PNG|800|gerahmt|zentriert|…]]<br />
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====Frank Zappa====<br />
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[[Datei:Dob677.PNG|gerahmt|zentriert|…]]<br />
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Datei:Za6.PNG<br />
Datei:Za7.PNG<br />
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* '''Wie Zappa nach Bad Doberan kam'''<br />
* ''Denkmal: Nicht in Baltimore, auch nicht in Los Angeles oder Montreux - ausgerechnet in einer Kleinstadt in Mecklenburg- Vorpommern wird eine Büste des genialen US-Rock- stars aufgestellt. Eine Geschichte, die vor 30 Jahren begann - in der ehemaligen DDR.(von Ekkehart Eichler)''<br />
* Weihnachten. Ostern. Silvester. Für Wolfhard Kutz fallen am nächsten Sonnabend alle nur denkbaren Festtage zusammen. Denn an diesem 27. Juli um 13.30 Uhr wird das Denkmal eingeweiht, die Büste des großen Meisters. Mit allerlei psychedelischem Brimborium, wie es sich gehört. Das ironische Lächeln um den von Schnauzer und Unterlippenbürste gerahmten Mund, die markante Hakennase im hageren Gesicht, der zum Pferdeschwanz gebändigte Schopf, der spöttische Blick - alles in Bronze gegossen für die Ewigkeit: Frank Zappa.<br />
* Der US-Musiker (1940-1993) gilt vielen als größtes Genie der Rockgeschichte. Charismatisch. Begnadet. Durchgeknallt. Zauberer wüster Underground-Oratorien, Autor grotesker Popsongs. Bürgerschreck und Provokateur, Botschafter der US-Gegenkultur. <br />
* Viele Orte kämen für ein Denkmal in Frage: Baltimore, wo der Spross griechisch-arabisch-sizilianischer Abstammung zur Welt kam. Los Angeles, wo er 1964 die "Mothers of Invention" gründete. Montreux, wo 1971 während des Zappa-Konzerts ein Brand ausbrach. Prag, wo Zappa zum Handelsattache und Freund Vaclav Havels avancierte. Selbst die Rock'n'Roll Hall of Fame in Cleveland weist lediglich einen Schriftzug in Glasgravur vor. Nein, es ist ausgerechnet eine Kleinstadt in Mecklenburg-Vorpommern, die den großen Zappa auf den Sockel hievt: Bad Doberan an der Ostsee, 12 000 Einwohner.<br />
* Vom Rock-Olymp so weit weg wie Karl Moik von Jimi Hendrix. Eigentlich. Vor mehr als 30 Jahren beginnt diese Geschichte, in tiefsten DDR-Zeiten. Mit seiner ersten Zappa-Platte "Burnt weenie sandwich" katapultiert sich 1971 der 16-jährige Wolfhard Kutz in eine zappatriotische Umlaufbahn, auf der er bis heute kreist. "So eine Musik hatte ich noch nie gehört. Extrem dissonant, aber ein fantastisches harmonisches Ganzes.<br />
* Ich musste mehr haben." Er sammelt Originalplatten, ob auf dem Schwarzmarkt erhökert, von der Oma in die DDR geschmuggelt oder schlicht vom Zoll im Westpaket nicht entdeckt. Jeder Akkord, jede Textzeile wird mit einer Leidenschaft aufgesogen, wie sie nur dem Mangel entwächst.<br />
* Kein Wunder, dass Zappa-Verehrer Kutz auch ins Fadenkreuz der Stasi gerät. Nach der Wende rufen Kutz und seine Zappa-Verrückten ein Festival mit Live-Musik rund um ihr Idol ins Leben - die Zappanale.<br />
* Seit 1990 treffen sich Jahr für Jahr Ende Juli mehr Fans und Musiker auf der Pferderennbahn zwischen Bad Doberan und Heiligendamm. Hier entsteht 1999 die Idee eines Zappa-Denkmals. Natürlich in Bad Doberan, denn "das ist der einzige Ort mit einem eingetragenen Frank-Zappa-Verein", sagt Wolfhard Kutz. Auch für den Zappaologen Jim Cohen aus München ist Bad Doberan der einzig wahre Standort, "weil hier die Bewegung Arf-Society geboren wurde - von den Fans, nicht von Kunstmäzenen". <br />
* Ein Zappa-Denkmal erfordert aber Stehvermögen. Denn dieser Mann war die personifizierte Provokation. Ein Bürgerschreck, dem keine Konvention heilig war, der unermüdlich den American Way of Life attackierte, verpackt in atonal- avantgardistische Klangorgien. Gelegentlich schmuggelte er seine drastischen Botschaften sogar in hitparadenkompatible zuckersüße Balladen. <br />
* So erzählt "Bobby Brown" von den Sexualfantasien eines jungen Mannes, der im Refrain behauptet: "Oh Gott, ich bin der amerikanische Traum."<br />
* Und so einen Mann soll man vor den braven Mecklenburgern auf einen Sockel stellen? Die Zappa-Jünger haben einen Vorteil: Ihr Idol war vor Ort nur Insidern bekannt. Und was in Amerika wegen Anstößigkeit auf den Index wandert, regt in Mecklenburg niemanden auf. Außerdem sei alles eine Frage der Interpretation, meint Jim Cohen. <br />
* Man kann Zappa nämlich auch so sehen: "Er verabscheute Hippies. Er hasste Drogen, weil sie den Geist lahm legen.<br />
* Er war ein überzeugter amerikanischer Patriot. Und seine zentrale Botschaft war: Nicht verdummen lassen, nicht gleichgültig werden, nie bequem sein."<br />
* Mit solchen Argumenten zogen Wolfhard Kutz und sein Mitstreiter Michael Heinze aus Braunschweig in Bad Doberan durch Ausschüsse und Fraktionen, um ihr Projekt vorzustellen.<br />
* Die Stadtvertreter verweisen auf Namen, die den Ort schmücken, wie Ehm Welk, Autor der "Heiden von Kummerow". Für viele endet die Toleranz mit den Beatles oder Stones.<br />
* Bürgermeister Hartmut Polzin - inzwischen Ehrenmitglied der Arf-Society - preist Zappa immerhin als politisch ambitionierten Menschen. So weicht die Front aus Ablehnung und Desinteresse auf.<br />
* Die entscheidenden Argumente sind wirtschaftlicher Natur. Die Zappanale, die dieses Jahr ihre 13. Auflage erlebt, ist längst ein wichtiger Wirtschaftsfaktor geworden. Wenn Underground-Ikonen wie Don Preston, Bunk Gardner, Roy Estrada oder Jimmy Carl Black kommen, "trägt das unseren Namen in die Welt", sind sich Kutz und der Bürgermeister einig.<br />
* Schließlich werden Skulptur und Sockel (etwa 15 000 Euro) aus eigenen Mitteln und über Sponsoren finanziert. Auch die Reinigung bleibt nicht an der Stadt hängen. Und der Standort ist ein Kompromiss. Weil der Kamp, die grüne Innenstadtinsel, mit klassizistischen Gebäuden und zwei chinesischen Pavillons ausscheidet, wählte man eine kleine Halbinsel am verkehrsreichen Alexandrinenplatz - zwischen Dobra-Kaufhaus und Schwanen-Brunnen.<br />
* Am 20. September 2001 passierte der Vorschlag die Stadtvertretung ohne Gegenstimme. Der Bildhauer Vaclav Cesak aus Pilsen gestaltete die Büste nach einem Foto aus "Burnt weenie sandwich". Franks Geschwister Candy und Bob werden am nächsten Wochenende zur Enthüllung erwartet. Und für Wolfhard Kutz erfüllt sich ein Lebenstraum.(Internet: www.arf-society.de Das Ensemble Modern eröffnet am 13. September (Musikhalle) mit Zap- pas "Greggery Peccary & Other Per- suasions" das Hamburger Musikfest)<br />
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===Weitere Persönlichkeiten aus der Stadtgeschichte===<br />
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====Herzog Adolf Friedrich====<br />
* [https://de.wikipedia.org/wiki/Adolf_Friedrich_zu_Mecklenburg https://de.wikipedia.org/wiki/Adolf_Friedrich_zu_Mecklenburg]<br />
[[Datei:Dob679.PNG|400px|zentriert]]<br />
Herzog Adolf Friedrich & Feodora von Reuss<br />
[[Datei:Villa Feodora.jpg|400px|zentriert]]<br />
Villa Feodora<br />
[[Datei:Hochzeit Adolf Friedrich.jpg|400px|zentriert]]<br />
Hochzeit<br />
[[Datei:Erbprinzessin Elise von Reuss mit ihren Kindern.jpg|400px|zentriert]]<br />
Erbprinzessin von Reuss mit ihren Kindern<br />
[[Datei:Sarkophag Feodora.jpg|400px|zentriert]]<br />
Sarkophag von Herzogin Feodora im Doberaner Münster<br />
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====Madame Reichard====<br />
[[Datei:Dob759.PNG|300px|zentriert]]<br />
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'''Das luftschiffende Frauenzimmer''' <br />
*''Vor 170 Jahren — Ballonaufstieg in Doberan (I)''<br />
* ( Ostsee-Zeitung, Juli 1989 - Zeitungsregestensammlung Carl Christian Schmidt/Archiv Münsterverwaltung Bad Doberan)<br />
* Das Jubiläum des Ballonfluges von Wilhelmine Reichard soll Anlaß sein, dieser ungewöhnlichen Frau zu gedenken, wobei bisher unveröffentlichtes Archivmaterial verwendet wurde.<br />
* Wilhelmine Schmidt (1788 - 1848) war seit 1806 mit Gottfried Reichard, dem nach W. Jungius zweiten deutschen Ballonflieger, verheiratet. Reichard startete 1810 mit einem selbstgebauten Ballon, Wilhelmine stieg im April 1811 in Berlin als erste Deutsche zu einer 1 l/2stündigen Luftreise auf, Ihr dritter Flug (Sept. 1811 in Dresden) endete mit einer schweren Havarie. Bei starkem Sturm stieg der Ballon sehr rasch auf mehrere tausend Meter, die Pilotin verlor das Bewußtsein.<br />
* Als sie wieder zu sich kam. erblickte sie über sich nur noch einige Stofffetzen, die sich im heftigen Seitenwind wie ein Segel blähten, den Absturz so um einige Augenblicke verzögernd. Die Reste des Ballons verfingen sich in einer Baumgruppe, die Gondel stürzte zu Boden, die Fliegerin, erneut bewußtlos, kam erst nach Stunden wieder zu sich. <br />
* Fünf Jahre später, inzwischen war Wilhelmine Mutter von vier Kindern, bestieg sie erneut einen Ballon. Ihre Aufstiege, u. a. in Brüssel, Hamburg, Wien, Prag, Warschau und München, wurden zur Routine.<br />
* Die Einnahmen aus den Eintrittspreisen dienten der Finanzierung der im Jahre 1816 gegründeten chemischen Fabrik ihres Mannes im Plauenschen Grund bei Dresden.<br />
* Der von ihr im Sommer 1819 in Hamburg, Lübeck, Doberan und Bremen benutzte Ballon dürfte der fünfte der sechs von Reichard gebauten „Bälle“ gewesen sein. Er war mit Wasserstoff gefüllt, der am Startort aus einer chemischen Reaktion von Schwefelsäure und Eisen erzeugt wurde.<br />
* Die etwa 200 Quadratmeter große Hülle, in Handarbeit genäht, bestand aus feinster Seide, die mit Firnis hauchdünn, aber luftdicht abgedeckt war.<br />
* Am 16. Juli traf Madame Reichard in Doberan ein; in der letzten Juliwoche wurde der Ballon im großherzogliohen Palais in Rostock (am heutigen Universitätsplatz) dem Publikum gezeigt.<br />
* Eine Rostocker Zeitung vom 29. Juli schrieb: „Das hiesige Publikum hat sowohl den Ballon, womit bereits 18 (?) Luftreisen gemacht sind, als auch die anderen Apparate mit vieler Aufmerksamkeit, sehr zahlreich In Augenschein genommen, und erwartet daher von diesem hier hoch nie gesehenen Schauspiel ein um so größeres Vergnügen.“ Am- 30. Juli wurde der Ballon für die Armen zum herabgesetzten Preis von 8 Schilling (Erwachsene) und 4 Schilling (Kinder) gezeigt.<br />
* Über die Luftreise in Doberan selbst werden wir in unserer nächsten Sonnabendausgabe berichten(Dr. H. Rehwaldt).<br />
<br />
'''Die geglückte Luftreise''' <br />
*''Vor 170 Jahren - Ballonaufstieg in Doberan (II)'' <br />
* ( Ostsee-Zeitung, Juli 1989 - Zeitungsregestensammlung Carl Christian Schmidt/Archiv Münsterverwaltung Bad Doberan)<br />
* Über den Ballonaufstieg in Doberan 1819 berichtet der Zeitzeuge H. G. Studemund (das bisher nicht veröffentlichte Originalmanuskript wurde mir dankenswerterweise vom Staatsarchiv Schwerin zugänglich gemacht): „August 8. Frau Profeßorin Reichard erhob sich um 5 Uhr nachmittags in die Luft. Zum Lokal der Füllung und des Aufsteigens war ein geräumiger Rasenplatz neben der Kirche gewählt.<br />
* Nachdem die Luftschifferin sich den Allerhöchsten Herrschaften auf der dort errichteten Tribüne empfohlen hatte, stieg sie in den Korb, erhob sich unter Pauken und Trompetenschall langsam in die Luft, winkte den Tausenden unter ihren Füßen mit der Fahne die Abschiedsgrüße zu und leerte über und neben der Thurmspitze noch sichtbar einen Ballastbeutel, in Folge deßen sie bald als ferner Punkt den Blicken der Zuschauer entschwand.<br />
* Als der Wind zum Meere trieb, so ließ sie sich bald, etwa 1/2 Meile von Doberan wieder zur Erde herab. Die Fahrt war vollkommen glücklich, und nachdem die Luftschifferin im Hofwagen zurückgekehrt war, folgte bald ihr Ballon, welcher noch schwebend und von sicheren Wächtern geführt, durch alle Straßen von Doberan reisete.<br />
* Man will behaupten, daß das erhabene Schauspiel etwa 4000 Zuschauer versammelt hatte. Einige kleine Probe-Ballone, welche als Vorboten und zur Beobachtung des Windes vorausgeschickt wurden, müßten noch jetzt über den Wolken schweben, wenn ihre Kraft nicht erloschen ist.“<br />
* Derselbe Autor wurde von dem Ereignis zu einem zwölfstrophigen Gedicht beflügelt, das weitere Einzelheiten des Aufstiegs wiedergibt. Es heißt dort u. a.: „Schon spannen sich die schlaffen Seile;/ Es ringt mit der verhaßten Haft / Stets mächtiger nach jeder Weile / Des stolzen Balles volle Kraft. Der leichte Korb beginnt zu schweben / Nimmt Fernrohr jetzt und Ballast ein!/ Es wird der Anker ihm gegeben, / Und die Sylphide steigt hinein. Dem schwarzen Punkte i n den Lüften / Folgt auf der ernsten Bahn zum Meer / Mit schnellem Flug auf allen Triften, / Der Renner hülfebringend Heer.“<br />
* Für den Pächter des Kammerhofes, auf dessen Feld der Ballon niederging, brachten die „Renner“, die begeisterten Zuschauer also, in Equipagen, zu Pferd und einfach zu Fuß allerdings nicht „Hülfe“, sondern nur Ärger mit sich, zertraten sie ihm doch seine schönen, fast reifen Erbsen. „Min Arften, o min Arften“, jammerte er verzweifelt, gab sich aber rasch zufrieden, als. ihm der Großherzog die Michaelspacht erließ.<br />
* Der Abend mit einer Ovation im Doberaner Theater gestaltete sich zum waren Triumph für das tapfere „luftschiffende Frauenzimmer“, wie die damaligen Zeitungen voller Anerkennung schrieben(Dr. Helge Rehwaldt).<br />
<br />
==Kur- und Bäderwesen, Tourismus, Sport, historische Bauten==<br />
===Medizinische Einrichtungen===<br />
<br />
[[Datei:Doberan Z54.PNG|700px|zentriert]]<br />
<br />
===Kur- und Bäderwesen===<br />
'''Aus der Geschichte des ältesten Seebades'''<br />
* ''Kuren mit Molke, Eselsmilch und Wasser'' <br />
* ( Ostsee-Zeitung, Januar 1993 - Zeitungsregestensammlung Carl Christian Schmidt/Archiv Münsterverwaltung Bad Doberan)<br />
* 1836 starb der geistige Vater des ersten deutschen Seebades, der Hofrat Prof. Dr. Samuel Gottlieb von Vogel, und ein Jahr später folgte ihm der Großherzog Friedrich Franz I., der seinen Leibmedicus „wahrhaft hoch schätzte und ehrte", nach. Damit verlor das Land Mecklenburg-Schwerin einen der eifrigsten Förderer von Doberan-Heiligendamm und auch einen der wenigen weitblickenden und klugen Regenten in seiner Geschichte.<br />
* Der Nachfolger Paul Friedrich ließ in seiner nur sechsjährigen Amtszeit als Landesherr die Straßen nach Rostock und zum Damm ausbauen. Das Bettenhaus neben dem Saalgebäude in Heiligendamm erhielt eine Erweiterung um drei Stockwerke und so seine heutige Höhe. <br />
* Im Erdgeschoß verblieben die warmen Seebäder, die in 18 Kabinetten verabreicht wurden, außer den vier für die Großherzogliche Familie reservierten. Die Kabinette waren komfortabel eingerichtet mit Kanapees, Klingelschnüren usw., die Badewannen bestanden ursprünglich aus weiß überfirnistem Eichenholz und wurden jetzt allmählich durch Zement-Badewannen ersetzt. <br />
* Im schriftlichen Nachlaß von Prof. Vogel und seinen Nachfolgern finden sich reichlich Belege über die Heilkraft des Seewassers. Einiges davon erinnert an die Wunderheilungen der Bibel und ist wohl aus heutiger Sicht auch ein wenig unter Werbeaspekten zu betrachten. Interessant ist aber die Variationsbreite der Anwendung. Nicht nur die kalten und warmen Bäder allein, sondern auch die Beimischung oder die Abreibung mit stark jodhaltigem Tang oder das Trinken von Seewasser gehörten zur Behandlung.<br />
* Auch mit Molke, Eselsmilch und Mineralwasser wurde experimentiert, wie aus einer alten medizinischen Abhandlung zu entnehmen ist: „Versuche zu Milch-Anstalten wurden im Orte Doberan durch eine Eselinnen-Herde gemacht, auch eine Anstalt zum Ausschenken vieler Mineral-Wässer wurde etabliert, aber die 3/4 Meile weite Entfernung des Ortes vom Strande legte immer Hindernisse in den Weg; die Eselinnen wurden wieder abgeschafft, weil die Weiden zu weit entfernt waren, um zu jeder Zeit Milch bekommen zu können, und die Trinkanstalt wurde nur wenig besucht." <br />
* Mitte des 19. Jahrhunderts wurden in Heiligendamm eigens Molkenanstalten eingerichtet, um die Molke, der damals große Heilkraft zugesprochen wurde, dem Wasser beimengen zu können.<br />
* Gleichzeitig erfolgte der Auftakt zu einem weiteren Ausbau des Bades im Hinblick auf Übernachtungsmöglichkeiten, ohne daß Doberan als Ort der gesellschaftlichen Ereignisse seine Bedeutung verlor.<br />
* Der Großherzog Paul Friedrich ließ in westlicher Richtung, am Beginn der Steilküste, in kurzer Folge drei Villen für seine privaten Belange errichten, die im Zeitgeschmack englisch mit „Cottages” bezeichnet wurden.<br />
* Besonders und auch heute noch idyllisch gelegen ist davon am westlichen Ende das Alexandrinen-Cottage, so benannt nach der Großherzogin, die es viele Jahre bewohnte, einer Tochter der legendären Königin Luise und des Preußenkönigs Friedrich Wilhelm III. und Schwester des späteren Kaisers Wilhelm I.<br />
* Die Fürstin erreichte das hohe Alter von 89 Jahren und erfreute sich stets einer besonderen Beliebtheit und Wertschätzung. In ihren letzten Lebensjahren, als die Körperkräfte schon schwanden, ließ sie sich während ihres Sommeraufenthaltes täglich mit einem kleinen Eselskarren nach Doberan und um den Kamp kutschieren(Aus WOLF KARGE, Heiligendamm 1793-1993)<br />
<br />
<br />
<br />
'''Aus der Geschichte von Bad Doberan und Heiligendamm (40)'''<br />
* ''Regen- und Sturzbäder halfen gegen Kopfschmerzen'' <br />
* ( Ostsee-Zeitung, Juli 1997 - Zeitungsregestensammlung Carl Christian Schmidt/Archiv Münsterverwaltung Bad Doberan)<br />
* Bad Doberan. Schon vor 160 Jahren wurden genaue Messungen von Luft- und Wassertemperaturen vorgenommen - morgens um 7 und nachmittags um 4 Uhr - der Wellenschlag beachtet, die Richtung des Windes, die Gesamtwitterung und der Barometerstand in Augenschein genommen, so daß Dr. J. H. Becker in seinem Buch „Doberan im Sommer 1837", ein Jahr darauf bei Hinstorff in Parchim und Ludwigslust erschienen, genaueste Angaben machen konnte. <br />
* Mit dem unbeständigen Wetter im Januar und Februar hing nach Ansicht des Mediziners auch die im ganzen nordöstlichen Europa vorherrschende Grippe zusammen, die ebenfalls in Doberan grassierte. <br />
* Bis in den Mai blieb es ungewöhnlich kalt, und erst nach dem 20. im Wonnemonat begann es freundlicher zu werden. Mitte Juni machte sich ein schwefliger und dichter Nebel bemerkbar, aus dem „ein übelriechender Höhenrauch" wurde.<br />
* Interessant bei den Anmerkungen des Badearztes vor allem die Beziehungen zwischen Wetter und Krankheiten. So ist zu lesen, daß durch das angenehme und warme Wetter im September „die Neigung zu Durchfällen und zu Störungen der Verdauungs-Organe überhaupt allmählich verschwand."<br />
* Welchen Ruf Heiligendamm in jenen Jahren besaß, mag daraus ersichtlich sein, daß ein Patient aus Polen die weite Reise unternahm, um hier an der Ostsee durch die regelmäßigen Seebäder in Verbindung mit Regen- und Sturzbädern von seinen langjährigen Kopfschmerzen - Neurosen - befreit zu werden.<br />
* Ein „kaltes Sturzbad" beschrieb Becker mit „einem aus einer bedeutenden Höhe geschehenes Herabstürzen reichlicher Wassergüsse auf den entblößten Körper oder auf einen Teil desselben".<br />
* Andere Arten von Bädern waren auch Fall-, Gieß- oder Tropfbäder.<br />
* In Doberan besaß man zudem schon die Douche-Maschinen, die in ihrer Form Ähnlichkeit mit einer Feuerspritze hatten, und mit ihnen konnte man den Wasserstrahl ganz gezielt und dauerhaft auf eine bestimmte Stelle richten.<br />
* Erfolge erzielte man ebenfalls mit mineralischen Schlamm- und Moorbädern sowie mit Schwefelbädern.<br />
* Bereits seit 1818 gab es in Heiligendamm ein Gebäude, in das zwei Schwefeldampfmaschinen untergebracht waren.<br />
* Von besonderer Bedeutung war die Eisen-Quelle, „deren kräftiges Wasser in das in ihrer Nähe im Jahre 1823 neu erbaute, große, sehr geschmackvoll eingerichtete und Doberan zur wahren Zierde gereichende Badehaus geleitet wird".<br />
* „Doberan im Sommer 1837" war eine außergewöhnliche Werbung für die heilenden Kräfte in Doberan und Heiligendamm und könnte in der Gegenwart erneut eine Lanze für das älteste deutsche Seebad brechen(PETER GERDS)<br />
<br />
[[Datei:Doberan Z6.PNG|700px|zentriert]]<br />
<br />
<br />
===Beherbergung===<br />
<gallery mode="packed" widths="200px"><br />
Datei:Dob83.jpg|<br />
Datei:Dob304.jpeg|<br />
Datei:Dob283.jpeg|<br />
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Datei:T111.jpg<br />
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Datei:Dob458.PNG|<br />
Datei:Dob459.PNG|<br />
Datei:Dob460.PNG|Mollistr. 12 und seine Geschichte<br />
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Datei:Dob463.PNG|<br />
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Datei:Dob395.jpeg|<br />
</gallery><br />
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[[Datei:Doberan Z7.PNG|700px|zentriert]]<br />
<br />
===Gaststätten===<br />
* [[Gaststätten]]<br />
<br />
===Stadt- und Bädermuseum===<br />
<br />
* [https://www.bad-doberan-heiligendamm.de/kultur-events/kulturhaeuser-museen/stadt-baedermuseum.html https://www.bad-doberan-heiligendamm.de/kultur-events/kulturhaeuser-museen/stadt-baedermuseum.html]<br />
<br />
[[Datei:Dob936.PNG|500px|zentriert]]<br />
[[Datei:Dob763.PNG|500px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan R Möckelhaus.PNG|600px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan Z1.PNG|600px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan Z3.PNG|600px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan Z4.PNG|600px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan Z5.PNG|600px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan Z37.PNG|600px|zentriert]]<br />
<br />
===Bad Doberan - Tourismus===<br />
* [[Bad Doberan - Tourismus|Tourismus]]<br />
<br />
'''Bad Doberaner Gästeführer'''<br />
[[Datei:Dob842.PNG|400px|zentriert]]<br />
[[Datei:Dob835.PNG|400px|zentriert]]<br />
[[Datei:Dob777.PNG|400px|zentriert]]<br />
[[Datei:Dob836.PNG|400px|zentriert]]<br />
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[[Datei:Dob856.jpg|400px|zentriert]]<br />
<br clear="all"/><br />
[[Datei:Dob906.PNG|400px|zentriert]]<br />
[[Datei:Dob854.PNG|400px|zentriert|thumb|Gästeführer Peter Becker]]<br />
<br />
===Sport===<br />
<br />
<br />
* [[Sport in Doberan]]<br />
<br />
===Straßen,Baudenkmale und Sehenswürdigkeiten der Stadt Bad Doberan===<br />
<br />
'''Neue Straßennamen mit alter Tradition'''<br />
''Bad Doberan (Stadtverwaltung) Die Stadtverordnetenversammlung beschloß die Änderung der Straßennamen nach vorliegenden Vorschlägen, 1-11, die vom erweiterten Kulturausschuß aus den Vorlagen der CDU-Fraktion und des Kulturausschusses unter Einbeziehung der Meinung der Bevölkerung erarbeitet wurden(Bad Doberaner Stadtanzeiger, 15. Dez. 1990)''<br />
* Straße des Friedens wird in Dammchaussee umbenannt: Die Chaussee führt von Doberan nach Heiligendamm und wurde deshalb seit Gründung des Seebades als Dammchaussee bezeichnet. Aus dieser Tradition und der Rückbesinnung auf das erste deutsche Seebad hielt der Sonderausschuß es für zweckmäßig, diese Bezeichnung wieder einzuführen. <br />
* Die Heinrich-Klöcking-Straße wird wieder Neue Reihe: Dieser Name wurde bei der Bebauung der Straße eingeführt und hat somit Tradition. Die Umbenennung der Neuen Reihe in Heinrich-Klöcking-Straße (ebenso wie die zwei nachfolgenden Straßen) war eine Maßnahme der damaligen Stadtverwaltung (nach 1945) um Antifaschisten um jeden Preis auch in Doberan zu ehren. <br />
* Wilhelm-Bohm-Weg wird wieder Mittelstraße genannt<br />
* Ernst-Wolff-Straße soll wieder Friedhofstraße heißen. Da diese Straße die Zufahrtstraße zum neuen Friedhof war, sollte sie auch wieder traditionsgemäß diesen Namen führen.<br />
* Clara-Zetkin-Straße bleibt mit diesem Namen bestehen. Bei der Auswertung der Meinungen der Bad Doberaner Bürger, speziell der Clara-Zetkin-Straße sprachen sich etwa 80% für den Erhalt dieses Namens aus. Clara Zetkin als Begründerin der Frauenbewegung sollte nach Meinung der Mehrheit der Bevölkerung durch diesen Straßennamen geehrt werden.<br />
*Maxim-Gorki-Platz bleibt mit diesem Namen bestehen. <br />
* Die MTS-Siedlung soll in „Am Quellholz“ umbenannt werden: Die Bezeichnung „Die Cepelin“ würde für Einheimische jüngeren Datums und Fremde unklar sein. Waldsiedlung wurde abgelehnt wegen der Assoziation zu Wandlitz. Da das Quellholz gegenüber liegt und von seiner Attraktivität bereits anspricht, sprachen sich die Mitglieder der Sonderarbeitsgruppe einstimmig für die Bezeichnung „Am Quellholz“ aus. <br />
* Es wurde vorgeschlagen die Friedrich-Engels-Straße wieder in Friedrich-Franz-Straße umzubenennen: Hier spielte die Würdigung Friedrich Franz I. als Mitbegründer des ersten deutschen Seebades eine Rolle, und dazu kam, daß diese Straße zuvor über Jahrzehnte bereits Friedrich-Franz-Straße hieß. Viele Einwohner dieser Straße sprachen sich für diesen Namen aus.<br />
* Die Ernst-Thälmann-Straße wird auf Vorschlag in Mollistraße umbenannt: Hierüber gab es unterschiedliche Diskussionen. Die Mehrheit der Bevölkerung und der Arbeitsgruppenmitglieder plädierten für „Mollistraße“: a) aufgrund des dort hindurchfahrenden „Molli’s“;b) umgangssprachlich hat sich diese Bezeichnung bereits seit Jahrzehnten in der Bevölkerung eingebürgert. Man sollte auch auf diese Volkstümlichkeit Rücksicht nehmen. <br />
* August-Bebel-Straße bleibt mit diesem Namen bestehen. <br />
* Karl-Marx-Platz wird in Brunnenplatz umbenannt.<br />
* Aufgrund der Beschlußvorlage 38/90 zur Umbenennung der Straßennamen im Wohngebiet Buchenberg wurde folgendes beschlossen: Zu der Straßenbenennung Buchenberg sollte eine Sonderregelung getroffen werden. Aufgrund sehr vieler Vorschläge der Buchenbergbewohner wird der Name Ehm Welks als Straßenname fast 100%ig akzeptiert, aber nicht seine „Helden“. Darauf hat sich die Sonderarbeitsgemeinschaft zu folgendem Vorschlag entschlossen: Das Bauamt entscheidet über eine übersichtlichere Straßenführung und setzt dann im Einvernehmen mit der Stadtverordnetenversammlung die von der Sonderarbeitsgemeinschaft vorgeschlagenen Namen ein:<br />
* Ehm-Welk-Straße (Schriftsteller Heiden von Kummerow);<br />
* Gerhard-RingelingStraße (Schriftsteller und Lehrer am Gymnasium); <br />
* Heinrich-Seidel-Straße (Schriftsteller und häufiger Gast in Bad Doberan);<br />
* Rudolf-TarnowStraße (Volkstümerlicher Dichter, Burrkäwers);<br />
* JohnBrinkmann-Straße (Schriftsteller);<br />
* Ludwig-Bang-Straße (Heimatmaler von Bad Doberan). <br />
*Entschieden wurde: Straße der Freundschaft in Heinrich-Seidel-Straße; Straße der Gemeinschaft in Ehm-Welk-Straße; Straße der Solidarität in John- Brinckmann-Straße; Straße des Aufbaus in Rudolf-Tarnow Straße umzubenennen.<br />
* Mit diesen Vorschlägen hoffen wir, den Anwohnern des Buchenbergs und dem Neubaugebiet insgesamt gerecht zu werden. <br />
<br />
[[Datei:Dob907.PNG|700px|zentriert|Flecken Doberan]]<br />
<br clear="all"/><br />
<br />
[[Datei:Dob419.JPG|700px|zentriert|Bad Doberan]]<br />
<br />
====Bahnhof/Molli====<br />
* [[Bahnhof/Molli]]<br />
<br />
====Das Moorbad====<br />
* [[Das Moorbad]]<br />
<br />
====Kamp und Severinstraße====<br />
* [[Kamp und Severinstraße]]<br />
<br />
====Alexandrinenplatz====<br />
* [[Alexandrinenplatz]]<br />
<br />
====Markt, Baumstraße, Neue Reihe====<br />
* [[Markt, Baumstraße, Neue Reihe]]<br />
<br />
====weitere Straßen====<br />
* [[weitere Straßen]]<br />
<br />
<gallery mode="packed" widths="200px"><br />
<br />
Datei:Dob218.jpg|Friederich Franz Straße<br />
Datei:Dob362.jpeg|<br />
Datei:Dob297.jpeg|<br />
Datei:Dob421.JPG|<br />
Datei:Dob221.jpeg|Mollistraße<br />
Datei:Dob948.PNG|Ehm-Welk-Buchhandlung<br />
Datei:Dob949.PNG<br />
Datei:Dob916.jpg|Mollistr.(DDR)<br />
Datei:Dob833.PNG<br />
Datei:Dob847.PNG<br />
Datei:Dob918.jpg|Ziegenmarkt(DDR)<br />
Datei:Dob403.JPG|<br />
Datei:Dob412.JPG|<br />
Datei:Dob435.JPG|<br />
Datei:Dob256.jpeg|<br />
Datei:Dob262.jpeg|<br />
Datei:Dob229.jpeg|<br />
Datei:Dob250.jpeg|Lindenstraße<br />
Datei:Dob266.jpeg|Beethoven Straße<br />
Datei:Dob917.jpg|Severin-Beethoven Straße<br />
Datei:Dob423.JPG|<br />
Datei:Dob408.JPG|Puppenhaus Beethoven Straße<br />
Datei:Dob270.jpeg|Rostocker Straße<br />
Datei:Dob324.jpeg|Rostocker Straße<br />
Datei:Dob687.jpg|<br />
Datei:Dob491.jpg|<br />
Datei:Dob492.jpg|<br />
Datei:Dob272.jpeg|Kröpeliner Straße<br />
Datei:Dob314.jpeg|<br />
Datei:Dob273.jpeg|Goethe Straße<br />
Datei:Dob281.jpeg|Post- /Severinstraße<br />
Datei:Dob285.jpeg|Wossidlostraße<br />
Datei:Dob299.jpeg|Schützenplatz<br />
Datei:Dob301.jpeg|Am Wallbach<br />
Datei:Dob307.jpeg|Dammstraße<br />
Datei:Dob309.jpeg|<br />
Datei:Dob446.jpg|<br />
Datei:Dob447.jpg|<br />
Datei:Dob448.jpg|<br />
Datei:Dob316.jpeg|Lettowsberg<br />
Datei:Dob591.jpg|<br />
Datei:Dob465.PNG|Lessingschule 1952<br />
Datei:Dob467.PNG|Fritz-Reuterstr. 1953<br />
Datei:Dob468.PNG|Rost./Kröpel. Str. 1953<br />
Datei:Dob469.PNG|Rost. Str. 1952 (Vettersche Haus)<br />
Datei:Dob474.PNG|Lindenalle um 1900<br />
Datei:Dob472.PNG|Blick auf Buchenberg 19.Jh.<br />
Datei:Dob908.jpg|Stülower Weg(Blick vom Arbeitslager)<br />
<br />
</gallery><br />
<br />
[[Datei:Doberan R Wossidlostr..PNG|700px|zentriert]]<br />
<br />
===Die Burg, später "Haus des Handwerks"===<br />
* [[Die Burg, später "Haus des Handwerks" ]]<br />
<br />
===Denkmale===<br />
<br />
'''Backenzahn'''<br />
[[Datei:Dob951.PNG|700px|zentriert]]<br />
(Ostseezeitung 9.9.2001)<br />
<br />
<gallery widths="400px" heights="200px"><br />
Datei:Dob573.jpg<br />
Datei:Dob574.jpg<br />
Datei:Dob686.jpg<br />
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Ehrenmal für die im Ersten Weltkrieg gefallenen und vermissten Soldaten auf dem Buchenberg (im Volksmund Backenzahn genannt) in Bad Doberan, Mecklenburg-Vorpommern/Das Ehrenmal wurde Ausgang der 1920er Jahre nach einem Entwurf des Architekten und Baumeisters Hans Carlson von der Baufirma H. Carlson & Sohn, damals Bad Doberan, Severinstraße 2, erbaut.<br />
<br />
'''Gedenkstein'''<br />
[[Datei:Dob580.jpg|700px|zentriert|Bad Doberan]]<br />
<br />
'''Wo ist der Gedenkstein geblieben?'''<br />
* ( Ostsee-Zeitung, Oktober 1997 - Zeitungsregestensammlung Carl Christian Schmidt/Archiv Münsterverwaltung Bad Doberan)<br />
* Bad Doberan. In Bad Doberan gab es einmal einen Vaterländischen Gedenkstein, der am heutigen Fußgängerüberweg bei der Post gestanden haben soll und irgendwann entfernt worden ist. Er trug die Inschrift „Allezeit treu bereit für des Reiches Herrlichkeit". <br />
* Im Hütter Wohld wurde dieser Findling von Forstmeister von Raven entdeckt und durch den Großherzog als Geschenk dem Doberaner Militärverein übergeben.<br />
* Im April 1912 war es dann schließlich soweit. In Anwesenheit, so zeitgenössische Quellen, von 14 Krieger- und Militärvereinen aus Doberan und Umgebung wurde der Stein auf dem Alexandrinenplatz aufgestellt.<br />
* Über Größe und Transport hieß es: „Der Granitfindling ist ungefähr 2 1/2 m hoch, 1 1/4 m breit und 1 m dick, hat also gut drei Kubikmeter Inhalt und 180 Zentner Gewicht.<br />
* Ende Februar war er unter mehrtätigen schweren Mühen aus seinem Lager gehoben, auf zwei mächtige, mit schmiedeeisernen Bändern zusammengekoppelte Eichenstämme gewunden und daran festgekettet worden." Mit einem Gespann und sechs Pferden davor erreichte dieser Stein in zwei Tagen Doberan. <br />
* An Ort und Stelle hatte Hofzimmermeister Reincke eine Hebevorrichtung aus drei Fichtenstämmen gebaut.<br />
* Daß bei der Prozedur alles ohne den geringsten Schaden und Unfall ablief, wurde besonders hervorgehoben. Wo aber ist nun der Findling geblieben?(P. GERDS)<br />
<br />
<br />
'''Gedenken an Gorbatschow'''<br />
*''Stein und Eiche werden nun gesetzt''<br />
* (von Werner Geske - Ostsee-Zeitung, November 1992 - Zeitungsregestensammlung Carl Christian Schmidt/Archiv Münsterverwaltung Bad Doberan)<br />
* ''Bundesminister und Doberaner Bürger vollziehen gemeinsam feierlichen Akt'' <br />
* Bad Doberan. Für den 72jährigen Erich Vick geht morgen ein langgehegter Wunsch in Erfüllung: Die Kreisstadt würdigt in einem feierlichen Akt die wiedergewonnene deutsche Einheit durch Gedenkstein und Eiche.<br />
* „Ich freue mich, daß ich die Ehre habe, gemeinsam mit Bundesminister Krause den Baum pflanzen zu können. Es ist gut, daß der Gedenkstein einen Ausspruch Gorbatschows trägt, der seiner Grußadresse zum Tag der deutschen Einheit 1990 entstammt. <br />
* Ihm, Ronald Reagan und Helmut Kohl sollte unser tief empfundener Dank gehören", erklärte der alte Herr gegenüber der OZ. Er gehöre zu der Generation, die aus Krieg und Kriegsgefangenschaft zurückgekehrt, die Teilung des Vaterlandes schmerzlich erlebt habe. <br />
* Im Januar, als Prof. Günther Krause den Vorschlag unterbreitete, Straßen und Plätze nach Michail Gorbatschow zu benennen, fand diese Anregung auch in unserem Kreis Resonanz.<br />
* Zu denen, die sich damals mit Vorschlägen zu Wort meldeten, gehörte auch Erich Vick. Der ehemalige Bäckermeister sprach sich dafür aus, dem ehemaligen sowjetischen Staatschef mit einem Gedenkstein und einer Eiche Dank für seine Entschlossenheit zu sagen.<br />
* Nach mehreren Debatten in der Stadtverordnetenversammlung einigten sich die Abgeordneten auf die Lesart, mit einem solchen Akt an die deutsche Einheit erinnern zu wollen.<br />
* Für eine direkte Ehrung Gorbatschow fand sich im Stadtparlament jedoch keine Mehrheit. Am 3. Oktober beschlossen die Volksvertreter, in einem würdevollen Akt, Stein und Baum zu setzen. <br />
* Gestern liefen noch die letzten Vorbereitungen auf das Ereignis am Sonnabend um 11.00 Uhr. Mitarbeiter des Bauhofes bereiteten das Pflanzbett für die Eiche fachgerecht vor. Der fast vier Meter hohe Baum stammt aus Kröpelin. Dort wuchs er in über 10 Jahren in der Baumschule Hinrichs heran.<br />
* Auch der Findling aus einer Kiesgrube bei Retschow stammend, in der Werkstatt von Steinmetzmeister Reiner Vahl mit dem Gorbatschow-Ausspruch versehen, tritt heute seinen Weg zum Platz an der Ecke Parkentiner Weg/Rostocker Straße an. Mitarbeiter der NTU bringen den Stein zu seinem Bestimmungsort. <br />
* Gestern befragten wir Bürger nach ihrer Meinung zu der morgigen Veranstaltung. Hilde Krüger, Hausfrau, ist angetan davon, „daß gerade Bad Doberan solch einen Stein setzt." Ohne Gorbatschow gäbe es nach ihrer Auffassung keine Einheit. „Und dafür sind wir doch wohl dankbar, oder nicht!?"<br />
* Renate Sörensen, Architektin, aus Rendsburg hat bisher nur von der Ehrenbürgerschaft für Reagan, Gorbatschow und Kohl in Berlin gehört: „ Daß die Doberaner so etwas machen, wußte ich nicht. Ist ja ganz toll." <br />
* Jörn Peters, Handwerker, ist anderer Auffassung: „Der Herbst '89 steht mir noch immer plastisch vor Augen. Ich gehe morgen auf jeden Fall zum Platz an der Rostocker Straße.<br />
[[Datei:Dob659.PNG|400px|zentriert]]<br />
<br />
'''Stein aus Granit soll an die errungene Einheit erinnern'''<br />
*''Bundesminister Krause würdigte in Bad Doberan Beitrag Gorbatschows''<br />
* (von Werner Geske, Ostsee-Zeitung, November 1992 - Zeitungsregestensammlung Carl Christian Schmidt/Archiv Münsterverwaltung Bad Doberan)<br />
* Bad Doberan. Die innere Bewegung war dem 72jährigen anzusehen. Nach monatelangem persönlichem Bemühen, unterstützt von vielen Gleichgesinnten, sollte sich an diesem Sonnabendvormittag sein langgehegter Wunsch erfüllen. „Als Bundesminister Günther Krause zu Jahresbeginn mit dem Vorschlag an die Öffentlichkeit trat, Straßen und Plätze in Ostdeutschland nach dem russischen Reformer Gorbatschow zu benennen, sprach er mir aus dem Herzen." So Erich Vick, kurz bevor er in Anwesenheit von Prof. Krause den Stein zum Gedenken an die wiedererrungene Einheit enthüllte. <br />
* Hunderte Bürgerinnen und Bürger der Kreisstadt waren gekommen, um in dieser feierlichen Stunde dabei zu sein. Zunächst richtete Stadtverordnetenvertreter Heinz Hake das Wort an die um Stein und Eiche Versammelten. Er begrüßte, daß es trotz mancher Widrigkeiten doch noch zu diesem denkwürdigen Tag gekommen sei. Damit traf er die Empfinden vieler, die das unermüdliche Engagement des alten Doberaners mit Sympathie und Solidarität unterstützt hatten. <br />
* Auch Bundesminister Krause hob nicht ohne Befriedigung hervor, daß sich daran erneut beweise, was demokratischer Bürgerwille in unserem Lande bewirken könne. Er erinnerte daran, daß erst drei Jahre vergangen seien, seit auch in Bad Doberan das Volk auf die Straße gegangen sei, um für Freiheit und Einheit zu demonstrieren. „Wer von uns hat damals daran zu glauben gewagt, daß die deutsche Einheit so nahe ist. Die Kraft des Volkes hat alle Hindernisse aus dem Weg geräumt, unterstützt von Freuden in aller Welt", erinnerte der Minister. Der Dank gelte besonders Ronald Reagan, Georg Bush, Helmut Kohl und Michail Gorbatschow.<br />
* Der russische Reformer sei es vor allem gewesen, der im Osten die Voraussetzungen dafür schuf, daß die Menschen in der ehemaligen DDR in freier Selbstbestimmung die Einheit ihres Vaterlandes wiedererringen konnten. Dies sei unvergessen und finde auch seinen Ausdruck in der Tatsache, daß Gedenkstein und Eiche nunmehr hier ihren Platz gefunden hätten.<br />
* Zustimmung fand auch die Feststellung des Bundespolitikers, daß es im Bewußtsein gewonnener Freiheit nunmehr darum gehe, die gewiß nicht leichten Probleme der Zukunft zu meistern: „Schöpfen wir auch Kraft für die Zukunft aus den Erfahrungen einer geschichtlich einmaligen Leistung, die wir gemeinsam vollbracht haben." „ Uns allen soll stets bewußt sein, daß die deutsche Einheit ein großes Geschenk ist", legte er den Anwesenden ans Herz, als er den Granitstein enthüllte.<br />
* Zustimmung auch, als die von Reiner Vahl in den Stein getriebene Inschrift sichtbar wurde: „ Der deutschen Nation Glück, Gedeihen und Frieden im vereinten Europa. M. Gorbatschow“<br />
<br />
[[Datei:Dob660.PNG|100px|zentriert]]<br />
<br clear="all"/><br />
[[Datei:Dob661.PNG|300px|zentriert]]<br />
<br clear="all"/><br />
[[Datei:Dob810.PNG|700px|zentriert]]<br />
<br />
==Feuerwehr==<br />
<br />
<br />
<br />
[[Datei:Doberan R FWBild.PNG|700px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan R FWText2.PNG|200px|links]]<br />
[[Datei:Doberan R FWText3.PNG|700px|zentriert]]<br />
<br />
==Neuer Friedhof==<br />
[[Datei:Dob867.PNG|600px|zentriert]]<br />
<br />
<gallery mode="packed" widths="200px" heights="400px"> <br />
Datei:Dob620.jpg<br />
Datei:Dob621.jpg<br />
Datei:Dob869.PNG<br />
Datei:Dob870.PNG<br />
Datei:Dob871.PNG<br />
Datei:Dob872.PNG<br />
Datei:Dob873.PNG<br />
Datei:Dob874.PNG<br />
Datei:Dob875.PNG<br />
Datei:Dob878.PNG<br />
Datei:Dob879.PNG<br />
Datei:Dob973.JPG<br />
Datei:Dob974.JPG<br />
Datei:Dob880.PNG<br />
Datei:Dob877.PNG<br />
Datei:Dob976.JPG<br />
</gallery><br />
<br />
==Kammerhof==<br />
<br />
==Buchenberg==<br />
<br />
'''Der Bad Doberaner Buchenberg in früheren Zeiten''' <br />
*''Ort der Feuerwerke und Duelle''<br />
* (von Dr. Helge Rewaldt, Ostsee-Zeitung, Januar 1991 - Zeitungsregestensammlung Carl Christian Schmidt/Archiv Münsterverwaltung Bad Doberan)<br />
* In den ersten Jahren des Badeortes Doberan war der Buchenberg der beliebteste Ausflugsort und Aussichtspunkt der Badegäste.<br />
* Mit Lauben und Bänken war er reichlich versehen, von gepflegten Wegen durchzogen. Kegelbahn, Musik, Restauration fehlten nicht, wie ein Chronist schrieb.<br />
* Vor allem aber fand hier das Feuerwerk statt, das von dem herzoglichen Feuerwerker Hieber bereitet wurde. Ein .Feuerfall, der von dem Berge herunterströmt war besonders beliebt, aber auch Raketen, die so hoch stiegen, daß man sie 3 bis 4 Meilen weit sehen konnte. Bei besonderen Gelegenheiten gab es auch erleuchtete Tempel und brennende Namenszüge.<br />
* Die Aussicht, viel freier als heute, war berühmt, besonders von der Westseite aus, wo als Regen- und Sonnenschutz ein chinesischer Strohschirm errichtet war. Man sah auf die Klostermauer mit dem großen Torweg und der kleinen Pforte (das sogenannte Grüne Tor wurde erst später angelegt), auf die Kirche und auf Doberan mit den bewaldeten Hügeln im Hintergrund.<br />
* Einen sehr lebendigen Eindruck aus dieser Zeit vermittelt uns John Brinckman in seinem Roman „Kasper Ohm un ick“: „As wi dor nu so unner de hogen Böm rümstewelten un in den eenen Weg rinbögten, is dor 'ne Lustbänk, un dor set een lütten Mann up, de hadd 'n groten Stirn vör de Bost un ’n korten Stummel in de Mund un smökt un sehg sihr fründlich ut“. Der kleine Mann auf der .Lustbank*, so stellt sich heraus, ist niemand anderer als der Großherzog, mit dem Kasper Ohm dann ins Gespräch kommt. <br />
* Allerdings war der Buchenberg auch der Ort der Duelle. So wird von einem Pistolenduell des Hofkomikers Peters berichtet, das ein äußerst blutiges Ende nahm. Der Schauspieler hatte, um seinen Gegner zu erschrecken, sich eine mit Ochsenblut gefüllte Schweinsblase unter das Wams gebunden und sie im richtigen Moment platzen lassen. <br />
* Einen tragischen Ausgang nahm dagegen das Säbelduell des jungen Albert von Stael-Holstein, eines Sohnes der berühmten Schriftstellerin, der mit einem russischen Offizier beim Glücksspiel in Streit geraten war. Der junge Stael wurde durch einen Säbelhieb in den Hals getötet. Das war 1813. Der Ort des Duells wird als ein „kleines Rund inmitten des reizend daliegenden Gehölzes“ beschrieben, er ist heute nicht mehr genau auszumachen.<br />
* Infolge dieses Ereignisses verlor der Buchenberg an Beliebtheit, die Belustigungen für die Gäste fanden nun auf dem Kamp, im Englischen Garten und auf dem Jungfernberg (Tempelberg) statt.<br />
<br />
[[Datei:Dob654.PNG|700px|zentriert|Bad Doberan]]<br />
<br />
==Doberan im Spiegel von Zeitgenossen==<br />
<br />
===Bibliographie Doberan===<br />
<br />
* [[Doberaner Bibliographie]]<br />
<br />
==Doberaner Originale==<br />
(Ilse Mühlbach, Klaus Havemann, Studemund)<br />
<br />
===Begegnungen mit Menschen===<br />
(amerik. Piloten, russ. Offiziere u.a.)<br />
<br />
==Friedhofsgeschichten==<br />
<br />
- Pläne und bemerkenswerte Gräber<br />
<br />
==Opfer von Krieg und Gewalt==<br />
<br />
* [[Opfer von Krieg und Gewalt aus der Region Doberan]]<br />
<br />
== *[[Bilder und Texte zur Einarbeitung]]==</div>PeterBeckerhttps://www.ortschroniken-mv.de/index.php?title=Die_Stadt_Bad_Doberan_und_ihre_Geschichte&diff=108204Die Stadt Bad Doberan und ihre Geschichte2024-03-11T11:47:39Z<p>PeterBecker: /* Feuerwehr */</p>
<hr />
<div>* [[Doberan (Bad)]]<br />
<br />
===Herkunft und erste Erwähnung von Doberan===<br />
====Besiedlung====<br />
[[Datei:Doberan Einwohner.PNG|400px|zentriert]]<br />
<br />
=====Einwohnerentwicklung=====<br />
<br />
===Schulen/Bildungswesen===<br />
====Bürger/Stadtschulen====<br />
<br />
'''Geschichte der Schulen Doberans'''<br />
'''Aus der Geschichte von Bad Doberan und Heiligendamm''' <br />
* (von Peter Gerds - Ostsee-Zeitung, März 1997 - Zeitungsregestensammlung Carl Christian Schmidt/Archiv Münsterverwaltung Bad Doberan) <br />
* ''„Ohrfeigen ist strenge untersagt"'' <br />
* (In einer alten Schulordnung aus dem Jahr 1841 geblättert) <br />
* Bad Doberan. In der „Schulordnung für den Flecken Doberan" von 1841, die in der Universitätsbibliothek Rostock vorliegt, ist über den Abschnitt Schulzucht und Erziehung auch genau festgelegt worden, welche Strafen nach dem Gesetz angewendet werden durften. <br />
* Nach einem Verweis, erst unter vier Augen, dann vor der ganzen Klasse, der darauffolgenden „Absonderung des Schülers von den übrigen", dem Nacharbeiten und Nachsitzen kam erst die körperliche Züchtigung, mit einem „Stäbchen“, wie geschrieben steht. Das Austeilen von Ohrfeigen war streng untersagt. <br />
* Sollte es jedoch einmal anders kommen und ein Lehrer sich vergessen, so machte der Schulvorstand Anzeige. „Auch dem Vater oder Vormunde des verletzten oder mißhandelten Kindes steht es frei, sich an die Regierung zu wenden, welche dann entweder ein Disciplinarverfahren oder eine gerichtliche Untersuchung verfügen wird."<br />
* Gehorsam und Ehrerbietung, Ordnung, Aufmerksamkeit, Fleiß, Reinlichkeit, Verträglichkeit, Wahrhaftigkeit, Schamhaftigkeit und Anstand sowie Bedächtigkeit waren zehn Gesetze für die Schüler.<br />
* Unter Verträglichkeit hieß es: „Necke, schlage und stoße deine Mitschüler nicht, meide jede gehässig Angeberei, lebe mit Allen in Frieden und Freundschaft, hilf und diene gern jedem, wenn du ihm mit irgend etwas auf erlaubte Weise helfen kannst." <br />
* Wenn ein Schüler die erste Klasse mit 13 oder 14 Jahren in Doberan verließ, dann hatte er sich gründlich auf die Konfirmation vorbereitet, war mit Katechismus und dem hauptsächlichen Inhalt der biblischen Bücher vertraut. Neben dem Lesen war es der deutsche Sprachunterricht, der die Kinder mit ihrer Muttersprache vertraut machen und sie in die Theorie der Sprache einführen sollte.<br />
* Im Fach Rechnen wurde die Bruchrechnung beendet und mit der „Lehre von den Proportionen“ begonnen. Bei der Geometrie war vorgegeben: „Alle diejenigen Sätze sind in ihren Folgerungen mit besonderer Ausführlichkeit durchzunehmen, welche eine Anwendung im Leben finden, und was Handwerker zur Ausübung ihres Geschäftes bedürfen."<br />
* Im Fach Weltkunde ging es hauptsächlich um die Geographie Europas und um Biografien berühmter Männer, „durch deren Wirken die Völker zu bedeutenderer Entwickelung geführt werden", Ferner gab es Zeichnen,- Schreiben und Gesang. <br />
* Vergessen wurde natürlich nicht der Passus über die Eltern und deren Pflichten in Beziehung auf die Schule, und recht umfangreich waren zudem die Aufgaben der Schulbehörden gefaßt. Großen Wert legte man dabei auf einen ordentlichen Zustand und die Erhaltung des Schulgebäudes(PETER GERDS)<br />
<br />
<br />
<br />
'''Aus der Bad Doberaner Schulgeschichte (Folge 12)'''<br />
* (von Hermann Langer - Ostsee-Zeitung, Februar 1997 - Zeitungsregestensammlung Carl Christian Schmidt/Archiv Münsterverwaltung Bad Doberan) <br />
* ''Vom Aufstieg und Fall der Stadtschule zur Nazizeit''<br />
* „Jugend bedeutet immer Zukunft", schrieb 1938 der Regionalhistoriker Sebastian Heißel. Er würdigte die Maßnahmen des Nationalsozialismus zur „Neugestaltung“ des Volksschulwesens, „sowohl innerlich wie äußerlich". <br />
* Zu diesem Zeitpunkt war an der Stadtschule die Zahl der Schulkinder von 550 im Jahre 1933 auf 617 angestiegen. Zur inneren „Neugestaltung" gehörten z. B. die Wiedereinführung der autoritären Schulverwaltung, der Übertritt der Mitglieder des Lehrervereins in den NS-Lehrerbund und die Erteilung des Unterrichts nach nationalsozialistischen Erziehungsgrundsätzen. <br />
* Am 14. Februar 1936 brachte die „Mecklenburgische Schulzeitung" einen Erfahrungsbericht des neuen Rektors, nach dem in allen Fächern einschließlich Religion die Notwendigkeit des Luftschutzes behandelt wurde.<br />
* Am 30. Januar war anläßlich des Jahrestages der „Machtübername" die zum Preis von 37,60 RM erworbene HJ-Fahne gehißt worden, weil jetzt über 90 Prozent der 10- bis 14jährigen dem Jungmädelbund bzw. dem Deutschen Jungvolk angehörten. Auch am Gymnasium und an der privaten höheren Mädchenschule war die Mehrzahl der Schülerschaft von der HJ vereinnahmt. Am 19. März 1937 beging die höhere Mädchenschule ihr 100. Jubiläum.<br />
* Probleme gab es vor allem bei der äußeren „Neugestaltung" der städtischen Volksschule, die wieder einmal aus den Nähten platzte. Der Bürgermeister Karl Heinz Albrecht plante einen Neubau, der auf dem Gelände der ehemaligen Superintendentur zwischen Kamp und Bach errichtet werden sollte. Vorgesehen war auch der Bau einer Fest- und einer Turnhalle. Als Projektant empfahl sich erneut Chefarchitekt Hanns Dustmann, der das Modell für die Adolf-Hitler-Schule in Heiligendamm entworfen hatte. Doch aufgrund der Kriegsvorbereitungen, die immense finanzielle Mittel verschlangen, mußte das Projekt immer wieder verschoben werden. <br />
* Im Krieg schrumpfte die Schulkapazität immer mehr zusammen, während die Zahl der Schüler durch den Zuzug von Rostocker Kindern aus bombengeschädigten Familien zunahm. So mußten von Mai bis Oktober 1942 das Hauptgebäude der Stadtschule einem Stab der Flak zur Verfügung gestellt werden.<br />
* Vergeblich forderten Stadt und Schule immer wieder den Neubau. Zusätzlich bezogene Räume im Großherzoglichen Palais und die Schaffung neuer Klassenräume im Hintergebäude des Prinzenpalais reichten nicht mehr aus. Da auch das Gebäude der höheren Mädchenschule von der Wehrmacht belegt worden war, mußte der „Notstand" erklärt werden.<br />
* Bis 1944 wuchs die Stadtschule „auf einige 30 Klassen" an, wie ein Augenzeuge berichtete, mußten doch auch Flüchtlingskinder aus dem Osten aufgenommen werden.<br />
* Schließlich wurde sie in eine Knaben- und eine Mädchenvolksschule geteilt, die von Rektor Friedrich Bauch bzw. von Konrektor Walter Kittmann, Ortsgruppenleiter der NSDAP, geleitet wurden.<br />
* Nachdem im Januar 1945 die Schulen wegen der Belegung durch Flüchtlinge geschlossen worden waren, wurde der Unterricht im März und April noch einmal provisorisch aufgenommen. Doch jetzt gerieten auch sie in den Sog des untergehenden 3. Reiches, das die Zukunft der Jugend skrupellos aufs Spiel gesetzt hatte.<br />
'''Doberans Schulen:'''<br />
[[Datei:Dob692.jpg|400px|zentriert]]<br />
[[Datei:Dob45.jpg|400px|zentriert]]<br />
[[Datei:Dob622.jpg|400px|zentriert]]<br />
<br />
====Das Gymnasium Fridericum Francisceum====<br />
* [[Doberan (Bad) - Das Gymnasium Fridericum Francisceum|Das Gymnasium Fridericum Francisceum]]<br />
<br />
===Wirtschaft===<br />
<br />
====Gewerbe im 19.Jh.====<br />
<br />
<br />
[[Datei:Dob520.PNG|500px|zentriert]]<br />
[[Datei:Dob801.PNG|500px|zentriert]]<br />
<br />
'''Landmaschinen aus Doberan'''<br />
<br />
'''Sechs Landmaschinen aus Bad Doberan''' <br />
* ''Eine Dreschmaschine mit Roßwerk und andere Geräte aus der Werkstatt Kähler''<br />
*(von Dr. K. Havemann - Ostsee-Zeitung, Juli 1983 - Zeitungsregestensammlung Carl Christian Schmidt/Archiv Münsterverwaltung Bad Doberan) <br />
<br />
* Im Zusammenhang mit dem 200. Geburtstag des Agrarwissenschaftlers Johann Heinrich von Thünen erwähnten wir die Maschinenausstellung, die als Bestandteil der 5. Versammlung deutscher Land- und Forstwirte in Doberan vom 1. bis 9. September 1841 organisiert wurde.<br />
* Auf dieser Ausstellung zeigte auch ein Maschinenbauer Kaehler oder Kähler (der Name wird in den Dokumenten unterschiedlich geschrieben) aus Doberan verschiedene Maschinen. <br />
* Kähler stellte unter anderem eine „Dreschmaschine“, eine „Korn-Säemaschine“, eine „Häckerlingsmaschine“ und eine „Kornreinigungsmaschine“ aus. Die Dreschmaschine war für kleinere Bauernbetriebe gedacht, sie konnte mit einem Pferd betrieben werden, wozu ein sogenanntes Roßwerk diente.<br />
* Es wird in dem amtlichen Bericht über die 5. Versammlung darauf hingewiesen, daß „in der Werkstatt des Herrn Kähler am Cröpeliner Wege“ ein weiteres Roßwerk zu besichtigen war.<br />
* Die Tatsache, daß ein Doberaner Maschinenbauer 1841 sechs verschiedene Maschinen auf einer Ausstellung zeigte, läßt die Vermutung zu, daß der russische Schriftsteller Nikolai Leskow (1831 — 1895) nicht von ungefähr über einen Ingenieur Hugo Pektoralis schrieb, der zusammen mit nach Rußland eingeführten Landmaschinen nach dort kam und aus dem kleinen mecklenburgischen Städtchen Doberan stammen sollte. So steht es jedenfalls in der Erzählung „Der eiserne Wille“, in der die Lebensgeschichte des Hugo Pektoralis erzählt wird.<br />
* Auf der Maschinenausstellung waren auch mehrere Pflüge zu besichtigen, unter anderem ein nach Entwürfen und Vorstellungen J. H. v. Thünens verbesserter mecklenburgischer Haken. Über diesen Haken heißt es in einem vorläufigen Bericht: „Der außerdem probierte Hakenpflug des Herrn Dr. v. Thünen ist bekannt wegen seiner sorgfältigen Construction und seiner guten Leistung. Er liefert eine reine, breite, gelockerte, gut umgelegte Furche, geht aber nur über eine Hand und muß mit Sorgfalt gestellt werden.“ Zur Enttäuschung seines Erfinders hat sich der „Thünensche Haken“, wie diese Konstruktion bezeichnet wurde, nicht durchsetzen können. Er wurde durch die Pflüge, die weit bessere Eigenschaften hatten, verdrängt. In den Bauernwirtschaften Mecklenburgs hat sich der „Mecklenburger Haken“ noch bis nach 1945 als Gerät zur Bodenbearbeitung erhalten. Er wurde vor allem wegen seiner guten Eigenschaf ten bei der Bodenlockerung bevorzugt.<br />
* In Bad Doberan steht in einem Vorgarten in der Beethovenstraße noch solch ein gut erhaltener und gepflegter Haken, fast wie zu einer Ausstellung aufbereitet, der eine Vorstellung von den damaligen Bodenbearbeitungsgeräten vermittelt.<br />
<br />
<br />
[[Datei:Dob649.PNG|300px|zentriert]]<br />
====Klein- und mittelständische Unternehmen/Handwerk====<br />
<br />
=====Glashäger Mineralquellen=====<br />
<br />
* [http://www.glashaeger.de/ueber-glashaeger/ http://www.glashaeger.de/ueber-glashaeger]<br />
<br />
'''Kurzchronik „Glashäger“''' (Quelle: Sens, Hofstädter, unveröff. Manuskript zum Buch "Glashäger")<br />
<br />
* '''1906''' Hans von Blücher, Pächter der Landesdomäne Hof Glashagen, ließ im Quellental Bohrungen zur Gewinnung von Mineralwasser vornehmen.<br />
* '''1908''' Gründung der Gesellschaft Mineralquelle Glashagen GmbH Doberan <br />
* '''1908''' Errichtung einer 3,5 Km langen unterirdischen Kupferleitung vom Quellental nach Doberan zum heutigen Firmensitz.<br />
* '''1910''' Erfolgreiche Anmeldung von „Glashäger Mineralwasser“ als Warenzeichen beim Kaiserlichen Patentamt<br />
* '''1914-1918'''(1. Weltkrieg) verstärkte Exporttätigkeit und Belieferung von Lazaretten<br />
* '''1939-1945'''(2. Weltkrieg) Mehrere Änderungen von Gesellschafterstrukturen der Glashäger Mineralquellen G.m.b.H mit dem Hauptanteil der Gerolsteiner Sprudel K. G.<br />
* '''1945''' „Glashäger“ zunächst treuhänderisch und später unter Zwangsverwaltung der Stadt Bad Doberan unterstellt.<br />
* '''1950''' Übertragung der Treuhänderschaft von der Stadt Bad Doberan auf den VEB Rostocker Brauerei (VEB Mahn & Ohlerich Rostock)<br />
* '''1950''' „rechtskräftige“ Verstaatlichung und Überführung in „Volkseigentum“ <br />
* '''1968''' Gründung des „VEB Getränkekombinat ‚Hanseat’ Rostock“ mit Eingliederung des VEB Rostocker Brauerei als Stammbetrieb und dem Betriebsteil Glashäger Mineralquellen Bad Doberan <br />
* '''1982''' Inbetriebnahme der Neubauanlagen und fünf neuerTiefbrunnen<br />
* '''1988''' Wechsel zum VEB Greifenquell Rostock<br />
* '''1990/91''' Glashäger Brunnen GmbH wird Tochterunternehmen der Gerolsteiner Brunnen GmbH & Co. KG<br />
* '''2003''' Übernahme der Geschäftsanteile durch die Brau + Brunnen AG mit Sitz in Dortmund <br />
* '''2005''' Übernahme durch die Hassia Mineralquellen GmbH & Co. KG<br />
<br />
<br />
'''Glashäger Brunnen sprudelt wie nie zuvor''' <br />
''Zurückgekehrter Eigentümer investiert erheblich'' <br />
* (Ostsee-Zeitung, April 1991 - Zeitungsregestensammlung Carl Christian Schmidt/Archiv Münsterverwaltung Bad Doberan) <br />
* BAD DOBERAN (ADN) Wie nie zuvor sprudeln in der Küstenkreisstadt Bad Doberan die traditionellen Glashäger Mineralquellen, Die Gesundheitsgetränke flössen allein im Januar in mehr als 3,5 Millionen Dreiviertel-Liter-Flaschen.<br />
* „Das übertraf alle unsere Erwartungen", sagte Vertriebsleiter Bernd Strätz gestern. <br />
* Richtig in Bewegung geraten ist die Glashäger Naturquelle, seit die rheinländische Gerolsteiner Gruppe 1991 die ursprünglichen Eigentumsverhältnisse wiederhergestellt hat.<br />
* Der Betrieb war vor 42 Jahren entschädigungslos enteignet worden. Der zurückgekehrte Eigentümer hat inzwischen in erheblichem Umfang investiert. Die Absatzplanung sieht in diesem Jahr eine Steigerung um 70 Prozent auf 50 Millionen Füllungen vor.<br />
* Der Marktanteil im Osten beträgt 6,5 Prozent.<br />
* Abgesetzt wird bis nach Schleswig-Holstein und Hamburg.<br />
* Im Stammgebiet Mecklenburg-Vorpommern hält das Unternehmen einen Marktanteil von fast einem Drittel. Inzwischen ist die Glashäger Naturquelle durch zwei 71 Meter tiefe Brunnen zusätzlich angezapft worden.<br />
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<br />
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<br />
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<gallery widths="200px" heights="200px"><br />
Datei:Dob494.jpg|<br />
Datei:Bild 152 sonst.jpg<br />
Datei:Glashäger 1.jpg<br />
Datei:Glash168.jpg<br />
Datei:Glashäger Einweihung.PNG<br />
Datei:Lageplan Mineralwasser Leitung.jpg<br />
Datei:Lageplan Glashäger.jpg<br />
Datei:Brunnen 211.3.1978.jpg<br />
Datei:Glashäger Mineralquellen (001).jpg <br />
Datei:T86.jpg|<br />
Datei:Werbung vor 1914.jpg<br />
Datei:Produktion um 1930 (1).jpg<br />
Datei:Produktion um 1930 (2).jpg<br />
Datei:Einbringung Grundstoff-Tanks 1981 (1).jpg<br />
Datei:Pressekonferenz Glashäger 23. April 1991 (004).jpg<br />
Datei:Pressekonferenz Glashäger 23. April 1991 (005).jpg<br />
Datei:Pressekonferenz Glashäger 23. April 1991 (008).jpg<br />
Datei:Glashäger Sommerfest 1997 (010).jpg<br />
Datei:90 Jahre Glashäger 1998 (001).jpg<br />
Datei:90 Jahre Glashäger 1998 (004).jpg<br />
Datei:90 Jahre Glashäger 1998 (005).jpg<br />
Datei:800 Jahre DBR Glashäger LKW.jpg<br />
Datei:Festschrift 75 Jahre Glashäger 1983 (000.2).jpg<br />
Datei:Festschrift 75 Jahre Glashäger 1983 (000.4).jpg<br />
Datei:GF Rainer Hofstädter (1).jpg<br />
Datei:Advent 2000 (005).jpg <br />
Datei:6.3 Hoher Besuch bei Glashäger 1994.jpg<br />
Datei:Grundsteinlegung Erweiterung August 1993 (001).jpg<br />
Datei:Grundsteinlegung Erweiterung August 1993 (002).jpg<br />
Datei:Grundsteinlegung Erweiterung August 1993 (003).jpg<br />
Datei:Grundsteinlegung Erweiterung August 1993 (006).jpg<br />
Datei:Arbeitsberatung in der Produktion 1960 iger.jpg<br />
Datei:Dob76.jpg|<br />
Datei:T125.jpg|<br />
Datei:T126.jpg|<br />
Datei:Dob363.jpeg|<br />
Datei:Dob370.jpeg|<br />
Datei:Dob371.jpeg|<br />
Datei:Dob457.PNG|<br />
Datei:Dob496.jpg|<br />
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=====Gasanstalt=====<br />
<br />
[[Datei:Dob647.jpg|700px|zentriert]]<br />
=====Handwerk=====<br />
[[Datei:Doberan R Ausst. Baumeister1.PNG|700px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan R Ausst. Baumeister2.PNG|700px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan R Austellung Handwerk.PNG|700px|zentriert]]<br />
'''Metallbau Ott'''<br />
[[Datei:Doberan R Ott Bild.PNG|700px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan R Ott1.PNG|700px|zentriert]]<br />
<br />
'''Dachdecker Klöcking'''<br />
[[Datei:Doberan Z11.PNG|700px|zentriert]]<br />
<br />
====Handel/Banken====<br />
'''Banken'''<br />
[[Datei:Doberan Z49.PNG|700px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan R Sparkasse.PNG|700px|zentriert]]<br />
<br />
<br />
<br />
'''Apotheken'''<br />
*(von Dr. H. Rehwaldt - Ostsee-Zeitung, März 1989 - Zeitungsregestensammlung Carl Christian Schmidt/Archiv Münsterverwaltung Bad Doberan) <br />
[[Datei:Dob761.PNG|700px|zentriert]]<br />
'''„Allens dor“ im Kaufhaus „ALDO“''' <br />
''„Lütt Matten“ wird ein technisches Kaufhaus —Pressekonferenz gab Auskünfte(OZ, Mai 1990)''<br />
* (von Renate Peter - Ostsee-Zeitung, Mai 1990 - Zeitungsregestensammlung Carl Christian Schmidt/Archiv Münsterverwaltung Bad Doberan) <br />
* BAD DOBERAN (OZ) Mittwoch 14.00 Uhr, Schuhfabrik „Lütt Mat.ten“: Pressekonferenz war angesagt. Betriebsleiter Hans Drzymalski, der amtierende ökonomische Direktor Günter Hampel, BGL-Vorsitzender Eckart Schulz und Helmut Stefan aus der Bundesrepublik, der als Leiter des Bereiches Ein-und Verkauf vorgesehen ist, standen Journalisten Rede und Antwort zur Umprofilierung der Schuhfabrik in ein technisches Kaufhaus.<br />
* „Seit Kinderschuhe nicht mehr subventioniert werden, war die Schuhproduktion unrentabel und nicht mehr absatzfähig geworden. Es konnte also so nicht weitergehen. Eine Umstellung auf eine andere Produktion war nicht möglich“, sagte Herr Hampel.<br />
* Was aber weiter? Die Belegschaft entschied — nach Mehrheitsbeschluß wohlgemerkt! „Es ging schließlich darum, möglichst vielen Mitarbeitern von „Lütt Matten 1 Arbeit zu bieten“, betonte Herr Drzymalski.<br />
* So waren viele Ideen und Vorschläge abzuwägen. 13 Varianten wurden geprüft und beraten. Nun ist das Ziel klar: Aus der ehemaligen Schuhfabrik wird ein technisches Kaufhaus mit Namen „ALDO“ — „Alles aus Doberan“ oder „Allens dor“.<br />
* „ALDO“ ist keine Anweisung von irgendwoher, sondern das „Wunschkind“ der Belegschaft. Geburtstermin soll der 2. Juli sein. <br />
* In eigener Regie wollen es die Mitarbeiter schaffen, ohne Beteiligung von HO oder Konsum.<br />
* Erste Umschulungen begannen mit Hilfe der bundesdeutschen Beraterfirma. Am Tag der Pressekonferenz fand z. B. ein erstes Verkaufstraining unter Anleitung eines bundesdeutschen Fachmannes statt.<br />
* Die wirksamste Schule wird aber die Praxis sein. „Der Mut der Belegschaft ist eine tolle Sache und unbedingt unterstützungswürdig“ hob Herr Stefan aus der BRD hervor. Und wir Journalisten hatten wohl alle den Eindruck, daß die Belegschaft in diesem Herrn einem guten und ehrlichen Partner gefunden hat.<br />
* Was wird es nun alles bei „ALDO“ geben? Auf einer Verkaufsfläche von 1100 Quadratmetern werden Waren aus Heim, Technik, Bau angeboten.<br />
: Toaster Geschirrspüler, Mikrowellengeräte. Videogeräte. Waschmaschinen ... Vom Nagel bis zum Brett wird ebenso alles erhältlich sein, wie vom Bügeleisen bis zur modernen Leuchte. Insgesamt werden 10 000 Artikel im Angebot sein. Und die Preise sollen nicht höher als in der BRD liegen. Ein Farbfernsehgerät. 49 cm Bildröhre, wird für 399 DM und ein Videorecorder für 599 DM zu haben sein.<br />
* 1600 Lieferanten stehen zur Verfügung — aus der Bundesrepublik der DDR. aus Asien .. .<br />
* Neben dem Warenangebot soll der Name „ALDO“ auch für Service stehen. Partner für die Übernahme von Serviceleistungen werden gewonnen. An Verbraucheraufklärungen ist gedacht, an Vorführungen z. B. für die Hausfrau u. v. m.<br />
* Für das leibliche Wohl wird eine attraktive Pachtgaststätte in der ehemaligen Betriebskantine sorgen.<br />
* Und an einen Schuhsalon ist gedacht. „Wir haben gute Schuhfabriken und wollen unseren Beitrag leisten, auch den Beschäftigten dieser Werke die Arbeit zu erhalten. Deshalb werden wir in unserem Schuhsalon Schuhe aus DDR-Produktion anbieten“ meinte Herr Hampel.<br />
* „61 Personen werden in das Kaufhaus übernommen, zehn für die Gaststätte, zehn bis zwölf für den Schuhsalon. Fünf Kollegen sind ausgeschieden, sechs gehen in den Vorruhestand. Für elf Kollegen müssen noch Lösungen gefunden werden“, berichtete Herr Schulz den Journalisten.<br />
* Was sich hier so einfach liest, war kein ebener Weg und wird es auch weiterhin nicht sein.<br />
* Wenn gegenwärtig auch die Zufahrtsstraße gebaut wird, so fehlt noch der Parkplatz. Er sollte eigentlich unmittelbar an der F105 liegen. Aber 40 m Abstand zur Europastraße müssen eingehalten werden. Es sei denn, das Ortseingangsschild würde weiter vom Ort entfernt stehen . . . (Ob aus dem Rathaus Hilfe kommt?) <br />
* Und dann ist da noch das Kreditproblem. „Die Kredit-Bank AG in Rostock hemmt uns“ meinten die Vertreter des Betriebes. Die Briefe an die Regierung blieben dazu bisher ohne Antwort.<br />
'''Kaufmannsladen Trost'''<br />
[[Datei:Doberan Z50.PNG|700px|zentriert]]<br />
'''Buchhandlung Isensee'''<br />
[[Datei:Doberan J Isensee1.PNG|800px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan J Isensee2.PNG|400px|zentriert]]<br />
<br />
<br />
<br />
<gallery widths="200px" heights="200px"><br />
Datei:Dob387.jpeg|<br />
Datei:Dob391.jpeg|<br />
Datei:Dob910.jpg|<br />
Datei:Dob911.jpg|<br />
Datei:Dob912.jpg|<br />
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Datei:Dob915.jpg|<br />
Datei:Dob923.jpg|<br />
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Datei:Dob925.jpg|<br />
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Datei:T48.jpg<br />
Datei:Dob357.jpeg|<br />
Datei:Dob349.jpeg|<br />
Datei:Dob344.jpeg|<br />
Datei:Dob339.jpeg|<br />
Datei:Dob721.PNG<br />
Datei:Dob321.jpeg|<br />
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Datei:Dob412.JPG|<br />
Datei:Dob288.jpeg|<br />
Datei:Dob287.jpeg|<br />
Datei:Dob286.jpeg|<br />
Datei:Dob417.JPG|<br />
Datei:Dob373.jpeg|Kaufhaus bei Tischler Koch um 1920<br />
Datei:Dob383.jpeg|<br />
Datei:Dob385.jpeg|<br />
Datei:Dob413.JPG|<br />
Datei:Dob414.JPG|<br />
Datei:Dob415.JPG|<br />
Datei:Dob416.JPG|<br />
Datei:Dob422.JPG|<br />
Datei:Dob758.JPG<br />
Datei:T79.jpg<br />
Datei:T84.jpg<br />
Datei:Dob613.jpg<br />
Datei:Dob374.jpeg|Konsum Baumstraße um 1960<br />
Datei:Dob382.jpeg|<br />
Datei:Dob392.jpeg|<br />
Datei:Dob257.jpeg|<br />
Datei:Dob369.jpeg|Kaufhaus Magnet<br />
<br />
</gallery><br />
<br />
==Wer war wer in und um Doberan==<br />
<br />
===Hier finden Menschen ihren Platz die in Doberan geboren, gestorben oder durch Ereignisse in besonderer Beziehung zum Ort stehen. ...===<br />
<br />
* [[Hier finden Menschen ihren Platz, die in Doberan geboren, gestorben oder durch Ereignisse in besonderer Beziehung zum Ort stehen. ...]]<br />
<br />
====Friedrich Franz I====<br />
[[Datei:Doberan Z28.PNG|700px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan Z65.PNG|500px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan Z66.PNG|500px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan Z67.PNG|500px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan Z68.PNG|500px|zentriert]]<br />
<br />
<br />
====Dr. Helge Rehwaldt====<br />
<br />
===Doberaner Spaziergänge (Dr. Helge Rehwaldt zeichnete in seinen "Doberaner Spaziergängen" ein eindrucksvolles Bild zu Doberaner Villen und den damit verbundenen Persönlichkeiten. Zudem gehörte er zu den Herausgebern der Doberaner Jahrbücher und Doberaner Blätter):===<br />
<br />
[[Datei:Doberan Z41.PNG|700px|zentriert]]<br />
<br />
* [[Doberaner Spaziergänge]]<br />
<br clear="all"/><br />
<br />
====Propst Ehlers====<br />
<gallery mode="packed" widths="400px" heights="400px"> <br />
Datei:Doberan J Ehlers1.PNG<br />
Datei:Doberan J Ehlers2.PNG<br />
Datei:Doberan J Ehlers3.PNG<br />
Datei:Doberan J Ehlers4.PNG<br />
Datei:Doberan J Ehlers5.PNG<br />
Datei:Doberan J Ehlers6.PNG<br />
</gallery><br />
<br />
===Doberaner Bürgermeister===<br />
*'''[[Doberaner Bürgermeister]]'''<br />
<br />
===Baumeister===<br />
<br />
====Carl Theodor Severin====<br />
<br />
''Der Baumeister Carl Theodor Severin(13. September 1763 – 20. Februar 1836)''<br />
<br />
* Carl Theodor Severin wurde am 13.09.1863 als Sohn des Justiz- und Konsistorialrats Theodor Severin in Mengeringhausen im Fürstentum Waldeck, damals zu Hessen gehörig, geboren.<br />
* Dem Wunsch der Familie folgend studierte Severin Jurisprudenz und erhielt später eine Anstellung als Kandidat der Rechte an einem kleinen Landgericht in der Umgebung von Berlin. Oft führte ihn sein Weg nach Berlin, die Stadt, die sich damals zum „Spree — Athen“ entwickelte.<br />
* Hier spätestens muss sich der junge Carl Theodor Severin seiner wahren Berufung bewusst geworden sein.<br />
* Wo er seine Ausbildung zum Baumeister erhielt, ist nicht bekannt, jedoch deuten seine Bauten auf die Beeinflussung durch die Berliner Schule hin. Als seine Lehrmeister können daher sowohl Carl Gotthard Langhans als auch David und Friedrich Gilly angesehen werden. Langhans war Direktor des Oberhofbauamtes in Berlin und Potsdam und Erbauer des „Brandenburger Tores“.<br />
* Ab Juni 1795 erhielt Severin eine Anstellung beim Kammerkollegium in Schwerin als „Kammer-Ingenieur ohne Gehalt“ und im Novemberdesselben Jahres als „Bau-Conducteur zu den hiesigen Hof- und Stadtbauten mit 100 Reichsthalern und 6 Faden Ellernholz“.<br />
* Erstmalig tätig beim Ausbau der neu entstehenden Sommerresidenz von Friedrich Franz I. - Doberan - wurde Severin, als er gemeinsam mit dem „Bau-Conducteur“ von Seydewitz 1801/02 das „Salongebäude“ schuf.<br />
*Der Herzog Friedrich Franz I. muss sich beeindruckt gezeigt haben von Severins Leistung und seinem Talent, denn er betraute ihn mit der weiteren baulichen Gestaltung des Seebades. Dazu sollte neben der Errichtung von Repräsentationsbauten und der Erweiterung der Badeanlagen am „Heiligen Damm“ auch eine Umgestaltung desgesamten Doberaner Ortsbildes gehören. <br />
* Als erste Bauten für Doberan entwarf Severin das 1805/06 erbaute Schauspiel-haus, das von 1806-10 entstandene herzogliche Palais sowie mitten auf dem Kamp 1808/09 den sogenannten Doberaner „Trichter“ ,den Roten Pavillon und von 1810-13 in dessen Nachbarschaft denWeißen Pavillon. Die zwei Pavillons bestechen durch die reizvolle Kombination von Klassizismus und Chinoiserie.<br />
*Am „Heiligen Damm“ schuf Severin mehrere kleine Bauten für den Badebetrieb, wie u.a. 1803 die Herrenbadeanstalt und den Anbau des Badehauses, 1804 die Konversationsrotunde sowie 1807 den Aussichtsturm. Alle diese Gebäude sind, meistens durch Sturmfluten zerstört worden.<br />
''Bauten von Carl Theodor Severin'' <br />
* 1801/02 Großherzogliches Salongebäude<br />
* 1805/06 Schauspielhaus<br />
* 1806-1810 Großherzogliches Palais<br />
* 1808/9 Roter Pavillon<br />
* 1810/1813 Weißer Pavillon<br />
* 1814-1817 „Empfangs-, Gesellschafts-, Tanz- und Speisehaus“ (Kurhaus) in Heiligendamm<br />
* 1821/22 Prinzenpalais<br />
* 1823/24 Severins Wohnhaus (Haus Gottesfrieden)<br />
* 1825 Stahlbad<br />
* 1825 Wohnhaus für Gaetano Medini<br />
* Bürgerhaus (Alexandrinenplatz 1)<br />
* Bürgerhaus (Am Kamp 13)<br />
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Tage der Denkmalpflege im Zeichen Severins<br />
*''Festveranstaltung im Kreis Bad Doberan zum 220. Geburtstag des bedeutenden Baumeisters'' <br />
* (von Dr. Klaus Havemann - Ostsee-Zeitung, September 1983 - Zeitungsregestensammlung Carl Christian Schmidt/Archiv Münsterverwaltung Bad Doberan)<br />
*Mit der Enthüllung einer Gedenktafel für den Baumeister und Architekten Carl Theodor Severin an seinem ehemaligen Wohnhaus in Bad Doberan wurden gestern die „Tage der Denkmalpflege 1983“ des Kreises Bad Doberan eröffnet.<br />
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* Das in Gips gefertigte Modell der Severin-Gedenktafel mit dem Porträt und den Lebensdaten des Baumeisters. Der Entwurf wurde von der Bad Doberaner Kunsttöpferin Dagmar Liebscher im Auftrag des Kreisvorstandes der Gesellschaft für Denkmalpflege im Kulturbund der DDR geschaffen.<br />
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* C. Th. Severin wurde am 13. September 1763. heute vor 220 Jahren, in Mengeringhausen, Fürstentum Waldeck, geboren. Er war ein Schüler der in Berlin klassizistischen Langhans und tätigen Meister Bauens Carl Friedrich Gilly und erhielt um 1800 vom mecklenburgischen Herzog Friedrich Franz I. den Auftrag, für die sich nach der Gründung des Seebades am heiligen Damm entwickelnde Sommerresidenz Doberan entsprechende repräsentative Gebäude zu errichten. <br />
* So entstanden die klassizistischen Bauten Bad Doberans, in denen Severin die in Berlin empfangenen Anregungen umsetzte und mit vielen eigenen Ideen verband.<br />
* Auch in Rostock und Bad Sülze finden wir Bauten Severins. <br />
* Er verstarb am 20. 2. 1836 in Doberan. Leben und Wirken dieses Baumeisters werden aus Anlaß seines 220. Geburtstages in einer Festveranstaltung am 17. September 1983 gewürdigt werden.<br />
* Sie findet in dem von Severin erbauten Kurhaus in Heiligendamm, dem wohl schönsten seiner Bauten, statt. Es ist nicht von ungefähr, daß dieser Ort für die Tage der Denkmalpflege abschließende Veranstaltung gewählt wurde. <br />
* Der Kreisvorstand der Gesellschaft für Denkmalpflege im Kulturbund der DDR hat in den letzten Jahren der Renovierung und festlichen Ausgestaltung dieses Gebäudes viel Aufmerksamkeit geschenkt.<br />
* Die Festveranstaltung wird für viele Mitglieder der Gesellschaft im Kreis Bad Doberan eine Gelegenheit sein, die geleistete Arbeit zu bewundern. Die Tage der Denkmalpflege im Kreis Bad Doberan konzentrieren sich nicht nur auf die Bauten Carl Theodor Severins. <br />
* Mit Freude kann auf die bevorstehende Fertigstellung des Brunnenhauses und seiner Umgebung im „Quellental“ bei Hohenfelde verwiesen werden. Hier hat sich die Zusammenarbeit der Gesellschaft für Denkmalpflege, die vor allem für das Projekt verantwortlich zeichnet, dem Rechtsträger, VEB Glashäger Mineralquellen, der die Mittel bereitstellte, und dem Ortsausschuß Hohenfelde der Nationalen Front, der die Ausführung wesentlich unterstützte, bewährt.<br />
* Auch die Gestaltung des jüdischen Friedhofs in Neubukow war nur möglich durch eine enge Zusammenarbeit zwischen Nationaler Front und Kulturbund. Im Rahmen der Denkmalpflege wird dort mit der Enthüllung einer Gedenktafel unter diese Leistung ein vorläufiger Schlußstrich gezogen.<br />
* Die Tage der Denkmalpflege, die vom Kreisvorstand der Gesellschaft für Denkmalpflege im Kulturbund der DDR für die Zeit vom 11. bis 17. September organisiert wurden, dienen dem Ziel, den Gedanken und die Aufgaben der Denkmalpflege weiter zu verbreiten. Deshalb finden in den Städten Neubukow, Kröpelin und Kühlungsborn Foren zu den örtlichen Fragen der Denkmalpflege und in Bad Doberan eine Aussprache mit Jugendlichen und Schülern statt.<br />
* Gemeinsam mit der Kreisredaktion der „Ostsee-Zeitung“ wird während der Tage der Denkmalpflege das 19. Preisrätsel zur Denkmalpflege des Kreises Bad Doberan durchgeführt. Wie immer werden die Tage der Denkmalpflege neue Impulse für die Arbeit geben. Sie ordnen sich in diesem Jahr unmittelbar in die Vorbereitungen zur VII. ICOMOS-Generalkonferenz, die im Mai 1984 in Rostock und Dresden stattfinden wird, ein.<br />
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'''Wo liegt Severin?'''<br />
* ''Denkmalpflege auf Doberans Friedhof''<br />
* (von Dr. Klaus Havemann - Norddeutsche Zeitung, 1985 - Zeitungsregestensammlung Carl Christian Schmidt/Archiv Münsterverwaltung Bad Doberan)<br />
* Betritt man durch das Grüne oder Rostocker Tor den Bereich des ehemaligen Zisterzienser-Klosters Doberan und wendet sich gleich nach links, dann ist man schon auf dem alten Friedhof des Ortes.<br />
* Vor etwa 150 Jahren wurden hier die letzten Bestattungen vorgenommen, aber wohl gerade deshalb verspürt man hier etwas von der 800-jährigen Geschichte des Ortes.<br />
* Der Mecklenburger Ingenieur und Schriftsteller Heinrich Seidel verlebte gegen Ende des vorigen Jahrhunderts in Doberan mit seiner Familie Urlaubstage „in dem Gärtnerhause an der Wiese des Stahlbades“.<br />
* 1895 unternahm er eine „Erinnerungsfahrt“, die er in dem Buch „Von Perlin nach Berlin“ beschrieb.<br />
* Und so sah Heinrich Seidel vor fast 100 Jahren den Friedhof: „Dieser alte Kirchhof, auf dem seit langer Zeit nicht mehr begraben wird, ist jetzt ein Teil des Englischen Gartens und bildet einen stillen, abgelegenen Winkel dieses schönen Parks, auf zwei Seiten von der hohen alten Mauer und auf der dritten von einem schnell fließenden Bach begrenzt, an dessen Ufern riesenhafte alte Bäume stehen.<br />
* Die meisten Gräber sind längst eingesunken und verschwunden; nur eine gewisse Unebenheit der Rasenflächen zeugt noch von ihnen.<br />
* Die dauerhafteren Erbbegräbnisse und Denkmäler aber haben sich erhalten; die älteren ein wenig versunken, verwittert und verfallen, umsponnen von Efeu, dem Kraut der Vergessenheit, die jüngeren noch ziemlich wohl im Stände, doch meist auch in einem solchen Zustande, daß man sieht, es gedenkt ihrer wohl niemand mehr.“ <br />
* Der Eindruck ist heute fast noch der gleiche, wenn auch noch mehr Gräber völlig verschwunden sind. Selbst an den „dauerhafteren Erbbegräbnissen“ hat der Zahn der Zeit mächtig genagt, und das letzte „Denkmal“ verfiel vor etwa 20 Jahren.<br />
* Die Interessengemeinschaft Denkmalpflege der Stadt Bad Doberan stellte sich das Ziel, dem weiteren Verfall Einhalt zu gebieten und die noch verbliebenen Gräber oder Grabplatten möglichst zu erhalten.<br />
* So wurde ein Einsatz organisiert, um zunächst die Grabplatten von Laub und Erde zu befreien und Wurzeln oder Bewuchs von Efeu zu entfernen. Wo menschliche! Kraft nicht ausreichte, mußte Technik helfen(siehe Foto). Nach der sorgfältigen Säuberung wurde der Text der Platten entziffert, was nicht immer ganz einfach war, denn vielleicht einmal vorgenommene Färbungen der Schrift sind inzwischen längst verwittert.<br />
* Die Freunde der Denkmalpflege wurden vor allem angespornt von der Hoffnung, irgendwo unter Erde und Laub auch die Grabplatte des Architekten Doberans, Carl Theodor Severin, zu entdecken.<br />
* Er war am 20. Februar 1836 in Doberan gestorben und ist hier begraben.<br />
* Fritz Meyer-Scharffenberg beschreibt in seinem Buch „Zwischen Strom und Haff“, daß in einer Ecke der Mauer eine kleine Platte angebracht sei, die die Inschrift trägt: Mariane Philippine Auguste Severin starb den 23. May 1815. Aber weder diese Platte noch die von dem Baumeister Severin wurden gefunden.<br />
* Wo mag dieses Grab geblieben sein? <br />
* Die freigelegten Grabplatten wurden später gerichtet und so gebettet, daß für die Besucher die Inschriften zu lesen sind. Einige schöne Steinmetzarbeiten befinden sich darunter, und es sind noch nicht alle Namen vergessen, die auf diesen Platten stehen, wenn sie auch manches Rätsel aufgeben.<br />
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'''Klassizistische Bauten von unvergänglichem Wert''' <br />
''C. Th. Severin (1763—1836), Architekt und Baumeister'' <br />
* (Norddeutsche Zeitung, Juli 1990 - Zeitungsregestensammlung Carl Christian Schmidt/Archiv Münsterverwaltung Bad Doberan)<br />
* Wie oft haben wir es registriert: Das Giebeldreieck eines alten Bauwerkes weist den fürstlichen Auftraggeber aus, nicht aber den Baumeister. Sein Name ist und wäre oft in Vergessenheit geraten, gäbe es nicht bisweilen einen rührig Forschenden, der ihn der Nachwelt erhält. <br />
* Während die klassizistischen Prachtbauten Carl Theodor Severins ihre Betrachter in Bewunderung versetzen, ist es dem Architekten und Baumeister Hans Thielcke (1888-1974) zu verdanken, des Doberaner Baumeisters Bedeutung ins rechte Licht gerückt zu haben.<br />
* Der fürstliche Auftraggeber war seinerzeit Friedrich Franz I., der seinen Leibarzt — den späteren Rostocker Professor Vogel — mit der Gründung eines Seebades in Heiligendamm beauftragte und somit gleichermaßen das bauliche Aufblühen Doberans bewirkte. <br />
* Severins Wirken in und für Mecklenburg (seine Geburtsstadt Mengeringhausen lag im damaligen Fürstentum Waldeck) begann 1801 und endete dreiunddreißig Jahre später.<br />
* „Was Severin in Doberan geschaffen hat“, schreibt Thielke, „ist nicht nur für die Stadt selbst von unvergänglichem Wert, sondern gehört zu den bedeutendsten Leistungen jener Bauepoche überhaupt“. <br />
* Und die „'bedeutendsten Leistungen“ sind von beträchtlichem Umfang. Da Sind in Doberan das „Salongebäude“ (gemeinsame Arbeit mit dem Baumeister Seydewitz, das „Schauspielhaus“ mit ebenfalls von Severin entworfenen Reliefs antiker Motive, das „Große Palais“, dessen gesamte Innenausstattung Severin besorgt und zum Teil selbst geschaffen hat, zwei Pavillons am Kamp, die beiden Severin-Wohnhäuser „Prinzenpalais“ und „Haus Gottesfrieden“ und weitere Wohnhausbauten, das Stahlbad (heute Sanatorium Moorbad) und das Stadtpalais.<br />
* Da Sind in Heiligendamm das Empfangs-, Gesellschafts-, Tanz- und Speisehaus (heutiges Kurhaus), die „Kolonnaden“ und — stellvertretend für die vielen bescheidenen Bürgerhäuser an anderen Orten — das „Seehospiz“.<br />
* Und da sind in Rostock die „Neue Wache“, der Universitätsbibliotheksanbau und Severins Einfluß auf den Wohnhausbau; als typische Beispiele gelten das Haus Beginenberg 1 und das Palais am Vogelsang, und da ist schließlich in Bad Sülze auch das Kurhaus. <br />
* Laie wie Fachmann bewundern Severins klassizistische Bauten, in denen der Experte den Einfluß seiner Lehrmeister Karl Gotthard Langhans (Erbauer des Brandenburger Tors), Gentz und Gilly, Vater und Sohn („Berliner Schule“), jedoch gleichermaßen den eigenen Stil des Doberaner Baumeisters erkennt.<br />
* „Was seine Bauten so anziehend macht“, schreibt Thielcke ein weiteres Mal, „und weit über das Durchschnittsmaß erbebt, ist ihre einfache Monumentalität, die geschickte Abwägung der Baumassen und die sichere Ausbildung der Einzelheiten“ — Worte, die uns stets und ständig veranlassen sollten, dieses kulturelle Erbe zu würdigen, indem wir es pflegen(Brigitta Meuche)<br />
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====Gotthilf Ludwig Möckel (Lebenslauf)====<br />
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*1838 Am 22. Juli als Sohn eines Kupferschmiedemeisters in Zwickau geboren.<br />
*1844-52 Besuch der Bürgerschule in Zwickau<br />
*1852/53 Besuch der Königlichen Gewerbeschule zu Chemnitz<br />
*1853-56 Lehre als Maurer in Zwickau (1853-56), Besuch der Sonntagsschule in Zwickau(1853/54)und der Königlichen Baugewerkenschule zu Chemnitz (1853-56)<br />
*1856-58 Arbeit als Maurergeselle bzw. später Bauführer<br />
*1858, 13.12. Befreiung von der Militärpflicht wegen „körperlicher Untüchtigkeit“<br />
*1858/59 Anstellung als Zeichner im Oberingenieurbüro der ObererzgebirgischenStaatsbahn<br />
*1859 Arbeit als Zeichner und Konstrukteur im Betriebsingenieurbüro derKöniglichen SächsischenStaatseisenbahn zu Chemnitz<br />
*1859/60 Beschäftigung in einer Zwickauer Baufirma mit dem Entwerfen von Bauplänensowie mit Bauleitungen<br />
*1860 Tätigkeit im Architekturbüro von Edwin Oppler in Hannover, übernimmt die Erstellungvon Entwürfen sowie deren Bauausführung<br />
*1861/62 Studium an der Polytechnischen Schule zu Hannover Teilnahme anVorlesungen undpraktischen Übungen u.a. bei Conrad Wilhelm Haase<br />
*1862-64 Studienreisen vom Polytechnikum aus in den Harz und durch Tübingen; ersteselbständige Arbeitenbeim Bau der Irrenanstalt in Göttingen als Techniker und 1. Assistent von Julius Rasch<br />
*1865, 9.12. Zulassung zur Prüfung für Bauhandwerker in Dresden<br />
*1866, 25.6. Eheschließung mit Emilie Amalie Christine Schlegel, Tochter des Senators Schlegel in Göttingen, aus der Ehe gehen 5 Söhne und 2 Töchter hervor.<br />
*1867, 12.6. Prüfung als Bauhandwerker in Dresden bestanden <br />
*1867-75 Tätigkeit als Bauhandwerker und freier Architekt, vorwiegend Entwürfe von Villen<br />
*1873 Aufnahme in den Sächsischen Ingenieur- und Architekten-Verein in Leipzig<br />
*1875 Übersiedlung nach Dresden, ab 6. Dezember Mitglied des Architekten- und Ingenieur-Vereins zu Hannover<br />
*1875-85 Tätigkeit als Privatarchitekt in Dresden; vorwiegend Bearbeitung von Kirchen- und Schlossbauten<br />
*1881, 3.3. Ernennung zum Ehrenmitglied der Akademie der bildenden Künste Dresden<br />
*1883 Briefwechsel mit Staatsrat von Bülow (Mecklenburg - Schwerin) wegen Übersiedlung nach Doberan im Zusammenhang mit der Auftragserteilung zur Restaurierung der Doberaner Kirche<br />
*1885 Übersiedlung nach Doberan<br />
*1889, ab1.4. Berufung in den Staatsdienst als Baurat für Kirchenbausachen und technischer Beirat der Kammer und des Oberkirchenrates; neben dieser Verpflichtung freiberufliche Tätigkeit<br />
*1897, 19.3. Ernennung zum Geheimen Baurat<br />
*1899, März-Mai Ärztlich angeratene Erholungsreise nach Bozen (Tirol)<br />
*1900, 3.10. Ernennung zum Geheimen Hofbaurat<br />
*1907 Schwerer Unfall mit Krankenhausaufenthalt<br />
*1915, 24.4. Antrag auf Auflösung des Dienstverhältnisses aus gesundheitlichen Gründen; Ab 1. Oktober Versetzung in den Ruhestand.<br />
*1915 Am 26. Oktober verstirbt Möckel nach längerer Krankheit (Luftröhrenkatarrh) an Herzschwäche.<br />
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Quelle: Karl-Heinz Barth, Gotthilf Ludwig Möckel - Ein Beitrag zur Geschichte der Architektur der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts<br />
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''Das Doberaner Wohnhaus''<br />
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* 1888 begann G. L. Möckel mit der Planung seiner eigenen Doberaner Villa, deren Bau wegen einiger Verzögerungen erst 1888 fertig gestellt wurde.<br />
* Er entwarf sich ein zweigeschossiges Gebäude mit ausgebautem Dachgeschoss, dessen Äußeres durch Gestaltungselemente wie Erker, Türmchen, verschiedene Fenster, aber insbesondere die Kombination von roten Klinkern, vorgeblendetem Fachwerk mit Klinker- und Putzflächen sowie dunkelgrün glasierten Formsteinen und farbigen Bleiverglasungen der Fenster geprägt wird.<br />
* Im Inneren wurde das Bild bestimmt durch Putzflächen mit Schablonenmalerei, Glasursteine, lasierte Paneele und Holzdecken, letztere ebenfalls mit Bemalung sowie schmiedeeiserne Leuchter und Geländer, dichte Vorhänge, bunte Teppiche und schwere Eichenmöbel.<br />
* Zeitweise vorhandener Bewuchs mit wildem Wein sowie zwei Türmchen und die farbigen Bleiverglasungen ließen diesen Bau wie ein romantisches Schlösschen erscheinen. Motive aus dem Dornröschen-Märchen, die in den Verglasungen von vier Fenstern des zweigeschossigen Hauptwohnraumes an der Südseite des Gebäudes dargestellt sind, verstärken diesen Eindruck.<br />
* Aber gerade das mag es sein, was auf den Betrachter und Besucher des Hauses einen besonderen Reiz ausübt, und es wird wohl kaum jemanden geben, der sich nicht von der soliden handwerklichen Ausführung, sei es der Holz- oder der Kunstschmiedearbeiten beeindruckt zeigt.<br />
* Als fast programmatisch für Gotthilf Ludwig Möckels Haltung die Meinungen der Betrachter seiner Bauwerke und dabei insbesondere die der Andersdenkenden<br />
betreffend, könnte der Spruch gewertet werden, den er an seiner Doberaner und schon an seiner Dresdner Villa anbringen ließ:<br />
* „Der Eine betracht‘s,<br />
* Der Andre verlacht‘s,<br />
* Der Dritte veracht‘s,<br />
* Was macht‘s.“<br />
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====Albert Gading- ein Doberaner Jugendstilbaumeister====<br />
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* „Es musste ja mal was anderes sein“, war die Antwort, als sein Sohn Heinrich Gading ihn einmal fragte, woher er die Idee zu der originellen Fassadengestaltung des sogenannten '''„Bienenhauses“''' in der Bismarckstraße 26 (heute Goethestraße) gehabt habe. <br />
* Nachdem man ein Jahrhundert lang Vorbilder fürs Bauen nur in früheren Stilen, der antiken Klassik, der mittelalterlichen Gotik und Romantik oder dem Barock gesucht hatte, wollten viele Baumeister in der Zeit des ausgehenden 19. Jahrhunderts „etwas anderes machen“, indem sie sich ihre Anregungen in der Natur suchten und sich auch in sonstigen Details von ihren Vorgängern distanzierten.<br />
* In vielen Jugendstilhäusern findet man ein in Quadrate oder Rechtecke gegliedertes Oberlicht von Fenstern und Türen, nicht selten aus Farbglas.<br />
* Was die Häuser aus dieser Zeit am meisten kennzeichnet, sind die Ornamente von Pflanzen und Tieren. langstieligen Blumen, Blüten, Winden, Ranken, Tierköpfen u. ä. <br />
* Von den Baumeistern wurden Kreativität und technische Fähigkeiten in hohem Maße gefordert und Albert Gading hatte beides, was die vielen von ihm in Doberan und Umgebung errichteten Gebäude beweisen.<br />
* Wer war nun der Mann, der zu Unrecht so sehr im Schatten der im 19. Jahrhundert in Doberan wirkenden Baumeister von Seydewitz, Severin und Möckel stand.<br />
* Albert Gading stammte aus einer seit dem 17. Jahrhundert in Doberan ansässigen Familie von Handwerkern. Er wurde 1875 als Sohn des Drechslermeisters Heinrich Gading sen. geboren.<br />
* Gading besuchte die Doberaner Schule und beendete 1893 eine Maurerlehre, Der geprüfte „Maurer- und Zimmermeister“ Heinrich Nieske bescheinigte ihm, dass er „sehr anstellig, fleißig und geschickt“ sei.<br />
* Nach dem Militärdienst ging er im Sommer auf Wanderschaft und arbeitete für Je 6 Wochen in diversen Baufirmen in Berlin und im Rheinland. 1902 schloss er das Technikum mit der Note „Sehr Gut“ ab und im Februar 1903 wurde er Maurermeister.<br />
* Nachdem er im Büro von G. L. Möckel seine zeichnerischen Fähigkeiten weitervervollkommnet hatte, begann er eine Tätigkeit im Rostocker Bauamt und danach in der Firma von Hofmaurermeister Beringer. Von Beringer übernahm Gading den Stahlbeton, der gerade von dem Laager Architekten Paul Korff in Mecklenburg eingeführt worden war.<br />
* 1905 machte sich Albert Gading selbstständig. Sitz seiner Baufirma war das Gelände östlich der Bismarckstraße (heute Goethestraße) am Bollhäger Fließ. <br />
* Vor dem Ersten Weltkrieg hatte er über 100 Beschäftigte. Gading war nicht nur kreativ und sein Stil gefragt, sondern auch wirtschaftlich erfolgreich. 1912 fuhr er neben dem Arzt Dr. Prösch als erster im Auto durch den Ort.<br />
* Albert Gading verstarb 1962. Die Zeitschrift „Unser Mecklenburg“ widmete ihm einen Nachruf, in dem seine „Aufgeschlossenheit gegenüber technischen Neuerungen“ rühmend erwähnt wird.<br />
* Was geblieben ist, sind die zahlreichen von ihm entworfenen und gebauten originellen Häuser, die noch heute das Stadtbild von Bad Doberan prägen.<br />
Quelle: Joachim Lange, „Albert Gading — ein Doberaner Jugendstilbaumeister“ im Bad Doberaner Jahrbuch, 2003<br />
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====Heinrich Carl Gustav Nieske====<br />
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* Am 20. Januar 1885 teilt der Doberaner Magistrat Nieske mit: „Auf Ihren Antrag vom 19. d. Mts. soll Ihnen gegen Entrichtung der stadtordnungsgemäßen Aufnahmegebühr / das Bürgerrecht hiesiger Stadt / hiermittelsertheilt sein. / Demzufolge wird von Ihnen erwartet, daß Sie die Pflichten eines ordentlichen und warlichen Bürgers so erfüllen werden, wie Sie es vor Gott, Ihrem Gewissen, Ihrer unterzeichneten Obrigkeit und sonst Jedermann zu verantworten sich getrauen. “<br />
* Wer war nun dieser Nieske, der sich im Alter von 42 Jahren in unserer Stadt niederließ?<br />
* Heinrich Carl Gustav Nieske wurde am 1. Oktober 1843 in Warin geboren. Er absolvierte eine dreijährige Maurerlehre im Betrieb seines älteren Bruders. Den Traditionen der Zunft entsprechend begab sich der Geselle Heinrich Nieske auf Wanderschaft. Von der Militärpflicht kaufte ihn sein Vater frei. Nieske war als Maurergeselle u.a. beim Bau der Paulskirche in Schwerin, die nach Entwürfen von Theodor Krüger entstand, beteiligt.<br />
* 1874 ließ er sich als Maurermeister in Brüel nieder. Nach 11 Jahren verlegte Nieske sein Baugeschäft nach Doberan, dem noblen Alterssitz für wohlhabende Pensionäre, wahrscheinlich weil er sich hier eine günstigere Auftragslage als in Brüel versprach.<br />
* Hier errichtete Heinrich Nieske in den folgenden Jahren zahlreiche Doberaner Villen, teilweise als Bauunternehmer auf eigene Rechnung mit dem Ziel, es schlüsselfertig teurer zu veräußern.<br />
* 1892 übernahm der Maurermeister von der Stadt Doberan einen 20 Quadratruten umfassenden Bauplatz, gelegen zwischen der Büdnerei 2 und dem Amtstor, heute Beethovenstraße.<br />
* Durch städtische Auflage war er verpflichtet, Bauplatz binnen 2 Jahren zu bebauen mit „einem mindestens zweistöckigen Wohnhause im Villenstil“. Es entstand die Villa in der Beethovenstraße 6.<br />
* Nieske blieb zunächst Besitzer, erst 1907 erfolgte ein Verkauf. Bedingt durch Hausbauten und Verkäufe zog die Familie wiederholt um. Insgesamt soll das dreißigmal passiert sein. Als „Villa Nieske“ den bleibt das heutige Gebäude Goethestraße 30 bekannt.<br />
* 1896 erwarb Heinrich Nieske mehrere Baugrundstücke in Arendsee (heute Kühlungsborn-West).<br />
* Nach 1900 setzte Nieske seine Bautätigkeit in Doberan, vor allem in der Dammchaussee und in der Bismarckstraße (heute Goethestraße) fort.<br />
* In den Jahren zwischen 1907 und 1910 gab Heinrich Nieske sein Geschäft in Doberan auf und zog als Rentner mit seiner Familie nach Schwerin.<br />
* Am 25. Juni 1923 verstarb Heinrich Nieske im Alter von 80 Jahren in Schwerin.<br />
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''Bauten von Heinrich Nieske (Auswahl):''<br />
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*1888/89 Entwurf und Errichtung des „Strand-Hotel“ in Arendsee (heute Kühlungsborn/West) gemeinsam mit Zimmermeister Kunzelmann<br />
*1893 Entstehung der Villa Dammchaussee 9 in Nieskes Auftrag im Oktober des Jahres verkauft er sie an Pauline Eggerss, geb. Mühlenbruch.<br />
*1895 Bau der „Villa Nieske‘ in der Goethestraße 30, 1899 Verkauf an Rittmeister a.D. Theodor von Sydow. 1902 kauft Nieske das Hausgrundstück zurück.<br />
*1895 Errichtung der Villen Dammchaussee 11 und 13<br />
*1895/96 Villa Goethestraße 36 entsteht<br />
*1896 Bau der Villa Goethestraße 34, 1897 Verkauf des Hauses an Gymnasial-Professor Dr. Christian Starck.<br />
*1896 Errichtung der Villa Goethestraße 32 für den Rentier Hermann Jahnke<br />
*1896 Übernahme der Bauarbeiten für den Postneubau in Wismar<br />
*1897 Errichtung eines Gartenhauses, eines eingeschossigen Fachwerkbaus zur Vermietung an Fremde in Arendsee (heute Kühlungsborn/West)<br />
*1901/02 Entwurf und Bau des „Hotel Pavillon“ für Kaufmannswitwe Breutz in Arendsee(heute Kühlungsborn/West) <br />
*1903/04 Errichtung eines Stallgebäudes auf dem Grundstück Baumstraße 1 für Bäckermeister Hermann Gienus <br />
*1907 Bau der Villa für Herrn Rentier Gottschalk in Doberan (wahrscheinlich im Eickhöfer Weg), konzipiert als Wohnhaus und Pension<br />
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====Georg Adolph Demmler, Architekt und Politiker====<br />
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* Neben dem klassizistischen Kurhaus in Heiligendamm ist die im Tudorstil errichtete „Burg“ sicher das markanteste Gebäude in Deutschlands ältestem Seebad. <br />
* Der Entwurf dazu entstammt der Feder des mecklenburg-schwerinschen Hofbaumeisters Georg Adolph Demmler. Er entwarf auch die Pläne für das „Alexandrinen-Cottage“, im Stil eines englischen Landhauses, sowie für den Umbau und die Aufstockung des alten Badehauses zum neuen „grossen Bade- und Logir-Haus“ (heute „Haus Mecklenburg“).<br />
* Georg Adolph Demmler wurde am 22. Dezember 1804 als uneheliches Kind des Güstrower Schornsteinfegermeisters Johann Gottfried Demmler und der verwitweten Tochter eines Brauereibesitzers in Berlin geboren, wo er zunächst 9 Jahre bei einer Pflegefamilie lebte. 1813 trennte sich der Vater von seiner Ehefrau und zog mit Georg Adolph Demmlers Mutter zusammen. Der Sohn wurde nach Güstrow geholt.<br />
* Bis 1819 besuchte Demmler hier das Gymnasium und entwickelte schon früh Interesse an der Bautechnik, das von seinem Vater gefördert wurde. Nach dem Abitur studierte er an der Bauakademie in Berlin bei Karl Friedrich Schinkel und Friedrich Gottlieb Schadow.<br />
* Wegen seiner Mitgliedschaft in der geheimen Burschenschaft Arminia wurde er 1823von der Hochschule verwiesen.<br />
* 1824 erfolgte auf Fürsprache Schinkels Demmlers Aufnahme in den mecklenburgischen Staatsdienst. 1832 erhielt er seine Ernennung zum Baumeister, ab 1835 war er Landesbaumeister.<br />
* Während seiner Dienstzeit entwarf Demmler die meisten Pläne für den herrschaftlichen Ausbau von Schwerin. Glanzpunkte seines Wirkens waren der Umbau des Schlosses, der Neubau des Arsenals am Pfaffenteich, der Marstall, das Hoftheater und viele weitere Gebäude.<br />
* Nach seinem Entwurf wurde am Westufer des Pfaffenteichs die Paulsstadt als neuer Stadtteil angelegt. Auch Bauwerke in anderen Städten beruhen auf Demmlers Bauplänen so z.B. das heutige Ernst-Barlach-Theater in Güstrow.<br />
* Demmler engagierte sich bereits vor der Revolution von 1848 sozial. Er war Mitglied der Schweriner Freimaurerloge und politisch aktiv, zunächst in der linksliberalen Süddeutschen Volkspartei (DtVP) und später in der Sozialistischen Arbeiterpartei Deutschlands(SAP).Georg Adolph Demmler verstarb am 2. Januar 1886 in Schwerin.<br />
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''Demmlers Bauten und Entwürfe für Doberan/Heiligendamm''<br />
* 1827 Tribüne an der Rennbahn<br />
* 1835 Entwurf für den Sarkophag Friedrich Franz I. im Doberaner Münster - Herstellung in der Schweriner Schleifmühle<br />
* 1837 Umbau des alten Badehauses zum Haus Mecklenburg<br />
* 1840 Alexandrinencottage in Heiligendamm<br />
* 1841 Dekoration im Doberaner Theater<br />
* 1843 Transport des Gedenksteins aus der FeldmarkElmen-horst nach Heiligendamm<br />
* 1844 Pläne für ein Schießhaus<br />
* 1848 Burg Hohenzollern im Tudorstil<br />
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====August Gaster====<br />
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* August Gaster wurde am 28. Oktober 1852 in Wismar geboren. Er absolvierte von 1872 bis 1875 und von 1877 bis 1878 ein Studium an der Polytechnischen Schule in Hannover. Am Polytechnikum war Gaster ein Schüler von Conrad Wilhelm Hase, bei dem bereits zuvor Gotthilf Ludwig Möckel seine Ausbildung erhielt.<br />
* Im Jahr 1882 legte August Gaster seine Baumeisterprüfung ab.<br />
* Als späterer Landbaumeister in Doberan war er für die Ämter Bukow, Doberan und Schwaan verantwortlich. Bekannt ist, dass August Gaster 1914 das Wohnhaus in der heutigen Goethe-straße 10 in Bad Doberan aus dem Nachlass von Hofzimmermeister Reinke erwarb.<br />
* Ab 1890 war Gaster, der auch zum Baurat berufen worden war, Mitglied im Verein für Mecklenburgische Geschichte und Altertumskunde.<br />
* Im Jahr 1920 erfolgte seine Ernennung zum Vorstand des Hochbauamtes Rostock II in Doberan.<br />
* August Gaster war langjähriges Mitglied der Prüfungskommission für Kandidaten des höheren Baufaches in Schwerin. Eine Berufung an das Ministerium lehnte er jedoch ab, weil er sich seinem Wohnort Doberan sehr verbunden fühlte.<br />
* August Gaster zählt zu den profiliertesten Architekten in Mecklenburg.<br />
* Zu seinen wichtigsten Bauten gehören:<br />
* die Realgymnasien in Kiel und in Schwerin,<br />
* die Frauenklinik in der Doberaner Straße in Rostock<br />
* die Villa „Feodora“ des Herzogs Adolf Friedrich in Bad Doberan im Stülower Weg (jetzt Kreismusikschule), <br />
* die Villa der Prinzessin Reuß ‚in Heiligendamm (zu DDR- Zeiten „Max-Planck-Haus )entstanden um 1910, sowie die Herrenhäuser ın Rederank und Groß Stove.<br />
* August Gaster verstarb 1929.<br />
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====Lutz Elbrecht (Baumeister und Denkmalpfleger) ====<br />
* Lutz Elbrecht, am 8, März 1907 geboren, trat beruflich in die Fußstapfen seiner Vaters, den Hofmaurermeisters Fritz Elbrecht. <br />
* Im Geburtsjahr seines Sohnes gründete Fritz Elbrecht in Doberan eine Baufirma, die Lutz Elbrecht, der das Baugewerbe von Grund auf erlernt hatte, ab 1934 leitete.<br />
* Wohl eines seiner ersten Gebäude war der Bahnhof in Heiligendamm (1933/34), bei dessen Gestaltung er klassizistische Formen nachempfand. <br />
* 1935/36 entstand nach seinen Entwürfen das Wohnhaus in der Dammchaussee 23 in Klinkeroptik Für einen Rechtsanwalt. 1950 erwarb der Schriftstellen Ehm Welk das Gebäude und bewohnte es bis zu seinem Tod im Jahre 1966.<br />
* Ebenfalls mit roten Klinkern gestaltet, entstand1938/39 die Friedhofskapelle auf dem neuen Friedhof in Bad Doberan, ebenso wie die Friedhofskapelle in Kröpelin.<br />
* 1939/40 erbaute Lutz Elbrecht das Filmtheater am Kamp in der Severinstraße und schuf damit ein modernes, allen Ansprüchen genügendes Haus. Daneben hat er zahlreiche Bad Doberaner Ein- und Mehrfamilienhäuser entworfen und gebaut.<br />
* Als 1948 die damalige Landesregierung von Mecklenburg den Plan fasste, das durch die Kriegswirren stark in Mitleidenschaft gezogene Gebäudeensemble in Heiligendamm zu einem Sanatorium für Werktätige umzubauen, wurde Lutz Elbrecht zum „Vorsitzenden sämtlicher Angestellten der Bauleitung” ernannt. Von August1948 bis März 1950 währten die umfangreichen baulichen Maßnahmen.<br />
* Diese Aufnahme war so recht für den dem heimatverbundenen Baumeister und Architektengeschaffen, der einmal von sich selbst sagte: „Als altem Doberaner liegt mir die Erhaltung der Bau- und Kunstdenkmäler unseres Gebietes besonders am Herzen.“ Er behandelte Heiligendamm wie ein Denkmal und manche „Bausünde" muss dem Mangel an Material und Zeit in jenen schwierigen Nachkriegsjahren zugerechnet werden.<br />
* Eine weitere bedeutende Arbeit für den Denkmalpfleger Lutz Elbrecht war 1956/57 die Beseitigung der Neorenaissancefassade und Rekonstruktion der klassizistischen Fassade des Salongebäudes am Kamp (ab 1879 Rathaus, seit 1952 Sitz der Kreisverwaltung).<br />
* 1955 projektierte er das Kaufhaus „Magnet" am Alexandrinenplatz (heute Kaffeehaus Sparre). Bereits ab 1952 war Lutz Elbrecht als „Kreishelfer für Denkmalpflege“ des Institutsfür Denkmalpflege in Schwerin tätig. Bis zu seinem Tod setzte er sich unermüdlichab 1979 in der Interessengemeinschaft Denkmalpflege im Kulturbund der DDR und gleichzeitig im Vorstand der Gesellschaft für Denkmalpflege, für den Erhalt und die Pflege des Kulturerbes vor allem im damaligen Kreis Bad Doberan ein.<br />
* Am 9. Juli 1984 verstarb Lutz Elbrecht in Bad Doberan.<br />
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====Familie Carlson (Bauunternehmen, Bäckerei) ====<br />
* Jöns Carlson gilt als Ahnherr der Doberaner Carlsons, die im Laufe der Jahrzehnte einen beeindruckenden Werdegang hingelegt haben, Er wurde in Schweden geboren; sein Weg führte ihn nach Mecklenburg. Jöns arbeitete als Maurer, mit seiner Frau Marie Sophie Carlson, geb. Burmeister lebte er in Doberan, Sie hatten sechs Kinder, eins von ihnen war Hermann Carlson. <br />
* Hermann Carlson wurde am 26,10,1875 in Doberan geboren. Er war Maurergeselle und später Bauunternehmer. Hermann heiratete Frieda Josephine Mathilde Carlson, geb. Harms, Mit ihren Kindern lebten sie in Doberan. Vier ihrer sieben Kinder mussten die Eltern früh zu Grabe tragen.<br />
* Hermann gründete die Firma H. Carlson & Sohn, Dort arbeitete er zusammen mit seinem ältesten Sohn, Sie kauften mehrere Grundstücke, zum Beispiel „Am Rosenwinkel“ und erbauten dort Häuser.<br />
* Hermann Carlson starb am 30.09.1943 in Doberan. Testamentarisch hat er darüber verfügt, wer welche Häuser „Am Rosenwinkel“ erbt. Sohn Hans erhielt die Hausnummern 1 und 2, Hermann Nummer 4 und 5, Tochter Grete die Nummern 6 und 7. Keines der Kinder sollte die Häuser verkaufen, sondern weiter an die Enkel geben, damit die Häuserreihe im Familienbesitz bleibt.<br />
* Lediglich zur Finanzierung von Ausbildung, Studium oder Geschäftsgründung duldete Hermann eine Belastung der Häuser.<br />
* Ihr ältester Sohn Hans Carlson wurde am 01.07.1900 in Doberan geboren. Von 1919 bis 1922 absolvierte er eine Lehre des Maurerhandwerks bei seinem Vater in Doberan, Am28.02.1922 legt Hans Carlson seine Gesellenprüfung bei der Mecklenburgischen Handwerkskammer mit dem Prädikat ausgezeichnet ab. Beisitzer in der Prüfung ist der Doberaner Baumeister Albert Gading.<br />
* Am 01.02.1937 bestätigt die Reichskammer der bildenden Künste Hans Carlson zur Berechtigung der Berufsausübung als baugewerblich tätiger Architekt. Gültigkeit erhält dieses Prädikat für die Jahre 1936-1939, die eingeklebten Marken auf der Rückseite des Ausweises belegen das. <br />
* Nach dem Krieg wurde er am 10.11. in die Liste der Genossen der Genossenschaft des Bauhandwerks Mecklenburg-Vorpommern e. G. m .b. H. Schwerin aufgenommen. Per Postkarte wurde dies am 24.09.1948 durch das Amtsgericht Schwerin bekanntgegeben.<br />
* Hans heiratete Frieda Carlson, sie bekommen zwei Kinder: Paul Friedrich und Elisabeth.<br />
* Hans Bruder Hermann Carlson wurde am 06.03.1903 in Doberan geboren. Er machte eine Bäckerlehre, wurde Bäckermeister und gründete die Bäckerei Carlson. <br />
* Hermann heiratete Käthe Carlson und sie bekamen die Kinder Ingeborg und Jürgen. Ihre Tochter heiratete Günter Hermann, ihr Sohn betrieb die Bäckerei im Parkentiner Weg, die mittlerweile sein Sohn Jörg übernommen hat.<br />
* Hans Schwester Grete wurde am 03.12.1909 in Doberan geboren, Sie heiratete Hans Eichstädt. Sie haben zwei Kinder: Helga und Hans-Joachim.<br />
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===Persönlichkeiten aus Kunst und Kultur===<br />
====Ehm Welk====<br />
* [http://www.ehm-welk-haus.de/ www.ehm-welk-haus.de]<br />
[[Datei:Dob678.PNG|600px|zentriert]]<br />
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[[Datei:Dob701.jpg|600px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan R Ehm1.PNG|600px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan R Ehm2.PNG|700px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan R Ehm3.PNG|700px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan R Ehm4.PNG|700px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan R Ehm5.PNG|700px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan R Ehm6.PNG|800px|zentriert]]<br />
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====Gerhard Ringeling====<br />
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[[Datei:Dob706.PNG|300px|zentriert]]<br />
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'''Landschaft den Menschen zugeordnet''' <br />
* Seine besondere Liebe gilt dem Fischland / Zum 100. Geburtstag von Gerhard Ringeling – ein begabter norddeutscher Erzähler(Demokrat, 1987)<br />
* „Sei er nun Maler oder Dichter, Gelehrter, Bildhauer oder Musiker, — immer wieder kommt einer, dem in irgendeinem Seelenwinkel der göttliche Funke glüht, in unser abgeschiedenes Fischland und steht und atmet und ist gefangen und geht mit Heimweh und muß nun künden von der herben, schwer zugänglichen Schönheit dieses Stückes Erde zwischen Bodden und Meer, zwischen Darß und Ribnitzer Heide.<br />
* Sie reicht weit zurück, die Reihe dieser Fischlandkünder, und bricht nicht ab bis auf den heutigen Tag.<br />
* In diese Reihe tritt nun auch Gerhard Ringeling, der Doberaner Gymnasiallehrer.<br />
* So schrieb der Heimatschriftsteller F. W. Droß in den „Mecklenburgischen Monatsheften", als 1935 im Wiehern-Verlag Berlin Gerhard Ringelings „Seefahrend Volk — Vier Erzählungen vom alten Fischland" erschien.<br />
* Der Autor war den Lesern der „Mecklenburgischen Monatshefte" zu diesem Zeitpunkt bereits kein Unbekannter mehr. Er hatte Porträtskizzen über Johannes Troja und Heinrich Seidel (denen er sich innerlich besonders verbunden fühlte) geschrieben, ebenso über Richard Wossidlo und andere »Mecklenburger Leute".<br />
* Mit der „Fischländer Weihnacht" (ein Vorabdruck aus „Seefahrend Volk") hatte er seine ausgesprochene Begabung als norddeutscher Erzähler ausgewiesen.<br />
* Nach 1945 bringt die Evangelische Verlagsanstalt Berlin unter dem schlichten Titel „Erzählungen" zwölf der schönsten Geschichten Gerhard Ringelings in mehreren Auflagen heraus. Die vier Erzählungen vom alten Fischland aus „Seefahrend Volk" sind um acht, überwiegend im norddeutschen Raum handelnde, erweitert worden.<br />
* Als sich der Verlag 1969 zu einer nochmaligen (der zwölften) Auflage der Erzählungen von Gerhard Ringeling entschloß, nannte er — neben der Verehrung für den 1951 heimgegangenen Autor — einen zweiten Grund: „überschaut man den Bestand an christlicher Literatur, die im Formalen den anzulegenden Maßstäben genügt und in der Aussage zentral bleibt, ohne in Frömmelei auszuarten, so kann man nicht von einer Fülle sprechen.<br />
* Schon deshalb bot Ein begabter norddeutscher Erzähler sich eine Neuauflage an. Auf den Seiten dieses Buches ist beides eingefangen, die Landschaft und der Mensch: die Landschaft, nicht isoliert als Idylle oder Hort der Dämonen geschildert, sondern dem sie bewohnenden Menschen zugeordnet — der Mensch, nicht als Held oder Schuft herausgeputzt, sondern als einer, der bewußt oder unbewußt auf Gottes Gnade wartet.<br />
* "So bleiben die der Historie entnommenen Gestalten blutvoll und im tiefsten Sinne menschlich, ihr Handeln und Entscheiden rührt auch uns an." <br />
* 1947 erschien — in 2. Auflage — bei Hinstorff in Rostock das Buch von Gerhard Ringeling „Fischländer Volk — Geschichte und Schicksal einer mecklenburgischen Küstenlandschaft".<br />
* In ihrem Fischland-Buch schrieb Käthe Miethe: „Das kleine Buch des Doberaner Studienrats Dr. Ringeling „Fischländer Volk“ läßt teils chronikhaft, teils novellistisch in bunten Bildern das Werden des Fischlandes an uns vorüberziehen.<br />
* Weil Dr. Ringeling als der beste Kenner der Geschichte der deutschen Segelschiffahrt gilt, dessen grundlegendes Buch über die Segelschiffahrt mit großem Verlangen erwartet wird, stehen in seinem „Fischländer Volk“ Schiffer und Schiffahrt natürlich an erster Stelle.<br />
* Die novellistischen Schilderungen in diesem Buch erreichen nur selten die künstlerische Gestaltung und dramaturgische Spannung seiner Erzählungen.<br />
* Im Schlußwort des Buches wendet sich Ringeling eindringlich an seine Leser, ihn — soweit vorhanden — für seine geplante größere Darstellung der Geschichte der mecklenburgischen Segelschiffahrt mit Material zu unterstützen.<br />
* Doch zu diesem Buch, mit dem er sein literarisches Lebenswerk krönen wollte, kam es nicht mehr: Gerhard Ringeling starb am Silvestertag des Jahres 1951, erst vierundsechzigjährig.<br />
* Am 19. Juni war sein 100. Geburtstag. Manchmal tauchen seine „Erzählungen" im Antiquariat auf: wer zugreift und sie liest, wird nicht enttäuscht sein, sondern sich angerührt fühlen vom Schicksal der leichtsinnigen Margret, der schlimmen Brigitt oder des Schmiedes Jakobus Borgwardt, der ausging, „Gerechtigkeit zu suchen, und Gnade fand". Friedrich Schulz<br />
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[[Datei:Doberan J Ringeling1.PNG|900px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan J Ringeling2.PNG|900px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan J Ringeling3.PNG|500px|zentriert]]<br />
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====Ernst Voß====<br />
* [https://de.wikipedia.org/wiki/Ernst_Voß https://de.wikipedia.org/wiki/Ernst_Voß]<br />
[[Datei:Doberan R Voß.PNG|400px|zentriert]]<br />
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<gallery mode="packed" widths="200px" heights="400px"> <br />
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Datei:Dob965.PNG<br />
Datei:Dob967.PNG<br />
Datei:Dob968.PNG<br />
Datei:Dob969.PNG<br />
</gallery><br />
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====Felix Mendelssohn-Bartholdy====<br />
[[Datei:Dob751.jpg|400px|zentriert|thumb|Gemälde von Eduard Magnus 1846]]<br />
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[[Datei:Doberan Z61.PNG|700px|zentriert]]<br />
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* '''Felix Mendelssohn-Bartholdy(1809-1847) hat in Bad Doberan komponiert'''(''Aus der Redaktion(Ostseezeitung, 02.02.2009)''<br />
* Rostock . Der Komponist Felix Mendelssohn-Bartholdy wäre am 3. Februar 200 Jahre alt geworden. Gefeiert wird vor allem in den Städten seines Wirkens Berlin, Leipzig und Hamburg.<br />
* Aber auch die Mecklenburger haben Grund, den "Mozart des 19. Jahrhunderts", wie Robert Schumann seinen Kollegen und Zeitgenossen nannte, hochleben zu lassen.<br />
* Als 15-Jähriger verbrachte Mendelssohn im Sommer 1824 einen vierwöchigen Urlaub im ersten deutschen Seebad Heiligendamm und in Doberan. Dabei hat er auch komponiert, wie die pensionierte Musiklehrerin Marianne Strack aus Rostock belegen kann. ''Die "Doberaner Blasmusik" wurde am 13. Juli 1824 in Doberan uraufgeführt.''<br />
* Sie fand die "Doberaner Blasmusik" in den Archiven: Die pensionierte Musiklehrerin Marianne Strack hat herausgefunden, dass Felix Mendelssohn-Bartholdy, der am 3. Februar 1809 geboren wurde, als Fünfzehnjähriger in Bad Doberan komponiert hat. <br />
* Marianne Strack verehrt Mendelssohn seit ihrer Studienzeit in Leipzig. "Ich habe in Briefen der Familie von Doberan gelesen. Also muss er hier gewesen sein", sagt die Mendelssohn-Forscherin. <br />
* Tatsächlich findet sie viele weitere Briefe, in denen der junge Felix beschreibt, wie er mit dem Vater die Tage an der Ostseeküste verlebt. Es sind vor allem Spaziergänge in und um Doberan, die den Naturfreund Mendelssohn beeindrucken. Von nachhaltiger Wirkung aber ist eine kleine Hofkapelle bestehend aus Holzbläsern, Hornist und Basshornist, der Mendelssohn täglich im Salon beim Speisen lauscht. Von Komponierlaune gepackt, schreibt er ein kleines Nachtstück für die "Hofharmonie", wie das Ensemble heißt. Die Uraufführung der "Doberaner Blasmusik" ist am 13. Juli 1824. Mendelssohn wird sie später weiter verarbeiten, zur "Ouvertüre zur Harmoniemusik" op.24.<br />
* Marianne Strack findet im Landeshauptarchiv die einzelnen Stimmen der Musiker ¬ für sie der Beweis, dass Mendelssohn in Doberan die Komposition hinterlassen hat. "Das Stück wird später, wenn Mendelssohn Gewandhaus-Kapellmeister in Leipzig ist, immer an seinem Geburtstag am 3. Februar als Ständchen dargebracht", hat sie weiter recherchiert.<br />
* Trotzdem ist die Blasmusik in Vergessenheit geraten. Im vergangenen Jahr wird sie erstmals wieder von einem Bläserensemble der Hochschule für Musik und Theater Rostock, am Ort der Uraufführung in der heutigen Kreisverwaltung, in der gleichen Besetzung wie 1824 aufgeführt. Professor Günter Weidlich von der Hochschule hat es einstudiert.<br />
* "Das Stück beweist die große Begabung des Fünfzehnjährigen", sagt er. "Im zweiten Teil, dem Allegro, ist der, Sommernachtstraum’ deutlich zu spüren." Am 13. Februar will Weidlich die "Doberaner Blasmusik" in der Hochschule für Musik und Theater erneut erklingen lassen.<br />
* Der Leiter des Mendelssohn-Archivs in Berlin, Roland Schmidt- Hensel, bestätigt: "Der Doberan-Aufenthalt ist dokumentiert." Allerdings sei eine Prüfung der Doberaner Noten noch nicht abgeschlossen. <br />
* Im Kurort Bad Doberan gibt es bereits Überlegungen, wie der Mendelssohn-Besuch auch touristisch vermarktet werden kann. Vom Frühsommer an soll es einen Mendelssohn-Pfad geben, auf dem Besucher auf den Wegen des jungen Komponisten wandeln können.<br />
* Das Eröffnungskonzert der Festwoche „220 Jahre Heiligendamm“ am Sonntag, dem 9. Juni 2013 um 19.30 Uhr im Festsaal, Salongebäude in Bad Doberan, wird einem sehr berühmten Badegast des 19. Jahrhunderts gewidmet: Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847). Der damals erst Fünfzehnjährige logierte 1824 mit seinem Vater Abraham Mendelssohn Bartholdy (1776-1835) in der großherzoglichen Sommerresidenz Doberan und genoss einen Monat lang die Sommerfrische an der mecklenburgischen Ostseeküste.<br />
* Der Aufenthalt im Juli 1824 ist für den jungen Felix eine wahre Inspiration und geprägt von Spaziergängen in und um Doberan, die den Naturfreund Mendelssohn besonders erfreuten und er beschreibt der daheim gebliebenen Familie u.a. seine Ausflüge auf den Buchenberg mit einem Musiker der Hofharmonie. Mit einem Fernglas beobachten sie „die tanzende See mit Spitzenhauben in Weiß und Grau“. Zu seinen Vergnügungen gehört auch das Baden in der Ostsee. Felix Mendelssohn Bartholdy zählt zu den bedeutendsten Komponisten des 19. Jahrhunderts und stand mit wichtigen Musiker seiner Zeit wie Chopin und Schumann in regem Austausch. Die Konzertlesung „Tanzende See“ bezieht sich im Titel auf den Aufenthalt Mendelssohns, wenn auch nicht alle Werke und Texte in einem direkten Zusammenhang mit dem Ostsee-Aufenthalt im Ersten Deutschen Seebad stehen.<br />
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====Ludwig Bang====<br />
[[Datei:Dob200.JPG|700px|zentriert]]<br />
[[Datei:Dob955.PNG|700px|zentriert]]<br />
[[Datei:Dob956.PNG|700px|zentriert]]<br />
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====Kate Diehn-Bitt====<br />
[[Datei:Doberan Z56.PNG|800|gerahmt|zentriert|…]]<br />
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====Frank Zappa====<br />
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[[Datei:Dob677.PNG|gerahmt|zentriert|…]]<br />
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Datei:Za1.PNG<br />
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Datei:Za5.PNG<br />
Datei:Za6.PNG<br />
Datei:Za7.PNG<br />
Datei:Za11.jpeg<br />
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* '''Wie Zappa nach Bad Doberan kam'''<br />
* ''Denkmal: Nicht in Baltimore, auch nicht in Los Angeles oder Montreux - ausgerechnet in einer Kleinstadt in Mecklenburg- Vorpommern wird eine Büste des genialen US-Rock- stars aufgestellt. Eine Geschichte, die vor 30 Jahren begann - in der ehemaligen DDR.(von Ekkehart Eichler)''<br />
* Weihnachten. Ostern. Silvester. Für Wolfhard Kutz fallen am nächsten Sonnabend alle nur denkbaren Festtage zusammen. Denn an diesem 27. Juli um 13.30 Uhr wird das Denkmal eingeweiht, die Büste des großen Meisters. Mit allerlei psychedelischem Brimborium, wie es sich gehört. Das ironische Lächeln um den von Schnauzer und Unterlippenbürste gerahmten Mund, die markante Hakennase im hageren Gesicht, der zum Pferdeschwanz gebändigte Schopf, der spöttische Blick - alles in Bronze gegossen für die Ewigkeit: Frank Zappa.<br />
* Der US-Musiker (1940-1993) gilt vielen als größtes Genie der Rockgeschichte. Charismatisch. Begnadet. Durchgeknallt. Zauberer wüster Underground-Oratorien, Autor grotesker Popsongs. Bürgerschreck und Provokateur, Botschafter der US-Gegenkultur. <br />
* Viele Orte kämen für ein Denkmal in Frage: Baltimore, wo der Spross griechisch-arabisch-sizilianischer Abstammung zur Welt kam. Los Angeles, wo er 1964 die "Mothers of Invention" gründete. Montreux, wo 1971 während des Zappa-Konzerts ein Brand ausbrach. Prag, wo Zappa zum Handelsattache und Freund Vaclav Havels avancierte. Selbst die Rock'n'Roll Hall of Fame in Cleveland weist lediglich einen Schriftzug in Glasgravur vor. Nein, es ist ausgerechnet eine Kleinstadt in Mecklenburg-Vorpommern, die den großen Zappa auf den Sockel hievt: Bad Doberan an der Ostsee, 12 000 Einwohner.<br />
* Vom Rock-Olymp so weit weg wie Karl Moik von Jimi Hendrix. Eigentlich. Vor mehr als 30 Jahren beginnt diese Geschichte, in tiefsten DDR-Zeiten. Mit seiner ersten Zappa-Platte "Burnt weenie sandwich" katapultiert sich 1971 der 16-jährige Wolfhard Kutz in eine zappatriotische Umlaufbahn, auf der er bis heute kreist. "So eine Musik hatte ich noch nie gehört. Extrem dissonant, aber ein fantastisches harmonisches Ganzes.<br />
* Ich musste mehr haben." Er sammelt Originalplatten, ob auf dem Schwarzmarkt erhökert, von der Oma in die DDR geschmuggelt oder schlicht vom Zoll im Westpaket nicht entdeckt. Jeder Akkord, jede Textzeile wird mit einer Leidenschaft aufgesogen, wie sie nur dem Mangel entwächst.<br />
* Kein Wunder, dass Zappa-Verehrer Kutz auch ins Fadenkreuz der Stasi gerät. Nach der Wende rufen Kutz und seine Zappa-Verrückten ein Festival mit Live-Musik rund um ihr Idol ins Leben - die Zappanale.<br />
* Seit 1990 treffen sich Jahr für Jahr Ende Juli mehr Fans und Musiker auf der Pferderennbahn zwischen Bad Doberan und Heiligendamm. Hier entsteht 1999 die Idee eines Zappa-Denkmals. Natürlich in Bad Doberan, denn "das ist der einzige Ort mit einem eingetragenen Frank-Zappa-Verein", sagt Wolfhard Kutz. Auch für den Zappaologen Jim Cohen aus München ist Bad Doberan der einzig wahre Standort, "weil hier die Bewegung Arf-Society geboren wurde - von den Fans, nicht von Kunstmäzenen". <br />
* Ein Zappa-Denkmal erfordert aber Stehvermögen. Denn dieser Mann war die personifizierte Provokation. Ein Bürgerschreck, dem keine Konvention heilig war, der unermüdlich den American Way of Life attackierte, verpackt in atonal- avantgardistische Klangorgien. Gelegentlich schmuggelte er seine drastischen Botschaften sogar in hitparadenkompatible zuckersüße Balladen. <br />
* So erzählt "Bobby Brown" von den Sexualfantasien eines jungen Mannes, der im Refrain behauptet: "Oh Gott, ich bin der amerikanische Traum."<br />
* Und so einen Mann soll man vor den braven Mecklenburgern auf einen Sockel stellen? Die Zappa-Jünger haben einen Vorteil: Ihr Idol war vor Ort nur Insidern bekannt. Und was in Amerika wegen Anstößigkeit auf den Index wandert, regt in Mecklenburg niemanden auf. Außerdem sei alles eine Frage der Interpretation, meint Jim Cohen. <br />
* Man kann Zappa nämlich auch so sehen: "Er verabscheute Hippies. Er hasste Drogen, weil sie den Geist lahm legen.<br />
* Er war ein überzeugter amerikanischer Patriot. Und seine zentrale Botschaft war: Nicht verdummen lassen, nicht gleichgültig werden, nie bequem sein."<br />
* Mit solchen Argumenten zogen Wolfhard Kutz und sein Mitstreiter Michael Heinze aus Braunschweig in Bad Doberan durch Ausschüsse und Fraktionen, um ihr Projekt vorzustellen.<br />
* Die Stadtvertreter verweisen auf Namen, die den Ort schmücken, wie Ehm Welk, Autor der "Heiden von Kummerow". Für viele endet die Toleranz mit den Beatles oder Stones.<br />
* Bürgermeister Hartmut Polzin - inzwischen Ehrenmitglied der Arf-Society - preist Zappa immerhin als politisch ambitionierten Menschen. So weicht die Front aus Ablehnung und Desinteresse auf.<br />
* Die entscheidenden Argumente sind wirtschaftlicher Natur. Die Zappanale, die dieses Jahr ihre 13. Auflage erlebt, ist längst ein wichtiger Wirtschaftsfaktor geworden. Wenn Underground-Ikonen wie Don Preston, Bunk Gardner, Roy Estrada oder Jimmy Carl Black kommen, "trägt das unseren Namen in die Welt", sind sich Kutz und der Bürgermeister einig.<br />
* Schließlich werden Skulptur und Sockel (etwa 15 000 Euro) aus eigenen Mitteln und über Sponsoren finanziert. Auch die Reinigung bleibt nicht an der Stadt hängen. Und der Standort ist ein Kompromiss. Weil der Kamp, die grüne Innenstadtinsel, mit klassizistischen Gebäuden und zwei chinesischen Pavillons ausscheidet, wählte man eine kleine Halbinsel am verkehrsreichen Alexandrinenplatz - zwischen Dobra-Kaufhaus und Schwanen-Brunnen.<br />
* Am 20. September 2001 passierte der Vorschlag die Stadtvertretung ohne Gegenstimme. Der Bildhauer Vaclav Cesak aus Pilsen gestaltete die Büste nach einem Foto aus "Burnt weenie sandwich". Franks Geschwister Candy und Bob werden am nächsten Wochenende zur Enthüllung erwartet. Und für Wolfhard Kutz erfüllt sich ein Lebenstraum.(Internet: www.arf-society.de Das Ensemble Modern eröffnet am 13. September (Musikhalle) mit Zap- pas "Greggery Peccary & Other Per- suasions" das Hamburger Musikfest)<br />
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===Weitere Persönlichkeiten aus der Stadtgeschichte===<br />
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====Herzog Adolf Friedrich====<br />
* [https://de.wikipedia.org/wiki/Adolf_Friedrich_zu_Mecklenburg https://de.wikipedia.org/wiki/Adolf_Friedrich_zu_Mecklenburg]<br />
[[Datei:Dob679.PNG|400px|zentriert]]<br />
Herzog Adolf Friedrich & Feodora von Reuss<br />
[[Datei:Villa Feodora.jpg|400px|zentriert]]<br />
Villa Feodora<br />
[[Datei:Hochzeit Adolf Friedrich.jpg|400px|zentriert]]<br />
Hochzeit<br />
[[Datei:Erbprinzessin Elise von Reuss mit ihren Kindern.jpg|400px|zentriert]]<br />
Erbprinzessin von Reuss mit ihren Kindern<br />
[[Datei:Sarkophag Feodora.jpg|400px|zentriert]]<br />
Sarkophag von Herzogin Feodora im Doberaner Münster<br />
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====Madame Reichard====<br />
[[Datei:Dob759.PNG|300px|zentriert]]<br />
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'''Das luftschiffende Frauenzimmer''' <br />
*''Vor 170 Jahren — Ballonaufstieg in Doberan (I)''<br />
* ( Ostsee-Zeitung, Juli 1989 - Zeitungsregestensammlung Carl Christian Schmidt/Archiv Münsterverwaltung Bad Doberan)<br />
* Das Jubiläum des Ballonfluges von Wilhelmine Reichard soll Anlaß sein, dieser ungewöhnlichen Frau zu gedenken, wobei bisher unveröffentlichtes Archivmaterial verwendet wurde.<br />
* Wilhelmine Schmidt (1788 - 1848) war seit 1806 mit Gottfried Reichard, dem nach W. Jungius zweiten deutschen Ballonflieger, verheiratet. Reichard startete 1810 mit einem selbstgebauten Ballon, Wilhelmine stieg im April 1811 in Berlin als erste Deutsche zu einer 1 l/2stündigen Luftreise auf, Ihr dritter Flug (Sept. 1811 in Dresden) endete mit einer schweren Havarie. Bei starkem Sturm stieg der Ballon sehr rasch auf mehrere tausend Meter, die Pilotin verlor das Bewußtsein.<br />
* Als sie wieder zu sich kam. erblickte sie über sich nur noch einige Stofffetzen, die sich im heftigen Seitenwind wie ein Segel blähten, den Absturz so um einige Augenblicke verzögernd. Die Reste des Ballons verfingen sich in einer Baumgruppe, die Gondel stürzte zu Boden, die Fliegerin, erneut bewußtlos, kam erst nach Stunden wieder zu sich. <br />
* Fünf Jahre später, inzwischen war Wilhelmine Mutter von vier Kindern, bestieg sie erneut einen Ballon. Ihre Aufstiege, u. a. in Brüssel, Hamburg, Wien, Prag, Warschau und München, wurden zur Routine.<br />
* Die Einnahmen aus den Eintrittspreisen dienten der Finanzierung der im Jahre 1816 gegründeten chemischen Fabrik ihres Mannes im Plauenschen Grund bei Dresden.<br />
* Der von ihr im Sommer 1819 in Hamburg, Lübeck, Doberan und Bremen benutzte Ballon dürfte der fünfte der sechs von Reichard gebauten „Bälle“ gewesen sein. Er war mit Wasserstoff gefüllt, der am Startort aus einer chemischen Reaktion von Schwefelsäure und Eisen erzeugt wurde.<br />
* Die etwa 200 Quadratmeter große Hülle, in Handarbeit genäht, bestand aus feinster Seide, die mit Firnis hauchdünn, aber luftdicht abgedeckt war.<br />
* Am 16. Juli traf Madame Reichard in Doberan ein; in der letzten Juliwoche wurde der Ballon im großherzogliohen Palais in Rostock (am heutigen Universitätsplatz) dem Publikum gezeigt.<br />
* Eine Rostocker Zeitung vom 29. Juli schrieb: „Das hiesige Publikum hat sowohl den Ballon, womit bereits 18 (?) Luftreisen gemacht sind, als auch die anderen Apparate mit vieler Aufmerksamkeit, sehr zahlreich In Augenschein genommen, und erwartet daher von diesem hier hoch nie gesehenen Schauspiel ein um so größeres Vergnügen.“ Am- 30. Juli wurde der Ballon für die Armen zum herabgesetzten Preis von 8 Schilling (Erwachsene) und 4 Schilling (Kinder) gezeigt.<br />
* Über die Luftreise in Doberan selbst werden wir in unserer nächsten Sonnabendausgabe berichten(Dr. H. Rehwaldt).<br />
<br />
'''Die geglückte Luftreise''' <br />
*''Vor 170 Jahren - Ballonaufstieg in Doberan (II)'' <br />
* ( Ostsee-Zeitung, Juli 1989 - Zeitungsregestensammlung Carl Christian Schmidt/Archiv Münsterverwaltung Bad Doberan)<br />
* Über den Ballonaufstieg in Doberan 1819 berichtet der Zeitzeuge H. G. Studemund (das bisher nicht veröffentlichte Originalmanuskript wurde mir dankenswerterweise vom Staatsarchiv Schwerin zugänglich gemacht): „August 8. Frau Profeßorin Reichard erhob sich um 5 Uhr nachmittags in die Luft. Zum Lokal der Füllung und des Aufsteigens war ein geräumiger Rasenplatz neben der Kirche gewählt.<br />
* Nachdem die Luftschifferin sich den Allerhöchsten Herrschaften auf der dort errichteten Tribüne empfohlen hatte, stieg sie in den Korb, erhob sich unter Pauken und Trompetenschall langsam in die Luft, winkte den Tausenden unter ihren Füßen mit der Fahne die Abschiedsgrüße zu und leerte über und neben der Thurmspitze noch sichtbar einen Ballastbeutel, in Folge deßen sie bald als ferner Punkt den Blicken der Zuschauer entschwand.<br />
* Als der Wind zum Meere trieb, so ließ sie sich bald, etwa 1/2 Meile von Doberan wieder zur Erde herab. Die Fahrt war vollkommen glücklich, und nachdem die Luftschifferin im Hofwagen zurückgekehrt war, folgte bald ihr Ballon, welcher noch schwebend und von sicheren Wächtern geführt, durch alle Straßen von Doberan reisete.<br />
* Man will behaupten, daß das erhabene Schauspiel etwa 4000 Zuschauer versammelt hatte. Einige kleine Probe-Ballone, welche als Vorboten und zur Beobachtung des Windes vorausgeschickt wurden, müßten noch jetzt über den Wolken schweben, wenn ihre Kraft nicht erloschen ist.“<br />
* Derselbe Autor wurde von dem Ereignis zu einem zwölfstrophigen Gedicht beflügelt, das weitere Einzelheiten des Aufstiegs wiedergibt. Es heißt dort u. a.: „Schon spannen sich die schlaffen Seile;/ Es ringt mit der verhaßten Haft / Stets mächtiger nach jeder Weile / Des stolzen Balles volle Kraft. Der leichte Korb beginnt zu schweben / Nimmt Fernrohr jetzt und Ballast ein!/ Es wird der Anker ihm gegeben, / Und die Sylphide steigt hinein. Dem schwarzen Punkte i n den Lüften / Folgt auf der ernsten Bahn zum Meer / Mit schnellem Flug auf allen Triften, / Der Renner hülfebringend Heer.“<br />
* Für den Pächter des Kammerhofes, auf dessen Feld der Ballon niederging, brachten die „Renner“, die begeisterten Zuschauer also, in Equipagen, zu Pferd und einfach zu Fuß allerdings nicht „Hülfe“, sondern nur Ärger mit sich, zertraten sie ihm doch seine schönen, fast reifen Erbsen. „Min Arften, o min Arften“, jammerte er verzweifelt, gab sich aber rasch zufrieden, als. ihm der Großherzog die Michaelspacht erließ.<br />
* Der Abend mit einer Ovation im Doberaner Theater gestaltete sich zum waren Triumph für das tapfere „luftschiffende Frauenzimmer“, wie die damaligen Zeitungen voller Anerkennung schrieben(Dr. Helge Rehwaldt).<br />
<br />
==Kur- und Bäderwesen, Tourismus, Sport, historische Bauten==<br />
===Medizinische Einrichtungen===<br />
<br />
[[Datei:Doberan Z54.PNG|700px|zentriert]]<br />
<br />
===Kur- und Bäderwesen===<br />
'''Aus der Geschichte des ältesten Seebades'''<br />
* ''Kuren mit Molke, Eselsmilch und Wasser'' <br />
* ( Ostsee-Zeitung, Januar 1993 - Zeitungsregestensammlung Carl Christian Schmidt/Archiv Münsterverwaltung Bad Doberan)<br />
* 1836 starb der geistige Vater des ersten deutschen Seebades, der Hofrat Prof. Dr. Samuel Gottlieb von Vogel, und ein Jahr später folgte ihm der Großherzog Friedrich Franz I., der seinen Leibmedicus „wahrhaft hoch schätzte und ehrte", nach. Damit verlor das Land Mecklenburg-Schwerin einen der eifrigsten Förderer von Doberan-Heiligendamm und auch einen der wenigen weitblickenden und klugen Regenten in seiner Geschichte.<br />
* Der Nachfolger Paul Friedrich ließ in seiner nur sechsjährigen Amtszeit als Landesherr die Straßen nach Rostock und zum Damm ausbauen. Das Bettenhaus neben dem Saalgebäude in Heiligendamm erhielt eine Erweiterung um drei Stockwerke und so seine heutige Höhe. <br />
* Im Erdgeschoß verblieben die warmen Seebäder, die in 18 Kabinetten verabreicht wurden, außer den vier für die Großherzogliche Familie reservierten. Die Kabinette waren komfortabel eingerichtet mit Kanapees, Klingelschnüren usw., die Badewannen bestanden ursprünglich aus weiß überfirnistem Eichenholz und wurden jetzt allmählich durch Zement-Badewannen ersetzt. <br />
* Im schriftlichen Nachlaß von Prof. Vogel und seinen Nachfolgern finden sich reichlich Belege über die Heilkraft des Seewassers. Einiges davon erinnert an die Wunderheilungen der Bibel und ist wohl aus heutiger Sicht auch ein wenig unter Werbeaspekten zu betrachten. Interessant ist aber die Variationsbreite der Anwendung. Nicht nur die kalten und warmen Bäder allein, sondern auch die Beimischung oder die Abreibung mit stark jodhaltigem Tang oder das Trinken von Seewasser gehörten zur Behandlung.<br />
* Auch mit Molke, Eselsmilch und Mineralwasser wurde experimentiert, wie aus einer alten medizinischen Abhandlung zu entnehmen ist: „Versuche zu Milch-Anstalten wurden im Orte Doberan durch eine Eselinnen-Herde gemacht, auch eine Anstalt zum Ausschenken vieler Mineral-Wässer wurde etabliert, aber die 3/4 Meile weite Entfernung des Ortes vom Strande legte immer Hindernisse in den Weg; die Eselinnen wurden wieder abgeschafft, weil die Weiden zu weit entfernt waren, um zu jeder Zeit Milch bekommen zu können, und die Trinkanstalt wurde nur wenig besucht." <br />
* Mitte des 19. Jahrhunderts wurden in Heiligendamm eigens Molkenanstalten eingerichtet, um die Molke, der damals große Heilkraft zugesprochen wurde, dem Wasser beimengen zu können.<br />
* Gleichzeitig erfolgte der Auftakt zu einem weiteren Ausbau des Bades im Hinblick auf Übernachtungsmöglichkeiten, ohne daß Doberan als Ort der gesellschaftlichen Ereignisse seine Bedeutung verlor.<br />
* Der Großherzog Paul Friedrich ließ in westlicher Richtung, am Beginn der Steilküste, in kurzer Folge drei Villen für seine privaten Belange errichten, die im Zeitgeschmack englisch mit „Cottages” bezeichnet wurden.<br />
* Besonders und auch heute noch idyllisch gelegen ist davon am westlichen Ende das Alexandrinen-Cottage, so benannt nach der Großherzogin, die es viele Jahre bewohnte, einer Tochter der legendären Königin Luise und des Preußenkönigs Friedrich Wilhelm III. und Schwester des späteren Kaisers Wilhelm I.<br />
* Die Fürstin erreichte das hohe Alter von 89 Jahren und erfreute sich stets einer besonderen Beliebtheit und Wertschätzung. In ihren letzten Lebensjahren, als die Körperkräfte schon schwanden, ließ sie sich während ihres Sommeraufenthaltes täglich mit einem kleinen Eselskarren nach Doberan und um den Kamp kutschieren(Aus WOLF KARGE, Heiligendamm 1793-1993)<br />
<br />
<br />
<br />
'''Aus der Geschichte von Bad Doberan und Heiligendamm (40)'''<br />
* ''Regen- und Sturzbäder halfen gegen Kopfschmerzen'' <br />
* ( Ostsee-Zeitung, Juli 1997 - Zeitungsregestensammlung Carl Christian Schmidt/Archiv Münsterverwaltung Bad Doberan)<br />
* Bad Doberan. Schon vor 160 Jahren wurden genaue Messungen von Luft- und Wassertemperaturen vorgenommen - morgens um 7 und nachmittags um 4 Uhr - der Wellenschlag beachtet, die Richtung des Windes, die Gesamtwitterung und der Barometerstand in Augenschein genommen, so daß Dr. J. H. Becker in seinem Buch „Doberan im Sommer 1837", ein Jahr darauf bei Hinstorff in Parchim und Ludwigslust erschienen, genaueste Angaben machen konnte. <br />
* Mit dem unbeständigen Wetter im Januar und Februar hing nach Ansicht des Mediziners auch die im ganzen nordöstlichen Europa vorherrschende Grippe zusammen, die ebenfalls in Doberan grassierte. <br />
* Bis in den Mai blieb es ungewöhnlich kalt, und erst nach dem 20. im Wonnemonat begann es freundlicher zu werden. Mitte Juni machte sich ein schwefliger und dichter Nebel bemerkbar, aus dem „ein übelriechender Höhenrauch" wurde.<br />
* Interessant bei den Anmerkungen des Badearztes vor allem die Beziehungen zwischen Wetter und Krankheiten. So ist zu lesen, daß durch das angenehme und warme Wetter im September „die Neigung zu Durchfällen und zu Störungen der Verdauungs-Organe überhaupt allmählich verschwand."<br />
* Welchen Ruf Heiligendamm in jenen Jahren besaß, mag daraus ersichtlich sein, daß ein Patient aus Polen die weite Reise unternahm, um hier an der Ostsee durch die regelmäßigen Seebäder in Verbindung mit Regen- und Sturzbädern von seinen langjährigen Kopfschmerzen - Neurosen - befreit zu werden.<br />
* Ein „kaltes Sturzbad" beschrieb Becker mit „einem aus einer bedeutenden Höhe geschehenes Herabstürzen reichlicher Wassergüsse auf den entblößten Körper oder auf einen Teil desselben".<br />
* Andere Arten von Bädern waren auch Fall-, Gieß- oder Tropfbäder.<br />
* In Doberan besaß man zudem schon die Douche-Maschinen, die in ihrer Form Ähnlichkeit mit einer Feuerspritze hatten, und mit ihnen konnte man den Wasserstrahl ganz gezielt und dauerhaft auf eine bestimmte Stelle richten.<br />
* Erfolge erzielte man ebenfalls mit mineralischen Schlamm- und Moorbädern sowie mit Schwefelbädern.<br />
* Bereits seit 1818 gab es in Heiligendamm ein Gebäude, in das zwei Schwefeldampfmaschinen untergebracht waren.<br />
* Von besonderer Bedeutung war die Eisen-Quelle, „deren kräftiges Wasser in das in ihrer Nähe im Jahre 1823 neu erbaute, große, sehr geschmackvoll eingerichtete und Doberan zur wahren Zierde gereichende Badehaus geleitet wird".<br />
* „Doberan im Sommer 1837" war eine außergewöhnliche Werbung für die heilenden Kräfte in Doberan und Heiligendamm und könnte in der Gegenwart erneut eine Lanze für das älteste deutsche Seebad brechen(PETER GERDS)<br />
<br />
[[Datei:Doberan Z6.PNG|700px|zentriert]]<br />
<br />
<br />
===Beherbergung===<br />
<gallery mode="packed" widths="200px"><br />
Datei:Dob83.jpg|<br />
Datei:Dob304.jpeg|<br />
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Datei:Dob460.PNG|Mollistr. 12 und seine Geschichte<br />
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[[Datei:Doberan Z7.PNG|700px|zentriert]]<br />
<br />
===Gaststätten===<br />
* [[Gaststätten]]<br />
<br />
===Stadt- und Bädermuseum===<br />
<br />
* [https://www.bad-doberan-heiligendamm.de/kultur-events/kulturhaeuser-museen/stadt-baedermuseum.html https://www.bad-doberan-heiligendamm.de/kultur-events/kulturhaeuser-museen/stadt-baedermuseum.html]<br />
<br />
[[Datei:Dob936.PNG|500px|zentriert]]<br />
[[Datei:Dob763.PNG|500px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan R Möckelhaus.PNG|600px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan Z1.PNG|600px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan Z3.PNG|600px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan Z4.PNG|600px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan Z5.PNG|600px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan Z37.PNG|600px|zentriert]]<br />
<br />
===Bad Doberan - Tourismus===<br />
* [[Bad Doberan - Tourismus|Tourismus]]<br />
<br />
'''Bad Doberaner Gästeführer'''<br />
[[Datei:Dob842.PNG|400px|zentriert]]<br />
[[Datei:Dob835.PNG|400px|zentriert]]<br />
[[Datei:Dob777.PNG|400px|zentriert]]<br />
[[Datei:Dob836.PNG|400px|zentriert]]<br />
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[[Datei:Dob856.jpg|400px|zentriert]]<br />
<br clear="all"/><br />
[[Datei:Dob906.PNG|400px|zentriert]]<br />
[[Datei:Dob854.PNG|400px|zentriert|thumb|Gästeführer Peter Becker]]<br />
<br />
===Sport===<br />
<br />
<br />
* [[Sport in Doberan]]<br />
<br />
===Straßen,Baudenkmale und Sehenswürdigkeiten der Stadt Bad Doberan===<br />
<br />
'''Neue Straßennamen mit alter Tradition'''<br />
''Bad Doberan (Stadtverwaltung) Die Stadtverordnetenversammlung beschloß die Änderung der Straßennamen nach vorliegenden Vorschlägen, 1-11, die vom erweiterten Kulturausschuß aus den Vorlagen der CDU-Fraktion und des Kulturausschusses unter Einbeziehung der Meinung der Bevölkerung erarbeitet wurden(Bad Doberaner Stadtanzeiger, 15. Dez. 1990)''<br />
* Straße des Friedens wird in Dammchaussee umbenannt: Die Chaussee führt von Doberan nach Heiligendamm und wurde deshalb seit Gründung des Seebades als Dammchaussee bezeichnet. Aus dieser Tradition und der Rückbesinnung auf das erste deutsche Seebad hielt der Sonderausschuß es für zweckmäßig, diese Bezeichnung wieder einzuführen. <br />
* Die Heinrich-Klöcking-Straße wird wieder Neue Reihe: Dieser Name wurde bei der Bebauung der Straße eingeführt und hat somit Tradition. Die Umbenennung der Neuen Reihe in Heinrich-Klöcking-Straße (ebenso wie die zwei nachfolgenden Straßen) war eine Maßnahme der damaligen Stadtverwaltung (nach 1945) um Antifaschisten um jeden Preis auch in Doberan zu ehren. <br />
* Wilhelm-Bohm-Weg wird wieder Mittelstraße genannt<br />
* Ernst-Wolff-Straße soll wieder Friedhofstraße heißen. Da diese Straße die Zufahrtstraße zum neuen Friedhof war, sollte sie auch wieder traditionsgemäß diesen Namen führen.<br />
* Clara-Zetkin-Straße bleibt mit diesem Namen bestehen. Bei der Auswertung der Meinungen der Bad Doberaner Bürger, speziell der Clara-Zetkin-Straße sprachen sich etwa 80% für den Erhalt dieses Namens aus. Clara Zetkin als Begründerin der Frauenbewegung sollte nach Meinung der Mehrheit der Bevölkerung durch diesen Straßennamen geehrt werden.<br />
*Maxim-Gorki-Platz bleibt mit diesem Namen bestehen. <br />
* Die MTS-Siedlung soll in „Am Quellholz“ umbenannt werden: Die Bezeichnung „Die Cepelin“ würde für Einheimische jüngeren Datums und Fremde unklar sein. Waldsiedlung wurde abgelehnt wegen der Assoziation zu Wandlitz. Da das Quellholz gegenüber liegt und von seiner Attraktivität bereits anspricht, sprachen sich die Mitglieder der Sonderarbeitsgruppe einstimmig für die Bezeichnung „Am Quellholz“ aus. <br />
* Es wurde vorgeschlagen die Friedrich-Engels-Straße wieder in Friedrich-Franz-Straße umzubenennen: Hier spielte die Würdigung Friedrich Franz I. als Mitbegründer des ersten deutschen Seebades eine Rolle, und dazu kam, daß diese Straße zuvor über Jahrzehnte bereits Friedrich-Franz-Straße hieß. Viele Einwohner dieser Straße sprachen sich für diesen Namen aus.<br />
* Die Ernst-Thälmann-Straße wird auf Vorschlag in Mollistraße umbenannt: Hierüber gab es unterschiedliche Diskussionen. Die Mehrheit der Bevölkerung und der Arbeitsgruppenmitglieder plädierten für „Mollistraße“: a) aufgrund des dort hindurchfahrenden „Molli’s“;b) umgangssprachlich hat sich diese Bezeichnung bereits seit Jahrzehnten in der Bevölkerung eingebürgert. Man sollte auch auf diese Volkstümlichkeit Rücksicht nehmen. <br />
* August-Bebel-Straße bleibt mit diesem Namen bestehen. <br />
* Karl-Marx-Platz wird in Brunnenplatz umbenannt.<br />
* Aufgrund der Beschlußvorlage 38/90 zur Umbenennung der Straßennamen im Wohngebiet Buchenberg wurde folgendes beschlossen: Zu der Straßenbenennung Buchenberg sollte eine Sonderregelung getroffen werden. Aufgrund sehr vieler Vorschläge der Buchenbergbewohner wird der Name Ehm Welks als Straßenname fast 100%ig akzeptiert, aber nicht seine „Helden“. Darauf hat sich die Sonderarbeitsgemeinschaft zu folgendem Vorschlag entschlossen: Das Bauamt entscheidet über eine übersichtlichere Straßenführung und setzt dann im Einvernehmen mit der Stadtverordnetenversammlung die von der Sonderarbeitsgemeinschaft vorgeschlagenen Namen ein:<br />
* Ehm-Welk-Straße (Schriftsteller Heiden von Kummerow);<br />
* Gerhard-RingelingStraße (Schriftsteller und Lehrer am Gymnasium); <br />
* Heinrich-Seidel-Straße (Schriftsteller und häufiger Gast in Bad Doberan);<br />
* Rudolf-TarnowStraße (Volkstümerlicher Dichter, Burrkäwers);<br />
* JohnBrinkmann-Straße (Schriftsteller);<br />
* Ludwig-Bang-Straße (Heimatmaler von Bad Doberan). <br />
*Entschieden wurde: Straße der Freundschaft in Heinrich-Seidel-Straße; Straße der Gemeinschaft in Ehm-Welk-Straße; Straße der Solidarität in John- Brinckmann-Straße; Straße des Aufbaus in Rudolf-Tarnow Straße umzubenennen.<br />
* Mit diesen Vorschlägen hoffen wir, den Anwohnern des Buchenbergs und dem Neubaugebiet insgesamt gerecht zu werden. <br />
<br />
[[Datei:Dob907.PNG|700px|zentriert|Flecken Doberan]]<br />
<br clear="all"/><br />
<br />
[[Datei:Dob419.JPG|700px|zentriert|Bad Doberan]]<br />
<br />
====Bahnhof/Molli====<br />
* [[Bahnhof/Molli]]<br />
<br />
====Das Moorbad====<br />
* [[Das Moorbad]]<br />
<br />
====Kamp und Severinstraße====<br />
* [[Kamp und Severinstraße]]<br />
<br />
====Alexandrinenplatz====<br />
* [[Alexandrinenplatz]]<br />
<br />
====Markt, Baumstraße, Neue Reihe====<br />
* [[Markt, Baumstraße, Neue Reihe]]<br />
<br />
====weitere Straßen====<br />
* [[weitere Straßen]]<br />
<br />
<gallery mode="packed" widths="200px"><br />
<br />
Datei:Dob218.jpg|Friederich Franz Straße<br />
Datei:Dob362.jpeg|<br />
Datei:Dob297.jpeg|<br />
Datei:Dob421.JPG|<br />
Datei:Dob221.jpeg|Mollistraße<br />
Datei:Dob948.PNG|Ehm-Welk-Buchhandlung<br />
Datei:Dob949.PNG<br />
Datei:Dob916.jpg|Mollistr.(DDR)<br />
Datei:Dob833.PNG<br />
Datei:Dob847.PNG<br />
Datei:Dob918.jpg|Ziegenmarkt(DDR)<br />
Datei:Dob403.JPG|<br />
Datei:Dob412.JPG|<br />
Datei:Dob435.JPG|<br />
Datei:Dob256.jpeg|<br />
Datei:Dob262.jpeg|<br />
Datei:Dob229.jpeg|<br />
Datei:Dob250.jpeg|Lindenstraße<br />
Datei:Dob266.jpeg|Beethoven Straße<br />
Datei:Dob917.jpg|Severin-Beethoven Straße<br />
Datei:Dob423.JPG|<br />
Datei:Dob408.JPG|Puppenhaus Beethoven Straße<br />
Datei:Dob270.jpeg|Rostocker Straße<br />
Datei:Dob324.jpeg|Rostocker Straße<br />
Datei:Dob687.jpg|<br />
Datei:Dob491.jpg|<br />
Datei:Dob492.jpg|<br />
Datei:Dob272.jpeg|Kröpeliner Straße<br />
Datei:Dob314.jpeg|<br />
Datei:Dob273.jpeg|Goethe Straße<br />
Datei:Dob281.jpeg|Post- /Severinstraße<br />
Datei:Dob285.jpeg|Wossidlostraße<br />
Datei:Dob299.jpeg|Schützenplatz<br />
Datei:Dob301.jpeg|Am Wallbach<br />
Datei:Dob307.jpeg|Dammstraße<br />
Datei:Dob309.jpeg|<br />
Datei:Dob446.jpg|<br />
Datei:Dob447.jpg|<br />
Datei:Dob448.jpg|<br />
Datei:Dob316.jpeg|Lettowsberg<br />
Datei:Dob591.jpg|<br />
Datei:Dob465.PNG|Lessingschule 1952<br />
Datei:Dob467.PNG|Fritz-Reuterstr. 1953<br />
Datei:Dob468.PNG|Rost./Kröpel. Str. 1953<br />
Datei:Dob469.PNG|Rost. Str. 1952 (Vettersche Haus)<br />
Datei:Dob474.PNG|Lindenalle um 1900<br />
Datei:Dob472.PNG|Blick auf Buchenberg 19.Jh.<br />
Datei:Dob908.jpg|Stülower Weg(Blick vom Arbeitslager)<br />
<br />
</gallery><br />
<br />
[[Datei:Doberan R Wossidlostr..PNG|700px|zentriert]]<br />
<br />
===Die Burg, später "Haus des Handwerks"===<br />
* [[Die Burg, später "Haus des Handwerks" ]]<br />
<br />
===Denkmale===<br />
<br />
'''Backenzahn'''<br />
[[Datei:Dob951.PNG|700px|zentriert]]<br />
(Ostseezeitung 9.9.2001)<br />
<br />
<gallery widths="400px" heights="200px"><br />
Datei:Dob573.jpg<br />
Datei:Dob574.jpg<br />
Datei:Dob686.jpg<br />
</gallery><br />
Ehrenmal für die im Ersten Weltkrieg gefallenen und vermissten Soldaten auf dem Buchenberg (im Volksmund Backenzahn genannt) in Bad Doberan, Mecklenburg-Vorpommern/Das Ehrenmal wurde Ausgang der 1920er Jahre nach einem Entwurf des Architekten und Baumeisters Hans Carlson von der Baufirma H. Carlson & Sohn, damals Bad Doberan, Severinstraße 2, erbaut.<br />
<br />
'''Gedenkstein'''<br />
[[Datei:Dob580.jpg|700px|zentriert|Bad Doberan]]<br />
<br />
'''Wo ist der Gedenkstein geblieben?'''<br />
* ( Ostsee-Zeitung, Oktober 1997 - Zeitungsregestensammlung Carl Christian Schmidt/Archiv Münsterverwaltung Bad Doberan)<br />
* Bad Doberan. In Bad Doberan gab es einmal einen Vaterländischen Gedenkstein, der am heutigen Fußgängerüberweg bei der Post gestanden haben soll und irgendwann entfernt worden ist. Er trug die Inschrift „Allezeit treu bereit für des Reiches Herrlichkeit". <br />
* Im Hütter Wohld wurde dieser Findling von Forstmeister von Raven entdeckt und durch den Großherzog als Geschenk dem Doberaner Militärverein übergeben.<br />
* Im April 1912 war es dann schließlich soweit. In Anwesenheit, so zeitgenössische Quellen, von 14 Krieger- und Militärvereinen aus Doberan und Umgebung wurde der Stein auf dem Alexandrinenplatz aufgestellt.<br />
* Über Größe und Transport hieß es: „Der Granitfindling ist ungefähr 2 1/2 m hoch, 1 1/4 m breit und 1 m dick, hat also gut drei Kubikmeter Inhalt und 180 Zentner Gewicht.<br />
* Ende Februar war er unter mehrtätigen schweren Mühen aus seinem Lager gehoben, auf zwei mächtige, mit schmiedeeisernen Bändern zusammengekoppelte Eichenstämme gewunden und daran festgekettet worden." Mit einem Gespann und sechs Pferden davor erreichte dieser Stein in zwei Tagen Doberan. <br />
* An Ort und Stelle hatte Hofzimmermeister Reincke eine Hebevorrichtung aus drei Fichtenstämmen gebaut.<br />
* Daß bei der Prozedur alles ohne den geringsten Schaden und Unfall ablief, wurde besonders hervorgehoben. Wo aber ist nun der Findling geblieben?(P. GERDS)<br />
<br />
<br />
'''Gedenken an Gorbatschow'''<br />
*''Stein und Eiche werden nun gesetzt''<br />
* (von Werner Geske - Ostsee-Zeitung, November 1992 - Zeitungsregestensammlung Carl Christian Schmidt/Archiv Münsterverwaltung Bad Doberan)<br />
* ''Bundesminister und Doberaner Bürger vollziehen gemeinsam feierlichen Akt'' <br />
* Bad Doberan. Für den 72jährigen Erich Vick geht morgen ein langgehegter Wunsch in Erfüllung: Die Kreisstadt würdigt in einem feierlichen Akt die wiedergewonnene deutsche Einheit durch Gedenkstein und Eiche.<br />
* „Ich freue mich, daß ich die Ehre habe, gemeinsam mit Bundesminister Krause den Baum pflanzen zu können. Es ist gut, daß der Gedenkstein einen Ausspruch Gorbatschows trägt, der seiner Grußadresse zum Tag der deutschen Einheit 1990 entstammt. <br />
* Ihm, Ronald Reagan und Helmut Kohl sollte unser tief empfundener Dank gehören", erklärte der alte Herr gegenüber der OZ. Er gehöre zu der Generation, die aus Krieg und Kriegsgefangenschaft zurückgekehrt, die Teilung des Vaterlandes schmerzlich erlebt habe. <br />
* Im Januar, als Prof. Günther Krause den Vorschlag unterbreitete, Straßen und Plätze nach Michail Gorbatschow zu benennen, fand diese Anregung auch in unserem Kreis Resonanz.<br />
* Zu denen, die sich damals mit Vorschlägen zu Wort meldeten, gehörte auch Erich Vick. Der ehemalige Bäckermeister sprach sich dafür aus, dem ehemaligen sowjetischen Staatschef mit einem Gedenkstein und einer Eiche Dank für seine Entschlossenheit zu sagen.<br />
* Nach mehreren Debatten in der Stadtverordnetenversammlung einigten sich die Abgeordneten auf die Lesart, mit einem solchen Akt an die deutsche Einheit erinnern zu wollen.<br />
* Für eine direkte Ehrung Gorbatschow fand sich im Stadtparlament jedoch keine Mehrheit. Am 3. Oktober beschlossen die Volksvertreter, in einem würdevollen Akt, Stein und Baum zu setzen. <br />
* Gestern liefen noch die letzten Vorbereitungen auf das Ereignis am Sonnabend um 11.00 Uhr. Mitarbeiter des Bauhofes bereiteten das Pflanzbett für die Eiche fachgerecht vor. Der fast vier Meter hohe Baum stammt aus Kröpelin. Dort wuchs er in über 10 Jahren in der Baumschule Hinrichs heran.<br />
* Auch der Findling aus einer Kiesgrube bei Retschow stammend, in der Werkstatt von Steinmetzmeister Reiner Vahl mit dem Gorbatschow-Ausspruch versehen, tritt heute seinen Weg zum Platz an der Ecke Parkentiner Weg/Rostocker Straße an. Mitarbeiter der NTU bringen den Stein zu seinem Bestimmungsort. <br />
* Gestern befragten wir Bürger nach ihrer Meinung zu der morgigen Veranstaltung. Hilde Krüger, Hausfrau, ist angetan davon, „daß gerade Bad Doberan solch einen Stein setzt." Ohne Gorbatschow gäbe es nach ihrer Auffassung keine Einheit. „Und dafür sind wir doch wohl dankbar, oder nicht!?"<br />
* Renate Sörensen, Architektin, aus Rendsburg hat bisher nur von der Ehrenbürgerschaft für Reagan, Gorbatschow und Kohl in Berlin gehört: „ Daß die Doberaner so etwas machen, wußte ich nicht. Ist ja ganz toll." <br />
* Jörn Peters, Handwerker, ist anderer Auffassung: „Der Herbst '89 steht mir noch immer plastisch vor Augen. Ich gehe morgen auf jeden Fall zum Platz an der Rostocker Straße.<br />
[[Datei:Dob659.PNG|400px|zentriert]]<br />
<br />
'''Stein aus Granit soll an die errungene Einheit erinnern'''<br />
*''Bundesminister Krause würdigte in Bad Doberan Beitrag Gorbatschows''<br />
* (von Werner Geske, Ostsee-Zeitung, November 1992 - Zeitungsregestensammlung Carl Christian Schmidt/Archiv Münsterverwaltung Bad Doberan)<br />
* Bad Doberan. Die innere Bewegung war dem 72jährigen anzusehen. Nach monatelangem persönlichem Bemühen, unterstützt von vielen Gleichgesinnten, sollte sich an diesem Sonnabendvormittag sein langgehegter Wunsch erfüllen. „Als Bundesminister Günther Krause zu Jahresbeginn mit dem Vorschlag an die Öffentlichkeit trat, Straßen und Plätze in Ostdeutschland nach dem russischen Reformer Gorbatschow zu benennen, sprach er mir aus dem Herzen." So Erich Vick, kurz bevor er in Anwesenheit von Prof. Krause den Stein zum Gedenken an die wiedererrungene Einheit enthüllte. <br />
* Hunderte Bürgerinnen und Bürger der Kreisstadt waren gekommen, um in dieser feierlichen Stunde dabei zu sein. Zunächst richtete Stadtverordnetenvertreter Heinz Hake das Wort an die um Stein und Eiche Versammelten. Er begrüßte, daß es trotz mancher Widrigkeiten doch noch zu diesem denkwürdigen Tag gekommen sei. Damit traf er die Empfinden vieler, die das unermüdliche Engagement des alten Doberaners mit Sympathie und Solidarität unterstützt hatten. <br />
* Auch Bundesminister Krause hob nicht ohne Befriedigung hervor, daß sich daran erneut beweise, was demokratischer Bürgerwille in unserem Lande bewirken könne. Er erinnerte daran, daß erst drei Jahre vergangen seien, seit auch in Bad Doberan das Volk auf die Straße gegangen sei, um für Freiheit und Einheit zu demonstrieren. „Wer von uns hat damals daran zu glauben gewagt, daß die deutsche Einheit so nahe ist. Die Kraft des Volkes hat alle Hindernisse aus dem Weg geräumt, unterstützt von Freuden in aller Welt", erinnerte der Minister. Der Dank gelte besonders Ronald Reagan, Georg Bush, Helmut Kohl und Michail Gorbatschow.<br />
* Der russische Reformer sei es vor allem gewesen, der im Osten die Voraussetzungen dafür schuf, daß die Menschen in der ehemaligen DDR in freier Selbstbestimmung die Einheit ihres Vaterlandes wiedererringen konnten. Dies sei unvergessen und finde auch seinen Ausdruck in der Tatsache, daß Gedenkstein und Eiche nunmehr hier ihren Platz gefunden hätten.<br />
* Zustimmung fand auch die Feststellung des Bundespolitikers, daß es im Bewußtsein gewonnener Freiheit nunmehr darum gehe, die gewiß nicht leichten Probleme der Zukunft zu meistern: „Schöpfen wir auch Kraft für die Zukunft aus den Erfahrungen einer geschichtlich einmaligen Leistung, die wir gemeinsam vollbracht haben." „ Uns allen soll stets bewußt sein, daß die deutsche Einheit ein großes Geschenk ist", legte er den Anwesenden ans Herz, als er den Granitstein enthüllte.<br />
* Zustimmung auch, als die von Reiner Vahl in den Stein getriebene Inschrift sichtbar wurde: „ Der deutschen Nation Glück, Gedeihen und Frieden im vereinten Europa. M. Gorbatschow“<br />
<br />
[[Datei:Dob660.PNG|100px|zentriert]]<br />
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[[Datei:Dob661.PNG|300px|zentriert]]<br />
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[[Datei:Dob810.PNG|700px|zentriert]]<br />
<br />
==Feuerwehr==<br />
<br />
<br />
[[Datei:Doberan R Feuerwehr.PNG|700px|zentriert]] https://www.feuerwehr-baddoberan.de/index.php?side_id=139<br />
<br clear="all"/><br />
[[Datei:Doberan R FWBild.PNG|700px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan R FWText2.PNG|200px|links]]<br />
[[Datei:Doberan R FWText3.PNG|700px|zentriert]]<br />
<br />
==Neuer Friedhof==<br />
[[Datei:Dob867.PNG|600px|zentriert]]<br />
<br />
<gallery mode="packed" widths="200px" heights="400px"> <br />
Datei:Dob620.jpg<br />
Datei:Dob621.jpg<br />
Datei:Dob869.PNG<br />
Datei:Dob870.PNG<br />
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Datei:Dob872.PNG<br />
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Datei:Dob874.PNG<br />
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Datei:Dob974.JPG<br />
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Datei:Dob877.PNG<br />
Datei:Dob976.JPG<br />
</gallery><br />
<br />
==Kammerhof==<br />
<br />
==Buchenberg==<br />
<br />
'''Der Bad Doberaner Buchenberg in früheren Zeiten''' <br />
*''Ort der Feuerwerke und Duelle''<br />
* (von Dr. Helge Rewaldt, Ostsee-Zeitung, Januar 1991 - Zeitungsregestensammlung Carl Christian Schmidt/Archiv Münsterverwaltung Bad Doberan)<br />
* In den ersten Jahren des Badeortes Doberan war der Buchenberg der beliebteste Ausflugsort und Aussichtspunkt der Badegäste.<br />
* Mit Lauben und Bänken war er reichlich versehen, von gepflegten Wegen durchzogen. Kegelbahn, Musik, Restauration fehlten nicht, wie ein Chronist schrieb.<br />
* Vor allem aber fand hier das Feuerwerk statt, das von dem herzoglichen Feuerwerker Hieber bereitet wurde. Ein .Feuerfall, der von dem Berge herunterströmt war besonders beliebt, aber auch Raketen, die so hoch stiegen, daß man sie 3 bis 4 Meilen weit sehen konnte. Bei besonderen Gelegenheiten gab es auch erleuchtete Tempel und brennende Namenszüge.<br />
* Die Aussicht, viel freier als heute, war berühmt, besonders von der Westseite aus, wo als Regen- und Sonnenschutz ein chinesischer Strohschirm errichtet war. Man sah auf die Klostermauer mit dem großen Torweg und der kleinen Pforte (das sogenannte Grüne Tor wurde erst später angelegt), auf die Kirche und auf Doberan mit den bewaldeten Hügeln im Hintergrund.<br />
* Einen sehr lebendigen Eindruck aus dieser Zeit vermittelt uns John Brinckman in seinem Roman „Kasper Ohm un ick“: „As wi dor nu so unner de hogen Böm rümstewelten un in den eenen Weg rinbögten, is dor 'ne Lustbänk, un dor set een lütten Mann up, de hadd 'n groten Stirn vör de Bost un ’n korten Stummel in de Mund un smökt un sehg sihr fründlich ut“. Der kleine Mann auf der .Lustbank*, so stellt sich heraus, ist niemand anderer als der Großherzog, mit dem Kasper Ohm dann ins Gespräch kommt. <br />
* Allerdings war der Buchenberg auch der Ort der Duelle. So wird von einem Pistolenduell des Hofkomikers Peters berichtet, das ein äußerst blutiges Ende nahm. Der Schauspieler hatte, um seinen Gegner zu erschrecken, sich eine mit Ochsenblut gefüllte Schweinsblase unter das Wams gebunden und sie im richtigen Moment platzen lassen. <br />
* Einen tragischen Ausgang nahm dagegen das Säbelduell des jungen Albert von Stael-Holstein, eines Sohnes der berühmten Schriftstellerin, der mit einem russischen Offizier beim Glücksspiel in Streit geraten war. Der junge Stael wurde durch einen Säbelhieb in den Hals getötet. Das war 1813. Der Ort des Duells wird als ein „kleines Rund inmitten des reizend daliegenden Gehölzes“ beschrieben, er ist heute nicht mehr genau auszumachen.<br />
* Infolge dieses Ereignisses verlor der Buchenberg an Beliebtheit, die Belustigungen für die Gäste fanden nun auf dem Kamp, im Englischen Garten und auf dem Jungfernberg (Tempelberg) statt.<br />
<br />
[[Datei:Dob654.PNG|700px|zentriert|Bad Doberan]]<br />
<br />
==Doberan im Spiegel von Zeitgenossen==<br />
<br />
===Bibliographie Doberan===<br />
<br />
* [[Doberaner Bibliographie]]<br />
<br />
==Doberaner Originale==<br />
(Ilse Mühlbach, Klaus Havemann, Studemund)<br />
<br />
===Begegnungen mit Menschen===<br />
(amerik. Piloten, russ. Offiziere u.a.)<br />
<br />
==Friedhofsgeschichten==<br />
<br />
- Pläne und bemerkenswerte Gräber<br />
<br />
==Opfer von Krieg und Gewalt==<br />
<br />
* [[Opfer von Krieg und Gewalt aus der Region Doberan]]<br />
<br />
== *[[Bilder und Texte zur Einarbeitung]]==</div>PeterBeckerhttps://www.ortschroniken-mv.de/index.php?title=Die_Stadt_Bad_Doberan_und_ihre_Geschichte&diff=108203Die Stadt Bad Doberan und ihre Geschichte2024-03-11T11:44:15Z<p>PeterBecker: /* Feuerwehr */</p>
<hr />
<div>* [[Doberan (Bad)]]<br />
<br />
===Herkunft und erste Erwähnung von Doberan===<br />
====Besiedlung====<br />
[[Datei:Doberan Einwohner.PNG|400px|zentriert]]<br />
<br />
=====Einwohnerentwicklung=====<br />
<br />
===Schulen/Bildungswesen===<br />
====Bürger/Stadtschulen====<br />
<br />
'''Geschichte der Schulen Doberans'''<br />
'''Aus der Geschichte von Bad Doberan und Heiligendamm''' <br />
* (von Peter Gerds - Ostsee-Zeitung, März 1997 - Zeitungsregestensammlung Carl Christian Schmidt/Archiv Münsterverwaltung Bad Doberan) <br />
* ''„Ohrfeigen ist strenge untersagt"'' <br />
* (In einer alten Schulordnung aus dem Jahr 1841 geblättert) <br />
* Bad Doberan. In der „Schulordnung für den Flecken Doberan" von 1841, die in der Universitätsbibliothek Rostock vorliegt, ist über den Abschnitt Schulzucht und Erziehung auch genau festgelegt worden, welche Strafen nach dem Gesetz angewendet werden durften. <br />
* Nach einem Verweis, erst unter vier Augen, dann vor der ganzen Klasse, der darauffolgenden „Absonderung des Schülers von den übrigen", dem Nacharbeiten und Nachsitzen kam erst die körperliche Züchtigung, mit einem „Stäbchen“, wie geschrieben steht. Das Austeilen von Ohrfeigen war streng untersagt. <br />
* Sollte es jedoch einmal anders kommen und ein Lehrer sich vergessen, so machte der Schulvorstand Anzeige. „Auch dem Vater oder Vormunde des verletzten oder mißhandelten Kindes steht es frei, sich an die Regierung zu wenden, welche dann entweder ein Disciplinarverfahren oder eine gerichtliche Untersuchung verfügen wird."<br />
* Gehorsam und Ehrerbietung, Ordnung, Aufmerksamkeit, Fleiß, Reinlichkeit, Verträglichkeit, Wahrhaftigkeit, Schamhaftigkeit und Anstand sowie Bedächtigkeit waren zehn Gesetze für die Schüler.<br />
* Unter Verträglichkeit hieß es: „Necke, schlage und stoße deine Mitschüler nicht, meide jede gehässig Angeberei, lebe mit Allen in Frieden und Freundschaft, hilf und diene gern jedem, wenn du ihm mit irgend etwas auf erlaubte Weise helfen kannst." <br />
* Wenn ein Schüler die erste Klasse mit 13 oder 14 Jahren in Doberan verließ, dann hatte er sich gründlich auf die Konfirmation vorbereitet, war mit Katechismus und dem hauptsächlichen Inhalt der biblischen Bücher vertraut. Neben dem Lesen war es der deutsche Sprachunterricht, der die Kinder mit ihrer Muttersprache vertraut machen und sie in die Theorie der Sprache einführen sollte.<br />
* Im Fach Rechnen wurde die Bruchrechnung beendet und mit der „Lehre von den Proportionen“ begonnen. Bei der Geometrie war vorgegeben: „Alle diejenigen Sätze sind in ihren Folgerungen mit besonderer Ausführlichkeit durchzunehmen, welche eine Anwendung im Leben finden, und was Handwerker zur Ausübung ihres Geschäftes bedürfen."<br />
* Im Fach Weltkunde ging es hauptsächlich um die Geographie Europas und um Biografien berühmter Männer, „durch deren Wirken die Völker zu bedeutenderer Entwickelung geführt werden", Ferner gab es Zeichnen,- Schreiben und Gesang. <br />
* Vergessen wurde natürlich nicht der Passus über die Eltern und deren Pflichten in Beziehung auf die Schule, und recht umfangreich waren zudem die Aufgaben der Schulbehörden gefaßt. Großen Wert legte man dabei auf einen ordentlichen Zustand und die Erhaltung des Schulgebäudes(PETER GERDS)<br />
<br />
<br />
<br />
'''Aus der Bad Doberaner Schulgeschichte (Folge 12)'''<br />
* (von Hermann Langer - Ostsee-Zeitung, Februar 1997 - Zeitungsregestensammlung Carl Christian Schmidt/Archiv Münsterverwaltung Bad Doberan) <br />
* ''Vom Aufstieg und Fall der Stadtschule zur Nazizeit''<br />
* „Jugend bedeutet immer Zukunft", schrieb 1938 der Regionalhistoriker Sebastian Heißel. Er würdigte die Maßnahmen des Nationalsozialismus zur „Neugestaltung“ des Volksschulwesens, „sowohl innerlich wie äußerlich". <br />
* Zu diesem Zeitpunkt war an der Stadtschule die Zahl der Schulkinder von 550 im Jahre 1933 auf 617 angestiegen. Zur inneren „Neugestaltung" gehörten z. B. die Wiedereinführung der autoritären Schulverwaltung, der Übertritt der Mitglieder des Lehrervereins in den NS-Lehrerbund und die Erteilung des Unterrichts nach nationalsozialistischen Erziehungsgrundsätzen. <br />
* Am 14. Februar 1936 brachte die „Mecklenburgische Schulzeitung" einen Erfahrungsbericht des neuen Rektors, nach dem in allen Fächern einschließlich Religion die Notwendigkeit des Luftschutzes behandelt wurde.<br />
* Am 30. Januar war anläßlich des Jahrestages der „Machtübername" die zum Preis von 37,60 RM erworbene HJ-Fahne gehißt worden, weil jetzt über 90 Prozent der 10- bis 14jährigen dem Jungmädelbund bzw. dem Deutschen Jungvolk angehörten. Auch am Gymnasium und an der privaten höheren Mädchenschule war die Mehrzahl der Schülerschaft von der HJ vereinnahmt. Am 19. März 1937 beging die höhere Mädchenschule ihr 100. Jubiläum.<br />
* Probleme gab es vor allem bei der äußeren „Neugestaltung" der städtischen Volksschule, die wieder einmal aus den Nähten platzte. Der Bürgermeister Karl Heinz Albrecht plante einen Neubau, der auf dem Gelände der ehemaligen Superintendentur zwischen Kamp und Bach errichtet werden sollte. Vorgesehen war auch der Bau einer Fest- und einer Turnhalle. Als Projektant empfahl sich erneut Chefarchitekt Hanns Dustmann, der das Modell für die Adolf-Hitler-Schule in Heiligendamm entworfen hatte. Doch aufgrund der Kriegsvorbereitungen, die immense finanzielle Mittel verschlangen, mußte das Projekt immer wieder verschoben werden. <br />
* Im Krieg schrumpfte die Schulkapazität immer mehr zusammen, während die Zahl der Schüler durch den Zuzug von Rostocker Kindern aus bombengeschädigten Familien zunahm. So mußten von Mai bis Oktober 1942 das Hauptgebäude der Stadtschule einem Stab der Flak zur Verfügung gestellt werden.<br />
* Vergeblich forderten Stadt und Schule immer wieder den Neubau. Zusätzlich bezogene Räume im Großherzoglichen Palais und die Schaffung neuer Klassenräume im Hintergebäude des Prinzenpalais reichten nicht mehr aus. Da auch das Gebäude der höheren Mädchenschule von der Wehrmacht belegt worden war, mußte der „Notstand" erklärt werden.<br />
* Bis 1944 wuchs die Stadtschule „auf einige 30 Klassen" an, wie ein Augenzeuge berichtete, mußten doch auch Flüchtlingskinder aus dem Osten aufgenommen werden.<br />
* Schließlich wurde sie in eine Knaben- und eine Mädchenvolksschule geteilt, die von Rektor Friedrich Bauch bzw. von Konrektor Walter Kittmann, Ortsgruppenleiter der NSDAP, geleitet wurden.<br />
* Nachdem im Januar 1945 die Schulen wegen der Belegung durch Flüchtlinge geschlossen worden waren, wurde der Unterricht im März und April noch einmal provisorisch aufgenommen. Doch jetzt gerieten auch sie in den Sog des untergehenden 3. Reiches, das die Zukunft der Jugend skrupellos aufs Spiel gesetzt hatte.<br />
'''Doberans Schulen:'''<br />
[[Datei:Dob692.jpg|400px|zentriert]]<br />
[[Datei:Dob45.jpg|400px|zentriert]]<br />
[[Datei:Dob622.jpg|400px|zentriert]]<br />
<br />
====Das Gymnasium Fridericum Francisceum====<br />
* [[Doberan (Bad) - Das Gymnasium Fridericum Francisceum|Das Gymnasium Fridericum Francisceum]]<br />
<br />
===Wirtschaft===<br />
<br />
====Gewerbe im 19.Jh.====<br />
<br />
<br />
[[Datei:Dob520.PNG|500px|zentriert]]<br />
[[Datei:Dob801.PNG|500px|zentriert]]<br />
<br />
'''Landmaschinen aus Doberan'''<br />
<br />
'''Sechs Landmaschinen aus Bad Doberan''' <br />
* ''Eine Dreschmaschine mit Roßwerk und andere Geräte aus der Werkstatt Kähler''<br />
*(von Dr. K. Havemann - Ostsee-Zeitung, Juli 1983 - Zeitungsregestensammlung Carl Christian Schmidt/Archiv Münsterverwaltung Bad Doberan) <br />
<br />
* Im Zusammenhang mit dem 200. Geburtstag des Agrarwissenschaftlers Johann Heinrich von Thünen erwähnten wir die Maschinenausstellung, die als Bestandteil der 5. Versammlung deutscher Land- und Forstwirte in Doberan vom 1. bis 9. September 1841 organisiert wurde.<br />
* Auf dieser Ausstellung zeigte auch ein Maschinenbauer Kaehler oder Kähler (der Name wird in den Dokumenten unterschiedlich geschrieben) aus Doberan verschiedene Maschinen. <br />
* Kähler stellte unter anderem eine „Dreschmaschine“, eine „Korn-Säemaschine“, eine „Häckerlingsmaschine“ und eine „Kornreinigungsmaschine“ aus. Die Dreschmaschine war für kleinere Bauernbetriebe gedacht, sie konnte mit einem Pferd betrieben werden, wozu ein sogenanntes Roßwerk diente.<br />
* Es wird in dem amtlichen Bericht über die 5. Versammlung darauf hingewiesen, daß „in der Werkstatt des Herrn Kähler am Cröpeliner Wege“ ein weiteres Roßwerk zu besichtigen war.<br />
* Die Tatsache, daß ein Doberaner Maschinenbauer 1841 sechs verschiedene Maschinen auf einer Ausstellung zeigte, läßt die Vermutung zu, daß der russische Schriftsteller Nikolai Leskow (1831 — 1895) nicht von ungefähr über einen Ingenieur Hugo Pektoralis schrieb, der zusammen mit nach Rußland eingeführten Landmaschinen nach dort kam und aus dem kleinen mecklenburgischen Städtchen Doberan stammen sollte. So steht es jedenfalls in der Erzählung „Der eiserne Wille“, in der die Lebensgeschichte des Hugo Pektoralis erzählt wird.<br />
* Auf der Maschinenausstellung waren auch mehrere Pflüge zu besichtigen, unter anderem ein nach Entwürfen und Vorstellungen J. H. v. Thünens verbesserter mecklenburgischer Haken. Über diesen Haken heißt es in einem vorläufigen Bericht: „Der außerdem probierte Hakenpflug des Herrn Dr. v. Thünen ist bekannt wegen seiner sorgfältigen Construction und seiner guten Leistung. Er liefert eine reine, breite, gelockerte, gut umgelegte Furche, geht aber nur über eine Hand und muß mit Sorgfalt gestellt werden.“ Zur Enttäuschung seines Erfinders hat sich der „Thünensche Haken“, wie diese Konstruktion bezeichnet wurde, nicht durchsetzen können. Er wurde durch die Pflüge, die weit bessere Eigenschaften hatten, verdrängt. In den Bauernwirtschaften Mecklenburgs hat sich der „Mecklenburger Haken“ noch bis nach 1945 als Gerät zur Bodenbearbeitung erhalten. Er wurde vor allem wegen seiner guten Eigenschaf ten bei der Bodenlockerung bevorzugt.<br />
* In Bad Doberan steht in einem Vorgarten in der Beethovenstraße noch solch ein gut erhaltener und gepflegter Haken, fast wie zu einer Ausstellung aufbereitet, der eine Vorstellung von den damaligen Bodenbearbeitungsgeräten vermittelt.<br />
<br />
<br />
[[Datei:Dob649.PNG|300px|zentriert]]<br />
====Klein- und mittelständische Unternehmen/Handwerk====<br />
<br />
=====Glashäger Mineralquellen=====<br />
<br />
* [http://www.glashaeger.de/ueber-glashaeger/ http://www.glashaeger.de/ueber-glashaeger]<br />
<br />
'''Kurzchronik „Glashäger“''' (Quelle: Sens, Hofstädter, unveröff. Manuskript zum Buch "Glashäger")<br />
<br />
* '''1906''' Hans von Blücher, Pächter der Landesdomäne Hof Glashagen, ließ im Quellental Bohrungen zur Gewinnung von Mineralwasser vornehmen.<br />
* '''1908''' Gründung der Gesellschaft Mineralquelle Glashagen GmbH Doberan <br />
* '''1908''' Errichtung einer 3,5 Km langen unterirdischen Kupferleitung vom Quellental nach Doberan zum heutigen Firmensitz.<br />
* '''1910''' Erfolgreiche Anmeldung von „Glashäger Mineralwasser“ als Warenzeichen beim Kaiserlichen Patentamt<br />
* '''1914-1918'''(1. Weltkrieg) verstärkte Exporttätigkeit und Belieferung von Lazaretten<br />
* '''1939-1945'''(2. Weltkrieg) Mehrere Änderungen von Gesellschafterstrukturen der Glashäger Mineralquellen G.m.b.H mit dem Hauptanteil der Gerolsteiner Sprudel K. G.<br />
* '''1945''' „Glashäger“ zunächst treuhänderisch und später unter Zwangsverwaltung der Stadt Bad Doberan unterstellt.<br />
* '''1950''' Übertragung der Treuhänderschaft von der Stadt Bad Doberan auf den VEB Rostocker Brauerei (VEB Mahn & Ohlerich Rostock)<br />
* '''1950''' „rechtskräftige“ Verstaatlichung und Überführung in „Volkseigentum“ <br />
* '''1968''' Gründung des „VEB Getränkekombinat ‚Hanseat’ Rostock“ mit Eingliederung des VEB Rostocker Brauerei als Stammbetrieb und dem Betriebsteil Glashäger Mineralquellen Bad Doberan <br />
* '''1982''' Inbetriebnahme der Neubauanlagen und fünf neuerTiefbrunnen<br />
* '''1988''' Wechsel zum VEB Greifenquell Rostock<br />
* '''1990/91''' Glashäger Brunnen GmbH wird Tochterunternehmen der Gerolsteiner Brunnen GmbH & Co. KG<br />
* '''2003''' Übernahme der Geschäftsanteile durch die Brau + Brunnen AG mit Sitz in Dortmund <br />
* '''2005''' Übernahme durch die Hassia Mineralquellen GmbH & Co. KG<br />
<br />
<br />
'''Glashäger Brunnen sprudelt wie nie zuvor''' <br />
''Zurückgekehrter Eigentümer investiert erheblich'' <br />
* (Ostsee-Zeitung, April 1991 - Zeitungsregestensammlung Carl Christian Schmidt/Archiv Münsterverwaltung Bad Doberan) <br />
* BAD DOBERAN (ADN) Wie nie zuvor sprudeln in der Küstenkreisstadt Bad Doberan die traditionellen Glashäger Mineralquellen, Die Gesundheitsgetränke flössen allein im Januar in mehr als 3,5 Millionen Dreiviertel-Liter-Flaschen.<br />
* „Das übertraf alle unsere Erwartungen", sagte Vertriebsleiter Bernd Strätz gestern. <br />
* Richtig in Bewegung geraten ist die Glashäger Naturquelle, seit die rheinländische Gerolsteiner Gruppe 1991 die ursprünglichen Eigentumsverhältnisse wiederhergestellt hat.<br />
* Der Betrieb war vor 42 Jahren entschädigungslos enteignet worden. Der zurückgekehrte Eigentümer hat inzwischen in erheblichem Umfang investiert. Die Absatzplanung sieht in diesem Jahr eine Steigerung um 70 Prozent auf 50 Millionen Füllungen vor.<br />
* Der Marktanteil im Osten beträgt 6,5 Prozent.<br />
* Abgesetzt wird bis nach Schleswig-Holstein und Hamburg.<br />
* Im Stammgebiet Mecklenburg-Vorpommern hält das Unternehmen einen Marktanteil von fast einem Drittel. Inzwischen ist die Glashäger Naturquelle durch zwei 71 Meter tiefe Brunnen zusätzlich angezapft worden.<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<gallery widths="200px" heights="200px"><br />
Datei:Dob494.jpg|<br />
Datei:Bild 152 sonst.jpg<br />
Datei:Glashäger 1.jpg<br />
Datei:Glash168.jpg<br />
Datei:Glashäger Einweihung.PNG<br />
Datei:Lageplan Mineralwasser Leitung.jpg<br />
Datei:Lageplan Glashäger.jpg<br />
Datei:Brunnen 211.3.1978.jpg<br />
Datei:Glashäger Mineralquellen (001).jpg <br />
Datei:T86.jpg|<br />
Datei:Werbung vor 1914.jpg<br />
Datei:Produktion um 1930 (1).jpg<br />
Datei:Produktion um 1930 (2).jpg<br />
Datei:Einbringung Grundstoff-Tanks 1981 (1).jpg<br />
Datei:Pressekonferenz Glashäger 23. April 1991 (004).jpg<br />
Datei:Pressekonferenz Glashäger 23. April 1991 (005).jpg<br />
Datei:Pressekonferenz Glashäger 23. April 1991 (008).jpg<br />
Datei:Glashäger Sommerfest 1997 (010).jpg<br />
Datei:90 Jahre Glashäger 1998 (001).jpg<br />
Datei:90 Jahre Glashäger 1998 (004).jpg<br />
Datei:90 Jahre Glashäger 1998 (005).jpg<br />
Datei:800 Jahre DBR Glashäger LKW.jpg<br />
Datei:Festschrift 75 Jahre Glashäger 1983 (000.2).jpg<br />
Datei:Festschrift 75 Jahre Glashäger 1983 (000.4).jpg<br />
Datei:GF Rainer Hofstädter (1).jpg<br />
Datei:Advent 2000 (005).jpg <br />
Datei:6.3 Hoher Besuch bei Glashäger 1994.jpg<br />
Datei:Grundsteinlegung Erweiterung August 1993 (001).jpg<br />
Datei:Grundsteinlegung Erweiterung August 1993 (002).jpg<br />
Datei:Grundsteinlegung Erweiterung August 1993 (003).jpg<br />
Datei:Grundsteinlegung Erweiterung August 1993 (006).jpg<br />
Datei:Arbeitsberatung in der Produktion 1960 iger.jpg<br />
Datei:Dob76.jpg|<br />
Datei:T125.jpg|<br />
Datei:T126.jpg|<br />
Datei:Dob363.jpeg|<br />
Datei:Dob370.jpeg|<br />
Datei:Dob371.jpeg|<br />
Datei:Dob457.PNG|<br />
Datei:Dob496.jpg|<br />
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=====Gasanstalt=====<br />
<br />
[[Datei:Dob647.jpg|700px|zentriert]]<br />
=====Handwerk=====<br />
[[Datei:Doberan R Ausst. Baumeister1.PNG|700px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan R Ausst. Baumeister2.PNG|700px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan R Austellung Handwerk.PNG|700px|zentriert]]<br />
'''Metallbau Ott'''<br />
[[Datei:Doberan R Ott Bild.PNG|700px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan R Ott1.PNG|700px|zentriert]]<br />
<br />
'''Dachdecker Klöcking'''<br />
[[Datei:Doberan Z11.PNG|700px|zentriert]]<br />
<br />
====Handel/Banken====<br />
'''Banken'''<br />
[[Datei:Doberan Z49.PNG|700px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan R Sparkasse.PNG|700px|zentriert]]<br />
<br />
<br />
<br />
'''Apotheken'''<br />
*(von Dr. H. Rehwaldt - Ostsee-Zeitung, März 1989 - Zeitungsregestensammlung Carl Christian Schmidt/Archiv Münsterverwaltung Bad Doberan) <br />
[[Datei:Dob761.PNG|700px|zentriert]]<br />
'''„Allens dor“ im Kaufhaus „ALDO“''' <br />
''„Lütt Matten“ wird ein technisches Kaufhaus —Pressekonferenz gab Auskünfte(OZ, Mai 1990)''<br />
* (von Renate Peter - Ostsee-Zeitung, Mai 1990 - Zeitungsregestensammlung Carl Christian Schmidt/Archiv Münsterverwaltung Bad Doberan) <br />
* BAD DOBERAN (OZ) Mittwoch 14.00 Uhr, Schuhfabrik „Lütt Mat.ten“: Pressekonferenz war angesagt. Betriebsleiter Hans Drzymalski, der amtierende ökonomische Direktor Günter Hampel, BGL-Vorsitzender Eckart Schulz und Helmut Stefan aus der Bundesrepublik, der als Leiter des Bereiches Ein-und Verkauf vorgesehen ist, standen Journalisten Rede und Antwort zur Umprofilierung der Schuhfabrik in ein technisches Kaufhaus.<br />
* „Seit Kinderschuhe nicht mehr subventioniert werden, war die Schuhproduktion unrentabel und nicht mehr absatzfähig geworden. Es konnte also so nicht weitergehen. Eine Umstellung auf eine andere Produktion war nicht möglich“, sagte Herr Hampel.<br />
* Was aber weiter? Die Belegschaft entschied — nach Mehrheitsbeschluß wohlgemerkt! „Es ging schließlich darum, möglichst vielen Mitarbeitern von „Lütt Matten 1 Arbeit zu bieten“, betonte Herr Drzymalski.<br />
* So waren viele Ideen und Vorschläge abzuwägen. 13 Varianten wurden geprüft und beraten. Nun ist das Ziel klar: Aus der ehemaligen Schuhfabrik wird ein technisches Kaufhaus mit Namen „ALDO“ — „Alles aus Doberan“ oder „Allens dor“.<br />
* „ALDO“ ist keine Anweisung von irgendwoher, sondern das „Wunschkind“ der Belegschaft. Geburtstermin soll der 2. Juli sein. <br />
* In eigener Regie wollen es die Mitarbeiter schaffen, ohne Beteiligung von HO oder Konsum.<br />
* Erste Umschulungen begannen mit Hilfe der bundesdeutschen Beraterfirma. Am Tag der Pressekonferenz fand z. B. ein erstes Verkaufstraining unter Anleitung eines bundesdeutschen Fachmannes statt.<br />
* Die wirksamste Schule wird aber die Praxis sein. „Der Mut der Belegschaft ist eine tolle Sache und unbedingt unterstützungswürdig“ hob Herr Stefan aus der BRD hervor. Und wir Journalisten hatten wohl alle den Eindruck, daß die Belegschaft in diesem Herrn einem guten und ehrlichen Partner gefunden hat.<br />
* Was wird es nun alles bei „ALDO“ geben? Auf einer Verkaufsfläche von 1100 Quadratmetern werden Waren aus Heim, Technik, Bau angeboten.<br />
: Toaster Geschirrspüler, Mikrowellengeräte. Videogeräte. Waschmaschinen ... Vom Nagel bis zum Brett wird ebenso alles erhältlich sein, wie vom Bügeleisen bis zur modernen Leuchte. Insgesamt werden 10 000 Artikel im Angebot sein. Und die Preise sollen nicht höher als in der BRD liegen. Ein Farbfernsehgerät. 49 cm Bildröhre, wird für 399 DM und ein Videorecorder für 599 DM zu haben sein.<br />
* 1600 Lieferanten stehen zur Verfügung — aus der Bundesrepublik der DDR. aus Asien .. .<br />
* Neben dem Warenangebot soll der Name „ALDO“ auch für Service stehen. Partner für die Übernahme von Serviceleistungen werden gewonnen. An Verbraucheraufklärungen ist gedacht, an Vorführungen z. B. für die Hausfrau u. v. m.<br />
* Für das leibliche Wohl wird eine attraktive Pachtgaststätte in der ehemaligen Betriebskantine sorgen.<br />
* Und an einen Schuhsalon ist gedacht. „Wir haben gute Schuhfabriken und wollen unseren Beitrag leisten, auch den Beschäftigten dieser Werke die Arbeit zu erhalten. Deshalb werden wir in unserem Schuhsalon Schuhe aus DDR-Produktion anbieten“ meinte Herr Hampel.<br />
* „61 Personen werden in das Kaufhaus übernommen, zehn für die Gaststätte, zehn bis zwölf für den Schuhsalon. Fünf Kollegen sind ausgeschieden, sechs gehen in den Vorruhestand. Für elf Kollegen müssen noch Lösungen gefunden werden“, berichtete Herr Schulz den Journalisten.<br />
* Was sich hier so einfach liest, war kein ebener Weg und wird es auch weiterhin nicht sein.<br />
* Wenn gegenwärtig auch die Zufahrtsstraße gebaut wird, so fehlt noch der Parkplatz. Er sollte eigentlich unmittelbar an der F105 liegen. Aber 40 m Abstand zur Europastraße müssen eingehalten werden. Es sei denn, das Ortseingangsschild würde weiter vom Ort entfernt stehen . . . (Ob aus dem Rathaus Hilfe kommt?) <br />
* Und dann ist da noch das Kreditproblem. „Die Kredit-Bank AG in Rostock hemmt uns“ meinten die Vertreter des Betriebes. Die Briefe an die Regierung blieben dazu bisher ohne Antwort.<br />
'''Kaufmannsladen Trost'''<br />
[[Datei:Doberan Z50.PNG|700px|zentriert]]<br />
'''Buchhandlung Isensee'''<br />
[[Datei:Doberan J Isensee1.PNG|800px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan J Isensee2.PNG|400px|zentriert]]<br />
<br />
<br />
<br />
<gallery widths="200px" heights="200px"><br />
Datei:Dob387.jpeg|<br />
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Datei:Dob373.jpeg|Kaufhaus bei Tischler Koch um 1920<br />
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Datei:T84.jpg<br />
Datei:Dob613.jpg<br />
Datei:Dob374.jpeg|Konsum Baumstraße um 1960<br />
Datei:Dob382.jpeg|<br />
Datei:Dob392.jpeg|<br />
Datei:Dob257.jpeg|<br />
Datei:Dob369.jpeg|Kaufhaus Magnet<br />
<br />
</gallery><br />
<br />
==Wer war wer in und um Doberan==<br />
<br />
===Hier finden Menschen ihren Platz die in Doberan geboren, gestorben oder durch Ereignisse in besonderer Beziehung zum Ort stehen. ...===<br />
<br />
* [[Hier finden Menschen ihren Platz, die in Doberan geboren, gestorben oder durch Ereignisse in besonderer Beziehung zum Ort stehen. ...]]<br />
<br />
====Friedrich Franz I====<br />
[[Datei:Doberan Z28.PNG|700px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan Z65.PNG|500px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan Z66.PNG|500px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan Z67.PNG|500px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan Z68.PNG|500px|zentriert]]<br />
<br />
<br />
====Dr. Helge Rehwaldt====<br />
<br />
===Doberaner Spaziergänge (Dr. Helge Rehwaldt zeichnete in seinen "Doberaner Spaziergängen" ein eindrucksvolles Bild zu Doberaner Villen und den damit verbundenen Persönlichkeiten. Zudem gehörte er zu den Herausgebern der Doberaner Jahrbücher und Doberaner Blätter):===<br />
<br />
[[Datei:Doberan Z41.PNG|700px|zentriert]]<br />
<br />
* [[Doberaner Spaziergänge]]<br />
<br clear="all"/><br />
<br />
====Propst Ehlers====<br />
<gallery mode="packed" widths="400px" heights="400px"> <br />
Datei:Doberan J Ehlers1.PNG<br />
Datei:Doberan J Ehlers2.PNG<br />
Datei:Doberan J Ehlers3.PNG<br />
Datei:Doberan J Ehlers4.PNG<br />
Datei:Doberan J Ehlers5.PNG<br />
Datei:Doberan J Ehlers6.PNG<br />
</gallery><br />
<br />
===Doberaner Bürgermeister===<br />
*'''[[Doberaner Bürgermeister]]'''<br />
<br />
===Baumeister===<br />
<br />
====Carl Theodor Severin====<br />
<br />
''Der Baumeister Carl Theodor Severin(13. September 1763 – 20. Februar 1836)''<br />
<br />
* Carl Theodor Severin wurde am 13.09.1863 als Sohn des Justiz- und Konsistorialrats Theodor Severin in Mengeringhausen im Fürstentum Waldeck, damals zu Hessen gehörig, geboren.<br />
* Dem Wunsch der Familie folgend studierte Severin Jurisprudenz und erhielt später eine Anstellung als Kandidat der Rechte an einem kleinen Landgericht in der Umgebung von Berlin. Oft führte ihn sein Weg nach Berlin, die Stadt, die sich damals zum „Spree — Athen“ entwickelte.<br />
* Hier spätestens muss sich der junge Carl Theodor Severin seiner wahren Berufung bewusst geworden sein.<br />
* Wo er seine Ausbildung zum Baumeister erhielt, ist nicht bekannt, jedoch deuten seine Bauten auf die Beeinflussung durch die Berliner Schule hin. Als seine Lehrmeister können daher sowohl Carl Gotthard Langhans als auch David und Friedrich Gilly angesehen werden. Langhans war Direktor des Oberhofbauamtes in Berlin und Potsdam und Erbauer des „Brandenburger Tores“.<br />
* Ab Juni 1795 erhielt Severin eine Anstellung beim Kammerkollegium in Schwerin als „Kammer-Ingenieur ohne Gehalt“ und im Novemberdesselben Jahres als „Bau-Conducteur zu den hiesigen Hof- und Stadtbauten mit 100 Reichsthalern und 6 Faden Ellernholz“.<br />
* Erstmalig tätig beim Ausbau der neu entstehenden Sommerresidenz von Friedrich Franz I. - Doberan - wurde Severin, als er gemeinsam mit dem „Bau-Conducteur“ von Seydewitz 1801/02 das „Salongebäude“ schuf.<br />
*Der Herzog Friedrich Franz I. muss sich beeindruckt gezeigt haben von Severins Leistung und seinem Talent, denn er betraute ihn mit der weiteren baulichen Gestaltung des Seebades. Dazu sollte neben der Errichtung von Repräsentationsbauten und der Erweiterung der Badeanlagen am „Heiligen Damm“ auch eine Umgestaltung desgesamten Doberaner Ortsbildes gehören. <br />
* Als erste Bauten für Doberan entwarf Severin das 1805/06 erbaute Schauspiel-haus, das von 1806-10 entstandene herzogliche Palais sowie mitten auf dem Kamp 1808/09 den sogenannten Doberaner „Trichter“ ,den Roten Pavillon und von 1810-13 in dessen Nachbarschaft denWeißen Pavillon. Die zwei Pavillons bestechen durch die reizvolle Kombination von Klassizismus und Chinoiserie.<br />
*Am „Heiligen Damm“ schuf Severin mehrere kleine Bauten für den Badebetrieb, wie u.a. 1803 die Herrenbadeanstalt und den Anbau des Badehauses, 1804 die Konversationsrotunde sowie 1807 den Aussichtsturm. Alle diese Gebäude sind, meistens durch Sturmfluten zerstört worden.<br />
''Bauten von Carl Theodor Severin'' <br />
* 1801/02 Großherzogliches Salongebäude<br />
* 1805/06 Schauspielhaus<br />
* 1806-1810 Großherzogliches Palais<br />
* 1808/9 Roter Pavillon<br />
* 1810/1813 Weißer Pavillon<br />
* 1814-1817 „Empfangs-, Gesellschafts-, Tanz- und Speisehaus“ (Kurhaus) in Heiligendamm<br />
* 1821/22 Prinzenpalais<br />
* 1823/24 Severins Wohnhaus (Haus Gottesfrieden)<br />
* 1825 Stahlbad<br />
* 1825 Wohnhaus für Gaetano Medini<br />
* Bürgerhaus (Alexandrinenplatz 1)<br />
* Bürgerhaus (Am Kamp 13)<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Tage der Denkmalpflege im Zeichen Severins<br />
*''Festveranstaltung im Kreis Bad Doberan zum 220. Geburtstag des bedeutenden Baumeisters'' <br />
* (von Dr. Klaus Havemann - Ostsee-Zeitung, September 1983 - Zeitungsregestensammlung Carl Christian Schmidt/Archiv Münsterverwaltung Bad Doberan)<br />
*Mit der Enthüllung einer Gedenktafel für den Baumeister und Architekten Carl Theodor Severin an seinem ehemaligen Wohnhaus in Bad Doberan wurden gestern die „Tage der Denkmalpflege 1983“ des Kreises Bad Doberan eröffnet.<br />
<br />
[[Datei:Dob648.PNG|300px|zentriert]]<br />
* Das in Gips gefertigte Modell der Severin-Gedenktafel mit dem Porträt und den Lebensdaten des Baumeisters. Der Entwurf wurde von der Bad Doberaner Kunsttöpferin Dagmar Liebscher im Auftrag des Kreisvorstandes der Gesellschaft für Denkmalpflege im Kulturbund der DDR geschaffen.<br />
<br />
* C. Th. Severin wurde am 13. September 1763. heute vor 220 Jahren, in Mengeringhausen, Fürstentum Waldeck, geboren. Er war ein Schüler der in Berlin klassizistischen Langhans und tätigen Meister Bauens Carl Friedrich Gilly und erhielt um 1800 vom mecklenburgischen Herzog Friedrich Franz I. den Auftrag, für die sich nach der Gründung des Seebades am heiligen Damm entwickelnde Sommerresidenz Doberan entsprechende repräsentative Gebäude zu errichten. <br />
* So entstanden die klassizistischen Bauten Bad Doberans, in denen Severin die in Berlin empfangenen Anregungen umsetzte und mit vielen eigenen Ideen verband.<br />
* Auch in Rostock und Bad Sülze finden wir Bauten Severins. <br />
* Er verstarb am 20. 2. 1836 in Doberan. Leben und Wirken dieses Baumeisters werden aus Anlaß seines 220. Geburtstages in einer Festveranstaltung am 17. September 1983 gewürdigt werden.<br />
* Sie findet in dem von Severin erbauten Kurhaus in Heiligendamm, dem wohl schönsten seiner Bauten, statt. Es ist nicht von ungefähr, daß dieser Ort für die Tage der Denkmalpflege abschließende Veranstaltung gewählt wurde. <br />
* Der Kreisvorstand der Gesellschaft für Denkmalpflege im Kulturbund der DDR hat in den letzten Jahren der Renovierung und festlichen Ausgestaltung dieses Gebäudes viel Aufmerksamkeit geschenkt.<br />
* Die Festveranstaltung wird für viele Mitglieder der Gesellschaft im Kreis Bad Doberan eine Gelegenheit sein, die geleistete Arbeit zu bewundern. Die Tage der Denkmalpflege im Kreis Bad Doberan konzentrieren sich nicht nur auf die Bauten Carl Theodor Severins. <br />
* Mit Freude kann auf die bevorstehende Fertigstellung des Brunnenhauses und seiner Umgebung im „Quellental“ bei Hohenfelde verwiesen werden. Hier hat sich die Zusammenarbeit der Gesellschaft für Denkmalpflege, die vor allem für das Projekt verantwortlich zeichnet, dem Rechtsträger, VEB Glashäger Mineralquellen, der die Mittel bereitstellte, und dem Ortsausschuß Hohenfelde der Nationalen Front, der die Ausführung wesentlich unterstützte, bewährt.<br />
* Auch die Gestaltung des jüdischen Friedhofs in Neubukow war nur möglich durch eine enge Zusammenarbeit zwischen Nationaler Front und Kulturbund. Im Rahmen der Denkmalpflege wird dort mit der Enthüllung einer Gedenktafel unter diese Leistung ein vorläufiger Schlußstrich gezogen.<br />
* Die Tage der Denkmalpflege, die vom Kreisvorstand der Gesellschaft für Denkmalpflege im Kulturbund der DDR für die Zeit vom 11. bis 17. September organisiert wurden, dienen dem Ziel, den Gedanken und die Aufgaben der Denkmalpflege weiter zu verbreiten. Deshalb finden in den Städten Neubukow, Kröpelin und Kühlungsborn Foren zu den örtlichen Fragen der Denkmalpflege und in Bad Doberan eine Aussprache mit Jugendlichen und Schülern statt.<br />
* Gemeinsam mit der Kreisredaktion der „Ostsee-Zeitung“ wird während der Tage der Denkmalpflege das 19. Preisrätsel zur Denkmalpflege des Kreises Bad Doberan durchgeführt. Wie immer werden die Tage der Denkmalpflege neue Impulse für die Arbeit geben. Sie ordnen sich in diesem Jahr unmittelbar in die Vorbereitungen zur VII. ICOMOS-Generalkonferenz, die im Mai 1984 in Rostock und Dresden stattfinden wird, ein.<br />
<br />
'''Wo liegt Severin?'''<br />
* ''Denkmalpflege auf Doberans Friedhof''<br />
* (von Dr. Klaus Havemann - Norddeutsche Zeitung, 1985 - Zeitungsregestensammlung Carl Christian Schmidt/Archiv Münsterverwaltung Bad Doberan)<br />
* Betritt man durch das Grüne oder Rostocker Tor den Bereich des ehemaligen Zisterzienser-Klosters Doberan und wendet sich gleich nach links, dann ist man schon auf dem alten Friedhof des Ortes.<br />
* Vor etwa 150 Jahren wurden hier die letzten Bestattungen vorgenommen, aber wohl gerade deshalb verspürt man hier etwas von der 800-jährigen Geschichte des Ortes.<br />
* Der Mecklenburger Ingenieur und Schriftsteller Heinrich Seidel verlebte gegen Ende des vorigen Jahrhunderts in Doberan mit seiner Familie Urlaubstage „in dem Gärtnerhause an der Wiese des Stahlbades“.<br />
* 1895 unternahm er eine „Erinnerungsfahrt“, die er in dem Buch „Von Perlin nach Berlin“ beschrieb.<br />
* Und so sah Heinrich Seidel vor fast 100 Jahren den Friedhof: „Dieser alte Kirchhof, auf dem seit langer Zeit nicht mehr begraben wird, ist jetzt ein Teil des Englischen Gartens und bildet einen stillen, abgelegenen Winkel dieses schönen Parks, auf zwei Seiten von der hohen alten Mauer und auf der dritten von einem schnell fließenden Bach begrenzt, an dessen Ufern riesenhafte alte Bäume stehen.<br />
* Die meisten Gräber sind längst eingesunken und verschwunden; nur eine gewisse Unebenheit der Rasenflächen zeugt noch von ihnen.<br />
* Die dauerhafteren Erbbegräbnisse und Denkmäler aber haben sich erhalten; die älteren ein wenig versunken, verwittert und verfallen, umsponnen von Efeu, dem Kraut der Vergessenheit, die jüngeren noch ziemlich wohl im Stände, doch meist auch in einem solchen Zustande, daß man sieht, es gedenkt ihrer wohl niemand mehr.“ <br />
* Der Eindruck ist heute fast noch der gleiche, wenn auch noch mehr Gräber völlig verschwunden sind. Selbst an den „dauerhafteren Erbbegräbnissen“ hat der Zahn der Zeit mächtig genagt, und das letzte „Denkmal“ verfiel vor etwa 20 Jahren.<br />
* Die Interessengemeinschaft Denkmalpflege der Stadt Bad Doberan stellte sich das Ziel, dem weiteren Verfall Einhalt zu gebieten und die noch verbliebenen Gräber oder Grabplatten möglichst zu erhalten.<br />
* So wurde ein Einsatz organisiert, um zunächst die Grabplatten von Laub und Erde zu befreien und Wurzeln oder Bewuchs von Efeu zu entfernen. Wo menschliche! Kraft nicht ausreichte, mußte Technik helfen(siehe Foto). Nach der sorgfältigen Säuberung wurde der Text der Platten entziffert, was nicht immer ganz einfach war, denn vielleicht einmal vorgenommene Färbungen der Schrift sind inzwischen längst verwittert.<br />
* Die Freunde der Denkmalpflege wurden vor allem angespornt von der Hoffnung, irgendwo unter Erde und Laub auch die Grabplatte des Architekten Doberans, Carl Theodor Severin, zu entdecken.<br />
* Er war am 20. Februar 1836 in Doberan gestorben und ist hier begraben.<br />
* Fritz Meyer-Scharffenberg beschreibt in seinem Buch „Zwischen Strom und Haff“, daß in einer Ecke der Mauer eine kleine Platte angebracht sei, die die Inschrift trägt: Mariane Philippine Auguste Severin starb den 23. May 1815. Aber weder diese Platte noch die von dem Baumeister Severin wurden gefunden.<br />
* Wo mag dieses Grab geblieben sein? <br />
* Die freigelegten Grabplatten wurden später gerichtet und so gebettet, daß für die Besucher die Inschriften zu lesen sind. Einige schöne Steinmetzarbeiten befinden sich darunter, und es sind noch nicht alle Namen vergessen, die auf diesen Platten stehen, wenn sie auch manches Rätsel aufgeben.<br />
<br />
'''Klassizistische Bauten von unvergänglichem Wert''' <br />
''C. Th. Severin (1763—1836), Architekt und Baumeister'' <br />
* (Norddeutsche Zeitung, Juli 1990 - Zeitungsregestensammlung Carl Christian Schmidt/Archiv Münsterverwaltung Bad Doberan)<br />
* Wie oft haben wir es registriert: Das Giebeldreieck eines alten Bauwerkes weist den fürstlichen Auftraggeber aus, nicht aber den Baumeister. Sein Name ist und wäre oft in Vergessenheit geraten, gäbe es nicht bisweilen einen rührig Forschenden, der ihn der Nachwelt erhält. <br />
* Während die klassizistischen Prachtbauten Carl Theodor Severins ihre Betrachter in Bewunderung versetzen, ist es dem Architekten und Baumeister Hans Thielcke (1888-1974) zu verdanken, des Doberaner Baumeisters Bedeutung ins rechte Licht gerückt zu haben.<br />
* Der fürstliche Auftraggeber war seinerzeit Friedrich Franz I., der seinen Leibarzt — den späteren Rostocker Professor Vogel — mit der Gründung eines Seebades in Heiligendamm beauftragte und somit gleichermaßen das bauliche Aufblühen Doberans bewirkte. <br />
* Severins Wirken in und für Mecklenburg (seine Geburtsstadt Mengeringhausen lag im damaligen Fürstentum Waldeck) begann 1801 und endete dreiunddreißig Jahre später.<br />
* „Was Severin in Doberan geschaffen hat“, schreibt Thielke, „ist nicht nur für die Stadt selbst von unvergänglichem Wert, sondern gehört zu den bedeutendsten Leistungen jener Bauepoche überhaupt“. <br />
* Und die „'bedeutendsten Leistungen“ sind von beträchtlichem Umfang. Da Sind in Doberan das „Salongebäude“ (gemeinsame Arbeit mit dem Baumeister Seydewitz, das „Schauspielhaus“ mit ebenfalls von Severin entworfenen Reliefs antiker Motive, das „Große Palais“, dessen gesamte Innenausstattung Severin besorgt und zum Teil selbst geschaffen hat, zwei Pavillons am Kamp, die beiden Severin-Wohnhäuser „Prinzenpalais“ und „Haus Gottesfrieden“ und weitere Wohnhausbauten, das Stahlbad (heute Sanatorium Moorbad) und das Stadtpalais.<br />
* Da Sind in Heiligendamm das Empfangs-, Gesellschafts-, Tanz- und Speisehaus (heutiges Kurhaus), die „Kolonnaden“ und — stellvertretend für die vielen bescheidenen Bürgerhäuser an anderen Orten — das „Seehospiz“.<br />
* Und da sind in Rostock die „Neue Wache“, der Universitätsbibliotheksanbau und Severins Einfluß auf den Wohnhausbau; als typische Beispiele gelten das Haus Beginenberg 1 und das Palais am Vogelsang, und da ist schließlich in Bad Sülze auch das Kurhaus. <br />
* Laie wie Fachmann bewundern Severins klassizistische Bauten, in denen der Experte den Einfluß seiner Lehrmeister Karl Gotthard Langhans (Erbauer des Brandenburger Tors), Gentz und Gilly, Vater und Sohn („Berliner Schule“), jedoch gleichermaßen den eigenen Stil des Doberaner Baumeisters erkennt.<br />
* „Was seine Bauten so anziehend macht“, schreibt Thielcke ein weiteres Mal, „und weit über das Durchschnittsmaß erbebt, ist ihre einfache Monumentalität, die geschickte Abwägung der Baumassen und die sichere Ausbildung der Einzelheiten“ — Worte, die uns stets und ständig veranlassen sollten, dieses kulturelle Erbe zu würdigen, indem wir es pflegen(Brigitta Meuche)<br />
<br />
====Gotthilf Ludwig Möckel (Lebenslauf)====<br />
<br />
*1838 Am 22. Juli als Sohn eines Kupferschmiedemeisters in Zwickau geboren.<br />
*1844-52 Besuch der Bürgerschule in Zwickau<br />
*1852/53 Besuch der Königlichen Gewerbeschule zu Chemnitz<br />
*1853-56 Lehre als Maurer in Zwickau (1853-56), Besuch der Sonntagsschule in Zwickau(1853/54)und der Königlichen Baugewerkenschule zu Chemnitz (1853-56)<br />
*1856-58 Arbeit als Maurergeselle bzw. später Bauführer<br />
*1858, 13.12. Befreiung von der Militärpflicht wegen „körperlicher Untüchtigkeit“<br />
*1858/59 Anstellung als Zeichner im Oberingenieurbüro der ObererzgebirgischenStaatsbahn<br />
*1859 Arbeit als Zeichner und Konstrukteur im Betriebsingenieurbüro derKöniglichen SächsischenStaatseisenbahn zu Chemnitz<br />
*1859/60 Beschäftigung in einer Zwickauer Baufirma mit dem Entwerfen von Bauplänensowie mit Bauleitungen<br />
*1860 Tätigkeit im Architekturbüro von Edwin Oppler in Hannover, übernimmt die Erstellungvon Entwürfen sowie deren Bauausführung<br />
*1861/62 Studium an der Polytechnischen Schule zu Hannover Teilnahme anVorlesungen undpraktischen Übungen u.a. bei Conrad Wilhelm Haase<br />
*1862-64 Studienreisen vom Polytechnikum aus in den Harz und durch Tübingen; ersteselbständige Arbeitenbeim Bau der Irrenanstalt in Göttingen als Techniker und 1. Assistent von Julius Rasch<br />
*1865, 9.12. Zulassung zur Prüfung für Bauhandwerker in Dresden<br />
*1866, 25.6. Eheschließung mit Emilie Amalie Christine Schlegel, Tochter des Senators Schlegel in Göttingen, aus der Ehe gehen 5 Söhne und 2 Töchter hervor.<br />
*1867, 12.6. Prüfung als Bauhandwerker in Dresden bestanden <br />
*1867-75 Tätigkeit als Bauhandwerker und freier Architekt, vorwiegend Entwürfe von Villen<br />
*1873 Aufnahme in den Sächsischen Ingenieur- und Architekten-Verein in Leipzig<br />
*1875 Übersiedlung nach Dresden, ab 6. Dezember Mitglied des Architekten- und Ingenieur-Vereins zu Hannover<br />
*1875-85 Tätigkeit als Privatarchitekt in Dresden; vorwiegend Bearbeitung von Kirchen- und Schlossbauten<br />
*1881, 3.3. Ernennung zum Ehrenmitglied der Akademie der bildenden Künste Dresden<br />
*1883 Briefwechsel mit Staatsrat von Bülow (Mecklenburg - Schwerin) wegen Übersiedlung nach Doberan im Zusammenhang mit der Auftragserteilung zur Restaurierung der Doberaner Kirche<br />
*1885 Übersiedlung nach Doberan<br />
*1889, ab1.4. Berufung in den Staatsdienst als Baurat für Kirchenbausachen und technischer Beirat der Kammer und des Oberkirchenrates; neben dieser Verpflichtung freiberufliche Tätigkeit<br />
*1897, 19.3. Ernennung zum Geheimen Baurat<br />
*1899, März-Mai Ärztlich angeratene Erholungsreise nach Bozen (Tirol)<br />
*1900, 3.10. Ernennung zum Geheimen Hofbaurat<br />
*1907 Schwerer Unfall mit Krankenhausaufenthalt<br />
*1915, 24.4. Antrag auf Auflösung des Dienstverhältnisses aus gesundheitlichen Gründen; Ab 1. Oktober Versetzung in den Ruhestand.<br />
*1915 Am 26. Oktober verstirbt Möckel nach längerer Krankheit (Luftröhrenkatarrh) an Herzschwäche.<br />
<br />
Quelle: Karl-Heinz Barth, Gotthilf Ludwig Möckel - Ein Beitrag zur Geschichte der Architektur der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts<br />
<br />
''Das Doberaner Wohnhaus''<br />
<br />
* 1888 begann G. L. Möckel mit der Planung seiner eigenen Doberaner Villa, deren Bau wegen einiger Verzögerungen erst 1888 fertig gestellt wurde.<br />
* Er entwarf sich ein zweigeschossiges Gebäude mit ausgebautem Dachgeschoss, dessen Äußeres durch Gestaltungselemente wie Erker, Türmchen, verschiedene Fenster, aber insbesondere die Kombination von roten Klinkern, vorgeblendetem Fachwerk mit Klinker- und Putzflächen sowie dunkelgrün glasierten Formsteinen und farbigen Bleiverglasungen der Fenster geprägt wird.<br />
* Im Inneren wurde das Bild bestimmt durch Putzflächen mit Schablonenmalerei, Glasursteine, lasierte Paneele und Holzdecken, letztere ebenfalls mit Bemalung sowie schmiedeeiserne Leuchter und Geländer, dichte Vorhänge, bunte Teppiche und schwere Eichenmöbel.<br />
* Zeitweise vorhandener Bewuchs mit wildem Wein sowie zwei Türmchen und die farbigen Bleiverglasungen ließen diesen Bau wie ein romantisches Schlösschen erscheinen. Motive aus dem Dornröschen-Märchen, die in den Verglasungen von vier Fenstern des zweigeschossigen Hauptwohnraumes an der Südseite des Gebäudes dargestellt sind, verstärken diesen Eindruck.<br />
* Aber gerade das mag es sein, was auf den Betrachter und Besucher des Hauses einen besonderen Reiz ausübt, und es wird wohl kaum jemanden geben, der sich nicht von der soliden handwerklichen Ausführung, sei es der Holz- oder der Kunstschmiedearbeiten beeindruckt zeigt.<br />
* Als fast programmatisch für Gotthilf Ludwig Möckels Haltung die Meinungen der Betrachter seiner Bauwerke und dabei insbesondere die der Andersdenkenden<br />
betreffend, könnte der Spruch gewertet werden, den er an seiner Doberaner und schon an seiner Dresdner Villa anbringen ließ:<br />
* „Der Eine betracht‘s,<br />
* Der Andre verlacht‘s,<br />
* Der Dritte veracht‘s,<br />
* Was macht‘s.“<br />
<br />
====Albert Gading- ein Doberaner Jugendstilbaumeister====<br />
<br />
* „Es musste ja mal was anderes sein“, war die Antwort, als sein Sohn Heinrich Gading ihn einmal fragte, woher er die Idee zu der originellen Fassadengestaltung des sogenannten '''„Bienenhauses“''' in der Bismarckstraße 26 (heute Goethestraße) gehabt habe. <br />
* Nachdem man ein Jahrhundert lang Vorbilder fürs Bauen nur in früheren Stilen, der antiken Klassik, der mittelalterlichen Gotik und Romantik oder dem Barock gesucht hatte, wollten viele Baumeister in der Zeit des ausgehenden 19. Jahrhunderts „etwas anderes machen“, indem sie sich ihre Anregungen in der Natur suchten und sich auch in sonstigen Details von ihren Vorgängern distanzierten.<br />
* In vielen Jugendstilhäusern findet man ein in Quadrate oder Rechtecke gegliedertes Oberlicht von Fenstern und Türen, nicht selten aus Farbglas.<br />
* Was die Häuser aus dieser Zeit am meisten kennzeichnet, sind die Ornamente von Pflanzen und Tieren. langstieligen Blumen, Blüten, Winden, Ranken, Tierköpfen u. ä. <br />
* Von den Baumeistern wurden Kreativität und technische Fähigkeiten in hohem Maße gefordert und Albert Gading hatte beides, was die vielen von ihm in Doberan und Umgebung errichteten Gebäude beweisen.<br />
* Wer war nun der Mann, der zu Unrecht so sehr im Schatten der im 19. Jahrhundert in Doberan wirkenden Baumeister von Seydewitz, Severin und Möckel stand.<br />
* Albert Gading stammte aus einer seit dem 17. Jahrhundert in Doberan ansässigen Familie von Handwerkern. Er wurde 1875 als Sohn des Drechslermeisters Heinrich Gading sen. geboren.<br />
* Gading besuchte die Doberaner Schule und beendete 1893 eine Maurerlehre, Der geprüfte „Maurer- und Zimmermeister“ Heinrich Nieske bescheinigte ihm, dass er „sehr anstellig, fleißig und geschickt“ sei.<br />
* Nach dem Militärdienst ging er im Sommer auf Wanderschaft und arbeitete für Je 6 Wochen in diversen Baufirmen in Berlin und im Rheinland. 1902 schloss er das Technikum mit der Note „Sehr Gut“ ab und im Februar 1903 wurde er Maurermeister.<br />
* Nachdem er im Büro von G. L. Möckel seine zeichnerischen Fähigkeiten weitervervollkommnet hatte, begann er eine Tätigkeit im Rostocker Bauamt und danach in der Firma von Hofmaurermeister Beringer. Von Beringer übernahm Gading den Stahlbeton, der gerade von dem Laager Architekten Paul Korff in Mecklenburg eingeführt worden war.<br />
* 1905 machte sich Albert Gading selbstständig. Sitz seiner Baufirma war das Gelände östlich der Bismarckstraße (heute Goethestraße) am Bollhäger Fließ. <br />
* Vor dem Ersten Weltkrieg hatte er über 100 Beschäftigte. Gading war nicht nur kreativ und sein Stil gefragt, sondern auch wirtschaftlich erfolgreich. 1912 fuhr er neben dem Arzt Dr. Prösch als erster im Auto durch den Ort.<br />
* Albert Gading verstarb 1962. Die Zeitschrift „Unser Mecklenburg“ widmete ihm einen Nachruf, in dem seine „Aufgeschlossenheit gegenüber technischen Neuerungen“ rühmend erwähnt wird.<br />
* Was geblieben ist, sind die zahlreichen von ihm entworfenen und gebauten originellen Häuser, die noch heute das Stadtbild von Bad Doberan prägen.<br />
Quelle: Joachim Lange, „Albert Gading — ein Doberaner Jugendstilbaumeister“ im Bad Doberaner Jahrbuch, 2003<br />
<br />
====Heinrich Carl Gustav Nieske====<br />
<br />
* Am 20. Januar 1885 teilt der Doberaner Magistrat Nieske mit: „Auf Ihren Antrag vom 19. d. Mts. soll Ihnen gegen Entrichtung der stadtordnungsgemäßen Aufnahmegebühr / das Bürgerrecht hiesiger Stadt / hiermittelsertheilt sein. / Demzufolge wird von Ihnen erwartet, daß Sie die Pflichten eines ordentlichen und warlichen Bürgers so erfüllen werden, wie Sie es vor Gott, Ihrem Gewissen, Ihrer unterzeichneten Obrigkeit und sonst Jedermann zu verantworten sich getrauen. “<br />
* Wer war nun dieser Nieske, der sich im Alter von 42 Jahren in unserer Stadt niederließ?<br />
* Heinrich Carl Gustav Nieske wurde am 1. Oktober 1843 in Warin geboren. Er absolvierte eine dreijährige Maurerlehre im Betrieb seines älteren Bruders. Den Traditionen der Zunft entsprechend begab sich der Geselle Heinrich Nieske auf Wanderschaft. Von der Militärpflicht kaufte ihn sein Vater frei. Nieske war als Maurergeselle u.a. beim Bau der Paulskirche in Schwerin, die nach Entwürfen von Theodor Krüger entstand, beteiligt.<br />
* 1874 ließ er sich als Maurermeister in Brüel nieder. Nach 11 Jahren verlegte Nieske sein Baugeschäft nach Doberan, dem noblen Alterssitz für wohlhabende Pensionäre, wahrscheinlich weil er sich hier eine günstigere Auftragslage als in Brüel versprach.<br />
* Hier errichtete Heinrich Nieske in den folgenden Jahren zahlreiche Doberaner Villen, teilweise als Bauunternehmer auf eigene Rechnung mit dem Ziel, es schlüsselfertig teurer zu veräußern.<br />
* 1892 übernahm der Maurermeister von der Stadt Doberan einen 20 Quadratruten umfassenden Bauplatz, gelegen zwischen der Büdnerei 2 und dem Amtstor, heute Beethovenstraße.<br />
* Durch städtische Auflage war er verpflichtet, Bauplatz binnen 2 Jahren zu bebauen mit „einem mindestens zweistöckigen Wohnhause im Villenstil“. Es entstand die Villa in der Beethovenstraße 6.<br />
* Nieske blieb zunächst Besitzer, erst 1907 erfolgte ein Verkauf. Bedingt durch Hausbauten und Verkäufe zog die Familie wiederholt um. Insgesamt soll das dreißigmal passiert sein. Als „Villa Nieske“ den bleibt das heutige Gebäude Goethestraße 30 bekannt.<br />
* 1896 erwarb Heinrich Nieske mehrere Baugrundstücke in Arendsee (heute Kühlungsborn-West).<br />
* Nach 1900 setzte Nieske seine Bautätigkeit in Doberan, vor allem in der Dammchaussee und in der Bismarckstraße (heute Goethestraße) fort.<br />
* In den Jahren zwischen 1907 und 1910 gab Heinrich Nieske sein Geschäft in Doberan auf und zog als Rentner mit seiner Familie nach Schwerin.<br />
* Am 25. Juni 1923 verstarb Heinrich Nieske im Alter von 80 Jahren in Schwerin.<br />
<br />
''Bauten von Heinrich Nieske (Auswahl):''<br />
<br />
*1888/89 Entwurf und Errichtung des „Strand-Hotel“ in Arendsee (heute Kühlungsborn/West) gemeinsam mit Zimmermeister Kunzelmann<br />
*1893 Entstehung der Villa Dammchaussee 9 in Nieskes Auftrag im Oktober des Jahres verkauft er sie an Pauline Eggerss, geb. Mühlenbruch.<br />
*1895 Bau der „Villa Nieske‘ in der Goethestraße 30, 1899 Verkauf an Rittmeister a.D. Theodor von Sydow. 1902 kauft Nieske das Hausgrundstück zurück.<br />
*1895 Errichtung der Villen Dammchaussee 11 und 13<br />
*1895/96 Villa Goethestraße 36 entsteht<br />
*1896 Bau der Villa Goethestraße 34, 1897 Verkauf des Hauses an Gymnasial-Professor Dr. Christian Starck.<br />
*1896 Errichtung der Villa Goethestraße 32 für den Rentier Hermann Jahnke<br />
*1896 Übernahme der Bauarbeiten für den Postneubau in Wismar<br />
*1897 Errichtung eines Gartenhauses, eines eingeschossigen Fachwerkbaus zur Vermietung an Fremde in Arendsee (heute Kühlungsborn/West)<br />
*1901/02 Entwurf und Bau des „Hotel Pavillon“ für Kaufmannswitwe Breutz in Arendsee(heute Kühlungsborn/West) <br />
*1903/04 Errichtung eines Stallgebäudes auf dem Grundstück Baumstraße 1 für Bäckermeister Hermann Gienus <br />
*1907 Bau der Villa für Herrn Rentier Gottschalk in Doberan (wahrscheinlich im Eickhöfer Weg), konzipiert als Wohnhaus und Pension<br />
<br />
<br />
====Georg Adolph Demmler, Architekt und Politiker====<br />
<br />
* Neben dem klassizistischen Kurhaus in Heiligendamm ist die im Tudorstil errichtete „Burg“ sicher das markanteste Gebäude in Deutschlands ältestem Seebad. <br />
* Der Entwurf dazu entstammt der Feder des mecklenburg-schwerinschen Hofbaumeisters Georg Adolph Demmler. Er entwarf auch die Pläne für das „Alexandrinen-Cottage“, im Stil eines englischen Landhauses, sowie für den Umbau und die Aufstockung des alten Badehauses zum neuen „grossen Bade- und Logir-Haus“ (heute „Haus Mecklenburg“).<br />
* Georg Adolph Demmler wurde am 22. Dezember 1804 als uneheliches Kind des Güstrower Schornsteinfegermeisters Johann Gottfried Demmler und der verwitweten Tochter eines Brauereibesitzers in Berlin geboren, wo er zunächst 9 Jahre bei einer Pflegefamilie lebte. 1813 trennte sich der Vater von seiner Ehefrau und zog mit Georg Adolph Demmlers Mutter zusammen. Der Sohn wurde nach Güstrow geholt.<br />
* Bis 1819 besuchte Demmler hier das Gymnasium und entwickelte schon früh Interesse an der Bautechnik, das von seinem Vater gefördert wurde. Nach dem Abitur studierte er an der Bauakademie in Berlin bei Karl Friedrich Schinkel und Friedrich Gottlieb Schadow.<br />
* Wegen seiner Mitgliedschaft in der geheimen Burschenschaft Arminia wurde er 1823von der Hochschule verwiesen.<br />
* 1824 erfolgte auf Fürsprache Schinkels Demmlers Aufnahme in den mecklenburgischen Staatsdienst. 1832 erhielt er seine Ernennung zum Baumeister, ab 1835 war er Landesbaumeister.<br />
* Während seiner Dienstzeit entwarf Demmler die meisten Pläne für den herrschaftlichen Ausbau von Schwerin. Glanzpunkte seines Wirkens waren der Umbau des Schlosses, der Neubau des Arsenals am Pfaffenteich, der Marstall, das Hoftheater und viele weitere Gebäude.<br />
* Nach seinem Entwurf wurde am Westufer des Pfaffenteichs die Paulsstadt als neuer Stadtteil angelegt. Auch Bauwerke in anderen Städten beruhen auf Demmlers Bauplänen so z.B. das heutige Ernst-Barlach-Theater in Güstrow.<br />
* Demmler engagierte sich bereits vor der Revolution von 1848 sozial. Er war Mitglied der Schweriner Freimaurerloge und politisch aktiv, zunächst in der linksliberalen Süddeutschen Volkspartei (DtVP) und später in der Sozialistischen Arbeiterpartei Deutschlands(SAP).Georg Adolph Demmler verstarb am 2. Januar 1886 in Schwerin.<br />
<br />
''Demmlers Bauten und Entwürfe für Doberan/Heiligendamm''<br />
* 1827 Tribüne an der Rennbahn<br />
* 1835 Entwurf für den Sarkophag Friedrich Franz I. im Doberaner Münster - Herstellung in der Schweriner Schleifmühle<br />
* 1837 Umbau des alten Badehauses zum Haus Mecklenburg<br />
* 1840 Alexandrinencottage in Heiligendamm<br />
* 1841 Dekoration im Doberaner Theater<br />
* 1843 Transport des Gedenksteins aus der FeldmarkElmen-horst nach Heiligendamm<br />
* 1844 Pläne für ein Schießhaus<br />
* 1848 Burg Hohenzollern im Tudorstil<br />
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====August Gaster====<br />
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* August Gaster wurde am 28. Oktober 1852 in Wismar geboren. Er absolvierte von 1872 bis 1875 und von 1877 bis 1878 ein Studium an der Polytechnischen Schule in Hannover. Am Polytechnikum war Gaster ein Schüler von Conrad Wilhelm Hase, bei dem bereits zuvor Gotthilf Ludwig Möckel seine Ausbildung erhielt.<br />
* Im Jahr 1882 legte August Gaster seine Baumeisterprüfung ab.<br />
* Als späterer Landbaumeister in Doberan war er für die Ämter Bukow, Doberan und Schwaan verantwortlich. Bekannt ist, dass August Gaster 1914 das Wohnhaus in der heutigen Goethe-straße 10 in Bad Doberan aus dem Nachlass von Hofzimmermeister Reinke erwarb.<br />
* Ab 1890 war Gaster, der auch zum Baurat berufen worden war, Mitglied im Verein für Mecklenburgische Geschichte und Altertumskunde.<br />
* Im Jahr 1920 erfolgte seine Ernennung zum Vorstand des Hochbauamtes Rostock II in Doberan.<br />
* August Gaster war langjähriges Mitglied der Prüfungskommission für Kandidaten des höheren Baufaches in Schwerin. Eine Berufung an das Ministerium lehnte er jedoch ab, weil er sich seinem Wohnort Doberan sehr verbunden fühlte.<br />
* August Gaster zählt zu den profiliertesten Architekten in Mecklenburg.<br />
* Zu seinen wichtigsten Bauten gehören:<br />
* die Realgymnasien in Kiel und in Schwerin,<br />
* die Frauenklinik in der Doberaner Straße in Rostock<br />
* die Villa „Feodora“ des Herzogs Adolf Friedrich in Bad Doberan im Stülower Weg (jetzt Kreismusikschule), <br />
* die Villa der Prinzessin Reuß ‚in Heiligendamm (zu DDR- Zeiten „Max-Planck-Haus )entstanden um 1910, sowie die Herrenhäuser ın Rederank und Groß Stove.<br />
* August Gaster verstarb 1929.<br />
<br />
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====Lutz Elbrecht (Baumeister und Denkmalpfleger) ====<br />
* Lutz Elbrecht, am 8, März 1907 geboren, trat beruflich in die Fußstapfen seiner Vaters, den Hofmaurermeisters Fritz Elbrecht. <br />
* Im Geburtsjahr seines Sohnes gründete Fritz Elbrecht in Doberan eine Baufirma, die Lutz Elbrecht, der das Baugewerbe von Grund auf erlernt hatte, ab 1934 leitete.<br />
* Wohl eines seiner ersten Gebäude war der Bahnhof in Heiligendamm (1933/34), bei dessen Gestaltung er klassizistische Formen nachempfand. <br />
* 1935/36 entstand nach seinen Entwürfen das Wohnhaus in der Dammchaussee 23 in Klinkeroptik Für einen Rechtsanwalt. 1950 erwarb der Schriftstellen Ehm Welk das Gebäude und bewohnte es bis zu seinem Tod im Jahre 1966.<br />
* Ebenfalls mit roten Klinkern gestaltet, entstand1938/39 die Friedhofskapelle auf dem neuen Friedhof in Bad Doberan, ebenso wie die Friedhofskapelle in Kröpelin.<br />
* 1939/40 erbaute Lutz Elbrecht das Filmtheater am Kamp in der Severinstraße und schuf damit ein modernes, allen Ansprüchen genügendes Haus. Daneben hat er zahlreiche Bad Doberaner Ein- und Mehrfamilienhäuser entworfen und gebaut.<br />
* Als 1948 die damalige Landesregierung von Mecklenburg den Plan fasste, das durch die Kriegswirren stark in Mitleidenschaft gezogene Gebäudeensemble in Heiligendamm zu einem Sanatorium für Werktätige umzubauen, wurde Lutz Elbrecht zum „Vorsitzenden sämtlicher Angestellten der Bauleitung” ernannt. Von August1948 bis März 1950 währten die umfangreichen baulichen Maßnahmen.<br />
* Diese Aufnahme war so recht für den dem heimatverbundenen Baumeister und Architektengeschaffen, der einmal von sich selbst sagte: „Als altem Doberaner liegt mir die Erhaltung der Bau- und Kunstdenkmäler unseres Gebietes besonders am Herzen.“ Er behandelte Heiligendamm wie ein Denkmal und manche „Bausünde" muss dem Mangel an Material und Zeit in jenen schwierigen Nachkriegsjahren zugerechnet werden.<br />
* Eine weitere bedeutende Arbeit für den Denkmalpfleger Lutz Elbrecht war 1956/57 die Beseitigung der Neorenaissancefassade und Rekonstruktion der klassizistischen Fassade des Salongebäudes am Kamp (ab 1879 Rathaus, seit 1952 Sitz der Kreisverwaltung).<br />
* 1955 projektierte er das Kaufhaus „Magnet" am Alexandrinenplatz (heute Kaffeehaus Sparre). Bereits ab 1952 war Lutz Elbrecht als „Kreishelfer für Denkmalpflege“ des Institutsfür Denkmalpflege in Schwerin tätig. Bis zu seinem Tod setzte er sich unermüdlichab 1979 in der Interessengemeinschaft Denkmalpflege im Kulturbund der DDR und gleichzeitig im Vorstand der Gesellschaft für Denkmalpflege, für den Erhalt und die Pflege des Kulturerbes vor allem im damaligen Kreis Bad Doberan ein.<br />
* Am 9. Juli 1984 verstarb Lutz Elbrecht in Bad Doberan.<br />
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====Familie Carlson (Bauunternehmen, Bäckerei) ====<br />
* Jöns Carlson gilt als Ahnherr der Doberaner Carlsons, die im Laufe der Jahrzehnte einen beeindruckenden Werdegang hingelegt haben, Er wurde in Schweden geboren; sein Weg führte ihn nach Mecklenburg. Jöns arbeitete als Maurer, mit seiner Frau Marie Sophie Carlson, geb. Burmeister lebte er in Doberan, Sie hatten sechs Kinder, eins von ihnen war Hermann Carlson. <br />
* Hermann Carlson wurde am 26,10,1875 in Doberan geboren. Er war Maurergeselle und später Bauunternehmer. Hermann heiratete Frieda Josephine Mathilde Carlson, geb. Harms, Mit ihren Kindern lebten sie in Doberan. Vier ihrer sieben Kinder mussten die Eltern früh zu Grabe tragen.<br />
* Hermann gründete die Firma H. Carlson & Sohn, Dort arbeitete er zusammen mit seinem ältesten Sohn, Sie kauften mehrere Grundstücke, zum Beispiel „Am Rosenwinkel“ und erbauten dort Häuser.<br />
* Hermann Carlson starb am 30.09.1943 in Doberan. Testamentarisch hat er darüber verfügt, wer welche Häuser „Am Rosenwinkel“ erbt. Sohn Hans erhielt die Hausnummern 1 und 2, Hermann Nummer 4 und 5, Tochter Grete die Nummern 6 und 7. Keines der Kinder sollte die Häuser verkaufen, sondern weiter an die Enkel geben, damit die Häuserreihe im Familienbesitz bleibt.<br />
* Lediglich zur Finanzierung von Ausbildung, Studium oder Geschäftsgründung duldete Hermann eine Belastung der Häuser.<br />
* Ihr ältester Sohn Hans Carlson wurde am 01.07.1900 in Doberan geboren. Von 1919 bis 1922 absolvierte er eine Lehre des Maurerhandwerks bei seinem Vater in Doberan, Am28.02.1922 legt Hans Carlson seine Gesellenprüfung bei der Mecklenburgischen Handwerkskammer mit dem Prädikat ausgezeichnet ab. Beisitzer in der Prüfung ist der Doberaner Baumeister Albert Gading.<br />
* Am 01.02.1937 bestätigt die Reichskammer der bildenden Künste Hans Carlson zur Berechtigung der Berufsausübung als baugewerblich tätiger Architekt. Gültigkeit erhält dieses Prädikat für die Jahre 1936-1939, die eingeklebten Marken auf der Rückseite des Ausweises belegen das. <br />
* Nach dem Krieg wurde er am 10.11. in die Liste der Genossen der Genossenschaft des Bauhandwerks Mecklenburg-Vorpommern e. G. m .b. H. Schwerin aufgenommen. Per Postkarte wurde dies am 24.09.1948 durch das Amtsgericht Schwerin bekanntgegeben.<br />
* Hans heiratete Frieda Carlson, sie bekommen zwei Kinder: Paul Friedrich und Elisabeth.<br />
* Hans Bruder Hermann Carlson wurde am 06.03.1903 in Doberan geboren. Er machte eine Bäckerlehre, wurde Bäckermeister und gründete die Bäckerei Carlson. <br />
* Hermann heiratete Käthe Carlson und sie bekamen die Kinder Ingeborg und Jürgen. Ihre Tochter heiratete Günter Hermann, ihr Sohn betrieb die Bäckerei im Parkentiner Weg, die mittlerweile sein Sohn Jörg übernommen hat.<br />
* Hans Schwester Grete wurde am 03.12.1909 in Doberan geboren, Sie heiratete Hans Eichstädt. Sie haben zwei Kinder: Helga und Hans-Joachim.<br />
<br />
===Persönlichkeiten aus Kunst und Kultur===<br />
====Ehm Welk====<br />
* [http://www.ehm-welk-haus.de/ www.ehm-welk-haus.de]<br />
[[Datei:Dob678.PNG|600px|zentriert]]<br />
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[[Datei:Dob701.jpg|600px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan R Ehm1.PNG|600px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan R Ehm2.PNG|700px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan R Ehm3.PNG|700px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan R Ehm4.PNG|700px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan R Ehm5.PNG|700px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan R Ehm6.PNG|800px|zentriert]]<br />
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====Gerhard Ringeling====<br />
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[[Datei:Dob706.PNG|300px|zentriert]]<br />
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'''Landschaft den Menschen zugeordnet''' <br />
* Seine besondere Liebe gilt dem Fischland / Zum 100. Geburtstag von Gerhard Ringeling – ein begabter norddeutscher Erzähler(Demokrat, 1987)<br />
* „Sei er nun Maler oder Dichter, Gelehrter, Bildhauer oder Musiker, — immer wieder kommt einer, dem in irgendeinem Seelenwinkel der göttliche Funke glüht, in unser abgeschiedenes Fischland und steht und atmet und ist gefangen und geht mit Heimweh und muß nun künden von der herben, schwer zugänglichen Schönheit dieses Stückes Erde zwischen Bodden und Meer, zwischen Darß und Ribnitzer Heide.<br />
* Sie reicht weit zurück, die Reihe dieser Fischlandkünder, und bricht nicht ab bis auf den heutigen Tag.<br />
* In diese Reihe tritt nun auch Gerhard Ringeling, der Doberaner Gymnasiallehrer.<br />
* So schrieb der Heimatschriftsteller F. W. Droß in den „Mecklenburgischen Monatsheften", als 1935 im Wiehern-Verlag Berlin Gerhard Ringelings „Seefahrend Volk — Vier Erzählungen vom alten Fischland" erschien.<br />
* Der Autor war den Lesern der „Mecklenburgischen Monatshefte" zu diesem Zeitpunkt bereits kein Unbekannter mehr. Er hatte Porträtskizzen über Johannes Troja und Heinrich Seidel (denen er sich innerlich besonders verbunden fühlte) geschrieben, ebenso über Richard Wossidlo und andere »Mecklenburger Leute".<br />
* Mit der „Fischländer Weihnacht" (ein Vorabdruck aus „Seefahrend Volk") hatte er seine ausgesprochene Begabung als norddeutscher Erzähler ausgewiesen.<br />
* Nach 1945 bringt die Evangelische Verlagsanstalt Berlin unter dem schlichten Titel „Erzählungen" zwölf der schönsten Geschichten Gerhard Ringelings in mehreren Auflagen heraus. Die vier Erzählungen vom alten Fischland aus „Seefahrend Volk" sind um acht, überwiegend im norddeutschen Raum handelnde, erweitert worden.<br />
* Als sich der Verlag 1969 zu einer nochmaligen (der zwölften) Auflage der Erzählungen von Gerhard Ringeling entschloß, nannte er — neben der Verehrung für den 1951 heimgegangenen Autor — einen zweiten Grund: „überschaut man den Bestand an christlicher Literatur, die im Formalen den anzulegenden Maßstäben genügt und in der Aussage zentral bleibt, ohne in Frömmelei auszuarten, so kann man nicht von einer Fülle sprechen.<br />
* Schon deshalb bot Ein begabter norddeutscher Erzähler sich eine Neuauflage an. Auf den Seiten dieses Buches ist beides eingefangen, die Landschaft und der Mensch: die Landschaft, nicht isoliert als Idylle oder Hort der Dämonen geschildert, sondern dem sie bewohnenden Menschen zugeordnet — der Mensch, nicht als Held oder Schuft herausgeputzt, sondern als einer, der bewußt oder unbewußt auf Gottes Gnade wartet.<br />
* "So bleiben die der Historie entnommenen Gestalten blutvoll und im tiefsten Sinne menschlich, ihr Handeln und Entscheiden rührt auch uns an." <br />
* 1947 erschien — in 2. Auflage — bei Hinstorff in Rostock das Buch von Gerhard Ringeling „Fischländer Volk — Geschichte und Schicksal einer mecklenburgischen Küstenlandschaft".<br />
* In ihrem Fischland-Buch schrieb Käthe Miethe: „Das kleine Buch des Doberaner Studienrats Dr. Ringeling „Fischländer Volk“ läßt teils chronikhaft, teils novellistisch in bunten Bildern das Werden des Fischlandes an uns vorüberziehen.<br />
* Weil Dr. Ringeling als der beste Kenner der Geschichte der deutschen Segelschiffahrt gilt, dessen grundlegendes Buch über die Segelschiffahrt mit großem Verlangen erwartet wird, stehen in seinem „Fischländer Volk“ Schiffer und Schiffahrt natürlich an erster Stelle.<br />
* Die novellistischen Schilderungen in diesem Buch erreichen nur selten die künstlerische Gestaltung und dramaturgische Spannung seiner Erzählungen.<br />
* Im Schlußwort des Buches wendet sich Ringeling eindringlich an seine Leser, ihn — soweit vorhanden — für seine geplante größere Darstellung der Geschichte der mecklenburgischen Segelschiffahrt mit Material zu unterstützen.<br />
* Doch zu diesem Buch, mit dem er sein literarisches Lebenswerk krönen wollte, kam es nicht mehr: Gerhard Ringeling starb am Silvestertag des Jahres 1951, erst vierundsechzigjährig.<br />
* Am 19. Juni war sein 100. Geburtstag. Manchmal tauchen seine „Erzählungen" im Antiquariat auf: wer zugreift und sie liest, wird nicht enttäuscht sein, sondern sich angerührt fühlen vom Schicksal der leichtsinnigen Margret, der schlimmen Brigitt oder des Schmiedes Jakobus Borgwardt, der ausging, „Gerechtigkeit zu suchen, und Gnade fand". Friedrich Schulz<br />
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[[Datei:Doberan J Ringeling1.PNG|900px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan J Ringeling2.PNG|900px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan J Ringeling3.PNG|500px|zentriert]]<br />
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====Ernst Voß====<br />
* [https://de.wikipedia.org/wiki/Ernst_Voß https://de.wikipedia.org/wiki/Ernst_Voß]<br />
[[Datei:Doberan R Voß.PNG|400px|zentriert]]<br />
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<gallery mode="packed" widths="200px" heights="400px"> <br />
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Datei:Dob965.PNG<br />
Datei:Dob967.PNG<br />
Datei:Dob968.PNG<br />
Datei:Dob969.PNG<br />
</gallery><br />
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====Felix Mendelssohn-Bartholdy====<br />
[[Datei:Dob751.jpg|400px|zentriert|thumb|Gemälde von Eduard Magnus 1846]]<br />
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[[Datei:Doberan Z61.PNG|700px|zentriert]]<br />
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* '''Felix Mendelssohn-Bartholdy(1809-1847) hat in Bad Doberan komponiert'''(''Aus der Redaktion(Ostseezeitung, 02.02.2009)''<br />
* Rostock . Der Komponist Felix Mendelssohn-Bartholdy wäre am 3. Februar 200 Jahre alt geworden. Gefeiert wird vor allem in den Städten seines Wirkens Berlin, Leipzig und Hamburg.<br />
* Aber auch die Mecklenburger haben Grund, den "Mozart des 19. Jahrhunderts", wie Robert Schumann seinen Kollegen und Zeitgenossen nannte, hochleben zu lassen.<br />
* Als 15-Jähriger verbrachte Mendelssohn im Sommer 1824 einen vierwöchigen Urlaub im ersten deutschen Seebad Heiligendamm und in Doberan. Dabei hat er auch komponiert, wie die pensionierte Musiklehrerin Marianne Strack aus Rostock belegen kann. ''Die "Doberaner Blasmusik" wurde am 13. Juli 1824 in Doberan uraufgeführt.''<br />
* Sie fand die "Doberaner Blasmusik" in den Archiven: Die pensionierte Musiklehrerin Marianne Strack hat herausgefunden, dass Felix Mendelssohn-Bartholdy, der am 3. Februar 1809 geboren wurde, als Fünfzehnjähriger in Bad Doberan komponiert hat. <br />
* Marianne Strack verehrt Mendelssohn seit ihrer Studienzeit in Leipzig. "Ich habe in Briefen der Familie von Doberan gelesen. Also muss er hier gewesen sein", sagt die Mendelssohn-Forscherin. <br />
* Tatsächlich findet sie viele weitere Briefe, in denen der junge Felix beschreibt, wie er mit dem Vater die Tage an der Ostseeküste verlebt. Es sind vor allem Spaziergänge in und um Doberan, die den Naturfreund Mendelssohn beeindrucken. Von nachhaltiger Wirkung aber ist eine kleine Hofkapelle bestehend aus Holzbläsern, Hornist und Basshornist, der Mendelssohn täglich im Salon beim Speisen lauscht. Von Komponierlaune gepackt, schreibt er ein kleines Nachtstück für die "Hofharmonie", wie das Ensemble heißt. Die Uraufführung der "Doberaner Blasmusik" ist am 13. Juli 1824. Mendelssohn wird sie später weiter verarbeiten, zur "Ouvertüre zur Harmoniemusik" op.24.<br />
* Marianne Strack findet im Landeshauptarchiv die einzelnen Stimmen der Musiker ¬ für sie der Beweis, dass Mendelssohn in Doberan die Komposition hinterlassen hat. "Das Stück wird später, wenn Mendelssohn Gewandhaus-Kapellmeister in Leipzig ist, immer an seinem Geburtstag am 3. Februar als Ständchen dargebracht", hat sie weiter recherchiert.<br />
* Trotzdem ist die Blasmusik in Vergessenheit geraten. Im vergangenen Jahr wird sie erstmals wieder von einem Bläserensemble der Hochschule für Musik und Theater Rostock, am Ort der Uraufführung in der heutigen Kreisverwaltung, in der gleichen Besetzung wie 1824 aufgeführt. Professor Günter Weidlich von der Hochschule hat es einstudiert.<br />
* "Das Stück beweist die große Begabung des Fünfzehnjährigen", sagt er. "Im zweiten Teil, dem Allegro, ist der, Sommernachtstraum’ deutlich zu spüren." Am 13. Februar will Weidlich die "Doberaner Blasmusik" in der Hochschule für Musik und Theater erneut erklingen lassen.<br />
* Der Leiter des Mendelssohn-Archivs in Berlin, Roland Schmidt- Hensel, bestätigt: "Der Doberan-Aufenthalt ist dokumentiert." Allerdings sei eine Prüfung der Doberaner Noten noch nicht abgeschlossen. <br />
* Im Kurort Bad Doberan gibt es bereits Überlegungen, wie der Mendelssohn-Besuch auch touristisch vermarktet werden kann. Vom Frühsommer an soll es einen Mendelssohn-Pfad geben, auf dem Besucher auf den Wegen des jungen Komponisten wandeln können.<br />
* Das Eröffnungskonzert der Festwoche „220 Jahre Heiligendamm“ am Sonntag, dem 9. Juni 2013 um 19.30 Uhr im Festsaal, Salongebäude in Bad Doberan, wird einem sehr berühmten Badegast des 19. Jahrhunderts gewidmet: Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847). Der damals erst Fünfzehnjährige logierte 1824 mit seinem Vater Abraham Mendelssohn Bartholdy (1776-1835) in der großherzoglichen Sommerresidenz Doberan und genoss einen Monat lang die Sommerfrische an der mecklenburgischen Ostseeküste.<br />
* Der Aufenthalt im Juli 1824 ist für den jungen Felix eine wahre Inspiration und geprägt von Spaziergängen in und um Doberan, die den Naturfreund Mendelssohn besonders erfreuten und er beschreibt der daheim gebliebenen Familie u.a. seine Ausflüge auf den Buchenberg mit einem Musiker der Hofharmonie. Mit einem Fernglas beobachten sie „die tanzende See mit Spitzenhauben in Weiß und Grau“. Zu seinen Vergnügungen gehört auch das Baden in der Ostsee. Felix Mendelssohn Bartholdy zählt zu den bedeutendsten Komponisten des 19. Jahrhunderts und stand mit wichtigen Musiker seiner Zeit wie Chopin und Schumann in regem Austausch. Die Konzertlesung „Tanzende See“ bezieht sich im Titel auf den Aufenthalt Mendelssohns, wenn auch nicht alle Werke und Texte in einem direkten Zusammenhang mit dem Ostsee-Aufenthalt im Ersten Deutschen Seebad stehen.<br />
<br />
====Ludwig Bang====<br />
[[Datei:Dob200.JPG|700px|zentriert]]<br />
[[Datei:Dob955.PNG|700px|zentriert]]<br />
[[Datei:Dob956.PNG|700px|zentriert]]<br />
<br />
====Kate Diehn-Bitt====<br />
[[Datei:Doberan Z56.PNG|800|gerahmt|zentriert|…]]<br />
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====Frank Zappa====<br />
<br />
[[Datei:Dob677.PNG|gerahmt|zentriert|…]]<br />
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<gallery mode="packed" widths="200px" heights="400px"> <br />
Datei:Za1.PNG<br />
Datei:Za2.PNG<br />
Datei:Za3.PNG<br />
Datei:Za4.PNG<br />
Datei:Za5.PNG<br />
Datei:Za6.PNG<br />
Datei:Za7.PNG<br />
Datei:Za11.jpeg<br />
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* '''Wie Zappa nach Bad Doberan kam'''<br />
* ''Denkmal: Nicht in Baltimore, auch nicht in Los Angeles oder Montreux - ausgerechnet in einer Kleinstadt in Mecklenburg- Vorpommern wird eine Büste des genialen US-Rock- stars aufgestellt. Eine Geschichte, die vor 30 Jahren begann - in der ehemaligen DDR.(von Ekkehart Eichler)''<br />
* Weihnachten. Ostern. Silvester. Für Wolfhard Kutz fallen am nächsten Sonnabend alle nur denkbaren Festtage zusammen. Denn an diesem 27. Juli um 13.30 Uhr wird das Denkmal eingeweiht, die Büste des großen Meisters. Mit allerlei psychedelischem Brimborium, wie es sich gehört. Das ironische Lächeln um den von Schnauzer und Unterlippenbürste gerahmten Mund, die markante Hakennase im hageren Gesicht, der zum Pferdeschwanz gebändigte Schopf, der spöttische Blick - alles in Bronze gegossen für die Ewigkeit: Frank Zappa.<br />
* Der US-Musiker (1940-1993) gilt vielen als größtes Genie der Rockgeschichte. Charismatisch. Begnadet. Durchgeknallt. Zauberer wüster Underground-Oratorien, Autor grotesker Popsongs. Bürgerschreck und Provokateur, Botschafter der US-Gegenkultur. <br />
* Viele Orte kämen für ein Denkmal in Frage: Baltimore, wo der Spross griechisch-arabisch-sizilianischer Abstammung zur Welt kam. Los Angeles, wo er 1964 die "Mothers of Invention" gründete. Montreux, wo 1971 während des Zappa-Konzerts ein Brand ausbrach. Prag, wo Zappa zum Handelsattache und Freund Vaclav Havels avancierte. Selbst die Rock'n'Roll Hall of Fame in Cleveland weist lediglich einen Schriftzug in Glasgravur vor. Nein, es ist ausgerechnet eine Kleinstadt in Mecklenburg-Vorpommern, die den großen Zappa auf den Sockel hievt: Bad Doberan an der Ostsee, 12 000 Einwohner.<br />
* Vom Rock-Olymp so weit weg wie Karl Moik von Jimi Hendrix. Eigentlich. Vor mehr als 30 Jahren beginnt diese Geschichte, in tiefsten DDR-Zeiten. Mit seiner ersten Zappa-Platte "Burnt weenie sandwich" katapultiert sich 1971 der 16-jährige Wolfhard Kutz in eine zappatriotische Umlaufbahn, auf der er bis heute kreist. "So eine Musik hatte ich noch nie gehört. Extrem dissonant, aber ein fantastisches harmonisches Ganzes.<br />
* Ich musste mehr haben." Er sammelt Originalplatten, ob auf dem Schwarzmarkt erhökert, von der Oma in die DDR geschmuggelt oder schlicht vom Zoll im Westpaket nicht entdeckt. Jeder Akkord, jede Textzeile wird mit einer Leidenschaft aufgesogen, wie sie nur dem Mangel entwächst.<br />
* Kein Wunder, dass Zappa-Verehrer Kutz auch ins Fadenkreuz der Stasi gerät. Nach der Wende rufen Kutz und seine Zappa-Verrückten ein Festival mit Live-Musik rund um ihr Idol ins Leben - die Zappanale.<br />
* Seit 1990 treffen sich Jahr für Jahr Ende Juli mehr Fans und Musiker auf der Pferderennbahn zwischen Bad Doberan und Heiligendamm. Hier entsteht 1999 die Idee eines Zappa-Denkmals. Natürlich in Bad Doberan, denn "das ist der einzige Ort mit einem eingetragenen Frank-Zappa-Verein", sagt Wolfhard Kutz. Auch für den Zappaologen Jim Cohen aus München ist Bad Doberan der einzig wahre Standort, "weil hier die Bewegung Arf-Society geboren wurde - von den Fans, nicht von Kunstmäzenen". <br />
* Ein Zappa-Denkmal erfordert aber Stehvermögen. Denn dieser Mann war die personifizierte Provokation. Ein Bürgerschreck, dem keine Konvention heilig war, der unermüdlich den American Way of Life attackierte, verpackt in atonal- avantgardistische Klangorgien. Gelegentlich schmuggelte er seine drastischen Botschaften sogar in hitparadenkompatible zuckersüße Balladen. <br />
* So erzählt "Bobby Brown" von den Sexualfantasien eines jungen Mannes, der im Refrain behauptet: "Oh Gott, ich bin der amerikanische Traum."<br />
* Und so einen Mann soll man vor den braven Mecklenburgern auf einen Sockel stellen? Die Zappa-Jünger haben einen Vorteil: Ihr Idol war vor Ort nur Insidern bekannt. Und was in Amerika wegen Anstößigkeit auf den Index wandert, regt in Mecklenburg niemanden auf. Außerdem sei alles eine Frage der Interpretation, meint Jim Cohen. <br />
* Man kann Zappa nämlich auch so sehen: "Er verabscheute Hippies. Er hasste Drogen, weil sie den Geist lahm legen.<br />
* Er war ein überzeugter amerikanischer Patriot. Und seine zentrale Botschaft war: Nicht verdummen lassen, nicht gleichgültig werden, nie bequem sein."<br />
* Mit solchen Argumenten zogen Wolfhard Kutz und sein Mitstreiter Michael Heinze aus Braunschweig in Bad Doberan durch Ausschüsse und Fraktionen, um ihr Projekt vorzustellen.<br />
* Die Stadtvertreter verweisen auf Namen, die den Ort schmücken, wie Ehm Welk, Autor der "Heiden von Kummerow". Für viele endet die Toleranz mit den Beatles oder Stones.<br />
* Bürgermeister Hartmut Polzin - inzwischen Ehrenmitglied der Arf-Society - preist Zappa immerhin als politisch ambitionierten Menschen. So weicht die Front aus Ablehnung und Desinteresse auf.<br />
* Die entscheidenden Argumente sind wirtschaftlicher Natur. Die Zappanale, die dieses Jahr ihre 13. Auflage erlebt, ist längst ein wichtiger Wirtschaftsfaktor geworden. Wenn Underground-Ikonen wie Don Preston, Bunk Gardner, Roy Estrada oder Jimmy Carl Black kommen, "trägt das unseren Namen in die Welt", sind sich Kutz und der Bürgermeister einig.<br />
* Schließlich werden Skulptur und Sockel (etwa 15 000 Euro) aus eigenen Mitteln und über Sponsoren finanziert. Auch die Reinigung bleibt nicht an der Stadt hängen. Und der Standort ist ein Kompromiss. Weil der Kamp, die grüne Innenstadtinsel, mit klassizistischen Gebäuden und zwei chinesischen Pavillons ausscheidet, wählte man eine kleine Halbinsel am verkehrsreichen Alexandrinenplatz - zwischen Dobra-Kaufhaus und Schwanen-Brunnen.<br />
* Am 20. September 2001 passierte der Vorschlag die Stadtvertretung ohne Gegenstimme. Der Bildhauer Vaclav Cesak aus Pilsen gestaltete die Büste nach einem Foto aus "Burnt weenie sandwich". Franks Geschwister Candy und Bob werden am nächsten Wochenende zur Enthüllung erwartet. Und für Wolfhard Kutz erfüllt sich ein Lebenstraum.(Internet: www.arf-society.de Das Ensemble Modern eröffnet am 13. September (Musikhalle) mit Zap- pas "Greggery Peccary & Other Per- suasions" das Hamburger Musikfest)<br />
<br />
===Weitere Persönlichkeiten aus der Stadtgeschichte===<br />
<br />
====Herzog Adolf Friedrich====<br />
* [https://de.wikipedia.org/wiki/Adolf_Friedrich_zu_Mecklenburg https://de.wikipedia.org/wiki/Adolf_Friedrich_zu_Mecklenburg]<br />
[[Datei:Dob679.PNG|400px|zentriert]]<br />
Herzog Adolf Friedrich & Feodora von Reuss<br />
[[Datei:Villa Feodora.jpg|400px|zentriert]]<br />
Villa Feodora<br />
[[Datei:Hochzeit Adolf Friedrich.jpg|400px|zentriert]]<br />
Hochzeit<br />
[[Datei:Erbprinzessin Elise von Reuss mit ihren Kindern.jpg|400px|zentriert]]<br />
Erbprinzessin von Reuss mit ihren Kindern<br />
[[Datei:Sarkophag Feodora.jpg|400px|zentriert]]<br />
Sarkophag von Herzogin Feodora im Doberaner Münster<br />
<br />
====Madame Reichard====<br />
[[Datei:Dob759.PNG|300px|zentriert]]<br />
<br />
'''Das luftschiffende Frauenzimmer''' <br />
*''Vor 170 Jahren — Ballonaufstieg in Doberan (I)''<br />
* ( Ostsee-Zeitung, Juli 1989 - Zeitungsregestensammlung Carl Christian Schmidt/Archiv Münsterverwaltung Bad Doberan)<br />
* Das Jubiläum des Ballonfluges von Wilhelmine Reichard soll Anlaß sein, dieser ungewöhnlichen Frau zu gedenken, wobei bisher unveröffentlichtes Archivmaterial verwendet wurde.<br />
* Wilhelmine Schmidt (1788 - 1848) war seit 1806 mit Gottfried Reichard, dem nach W. Jungius zweiten deutschen Ballonflieger, verheiratet. Reichard startete 1810 mit einem selbstgebauten Ballon, Wilhelmine stieg im April 1811 in Berlin als erste Deutsche zu einer 1 l/2stündigen Luftreise auf, Ihr dritter Flug (Sept. 1811 in Dresden) endete mit einer schweren Havarie. Bei starkem Sturm stieg der Ballon sehr rasch auf mehrere tausend Meter, die Pilotin verlor das Bewußtsein.<br />
* Als sie wieder zu sich kam. erblickte sie über sich nur noch einige Stofffetzen, die sich im heftigen Seitenwind wie ein Segel blähten, den Absturz so um einige Augenblicke verzögernd. Die Reste des Ballons verfingen sich in einer Baumgruppe, die Gondel stürzte zu Boden, die Fliegerin, erneut bewußtlos, kam erst nach Stunden wieder zu sich. <br />
* Fünf Jahre später, inzwischen war Wilhelmine Mutter von vier Kindern, bestieg sie erneut einen Ballon. Ihre Aufstiege, u. a. in Brüssel, Hamburg, Wien, Prag, Warschau und München, wurden zur Routine.<br />
* Die Einnahmen aus den Eintrittspreisen dienten der Finanzierung der im Jahre 1816 gegründeten chemischen Fabrik ihres Mannes im Plauenschen Grund bei Dresden.<br />
* Der von ihr im Sommer 1819 in Hamburg, Lübeck, Doberan und Bremen benutzte Ballon dürfte der fünfte der sechs von Reichard gebauten „Bälle“ gewesen sein. Er war mit Wasserstoff gefüllt, der am Startort aus einer chemischen Reaktion von Schwefelsäure und Eisen erzeugt wurde.<br />
* Die etwa 200 Quadratmeter große Hülle, in Handarbeit genäht, bestand aus feinster Seide, die mit Firnis hauchdünn, aber luftdicht abgedeckt war.<br />
* Am 16. Juli traf Madame Reichard in Doberan ein; in der letzten Juliwoche wurde der Ballon im großherzogliohen Palais in Rostock (am heutigen Universitätsplatz) dem Publikum gezeigt.<br />
* Eine Rostocker Zeitung vom 29. Juli schrieb: „Das hiesige Publikum hat sowohl den Ballon, womit bereits 18 (?) Luftreisen gemacht sind, als auch die anderen Apparate mit vieler Aufmerksamkeit, sehr zahlreich In Augenschein genommen, und erwartet daher von diesem hier hoch nie gesehenen Schauspiel ein um so größeres Vergnügen.“ Am- 30. Juli wurde der Ballon für die Armen zum herabgesetzten Preis von 8 Schilling (Erwachsene) und 4 Schilling (Kinder) gezeigt.<br />
* Über die Luftreise in Doberan selbst werden wir in unserer nächsten Sonnabendausgabe berichten(Dr. H. Rehwaldt).<br />
<br />
'''Die geglückte Luftreise''' <br />
*''Vor 170 Jahren - Ballonaufstieg in Doberan (II)'' <br />
* ( Ostsee-Zeitung, Juli 1989 - Zeitungsregestensammlung Carl Christian Schmidt/Archiv Münsterverwaltung Bad Doberan)<br />
* Über den Ballonaufstieg in Doberan 1819 berichtet der Zeitzeuge H. G. Studemund (das bisher nicht veröffentlichte Originalmanuskript wurde mir dankenswerterweise vom Staatsarchiv Schwerin zugänglich gemacht): „August 8. Frau Profeßorin Reichard erhob sich um 5 Uhr nachmittags in die Luft. Zum Lokal der Füllung und des Aufsteigens war ein geräumiger Rasenplatz neben der Kirche gewählt.<br />
* Nachdem die Luftschifferin sich den Allerhöchsten Herrschaften auf der dort errichteten Tribüne empfohlen hatte, stieg sie in den Korb, erhob sich unter Pauken und Trompetenschall langsam in die Luft, winkte den Tausenden unter ihren Füßen mit der Fahne die Abschiedsgrüße zu und leerte über und neben der Thurmspitze noch sichtbar einen Ballastbeutel, in Folge deßen sie bald als ferner Punkt den Blicken der Zuschauer entschwand.<br />
* Als der Wind zum Meere trieb, so ließ sie sich bald, etwa 1/2 Meile von Doberan wieder zur Erde herab. Die Fahrt war vollkommen glücklich, und nachdem die Luftschifferin im Hofwagen zurückgekehrt war, folgte bald ihr Ballon, welcher noch schwebend und von sicheren Wächtern geführt, durch alle Straßen von Doberan reisete.<br />
* Man will behaupten, daß das erhabene Schauspiel etwa 4000 Zuschauer versammelt hatte. Einige kleine Probe-Ballone, welche als Vorboten und zur Beobachtung des Windes vorausgeschickt wurden, müßten noch jetzt über den Wolken schweben, wenn ihre Kraft nicht erloschen ist.“<br />
* Derselbe Autor wurde von dem Ereignis zu einem zwölfstrophigen Gedicht beflügelt, das weitere Einzelheiten des Aufstiegs wiedergibt. Es heißt dort u. a.: „Schon spannen sich die schlaffen Seile;/ Es ringt mit der verhaßten Haft / Stets mächtiger nach jeder Weile / Des stolzen Balles volle Kraft. Der leichte Korb beginnt zu schweben / Nimmt Fernrohr jetzt und Ballast ein!/ Es wird der Anker ihm gegeben, / Und die Sylphide steigt hinein. Dem schwarzen Punkte i n den Lüften / Folgt auf der ernsten Bahn zum Meer / Mit schnellem Flug auf allen Triften, / Der Renner hülfebringend Heer.“<br />
* Für den Pächter des Kammerhofes, auf dessen Feld der Ballon niederging, brachten die „Renner“, die begeisterten Zuschauer also, in Equipagen, zu Pferd und einfach zu Fuß allerdings nicht „Hülfe“, sondern nur Ärger mit sich, zertraten sie ihm doch seine schönen, fast reifen Erbsen. „Min Arften, o min Arften“, jammerte er verzweifelt, gab sich aber rasch zufrieden, als. ihm der Großherzog die Michaelspacht erließ.<br />
* Der Abend mit einer Ovation im Doberaner Theater gestaltete sich zum waren Triumph für das tapfere „luftschiffende Frauenzimmer“, wie die damaligen Zeitungen voller Anerkennung schrieben(Dr. Helge Rehwaldt).<br />
<br />
==Kur- und Bäderwesen, Tourismus, Sport, historische Bauten==<br />
===Medizinische Einrichtungen===<br />
<br />
[[Datei:Doberan Z54.PNG|700px|zentriert]]<br />
<br />
===Kur- und Bäderwesen===<br />
'''Aus der Geschichte des ältesten Seebades'''<br />
* ''Kuren mit Molke, Eselsmilch und Wasser'' <br />
* ( Ostsee-Zeitung, Januar 1993 - Zeitungsregestensammlung Carl Christian Schmidt/Archiv Münsterverwaltung Bad Doberan)<br />
* 1836 starb der geistige Vater des ersten deutschen Seebades, der Hofrat Prof. Dr. Samuel Gottlieb von Vogel, und ein Jahr später folgte ihm der Großherzog Friedrich Franz I., der seinen Leibmedicus „wahrhaft hoch schätzte und ehrte", nach. Damit verlor das Land Mecklenburg-Schwerin einen der eifrigsten Förderer von Doberan-Heiligendamm und auch einen der wenigen weitblickenden und klugen Regenten in seiner Geschichte.<br />
* Der Nachfolger Paul Friedrich ließ in seiner nur sechsjährigen Amtszeit als Landesherr die Straßen nach Rostock und zum Damm ausbauen. Das Bettenhaus neben dem Saalgebäude in Heiligendamm erhielt eine Erweiterung um drei Stockwerke und so seine heutige Höhe. <br />
* Im Erdgeschoß verblieben die warmen Seebäder, die in 18 Kabinetten verabreicht wurden, außer den vier für die Großherzogliche Familie reservierten. Die Kabinette waren komfortabel eingerichtet mit Kanapees, Klingelschnüren usw., die Badewannen bestanden ursprünglich aus weiß überfirnistem Eichenholz und wurden jetzt allmählich durch Zement-Badewannen ersetzt. <br />
* Im schriftlichen Nachlaß von Prof. Vogel und seinen Nachfolgern finden sich reichlich Belege über die Heilkraft des Seewassers. Einiges davon erinnert an die Wunderheilungen der Bibel und ist wohl aus heutiger Sicht auch ein wenig unter Werbeaspekten zu betrachten. Interessant ist aber die Variationsbreite der Anwendung. Nicht nur die kalten und warmen Bäder allein, sondern auch die Beimischung oder die Abreibung mit stark jodhaltigem Tang oder das Trinken von Seewasser gehörten zur Behandlung.<br />
* Auch mit Molke, Eselsmilch und Mineralwasser wurde experimentiert, wie aus einer alten medizinischen Abhandlung zu entnehmen ist: „Versuche zu Milch-Anstalten wurden im Orte Doberan durch eine Eselinnen-Herde gemacht, auch eine Anstalt zum Ausschenken vieler Mineral-Wässer wurde etabliert, aber die 3/4 Meile weite Entfernung des Ortes vom Strande legte immer Hindernisse in den Weg; die Eselinnen wurden wieder abgeschafft, weil die Weiden zu weit entfernt waren, um zu jeder Zeit Milch bekommen zu können, und die Trinkanstalt wurde nur wenig besucht." <br />
* Mitte des 19. Jahrhunderts wurden in Heiligendamm eigens Molkenanstalten eingerichtet, um die Molke, der damals große Heilkraft zugesprochen wurde, dem Wasser beimengen zu können.<br />
* Gleichzeitig erfolgte der Auftakt zu einem weiteren Ausbau des Bades im Hinblick auf Übernachtungsmöglichkeiten, ohne daß Doberan als Ort der gesellschaftlichen Ereignisse seine Bedeutung verlor.<br />
* Der Großherzog Paul Friedrich ließ in westlicher Richtung, am Beginn der Steilküste, in kurzer Folge drei Villen für seine privaten Belange errichten, die im Zeitgeschmack englisch mit „Cottages” bezeichnet wurden.<br />
* Besonders und auch heute noch idyllisch gelegen ist davon am westlichen Ende das Alexandrinen-Cottage, so benannt nach der Großherzogin, die es viele Jahre bewohnte, einer Tochter der legendären Königin Luise und des Preußenkönigs Friedrich Wilhelm III. und Schwester des späteren Kaisers Wilhelm I.<br />
* Die Fürstin erreichte das hohe Alter von 89 Jahren und erfreute sich stets einer besonderen Beliebtheit und Wertschätzung. In ihren letzten Lebensjahren, als die Körperkräfte schon schwanden, ließ sie sich während ihres Sommeraufenthaltes täglich mit einem kleinen Eselskarren nach Doberan und um den Kamp kutschieren(Aus WOLF KARGE, Heiligendamm 1793-1993)<br />
<br />
<br />
<br />
'''Aus der Geschichte von Bad Doberan und Heiligendamm (40)'''<br />
* ''Regen- und Sturzbäder halfen gegen Kopfschmerzen'' <br />
* ( Ostsee-Zeitung, Juli 1997 - Zeitungsregestensammlung Carl Christian Schmidt/Archiv Münsterverwaltung Bad Doberan)<br />
* Bad Doberan. Schon vor 160 Jahren wurden genaue Messungen von Luft- und Wassertemperaturen vorgenommen - morgens um 7 und nachmittags um 4 Uhr - der Wellenschlag beachtet, die Richtung des Windes, die Gesamtwitterung und der Barometerstand in Augenschein genommen, so daß Dr. J. H. Becker in seinem Buch „Doberan im Sommer 1837", ein Jahr darauf bei Hinstorff in Parchim und Ludwigslust erschienen, genaueste Angaben machen konnte. <br />
* Mit dem unbeständigen Wetter im Januar und Februar hing nach Ansicht des Mediziners auch die im ganzen nordöstlichen Europa vorherrschende Grippe zusammen, die ebenfalls in Doberan grassierte. <br />
* Bis in den Mai blieb es ungewöhnlich kalt, und erst nach dem 20. im Wonnemonat begann es freundlicher zu werden. Mitte Juni machte sich ein schwefliger und dichter Nebel bemerkbar, aus dem „ein übelriechender Höhenrauch" wurde.<br />
* Interessant bei den Anmerkungen des Badearztes vor allem die Beziehungen zwischen Wetter und Krankheiten. So ist zu lesen, daß durch das angenehme und warme Wetter im September „die Neigung zu Durchfällen und zu Störungen der Verdauungs-Organe überhaupt allmählich verschwand."<br />
* Welchen Ruf Heiligendamm in jenen Jahren besaß, mag daraus ersichtlich sein, daß ein Patient aus Polen die weite Reise unternahm, um hier an der Ostsee durch die regelmäßigen Seebäder in Verbindung mit Regen- und Sturzbädern von seinen langjährigen Kopfschmerzen - Neurosen - befreit zu werden.<br />
* Ein „kaltes Sturzbad" beschrieb Becker mit „einem aus einer bedeutenden Höhe geschehenes Herabstürzen reichlicher Wassergüsse auf den entblößten Körper oder auf einen Teil desselben".<br />
* Andere Arten von Bädern waren auch Fall-, Gieß- oder Tropfbäder.<br />
* In Doberan besaß man zudem schon die Douche-Maschinen, die in ihrer Form Ähnlichkeit mit einer Feuerspritze hatten, und mit ihnen konnte man den Wasserstrahl ganz gezielt und dauerhaft auf eine bestimmte Stelle richten.<br />
* Erfolge erzielte man ebenfalls mit mineralischen Schlamm- und Moorbädern sowie mit Schwefelbädern.<br />
* Bereits seit 1818 gab es in Heiligendamm ein Gebäude, in das zwei Schwefeldampfmaschinen untergebracht waren.<br />
* Von besonderer Bedeutung war die Eisen-Quelle, „deren kräftiges Wasser in das in ihrer Nähe im Jahre 1823 neu erbaute, große, sehr geschmackvoll eingerichtete und Doberan zur wahren Zierde gereichende Badehaus geleitet wird".<br />
* „Doberan im Sommer 1837" war eine außergewöhnliche Werbung für die heilenden Kräfte in Doberan und Heiligendamm und könnte in der Gegenwart erneut eine Lanze für das älteste deutsche Seebad brechen(PETER GERDS)<br />
<br />
[[Datei:Doberan Z6.PNG|700px|zentriert]]<br />
<br />
<br />
===Beherbergung===<br />
<gallery mode="packed" widths="200px"><br />
Datei:Dob83.jpg|<br />
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Datei:Dob460.PNG|Mollistr. 12 und seine Geschichte<br />
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<br />
[[Datei:Doberan Z7.PNG|700px|zentriert]]<br />
<br />
===Gaststätten===<br />
* [[Gaststätten]]<br />
<br />
===Stadt- und Bädermuseum===<br />
<br />
* [https://www.bad-doberan-heiligendamm.de/kultur-events/kulturhaeuser-museen/stadt-baedermuseum.html https://www.bad-doberan-heiligendamm.de/kultur-events/kulturhaeuser-museen/stadt-baedermuseum.html]<br />
<br />
[[Datei:Dob936.PNG|500px|zentriert]]<br />
[[Datei:Dob763.PNG|500px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan R Möckelhaus.PNG|600px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan Z1.PNG|600px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan Z3.PNG|600px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan Z4.PNG|600px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan Z5.PNG|600px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan Z37.PNG|600px|zentriert]]<br />
<br />
===Bad Doberan - Tourismus===<br />
* [[Bad Doberan - Tourismus|Tourismus]]<br />
<br />
'''Bad Doberaner Gästeführer'''<br />
[[Datei:Dob842.PNG|400px|zentriert]]<br />
[[Datei:Dob835.PNG|400px|zentriert]]<br />
[[Datei:Dob777.PNG|400px|zentriert]]<br />
[[Datei:Dob836.PNG|400px|zentriert]]<br />
<br clear="all"/><br />
[[Datei:Dob856.jpg|400px|zentriert]]<br />
<br clear="all"/><br />
[[Datei:Dob906.PNG|400px|zentriert]]<br />
[[Datei:Dob854.PNG|400px|zentriert|thumb|Gästeführer Peter Becker]]<br />
<br />
===Sport===<br />
<br />
<br />
* [[Sport in Doberan]]<br />
<br />
===Straßen,Baudenkmale und Sehenswürdigkeiten der Stadt Bad Doberan===<br />
<br />
'''Neue Straßennamen mit alter Tradition'''<br />
''Bad Doberan (Stadtverwaltung) Die Stadtverordnetenversammlung beschloß die Änderung der Straßennamen nach vorliegenden Vorschlägen, 1-11, die vom erweiterten Kulturausschuß aus den Vorlagen der CDU-Fraktion und des Kulturausschusses unter Einbeziehung der Meinung der Bevölkerung erarbeitet wurden(Bad Doberaner Stadtanzeiger, 15. Dez. 1990)''<br />
* Straße des Friedens wird in Dammchaussee umbenannt: Die Chaussee führt von Doberan nach Heiligendamm und wurde deshalb seit Gründung des Seebades als Dammchaussee bezeichnet. Aus dieser Tradition und der Rückbesinnung auf das erste deutsche Seebad hielt der Sonderausschuß es für zweckmäßig, diese Bezeichnung wieder einzuführen. <br />
* Die Heinrich-Klöcking-Straße wird wieder Neue Reihe: Dieser Name wurde bei der Bebauung der Straße eingeführt und hat somit Tradition. Die Umbenennung der Neuen Reihe in Heinrich-Klöcking-Straße (ebenso wie die zwei nachfolgenden Straßen) war eine Maßnahme der damaligen Stadtverwaltung (nach 1945) um Antifaschisten um jeden Preis auch in Doberan zu ehren. <br />
* Wilhelm-Bohm-Weg wird wieder Mittelstraße genannt<br />
* Ernst-Wolff-Straße soll wieder Friedhofstraße heißen. Da diese Straße die Zufahrtstraße zum neuen Friedhof war, sollte sie auch wieder traditionsgemäß diesen Namen führen.<br />
* Clara-Zetkin-Straße bleibt mit diesem Namen bestehen. Bei der Auswertung der Meinungen der Bad Doberaner Bürger, speziell der Clara-Zetkin-Straße sprachen sich etwa 80% für den Erhalt dieses Namens aus. Clara Zetkin als Begründerin der Frauenbewegung sollte nach Meinung der Mehrheit der Bevölkerung durch diesen Straßennamen geehrt werden.<br />
*Maxim-Gorki-Platz bleibt mit diesem Namen bestehen. <br />
* Die MTS-Siedlung soll in „Am Quellholz“ umbenannt werden: Die Bezeichnung „Die Cepelin“ würde für Einheimische jüngeren Datums und Fremde unklar sein. Waldsiedlung wurde abgelehnt wegen der Assoziation zu Wandlitz. Da das Quellholz gegenüber liegt und von seiner Attraktivität bereits anspricht, sprachen sich die Mitglieder der Sonderarbeitsgruppe einstimmig für die Bezeichnung „Am Quellholz“ aus. <br />
* Es wurde vorgeschlagen die Friedrich-Engels-Straße wieder in Friedrich-Franz-Straße umzubenennen: Hier spielte die Würdigung Friedrich Franz I. als Mitbegründer des ersten deutschen Seebades eine Rolle, und dazu kam, daß diese Straße zuvor über Jahrzehnte bereits Friedrich-Franz-Straße hieß. Viele Einwohner dieser Straße sprachen sich für diesen Namen aus.<br />
* Die Ernst-Thälmann-Straße wird auf Vorschlag in Mollistraße umbenannt: Hierüber gab es unterschiedliche Diskussionen. Die Mehrheit der Bevölkerung und der Arbeitsgruppenmitglieder plädierten für „Mollistraße“: a) aufgrund des dort hindurchfahrenden „Molli’s“;b) umgangssprachlich hat sich diese Bezeichnung bereits seit Jahrzehnten in der Bevölkerung eingebürgert. Man sollte auch auf diese Volkstümlichkeit Rücksicht nehmen. <br />
* August-Bebel-Straße bleibt mit diesem Namen bestehen. <br />
* Karl-Marx-Platz wird in Brunnenplatz umbenannt.<br />
* Aufgrund der Beschlußvorlage 38/90 zur Umbenennung der Straßennamen im Wohngebiet Buchenberg wurde folgendes beschlossen: Zu der Straßenbenennung Buchenberg sollte eine Sonderregelung getroffen werden. Aufgrund sehr vieler Vorschläge der Buchenbergbewohner wird der Name Ehm Welks als Straßenname fast 100%ig akzeptiert, aber nicht seine „Helden“. Darauf hat sich die Sonderarbeitsgemeinschaft zu folgendem Vorschlag entschlossen: Das Bauamt entscheidet über eine übersichtlichere Straßenführung und setzt dann im Einvernehmen mit der Stadtverordnetenversammlung die von der Sonderarbeitsgemeinschaft vorgeschlagenen Namen ein:<br />
* Ehm-Welk-Straße (Schriftsteller Heiden von Kummerow);<br />
* Gerhard-RingelingStraße (Schriftsteller und Lehrer am Gymnasium); <br />
* Heinrich-Seidel-Straße (Schriftsteller und häufiger Gast in Bad Doberan);<br />
* Rudolf-TarnowStraße (Volkstümerlicher Dichter, Burrkäwers);<br />
* JohnBrinkmann-Straße (Schriftsteller);<br />
* Ludwig-Bang-Straße (Heimatmaler von Bad Doberan). <br />
*Entschieden wurde: Straße der Freundschaft in Heinrich-Seidel-Straße; Straße der Gemeinschaft in Ehm-Welk-Straße; Straße der Solidarität in John- Brinckmann-Straße; Straße des Aufbaus in Rudolf-Tarnow Straße umzubenennen.<br />
* Mit diesen Vorschlägen hoffen wir, den Anwohnern des Buchenbergs und dem Neubaugebiet insgesamt gerecht zu werden. <br />
<br />
[[Datei:Dob907.PNG|700px|zentriert|Flecken Doberan]]<br />
<br clear="all"/><br />
<br />
[[Datei:Dob419.JPG|700px|zentriert|Bad Doberan]]<br />
<br />
====Bahnhof/Molli====<br />
* [[Bahnhof/Molli]]<br />
<br />
====Das Moorbad====<br />
* [[Das Moorbad]]<br />
<br />
====Kamp und Severinstraße====<br />
* [[Kamp und Severinstraße]]<br />
<br />
====Alexandrinenplatz====<br />
* [[Alexandrinenplatz]]<br />
<br />
====Markt, Baumstraße, Neue Reihe====<br />
* [[Markt, Baumstraße, Neue Reihe]]<br />
<br />
====weitere Straßen====<br />
* [[weitere Straßen]]<br />
<br />
<gallery mode="packed" widths="200px"><br />
<br />
Datei:Dob218.jpg|Friederich Franz Straße<br />
Datei:Dob362.jpeg|<br />
Datei:Dob297.jpeg|<br />
Datei:Dob421.JPG|<br />
Datei:Dob221.jpeg|Mollistraße<br />
Datei:Dob948.PNG|Ehm-Welk-Buchhandlung<br />
Datei:Dob949.PNG<br />
Datei:Dob916.jpg|Mollistr.(DDR)<br />
Datei:Dob833.PNG<br />
Datei:Dob847.PNG<br />
Datei:Dob918.jpg|Ziegenmarkt(DDR)<br />
Datei:Dob403.JPG|<br />
Datei:Dob412.JPG|<br />
Datei:Dob435.JPG|<br />
Datei:Dob256.jpeg|<br />
Datei:Dob262.jpeg|<br />
Datei:Dob229.jpeg|<br />
Datei:Dob250.jpeg|Lindenstraße<br />
Datei:Dob266.jpeg|Beethoven Straße<br />
Datei:Dob917.jpg|Severin-Beethoven Straße<br />
Datei:Dob423.JPG|<br />
Datei:Dob408.JPG|Puppenhaus Beethoven Straße<br />
Datei:Dob270.jpeg|Rostocker Straße<br />
Datei:Dob324.jpeg|Rostocker Straße<br />
Datei:Dob687.jpg|<br />
Datei:Dob491.jpg|<br />
Datei:Dob492.jpg|<br />
Datei:Dob272.jpeg|Kröpeliner Straße<br />
Datei:Dob314.jpeg|<br />
Datei:Dob273.jpeg|Goethe Straße<br />
Datei:Dob281.jpeg|Post- /Severinstraße<br />
Datei:Dob285.jpeg|Wossidlostraße<br />
Datei:Dob299.jpeg|Schützenplatz<br />
Datei:Dob301.jpeg|Am Wallbach<br />
Datei:Dob307.jpeg|Dammstraße<br />
Datei:Dob309.jpeg|<br />
Datei:Dob446.jpg|<br />
Datei:Dob447.jpg|<br />
Datei:Dob448.jpg|<br />
Datei:Dob316.jpeg|Lettowsberg<br />
Datei:Dob591.jpg|<br />
Datei:Dob465.PNG|Lessingschule 1952<br />
Datei:Dob467.PNG|Fritz-Reuterstr. 1953<br />
Datei:Dob468.PNG|Rost./Kröpel. Str. 1953<br />
Datei:Dob469.PNG|Rost. Str. 1952 (Vettersche Haus)<br />
Datei:Dob474.PNG|Lindenalle um 1900<br />
Datei:Dob472.PNG|Blick auf Buchenberg 19.Jh.<br />
Datei:Dob908.jpg|Stülower Weg(Blick vom Arbeitslager)<br />
<br />
</gallery><br />
<br />
[[Datei:Doberan R Wossidlostr..PNG|700px|zentriert]]<br />
<br />
===Die Burg, später "Haus des Handwerks"===<br />
* [[Die Burg, später "Haus des Handwerks" ]]<br />
<br />
===Denkmale===<br />
<br />
'''Backenzahn'''<br />
[[Datei:Dob951.PNG|700px|zentriert]]<br />
(Ostseezeitung 9.9.2001)<br />
<br />
<gallery widths="400px" heights="200px"><br />
Datei:Dob573.jpg<br />
Datei:Dob574.jpg<br />
Datei:Dob686.jpg<br />
</gallery><br />
Ehrenmal für die im Ersten Weltkrieg gefallenen und vermissten Soldaten auf dem Buchenberg (im Volksmund Backenzahn genannt) in Bad Doberan, Mecklenburg-Vorpommern/Das Ehrenmal wurde Ausgang der 1920er Jahre nach einem Entwurf des Architekten und Baumeisters Hans Carlson von der Baufirma H. Carlson & Sohn, damals Bad Doberan, Severinstraße 2, erbaut.<br />
<br />
'''Gedenkstein'''<br />
[[Datei:Dob580.jpg|700px|zentriert|Bad Doberan]]<br />
<br />
'''Wo ist der Gedenkstein geblieben?'''<br />
* ( Ostsee-Zeitung, Oktober 1997 - Zeitungsregestensammlung Carl Christian Schmidt/Archiv Münsterverwaltung Bad Doberan)<br />
* Bad Doberan. In Bad Doberan gab es einmal einen Vaterländischen Gedenkstein, der am heutigen Fußgängerüberweg bei der Post gestanden haben soll und irgendwann entfernt worden ist. Er trug die Inschrift „Allezeit treu bereit für des Reiches Herrlichkeit". <br />
* Im Hütter Wohld wurde dieser Findling von Forstmeister von Raven entdeckt und durch den Großherzog als Geschenk dem Doberaner Militärverein übergeben.<br />
* Im April 1912 war es dann schließlich soweit. In Anwesenheit, so zeitgenössische Quellen, von 14 Krieger- und Militärvereinen aus Doberan und Umgebung wurde der Stein auf dem Alexandrinenplatz aufgestellt.<br />
* Über Größe und Transport hieß es: „Der Granitfindling ist ungefähr 2 1/2 m hoch, 1 1/4 m breit und 1 m dick, hat also gut drei Kubikmeter Inhalt und 180 Zentner Gewicht.<br />
* Ende Februar war er unter mehrtätigen schweren Mühen aus seinem Lager gehoben, auf zwei mächtige, mit schmiedeeisernen Bändern zusammengekoppelte Eichenstämme gewunden und daran festgekettet worden." Mit einem Gespann und sechs Pferden davor erreichte dieser Stein in zwei Tagen Doberan. <br />
* An Ort und Stelle hatte Hofzimmermeister Reincke eine Hebevorrichtung aus drei Fichtenstämmen gebaut.<br />
* Daß bei der Prozedur alles ohne den geringsten Schaden und Unfall ablief, wurde besonders hervorgehoben. Wo aber ist nun der Findling geblieben?(P. GERDS)<br />
<br />
<br />
'''Gedenken an Gorbatschow'''<br />
*''Stein und Eiche werden nun gesetzt''<br />
* (von Werner Geske - Ostsee-Zeitung, November 1992 - Zeitungsregestensammlung Carl Christian Schmidt/Archiv Münsterverwaltung Bad Doberan)<br />
* ''Bundesminister und Doberaner Bürger vollziehen gemeinsam feierlichen Akt'' <br />
* Bad Doberan. Für den 72jährigen Erich Vick geht morgen ein langgehegter Wunsch in Erfüllung: Die Kreisstadt würdigt in einem feierlichen Akt die wiedergewonnene deutsche Einheit durch Gedenkstein und Eiche.<br />
* „Ich freue mich, daß ich die Ehre habe, gemeinsam mit Bundesminister Krause den Baum pflanzen zu können. Es ist gut, daß der Gedenkstein einen Ausspruch Gorbatschows trägt, der seiner Grußadresse zum Tag der deutschen Einheit 1990 entstammt. <br />
* Ihm, Ronald Reagan und Helmut Kohl sollte unser tief empfundener Dank gehören", erklärte der alte Herr gegenüber der OZ. Er gehöre zu der Generation, die aus Krieg und Kriegsgefangenschaft zurückgekehrt, die Teilung des Vaterlandes schmerzlich erlebt habe. <br />
* Im Januar, als Prof. Günther Krause den Vorschlag unterbreitete, Straßen und Plätze nach Michail Gorbatschow zu benennen, fand diese Anregung auch in unserem Kreis Resonanz.<br />
* Zu denen, die sich damals mit Vorschlägen zu Wort meldeten, gehörte auch Erich Vick. Der ehemalige Bäckermeister sprach sich dafür aus, dem ehemaligen sowjetischen Staatschef mit einem Gedenkstein und einer Eiche Dank für seine Entschlossenheit zu sagen.<br />
* Nach mehreren Debatten in der Stadtverordnetenversammlung einigten sich die Abgeordneten auf die Lesart, mit einem solchen Akt an die deutsche Einheit erinnern zu wollen.<br />
* Für eine direkte Ehrung Gorbatschow fand sich im Stadtparlament jedoch keine Mehrheit. Am 3. Oktober beschlossen die Volksvertreter, in einem würdevollen Akt, Stein und Baum zu setzen. <br />
* Gestern liefen noch die letzten Vorbereitungen auf das Ereignis am Sonnabend um 11.00 Uhr. Mitarbeiter des Bauhofes bereiteten das Pflanzbett für die Eiche fachgerecht vor. Der fast vier Meter hohe Baum stammt aus Kröpelin. Dort wuchs er in über 10 Jahren in der Baumschule Hinrichs heran.<br />
* Auch der Findling aus einer Kiesgrube bei Retschow stammend, in der Werkstatt von Steinmetzmeister Reiner Vahl mit dem Gorbatschow-Ausspruch versehen, tritt heute seinen Weg zum Platz an der Ecke Parkentiner Weg/Rostocker Straße an. Mitarbeiter der NTU bringen den Stein zu seinem Bestimmungsort. <br />
* Gestern befragten wir Bürger nach ihrer Meinung zu der morgigen Veranstaltung. Hilde Krüger, Hausfrau, ist angetan davon, „daß gerade Bad Doberan solch einen Stein setzt." Ohne Gorbatschow gäbe es nach ihrer Auffassung keine Einheit. „Und dafür sind wir doch wohl dankbar, oder nicht!?"<br />
* Renate Sörensen, Architektin, aus Rendsburg hat bisher nur von der Ehrenbürgerschaft für Reagan, Gorbatschow und Kohl in Berlin gehört: „ Daß die Doberaner so etwas machen, wußte ich nicht. Ist ja ganz toll." <br />
* Jörn Peters, Handwerker, ist anderer Auffassung: „Der Herbst '89 steht mir noch immer plastisch vor Augen. Ich gehe morgen auf jeden Fall zum Platz an der Rostocker Straße.<br />
[[Datei:Dob659.PNG|400px|zentriert]]<br />
<br />
'''Stein aus Granit soll an die errungene Einheit erinnern'''<br />
*''Bundesminister Krause würdigte in Bad Doberan Beitrag Gorbatschows''<br />
* (von Werner Geske, Ostsee-Zeitung, November 1992 - Zeitungsregestensammlung Carl Christian Schmidt/Archiv Münsterverwaltung Bad Doberan)<br />
* Bad Doberan. Die innere Bewegung war dem 72jährigen anzusehen. Nach monatelangem persönlichem Bemühen, unterstützt von vielen Gleichgesinnten, sollte sich an diesem Sonnabendvormittag sein langgehegter Wunsch erfüllen. „Als Bundesminister Günther Krause zu Jahresbeginn mit dem Vorschlag an die Öffentlichkeit trat, Straßen und Plätze in Ostdeutschland nach dem russischen Reformer Gorbatschow zu benennen, sprach er mir aus dem Herzen." So Erich Vick, kurz bevor er in Anwesenheit von Prof. Krause den Stein zum Gedenken an die wiedererrungene Einheit enthüllte. <br />
* Hunderte Bürgerinnen und Bürger der Kreisstadt waren gekommen, um in dieser feierlichen Stunde dabei zu sein. Zunächst richtete Stadtverordnetenvertreter Heinz Hake das Wort an die um Stein und Eiche Versammelten. Er begrüßte, daß es trotz mancher Widrigkeiten doch noch zu diesem denkwürdigen Tag gekommen sei. Damit traf er die Empfinden vieler, die das unermüdliche Engagement des alten Doberaners mit Sympathie und Solidarität unterstützt hatten. <br />
* Auch Bundesminister Krause hob nicht ohne Befriedigung hervor, daß sich daran erneut beweise, was demokratischer Bürgerwille in unserem Lande bewirken könne. Er erinnerte daran, daß erst drei Jahre vergangen seien, seit auch in Bad Doberan das Volk auf die Straße gegangen sei, um für Freiheit und Einheit zu demonstrieren. „Wer von uns hat damals daran zu glauben gewagt, daß die deutsche Einheit so nahe ist. Die Kraft des Volkes hat alle Hindernisse aus dem Weg geräumt, unterstützt von Freuden in aller Welt", erinnerte der Minister. Der Dank gelte besonders Ronald Reagan, Georg Bush, Helmut Kohl und Michail Gorbatschow.<br />
* Der russische Reformer sei es vor allem gewesen, der im Osten die Voraussetzungen dafür schuf, daß die Menschen in der ehemaligen DDR in freier Selbstbestimmung die Einheit ihres Vaterlandes wiedererringen konnten. Dies sei unvergessen und finde auch seinen Ausdruck in der Tatsache, daß Gedenkstein und Eiche nunmehr hier ihren Platz gefunden hätten.<br />
* Zustimmung fand auch die Feststellung des Bundespolitikers, daß es im Bewußtsein gewonnener Freiheit nunmehr darum gehe, die gewiß nicht leichten Probleme der Zukunft zu meistern: „Schöpfen wir auch Kraft für die Zukunft aus den Erfahrungen einer geschichtlich einmaligen Leistung, die wir gemeinsam vollbracht haben." „ Uns allen soll stets bewußt sein, daß die deutsche Einheit ein großes Geschenk ist", legte er den Anwesenden ans Herz, als er den Granitstein enthüllte.<br />
* Zustimmung auch, als die von Reiner Vahl in den Stein getriebene Inschrift sichtbar wurde: „ Der deutschen Nation Glück, Gedeihen und Frieden im vereinten Europa. M. Gorbatschow“<br />
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[[Datei:Dob660.PNG|100px|zentriert]]<br />
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==Feuerwehr==<br />
http://www.feuerwehr-baddoberan.de.de/index.php?side_id=139<br />
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[[Datei:Doberan R Feuerwehr.PNG|700px|zentriert]] https://www.feuerwehr-baddoberan.de/index.php?side_id=139<br />
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[[Datei:Doberan R FWBild.PNG|700px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan R FWText2.PNG|200px|links]]<br />
[[Datei:Doberan R FWText3.PNG|700px|zentriert]]<br />
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==Neuer Friedhof==<br />
[[Datei:Dob867.PNG|600px|zentriert]]<br />
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Datei:Dob620.jpg<br />
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Datei:Dob877.PNG<br />
Datei:Dob976.JPG<br />
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==Kammerhof==<br />
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==Buchenberg==<br />
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'''Der Bad Doberaner Buchenberg in früheren Zeiten''' <br />
*''Ort der Feuerwerke und Duelle''<br />
* (von Dr. Helge Rewaldt, Ostsee-Zeitung, Januar 1991 - Zeitungsregestensammlung Carl Christian Schmidt/Archiv Münsterverwaltung Bad Doberan)<br />
* In den ersten Jahren des Badeortes Doberan war der Buchenberg der beliebteste Ausflugsort und Aussichtspunkt der Badegäste.<br />
* Mit Lauben und Bänken war er reichlich versehen, von gepflegten Wegen durchzogen. Kegelbahn, Musik, Restauration fehlten nicht, wie ein Chronist schrieb.<br />
* Vor allem aber fand hier das Feuerwerk statt, das von dem herzoglichen Feuerwerker Hieber bereitet wurde. Ein .Feuerfall, der von dem Berge herunterströmt war besonders beliebt, aber auch Raketen, die so hoch stiegen, daß man sie 3 bis 4 Meilen weit sehen konnte. Bei besonderen Gelegenheiten gab es auch erleuchtete Tempel und brennende Namenszüge.<br />
* Die Aussicht, viel freier als heute, war berühmt, besonders von der Westseite aus, wo als Regen- und Sonnenschutz ein chinesischer Strohschirm errichtet war. Man sah auf die Klostermauer mit dem großen Torweg und der kleinen Pforte (das sogenannte Grüne Tor wurde erst später angelegt), auf die Kirche und auf Doberan mit den bewaldeten Hügeln im Hintergrund.<br />
* Einen sehr lebendigen Eindruck aus dieser Zeit vermittelt uns John Brinckman in seinem Roman „Kasper Ohm un ick“: „As wi dor nu so unner de hogen Böm rümstewelten un in den eenen Weg rinbögten, is dor 'ne Lustbänk, un dor set een lütten Mann up, de hadd 'n groten Stirn vör de Bost un ’n korten Stummel in de Mund un smökt un sehg sihr fründlich ut“. Der kleine Mann auf der .Lustbank*, so stellt sich heraus, ist niemand anderer als der Großherzog, mit dem Kasper Ohm dann ins Gespräch kommt. <br />
* Allerdings war der Buchenberg auch der Ort der Duelle. So wird von einem Pistolenduell des Hofkomikers Peters berichtet, das ein äußerst blutiges Ende nahm. Der Schauspieler hatte, um seinen Gegner zu erschrecken, sich eine mit Ochsenblut gefüllte Schweinsblase unter das Wams gebunden und sie im richtigen Moment platzen lassen. <br />
* Einen tragischen Ausgang nahm dagegen das Säbelduell des jungen Albert von Stael-Holstein, eines Sohnes der berühmten Schriftstellerin, der mit einem russischen Offizier beim Glücksspiel in Streit geraten war. Der junge Stael wurde durch einen Säbelhieb in den Hals getötet. Das war 1813. Der Ort des Duells wird als ein „kleines Rund inmitten des reizend daliegenden Gehölzes“ beschrieben, er ist heute nicht mehr genau auszumachen.<br />
* Infolge dieses Ereignisses verlor der Buchenberg an Beliebtheit, die Belustigungen für die Gäste fanden nun auf dem Kamp, im Englischen Garten und auf dem Jungfernberg (Tempelberg) statt.<br />
<br />
[[Datei:Dob654.PNG|700px|zentriert|Bad Doberan]]<br />
<br />
==Doberan im Spiegel von Zeitgenossen==<br />
<br />
===Bibliographie Doberan===<br />
<br />
* [[Doberaner Bibliographie]]<br />
<br />
==Doberaner Originale==<br />
(Ilse Mühlbach, Klaus Havemann, Studemund)<br />
<br />
===Begegnungen mit Menschen===<br />
(amerik. Piloten, russ. Offiziere u.a.)<br />
<br />
==Friedhofsgeschichten==<br />
<br />
- Pläne und bemerkenswerte Gräber<br />
<br />
==Opfer von Krieg und Gewalt==<br />
<br />
* [[Opfer von Krieg und Gewalt aus der Region Doberan]]<br />
<br />
== *[[Bilder und Texte zur Einarbeitung]]==</div>PeterBeckerhttps://www.ortschroniken-mv.de/index.php?title=Sport_in_Doberan&diff=108198Sport in Doberan2024-03-11T11:32:40Z<p>PeterBecker: /* Sommerrodelbahn */</p>
<hr />
<div><br />
* [[Doberan (Bad)]]<br />
<br />
*'''Sportgeschichte nach Sportarten:'''<br />
<br />
====Organisation Allgemeines====<br />
<br />
[[Datei:O0.JPG|400px|zentriert|Bad Doberan]]<br />
* Fred Egler (r.), Bad Doberans sportlicher Rentner, ist 80 Jahre alt geworden. Der Kreissportbund, hier vertreten durch den 1. Vorsitzenden Uwe Neumann, ehrt seinen langjährigen Funktionär mit der Ehrennadel in Gold. (Quelle: Rolf Barkhorn, OZ 26.8.2020)<br />
<br />
* Unterlagen Stadtarchiv Bad Doberan:<br />
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Datei:S211.PNG|Doberaner Sportler am Jungfernberg<br />
Datei:O59.JPG|K 82-1/Lageplan Stülower Sportplatz 1927<br />
Datei:O79.JPG|Antrag zur Pflanzung einer "Jahneiche" 1928 zur Einweihung am 12.August 1928<br />
Datei:O73.JPG|A 0119(ff)/Schr. Platzbau 1927<br />
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Datei:O81.JPG|Anträge Platznutzung ff<br />
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Datei:O85.JPG|<br />
Datei:O86.JPG|Protokoll Platzbeg.<br />
Datei:O87.JPG|Anträge Nutzung Lindenhof ff<br />
Datei:O88.JPG|<br />
Datei:O89.JPG|<br />
Datei:O58.JPG|N 0417(ff)/Doberaner Sportvereine 1932<br />
Datei:O60.JPG|Platznutzung 1932<br />
Datei:O61.JPG|dito Jungstahlh. 1933<br />
Datei:O62.JPG|Verw. ehem. marx. Vereinsvermög.<br />
Datei:O63.JPG|Antr. Platznutz. ff<br />
Datei:O64.JPG|<br />
Datei:O65.JPG|Sporthallenzustand<br />
Datei:O66.JPG|Antr. Platznutz.<br />
Datei:O67.JPG|Antr. Lehrer Thorbeck<br />
Datei:O68.JPG|A 0086(ff)/Schr. Motorsp.<br />
Datei:O69.JPG|<br />
Datei:O70.JPG|<br />
Datei:O71.JPG|<br />
Datei:O72.JPG|<br />
Datei:O90.JPG|A 0607/Einl. an BM Albrecht zum Schauturnen<br />
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Datei:O140.JPG|<br />
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* Broschüre '''"35 Jahre BSG Lokomotive Bad Doberan"''':<br />
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Datei:O112.JPG|<br />
Datei:O117.JPG|[https://de.wikipedia.org/wiki/Siegfried_Lemke][https://www.sportbuzzer.de/artikel/die-schmetternde-legende-siegfried-lemke/]<br />
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Datei:S223.PNG|22.02.2001 Walter Schade<br />
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* Anlässlich des 50 jährigen Jubiläums des Bestehens des Bad Doberaner Sportvereins wird dessen Sportgeschichte in einer Broschüre ''' 50 Jahre Tradition Doberaner SV ''' dargestellt:<br />
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Datei:DSV22.JPG<br />
Datei:Doberan R Sport1.PNG<br />
Datei:Doberan R Sport2.PNG<br />
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* '''Bad Doberaner Sport hatte viele Helfer'''(Verfasser: Jochen Müller)<br />
<br />
<br />
* In und um Bad Doberan ging es schon immer sportlich zu. So wurde einst in Heiligendamm bereis Golf und Tennis gespielt und auch, zunächst auf lebende Tauben später auf Tontauben, geschossen. Auf der ältesten Galopprennbahn Europas fanden spannende Rennen statt und in Bad Doberan war das Vogelschießen sehr beliebt.<br />
* Ebenfalls in der Münsterstadt war man in der Deutschen Turnerschaft und dem Arbeiter Turnverein sportlich sehr aktiv. Zu den fleißigen Organisatoren zählten damals u.a. Schneidermeister Fritz Gellendin, Dr. Willbrand, Buchhändler Rosenberg, Baumeister Lutz Elbrecht und Heiner Grewe. Neben Turnen, Kegeln und Leichtathletik wurde später auch Hand- und Fußball gespielt. Sportstätten waren seinerzeit die Kegelbahnen auf „Brands Höh“ und im Gasthaus zum „Erbgroßherzog“ in der heutigen Mollistraße sowie die Sportplätze am Kellerswald und am Stülower Weg.<br />
* Unmittelbar nach dem zweiten Weltkrieg „berappelte“ sich der Sport in Bad Doberan schnell. So wurde mit „Sturmvogel“ bald ein Sportverein gegründet. Es folgte KWU (Kommunales Wirtschafts Unternehmen). Besonders aktiv zu dieser Zeit waren Herbert Kohn, Erich Silbersdorf, Herbert Müggenburg und Fritz Rittgarn. Daraus ging 1952 die BSG (Betriebssportgemeinschaft) Lok Bad Doberan hervor. Träger und ein wenig auch „Finanzier“ war die Deutsche Reichsbahn. Vor allem jedoch halfen die Eisenbahner bei der Bereitstellung von Freifahrscheinen. Damit war der Transport zu den Wettkämpfen gesichert.<br />
* Erste Sektionen waren Fußball, Handball, Tischtennis, Turnen, Kegeln und Leichtathletik. Später kamen Schwimmen, Radsport, Schach, Volleyball, Ringen, Rehasport, Frauengymnastik und zeitweise auch Karate hinzu. Zu den „Machern“ gehörten seinerzeit u.a. Ella Pentzin, Heinrich Wischmann, Günter Trost, Walter Schade, Alfons Peter Grzech, Otto Wolski, Klaus Schäfer und später Jürgen Kruse. Unermüdlicher BSG Leiter war über viele Jahre Walter Schade. Erstaunlich lange, bis 1988 bekleidete der rastlose Lehrer dieses Amt und hatte so maßgeblichen Anteil am Wachsen des heute mit fast 1 000 Mitgliedern größten Sportvereins des alten Landkreises Bad Doberan.<br />
* Auch wenn hier stets der Breitensport im Vordergrund stand mischten ehemalige Lok Sportler auch international ganz vorne mit. So der Radsportler Karl-Heinz Oberfranz, der bei der internationalen Friedensfahrt immerhin 1972 in Gera die 50. Etappe für die DDR gewann und später auch bei den Olympischen Spielen in München startete. Auch in der Sektion Tischtennis wuchs mit Siegfried Lemke ein großes Talent heran. Sein erster DDR Meistertitel sorgte für viel Aufsehen in der Szene, so das der veranlagte Bad Doberaner schon bald zu SC Lok Leipzig delegiert wurde. In seiner langen Laufbahn brachte es Lemke auf immerhin 30 DDR Meister Titel und viele internationale Einsätze. Sein Pech: Tischtennis war seiner Zeit nicht olympisch.<br />
* Als Walter Schade den Vorsitz nach knapp 25 Jahren abgab sprang Klaus Schäfer, ein enger Vertrauter von Walter Schade, in die Bresche. Sein größtes Verdienst war es, den Verein über die Wende zu retten und in den Doberaner Sportverein umzuwandeln. Nach Klaus Schäfer folgte Volker Noeske. Heute ist Hartmut Polzin Vereins Vorsitzender.<br />
<br />
* '''Zeitzeugenbericht zur Sportgeschichte in Bad Doberan'''<br />
(von '''Margitta Hilgers''', geb. Gonsiorowski, in Zusammenarbeit mit Lisa Ender)<br />
<br />
* Durch meine Sportlehrerin, Frau Zeug wurde meine Vorliebe zum Sport(Turnen) geweckt. Zusammen mit anderen Schülerinnen und Freundinnen wurde ich 1959 Mitglied der SV Dynamo Bad Doberan.<br />
* Zu Beginn spielten wir mit unserem Trainer Heinz Skrotzki viel Volleyball.<br />
* Wir wurden aber hauptsächlich zu ''„Dynamomädchen“'' für Turnen und künstlerische Gymnastik. Auf Dorffesten, Wahlveranstaltungen etc. waren unsere Schauturnveranstaltungen als Rahmenprogramm gern gesehen.<br />
* Fleißiges Üben und viel Freude an unserem Sport brachten uns zu unserem großen Ziel, der Teilnahme am Deutschen Turn- und Sportfest 1961 und 1963 in Leipzig.<br />
* Übungen mit Reifen, Bändern und Turnen auf dem Schwebebalken und am Barren war unser Auftritt auf dem 2. Turn- und Sportfest 1963 in Leipzig. Die Holme des Stufenbarrens wurden von Soldaten des Armeesportvereins während der Vorführung gehalten.<br />
* An Mitstreiterinnen wie Lisa Götze(Ender), Irmtraut Götze, Ulla Ostrowski, Dagmar Hancke, Hille Kreuzfeld, Christa Gabrahn, Almut Köller u. a. kann ich mich erinnern. Betreut und vorbereitet wurden wir von Helga Hoffmann, Otto Wolski, O. Jenderney, Otto Pentzin und J. Westendorf.<br />
* Einige aus unserer Gruppe nahmen in der Folge an regionalen Sportfesten z. B. in Berlin und Gera teil.<br />
* In den 1970-er Jahren entstand das „Kinderturnen“ in der Turnhalle Rostocker Straße. <br />
* Einige ehemalige Turner wurden später an der Sportschule Güstrow zu Übungsleiter ausgebildet. Zusammen mit Lisa und Dieter Ender, Karin Krüger, Ingrid Salewski, Käthe Vick , Helga Hoffmann und andere wurde ich ausgebildet.<br />
* Es gab drei Altersstufen, Vorschulkinder, 1. Und 2. Klasse, übrige Kinder bis 10 Jahren. Unsere eigenen Kinder waren größtenteils auch dabei.<br />
* In späteren Jahren bildeten einige Frauen eine Prellballmannschaft. Dazu gehörten W. Weichbrot, I. Salewski, Sabine Wollmerstedt, Walter Skrotzkie und Helga Hoffmann.<br />
* Freitags trafen wir uns zum Turnen und Volleyball spielen(Turnhalle Rostocker Str.), später kamen auch unsere Partner zum Volleyball spielen dazu. Einige sind heute noch bei den Freizeitvolleyballern des Doberaner SV dabei.<br />
* Die SV Dynamo Bad Doberan war ein Polizeisportverein. Er bestand aus den Abteilungen Leichtathletik(Dieter Schmidt), Turnen(Helga Hoffmann) und Judo(Herr Westphal, Trainer Horst Scheil und Uwe Wrahse)<br />
<br />
* '''Zeitzeugenbericht zur Sportgeschichte in Bad Doberan'''<br />
(von '''Gabriele Jentoch''')<br />
* Nach einigen Jahren turnerischer Abstinenz in Bad Doberan durfte ich April 2005 die Abteilung Geräteturnen unter dem Dach des Doberaner SV 90 e.V. eröffnen. Der Bedarf an dieser schönen Sportart war von Beginn an erfreulich groß.<br />
* Maya Kim stieß als erste Übungsleiterin zu uns; es folgten Mandy Mastalskiund, später Anne Gret Bödecker. <br />
* Die stärker werdenden Anfragen für Kleinkindersport führten zur Eröffnung einer weiteren Gruppe, deren Training wir anfangs mit Eltern sicherstellten. Als Trainerin für unsere Jüngsten im Fachbereich Kinderturnen konnten wir Doreen Torbahn gewinnen.<br />
* Wie bei anderen Sportarten, war es erforderlich, dass wir uns zu Trainern( Stufe C )ausbilden ließen.<br />
* Die Kinder turnten in Freizeit- und Wettkampfgruppen, weiterhin in Altersgruppen unterteilt. Sie nehmen an internen, offenen und landesweiten Wettkämpfen teil. Ein besonderer Höhepunkt ist die Teilnahme am Deutschen Turn- und Sportfest des DTB.<br />
* Die Wettkämpfe finden nach den Regeln und Wertungsvorschriften des nationalen Aufgabenbuches Turnen und des Code de Pointage, Turn 10, Athletik nach Landesnormen und eigenen Regeln und Bewertungen statt.<br />
* In den letzten Jahren unterstützten wir zusätzlich den jährlichen Wettkampf „Jugend trainiert für Olympia“ durch Organisationsunterstützung der Ausrichtung des Wettkampfes auf Landesebene sowie als Wettkampfrichter des Bundesausscheides.<br />
* Unsere Erfolgsbandbreite beläuft sich vom 1. Landesmeistertitel bis hin zum letzten Platz bei Vergleichswettkämpfen mit anderen Vereinen des Landes MV.<br />
* Im Laufe der Jahre konnten wir Trainer und Kampfrichter aus unseren Reihen der Aktiven Sportlerinnen gewinnen. Anna Lena Golz, Amira Szadkowski, Elena Torbahn und Wiebke Wichmann agierten in doppelter bzw. dreifacher Funktion in unserer Abteilung, Aktive, Trainer und Kampfrichter.<br />
* Inzwischen studieren Anna Lena und Amira außerhalb, sie haben in einem Alter von 4 bzw. 5 Jahren ihre sportliche Laufbahn bei uns begonnen.<br />
* Stephanie Schwarz ist erfreulicher Weise als Übungsleiterin seit einiger Zeit in unserer Abteilung aktiv.<br />
<br />
<br />
<br />
* '''Ingrid und Franz Zeug schreiben Sportgeschichte in Bad Doberan'''<br />
<br />
* Das Ehepaar Ingrid und Franz Zeug hat in ihrem Leben einen enormen Beitrag für die Entwicklung des Sports in Bad Doberan geleistet. Zahlreiche Auszeichnungen und Ehrungen zeugen von ihrem unermüdlichem Einsatz im Dienste des Sportes. Dabei spielte die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen eine besondere Rolle.<br />
* Ingrid(Jg. 1925), war langjährige Grundschul- und Sportlehrerin an der Pestlozzischule und Übungsleiterin im Polizeisportverein Dynamo.<br />
* Franz(Jg. 1926), war als Eisenbahner auf dem Bahnhof Bad Doberan tätig und hatte sich dem Schießsport verschrieben.<br />
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[[Datei:O218.PNG|400px|zentriert|Schießsport Bad Doberan]]<br />
<br />
<gallery mode="packed">="400px" heights="400px"><br />
Datei:O175.PNG|Auszeichnung von Annelie Kröger, Schützin und Kassiererin der GO, durch KV der GST<br />
Datei:O177.PNG|<br />
Datei:O176.PNG|Franz Zeugs Superschützen<br />
Datei:O178.PNG|Auszeichnung Franz Zeugs durch Walter Schade<br />
Datei:O179.PNG|Schützen mit Guido Orth<br />
Datei:O180.PNG|Schützin Andrea Strohbach<br />
Datei:O181.PNG|Auszeichnung Franz Zeug<br />
Datei:O182.PNG|Schiesswettkampf auf dem Schießstand Kellerswald<br />
Datei:O183.PNG|Militärischer Mehrkampf<br />
Datei:O184.PNG|Schützen feiern<br />
Datei:O185.PNG|Silcke Haacke um 1965, seit der 5. Klasse in GO, vorbildliche Schützin, bei DDR-Meisterschaften Medaillengewinnerin, 3 mal in Folge Kreisschützenmeister, langjährige Übungsleiterin <br />
Datei:O174.PNG|Schützenkönig 1987 M. Windisch<br />
Datei:O186.PNG|erfolgreiche Schützinnen<br />
Datei:O204.PNG|<br />
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Datei:O233.PNG|<br />
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Datei:O230.PNG|<br />
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[[Datei:T133.JPG|400px|zentriert|Stülower Sportplatz in den 1930-ern]]<br />
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Datei:Dob342.jpeg<br />
Datei:O160.JPG|<br />
Datei:O155.JPG|<br />
Datei:O129.JPG|"Macher" der BSG Lok beim Maiumzug/ v.l, Siegfried Reinke(Handball), Jürgen Kruse(Radsport), Walter Schade(BSG Leiter), Gerd Dinse(Fußball)]]<br />
Datei:O166.PNG|Maidemonstration 1960-er<br />
Datei:O234.PNG|Fred Egler auf dem Sportfest der Werktätige 1978<br />
Datei:O235.PNG|Rolf Dietze auf dem Sportfest 1983<br />
Datei:O236.PNG|Gratulation an Fred Egler zum 35. Jahrestag 1983 des DTSB<br />
Datei:O237.PNG|Sportfest 1982<br />
Datei:O238.PNG|<br />
Datei:O238a.PNG|<br />
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Datei:O245.JPG|<br />
Datei:O167.PNG|<br />
Datei:O168.PNG|<br />
Datei:O169.PNG|<br />
Datei:O170.PNG|Margitta Gonsiorowski(verh. Hilgers), hinten Lisa u. Dieter Ender<br />
Datei:O171.PNG|"Dynamomädels" beim Schauturnen am Strand von Kühlungsborn<br />
Datei:O172.PNG|Parade in Kühlungsborn(vl. 1.R: Emmi Susemiehl, Heinz Skrotzki/ 2.R: Hildegard Kreuzfeld, Hannelore Timm/ 3.R: Lisa Ender, Christa Gabrahn<br />
Datei:O126.JPG|Dynamosportler 1962: v.l. Erwin Schulze, Dieter Schmidt, Helga Friedrich, Werner Seyer (Turnhalle Rostocker Str.)<br />
Datei:O93.JPG|1962 Schauturnen auf dem Kamp der Dynamo Sportwerbegruppe<br />
Datei:O128.JPG|Schauturnen<br />
Datei:L58.JPG|Dynamojungs um 1963<br />
Datei:L59.JPG|Dynamomädels um 1963<br />
Datei:O96.JPG|v.l.:Hannelore Timm,Elke Becker,Erika Lübs,Margitta Gonsiorowski,Hildegard Kreuzfeld,Angret Vick,vorne:Christa Gabrahn,Helga Friedrich,Margit Rusbild<br />
Datei:O133.JPG|<br />
Datei:O94.JPG|IV. Deutsches Turn- und Sportfest Leipzig 1963<br />
Datei:O95.JPG|<br />
Datei:O131.JPG|Leipziger Turn- und Sportfest 1963, Doberaner Delegation<br />
Datei:O132.JPG|v.l. Elke Becker, Christina Rubenow, Almut Köller<br />
Datei:O134.JPG|v.l. Christa Gabrahn, Elke Becker(verh. Schmidt)<br />
</gallery><br />
<br />
<br />
<gallery mode="packed">="400px" heights="400px"><br />
Datei:O147.JPG|v.l. Herbert Müggenburg und Otto Wolski, Sportaktivisten der 1. Stunde<br />
Datei:O156.JPG|Otto Wolski ff<br />
Datei:O157.JPG|<br />
Datei:O158.JPG|<br />
Datei:O159.JPG|<br />
Datei:O141.JPG|<br />
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Datei:O11.JPG|<br />
Datei:O12.JPG|<br />
Datei:O13.JPG|<br />
Datei:O30.JPG|Ehrung für Landrat Thomas Leuchert durch U. Neumann und M. Meinel vom Kreissportbund<br />
Datei:O31.JPG|Fred Egler, 1996<br />
Datei:O34.JPG|<br />
Datei:O35.JPG|Klaus Schäfer<br />
Datei:O36.JPG|<br />
Datei:O38.JPG|Mette Brandl wurde 2014 mit 7 Jahren das 1000. Mitglied des DSV(Sekt. LA)<br />
Datei:O39.JPG|<br />
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====Fußball====<br />
<br />
* Fußballtorwart Gert Jüsgen spielte bis 1962 bei Aufbau Bad Doberan und später in der Oberliga beim SC Neubrandenburg und dem 1. FC Magdeburg.<br />
[https://de.wikipedia.org/wiki/Gert_J%C3%BCsgen]<br />
<br />
<br />
[[Datei:F55.JPG|700px|zentriert|Bad Doberan]]<br />
<br />
[[Datei:F54.JPG|700px|zentriert|Bad Doberan]]<br />
<br />
[[Datei:F64.JPG|700px|zentriert|Bad Doberan]]<br />
Oben von rechts: Herbert Müggenburg, Horst Dähne, Walter Schoof, Horst Burdenski, Hajo Stremlow, Wolfgang Diedrich, Jürgen Lange, Srykowski, Herbert Kiesling.<br />
untere Reihe von rechts: Uwe Peters, Horst Jasiak, „Dackel“ Grimnitz, Willi Reiter, Ulli Manske, Oskar Burdenski('''Walter Schoof''' spielte bis 1965 bei der Betriebssportgemeinschaft (BSG) Lok/Aufbau Bad Doberan. 1963 gehörte er zu deren Mannschaft, die den Aufstieg in die drittklassige Bezirksliga Rostock erkämpfte. Zu Beginn der Saison 1965/66 wurde Schoof zum Fußball-Leistungszentrum des Bezirkes Rostock, dem SC Empor Rostock, delegiert(Quelle: Wikipedia).)<br />
[[Datei:F44.JPG|700px|zentriert|1996 Kreisauswahl gegen Hansa Rostock/Stehend v.l.: ???, Thomas Strehlow, Joachim Susa, Ralph Kleiminger, Eckhard Brackenwagen, ???, ???, Jörg Zimmermann, Dieter Schneider, Manfred Nieswandt, ???, Andreas Hermann, Eckhard Krenz, Jochen Gellendin, ???, Hans Albrecht, Gerd Hampel, Karsten Wenzlawski, ???, ???, Rainer Jahros<br />
Hockend v.l.: Manfred Scharon, ???, Volker Patzenhauer , ???, ???, Dietmar Hardow, Fred Prange, Eckhard Schmidt, Andreas Capito<br />
]]<br />
[[Datei:F41.JPG|700px|zentriert|DSVII, Hintere Reihe von links:<br />
Trainer Eckhard Schmidt, Sponsor Uwe Scheidemann, Holger Preuß, Daniel Schrammke, Sven Stange, Alexander Rehwaldt, Matthias Koch, Roland Schön<br />
Vordere Reihe von links:<br />
Stefan Liermann, Mirko Davidek, Michael Manske, Dirk Malner, René Orth<br />
]]<br />
[[Datei:F43.JPG|700px|zentriert|DSVII, Juni 1996, Hintere Reihe v.l.: Eckart Schmidt, Knut Kasulke, Marco Roggelin, Jan Grüder, Alexander Rehwaldt, Andreas Capito, Dirk Mazat, Daniel Schramke, Michael Manske, Robert Bauer, Tom Möller<br />
Vordere Reihe v.l.: Rene Orth, Tilo Härtel, Mirko Davidek, Christian Ebert, Matthias Heinicke, Tim Hohmuth]]<br />
<br />
[[Datei:F42.JPG|700px|zentriert|Hintere Reihe von links:<br />
Matthias Koch, Thomas Zitzmann, Mario Wohlgetan, Michael Schwertz, Torsten Plaschke, Mario Boock und Trainer Achim Susa<br />
Vordere Reihe von links:<br />
frgl. Heiko Möller, frgl. Tino Exner, Martin Susa, unbekannt, Tim Homuth]]<br />
<br />
[[Datei:F26.JPG|700px|zentriert|hl: René Slumski, Stefan Preuß, Stephan Enskat, Thomas Schulz<br />
vl.: Thomas Braun, Sven Stange, Dirk Malner, Frank Warning]]<br />
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Datei:F66.JPG<br />
Datei:F65.JPG|<br />
Datei:F28.JPG|<br />
Datei:F31.JPG|<br />
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Datei:F14.JPG|<br />
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Datei:F17.JPG|<br />
Datei:F51.JPG|<br />
Datei:F18.JPG|<br />
Datei:F40.JPG|Dob. C-Jugend, August 1995,h. l. Gunnar Halm, Michael Schmidt, Kendy Schumann, Martin Prompe, Ronny Wockenfuß, Christian Perlitz/v. l. Andy Friedrich, Nils Ebert, David Schulz, Michael Schlafke, Steve Herrmann, Martin Sommerfeld, Marcus Stroschen, Godehard Wenk, Sponsor Klaus-Dieter Kurbin<br />
Datei:F2.JPG|<br />
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Datei:F13.JPG|<br />
Datei:F19.JPG|<br />
Datei:F9.JPG|2. v. r. Willi Reiter<br />
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Datei:F25.JPG|<br />
Datei:F32.JPG|<br />
Datei:F33.JPG|D-Junioren<br />
Datei:F34.JPG|v. l. Jörg Zimmermann<br />
Datei:F35.JPG|Oskar Burdenski<br />
Datei:F36.JPG|DSV Alte Herren, Hallenmeister 1997/98/h.l.: ???, Tommy Bartsch, Eckhardt Schmidt, Udo Zickert, Michael Schwertz, Uwe Scheidemann, Torsten Pügge/v.l.: Martin Susa, Uwe Harder, Horst Schröder, Andreas Käkenmeister, ???<br />
Datei:F38.JPG|DSC, 22.8.1999/h. l. Vorstandsvorsitzender Frank Behrens, Ronny Quaas, Michael Grimnitz, Andre Behrens, Lars Wätzig, Ronny Liebe, Marcus Prehn, Tom Möller, Eric Nieswandt, Robert Schubert, Sponsor Klaus-Dieter Lehmann/v. l. Jens-Uwe Petersen, Tino Bürger, Rene Dops, Guido Glöde, Martin Schütt, Lars Nieswandt, Michael Nehring, Spielertrainer Mathias Timm <br />
Datei:F39.JPG|SV Einheit F-Junioren, Sept.1999/l. Axel Dahl<br />
Datei:F45.JPG|<br />
Datei:F46.JPG|A-Jugend 1993: h. l. Stefan Liermann, Gerd Wohlgetan(Trainer), Holger Eckbrett, Martin Möller, Christoph Garbrecht, Andreas Liermann, Tino Exner, Martin Mank, ???/v. l. Christoph Holm, Nils Schalke, Tim Hohmuth, Tino Abshagen, Daniel Schrammke, Mathias Heinike, Mario Wohlgethan, Christian Ebert, lieg. Sven Schüler<br />
Datei:F47.JPG|h. l. Lars Nieswandt, Maik Schröder, Erik Nieswandt, Ronny Susa, Paul Sebastian Küster, Mathias Frenz, Jürgen Urgast, ...Nieswandt/v. l. Martin Hampel, Christopher Schönfuß, Markus Person, Tino Capito, Martin Schütt<br />
Datei:F49.JPG|h.l. Trainer Henry Bloch(Einheit Bad Doberan), Paul Milhahn, Tilo Rosenkranz, Daniel Lüdtke, Robrt Pluskat/v. l. Marvin Zunker, Felix Bloch, Tom Friedrich, Tom Kröplin, Michael Bull, Jan Hodam, Manfred Nieswandt(Geschäftsführer der Firma Juul)<br />
Datei:F48.JPG|h. l. Willi Reiter, Holger Preuß, Mathias Koch, Reinhard Krüger, Michael Manske/v. l. Mario Boock, Heiko Möller, Torsten Frömmel, Tino Exner, Jan Grüder<br />
Datei:F50.JPG|l. Axel Dahl<br />
Datei:F53.JPG|Mike Werner, 1995/96 Verteidiger beim FC Hansa<br />
Datei:F56.JPG|h.l. Andreas Käckenmeister, Thomas Zitzmann, Torsten Frömmel, Mathias Koch, Dirk Malner, Thomas Grüder, Stefan Liermann, Stefan Körte, Willi Reiter/v. l. Daniel Schramke, Heiko Möller, Christoph Garbrecht, Michael Manske, Tino Exner, Mario Boock<br />
Datei:F57.JPG|3. v. r. Willi Reiter<br />
Datei:F59.JPG|19.08.2011<br />
Datei:F60.JPG|<br />
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====Handball====<br />
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[[Datei:H27.JPG|700px|zentriert|Bad Doberan]]<br />
[[Datei:H28.JPG|700px|zentriert|Bad Doberan]]<br />
[[Datei:H25.JPG|700px|zentriert|Bad Doberan]]<br />
[[Datei:H26.JPG|700px|zentriert|Bad Doberan]]<br />
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Datei:H21.JPG<br />
Datei:H22.JPG<br />
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Datei:H24.JPG<br />
Datei:F37.JPG|DSVI, 1998 Aufstieg in die Regionalliga, Thoralf Maeding, Lars Neumann, Dirk Weisheitel, Markus Schlette, Maik Winter, Thomas Schlutow, Hakon Bamm, Bernd Pluschkel, Carsten Frömmel, Jan Mietzelfeld, Detlef Lankowski und Ulf....<br />
Datei:H1.JPG|hl.Thomas Schlutow, Jan Mietzelfeld, Steffen Schliebs, Marcel Jaunich, Guido Sass, Dirk Weisheitel, Hakon Bamm, Markus Schlette, Trainer Detlef Lankowski, Sebastian Schnabel/vl. Torsten Stynka, Carsten Frömmel, Tommy Huckstorf, Hartmut Frank, Heiko Ganschow, Gabor Viglasi, Torhüter?, Mathias Polkow <br />
Datei:H6.JPG|hl. Physiotherapeut Daniel Tschiersch, Heiko Ganschow(?), Alexander Kreft, ?, Clemens Borchardt, Dirk Weiheitel, Stefan Kultermann, Jan Mietzelfeld/vl. Steffen Schliebs, Frank Furche, ?, Falk Heinrich, Christian Gerber, Christoph Käckenmeister, Marcus Schlette/davor: 12?, Robert French <br />
Datei:H9.JPG|hl. Dieter Schmidt, Mannschaftsbetreuer Steffen Schliebs, 24?, 9?, Udo Wosar?, Mathias Jahn, Stefan Strauch, 2?, Alexander Kreft, Physiotherapeut Daniel Tschiersch/vl. Christian Gerber, Steffen Wiegratz, 6?, Sebastian Prothmann, Robert French, Hein Wiebe, 4?, Falk Heinrich<br />
Datei: Doberan R Handball1.PNG<br />
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Datei:H60.PNG|Jürgen Jahnke<br />
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Datei:H29.JPG|1993<br />
Datei:H30.JPG|1993<br />
Datei:H31.JPG|1993<br />
Datei:H32.JPG|1993<br />
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Datei:H38.JPG|<br />
Datei:H39.JPG|30.8.2016<br />
Datei:H40.JPG|30.5.2016<br />
Datei:H41.JPG|23.5.2016<br />
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Datei:H43.JPG|2015<br />
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====Volleyball====<br />
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[[Datei:V18.JPG|700px|zentriert|Bad Doberan]]<br />
[[Datei:V19.JPG|700px|zentriert|Bad Doberan]]<br />
[[Datei:V20.JPG|700px|zentriert|Bad Doberan]]<br />
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Datei:V35.JPG|<br />
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Datei:S25.JPG|Volleyballteam: Johannes, Uwe Sudrow, Bärbel, ?, Ehepaar Papke, Gabriele Jentoch, Frauke Maß<br />
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Datei:V41.jpg|Trainer Maik Utes hl: Susanne Droßel, Steffi Boche, Kerstin Egermeier, Kerstin Abshagen, Wiebke Swierczynski, Julia Alm, Franziska Flügel, Silke Tiede vl: Antje Meier ,Manuela Rabe, Sinja Krause(noch aktuelle Mannschaft, Mai 2021)<br />
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<br />
====Radsport====<br />
<br />
* Radsport in Bad Doberan(Autor: Jochen Müller, Hohenfelde)<br />
<br />
* Wo beginnt sie, die Geschichte des Radsports in Bad Doberan? <br />
* Bei dem Forstmeister Freiherr Karl von Drais (1785-1851), der sich im Januar 1818, nachdem er mit seinem Laufrad (Draisine) am 12. Juli 1817 von Mannheim nach Schwetzingen und zurück radelte, dieses patentieren ließ? Nicht belegt, aber gerne erzählt wurde, dass von Drais einst ein Wettrennen mit einem Läufer Rund um den Bad Doberaner Kamp veranstaltet hat.<br />
* In den 20er Jahren des vorigen Jahrhunderts, so wusste es das Doberaner Original, der Fotograf Robert Fischer (Rofi) einst zu berichten, fanden vor den Toren der Münsterstadt bereits Radrennen mit selbst gebastelten Startnummern, kleinen Preisen und natürlich mit viel Begeisterung statt.<br />
* Der organisierte Radsport zog im beschaulichen Doberan jedoch erst viel später ein. Max Paschke, den es 1938 aus Dresden an die Küste verschlug, und der in der Querstraße einen kleinen Vulkanisierbetrieb besaß, baute gemeinsam mit Herbert Jäger und dem späteren Kreisvorsitzenden des Deutschen Turn- und Sportbundes (DTSB) Bruno Baade die Sektion Radsport in der BSG Lok Bad Doberan auf. Einmal wöchentlich traf man sich in Paschkes Wohnzimmer, um all das zu besprechen, was für den Aufbau einer Sektion notwendig war. Am 23. September des gleichen Jahres startete mit Herbert Jäger erstmals ein Bad Doberaner Akteur bei einem internationalen Kriterium in Wismar. Die Hansestadt war ein Jahr später auch Austragungsort der Bezirksmeisterschaften im Querfeldeinfahren. Hier fuhr Jäger den ersten Sieg für die noch junge Sektion ein. Unterdessen wurde in Paschkes Wohnzimmer die Idee geboren, in Bad Doberan ein eigenes Radrennen auszurichten. Gesagt, getan. 1957 wurde vor dem Kurhaus das erste Bäderrennen gestartet. Ein Jahr später kam mit Jürgen Kruse ein gestandener Radsport Funktionär aus Wismar nach Bad Doberan. Gemeinsam machte man sich daran das 3. Bäderrennen vorzubereiten. Nach zwei Jahren Erfahrung sammeln sollte es was Großes werden. Am 19. Juli 1959 war es endlich so weit. Unter Federführung von Max Paschke, Bruno Baade, Jürgen Kruse und Heinz Raabe wurde dies immerhin als Qualifikation rennen für die Weltmeisterschaften gestartet. Außer Täve Schur war die gesamte DDR Elite am Start. Das 170 Kilometer Rennen der Asse gewann der mehrfache Friedensfahrt Teilnehmer Johannes Schober. <br />
* Großes Lob kam von der Fachpresse für die rührigen Organisatoren von der BSG Lok Bad Doberan. So schrieb seinerzeit die „Radsportwoche“: Der DSV tat gut daran, das 3. Bad Doberaner Bäderrennen als Auswahlrennen zur Bildung der Nationalmannschaft auszuschreiben. Der Kreis Bad Doberan, dessen Bewohner und Gäste hatten eine solche Klassebesetzung auf dem 42 Kilometer Rundkurs Bad Doberan- Kühlungsborn-Bastorf-Kröpelin-Bad Doberan redlich verdient. Von der recht schwierigen Quartierfrage über die Organisation an der Strecke bis hin zu den tausenden begeisterten Zuschauern, es fehlte an nichts. Die fast 400 Starter werden trotz der teilweise langen Anreise gern an diese großartige Veranstaltung zurück denken. Klug nutzte Jürgen Kruse die Radsport Begeisterung, die vom Bäderrennen ausging für die Nachwuchsförderung. So wurde an vielen Schulen, auch über die Kreisstadt hinaus, die „Kleine Friedensfahrt“ gestartet.<br />
* Im Oktober 1959 wechselten die Lok Radsportler zu Dynamo Bad Doberan. Längst war es nur eine Frage der Zeit bis auch Jugendliche zum Radsport stießen. So stand beim ersten Straßenrennen der Saison 1961 in Bützow mit Jochen Müller in der Altersklasse 14-16 erstmals ein Jugendfahrer am Start und am Ende mit Rang drei auch auf dem „Treppchen“. Bei den Junioren trat seinerzeit unter anderen auch der spätere Maler und Grafiker Felix Büttner, der einst den Kussmund der Aida Schiffen kreierte, kräftig in die Pedalen. Später fuhr er die Friedensfahrt mit. Nein, nicht als Akteur sondern als Maler, der viele interessante Sichten auf das Papier zauberte.<br />
* Mitte der 60er Jahre kam mit Richard Möller aus Kühlungsborn ein weiterer Übungsleiter zu den Bad Doberaner Radsportlern. Ein weiteres Talent reifte unter anderen mit Ralf Schulmeister heran. Zur gleichen Zeit stand bei der Kleinen Friedensfahrt in der Münsterstadt mit Karl Heinz Oberfranz aus Vorder Bollhagen ein kleiner Steppke auf Mutters Damenrad am Start[(https://de.wikipedia.org/wiki/Karl-Heinz_Oberfranz]. Er kam, sah und siegte auf Anhieb. Beim folgenden Kreisausscheid wurde er Dritter. Das ließ Jürgen Kruse und Reiner Karrasch, der 1966 als junger Sport- und Geschichtslehrer nach Bad Doberan kam , aufhorchen. Karrasch hingegen warb immer neue Talente für den Radsport. Wolfgang Paech zum Beispiel, der 1967 in Sebnitz zweiter im Rennen um den Preis des Deutschen Sportechos wurde. Im gleichen Jahr errang Ralf Schulmeister bei den DDR Titelkämpfen im Querfeldeinfahren in Guben die Silbermedaille. Mit Dietmar Mazewitsch reifte schon bald ein weiteres Talent, das bei Querfeldeinrennen wieselflink über die Hindernisse jagte. Nach intensivem Training wurde er 1968 DDR Meister in Aue. 1969 war das erfolgreichste, aber zugleich auch das traurigste Jahr für den Bad Doberaner Radsport. Mit Karl Heinz Oberfranz und Dietmar Mazewitsch qualifizierten sich gleich zwei Radsportler aus der Münsterstadt für die DDR Meisterschaften im Straßenfahren in Venusberg. Im Jugendrennen dominierte Oberfranz und gewann am Ende den Spurt aus einer vierköpfigen Spitzengruppe. Im Schülerrennen ließ auch Dietmar Mazewitsch keinen Zweifel an seiner Klasse aufkommen, gewann die erste Bergwertung und war maßgeblich an der Bildung einer dreiköpfigen Spitzengruppe beteiligt. Bei einer Abfahrt in der vorletzten Runde geschah dann das unfassbare. Dietmar wurde aus der Kurve getragen, prallte gegen einen Baum und erlag wenig später seinen schweren Kopfverletzungen. Unsagbarer Schmerz bei den Angehörigen und seinen Sportfreunden, die einen bescheidenen Kumpel verloren hatten, der auf dem Weg war, ein ganz großer Radsportler zu werden. Karl Heinz Oberfranz wurde schon bald zum TSC Berlin delegiert, gewann 1972 in Gera die 50. Etappe der Internationalen Friedensfahrt für die DDR und nahm im gleichen Jahr an den Olympischen Spielen in München teil. (Rang 30 im Straßenrennen).<br />
* In Bad Doberan wurde unter dessen weiter fleißig trainiert. Dietmar Meyer, Eberhard Wachholz und Wolfgang Bruhn gewannen in Cottbus den Pionierpokal und Uta Müller konnte sich über Gold bei den Mädchen freuen. Unvergessen auch ein Forum mit dem zweifachen Straßenweltmeister Gustav Adolf Schur, das 1972 im Bad Doberaner Kurhaus stattfand. Harry Rohrbach, Wolfgang Bruhn, Thomas Nickel, Peter Thiele, Karl Bull und Michael Jahnke waren in dieser Zeit die erfolgreichsten Lok Radsportler, die unter anderen auch bei DDR Auswahlrennen von sich Reden machten. Mitte der 70er Jahre kam mit Dirk Dassel erneut ein veranlagtes Talent aus Vorder Bollhagen zu den Lok Radsportlern. Beim DDR Endausscheidung des Spartakiadekilometers in Merseburg „spulte“ Dirk die 1000 Meter in 1:40,5 Minuten ab und wurde überlegener Sieger.<br />
* Reiner Karrasch gelang es in dieser Zeit immer hin solche seinerzeit erfolgreichen Rennfahrer wie den vielfachen Friedensfahrt Etappensieger Michael Milde, die Weltmeister Falk Boden und Klaus Grünke nach Bad Doberan zu locken. Gemeinsam mit solchen Lok Akteuren wie Karl Bull, Norbert Thorack, Karl Heinz Jürß und Dietmar Schmied wurden auf dem Sportplatz am Stülower Weg packende Aschenbahnrennen vor mehr als 500 Zuschauern ausgetragen. Rührige Organisatoren waren damals neben Reiner Karrasch auch Hans Jürgen Kowitz und Sektionsleiter Jochen Müller. Trotz solcher veranlagter Rennfahrer wir Thoralf Wiesner, Ralf Seibler, Roland Thorack, Robert Karrasch, Mario Mundt, Rayk Pothmann und Heinz Böckenhauer, die im DDR Maßstab immer wieder auf sich aufmerksam machten, mußte man lange auf größere Erfolge warten. Diese gelangen 1987 Thomas Range, Martin Allwardt, Thomas Höfer und Sven Harder gleich zweifach. Ohne wesentliche Bahn Erfahrung jagte das Bad Doberaner Quartett in Leipzig bei den DDR Meisterschaften im 2000 Meter Mannschaftszeitfahren auf der Bahn zum Erstaunen der Fachwelt als Sieger über den Zielstrich. Nur drei Wochen später wurden die Schützlinge von Reiner Karrasch auch DDR Meister im Mannschaftszeitfahren auf der Straße. Wahrhaftig großartige Erfolg, die es vorher in der Geschichte des Bad Doberaner Radsports so nicht gab.<br />
* Dann kam die Wende. Der gerade eingestellte diplomierte Trainer Uwe Johren entlassen. Der B1000 Bus futsch. Nahezu alle finanziellen Zuwendungen gestrichen. So begann das Sportjahr 1990 für die Radsportler des gerade in „ Doberaner Sportverein“ umbenannten Clubs. Trotz allem, die Bad Doberaner Radsportler um Reiner Karrasch steckten nicht auf, starteten schon bald wieder bei Rennen in Mecklenburg Vorpommern, Schleswig Holstein, Hamburg, Niedersachsen und darüber hinaus. Robert Karrasch, der Sohn des unverwüstlichen Übungsleiter und auch erfolgreichen Rennfahrers Reiner Karrasch, stand ganz besonders oft auf der höchsten Stufe des „Treppchens“. Wenig später wechselte er zum RC Hamburg, dem Verein, in dem auch der spätere Tour de France Siegers Jan Ullrich trainierte.<br />
* In Bad Doberan reifte derweilen mit Maik Roßhirt ein weiteres Radsporttalent. 1996 wurde Roßhirt Deutscher Jugendmeister im Punktefahren. Das gab Auftrieb. Etwa zur gleichen Zeit gelangen auch dem jungen Dirk Reichl zahlreiche Siege, zunächst in Norddeutschland. Bereits 1997 wurde er dann nahe Freiburg Deutscher Jugendmeister im Querfeldeinfahren. Noch im gleichen Jahr empfahl er sich für den Kader des Bundes Deutscher Radfahrer, wurde Zweiter bei einem internationalen Crossrennen in Luxemburg, startete gleich zweimal bei Querfeldein Weltmeisterschaften und gewann 1999 unter anderem die „Trophee de Provinces Francaises“, einer vier Etappenfahrt im Südwesten Frankreichs. Ausgangs der Saison wurde Reichl dann erneut Deutscher Meister. Diesmal im Bergzeitfahren bei den Junioren. Nach erfolgreicher Bundesligasaison, unterdessen für das Schweriner „ Greese Team“ startend, wechselte Dirk Reichl zu Beginn des Jahres 2000 zum Jan Ullrich Nachwuchsteam Telekom und wurde nach dessen Auflösung in die Reihen der Großen des Team Telekom übernommen. Zwei mal wurden er in der U 23 zweiter bei „Rund um den Henninger Turm“ und gewann eine Etappe bei der Irland Rundfahrt. Außerdem standen unter anderem Starts bei der Friedensfahrt und auch bei Paris- Roubaix, wo er sich stets auch in den Dienst von Alexander Winikurow, Jan Ullrich und Eric Zabel stellte, auf dem Programm. Reichl verunglückte später bei einem tragischen Verkehrsunfall([https://de.wikipedia.org/wiki/Dirk_Reichl]).<br />
* In Bad Doberan wurde indes fleißig weiter trainiert. Mit Jacob Fiedler und Marlen Jörend formte Reiner Karrasch, der weiterhin den schmalen Rennsattel drückt, weitere talentierte Akteure, die bei diversen Proficlubs zahlreiche Erfolge einfuhren.<br />
<br />
<br />
<br />
* '''„Täve“ in Bad Doberan'''(Erinnerungen von Reiner Karrasch)<br />
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* An einem Dienstag im Mai 1970-Straßentraining der Radsportler der BSG Lok Bad Doberan, die sich in Richtung Warnemünde auf den Weg gemacht hatten. Kurz vor Elmenhorst stoppt ein entge-gen kommender Trabant. Die Fahrertür wird aufgerissen, der Fahrer springt aufgeregt heraus, strahlt übers ganze Gesicht. Mensch Täve, (Gustav Adolf Schur/zweifacher Rad Weltmeister) denke ich. „Dobberaan (da kam der anhaltinische Dialekt durch) schon wieder fleißig? Wie gehts? Du fährst immer noch auf dem Rad das Training mit?“, Hände schütteln, Schulter klopfen,weitere Komplimente und kurze, schöne Erinnerungen an zurück liegende gemeinsame Wettkämpfe. Täve hat Urlaub und genießt diese Zeit mit seiner Familie in Nienhagen. „Hast du mal ein Stündchen Zeit für uns“? Naja, wenn meine Frau mich lässt.....?“ Ein wenig vergnügt verfolgt sie unser Gespräch. Sie weiß schon was kommt. In einer knappen viertel Stunde ist alles geklärt.<br />
* Schon drei Tage später empfängt die Bad Doberan Schuljugend den zweifachen Weltmeister und Friedensfahrtsieger Gustav-Adolf Schur im Kurhaus der Stadt. Pünktlich um 14.00 Uhr betritt er den abgedunkelten Saal. Unter den Klängen der Friedensfahrt Fanfare stürmt Täve auf einem Wand füllenden Lichtbild als erster ins Stadion.Tosender Beifall von den gut 100 Anwesenden setzt ein. Sie hatten noch nicht gemerkt, daß Täve unter ihnen weilt. Als die Vorhänge wieder zurück gezogen werden, steht er leibhaftig vor ihnen. Jeder kann ihm die Hand schütteln, Blumen werde überreicht. Schon bald ist er hinter den vielen Blumen kaum noch zu sehen. Der sympathische Sportler ist sichtlich beeindruckt. Locker beginnt das Frage und Antwort Spiel. Täve erzählt etwas über sich,viel über andere, ihm wertvolle Menschen, Freunde und sportliche Gegner. Über Anstrengungen und Fleiß, die nötig sind, um solch sportliche Ergebnisse zu erreichen. Vom Kollektiv der Nationalmannschaft, von der Hilfe durch andere und der gemeinsamen Freude nach den vielen Wettkampfreisen wieder in der Heimat zu sein. Und vom Stolz, den einen Sportler erfüllt, wenn nach einem bedeutenden Sieg die Nationalhymne erklingt. Die Zeit verging wie im Fluge, aus einer vereinbarten Stunde wurden drei. Noch einmal wurden Hände geschüttelt-auf wiedersehen-alles Gute.<br />
* Vor dem Kurhaus sagte er ein wenig gerührt, ganz unter alten Sportfreunden zu mir: „Du, ehrlich, das war schon gut hier bei euch. Prima Urlaubstag!“<br />
*Ich bin glücklich und auch ein wenig stolz über diesen Nachmittag, der unseren Mädchen und Jungen noch lange in Erinnerung bleiben wird.(Reiner Karrasch ist seit Jahrzehnten Trainer in der BSG Lok Bad Doberan/Doberaner SV, der Verf.)<br />
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Datei:R44.JPG|Gustav Adolf(Täve) Schur<br />
Datei:T20.jpg|Kleine Friedensfahrt<br />
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Datei:R45.JPG|Karl-Heinz Jürß<br />
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Datei:R20.JPG|Dirk Reichl <br />
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Datei:R28.JPG|Johannes Schober Sieger Bäderrennen 1960<br />
Datei:R21.JPG|Bäderrennen 1960<br />
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Datei:R22.JPG|Karl Heinz Oberfranz Sieger der 50. Etappe für die DDR Bei der Friedensfahrt 1960 <br />
Datei:R23.JPG|Beim Festumzug zur 800 Jahrfeier Bad Doberans wurde der Wettkampf zwischen von Drais und einem Läufer nachgestellt<br />
Datei:R24.JPG|Kleine Friedensfahrt in den 80er Jahren auf dem Bad Doberaner Buchenberg<br />
Datei:R25.JPG|Karl Heinz Oberfranz<br />
Datei:R26.JPG|Jochen Müller (rechts) in den 60er Jahren beim internationalen Kriterium Rund um den Hanseatenring in Wismar<br />
Datei:R27.JPG|Jochen Müller (2. v. rechts)<br />
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Datei:R29.JPG|v. l. Henning Fründt, Martin Amberg, Martin Dorow<br />
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Datei:Doberan R Radsport1.PNG<br />
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====Leichtathletik====<br />
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* '''DSV Leichtathleten setzen alte Tradition fort (Verfasser: Jochen Müller''')<br />
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* Wohl nur noch ältere Doberaner erinnern sich an den Sportplatz am Bollhäger Weg. In den 30er Jahren gab es hier neben packenden Handball- und Fußballspielen auch spannende Leichtathletik Veranstaltungen zu erleben. Hans Westphal, Baumeister Lutz Elbrecht und Walter Eichstädt waren nur einige der damals erfolgreichen Akteure.<br />
* Gleich nach dem 2. Weltkrieg formierte sich unter dem Namen „Sturmvogel“ eine neue Leichtathletik Generation. Bereits 1947 wurde der Ivendorfer Albert Becker Landesmeister im 400 Meter Lauf. Eine Bad Doberaner Lauflegende war seiner Zeit Tischlermeister Alfred Haber, der zunehmend mehr junge Männer für diese schöne Sportart begeisterte. Dies gipfelte in den legendären Staffelläufen Rund um den Bad Doberaner Kamp. So zu Ostern 1951, als zur Olympischen Staffel zahlreiche Zuschauer die Läufer anfeuerten. Nach spannenden Wettkämpfen lagen sich am Ende Ekkehard Gerik (100 m), Siegfried Türk (200 m), Heinz Spörk (400 m), Günter Niebuhr (800 m) und Schlussläufer Alfred Haber (1500 m) überglücklich als Sieger in den Armen. Haber, der unterdessen in den alten Bundesländern lebt verfolgte stets die sportliche Entwicklung in seiner Heimat und war einst auch bei einer der ersten „Molliläufe“ in der Münsterstadt zu Gast.<br />
* Auch eine überaus engagierte Frau muss unbedingt genannt werden, wenn es um die Bad Doberaner Leichtathletik Geschichte geht: Sigrid Bauch. Sie hielt in den 50er Jahren zumindest kurzzeitig mit 2:30,1 Minuten den DDR Rekord im 800 Meter Lauf. Später stießen u.a. Dieter Ulonska und Dieter Schmidt zu den Leichtathleten, die sich bereits 1952 in der gerade gegründeten BSG Lok Bad Doberan ansiedelten. Letzterer erkämpfte als B Jugendlicher den Bezirksmeistertitel im Speerwurf. Leider wurde diese Sektion wenig später aufgelöst. Schmidt ließ diese schöne Sportart jedoch nie los. 1962 nach seinem Studium baute er gemeinsam mit Erwin Schulze in der SG Dynamo Bad Doberan eine Leichtathletik Sektion und später auch ein Trainingszentrum auf. Auch hier ließen Erfolge nicht lange auf sich warten. So wurde z. B. Eckhard Höfer DDR Jugendmeister im Crosslauf, Rita Jahnel und der spätere Bad Doberaner Landrat Thomas Leuchert, um nur einige zu nennen, nahmen erfolgreich an Kinder- und Jugendspartakiaden im DDR Maßstab teil. Zahlreich waren seiner Zeit auch die Delegierungen zum Leistungszentrum SC Dynamo Berlin.<br />
* Nach der Wende wurde die SG Dynamo und damit auch die so erfolgreiche Leichtathletik Sektion aufgelöst. Dieter Schmidt begann sich im Doberaner SV in der Abteilung Handball zu engagieren. Sein Herz schlug jedoch auch weiter für die Leichtathletik. Auf Drängen des Vorstandes baute er 1998 eine Abteilung Leichtathletik auf. Schon bald mischten die jungen Leichtathleten in der Spitze des Landes mit. Immerhin auf 60 Mitglieder wuchs die Abteilung und mit Joachim Wessel, Silke Burmeister und Katharina Berndt gewann Schmidt schon bald neu Mitstreiter, die für den Kinder- und Jugendsport wirkten. Immer deutlicher beherrschten die jungen Bad Doberaner Leichtathleten die Spitze des Landes, oft auch gegen die übermächtige Konkurrenz vom SC Empor (später LAV) Rostock und dem SC Neubrandenburg. Johanna und Carolin Pügge, Georg Burmeister, Dana Borgwardt, Odett Erdmann, Carolin Heiden, Antje Völker und Julia Wilder zählten u.a. zu den erfolgreichsten Akteuren zu Beginn des 21. Jahrhunderts.<br />
* Mollilauf - und wieder ein Wettkampf zwischen Mensch und Maschine<br />
* Wenig später profilierte sich neben Wettkämpfen auf dem Sportplatz „Am Stülower Weg“ oder im Kellerswald (Cross Läufe) mit dem „ Mollilauf“ auch eine hochkarätige Laufveranstaltung. Unter Federführung von Hotelier Dr. Horst Metz, der gerade privatisierten Bäderbahn „Molli“, dem Kreissportbund und dem Doberaner Sportverein profilierte sich der Volkslauf über drei, sechs und 12 Kilometer schnell. Für Aufsehen sorgte stets der sechs-Kilometer Start, der in Heiligendamm unter dem lauten Pfeifen des „Mollis“ erfolgte. Dann kämpfte auf der Strecke Heiligendamm-Bad Doberan erneut Mensch gegen Maschine, wie einst auf dem Kamp zwischen Mensch und Draisine. Irgendwann kam dieser Traditionslauf ins straucheln. Beherzt sprang dann das Bad Doberaner Rote Kreuz in die Bresche und setzt diese schöne Tradition erfolgreich fort.<br />
*„Doberanner“ joggen 10 000 Kilometer über den Rennsteig<br />
* Sie laufen, laufen, laufen-am liebsten über den Rennsteig im Thüringischen. Und das schon seit über 23 Jahren. Genau am 28. September 1997 fanden sich am Rande des Bad Doberaner Kellerswaldes ein gutes Dutzend Laufbegeisterte zusammen, um eine Laufgruppe zu gründen.“Zur Pflege der läuferischen Traditionen in der Münsterstadt“, wie es auf der Gründungsurkunde der „Doberanner“ zu lesen ist. Seither treffen sich die Laufbesessenen jeweils sonntags um 10.00 Uhr an der Förderschule zum gemeinsamen Joggen. Jährlicher Höhepunkt ist unbestritten der Thüringer Rennsteiglauf, der größte Crosslauf Europas. Sage und schreibe 10 000 Kilometer legten die „Doberanner“ bisher auf dem Kamm des Thüringer Waldes zurück. Mit 27 Starts über die Marathon-Distanz (zuvor 45 km) war Winfried Heinike mit 1 139 Kilometern der ausdauerndste. Es folgten Andreas Knoch (969 km), Jochen Müller ((810 km), Magdalena Edner (758 km) und Klaus Luther (737 km/Kilometer Angaben von 2017). „Wir rennen nicht vorne mit, wollen Spaß haben und einfach dabei sein in den großen, bunten Starterfeldern“, so Magdalena Edner. Die Marathon-Strecke war jedoch nicht das Ende der Fahnenstange. Magdalena Edner, Klaus Luther, Frank Strietz und Andreas Knoch wagten sich sogar an den Super Marathon über 72 Kilometer von Eisenach nach Schmiedefeld. Die „100 Kilometer von Biel“ absolvierten Magdalena Edner und Klaus Luther erfolgreich. Weitere Marathons liefen die „Doberanner“ u.a. in Rom, Wien, Paris, New York, Zermatt, Palma, Hamburg, Berlin, Bremen, Kiel, auf dem Darß und dem Brocken. Nicht alle „Doberanner“ beschränken sich jedoch nur aufs Laufen. So bestieg etwa Magdalena Edner den Kilimandscharo und Jochen Müller startete immerhin 15 mal beim 300 km Radmarathon rund um den schwedischen Vätternsee. Birgit Starck nimmt außerdem an zahlreichen Triathlons teil, u.a. am Ironman 70.3 in Binz.<br />
* Auch dies ist durchaus erwähnenswert: Bereits zu DDR-Zeiten steckten Gerhard Schirmer und Johannes Mährlein eine gut drei Kilometer lange Runde im Kellerswald ab und trainierten emsig für den Rennsteiglauf. Dann kam die Wende. Viele große Marathon-Läufe waren plötzlich möglich. Besonders der Hamburg-Marathon hatte es den Beiden angetan. Das Problem: er fand am gleichen Wochenende statt, an dem auch der Rennsteiglauf gestartet wurde. Was also tun? Die beiden Laufverückten starteten am Sonnabend bei ihrem geliebten Rennsteiglauf, fuhren spät abends durch die Nacht in Richtung Norden und standen tags darauf pünktlich um 10. 00 Uhr am Start zum Hamburg-Marathon. So „verrückt“ war später keiner mehr.<br />
*Kilimandscharo bezwungen. Magdalena Edner meisterte große sportliche Herausforderung<br />
*Eisiger Wind, Schneetreiben aber auch gleißende Sonne und Temperaturen bis an die 40 Grad Marke gepaart mit unbeschreiblichen Naturschauspielen in fünf Vegetationszonen erlebte die Bad Doberanerin Magdalena Edner beim „Kilimann“, einer sportlichen Herausforderung in Afrika. Seit nunmehr 25 Jahren schnürt die einstige Handballerin die Laufschuhe. Erst startete sie bei kleineren Volksläufen, später nahm die Bad Doberanerin auch „Klassiker“, wie den Hamburg- und Berlin Marathon sowie den Rennsteiglauf unter die Sohlen. Dem langen „Kannten“ über 72 Kilometer von Eisenach nach Schmiedefeld folgten die 100 Kilometer von Biel in der Schweiz. Gerade über die Ziellinie gelaufen nahmen neue Herausforderungen bereits Konturen an. Diesmal sollte es gen Afrika gehen. So kam der „Kilimann“, eine Mischung aus der Besteigung des höchsten Berges des schwarzen Kontinents und einem Marathon am Fuße des Riesens gerade recht. So brach Magdalena Edner an der Seite von Extremsportler Michael Kruse aus Schwerin in Richtung Süden auf. Mit 30 Gleichgesinnten aus den USA, Afrika, Deutschland und Dänemark ging es von 1 800 Metern in sieben Tagen hinauf auf den Gipfel in fast 6 000 Meter Höhe. Beim Aufbruch stöhnten die Akteure noch über brütende Hitze. Das sollte sich mit zunehmender Höhe schnell ändern. Auf dem Gipfel dann Schneestürme und Temperaturen von 27 Grad unter null. Total erschöpft aber überglücklich hisste die kleine hiesige Delegation eine Flagge aus Mecklenburg Vorpommern auf dem Gipfel. Am darauf folgenden Sonntag ging Magdalena Edner trotz nahezu 40 Grad beim „ Kilimandscharo Marathon“ an den Start. Von 1 000 Meter Höhe ging es bei fließendem Fahrzeug Verkehr zunächst auf 950 und dann hinauf auf 1 300 Meter. Nicht nur Hitze und Auto Abgase sondern auch die Anstrengungen der Kilimandscharo Bezwingung machte den 300 Startern zu schaffen. Nach 4:45 Stunden lief die Doberanerin über den Zielstrich. „Das war das absolut Härteste, was ich während meiner langen sportlichen Laufbahn erlebt habe. Dennoch hatte ich kaum ernsthafte Probleme und konnte den Kilimandscharo noch weit vor dem Extremsportler Michael Kruse bezwingen“, so die Bad Doberanerin.<br />
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* '''Leichtathletikasse des Doberaner Sportvereins'''(benannt von Frank Lehmann)<br />
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* '''Lara Kempka''' Jahrgang 1997<br />
* 2011 Wechsel zum SC Neubrandenburg<br />
* größter Erfolg: 3. Platz Olympische Jugendspiele 2014 in Nanjing (China) Diskus 50,70 m<br />
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* '''Jonas Baedeker''' Jahrgang 1999<br />
* 2016 Wechsel zum SC Neubrandenburg<br />
* größter Erfolg: Deutscher Meister U18 2016 in München 800m 1:53,04 min.<br />
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* '''Niklas Tuschling''' Jahrgang 2002<br />
* 2014 Wechsel zum 1. LAV Rostock<br />
* größter Erfolg: 3. Platz bei den Deutschen Mehrkampfmeisterschaften 2020 in Vaterstetten 6.832 Pkt.<br />
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* '''Liam Zippert''' Jahrgang 2004<br />
* Seit 2014 beim Bad Doberaner SV<br />
* größter Erfolg: Deutscher Vizemeister 2019 in Bremen Weitsprung 6,43 m<br />
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[https://dsv-leichtathletik.com/]<br />
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* Frank Paschek, 1956 in Bad Doberan geboren, ist ein ehemaliger deutscher Leichtathlet, der – für die DDR startend – bei den Olympischen Spielen 1980 die Silbermedaille im Weitsprung gewann... <br />
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[https://de.wikipedia.org/wiki/Frank_Paschek]<br />
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[[Datei:L24.JPG|700px|zentriert|Bad Doberan]]<br />
[[Datei:S250.PNG|700px|zentriert|Bad Doberan]]<br />
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Datei:L15.JPG|Doberaner Staffel, links Lutz Elbrecht(Baumeister)<br />
Datei:IMG 1772.jpg<br />
Datei:IMG 1772.jpg<br />
Datei:L14.JPG|Staffellauf auf dem Sportplatz am Kellerswald<br />
Datei:L38.JPG|um 1965<br />
Datei:L25.JPG|l. Dieter Schmidt<br />
Datei:L26.JPG|r. Hermann Timm<br />
Datei:L27.JPG|2. v.l. Jochen Müller<br />
Datei:L28.JPG|v.l. Inge Bengelstorff, Angret Hannemann, Dorit Matschke, Karin Palesche<br />
Datei:L29.JPG|Nr. 89 Jochen Müller<br />
Datei:L30.JPG|v.l. Karin Palesche, Dorit Matschke, Eva-Maria Hamann, Brigitte Spettmann, Angret Hannemann<br />
Datei:L31.JPG|Brigitte Spettmann<br />
Datei:L32.JPG|?, Eva-Maria Hamann, Helga Friedrich<br />
Datei:L33.JPG|Hannelore Timm<br />
Datei:L35.JPG|Bezirks Cross Meisterschaft Ribnitz 1964, Nr. 102 Dieter Schmidt<br />
Datei:L36.JPG|<br />
Datei:L37.JPG|Cross der Jugend in Halle um 1965<br />
Datei:L39.JPG|<br />
Datei:L40.JPG|v.l. J. Müller, Br. Spettmann, H. Friedrich, H. Timm, E.-M. Hamann, H. Friedrich<br />
Datei:L41.JPG|1.R. steh. v.l. J. Müller, H. Friedrich, D. Matschke<br />
Datei:L42.JPG|Dieter Schmidt<br />
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Datei:L60.JPG|Dynamo Leichtathleten in Bad Wilsnack, 1964 <br />
Datei:L61.JPG|<br />
Datei:L21.JPG|Kreissportfest der Werktätigen, Nr. 83 Eckardt Elbrecht<br />
Datei:L87.PNG<br />
Datei:L87a.PNG<br />
Datei:L88.JPG<br />
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Datei:L10.JPG|<br />
Datei:L11.JPG|Magdalena Edner<br />
Datei:L12.JPG|Elisa Sophie Döbel(AK 12), 5,35 m bei den Landesjugendsportspielen in Nbrb.<br />
Datei:L13.JPG|Siegerin Johanna Pügge, DSV, beim Ballwerfen<br />
Datei:L20.JPG|Leichtathleten des DSV Anf. 2000-er/u. a. Birgit Allwardt, Anett Allwardt, Odett Erdmann, Carolin Pügge, Antje Völker, Hein Wiebe<br />
Datei:L16.JPG|Nr. 371 Jörg Zimmermann<br />
Datei:L17.JPG|<br />
Datei:L18.JPG|l. Nr. 476 J. Müller<br />
Datei:L19.JPG|Doberaner Laufgruppe/v.l. 2. Rosi Bergmann, 6. M. Edner, r. J. Müller<br />
Datei:L22.JPG|Magdalena Edner<br />
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====Frauensport====<br />
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[[Datei:L23.JPG|700px|zentriert|Bad Doberan]]<br />
[[Datei:S28.JPG|700px|zentriert|Bad Doberan]]<br />
[[Datei:S29.JPG|700px|zentriert|Bad Doberan]]<br />
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[[Datei:S240.PNG|700px|zentriert|]]<br />
[[Datei:S241.PNG|700px|zentriert|]]<br />
[[Datei:S242.PNG|700px|zentriert|]]<br />
[[Datei:S243.PNG|700px|zentriert|]]<br />
[[Datei:S244.PNG|700px|zentriert|]]<br />
[[Datei:S245.PNG|700px|zentriert|]]<br />
[[Datei:S246.PNG|700px|zentriert|]]<br />
[[Datei:S247.PNG|700px|zentriert|]]<br />
[[Datei:S212.PNG|700px|zentriert|vl: Marg. Trostmann, Rita Burgert, Inge Türk, Helga Dinse, dar. Hanne Raasch, Maritta Roddelkopf, Margit Meinel, Brigitte Elfeld, dav. Rosi Ginz, Rosi Schmäling, Edith Kurreck, Lotti Schrumpf, Lisa Schönfeld, dav. Bärbel Saß, dan. Eva Hagemeister, dav. Monika Tessin, Erika Franzke, Hildegard Jakubowski, Sonja Menzel, ?, Sylvia Türk ]] 1994 Dänemark/Falster<br />
[[Datei:S213.PNG|700px|zentriert|]]<br />
[[Datei:S222.PNG|700px|zentriert|]]<br />
[[Datei:S236.PNG|700px|zentriert|]]<br />
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Datei:S16.JPG|<br />
Datei:S6.JPG|<br />
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Datei:S26.JPG|Frauensportfest: Birgit Stark, Gabriele Jentoch, Dana, <br />
Datei:S69.JPG|<br />
Datei:S214.PNG|1995 Darß, hockend: ?, Rita Burgert, Rosi Schmäling, Eva Hagemeister, Edeltraut Becker, stehend v. l. Anja Richardt, Hildegard Jakubowski, Erika Franzke, Marita Roddelkopf, Margit Meinel, Michaela ?, Hanne Rasch, Sabine Walmirstedt, Sabine ?, Waltraut Laser, Brigitte Elfeld, Helga Dinse, Monika Tessin, Inge Türk, Rosi Ginz, Edith Kurreck, Bärbel Saß<br />
Datei:S215.PNG|dito, v. l. ?, Maritta Roddelkopf, Rosi Schmäling, Eva Hagemeister, Edith Kurreck, Rita Burgert, Rosi Ginz, Marita Schulz<br />
Datei:S216.PNG|1996 Rügen/Prora/Sturm- und Regentour, v. l. Margaret Trostmann, Lotti Schrumpf, Rosi Schmäling, ?, ?, Sabine Walm., Bärbel Saß, Edith Kurreck, Waltraud Laser, Marita Roddelkopf, Eva Hagemeister, Margit Meinel, Brigitte Elfeld, Sylvia Türk, Rosi Ginz, Hanne Rasch, Erika Franzke, Lisa Schönfeld, Hildegard Jakubowski<br />
Datei:S217.PNG|1997 Dänemark<br />
Datei:S218.PNG|dito<br />
Datei:S219.PNG|dito, stehend v. l. Bärbel Saß, Hildegard Jakubowski, Hanne Liedke, Marita Tessin, Maritta Roddelkopf, Erika Franzke, Brigitte Elfeld, Lilo Bosuan, Christina Clasen, Hanne Rasch, Eva Hagemeister, Sylvia Türk, Waltraud Laser, Rosi Schmäling, Lisa Schönfeld, Edith Kurreck, Hilla Suhr, Lieschen Pahnke, sitzend v. l. ?, Johanna Saß, Marita Schulz, Rita Burgert, Lotte Schrumpf, Waltraud Skrotzki, Rosi Ginz, Steffi Brockmann, Margit Meinel, Michaela ?, Margarete Trostmann<br />
Datei:S220.PNG|1999 Burg Stargard und Umgebung, stehend v. l.: Rosi Ginz, Lieschen Pahnke, Margit Meinel, Michaela ?, ?, Inge Türk, Marita Schulz, Lisa Schönfeld, ?, Lotte Schrumpf, Margitta Hilgers, Eva Hagemeister, Monika Tessin, Brigitte Elfeld, Edith Kurreck, vorne v. l. Hanne Lidke, Rita Burgert, Waltraud Laser, ?, Hilla Suhr, Rosi Schmähling<br />
Datei:S221.PNG|v. l.: Rosi Schmäling,Fred Egler, Eva Hagemeister, ?, Rosi Ginz (in Heiligendamm)<br />
Datei:S233.PNG|2000 Jugendherberge Born/Darß<br />
Datei:S234.PNG|2000 Darß<br />
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Datei:S224.PNG|2001 Malchow, oben: v. l.: Lisa Schönfeld, Sylvia Türk, Lieschen Pahnke, Inge Türk, Maritta Roddelkopf, Hilla Suhr, Mitte v. l.: Karin Engel, Marg. Trostmann, Brigitte Elfeld, Bärbel Saß, Lilo Basan, Gabi Jentoch, Edith Kurreck, , vorne v. l.: Hanne Rasch, Margitta Hilgers, Margit Meinel, Eva Hagemeister, Rita Burgert, Sabine ?, Rosi Schmäling, Rosi Ginz<br />
Datei:S225.PNG|dito<br />
Datei:S226.PNG|2002 Malente<br />
Datei:S227.PNG|2003 Ressenow Rostocker "Olympioniken"<br />
Datei:S228.PNG|2002 neue Sporthalle, Bild oben links: v. l. Rita Burgert, Edith Kurreck, Rosi Schmäling, Rosi Ginz, Lisa Schönfeld, Marg. Trostmann, Sylvia Türk, Bärbel Saß, Bild unten rechts am Kreis in Aktion v. l.: Rosi Schmäling, Edith Kurreck, Lisa Schönfeld, Sylvia Türk, Rosi Ginz und Rita Burgert<br />
Datei:S229.PNG|dito<br />
Datei:S230.PNG|2005 Binz/Rügen, hinten v. l.: Karin Engel, Edith Kurreck, Waltraud Laser, Margitta Hilgers, Lisa Schönfeld, Edeltraut Becker, Hanne Richter, Mitte v. l.: Ingrid Junge, Brigitte Elfeld, Hanne Rasch, Maritta Roddelkopf, Rosi Schmäling, vorne v. l.: Gerda Bruhn, Angret Sandner, Margit Meinel, Traudi Harder, Rita Burgert, Rosi Ginz, Hilla Suhr<br />
Datei:S231.PNG|dito<br />
Datei:S232.PNG|Seebrücke Sellin(oberes Bild), hinten v. l.: Margitta Hilgers, Brigitte Elfeld, Frau Hardr, ?, Edith Kurreck, Hanne Rasch, Hanne Richter, Rosi Schmäling, Karin Engel, vorne v. l.: Angret Sandner, Edeltraut becker, ?, ?, Rosi Ginz, Margit Meinel, Rita Burgert<br />
Datei:S235.PNG|2004 Murchin bei Usedom, v.l. Hanne Rasch, Edeltraut Becker, Lieschen ?, Edith Kurreck, Hilla Suhr, Sabine ?, Brigitte Elfeld, Margit Meinel, Angret Sandner, Rita Burgert, Rosi Ginz, Sylvia Türk, Marita Schulz, Margitta Hilgers, Karin Engel, Rosi Schmäling, Gerdi Bruhn, unteres Bild: Rosi Ginz und Rosi Schmäling<br />
Datei:S249.PNG<br />
Datei:S16.JPG|<br />
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====Sonstige Sportarten====<br />
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Datei:S26.JPG|Frauensportfest: Birgit Stark, Gabriele Jentoch, Dana, <br />
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*Tennis<br />
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*Hundesport<br />
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* Frauensport<br />
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[[Datei:S29.JPG|700px|zentriert|Bad Doberan]]<br />
<br />
* '''Mach mit-mach`s nach-mach`s besser.....'''(Erinnerungen von Jochen Müller) <br />
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* ......so hieß es am 3. Februar 1985 um Punkt 10. 00 Uhr original per DDR Kinderfernsehen aus Bad Doberan. Adi, der Hauptakteur dieser Sendung begeisterte die Bad Doberaner Mädchen und Jungen auch schon früher zum 1. Mai. Da wurde die Idee geboren, auch einmal eine Original Fernsehsendung, in der Schulen des Kreises miteinander wetteifern sollten, original aus Bad Doberan zu senden. <br />
* Und so hieß es schließlich: „Und nun liebe Kinder, seht ihr original aus Bad Doberan die Sendung ‚mach mit-mach`s nach-mach`s besser`. Es stehen sich gegenüber die Mannschaften der gastgebenden Ernst-Schneller-Oberschule Bad Doberan und der Fritz-Reuter-Oberschule Kühlungsborn.“<br />
* Adi, Ariane und die beiden engagierten Mannschaften wussten die Besucher auf den Rängen genauso zu begeistern, wie die vielen Fernsehzuschauer zu Hause an den Bildschirmen, denen auch viel wissenswertes aus unserem Kreis vermittelt wurde. <br />
*Indes wogte der Kampf zwischen beiden Schulen hin und her. Nach vielen ideenreichen Staffeln, die von der grandiosen Schlussstaffel noch überragt wurde, siegten am Ende die Kühlungsborner Mädchen und Jungen mit 24 zu 19 Punkten.<br />
<br />
====Tischtennis====<br />
* '''Siegfried Lemke''' spielt seit 1953 Tischtennis. Er begann seine überaus erfolgreiche Karriere in Bad Doberan und schloss sich 1959 dem SC Leipzig an.<br />
[https://de.wikipedia.org/wiki/Siegfried_Lemke]<br />
<br />
[[Datei:S30.JPG|700px|zentriert|Bad Doberan]]<br />
*Tischtennisländerkampf DDR - Dänemark 1968 im Haus der Freundschaft(HDF):<br />
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[[Datei:S31.JPG|700px|zentriert|Bad Doberan]]<br />
[[Datei:S68.JPG|700px|zentriert|Bad Doberan]]<br />
[[Datei:S12.JPG|400px|zentriert|Bad Doberan]]<br />
<br />
====Kegeln====<br />
[[Datei:S32.JPG|500px|zentriert|Bad Doberan]]<br />
[[Datei:Keg6.JPG|500px|zentriert|Bad Doberan]]<br />
* v.l. vorne: Alfred Ressel, Rudolf Zimmermann, Klaus Pruchner, Bernd Schulze, Horst Arndt<br />
* hinten: Wolfgang Knauth, Gerhard Thielke, Helmut Knaack, Fritz Bartsch<br />
<br />
'''Wenn nur der Großherzog schon gekegelt hätte'''''(von FRANZ SCHWEIGER /OZ, 12.1.1993)''<br />
* Bad Doberan. Als Heinrich Köhn 1926 an der heutigen Gaststätte „Bellevue", ehemals Brandts Höh' eine Kegelbahn errichtete, konnte er den aktuellen Streit um die Anlage nicht ahnen.<br />
* Sie ist immer noch voll funktionsfähig, trotz des ehrwürdigen Alters von fast 70 Jahren. Gekümmert hat sich die Stadt wenig darum. Enthusiasten wie Rudolf Bartsch, Walter Keller, Kurt Pentzin, Horst Arndt und andere waren es, die immer wieder Hand anlegten und die Anlage betriebsfähig hielten.<br />
* Hier wurden die Grundlagen für die Erfolge der Kegler gelegt, die Doberan im ehemaligen Bezirk Rostock und jetzt im ganzen Land, ja sogar bundesweit, bekanntmachten. <br />
* Die Erfolge sind kaum noch zu zählen: Aufstieg von der Kreisklasse zur Bezirksliga, mehrfacher Bezirksmeister, Landesmeister der Senioren, ein 12. Platz bei der Bundesmeisterschaft, Einzeltitel von Günter Trost, Rudolf Bartsch, Karl Peters und Franz Schweiger, neuerdings von Wolfgang Knauth.<br />
* Viele Bürger fanden Freude am Kegeln, zeitweilig gehörten der Kegelsektion über 100 Mitglieder an. Fünf Männermannschaften, zwei Frauen- sowie Kinder- und Jugendmannschaften standen einst im Wettspielbetrieb. Volkssportmannschaften entstanden in den Betrieben. Sie vereinten nochmals über 100 Bürger, die regelmäßig Sport trieben. Übungsleiter wie Herr Wischmann, Günter Trost, Walter und Waltraud Keller, Fritz Bartsch und andere gaben Wissen und Können weiter.<br />
* Es herrschte Leben in der „Bude". Aber die Heimstatt wurde zu eng für die vielen Interessenten. Ringsherum entstanden neue, moderne Vier-Bahnen-Anlagen, auch auf den Dörfern und in den Kleinstädten. Deren Dorf- bzw. Stadtvätern hatten das offene Herz für die Kegler, das man in Doberan vermißt. <br />
* Allzu verständlich war daher der Wunsch, auch in Bad Doberan eine angemessene Sportstätte zu schaffen. Dazu gab es bereits zu DDR-Zeiten mehrere aussichtsreiche Versuche. Bis zu 45 Betriebe erklärten damals ihre Bereitschaft, materielle und finanzielle Unterstützung zu leisten. Nichts wurde daraus. <br />
* Zeitumstände und Kommunalpolitiker waren dagegen. Am weitesten kam man 1977/78. Arno Schranck, der damalige Bürgermeister, besorgte aus Calbe 60 Waggons Steine. <br />
* Dann wurde Bau-Stopp verfügt. Immer gab es in Bad Doberan andere Prioritäten: Kindergärten, Veteranentreff und vieles mehr. Sicher nichts Unwichtiges. „Ihr müßt ein Einsehen haben", hieß es. Die Kegler sahen ein. Besprechungen mit Bürgermeistern, von Fabian bis Grzech, fanden regelmäßig statt. Immer ohne befriedigende Ergebnisse. <br />
* Nach der Wende sind die Kegler vom Regen in die Traufe gekommen. Was nützen ihnen vollmundige Erklärungen von Innenminister Seiters; keine Sportanlagen aufzugeben. Die Stadt ist eben anderer Meinung.<br />
* Für das Stadtsäckel sind 5000 DM jährliche Betriebskosten für die bestehende Kegelbahn am „Bellevue" angeblich zu viel. Noch aus den Jahren 1988/89 schuldet die Stadt dem Besitzer des „Bellevue" 2000 DM für Heizkosten.<br />
* Jetzt wurde den Keglern bekannt, daß das Gelände mit Kegelbahn und angrenzendem Garten von der Stadt verkauft werden soll. Angeblich für ein Butterbrot. <br />
* Warum hat die Stadt die Kegler nicht unterstützt, selbst die traditionsreiche Sportstätte erwerben zu können? <br />
* Als wenig hilfreich wird von den Keglern auch der sicher gutgemeinte Ratschlag von Bürgermeister Berno Grzech empfunden: „Baut Euch doch so ein Ding allein". Er will immerhin ein Grundstück zur Verfügung stellen. 800 000 DM wären für den Neubau einer Wettkampfanlage notwendig. Daran müßte sich die Stadt, so ließ Landrat Hinz verlauten, mit 30 % beteiligen.<br />
* Undenkbar beim notorisch schlappen Stadtsäckel. Welch eine Rechnung: Über einen spektakulären Neubau, der 800 000 DM kostet, wird allen Ernstes, oder etwa nicht ganz so ernst (?), nachgedacht.<br />
* 5000 DM jährliche Betriebskosten bringen aber angeblich unüberwindbare Probleme mit sich. Ist das nicht widersinnig? <br />
* Wollen sich die heutigen Stadtväter etwa in ihrer Ablehnung gegenüber dem Kegelsport in keiner Weise von ihren Vorgängern unterscheiden? Wollen sie sich etwa dem Vorwurf aussetzen, sie denken nur in Rennbahn-Dimensionen oder an die 200-Jahr-Feier von Heiligendamm mit ihrem Glanz und Glamour?<br />
* Schade, daß der Großherzog nicht auch schon gekegelt hat. Das wäre doch was: „Friedrich-Franz-Kegelbahn". Niemand würde es wagen, sie anzutasten. <br />
* Wie soll sich in unserer Kreisstadt ein kulturelles und gesellschaftliches Leben entwickeln können, wenn wichtige Grundlagen liquidiert werden?<br />
* Der Kegelsport mit seiner Breitenwirkung gehört zweifellos dazu. Die Kegelbahn „Brandts Höh“ muß bleiben. Noch ist es nicht zu spät, in den Kaufvertrag eine Klausel zur Sicherung der Anlage einzufügen.<br />
[[Datei:S248.PNG|300px|zentriert|Bad Doberan]]<br />
<br />
* Der Doberaner Willi Köhn (87) war sein ganzes Leben mit der Kegelbahn verbunden. Sein Vater Heinrich Köhn baute die Sportanlage im Jahre 1926 auf Brandts' Höh' auf. OZ-Foto:L.W.<br />
<br />
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Datei:S66.JPG<br />
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Datei:Keg23.JPG|Franz Schweiger<br />
Datei:Keg22.JPG|Rudolf Bartsch<br />
Datei:Keg21.JPG|Wolfgang Knauth<br />
Datei:Keg20.JPG|Werner Weber<br />
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Datei:Keg15.JPG|Bernd Schulze <br />
Datei:Keg14.JPG|Fritz Bartsch<br />
Datei:Keg13.JPG|Horst Arndt<br />
Datei:Keg12.JPG|Peter Petersen<br />
Datei:Keg11.JPG|Klaus Pruchner<br />
Datei:Keg10.JPG|Rudolf Zimmermann<br />
Datei:Keg9.JPG|Helmut Knaack<br />
Datei:Keg8.JPG|Gerhard Thielke<br />
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====Sportschießen====<br />
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[[Datei:S72.JPG|700px|zentriert|Bad Doberan]]<br />
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[[Datei:S88.JPG|400px|zentriert|Bad Doberan]]<br />
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* '''Auszüge zur Geschichte des jagdlichen Schießens in Doberan/Heiligendamm:'''<br />
*'''um 1800''' Zur Unterhaltung der Badegäste wurden auf dem Kamp in Doberan "Scheibenschießen" durchgeführt. <br />
* '''1828''' Charles James Apperly berichtet in seinem "Nimrods Tagebuch" vom Taubenschießen nach dem Bade. Vorzügliche Schützen waren die Grafen Hahn und Voß.<br />
* '''nach 1823''' Nach dem Bau des Moorbades entstand hier eine Schießhalle. Es konnte auf stehende, laufende und schwebende Ziele geschossen werden. <br />
* '''1849''' "... die Doberaner Bürgerwehr führte seit Anfang des Jahrhunderts regelmäßig Schießübungen durch. Unter dem strengen Commando des Herrn v. Langermann erfolgte die Ausbildung. In ihren schmucken Uniformen traten sie diszipliniert im Schützenhaus, später Handwerkerhaus, ihrer 'Burg' auf..."<br />
*'''1857''' Bau des Wurftaubenschießstandes in Heiligendamm zum Schießen auf lebende Tauben.<br />
*'''1897''' Johann Albrecht verbietet das Schießen auf lebende Tauben. Danach wurde nur noch auf Tontauben geschossen.<br />
* '''1898''' hatte Mecklenburgs Großherzog unweit seiner Besitzung Heiligendamm einen Schießstand in den Wald schlagen lassen. Speziell für das Taubenschießen, wie es seiner Zeit üblich war. Männer, die hinter dem Schießstand hockten, mussten lebende Tauben auflassen, auf die dann geschossen wurde. Die Schießanlage stand neben Golf- und Tennisplätzen und der Galopprennbahn hoch in der Gunst Heiligendammer Gäste. Einer der prominenten Schützen war das Boxidol Max Schmeling.<br />
* Nach '''1945''' kam keiner mehr. Die Anlage versank in Wald und Sumpf. Erst Anfang der 1960er Jahre besann sich die Bad Doberaner Jagdgesellschaft-Arbeiter, Handwerker, Ingenieure und ein Architekt-vom sportlichen Trubel der „Ostseewoche“ angesteckt des „versunkenen Schießstandes“ und stießen wie Forscher in den Urwald vor. Die in Jahrzehnten herangewachsenen Bäume wurden gerodet, die alte Dieselpumpe, die den Stand einst vor dem steigenden Grundwasser bewahrt hatte, durch eine moderne Drainage ersetzt und schließlich noch ein Jagdhaus in gemeinsamer Arbeit errichtet. <br />
* Am 27. Oktober '''1963''', nach nur fünf Monaten Bauzeit, wurde das erste Schießen ausgetragen. Ein Jahr später trafen sich dann bereits die besten Wurftauben Schützen Nordeuropas zum „Großen Preis der Ostseewoche“ unter ihnen die Schweden, die gerade Europameister geworden waren. Das war der Auftakt zu einer international stark beachteten Wettkampfserie, die Jahr für Jahr in Heiligendamm viel sportliche Prominenz im jagdlichen Schießen am Start sah. Mehr und mehr konnten auch Heiligendammer Schützen auf sich aufmerksam machen. Stellvertretend seien an dieser Stelle Helmut Mattke, Siegfried Türk, Manfred Geißler, Uwe Keppke, Ingo Hasse und Michael Windisch genannt.<br />
* Bis '''1975Der''' wurde "Große Preis der Ostseewoche“ ausgetragen. Es folgten internationale Juniorenwettkämpfe und mehrfach auch DDR Meisterschaften im Sportschießen der jagdlichen Disziplinen Trap, Skeet, und laufende Scheibe. Hier konnten immer wieder auch Heiligendammer Schützen wie Uwe Keppke, Ingo Hasse und Michael Windisch mit guten Leistungen auf sich aufmerksam machen. Die „Väter“ solcher Erfolge waren seiner Zeit u.a. Altmeister Helmut Mattke, selbst mehrfacher DDR Meister, Karsten Beth, Franz Zeug und Jan Garbe.<br />
* Nach '''1990''' wurde die „Heiligendammer Schützengilde von 1990 e.V.“ gegründet, die die Traditionen erfolgreich fortsetzt.<br />
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Datei:O162.JPG|<br />
Datei:S89.JPG|Wurftaubenstand mit Taubenhaus 1857<br />
Datei:S90.JPG|<br />
Datei:S91.JPG|<br />
Datei:S92.JPG|<br />
Datei:S93.JPG|neuer Wurftaubenstand 1925<br />
Datei:S94.JPG|v.l. Schiwy,Steinhagen, Korndörfer, Gh Adolf Friedrich <br />
Datei:S95.JPG|<br />
Datei:S96.JPG|<br />
Datei:S97.JPG|Dora Jürgens, Trabschützin Kl. A<br />
Datei:S98.JPG|v.l. Horst Goedel, Gh Friedrich FranzIV, Korndörfer<br />
Datei:S99.JPG|<br />
Datei:S100.JPG|<br />
Datei:S101.JPG|<br />
Datei:S102.JPG|1958 GST Jagdkollektiv auf Schießst. Kellerswald<br />
Datei:S103.JPG|<br />
Datei:S104.JPG|1961 Bezirksmeisterschaft Kellerswald<br />
Datei:S105.JPG|Siegfried Türk beim Wurftaubenschießen<br />
Datei:S106.JPG|<br />
Datei:S107.JPG|<br />
Datei:S108.JPG|1964 Rohbau Jagdhaus<br />
Datei:S109.JPG|<br />
Datei:S110.JPG|<br />
Datei:S111.JPG|v.l. Flodmann(Schweden), Türk, Trübenbach, Altermann(DDR)<br />
Datei:S112.JPG|<br />
Datei:T33.jpg|<br />
Datei:S113.JPG|<br />
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====Motorsport====<br />
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* '''Doberaner Motorsportgeschichte'''(Verfasser: Jochen Müller)<br />
* Erinnern Sie sich noch an die Grasbahnrennen auf der Bad Doberaner Galopprennbahn? Hier gab es in den 50er Jahren spannende Motorradrennen, bei denen Akteure aus ganz Deutschland an den Start gingen. Dannmeyer, Zirk und der Kröpeliner Weitendorf fallen mir spontan ein. Sie zogen Jahr für Jahr unzählige Zuschauer an. So lange, bis die starken Rennmaschinen wieder den Pferden weichen mussten. Bauernrennen waren nun wieder angesagt.<br />
* Die Motorsportler gingen indessen andere Wege und gründeten 1959 den Motorsportclub Bad Doberan im ADMV. Zu den Gründungsmitgliedern zählten u.a. Willi Hoffstätter, Karl-Heinz Scheffler und Bruno Franz. Als Schwerpunkt galt die Arbeit mit der Jugend. Und gerade junge Leute waren angetan von den K-Wagen Rennen, die in den 60er Jahren „Rund um den Kamp“ gestartet wurden. So war es nur eine Frage der Zeit, bis Mitte der 70er Jahre eine eigene K-Wagen Gruppe aufgebaut werden konnte. Als Erstes wurden K-Wagen angeschafft und eine Werkstatt in der Neuen Reihe eingerichtet. Hier wurde oft bis in die Nacht hinein geschraubt, getüftelt, verbessert, probiert.... Endlich konnte Peter Lüth dann bei einem K-Wagen Rennen an den Start gehen. So z.B. 1977 beim 1. Kröpeliner K-Wagen Rennen, das der Bad Doberan Motorsportler mit einem Go-Kart, der immerhin mit einem 125 cm3 Motor 20PS auf die Räder brachte, überlegen gewann. Zu den weiteren Erfolgen von Lüth gehörte u.a. auch ein zweiter Platz beim Pokalrennen der Radio DDR-Ferienwelle.<br />
* Nächster Schwerpunkt für die Bad Doberaner Motorsportler war zweifellos der Bau eines Stützpunktes im Pfarrkoppelweg. Mit großzügiger Unterstützung durch den DTSB Kreisvorstand und dem Rat des Kreises sowie tatkräftiger Mitarbeit einer Vielzahl der damals 200 Vereinsmitglieder, u.a. die Sportfreunde Bartosch, Pingel, Hoffstäter, Friedrich, Köntopf, Kasper, Gerschner, Havemann und Zickert. Am 28. Juli 1979 wurde der Stützpunkt feierlich eingeweiht. Schnell wurde das neue Zentrum mit Leben erfüllt. Die Sportfreunde Bohnsack und Pingel zeichneten für touristische Ausfahrten verantwortlich, Turnier Veranstaltungen wurden von den Sportfreunden Hofstätter, Koepke und Pingel organisiert und für Motocross Rennen zeichneten die Sportfreunde Hemmerling und Hofstätter verantwortlich. Technische Überprüfungen und Scheinwerfer Einstellungen waren das Metier der Motorsportler Hanisch, Prüter und Hofstätter. Ein vielfältiges, buntes Vereins Leben also, dass durch einen lebhaften Urlauberaustausch abgerundet wurde. <br />
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Datei:S37.JPG|<br />
Datei:S38.JPG|<br />
Datei:T130.JPG|Motorcrossrennen auf der Rennbahn<br />
Datei:T131.JPG|dito<br />
Datei:T132.JPG|dito<br />
Datei:S63.JPG|<br />
Datei:S64.JPG|<br />
Datei:S65.JPG|<br />
Datei:T55.jpg|K-Wagenrennen<br />
Datei:T129.JPG|dito<br />
Datei:S251.PNG<br />
Datei:S253.JPG<br />
Datei:S254.JPG<br />
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====Galopprennbahn====<br />
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* [[Chronik des Galopprennsports in Doberan:]]<br />
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[[Datei:Dob542.PNG|600px|zentriert|Bad Doberan]]<br />
[[Datei:Dob543.PNG|600px|zentriert|Bad Doberan]]<br />
[[Datei:Dob544.PNG|600px|zentriert|Bad Doberan]]<br />
[[Datei:Dob545.PNG|600px|zentriert|Bad Doberan]]<br />
[[Datei:Dob546.PNG|600px|zentriert|Bad Doberan]]<br />
[[Datei:Dob745.PNG|600px|zentriert|Bad Doberan]]<br />
[[Datei:Dob739.PNG|600px|zentriert|Bad Doberan]]<br />
[[Datei:Dob547.PNG|600px|zentriert|Bad Doberan]]<br />
[[Datei:Dob548.PNG|600px|zentriert|Bad Doberan]]<br />
[[Datei:Dob549.PNG|600px|zentriert|Bad Doberan]]<br />
[[Datei:Dob550.PNG|600px|zentriert|Bad Doberan]]<br />
[[Datei:Dob551.PNG|600px|zentriert|Bad Doberan]]<br />
[[Datei:Dob552.PNG|600px|zentriert|Bad Doberan]]<br />
[[Datei:Dob553.PNG|600px|zentriert|Bad Doberan]]<br />
[[Datei:S174.JPG|600px|zentriert|Bad Doberan]]<br />
[[Datei:Dob710.PNG|600px|zentriert|Bad Doberan]]<br />
[[Datei:Dob711.PNG|600px|zentriert|Bad Doberan]]<br />
[[Datei:Dob712.PNG|600px|zentriert|Bad Doberan]]<br />
[[Datei:Dob713.PNG|600px|zentriert|Bad Doberan]]<br />
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Datei:S160.JPG|<br />
Datei:S171.JPG|<br />
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Datei:S189.JPG|<br />
Datei:S166.JPG|<br />
Datei:S180.JPG|<br />
Datei:S201.JPG|<br />
Datei:S167.JPG|<br />
Datei:S191.JPG|<br />
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Datei:S175.JPG|<br />
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Datei:S177.JPG|<br />
Datei:S187.JPG|<br />
Datei:S190.JPG|<br />
Datei:S186.JPG|<br />
Datei:S188.JPG|<br />
Datei:S185.JPG|<br />
Datei:S193.JPG|<br />
Datei:S192.JPG|<br />
Datei:Doberan R Pferderennen Sowjets.PNGj<br />
Datei:Doberan R Rennbahn.PNGj<br />
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<br />
[[Datei:S194.JPG|400px|zentriert|Bad Doberan]]<br />
<br />
*'''Lauf auf schwellendem Rasen''' ''(Aus der Geschichte der mecklenburgischen Pferdezucht (1)( Norddeutscher Leuchturm 1990))'' <br />
* Langsam wandere ich einen schlechten Feldweg entlang. Rechts streift der Blick frei über die Ebene, links ragt eine Baumgruppe empor, die in schnurgerade gepflanzten Reihen einem gemeinsamen Ziel sternförmig zustrebt.<br />
* Plötzlich sehe ich sie kommen: die Kaleschen, Jagdwagen, Landauer. Drinnen die Herren in Frack und Uniformen, die Damen in wallenden Kleidern, Sonnenschirmchen aufgespannt. Auf dem anderen Weg die Fußgänger, Bürgersleute, Bauern, Handwerksgesellen in ihren Sonntagsanzügen. Sie entsteigen der Kleinbahn, die am Fuße der Baumgruppe schnaufend hält. Lebhaftes Stimmengewirr schwillt an, als wir gemeinsam den leicht ansteigenden Weg verlassen. Da liegt sie vor uns, die Rennbahn, die älteste Deutschlands, mit ihren Holztribünen, geschmückt mit filigranartigen Türmchen. Und da sind auch die Pferde, die Vollblüter. Typhon gewinnt, der Graf von Plessen nimmt eine goldene Peitsche aus den Händen des Großherzogs von Mecklenburg-Schwerin entgegen. <br />
* Die Bilder wechseln. Ich sehe sie alle: Pocahontas, Flibustier, Botschafter, Trollhätta und natürlich Kincsem. Sie steht am Anfang ihrer Laufbahn, gewinnt spielend auf dem schwellenden grünen Rasen, dessen Ziel kurz vor dem Bogen liegt, der in etwas scharfer Biegung die Eingangshalle tangiert.<br />
* Die Bilder verschwimmen, Unkraut und Ginster wuchern, Weltkrieg. Dann wieder alles sauber, Menschenmassen wälzen sich heran, Polizei sperrt ab — der Reichspräsident fährt in einem knatternden Automobil vor. Das traditionelle Bauernrennen zum Abschluß erlebt er schon nicht mehr mit. Dann landen Ozeanflieger, wieder applaudiert ein begeistertes Publikum, der Totalisator klappert. Nun schaudernde Bilder: Häßliche sandbraune Uniformen erscheinen. Bald werden die Tribünen mit Brettern zugestellt. Zweiter Weltkrieg. <br />
* Aber die Tribünen öffnen sich wieder. Niemand im übrigen Land nimmt Notiz davon; Nachrichtenverbindungen fehlen noch. Aber für die Einheimischen ist es ein Volksfest. Noch nicht einen Monat nach Kriegsende spielt eine Kapelle, die Kleinbahn fährt wieder. Zwischen abgemagerten, schlecht gekleideten Arbeitern, Bauern und Handwerkern leuchten sowjetische Uniformen. Wieder klappern die Hufe; es interessiert wenig, daß nicht alles Vollblüter sind. Rennen gibt es, Rennen im Frieden. Ich applaudiere mit. Aber plötzlich sind die Tribünen fort, wie vom Winde verweht. Mich fröstelt, aber Frost war es auch, der die Menschen in Not brachte. Und Holz war knapp. . . Aber da sind ja schon wieder Pferde! Goldregen schlägt Vogelhändlerin. Keine Tribünen, kein Toto. Nur Seile trennen Tausende Zuschauer von der Rennbahn. Keine Jockeis, nur Bauern. Nur? Aber dann ist urplötzlich Stille. <br />
* Ich werde mir bewußt, daß mein Fuß auf dem verbliebenen Fundament einer der ehemaligen Tribünen steht. Die Vision ist vorüber, die Realität nimmt mich wieder gefangen. Mit einem traurigen Blick auf Baumaterial und einen großen Schuttberg zwischen den herrlichen Lindenreihen wandere ich den Weg zurück.<br />
* Ich frage einen Jungen der Kreisstadt Bad Doberan, ob er weiß, wo sich die älteste deutsche Rennbahn befand. Er hat keine Ahnung . . . Eine neue Vision eröffnet sich mir: Pferde galoppieren über neuen Rasen. Neue Tribünen, ebenfalls wieder mit Türmchen, sind emporgewachsen. Wir schreiben 1997, das 175. Jahr seit Gründung der Doberaner Bahn. 20 000 Einheimische und Urlauber drängen sich um die moderne Anlage. Pferderennen wieder in Mecklenburg — Utopie müssen sie nicht bleiben!(Horst Gründel)<br />
<br />
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'''Der Doberaner Rennverein von 1822 erlebte jetzt seine Wiedergeburt'''(Bald wieder Hufgetrappel auf dem nagelneuen Geläuf ?(OZ, 5.9.1991))<br />
* 8. August 1993, 15.50 Uhr. Der Parkplatz an Deutschlands ältester Galopprennbahn ist brechend voll. Vom Molli-Haltepunkt Rennbahn strömen immer noch Hunderte Pferdesportbegeisterte durch das breite Eingangstor unter den prächtigen Linden, Am Totalisator werden die letzten Wetten für das Rennen um den Preis der Stadt Bad Doberan entgegengenommen.<br />
* Daß dies bald keine Visionen mehr sein werden, ist seit Dienstagabend Gewißheit. Im Doberaner Kulturamt setzten sieben Herren und Damen ihre Unterschrift unter die Geburts- besser Wiedergeburtsurkunde des „Doberaner Rennvereins von 1822". Damit wurde auch der erste organisatorische Schritt auf dem gewiß beschwerlichen Weg zu einer neuen, attraktiven Rennbahn getan. Das Siebener-Gremium, dem Bürgermeister Bemo Grzech vorsteht, richtete dann auch als erstes einen Appell an die Bürger der Stadt. Um diese einzigartige Attraktion wiederbeleben zu können, heißt es da, sind alle, denen der Pferdesport am Herzen liegt, aufgerufen, den Verein zu unterstützen bzw. Mitglied zu werden.<br />
* Nach den bisherigen Vorstellungen der Vereinsführung soll die Rennbahn jeweils während eines einwöchigen Meetings nationale und internationale Reitprominenz und damit verbunden Tausende Zuschauer anlocken. Um die Anlage jedoch nicht nur für diese wenigen Tage zu nutzen, sieht die Vereinssatzung auch vor, eine Reitsportabteilung aus der Taufe zu heben. Bei all diesen Aktivitäten haben sich die Doberaner Pferdesport-Enthusiasten der Hilfe des renommierten Bad Harzburger Rennvereins versichert. Rat, Tat und hoffentlich auch finanzielle Hilfe erwartet man aus dem Westharz. Etliche Millionen DM sind, über den Daumen gepeilt, notwendig, um aus dem jetzigen Lagerplatz der Norddeutschen Tiefbau und Umweltschutz GmbH und Ackerland wieder eine ansehnliche Bahn zu machen. Die dafür notwendigen zahlungskräftigen Sponsoren werden sich am leichtesten durch attraktive Rennsportveranstaltungen gewinnen lassen, vermutet der Vorstand. Auch mit der Aussicht auf erhebliche Bauleistungen, was Arbeit für viele bedeuten würde, wirbt das Gremium. Wo noch in den 50erJahren Pferde über das Geläuf galoppierten, lagern heute Bauteile, wächst Unkraut meterhoch. »Es gehört schon viel Phantasie dazu, sich hier wieder Rennen vorzustellen', meint auch NTU-Platzmeister Horst Paulokat.(Werner Geske)<br />
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'''Aus der wechselvollen Geschichte der einstigen Doberaner Rennbahn'''''(Als der Herzog von Mecklenburg das Volk zum „Bauerntanz“ einlud'''(OZ, 14.9.1991))''<br />
* Anläßlich der Wiederbelebung des Doberaner Rennvereins von 1822 (OZ berichtete) ist es angebracht, einen Blick auf die Geschichte der ältesten deutschen Rennbahn zu werfen, an die heute leider nur noch die Lindenalleen der ehemaligen Zufahrtswege an der Straße zwischen Doberan und Heiligendamm erinnern.<br />
* Die Geschichte der Doberaner Rennen ist lang und wechselvoll, es mangelte nicht an glanzvollen Höhepunkten aber auch nicht an schweren Rückschlägen. Der erste Anstoß mag wohl vom altfranzösischen Reiterspiel „Caroussel" gegeben worden sein. Schon 1799 vermeldet eine Chronik, man habe im Sommer auf dem „Kamp wiederum Caroussel geritten“. Am 28. Juli 1804 wurde auf dem Feld der Domäne Vorder Bollhagen bereits ein „Wettrennen zu Pferde angestellt, welches allgemein so viel Vergnügen gewährte“. <br />
* Ein weiterer wichtiger Tag war der 10, August 1807. An jenem Tag kam Herzog Friedrich Franz I., nachdem er der Franzosen wegen längerer Zeit nach Altona hatte flüchten müssen, zurück in sein Land. In Doberan befanden sich unter denen, die ihm entgegen geritten waren, auch die „Herzoglichen Bauern, aus dem Dobberanischen Amte, gleichfalls zu Pferde, und angeführt von einigen Pächtern“. Der Herzog stiftete nun in Erinnerung an dieses denkwürdige Ereignis ein alljährlich am 10. August wiederkehrendes Fest, den sogenannten „Bauemtanz“, der mit Reitvorführungen der Bauern eingeleitet wurde. <br />
* Als nun damals in Mecklenburg einzelne Großgrundbesitzer, wie die Herren von Biel auf Zierow, die Grafen Hahn auf Basedow, von Plessen auf Ivenack, von Bassewitz auf Preberede, von Schlieffen auf Schlieffenberg und andere damit begannen, Vollblutpferde aus England zu importieren und damit in ihren Gestüten weiterzuzüchten, waren die Voraussetzungen für den Bau einer Rennbahn in Doberan, wo allsommerlich eine große Gesellschaft zusammenströmte unter der sich viele Pferdeverständige befanden, günstig. Denn wollte man die Vollblutzucht mit Erfolg betreiben, war es notwendig, die Pferde regelmäßigen Leistungsprüfungen zu unterziehen. <br />
* So wurde im Sommer 1822 der Doberaner Rennverein gegründet, der die Aufgabe hatte, alljährlich im Interesse der Vollblutzucht Rennen abzuhalten. Erste Rennen fanden bereits 1822 statt, aber die „Gesetze für mecklenburgische Pferderennen wurden von Friedrich Franz I., nunmehr Großherzog zu Mecklenburg-Schwerin, erst am 10. Februar 1823 bestätigt. <br />
* Im Herbst desselben Jahres beschenkte er dem Doberaner Rennverein mit einer Rennbahn, die „vermöge ihrer passenden und angenehmen Lage nichts zu wünschen übrig* ließ. Mit der Errichtung der Rennbahn wurden die Voraussetzungen für den organisierten Reitsport in Mecklenburg geschaffen. Ein Mann, der sich um die Gründung besonders verdient gemacht hat, war der Baron Gottlieb Ludwig Friedrich von Biel, Gutsbesitzer und Pferdezüchter. Sein besonderes Verdienst war die Veredelung der Pferdezucht, womit er auch im Ausland Anerkennung fand. Er war es, der 1822 die Pferdewettrennen in Doberan ins Leben rief. Dienten die Rennen anfangs rein mecklenburgischen Interessen, so bildeten sie im Laufe der Jahre mehr und mehr eine Anregung für den gesamten deutschen Vollblutzucht- und Rennbetrieb. Die Rennen, die bereits auf dem Gründungsmeeting ausgeschrieben worden waren, und zwar das Paul-Friedrich-, das Alexandrinen- und das Pauls-Rennen, erfreuten sich bald wachsender Beliebtheit bei den deutschen Rennställen, und so waren große preußische, hannoversche und württembergische Gestüte regelmäßig in Doberan vertreten. <br />
* Einen besonderen Anreiz für das Publikum bildeten stets die Rennen für die Landleute, die die Veranstaltungen erst eigentlich zu einem Volksfest werden ließen. Ein Renntag war nämlich immer den sogenannten „Bauernrennen“ gewidmet. Hier stellten Landwirte in Mecklenburg gehörende oder von ihren aufgezogenen Halbblutpferde vor. Beifall und Anerkennung von fachkundigem Publikum ernteten die jungen Reiter und Reiterinnen für ihr Können. Später wurden die sogenannten „landwirtschaftlichen“ Rennen gegründet. Sie waren bestimmt für „in Mecklenburg geborene oder aufgezogene Halbblutpferde im Besitze von mecklenburgischen Landwirten“. <br />
* Die beiden Weltkriege unterbrachen jäh die Doberaner Rennveranstaltungen. Nach dem zweiten Weltkrieg sollte dann noch einmal für kurze Zeit die Startglocke läuten. Ein großes Rennen wurde Anfang Juni 1945 von der Roten Armee veranstaltet. Am 8. Juli 1956 lockte noch einmal ein Rennen fünfzehntausend Zuschauer auf die alte Bahn. Kurz darauf war dann endgültig Schluß, die Anlagen verfielen. <br />
* Hoffen wir, daß die schöne Tradition der Doberaner Pferderennen nun endlich fortgesetzt werden kann, damit es auch in Zukunft, ebenso wie vor Generationen, noch heißen wird: Das höchste Glück der Erde liegt auf dem Rücken der Pferde, in der Gesundheit des Leibes und am Herzen des Weibes! ('''Alexander Schacht''')<br />
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'''Aus der Geschichte des ältesten deutschen Seebades OZ, 27.3.1993'''''(Sogar Hindenburg gab sich auf der Rennbahn die Ehre)'' <br />
* Besonders die Pferderennen, die seit 1922 wieder stattfanden, zogen tausende Besucher an. 1927 gab sich sogar der Reichspräsident Paul von Hindenburg die Ehre.<br />
* Der Rostocker Anzeiger schrieb: „Vor dem Kurhaus und im Kurhaus selbst wartete eine freudig erregte Menge, die das greise Reichsoberhaupt stürmisch begrüßte. Vor dem Eingang wurde der Reichspräsident durch Herzog Adolf Friedrich im Namen des Rennvereins bewillkommnet und dann zum Frühstück geleitet. Die Abfahrt nach dem Rennplatz war wiederum von lebhaften Huldigungskundgebungen der zahlreihen Einheimischen und Kurgäste aus Heiligendamm und den benachbarten Ostseebädern begleitet. Mit ganz besonderer Freude und Genugtuung wird sich der Doberaner Rennverein dieses Tages erinnern. An Eintrittsgeldern wurden am Sonntag rund 25 000 Mark eingenommen. Ein riesiger Autopark auf dem Vorplatz der Rennbahn war die zwangsläufige Begleiterscheinung einer Tribünenüberfüllung sondergleichen. Noch lange nach der Ankunft des Reichspräsidenten auf der Bahn traten alle Augenblicke Verkehrsverstopfungen auf. Man muß Hindenburg gesehen haben, als er sich von seinem Sitz erhob, um den Gruß der Teilnehmer am Amazonenrennen entgegenzunehmen." <br />
* Trotz recht guter Auslastung des Bades während der Saison, kam die GmbH nicht aus den roten Zahlen heraus. Die Investitionen hatten ein enormes Defizit hervorgerufen. Obwohl die Minusbilanz für 1926 „nur“ 10 589 Mark auswies, lagen die Gesamtschulden bereits wieder über 2 Millionen. Davon trug Baron Rosenberg mit seinem Züricher Unternehmen allein über 1,5 Millionen, während die Restsumme als Schuld bei der Dresdner Bank stand, für die Rosenberg ebenfalls die Bürgschaft übernommen hatte. <br />
* Durch den Abschluß von 1926 und auch die Ergebnisse von 1927 und 1928 wurde die Hoffnung auf Gewinn wieder genährt. Die „Goldenen Zwanziger" wirkten auch auf Heiligendamm positiv. In diesen Zeiten allgemeiner Prosperität wurde 1928 wieder der Besuch auf der Rennbahn von zwei, damals äußerst populären Männern, zu einem nationalen Ergebnis im doppelten Sinne. Der Ton, den man in den offiziellen Begrüßungen anschlug, war dementsprechend.(aus WOLF KARGE, Heiligendamm, 1793-1993)<br />
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'''Herzog Christian Ludwig zu Mecklenburg nimmt Ehrenmitgliedschaft im Rennverein von 1822 an: Ich will Doberan mit in den Sattel helfen''' (OZ 12.10.1991) <br />
* Der Bad Doberaner Rennverein von 1822 wurde kürzlich zu neuem Leben erweckt. Über Historie und Gegenwart des Rennvereins sprach die OSTSEE-ZEITUNG mit Herzog Christian Ludwig zu Mecklenburg (79), dessen Familie dem Reitsport in Bad Doberan stets gewogen war.<br />
* OSTSEE-ZEITUNG: Königliche Hoheit, ehe der zweite Weltkrieg den Rennen in Bad Doberan ein Ende setzte, waren Sie und Ihre Familie im Sommer oft Gast auf der wunderschönen Bahn. <br />
* Woran erinnern Sie sich? <br />
* Herzog Christian Ludwig: Es gibt ungezählte Episoden, an die ich mich entsinne. Sportlich gesehen stellten die Renntage im August immer den Höhepunkt unseres alljährlichen Aufenthalts in Heiligendamm dar. Mein Vater war als Großherzog von Mecklenburg Ehrenvorsitzender des Rennvereins. Er hat es sich nur ganz selten nehmen lassen, den Rennen beizuwohnen. Zu besonderen Erlebnissen gehört der gefeierte Besuch des Reichspräsidenten von Hindenburg Mitte der 20er Jahre. Ein ganz tolles Ereignis war auch die Landung eines englischen und zweier deutscher Flieger in der Nähe der Rennbahn. Die mutigen Männer hatten kurz zuvor als eine der ersten den Atlantik im Flugzeug nonstopp überquert. Damals eine enorme Leistung. <br />
* OSTSEE-ZEITUNG: Haben Sie auch selbst einmal bei einem dieser Rennen im Sattel gesessen? <br />
* Herzog Christian Ludwig: Nun ich war sicherlich ein leidlich guter Reiter, doch ich verfolgte die packenden Rennen lieber von der Tribüne. Allerdings habe ich es mir nicht nehmen lassen, mit dem Wallach „Wotan', der eigentlich meinem Vater gehörte, das Geläuf abzureiten. Es war in Form einer Acht angelegt, hatte starke Bodenwellen und fiel nach Westen ab. Vor allem — an die hohen Hindernisse aus Feldsteinen, die oben mit Dornenhecken bewachsen waren, um das Pferd zu hohem Sprung zu zwingen, kann ich mich noch genau erinnern.<br />
* Haben Sie heute noch Beziehungen zum Reitsport? <br />
* Herzog Christian Ludwig: Nur noch als Zuschauer. Selber steige ich nicht mehr aufs Roß. Als wir hierher auf das Gut Hemmelmark bei Eckemförde zogen, habe ich auch so langsam Abschied vom Pferdesport genommen. Die Liebe zu diesen edlen Tieren und diesem herrlichen Sport habe ich mir bis heute bewahrt. Deshalb verfolge ich auch mit großer Sympathie die Aktivitäten zur Neubelebung des Rennvereins. Ich möchte dazu beitragen, daß auch mit Hilfe des Pferdesports diese Region wirtschaftlich in den Sattel gehoben wird. <br />
* OSTSEE-ZEITUNG: Viele würde es freuen, wenn Sie eine Ehrenmitgliedschaft in diesem traditionsreichen Verein annehmen würden. <br />
* Herzog Christian Ludwig: Ich habe bereits von einem solchen Wunsch gehört und bin sehr froh darüber, daß er an mich herangetragen wurde. Ich werde ihm gerne entsprechen. Meine Familie war ja, wie gesagt, immer mit dem Rennverein verbunden. Neben meinem Vater gehörte ihn auch mein in Bad Doberan lebender Onkel, Herzog Adolf Friedrich, an. <br />
* OSTSEE-ZEITUNG: Ihre faktische Zusage wird sicher mit Genugtuung aufgenommen. Können wir Sie demnächst bei uns begrüßen?<br />
* Herzog Christian Ludwig: Nach der Hanse-Sail war ich für einige Stunden in Heiligendamm. Für einen Besuch in Bad Doberan reichte die Zeit leider nicht. Auch jetzt ist mein Kalender voll. Ich hoffe aber sehr, daß ich noch Ende des Jahres spätestens zu Beginn 1992 in Ihre schöne Stadt kommen kann.(Das Gespräch führte Werner Geske) <br />
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'''Beim Bauernrennen noch das Fohlen an der Seite'''''(OZ, Sonnabend, 26. Oktober 1991)'' <br />
* Mit der Gründung des Doberaner Rennvereins von 1822 ist das Interesse an Vergangenheit und Zukunft der Rennbahn an der Lindenallee weiter gestiegen.<br />
* Lesen Sie heute einen Augenzeugenbericht von einem „Bauern-Rennen" des Jahres 1828, den uns Charles James Apperley, englischer Herrenreiter und Schriftsteller, gibt, der selbst erfolgreich aus Doberaner Pferdereimen hervorging.<br />
* Unter dem Pseudonym Nimrod plauderte er 1829 im „Sporting Magazine" unter dem Titel „The German Tour" über seine Eindrücke: „Der erste Tag des Meetings wurde durch eine Art Burleske auf den Rennsport eingeleitet. Ungefähr sechzig Bauern auf blanken Pferden zogen durch die Straßen Doberans zur Rennbahn hinaus, um den vom Großherzog zur Förderung der Pferdezucht gestifteten Preis zu bestreiten; sie starteten in sechs Abteilungen von je zehn Reitern, und die sechs Sieger liefen dann ein Stichrennen um den Preis. Der Aufzug dieser Jockeys' spottete jeder Beschreibung, ebenso wenig läßt sich über ihren Sitz sagen; Sättel waren wegen der Gefahr des im Bügel Geschleiftwerdens verboten.<br />
* Der Sieger gewann das Stichrennen stark verhalten. Es war dies eine Stute, die den Pokal schon das Jahr davor davongetragen hatte und die zur Zeit nach einem Bielschen Hengste tragend war; ihr Reiter hatte merkwürdigerweise eine gewisse Ahnung; er hatte die Stute gut beim Kopf und jagte sie, im Gegensatz zu seinen Gegnern, nie über seine Pace. Die Distanz betrag eine halbe Meile, immerhin genug für sattellose Reiter und tragende Stuten, von denen verschiedene noch ein Fohlen bei Fuß hatten. Ich sah nur einen einzigen Reiter sich von seinem Pferde trennen, während dieses gut im Felde das Ziel passierte."(Alexander Schacht)<br />
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'''Doberaner Rennverein verstärkte seine Reihen innerhalb eines Jahres beträchtlich'''''(Reitet für Bad Doberan, MP-Gattin Annemarie Seite(OZ, 23.6.1992))'' <br />
* BAD DOBERAN. Vor Jahresfrist neu gegründet, hat der Doberaner Rennverein von 1822 inzwischen über 50 Mitglieder aus vielen Teilen Deutschlands. In der Mitgliederkartei findet sich seit April auch ein weiterer prominenter Name. Annemarie Seite, CDU-Landtagsabgeordnete und Ministerpräsidentengattin. Auch die begeisterte Reiterin und Pferdehalterin aus Walow bei Röbel ist von der Notwendigkeit überzeugt, daß auf Deutschlands ältester Trabrennbahn schon in nächster Zukunft wieder Pferde an den Start gehen müssen. „Ich will mich dafür einsetzen, daß die zuständigen Ministerien das Vorhaben, zur 200-Jahr-Feier Heiligendamms das erste Rennen durchzuführen, mitvorantreiben", versicherte sie erst dieser Tage dem Vereinsvorstand. Der registrierte mit Wohlgefallen die erklärte Absicht der MP-Gattin, sich für Bad Doberan aufs Pferd zu setzen. Dabei hofft man sicher nicht zu Unrecht darauf, daß auch der Landesvater nun noch ein aufmerksameres Auge darauf hat. daß das Pferd, sprich der Rennbahnbau, von der richtigen Seite aufgezäumt wird.<br />
* Phantasie muß man besitzen, um sich vorzustellen, daß auf dem jetzt noch mit Getreide bestellten Acker neben der Chaussee nach Heiligendamm bereits im August 1993 Vollblutpferde aus ganz Deutschland Wettkämpfe bestreiten werden. Aber diese Enthusiasten gibt es! Auf einer Mitgliederversammlung des Rennvereins wurde nun der Startschuß gegeben, damit im Rahmen des 200. Jubiläums Heiligendamms die ersten Rennen stattfinden können. <br />
* Bürgermeister Berno Grzech, Präsident des Rennvereins, ließ keinen Zweifel daran, daß bis zum Ertönen der ersten Startglocke noch viel Arbeit zu leisten ist. Landschaftsarchitekt Till Rehwaldt stellt seinen Entwurf des künftigen Geläufs vor, das aus wirtschaftlichenh Erwägungen auf eine Gesamtlänge von 1750 Metern begrenzt werden soll. Arbeitsgruppen wurden gebildet, die sich mit Detailfragen beschäftigen werden. Der Zeitplan läßt wenig Spielraum, aber er wird mit Hilfe vieler traditionsbewußter Doberaner und der großen Freundesschar in ganz Deutschland sicher eingehalten werden: In wenigen Wochen müssen die Bau- und Landschaftsfachleute die endgültige, auch die wellenförmige Bodenbeschaffenheit berücksichtigende Trassenführung festlegen. Zugleich sollen möglichst einheimische Baufirmen gewonnen werden, die bereit sind, preiswert ab September das Geläuf zu umbrechen, einzusäen, zu walzen und zu begrenzen. Bedacht werden muß dabei, daß erst später realisierbare Maßnahmen (wie z B. eine Beregnungsanlage) bereits mit vorbereitet werden. Bis Dezember gilt es, die im Galopprennsport unumgänglichen Sponsoren zu finden, die den Rennen ihren Namen und für die Sieger die Preise geben. Dabei ist es erfreulich, daß der einst bekannte „Glashäger Pokal" durch das ortsansässige Unternehmen auf jeden Fall weitergeführt wird. <br />
* Natürlich kann binnen eines Jahres nicht das gesamte Umfeld fest installiert sein. Nach dem Beispiel anderer saisonaler Rennbahnen will man deshalb „fliegende Bauten" nutzen, d. h. transportable Tribünen, Container für die funktionellen Einrichtungen usw. Auch dafür werden Sponsoren benötigt, die dann am jeweiligen Objekt ihre Werbeflächen anbringen können. Die technischen Einrichtungen, d. h. Elektronen-Toto, Rennverfilmung usw., würden entsprechend Zusagen des Beauftragten für die ostdeutschen Rennbahnen, HansHeinrich von Loeper, durch das Direktorium für Vollblutzucht und -Rennen in Köln abgesichert. Der Vorstand des Doberaner Rennvereins war bereits in der Vergangenheit nicht untätig, sah sich auf den Rennbahnen in Bad Harzburg und Hannover um, gewann sich dort Freunde. Über den Harzburger Vereinspräsidenten Prof. Dr. Glahe, der zugleich dem Nordwestverband der Rennvereine vorsteht, wurde auch der Renntermin 15. August 1993 vereinbart. Prof. Dr. Glahe trat selbst dem Doberaner Verein als Mitglied bei. Das hat zugleich zukunftsweisende Bedeutung, denn Harzburg gilt als Vorbild für den angestrebten Meeting-Charakter (der Doberan ja auch vor 1945 eigen war), aber ebenso für die Zielstellung: Die Pferderennen dienen der Förderung des Kurortes!(Werner Geske/Horst Gründel)<br />
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'''Historischer Augenblick gestern an der Molli-Strecke'''(Erster Pflock für neue Rennbahn eingeschlagen(OZ, 23.8.1992)) <br />
* Bad Doberan. Gestern, 10.00 Uhr: ein historischer Augenblick. Bürgermeister Berno Grzech schlägt den ersten Pflock in den regendurchnässten Boden der alten Rennbahn. Bald soll es sie wieder geben, hier an der „Molli-Strecke" zwischen Bad Doberan und Heiligendamm. Auf etwa 35 Hektar Fläche wird eine neue Rennbahn entstehen. Das Gut Vorder Bollhagen wird die Vorbereitung des Bodens übernehmen. Heute soll ein Pflug seine ersten Runden drehen, um das Gelände mit Geläuf abzustecken.<br />
* Verantwortlich für die Planung zeichnet Till Rehwaldt, Diplom-Ingenieur für Landschaftsarchitektur und Städtebau. Nach seinen Aussagen sollen in der ersten Phase zeitweilige Bauten für Tribüne, Eingang, Einrichtungen der Pferde, Waage für die Jockeys und Unterstellmöglichkeiten entstehen. Hier ist das nächste Jahr die Zielstellung. Am 7. August 1993 soll das erste Rennen anläßlich der 200- Jahrfeier Heiligendamms starten. In der nächsten Phase werden dann feste Bauten errichtet. <br />
* Die Finanzierung der Bahn erfolgt aus Fördermitteln des Landes für die 200-Jahrfeier Heiligendamms und durch Sponsoren.<br />
* Bürgermeister Berno Grzech und Rechtsanwalt Achim Stracke vom Doberaner Rennverein 1822 e. V. machten aber darauf aufmerksam, sorgfältig zu prüfen und abzuwägen, um die finanziell günstigste Lösung zu finden. Auch überlegt man, die Bahn von Anfang an mehrfach zu nutzen, für die verschiedensten Pferdeveranstaltungen, eventuell auch Ausstellungen und Konzerte.<br />
* „Die Rennbahn soll den Tourismuseffekt Doberans erhöhen und viele Gäste anlocken", hob der Bürgermeister und Vorsitzende des Rennvereins Grzech hervor. Während des gestrigen Zeremoniells wurden Erinnerungen an die alte Rennbahn wach. Die Beteiligten freuten sich jedenfalls, daß die wohl einzige neue Pferderennbahn Deutschlands hier entsteht.(RENATE PETER) <br />
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'''Nimrod in Doberan'''(Von Zierow einen vollen Tag für die Herfahrt gebraucht(OZ, 15.8.1992)) <br />
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* Charles James Apperley, ein bekannter englischer Herrenreiter und Schriftsteller, berichtete im Jahre 1829 in der Zeitschrift „Sporting Magazine" unter dem Pseudonym „Nimrod" über seine Deutschlandreise. „Nimrods German Tour" führte im August 1828 auch nach Doberan. Aus mehreren Pferderennen, die hier am 12. August begannen, ist er selbst als Sieger hervorgegangen.<br />
* Im folgenden sollen nun einige Auszüge aus seinem amüsanten Reisebericht, der als die älteste sportliche Berichterstattung über die Anfänge des kontinentalen Rennsports gilt, wiedergegeben werden. (Ins Deutsche übersetzt wurde das Werk im Jahre 1909 durch Freiherr H. A. von Esebeck.)<br />
* „Durch meine 'Briefe über Pferde“ auch auf dem Kontinent bekannt geworden, wurde ich von zwei deutschen Edelleuten eingeladen, sie zu besuchen.. Es waren dies Graf Veltheim, ein langjähriger Mitarbeiter unseres 'Sporting Magazine', und der mit einer Engländerin verheiratete Baron Biel. Abgesehen von dem Wunsche, ein mir fremdes Land kennenzulernen, hatte diese Einladung für mich eine besondere Anziehungskraft: 'Kommen Sie im August', schrieb Baron Biel, 'so kommen Sie rechtzeitig für das Doberaner Meeting, und ich stelle Ihnen für die Herrenreiten um die von unserer jungen, schönen und liebenswürdigen Großherzogin gespendeten Preise mit Vergnügen zwei meiner Pferde zur Verfügung'." Dieser Verlockung konnte er nicht widerstehen, denn Nimrod war nicht nur „a good sportsmann", wie es unter jenem bekannten englischen Bilde heißt (siehe Abb.), sondern auch ..a great ladiesman", der für schhöne Frauen nicht weniger Blick hatte als für schöne Pferde. <br />
* So schiffte er sich am Freitag der letzten Juliwoche auf einem Dampfer nach Hamburg ein. Von dort reiste er mit seinen Begleitern, Mr. Richard Tatterfall, dessen Sohn und seinem Diener Jemmy, weiter zu den Gütern der Freiherrn von BielWeitendorf und Zierow bei Wismar. Dort galt sein besonderes Interesse der berühmten Pferdezucht.<br />
* Von dort ging es am 7. August unter Begleitung des Barons von Biel-Zierow weiter nach Doberan: „'Machen Sie sich auf die schlechtesten Wege der Welt gefaßt', hatte Biel vor unserer Abreise (aus England) geschrieben, ich brauche daher wohl kaum zu erwähnen, daß wir einen vollen Tag gebrauchten, um von Zierow nach Doberan zu gelangen, eine Fahrt von zwei und einer halben Stunde für einen unserer Eilposten. Da es jedoch ein heißer Tag und der Weg sehr staubig war, so bot sich mir eine günstige Gelegenheit, ein paar Pfund Fleisch loszuwerden. <br />
* Wer von Deutschland gehört hat, kennt den Ruf seiner Bäder. Außer der Liebe gibt es kein Leiden, für das dort kein Bad gefunden wäre. Das eine wird von Damen aufgesucht, um ihre Haut zu verjüngen; ein anderes, das lahme Pferde heilt, soll während der Revolution zerstört worden sein; ich glaube jedoch eher, daß die fortgeschrittene Intelligenz den Ruf dieses Ortes vernichtet hat. Jedenfalls genießt Doberan unter den deutschen Seebädern einen hohen Ruf, und dies mit Recht; denn es ist ein sehr angenehmer kleiner Ort, und abgesehen von dem Genuß des Seebadens ist das Wasser berühmt durch seine Heilkraft. Die öffentlichen wie privaten Einrichtungen sind vorzügliche, und während der Saison im Sommer, wenn der Ort von Badegästen überfüllt ist, werden Vergnügungen aller Art veranstaltet."(ALEXANDER SCHACHT)<br />
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'''Nimrod in Doberan'''(„Um ein Uhr morgens 22 ? weckte mich ein Hornsignal(OZ, 22.8.1992))<br />
* „Wir kamen etwa um acht Uhr in Doberan an und fanden uns, zu unserer angenehmsten Überraschung, in Baron Biels eigenem Hause untergebracht, in dessen Umgebung er einen Stall mit zwanzig Ständen für seine Renn-, Reit- und Wagenpferde erbaut hat, zur Benutzung während der Rennwoche. Das nenne ich die Sache im großen Stil betreiben! Nachdem wir uns in unseren Zimmern häuslich eingerichtet hatten, gingen wir in die Stadt, wo Baron Biel verschiedene Bekannte traf, unter ihnen auch den Erbgroßherzog, dem wir vorgestellt wurden und der sehr huldvoll war.<br />
* Es war ein sehr schöner Abend, und der jüngere Teil der Hofgesellschaft vergnügte sich auf dem Rasen mit einem Spiel, das an 'Blinde Kuh' erinnerte; unter den Mitspielern wurde mir die junge Erbgroßherzogin (Alexandrine) gezeigt, um deren Pokal ich reiten sollte. Um Punkt neun setzten wir uns an der Table d'hote in Doberan zum Souper, mit Souveränen und Fürsten, zwischen Herzögen und Herzoginnen, unter Edelleute aller Länder, gewiß 150 Personen im ganzen. Baron Biel hatte dafür gesorgt, daß wir in seinem Bekanntenkreis Platz fanden. So saßen wir an einem Tisch mit Graf und Gräfin Bassewitz, Graf und Gräfin Voß, Graf Hahn und Graf Putbus (ein Bruder des Fürsten) usw. usw. In der guten Gesellschaft macht sich der Vorrang der Geburt stets bemerkbar; Das Erheben der fürstlichen Herrschaften gab bald nach zehn Uhr das Zeichen zum allgemeinen Aufbruch. Eine viertel Stunde später war der Speisesaal verödet, und da alle öffentlichen Vergnügungslokale für die Zeit der Nacht geschlossen sind, so blieb uns nichts anderes als das Bett. Für den Leichtsinn hat es in Doberan keine Gefahr. <br />
* Gegen elf Uhr zog ich mich auf mein Zimmer zurück. Ehe ich mich hinlegte, nahm ich mein Bett in kritischen Augenschein; es war zwei Fuß breit und erinnerte an den Boden eines englischen Sofas. ’Jemmy’, fragte ich meinen Getreuen, 'wie nennst du dies?' 'Euer Gnaden', erwiderte der Treffliche, 'wir sind nicht mehr in Zierow. Euer Gnaden müssen denken, es wäre Krieg, und ich wette, Sie werden schlafen wie ein Sack.' Da ich den ganzen Tag auf den Beinen gewesen war, lag ich bald in Morpheus' Armen. Um ein Uhr morgens weckte mich ein Hornsignal. Ich war drauf und dran, aus dem Bett zu springen, als ich eine Stimme vernahm, die den Hörnerschall nicht eben melodisch begleitete. Jemmy, den ich befragte, was dies zu bedeuten habe, verdolmetschte mir den seltsamen Gesang, der etwa bedeutete: 'Bewahrt das Feuer und das Licht, daß euern Nachbarn kein Schaden geschieht.' <br />
* Noch ein Wort zu den deutschen Betten: Es heißt in der Bibel: 'Verflucht soll sein, wer Mann und Weib voneinander scheidet'; folglich müßte jeder Bettfabrikant in Deutschland verflucht sein, denn in seinem Machwerk kann nie ein Mann mit seiner Frau zusammen schlafen. Jedes Übel hat aber auch sein Gutes; so kennt man in deutschen Betten keine Gardinenpredigten, aus dem einfachen Grunde, weil sie keine Gardinen haben.<br />
* An dem Abend meiner Ankunft in Doberan bekam ich den Großherzog nicht mehr zu sehen. Der Abendtafel war er femgeblieben, vermutlich, um sich für die Festlichkeiten der kommenden Woche frischzuhalten, die zu Ehren seines Geburtstages und zur Feier seiner Rückkehr auf den Thron, von dem ihn Napoleon vertrieben hatte, stattfinden sollte."(Aus „Sporting Magazine' (1829) von „Nimrod* alias Charles James Apperley, ausgewählt und zusammenstellt von ALEXANDER SCHACHT)<br />
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'''Alter Traum der Pferdefreunde beginnt nun endlich feste Gestalt anzunehmen'''(Bald trommeln wieder die Hufe über Deutschlands älteste Rennbahn (OZ, 8.9.1992/Werner Geske)) <br />
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* Bad Doberan. Jahrzehnte liegt jener Tag zurück, an dem zum bislang letzten Mal die Hufe über die Pferderennbahn an der Allee nach Heiligendamm trommelten. Die Hoffnung ungezählter Turffreunde, daß der Rennsport im Norden eines Tages doch noch eine Renaissance erleben möge, scheint nun endlich zur Realität zu werden. <br />
* Doberans Bürgermeister und Rennvereinspräsident Berno Grzech läßt daran keinen Zweifel: „Es steht so gut wie fest: Am 7. August 1993, aus Anlaß des 200. Jubiläums von Heiligendamm, wird auf der ältesten deutschen Pferderennbahn wieder um Sieg und Platz gestritten." <br />
* Doch darüber ist man sich im Rennverein im klaren. Selbst der größte Erfolg des ersten Rennens kann nur ein Beginn für den des langfristigen Wiederaufbaus der einst so herrlichen Anlage sein. <br />
* Dieser wird viel Zeit und vor allem viel Geld erfordern. Doch gerade letzteres ist knapp in den Vereinskassen. Deshalb setzen die Mitglieder auf die Hilfe von Sponsoren und das uneigennützige Engagement heimatverbundener Doberaner. Das diese Hoffnung nicht unbegründet ist, dafür stehen inzwischen viele Beispiele. So auch die Unterstützung des Landschaftsarchitekten Till Rehwaldt. Obwohl es den gebürtigen Doberaner inzwischen ins ferne Dresden verschlug, nimmt er dennoch großen Anteil am Geschehen in der alten Heimat. Gern nahm er deshalb das Angebot des Rennvereins an, ein Projekt für die neue Anlage zu erarbeiten. Inzwischen liegen Pläne auf dem Tisch, sind Bauphasen in der Vorbereitung, haben Firmen ihre Aufträge. Den ersten Pflock rammte Präsident Grzech als unübersehbares Startzeichen erst kürzlich energisch in den Boden. <br />
* Noch läßt sich nur ahnen, wie es in weniger als einem Jahr auf dem 40,7 ha großen Gelände aussehen wird. Bei allen Planungen sind die Fachleute davon ausgegangen, daß sich zu Saisonhöhepunkten bis zu 10 000 Besucher an der Bahn aufhalten werden. Die Rehwaldtsche Konzeption sieht drei funktionelle Bereiche vor. So die Flächen, die für den Betrieb einer solchen Anlage notwendig sind. Dazu zählen u. a. Tribünen, Totoanlage, Wettschalter, Elnlaß, Gastronomie, Rennleitung und Boxen. Weiterhin werden Parkplätze für die Besucher benötigt und nicht zuletzt Flächen für das Grün und das Geläuf. Bei der Planung wurde davon ausgegangen, die vorhandene Landschaft möglichst zu erhalten und zu sichern. Aus Gründen der Sicherheit muß allerdings das Geläuf vergrößert werden. Damit verschieben sich die Grenzen des Geländes. In den Randbereichen und im Geläuf selbst sind größere Gehölzpflanzungen vorgesehen.<br />
* Im kommenden Sommer und den darauffolgenden Jahren werden sich die Gäste jedoch noch mit so manchem Provisorium begnügen müssen. Zunächst gehen die nicht sehr reichlichen Mittel in die Anlage der Bahn selbst. Als nächstes könnte der Richterturm eine Chance haben. Wann die zwei erforderlichen Tribünen für rund 1000 Zuschauer, entstehen, darüber kann heute noch niemand konkrete Auskunft geben. Doch den Wall, auf dem schon im August '93 Provisorien errichtet werden, schüttet eine Rostocker Baufirma voraussichtlich in den nächsten Monaten auf. <br />
* Gegenwärtig werden aber noch kleinere Brötchen gebacken. Die Aussaat von Gras erfolgt, wenn sich eine längere Trockenperiode einstellt. Und das innere und äußere Geländer rund um das 1750 m lange Geläuf soll demnächst abgesteckt werden. Außerdem möchte der Verein mit Hilfe der Doberaner Pferdefreunde die Steine vom weitläufigen Gelände sammeln. „Wir werden uns zur gegebenen Zeit an die Bürger wenden und sind sicher, daß wir Hilfe bekommen werden", meint Berno Grzech optimistisch.<br />
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'''Gutklassiges Geläuf soll maßgeschneidert werden'''(OZ, 16.10.1992)<br />
* Für viele Doberaner wird im August 1993 ein Traum in Erfüllung gehen: An historischer Stätte wird es wieder Pferderennen geben. Der Wiederaufbau der Pferderennbahn ist eines der umfangreichsten Vorhaben der nächsten Jahre. Vielfältige Aspekte werden davon berührt: Landschaft und Umwelt, Verkehr, Tourismus und Wirtschaft.<br />
* Insbesondere die Vorstellungen zur zukünftigen Gestaltung der Anlage stoßen überall auf großes Interesse. Die älteren Doberaner, die sich noch an die großen Renntage erinnern oder gar selbst an Wettkämpfen teilgenommen haben, werden fragen: Wird die neue Balm so schön wie früher? Eine Folge von Beiträgen wird in den kommenden Wochen die Planung der „neuen alten" Rennbahn vorstellen und versuchen, darauf Antwort zu geben.<br />
* Wo laufen sie denn? Diese berühmte Frage stellt sich dem ahnungslosen Besucher, der vielleicht zum ersten Mal ein Pferdereimen erlebt. Er wird sich jedoch schnell zurechtfinden, da alle Rennen nach bestimmten Regeln ablaufen, alle Bahnen daher auch ähnlich aufgebaut sind. Die letzte - völlig neu geplante - große Anlage wurde in Deutschland vor nunmehr 20 Jahren in Hannover-Langenhagen angelegt. Einer der Erbauer, der langjährige Rennbahninspektor Schröter, ist heute fachlicher Berater des Doberaner Rennvereins. Die wichtigsten Funktionsbereiche einer Rennbalm sollen zunächst kurz vorgestellt werden. <br />
* Das Geläuf, die eigentliche „Renn-Bahn", ist (meist als Grasbahn) für Trab- oder Galoppreimen ausgelegt, wobei Doberan schon immer eine klassische Galopprennbahn war. Auf fast allen Anlagen gibt es getrennte Strecken für Flach-, Hindernis- und Jagdrennen. In der Regel werden die Flach- und Hindernisrennen auf dem umlaufenden, äußeren Geläuf ausgetragen - jeweils unterschiedlich als Rechts- oder Linkskurs. Im Innenraum wurde vielerorts eine Jagdbahn angelegt. Zusätzliche Sandbaimen dienen, zusammen mit Trainingsmöglichkeiten in der Umgebung, der täglichen Arbeit mit Pferden.<br />
* An ein gutklassiges Geläuf werden spezielle Anforderungen gestellt: Das Bodenrelief darf nicht zu große Steigungen oder Gefällestrekken aufweisen, die Grasnarbe muß wegen der extremen Belastung besonders fest sein. Die Länge des Geläufes, die Zielgerade und die Bögen sind für jede Anlage „maßgeschneidert".<br />
* Der wichtigste Punkt der Bahn ist natürlich das Ziel. Von hier aus werden die Rennen vermessen und die unterschiedlichen Startlinien festgelegt. Je nach Länge der Balm und Ausschreibung der Rennen gibt es unterschiedliche Distanzen (z. B. 1000 m, 1800 m, 2400 m). Direkt an der Zielgeraden, dort, wo das Publikum das Finish hautnah erlebt, stehen die Tribünen. Auf einigen Anlagen haben sich die Onginalbauten des vorigen Jahrhunderts erhalten, oft wurden jedoch die alten Holzkonstruktionen im Laufe der Zeit ersetzt. Hinter den Tribünen schlägt das „Herz" der Rennbahn - an Sattelplatz und Fühmng treffen sich Trainer, Jockeys und Publikum, hier werden die Favoriten und Außenseiter jedes Rennens begutachtet. Neben einer Reihe von Restaurants, Imbißständen und natürlich dem obligatorischen Champagnerausschank gibt es zahlreiche Wettschalter, so daß jeder Besucher auf seine Kosten kommt. Bei allen Gemeinsamkeiten hat jede Anlage dennoch eine unverwechselbare Atmosphäre, ihre Eigenheiten und Vorzüge. Gerade Doberan kann mit der einmaligen landschaftlichen Lage dem verwöhnten Rennpublikum etwas Besonderes bieten und an alte Reimtraditionen anknüpfen.(TILL REHWALDT)<br />
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'''Historische Atmosphäre soll nachempfunden werden'''(Zum Wiederaufbau der ältesten deutschen Rennbahn (OZ, 30.10.1992)) <br />
* Die Doberaner Rennbahn war 1823 zwar die erste in Deutschland, sie hatte jedoch auch ihre Vorbilder — wie bei der Anlage des Seebades Heiligendamm kamen die Anregungen aus England, wo der Galopprennsport bereits eine lange Tradition hatte. Schnell verbreiteten sich die Pferderennen in ganz Deutschland. Im Laufe der Jahre entstanden die großen Bahnen in Hoppegarten, Köln und Baden-Baden. Schon zur ersten Blütezeit des Pferderennsports im vorigen Jahrhundert war jedoch die Doberaner Bahn wegen ihrer Nähe zum Seebad Heiligendamm und der großzügigen Anlage beim Rennpublikum besonders beliebt. Mit dem Wiederaufbau wird nun versucht, an die alten Traditionen anzuknüpfen und die Atmosphäre des historischen Ortes nachzuempfinden. Die „alte" Rennbahn soll deshalb an dieser Stelle noch einmal vorgestellt werden. <br />
* Der Ort der Rennbahn ist nicht zufällig gewählt — die Vorzüge seiner guten Lage erkannten auch schon die Erbauer der Bahn. Das Gelände, mit dem der Großherzog Friedrich Franz I. im Jahre 1823 den Rennverein beschenkte, erfüllte alle Anforderungen. Mit Wagen, zu Fuß oder zu Pferde war die Bahn gut zu erreichen. Gerade bei Veranstaltungen mit so großem Besucheransturm ist eine gute Verkehrsanbindung lebenswichtig. Zum anderen war die Fläche groß genug, um dem Geläuf eine ausreichende Länge geben zu können. Vom Ziel aus kann die gesamte Anlage überschaut werden — das Publikum wußte auch die einmalige Aussicht auf den Ort Bad Doberan und den Höhenzug der Kühlung zu schätzen. <br />
* Die Doberaner Anlage war schon immer eine sogenannte „Naturbahn" — direkt auf dem vorhandenen Boden wurde das Geläuf angesät, darauf die „toten" und „lebenden" Hindernisse angelegt. Die lange Zielgerade war hervorragend geeignet, dem Publikum packende Wettkämpfe zu bieten. Auf der leicht abschüssigen Strecke konnten die Pferde noch einmal ihre letzten Reserven entfalten.<br />
* Der Ausbau der einzelnen Strecken erfolgte je nach den finanziellen Möglichkeiten des Rennvereins — im Endzustand war die Bahn mit Flach-, Hindernis- und Jagdbahn komplett ausgestattet. Die letzte Ergänzung war die Zweijährigen-Bahn. Sie wurde 1927 als 1000-mStrecke in Verlängerung der Zielgeraden eingerichtet. Obwohl heute das gesamte Gelände landwirtschaftlich genutzt wird, sind die Spuren der Vergangenheit noch sichtbar. Der aufmerksame Wanderer erkennt die sorgfältig planierte Bahn noch entlang der Feldgehölzhecke nach Vorder Bollhagen. <br />
* Trotz der schon nach einigen Jahren relativ gut ausgebauten Anlage dachte der Rennverein noch weiter — die beim Publikum besonders beliebten Jagdrennen sollten in ihrem Umfang ausgebaut werden. Pläne zur Erweiterung der Jagdbahn in die umgebende Feldmark sind jedoch nie verwirklicht worden. <br />
* Die Zufahrt zur Rennbahn säumten ursprünglich zwei Pappelreihen. Die Bäume fielen allerdings dem vernichtenden Orkan des Jahres 1847 zum Opfer und wurden daraufhin durch die charakteristischen Lindenalleen ersetzt, die sternfönnig auf einen Punkt gerichtet sind. Die zwei äußeren waren als Wagenauffahrten bestimmt, die mittlere war für Fußgänger reserviert. Heute können wir über diese Pflanzungen nur dankbar sein — die inzwischen stattlichen Bäume geben dem historischen Ort ein unverwechselbares Gesicht. <br />
* Nur der kleinste Teil der Zuschauer kam damals in Kutschen, später auch in Automobilen. Die wenigen Wagen konnten direkt am Bogen des Geläufes abgestellt werden — die besser situierten Gäste hatten also eine ausgezeichnete Sicht auf das Geschehen. Der Platz dafür (später als Lagerfläche genutzt) ist jedoch aus heutiger Sicht nicht mehr ausreichend, er war schon schon damals nicht mehr als ein bequemes Provisorium.<br />
* Mit der Pflanzung der Baumreihen konnte auch der inzwischen eingerichtete Molli-Haltepunkt besser erschlossen werden. Der Molli ist es auch, der zur besonderen Atmosphäre der Doberaner Rennen beitrug. Nicht nur als originelle Besucher-Attraktion, auch als unentbehrliches Verkehrsmittel während der Veranstaltungen hatte die Balm eine wichtige Aufgabe. Ein am Haltepunkt installiertes zweites Gleis (es wurde nach dem Verfall der Rennbalm wieder abgebaut) ermöglichte den Pendelverkehr zwischen Doberan und der Rennbahn — ohne größere Schwierigkeiten konnten so auch Besucher aus Rostock, Berlin oder Hamburg anreisen.(TILL REHWALDT)<br />
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'''Pferdezucht genoß landesweit einen ausgezeichneten Ruf'''(OZ, 21.5.1997) <br />
* Bad Doberan. In den „Mecklenburgischen Monatsheften" schrieb Adolf Friedrich, Herzog zu Mecklenburg, daß schon vor 1800 auf dem Kamp das altfranzösische Reiterspiel Caroussel vorgeführt worden sei und 1804 bereits die ersten Wettrennen zu Pferde stattfanden, sehr zum Vergnügen der Zuschauer. Die Pferdezucht in Mecklenburg genoß auch damals einen sehr guten Ruf, hier befand sich nach Ansicht von Fachleuten das klassische Land der Pferdezucht in Deutschland. Begründet wurde sie bereits durch den Herzog Johann Albrecht I. (1525-1576) durch die Anlage von mehreren Gestüten; darunter befand sich auch eines in Satow. Friedrich Lisch, der bedeutende Regionalgeschichtsforscher und Archivar (1801-1883) schrieb in seiner 1856 erschienenen „Geschichte der Pferdezucht in Mecklenburg": „Die Bestrebungen des Herzogs Johann Albrecht ... zur Verbesserung der Pferdezucht gehörten aber zu den großartigsten und nachhaltigsten, welche je erschienen sind, und man kann mit Wahrheit behaupten, daß ihm das Verdienst der Schöpfung der berühmten alten mecklenburgischen Pferderasse gebührt." Knapp 30 Jahre davor, 1827, machte Alexander von Lengerke in seiner Schrift „Die mecklenburgische Pferdezucht" deutlich, daß die Arbeits-, Militär-, Kutsch- und Reitpferde im Lande einen ausgezeichneten Ruf hätten und mit englischen und arabischen Pferden verglichen würden. Die mecklenburgischen Landwirte wurden geradezu aufgefordert, eine gute Pferdezucht zu betreiben, die als ein stabiler Wirtschaftsfaktor angesichts der damals recht schwankenden Kornpreise galt. <br />
* Zu jener Zeit waren die Rennen auf der ersten Rennbahn des europäischen Festlandes bereits fünf Jahre alt und erfreuten sich eines großen Interesses.<br />
* „Die hiesigen Rennen sind für den Zuschauer sehr interessant, ziehen viele Gäste und Freunde des In- und Auslandes nach Doberan, erhöhen den Glanz dieses anmuthigen Badeortes, bringen mehr Geld ins Land..." notierte von Lengerke. Hier war zudem, wie es damals hieß, die wichtigste „hippologische Prüfungsstelle" (Hippologie ist die wissenschaftliche Pferdekunde) entstanden, die mit den öffentlichen Rennen für die Pferdezucht eines Landes von nicht hoch genug zu bewertender Bedeutung war.(PETER GERDS) <br />
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''' Ära endete plötzlich im Sommer 1914'''(OZ, 24.5.1997) <br />
* Gestern begann OZ, einen kurzen Abriß zur Geschichte der Doberaner Rennbahn zu veröffentlichen. Heute nun der letzte Teil. <br />
* Die schönen Tage gehen nun langsam zu Ende. 1913: Noch einmal kommen die reichen Leute aus Hamburg, zahlen hohe Preise für Logenplätze neben den Herzögen, und die Bauern klimpern mit den Goldstücken im Säckel.<br />
* Am 20. Juli 1914 findet der vorerst letzte Renntag statt. Zwölf Tage später ist Krieg. Das erste, das glanzvollste Kapitel der Doberaner Rennen ist zu Ende.<br />
* 1915 bis 1921 finden keine Rennen statt. In den ersten Nachkriegsjahren muß die Anlage gründlich erneuert werden. Geld ist kaum da, Herzog Adolf Friedrich greift öfters in die private Schatulle. 1922 gibt es gleich mit den Jubiläumsrennen „100 Jahre Doberan" einen Neuanfang. Alfred Seibert, ein alter Rennmann, erinnerte sich 20 Jahre später: „Die Beteiligung der Rennställe hätte 1922 wirklich besser sein können. Im Halbblutjagdrennen ging Heldin für 12 000 Mark Inflationsgeld mit ihrem Besitzer Otto von Mitzlaff allein über die Bahn. Die Stute wurde anderthalb Stunden später nochmals gesattelt und gewann dann unter Rittmeister Th. von Schmidt-Pauli leicht gegen drei Gegner. Ein eigenartiger Unglücksfall trug sich im Friedrich-Franz-Rennen zu. Herrn Bautlers Barde mit A. Ebert im Sattel kam allein an, seine beiden Gegner Innocenz und Hammerfest kamen zu Fall. Hammerfest lief gegen eine Stange, verletzte sich dabei die Hauptschlagader und mußte getötet werden.<br />
* Der Doberaner Rennverein setzt heute alles daran, schrittweise die alte Stellung zurückzugewinnen. Während der Renntage herrscht wieder Hochbetrieb, jede Art von Spiel ist erlaubt, aus allen Kneipen erklingt Tanzmusik, und die Polizeistunde ist aufgehoben. <br />
* 1926 aber bleiben viele Besucher aus, denn zur Rennzeit ist Manöver angesetzt und die Bevölkerung zieht ins Feld. Man wagt es, Hindenburg fürs nächste Jahr zu den Rennen einzuladen, und der Reichspräsident, der Sieger von Tannenberg, „dieser herrliche Mann" (Doberaner Tageblatt) sagt: „Wenn ich noch lebe, komme ich." Ein Jahr später ist Hindenburg da, die Bahn restlos überfüllt, 20 000 Mark werden aus Eintrittsgeldern eingenommen. <br />
* Nicht nur Pferderennen gibt es jetzt auf der Bahn, auch Motorrennen hinterlassen ihre Spuren. Einmal landen sogar die „AmerikaFlieger" Köhn und Hünefeld auf der Rennbahn. 1928 findet die Generalprobe für die olympischen Reiterspiele auf der Rennbahn statt. Ansonsten bleibt es beim Sommer-Meeting. „Wir haben immer Pferde auf die Bäder-Tour geschickt", erinnert sich heute Hein Bollow an seine Lehrlingszeit. „Von Hoppegarten ging's erst nach Travemünde und dann weiter nach Doberan."<br />
* So geht das bis 1939. In tausendjähriger dunkler Nacht geht dann das zweite Kapitel Doberaner Renngeschichte unter. Die Rennbahn Doberan hat den Krieg ohne Zerstörungen überstanden. Bereits am 3. Juni 1946 veranstaltet die Rote Armee wieder Rennen, es starten aber nur Pferde von Bauern und des nahegelegenen Gestüts Vorder Bollhagen. Dann zieht die Sowjetarmee ab, und im nächsten Notwinter beginnt die Bevölkerung mit der Zerstörung der Anlagen. Brennholz und Baustoffe sind wichtiger als Pferderennen, und so wurde im Laufe der Zeit alles abgetragen, bis kein Stein mehr auf dem anderen stand.<br />
* Die Rennbahn wird umgepflügt, Ackerland. Viele Bemühungen um eine Wiederauflebung der Rennen folgen. Endlich, 1954, wird das Gelände aus der landwirtschaftlichen Nutzung herausgenommen, ein neues Geläuf wird angesät. Am 8. Juli 1956 gibt es Bauernrennen mit sechs Wettbewerben, Herrmann Harms mit Lotte gewinnt zwei Rennen für den Stall LPG Steffenshagen. Eine wahre Völkerwanderung findet statt, „die Kleinbahn zog prustend ihre überfüllten Waggons ins Ziel", schreibt ein Zeitgenosse.<br />
* Aber alles ist umsonst. Fehlende Mittel und die nachlassende Bedeutung des Pferdes verhindern einen endgültigen Wiederaufbau. Das Geläuf wird wieder umgepflügt. Nur noch die Lindenalleen erinnern bald darauf an die alte Rennbahn. Sie gerät bis 1993 in Vergessenheit.<br />
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'''Prächtige Karossen rollten über die Dammchaussee Bad Doberan.'''(OZ 31.5.1997) <br />
*Die ersten Rennen fanden 1822 im Juli statt, aber die „Gesetze für mecklenburgische Pferderennen" wurden von Friedrich Franz I., nunmehr Großherzog, erst 1823 veröffentlicht und bei dem Rennen in jenem Jahr erstmals angewandt. Danach gab es konkrete Bestimmungen für Alter und Gewicht der Pferde und über die Zahl der bei den jeweiligen Wettbewerben zugelassenen Tiere, zum Beispiel beim Rennen der Landleute zehn, ansonsten sechs. Die Reiter hatten sich vor und nach dem Rennen zu wiegen. Sieger wurde „das Pferd, dessen Kopf zuerst die Linie zwischen den Gewinn-Pfosten berührte." An Rennen gab es bereits 1823: <br />
# Bauern-Rennen mit mecklenburgischen Pferden, das von dem Bauern selbst oder einem seiner Leute geritten wurde.<br />
# Friedrich-Franz-Rennen für mecklenburgische Pferde.<br />
# Rennen für dreijährige mecklenburgische Pferde.<br />
# Pauls-Rennen für mecklenburgische Pferde jeden Alters<br />
# Rennen der vierjährigen Pferde (mit unterschiedlichem Gewicht der Reiter<br />
# Alexandrinen-Rennen. Hier war jedes Pferd und jeder Reiter zugelassen, auch ohne Rücksicht auf die Nationalität. <br />
*Allerdings waren für alle Rennen, bis auf das der Landleute, genaue Angaben über die Pferde und sogar über die Farbe der Anzüge der Reiter zu machen, denn wahrscheinlich wollte man von Anfang an möglichen Tricks begegnen. Dementsprechend hart waren die Strafen. Wer beispielsweise Pferde mit falschem Geburtsschein zum Einsatz brachte, wurde ausgeschlossen und mußte eventuell gewonnene Preise zurückgeben. Schon 1825 waren beim Rennen in Doberan bereits Pferde aus den königlich-preußischen, hannoverschen und sogar aus württembergischen Gestüten beteiligt. Es gab Preise von 40 bis 90 Friedrichs d' or (etwa 200 bis 450 Goldtaler), Goldene Peitschen, Peitschen mit silbernen Ringen oder silberne Etuis mit Gravur über Datum und Sieger. <br />
*1826 beispielsweise siegte beim Rennen der Landleute unter 168 Teilnehmern Christian Brüsehaber aus Jördensdorf/Amt Buckow. Das Friedrich-Franz-Rennen entschied Herr von Biel aus Weitendorf für sich, und das Rennen der Dreijährigen gewann Graf von Bassewitz aus Prebberede. In dieser Rennwoche herrschte natürlich zwischen Doberan und Heiligendamm Hochbetrieb. Nicht nur aus Mecklenburg waren Adel, Gutsbesitzer und das wohlhabende Bürgertum angereist, und die Karossen und Kutschen rollten in bunter Vielfalt über die Dammchaussee. <br />
* Englische Mode wurde bereits getragen, bei den Damen und Herren, und man wußte schon, was es mit einem „handicap" oder „blind race" auf sich hatte.(PETER GERDS)<br />
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'''Manchmal lief sogar ein flinkes / Fohlen beim Wettkampf mit'''(OZ, 21.6.1997) <br />
* Bad Doberan. Gekommen war bereits 1828 der englische Herrenreiter, Globetrotter und Schriftsteller Charles James Apperly, der einen Bericht über den Pferderennsport und die Vollblutzucht in Mecklenburg mit dem Titel „Nimrods German Tour" verfaßte. „Der erste Tag des Meetings wurde durch eine Art Burleske auf den Rennsport eingeleitet", bemerkte er darin. „Ungefähr sechzig Bauern auf blanken Pferden zogen durch die Straßen Doberans zur Rennbahn hinaus, um den vom Großherzog zur Förderung der Pferdezucht gestifteten Preis zu bestreiten; sie starteten in sechs Abteilungen von je zehn Reitern, und die sechs Sieger lieferten sich dann ein Stichrennen um den Preis." Es geschah zu Anfang noch bei diesen Rennen, daß manchmal sogar ein Fohlen der Mutterstute hinterherlief, aber das änderte sich im Laufe der Zeit.<br />
* Von Apperly ist auch folgende Story überliefert, die den mecklenburgischen Pferdezüchter Pogge betraf. „Zwei Jahre zuvor besuchte der Herzog von Cambridge die Doberaner Rennen, selbst auf einem brillanten englischen Pferd beritten. Das herrliche Tier erregte Herrn Pogges Aufmerksamkeit, und ohne den hohen Herrn zu kennen, aber nach dem alten Recht, das auch der Katze gestattet, den Kaiser anzuschauen, redete er den Herzog an: ,Sie haben da ein gutes Pferd, mein Herr.' — ,Gewiß', war die gutgelaunte Antwort, ,in meinem ganzen Leben habe ich erst einmal ein besseres gesehen.' ,Und wem gehörte das?' rief Herr Pogge interessiert. - , Meinem Bruder.' - Nun war Herrn Pogges Neugier rege: Und darf ich fragen, wer Ihr Bruder ist?' - ,Der König von England.' - Der Herzog soll über das Gesicht des biederen Mecklenburgers herzlich gelacht haben." <br />
* In einem „Verzeichnis der in Mecklenburg befindlichen Vollblut-Pferde" von 1827 wurde berichtet: „Bei dem grossen Schwunge, der durch die Wettrennen veranlaßt, die Pferdezucht in den beiden Grossherzogthümern Mecklenburg seit kurzem erhalten, hat es das Comitte für Mecklenburgs Wettrennen für selbige als nothwendig erachtet, dass für die im Lande befindlichen hohen Blutpferde nebst ihren Nachkommen ein öffentliches Verzeichnis errichtet wird."<br />
* Allein der Umfang dieses Verzeichnisses machte die Bedeutung der Pferdezucht sichtbar. Im ersten Dokument waren es lediglich 28 Seiten, 1835 bereits 68 und 1838 fast 100 Seiten mit der namentlichen Aufzählung (plus Eltern und Stammbaum) von 74 Hengsten und 206 Muttertieren - alles Vollblut natürlich. <br />
*Dabei waren solche hervorragenden Renner wie „Robin Hood" aus den Gütern Garvenstorf oder „Adria" und „Caprice" aus Alt Karin.(PETER GERDS)<br />
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''' So streng waren die Bräuche schon damals'''(OZ, 28.6.1997) <br />
*Bad Doberan. Nun ein paar Erinnerungen eines Zeitgenossen, des Freiherrn Julius Maltzan, der viele Jahre in Doberan verbrachte und ein ausgezeichnetes Bild aus den Jahren von 1819 bis 1890 nachgezeichnet hat. Er berichtete, daß die Wettrennen in den zwanziger Jahren des 19. Jahrhunderts einen ganz anderen Charakter gehabt hätten als 70 Jahre später.<br />
* Zu Beginn waren die Rennpferde und ihre Reiter aus Mecklenburg allgemein bekannt, „weshalb denn auch das nähere Interesse des großen Publicums an den Ergebnissen der Rennen lebhafter war, als es in neuerer Zeit der Fall ist". Auch von einer originellen Erscheinung auf dem Rennplatz erzählt Maltzan in seinen Aufzeichnungen, von dem Pferdehändler Lichtwald aus Neubrandenburg: „Der Sohn eines Tagelöhners vom Lande hatte seine irdische Laufbahn als Gänsehirte begonnen, war dann bei seinem Gutsherrn Stalljunge, dann Reitknecht geworden, war aber in andere Dienste gegangen und hatte sich nach und nach so viele erworben, daß er einen kleinen Pferdehandel beginnen konnte. Durch ungewöhnliches Geschick gelang es ihm, denselben bald sehr zu erweitern. Als englische Vollblutpferde mehr und mehr in die Aufnahme kamen, ließ er solche aus England kommen, reiste auch selbst zum Ankaufe dorthin, betrieb ein sehr schwunghaftes Pferdegeschäft und betheiligte sich lebhaft an den Rennen." Doch da ihm das noch nicht reichte, und er mit nicht ganz sauberen Papieren und Ahnentafeln arbeitete sowie grobe Ordnungswidrigkeiten beging, waten ihm sofort alle Rennbahnen in England und auf dem Kontinent verschlossen worden. So streng waren die Bräuche.<br />
* In der Zeit seiner großen Erfolge aber war Lichtwald auf dem Rennplatz, in feinster englischer Kleidung mit Frack und Zylinder, ein gefürchteter Konkurrent. Er war schlagfertig und führte eine scharfe Zunge. Als er einst von seinem früheren Gutsherrn ein wenig von oben herab gefragt wurde: „Weiten's noch, Lichtwald, as Sei bi mi de Gäus' häuden deren?", antwortete er: „Ja, Herr van X., ick weit'd noch; wenn Sei's höt'd harren, Sei häudeten's hüt noch." Jedes Jahr zu den Rennen wurden in den Zeitungen wie etwa 1828 in dem Blatt „Auszug der neusten Zeitungen" die Rennen mit den in diesem Zusammenhang stehenden anderen Festivitäten ausführlich auf den Titelseiten erläutert.<br />
* Neben der Rennbahn spielte das Geschehen in Doberan selbst, auf dem Kamp, im Musiktempel oder im Schauspielhaus, eine wesentliche Rolle im gesellschaftlichen Leben des ganzen Landes. Den ganzen Anfang machte beim Pferdesport wie immer das Rennen der Landleute, bei dem es Preise von 100 Reichstaler zu gewinnen gab. Die Zahl der Pferde, die von den Bauern gestellt wurden, nahm im Laufe der Zeit zu.(PETER GERDS)<br />
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'''Kühne Reiter kamen aus dem Bauerntum'''(OZ, 15.7.1997)<br />
* Bad Doberan. Im Jahr 1827 gab es bereits beim Pferderennen der Landleute zwei bedeutende Preise. Dabei ging es nach Aussagen von Zeitzeugen einmal um „einen silbervergoldeten Becher, welchen der Britische Admiral, Ritter Carl Oagle Baronet, und der Herr J. Pearse, Mitglied des Britischen Parlaments ausgesetzt haben", und um den Hauptpreis, „bestehend in einer Peitsche und 100 Reichsthaler Gold," (Um 1850 betrug das Jahreseinkommen eines Schiffszimmergesellen auf einer Rostocker Werft bei durchschnittlich 24 Arbeitstagen im Monat von morgens fünf bis abends 18 Uhr mit zwei Stunden Pause 179 Taler.) Also ging es bei diesem Rennen schon um beträchtliche Beträge, die bei anderen noch höher lagen. Um diese Bauernrennen ging es auch 1841 auf der „5. Versammlung deutscher Landund Forstwirte in Doberan". In dem Dokument hieß es: „Zum Glück klärte sich der Himmel doch noch kurz vorm Beginne der Bauernrennen auf. Unter den dazu gestellten 160 Pferden waren nicht allein zahlreich sehr gute, sondern die sämmtlichen haben um so mehr die Erwartungen der Ausländer übertroffen, als man wußte, daß die Bauern nicht ihre besten Pferde stellen, sie also noch bessere zu Hause haben mußten." Vermutlich wurden die Geschäfte dann auf den Bauernhöfen selbst getätigt. Der Ansporn zur Pferdezucht - auch außerhalb der großen Gestüte - hatte bereits Früchte getragen. Es wurde von der für die Pferderennen in Doberan zuständigen Kommission zudem festgestellt, daß die Wettkämpfe eine: „Aufmunterung des Standes der bäuerlichen Besitzer sind, und sich durch Erhöhung der Interessen für die Pferdezucht nützlich machen." Erwartet wurde fernerhin, daß „sie nächstdem dazu beitragen, kühne und dreiste Reiter zu bilden, und jenem Stande richtigere Begriffe von der Haltung und Pflege der Pferde zu verschaffen." Aber nicht nur Renn- und Reitpferde waren in der Rennwoche zu sehen. Die Equipagen des Herrscherhauses und anderer Gäste versuchten, sich in Prunk und Ausstattung zu übertreffen, und besonders die sogenannten Sechserzüge - also mit sechs Pferden - fanden Beachtung. Auf der Dammchaussee zwischen Heiligendamm und Doberan herrschte Hochbetrieb: Kabrioletts und Kutschen, Gigs und Vierspänner, zum Teil mit Vorreitern oder Reitknechten, offene Bankwagen und Chaisen belebten die Allee, Daneben bewegten sich elegant die Reiter, und auch manch ein Doberaner spazierte manch ein Doberaner im Schatten der Bäume.(PETER GERDS)<br />
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'''Jockey-As starb nach schwerer Verletzung'''(OZ,23.8.1997) <br />
* Jeder Sport hat seine Geschichte. Golfschläger wurden erstmals im schottischen St. Andrews geschwungen, das Tennis-Racket im Wimbledon. Auch in Deutschland gibt es solche Traditionen. Manchmal nur sind sie vergessen worden. Die Wiege des deutschen Galoppsports stand vor 175 Jahren in Doberan, und 1993 gab es nach 54 Jahren Pause einen Neuanfang. Der deutsche Turf hatte zu seinen Wurzeln zurückgefunden. Spinnen wir die Zeit zurück.<br />
* Vor 204 Jahren, 1793, gründet Friedrich Franz I. von Mecklenburg-Schwerin das erste deutsche Seebad in Heiligendamm und macht Doberan zu seiner Sommerresidenz. Unter englischem Einfluß gelangt auch die Vollblutzucht nach Mecklenburg, ein „erstes feyerliches Pferde-Wettrennen" findet am 28. Juli 1804 statt. Allerdings ohne eigentliche Bahn, auf freiem Feld. Da die Pferdezucht und die Ansprüche der Sommergäste wachsen, wird der Bau einer Rennbahn ins Auge gefaßt. 1822 kommt es zur Gründung des Doberaner Rennvereins, und im selben Jahr, am 22. August 1822, zum ersten Renntag. Dieser findet bereits auf dem Gelände der späteren Rennbahn statt, auf halbem Wege zwischen Doberan und Heiligendamm. Ein Jahr später werden von Friedrich Franz I. die „Gesetze für mecklenburgische Pferderennen" bestätigt, und im Herbst 1823 schenkt der Großherzog dem Rennverein die hufeisenförmig angelegte neue Rennbahn. Der Rennbetrieb beginnt. <br />
* Alljährlich finden drei aufeinanderfolgende Renntage statt, meistens im August. Sie gestalten sich zum gesellschaftlichen Höhepunkt der ganzen Region. Volksfeste, Feuerwerk, Musik. Aber auch die Bauern machen mit. Jeweils der dritte Renntag war der „Bauernrenntag". Schon 1825 beteiligen sich die Bauern mit 70 Pferden. <br />
* Die ersten Jahrzehnte der Rennen stehen völlig im Zeichen der mecklenburgischen Züchter. Baron Biel, Graf Hahn-Basedow, Graf Wilamowitz-Möllendorf, Ulrich von Oertzen, sie sind die Wegbereiter der deutschen Vollblutzucht und beherrschen die besseren Rennen, das seit 1827 gelaufene Paul-Friedrich-Rennen. Für beide Rennen haben die Großherzöge goldene Peitschen gestiftet, die jeweils dem Sieger auf ein Jahr verliehen werden. Auf einem goldenen Band, das sich um die Peitsche schlingt, sind die Namen der Sieger eingraviert. Vorbild für die „große" Goldene Peitsche, die später zuerst in Hoppegarten und dann in Baden-Baden zum Austrag kommen wird.<br />
* Die Rennen in Doberan erlauben nun einen stetigen Aufschwung. 1829 reitet ein schrulliger Engländer namens James Apperly auf Einladung Baron Biels zwei Pferde der Erzherzogin zum Sieg, auf Knien nimmt der Reiter einen Goldpokal entgegen. 1849 vernichtet ein Orkan die Pappelallee, neue Lindenalleen werden angelegt, sie existieren heute noch. 1854 wird eine neue Tribüne errichtet, später kommt eine zweite hinzu. 12 000 Besucher sind jetzt keine Seltenheit, darunter manchmal sogar der König von Preußen oder der russische Zar. Das Aufkommen der Eisenbahn sorgt für weitere Belebung. Dafür muß jetzt der dritte Renntag, ein Dienstag, schon um 11 Uhr anfangen, damit die auswärtigen Gäste den 4-Uhr-Zug nach Berlin noch bekommen.<br />
* Berühmtheiten des Turfs geben sich die Ehre. Die Derbysieger Hymenaeus, Künstlerin, Trollhetta und Impuls weihen den Doberaner Turf. Und Kincsem, die ungarische Stute, das berühmteste Rennpferd aller Zeiten und Länder. Am 29. Juli 1876 gewinnt sie beim 4. Start ihrer 54 Starts und Siege umfassenden Rennlaufbahn in Doberan das Erinnerungsrennen. Doberan spielt mit im Turfkonzert. Victor Silberer trägt in sein berühmtes Turf-Lexikon unter dem Stichwort Doberan ein: „Bedeutender Rennplatz in Deutschland mit mehrtägigem Meeting im August."<br />
* Ein trauriges Ereignis prägt das Jahr 1904, als der Graditzer Stalljockey, der achtfache deutsche Meister Charles Ballantine, mit dem Schimmel Zwickel im scharfen Zielbogen von einem vor ihm stürzenden Pferd zu Fall gebracht wird. Mit schweren Rückgratverletzungen kommt Ballantine ins Rostocker Krankenhaus, wo er bald an einer Lungenentzündung stirbt.<br />
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'''Im Doberaner Rennverein werden Karten neu gemischt'''(Vom 12. bis 19. Juli finden die sechsten Renntage statt, OZ, 29.12.1997,von JOCHEN MÜLLER)<br />
* Kaum ist das Jahr des 175. Galopperjubiläums, das auf der Mutter aller deutschen Rennbahnen in Bad Doberan begangen wurde, zu Ende, da kündigt sich mit der Mitgliederversammlung am 10 Januar bereits ein weiterer Höhepunkt an. Höhepunkt auch deshalb, weil auf dieser Mitgliederversammlung ein neuer Vorstand gewählt und eine Betriebsgesellschaft vorgestellt werden, die eine vielfache Nutzung der Rennbahn für unterschiedliche Veranstaltungen koordinieren wird.<br />
* Im neuen Vorstand, das erfuhr die OSTSEE-ZEITUNG bereits vorab, werden der absolute Kenner des deutschen sowie des internationalen Galopprennsports, Hans Heinrich von Loeper, und auch der bisherige Vorstandsvorsitzende, Dr. Horst Metz, nicht mehr mitwirken. „Das jedoch heißt nicht“, so von Loeper gegenüber OZ, „daß wir uns nicht weiter für den Galopprennsport hier an der Küste einsetzen werden." Der Doberaner Rennverein baut indes auf einen Vorstand, der aus der Region kommt und da sind u. a. solche Namen wie Achim Stracke, Jöm Rüsch und Gernot Böttrich im Gespräch.<br />
* Das Dauerthema Tribünenneubau wird mit Sicherheit auch auf der neuerlichen Mitgliederversammlung eine wesentliche Rolle spielen. Neuester Stand: Für das hölzerne Bauwerk, das nun schon vor geraumer Zeit auf dem Reißbrett des Bad Doberaner Ingenieur- und Architekturbüros Krause entstand, ist die baufachliche Genehmigung erteilt, und auch mit der eigentlichen Baugenehmigung ist in kürzester Zeit zu rechnen. Kühne Optimisten hatten schon zur Jubiläumsrennwoche mit der Einweihung der über 40 Meter langen Tribüne, auf der einmal so um die 500 Sitzplätze zur Verfügung stehen werden. Nun hofft man, daß die nach alten Entwürfen konstruierte Tribüne ländlich zu den 98er Rennen stehen wird.<br />
* Die Rennwoche soll vom 12. bis 19. Juli '98 über das Geläuf gehen. Man rechnet schon heute damit, daß, wie schon zur Jubiläumsrennwoche, erneut fünf Renntage auf dem Programm stehen werden. Wenn von prominenten Startern die Rede sein wird, dann dürfte bereits jetzt klar sein: Peter Schiergen, die Lichtgestalt des deutschen Galopprennsports, der bei den Besuchern der Doberaner Rennen in den vergangenen Jahren durch grandiose Siege zum Publikumsliebling wurde, wird an der Ostseeküste nicht mehr starten, da er ins Trainerlager wechselte.<br />
* Aber vielleicht ist der sympathische Jockey ja schon zu den sechsten Renntagen in Bad Doberan als Trainer präsent. <br />
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Datei:Dob66.jpg|Studemundsche Skizze<br />
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Datei:Dob67.jpg|<br />
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Datei:S199.JPG|Hindenburg 1927 zu Besuch<br />
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Datei:D28.JPG|<br />
Datei:D30.JPG|<br />
Datei:Dob70.jpg|Lutz Elbrecht, Plan für eine Haupttribüne 1954<br />
Datei:S71.JPG|Bauernrennen<br />
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Datei:S39.JPG|Achim Stracke, einer der verdienstvollsten Präsidenten des Doberaner Rennvereins<br />
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Datei:S46.JPG|Fotostrecke 1993-etwa 2006(J. Müller)<br />
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<br />
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*Das erste und einzige Poloturnier, der "Bentley Polo Cup Heiligendamm", fand vom 10. -12. September 2004 im Innenraum der Bad Doberaner Galopprennbahn statt:<br />
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====Sommerrodelbahn====<br />
<br />
[http://www.ostsee.de/ausflug/sommerrodelbahn-bad-doberan.html]<br />
<br />
[[Datei:Doberan R Rodelbahn.PNG|700px|zentriert]]</div>PeterBeckerhttps://www.ortschroniken-mv.de/index.php?title=Sport_in_Doberan&diff=108197Sport in Doberan2024-03-11T11:30:22Z<p>PeterBecker: /* Organisation Allgemeines */</p>
<hr />
<div><br />
* [[Doberan (Bad)]]<br />
<br />
*'''Sportgeschichte nach Sportarten:'''<br />
<br />
====Organisation Allgemeines====<br />
<br />
[[Datei:O0.JPG|400px|zentriert|Bad Doberan]]<br />
* Fred Egler (r.), Bad Doberans sportlicher Rentner, ist 80 Jahre alt geworden. Der Kreissportbund, hier vertreten durch den 1. Vorsitzenden Uwe Neumann, ehrt seinen langjährigen Funktionär mit der Ehrennadel in Gold. (Quelle: Rolf Barkhorn, OZ 26.8.2020)<br />
<br />
* Unterlagen Stadtarchiv Bad Doberan:<br />
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Datei:S211.PNG|Doberaner Sportler am Jungfernberg<br />
Datei:O59.JPG|K 82-1/Lageplan Stülower Sportplatz 1927<br />
Datei:O79.JPG|Antrag zur Pflanzung einer "Jahneiche" 1928 zur Einweihung am 12.August 1928<br />
Datei:O73.JPG|A 0119(ff)/Schr. Platzbau 1927<br />
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Datei:O81.JPG|Anträge Platznutzung ff<br />
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Datei:O85.JPG|<br />
Datei:O86.JPG|Protokoll Platzbeg.<br />
Datei:O87.JPG|Anträge Nutzung Lindenhof ff<br />
Datei:O88.JPG|<br />
Datei:O89.JPG|<br />
Datei:O58.JPG|N 0417(ff)/Doberaner Sportvereine 1932<br />
Datei:O60.JPG|Platznutzung 1932<br />
Datei:O61.JPG|dito Jungstahlh. 1933<br />
Datei:O62.JPG|Verw. ehem. marx. Vereinsvermög.<br />
Datei:O63.JPG|Antr. Platznutz. ff<br />
Datei:O64.JPG|<br />
Datei:O65.JPG|Sporthallenzustand<br />
Datei:O66.JPG|Antr. Platznutz.<br />
Datei:O67.JPG|Antr. Lehrer Thorbeck<br />
Datei:O68.JPG|A 0086(ff)/Schr. Motorsp.<br />
Datei:O69.JPG|<br />
Datei:O70.JPG|<br />
Datei:O71.JPG|<br />
Datei:O72.JPG|<br />
Datei:O90.JPG|A 0607/Einl. an BM Albrecht zum Schauturnen<br />
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* Broschüre '''"35 Jahre BSG Lokomotive Bad Doberan"''':<br />
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Datei:O112.JPG|<br />
Datei:O117.JPG|[https://de.wikipedia.org/wiki/Siegfried_Lemke][https://www.sportbuzzer.de/artikel/die-schmetternde-legende-siegfried-lemke/]<br />
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Datei:S223.PNG|22.02.2001 Walter Schade<br />
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* Anlässlich des 50 jährigen Jubiläums des Bestehens des Bad Doberaner Sportvereins wird dessen Sportgeschichte in einer Broschüre ''' 50 Jahre Tradition Doberaner SV ''' dargestellt:<br />
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Datei:DSV22.JPG<br />
Datei:Doberan R Sport1.PNG<br />
Datei:Doberan R Sport2.PNG<br />
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* '''Bad Doberaner Sport hatte viele Helfer'''(Verfasser: Jochen Müller)<br />
<br />
<br />
* In und um Bad Doberan ging es schon immer sportlich zu. So wurde einst in Heiligendamm bereis Golf und Tennis gespielt und auch, zunächst auf lebende Tauben später auf Tontauben, geschossen. Auf der ältesten Galopprennbahn Europas fanden spannende Rennen statt und in Bad Doberan war das Vogelschießen sehr beliebt.<br />
* Ebenfalls in der Münsterstadt war man in der Deutschen Turnerschaft und dem Arbeiter Turnverein sportlich sehr aktiv. Zu den fleißigen Organisatoren zählten damals u.a. Schneidermeister Fritz Gellendin, Dr. Willbrand, Buchhändler Rosenberg, Baumeister Lutz Elbrecht und Heiner Grewe. Neben Turnen, Kegeln und Leichtathletik wurde später auch Hand- und Fußball gespielt. Sportstätten waren seinerzeit die Kegelbahnen auf „Brands Höh“ und im Gasthaus zum „Erbgroßherzog“ in der heutigen Mollistraße sowie die Sportplätze am Kellerswald und am Stülower Weg.<br />
* Unmittelbar nach dem zweiten Weltkrieg „berappelte“ sich der Sport in Bad Doberan schnell. So wurde mit „Sturmvogel“ bald ein Sportverein gegründet. Es folgte KWU (Kommunales Wirtschafts Unternehmen). Besonders aktiv zu dieser Zeit waren Herbert Kohn, Erich Silbersdorf, Herbert Müggenburg und Fritz Rittgarn. Daraus ging 1952 die BSG (Betriebssportgemeinschaft) Lok Bad Doberan hervor. Träger und ein wenig auch „Finanzier“ war die Deutsche Reichsbahn. Vor allem jedoch halfen die Eisenbahner bei der Bereitstellung von Freifahrscheinen. Damit war der Transport zu den Wettkämpfen gesichert.<br />
* Erste Sektionen waren Fußball, Handball, Tischtennis, Turnen, Kegeln und Leichtathletik. Später kamen Schwimmen, Radsport, Schach, Volleyball, Ringen, Rehasport, Frauengymnastik und zeitweise auch Karate hinzu. Zu den „Machern“ gehörten seinerzeit u.a. Ella Pentzin, Heinrich Wischmann, Günter Trost, Walter Schade, Alfons Peter Grzech, Otto Wolski, Klaus Schäfer und später Jürgen Kruse. Unermüdlicher BSG Leiter war über viele Jahre Walter Schade. Erstaunlich lange, bis 1988 bekleidete der rastlose Lehrer dieses Amt und hatte so maßgeblichen Anteil am Wachsen des heute mit fast 1 000 Mitgliedern größten Sportvereins des alten Landkreises Bad Doberan.<br />
* Auch wenn hier stets der Breitensport im Vordergrund stand mischten ehemalige Lok Sportler auch international ganz vorne mit. So der Radsportler Karl-Heinz Oberfranz, der bei der internationalen Friedensfahrt immerhin 1972 in Gera die 50. Etappe für die DDR gewann und später auch bei den Olympischen Spielen in München startete. Auch in der Sektion Tischtennis wuchs mit Siegfried Lemke ein großes Talent heran. Sein erster DDR Meistertitel sorgte für viel Aufsehen in der Szene, so das der veranlagte Bad Doberaner schon bald zu SC Lok Leipzig delegiert wurde. In seiner langen Laufbahn brachte es Lemke auf immerhin 30 DDR Meister Titel und viele internationale Einsätze. Sein Pech: Tischtennis war seiner Zeit nicht olympisch.<br />
* Als Walter Schade den Vorsitz nach knapp 25 Jahren abgab sprang Klaus Schäfer, ein enger Vertrauter von Walter Schade, in die Bresche. Sein größtes Verdienst war es, den Verein über die Wende zu retten und in den Doberaner Sportverein umzuwandeln. Nach Klaus Schäfer folgte Volker Noeske. Heute ist Hartmut Polzin Vereins Vorsitzender.<br />
<br />
* '''Zeitzeugenbericht zur Sportgeschichte in Bad Doberan'''<br />
(von '''Margitta Hilgers''', geb. Gonsiorowski, in Zusammenarbeit mit Lisa Ender)<br />
<br />
* Durch meine Sportlehrerin, Frau Zeug wurde meine Vorliebe zum Sport(Turnen) geweckt. Zusammen mit anderen Schülerinnen und Freundinnen wurde ich 1959 Mitglied der SV Dynamo Bad Doberan.<br />
* Zu Beginn spielten wir mit unserem Trainer Heinz Skrotzki viel Volleyball.<br />
* Wir wurden aber hauptsächlich zu ''„Dynamomädchen“'' für Turnen und künstlerische Gymnastik. Auf Dorffesten, Wahlveranstaltungen etc. waren unsere Schauturnveranstaltungen als Rahmenprogramm gern gesehen.<br />
* Fleißiges Üben und viel Freude an unserem Sport brachten uns zu unserem großen Ziel, der Teilnahme am Deutschen Turn- und Sportfest 1961 und 1963 in Leipzig.<br />
* Übungen mit Reifen, Bändern und Turnen auf dem Schwebebalken und am Barren war unser Auftritt auf dem 2. Turn- und Sportfest 1963 in Leipzig. Die Holme des Stufenbarrens wurden von Soldaten des Armeesportvereins während der Vorführung gehalten.<br />
* An Mitstreiterinnen wie Lisa Götze(Ender), Irmtraut Götze, Ulla Ostrowski, Dagmar Hancke, Hille Kreuzfeld, Christa Gabrahn, Almut Köller u. a. kann ich mich erinnern. Betreut und vorbereitet wurden wir von Helga Hoffmann, Otto Wolski, O. Jenderney, Otto Pentzin und J. Westendorf.<br />
* Einige aus unserer Gruppe nahmen in der Folge an regionalen Sportfesten z. B. in Berlin und Gera teil.<br />
* In den 1970-er Jahren entstand das „Kinderturnen“ in der Turnhalle Rostocker Straße. <br />
* Einige ehemalige Turner wurden später an der Sportschule Güstrow zu Übungsleiter ausgebildet. Zusammen mit Lisa und Dieter Ender, Karin Krüger, Ingrid Salewski, Käthe Vick , Helga Hoffmann und andere wurde ich ausgebildet.<br />
* Es gab drei Altersstufen, Vorschulkinder, 1. Und 2. Klasse, übrige Kinder bis 10 Jahren. Unsere eigenen Kinder waren größtenteils auch dabei.<br />
* In späteren Jahren bildeten einige Frauen eine Prellballmannschaft. Dazu gehörten W. Weichbrot, I. Salewski, Sabine Wollmerstedt, Walter Skrotzkie und Helga Hoffmann.<br />
* Freitags trafen wir uns zum Turnen und Volleyball spielen(Turnhalle Rostocker Str.), später kamen auch unsere Partner zum Volleyball spielen dazu. Einige sind heute noch bei den Freizeitvolleyballern des Doberaner SV dabei.<br />
* Die SV Dynamo Bad Doberan war ein Polizeisportverein. Er bestand aus den Abteilungen Leichtathletik(Dieter Schmidt), Turnen(Helga Hoffmann) und Judo(Herr Westphal, Trainer Horst Scheil und Uwe Wrahse)<br />
<br />
* '''Zeitzeugenbericht zur Sportgeschichte in Bad Doberan'''<br />
(von '''Gabriele Jentoch''')<br />
* Nach einigen Jahren turnerischer Abstinenz in Bad Doberan durfte ich April 2005 die Abteilung Geräteturnen unter dem Dach des Doberaner SV 90 e.V. eröffnen. Der Bedarf an dieser schönen Sportart war von Beginn an erfreulich groß.<br />
* Maya Kim stieß als erste Übungsleiterin zu uns; es folgten Mandy Mastalskiund, später Anne Gret Bödecker. <br />
* Die stärker werdenden Anfragen für Kleinkindersport führten zur Eröffnung einer weiteren Gruppe, deren Training wir anfangs mit Eltern sicherstellten. Als Trainerin für unsere Jüngsten im Fachbereich Kinderturnen konnten wir Doreen Torbahn gewinnen.<br />
* Wie bei anderen Sportarten, war es erforderlich, dass wir uns zu Trainern( Stufe C )ausbilden ließen.<br />
* Die Kinder turnten in Freizeit- und Wettkampfgruppen, weiterhin in Altersgruppen unterteilt. Sie nehmen an internen, offenen und landesweiten Wettkämpfen teil. Ein besonderer Höhepunkt ist die Teilnahme am Deutschen Turn- und Sportfest des DTB.<br />
* Die Wettkämpfe finden nach den Regeln und Wertungsvorschriften des nationalen Aufgabenbuches Turnen und des Code de Pointage, Turn 10, Athletik nach Landesnormen und eigenen Regeln und Bewertungen statt.<br />
* In den letzten Jahren unterstützten wir zusätzlich den jährlichen Wettkampf „Jugend trainiert für Olympia“ durch Organisationsunterstützung der Ausrichtung des Wettkampfes auf Landesebene sowie als Wettkampfrichter des Bundesausscheides.<br />
* Unsere Erfolgsbandbreite beläuft sich vom 1. Landesmeistertitel bis hin zum letzten Platz bei Vergleichswettkämpfen mit anderen Vereinen des Landes MV.<br />
* Im Laufe der Jahre konnten wir Trainer und Kampfrichter aus unseren Reihen der Aktiven Sportlerinnen gewinnen. Anna Lena Golz, Amira Szadkowski, Elena Torbahn und Wiebke Wichmann agierten in doppelter bzw. dreifacher Funktion in unserer Abteilung, Aktive, Trainer und Kampfrichter.<br />
* Inzwischen studieren Anna Lena und Amira außerhalb, sie haben in einem Alter von 4 bzw. 5 Jahren ihre sportliche Laufbahn bei uns begonnen.<br />
* Stephanie Schwarz ist erfreulicher Weise als Übungsleiterin seit einiger Zeit in unserer Abteilung aktiv.<br />
<br />
<br />
<br />
* '''Ingrid und Franz Zeug schreiben Sportgeschichte in Bad Doberan'''<br />
<br />
* Das Ehepaar Ingrid und Franz Zeug hat in ihrem Leben einen enormen Beitrag für die Entwicklung des Sports in Bad Doberan geleistet. Zahlreiche Auszeichnungen und Ehrungen zeugen von ihrem unermüdlichem Einsatz im Dienste des Sportes. Dabei spielte die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen eine besondere Rolle.<br />
* Ingrid(Jg. 1925), war langjährige Grundschul- und Sportlehrerin an der Pestlozzischule und Übungsleiterin im Polizeisportverein Dynamo.<br />
* Franz(Jg. 1926), war als Eisenbahner auf dem Bahnhof Bad Doberan tätig und hatte sich dem Schießsport verschrieben.<br />
<br />
[[Datei:O218.PNG|400px|zentriert|Schießsport Bad Doberan]]<br />
<br />
<gallery mode="packed">="400px" heights="400px"><br />
Datei:O175.PNG|Auszeichnung von Annelie Kröger, Schützin und Kassiererin der GO, durch KV der GST<br />
Datei:O177.PNG|<br />
Datei:O176.PNG|Franz Zeugs Superschützen<br />
Datei:O178.PNG|Auszeichnung Franz Zeugs durch Walter Schade<br />
Datei:O179.PNG|Schützen mit Guido Orth<br />
Datei:O180.PNG|Schützin Andrea Strohbach<br />
Datei:O181.PNG|Auszeichnung Franz Zeug<br />
Datei:O182.PNG|Schiesswettkampf auf dem Schießstand Kellerswald<br />
Datei:O183.PNG|Militärischer Mehrkampf<br />
Datei:O184.PNG|Schützen feiern<br />
Datei:O185.PNG|Silcke Haacke um 1965, seit der 5. Klasse in GO, vorbildliche Schützin, bei DDR-Meisterschaften Medaillengewinnerin, 3 mal in Folge Kreisschützenmeister, langjährige Übungsleiterin <br />
Datei:O174.PNG|Schützenkönig 1987 M. Windisch<br />
Datei:O186.PNG|erfolgreiche Schützinnen<br />
Datei:O204.PNG|<br />
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Datei:O230.PNG|<br />
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[[Datei:T133.JPG|400px|zentriert|Stülower Sportplatz in den 1930-ern]]<br />
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Datei:Dob342.jpeg<br />
Datei:O160.JPG|<br />
Datei:O155.JPG|<br />
Datei:O129.JPG|"Macher" der BSG Lok beim Maiumzug/ v.l, Siegfried Reinke(Handball), Jürgen Kruse(Radsport), Walter Schade(BSG Leiter), Gerd Dinse(Fußball)]]<br />
Datei:O166.PNG|Maidemonstration 1960-er<br />
Datei:O234.PNG|Fred Egler auf dem Sportfest der Werktätige 1978<br />
Datei:O235.PNG|Rolf Dietze auf dem Sportfest 1983<br />
Datei:O236.PNG|Gratulation an Fred Egler zum 35. Jahrestag 1983 des DTSB<br />
Datei:O237.PNG|Sportfest 1982<br />
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Datei:O169.PNG|<br />
Datei:O170.PNG|Margitta Gonsiorowski(verh. Hilgers), hinten Lisa u. Dieter Ender<br />
Datei:O171.PNG|"Dynamomädels" beim Schauturnen am Strand von Kühlungsborn<br />
Datei:O172.PNG|Parade in Kühlungsborn(vl. 1.R: Emmi Susemiehl, Heinz Skrotzki/ 2.R: Hildegard Kreuzfeld, Hannelore Timm/ 3.R: Lisa Ender, Christa Gabrahn<br />
Datei:O126.JPG|Dynamosportler 1962: v.l. Erwin Schulze, Dieter Schmidt, Helga Friedrich, Werner Seyer (Turnhalle Rostocker Str.)<br />
Datei:O93.JPG|1962 Schauturnen auf dem Kamp der Dynamo Sportwerbegruppe<br />
Datei:O128.JPG|Schauturnen<br />
Datei:L58.JPG|Dynamojungs um 1963<br />
Datei:L59.JPG|Dynamomädels um 1963<br />
Datei:O96.JPG|v.l.:Hannelore Timm,Elke Becker,Erika Lübs,Margitta Gonsiorowski,Hildegard Kreuzfeld,Angret Vick,vorne:Christa Gabrahn,Helga Friedrich,Margit Rusbild<br />
Datei:O133.JPG|<br />
Datei:O94.JPG|IV. Deutsches Turn- und Sportfest Leipzig 1963<br />
Datei:O95.JPG|<br />
Datei:O131.JPG|Leipziger Turn- und Sportfest 1963, Doberaner Delegation<br />
Datei:O132.JPG|v.l. Elke Becker, Christina Rubenow, Almut Köller<br />
Datei:O134.JPG|v.l. Christa Gabrahn, Elke Becker(verh. Schmidt)<br />
</gallery><br />
<br />
<br />
<gallery mode="packed">="400px" heights="400px"><br />
Datei:O147.JPG|v.l. Herbert Müggenburg und Otto Wolski, Sportaktivisten der 1. Stunde<br />
Datei:O156.JPG|Otto Wolski ff<br />
Datei:O157.JPG|<br />
Datei:O158.JPG|<br />
Datei:O159.JPG|<br />
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Datei:O12.JPG|<br />
Datei:O13.JPG|<br />
Datei:O30.JPG|Ehrung für Landrat Thomas Leuchert durch U. Neumann und M. Meinel vom Kreissportbund<br />
Datei:O31.JPG|Fred Egler, 1996<br />
Datei:O34.JPG|<br />
Datei:O35.JPG|Klaus Schäfer<br />
Datei:O36.JPG|<br />
Datei:O38.JPG|Mette Brandl wurde 2014 mit 7 Jahren das 1000. Mitglied des DSV(Sekt. LA)<br />
Datei:O39.JPG|<br />
Datei:O41.JPG|<br />
Datei:O42.JPG|<br />
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====Fußball====<br />
<br />
* Fußballtorwart Gert Jüsgen spielte bis 1962 bei Aufbau Bad Doberan und später in der Oberliga beim SC Neubrandenburg und dem 1. FC Magdeburg.<br />
[https://de.wikipedia.org/wiki/Gert_J%C3%BCsgen]<br />
<br />
<br />
[[Datei:F55.JPG|700px|zentriert|Bad Doberan]]<br />
<br />
[[Datei:F54.JPG|700px|zentriert|Bad Doberan]]<br />
<br />
[[Datei:F64.JPG|700px|zentriert|Bad Doberan]]<br />
Oben von rechts: Herbert Müggenburg, Horst Dähne, Walter Schoof, Horst Burdenski, Hajo Stremlow, Wolfgang Diedrich, Jürgen Lange, Srykowski, Herbert Kiesling.<br />
untere Reihe von rechts: Uwe Peters, Horst Jasiak, „Dackel“ Grimnitz, Willi Reiter, Ulli Manske, Oskar Burdenski('''Walter Schoof''' spielte bis 1965 bei der Betriebssportgemeinschaft (BSG) Lok/Aufbau Bad Doberan. 1963 gehörte er zu deren Mannschaft, die den Aufstieg in die drittklassige Bezirksliga Rostock erkämpfte. Zu Beginn der Saison 1965/66 wurde Schoof zum Fußball-Leistungszentrum des Bezirkes Rostock, dem SC Empor Rostock, delegiert(Quelle: Wikipedia).)<br />
[[Datei:F44.JPG|700px|zentriert|1996 Kreisauswahl gegen Hansa Rostock/Stehend v.l.: ???, Thomas Strehlow, Joachim Susa, Ralph Kleiminger, Eckhard Brackenwagen, ???, ???, Jörg Zimmermann, Dieter Schneider, Manfred Nieswandt, ???, Andreas Hermann, Eckhard Krenz, Jochen Gellendin, ???, Hans Albrecht, Gerd Hampel, Karsten Wenzlawski, ???, ???, Rainer Jahros<br />
Hockend v.l.: Manfred Scharon, ???, Volker Patzenhauer , ???, ???, Dietmar Hardow, Fred Prange, Eckhard Schmidt, Andreas Capito<br />
]]<br />
[[Datei:F41.JPG|700px|zentriert|DSVII, Hintere Reihe von links:<br />
Trainer Eckhard Schmidt, Sponsor Uwe Scheidemann, Holger Preuß, Daniel Schrammke, Sven Stange, Alexander Rehwaldt, Matthias Koch, Roland Schön<br />
Vordere Reihe von links:<br />
Stefan Liermann, Mirko Davidek, Michael Manske, Dirk Malner, René Orth<br />
]]<br />
[[Datei:F43.JPG|700px|zentriert|DSVII, Juni 1996, Hintere Reihe v.l.: Eckart Schmidt, Knut Kasulke, Marco Roggelin, Jan Grüder, Alexander Rehwaldt, Andreas Capito, Dirk Mazat, Daniel Schramke, Michael Manske, Robert Bauer, Tom Möller<br />
Vordere Reihe v.l.: Rene Orth, Tilo Härtel, Mirko Davidek, Christian Ebert, Matthias Heinicke, Tim Hohmuth]]<br />
<br />
[[Datei:F42.JPG|700px|zentriert|Hintere Reihe von links:<br />
Matthias Koch, Thomas Zitzmann, Mario Wohlgetan, Michael Schwertz, Torsten Plaschke, Mario Boock und Trainer Achim Susa<br />
Vordere Reihe von links:<br />
frgl. Heiko Möller, frgl. Tino Exner, Martin Susa, unbekannt, Tim Homuth]]<br />
<br />
[[Datei:F26.JPG|700px|zentriert|hl: René Slumski, Stefan Preuß, Stephan Enskat, Thomas Schulz<br />
vl.: Thomas Braun, Sven Stange, Dirk Malner, Frank Warning]]<br />
<br />
<gallery widths="400px" heights="200px"><br />
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Datei:F66.JPG<br />
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Datei:F51.JPG|<br />
Datei:F18.JPG|<br />
Datei:F40.JPG|Dob. C-Jugend, August 1995,h. l. Gunnar Halm, Michael Schmidt, Kendy Schumann, Martin Prompe, Ronny Wockenfuß, Christian Perlitz/v. l. Andy Friedrich, Nils Ebert, David Schulz, Michael Schlafke, Steve Herrmann, Martin Sommerfeld, Marcus Stroschen, Godehard Wenk, Sponsor Klaus-Dieter Kurbin<br />
Datei:F2.JPG|<br />
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Datei:F19.JPG|<br />
Datei:F9.JPG|2. v. r. Willi Reiter<br />
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Datei:F32.JPG|<br />
Datei:F33.JPG|D-Junioren<br />
Datei:F34.JPG|v. l. Jörg Zimmermann<br />
Datei:F35.JPG|Oskar Burdenski<br />
Datei:F36.JPG|DSV Alte Herren, Hallenmeister 1997/98/h.l.: ???, Tommy Bartsch, Eckhardt Schmidt, Udo Zickert, Michael Schwertz, Uwe Scheidemann, Torsten Pügge/v.l.: Martin Susa, Uwe Harder, Horst Schröder, Andreas Käkenmeister, ???<br />
Datei:F38.JPG|DSC, 22.8.1999/h. l. Vorstandsvorsitzender Frank Behrens, Ronny Quaas, Michael Grimnitz, Andre Behrens, Lars Wätzig, Ronny Liebe, Marcus Prehn, Tom Möller, Eric Nieswandt, Robert Schubert, Sponsor Klaus-Dieter Lehmann/v. l. Jens-Uwe Petersen, Tino Bürger, Rene Dops, Guido Glöde, Martin Schütt, Lars Nieswandt, Michael Nehring, Spielertrainer Mathias Timm <br />
Datei:F39.JPG|SV Einheit F-Junioren, Sept.1999/l. Axel Dahl<br />
Datei:F45.JPG|<br />
Datei:F46.JPG|A-Jugend 1993: h. l. Stefan Liermann, Gerd Wohlgetan(Trainer), Holger Eckbrett, Martin Möller, Christoph Garbrecht, Andreas Liermann, Tino Exner, Martin Mank, ???/v. l. Christoph Holm, Nils Schalke, Tim Hohmuth, Tino Abshagen, Daniel Schrammke, Mathias Heinike, Mario Wohlgethan, Christian Ebert, lieg. Sven Schüler<br />
Datei:F47.JPG|h. l. Lars Nieswandt, Maik Schröder, Erik Nieswandt, Ronny Susa, Paul Sebastian Küster, Mathias Frenz, Jürgen Urgast, ...Nieswandt/v. l. Martin Hampel, Christopher Schönfuß, Markus Person, Tino Capito, Martin Schütt<br />
Datei:F49.JPG|h.l. Trainer Henry Bloch(Einheit Bad Doberan), Paul Milhahn, Tilo Rosenkranz, Daniel Lüdtke, Robrt Pluskat/v. l. Marvin Zunker, Felix Bloch, Tom Friedrich, Tom Kröplin, Michael Bull, Jan Hodam, Manfred Nieswandt(Geschäftsführer der Firma Juul)<br />
Datei:F48.JPG|h. l. Willi Reiter, Holger Preuß, Mathias Koch, Reinhard Krüger, Michael Manske/v. l. Mario Boock, Heiko Möller, Torsten Frömmel, Tino Exner, Jan Grüder<br />
Datei:F50.JPG|l. Axel Dahl<br />
Datei:F53.JPG|Mike Werner, 1995/96 Verteidiger beim FC Hansa<br />
Datei:F56.JPG|h.l. Andreas Käckenmeister, Thomas Zitzmann, Torsten Frömmel, Mathias Koch, Dirk Malner, Thomas Grüder, Stefan Liermann, Stefan Körte, Willi Reiter/v. l. Daniel Schramke, Heiko Möller, Christoph Garbrecht, Michael Manske, Tino Exner, Mario Boock<br />
Datei:F57.JPG|3. v. r. Willi Reiter<br />
Datei:F59.JPG|19.08.2011<br />
Datei:F60.JPG|<br />
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====Handball====<br />
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[[Datei:H27.JPG|700px|zentriert|Bad Doberan]]<br />
[[Datei:H28.JPG|700px|zentriert|Bad Doberan]]<br />
[[Datei:H25.JPG|700px|zentriert|Bad Doberan]]<br />
[[Datei:H26.JPG|700px|zentriert|Bad Doberan]]<br />
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Datei:H21.JPG<br />
Datei:H22.JPG<br />
Datei:H23.JPG<br />
Datei:H24.JPG<br />
Datei:F37.JPG|DSVI, 1998 Aufstieg in die Regionalliga, Thoralf Maeding, Lars Neumann, Dirk Weisheitel, Markus Schlette, Maik Winter, Thomas Schlutow, Hakon Bamm, Bernd Pluschkel, Carsten Frömmel, Jan Mietzelfeld, Detlef Lankowski und Ulf....<br />
Datei:H1.JPG|hl.Thomas Schlutow, Jan Mietzelfeld, Steffen Schliebs, Marcel Jaunich, Guido Sass, Dirk Weisheitel, Hakon Bamm, Markus Schlette, Trainer Detlef Lankowski, Sebastian Schnabel/vl. Torsten Stynka, Carsten Frömmel, Tommy Huckstorf, Hartmut Frank, Heiko Ganschow, Gabor Viglasi, Torhüter?, Mathias Polkow <br />
Datei:H6.JPG|hl. Physiotherapeut Daniel Tschiersch, Heiko Ganschow(?), Alexander Kreft, ?, Clemens Borchardt, Dirk Weiheitel, Stefan Kultermann, Jan Mietzelfeld/vl. Steffen Schliebs, Frank Furche, ?, Falk Heinrich, Christian Gerber, Christoph Käckenmeister, Marcus Schlette/davor: 12?, Robert French <br />
Datei:H9.JPG|hl. Dieter Schmidt, Mannschaftsbetreuer Steffen Schliebs, 24?, 9?, Udo Wosar?, Mathias Jahn, Stefan Strauch, 2?, Alexander Kreft, Physiotherapeut Daniel Tschiersch/vl. Christian Gerber, Steffen Wiegratz, 6?, Sebastian Prothmann, Robert French, Hein Wiebe, 4?, Falk Heinrich<br />
Datei: Doberan R Handball1.PNG<br />
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Datei:H60.PNG|Jürgen Jahnke<br />
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Datei:H29.JPG|1993<br />
Datei:H30.JPG|1993<br />
Datei:H31.JPG|1993<br />
Datei:H32.JPG|1993<br />
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Datei:H39.JPG|30.8.2016<br />
Datei:H40.JPG|30.5.2016<br />
Datei:H41.JPG|23.5.2016<br />
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Datei:H43.JPG|2015<br />
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====Volleyball====<br />
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[[Datei:V18.JPG|700px|zentriert|Bad Doberan]]<br />
[[Datei:V19.JPG|700px|zentriert|Bad Doberan]]<br />
[[Datei:V20.JPG|700px|zentriert|Bad Doberan]]<br />
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Datei:V35.JPG|<br />
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Datei:S25.JPG|Volleyballteam: Johannes, Uwe Sudrow, Bärbel, ?, Ehepaar Papke, Gabriele Jentoch, Frauke Maß<br />
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Datei:V41.jpg|Trainer Maik Utes hl: Susanne Droßel, Steffi Boche, Kerstin Egermeier, Kerstin Abshagen, Wiebke Swierczynski, Julia Alm, Franziska Flügel, Silke Tiede vl: Antje Meier ,Manuela Rabe, Sinja Krause(noch aktuelle Mannschaft, Mai 2021)<br />
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<br />
====Radsport====<br />
<br />
* Radsport in Bad Doberan(Autor: Jochen Müller, Hohenfelde)<br />
<br />
* Wo beginnt sie, die Geschichte des Radsports in Bad Doberan? <br />
* Bei dem Forstmeister Freiherr Karl von Drais (1785-1851), der sich im Januar 1818, nachdem er mit seinem Laufrad (Draisine) am 12. Juli 1817 von Mannheim nach Schwetzingen und zurück radelte, dieses patentieren ließ? Nicht belegt, aber gerne erzählt wurde, dass von Drais einst ein Wettrennen mit einem Läufer Rund um den Bad Doberaner Kamp veranstaltet hat.<br />
* In den 20er Jahren des vorigen Jahrhunderts, so wusste es das Doberaner Original, der Fotograf Robert Fischer (Rofi) einst zu berichten, fanden vor den Toren der Münsterstadt bereits Radrennen mit selbst gebastelten Startnummern, kleinen Preisen und natürlich mit viel Begeisterung statt.<br />
* Der organisierte Radsport zog im beschaulichen Doberan jedoch erst viel später ein. Max Paschke, den es 1938 aus Dresden an die Küste verschlug, und der in der Querstraße einen kleinen Vulkanisierbetrieb besaß, baute gemeinsam mit Herbert Jäger und dem späteren Kreisvorsitzenden des Deutschen Turn- und Sportbundes (DTSB) Bruno Baade die Sektion Radsport in der BSG Lok Bad Doberan auf. Einmal wöchentlich traf man sich in Paschkes Wohnzimmer, um all das zu besprechen, was für den Aufbau einer Sektion notwendig war. Am 23. September des gleichen Jahres startete mit Herbert Jäger erstmals ein Bad Doberaner Akteur bei einem internationalen Kriterium in Wismar. Die Hansestadt war ein Jahr später auch Austragungsort der Bezirksmeisterschaften im Querfeldeinfahren. Hier fuhr Jäger den ersten Sieg für die noch junge Sektion ein. Unterdessen wurde in Paschkes Wohnzimmer die Idee geboren, in Bad Doberan ein eigenes Radrennen auszurichten. Gesagt, getan. 1957 wurde vor dem Kurhaus das erste Bäderrennen gestartet. Ein Jahr später kam mit Jürgen Kruse ein gestandener Radsport Funktionär aus Wismar nach Bad Doberan. Gemeinsam machte man sich daran das 3. Bäderrennen vorzubereiten. Nach zwei Jahren Erfahrung sammeln sollte es was Großes werden. Am 19. Juli 1959 war es endlich so weit. Unter Federführung von Max Paschke, Bruno Baade, Jürgen Kruse und Heinz Raabe wurde dies immerhin als Qualifikation rennen für die Weltmeisterschaften gestartet. Außer Täve Schur war die gesamte DDR Elite am Start. Das 170 Kilometer Rennen der Asse gewann der mehrfache Friedensfahrt Teilnehmer Johannes Schober. <br />
* Großes Lob kam von der Fachpresse für die rührigen Organisatoren von der BSG Lok Bad Doberan. So schrieb seinerzeit die „Radsportwoche“: Der DSV tat gut daran, das 3. Bad Doberaner Bäderrennen als Auswahlrennen zur Bildung der Nationalmannschaft auszuschreiben. Der Kreis Bad Doberan, dessen Bewohner und Gäste hatten eine solche Klassebesetzung auf dem 42 Kilometer Rundkurs Bad Doberan- Kühlungsborn-Bastorf-Kröpelin-Bad Doberan redlich verdient. Von der recht schwierigen Quartierfrage über die Organisation an der Strecke bis hin zu den tausenden begeisterten Zuschauern, es fehlte an nichts. Die fast 400 Starter werden trotz der teilweise langen Anreise gern an diese großartige Veranstaltung zurück denken. Klug nutzte Jürgen Kruse die Radsport Begeisterung, die vom Bäderrennen ausging für die Nachwuchsförderung. So wurde an vielen Schulen, auch über die Kreisstadt hinaus, die „Kleine Friedensfahrt“ gestartet.<br />
* Im Oktober 1959 wechselten die Lok Radsportler zu Dynamo Bad Doberan. Längst war es nur eine Frage der Zeit bis auch Jugendliche zum Radsport stießen. So stand beim ersten Straßenrennen der Saison 1961 in Bützow mit Jochen Müller in der Altersklasse 14-16 erstmals ein Jugendfahrer am Start und am Ende mit Rang drei auch auf dem „Treppchen“. Bei den Junioren trat seinerzeit unter anderen auch der spätere Maler und Grafiker Felix Büttner, der einst den Kussmund der Aida Schiffen kreierte, kräftig in die Pedalen. Später fuhr er die Friedensfahrt mit. Nein, nicht als Akteur sondern als Maler, der viele interessante Sichten auf das Papier zauberte.<br />
* Mitte der 60er Jahre kam mit Richard Möller aus Kühlungsborn ein weiterer Übungsleiter zu den Bad Doberaner Radsportlern. Ein weiteres Talent reifte unter anderen mit Ralf Schulmeister heran. Zur gleichen Zeit stand bei der Kleinen Friedensfahrt in der Münsterstadt mit Karl Heinz Oberfranz aus Vorder Bollhagen ein kleiner Steppke auf Mutters Damenrad am Start[(https://de.wikipedia.org/wiki/Karl-Heinz_Oberfranz]. Er kam, sah und siegte auf Anhieb. Beim folgenden Kreisausscheid wurde er Dritter. Das ließ Jürgen Kruse und Reiner Karrasch, der 1966 als junger Sport- und Geschichtslehrer nach Bad Doberan kam , aufhorchen. Karrasch hingegen warb immer neue Talente für den Radsport. Wolfgang Paech zum Beispiel, der 1967 in Sebnitz zweiter im Rennen um den Preis des Deutschen Sportechos wurde. Im gleichen Jahr errang Ralf Schulmeister bei den DDR Titelkämpfen im Querfeldeinfahren in Guben die Silbermedaille. Mit Dietmar Mazewitsch reifte schon bald ein weiteres Talent, das bei Querfeldeinrennen wieselflink über die Hindernisse jagte. Nach intensivem Training wurde er 1968 DDR Meister in Aue. 1969 war das erfolgreichste, aber zugleich auch das traurigste Jahr für den Bad Doberaner Radsport. Mit Karl Heinz Oberfranz und Dietmar Mazewitsch qualifizierten sich gleich zwei Radsportler aus der Münsterstadt für die DDR Meisterschaften im Straßenfahren in Venusberg. Im Jugendrennen dominierte Oberfranz und gewann am Ende den Spurt aus einer vierköpfigen Spitzengruppe. Im Schülerrennen ließ auch Dietmar Mazewitsch keinen Zweifel an seiner Klasse aufkommen, gewann die erste Bergwertung und war maßgeblich an der Bildung einer dreiköpfigen Spitzengruppe beteiligt. Bei einer Abfahrt in der vorletzten Runde geschah dann das unfassbare. Dietmar wurde aus der Kurve getragen, prallte gegen einen Baum und erlag wenig später seinen schweren Kopfverletzungen. Unsagbarer Schmerz bei den Angehörigen und seinen Sportfreunden, die einen bescheidenen Kumpel verloren hatten, der auf dem Weg war, ein ganz großer Radsportler zu werden. Karl Heinz Oberfranz wurde schon bald zum TSC Berlin delegiert, gewann 1972 in Gera die 50. Etappe der Internationalen Friedensfahrt für die DDR und nahm im gleichen Jahr an den Olympischen Spielen in München teil. (Rang 30 im Straßenrennen).<br />
* In Bad Doberan wurde unter dessen weiter fleißig trainiert. Dietmar Meyer, Eberhard Wachholz und Wolfgang Bruhn gewannen in Cottbus den Pionierpokal und Uta Müller konnte sich über Gold bei den Mädchen freuen. Unvergessen auch ein Forum mit dem zweifachen Straßenweltmeister Gustav Adolf Schur, das 1972 im Bad Doberaner Kurhaus stattfand. Harry Rohrbach, Wolfgang Bruhn, Thomas Nickel, Peter Thiele, Karl Bull und Michael Jahnke waren in dieser Zeit die erfolgreichsten Lok Radsportler, die unter anderen auch bei DDR Auswahlrennen von sich Reden machten. Mitte der 70er Jahre kam mit Dirk Dassel erneut ein veranlagtes Talent aus Vorder Bollhagen zu den Lok Radsportlern. Beim DDR Endausscheidung des Spartakiadekilometers in Merseburg „spulte“ Dirk die 1000 Meter in 1:40,5 Minuten ab und wurde überlegener Sieger.<br />
* Reiner Karrasch gelang es in dieser Zeit immer hin solche seinerzeit erfolgreichen Rennfahrer wie den vielfachen Friedensfahrt Etappensieger Michael Milde, die Weltmeister Falk Boden und Klaus Grünke nach Bad Doberan zu locken. Gemeinsam mit solchen Lok Akteuren wie Karl Bull, Norbert Thorack, Karl Heinz Jürß und Dietmar Schmied wurden auf dem Sportplatz am Stülower Weg packende Aschenbahnrennen vor mehr als 500 Zuschauern ausgetragen. Rührige Organisatoren waren damals neben Reiner Karrasch auch Hans Jürgen Kowitz und Sektionsleiter Jochen Müller. Trotz solcher veranlagter Rennfahrer wir Thoralf Wiesner, Ralf Seibler, Roland Thorack, Robert Karrasch, Mario Mundt, Rayk Pothmann und Heinz Böckenhauer, die im DDR Maßstab immer wieder auf sich aufmerksam machten, mußte man lange auf größere Erfolge warten. Diese gelangen 1987 Thomas Range, Martin Allwardt, Thomas Höfer und Sven Harder gleich zweifach. Ohne wesentliche Bahn Erfahrung jagte das Bad Doberaner Quartett in Leipzig bei den DDR Meisterschaften im 2000 Meter Mannschaftszeitfahren auf der Bahn zum Erstaunen der Fachwelt als Sieger über den Zielstrich. Nur drei Wochen später wurden die Schützlinge von Reiner Karrasch auch DDR Meister im Mannschaftszeitfahren auf der Straße. Wahrhaftig großartige Erfolg, die es vorher in der Geschichte des Bad Doberaner Radsports so nicht gab.<br />
* Dann kam die Wende. Der gerade eingestellte diplomierte Trainer Uwe Johren entlassen. Der B1000 Bus futsch. Nahezu alle finanziellen Zuwendungen gestrichen. So begann das Sportjahr 1990 für die Radsportler des gerade in „ Doberaner Sportverein“ umbenannten Clubs. Trotz allem, die Bad Doberaner Radsportler um Reiner Karrasch steckten nicht auf, starteten schon bald wieder bei Rennen in Mecklenburg Vorpommern, Schleswig Holstein, Hamburg, Niedersachsen und darüber hinaus. Robert Karrasch, der Sohn des unverwüstlichen Übungsleiter und auch erfolgreichen Rennfahrers Reiner Karrasch, stand ganz besonders oft auf der höchsten Stufe des „Treppchens“. Wenig später wechselte er zum RC Hamburg, dem Verein, in dem auch der spätere Tour de France Siegers Jan Ullrich trainierte.<br />
* In Bad Doberan reifte derweilen mit Maik Roßhirt ein weiteres Radsporttalent. 1996 wurde Roßhirt Deutscher Jugendmeister im Punktefahren. Das gab Auftrieb. Etwa zur gleichen Zeit gelangen auch dem jungen Dirk Reichl zahlreiche Siege, zunächst in Norddeutschland. Bereits 1997 wurde er dann nahe Freiburg Deutscher Jugendmeister im Querfeldeinfahren. Noch im gleichen Jahr empfahl er sich für den Kader des Bundes Deutscher Radfahrer, wurde Zweiter bei einem internationalen Crossrennen in Luxemburg, startete gleich zweimal bei Querfeldein Weltmeisterschaften und gewann 1999 unter anderem die „Trophee de Provinces Francaises“, einer vier Etappenfahrt im Südwesten Frankreichs. Ausgangs der Saison wurde Reichl dann erneut Deutscher Meister. Diesmal im Bergzeitfahren bei den Junioren. Nach erfolgreicher Bundesligasaison, unterdessen für das Schweriner „ Greese Team“ startend, wechselte Dirk Reichl zu Beginn des Jahres 2000 zum Jan Ullrich Nachwuchsteam Telekom und wurde nach dessen Auflösung in die Reihen der Großen des Team Telekom übernommen. Zwei mal wurden er in der U 23 zweiter bei „Rund um den Henninger Turm“ und gewann eine Etappe bei der Irland Rundfahrt. Außerdem standen unter anderem Starts bei der Friedensfahrt und auch bei Paris- Roubaix, wo er sich stets auch in den Dienst von Alexander Winikurow, Jan Ullrich und Eric Zabel stellte, auf dem Programm. Reichl verunglückte später bei einem tragischen Verkehrsunfall([https://de.wikipedia.org/wiki/Dirk_Reichl]).<br />
* In Bad Doberan wurde indes fleißig weiter trainiert. Mit Jacob Fiedler und Marlen Jörend formte Reiner Karrasch, der weiterhin den schmalen Rennsattel drückt, weitere talentierte Akteure, die bei diversen Proficlubs zahlreiche Erfolge einfuhren.<br />
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* '''„Täve“ in Bad Doberan'''(Erinnerungen von Reiner Karrasch)<br />
<br />
* An einem Dienstag im Mai 1970-Straßentraining der Radsportler der BSG Lok Bad Doberan, die sich in Richtung Warnemünde auf den Weg gemacht hatten. Kurz vor Elmenhorst stoppt ein entge-gen kommender Trabant. Die Fahrertür wird aufgerissen, der Fahrer springt aufgeregt heraus, strahlt übers ganze Gesicht. Mensch Täve, (Gustav Adolf Schur/zweifacher Rad Weltmeister) denke ich. „Dobberaan (da kam der anhaltinische Dialekt durch) schon wieder fleißig? Wie gehts? Du fährst immer noch auf dem Rad das Training mit?“, Hände schütteln, Schulter klopfen,weitere Komplimente und kurze, schöne Erinnerungen an zurück liegende gemeinsame Wettkämpfe. Täve hat Urlaub und genießt diese Zeit mit seiner Familie in Nienhagen. „Hast du mal ein Stündchen Zeit für uns“? Naja, wenn meine Frau mich lässt.....?“ Ein wenig vergnügt verfolgt sie unser Gespräch. Sie weiß schon was kommt. In einer knappen viertel Stunde ist alles geklärt.<br />
* Schon drei Tage später empfängt die Bad Doberan Schuljugend den zweifachen Weltmeister und Friedensfahrtsieger Gustav-Adolf Schur im Kurhaus der Stadt. Pünktlich um 14.00 Uhr betritt er den abgedunkelten Saal. Unter den Klängen der Friedensfahrt Fanfare stürmt Täve auf einem Wand füllenden Lichtbild als erster ins Stadion.Tosender Beifall von den gut 100 Anwesenden setzt ein. Sie hatten noch nicht gemerkt, daß Täve unter ihnen weilt. Als die Vorhänge wieder zurück gezogen werden, steht er leibhaftig vor ihnen. Jeder kann ihm die Hand schütteln, Blumen werde überreicht. Schon bald ist er hinter den vielen Blumen kaum noch zu sehen. Der sympathische Sportler ist sichtlich beeindruckt. Locker beginnt das Frage und Antwort Spiel. Täve erzählt etwas über sich,viel über andere, ihm wertvolle Menschen, Freunde und sportliche Gegner. Über Anstrengungen und Fleiß, die nötig sind, um solch sportliche Ergebnisse zu erreichen. Vom Kollektiv der Nationalmannschaft, von der Hilfe durch andere und der gemeinsamen Freude nach den vielen Wettkampfreisen wieder in der Heimat zu sein. Und vom Stolz, den einen Sportler erfüllt, wenn nach einem bedeutenden Sieg die Nationalhymne erklingt. Die Zeit verging wie im Fluge, aus einer vereinbarten Stunde wurden drei. Noch einmal wurden Hände geschüttelt-auf wiedersehen-alles Gute.<br />
* Vor dem Kurhaus sagte er ein wenig gerührt, ganz unter alten Sportfreunden zu mir: „Du, ehrlich, das war schon gut hier bei euch. Prima Urlaubstag!“<br />
*Ich bin glücklich und auch ein wenig stolz über diesen Nachmittag, der unseren Mädchen und Jungen noch lange in Erinnerung bleiben wird.(Reiner Karrasch ist seit Jahrzehnten Trainer in der BSG Lok Bad Doberan/Doberaner SV, der Verf.)<br />
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Datei:R44.JPG|Gustav Adolf(Täve) Schur<br />
Datei:T20.jpg|Kleine Friedensfahrt<br />
Datei:R1.JPG|<br />
Datei:R17.JPG|<br />
Datei:R18.JPG|<br />
Datei:R11.JPG|<br />
Datei:R45.JPG|Karl-Heinz Jürß<br />
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Datei:R8.JPG|<br />
Datei:R20.JPG|Dirk Reichl <br />
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Datei:R7.JPG|<br />
Datei:R14.JPG|<br />
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Datei:R19.JPG|<br />
Datei:R13.JPG|<br />
Datei:R12.JPG|<br />
Datei:R28.JPG|Johannes Schober Sieger Bäderrennen 1960<br />
Datei:R21.JPG|Bäderrennen 1960<br />
Datei:R47.jpg<br />
Datei:R48.PNG<br />
Datei:R49a.PNG<br />
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Datei:R51a.PNG<br />
Datei:R52a.PNG<br />
Datei:R53a.PNG<br />
Datei:R22.JPG|Karl Heinz Oberfranz Sieger der 50. Etappe für die DDR Bei der Friedensfahrt 1960 <br />
Datei:R23.JPG|Beim Festumzug zur 800 Jahrfeier Bad Doberans wurde der Wettkampf zwischen von Drais und einem Läufer nachgestellt<br />
Datei:R24.JPG|Kleine Friedensfahrt in den 80er Jahren auf dem Bad Doberaner Buchenberg<br />
Datei:R25.JPG|Karl Heinz Oberfranz<br />
Datei:R26.JPG|Jochen Müller (rechts) in den 60er Jahren beim internationalen Kriterium Rund um den Hanseatenring in Wismar<br />
Datei:R27.JPG|Jochen Müller (2. v. rechts)<br />
Datei:R16.JPG|<br />
Datei:R29.JPG|v. l. Henning Fründt, Martin Amberg, Martin Dorow<br />
Datei:R38.JPG|<br />
Datei:R33.JPG|<br />
Datei:R34.JPG|<br />
Datei:R35.JPG|<br />
Datei:R36.JPG|<br />
Datei:R37.JPG|<br />
Datei:R39.JPG|<br />
Datei:R40.JPG|<br />
Datei:R41.JPG|<br />
Datei:R42.JPG|<br />
Datei:Doberan R Radsport1.PNG<br />
Datei:Doberan R Radsport2.PNG<br />
Datei:Doberan R Radsport3.PNG<br />
<br />
</gallery><br />
[[Datei:R30.JPG|700px|zentriert|Bad Doberan]]<br />
[[Datei:R31.JPG|700px|zentriert|Bad Doberan]]<br />
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====Leichtathletik====<br />
<br />
* '''DSV Leichtathleten setzen alte Tradition fort (Verfasser: Jochen Müller''')<br />
<br />
* Wohl nur noch ältere Doberaner erinnern sich an den Sportplatz am Bollhäger Weg. In den 30er Jahren gab es hier neben packenden Handball- und Fußballspielen auch spannende Leichtathletik Veranstaltungen zu erleben. Hans Westphal, Baumeister Lutz Elbrecht und Walter Eichstädt waren nur einige der damals erfolgreichen Akteure.<br />
* Gleich nach dem 2. Weltkrieg formierte sich unter dem Namen „Sturmvogel“ eine neue Leichtathletik Generation. Bereits 1947 wurde der Ivendorfer Albert Becker Landesmeister im 400 Meter Lauf. Eine Bad Doberaner Lauflegende war seiner Zeit Tischlermeister Alfred Haber, der zunehmend mehr junge Männer für diese schöne Sportart begeisterte. Dies gipfelte in den legendären Staffelläufen Rund um den Bad Doberaner Kamp. So zu Ostern 1951, als zur Olympischen Staffel zahlreiche Zuschauer die Läufer anfeuerten. Nach spannenden Wettkämpfen lagen sich am Ende Ekkehard Gerik (100 m), Siegfried Türk (200 m), Heinz Spörk (400 m), Günter Niebuhr (800 m) und Schlussläufer Alfred Haber (1500 m) überglücklich als Sieger in den Armen. Haber, der unterdessen in den alten Bundesländern lebt verfolgte stets die sportliche Entwicklung in seiner Heimat und war einst auch bei einer der ersten „Molliläufe“ in der Münsterstadt zu Gast.<br />
* Auch eine überaus engagierte Frau muss unbedingt genannt werden, wenn es um die Bad Doberaner Leichtathletik Geschichte geht: Sigrid Bauch. Sie hielt in den 50er Jahren zumindest kurzzeitig mit 2:30,1 Minuten den DDR Rekord im 800 Meter Lauf. Später stießen u.a. Dieter Ulonska und Dieter Schmidt zu den Leichtathleten, die sich bereits 1952 in der gerade gegründeten BSG Lok Bad Doberan ansiedelten. Letzterer erkämpfte als B Jugendlicher den Bezirksmeistertitel im Speerwurf. Leider wurde diese Sektion wenig später aufgelöst. Schmidt ließ diese schöne Sportart jedoch nie los. 1962 nach seinem Studium baute er gemeinsam mit Erwin Schulze in der SG Dynamo Bad Doberan eine Leichtathletik Sektion und später auch ein Trainingszentrum auf. Auch hier ließen Erfolge nicht lange auf sich warten. So wurde z. B. Eckhard Höfer DDR Jugendmeister im Crosslauf, Rita Jahnel und der spätere Bad Doberaner Landrat Thomas Leuchert, um nur einige zu nennen, nahmen erfolgreich an Kinder- und Jugendspartakiaden im DDR Maßstab teil. Zahlreich waren seiner Zeit auch die Delegierungen zum Leistungszentrum SC Dynamo Berlin.<br />
* Nach der Wende wurde die SG Dynamo und damit auch die so erfolgreiche Leichtathletik Sektion aufgelöst. Dieter Schmidt begann sich im Doberaner SV in der Abteilung Handball zu engagieren. Sein Herz schlug jedoch auch weiter für die Leichtathletik. Auf Drängen des Vorstandes baute er 1998 eine Abteilung Leichtathletik auf. Schon bald mischten die jungen Leichtathleten in der Spitze des Landes mit. Immerhin auf 60 Mitglieder wuchs die Abteilung und mit Joachim Wessel, Silke Burmeister und Katharina Berndt gewann Schmidt schon bald neu Mitstreiter, die für den Kinder- und Jugendsport wirkten. Immer deutlicher beherrschten die jungen Bad Doberaner Leichtathleten die Spitze des Landes, oft auch gegen die übermächtige Konkurrenz vom SC Empor (später LAV) Rostock und dem SC Neubrandenburg. Johanna und Carolin Pügge, Georg Burmeister, Dana Borgwardt, Odett Erdmann, Carolin Heiden, Antje Völker und Julia Wilder zählten u.a. zu den erfolgreichsten Akteuren zu Beginn des 21. Jahrhunderts.<br />
* Mollilauf - und wieder ein Wettkampf zwischen Mensch und Maschine<br />
* Wenig später profilierte sich neben Wettkämpfen auf dem Sportplatz „Am Stülower Weg“ oder im Kellerswald (Cross Läufe) mit dem „ Mollilauf“ auch eine hochkarätige Laufveranstaltung. Unter Federführung von Hotelier Dr. Horst Metz, der gerade privatisierten Bäderbahn „Molli“, dem Kreissportbund und dem Doberaner Sportverein profilierte sich der Volkslauf über drei, sechs und 12 Kilometer schnell. Für Aufsehen sorgte stets der sechs-Kilometer Start, der in Heiligendamm unter dem lauten Pfeifen des „Mollis“ erfolgte. Dann kämpfte auf der Strecke Heiligendamm-Bad Doberan erneut Mensch gegen Maschine, wie einst auf dem Kamp zwischen Mensch und Draisine. Irgendwann kam dieser Traditionslauf ins straucheln. Beherzt sprang dann das Bad Doberaner Rote Kreuz in die Bresche und setzt diese schöne Tradition erfolgreich fort.<br />
*„Doberanner“ joggen 10 000 Kilometer über den Rennsteig<br />
* Sie laufen, laufen, laufen-am liebsten über den Rennsteig im Thüringischen. Und das schon seit über 23 Jahren. Genau am 28. September 1997 fanden sich am Rande des Bad Doberaner Kellerswaldes ein gutes Dutzend Laufbegeisterte zusammen, um eine Laufgruppe zu gründen.“Zur Pflege der läuferischen Traditionen in der Münsterstadt“, wie es auf der Gründungsurkunde der „Doberanner“ zu lesen ist. Seither treffen sich die Laufbesessenen jeweils sonntags um 10.00 Uhr an der Förderschule zum gemeinsamen Joggen. Jährlicher Höhepunkt ist unbestritten der Thüringer Rennsteiglauf, der größte Crosslauf Europas. Sage und schreibe 10 000 Kilometer legten die „Doberanner“ bisher auf dem Kamm des Thüringer Waldes zurück. Mit 27 Starts über die Marathon-Distanz (zuvor 45 km) war Winfried Heinike mit 1 139 Kilometern der ausdauerndste. Es folgten Andreas Knoch (969 km), Jochen Müller ((810 km), Magdalena Edner (758 km) und Klaus Luther (737 km/Kilometer Angaben von 2017). „Wir rennen nicht vorne mit, wollen Spaß haben und einfach dabei sein in den großen, bunten Starterfeldern“, so Magdalena Edner. Die Marathon-Strecke war jedoch nicht das Ende der Fahnenstange. Magdalena Edner, Klaus Luther, Frank Strietz und Andreas Knoch wagten sich sogar an den Super Marathon über 72 Kilometer von Eisenach nach Schmiedefeld. Die „100 Kilometer von Biel“ absolvierten Magdalena Edner und Klaus Luther erfolgreich. Weitere Marathons liefen die „Doberanner“ u.a. in Rom, Wien, Paris, New York, Zermatt, Palma, Hamburg, Berlin, Bremen, Kiel, auf dem Darß und dem Brocken. Nicht alle „Doberanner“ beschränken sich jedoch nur aufs Laufen. So bestieg etwa Magdalena Edner den Kilimandscharo und Jochen Müller startete immerhin 15 mal beim 300 km Radmarathon rund um den schwedischen Vätternsee. Birgit Starck nimmt außerdem an zahlreichen Triathlons teil, u.a. am Ironman 70.3 in Binz.<br />
* Auch dies ist durchaus erwähnenswert: Bereits zu DDR-Zeiten steckten Gerhard Schirmer und Johannes Mährlein eine gut drei Kilometer lange Runde im Kellerswald ab und trainierten emsig für den Rennsteiglauf. Dann kam die Wende. Viele große Marathon-Läufe waren plötzlich möglich. Besonders der Hamburg-Marathon hatte es den Beiden angetan. Das Problem: er fand am gleichen Wochenende statt, an dem auch der Rennsteiglauf gestartet wurde. Was also tun? Die beiden Laufverückten starteten am Sonnabend bei ihrem geliebten Rennsteiglauf, fuhren spät abends durch die Nacht in Richtung Norden und standen tags darauf pünktlich um 10. 00 Uhr am Start zum Hamburg-Marathon. So „verrückt“ war später keiner mehr.<br />
*Kilimandscharo bezwungen. Magdalena Edner meisterte große sportliche Herausforderung<br />
*Eisiger Wind, Schneetreiben aber auch gleißende Sonne und Temperaturen bis an die 40 Grad Marke gepaart mit unbeschreiblichen Naturschauspielen in fünf Vegetationszonen erlebte die Bad Doberanerin Magdalena Edner beim „Kilimann“, einer sportlichen Herausforderung in Afrika. Seit nunmehr 25 Jahren schnürt die einstige Handballerin die Laufschuhe. Erst startete sie bei kleineren Volksläufen, später nahm die Bad Doberanerin auch „Klassiker“, wie den Hamburg- und Berlin Marathon sowie den Rennsteiglauf unter die Sohlen. Dem langen „Kannten“ über 72 Kilometer von Eisenach nach Schmiedefeld folgten die 100 Kilometer von Biel in der Schweiz. Gerade über die Ziellinie gelaufen nahmen neue Herausforderungen bereits Konturen an. Diesmal sollte es gen Afrika gehen. So kam der „Kilimann“, eine Mischung aus der Besteigung des höchsten Berges des schwarzen Kontinents und einem Marathon am Fuße des Riesens gerade recht. So brach Magdalena Edner an der Seite von Extremsportler Michael Kruse aus Schwerin in Richtung Süden auf. Mit 30 Gleichgesinnten aus den USA, Afrika, Deutschland und Dänemark ging es von 1 800 Metern in sieben Tagen hinauf auf den Gipfel in fast 6 000 Meter Höhe. Beim Aufbruch stöhnten die Akteure noch über brütende Hitze. Das sollte sich mit zunehmender Höhe schnell ändern. Auf dem Gipfel dann Schneestürme und Temperaturen von 27 Grad unter null. Total erschöpft aber überglücklich hisste die kleine hiesige Delegation eine Flagge aus Mecklenburg Vorpommern auf dem Gipfel. Am darauf folgenden Sonntag ging Magdalena Edner trotz nahezu 40 Grad beim „ Kilimandscharo Marathon“ an den Start. Von 1 000 Meter Höhe ging es bei fließendem Fahrzeug Verkehr zunächst auf 950 und dann hinauf auf 1 300 Meter. Nicht nur Hitze und Auto Abgase sondern auch die Anstrengungen der Kilimandscharo Bezwingung machte den 300 Startern zu schaffen. Nach 4:45 Stunden lief die Doberanerin über den Zielstrich. „Das war das absolut Härteste, was ich während meiner langen sportlichen Laufbahn erlebt habe. Dennoch hatte ich kaum ernsthafte Probleme und konnte den Kilimandscharo noch weit vor dem Extremsportler Michael Kruse bezwingen“, so die Bad Doberanerin.<br />
<br />
* '''Leichtathletikasse des Doberaner Sportvereins'''(benannt von Frank Lehmann)<br />
<br />
* '''Lara Kempka''' Jahrgang 1997<br />
* 2011 Wechsel zum SC Neubrandenburg<br />
* größter Erfolg: 3. Platz Olympische Jugendspiele 2014 in Nanjing (China) Diskus 50,70 m<br />
<br />
* '''Jonas Baedeker''' Jahrgang 1999<br />
* 2016 Wechsel zum SC Neubrandenburg<br />
* größter Erfolg: Deutscher Meister U18 2016 in München 800m 1:53,04 min.<br />
<br />
* '''Niklas Tuschling''' Jahrgang 2002<br />
* 2014 Wechsel zum 1. LAV Rostock<br />
* größter Erfolg: 3. Platz bei den Deutschen Mehrkampfmeisterschaften 2020 in Vaterstetten 6.832 Pkt.<br />
<br />
* '''Liam Zippert''' Jahrgang 2004<br />
* Seit 2014 beim Bad Doberaner SV<br />
* größter Erfolg: Deutscher Vizemeister 2019 in Bremen Weitsprung 6,43 m<br />
<br />
<br />
<br />
[https://dsv-leichtathletik.com/]<br />
<br />
<br />
* Frank Paschek, 1956 in Bad Doberan geboren, ist ein ehemaliger deutscher Leichtathlet, der – für die DDR startend – bei den Olympischen Spielen 1980 die Silbermedaille im Weitsprung gewann... <br />
<br />
<br />
<br />
[https://de.wikipedia.org/wiki/Frank_Paschek]<br />
<br />
[[Datei:L24.JPG|700px|zentriert|Bad Doberan]]<br />
[[Datei:S250.PNG|700px|zentriert|Bad Doberan]]<br />
<br />
<br />
<gallery mode="packed" widths="200px"><br />
<br />
Datei:L15.JPG|Doberaner Staffel, links Lutz Elbrecht(Baumeister)<br />
Datei:IMG 1772.jpg<br />
Datei:IMG 1772.jpg<br />
Datei:L14.JPG|Staffellauf auf dem Sportplatz am Kellerswald<br />
Datei:L38.JPG|um 1965<br />
Datei:L25.JPG|l. Dieter Schmidt<br />
Datei:L26.JPG|r. Hermann Timm<br />
Datei:L27.JPG|2. v.l. Jochen Müller<br />
Datei:L28.JPG|v.l. Inge Bengelstorff, Angret Hannemann, Dorit Matschke, Karin Palesche<br />
Datei:L29.JPG|Nr. 89 Jochen Müller<br />
Datei:L30.JPG|v.l. Karin Palesche, Dorit Matschke, Eva-Maria Hamann, Brigitte Spettmann, Angret Hannemann<br />
Datei:L31.JPG|Brigitte Spettmann<br />
Datei:L32.JPG|?, Eva-Maria Hamann, Helga Friedrich<br />
Datei:L33.JPG|Hannelore Timm<br />
Datei:L35.JPG|Bezirks Cross Meisterschaft Ribnitz 1964, Nr. 102 Dieter Schmidt<br />
Datei:L36.JPG|<br />
Datei:L37.JPG|Cross der Jugend in Halle um 1965<br />
Datei:L39.JPG|<br />
Datei:L40.JPG|v.l. J. Müller, Br. Spettmann, H. Friedrich, H. Timm, E.-M. Hamann, H. Friedrich<br />
Datei:L41.JPG|1.R. steh. v.l. J. Müller, H. Friedrich, D. Matschke<br />
Datei:L42.JPG|Dieter Schmidt<br />
Datei:L43.JPG|<br />
Datei:L44.JPG|<br />
Datei:L45.JPG|<br />
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Datei:L55.JPG|<br />
Datei:L56.JPG|<br />
Datei:L57.JPG|<br />
Datei:L58.JPG|<br />
Datei:L60.JPG|Dynamo Leichtathleten in Bad Wilsnack, 1964 <br />
Datei:L61.JPG|<br />
Datei:L21.JPG|Kreissportfest der Werktätigen, Nr. 83 Eckardt Elbrecht<br />
Datei:L87.PNG<br />
Datei:L87a.PNG<br />
Datei:L88.JPG<br />
Datei:L1.JPG|<br />
Datei:L2.JPG|<br />
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Datei:L7.JPG|<br />
Datei:L8.JPG|<br />
Datei:L10.JPG|<br />
Datei:L11.JPG|Magdalena Edner<br />
Datei:L12.JPG|Elisa Sophie Döbel(AK 12), 5,35 m bei den Landesjugendsportspielen in Nbrb.<br />
Datei:L13.JPG|Siegerin Johanna Pügge, DSV, beim Ballwerfen<br />
Datei:L20.JPG|Leichtathleten des DSV Anf. 2000-er/u. a. Birgit Allwardt, Anett Allwardt, Odett Erdmann, Carolin Pügge, Antje Völker, Hein Wiebe<br />
Datei:L16.JPG|Nr. 371 Jörg Zimmermann<br />
Datei:L17.JPG|<br />
Datei:L18.JPG|l. Nr. 476 J. Müller<br />
Datei:L19.JPG|Doberaner Laufgruppe/v.l. 2. Rosi Bergmann, 6. M. Edner, r. J. Müller<br />
Datei:L22.JPG|Magdalena Edner<br />
Datei:L62.JPG|<br />
Datei:L63.JPG|<br />
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Datei:L80.JPG|<br />
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====Frauensport====<br />
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[[Datei:L23.JPG|700px|zentriert|Bad Doberan]]<br />
[[Datei:S28.JPG|700px|zentriert|Bad Doberan]]<br />
[[Datei:S29.JPG|700px|zentriert|Bad Doberan]]<br />
<br />
[[Datei:S240.PNG|700px|zentriert|]]<br />
[[Datei:S241.PNG|700px|zentriert|]]<br />
[[Datei:S242.PNG|700px|zentriert|]]<br />
[[Datei:S243.PNG|700px|zentriert|]]<br />
[[Datei:S244.PNG|700px|zentriert|]]<br />
[[Datei:S245.PNG|700px|zentriert|]]<br />
[[Datei:S246.PNG|700px|zentriert|]]<br />
[[Datei:S247.PNG|700px|zentriert|]]<br />
[[Datei:S212.PNG|700px|zentriert|vl: Marg. Trostmann, Rita Burgert, Inge Türk, Helga Dinse, dar. Hanne Raasch, Maritta Roddelkopf, Margit Meinel, Brigitte Elfeld, dav. Rosi Ginz, Rosi Schmäling, Edith Kurreck, Lotti Schrumpf, Lisa Schönfeld, dav. Bärbel Saß, dan. Eva Hagemeister, dav. Monika Tessin, Erika Franzke, Hildegard Jakubowski, Sonja Menzel, ?, Sylvia Türk ]] 1994 Dänemark/Falster<br />
[[Datei:S213.PNG|700px|zentriert|]]<br />
[[Datei:S222.PNG|700px|zentriert|]]<br />
[[Datei:S236.PNG|700px|zentriert|]]<br />
<gallery widths="400px" heights="200px"><br />
Datei:S16.JPG|<br />
Datei:S6.JPG|<br />
Datei:S21.JPG|<br />
Datei:S26.JPG|Frauensportfest: Birgit Stark, Gabriele Jentoch, Dana, <br />
Datei:S69.JPG|<br />
Datei:S214.PNG|1995 Darß, hockend: ?, Rita Burgert, Rosi Schmäling, Eva Hagemeister, Edeltraut Becker, stehend v. l. Anja Richardt, Hildegard Jakubowski, Erika Franzke, Marita Roddelkopf, Margit Meinel, Michaela ?, Hanne Rasch, Sabine Walmirstedt, Sabine ?, Waltraut Laser, Brigitte Elfeld, Helga Dinse, Monika Tessin, Inge Türk, Rosi Ginz, Edith Kurreck, Bärbel Saß<br />
Datei:S215.PNG|dito, v. l. ?, Maritta Roddelkopf, Rosi Schmäling, Eva Hagemeister, Edith Kurreck, Rita Burgert, Rosi Ginz, Marita Schulz<br />
Datei:S216.PNG|1996 Rügen/Prora/Sturm- und Regentour, v. l. Margaret Trostmann, Lotti Schrumpf, Rosi Schmäling, ?, ?, Sabine Walm., Bärbel Saß, Edith Kurreck, Waltraud Laser, Marita Roddelkopf, Eva Hagemeister, Margit Meinel, Brigitte Elfeld, Sylvia Türk, Rosi Ginz, Hanne Rasch, Erika Franzke, Lisa Schönfeld, Hildegard Jakubowski<br />
Datei:S217.PNG|1997 Dänemark<br />
Datei:S218.PNG|dito<br />
Datei:S219.PNG|dito, stehend v. l. Bärbel Saß, Hildegard Jakubowski, Hanne Liedke, Marita Tessin, Maritta Roddelkopf, Erika Franzke, Brigitte Elfeld, Lilo Bosuan, Christina Clasen, Hanne Rasch, Eva Hagemeister, Sylvia Türk, Waltraud Laser, Rosi Schmäling, Lisa Schönfeld, Edith Kurreck, Hilla Suhr, Lieschen Pahnke, sitzend v. l. ?, Johanna Saß, Marita Schulz, Rita Burgert, Lotte Schrumpf, Waltraud Skrotzki, Rosi Ginz, Steffi Brockmann, Margit Meinel, Michaela ?, Margarete Trostmann<br />
Datei:S220.PNG|1999 Burg Stargard und Umgebung, stehend v. l.: Rosi Ginz, Lieschen Pahnke, Margit Meinel, Michaela ?, ?, Inge Türk, Marita Schulz, Lisa Schönfeld, ?, Lotte Schrumpf, Margitta Hilgers, Eva Hagemeister, Monika Tessin, Brigitte Elfeld, Edith Kurreck, vorne v. l. Hanne Lidke, Rita Burgert, Waltraud Laser, ?, Hilla Suhr, Rosi Schmähling<br />
Datei:S221.PNG|v. l.: Rosi Schmäling,Fred Egler, Eva Hagemeister, ?, Rosi Ginz (in Heiligendamm)<br />
Datei:S233.PNG|2000 Jugendherberge Born/Darß<br />
Datei:S234.PNG|2000 Darß<br />
<br />
Datei:S224.PNG|2001 Malchow, oben: v. l.: Lisa Schönfeld, Sylvia Türk, Lieschen Pahnke, Inge Türk, Maritta Roddelkopf, Hilla Suhr, Mitte v. l.: Karin Engel, Marg. Trostmann, Brigitte Elfeld, Bärbel Saß, Lilo Basan, Gabi Jentoch, Edith Kurreck, , vorne v. l.: Hanne Rasch, Margitta Hilgers, Margit Meinel, Eva Hagemeister, Rita Burgert, Sabine ?, Rosi Schmäling, Rosi Ginz<br />
Datei:S225.PNG|dito<br />
Datei:S226.PNG|2002 Malente<br />
Datei:S227.PNG|2003 Ressenow Rostocker "Olympioniken"<br />
Datei:S228.PNG|2002 neue Sporthalle, Bild oben links: v. l. Rita Burgert, Edith Kurreck, Rosi Schmäling, Rosi Ginz, Lisa Schönfeld, Marg. Trostmann, Sylvia Türk, Bärbel Saß, Bild unten rechts am Kreis in Aktion v. l.: Rosi Schmäling, Edith Kurreck, Lisa Schönfeld, Sylvia Türk, Rosi Ginz und Rita Burgert<br />
Datei:S229.PNG|dito<br />
Datei:S230.PNG|2005 Binz/Rügen, hinten v. l.: Karin Engel, Edith Kurreck, Waltraud Laser, Margitta Hilgers, Lisa Schönfeld, Edeltraut Becker, Hanne Richter, Mitte v. l.: Ingrid Junge, Brigitte Elfeld, Hanne Rasch, Maritta Roddelkopf, Rosi Schmäling, vorne v. l.: Gerda Bruhn, Angret Sandner, Margit Meinel, Traudi Harder, Rita Burgert, Rosi Ginz, Hilla Suhr<br />
Datei:S231.PNG|dito<br />
Datei:S232.PNG|Seebrücke Sellin(oberes Bild), hinten v. l.: Margitta Hilgers, Brigitte Elfeld, Frau Hardr, ?, Edith Kurreck, Hanne Rasch, Hanne Richter, Rosi Schmäling, Karin Engel, vorne v. l.: Angret Sandner, Edeltraut becker, ?, ?, Rosi Ginz, Margit Meinel, Rita Burgert<br />
Datei:S235.PNG|2004 Murchin bei Usedom, v.l. Hanne Rasch, Edeltraut Becker, Lieschen ?, Edith Kurreck, Hilla Suhr, Sabine ?, Brigitte Elfeld, Margit Meinel, Angret Sandner, Rita Burgert, Rosi Ginz, Sylvia Türk, Marita Schulz, Margitta Hilgers, Karin Engel, Rosi Schmäling, Gerdi Bruhn, unteres Bild: Rosi Ginz und Rosi Schmäling<br />
Datei:S249.PNG<br />
Datei:S16.JPG|<br />
Datei:S6.JPG|<br />
Datei:S17.JPG|<br />
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====Sonstige Sportarten====<br />
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Datei:S14.JPG|<br />
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Datei:S24.JPG|<br />
Datei:S26.JPG|Frauensportfest: Birgit Stark, Gabriele Jentoch, Dana, <br />
Datei:S69.JPG|<br />
Datei:Dob755.PNG|<br />
Datei:Dob755a.PNG|<br />
Datei:Dob755b.PNG|<br />
</gallery><br />
<br />
*Tennis<br />
<gallery widths="400px" heights="200px"><br />
Datei:O163.JPG|<br />
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Datei:Ten1.JPG|<br />
Datei:Ten2.JPG|<br />
Datei:Ten3.JPG|<br />
Datei:S81.jpeg<br />
Datei:S70.JPG|<br />
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*Hundesport<br />
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<gallery widths="400px" heights="200px"><br />
Datei:Hu1.JPG|<br />
Datei:Hu2.JPG|<br />
Datei:Hu3.JPG|<br />
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* Frauensport<br />
[[Datei:L23.JPG|700px|zentriert|Bad Doberan]]<br />
[[Datei:S28.JPG|700px|zentriert|Bad Doberan]]<br />
[[Datei:S29.JPG|700px|zentriert|Bad Doberan]]<br />
<br />
* '''Mach mit-mach`s nach-mach`s besser.....'''(Erinnerungen von Jochen Müller) <br />
<gallery widths="400px" heights="200px"><br />
Datei:O91.JPG|<br />
Datei:O92.JPG|<br />
Datei:O148.JPG|<br />
</gallery><br />
<br />
* ......so hieß es am 3. Februar 1985 um Punkt 10. 00 Uhr original per DDR Kinderfernsehen aus Bad Doberan. Adi, der Hauptakteur dieser Sendung begeisterte die Bad Doberaner Mädchen und Jungen auch schon früher zum 1. Mai. Da wurde die Idee geboren, auch einmal eine Original Fernsehsendung, in der Schulen des Kreises miteinander wetteifern sollten, original aus Bad Doberan zu senden. <br />
* Und so hieß es schließlich: „Und nun liebe Kinder, seht ihr original aus Bad Doberan die Sendung ‚mach mit-mach`s nach-mach`s besser`. Es stehen sich gegenüber die Mannschaften der gastgebenden Ernst-Schneller-Oberschule Bad Doberan und der Fritz-Reuter-Oberschule Kühlungsborn.“<br />
* Adi, Ariane und die beiden engagierten Mannschaften wussten die Besucher auf den Rängen genauso zu begeistern, wie die vielen Fernsehzuschauer zu Hause an den Bildschirmen, denen auch viel wissenswertes aus unserem Kreis vermittelt wurde. <br />
*Indes wogte der Kampf zwischen beiden Schulen hin und her. Nach vielen ideenreichen Staffeln, die von der grandiosen Schlussstaffel noch überragt wurde, siegten am Ende die Kühlungsborner Mädchen und Jungen mit 24 zu 19 Punkten.<br />
<br />
====Tischtennis====<br />
* '''Siegfried Lemke''' spielt seit 1953 Tischtennis. Er begann seine überaus erfolgreiche Karriere in Bad Doberan und schloss sich 1959 dem SC Leipzig an.<br />
[https://de.wikipedia.org/wiki/Siegfried_Lemke]<br />
<br />
[[Datei:S30.JPG|700px|zentriert|Bad Doberan]]<br />
*Tischtennisländerkampf DDR - Dänemark 1968 im Haus der Freundschaft(HDF):<br />
[[Datei:T32.jpg|700px|zentriert|Bad Doberan]]<br />
[[Datei:S31.JPG|700px|zentriert|Bad Doberan]]<br />
[[Datei:S68.JPG|700px|zentriert|Bad Doberan]]<br />
[[Datei:S12.JPG|400px|zentriert|Bad Doberan]]<br />
<br />
====Kegeln====<br />
[[Datei:S32.JPG|500px|zentriert|Bad Doberan]]<br />
[[Datei:Keg6.JPG|500px|zentriert|Bad Doberan]]<br />
* v.l. vorne: Alfred Ressel, Rudolf Zimmermann, Klaus Pruchner, Bernd Schulze, Horst Arndt<br />
* hinten: Wolfgang Knauth, Gerhard Thielke, Helmut Knaack, Fritz Bartsch<br />
<br />
'''Wenn nur der Großherzog schon gekegelt hätte'''''(von FRANZ SCHWEIGER /OZ, 12.1.1993)''<br />
* Bad Doberan. Als Heinrich Köhn 1926 an der heutigen Gaststätte „Bellevue", ehemals Brandts Höh' eine Kegelbahn errichtete, konnte er den aktuellen Streit um die Anlage nicht ahnen.<br />
* Sie ist immer noch voll funktionsfähig, trotz des ehrwürdigen Alters von fast 70 Jahren. Gekümmert hat sich die Stadt wenig darum. Enthusiasten wie Rudolf Bartsch, Walter Keller, Kurt Pentzin, Horst Arndt und andere waren es, die immer wieder Hand anlegten und die Anlage betriebsfähig hielten.<br />
* Hier wurden die Grundlagen für die Erfolge der Kegler gelegt, die Doberan im ehemaligen Bezirk Rostock und jetzt im ganzen Land, ja sogar bundesweit, bekanntmachten. <br />
* Die Erfolge sind kaum noch zu zählen: Aufstieg von der Kreisklasse zur Bezirksliga, mehrfacher Bezirksmeister, Landesmeister der Senioren, ein 12. Platz bei der Bundesmeisterschaft, Einzeltitel von Günter Trost, Rudolf Bartsch, Karl Peters und Franz Schweiger, neuerdings von Wolfgang Knauth.<br />
* Viele Bürger fanden Freude am Kegeln, zeitweilig gehörten der Kegelsektion über 100 Mitglieder an. Fünf Männermannschaften, zwei Frauen- sowie Kinder- und Jugendmannschaften standen einst im Wettspielbetrieb. Volkssportmannschaften entstanden in den Betrieben. Sie vereinten nochmals über 100 Bürger, die regelmäßig Sport trieben. Übungsleiter wie Herr Wischmann, Günter Trost, Walter und Waltraud Keller, Fritz Bartsch und andere gaben Wissen und Können weiter.<br />
* Es herrschte Leben in der „Bude". Aber die Heimstatt wurde zu eng für die vielen Interessenten. Ringsherum entstanden neue, moderne Vier-Bahnen-Anlagen, auch auf den Dörfern und in den Kleinstädten. Deren Dorf- bzw. Stadtvätern hatten das offene Herz für die Kegler, das man in Doberan vermißt. <br />
* Allzu verständlich war daher der Wunsch, auch in Bad Doberan eine angemessene Sportstätte zu schaffen. Dazu gab es bereits zu DDR-Zeiten mehrere aussichtsreiche Versuche. Bis zu 45 Betriebe erklärten damals ihre Bereitschaft, materielle und finanzielle Unterstützung zu leisten. Nichts wurde daraus. <br />
* Zeitumstände und Kommunalpolitiker waren dagegen. Am weitesten kam man 1977/78. Arno Schranck, der damalige Bürgermeister, besorgte aus Calbe 60 Waggons Steine. <br />
* Dann wurde Bau-Stopp verfügt. Immer gab es in Bad Doberan andere Prioritäten: Kindergärten, Veteranentreff und vieles mehr. Sicher nichts Unwichtiges. „Ihr müßt ein Einsehen haben", hieß es. Die Kegler sahen ein. Besprechungen mit Bürgermeistern, von Fabian bis Grzech, fanden regelmäßig statt. Immer ohne befriedigende Ergebnisse. <br />
* Nach der Wende sind die Kegler vom Regen in die Traufe gekommen. Was nützen ihnen vollmundige Erklärungen von Innenminister Seiters; keine Sportanlagen aufzugeben. Die Stadt ist eben anderer Meinung.<br />
* Für das Stadtsäckel sind 5000 DM jährliche Betriebskosten für die bestehende Kegelbahn am „Bellevue" angeblich zu viel. Noch aus den Jahren 1988/89 schuldet die Stadt dem Besitzer des „Bellevue" 2000 DM für Heizkosten.<br />
* Jetzt wurde den Keglern bekannt, daß das Gelände mit Kegelbahn und angrenzendem Garten von der Stadt verkauft werden soll. Angeblich für ein Butterbrot. <br />
* Warum hat die Stadt die Kegler nicht unterstützt, selbst die traditionsreiche Sportstätte erwerben zu können? <br />
* Als wenig hilfreich wird von den Keglern auch der sicher gutgemeinte Ratschlag von Bürgermeister Berno Grzech empfunden: „Baut Euch doch so ein Ding allein". Er will immerhin ein Grundstück zur Verfügung stellen. 800 000 DM wären für den Neubau einer Wettkampfanlage notwendig. Daran müßte sich die Stadt, so ließ Landrat Hinz verlauten, mit 30 % beteiligen.<br />
* Undenkbar beim notorisch schlappen Stadtsäckel. Welch eine Rechnung: Über einen spektakulären Neubau, der 800 000 DM kostet, wird allen Ernstes, oder etwa nicht ganz so ernst (?), nachgedacht.<br />
* 5000 DM jährliche Betriebskosten bringen aber angeblich unüberwindbare Probleme mit sich. Ist das nicht widersinnig? <br />
* Wollen sich die heutigen Stadtväter etwa in ihrer Ablehnung gegenüber dem Kegelsport in keiner Weise von ihren Vorgängern unterscheiden? Wollen sie sich etwa dem Vorwurf aussetzen, sie denken nur in Rennbahn-Dimensionen oder an die 200-Jahr-Feier von Heiligendamm mit ihrem Glanz und Glamour?<br />
* Schade, daß der Großherzog nicht auch schon gekegelt hat. Das wäre doch was: „Friedrich-Franz-Kegelbahn". Niemand würde es wagen, sie anzutasten. <br />
* Wie soll sich in unserer Kreisstadt ein kulturelles und gesellschaftliches Leben entwickeln können, wenn wichtige Grundlagen liquidiert werden?<br />
* Der Kegelsport mit seiner Breitenwirkung gehört zweifellos dazu. Die Kegelbahn „Brandts Höh“ muß bleiben. Noch ist es nicht zu spät, in den Kaufvertrag eine Klausel zur Sicherung der Anlage einzufügen.<br />
[[Datei:S248.PNG|300px|zentriert|Bad Doberan]]<br />
<br />
* Der Doberaner Willi Köhn (87) war sein ganzes Leben mit der Kegelbahn verbunden. Sein Vater Heinrich Köhn baute die Sportanlage im Jahre 1926 auf Brandts' Höh' auf. OZ-Foto:L.W.<br />
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Datei:Keg24.JPG<br />
Datei:Keg23.JPG|Franz Schweiger<br />
Datei:Keg22.JPG|Rudolf Bartsch<br />
Datei:Keg21.JPG|Wolfgang Knauth<br />
Datei:Keg20.JPG|Werner Weber<br />
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Datei:Keg16.JPG<br />
Datei:Keg15.JPG|Bernd Schulze <br />
Datei:Keg14.JPG|Fritz Bartsch<br />
Datei:Keg13.JPG|Horst Arndt<br />
Datei:Keg12.JPG|Peter Petersen<br />
Datei:Keg11.JPG|Klaus Pruchner<br />
Datei:Keg10.JPG|Rudolf Zimmermann<br />
Datei:Keg9.JPG|Helmut Knaack<br />
Datei:Keg8.JPG|Gerhard Thielke<br />
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====Sportschießen====<br />
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[[Datei:S88.JPG|400px|zentriert|Bad Doberan]]<br />
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* '''Auszüge zur Geschichte des jagdlichen Schießens in Doberan/Heiligendamm:'''<br />
*'''um 1800''' Zur Unterhaltung der Badegäste wurden auf dem Kamp in Doberan "Scheibenschießen" durchgeführt. <br />
* '''1828''' Charles James Apperly berichtet in seinem "Nimrods Tagebuch" vom Taubenschießen nach dem Bade. Vorzügliche Schützen waren die Grafen Hahn und Voß.<br />
* '''nach 1823''' Nach dem Bau des Moorbades entstand hier eine Schießhalle. Es konnte auf stehende, laufende und schwebende Ziele geschossen werden. <br />
* '''1849''' "... die Doberaner Bürgerwehr führte seit Anfang des Jahrhunderts regelmäßig Schießübungen durch. Unter dem strengen Commando des Herrn v. Langermann erfolgte die Ausbildung. In ihren schmucken Uniformen traten sie diszipliniert im Schützenhaus, später Handwerkerhaus, ihrer 'Burg' auf..."<br />
*'''1857''' Bau des Wurftaubenschießstandes in Heiligendamm zum Schießen auf lebende Tauben.<br />
*'''1897''' Johann Albrecht verbietet das Schießen auf lebende Tauben. Danach wurde nur noch auf Tontauben geschossen.<br />
* '''1898''' hatte Mecklenburgs Großherzog unweit seiner Besitzung Heiligendamm einen Schießstand in den Wald schlagen lassen. Speziell für das Taubenschießen, wie es seiner Zeit üblich war. Männer, die hinter dem Schießstand hockten, mussten lebende Tauben auflassen, auf die dann geschossen wurde. Die Schießanlage stand neben Golf- und Tennisplätzen und der Galopprennbahn hoch in der Gunst Heiligendammer Gäste. Einer der prominenten Schützen war das Boxidol Max Schmeling.<br />
* Nach '''1945''' kam keiner mehr. Die Anlage versank in Wald und Sumpf. Erst Anfang der 1960er Jahre besann sich die Bad Doberaner Jagdgesellschaft-Arbeiter, Handwerker, Ingenieure und ein Architekt-vom sportlichen Trubel der „Ostseewoche“ angesteckt des „versunkenen Schießstandes“ und stießen wie Forscher in den Urwald vor. Die in Jahrzehnten herangewachsenen Bäume wurden gerodet, die alte Dieselpumpe, die den Stand einst vor dem steigenden Grundwasser bewahrt hatte, durch eine moderne Drainage ersetzt und schließlich noch ein Jagdhaus in gemeinsamer Arbeit errichtet. <br />
* Am 27. Oktober '''1963''', nach nur fünf Monaten Bauzeit, wurde das erste Schießen ausgetragen. Ein Jahr später trafen sich dann bereits die besten Wurftauben Schützen Nordeuropas zum „Großen Preis der Ostseewoche“ unter ihnen die Schweden, die gerade Europameister geworden waren. Das war der Auftakt zu einer international stark beachteten Wettkampfserie, die Jahr für Jahr in Heiligendamm viel sportliche Prominenz im jagdlichen Schießen am Start sah. Mehr und mehr konnten auch Heiligendammer Schützen auf sich aufmerksam machen. Stellvertretend seien an dieser Stelle Helmut Mattke, Siegfried Türk, Manfred Geißler, Uwe Keppke, Ingo Hasse und Michael Windisch genannt.<br />
* Bis '''1975Der''' wurde "Große Preis der Ostseewoche“ ausgetragen. Es folgten internationale Juniorenwettkämpfe und mehrfach auch DDR Meisterschaften im Sportschießen der jagdlichen Disziplinen Trap, Skeet, und laufende Scheibe. Hier konnten immer wieder auch Heiligendammer Schützen wie Uwe Keppke, Ingo Hasse und Michael Windisch mit guten Leistungen auf sich aufmerksam machen. Die „Väter“ solcher Erfolge waren seiner Zeit u.a. Altmeister Helmut Mattke, selbst mehrfacher DDR Meister, Karsten Beth, Franz Zeug und Jan Garbe.<br />
* Nach '''1990''' wurde die „Heiligendammer Schützengilde von 1990 e.V.“ gegründet, die die Traditionen erfolgreich fortsetzt.<br />
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Datei:O162.JPG|<br />
Datei:S89.JPG|Wurftaubenstand mit Taubenhaus 1857<br />
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Datei:S91.JPG|<br />
Datei:S92.JPG|<br />
Datei:S93.JPG|neuer Wurftaubenstand 1925<br />
Datei:S94.JPG|v.l. Schiwy,Steinhagen, Korndörfer, Gh Adolf Friedrich <br />
Datei:S95.JPG|<br />
Datei:S96.JPG|<br />
Datei:S97.JPG|Dora Jürgens, Trabschützin Kl. A<br />
Datei:S98.JPG|v.l. Horst Goedel, Gh Friedrich FranzIV, Korndörfer<br />
Datei:S99.JPG|<br />
Datei:S100.JPG|<br />
Datei:S101.JPG|<br />
Datei:S102.JPG|1958 GST Jagdkollektiv auf Schießst. Kellerswald<br />
Datei:S103.JPG|<br />
Datei:S104.JPG|1961 Bezirksmeisterschaft Kellerswald<br />
Datei:S105.JPG|Siegfried Türk beim Wurftaubenschießen<br />
Datei:S106.JPG|<br />
Datei:S107.JPG|<br />
Datei:S108.JPG|1964 Rohbau Jagdhaus<br />
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Datei:S111.JPG|v.l. Flodmann(Schweden), Türk, Trübenbach, Altermann(DDR)<br />
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====Motorsport====<br />
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* '''Doberaner Motorsportgeschichte'''(Verfasser: Jochen Müller)<br />
* Erinnern Sie sich noch an die Grasbahnrennen auf der Bad Doberaner Galopprennbahn? Hier gab es in den 50er Jahren spannende Motorradrennen, bei denen Akteure aus ganz Deutschland an den Start gingen. Dannmeyer, Zirk und der Kröpeliner Weitendorf fallen mir spontan ein. Sie zogen Jahr für Jahr unzählige Zuschauer an. So lange, bis die starken Rennmaschinen wieder den Pferden weichen mussten. Bauernrennen waren nun wieder angesagt.<br />
* Die Motorsportler gingen indessen andere Wege und gründeten 1959 den Motorsportclub Bad Doberan im ADMV. Zu den Gründungsmitgliedern zählten u.a. Willi Hoffstätter, Karl-Heinz Scheffler und Bruno Franz. Als Schwerpunkt galt die Arbeit mit der Jugend. Und gerade junge Leute waren angetan von den K-Wagen Rennen, die in den 60er Jahren „Rund um den Kamp“ gestartet wurden. So war es nur eine Frage der Zeit, bis Mitte der 70er Jahre eine eigene K-Wagen Gruppe aufgebaut werden konnte. Als Erstes wurden K-Wagen angeschafft und eine Werkstatt in der Neuen Reihe eingerichtet. Hier wurde oft bis in die Nacht hinein geschraubt, getüftelt, verbessert, probiert.... Endlich konnte Peter Lüth dann bei einem K-Wagen Rennen an den Start gehen. So z.B. 1977 beim 1. Kröpeliner K-Wagen Rennen, das der Bad Doberan Motorsportler mit einem Go-Kart, der immerhin mit einem 125 cm3 Motor 20PS auf die Räder brachte, überlegen gewann. Zu den weiteren Erfolgen von Lüth gehörte u.a. auch ein zweiter Platz beim Pokalrennen der Radio DDR-Ferienwelle.<br />
* Nächster Schwerpunkt für die Bad Doberaner Motorsportler war zweifellos der Bau eines Stützpunktes im Pfarrkoppelweg. Mit großzügiger Unterstützung durch den DTSB Kreisvorstand und dem Rat des Kreises sowie tatkräftiger Mitarbeit einer Vielzahl der damals 200 Vereinsmitglieder, u.a. die Sportfreunde Bartosch, Pingel, Hoffstäter, Friedrich, Köntopf, Kasper, Gerschner, Havemann und Zickert. Am 28. Juli 1979 wurde der Stützpunkt feierlich eingeweiht. Schnell wurde das neue Zentrum mit Leben erfüllt. Die Sportfreunde Bohnsack und Pingel zeichneten für touristische Ausfahrten verantwortlich, Turnier Veranstaltungen wurden von den Sportfreunden Hofstätter, Koepke und Pingel organisiert und für Motocross Rennen zeichneten die Sportfreunde Hemmerling und Hofstätter verantwortlich. Technische Überprüfungen und Scheinwerfer Einstellungen waren das Metier der Motorsportler Hanisch, Prüter und Hofstätter. Ein vielfältiges, buntes Vereins Leben also, dass durch einen lebhaften Urlauberaustausch abgerundet wurde. <br />
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Datei:S37.JPG|<br />
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Datei:T130.JPG|Motorcrossrennen auf der Rennbahn<br />
Datei:T131.JPG|dito<br />
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Datei:S65.JPG|<br />
Datei:T55.jpg|K-Wagenrennen<br />
Datei:T129.JPG|dito<br />
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Datei:S253.JPG<br />
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====Galopprennbahn====<br />
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* [[Chronik des Galopprennsports in Doberan:]]<br />
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[[Datei:Dob542.PNG|600px|zentriert|Bad Doberan]]<br />
[[Datei:Dob543.PNG|600px|zentriert|Bad Doberan]]<br />
[[Datei:Dob544.PNG|600px|zentriert|Bad Doberan]]<br />
[[Datei:Dob545.PNG|600px|zentriert|Bad Doberan]]<br />
[[Datei:Dob546.PNG|600px|zentriert|Bad Doberan]]<br />
[[Datei:Dob745.PNG|600px|zentriert|Bad Doberan]]<br />
[[Datei:Dob739.PNG|600px|zentriert|Bad Doberan]]<br />
[[Datei:Dob547.PNG|600px|zentriert|Bad Doberan]]<br />
[[Datei:Dob548.PNG|600px|zentriert|Bad Doberan]]<br />
[[Datei:Dob549.PNG|600px|zentriert|Bad Doberan]]<br />
[[Datei:Dob550.PNG|600px|zentriert|Bad Doberan]]<br />
[[Datei:Dob551.PNG|600px|zentriert|Bad Doberan]]<br />
[[Datei:Dob552.PNG|600px|zentriert|Bad Doberan]]<br />
[[Datei:Dob553.PNG|600px|zentriert|Bad Doberan]]<br />
[[Datei:S174.JPG|600px|zentriert|Bad Doberan]]<br />
[[Datei:Dob710.PNG|600px|zentriert|Bad Doberan]]<br />
[[Datei:Dob711.PNG|600px|zentriert|Bad Doberan]]<br />
[[Datei:Dob712.PNG|600px|zentriert|Bad Doberan]]<br />
[[Datei:Dob713.PNG|600px|zentriert|Bad Doberan]]<br />
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Datei:Doberan R Pferderennen Sowjets.PNGj<br />
Datei:Doberan R Rennbahn.PNGj<br />
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[[Datei:S194.JPG|400px|zentriert|Bad Doberan]]<br />
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*'''Lauf auf schwellendem Rasen''' ''(Aus der Geschichte der mecklenburgischen Pferdezucht (1)( Norddeutscher Leuchturm 1990))'' <br />
* Langsam wandere ich einen schlechten Feldweg entlang. Rechts streift der Blick frei über die Ebene, links ragt eine Baumgruppe empor, die in schnurgerade gepflanzten Reihen einem gemeinsamen Ziel sternförmig zustrebt.<br />
* Plötzlich sehe ich sie kommen: die Kaleschen, Jagdwagen, Landauer. Drinnen die Herren in Frack und Uniformen, die Damen in wallenden Kleidern, Sonnenschirmchen aufgespannt. Auf dem anderen Weg die Fußgänger, Bürgersleute, Bauern, Handwerksgesellen in ihren Sonntagsanzügen. Sie entsteigen der Kleinbahn, die am Fuße der Baumgruppe schnaufend hält. Lebhaftes Stimmengewirr schwillt an, als wir gemeinsam den leicht ansteigenden Weg verlassen. Da liegt sie vor uns, die Rennbahn, die älteste Deutschlands, mit ihren Holztribünen, geschmückt mit filigranartigen Türmchen. Und da sind auch die Pferde, die Vollblüter. Typhon gewinnt, der Graf von Plessen nimmt eine goldene Peitsche aus den Händen des Großherzogs von Mecklenburg-Schwerin entgegen. <br />
* Die Bilder wechseln. Ich sehe sie alle: Pocahontas, Flibustier, Botschafter, Trollhätta und natürlich Kincsem. Sie steht am Anfang ihrer Laufbahn, gewinnt spielend auf dem schwellenden grünen Rasen, dessen Ziel kurz vor dem Bogen liegt, der in etwas scharfer Biegung die Eingangshalle tangiert.<br />
* Die Bilder verschwimmen, Unkraut und Ginster wuchern, Weltkrieg. Dann wieder alles sauber, Menschenmassen wälzen sich heran, Polizei sperrt ab — der Reichspräsident fährt in einem knatternden Automobil vor. Das traditionelle Bauernrennen zum Abschluß erlebt er schon nicht mehr mit. Dann landen Ozeanflieger, wieder applaudiert ein begeistertes Publikum, der Totalisator klappert. Nun schaudernde Bilder: Häßliche sandbraune Uniformen erscheinen. Bald werden die Tribünen mit Brettern zugestellt. Zweiter Weltkrieg. <br />
* Aber die Tribünen öffnen sich wieder. Niemand im übrigen Land nimmt Notiz davon; Nachrichtenverbindungen fehlen noch. Aber für die Einheimischen ist es ein Volksfest. Noch nicht einen Monat nach Kriegsende spielt eine Kapelle, die Kleinbahn fährt wieder. Zwischen abgemagerten, schlecht gekleideten Arbeitern, Bauern und Handwerkern leuchten sowjetische Uniformen. Wieder klappern die Hufe; es interessiert wenig, daß nicht alles Vollblüter sind. Rennen gibt es, Rennen im Frieden. Ich applaudiere mit. Aber plötzlich sind die Tribünen fort, wie vom Winde verweht. Mich fröstelt, aber Frost war es auch, der die Menschen in Not brachte. Und Holz war knapp. . . Aber da sind ja schon wieder Pferde! Goldregen schlägt Vogelhändlerin. Keine Tribünen, kein Toto. Nur Seile trennen Tausende Zuschauer von der Rennbahn. Keine Jockeis, nur Bauern. Nur? Aber dann ist urplötzlich Stille. <br />
* Ich werde mir bewußt, daß mein Fuß auf dem verbliebenen Fundament einer der ehemaligen Tribünen steht. Die Vision ist vorüber, die Realität nimmt mich wieder gefangen. Mit einem traurigen Blick auf Baumaterial und einen großen Schuttberg zwischen den herrlichen Lindenreihen wandere ich den Weg zurück.<br />
* Ich frage einen Jungen der Kreisstadt Bad Doberan, ob er weiß, wo sich die älteste deutsche Rennbahn befand. Er hat keine Ahnung . . . Eine neue Vision eröffnet sich mir: Pferde galoppieren über neuen Rasen. Neue Tribünen, ebenfalls wieder mit Türmchen, sind emporgewachsen. Wir schreiben 1997, das 175. Jahr seit Gründung der Doberaner Bahn. 20 000 Einheimische und Urlauber drängen sich um die moderne Anlage. Pferderennen wieder in Mecklenburg — Utopie müssen sie nicht bleiben!(Horst Gründel)<br />
<br />
<br />
'''Der Doberaner Rennverein von 1822 erlebte jetzt seine Wiedergeburt'''(Bald wieder Hufgetrappel auf dem nagelneuen Geläuf ?(OZ, 5.9.1991))<br />
* 8. August 1993, 15.50 Uhr. Der Parkplatz an Deutschlands ältester Galopprennbahn ist brechend voll. Vom Molli-Haltepunkt Rennbahn strömen immer noch Hunderte Pferdesportbegeisterte durch das breite Eingangstor unter den prächtigen Linden, Am Totalisator werden die letzten Wetten für das Rennen um den Preis der Stadt Bad Doberan entgegengenommen.<br />
* Daß dies bald keine Visionen mehr sein werden, ist seit Dienstagabend Gewißheit. Im Doberaner Kulturamt setzten sieben Herren und Damen ihre Unterschrift unter die Geburts- besser Wiedergeburtsurkunde des „Doberaner Rennvereins von 1822". Damit wurde auch der erste organisatorische Schritt auf dem gewiß beschwerlichen Weg zu einer neuen, attraktiven Rennbahn getan. Das Siebener-Gremium, dem Bürgermeister Bemo Grzech vorsteht, richtete dann auch als erstes einen Appell an die Bürger der Stadt. Um diese einzigartige Attraktion wiederbeleben zu können, heißt es da, sind alle, denen der Pferdesport am Herzen liegt, aufgerufen, den Verein zu unterstützen bzw. Mitglied zu werden.<br />
* Nach den bisherigen Vorstellungen der Vereinsführung soll die Rennbahn jeweils während eines einwöchigen Meetings nationale und internationale Reitprominenz und damit verbunden Tausende Zuschauer anlocken. Um die Anlage jedoch nicht nur für diese wenigen Tage zu nutzen, sieht die Vereinssatzung auch vor, eine Reitsportabteilung aus der Taufe zu heben. Bei all diesen Aktivitäten haben sich die Doberaner Pferdesport-Enthusiasten der Hilfe des renommierten Bad Harzburger Rennvereins versichert. Rat, Tat und hoffentlich auch finanzielle Hilfe erwartet man aus dem Westharz. Etliche Millionen DM sind, über den Daumen gepeilt, notwendig, um aus dem jetzigen Lagerplatz der Norddeutschen Tiefbau und Umweltschutz GmbH und Ackerland wieder eine ansehnliche Bahn zu machen. Die dafür notwendigen zahlungskräftigen Sponsoren werden sich am leichtesten durch attraktive Rennsportveranstaltungen gewinnen lassen, vermutet der Vorstand. Auch mit der Aussicht auf erhebliche Bauleistungen, was Arbeit für viele bedeuten würde, wirbt das Gremium. Wo noch in den 50erJahren Pferde über das Geläuf galoppierten, lagern heute Bauteile, wächst Unkraut meterhoch. »Es gehört schon viel Phantasie dazu, sich hier wieder Rennen vorzustellen', meint auch NTU-Platzmeister Horst Paulokat.(Werner Geske)<br />
<br />
'''Aus der wechselvollen Geschichte der einstigen Doberaner Rennbahn'''''(Als der Herzog von Mecklenburg das Volk zum „Bauerntanz“ einlud'''(OZ, 14.9.1991))''<br />
* Anläßlich der Wiederbelebung des Doberaner Rennvereins von 1822 (OZ berichtete) ist es angebracht, einen Blick auf die Geschichte der ältesten deutschen Rennbahn zu werfen, an die heute leider nur noch die Lindenalleen der ehemaligen Zufahrtswege an der Straße zwischen Doberan und Heiligendamm erinnern.<br />
* Die Geschichte der Doberaner Rennen ist lang und wechselvoll, es mangelte nicht an glanzvollen Höhepunkten aber auch nicht an schweren Rückschlägen. Der erste Anstoß mag wohl vom altfranzösischen Reiterspiel „Caroussel" gegeben worden sein. Schon 1799 vermeldet eine Chronik, man habe im Sommer auf dem „Kamp wiederum Caroussel geritten“. Am 28. Juli 1804 wurde auf dem Feld der Domäne Vorder Bollhagen bereits ein „Wettrennen zu Pferde angestellt, welches allgemein so viel Vergnügen gewährte“. <br />
* Ein weiterer wichtiger Tag war der 10, August 1807. An jenem Tag kam Herzog Friedrich Franz I., nachdem er der Franzosen wegen längerer Zeit nach Altona hatte flüchten müssen, zurück in sein Land. In Doberan befanden sich unter denen, die ihm entgegen geritten waren, auch die „Herzoglichen Bauern, aus dem Dobberanischen Amte, gleichfalls zu Pferde, und angeführt von einigen Pächtern“. Der Herzog stiftete nun in Erinnerung an dieses denkwürdige Ereignis ein alljährlich am 10. August wiederkehrendes Fest, den sogenannten „Bauemtanz“, der mit Reitvorführungen der Bauern eingeleitet wurde. <br />
* Als nun damals in Mecklenburg einzelne Großgrundbesitzer, wie die Herren von Biel auf Zierow, die Grafen Hahn auf Basedow, von Plessen auf Ivenack, von Bassewitz auf Preberede, von Schlieffen auf Schlieffenberg und andere damit begannen, Vollblutpferde aus England zu importieren und damit in ihren Gestüten weiterzuzüchten, waren die Voraussetzungen für den Bau einer Rennbahn in Doberan, wo allsommerlich eine große Gesellschaft zusammenströmte unter der sich viele Pferdeverständige befanden, günstig. Denn wollte man die Vollblutzucht mit Erfolg betreiben, war es notwendig, die Pferde regelmäßigen Leistungsprüfungen zu unterziehen. <br />
* So wurde im Sommer 1822 der Doberaner Rennverein gegründet, der die Aufgabe hatte, alljährlich im Interesse der Vollblutzucht Rennen abzuhalten. Erste Rennen fanden bereits 1822 statt, aber die „Gesetze für mecklenburgische Pferderennen wurden von Friedrich Franz I., nunmehr Großherzog zu Mecklenburg-Schwerin, erst am 10. Februar 1823 bestätigt. <br />
* Im Herbst desselben Jahres beschenkte er dem Doberaner Rennverein mit einer Rennbahn, die „vermöge ihrer passenden und angenehmen Lage nichts zu wünschen übrig* ließ. Mit der Errichtung der Rennbahn wurden die Voraussetzungen für den organisierten Reitsport in Mecklenburg geschaffen. Ein Mann, der sich um die Gründung besonders verdient gemacht hat, war der Baron Gottlieb Ludwig Friedrich von Biel, Gutsbesitzer und Pferdezüchter. Sein besonderes Verdienst war die Veredelung der Pferdezucht, womit er auch im Ausland Anerkennung fand. Er war es, der 1822 die Pferdewettrennen in Doberan ins Leben rief. Dienten die Rennen anfangs rein mecklenburgischen Interessen, so bildeten sie im Laufe der Jahre mehr und mehr eine Anregung für den gesamten deutschen Vollblutzucht- und Rennbetrieb. Die Rennen, die bereits auf dem Gründungsmeeting ausgeschrieben worden waren, und zwar das Paul-Friedrich-, das Alexandrinen- und das Pauls-Rennen, erfreuten sich bald wachsender Beliebtheit bei den deutschen Rennställen, und so waren große preußische, hannoversche und württembergische Gestüte regelmäßig in Doberan vertreten. <br />
* Einen besonderen Anreiz für das Publikum bildeten stets die Rennen für die Landleute, die die Veranstaltungen erst eigentlich zu einem Volksfest werden ließen. Ein Renntag war nämlich immer den sogenannten „Bauernrennen“ gewidmet. Hier stellten Landwirte in Mecklenburg gehörende oder von ihren aufgezogenen Halbblutpferde vor. Beifall und Anerkennung von fachkundigem Publikum ernteten die jungen Reiter und Reiterinnen für ihr Können. Später wurden die sogenannten „landwirtschaftlichen“ Rennen gegründet. Sie waren bestimmt für „in Mecklenburg geborene oder aufgezogene Halbblutpferde im Besitze von mecklenburgischen Landwirten“. <br />
* Die beiden Weltkriege unterbrachen jäh die Doberaner Rennveranstaltungen. Nach dem zweiten Weltkrieg sollte dann noch einmal für kurze Zeit die Startglocke läuten. Ein großes Rennen wurde Anfang Juni 1945 von der Roten Armee veranstaltet. Am 8. Juli 1956 lockte noch einmal ein Rennen fünfzehntausend Zuschauer auf die alte Bahn. Kurz darauf war dann endgültig Schluß, die Anlagen verfielen. <br />
* Hoffen wir, daß die schöne Tradition der Doberaner Pferderennen nun endlich fortgesetzt werden kann, damit es auch in Zukunft, ebenso wie vor Generationen, noch heißen wird: Das höchste Glück der Erde liegt auf dem Rücken der Pferde, in der Gesundheit des Leibes und am Herzen des Weibes! ('''Alexander Schacht''')<br />
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'''Aus der Geschichte des ältesten deutschen Seebades OZ, 27.3.1993'''''(Sogar Hindenburg gab sich auf der Rennbahn die Ehre)'' <br />
* Besonders die Pferderennen, die seit 1922 wieder stattfanden, zogen tausende Besucher an. 1927 gab sich sogar der Reichspräsident Paul von Hindenburg die Ehre.<br />
* Der Rostocker Anzeiger schrieb: „Vor dem Kurhaus und im Kurhaus selbst wartete eine freudig erregte Menge, die das greise Reichsoberhaupt stürmisch begrüßte. Vor dem Eingang wurde der Reichspräsident durch Herzog Adolf Friedrich im Namen des Rennvereins bewillkommnet und dann zum Frühstück geleitet. Die Abfahrt nach dem Rennplatz war wiederum von lebhaften Huldigungskundgebungen der zahlreihen Einheimischen und Kurgäste aus Heiligendamm und den benachbarten Ostseebädern begleitet. Mit ganz besonderer Freude und Genugtuung wird sich der Doberaner Rennverein dieses Tages erinnern. An Eintrittsgeldern wurden am Sonntag rund 25 000 Mark eingenommen. Ein riesiger Autopark auf dem Vorplatz der Rennbahn war die zwangsläufige Begleiterscheinung einer Tribünenüberfüllung sondergleichen. Noch lange nach der Ankunft des Reichspräsidenten auf der Bahn traten alle Augenblicke Verkehrsverstopfungen auf. Man muß Hindenburg gesehen haben, als er sich von seinem Sitz erhob, um den Gruß der Teilnehmer am Amazonenrennen entgegenzunehmen." <br />
* Trotz recht guter Auslastung des Bades während der Saison, kam die GmbH nicht aus den roten Zahlen heraus. Die Investitionen hatten ein enormes Defizit hervorgerufen. Obwohl die Minusbilanz für 1926 „nur“ 10 589 Mark auswies, lagen die Gesamtschulden bereits wieder über 2 Millionen. Davon trug Baron Rosenberg mit seinem Züricher Unternehmen allein über 1,5 Millionen, während die Restsumme als Schuld bei der Dresdner Bank stand, für die Rosenberg ebenfalls die Bürgschaft übernommen hatte. <br />
* Durch den Abschluß von 1926 und auch die Ergebnisse von 1927 und 1928 wurde die Hoffnung auf Gewinn wieder genährt. Die „Goldenen Zwanziger" wirkten auch auf Heiligendamm positiv. In diesen Zeiten allgemeiner Prosperität wurde 1928 wieder der Besuch auf der Rennbahn von zwei, damals äußerst populären Männern, zu einem nationalen Ergebnis im doppelten Sinne. Der Ton, den man in den offiziellen Begrüßungen anschlug, war dementsprechend.(aus WOLF KARGE, Heiligendamm, 1793-1993)<br />
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'''Herzog Christian Ludwig zu Mecklenburg nimmt Ehrenmitgliedschaft im Rennverein von 1822 an: Ich will Doberan mit in den Sattel helfen''' (OZ 12.10.1991) <br />
* Der Bad Doberaner Rennverein von 1822 wurde kürzlich zu neuem Leben erweckt. Über Historie und Gegenwart des Rennvereins sprach die OSTSEE-ZEITUNG mit Herzog Christian Ludwig zu Mecklenburg (79), dessen Familie dem Reitsport in Bad Doberan stets gewogen war.<br />
* OSTSEE-ZEITUNG: Königliche Hoheit, ehe der zweite Weltkrieg den Rennen in Bad Doberan ein Ende setzte, waren Sie und Ihre Familie im Sommer oft Gast auf der wunderschönen Bahn. <br />
* Woran erinnern Sie sich? <br />
* Herzog Christian Ludwig: Es gibt ungezählte Episoden, an die ich mich entsinne. Sportlich gesehen stellten die Renntage im August immer den Höhepunkt unseres alljährlichen Aufenthalts in Heiligendamm dar. Mein Vater war als Großherzog von Mecklenburg Ehrenvorsitzender des Rennvereins. Er hat es sich nur ganz selten nehmen lassen, den Rennen beizuwohnen. Zu besonderen Erlebnissen gehört der gefeierte Besuch des Reichspräsidenten von Hindenburg Mitte der 20er Jahre. Ein ganz tolles Ereignis war auch die Landung eines englischen und zweier deutscher Flieger in der Nähe der Rennbahn. Die mutigen Männer hatten kurz zuvor als eine der ersten den Atlantik im Flugzeug nonstopp überquert. Damals eine enorme Leistung. <br />
* OSTSEE-ZEITUNG: Haben Sie auch selbst einmal bei einem dieser Rennen im Sattel gesessen? <br />
* Herzog Christian Ludwig: Nun ich war sicherlich ein leidlich guter Reiter, doch ich verfolgte die packenden Rennen lieber von der Tribüne. Allerdings habe ich es mir nicht nehmen lassen, mit dem Wallach „Wotan', der eigentlich meinem Vater gehörte, das Geläuf abzureiten. Es war in Form einer Acht angelegt, hatte starke Bodenwellen und fiel nach Westen ab. Vor allem — an die hohen Hindernisse aus Feldsteinen, die oben mit Dornenhecken bewachsen waren, um das Pferd zu hohem Sprung zu zwingen, kann ich mich noch genau erinnern.<br />
* Haben Sie heute noch Beziehungen zum Reitsport? <br />
* Herzog Christian Ludwig: Nur noch als Zuschauer. Selber steige ich nicht mehr aufs Roß. Als wir hierher auf das Gut Hemmelmark bei Eckemförde zogen, habe ich auch so langsam Abschied vom Pferdesport genommen. Die Liebe zu diesen edlen Tieren und diesem herrlichen Sport habe ich mir bis heute bewahrt. Deshalb verfolge ich auch mit großer Sympathie die Aktivitäten zur Neubelebung des Rennvereins. Ich möchte dazu beitragen, daß auch mit Hilfe des Pferdesports diese Region wirtschaftlich in den Sattel gehoben wird. <br />
* OSTSEE-ZEITUNG: Viele würde es freuen, wenn Sie eine Ehrenmitgliedschaft in diesem traditionsreichen Verein annehmen würden. <br />
* Herzog Christian Ludwig: Ich habe bereits von einem solchen Wunsch gehört und bin sehr froh darüber, daß er an mich herangetragen wurde. Ich werde ihm gerne entsprechen. Meine Familie war ja, wie gesagt, immer mit dem Rennverein verbunden. Neben meinem Vater gehörte ihn auch mein in Bad Doberan lebender Onkel, Herzog Adolf Friedrich, an. <br />
* OSTSEE-ZEITUNG: Ihre faktische Zusage wird sicher mit Genugtuung aufgenommen. Können wir Sie demnächst bei uns begrüßen?<br />
* Herzog Christian Ludwig: Nach der Hanse-Sail war ich für einige Stunden in Heiligendamm. Für einen Besuch in Bad Doberan reichte die Zeit leider nicht. Auch jetzt ist mein Kalender voll. Ich hoffe aber sehr, daß ich noch Ende des Jahres spätestens zu Beginn 1992 in Ihre schöne Stadt kommen kann.(Das Gespräch führte Werner Geske) <br />
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'''Beim Bauernrennen noch das Fohlen an der Seite'''''(OZ, Sonnabend, 26. Oktober 1991)'' <br />
* Mit der Gründung des Doberaner Rennvereins von 1822 ist das Interesse an Vergangenheit und Zukunft der Rennbahn an der Lindenallee weiter gestiegen.<br />
* Lesen Sie heute einen Augenzeugenbericht von einem „Bauern-Rennen" des Jahres 1828, den uns Charles James Apperley, englischer Herrenreiter und Schriftsteller, gibt, der selbst erfolgreich aus Doberaner Pferdereimen hervorging.<br />
* Unter dem Pseudonym Nimrod plauderte er 1829 im „Sporting Magazine" unter dem Titel „The German Tour" über seine Eindrücke: „Der erste Tag des Meetings wurde durch eine Art Burleske auf den Rennsport eingeleitet. Ungefähr sechzig Bauern auf blanken Pferden zogen durch die Straßen Doberans zur Rennbahn hinaus, um den vom Großherzog zur Förderung der Pferdezucht gestifteten Preis zu bestreiten; sie starteten in sechs Abteilungen von je zehn Reitern, und die sechs Sieger liefen dann ein Stichrennen um den Preis. Der Aufzug dieser Jockeys' spottete jeder Beschreibung, ebenso wenig läßt sich über ihren Sitz sagen; Sättel waren wegen der Gefahr des im Bügel Geschleiftwerdens verboten.<br />
* Der Sieger gewann das Stichrennen stark verhalten. Es war dies eine Stute, die den Pokal schon das Jahr davor davongetragen hatte und die zur Zeit nach einem Bielschen Hengste tragend war; ihr Reiter hatte merkwürdigerweise eine gewisse Ahnung; er hatte die Stute gut beim Kopf und jagte sie, im Gegensatz zu seinen Gegnern, nie über seine Pace. Die Distanz betrag eine halbe Meile, immerhin genug für sattellose Reiter und tragende Stuten, von denen verschiedene noch ein Fohlen bei Fuß hatten. Ich sah nur einen einzigen Reiter sich von seinem Pferde trennen, während dieses gut im Felde das Ziel passierte."(Alexander Schacht)<br />
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'''Doberaner Rennverein verstärkte seine Reihen innerhalb eines Jahres beträchtlich'''''(Reitet für Bad Doberan, MP-Gattin Annemarie Seite(OZ, 23.6.1992))'' <br />
* BAD DOBERAN. Vor Jahresfrist neu gegründet, hat der Doberaner Rennverein von 1822 inzwischen über 50 Mitglieder aus vielen Teilen Deutschlands. In der Mitgliederkartei findet sich seit April auch ein weiterer prominenter Name. Annemarie Seite, CDU-Landtagsabgeordnete und Ministerpräsidentengattin. Auch die begeisterte Reiterin und Pferdehalterin aus Walow bei Röbel ist von der Notwendigkeit überzeugt, daß auf Deutschlands ältester Trabrennbahn schon in nächster Zukunft wieder Pferde an den Start gehen müssen. „Ich will mich dafür einsetzen, daß die zuständigen Ministerien das Vorhaben, zur 200-Jahr-Feier Heiligendamms das erste Rennen durchzuführen, mitvorantreiben", versicherte sie erst dieser Tage dem Vereinsvorstand. Der registrierte mit Wohlgefallen die erklärte Absicht der MP-Gattin, sich für Bad Doberan aufs Pferd zu setzen. Dabei hofft man sicher nicht zu Unrecht darauf, daß auch der Landesvater nun noch ein aufmerksameres Auge darauf hat. daß das Pferd, sprich der Rennbahnbau, von der richtigen Seite aufgezäumt wird.<br />
* Phantasie muß man besitzen, um sich vorzustellen, daß auf dem jetzt noch mit Getreide bestellten Acker neben der Chaussee nach Heiligendamm bereits im August 1993 Vollblutpferde aus ganz Deutschland Wettkämpfe bestreiten werden. Aber diese Enthusiasten gibt es! Auf einer Mitgliederversammlung des Rennvereins wurde nun der Startschuß gegeben, damit im Rahmen des 200. Jubiläums Heiligendamms die ersten Rennen stattfinden können. <br />
* Bürgermeister Berno Grzech, Präsident des Rennvereins, ließ keinen Zweifel daran, daß bis zum Ertönen der ersten Startglocke noch viel Arbeit zu leisten ist. Landschaftsarchitekt Till Rehwaldt stellt seinen Entwurf des künftigen Geläufs vor, das aus wirtschaftlichenh Erwägungen auf eine Gesamtlänge von 1750 Metern begrenzt werden soll. Arbeitsgruppen wurden gebildet, die sich mit Detailfragen beschäftigen werden. Der Zeitplan läßt wenig Spielraum, aber er wird mit Hilfe vieler traditionsbewußter Doberaner und der großen Freundesschar in ganz Deutschland sicher eingehalten werden: In wenigen Wochen müssen die Bau- und Landschaftsfachleute die endgültige, auch die wellenförmige Bodenbeschaffenheit berücksichtigende Trassenführung festlegen. Zugleich sollen möglichst einheimische Baufirmen gewonnen werden, die bereit sind, preiswert ab September das Geläuf zu umbrechen, einzusäen, zu walzen und zu begrenzen. Bedacht werden muß dabei, daß erst später realisierbare Maßnahmen (wie z B. eine Beregnungsanlage) bereits mit vorbereitet werden. Bis Dezember gilt es, die im Galopprennsport unumgänglichen Sponsoren zu finden, die den Rennen ihren Namen und für die Sieger die Preise geben. Dabei ist es erfreulich, daß der einst bekannte „Glashäger Pokal" durch das ortsansässige Unternehmen auf jeden Fall weitergeführt wird. <br />
* Natürlich kann binnen eines Jahres nicht das gesamte Umfeld fest installiert sein. Nach dem Beispiel anderer saisonaler Rennbahnen will man deshalb „fliegende Bauten" nutzen, d. h. transportable Tribünen, Container für die funktionellen Einrichtungen usw. Auch dafür werden Sponsoren benötigt, die dann am jeweiligen Objekt ihre Werbeflächen anbringen können. Die technischen Einrichtungen, d. h. Elektronen-Toto, Rennverfilmung usw., würden entsprechend Zusagen des Beauftragten für die ostdeutschen Rennbahnen, HansHeinrich von Loeper, durch das Direktorium für Vollblutzucht und -Rennen in Köln abgesichert. Der Vorstand des Doberaner Rennvereins war bereits in der Vergangenheit nicht untätig, sah sich auf den Rennbahnen in Bad Harzburg und Hannover um, gewann sich dort Freunde. Über den Harzburger Vereinspräsidenten Prof. Dr. Glahe, der zugleich dem Nordwestverband der Rennvereine vorsteht, wurde auch der Renntermin 15. August 1993 vereinbart. Prof. Dr. Glahe trat selbst dem Doberaner Verein als Mitglied bei. Das hat zugleich zukunftsweisende Bedeutung, denn Harzburg gilt als Vorbild für den angestrebten Meeting-Charakter (der Doberan ja auch vor 1945 eigen war), aber ebenso für die Zielstellung: Die Pferderennen dienen der Förderung des Kurortes!(Werner Geske/Horst Gründel)<br />
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'''Historischer Augenblick gestern an der Molli-Strecke'''(Erster Pflock für neue Rennbahn eingeschlagen(OZ, 23.8.1992)) <br />
* Bad Doberan. Gestern, 10.00 Uhr: ein historischer Augenblick. Bürgermeister Berno Grzech schlägt den ersten Pflock in den regendurchnässten Boden der alten Rennbahn. Bald soll es sie wieder geben, hier an der „Molli-Strecke" zwischen Bad Doberan und Heiligendamm. Auf etwa 35 Hektar Fläche wird eine neue Rennbahn entstehen. Das Gut Vorder Bollhagen wird die Vorbereitung des Bodens übernehmen. Heute soll ein Pflug seine ersten Runden drehen, um das Gelände mit Geläuf abzustecken.<br />
* Verantwortlich für die Planung zeichnet Till Rehwaldt, Diplom-Ingenieur für Landschaftsarchitektur und Städtebau. Nach seinen Aussagen sollen in der ersten Phase zeitweilige Bauten für Tribüne, Eingang, Einrichtungen der Pferde, Waage für die Jockeys und Unterstellmöglichkeiten entstehen. Hier ist das nächste Jahr die Zielstellung. Am 7. August 1993 soll das erste Rennen anläßlich der 200- Jahrfeier Heiligendamms starten. In der nächsten Phase werden dann feste Bauten errichtet. <br />
* Die Finanzierung der Bahn erfolgt aus Fördermitteln des Landes für die 200-Jahrfeier Heiligendamms und durch Sponsoren.<br />
* Bürgermeister Berno Grzech und Rechtsanwalt Achim Stracke vom Doberaner Rennverein 1822 e. V. machten aber darauf aufmerksam, sorgfältig zu prüfen und abzuwägen, um die finanziell günstigste Lösung zu finden. Auch überlegt man, die Bahn von Anfang an mehrfach zu nutzen, für die verschiedensten Pferdeveranstaltungen, eventuell auch Ausstellungen und Konzerte.<br />
* „Die Rennbahn soll den Tourismuseffekt Doberans erhöhen und viele Gäste anlocken", hob der Bürgermeister und Vorsitzende des Rennvereins Grzech hervor. Während des gestrigen Zeremoniells wurden Erinnerungen an die alte Rennbahn wach. Die Beteiligten freuten sich jedenfalls, daß die wohl einzige neue Pferderennbahn Deutschlands hier entsteht.(RENATE PETER) <br />
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'''Nimrod in Doberan'''(Von Zierow einen vollen Tag für die Herfahrt gebraucht(OZ, 15.8.1992)) <br />
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* Charles James Apperley, ein bekannter englischer Herrenreiter und Schriftsteller, berichtete im Jahre 1829 in der Zeitschrift „Sporting Magazine" unter dem Pseudonym „Nimrod" über seine Deutschlandreise. „Nimrods German Tour" führte im August 1828 auch nach Doberan. Aus mehreren Pferderennen, die hier am 12. August begannen, ist er selbst als Sieger hervorgegangen.<br />
* Im folgenden sollen nun einige Auszüge aus seinem amüsanten Reisebericht, der als die älteste sportliche Berichterstattung über die Anfänge des kontinentalen Rennsports gilt, wiedergegeben werden. (Ins Deutsche übersetzt wurde das Werk im Jahre 1909 durch Freiherr H. A. von Esebeck.)<br />
* „Durch meine 'Briefe über Pferde“ auch auf dem Kontinent bekannt geworden, wurde ich von zwei deutschen Edelleuten eingeladen, sie zu besuchen.. Es waren dies Graf Veltheim, ein langjähriger Mitarbeiter unseres 'Sporting Magazine', und der mit einer Engländerin verheiratete Baron Biel. Abgesehen von dem Wunsche, ein mir fremdes Land kennenzulernen, hatte diese Einladung für mich eine besondere Anziehungskraft: 'Kommen Sie im August', schrieb Baron Biel, 'so kommen Sie rechtzeitig für das Doberaner Meeting, und ich stelle Ihnen für die Herrenreiten um die von unserer jungen, schönen und liebenswürdigen Großherzogin gespendeten Preise mit Vergnügen zwei meiner Pferde zur Verfügung'." Dieser Verlockung konnte er nicht widerstehen, denn Nimrod war nicht nur „a good sportsmann", wie es unter jenem bekannten englischen Bilde heißt (siehe Abb.), sondern auch ..a great ladiesman", der für schhöne Frauen nicht weniger Blick hatte als für schöne Pferde. <br />
* So schiffte er sich am Freitag der letzten Juliwoche auf einem Dampfer nach Hamburg ein. Von dort reiste er mit seinen Begleitern, Mr. Richard Tatterfall, dessen Sohn und seinem Diener Jemmy, weiter zu den Gütern der Freiherrn von BielWeitendorf und Zierow bei Wismar. Dort galt sein besonderes Interesse der berühmten Pferdezucht.<br />
* Von dort ging es am 7. August unter Begleitung des Barons von Biel-Zierow weiter nach Doberan: „'Machen Sie sich auf die schlechtesten Wege der Welt gefaßt', hatte Biel vor unserer Abreise (aus England) geschrieben, ich brauche daher wohl kaum zu erwähnen, daß wir einen vollen Tag gebrauchten, um von Zierow nach Doberan zu gelangen, eine Fahrt von zwei und einer halben Stunde für einen unserer Eilposten. Da es jedoch ein heißer Tag und der Weg sehr staubig war, so bot sich mir eine günstige Gelegenheit, ein paar Pfund Fleisch loszuwerden. <br />
* Wer von Deutschland gehört hat, kennt den Ruf seiner Bäder. Außer der Liebe gibt es kein Leiden, für das dort kein Bad gefunden wäre. Das eine wird von Damen aufgesucht, um ihre Haut zu verjüngen; ein anderes, das lahme Pferde heilt, soll während der Revolution zerstört worden sein; ich glaube jedoch eher, daß die fortgeschrittene Intelligenz den Ruf dieses Ortes vernichtet hat. Jedenfalls genießt Doberan unter den deutschen Seebädern einen hohen Ruf, und dies mit Recht; denn es ist ein sehr angenehmer kleiner Ort, und abgesehen von dem Genuß des Seebadens ist das Wasser berühmt durch seine Heilkraft. Die öffentlichen wie privaten Einrichtungen sind vorzügliche, und während der Saison im Sommer, wenn der Ort von Badegästen überfüllt ist, werden Vergnügungen aller Art veranstaltet."(ALEXANDER SCHACHT)<br />
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'''Nimrod in Doberan'''(„Um ein Uhr morgens 22 ? weckte mich ein Hornsignal(OZ, 22.8.1992))<br />
* „Wir kamen etwa um acht Uhr in Doberan an und fanden uns, zu unserer angenehmsten Überraschung, in Baron Biels eigenem Hause untergebracht, in dessen Umgebung er einen Stall mit zwanzig Ständen für seine Renn-, Reit- und Wagenpferde erbaut hat, zur Benutzung während der Rennwoche. Das nenne ich die Sache im großen Stil betreiben! Nachdem wir uns in unseren Zimmern häuslich eingerichtet hatten, gingen wir in die Stadt, wo Baron Biel verschiedene Bekannte traf, unter ihnen auch den Erbgroßherzog, dem wir vorgestellt wurden und der sehr huldvoll war.<br />
* Es war ein sehr schöner Abend, und der jüngere Teil der Hofgesellschaft vergnügte sich auf dem Rasen mit einem Spiel, das an 'Blinde Kuh' erinnerte; unter den Mitspielern wurde mir die junge Erbgroßherzogin (Alexandrine) gezeigt, um deren Pokal ich reiten sollte. Um Punkt neun setzten wir uns an der Table d'hote in Doberan zum Souper, mit Souveränen und Fürsten, zwischen Herzögen und Herzoginnen, unter Edelleute aller Länder, gewiß 150 Personen im ganzen. Baron Biel hatte dafür gesorgt, daß wir in seinem Bekanntenkreis Platz fanden. So saßen wir an einem Tisch mit Graf und Gräfin Bassewitz, Graf und Gräfin Voß, Graf Hahn und Graf Putbus (ein Bruder des Fürsten) usw. usw. In der guten Gesellschaft macht sich der Vorrang der Geburt stets bemerkbar; Das Erheben der fürstlichen Herrschaften gab bald nach zehn Uhr das Zeichen zum allgemeinen Aufbruch. Eine viertel Stunde später war der Speisesaal verödet, und da alle öffentlichen Vergnügungslokale für die Zeit der Nacht geschlossen sind, so blieb uns nichts anderes als das Bett. Für den Leichtsinn hat es in Doberan keine Gefahr. <br />
* Gegen elf Uhr zog ich mich auf mein Zimmer zurück. Ehe ich mich hinlegte, nahm ich mein Bett in kritischen Augenschein; es war zwei Fuß breit und erinnerte an den Boden eines englischen Sofas. ’Jemmy’, fragte ich meinen Getreuen, 'wie nennst du dies?' 'Euer Gnaden', erwiderte der Treffliche, 'wir sind nicht mehr in Zierow. Euer Gnaden müssen denken, es wäre Krieg, und ich wette, Sie werden schlafen wie ein Sack.' Da ich den ganzen Tag auf den Beinen gewesen war, lag ich bald in Morpheus' Armen. Um ein Uhr morgens weckte mich ein Hornsignal. Ich war drauf und dran, aus dem Bett zu springen, als ich eine Stimme vernahm, die den Hörnerschall nicht eben melodisch begleitete. Jemmy, den ich befragte, was dies zu bedeuten habe, verdolmetschte mir den seltsamen Gesang, der etwa bedeutete: 'Bewahrt das Feuer und das Licht, daß euern Nachbarn kein Schaden geschieht.' <br />
* Noch ein Wort zu den deutschen Betten: Es heißt in der Bibel: 'Verflucht soll sein, wer Mann und Weib voneinander scheidet'; folglich müßte jeder Bettfabrikant in Deutschland verflucht sein, denn in seinem Machwerk kann nie ein Mann mit seiner Frau zusammen schlafen. Jedes Übel hat aber auch sein Gutes; so kennt man in deutschen Betten keine Gardinenpredigten, aus dem einfachen Grunde, weil sie keine Gardinen haben.<br />
* An dem Abend meiner Ankunft in Doberan bekam ich den Großherzog nicht mehr zu sehen. Der Abendtafel war er femgeblieben, vermutlich, um sich für die Festlichkeiten der kommenden Woche frischzuhalten, die zu Ehren seines Geburtstages und zur Feier seiner Rückkehr auf den Thron, von dem ihn Napoleon vertrieben hatte, stattfinden sollte."(Aus „Sporting Magazine' (1829) von „Nimrod* alias Charles James Apperley, ausgewählt und zusammenstellt von ALEXANDER SCHACHT)<br />
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'''Alter Traum der Pferdefreunde beginnt nun endlich feste Gestalt anzunehmen'''(Bald trommeln wieder die Hufe über Deutschlands älteste Rennbahn (OZ, 8.9.1992/Werner Geske)) <br />
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* Bad Doberan. Jahrzehnte liegt jener Tag zurück, an dem zum bislang letzten Mal die Hufe über die Pferderennbahn an der Allee nach Heiligendamm trommelten. Die Hoffnung ungezählter Turffreunde, daß der Rennsport im Norden eines Tages doch noch eine Renaissance erleben möge, scheint nun endlich zur Realität zu werden. <br />
* Doberans Bürgermeister und Rennvereinspräsident Berno Grzech läßt daran keinen Zweifel: „Es steht so gut wie fest: Am 7. August 1993, aus Anlaß des 200. Jubiläums von Heiligendamm, wird auf der ältesten deutschen Pferderennbahn wieder um Sieg und Platz gestritten." <br />
* Doch darüber ist man sich im Rennverein im klaren. Selbst der größte Erfolg des ersten Rennens kann nur ein Beginn für den des langfristigen Wiederaufbaus der einst so herrlichen Anlage sein. <br />
* Dieser wird viel Zeit und vor allem viel Geld erfordern. Doch gerade letzteres ist knapp in den Vereinskassen. Deshalb setzen die Mitglieder auf die Hilfe von Sponsoren und das uneigennützige Engagement heimatverbundener Doberaner. Das diese Hoffnung nicht unbegründet ist, dafür stehen inzwischen viele Beispiele. So auch die Unterstützung des Landschaftsarchitekten Till Rehwaldt. Obwohl es den gebürtigen Doberaner inzwischen ins ferne Dresden verschlug, nimmt er dennoch großen Anteil am Geschehen in der alten Heimat. Gern nahm er deshalb das Angebot des Rennvereins an, ein Projekt für die neue Anlage zu erarbeiten. Inzwischen liegen Pläne auf dem Tisch, sind Bauphasen in der Vorbereitung, haben Firmen ihre Aufträge. Den ersten Pflock rammte Präsident Grzech als unübersehbares Startzeichen erst kürzlich energisch in den Boden. <br />
* Noch läßt sich nur ahnen, wie es in weniger als einem Jahr auf dem 40,7 ha großen Gelände aussehen wird. Bei allen Planungen sind die Fachleute davon ausgegangen, daß sich zu Saisonhöhepunkten bis zu 10 000 Besucher an der Bahn aufhalten werden. Die Rehwaldtsche Konzeption sieht drei funktionelle Bereiche vor. So die Flächen, die für den Betrieb einer solchen Anlage notwendig sind. Dazu zählen u. a. Tribünen, Totoanlage, Wettschalter, Elnlaß, Gastronomie, Rennleitung und Boxen. Weiterhin werden Parkplätze für die Besucher benötigt und nicht zuletzt Flächen für das Grün und das Geläuf. Bei der Planung wurde davon ausgegangen, die vorhandene Landschaft möglichst zu erhalten und zu sichern. Aus Gründen der Sicherheit muß allerdings das Geläuf vergrößert werden. Damit verschieben sich die Grenzen des Geländes. In den Randbereichen und im Geläuf selbst sind größere Gehölzpflanzungen vorgesehen.<br />
* Im kommenden Sommer und den darauffolgenden Jahren werden sich die Gäste jedoch noch mit so manchem Provisorium begnügen müssen. Zunächst gehen die nicht sehr reichlichen Mittel in die Anlage der Bahn selbst. Als nächstes könnte der Richterturm eine Chance haben. Wann die zwei erforderlichen Tribünen für rund 1000 Zuschauer, entstehen, darüber kann heute noch niemand konkrete Auskunft geben. Doch den Wall, auf dem schon im August '93 Provisorien errichtet werden, schüttet eine Rostocker Baufirma voraussichtlich in den nächsten Monaten auf. <br />
* Gegenwärtig werden aber noch kleinere Brötchen gebacken. Die Aussaat von Gras erfolgt, wenn sich eine längere Trockenperiode einstellt. Und das innere und äußere Geländer rund um das 1750 m lange Geläuf soll demnächst abgesteckt werden. Außerdem möchte der Verein mit Hilfe der Doberaner Pferdefreunde die Steine vom weitläufigen Gelände sammeln. „Wir werden uns zur gegebenen Zeit an die Bürger wenden und sind sicher, daß wir Hilfe bekommen werden", meint Berno Grzech optimistisch.<br />
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'''Gutklassiges Geläuf soll maßgeschneidert werden'''(OZ, 16.10.1992)<br />
* Für viele Doberaner wird im August 1993 ein Traum in Erfüllung gehen: An historischer Stätte wird es wieder Pferderennen geben. Der Wiederaufbau der Pferderennbahn ist eines der umfangreichsten Vorhaben der nächsten Jahre. Vielfältige Aspekte werden davon berührt: Landschaft und Umwelt, Verkehr, Tourismus und Wirtschaft.<br />
* Insbesondere die Vorstellungen zur zukünftigen Gestaltung der Anlage stoßen überall auf großes Interesse. Die älteren Doberaner, die sich noch an die großen Renntage erinnern oder gar selbst an Wettkämpfen teilgenommen haben, werden fragen: Wird die neue Balm so schön wie früher? Eine Folge von Beiträgen wird in den kommenden Wochen die Planung der „neuen alten" Rennbahn vorstellen und versuchen, darauf Antwort zu geben.<br />
* Wo laufen sie denn? Diese berühmte Frage stellt sich dem ahnungslosen Besucher, der vielleicht zum ersten Mal ein Pferdereimen erlebt. Er wird sich jedoch schnell zurechtfinden, da alle Rennen nach bestimmten Regeln ablaufen, alle Bahnen daher auch ähnlich aufgebaut sind. Die letzte - völlig neu geplante - große Anlage wurde in Deutschland vor nunmehr 20 Jahren in Hannover-Langenhagen angelegt. Einer der Erbauer, der langjährige Rennbahninspektor Schröter, ist heute fachlicher Berater des Doberaner Rennvereins. Die wichtigsten Funktionsbereiche einer Rennbalm sollen zunächst kurz vorgestellt werden. <br />
* Das Geläuf, die eigentliche „Renn-Bahn", ist (meist als Grasbahn) für Trab- oder Galoppreimen ausgelegt, wobei Doberan schon immer eine klassische Galopprennbahn war. Auf fast allen Anlagen gibt es getrennte Strecken für Flach-, Hindernis- und Jagdrennen. In der Regel werden die Flach- und Hindernisrennen auf dem umlaufenden, äußeren Geläuf ausgetragen - jeweils unterschiedlich als Rechts- oder Linkskurs. Im Innenraum wurde vielerorts eine Jagdbahn angelegt. Zusätzliche Sandbaimen dienen, zusammen mit Trainingsmöglichkeiten in der Umgebung, der täglichen Arbeit mit Pferden.<br />
* An ein gutklassiges Geläuf werden spezielle Anforderungen gestellt: Das Bodenrelief darf nicht zu große Steigungen oder Gefällestrekken aufweisen, die Grasnarbe muß wegen der extremen Belastung besonders fest sein. Die Länge des Geläufes, die Zielgerade und die Bögen sind für jede Anlage „maßgeschneidert".<br />
* Der wichtigste Punkt der Bahn ist natürlich das Ziel. Von hier aus werden die Rennen vermessen und die unterschiedlichen Startlinien festgelegt. Je nach Länge der Balm und Ausschreibung der Rennen gibt es unterschiedliche Distanzen (z. B. 1000 m, 1800 m, 2400 m). Direkt an der Zielgeraden, dort, wo das Publikum das Finish hautnah erlebt, stehen die Tribünen. Auf einigen Anlagen haben sich die Onginalbauten des vorigen Jahrhunderts erhalten, oft wurden jedoch die alten Holzkonstruktionen im Laufe der Zeit ersetzt. Hinter den Tribünen schlägt das „Herz" der Rennbahn - an Sattelplatz und Fühmng treffen sich Trainer, Jockeys und Publikum, hier werden die Favoriten und Außenseiter jedes Rennens begutachtet. Neben einer Reihe von Restaurants, Imbißständen und natürlich dem obligatorischen Champagnerausschank gibt es zahlreiche Wettschalter, so daß jeder Besucher auf seine Kosten kommt. Bei allen Gemeinsamkeiten hat jede Anlage dennoch eine unverwechselbare Atmosphäre, ihre Eigenheiten und Vorzüge. Gerade Doberan kann mit der einmaligen landschaftlichen Lage dem verwöhnten Rennpublikum etwas Besonderes bieten und an alte Reimtraditionen anknüpfen.(TILL REHWALDT)<br />
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'''Historische Atmosphäre soll nachempfunden werden'''(Zum Wiederaufbau der ältesten deutschen Rennbahn (OZ, 30.10.1992)) <br />
* Die Doberaner Rennbahn war 1823 zwar die erste in Deutschland, sie hatte jedoch auch ihre Vorbilder — wie bei der Anlage des Seebades Heiligendamm kamen die Anregungen aus England, wo der Galopprennsport bereits eine lange Tradition hatte. Schnell verbreiteten sich die Pferderennen in ganz Deutschland. Im Laufe der Jahre entstanden die großen Bahnen in Hoppegarten, Köln und Baden-Baden. Schon zur ersten Blütezeit des Pferderennsports im vorigen Jahrhundert war jedoch die Doberaner Bahn wegen ihrer Nähe zum Seebad Heiligendamm und der großzügigen Anlage beim Rennpublikum besonders beliebt. Mit dem Wiederaufbau wird nun versucht, an die alten Traditionen anzuknüpfen und die Atmosphäre des historischen Ortes nachzuempfinden. Die „alte" Rennbahn soll deshalb an dieser Stelle noch einmal vorgestellt werden. <br />
* Der Ort der Rennbahn ist nicht zufällig gewählt — die Vorzüge seiner guten Lage erkannten auch schon die Erbauer der Bahn. Das Gelände, mit dem der Großherzog Friedrich Franz I. im Jahre 1823 den Rennverein beschenkte, erfüllte alle Anforderungen. Mit Wagen, zu Fuß oder zu Pferde war die Bahn gut zu erreichen. Gerade bei Veranstaltungen mit so großem Besucheransturm ist eine gute Verkehrsanbindung lebenswichtig. Zum anderen war die Fläche groß genug, um dem Geläuf eine ausreichende Länge geben zu können. Vom Ziel aus kann die gesamte Anlage überschaut werden — das Publikum wußte auch die einmalige Aussicht auf den Ort Bad Doberan und den Höhenzug der Kühlung zu schätzen. <br />
* Die Doberaner Anlage war schon immer eine sogenannte „Naturbahn" — direkt auf dem vorhandenen Boden wurde das Geläuf angesät, darauf die „toten" und „lebenden" Hindernisse angelegt. Die lange Zielgerade war hervorragend geeignet, dem Publikum packende Wettkämpfe zu bieten. Auf der leicht abschüssigen Strecke konnten die Pferde noch einmal ihre letzten Reserven entfalten.<br />
* Der Ausbau der einzelnen Strecken erfolgte je nach den finanziellen Möglichkeiten des Rennvereins — im Endzustand war die Bahn mit Flach-, Hindernis- und Jagdbahn komplett ausgestattet. Die letzte Ergänzung war die Zweijährigen-Bahn. Sie wurde 1927 als 1000-mStrecke in Verlängerung der Zielgeraden eingerichtet. Obwohl heute das gesamte Gelände landwirtschaftlich genutzt wird, sind die Spuren der Vergangenheit noch sichtbar. Der aufmerksame Wanderer erkennt die sorgfältig planierte Bahn noch entlang der Feldgehölzhecke nach Vorder Bollhagen. <br />
* Trotz der schon nach einigen Jahren relativ gut ausgebauten Anlage dachte der Rennverein noch weiter — die beim Publikum besonders beliebten Jagdrennen sollten in ihrem Umfang ausgebaut werden. Pläne zur Erweiterung der Jagdbahn in die umgebende Feldmark sind jedoch nie verwirklicht worden. <br />
* Die Zufahrt zur Rennbahn säumten ursprünglich zwei Pappelreihen. Die Bäume fielen allerdings dem vernichtenden Orkan des Jahres 1847 zum Opfer und wurden daraufhin durch die charakteristischen Lindenalleen ersetzt, die sternfönnig auf einen Punkt gerichtet sind. Die zwei äußeren waren als Wagenauffahrten bestimmt, die mittlere war für Fußgänger reserviert. Heute können wir über diese Pflanzungen nur dankbar sein — die inzwischen stattlichen Bäume geben dem historischen Ort ein unverwechselbares Gesicht. <br />
* Nur der kleinste Teil der Zuschauer kam damals in Kutschen, später auch in Automobilen. Die wenigen Wagen konnten direkt am Bogen des Geläufes abgestellt werden — die besser situierten Gäste hatten also eine ausgezeichnete Sicht auf das Geschehen. Der Platz dafür (später als Lagerfläche genutzt) ist jedoch aus heutiger Sicht nicht mehr ausreichend, er war schon schon damals nicht mehr als ein bequemes Provisorium.<br />
* Mit der Pflanzung der Baumreihen konnte auch der inzwischen eingerichtete Molli-Haltepunkt besser erschlossen werden. Der Molli ist es auch, der zur besonderen Atmosphäre der Doberaner Rennen beitrug. Nicht nur als originelle Besucher-Attraktion, auch als unentbehrliches Verkehrsmittel während der Veranstaltungen hatte die Balm eine wichtige Aufgabe. Ein am Haltepunkt installiertes zweites Gleis (es wurde nach dem Verfall der Rennbalm wieder abgebaut) ermöglichte den Pendelverkehr zwischen Doberan und der Rennbahn — ohne größere Schwierigkeiten konnten so auch Besucher aus Rostock, Berlin oder Hamburg anreisen.(TILL REHWALDT)<br />
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'''Pferdezucht genoß landesweit einen ausgezeichneten Ruf'''(OZ, 21.5.1997) <br />
* Bad Doberan. In den „Mecklenburgischen Monatsheften" schrieb Adolf Friedrich, Herzog zu Mecklenburg, daß schon vor 1800 auf dem Kamp das altfranzösische Reiterspiel Caroussel vorgeführt worden sei und 1804 bereits die ersten Wettrennen zu Pferde stattfanden, sehr zum Vergnügen der Zuschauer. Die Pferdezucht in Mecklenburg genoß auch damals einen sehr guten Ruf, hier befand sich nach Ansicht von Fachleuten das klassische Land der Pferdezucht in Deutschland. Begründet wurde sie bereits durch den Herzog Johann Albrecht I. (1525-1576) durch die Anlage von mehreren Gestüten; darunter befand sich auch eines in Satow. Friedrich Lisch, der bedeutende Regionalgeschichtsforscher und Archivar (1801-1883) schrieb in seiner 1856 erschienenen „Geschichte der Pferdezucht in Mecklenburg": „Die Bestrebungen des Herzogs Johann Albrecht ... zur Verbesserung der Pferdezucht gehörten aber zu den großartigsten und nachhaltigsten, welche je erschienen sind, und man kann mit Wahrheit behaupten, daß ihm das Verdienst der Schöpfung der berühmten alten mecklenburgischen Pferderasse gebührt." Knapp 30 Jahre davor, 1827, machte Alexander von Lengerke in seiner Schrift „Die mecklenburgische Pferdezucht" deutlich, daß die Arbeits-, Militär-, Kutsch- und Reitpferde im Lande einen ausgezeichneten Ruf hätten und mit englischen und arabischen Pferden verglichen würden. Die mecklenburgischen Landwirte wurden geradezu aufgefordert, eine gute Pferdezucht zu betreiben, die als ein stabiler Wirtschaftsfaktor angesichts der damals recht schwankenden Kornpreise galt. <br />
* Zu jener Zeit waren die Rennen auf der ersten Rennbahn des europäischen Festlandes bereits fünf Jahre alt und erfreuten sich eines großen Interesses.<br />
* „Die hiesigen Rennen sind für den Zuschauer sehr interessant, ziehen viele Gäste und Freunde des In- und Auslandes nach Doberan, erhöhen den Glanz dieses anmuthigen Badeortes, bringen mehr Geld ins Land..." notierte von Lengerke. Hier war zudem, wie es damals hieß, die wichtigste „hippologische Prüfungsstelle" (Hippologie ist die wissenschaftliche Pferdekunde) entstanden, die mit den öffentlichen Rennen für die Pferdezucht eines Landes von nicht hoch genug zu bewertender Bedeutung war.(PETER GERDS) <br />
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''' Ära endete plötzlich im Sommer 1914'''(OZ, 24.5.1997) <br />
* Gestern begann OZ, einen kurzen Abriß zur Geschichte der Doberaner Rennbahn zu veröffentlichen. Heute nun der letzte Teil. <br />
* Die schönen Tage gehen nun langsam zu Ende. 1913: Noch einmal kommen die reichen Leute aus Hamburg, zahlen hohe Preise für Logenplätze neben den Herzögen, und die Bauern klimpern mit den Goldstücken im Säckel.<br />
* Am 20. Juli 1914 findet der vorerst letzte Renntag statt. Zwölf Tage später ist Krieg. Das erste, das glanzvollste Kapitel der Doberaner Rennen ist zu Ende.<br />
* 1915 bis 1921 finden keine Rennen statt. In den ersten Nachkriegsjahren muß die Anlage gründlich erneuert werden. Geld ist kaum da, Herzog Adolf Friedrich greift öfters in die private Schatulle. 1922 gibt es gleich mit den Jubiläumsrennen „100 Jahre Doberan" einen Neuanfang. Alfred Seibert, ein alter Rennmann, erinnerte sich 20 Jahre später: „Die Beteiligung der Rennställe hätte 1922 wirklich besser sein können. Im Halbblutjagdrennen ging Heldin für 12 000 Mark Inflationsgeld mit ihrem Besitzer Otto von Mitzlaff allein über die Bahn. Die Stute wurde anderthalb Stunden später nochmals gesattelt und gewann dann unter Rittmeister Th. von Schmidt-Pauli leicht gegen drei Gegner. Ein eigenartiger Unglücksfall trug sich im Friedrich-Franz-Rennen zu. Herrn Bautlers Barde mit A. Ebert im Sattel kam allein an, seine beiden Gegner Innocenz und Hammerfest kamen zu Fall. Hammerfest lief gegen eine Stange, verletzte sich dabei die Hauptschlagader und mußte getötet werden.<br />
* Der Doberaner Rennverein setzt heute alles daran, schrittweise die alte Stellung zurückzugewinnen. Während der Renntage herrscht wieder Hochbetrieb, jede Art von Spiel ist erlaubt, aus allen Kneipen erklingt Tanzmusik, und die Polizeistunde ist aufgehoben. <br />
* 1926 aber bleiben viele Besucher aus, denn zur Rennzeit ist Manöver angesetzt und die Bevölkerung zieht ins Feld. Man wagt es, Hindenburg fürs nächste Jahr zu den Rennen einzuladen, und der Reichspräsident, der Sieger von Tannenberg, „dieser herrliche Mann" (Doberaner Tageblatt) sagt: „Wenn ich noch lebe, komme ich." Ein Jahr später ist Hindenburg da, die Bahn restlos überfüllt, 20 000 Mark werden aus Eintrittsgeldern eingenommen. <br />
* Nicht nur Pferderennen gibt es jetzt auf der Bahn, auch Motorrennen hinterlassen ihre Spuren. Einmal landen sogar die „AmerikaFlieger" Köhn und Hünefeld auf der Rennbahn. 1928 findet die Generalprobe für die olympischen Reiterspiele auf der Rennbahn statt. Ansonsten bleibt es beim Sommer-Meeting. „Wir haben immer Pferde auf die Bäder-Tour geschickt", erinnert sich heute Hein Bollow an seine Lehrlingszeit. „Von Hoppegarten ging's erst nach Travemünde und dann weiter nach Doberan."<br />
* So geht das bis 1939. In tausendjähriger dunkler Nacht geht dann das zweite Kapitel Doberaner Renngeschichte unter. Die Rennbahn Doberan hat den Krieg ohne Zerstörungen überstanden. Bereits am 3. Juni 1946 veranstaltet die Rote Armee wieder Rennen, es starten aber nur Pferde von Bauern und des nahegelegenen Gestüts Vorder Bollhagen. Dann zieht die Sowjetarmee ab, und im nächsten Notwinter beginnt die Bevölkerung mit der Zerstörung der Anlagen. Brennholz und Baustoffe sind wichtiger als Pferderennen, und so wurde im Laufe der Zeit alles abgetragen, bis kein Stein mehr auf dem anderen stand.<br />
* Die Rennbahn wird umgepflügt, Ackerland. Viele Bemühungen um eine Wiederauflebung der Rennen folgen. Endlich, 1954, wird das Gelände aus der landwirtschaftlichen Nutzung herausgenommen, ein neues Geläuf wird angesät. Am 8. Juli 1956 gibt es Bauernrennen mit sechs Wettbewerben, Herrmann Harms mit Lotte gewinnt zwei Rennen für den Stall LPG Steffenshagen. Eine wahre Völkerwanderung findet statt, „die Kleinbahn zog prustend ihre überfüllten Waggons ins Ziel", schreibt ein Zeitgenosse.<br />
* Aber alles ist umsonst. Fehlende Mittel und die nachlassende Bedeutung des Pferdes verhindern einen endgültigen Wiederaufbau. Das Geläuf wird wieder umgepflügt. Nur noch die Lindenalleen erinnern bald darauf an die alte Rennbahn. Sie gerät bis 1993 in Vergessenheit.<br />
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'''Prächtige Karossen rollten über die Dammchaussee Bad Doberan.'''(OZ 31.5.1997) <br />
*Die ersten Rennen fanden 1822 im Juli statt, aber die „Gesetze für mecklenburgische Pferderennen" wurden von Friedrich Franz I., nunmehr Großherzog, erst 1823 veröffentlicht und bei dem Rennen in jenem Jahr erstmals angewandt. Danach gab es konkrete Bestimmungen für Alter und Gewicht der Pferde und über die Zahl der bei den jeweiligen Wettbewerben zugelassenen Tiere, zum Beispiel beim Rennen der Landleute zehn, ansonsten sechs. Die Reiter hatten sich vor und nach dem Rennen zu wiegen. Sieger wurde „das Pferd, dessen Kopf zuerst die Linie zwischen den Gewinn-Pfosten berührte." An Rennen gab es bereits 1823: <br />
# Bauern-Rennen mit mecklenburgischen Pferden, das von dem Bauern selbst oder einem seiner Leute geritten wurde.<br />
# Friedrich-Franz-Rennen für mecklenburgische Pferde.<br />
# Rennen für dreijährige mecklenburgische Pferde.<br />
# Pauls-Rennen für mecklenburgische Pferde jeden Alters<br />
# Rennen der vierjährigen Pferde (mit unterschiedlichem Gewicht der Reiter<br />
# Alexandrinen-Rennen. Hier war jedes Pferd und jeder Reiter zugelassen, auch ohne Rücksicht auf die Nationalität. <br />
*Allerdings waren für alle Rennen, bis auf das der Landleute, genaue Angaben über die Pferde und sogar über die Farbe der Anzüge der Reiter zu machen, denn wahrscheinlich wollte man von Anfang an möglichen Tricks begegnen. Dementsprechend hart waren die Strafen. Wer beispielsweise Pferde mit falschem Geburtsschein zum Einsatz brachte, wurde ausgeschlossen und mußte eventuell gewonnene Preise zurückgeben. Schon 1825 waren beim Rennen in Doberan bereits Pferde aus den königlich-preußischen, hannoverschen und sogar aus württembergischen Gestüten beteiligt. Es gab Preise von 40 bis 90 Friedrichs d' or (etwa 200 bis 450 Goldtaler), Goldene Peitschen, Peitschen mit silbernen Ringen oder silberne Etuis mit Gravur über Datum und Sieger. <br />
*1826 beispielsweise siegte beim Rennen der Landleute unter 168 Teilnehmern Christian Brüsehaber aus Jördensdorf/Amt Buckow. Das Friedrich-Franz-Rennen entschied Herr von Biel aus Weitendorf für sich, und das Rennen der Dreijährigen gewann Graf von Bassewitz aus Prebberede. In dieser Rennwoche herrschte natürlich zwischen Doberan und Heiligendamm Hochbetrieb. Nicht nur aus Mecklenburg waren Adel, Gutsbesitzer und das wohlhabende Bürgertum angereist, und die Karossen und Kutschen rollten in bunter Vielfalt über die Dammchaussee. <br />
* Englische Mode wurde bereits getragen, bei den Damen und Herren, und man wußte schon, was es mit einem „handicap" oder „blind race" auf sich hatte.(PETER GERDS)<br />
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'''Manchmal lief sogar ein flinkes / Fohlen beim Wettkampf mit'''(OZ, 21.6.1997) <br />
* Bad Doberan. Gekommen war bereits 1828 der englische Herrenreiter, Globetrotter und Schriftsteller Charles James Apperly, der einen Bericht über den Pferderennsport und die Vollblutzucht in Mecklenburg mit dem Titel „Nimrods German Tour" verfaßte. „Der erste Tag des Meetings wurde durch eine Art Burleske auf den Rennsport eingeleitet", bemerkte er darin. „Ungefähr sechzig Bauern auf blanken Pferden zogen durch die Straßen Doberans zur Rennbahn hinaus, um den vom Großherzog zur Förderung der Pferdezucht gestifteten Preis zu bestreiten; sie starteten in sechs Abteilungen von je zehn Reitern, und die sechs Sieger lieferten sich dann ein Stichrennen um den Preis." Es geschah zu Anfang noch bei diesen Rennen, daß manchmal sogar ein Fohlen der Mutterstute hinterherlief, aber das änderte sich im Laufe der Zeit.<br />
* Von Apperly ist auch folgende Story überliefert, die den mecklenburgischen Pferdezüchter Pogge betraf. „Zwei Jahre zuvor besuchte der Herzog von Cambridge die Doberaner Rennen, selbst auf einem brillanten englischen Pferd beritten. Das herrliche Tier erregte Herrn Pogges Aufmerksamkeit, und ohne den hohen Herrn zu kennen, aber nach dem alten Recht, das auch der Katze gestattet, den Kaiser anzuschauen, redete er den Herzog an: ,Sie haben da ein gutes Pferd, mein Herr.' — ,Gewiß', war die gutgelaunte Antwort, ,in meinem ganzen Leben habe ich erst einmal ein besseres gesehen.' ,Und wem gehörte das?' rief Herr Pogge interessiert. - , Meinem Bruder.' - Nun war Herrn Pogges Neugier rege: Und darf ich fragen, wer Ihr Bruder ist?' - ,Der König von England.' - Der Herzog soll über das Gesicht des biederen Mecklenburgers herzlich gelacht haben." <br />
* In einem „Verzeichnis der in Mecklenburg befindlichen Vollblut-Pferde" von 1827 wurde berichtet: „Bei dem grossen Schwunge, der durch die Wettrennen veranlaßt, die Pferdezucht in den beiden Grossherzogthümern Mecklenburg seit kurzem erhalten, hat es das Comitte für Mecklenburgs Wettrennen für selbige als nothwendig erachtet, dass für die im Lande befindlichen hohen Blutpferde nebst ihren Nachkommen ein öffentliches Verzeichnis errichtet wird."<br />
* Allein der Umfang dieses Verzeichnisses machte die Bedeutung der Pferdezucht sichtbar. Im ersten Dokument waren es lediglich 28 Seiten, 1835 bereits 68 und 1838 fast 100 Seiten mit der namentlichen Aufzählung (plus Eltern und Stammbaum) von 74 Hengsten und 206 Muttertieren - alles Vollblut natürlich. <br />
*Dabei waren solche hervorragenden Renner wie „Robin Hood" aus den Gütern Garvenstorf oder „Adria" und „Caprice" aus Alt Karin.(PETER GERDS)<br />
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''' So streng waren die Bräuche schon damals'''(OZ, 28.6.1997) <br />
*Bad Doberan. Nun ein paar Erinnerungen eines Zeitgenossen, des Freiherrn Julius Maltzan, der viele Jahre in Doberan verbrachte und ein ausgezeichnetes Bild aus den Jahren von 1819 bis 1890 nachgezeichnet hat. Er berichtete, daß die Wettrennen in den zwanziger Jahren des 19. Jahrhunderts einen ganz anderen Charakter gehabt hätten als 70 Jahre später.<br />
* Zu Beginn waren die Rennpferde und ihre Reiter aus Mecklenburg allgemein bekannt, „weshalb denn auch das nähere Interesse des großen Publicums an den Ergebnissen der Rennen lebhafter war, als es in neuerer Zeit der Fall ist". Auch von einer originellen Erscheinung auf dem Rennplatz erzählt Maltzan in seinen Aufzeichnungen, von dem Pferdehändler Lichtwald aus Neubrandenburg: „Der Sohn eines Tagelöhners vom Lande hatte seine irdische Laufbahn als Gänsehirte begonnen, war dann bei seinem Gutsherrn Stalljunge, dann Reitknecht geworden, war aber in andere Dienste gegangen und hatte sich nach und nach so viele erworben, daß er einen kleinen Pferdehandel beginnen konnte. Durch ungewöhnliches Geschick gelang es ihm, denselben bald sehr zu erweitern. Als englische Vollblutpferde mehr und mehr in die Aufnahme kamen, ließ er solche aus England kommen, reiste auch selbst zum Ankaufe dorthin, betrieb ein sehr schwunghaftes Pferdegeschäft und betheiligte sich lebhaft an den Rennen." Doch da ihm das noch nicht reichte, und er mit nicht ganz sauberen Papieren und Ahnentafeln arbeitete sowie grobe Ordnungswidrigkeiten beging, waten ihm sofort alle Rennbahnen in England und auf dem Kontinent verschlossen worden. So streng waren die Bräuche.<br />
* In der Zeit seiner großen Erfolge aber war Lichtwald auf dem Rennplatz, in feinster englischer Kleidung mit Frack und Zylinder, ein gefürchteter Konkurrent. Er war schlagfertig und führte eine scharfe Zunge. Als er einst von seinem früheren Gutsherrn ein wenig von oben herab gefragt wurde: „Weiten's noch, Lichtwald, as Sei bi mi de Gäus' häuden deren?", antwortete er: „Ja, Herr van X., ick weit'd noch; wenn Sei's höt'd harren, Sei häudeten's hüt noch." Jedes Jahr zu den Rennen wurden in den Zeitungen wie etwa 1828 in dem Blatt „Auszug der neusten Zeitungen" die Rennen mit den in diesem Zusammenhang stehenden anderen Festivitäten ausführlich auf den Titelseiten erläutert.<br />
* Neben der Rennbahn spielte das Geschehen in Doberan selbst, auf dem Kamp, im Musiktempel oder im Schauspielhaus, eine wesentliche Rolle im gesellschaftlichen Leben des ganzen Landes. Den ganzen Anfang machte beim Pferdesport wie immer das Rennen der Landleute, bei dem es Preise von 100 Reichstaler zu gewinnen gab. Die Zahl der Pferde, die von den Bauern gestellt wurden, nahm im Laufe der Zeit zu.(PETER GERDS)<br />
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'''Kühne Reiter kamen aus dem Bauerntum'''(OZ, 15.7.1997)<br />
* Bad Doberan. Im Jahr 1827 gab es bereits beim Pferderennen der Landleute zwei bedeutende Preise. Dabei ging es nach Aussagen von Zeitzeugen einmal um „einen silbervergoldeten Becher, welchen der Britische Admiral, Ritter Carl Oagle Baronet, und der Herr J. Pearse, Mitglied des Britischen Parlaments ausgesetzt haben", und um den Hauptpreis, „bestehend in einer Peitsche und 100 Reichsthaler Gold," (Um 1850 betrug das Jahreseinkommen eines Schiffszimmergesellen auf einer Rostocker Werft bei durchschnittlich 24 Arbeitstagen im Monat von morgens fünf bis abends 18 Uhr mit zwei Stunden Pause 179 Taler.) Also ging es bei diesem Rennen schon um beträchtliche Beträge, die bei anderen noch höher lagen. Um diese Bauernrennen ging es auch 1841 auf der „5. Versammlung deutscher Landund Forstwirte in Doberan". In dem Dokument hieß es: „Zum Glück klärte sich der Himmel doch noch kurz vorm Beginne der Bauernrennen auf. Unter den dazu gestellten 160 Pferden waren nicht allein zahlreich sehr gute, sondern die sämmtlichen haben um so mehr die Erwartungen der Ausländer übertroffen, als man wußte, daß die Bauern nicht ihre besten Pferde stellen, sie also noch bessere zu Hause haben mußten." Vermutlich wurden die Geschäfte dann auf den Bauernhöfen selbst getätigt. Der Ansporn zur Pferdezucht - auch außerhalb der großen Gestüte - hatte bereits Früchte getragen. Es wurde von der für die Pferderennen in Doberan zuständigen Kommission zudem festgestellt, daß die Wettkämpfe eine: „Aufmunterung des Standes der bäuerlichen Besitzer sind, und sich durch Erhöhung der Interessen für die Pferdezucht nützlich machen." Erwartet wurde fernerhin, daß „sie nächstdem dazu beitragen, kühne und dreiste Reiter zu bilden, und jenem Stande richtigere Begriffe von der Haltung und Pflege der Pferde zu verschaffen." Aber nicht nur Renn- und Reitpferde waren in der Rennwoche zu sehen. Die Equipagen des Herrscherhauses und anderer Gäste versuchten, sich in Prunk und Ausstattung zu übertreffen, und besonders die sogenannten Sechserzüge - also mit sechs Pferden - fanden Beachtung. Auf der Dammchaussee zwischen Heiligendamm und Doberan herrschte Hochbetrieb: Kabrioletts und Kutschen, Gigs und Vierspänner, zum Teil mit Vorreitern oder Reitknechten, offene Bankwagen und Chaisen belebten die Allee, Daneben bewegten sich elegant die Reiter, und auch manch ein Doberaner spazierte manch ein Doberaner im Schatten der Bäume.(PETER GERDS)<br />
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'''Jockey-As starb nach schwerer Verletzung'''(OZ,23.8.1997) <br />
* Jeder Sport hat seine Geschichte. Golfschläger wurden erstmals im schottischen St. Andrews geschwungen, das Tennis-Racket im Wimbledon. Auch in Deutschland gibt es solche Traditionen. Manchmal nur sind sie vergessen worden. Die Wiege des deutschen Galoppsports stand vor 175 Jahren in Doberan, und 1993 gab es nach 54 Jahren Pause einen Neuanfang. Der deutsche Turf hatte zu seinen Wurzeln zurückgefunden. Spinnen wir die Zeit zurück.<br />
* Vor 204 Jahren, 1793, gründet Friedrich Franz I. von Mecklenburg-Schwerin das erste deutsche Seebad in Heiligendamm und macht Doberan zu seiner Sommerresidenz. Unter englischem Einfluß gelangt auch die Vollblutzucht nach Mecklenburg, ein „erstes feyerliches Pferde-Wettrennen" findet am 28. Juli 1804 statt. Allerdings ohne eigentliche Bahn, auf freiem Feld. Da die Pferdezucht und die Ansprüche der Sommergäste wachsen, wird der Bau einer Rennbahn ins Auge gefaßt. 1822 kommt es zur Gründung des Doberaner Rennvereins, und im selben Jahr, am 22. August 1822, zum ersten Renntag. Dieser findet bereits auf dem Gelände der späteren Rennbahn statt, auf halbem Wege zwischen Doberan und Heiligendamm. Ein Jahr später werden von Friedrich Franz I. die „Gesetze für mecklenburgische Pferderennen" bestätigt, und im Herbst 1823 schenkt der Großherzog dem Rennverein die hufeisenförmig angelegte neue Rennbahn. Der Rennbetrieb beginnt. <br />
* Alljährlich finden drei aufeinanderfolgende Renntage statt, meistens im August. Sie gestalten sich zum gesellschaftlichen Höhepunkt der ganzen Region. Volksfeste, Feuerwerk, Musik. Aber auch die Bauern machen mit. Jeweils der dritte Renntag war der „Bauernrenntag". Schon 1825 beteiligen sich die Bauern mit 70 Pferden. <br />
* Die ersten Jahrzehnte der Rennen stehen völlig im Zeichen der mecklenburgischen Züchter. Baron Biel, Graf Hahn-Basedow, Graf Wilamowitz-Möllendorf, Ulrich von Oertzen, sie sind die Wegbereiter der deutschen Vollblutzucht und beherrschen die besseren Rennen, das seit 1827 gelaufene Paul-Friedrich-Rennen. Für beide Rennen haben die Großherzöge goldene Peitschen gestiftet, die jeweils dem Sieger auf ein Jahr verliehen werden. Auf einem goldenen Band, das sich um die Peitsche schlingt, sind die Namen der Sieger eingraviert. Vorbild für die „große" Goldene Peitsche, die später zuerst in Hoppegarten und dann in Baden-Baden zum Austrag kommen wird.<br />
* Die Rennen in Doberan erlauben nun einen stetigen Aufschwung. 1829 reitet ein schrulliger Engländer namens James Apperly auf Einladung Baron Biels zwei Pferde der Erzherzogin zum Sieg, auf Knien nimmt der Reiter einen Goldpokal entgegen. 1849 vernichtet ein Orkan die Pappelallee, neue Lindenalleen werden angelegt, sie existieren heute noch. 1854 wird eine neue Tribüne errichtet, später kommt eine zweite hinzu. 12 000 Besucher sind jetzt keine Seltenheit, darunter manchmal sogar der König von Preußen oder der russische Zar. Das Aufkommen der Eisenbahn sorgt für weitere Belebung. Dafür muß jetzt der dritte Renntag, ein Dienstag, schon um 11 Uhr anfangen, damit die auswärtigen Gäste den 4-Uhr-Zug nach Berlin noch bekommen.<br />
* Berühmtheiten des Turfs geben sich die Ehre. Die Derbysieger Hymenaeus, Künstlerin, Trollhetta und Impuls weihen den Doberaner Turf. Und Kincsem, die ungarische Stute, das berühmteste Rennpferd aller Zeiten und Länder. Am 29. Juli 1876 gewinnt sie beim 4. Start ihrer 54 Starts und Siege umfassenden Rennlaufbahn in Doberan das Erinnerungsrennen. Doberan spielt mit im Turfkonzert. Victor Silberer trägt in sein berühmtes Turf-Lexikon unter dem Stichwort Doberan ein: „Bedeutender Rennplatz in Deutschland mit mehrtägigem Meeting im August."<br />
* Ein trauriges Ereignis prägt das Jahr 1904, als der Graditzer Stalljockey, der achtfache deutsche Meister Charles Ballantine, mit dem Schimmel Zwickel im scharfen Zielbogen von einem vor ihm stürzenden Pferd zu Fall gebracht wird. Mit schweren Rückgratverletzungen kommt Ballantine ins Rostocker Krankenhaus, wo er bald an einer Lungenentzündung stirbt.<br />
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'''Im Doberaner Rennverein werden Karten neu gemischt'''(Vom 12. bis 19. Juli finden die sechsten Renntage statt, OZ, 29.12.1997,von JOCHEN MÜLLER)<br />
* Kaum ist das Jahr des 175. Galopperjubiläums, das auf der Mutter aller deutschen Rennbahnen in Bad Doberan begangen wurde, zu Ende, da kündigt sich mit der Mitgliederversammlung am 10 Januar bereits ein weiterer Höhepunkt an. Höhepunkt auch deshalb, weil auf dieser Mitgliederversammlung ein neuer Vorstand gewählt und eine Betriebsgesellschaft vorgestellt werden, die eine vielfache Nutzung der Rennbahn für unterschiedliche Veranstaltungen koordinieren wird.<br />
* Im neuen Vorstand, das erfuhr die OSTSEE-ZEITUNG bereits vorab, werden der absolute Kenner des deutschen sowie des internationalen Galopprennsports, Hans Heinrich von Loeper, und auch der bisherige Vorstandsvorsitzende, Dr. Horst Metz, nicht mehr mitwirken. „Das jedoch heißt nicht“, so von Loeper gegenüber OZ, „daß wir uns nicht weiter für den Galopprennsport hier an der Küste einsetzen werden." Der Doberaner Rennverein baut indes auf einen Vorstand, der aus der Region kommt und da sind u. a. solche Namen wie Achim Stracke, Jöm Rüsch und Gernot Böttrich im Gespräch.<br />
* Das Dauerthema Tribünenneubau wird mit Sicherheit auch auf der neuerlichen Mitgliederversammlung eine wesentliche Rolle spielen. Neuester Stand: Für das hölzerne Bauwerk, das nun schon vor geraumer Zeit auf dem Reißbrett des Bad Doberaner Ingenieur- und Architekturbüros Krause entstand, ist die baufachliche Genehmigung erteilt, und auch mit der eigentlichen Baugenehmigung ist in kürzester Zeit zu rechnen. Kühne Optimisten hatten schon zur Jubiläumsrennwoche mit der Einweihung der über 40 Meter langen Tribüne, auf der einmal so um die 500 Sitzplätze zur Verfügung stehen werden. Nun hofft man, daß die nach alten Entwürfen konstruierte Tribüne ländlich zu den 98er Rennen stehen wird.<br />
* Die Rennwoche soll vom 12. bis 19. Juli '98 über das Geläuf gehen. Man rechnet schon heute damit, daß, wie schon zur Jubiläumsrennwoche, erneut fünf Renntage auf dem Programm stehen werden. Wenn von prominenten Startern die Rede sein wird, dann dürfte bereits jetzt klar sein: Peter Schiergen, die Lichtgestalt des deutschen Galopprennsports, der bei den Besuchern der Doberaner Rennen in den vergangenen Jahren durch grandiose Siege zum Publikumsliebling wurde, wird an der Ostseeküste nicht mehr starten, da er ins Trainerlager wechselte.<br />
* Aber vielleicht ist der sympathische Jockey ja schon zu den sechsten Renntagen in Bad Doberan als Trainer präsent. <br />
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Datei:Dob66.jpg|Studemundsche Skizze<br />
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Datei:S199.JPG|Hindenburg 1927 zu Besuch<br />
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Datei:Dob70.jpg|Lutz Elbrecht, Plan für eine Haupttribüne 1954<br />
Datei:S71.JPG|Bauernrennen<br />
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Datei:S39.JPG|Achim Stracke, einer der verdienstvollsten Präsidenten des Doberaner Rennvereins<br />
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Datei:S46.JPG|Fotostrecke 1993-etwa 2006(J. Müller)<br />
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*Das erste und einzige Poloturnier, der "Bentley Polo Cup Heiligendamm", fand vom 10. -12. September 2004 im Innenraum der Bad Doberaner Galopprennbahn statt:<br />
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Datei:S41.JPG|<br />
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====Sommerrodelbahn====<br />
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[http://www.ostsee.de/ausflug/sommerrodelbahn-bad-doberan.html]</div>PeterBeckerhttps://www.ortschroniken-mv.de/index.php?title=Sport_in_Doberan&diff=108195Sport in Doberan2024-03-11T11:25:00Z<p>PeterBecker: /* Galopprennbahn */</p>
<hr />
<div><br />
* [[Doberan (Bad)]]<br />
<br />
*'''Sportgeschichte nach Sportarten:'''<br />
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====Organisation Allgemeines====<br />
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[[Datei:O0.JPG|400px|zentriert|Bad Doberan]]<br />
* Fred Egler (r.), Bad Doberans sportlicher Rentner, ist 80 Jahre alt geworden. Der Kreissportbund, hier vertreten durch den 1. Vorsitzenden Uwe Neumann, ehrt seinen langjährigen Funktionär mit der Ehrennadel in Gold. (Quelle: Rolf Barkhorn, OZ 26.8.2020)<br />
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* Unterlagen Stadtarchiv Bad Doberan:<br />
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Datei:S211.PNG|Doberaner Sportler am Jungfernberg<br />
Datei:O59.JPG|K 82-1/Lageplan Stülower Sportplatz 1927<br />
Datei:O79.JPG|Antrag zur Pflanzung einer "Jahneiche" 1928 zur Einweihung am 12.August 1928<br />
Datei:O73.JPG|A 0119(ff)/Schr. Platzbau 1927<br />
Datei:O74.JPG|<br />
Datei:O75.JPG|<br />
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Datei:O81.JPG|Anträge Platznutzung ff<br />
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Datei:O86.JPG|Protokoll Platzbeg.<br />
Datei:O87.JPG|Anträge Nutzung Lindenhof ff<br />
Datei:O88.JPG|<br />
Datei:O89.JPG|<br />
Datei:O58.JPG|N 0417(ff)/Doberaner Sportvereine 1932<br />
Datei:O60.JPG|Platznutzung 1932<br />
Datei:O61.JPG|dito Jungstahlh. 1933<br />
Datei:O62.JPG|Verw. ehem. marx. Vereinsvermög.<br />
Datei:O63.JPG|Antr. Platznutz. ff<br />
Datei:O64.JPG|<br />
Datei:O65.JPG|Sporthallenzustand<br />
Datei:O66.JPG|Antr. Platznutz.<br />
Datei:O67.JPG|Antr. Lehrer Thorbeck<br />
Datei:O68.JPG|A 0086(ff)/Schr. Motorsp.<br />
Datei:O69.JPG|<br />
Datei:O70.JPG|<br />
Datei:O71.JPG|<br />
Datei:O72.JPG|<br />
Datei:O90.JPG|A 0607/Einl. an BM Albrecht zum Schauturnen<br />
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* Broschüre '''"35 Jahre BSG Lokomotive Bad Doberan"''':<br />
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Datei:O112.JPG|<br />
Datei:O117.JPG|[https://de.wikipedia.org/wiki/Siegfried_Lemke][https://www.sportbuzzer.de/artikel/die-schmetternde-legende-siegfried-lemke/]<br />
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Datei:S223.PNG|22.02.2001 Walter Schade<br />
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* Anlässlich des 50 jährigen Jubiläums des Bestehens des Bad Doberaner Sportvereins wird dessen Sportgeschichte in einer Broschüre ''' 50 Jahre Tradition Doberaner SV ''' dargestellt:<br />
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* '''Bad Doberaner Sport hatte viele Helfer'''(Verfasser: Jochen Müller)<br />
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* In und um Bad Doberan ging es schon immer sportlich zu. So wurde einst in Heiligendamm bereis Golf und Tennis gespielt und auch, zunächst auf lebende Tauben später auf Tontauben, geschossen. Auf der ältesten Galopprennbahn Europas fanden spannende Rennen statt und in Bad Doberan war das Vogelschießen sehr beliebt.<br />
* Ebenfalls in der Münsterstadt war man in der Deutschen Turnerschaft und dem Arbeiter Turnverein sportlich sehr aktiv. Zu den fleißigen Organisatoren zählten damals u.a. Schneidermeister Fritz Gellendin, Dr. Willbrand, Buchhändler Rosenberg, Baumeister Lutz Elbrecht und Heiner Grewe. Neben Turnen, Kegeln und Leichtathletik wurde später auch Hand- und Fußball gespielt. Sportstätten waren seinerzeit die Kegelbahnen auf „Brands Höh“ und im Gasthaus zum „Erbgroßherzog“ in der heutigen Mollistraße sowie die Sportplätze am Kellerswald und am Stülower Weg.<br />
* Unmittelbar nach dem zweiten Weltkrieg „berappelte“ sich der Sport in Bad Doberan schnell. So wurde mit „Sturmvogel“ bald ein Sportverein gegründet. Es folgte KWU (Kommunales Wirtschafts Unternehmen). Besonders aktiv zu dieser Zeit waren Herbert Kohn, Erich Silbersdorf, Herbert Müggenburg und Fritz Rittgarn. Daraus ging 1952 die BSG (Betriebssportgemeinschaft) Lok Bad Doberan hervor. Träger und ein wenig auch „Finanzier“ war die Deutsche Reichsbahn. Vor allem jedoch halfen die Eisenbahner bei der Bereitstellung von Freifahrscheinen. Damit war der Transport zu den Wettkämpfen gesichert.<br />
* Erste Sektionen waren Fußball, Handball, Tischtennis, Turnen, Kegeln und Leichtathletik. Später kamen Schwimmen, Radsport, Schach, Volleyball, Ringen, Rehasport, Frauengymnastik und zeitweise auch Karate hinzu. Zu den „Machern“ gehörten seinerzeit u.a. Ella Pentzin, Heinrich Wischmann, Günter Trost, Walter Schade, Alfons Peter Grzech, Otto Wolski, Klaus Schäfer und später Jürgen Kruse. Unermüdlicher BSG Leiter war über viele Jahre Walter Schade. Erstaunlich lange, bis 1988 bekleidete der rastlose Lehrer dieses Amt und hatte so maßgeblichen Anteil am Wachsen des heute mit fast 1 000 Mitgliedern größten Sportvereins des alten Landkreises Bad Doberan.<br />
* Auch wenn hier stets der Breitensport im Vordergrund stand mischten ehemalige Lok Sportler auch international ganz vorne mit. So der Radsportler Karl-Heinz Oberfranz, der bei der internationalen Friedensfahrt immerhin 1972 in Gera die 50. Etappe für die DDR gewann und später auch bei den Olympischen Spielen in München startete. Auch in der Sektion Tischtennis wuchs mit Siegfried Lemke ein großes Talent heran. Sein erster DDR Meistertitel sorgte für viel Aufsehen in der Szene, so das der veranlagte Bad Doberaner schon bald zu SC Lok Leipzig delegiert wurde. In seiner langen Laufbahn brachte es Lemke auf immerhin 30 DDR Meister Titel und viele internationale Einsätze. Sein Pech: Tischtennis war seiner Zeit nicht olympisch.<br />
* Als Walter Schade den Vorsitz nach knapp 25 Jahren abgab sprang Klaus Schäfer, ein enger Vertrauter von Walter Schade, in die Bresche. Sein größtes Verdienst war es, den Verein über die Wende zu retten und in den Doberaner Sportverein umzuwandeln. Nach Klaus Schäfer folgte Volker Noeske. Heute ist Hartmut Polzin Vereins Vorsitzender.<br />
<br />
* '''Zeitzeugenbericht zur Sportgeschichte in Bad Doberan'''<br />
(von '''Margitta Hilgers''', geb. Gonsiorowski, in Zusammenarbeit mit Lisa Ender)<br />
<br />
* Durch meine Sportlehrerin, Frau Zeug wurde meine Vorliebe zum Sport(Turnen) geweckt. Zusammen mit anderen Schülerinnen und Freundinnen wurde ich 1959 Mitglied der SV Dynamo Bad Doberan.<br />
* Zu Beginn spielten wir mit unserem Trainer Heinz Skrotzki viel Volleyball.<br />
* Wir wurden aber hauptsächlich zu ''„Dynamomädchen“'' für Turnen und künstlerische Gymnastik. Auf Dorffesten, Wahlveranstaltungen etc. waren unsere Schauturnveranstaltungen als Rahmenprogramm gern gesehen.<br />
* Fleißiges Üben und viel Freude an unserem Sport brachten uns zu unserem großen Ziel, der Teilnahme am Deutschen Turn- und Sportfest 1961 und 1963 in Leipzig.<br />
* Übungen mit Reifen, Bändern und Turnen auf dem Schwebebalken und am Barren war unser Auftritt auf dem 2. Turn- und Sportfest 1963 in Leipzig. Die Holme des Stufenbarrens wurden von Soldaten des Armeesportvereins während der Vorführung gehalten.<br />
* An Mitstreiterinnen wie Lisa Götze(Ender), Irmtraut Götze, Ulla Ostrowski, Dagmar Hancke, Hille Kreuzfeld, Christa Gabrahn, Almut Köller u. a. kann ich mich erinnern. Betreut und vorbereitet wurden wir von Helga Hoffmann, Otto Wolski, O. Jenderney, Otto Pentzin und J. Westendorf.<br />
* Einige aus unserer Gruppe nahmen in der Folge an regionalen Sportfesten z. B. in Berlin und Gera teil.<br />
* In den 1970-er Jahren entstand das „Kinderturnen“ in der Turnhalle Rostocker Straße. <br />
* Einige ehemalige Turner wurden später an der Sportschule Güstrow zu Übungsleiter ausgebildet. Zusammen mit Lisa und Dieter Ender, Karin Krüger, Ingrid Salewski, Käthe Vick , Helga Hoffmann und andere wurde ich ausgebildet.<br />
* Es gab drei Altersstufen, Vorschulkinder, 1. Und 2. Klasse, übrige Kinder bis 10 Jahren. Unsere eigenen Kinder waren größtenteils auch dabei.<br />
* In späteren Jahren bildeten einige Frauen eine Prellballmannschaft. Dazu gehörten W. Weichbrot, I. Salewski, Sabine Wollmerstedt, Walter Skrotzkie und Helga Hoffmann.<br />
* Freitags trafen wir uns zum Turnen und Volleyball spielen(Turnhalle Rostocker Str.), später kamen auch unsere Partner zum Volleyball spielen dazu. Einige sind heute noch bei den Freizeitvolleyballern des Doberaner SV dabei.<br />
* Die SV Dynamo Bad Doberan war ein Polizeisportverein. Er bestand aus den Abteilungen Leichtathletik(Dieter Schmidt), Turnen(Helga Hoffmann) und Judo(Herr Westphal, Trainer Horst Scheil und Uwe Wrahse)<br />
<br />
* '''Zeitzeugenbericht zur Sportgeschichte in Bad Doberan'''<br />
(von '''Gabriele Jentoch''')<br />
* Nach einigen Jahren turnerischer Abstinenz in Bad Doberan durfte ich April 2005 die Abteilung Geräteturnen unter dem Dach des Doberaner SV 90 e.V. eröffnen. Der Bedarf an dieser schönen Sportart war von Beginn an erfreulich groß.<br />
* Maya Kim stieß als erste Übungsleiterin zu uns; es folgten Mandy Mastalskiund, später Anne Gret Bödecker. <br />
* Die stärker werdenden Anfragen für Kleinkindersport führten zur Eröffnung einer weiteren Gruppe, deren Training wir anfangs mit Eltern sicherstellten. Als Trainerin für unsere Jüngsten im Fachbereich Kinderturnen konnten wir Doreen Torbahn gewinnen.<br />
* Wie bei anderen Sportarten, war es erforderlich, dass wir uns zu Trainern( Stufe C )ausbilden ließen.<br />
* Die Kinder turnten in Freizeit- und Wettkampfgruppen, weiterhin in Altersgruppen unterteilt. Sie nehmen an internen, offenen und landesweiten Wettkämpfen teil. Ein besonderer Höhepunkt ist die Teilnahme am Deutschen Turn- und Sportfest des DTB.<br />
* Die Wettkämpfe finden nach den Regeln und Wertungsvorschriften des nationalen Aufgabenbuches Turnen und des Code de Pointage, Turn 10, Athletik nach Landesnormen und eigenen Regeln und Bewertungen statt.<br />
* In den letzten Jahren unterstützten wir zusätzlich den jährlichen Wettkampf „Jugend trainiert für Olympia“ durch Organisationsunterstützung der Ausrichtung des Wettkampfes auf Landesebene sowie als Wettkampfrichter des Bundesausscheides.<br />
* Unsere Erfolgsbandbreite beläuft sich vom 1. Landesmeistertitel bis hin zum letzten Platz bei Vergleichswettkämpfen mit anderen Vereinen des Landes MV.<br />
* Im Laufe der Jahre konnten wir Trainer und Kampfrichter aus unseren Reihen der Aktiven Sportlerinnen gewinnen. Anna Lena Golz, Amira Szadkowski, Elena Torbahn und Wiebke Wichmann agierten in doppelter bzw. dreifacher Funktion in unserer Abteilung, Aktive, Trainer und Kampfrichter.<br />
* Inzwischen studieren Anna Lena und Amira außerhalb, sie haben in einem Alter von 4 bzw. 5 Jahren ihre sportliche Laufbahn bei uns begonnen.<br />
* Stephanie Schwarz ist erfreulicher Weise als Übungsleiterin seit einiger Zeit in unserer Abteilung aktiv.<br />
<br />
<br />
<br />
* '''Ingrid und Franz Zeug schreiben Sportgeschichte in Bad Doberan'''<br />
<br />
* Das Ehepaar Ingrid und Franz Zeug hat in ihrem Leben einen enormen Beitrag für die Entwicklung des Sports in Bad Doberan geleistet. Zahlreiche Auszeichnungen und Ehrungen zeugen von ihrem unermüdlichem Einsatz im Dienste des Sportes. Dabei spielte die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen eine besondere Rolle.<br />
* Ingrid(Jg. 1925), war langjährige Grundschul- und Sportlehrerin an der Pestlozzischule und Übungsleiterin im Polizeisportverein Dynamo.<br />
* Franz(Jg. 1926), war als Eisenbahner auf dem Bahnhof Bad Doberan tätig und hatte sich dem Schießsport verschrieben.<br />
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[[Datei:O218.PNG|400px|zentriert|Schießsport Bad Doberan]]<br />
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<gallery mode="packed">="400px" heights="400px"><br />
Datei:O175.PNG|Auszeichnung von Annelie Kröger, Schützin und Kassiererin der GO, durch KV der GST<br />
Datei:O177.PNG|<br />
Datei:O176.PNG|Franz Zeugs Superschützen<br />
Datei:O178.PNG|Auszeichnung Franz Zeugs durch Walter Schade<br />
Datei:O179.PNG|Schützen mit Guido Orth<br />
Datei:O180.PNG|Schützin Andrea Strohbach<br />
Datei:O181.PNG|Auszeichnung Franz Zeug<br />
Datei:O182.PNG|Schiesswettkampf auf dem Schießstand Kellerswald<br />
Datei:O183.PNG|Militärischer Mehrkampf<br />
Datei:O184.PNG|Schützen feiern<br />
Datei:O185.PNG|Silcke Haacke um 1965, seit der 5. Klasse in GO, vorbildliche Schützin, bei DDR-Meisterschaften Medaillengewinnerin, 3 mal in Folge Kreisschützenmeister, langjährige Übungsleiterin <br />
Datei:O174.PNG|Schützenkönig 1987 M. Windisch<br />
Datei:O186.PNG|erfolgreiche Schützinnen<br />
Datei:O204.PNG|<br />
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Datei:O230.PNG|<br />
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[[Datei:T133.JPG|400px|zentriert|Stülower Sportplatz in den 1930-ern]]<br />
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Datei:Dob342.jpeg<br />
Datei:O160.JPG|<br />
Datei:O155.JPG|<br />
Datei:O129.JPG|"Macher" der BSG Lok beim Maiumzug/ v.l, Siegfried Reinke(Handball), Jürgen Kruse(Radsport), Walter Schade(BSG Leiter), Gerd Dinse(Fußball)]]<br />
Datei:O166.PNG|Maidemonstration 1960-er<br />
Datei:O234.PNG|Fred Egler auf dem Sportfest der Werktätige 1978<br />
Datei:O235.PNG|Rolf Dietze auf dem Sportfest 1983<br />
Datei:O236.PNG|Gratulation an Fred Egler zum 35. Jahrestag 1983 des DTSB<br />
Datei:O237.PNG|Sportfest 1982<br />
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Datei:O169.PNG|<br />
Datei:O170.PNG|Margitta Gonsiorowski(verh. Hilgers), hinten Lisa u. Dieter Ender<br />
Datei:O171.PNG|"Dynamomädels" beim Schauturnen am Strand von Kühlungsborn<br />
Datei:O172.PNG|Parade in Kühlungsborn(vl. 1.R: Emmi Susemiehl, Heinz Skrotzki/ 2.R: Hildegard Kreuzfeld, Hannelore Timm/ 3.R: Lisa Ender, Christa Gabrahn<br />
Datei:O126.JPG|Dynamosportler 1962: v.l. Erwin Schulze, Dieter Schmidt, Helga Friedrich, Werner Seyer (Turnhalle Rostocker Str.)<br />
Datei:O93.JPG|1962 Schauturnen auf dem Kamp der Dynamo Sportwerbegruppe<br />
Datei:O128.JPG|Schauturnen<br />
Datei:L58.JPG|Dynamojungs um 1963<br />
Datei:L59.JPG|Dynamomädels um 1963<br />
Datei:O96.JPG|v.l.:Hannelore Timm,Elke Becker,Erika Lübs,Margitta Gonsiorowski,Hildegard Kreuzfeld,Angret Vick,vorne:Christa Gabrahn,Helga Friedrich,Margit Rusbild<br />
Datei:O133.JPG|<br />
Datei:O94.JPG|IV. Deutsches Turn- und Sportfest Leipzig 1963<br />
Datei:O95.JPG|<br />
Datei:O131.JPG|Leipziger Turn- und Sportfest 1963, Doberaner Delegation<br />
Datei:O132.JPG|v.l. Elke Becker, Christina Rubenow, Almut Köller<br />
Datei:O134.JPG|v.l. Christa Gabrahn, Elke Becker(verh. Schmidt)<br />
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<gallery mode="packed">="400px" heights="400px"><br />
Datei:O147.JPG|v.l. Herbert Müggenburg und Otto Wolski, Sportaktivisten der 1. Stunde<br />
Datei:O156.JPG|Otto Wolski ff<br />
Datei:O157.JPG|<br />
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Datei:O13.JPG|<br />
Datei:O30.JPG|Ehrung für Landrat Thomas Leuchert durch U. Neumann und M. Meinel vom Kreissportbund<br />
Datei:O31.JPG|Fred Egler, 1996<br />
Datei:O34.JPG|<br />
Datei:O35.JPG|Klaus Schäfer<br />
Datei:O36.JPG|<br />
Datei:O38.JPG|Mette Brandl wurde 2014 mit 7 Jahren das 1000. Mitglied des DSV(Sekt. LA)<br />
Datei:O39.JPG|<br />
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====Fußball====<br />
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* Fußballtorwart Gert Jüsgen spielte bis 1962 bei Aufbau Bad Doberan und später in der Oberliga beim SC Neubrandenburg und dem 1. FC Magdeburg.<br />
[https://de.wikipedia.org/wiki/Gert_J%C3%BCsgen]<br />
<br />
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[[Datei:F55.JPG|700px|zentriert|Bad Doberan]]<br />
<br />
[[Datei:F54.JPG|700px|zentriert|Bad Doberan]]<br />
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[[Datei:F64.JPG|700px|zentriert|Bad Doberan]]<br />
Oben von rechts: Herbert Müggenburg, Horst Dähne, Walter Schoof, Horst Burdenski, Hajo Stremlow, Wolfgang Diedrich, Jürgen Lange, Srykowski, Herbert Kiesling.<br />
untere Reihe von rechts: Uwe Peters, Horst Jasiak, „Dackel“ Grimnitz, Willi Reiter, Ulli Manske, Oskar Burdenski('''Walter Schoof''' spielte bis 1965 bei der Betriebssportgemeinschaft (BSG) Lok/Aufbau Bad Doberan. 1963 gehörte er zu deren Mannschaft, die den Aufstieg in die drittklassige Bezirksliga Rostock erkämpfte. Zu Beginn der Saison 1965/66 wurde Schoof zum Fußball-Leistungszentrum des Bezirkes Rostock, dem SC Empor Rostock, delegiert(Quelle: Wikipedia).)<br />
[[Datei:F44.JPG|700px|zentriert|1996 Kreisauswahl gegen Hansa Rostock/Stehend v.l.: ???, Thomas Strehlow, Joachim Susa, Ralph Kleiminger, Eckhard Brackenwagen, ???, ???, Jörg Zimmermann, Dieter Schneider, Manfred Nieswandt, ???, Andreas Hermann, Eckhard Krenz, Jochen Gellendin, ???, Hans Albrecht, Gerd Hampel, Karsten Wenzlawski, ???, ???, Rainer Jahros<br />
Hockend v.l.: Manfred Scharon, ???, Volker Patzenhauer , ???, ???, Dietmar Hardow, Fred Prange, Eckhard Schmidt, Andreas Capito<br />
]]<br />
[[Datei:F41.JPG|700px|zentriert|DSVII, Hintere Reihe von links:<br />
Trainer Eckhard Schmidt, Sponsor Uwe Scheidemann, Holger Preuß, Daniel Schrammke, Sven Stange, Alexander Rehwaldt, Matthias Koch, Roland Schön<br />
Vordere Reihe von links:<br />
Stefan Liermann, Mirko Davidek, Michael Manske, Dirk Malner, René Orth<br />
]]<br />
[[Datei:F43.JPG|700px|zentriert|DSVII, Juni 1996, Hintere Reihe v.l.: Eckart Schmidt, Knut Kasulke, Marco Roggelin, Jan Grüder, Alexander Rehwaldt, Andreas Capito, Dirk Mazat, Daniel Schramke, Michael Manske, Robert Bauer, Tom Möller<br />
Vordere Reihe v.l.: Rene Orth, Tilo Härtel, Mirko Davidek, Christian Ebert, Matthias Heinicke, Tim Hohmuth]]<br />
<br />
[[Datei:F42.JPG|700px|zentriert|Hintere Reihe von links:<br />
Matthias Koch, Thomas Zitzmann, Mario Wohlgetan, Michael Schwertz, Torsten Plaschke, Mario Boock und Trainer Achim Susa<br />
Vordere Reihe von links:<br />
frgl. Heiko Möller, frgl. Tino Exner, Martin Susa, unbekannt, Tim Homuth]]<br />
<br />
[[Datei:F26.JPG|700px|zentriert|hl: René Slumski, Stefan Preuß, Stephan Enskat, Thomas Schulz<br />
vl.: Thomas Braun, Sven Stange, Dirk Malner, Frank Warning]]<br />
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Datei:F66.JPG<br />
Datei:F65.JPG|<br />
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Datei:F51.JPG|<br />
Datei:F18.JPG|<br />
Datei:F40.JPG|Dob. C-Jugend, August 1995,h. l. Gunnar Halm, Michael Schmidt, Kendy Schumann, Martin Prompe, Ronny Wockenfuß, Christian Perlitz/v. l. Andy Friedrich, Nils Ebert, David Schulz, Michael Schlafke, Steve Herrmann, Martin Sommerfeld, Marcus Stroschen, Godehard Wenk, Sponsor Klaus-Dieter Kurbin<br />
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Datei:F13.JPG|<br />
Datei:F19.JPG|<br />
Datei:F9.JPG|2. v. r. Willi Reiter<br />
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Datei:F1.JPG|<br />
Datei:F24.JPG|<br />
Datei:F25.JPG|<br />
Datei:F32.JPG|<br />
Datei:F33.JPG|D-Junioren<br />
Datei:F34.JPG|v. l. Jörg Zimmermann<br />
Datei:F35.JPG|Oskar Burdenski<br />
Datei:F36.JPG|DSV Alte Herren, Hallenmeister 1997/98/h.l.: ???, Tommy Bartsch, Eckhardt Schmidt, Udo Zickert, Michael Schwertz, Uwe Scheidemann, Torsten Pügge/v.l.: Martin Susa, Uwe Harder, Horst Schröder, Andreas Käkenmeister, ???<br />
Datei:F38.JPG|DSC, 22.8.1999/h. l. Vorstandsvorsitzender Frank Behrens, Ronny Quaas, Michael Grimnitz, Andre Behrens, Lars Wätzig, Ronny Liebe, Marcus Prehn, Tom Möller, Eric Nieswandt, Robert Schubert, Sponsor Klaus-Dieter Lehmann/v. l. Jens-Uwe Petersen, Tino Bürger, Rene Dops, Guido Glöde, Martin Schütt, Lars Nieswandt, Michael Nehring, Spielertrainer Mathias Timm <br />
Datei:F39.JPG|SV Einheit F-Junioren, Sept.1999/l. Axel Dahl<br />
Datei:F45.JPG|<br />
Datei:F46.JPG|A-Jugend 1993: h. l. Stefan Liermann, Gerd Wohlgetan(Trainer), Holger Eckbrett, Martin Möller, Christoph Garbrecht, Andreas Liermann, Tino Exner, Martin Mank, ???/v. l. Christoph Holm, Nils Schalke, Tim Hohmuth, Tino Abshagen, Daniel Schrammke, Mathias Heinike, Mario Wohlgethan, Christian Ebert, lieg. Sven Schüler<br />
Datei:F47.JPG|h. l. Lars Nieswandt, Maik Schröder, Erik Nieswandt, Ronny Susa, Paul Sebastian Küster, Mathias Frenz, Jürgen Urgast, ...Nieswandt/v. l. Martin Hampel, Christopher Schönfuß, Markus Person, Tino Capito, Martin Schütt<br />
Datei:F49.JPG|h.l. Trainer Henry Bloch(Einheit Bad Doberan), Paul Milhahn, Tilo Rosenkranz, Daniel Lüdtke, Robrt Pluskat/v. l. Marvin Zunker, Felix Bloch, Tom Friedrich, Tom Kröplin, Michael Bull, Jan Hodam, Manfred Nieswandt(Geschäftsführer der Firma Juul)<br />
Datei:F48.JPG|h. l. Willi Reiter, Holger Preuß, Mathias Koch, Reinhard Krüger, Michael Manske/v. l. Mario Boock, Heiko Möller, Torsten Frömmel, Tino Exner, Jan Grüder<br />
Datei:F50.JPG|l. Axel Dahl<br />
Datei:F53.JPG|Mike Werner, 1995/96 Verteidiger beim FC Hansa<br />
Datei:F56.JPG|h.l. Andreas Käckenmeister, Thomas Zitzmann, Torsten Frömmel, Mathias Koch, Dirk Malner, Thomas Grüder, Stefan Liermann, Stefan Körte, Willi Reiter/v. l. Daniel Schramke, Heiko Möller, Christoph Garbrecht, Michael Manske, Tino Exner, Mario Boock<br />
Datei:F57.JPG|3. v. r. Willi Reiter<br />
Datei:F59.JPG|19.08.2011<br />
Datei:F60.JPG|<br />
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====Handball====<br />
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[[Datei:H27.JPG|700px|zentriert|Bad Doberan]]<br />
[[Datei:H28.JPG|700px|zentriert|Bad Doberan]]<br />
[[Datei:H25.JPG|700px|zentriert|Bad Doberan]]<br />
[[Datei:H26.JPG|700px|zentriert|Bad Doberan]]<br />
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Datei:H21.JPG<br />
Datei:H22.JPG<br />
Datei:H23.JPG<br />
Datei:H24.JPG<br />
Datei:F37.JPG|DSVI, 1998 Aufstieg in die Regionalliga, Thoralf Maeding, Lars Neumann, Dirk Weisheitel, Markus Schlette, Maik Winter, Thomas Schlutow, Hakon Bamm, Bernd Pluschkel, Carsten Frömmel, Jan Mietzelfeld, Detlef Lankowski und Ulf....<br />
Datei:H1.JPG|hl.Thomas Schlutow, Jan Mietzelfeld, Steffen Schliebs, Marcel Jaunich, Guido Sass, Dirk Weisheitel, Hakon Bamm, Markus Schlette, Trainer Detlef Lankowski, Sebastian Schnabel/vl. Torsten Stynka, Carsten Frömmel, Tommy Huckstorf, Hartmut Frank, Heiko Ganschow, Gabor Viglasi, Torhüter?, Mathias Polkow <br />
Datei:H6.JPG|hl. Physiotherapeut Daniel Tschiersch, Heiko Ganschow(?), Alexander Kreft, ?, Clemens Borchardt, Dirk Weiheitel, Stefan Kultermann, Jan Mietzelfeld/vl. Steffen Schliebs, Frank Furche, ?, Falk Heinrich, Christian Gerber, Christoph Käckenmeister, Marcus Schlette/davor: 12?, Robert French <br />
Datei:H9.JPG|hl. Dieter Schmidt, Mannschaftsbetreuer Steffen Schliebs, 24?, 9?, Udo Wosar?, Mathias Jahn, Stefan Strauch, 2?, Alexander Kreft, Physiotherapeut Daniel Tschiersch/vl. Christian Gerber, Steffen Wiegratz, 6?, Sebastian Prothmann, Robert French, Hein Wiebe, 4?, Falk Heinrich<br />
Datei: Doberan R Handball1.PNG<br />
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Datei:H60.PNG|Jürgen Jahnke<br />
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Datei:H29.JPG|1993<br />
Datei:H30.JPG|1993<br />
Datei:H31.JPG|1993<br />
Datei:H32.JPG|1993<br />
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Datei:H39.JPG|30.8.2016<br />
Datei:H40.JPG|30.5.2016<br />
Datei:H41.JPG|23.5.2016<br />
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Datei:H43.JPG|2015<br />
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====Volleyball====<br />
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[[Datei:V18.JPG|700px|zentriert|Bad Doberan]]<br />
[[Datei:V19.JPG|700px|zentriert|Bad Doberan]]<br />
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Datei:S25.JPG|Volleyballteam: Johannes, Uwe Sudrow, Bärbel, ?, Ehepaar Papke, Gabriele Jentoch, Frauke Maß<br />
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Datei:V23.JPG|8.11.1996<br />
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Datei:V41.jpg|Trainer Maik Utes hl: Susanne Droßel, Steffi Boche, Kerstin Egermeier, Kerstin Abshagen, Wiebke Swierczynski, Julia Alm, Franziska Flügel, Silke Tiede vl: Antje Meier ,Manuela Rabe, Sinja Krause(noch aktuelle Mannschaft, Mai 2021)<br />
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====Radsport====<br />
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* Radsport in Bad Doberan(Autor: Jochen Müller, Hohenfelde)<br />
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* Wo beginnt sie, die Geschichte des Radsports in Bad Doberan? <br />
* Bei dem Forstmeister Freiherr Karl von Drais (1785-1851), der sich im Januar 1818, nachdem er mit seinem Laufrad (Draisine) am 12. Juli 1817 von Mannheim nach Schwetzingen und zurück radelte, dieses patentieren ließ? Nicht belegt, aber gerne erzählt wurde, dass von Drais einst ein Wettrennen mit einem Läufer Rund um den Bad Doberaner Kamp veranstaltet hat.<br />
* In den 20er Jahren des vorigen Jahrhunderts, so wusste es das Doberaner Original, der Fotograf Robert Fischer (Rofi) einst zu berichten, fanden vor den Toren der Münsterstadt bereits Radrennen mit selbst gebastelten Startnummern, kleinen Preisen und natürlich mit viel Begeisterung statt.<br />
* Der organisierte Radsport zog im beschaulichen Doberan jedoch erst viel später ein. Max Paschke, den es 1938 aus Dresden an die Küste verschlug, und der in der Querstraße einen kleinen Vulkanisierbetrieb besaß, baute gemeinsam mit Herbert Jäger und dem späteren Kreisvorsitzenden des Deutschen Turn- und Sportbundes (DTSB) Bruno Baade die Sektion Radsport in der BSG Lok Bad Doberan auf. Einmal wöchentlich traf man sich in Paschkes Wohnzimmer, um all das zu besprechen, was für den Aufbau einer Sektion notwendig war. Am 23. September des gleichen Jahres startete mit Herbert Jäger erstmals ein Bad Doberaner Akteur bei einem internationalen Kriterium in Wismar. Die Hansestadt war ein Jahr später auch Austragungsort der Bezirksmeisterschaften im Querfeldeinfahren. Hier fuhr Jäger den ersten Sieg für die noch junge Sektion ein. Unterdessen wurde in Paschkes Wohnzimmer die Idee geboren, in Bad Doberan ein eigenes Radrennen auszurichten. Gesagt, getan. 1957 wurde vor dem Kurhaus das erste Bäderrennen gestartet. Ein Jahr später kam mit Jürgen Kruse ein gestandener Radsport Funktionär aus Wismar nach Bad Doberan. Gemeinsam machte man sich daran das 3. Bäderrennen vorzubereiten. Nach zwei Jahren Erfahrung sammeln sollte es was Großes werden. Am 19. Juli 1959 war es endlich so weit. Unter Federführung von Max Paschke, Bruno Baade, Jürgen Kruse und Heinz Raabe wurde dies immerhin als Qualifikation rennen für die Weltmeisterschaften gestartet. Außer Täve Schur war die gesamte DDR Elite am Start. Das 170 Kilometer Rennen der Asse gewann der mehrfache Friedensfahrt Teilnehmer Johannes Schober. <br />
* Großes Lob kam von der Fachpresse für die rührigen Organisatoren von der BSG Lok Bad Doberan. So schrieb seinerzeit die „Radsportwoche“: Der DSV tat gut daran, das 3. Bad Doberaner Bäderrennen als Auswahlrennen zur Bildung der Nationalmannschaft auszuschreiben. Der Kreis Bad Doberan, dessen Bewohner und Gäste hatten eine solche Klassebesetzung auf dem 42 Kilometer Rundkurs Bad Doberan- Kühlungsborn-Bastorf-Kröpelin-Bad Doberan redlich verdient. Von der recht schwierigen Quartierfrage über die Organisation an der Strecke bis hin zu den tausenden begeisterten Zuschauern, es fehlte an nichts. Die fast 400 Starter werden trotz der teilweise langen Anreise gern an diese großartige Veranstaltung zurück denken. Klug nutzte Jürgen Kruse die Radsport Begeisterung, die vom Bäderrennen ausging für die Nachwuchsförderung. So wurde an vielen Schulen, auch über die Kreisstadt hinaus, die „Kleine Friedensfahrt“ gestartet.<br />
* Im Oktober 1959 wechselten die Lok Radsportler zu Dynamo Bad Doberan. Längst war es nur eine Frage der Zeit bis auch Jugendliche zum Radsport stießen. So stand beim ersten Straßenrennen der Saison 1961 in Bützow mit Jochen Müller in der Altersklasse 14-16 erstmals ein Jugendfahrer am Start und am Ende mit Rang drei auch auf dem „Treppchen“. Bei den Junioren trat seinerzeit unter anderen auch der spätere Maler und Grafiker Felix Büttner, der einst den Kussmund der Aida Schiffen kreierte, kräftig in die Pedalen. Später fuhr er die Friedensfahrt mit. Nein, nicht als Akteur sondern als Maler, der viele interessante Sichten auf das Papier zauberte.<br />
* Mitte der 60er Jahre kam mit Richard Möller aus Kühlungsborn ein weiterer Übungsleiter zu den Bad Doberaner Radsportlern. Ein weiteres Talent reifte unter anderen mit Ralf Schulmeister heran. Zur gleichen Zeit stand bei der Kleinen Friedensfahrt in der Münsterstadt mit Karl Heinz Oberfranz aus Vorder Bollhagen ein kleiner Steppke auf Mutters Damenrad am Start[(https://de.wikipedia.org/wiki/Karl-Heinz_Oberfranz]. Er kam, sah und siegte auf Anhieb. Beim folgenden Kreisausscheid wurde er Dritter. Das ließ Jürgen Kruse und Reiner Karrasch, der 1966 als junger Sport- und Geschichtslehrer nach Bad Doberan kam , aufhorchen. Karrasch hingegen warb immer neue Talente für den Radsport. Wolfgang Paech zum Beispiel, der 1967 in Sebnitz zweiter im Rennen um den Preis des Deutschen Sportechos wurde. Im gleichen Jahr errang Ralf Schulmeister bei den DDR Titelkämpfen im Querfeldeinfahren in Guben die Silbermedaille. Mit Dietmar Mazewitsch reifte schon bald ein weiteres Talent, das bei Querfeldeinrennen wieselflink über die Hindernisse jagte. Nach intensivem Training wurde er 1968 DDR Meister in Aue. 1969 war das erfolgreichste, aber zugleich auch das traurigste Jahr für den Bad Doberaner Radsport. Mit Karl Heinz Oberfranz und Dietmar Mazewitsch qualifizierten sich gleich zwei Radsportler aus der Münsterstadt für die DDR Meisterschaften im Straßenfahren in Venusberg. Im Jugendrennen dominierte Oberfranz und gewann am Ende den Spurt aus einer vierköpfigen Spitzengruppe. Im Schülerrennen ließ auch Dietmar Mazewitsch keinen Zweifel an seiner Klasse aufkommen, gewann die erste Bergwertung und war maßgeblich an der Bildung einer dreiköpfigen Spitzengruppe beteiligt. Bei einer Abfahrt in der vorletzten Runde geschah dann das unfassbare. Dietmar wurde aus der Kurve getragen, prallte gegen einen Baum und erlag wenig später seinen schweren Kopfverletzungen. Unsagbarer Schmerz bei den Angehörigen und seinen Sportfreunden, die einen bescheidenen Kumpel verloren hatten, der auf dem Weg war, ein ganz großer Radsportler zu werden. Karl Heinz Oberfranz wurde schon bald zum TSC Berlin delegiert, gewann 1972 in Gera die 50. Etappe der Internationalen Friedensfahrt für die DDR und nahm im gleichen Jahr an den Olympischen Spielen in München teil. (Rang 30 im Straßenrennen).<br />
* In Bad Doberan wurde unter dessen weiter fleißig trainiert. Dietmar Meyer, Eberhard Wachholz und Wolfgang Bruhn gewannen in Cottbus den Pionierpokal und Uta Müller konnte sich über Gold bei den Mädchen freuen. Unvergessen auch ein Forum mit dem zweifachen Straßenweltmeister Gustav Adolf Schur, das 1972 im Bad Doberaner Kurhaus stattfand. Harry Rohrbach, Wolfgang Bruhn, Thomas Nickel, Peter Thiele, Karl Bull und Michael Jahnke waren in dieser Zeit die erfolgreichsten Lok Radsportler, die unter anderen auch bei DDR Auswahlrennen von sich Reden machten. Mitte der 70er Jahre kam mit Dirk Dassel erneut ein veranlagtes Talent aus Vorder Bollhagen zu den Lok Radsportlern. Beim DDR Endausscheidung des Spartakiadekilometers in Merseburg „spulte“ Dirk die 1000 Meter in 1:40,5 Minuten ab und wurde überlegener Sieger.<br />
* Reiner Karrasch gelang es in dieser Zeit immer hin solche seinerzeit erfolgreichen Rennfahrer wie den vielfachen Friedensfahrt Etappensieger Michael Milde, die Weltmeister Falk Boden und Klaus Grünke nach Bad Doberan zu locken. Gemeinsam mit solchen Lok Akteuren wie Karl Bull, Norbert Thorack, Karl Heinz Jürß und Dietmar Schmied wurden auf dem Sportplatz am Stülower Weg packende Aschenbahnrennen vor mehr als 500 Zuschauern ausgetragen. Rührige Organisatoren waren damals neben Reiner Karrasch auch Hans Jürgen Kowitz und Sektionsleiter Jochen Müller. Trotz solcher veranlagter Rennfahrer wir Thoralf Wiesner, Ralf Seibler, Roland Thorack, Robert Karrasch, Mario Mundt, Rayk Pothmann und Heinz Böckenhauer, die im DDR Maßstab immer wieder auf sich aufmerksam machten, mußte man lange auf größere Erfolge warten. Diese gelangen 1987 Thomas Range, Martin Allwardt, Thomas Höfer und Sven Harder gleich zweifach. Ohne wesentliche Bahn Erfahrung jagte das Bad Doberaner Quartett in Leipzig bei den DDR Meisterschaften im 2000 Meter Mannschaftszeitfahren auf der Bahn zum Erstaunen der Fachwelt als Sieger über den Zielstrich. Nur drei Wochen später wurden die Schützlinge von Reiner Karrasch auch DDR Meister im Mannschaftszeitfahren auf der Straße. Wahrhaftig großartige Erfolg, die es vorher in der Geschichte des Bad Doberaner Radsports so nicht gab.<br />
* Dann kam die Wende. Der gerade eingestellte diplomierte Trainer Uwe Johren entlassen. Der B1000 Bus futsch. Nahezu alle finanziellen Zuwendungen gestrichen. So begann das Sportjahr 1990 für die Radsportler des gerade in „ Doberaner Sportverein“ umbenannten Clubs. Trotz allem, die Bad Doberaner Radsportler um Reiner Karrasch steckten nicht auf, starteten schon bald wieder bei Rennen in Mecklenburg Vorpommern, Schleswig Holstein, Hamburg, Niedersachsen und darüber hinaus. Robert Karrasch, der Sohn des unverwüstlichen Übungsleiter und auch erfolgreichen Rennfahrers Reiner Karrasch, stand ganz besonders oft auf der höchsten Stufe des „Treppchens“. Wenig später wechselte er zum RC Hamburg, dem Verein, in dem auch der spätere Tour de France Siegers Jan Ullrich trainierte.<br />
* In Bad Doberan reifte derweilen mit Maik Roßhirt ein weiteres Radsporttalent. 1996 wurde Roßhirt Deutscher Jugendmeister im Punktefahren. Das gab Auftrieb. Etwa zur gleichen Zeit gelangen auch dem jungen Dirk Reichl zahlreiche Siege, zunächst in Norddeutschland. Bereits 1997 wurde er dann nahe Freiburg Deutscher Jugendmeister im Querfeldeinfahren. Noch im gleichen Jahr empfahl er sich für den Kader des Bundes Deutscher Radfahrer, wurde Zweiter bei einem internationalen Crossrennen in Luxemburg, startete gleich zweimal bei Querfeldein Weltmeisterschaften und gewann 1999 unter anderem die „Trophee de Provinces Francaises“, einer vier Etappenfahrt im Südwesten Frankreichs. Ausgangs der Saison wurde Reichl dann erneut Deutscher Meister. Diesmal im Bergzeitfahren bei den Junioren. Nach erfolgreicher Bundesligasaison, unterdessen für das Schweriner „ Greese Team“ startend, wechselte Dirk Reichl zu Beginn des Jahres 2000 zum Jan Ullrich Nachwuchsteam Telekom und wurde nach dessen Auflösung in die Reihen der Großen des Team Telekom übernommen. Zwei mal wurden er in der U 23 zweiter bei „Rund um den Henninger Turm“ und gewann eine Etappe bei der Irland Rundfahrt. Außerdem standen unter anderem Starts bei der Friedensfahrt und auch bei Paris- Roubaix, wo er sich stets auch in den Dienst von Alexander Winikurow, Jan Ullrich und Eric Zabel stellte, auf dem Programm. Reichl verunglückte später bei einem tragischen Verkehrsunfall([https://de.wikipedia.org/wiki/Dirk_Reichl]).<br />
* In Bad Doberan wurde indes fleißig weiter trainiert. Mit Jacob Fiedler und Marlen Jörend formte Reiner Karrasch, der weiterhin den schmalen Rennsattel drückt, weitere talentierte Akteure, die bei diversen Proficlubs zahlreiche Erfolge einfuhren.<br />
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* '''„Täve“ in Bad Doberan'''(Erinnerungen von Reiner Karrasch)<br />
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* An einem Dienstag im Mai 1970-Straßentraining der Radsportler der BSG Lok Bad Doberan, die sich in Richtung Warnemünde auf den Weg gemacht hatten. Kurz vor Elmenhorst stoppt ein entge-gen kommender Trabant. Die Fahrertür wird aufgerissen, der Fahrer springt aufgeregt heraus, strahlt übers ganze Gesicht. Mensch Täve, (Gustav Adolf Schur/zweifacher Rad Weltmeister) denke ich. „Dobberaan (da kam der anhaltinische Dialekt durch) schon wieder fleißig? Wie gehts? Du fährst immer noch auf dem Rad das Training mit?“, Hände schütteln, Schulter klopfen,weitere Komplimente und kurze, schöne Erinnerungen an zurück liegende gemeinsame Wettkämpfe. Täve hat Urlaub und genießt diese Zeit mit seiner Familie in Nienhagen. „Hast du mal ein Stündchen Zeit für uns“? Naja, wenn meine Frau mich lässt.....?“ Ein wenig vergnügt verfolgt sie unser Gespräch. Sie weiß schon was kommt. In einer knappen viertel Stunde ist alles geklärt.<br />
* Schon drei Tage später empfängt die Bad Doberan Schuljugend den zweifachen Weltmeister und Friedensfahrtsieger Gustav-Adolf Schur im Kurhaus der Stadt. Pünktlich um 14.00 Uhr betritt er den abgedunkelten Saal. Unter den Klängen der Friedensfahrt Fanfare stürmt Täve auf einem Wand füllenden Lichtbild als erster ins Stadion.Tosender Beifall von den gut 100 Anwesenden setzt ein. Sie hatten noch nicht gemerkt, daß Täve unter ihnen weilt. Als die Vorhänge wieder zurück gezogen werden, steht er leibhaftig vor ihnen. Jeder kann ihm die Hand schütteln, Blumen werde überreicht. Schon bald ist er hinter den vielen Blumen kaum noch zu sehen. Der sympathische Sportler ist sichtlich beeindruckt. Locker beginnt das Frage und Antwort Spiel. Täve erzählt etwas über sich,viel über andere, ihm wertvolle Menschen, Freunde und sportliche Gegner. Über Anstrengungen und Fleiß, die nötig sind, um solch sportliche Ergebnisse zu erreichen. Vom Kollektiv der Nationalmannschaft, von der Hilfe durch andere und der gemeinsamen Freude nach den vielen Wettkampfreisen wieder in der Heimat zu sein. Und vom Stolz, den einen Sportler erfüllt, wenn nach einem bedeutenden Sieg die Nationalhymne erklingt. Die Zeit verging wie im Fluge, aus einer vereinbarten Stunde wurden drei. Noch einmal wurden Hände geschüttelt-auf wiedersehen-alles Gute.<br />
* Vor dem Kurhaus sagte er ein wenig gerührt, ganz unter alten Sportfreunden zu mir: „Du, ehrlich, das war schon gut hier bei euch. Prima Urlaubstag!“<br />
*Ich bin glücklich und auch ein wenig stolz über diesen Nachmittag, der unseren Mädchen und Jungen noch lange in Erinnerung bleiben wird.(Reiner Karrasch ist seit Jahrzehnten Trainer in der BSG Lok Bad Doberan/Doberaner SV, der Verf.)<br />
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Datei:R44.JPG|Gustav Adolf(Täve) Schur<br />
Datei:T20.jpg|Kleine Friedensfahrt<br />
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Datei:R45.JPG|Karl-Heinz Jürß<br />
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Datei:R20.JPG|Dirk Reichl <br />
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Datei:R28.JPG|Johannes Schober Sieger Bäderrennen 1960<br />
Datei:R21.JPG|Bäderrennen 1960<br />
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Datei:R22.JPG|Karl Heinz Oberfranz Sieger der 50. Etappe für die DDR Bei der Friedensfahrt 1960 <br />
Datei:R23.JPG|Beim Festumzug zur 800 Jahrfeier Bad Doberans wurde der Wettkampf zwischen von Drais und einem Läufer nachgestellt<br />
Datei:R24.JPG|Kleine Friedensfahrt in den 80er Jahren auf dem Bad Doberaner Buchenberg<br />
Datei:R25.JPG|Karl Heinz Oberfranz<br />
Datei:R26.JPG|Jochen Müller (rechts) in den 60er Jahren beim internationalen Kriterium Rund um den Hanseatenring in Wismar<br />
Datei:R27.JPG|Jochen Müller (2. v. rechts)<br />
Datei:R16.JPG|<br />
Datei:R29.JPG|v. l. Henning Fründt, Martin Amberg, Martin Dorow<br />
Datei:R38.JPG|<br />
Datei:R33.JPG|<br />
Datei:R34.JPG|<br />
Datei:R35.JPG|<br />
Datei:R36.JPG|<br />
Datei:R37.JPG|<br />
Datei:R39.JPG|<br />
Datei:R40.JPG|<br />
Datei:R41.JPG|<br />
Datei:R42.JPG|<br />
Datei:Doberan R Radsport1.PNG<br />
Datei:Doberan R Radsport2.PNG<br />
Datei:Doberan R Radsport3.PNG<br />
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[[Datei:R30.JPG|700px|zentriert|Bad Doberan]]<br />
[[Datei:R31.JPG|700px|zentriert|Bad Doberan]]<br />
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====Leichtathletik====<br />
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* '''DSV Leichtathleten setzen alte Tradition fort (Verfasser: Jochen Müller''')<br />
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* Wohl nur noch ältere Doberaner erinnern sich an den Sportplatz am Bollhäger Weg. In den 30er Jahren gab es hier neben packenden Handball- und Fußballspielen auch spannende Leichtathletik Veranstaltungen zu erleben. Hans Westphal, Baumeister Lutz Elbrecht und Walter Eichstädt waren nur einige der damals erfolgreichen Akteure.<br />
* Gleich nach dem 2. Weltkrieg formierte sich unter dem Namen „Sturmvogel“ eine neue Leichtathletik Generation. Bereits 1947 wurde der Ivendorfer Albert Becker Landesmeister im 400 Meter Lauf. Eine Bad Doberaner Lauflegende war seiner Zeit Tischlermeister Alfred Haber, der zunehmend mehr junge Männer für diese schöne Sportart begeisterte. Dies gipfelte in den legendären Staffelläufen Rund um den Bad Doberaner Kamp. So zu Ostern 1951, als zur Olympischen Staffel zahlreiche Zuschauer die Läufer anfeuerten. Nach spannenden Wettkämpfen lagen sich am Ende Ekkehard Gerik (100 m), Siegfried Türk (200 m), Heinz Spörk (400 m), Günter Niebuhr (800 m) und Schlussläufer Alfred Haber (1500 m) überglücklich als Sieger in den Armen. Haber, der unterdessen in den alten Bundesländern lebt verfolgte stets die sportliche Entwicklung in seiner Heimat und war einst auch bei einer der ersten „Molliläufe“ in der Münsterstadt zu Gast.<br />
* Auch eine überaus engagierte Frau muss unbedingt genannt werden, wenn es um die Bad Doberaner Leichtathletik Geschichte geht: Sigrid Bauch. Sie hielt in den 50er Jahren zumindest kurzzeitig mit 2:30,1 Minuten den DDR Rekord im 800 Meter Lauf. Später stießen u.a. Dieter Ulonska und Dieter Schmidt zu den Leichtathleten, die sich bereits 1952 in der gerade gegründeten BSG Lok Bad Doberan ansiedelten. Letzterer erkämpfte als B Jugendlicher den Bezirksmeistertitel im Speerwurf. Leider wurde diese Sektion wenig später aufgelöst. Schmidt ließ diese schöne Sportart jedoch nie los. 1962 nach seinem Studium baute er gemeinsam mit Erwin Schulze in der SG Dynamo Bad Doberan eine Leichtathletik Sektion und später auch ein Trainingszentrum auf. Auch hier ließen Erfolge nicht lange auf sich warten. So wurde z. B. Eckhard Höfer DDR Jugendmeister im Crosslauf, Rita Jahnel und der spätere Bad Doberaner Landrat Thomas Leuchert, um nur einige zu nennen, nahmen erfolgreich an Kinder- und Jugendspartakiaden im DDR Maßstab teil. Zahlreich waren seiner Zeit auch die Delegierungen zum Leistungszentrum SC Dynamo Berlin.<br />
* Nach der Wende wurde die SG Dynamo und damit auch die so erfolgreiche Leichtathletik Sektion aufgelöst. Dieter Schmidt begann sich im Doberaner SV in der Abteilung Handball zu engagieren. Sein Herz schlug jedoch auch weiter für die Leichtathletik. Auf Drängen des Vorstandes baute er 1998 eine Abteilung Leichtathletik auf. Schon bald mischten die jungen Leichtathleten in der Spitze des Landes mit. Immerhin auf 60 Mitglieder wuchs die Abteilung und mit Joachim Wessel, Silke Burmeister und Katharina Berndt gewann Schmidt schon bald neu Mitstreiter, die für den Kinder- und Jugendsport wirkten. Immer deutlicher beherrschten die jungen Bad Doberaner Leichtathleten die Spitze des Landes, oft auch gegen die übermächtige Konkurrenz vom SC Empor (später LAV) Rostock und dem SC Neubrandenburg. Johanna und Carolin Pügge, Georg Burmeister, Dana Borgwardt, Odett Erdmann, Carolin Heiden, Antje Völker und Julia Wilder zählten u.a. zu den erfolgreichsten Akteuren zu Beginn des 21. Jahrhunderts.<br />
* Mollilauf - und wieder ein Wettkampf zwischen Mensch und Maschine<br />
* Wenig später profilierte sich neben Wettkämpfen auf dem Sportplatz „Am Stülower Weg“ oder im Kellerswald (Cross Läufe) mit dem „ Mollilauf“ auch eine hochkarätige Laufveranstaltung. Unter Federführung von Hotelier Dr. Horst Metz, der gerade privatisierten Bäderbahn „Molli“, dem Kreissportbund und dem Doberaner Sportverein profilierte sich der Volkslauf über drei, sechs und 12 Kilometer schnell. Für Aufsehen sorgte stets der sechs-Kilometer Start, der in Heiligendamm unter dem lauten Pfeifen des „Mollis“ erfolgte. Dann kämpfte auf der Strecke Heiligendamm-Bad Doberan erneut Mensch gegen Maschine, wie einst auf dem Kamp zwischen Mensch und Draisine. Irgendwann kam dieser Traditionslauf ins straucheln. Beherzt sprang dann das Bad Doberaner Rote Kreuz in die Bresche und setzt diese schöne Tradition erfolgreich fort.<br />
*„Doberanner“ joggen 10 000 Kilometer über den Rennsteig<br />
* Sie laufen, laufen, laufen-am liebsten über den Rennsteig im Thüringischen. Und das schon seit über 23 Jahren. Genau am 28. September 1997 fanden sich am Rande des Bad Doberaner Kellerswaldes ein gutes Dutzend Laufbegeisterte zusammen, um eine Laufgruppe zu gründen.“Zur Pflege der läuferischen Traditionen in der Münsterstadt“, wie es auf der Gründungsurkunde der „Doberanner“ zu lesen ist. Seither treffen sich die Laufbesessenen jeweils sonntags um 10.00 Uhr an der Förderschule zum gemeinsamen Joggen. Jährlicher Höhepunkt ist unbestritten der Thüringer Rennsteiglauf, der größte Crosslauf Europas. Sage und schreibe 10 000 Kilometer legten die „Doberanner“ bisher auf dem Kamm des Thüringer Waldes zurück. Mit 27 Starts über die Marathon-Distanz (zuvor 45 km) war Winfried Heinike mit 1 139 Kilometern der ausdauerndste. Es folgten Andreas Knoch (969 km), Jochen Müller ((810 km), Magdalena Edner (758 km) und Klaus Luther (737 km/Kilometer Angaben von 2017). „Wir rennen nicht vorne mit, wollen Spaß haben und einfach dabei sein in den großen, bunten Starterfeldern“, so Magdalena Edner. Die Marathon-Strecke war jedoch nicht das Ende der Fahnenstange. Magdalena Edner, Klaus Luther, Frank Strietz und Andreas Knoch wagten sich sogar an den Super Marathon über 72 Kilometer von Eisenach nach Schmiedefeld. Die „100 Kilometer von Biel“ absolvierten Magdalena Edner und Klaus Luther erfolgreich. Weitere Marathons liefen die „Doberanner“ u.a. in Rom, Wien, Paris, New York, Zermatt, Palma, Hamburg, Berlin, Bremen, Kiel, auf dem Darß und dem Brocken. Nicht alle „Doberanner“ beschränken sich jedoch nur aufs Laufen. So bestieg etwa Magdalena Edner den Kilimandscharo und Jochen Müller startete immerhin 15 mal beim 300 km Radmarathon rund um den schwedischen Vätternsee. Birgit Starck nimmt außerdem an zahlreichen Triathlons teil, u.a. am Ironman 70.3 in Binz.<br />
* Auch dies ist durchaus erwähnenswert: Bereits zu DDR-Zeiten steckten Gerhard Schirmer und Johannes Mährlein eine gut drei Kilometer lange Runde im Kellerswald ab und trainierten emsig für den Rennsteiglauf. Dann kam die Wende. Viele große Marathon-Läufe waren plötzlich möglich. Besonders der Hamburg-Marathon hatte es den Beiden angetan. Das Problem: er fand am gleichen Wochenende statt, an dem auch der Rennsteiglauf gestartet wurde. Was also tun? Die beiden Laufverückten starteten am Sonnabend bei ihrem geliebten Rennsteiglauf, fuhren spät abends durch die Nacht in Richtung Norden und standen tags darauf pünktlich um 10. 00 Uhr am Start zum Hamburg-Marathon. So „verrückt“ war später keiner mehr.<br />
*Kilimandscharo bezwungen. Magdalena Edner meisterte große sportliche Herausforderung<br />
*Eisiger Wind, Schneetreiben aber auch gleißende Sonne und Temperaturen bis an die 40 Grad Marke gepaart mit unbeschreiblichen Naturschauspielen in fünf Vegetationszonen erlebte die Bad Doberanerin Magdalena Edner beim „Kilimann“, einer sportlichen Herausforderung in Afrika. Seit nunmehr 25 Jahren schnürt die einstige Handballerin die Laufschuhe. Erst startete sie bei kleineren Volksläufen, später nahm die Bad Doberanerin auch „Klassiker“, wie den Hamburg- und Berlin Marathon sowie den Rennsteiglauf unter die Sohlen. Dem langen „Kannten“ über 72 Kilometer von Eisenach nach Schmiedefeld folgten die 100 Kilometer von Biel in der Schweiz. Gerade über die Ziellinie gelaufen nahmen neue Herausforderungen bereits Konturen an. Diesmal sollte es gen Afrika gehen. So kam der „Kilimann“, eine Mischung aus der Besteigung des höchsten Berges des schwarzen Kontinents und einem Marathon am Fuße des Riesens gerade recht. So brach Magdalena Edner an der Seite von Extremsportler Michael Kruse aus Schwerin in Richtung Süden auf. Mit 30 Gleichgesinnten aus den USA, Afrika, Deutschland und Dänemark ging es von 1 800 Metern in sieben Tagen hinauf auf den Gipfel in fast 6 000 Meter Höhe. Beim Aufbruch stöhnten die Akteure noch über brütende Hitze. Das sollte sich mit zunehmender Höhe schnell ändern. Auf dem Gipfel dann Schneestürme und Temperaturen von 27 Grad unter null. Total erschöpft aber überglücklich hisste die kleine hiesige Delegation eine Flagge aus Mecklenburg Vorpommern auf dem Gipfel. Am darauf folgenden Sonntag ging Magdalena Edner trotz nahezu 40 Grad beim „ Kilimandscharo Marathon“ an den Start. Von 1 000 Meter Höhe ging es bei fließendem Fahrzeug Verkehr zunächst auf 950 und dann hinauf auf 1 300 Meter. Nicht nur Hitze und Auto Abgase sondern auch die Anstrengungen der Kilimandscharo Bezwingung machte den 300 Startern zu schaffen. Nach 4:45 Stunden lief die Doberanerin über den Zielstrich. „Das war das absolut Härteste, was ich während meiner langen sportlichen Laufbahn erlebt habe. Dennoch hatte ich kaum ernsthafte Probleme und konnte den Kilimandscharo noch weit vor dem Extremsportler Michael Kruse bezwingen“, so die Bad Doberanerin.<br />
<br />
* '''Leichtathletikasse des Doberaner Sportvereins'''(benannt von Frank Lehmann)<br />
<br />
* '''Lara Kempka''' Jahrgang 1997<br />
* 2011 Wechsel zum SC Neubrandenburg<br />
* größter Erfolg: 3. Platz Olympische Jugendspiele 2014 in Nanjing (China) Diskus 50,70 m<br />
<br />
* '''Jonas Baedeker''' Jahrgang 1999<br />
* 2016 Wechsel zum SC Neubrandenburg<br />
* größter Erfolg: Deutscher Meister U18 2016 in München 800m 1:53,04 min.<br />
<br />
* '''Niklas Tuschling''' Jahrgang 2002<br />
* 2014 Wechsel zum 1. LAV Rostock<br />
* größter Erfolg: 3. Platz bei den Deutschen Mehrkampfmeisterschaften 2020 in Vaterstetten 6.832 Pkt.<br />
<br />
* '''Liam Zippert''' Jahrgang 2004<br />
* Seit 2014 beim Bad Doberaner SV<br />
* größter Erfolg: Deutscher Vizemeister 2019 in Bremen Weitsprung 6,43 m<br />
<br />
<br />
<br />
[https://dsv-leichtathletik.com/]<br />
<br />
<br />
* Frank Paschek, 1956 in Bad Doberan geboren, ist ein ehemaliger deutscher Leichtathlet, der – für die DDR startend – bei den Olympischen Spielen 1980 die Silbermedaille im Weitsprung gewann... <br />
<br />
<br />
<br />
[https://de.wikipedia.org/wiki/Frank_Paschek]<br />
<br />
[[Datei:L24.JPG|700px|zentriert|Bad Doberan]]<br />
[[Datei:S250.PNG|700px|zentriert|Bad Doberan]]<br />
<br />
<br />
<gallery mode="packed" widths="200px"><br />
<br />
Datei:L15.JPG|Doberaner Staffel, links Lutz Elbrecht(Baumeister)<br />
Datei:IMG 1772.jpg<br />
Datei:IMG 1772.jpg<br />
Datei:L14.JPG|Staffellauf auf dem Sportplatz am Kellerswald<br />
Datei:L38.JPG|um 1965<br />
Datei:L25.JPG|l. Dieter Schmidt<br />
Datei:L26.JPG|r. Hermann Timm<br />
Datei:L27.JPG|2. v.l. Jochen Müller<br />
Datei:L28.JPG|v.l. Inge Bengelstorff, Angret Hannemann, Dorit Matschke, Karin Palesche<br />
Datei:L29.JPG|Nr. 89 Jochen Müller<br />
Datei:L30.JPG|v.l. Karin Palesche, Dorit Matschke, Eva-Maria Hamann, Brigitte Spettmann, Angret Hannemann<br />
Datei:L31.JPG|Brigitte Spettmann<br />
Datei:L32.JPG|?, Eva-Maria Hamann, Helga Friedrich<br />
Datei:L33.JPG|Hannelore Timm<br />
Datei:L35.JPG|Bezirks Cross Meisterschaft Ribnitz 1964, Nr. 102 Dieter Schmidt<br />
Datei:L36.JPG|<br />
Datei:L37.JPG|Cross der Jugend in Halle um 1965<br />
Datei:L39.JPG|<br />
Datei:L40.JPG|v.l. J. Müller, Br. Spettmann, H. Friedrich, H. Timm, E.-M. Hamann, H. Friedrich<br />
Datei:L41.JPG|1.R. steh. v.l. J. Müller, H. Friedrich, D. Matschke<br />
Datei:L42.JPG|Dieter Schmidt<br />
Datei:L43.JPG|<br />
Datei:L44.JPG|<br />
Datei:L45.JPG|<br />
Datei:L46.JPG|<br />
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Datei:L55.JPG|<br />
Datei:L56.JPG|<br />
Datei:L57.JPG|<br />
Datei:L58.JPG|<br />
Datei:L60.JPG|Dynamo Leichtathleten in Bad Wilsnack, 1964 <br />
Datei:L61.JPG|<br />
Datei:L21.JPG|Kreissportfest der Werktätigen, Nr. 83 Eckardt Elbrecht<br />
Datei:L87.PNG<br />
Datei:L87a.PNG<br />
Datei:L88.JPG<br />
Datei:L1.JPG|<br />
Datei:L2.JPG|<br />
Datei:L9.JPG|<br />
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Datei:L7.JPG|<br />
Datei:L8.JPG|<br />
Datei:L10.JPG|<br />
Datei:L11.JPG|Magdalena Edner<br />
Datei:L12.JPG|Elisa Sophie Döbel(AK 12), 5,35 m bei den Landesjugendsportspielen in Nbrb.<br />
Datei:L13.JPG|Siegerin Johanna Pügge, DSV, beim Ballwerfen<br />
Datei:L20.JPG|Leichtathleten des DSV Anf. 2000-er/u. a. Birgit Allwardt, Anett Allwardt, Odett Erdmann, Carolin Pügge, Antje Völker, Hein Wiebe<br />
Datei:L16.JPG|Nr. 371 Jörg Zimmermann<br />
Datei:L17.JPG|<br />
Datei:L18.JPG|l. Nr. 476 J. Müller<br />
Datei:L19.JPG|Doberaner Laufgruppe/v.l. 2. Rosi Bergmann, 6. M. Edner, r. J. Müller<br />
Datei:L22.JPG|Magdalena Edner<br />
Datei:L62.JPG|<br />
Datei:L63.JPG|<br />
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====Frauensport====<br />
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[[Datei:L23.JPG|700px|zentriert|Bad Doberan]]<br />
[[Datei:S28.JPG|700px|zentriert|Bad Doberan]]<br />
[[Datei:S29.JPG|700px|zentriert|Bad Doberan]]<br />
<br />
[[Datei:S240.PNG|700px|zentriert|]]<br />
[[Datei:S241.PNG|700px|zentriert|]]<br />
[[Datei:S242.PNG|700px|zentriert|]]<br />
[[Datei:S243.PNG|700px|zentriert|]]<br />
[[Datei:S244.PNG|700px|zentriert|]]<br />
[[Datei:S245.PNG|700px|zentriert|]]<br />
[[Datei:S246.PNG|700px|zentriert|]]<br />
[[Datei:S247.PNG|700px|zentriert|]]<br />
[[Datei:S212.PNG|700px|zentriert|vl: Marg. Trostmann, Rita Burgert, Inge Türk, Helga Dinse, dar. Hanne Raasch, Maritta Roddelkopf, Margit Meinel, Brigitte Elfeld, dav. Rosi Ginz, Rosi Schmäling, Edith Kurreck, Lotti Schrumpf, Lisa Schönfeld, dav. Bärbel Saß, dan. Eva Hagemeister, dav. Monika Tessin, Erika Franzke, Hildegard Jakubowski, Sonja Menzel, ?, Sylvia Türk ]] 1994 Dänemark/Falster<br />
[[Datei:S213.PNG|700px|zentriert|]]<br />
[[Datei:S222.PNG|700px|zentriert|]]<br />
[[Datei:S236.PNG|700px|zentriert|]]<br />
<gallery widths="400px" heights="200px"><br />
Datei:S16.JPG|<br />
Datei:S6.JPG|<br />
Datei:S21.JPG|<br />
Datei:S26.JPG|Frauensportfest: Birgit Stark, Gabriele Jentoch, Dana, <br />
Datei:S69.JPG|<br />
Datei:S214.PNG|1995 Darß, hockend: ?, Rita Burgert, Rosi Schmäling, Eva Hagemeister, Edeltraut Becker, stehend v. l. Anja Richardt, Hildegard Jakubowski, Erika Franzke, Marita Roddelkopf, Margit Meinel, Michaela ?, Hanne Rasch, Sabine Walmirstedt, Sabine ?, Waltraut Laser, Brigitte Elfeld, Helga Dinse, Monika Tessin, Inge Türk, Rosi Ginz, Edith Kurreck, Bärbel Saß<br />
Datei:S215.PNG|dito, v. l. ?, Maritta Roddelkopf, Rosi Schmäling, Eva Hagemeister, Edith Kurreck, Rita Burgert, Rosi Ginz, Marita Schulz<br />
Datei:S216.PNG|1996 Rügen/Prora/Sturm- und Regentour, v. l. Margaret Trostmann, Lotti Schrumpf, Rosi Schmäling, ?, ?, Sabine Walm., Bärbel Saß, Edith Kurreck, Waltraud Laser, Marita Roddelkopf, Eva Hagemeister, Margit Meinel, Brigitte Elfeld, Sylvia Türk, Rosi Ginz, Hanne Rasch, Erika Franzke, Lisa Schönfeld, Hildegard Jakubowski<br />
Datei:S217.PNG|1997 Dänemark<br />
Datei:S218.PNG|dito<br />
Datei:S219.PNG|dito, stehend v. l. Bärbel Saß, Hildegard Jakubowski, Hanne Liedke, Marita Tessin, Maritta Roddelkopf, Erika Franzke, Brigitte Elfeld, Lilo Bosuan, Christina Clasen, Hanne Rasch, Eva Hagemeister, Sylvia Türk, Waltraud Laser, Rosi Schmäling, Lisa Schönfeld, Edith Kurreck, Hilla Suhr, Lieschen Pahnke, sitzend v. l. ?, Johanna Saß, Marita Schulz, Rita Burgert, Lotte Schrumpf, Waltraud Skrotzki, Rosi Ginz, Steffi Brockmann, Margit Meinel, Michaela ?, Margarete Trostmann<br />
Datei:S220.PNG|1999 Burg Stargard und Umgebung, stehend v. l.: Rosi Ginz, Lieschen Pahnke, Margit Meinel, Michaela ?, ?, Inge Türk, Marita Schulz, Lisa Schönfeld, ?, Lotte Schrumpf, Margitta Hilgers, Eva Hagemeister, Monika Tessin, Brigitte Elfeld, Edith Kurreck, vorne v. l. Hanne Lidke, Rita Burgert, Waltraud Laser, ?, Hilla Suhr, Rosi Schmähling<br />
Datei:S221.PNG|v. l.: Rosi Schmäling,Fred Egler, Eva Hagemeister, ?, Rosi Ginz (in Heiligendamm)<br />
Datei:S233.PNG|2000 Jugendherberge Born/Darß<br />
Datei:S234.PNG|2000 Darß<br />
<br />
Datei:S224.PNG|2001 Malchow, oben: v. l.: Lisa Schönfeld, Sylvia Türk, Lieschen Pahnke, Inge Türk, Maritta Roddelkopf, Hilla Suhr, Mitte v. l.: Karin Engel, Marg. Trostmann, Brigitte Elfeld, Bärbel Saß, Lilo Basan, Gabi Jentoch, Edith Kurreck, , vorne v. l.: Hanne Rasch, Margitta Hilgers, Margit Meinel, Eva Hagemeister, Rita Burgert, Sabine ?, Rosi Schmäling, Rosi Ginz<br />
Datei:S225.PNG|dito<br />
Datei:S226.PNG|2002 Malente<br />
Datei:S227.PNG|2003 Ressenow Rostocker "Olympioniken"<br />
Datei:S228.PNG|2002 neue Sporthalle, Bild oben links: v. l. Rita Burgert, Edith Kurreck, Rosi Schmäling, Rosi Ginz, Lisa Schönfeld, Marg. Trostmann, Sylvia Türk, Bärbel Saß, Bild unten rechts am Kreis in Aktion v. l.: Rosi Schmäling, Edith Kurreck, Lisa Schönfeld, Sylvia Türk, Rosi Ginz und Rita Burgert<br />
Datei:S229.PNG|dito<br />
Datei:S230.PNG|2005 Binz/Rügen, hinten v. l.: Karin Engel, Edith Kurreck, Waltraud Laser, Margitta Hilgers, Lisa Schönfeld, Edeltraut Becker, Hanne Richter, Mitte v. l.: Ingrid Junge, Brigitte Elfeld, Hanne Rasch, Maritta Roddelkopf, Rosi Schmäling, vorne v. l.: Gerda Bruhn, Angret Sandner, Margit Meinel, Traudi Harder, Rita Burgert, Rosi Ginz, Hilla Suhr<br />
Datei:S231.PNG|dito<br />
Datei:S232.PNG|Seebrücke Sellin(oberes Bild), hinten v. l.: Margitta Hilgers, Brigitte Elfeld, Frau Hardr, ?, Edith Kurreck, Hanne Rasch, Hanne Richter, Rosi Schmäling, Karin Engel, vorne v. l.: Angret Sandner, Edeltraut becker, ?, ?, Rosi Ginz, Margit Meinel, Rita Burgert<br />
Datei:S235.PNG|2004 Murchin bei Usedom, v.l. Hanne Rasch, Edeltraut Becker, Lieschen ?, Edith Kurreck, Hilla Suhr, Sabine ?, Brigitte Elfeld, Margit Meinel, Angret Sandner, Rita Burgert, Rosi Ginz, Sylvia Türk, Marita Schulz, Margitta Hilgers, Karin Engel, Rosi Schmäling, Gerdi Bruhn, unteres Bild: Rosi Ginz und Rosi Schmäling<br />
Datei:S249.PNG<br />
Datei:S16.JPG|<br />
Datei:S6.JPG|<br />
Datei:S17.JPG|<br />
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====Sonstige Sportarten====<br />
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Datei:S14.JPG|<br />
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Datei:S26.JPG|Frauensportfest: Birgit Stark, Gabriele Jentoch, Dana, <br />
Datei:S69.JPG|<br />
Datei:Dob755.PNG|<br />
Datei:Dob755a.PNG|<br />
Datei:Dob755b.PNG|<br />
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<br />
*Tennis<br />
<gallery widths="400px" heights="200px"><br />
Datei:O163.JPG|<br />
Datei:O164.JPG|<br />
Datei:Ten1.JPG|<br />
Datei:Ten2.JPG|<br />
Datei:Ten3.JPG|<br />
Datei:S81.jpeg<br />
Datei:S70.JPG|<br />
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*Hundesport<br />
<br />
<gallery widths="400px" heights="200px"><br />
Datei:Hu1.JPG|<br />
Datei:Hu2.JPG|<br />
Datei:Hu3.JPG|<br />
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* Frauensport<br />
[[Datei:L23.JPG|700px|zentriert|Bad Doberan]]<br />
[[Datei:S28.JPG|700px|zentriert|Bad Doberan]]<br />
[[Datei:S29.JPG|700px|zentriert|Bad Doberan]]<br />
<br />
* '''Mach mit-mach`s nach-mach`s besser.....'''(Erinnerungen von Jochen Müller) <br />
<gallery widths="400px" heights="200px"><br />
Datei:O91.JPG|<br />
Datei:O92.JPG|<br />
Datei:O148.JPG|<br />
</gallery><br />
<br />
* ......so hieß es am 3. Februar 1985 um Punkt 10. 00 Uhr original per DDR Kinderfernsehen aus Bad Doberan. Adi, der Hauptakteur dieser Sendung begeisterte die Bad Doberaner Mädchen und Jungen auch schon früher zum 1. Mai. Da wurde die Idee geboren, auch einmal eine Original Fernsehsendung, in der Schulen des Kreises miteinander wetteifern sollten, original aus Bad Doberan zu senden. <br />
* Und so hieß es schließlich: „Und nun liebe Kinder, seht ihr original aus Bad Doberan die Sendung ‚mach mit-mach`s nach-mach`s besser`. Es stehen sich gegenüber die Mannschaften der gastgebenden Ernst-Schneller-Oberschule Bad Doberan und der Fritz-Reuter-Oberschule Kühlungsborn.“<br />
* Adi, Ariane und die beiden engagierten Mannschaften wussten die Besucher auf den Rängen genauso zu begeistern, wie die vielen Fernsehzuschauer zu Hause an den Bildschirmen, denen auch viel wissenswertes aus unserem Kreis vermittelt wurde. <br />
*Indes wogte der Kampf zwischen beiden Schulen hin und her. Nach vielen ideenreichen Staffeln, die von der grandiosen Schlussstaffel noch überragt wurde, siegten am Ende die Kühlungsborner Mädchen und Jungen mit 24 zu 19 Punkten.<br />
<br />
====Tischtennis====<br />
* '''Siegfried Lemke''' spielt seit 1953 Tischtennis. Er begann seine überaus erfolgreiche Karriere in Bad Doberan und schloss sich 1959 dem SC Leipzig an.<br />
[https://de.wikipedia.org/wiki/Siegfried_Lemke]<br />
<br />
[[Datei:S30.JPG|700px|zentriert|Bad Doberan]]<br />
*Tischtennisländerkampf DDR - Dänemark 1968 im Haus der Freundschaft(HDF):<br />
[[Datei:T32.jpg|700px|zentriert|Bad Doberan]]<br />
[[Datei:S31.JPG|700px|zentriert|Bad Doberan]]<br />
[[Datei:S68.JPG|700px|zentriert|Bad Doberan]]<br />
[[Datei:S12.JPG|400px|zentriert|Bad Doberan]]<br />
<br />
====Kegeln====<br />
[[Datei:S32.JPG|500px|zentriert|Bad Doberan]]<br />
[[Datei:Keg6.JPG|500px|zentriert|Bad Doberan]]<br />
* v.l. vorne: Alfred Ressel, Rudolf Zimmermann, Klaus Pruchner, Bernd Schulze, Horst Arndt<br />
* hinten: Wolfgang Knauth, Gerhard Thielke, Helmut Knaack, Fritz Bartsch<br />
<br />
'''Wenn nur der Großherzog schon gekegelt hätte'''''(von FRANZ SCHWEIGER /OZ, 12.1.1993)''<br />
* Bad Doberan. Als Heinrich Köhn 1926 an der heutigen Gaststätte „Bellevue", ehemals Brandts Höh' eine Kegelbahn errichtete, konnte er den aktuellen Streit um die Anlage nicht ahnen.<br />
* Sie ist immer noch voll funktionsfähig, trotz des ehrwürdigen Alters von fast 70 Jahren. Gekümmert hat sich die Stadt wenig darum. Enthusiasten wie Rudolf Bartsch, Walter Keller, Kurt Pentzin, Horst Arndt und andere waren es, die immer wieder Hand anlegten und die Anlage betriebsfähig hielten.<br />
* Hier wurden die Grundlagen für die Erfolge der Kegler gelegt, die Doberan im ehemaligen Bezirk Rostock und jetzt im ganzen Land, ja sogar bundesweit, bekanntmachten. <br />
* Die Erfolge sind kaum noch zu zählen: Aufstieg von der Kreisklasse zur Bezirksliga, mehrfacher Bezirksmeister, Landesmeister der Senioren, ein 12. Platz bei der Bundesmeisterschaft, Einzeltitel von Günter Trost, Rudolf Bartsch, Karl Peters und Franz Schweiger, neuerdings von Wolfgang Knauth.<br />
* Viele Bürger fanden Freude am Kegeln, zeitweilig gehörten der Kegelsektion über 100 Mitglieder an. Fünf Männermannschaften, zwei Frauen- sowie Kinder- und Jugendmannschaften standen einst im Wettspielbetrieb. Volkssportmannschaften entstanden in den Betrieben. Sie vereinten nochmals über 100 Bürger, die regelmäßig Sport trieben. Übungsleiter wie Herr Wischmann, Günter Trost, Walter und Waltraud Keller, Fritz Bartsch und andere gaben Wissen und Können weiter.<br />
* Es herrschte Leben in der „Bude". Aber die Heimstatt wurde zu eng für die vielen Interessenten. Ringsherum entstanden neue, moderne Vier-Bahnen-Anlagen, auch auf den Dörfern und in den Kleinstädten. Deren Dorf- bzw. Stadtvätern hatten das offene Herz für die Kegler, das man in Doberan vermißt. <br />
* Allzu verständlich war daher der Wunsch, auch in Bad Doberan eine angemessene Sportstätte zu schaffen. Dazu gab es bereits zu DDR-Zeiten mehrere aussichtsreiche Versuche. Bis zu 45 Betriebe erklärten damals ihre Bereitschaft, materielle und finanzielle Unterstützung zu leisten. Nichts wurde daraus. <br />
* Zeitumstände und Kommunalpolitiker waren dagegen. Am weitesten kam man 1977/78. Arno Schranck, der damalige Bürgermeister, besorgte aus Calbe 60 Waggons Steine. <br />
* Dann wurde Bau-Stopp verfügt. Immer gab es in Bad Doberan andere Prioritäten: Kindergärten, Veteranentreff und vieles mehr. Sicher nichts Unwichtiges. „Ihr müßt ein Einsehen haben", hieß es. Die Kegler sahen ein. Besprechungen mit Bürgermeistern, von Fabian bis Grzech, fanden regelmäßig statt. Immer ohne befriedigende Ergebnisse. <br />
* Nach der Wende sind die Kegler vom Regen in die Traufe gekommen. Was nützen ihnen vollmundige Erklärungen von Innenminister Seiters; keine Sportanlagen aufzugeben. Die Stadt ist eben anderer Meinung.<br />
* Für das Stadtsäckel sind 5000 DM jährliche Betriebskosten für die bestehende Kegelbahn am „Bellevue" angeblich zu viel. Noch aus den Jahren 1988/89 schuldet die Stadt dem Besitzer des „Bellevue" 2000 DM für Heizkosten.<br />
* Jetzt wurde den Keglern bekannt, daß das Gelände mit Kegelbahn und angrenzendem Garten von der Stadt verkauft werden soll. Angeblich für ein Butterbrot. <br />
* Warum hat die Stadt die Kegler nicht unterstützt, selbst die traditionsreiche Sportstätte erwerben zu können? <br />
* Als wenig hilfreich wird von den Keglern auch der sicher gutgemeinte Ratschlag von Bürgermeister Berno Grzech empfunden: „Baut Euch doch so ein Ding allein". Er will immerhin ein Grundstück zur Verfügung stellen. 800 000 DM wären für den Neubau einer Wettkampfanlage notwendig. Daran müßte sich die Stadt, so ließ Landrat Hinz verlauten, mit 30 % beteiligen.<br />
* Undenkbar beim notorisch schlappen Stadtsäckel. Welch eine Rechnung: Über einen spektakulären Neubau, der 800 000 DM kostet, wird allen Ernstes, oder etwa nicht ganz so ernst (?), nachgedacht.<br />
* 5000 DM jährliche Betriebskosten bringen aber angeblich unüberwindbare Probleme mit sich. Ist das nicht widersinnig? <br />
* Wollen sich die heutigen Stadtväter etwa in ihrer Ablehnung gegenüber dem Kegelsport in keiner Weise von ihren Vorgängern unterscheiden? Wollen sie sich etwa dem Vorwurf aussetzen, sie denken nur in Rennbahn-Dimensionen oder an die 200-Jahr-Feier von Heiligendamm mit ihrem Glanz und Glamour?<br />
* Schade, daß der Großherzog nicht auch schon gekegelt hat. Das wäre doch was: „Friedrich-Franz-Kegelbahn". Niemand würde es wagen, sie anzutasten. <br />
* Wie soll sich in unserer Kreisstadt ein kulturelles und gesellschaftliches Leben entwickeln können, wenn wichtige Grundlagen liquidiert werden?<br />
* Der Kegelsport mit seiner Breitenwirkung gehört zweifellos dazu. Die Kegelbahn „Brandts Höh“ muß bleiben. Noch ist es nicht zu spät, in den Kaufvertrag eine Klausel zur Sicherung der Anlage einzufügen.<br />
[[Datei:S248.PNG|300px|zentriert|Bad Doberan]]<br />
<br />
* Der Doberaner Willi Köhn (87) war sein ganzes Leben mit der Kegelbahn verbunden. Sein Vater Heinrich Köhn baute die Sportanlage im Jahre 1926 auf Brandts' Höh' auf. OZ-Foto:L.W.<br />
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Datei:Keg24.JPG<br />
Datei:Keg23.JPG|Franz Schweiger<br />
Datei:Keg22.JPG|Rudolf Bartsch<br />
Datei:Keg21.JPG|Wolfgang Knauth<br />
Datei:Keg20.JPG|Werner Weber<br />
Datei:Keg19.JPG<br />
Datei:Keg18.JPG<br />
Datei:Keg17.JPG<br />
Datei:Keg16.JPG<br />
Datei:Keg15.JPG|Bernd Schulze <br />
Datei:Keg14.JPG|Fritz Bartsch<br />
Datei:Keg13.JPG|Horst Arndt<br />
Datei:Keg12.JPG|Peter Petersen<br />
Datei:Keg11.JPG|Klaus Pruchner<br />
Datei:Keg10.JPG|Rudolf Zimmermann<br />
Datei:Keg9.JPG|Helmut Knaack<br />
Datei:Keg8.JPG|Gerhard Thielke<br />
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====Sportschießen====<br />
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[[Datei:S88.JPG|400px|zentriert|Bad Doberan]]<br />
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* '''Auszüge zur Geschichte des jagdlichen Schießens in Doberan/Heiligendamm:'''<br />
*'''um 1800''' Zur Unterhaltung der Badegäste wurden auf dem Kamp in Doberan "Scheibenschießen" durchgeführt. <br />
* '''1828''' Charles James Apperly berichtet in seinem "Nimrods Tagebuch" vom Taubenschießen nach dem Bade. Vorzügliche Schützen waren die Grafen Hahn und Voß.<br />
* '''nach 1823''' Nach dem Bau des Moorbades entstand hier eine Schießhalle. Es konnte auf stehende, laufende und schwebende Ziele geschossen werden. <br />
* '''1849''' "... die Doberaner Bürgerwehr führte seit Anfang des Jahrhunderts regelmäßig Schießübungen durch. Unter dem strengen Commando des Herrn v. Langermann erfolgte die Ausbildung. In ihren schmucken Uniformen traten sie diszipliniert im Schützenhaus, später Handwerkerhaus, ihrer 'Burg' auf..."<br />
*'''1857''' Bau des Wurftaubenschießstandes in Heiligendamm zum Schießen auf lebende Tauben.<br />
*'''1897''' Johann Albrecht verbietet das Schießen auf lebende Tauben. Danach wurde nur noch auf Tontauben geschossen.<br />
* '''1898''' hatte Mecklenburgs Großherzog unweit seiner Besitzung Heiligendamm einen Schießstand in den Wald schlagen lassen. Speziell für das Taubenschießen, wie es seiner Zeit üblich war. Männer, die hinter dem Schießstand hockten, mussten lebende Tauben auflassen, auf die dann geschossen wurde. Die Schießanlage stand neben Golf- und Tennisplätzen und der Galopprennbahn hoch in der Gunst Heiligendammer Gäste. Einer der prominenten Schützen war das Boxidol Max Schmeling.<br />
* Nach '''1945''' kam keiner mehr. Die Anlage versank in Wald und Sumpf. Erst Anfang der 1960er Jahre besann sich die Bad Doberaner Jagdgesellschaft-Arbeiter, Handwerker, Ingenieure und ein Architekt-vom sportlichen Trubel der „Ostseewoche“ angesteckt des „versunkenen Schießstandes“ und stießen wie Forscher in den Urwald vor. Die in Jahrzehnten herangewachsenen Bäume wurden gerodet, die alte Dieselpumpe, die den Stand einst vor dem steigenden Grundwasser bewahrt hatte, durch eine moderne Drainage ersetzt und schließlich noch ein Jagdhaus in gemeinsamer Arbeit errichtet. <br />
* Am 27. Oktober '''1963''', nach nur fünf Monaten Bauzeit, wurde das erste Schießen ausgetragen. Ein Jahr später trafen sich dann bereits die besten Wurftauben Schützen Nordeuropas zum „Großen Preis der Ostseewoche“ unter ihnen die Schweden, die gerade Europameister geworden waren. Das war der Auftakt zu einer international stark beachteten Wettkampfserie, die Jahr für Jahr in Heiligendamm viel sportliche Prominenz im jagdlichen Schießen am Start sah. Mehr und mehr konnten auch Heiligendammer Schützen auf sich aufmerksam machen. Stellvertretend seien an dieser Stelle Helmut Mattke, Siegfried Türk, Manfred Geißler, Uwe Keppke, Ingo Hasse und Michael Windisch genannt.<br />
* Bis '''1975Der''' wurde "Große Preis der Ostseewoche“ ausgetragen. Es folgten internationale Juniorenwettkämpfe und mehrfach auch DDR Meisterschaften im Sportschießen der jagdlichen Disziplinen Trap, Skeet, und laufende Scheibe. Hier konnten immer wieder auch Heiligendammer Schützen wie Uwe Keppke, Ingo Hasse und Michael Windisch mit guten Leistungen auf sich aufmerksam machen. Die „Väter“ solcher Erfolge waren seiner Zeit u.a. Altmeister Helmut Mattke, selbst mehrfacher DDR Meister, Karsten Beth, Franz Zeug und Jan Garbe.<br />
* Nach '''1990''' wurde die „Heiligendammer Schützengilde von 1990 e.V.“ gegründet, die die Traditionen erfolgreich fortsetzt.<br />
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Datei:O162.JPG|<br />
Datei:S89.JPG|Wurftaubenstand mit Taubenhaus 1857<br />
Datei:S90.JPG|<br />
Datei:S91.JPG|<br />
Datei:S92.JPG|<br />
Datei:S93.JPG|neuer Wurftaubenstand 1925<br />
Datei:S94.JPG|v.l. Schiwy,Steinhagen, Korndörfer, Gh Adolf Friedrich <br />
Datei:S95.JPG|<br />
Datei:S96.JPG|<br />
Datei:S97.JPG|Dora Jürgens, Trabschützin Kl. A<br />
Datei:S98.JPG|v.l. Horst Goedel, Gh Friedrich FranzIV, Korndörfer<br />
Datei:S99.JPG|<br />
Datei:S100.JPG|<br />
Datei:S101.JPG|<br />
Datei:S102.JPG|1958 GST Jagdkollektiv auf Schießst. Kellerswald<br />
Datei:S103.JPG|<br />
Datei:S104.JPG|1961 Bezirksmeisterschaft Kellerswald<br />
Datei:S105.JPG|Siegfried Türk beim Wurftaubenschießen<br />
Datei:S106.JPG|<br />
Datei:S107.JPG|<br />
Datei:S108.JPG|1964 Rohbau Jagdhaus<br />
Datei:S109.JPG|<br />
Datei:S110.JPG|<br />
Datei:S111.JPG|v.l. Flodmann(Schweden), Türk, Trübenbach, Altermann(DDR)<br />
Datei:S112.JPG|<br />
Datei:T33.jpg|<br />
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====Motorsport====<br />
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* '''Doberaner Motorsportgeschichte'''(Verfasser: Jochen Müller)<br />
* Erinnern Sie sich noch an die Grasbahnrennen auf der Bad Doberaner Galopprennbahn? Hier gab es in den 50er Jahren spannende Motorradrennen, bei denen Akteure aus ganz Deutschland an den Start gingen. Dannmeyer, Zirk und der Kröpeliner Weitendorf fallen mir spontan ein. Sie zogen Jahr für Jahr unzählige Zuschauer an. So lange, bis die starken Rennmaschinen wieder den Pferden weichen mussten. Bauernrennen waren nun wieder angesagt.<br />
* Die Motorsportler gingen indessen andere Wege und gründeten 1959 den Motorsportclub Bad Doberan im ADMV. Zu den Gründungsmitgliedern zählten u.a. Willi Hoffstätter, Karl-Heinz Scheffler und Bruno Franz. Als Schwerpunkt galt die Arbeit mit der Jugend. Und gerade junge Leute waren angetan von den K-Wagen Rennen, die in den 60er Jahren „Rund um den Kamp“ gestartet wurden. So war es nur eine Frage der Zeit, bis Mitte der 70er Jahre eine eigene K-Wagen Gruppe aufgebaut werden konnte. Als Erstes wurden K-Wagen angeschafft und eine Werkstatt in der Neuen Reihe eingerichtet. Hier wurde oft bis in die Nacht hinein geschraubt, getüftelt, verbessert, probiert.... Endlich konnte Peter Lüth dann bei einem K-Wagen Rennen an den Start gehen. So z.B. 1977 beim 1. Kröpeliner K-Wagen Rennen, das der Bad Doberan Motorsportler mit einem Go-Kart, der immerhin mit einem 125 cm3 Motor 20PS auf die Räder brachte, überlegen gewann. Zu den weiteren Erfolgen von Lüth gehörte u.a. auch ein zweiter Platz beim Pokalrennen der Radio DDR-Ferienwelle.<br />
* Nächster Schwerpunkt für die Bad Doberaner Motorsportler war zweifellos der Bau eines Stützpunktes im Pfarrkoppelweg. Mit großzügiger Unterstützung durch den DTSB Kreisvorstand und dem Rat des Kreises sowie tatkräftiger Mitarbeit einer Vielzahl der damals 200 Vereinsmitglieder, u.a. die Sportfreunde Bartosch, Pingel, Hoffstäter, Friedrich, Köntopf, Kasper, Gerschner, Havemann und Zickert. Am 28. Juli 1979 wurde der Stützpunkt feierlich eingeweiht. Schnell wurde das neue Zentrum mit Leben erfüllt. Die Sportfreunde Bohnsack und Pingel zeichneten für touristische Ausfahrten verantwortlich, Turnier Veranstaltungen wurden von den Sportfreunden Hofstätter, Koepke und Pingel organisiert und für Motocross Rennen zeichneten die Sportfreunde Hemmerling und Hofstätter verantwortlich. Technische Überprüfungen und Scheinwerfer Einstellungen waren das Metier der Motorsportler Hanisch, Prüter und Hofstätter. Ein vielfältiges, buntes Vereins Leben also, dass durch einen lebhaften Urlauberaustausch abgerundet wurde. <br />
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Datei:S37.JPG|<br />
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Datei:T130.JPG|Motorcrossrennen auf der Rennbahn<br />
Datei:T131.JPG|dito<br />
Datei:T132.JPG|dito<br />
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Datei:S64.JPG|<br />
Datei:S65.JPG|<br />
Datei:T55.jpg|K-Wagenrennen<br />
Datei:T129.JPG|dito<br />
Datei:S251.PNG<br />
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====Galopprennbahn====<br />
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* [[Chronik des Galopprennsports in Doberan:]]<br />
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[[Datei:Dob542.PNG|600px|zentriert|Bad Doberan]]<br />
[[Datei:Dob543.PNG|600px|zentriert|Bad Doberan]]<br />
[[Datei:Dob544.PNG|600px|zentriert|Bad Doberan]]<br />
[[Datei:Dob545.PNG|600px|zentriert|Bad Doberan]]<br />
[[Datei:Dob546.PNG|600px|zentriert|Bad Doberan]]<br />
[[Datei:Dob745.PNG|600px|zentriert|Bad Doberan]]<br />
[[Datei:Dob739.PNG|600px|zentriert|Bad Doberan]]<br />
[[Datei:Dob547.PNG|600px|zentriert|Bad Doberan]]<br />
[[Datei:Dob548.PNG|600px|zentriert|Bad Doberan]]<br />
[[Datei:Dob549.PNG|600px|zentriert|Bad Doberan]]<br />
[[Datei:Dob550.PNG|600px|zentriert|Bad Doberan]]<br />
[[Datei:Dob551.PNG|600px|zentriert|Bad Doberan]]<br />
[[Datei:Dob552.PNG|600px|zentriert|Bad Doberan]]<br />
[[Datei:Dob553.PNG|600px|zentriert|Bad Doberan]]<br />
[[Datei:S174.JPG|600px|zentriert|Bad Doberan]]<br />
[[Datei:Dob710.PNG|600px|zentriert|Bad Doberan]]<br />
[[Datei:Dob711.PNG|600px|zentriert|Bad Doberan]]<br />
[[Datei:Dob712.PNG|600px|zentriert|Bad Doberan]]<br />
[[Datei:Dob713.PNG|600px|zentriert|Bad Doberan]]<br />
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Datei:S160.JPG|<br />
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Datei:S201.JPG|<br />
Datei:S167.JPG|<br />
Datei:S191.JPG|<br />
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Datei:S175.JPG|<br />
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Datei:S185.JPG|<br />
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Datei:Doberan R Pferderennen Sowjets.PNGj<br />
Datei:Doberan R Rennbahn.PNGj<br />
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[[Datei:S194.JPG|400px|zentriert|Bad Doberan]]<br />
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*'''Lauf auf schwellendem Rasen''' ''(Aus der Geschichte der mecklenburgischen Pferdezucht (1)( Norddeutscher Leuchturm 1990))'' <br />
* Langsam wandere ich einen schlechten Feldweg entlang. Rechts streift der Blick frei über die Ebene, links ragt eine Baumgruppe empor, die in schnurgerade gepflanzten Reihen einem gemeinsamen Ziel sternförmig zustrebt.<br />
* Plötzlich sehe ich sie kommen: die Kaleschen, Jagdwagen, Landauer. Drinnen die Herren in Frack und Uniformen, die Damen in wallenden Kleidern, Sonnenschirmchen aufgespannt. Auf dem anderen Weg die Fußgänger, Bürgersleute, Bauern, Handwerksgesellen in ihren Sonntagsanzügen. Sie entsteigen der Kleinbahn, die am Fuße der Baumgruppe schnaufend hält. Lebhaftes Stimmengewirr schwillt an, als wir gemeinsam den leicht ansteigenden Weg verlassen. Da liegt sie vor uns, die Rennbahn, die älteste Deutschlands, mit ihren Holztribünen, geschmückt mit filigranartigen Türmchen. Und da sind auch die Pferde, die Vollblüter. Typhon gewinnt, der Graf von Plessen nimmt eine goldene Peitsche aus den Händen des Großherzogs von Mecklenburg-Schwerin entgegen. <br />
* Die Bilder wechseln. Ich sehe sie alle: Pocahontas, Flibustier, Botschafter, Trollhätta und natürlich Kincsem. Sie steht am Anfang ihrer Laufbahn, gewinnt spielend auf dem schwellenden grünen Rasen, dessen Ziel kurz vor dem Bogen liegt, der in etwas scharfer Biegung die Eingangshalle tangiert.<br />
* Die Bilder verschwimmen, Unkraut und Ginster wuchern, Weltkrieg. Dann wieder alles sauber, Menschenmassen wälzen sich heran, Polizei sperrt ab — der Reichspräsident fährt in einem knatternden Automobil vor. Das traditionelle Bauernrennen zum Abschluß erlebt er schon nicht mehr mit. Dann landen Ozeanflieger, wieder applaudiert ein begeistertes Publikum, der Totalisator klappert. Nun schaudernde Bilder: Häßliche sandbraune Uniformen erscheinen. Bald werden die Tribünen mit Brettern zugestellt. Zweiter Weltkrieg. <br />
* Aber die Tribünen öffnen sich wieder. Niemand im übrigen Land nimmt Notiz davon; Nachrichtenverbindungen fehlen noch. Aber für die Einheimischen ist es ein Volksfest. Noch nicht einen Monat nach Kriegsende spielt eine Kapelle, die Kleinbahn fährt wieder. Zwischen abgemagerten, schlecht gekleideten Arbeitern, Bauern und Handwerkern leuchten sowjetische Uniformen. Wieder klappern die Hufe; es interessiert wenig, daß nicht alles Vollblüter sind. Rennen gibt es, Rennen im Frieden. Ich applaudiere mit. Aber plötzlich sind die Tribünen fort, wie vom Winde verweht. Mich fröstelt, aber Frost war es auch, der die Menschen in Not brachte. Und Holz war knapp. . . Aber da sind ja schon wieder Pferde! Goldregen schlägt Vogelhändlerin. Keine Tribünen, kein Toto. Nur Seile trennen Tausende Zuschauer von der Rennbahn. Keine Jockeis, nur Bauern. Nur? Aber dann ist urplötzlich Stille. <br />
* Ich werde mir bewußt, daß mein Fuß auf dem verbliebenen Fundament einer der ehemaligen Tribünen steht. Die Vision ist vorüber, die Realität nimmt mich wieder gefangen. Mit einem traurigen Blick auf Baumaterial und einen großen Schuttberg zwischen den herrlichen Lindenreihen wandere ich den Weg zurück.<br />
* Ich frage einen Jungen der Kreisstadt Bad Doberan, ob er weiß, wo sich die älteste deutsche Rennbahn befand. Er hat keine Ahnung . . . Eine neue Vision eröffnet sich mir: Pferde galoppieren über neuen Rasen. Neue Tribünen, ebenfalls wieder mit Türmchen, sind emporgewachsen. Wir schreiben 1997, das 175. Jahr seit Gründung der Doberaner Bahn. 20 000 Einheimische und Urlauber drängen sich um die moderne Anlage. Pferderennen wieder in Mecklenburg — Utopie müssen sie nicht bleiben!(Horst Gründel)<br />
<br />
<br />
'''Der Doberaner Rennverein von 1822 erlebte jetzt seine Wiedergeburt'''(Bald wieder Hufgetrappel auf dem nagelneuen Geläuf ?(OZ, 5.9.1991))<br />
* 8. August 1993, 15.50 Uhr. Der Parkplatz an Deutschlands ältester Galopprennbahn ist brechend voll. Vom Molli-Haltepunkt Rennbahn strömen immer noch Hunderte Pferdesportbegeisterte durch das breite Eingangstor unter den prächtigen Linden, Am Totalisator werden die letzten Wetten für das Rennen um den Preis der Stadt Bad Doberan entgegengenommen.<br />
* Daß dies bald keine Visionen mehr sein werden, ist seit Dienstagabend Gewißheit. Im Doberaner Kulturamt setzten sieben Herren und Damen ihre Unterschrift unter die Geburts- besser Wiedergeburtsurkunde des „Doberaner Rennvereins von 1822". Damit wurde auch der erste organisatorische Schritt auf dem gewiß beschwerlichen Weg zu einer neuen, attraktiven Rennbahn getan. Das Siebener-Gremium, dem Bürgermeister Bemo Grzech vorsteht, richtete dann auch als erstes einen Appell an die Bürger der Stadt. Um diese einzigartige Attraktion wiederbeleben zu können, heißt es da, sind alle, denen der Pferdesport am Herzen liegt, aufgerufen, den Verein zu unterstützen bzw. Mitglied zu werden.<br />
* Nach den bisherigen Vorstellungen der Vereinsführung soll die Rennbahn jeweils während eines einwöchigen Meetings nationale und internationale Reitprominenz und damit verbunden Tausende Zuschauer anlocken. Um die Anlage jedoch nicht nur für diese wenigen Tage zu nutzen, sieht die Vereinssatzung auch vor, eine Reitsportabteilung aus der Taufe zu heben. Bei all diesen Aktivitäten haben sich die Doberaner Pferdesport-Enthusiasten der Hilfe des renommierten Bad Harzburger Rennvereins versichert. Rat, Tat und hoffentlich auch finanzielle Hilfe erwartet man aus dem Westharz. Etliche Millionen DM sind, über den Daumen gepeilt, notwendig, um aus dem jetzigen Lagerplatz der Norddeutschen Tiefbau und Umweltschutz GmbH und Ackerland wieder eine ansehnliche Bahn zu machen. Die dafür notwendigen zahlungskräftigen Sponsoren werden sich am leichtesten durch attraktive Rennsportveranstaltungen gewinnen lassen, vermutet der Vorstand. Auch mit der Aussicht auf erhebliche Bauleistungen, was Arbeit für viele bedeuten würde, wirbt das Gremium. Wo noch in den 50erJahren Pferde über das Geläuf galoppierten, lagern heute Bauteile, wächst Unkraut meterhoch. »Es gehört schon viel Phantasie dazu, sich hier wieder Rennen vorzustellen', meint auch NTU-Platzmeister Horst Paulokat.(Werner Geske)<br />
<br />
'''Aus der wechselvollen Geschichte der einstigen Doberaner Rennbahn'''''(Als der Herzog von Mecklenburg das Volk zum „Bauerntanz“ einlud'''(OZ, 14.9.1991))''<br />
* Anläßlich der Wiederbelebung des Doberaner Rennvereins von 1822 (OZ berichtete) ist es angebracht, einen Blick auf die Geschichte der ältesten deutschen Rennbahn zu werfen, an die heute leider nur noch die Lindenalleen der ehemaligen Zufahrtswege an der Straße zwischen Doberan und Heiligendamm erinnern.<br />
* Die Geschichte der Doberaner Rennen ist lang und wechselvoll, es mangelte nicht an glanzvollen Höhepunkten aber auch nicht an schweren Rückschlägen. Der erste Anstoß mag wohl vom altfranzösischen Reiterspiel „Caroussel" gegeben worden sein. Schon 1799 vermeldet eine Chronik, man habe im Sommer auf dem „Kamp wiederum Caroussel geritten“. Am 28. Juli 1804 wurde auf dem Feld der Domäne Vorder Bollhagen bereits ein „Wettrennen zu Pferde angestellt, welches allgemein so viel Vergnügen gewährte“. <br />
* Ein weiterer wichtiger Tag war der 10, August 1807. An jenem Tag kam Herzog Friedrich Franz I., nachdem er der Franzosen wegen längerer Zeit nach Altona hatte flüchten müssen, zurück in sein Land. In Doberan befanden sich unter denen, die ihm entgegen geritten waren, auch die „Herzoglichen Bauern, aus dem Dobberanischen Amte, gleichfalls zu Pferde, und angeführt von einigen Pächtern“. Der Herzog stiftete nun in Erinnerung an dieses denkwürdige Ereignis ein alljährlich am 10. August wiederkehrendes Fest, den sogenannten „Bauemtanz“, der mit Reitvorführungen der Bauern eingeleitet wurde. <br />
* Als nun damals in Mecklenburg einzelne Großgrundbesitzer, wie die Herren von Biel auf Zierow, die Grafen Hahn auf Basedow, von Plessen auf Ivenack, von Bassewitz auf Preberede, von Schlieffen auf Schlieffenberg und andere damit begannen, Vollblutpferde aus England zu importieren und damit in ihren Gestüten weiterzuzüchten, waren die Voraussetzungen für den Bau einer Rennbahn in Doberan, wo allsommerlich eine große Gesellschaft zusammenströmte unter der sich viele Pferdeverständige befanden, günstig. Denn wollte man die Vollblutzucht mit Erfolg betreiben, war es notwendig, die Pferde regelmäßigen Leistungsprüfungen zu unterziehen. <br />
* So wurde im Sommer 1822 der Doberaner Rennverein gegründet, der die Aufgabe hatte, alljährlich im Interesse der Vollblutzucht Rennen abzuhalten. Erste Rennen fanden bereits 1822 statt, aber die „Gesetze für mecklenburgische Pferderennen wurden von Friedrich Franz I., nunmehr Großherzog zu Mecklenburg-Schwerin, erst am 10. Februar 1823 bestätigt. <br />
* Im Herbst desselben Jahres beschenkte er dem Doberaner Rennverein mit einer Rennbahn, die „vermöge ihrer passenden und angenehmen Lage nichts zu wünschen übrig* ließ. Mit der Errichtung der Rennbahn wurden die Voraussetzungen für den organisierten Reitsport in Mecklenburg geschaffen. Ein Mann, der sich um die Gründung besonders verdient gemacht hat, war der Baron Gottlieb Ludwig Friedrich von Biel, Gutsbesitzer und Pferdezüchter. Sein besonderes Verdienst war die Veredelung der Pferdezucht, womit er auch im Ausland Anerkennung fand. Er war es, der 1822 die Pferdewettrennen in Doberan ins Leben rief. Dienten die Rennen anfangs rein mecklenburgischen Interessen, so bildeten sie im Laufe der Jahre mehr und mehr eine Anregung für den gesamten deutschen Vollblutzucht- und Rennbetrieb. Die Rennen, die bereits auf dem Gründungsmeeting ausgeschrieben worden waren, und zwar das Paul-Friedrich-, das Alexandrinen- und das Pauls-Rennen, erfreuten sich bald wachsender Beliebtheit bei den deutschen Rennställen, und so waren große preußische, hannoversche und württembergische Gestüte regelmäßig in Doberan vertreten. <br />
* Einen besonderen Anreiz für das Publikum bildeten stets die Rennen für die Landleute, die die Veranstaltungen erst eigentlich zu einem Volksfest werden ließen. Ein Renntag war nämlich immer den sogenannten „Bauernrennen“ gewidmet. Hier stellten Landwirte in Mecklenburg gehörende oder von ihren aufgezogenen Halbblutpferde vor. Beifall und Anerkennung von fachkundigem Publikum ernteten die jungen Reiter und Reiterinnen für ihr Können. Später wurden die sogenannten „landwirtschaftlichen“ Rennen gegründet. Sie waren bestimmt für „in Mecklenburg geborene oder aufgezogene Halbblutpferde im Besitze von mecklenburgischen Landwirten“. <br />
* Die beiden Weltkriege unterbrachen jäh die Doberaner Rennveranstaltungen. Nach dem zweiten Weltkrieg sollte dann noch einmal für kurze Zeit die Startglocke läuten. Ein großes Rennen wurde Anfang Juni 1945 von der Roten Armee veranstaltet. Am 8. Juli 1956 lockte noch einmal ein Rennen fünfzehntausend Zuschauer auf die alte Bahn. Kurz darauf war dann endgültig Schluß, die Anlagen verfielen. <br />
* Hoffen wir, daß die schöne Tradition der Doberaner Pferderennen nun endlich fortgesetzt werden kann, damit es auch in Zukunft, ebenso wie vor Generationen, noch heißen wird: Das höchste Glück der Erde liegt auf dem Rücken der Pferde, in der Gesundheit des Leibes und am Herzen des Weibes! ('''Alexander Schacht''')<br />
<br />
'''Aus der Geschichte des ältesten deutschen Seebades OZ, 27.3.1993'''''(Sogar Hindenburg gab sich auf der Rennbahn die Ehre)'' <br />
* Besonders die Pferderennen, die seit 1922 wieder stattfanden, zogen tausende Besucher an. 1927 gab sich sogar der Reichspräsident Paul von Hindenburg die Ehre.<br />
* Der Rostocker Anzeiger schrieb: „Vor dem Kurhaus und im Kurhaus selbst wartete eine freudig erregte Menge, die das greise Reichsoberhaupt stürmisch begrüßte. Vor dem Eingang wurde der Reichspräsident durch Herzog Adolf Friedrich im Namen des Rennvereins bewillkommnet und dann zum Frühstück geleitet. Die Abfahrt nach dem Rennplatz war wiederum von lebhaften Huldigungskundgebungen der zahlreihen Einheimischen und Kurgäste aus Heiligendamm und den benachbarten Ostseebädern begleitet. Mit ganz besonderer Freude und Genugtuung wird sich der Doberaner Rennverein dieses Tages erinnern. An Eintrittsgeldern wurden am Sonntag rund 25 000 Mark eingenommen. Ein riesiger Autopark auf dem Vorplatz der Rennbahn war die zwangsläufige Begleiterscheinung einer Tribünenüberfüllung sondergleichen. Noch lange nach der Ankunft des Reichspräsidenten auf der Bahn traten alle Augenblicke Verkehrsverstopfungen auf. Man muß Hindenburg gesehen haben, als er sich von seinem Sitz erhob, um den Gruß der Teilnehmer am Amazonenrennen entgegenzunehmen." <br />
* Trotz recht guter Auslastung des Bades während der Saison, kam die GmbH nicht aus den roten Zahlen heraus. Die Investitionen hatten ein enormes Defizit hervorgerufen. Obwohl die Minusbilanz für 1926 „nur“ 10 589 Mark auswies, lagen die Gesamtschulden bereits wieder über 2 Millionen. Davon trug Baron Rosenberg mit seinem Züricher Unternehmen allein über 1,5 Millionen, während die Restsumme als Schuld bei der Dresdner Bank stand, für die Rosenberg ebenfalls die Bürgschaft übernommen hatte. <br />
* Durch den Abschluß von 1926 und auch die Ergebnisse von 1927 und 1928 wurde die Hoffnung auf Gewinn wieder genährt. Die „Goldenen Zwanziger" wirkten auch auf Heiligendamm positiv. In diesen Zeiten allgemeiner Prosperität wurde 1928 wieder der Besuch auf der Rennbahn von zwei, damals äußerst populären Männern, zu einem nationalen Ergebnis im doppelten Sinne. Der Ton, den man in den offiziellen Begrüßungen anschlug, war dementsprechend.(aus WOLF KARGE, Heiligendamm, 1793-1993)<br />
<br />
'''Herzog Christian Ludwig zu Mecklenburg nimmt Ehrenmitgliedschaft im Rennverein von 1822 an: Ich will Doberan mit in den Sattel helfen''' (OZ 12.10.1991) <br />
* Der Bad Doberaner Rennverein von 1822 wurde kürzlich zu neuem Leben erweckt. Über Historie und Gegenwart des Rennvereins sprach die OSTSEE-ZEITUNG mit Herzog Christian Ludwig zu Mecklenburg (79), dessen Familie dem Reitsport in Bad Doberan stets gewogen war.<br />
* OSTSEE-ZEITUNG: Königliche Hoheit, ehe der zweite Weltkrieg den Rennen in Bad Doberan ein Ende setzte, waren Sie und Ihre Familie im Sommer oft Gast auf der wunderschönen Bahn. <br />
* Woran erinnern Sie sich? <br />
* Herzog Christian Ludwig: Es gibt ungezählte Episoden, an die ich mich entsinne. Sportlich gesehen stellten die Renntage im August immer den Höhepunkt unseres alljährlichen Aufenthalts in Heiligendamm dar. Mein Vater war als Großherzog von Mecklenburg Ehrenvorsitzender des Rennvereins. Er hat es sich nur ganz selten nehmen lassen, den Rennen beizuwohnen. Zu besonderen Erlebnissen gehört der gefeierte Besuch des Reichspräsidenten von Hindenburg Mitte der 20er Jahre. Ein ganz tolles Ereignis war auch die Landung eines englischen und zweier deutscher Flieger in der Nähe der Rennbahn. Die mutigen Männer hatten kurz zuvor als eine der ersten den Atlantik im Flugzeug nonstopp überquert. Damals eine enorme Leistung. <br />
* OSTSEE-ZEITUNG: Haben Sie auch selbst einmal bei einem dieser Rennen im Sattel gesessen? <br />
* Herzog Christian Ludwig: Nun ich war sicherlich ein leidlich guter Reiter, doch ich verfolgte die packenden Rennen lieber von der Tribüne. Allerdings habe ich es mir nicht nehmen lassen, mit dem Wallach „Wotan', der eigentlich meinem Vater gehörte, das Geläuf abzureiten. Es war in Form einer Acht angelegt, hatte starke Bodenwellen und fiel nach Westen ab. Vor allem — an die hohen Hindernisse aus Feldsteinen, die oben mit Dornenhecken bewachsen waren, um das Pferd zu hohem Sprung zu zwingen, kann ich mich noch genau erinnern.<br />
* Haben Sie heute noch Beziehungen zum Reitsport? <br />
* Herzog Christian Ludwig: Nur noch als Zuschauer. Selber steige ich nicht mehr aufs Roß. Als wir hierher auf das Gut Hemmelmark bei Eckemförde zogen, habe ich auch so langsam Abschied vom Pferdesport genommen. Die Liebe zu diesen edlen Tieren und diesem herrlichen Sport habe ich mir bis heute bewahrt. Deshalb verfolge ich auch mit großer Sympathie die Aktivitäten zur Neubelebung des Rennvereins. Ich möchte dazu beitragen, daß auch mit Hilfe des Pferdesports diese Region wirtschaftlich in den Sattel gehoben wird. <br />
* OSTSEE-ZEITUNG: Viele würde es freuen, wenn Sie eine Ehrenmitgliedschaft in diesem traditionsreichen Verein annehmen würden. <br />
* Herzog Christian Ludwig: Ich habe bereits von einem solchen Wunsch gehört und bin sehr froh darüber, daß er an mich herangetragen wurde. Ich werde ihm gerne entsprechen. Meine Familie war ja, wie gesagt, immer mit dem Rennverein verbunden. Neben meinem Vater gehörte ihn auch mein in Bad Doberan lebender Onkel, Herzog Adolf Friedrich, an. <br />
* OSTSEE-ZEITUNG: Ihre faktische Zusage wird sicher mit Genugtuung aufgenommen. Können wir Sie demnächst bei uns begrüßen?<br />
* Herzog Christian Ludwig: Nach der Hanse-Sail war ich für einige Stunden in Heiligendamm. Für einen Besuch in Bad Doberan reichte die Zeit leider nicht. Auch jetzt ist mein Kalender voll. Ich hoffe aber sehr, daß ich noch Ende des Jahres spätestens zu Beginn 1992 in Ihre schöne Stadt kommen kann.(Das Gespräch führte Werner Geske) <br />
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'''Beim Bauernrennen noch das Fohlen an der Seite'''''(OZ, Sonnabend, 26. Oktober 1991)'' <br />
* Mit der Gründung des Doberaner Rennvereins von 1822 ist das Interesse an Vergangenheit und Zukunft der Rennbahn an der Lindenallee weiter gestiegen.<br />
* Lesen Sie heute einen Augenzeugenbericht von einem „Bauern-Rennen" des Jahres 1828, den uns Charles James Apperley, englischer Herrenreiter und Schriftsteller, gibt, der selbst erfolgreich aus Doberaner Pferdereimen hervorging.<br />
* Unter dem Pseudonym Nimrod plauderte er 1829 im „Sporting Magazine" unter dem Titel „The German Tour" über seine Eindrücke: „Der erste Tag des Meetings wurde durch eine Art Burleske auf den Rennsport eingeleitet. Ungefähr sechzig Bauern auf blanken Pferden zogen durch die Straßen Doberans zur Rennbahn hinaus, um den vom Großherzog zur Förderung der Pferdezucht gestifteten Preis zu bestreiten; sie starteten in sechs Abteilungen von je zehn Reitern, und die sechs Sieger liefen dann ein Stichrennen um den Preis. Der Aufzug dieser Jockeys' spottete jeder Beschreibung, ebenso wenig läßt sich über ihren Sitz sagen; Sättel waren wegen der Gefahr des im Bügel Geschleiftwerdens verboten.<br />
* Der Sieger gewann das Stichrennen stark verhalten. Es war dies eine Stute, die den Pokal schon das Jahr davor davongetragen hatte und die zur Zeit nach einem Bielschen Hengste tragend war; ihr Reiter hatte merkwürdigerweise eine gewisse Ahnung; er hatte die Stute gut beim Kopf und jagte sie, im Gegensatz zu seinen Gegnern, nie über seine Pace. Die Distanz betrag eine halbe Meile, immerhin genug für sattellose Reiter und tragende Stuten, von denen verschiedene noch ein Fohlen bei Fuß hatten. Ich sah nur einen einzigen Reiter sich von seinem Pferde trennen, während dieses gut im Felde das Ziel passierte."(Alexander Schacht)<br />
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'''Doberaner Rennverein verstärkte seine Reihen innerhalb eines Jahres beträchtlich'''''(Reitet für Bad Doberan, MP-Gattin Annemarie Seite(OZ, 23.6.1992))'' <br />
* BAD DOBERAN. Vor Jahresfrist neu gegründet, hat der Doberaner Rennverein von 1822 inzwischen über 50 Mitglieder aus vielen Teilen Deutschlands. In der Mitgliederkartei findet sich seit April auch ein weiterer prominenter Name. Annemarie Seite, CDU-Landtagsabgeordnete und Ministerpräsidentengattin. Auch die begeisterte Reiterin und Pferdehalterin aus Walow bei Röbel ist von der Notwendigkeit überzeugt, daß auf Deutschlands ältester Trabrennbahn schon in nächster Zukunft wieder Pferde an den Start gehen müssen. „Ich will mich dafür einsetzen, daß die zuständigen Ministerien das Vorhaben, zur 200-Jahr-Feier Heiligendamms das erste Rennen durchzuführen, mitvorantreiben", versicherte sie erst dieser Tage dem Vereinsvorstand. Der registrierte mit Wohlgefallen die erklärte Absicht der MP-Gattin, sich für Bad Doberan aufs Pferd zu setzen. Dabei hofft man sicher nicht zu Unrecht darauf, daß auch der Landesvater nun noch ein aufmerksameres Auge darauf hat. daß das Pferd, sprich der Rennbahnbau, von der richtigen Seite aufgezäumt wird.<br />
* Phantasie muß man besitzen, um sich vorzustellen, daß auf dem jetzt noch mit Getreide bestellten Acker neben der Chaussee nach Heiligendamm bereits im August 1993 Vollblutpferde aus ganz Deutschland Wettkämpfe bestreiten werden. Aber diese Enthusiasten gibt es! Auf einer Mitgliederversammlung des Rennvereins wurde nun der Startschuß gegeben, damit im Rahmen des 200. Jubiläums Heiligendamms die ersten Rennen stattfinden können. <br />
* Bürgermeister Berno Grzech, Präsident des Rennvereins, ließ keinen Zweifel daran, daß bis zum Ertönen der ersten Startglocke noch viel Arbeit zu leisten ist. Landschaftsarchitekt Till Rehwaldt stellt seinen Entwurf des künftigen Geläufs vor, das aus wirtschaftlichenh Erwägungen auf eine Gesamtlänge von 1750 Metern begrenzt werden soll. Arbeitsgruppen wurden gebildet, die sich mit Detailfragen beschäftigen werden. Der Zeitplan läßt wenig Spielraum, aber er wird mit Hilfe vieler traditionsbewußter Doberaner und der großen Freundesschar in ganz Deutschland sicher eingehalten werden: In wenigen Wochen müssen die Bau- und Landschaftsfachleute die endgültige, auch die wellenförmige Bodenbeschaffenheit berücksichtigende Trassenführung festlegen. Zugleich sollen möglichst einheimische Baufirmen gewonnen werden, die bereit sind, preiswert ab September das Geläuf zu umbrechen, einzusäen, zu walzen und zu begrenzen. Bedacht werden muß dabei, daß erst später realisierbare Maßnahmen (wie z B. eine Beregnungsanlage) bereits mit vorbereitet werden. Bis Dezember gilt es, die im Galopprennsport unumgänglichen Sponsoren zu finden, die den Rennen ihren Namen und für die Sieger die Preise geben. Dabei ist es erfreulich, daß der einst bekannte „Glashäger Pokal" durch das ortsansässige Unternehmen auf jeden Fall weitergeführt wird. <br />
* Natürlich kann binnen eines Jahres nicht das gesamte Umfeld fest installiert sein. Nach dem Beispiel anderer saisonaler Rennbahnen will man deshalb „fliegende Bauten" nutzen, d. h. transportable Tribünen, Container für die funktionellen Einrichtungen usw. Auch dafür werden Sponsoren benötigt, die dann am jeweiligen Objekt ihre Werbeflächen anbringen können. Die technischen Einrichtungen, d. h. Elektronen-Toto, Rennverfilmung usw., würden entsprechend Zusagen des Beauftragten für die ostdeutschen Rennbahnen, HansHeinrich von Loeper, durch das Direktorium für Vollblutzucht und -Rennen in Köln abgesichert. Der Vorstand des Doberaner Rennvereins war bereits in der Vergangenheit nicht untätig, sah sich auf den Rennbahnen in Bad Harzburg und Hannover um, gewann sich dort Freunde. Über den Harzburger Vereinspräsidenten Prof. Dr. Glahe, der zugleich dem Nordwestverband der Rennvereine vorsteht, wurde auch der Renntermin 15. August 1993 vereinbart. Prof. Dr. Glahe trat selbst dem Doberaner Verein als Mitglied bei. Das hat zugleich zukunftsweisende Bedeutung, denn Harzburg gilt als Vorbild für den angestrebten Meeting-Charakter (der Doberan ja auch vor 1945 eigen war), aber ebenso für die Zielstellung: Die Pferderennen dienen der Förderung des Kurortes!(Werner Geske/Horst Gründel)<br />
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'''Historischer Augenblick gestern an der Molli-Strecke'''(Erster Pflock für neue Rennbahn eingeschlagen(OZ, 23.8.1992)) <br />
* Bad Doberan. Gestern, 10.00 Uhr: ein historischer Augenblick. Bürgermeister Berno Grzech schlägt den ersten Pflock in den regendurchnässten Boden der alten Rennbahn. Bald soll es sie wieder geben, hier an der „Molli-Strecke" zwischen Bad Doberan und Heiligendamm. Auf etwa 35 Hektar Fläche wird eine neue Rennbahn entstehen. Das Gut Vorder Bollhagen wird die Vorbereitung des Bodens übernehmen. Heute soll ein Pflug seine ersten Runden drehen, um das Gelände mit Geläuf abzustecken.<br />
* Verantwortlich für die Planung zeichnet Till Rehwaldt, Diplom-Ingenieur für Landschaftsarchitektur und Städtebau. Nach seinen Aussagen sollen in der ersten Phase zeitweilige Bauten für Tribüne, Eingang, Einrichtungen der Pferde, Waage für die Jockeys und Unterstellmöglichkeiten entstehen. Hier ist das nächste Jahr die Zielstellung. Am 7. August 1993 soll das erste Rennen anläßlich der 200- Jahrfeier Heiligendamms starten. In der nächsten Phase werden dann feste Bauten errichtet. <br />
* Die Finanzierung der Bahn erfolgt aus Fördermitteln des Landes für die 200-Jahrfeier Heiligendamms und durch Sponsoren.<br />
* Bürgermeister Berno Grzech und Rechtsanwalt Achim Stracke vom Doberaner Rennverein 1822 e. V. machten aber darauf aufmerksam, sorgfältig zu prüfen und abzuwägen, um die finanziell günstigste Lösung zu finden. Auch überlegt man, die Bahn von Anfang an mehrfach zu nutzen, für die verschiedensten Pferdeveranstaltungen, eventuell auch Ausstellungen und Konzerte.<br />
* „Die Rennbahn soll den Tourismuseffekt Doberans erhöhen und viele Gäste anlocken", hob der Bürgermeister und Vorsitzende des Rennvereins Grzech hervor. Während des gestrigen Zeremoniells wurden Erinnerungen an die alte Rennbahn wach. Die Beteiligten freuten sich jedenfalls, daß die wohl einzige neue Pferderennbahn Deutschlands hier entsteht.(RENATE PETER) <br />
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'''Nimrod in Doberan'''(Von Zierow einen vollen Tag für die Herfahrt gebraucht(OZ, 15.8.1992)) <br />
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* Charles James Apperley, ein bekannter englischer Herrenreiter und Schriftsteller, berichtete im Jahre 1829 in der Zeitschrift „Sporting Magazine" unter dem Pseudonym „Nimrod" über seine Deutschlandreise. „Nimrods German Tour" führte im August 1828 auch nach Doberan. Aus mehreren Pferderennen, die hier am 12. August begannen, ist er selbst als Sieger hervorgegangen.<br />
* Im folgenden sollen nun einige Auszüge aus seinem amüsanten Reisebericht, der als die älteste sportliche Berichterstattung über die Anfänge des kontinentalen Rennsports gilt, wiedergegeben werden. (Ins Deutsche übersetzt wurde das Werk im Jahre 1909 durch Freiherr H. A. von Esebeck.)<br />
* „Durch meine 'Briefe über Pferde“ auch auf dem Kontinent bekannt geworden, wurde ich von zwei deutschen Edelleuten eingeladen, sie zu besuchen.. Es waren dies Graf Veltheim, ein langjähriger Mitarbeiter unseres 'Sporting Magazine', und der mit einer Engländerin verheiratete Baron Biel. Abgesehen von dem Wunsche, ein mir fremdes Land kennenzulernen, hatte diese Einladung für mich eine besondere Anziehungskraft: 'Kommen Sie im August', schrieb Baron Biel, 'so kommen Sie rechtzeitig für das Doberaner Meeting, und ich stelle Ihnen für die Herrenreiten um die von unserer jungen, schönen und liebenswürdigen Großherzogin gespendeten Preise mit Vergnügen zwei meiner Pferde zur Verfügung'." Dieser Verlockung konnte er nicht widerstehen, denn Nimrod war nicht nur „a good sportsmann", wie es unter jenem bekannten englischen Bilde heißt (siehe Abb.), sondern auch ..a great ladiesman", der für schhöne Frauen nicht weniger Blick hatte als für schöne Pferde. <br />
* So schiffte er sich am Freitag der letzten Juliwoche auf einem Dampfer nach Hamburg ein. Von dort reiste er mit seinen Begleitern, Mr. Richard Tatterfall, dessen Sohn und seinem Diener Jemmy, weiter zu den Gütern der Freiherrn von BielWeitendorf und Zierow bei Wismar. Dort galt sein besonderes Interesse der berühmten Pferdezucht.<br />
* Von dort ging es am 7. August unter Begleitung des Barons von Biel-Zierow weiter nach Doberan: „'Machen Sie sich auf die schlechtesten Wege der Welt gefaßt', hatte Biel vor unserer Abreise (aus England) geschrieben, ich brauche daher wohl kaum zu erwähnen, daß wir einen vollen Tag gebrauchten, um von Zierow nach Doberan zu gelangen, eine Fahrt von zwei und einer halben Stunde für einen unserer Eilposten. Da es jedoch ein heißer Tag und der Weg sehr staubig war, so bot sich mir eine günstige Gelegenheit, ein paar Pfund Fleisch loszuwerden. <br />
* Wer von Deutschland gehört hat, kennt den Ruf seiner Bäder. Außer der Liebe gibt es kein Leiden, für das dort kein Bad gefunden wäre. Das eine wird von Damen aufgesucht, um ihre Haut zu verjüngen; ein anderes, das lahme Pferde heilt, soll während der Revolution zerstört worden sein; ich glaube jedoch eher, daß die fortgeschrittene Intelligenz den Ruf dieses Ortes vernichtet hat. Jedenfalls genießt Doberan unter den deutschen Seebädern einen hohen Ruf, und dies mit Recht; denn es ist ein sehr angenehmer kleiner Ort, und abgesehen von dem Genuß des Seebadens ist das Wasser berühmt durch seine Heilkraft. Die öffentlichen wie privaten Einrichtungen sind vorzügliche, und während der Saison im Sommer, wenn der Ort von Badegästen überfüllt ist, werden Vergnügungen aller Art veranstaltet."(ALEXANDER SCHACHT)<br />
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'''Nimrod in Doberan'''(„Um ein Uhr morgens 22 ? weckte mich ein Hornsignal(OZ, 22.8.1992))<br />
* „Wir kamen etwa um acht Uhr in Doberan an und fanden uns, zu unserer angenehmsten Überraschung, in Baron Biels eigenem Hause untergebracht, in dessen Umgebung er einen Stall mit zwanzig Ständen für seine Renn-, Reit- und Wagenpferde erbaut hat, zur Benutzung während der Rennwoche. Das nenne ich die Sache im großen Stil betreiben! Nachdem wir uns in unseren Zimmern häuslich eingerichtet hatten, gingen wir in die Stadt, wo Baron Biel verschiedene Bekannte traf, unter ihnen auch den Erbgroßherzog, dem wir vorgestellt wurden und der sehr huldvoll war.<br />
* Es war ein sehr schöner Abend, und der jüngere Teil der Hofgesellschaft vergnügte sich auf dem Rasen mit einem Spiel, das an 'Blinde Kuh' erinnerte; unter den Mitspielern wurde mir die junge Erbgroßherzogin (Alexandrine) gezeigt, um deren Pokal ich reiten sollte. Um Punkt neun setzten wir uns an der Table d'hote in Doberan zum Souper, mit Souveränen und Fürsten, zwischen Herzögen und Herzoginnen, unter Edelleute aller Länder, gewiß 150 Personen im ganzen. Baron Biel hatte dafür gesorgt, daß wir in seinem Bekanntenkreis Platz fanden. So saßen wir an einem Tisch mit Graf und Gräfin Bassewitz, Graf und Gräfin Voß, Graf Hahn und Graf Putbus (ein Bruder des Fürsten) usw. usw. In der guten Gesellschaft macht sich der Vorrang der Geburt stets bemerkbar; Das Erheben der fürstlichen Herrschaften gab bald nach zehn Uhr das Zeichen zum allgemeinen Aufbruch. Eine viertel Stunde später war der Speisesaal verödet, und da alle öffentlichen Vergnügungslokale für die Zeit der Nacht geschlossen sind, so blieb uns nichts anderes als das Bett. Für den Leichtsinn hat es in Doberan keine Gefahr. <br />
* Gegen elf Uhr zog ich mich auf mein Zimmer zurück. Ehe ich mich hinlegte, nahm ich mein Bett in kritischen Augenschein; es war zwei Fuß breit und erinnerte an den Boden eines englischen Sofas. ’Jemmy’, fragte ich meinen Getreuen, 'wie nennst du dies?' 'Euer Gnaden', erwiderte der Treffliche, 'wir sind nicht mehr in Zierow. Euer Gnaden müssen denken, es wäre Krieg, und ich wette, Sie werden schlafen wie ein Sack.' Da ich den ganzen Tag auf den Beinen gewesen war, lag ich bald in Morpheus' Armen. Um ein Uhr morgens weckte mich ein Hornsignal. Ich war drauf und dran, aus dem Bett zu springen, als ich eine Stimme vernahm, die den Hörnerschall nicht eben melodisch begleitete. Jemmy, den ich befragte, was dies zu bedeuten habe, verdolmetschte mir den seltsamen Gesang, der etwa bedeutete: 'Bewahrt das Feuer und das Licht, daß euern Nachbarn kein Schaden geschieht.' <br />
* Noch ein Wort zu den deutschen Betten: Es heißt in der Bibel: 'Verflucht soll sein, wer Mann und Weib voneinander scheidet'; folglich müßte jeder Bettfabrikant in Deutschland verflucht sein, denn in seinem Machwerk kann nie ein Mann mit seiner Frau zusammen schlafen. Jedes Übel hat aber auch sein Gutes; so kennt man in deutschen Betten keine Gardinenpredigten, aus dem einfachen Grunde, weil sie keine Gardinen haben.<br />
* An dem Abend meiner Ankunft in Doberan bekam ich den Großherzog nicht mehr zu sehen. Der Abendtafel war er femgeblieben, vermutlich, um sich für die Festlichkeiten der kommenden Woche frischzuhalten, die zu Ehren seines Geburtstages und zur Feier seiner Rückkehr auf den Thron, von dem ihn Napoleon vertrieben hatte, stattfinden sollte."(Aus „Sporting Magazine' (1829) von „Nimrod* alias Charles James Apperley, ausgewählt und zusammenstellt von ALEXANDER SCHACHT)<br />
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'''Alter Traum der Pferdefreunde beginnt nun endlich feste Gestalt anzunehmen'''(Bald trommeln wieder die Hufe über Deutschlands älteste Rennbahn (OZ, 8.9.1992/Werner Geske)) <br />
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* Bad Doberan. Jahrzehnte liegt jener Tag zurück, an dem zum bislang letzten Mal die Hufe über die Pferderennbahn an der Allee nach Heiligendamm trommelten. Die Hoffnung ungezählter Turffreunde, daß der Rennsport im Norden eines Tages doch noch eine Renaissance erleben möge, scheint nun endlich zur Realität zu werden. <br />
* Doberans Bürgermeister und Rennvereinspräsident Berno Grzech läßt daran keinen Zweifel: „Es steht so gut wie fest: Am 7. August 1993, aus Anlaß des 200. Jubiläums von Heiligendamm, wird auf der ältesten deutschen Pferderennbahn wieder um Sieg und Platz gestritten." <br />
* Doch darüber ist man sich im Rennverein im klaren. Selbst der größte Erfolg des ersten Rennens kann nur ein Beginn für den des langfristigen Wiederaufbaus der einst so herrlichen Anlage sein. <br />
* Dieser wird viel Zeit und vor allem viel Geld erfordern. Doch gerade letzteres ist knapp in den Vereinskassen. Deshalb setzen die Mitglieder auf die Hilfe von Sponsoren und das uneigennützige Engagement heimatverbundener Doberaner. Das diese Hoffnung nicht unbegründet ist, dafür stehen inzwischen viele Beispiele. So auch die Unterstützung des Landschaftsarchitekten Till Rehwaldt. Obwohl es den gebürtigen Doberaner inzwischen ins ferne Dresden verschlug, nimmt er dennoch großen Anteil am Geschehen in der alten Heimat. Gern nahm er deshalb das Angebot des Rennvereins an, ein Projekt für die neue Anlage zu erarbeiten. Inzwischen liegen Pläne auf dem Tisch, sind Bauphasen in der Vorbereitung, haben Firmen ihre Aufträge. Den ersten Pflock rammte Präsident Grzech als unübersehbares Startzeichen erst kürzlich energisch in den Boden. <br />
* Noch läßt sich nur ahnen, wie es in weniger als einem Jahr auf dem 40,7 ha großen Gelände aussehen wird. Bei allen Planungen sind die Fachleute davon ausgegangen, daß sich zu Saisonhöhepunkten bis zu 10 000 Besucher an der Bahn aufhalten werden. Die Rehwaldtsche Konzeption sieht drei funktionelle Bereiche vor. So die Flächen, die für den Betrieb einer solchen Anlage notwendig sind. Dazu zählen u. a. Tribünen, Totoanlage, Wettschalter, Elnlaß, Gastronomie, Rennleitung und Boxen. Weiterhin werden Parkplätze für die Besucher benötigt und nicht zuletzt Flächen für das Grün und das Geläuf. Bei der Planung wurde davon ausgegangen, die vorhandene Landschaft möglichst zu erhalten und zu sichern. Aus Gründen der Sicherheit muß allerdings das Geläuf vergrößert werden. Damit verschieben sich die Grenzen des Geländes. In den Randbereichen und im Geläuf selbst sind größere Gehölzpflanzungen vorgesehen.<br />
* Im kommenden Sommer und den darauffolgenden Jahren werden sich die Gäste jedoch noch mit so manchem Provisorium begnügen müssen. Zunächst gehen die nicht sehr reichlichen Mittel in die Anlage der Bahn selbst. Als nächstes könnte der Richterturm eine Chance haben. Wann die zwei erforderlichen Tribünen für rund 1000 Zuschauer, entstehen, darüber kann heute noch niemand konkrete Auskunft geben. Doch den Wall, auf dem schon im August '93 Provisorien errichtet werden, schüttet eine Rostocker Baufirma voraussichtlich in den nächsten Monaten auf. <br />
* Gegenwärtig werden aber noch kleinere Brötchen gebacken. Die Aussaat von Gras erfolgt, wenn sich eine längere Trockenperiode einstellt. Und das innere und äußere Geländer rund um das 1750 m lange Geläuf soll demnächst abgesteckt werden. Außerdem möchte der Verein mit Hilfe der Doberaner Pferdefreunde die Steine vom weitläufigen Gelände sammeln. „Wir werden uns zur gegebenen Zeit an die Bürger wenden und sind sicher, daß wir Hilfe bekommen werden", meint Berno Grzech optimistisch.<br />
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'''Gutklassiges Geläuf soll maßgeschneidert werden'''(OZ, 16.10.1992)<br />
* Für viele Doberaner wird im August 1993 ein Traum in Erfüllung gehen: An historischer Stätte wird es wieder Pferderennen geben. Der Wiederaufbau der Pferderennbahn ist eines der umfangreichsten Vorhaben der nächsten Jahre. Vielfältige Aspekte werden davon berührt: Landschaft und Umwelt, Verkehr, Tourismus und Wirtschaft.<br />
* Insbesondere die Vorstellungen zur zukünftigen Gestaltung der Anlage stoßen überall auf großes Interesse. Die älteren Doberaner, die sich noch an die großen Renntage erinnern oder gar selbst an Wettkämpfen teilgenommen haben, werden fragen: Wird die neue Balm so schön wie früher? Eine Folge von Beiträgen wird in den kommenden Wochen die Planung der „neuen alten" Rennbahn vorstellen und versuchen, darauf Antwort zu geben.<br />
* Wo laufen sie denn? Diese berühmte Frage stellt sich dem ahnungslosen Besucher, der vielleicht zum ersten Mal ein Pferdereimen erlebt. Er wird sich jedoch schnell zurechtfinden, da alle Rennen nach bestimmten Regeln ablaufen, alle Bahnen daher auch ähnlich aufgebaut sind. Die letzte - völlig neu geplante - große Anlage wurde in Deutschland vor nunmehr 20 Jahren in Hannover-Langenhagen angelegt. Einer der Erbauer, der langjährige Rennbahninspektor Schröter, ist heute fachlicher Berater des Doberaner Rennvereins. Die wichtigsten Funktionsbereiche einer Rennbalm sollen zunächst kurz vorgestellt werden. <br />
* Das Geläuf, die eigentliche „Renn-Bahn", ist (meist als Grasbahn) für Trab- oder Galoppreimen ausgelegt, wobei Doberan schon immer eine klassische Galopprennbahn war. Auf fast allen Anlagen gibt es getrennte Strecken für Flach-, Hindernis- und Jagdrennen. In der Regel werden die Flach- und Hindernisrennen auf dem umlaufenden, äußeren Geläuf ausgetragen - jeweils unterschiedlich als Rechts- oder Linkskurs. Im Innenraum wurde vielerorts eine Jagdbahn angelegt. Zusätzliche Sandbaimen dienen, zusammen mit Trainingsmöglichkeiten in der Umgebung, der täglichen Arbeit mit Pferden.<br />
* An ein gutklassiges Geläuf werden spezielle Anforderungen gestellt: Das Bodenrelief darf nicht zu große Steigungen oder Gefällestrekken aufweisen, die Grasnarbe muß wegen der extremen Belastung besonders fest sein. Die Länge des Geläufes, die Zielgerade und die Bögen sind für jede Anlage „maßgeschneidert".<br />
* Der wichtigste Punkt der Bahn ist natürlich das Ziel. Von hier aus werden die Rennen vermessen und die unterschiedlichen Startlinien festgelegt. Je nach Länge der Balm und Ausschreibung der Rennen gibt es unterschiedliche Distanzen (z. B. 1000 m, 1800 m, 2400 m). Direkt an der Zielgeraden, dort, wo das Publikum das Finish hautnah erlebt, stehen die Tribünen. Auf einigen Anlagen haben sich die Onginalbauten des vorigen Jahrhunderts erhalten, oft wurden jedoch die alten Holzkonstruktionen im Laufe der Zeit ersetzt. Hinter den Tribünen schlägt das „Herz" der Rennbahn - an Sattelplatz und Fühmng treffen sich Trainer, Jockeys und Publikum, hier werden die Favoriten und Außenseiter jedes Rennens begutachtet. Neben einer Reihe von Restaurants, Imbißständen und natürlich dem obligatorischen Champagnerausschank gibt es zahlreiche Wettschalter, so daß jeder Besucher auf seine Kosten kommt. Bei allen Gemeinsamkeiten hat jede Anlage dennoch eine unverwechselbare Atmosphäre, ihre Eigenheiten und Vorzüge. Gerade Doberan kann mit der einmaligen landschaftlichen Lage dem verwöhnten Rennpublikum etwas Besonderes bieten und an alte Reimtraditionen anknüpfen.(TILL REHWALDT)<br />
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'''Historische Atmosphäre soll nachempfunden werden'''(Zum Wiederaufbau der ältesten deutschen Rennbahn (OZ, 30.10.1992)) <br />
* Die Doberaner Rennbahn war 1823 zwar die erste in Deutschland, sie hatte jedoch auch ihre Vorbilder — wie bei der Anlage des Seebades Heiligendamm kamen die Anregungen aus England, wo der Galopprennsport bereits eine lange Tradition hatte. Schnell verbreiteten sich die Pferderennen in ganz Deutschland. Im Laufe der Jahre entstanden die großen Bahnen in Hoppegarten, Köln und Baden-Baden. Schon zur ersten Blütezeit des Pferderennsports im vorigen Jahrhundert war jedoch die Doberaner Bahn wegen ihrer Nähe zum Seebad Heiligendamm und der großzügigen Anlage beim Rennpublikum besonders beliebt. Mit dem Wiederaufbau wird nun versucht, an die alten Traditionen anzuknüpfen und die Atmosphäre des historischen Ortes nachzuempfinden. Die „alte" Rennbahn soll deshalb an dieser Stelle noch einmal vorgestellt werden. <br />
* Der Ort der Rennbahn ist nicht zufällig gewählt — die Vorzüge seiner guten Lage erkannten auch schon die Erbauer der Bahn. Das Gelände, mit dem der Großherzog Friedrich Franz I. im Jahre 1823 den Rennverein beschenkte, erfüllte alle Anforderungen. Mit Wagen, zu Fuß oder zu Pferde war die Bahn gut zu erreichen. Gerade bei Veranstaltungen mit so großem Besucheransturm ist eine gute Verkehrsanbindung lebenswichtig. Zum anderen war die Fläche groß genug, um dem Geläuf eine ausreichende Länge geben zu können. Vom Ziel aus kann die gesamte Anlage überschaut werden — das Publikum wußte auch die einmalige Aussicht auf den Ort Bad Doberan und den Höhenzug der Kühlung zu schätzen. <br />
* Die Doberaner Anlage war schon immer eine sogenannte „Naturbahn" — direkt auf dem vorhandenen Boden wurde das Geläuf angesät, darauf die „toten" und „lebenden" Hindernisse angelegt. Die lange Zielgerade war hervorragend geeignet, dem Publikum packende Wettkämpfe zu bieten. Auf der leicht abschüssigen Strecke konnten die Pferde noch einmal ihre letzten Reserven entfalten.<br />
* Der Ausbau der einzelnen Strecken erfolgte je nach den finanziellen Möglichkeiten des Rennvereins — im Endzustand war die Bahn mit Flach-, Hindernis- und Jagdbahn komplett ausgestattet. Die letzte Ergänzung war die Zweijährigen-Bahn. Sie wurde 1927 als 1000-mStrecke in Verlängerung der Zielgeraden eingerichtet. Obwohl heute das gesamte Gelände landwirtschaftlich genutzt wird, sind die Spuren der Vergangenheit noch sichtbar. Der aufmerksame Wanderer erkennt die sorgfältig planierte Bahn noch entlang der Feldgehölzhecke nach Vorder Bollhagen. <br />
* Trotz der schon nach einigen Jahren relativ gut ausgebauten Anlage dachte der Rennverein noch weiter — die beim Publikum besonders beliebten Jagdrennen sollten in ihrem Umfang ausgebaut werden. Pläne zur Erweiterung der Jagdbahn in die umgebende Feldmark sind jedoch nie verwirklicht worden. <br />
* Die Zufahrt zur Rennbahn säumten ursprünglich zwei Pappelreihen. Die Bäume fielen allerdings dem vernichtenden Orkan des Jahres 1847 zum Opfer und wurden daraufhin durch die charakteristischen Lindenalleen ersetzt, die sternfönnig auf einen Punkt gerichtet sind. Die zwei äußeren waren als Wagenauffahrten bestimmt, die mittlere war für Fußgänger reserviert. Heute können wir über diese Pflanzungen nur dankbar sein — die inzwischen stattlichen Bäume geben dem historischen Ort ein unverwechselbares Gesicht. <br />
* Nur der kleinste Teil der Zuschauer kam damals in Kutschen, später auch in Automobilen. Die wenigen Wagen konnten direkt am Bogen des Geläufes abgestellt werden — die besser situierten Gäste hatten also eine ausgezeichnete Sicht auf das Geschehen. Der Platz dafür (später als Lagerfläche genutzt) ist jedoch aus heutiger Sicht nicht mehr ausreichend, er war schon schon damals nicht mehr als ein bequemes Provisorium.<br />
* Mit der Pflanzung der Baumreihen konnte auch der inzwischen eingerichtete Molli-Haltepunkt besser erschlossen werden. Der Molli ist es auch, der zur besonderen Atmosphäre der Doberaner Rennen beitrug. Nicht nur als originelle Besucher-Attraktion, auch als unentbehrliches Verkehrsmittel während der Veranstaltungen hatte die Balm eine wichtige Aufgabe. Ein am Haltepunkt installiertes zweites Gleis (es wurde nach dem Verfall der Rennbalm wieder abgebaut) ermöglichte den Pendelverkehr zwischen Doberan und der Rennbahn — ohne größere Schwierigkeiten konnten so auch Besucher aus Rostock, Berlin oder Hamburg anreisen.(TILL REHWALDT)<br />
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'''Pferdezucht genoß landesweit einen ausgezeichneten Ruf'''(OZ, 21.5.1997) <br />
* Bad Doberan. In den „Mecklenburgischen Monatsheften" schrieb Adolf Friedrich, Herzog zu Mecklenburg, daß schon vor 1800 auf dem Kamp das altfranzösische Reiterspiel Caroussel vorgeführt worden sei und 1804 bereits die ersten Wettrennen zu Pferde stattfanden, sehr zum Vergnügen der Zuschauer. Die Pferdezucht in Mecklenburg genoß auch damals einen sehr guten Ruf, hier befand sich nach Ansicht von Fachleuten das klassische Land der Pferdezucht in Deutschland. Begründet wurde sie bereits durch den Herzog Johann Albrecht I. (1525-1576) durch die Anlage von mehreren Gestüten; darunter befand sich auch eines in Satow. Friedrich Lisch, der bedeutende Regionalgeschichtsforscher und Archivar (1801-1883) schrieb in seiner 1856 erschienenen „Geschichte der Pferdezucht in Mecklenburg": „Die Bestrebungen des Herzogs Johann Albrecht ... zur Verbesserung der Pferdezucht gehörten aber zu den großartigsten und nachhaltigsten, welche je erschienen sind, und man kann mit Wahrheit behaupten, daß ihm das Verdienst der Schöpfung der berühmten alten mecklenburgischen Pferderasse gebührt." Knapp 30 Jahre davor, 1827, machte Alexander von Lengerke in seiner Schrift „Die mecklenburgische Pferdezucht" deutlich, daß die Arbeits-, Militär-, Kutsch- und Reitpferde im Lande einen ausgezeichneten Ruf hätten und mit englischen und arabischen Pferden verglichen würden. Die mecklenburgischen Landwirte wurden geradezu aufgefordert, eine gute Pferdezucht zu betreiben, die als ein stabiler Wirtschaftsfaktor angesichts der damals recht schwankenden Kornpreise galt. <br />
* Zu jener Zeit waren die Rennen auf der ersten Rennbahn des europäischen Festlandes bereits fünf Jahre alt und erfreuten sich eines großen Interesses.<br />
* „Die hiesigen Rennen sind für den Zuschauer sehr interessant, ziehen viele Gäste und Freunde des In- und Auslandes nach Doberan, erhöhen den Glanz dieses anmuthigen Badeortes, bringen mehr Geld ins Land..." notierte von Lengerke. Hier war zudem, wie es damals hieß, die wichtigste „hippologische Prüfungsstelle" (Hippologie ist die wissenschaftliche Pferdekunde) entstanden, die mit den öffentlichen Rennen für die Pferdezucht eines Landes von nicht hoch genug zu bewertender Bedeutung war.(PETER GERDS) <br />
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''' Ära endete plötzlich im Sommer 1914'''(OZ, 24.5.1997) <br />
* Gestern begann OZ, einen kurzen Abriß zur Geschichte der Doberaner Rennbahn zu veröffentlichen. Heute nun der letzte Teil. <br />
* Die schönen Tage gehen nun langsam zu Ende. 1913: Noch einmal kommen die reichen Leute aus Hamburg, zahlen hohe Preise für Logenplätze neben den Herzögen, und die Bauern klimpern mit den Goldstücken im Säckel.<br />
* Am 20. Juli 1914 findet der vorerst letzte Renntag statt. Zwölf Tage später ist Krieg. Das erste, das glanzvollste Kapitel der Doberaner Rennen ist zu Ende.<br />
* 1915 bis 1921 finden keine Rennen statt. In den ersten Nachkriegsjahren muß die Anlage gründlich erneuert werden. Geld ist kaum da, Herzog Adolf Friedrich greift öfters in die private Schatulle. 1922 gibt es gleich mit den Jubiläumsrennen „100 Jahre Doberan" einen Neuanfang. Alfred Seibert, ein alter Rennmann, erinnerte sich 20 Jahre später: „Die Beteiligung der Rennställe hätte 1922 wirklich besser sein können. Im Halbblutjagdrennen ging Heldin für 12 000 Mark Inflationsgeld mit ihrem Besitzer Otto von Mitzlaff allein über die Bahn. Die Stute wurde anderthalb Stunden später nochmals gesattelt und gewann dann unter Rittmeister Th. von Schmidt-Pauli leicht gegen drei Gegner. Ein eigenartiger Unglücksfall trug sich im Friedrich-Franz-Rennen zu. Herrn Bautlers Barde mit A. Ebert im Sattel kam allein an, seine beiden Gegner Innocenz und Hammerfest kamen zu Fall. Hammerfest lief gegen eine Stange, verletzte sich dabei die Hauptschlagader und mußte getötet werden.<br />
* Der Doberaner Rennverein setzt heute alles daran, schrittweise die alte Stellung zurückzugewinnen. Während der Renntage herrscht wieder Hochbetrieb, jede Art von Spiel ist erlaubt, aus allen Kneipen erklingt Tanzmusik, und die Polizeistunde ist aufgehoben. <br />
* 1926 aber bleiben viele Besucher aus, denn zur Rennzeit ist Manöver angesetzt und die Bevölkerung zieht ins Feld. Man wagt es, Hindenburg fürs nächste Jahr zu den Rennen einzuladen, und der Reichspräsident, der Sieger von Tannenberg, „dieser herrliche Mann" (Doberaner Tageblatt) sagt: „Wenn ich noch lebe, komme ich." Ein Jahr später ist Hindenburg da, die Bahn restlos überfüllt, 20 000 Mark werden aus Eintrittsgeldern eingenommen. <br />
* Nicht nur Pferderennen gibt es jetzt auf der Bahn, auch Motorrennen hinterlassen ihre Spuren. Einmal landen sogar die „AmerikaFlieger" Köhn und Hünefeld auf der Rennbahn. 1928 findet die Generalprobe für die olympischen Reiterspiele auf der Rennbahn statt. Ansonsten bleibt es beim Sommer-Meeting. „Wir haben immer Pferde auf die Bäder-Tour geschickt", erinnert sich heute Hein Bollow an seine Lehrlingszeit. „Von Hoppegarten ging's erst nach Travemünde und dann weiter nach Doberan."<br />
* So geht das bis 1939. In tausendjähriger dunkler Nacht geht dann das zweite Kapitel Doberaner Renngeschichte unter. Die Rennbahn Doberan hat den Krieg ohne Zerstörungen überstanden. Bereits am 3. Juni 1946 veranstaltet die Rote Armee wieder Rennen, es starten aber nur Pferde von Bauern und des nahegelegenen Gestüts Vorder Bollhagen. Dann zieht die Sowjetarmee ab, und im nächsten Notwinter beginnt die Bevölkerung mit der Zerstörung der Anlagen. Brennholz und Baustoffe sind wichtiger als Pferderennen, und so wurde im Laufe der Zeit alles abgetragen, bis kein Stein mehr auf dem anderen stand.<br />
* Die Rennbahn wird umgepflügt, Ackerland. Viele Bemühungen um eine Wiederauflebung der Rennen folgen. Endlich, 1954, wird das Gelände aus der landwirtschaftlichen Nutzung herausgenommen, ein neues Geläuf wird angesät. Am 8. Juli 1956 gibt es Bauernrennen mit sechs Wettbewerben, Herrmann Harms mit Lotte gewinnt zwei Rennen für den Stall LPG Steffenshagen. Eine wahre Völkerwanderung findet statt, „die Kleinbahn zog prustend ihre überfüllten Waggons ins Ziel", schreibt ein Zeitgenosse.<br />
* Aber alles ist umsonst. Fehlende Mittel und die nachlassende Bedeutung des Pferdes verhindern einen endgültigen Wiederaufbau. Das Geläuf wird wieder umgepflügt. Nur noch die Lindenalleen erinnern bald darauf an die alte Rennbahn. Sie gerät bis 1993 in Vergessenheit.<br />
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'''Prächtige Karossen rollten über die Dammchaussee Bad Doberan.'''(OZ 31.5.1997) <br />
*Die ersten Rennen fanden 1822 im Juli statt, aber die „Gesetze für mecklenburgische Pferderennen" wurden von Friedrich Franz I., nunmehr Großherzog, erst 1823 veröffentlicht und bei dem Rennen in jenem Jahr erstmals angewandt. Danach gab es konkrete Bestimmungen für Alter und Gewicht der Pferde und über die Zahl der bei den jeweiligen Wettbewerben zugelassenen Tiere, zum Beispiel beim Rennen der Landleute zehn, ansonsten sechs. Die Reiter hatten sich vor und nach dem Rennen zu wiegen. Sieger wurde „das Pferd, dessen Kopf zuerst die Linie zwischen den Gewinn-Pfosten berührte." An Rennen gab es bereits 1823: <br />
# Bauern-Rennen mit mecklenburgischen Pferden, das von dem Bauern selbst oder einem seiner Leute geritten wurde.<br />
# Friedrich-Franz-Rennen für mecklenburgische Pferde.<br />
# Rennen für dreijährige mecklenburgische Pferde.<br />
# Pauls-Rennen für mecklenburgische Pferde jeden Alters<br />
# Rennen der vierjährigen Pferde (mit unterschiedlichem Gewicht der Reiter<br />
# Alexandrinen-Rennen. Hier war jedes Pferd und jeder Reiter zugelassen, auch ohne Rücksicht auf die Nationalität. <br />
*Allerdings waren für alle Rennen, bis auf das der Landleute, genaue Angaben über die Pferde und sogar über die Farbe der Anzüge der Reiter zu machen, denn wahrscheinlich wollte man von Anfang an möglichen Tricks begegnen. Dementsprechend hart waren die Strafen. Wer beispielsweise Pferde mit falschem Geburtsschein zum Einsatz brachte, wurde ausgeschlossen und mußte eventuell gewonnene Preise zurückgeben. Schon 1825 waren beim Rennen in Doberan bereits Pferde aus den königlich-preußischen, hannoverschen und sogar aus württembergischen Gestüten beteiligt. Es gab Preise von 40 bis 90 Friedrichs d' or (etwa 200 bis 450 Goldtaler), Goldene Peitschen, Peitschen mit silbernen Ringen oder silberne Etuis mit Gravur über Datum und Sieger. <br />
*1826 beispielsweise siegte beim Rennen der Landleute unter 168 Teilnehmern Christian Brüsehaber aus Jördensdorf/Amt Buckow. Das Friedrich-Franz-Rennen entschied Herr von Biel aus Weitendorf für sich, und das Rennen der Dreijährigen gewann Graf von Bassewitz aus Prebberede. In dieser Rennwoche herrschte natürlich zwischen Doberan und Heiligendamm Hochbetrieb. Nicht nur aus Mecklenburg waren Adel, Gutsbesitzer und das wohlhabende Bürgertum angereist, und die Karossen und Kutschen rollten in bunter Vielfalt über die Dammchaussee. <br />
* Englische Mode wurde bereits getragen, bei den Damen und Herren, und man wußte schon, was es mit einem „handicap" oder „blind race" auf sich hatte.(PETER GERDS)<br />
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'''Manchmal lief sogar ein flinkes / Fohlen beim Wettkampf mit'''(OZ, 21.6.1997) <br />
* Bad Doberan. Gekommen war bereits 1828 der englische Herrenreiter, Globetrotter und Schriftsteller Charles James Apperly, der einen Bericht über den Pferderennsport und die Vollblutzucht in Mecklenburg mit dem Titel „Nimrods German Tour" verfaßte. „Der erste Tag des Meetings wurde durch eine Art Burleske auf den Rennsport eingeleitet", bemerkte er darin. „Ungefähr sechzig Bauern auf blanken Pferden zogen durch die Straßen Doberans zur Rennbahn hinaus, um den vom Großherzog zur Förderung der Pferdezucht gestifteten Preis zu bestreiten; sie starteten in sechs Abteilungen von je zehn Reitern, und die sechs Sieger lieferten sich dann ein Stichrennen um den Preis." Es geschah zu Anfang noch bei diesen Rennen, daß manchmal sogar ein Fohlen der Mutterstute hinterherlief, aber das änderte sich im Laufe der Zeit.<br />
* Von Apperly ist auch folgende Story überliefert, die den mecklenburgischen Pferdezüchter Pogge betraf. „Zwei Jahre zuvor besuchte der Herzog von Cambridge die Doberaner Rennen, selbst auf einem brillanten englischen Pferd beritten. Das herrliche Tier erregte Herrn Pogges Aufmerksamkeit, und ohne den hohen Herrn zu kennen, aber nach dem alten Recht, das auch der Katze gestattet, den Kaiser anzuschauen, redete er den Herzog an: ,Sie haben da ein gutes Pferd, mein Herr.' — ,Gewiß', war die gutgelaunte Antwort, ,in meinem ganzen Leben habe ich erst einmal ein besseres gesehen.' ,Und wem gehörte das?' rief Herr Pogge interessiert. - , Meinem Bruder.' - Nun war Herrn Pogges Neugier rege: Und darf ich fragen, wer Ihr Bruder ist?' - ,Der König von England.' - Der Herzog soll über das Gesicht des biederen Mecklenburgers herzlich gelacht haben." <br />
* In einem „Verzeichnis der in Mecklenburg befindlichen Vollblut-Pferde" von 1827 wurde berichtet: „Bei dem grossen Schwunge, der durch die Wettrennen veranlaßt, die Pferdezucht in den beiden Grossherzogthümern Mecklenburg seit kurzem erhalten, hat es das Comitte für Mecklenburgs Wettrennen für selbige als nothwendig erachtet, dass für die im Lande befindlichen hohen Blutpferde nebst ihren Nachkommen ein öffentliches Verzeichnis errichtet wird."<br />
* Allein der Umfang dieses Verzeichnisses machte die Bedeutung der Pferdezucht sichtbar. Im ersten Dokument waren es lediglich 28 Seiten, 1835 bereits 68 und 1838 fast 100 Seiten mit der namentlichen Aufzählung (plus Eltern und Stammbaum) von 74 Hengsten und 206 Muttertieren - alles Vollblut natürlich. <br />
*Dabei waren solche hervorragenden Renner wie „Robin Hood" aus den Gütern Garvenstorf oder „Adria" und „Caprice" aus Alt Karin.(PETER GERDS)<br />
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''' So streng waren die Bräuche schon damals'''(OZ, 28.6.1997) <br />
*Bad Doberan. Nun ein paar Erinnerungen eines Zeitgenossen, des Freiherrn Julius Maltzan, der viele Jahre in Doberan verbrachte und ein ausgezeichnetes Bild aus den Jahren von 1819 bis 1890 nachgezeichnet hat. Er berichtete, daß die Wettrennen in den zwanziger Jahren des 19. Jahrhunderts einen ganz anderen Charakter gehabt hätten als 70 Jahre später.<br />
* Zu Beginn waren die Rennpferde und ihre Reiter aus Mecklenburg allgemein bekannt, „weshalb denn auch das nähere Interesse des großen Publicums an den Ergebnissen der Rennen lebhafter war, als es in neuerer Zeit der Fall ist". Auch von einer originellen Erscheinung auf dem Rennplatz erzählt Maltzan in seinen Aufzeichnungen, von dem Pferdehändler Lichtwald aus Neubrandenburg: „Der Sohn eines Tagelöhners vom Lande hatte seine irdische Laufbahn als Gänsehirte begonnen, war dann bei seinem Gutsherrn Stalljunge, dann Reitknecht geworden, war aber in andere Dienste gegangen und hatte sich nach und nach so viele erworben, daß er einen kleinen Pferdehandel beginnen konnte. Durch ungewöhnliches Geschick gelang es ihm, denselben bald sehr zu erweitern. Als englische Vollblutpferde mehr und mehr in die Aufnahme kamen, ließ er solche aus England kommen, reiste auch selbst zum Ankaufe dorthin, betrieb ein sehr schwunghaftes Pferdegeschäft und betheiligte sich lebhaft an den Rennen." Doch da ihm das noch nicht reichte, und er mit nicht ganz sauberen Papieren und Ahnentafeln arbeitete sowie grobe Ordnungswidrigkeiten beging, waten ihm sofort alle Rennbahnen in England und auf dem Kontinent verschlossen worden. So streng waren die Bräuche.<br />
* In der Zeit seiner großen Erfolge aber war Lichtwald auf dem Rennplatz, in feinster englischer Kleidung mit Frack und Zylinder, ein gefürchteter Konkurrent. Er war schlagfertig und führte eine scharfe Zunge. Als er einst von seinem früheren Gutsherrn ein wenig von oben herab gefragt wurde: „Weiten's noch, Lichtwald, as Sei bi mi de Gäus' häuden deren?", antwortete er: „Ja, Herr van X., ick weit'd noch; wenn Sei's höt'd harren, Sei häudeten's hüt noch." Jedes Jahr zu den Rennen wurden in den Zeitungen wie etwa 1828 in dem Blatt „Auszug der neusten Zeitungen" die Rennen mit den in diesem Zusammenhang stehenden anderen Festivitäten ausführlich auf den Titelseiten erläutert.<br />
* Neben der Rennbahn spielte das Geschehen in Doberan selbst, auf dem Kamp, im Musiktempel oder im Schauspielhaus, eine wesentliche Rolle im gesellschaftlichen Leben des ganzen Landes. Den ganzen Anfang machte beim Pferdesport wie immer das Rennen der Landleute, bei dem es Preise von 100 Reichstaler zu gewinnen gab. Die Zahl der Pferde, die von den Bauern gestellt wurden, nahm im Laufe der Zeit zu.(PETER GERDS)<br />
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'''Kühne Reiter kamen aus dem Bauerntum'''(OZ, 15.7.1997)<br />
* Bad Doberan. Im Jahr 1827 gab es bereits beim Pferderennen der Landleute zwei bedeutende Preise. Dabei ging es nach Aussagen von Zeitzeugen einmal um „einen silbervergoldeten Becher, welchen der Britische Admiral, Ritter Carl Oagle Baronet, und der Herr J. Pearse, Mitglied des Britischen Parlaments ausgesetzt haben", und um den Hauptpreis, „bestehend in einer Peitsche und 100 Reichsthaler Gold," (Um 1850 betrug das Jahreseinkommen eines Schiffszimmergesellen auf einer Rostocker Werft bei durchschnittlich 24 Arbeitstagen im Monat von morgens fünf bis abends 18 Uhr mit zwei Stunden Pause 179 Taler.) Also ging es bei diesem Rennen schon um beträchtliche Beträge, die bei anderen noch höher lagen. Um diese Bauernrennen ging es auch 1841 auf der „5. Versammlung deutscher Landund Forstwirte in Doberan". In dem Dokument hieß es: „Zum Glück klärte sich der Himmel doch noch kurz vorm Beginne der Bauernrennen auf. Unter den dazu gestellten 160 Pferden waren nicht allein zahlreich sehr gute, sondern die sämmtlichen haben um so mehr die Erwartungen der Ausländer übertroffen, als man wußte, daß die Bauern nicht ihre besten Pferde stellen, sie also noch bessere zu Hause haben mußten." Vermutlich wurden die Geschäfte dann auf den Bauernhöfen selbst getätigt. Der Ansporn zur Pferdezucht - auch außerhalb der großen Gestüte - hatte bereits Früchte getragen. Es wurde von der für die Pferderennen in Doberan zuständigen Kommission zudem festgestellt, daß die Wettkämpfe eine: „Aufmunterung des Standes der bäuerlichen Besitzer sind, und sich durch Erhöhung der Interessen für die Pferdezucht nützlich machen." Erwartet wurde fernerhin, daß „sie nächstdem dazu beitragen, kühne und dreiste Reiter zu bilden, und jenem Stande richtigere Begriffe von der Haltung und Pflege der Pferde zu verschaffen." Aber nicht nur Renn- und Reitpferde waren in der Rennwoche zu sehen. Die Equipagen des Herrscherhauses und anderer Gäste versuchten, sich in Prunk und Ausstattung zu übertreffen, und besonders die sogenannten Sechserzüge - also mit sechs Pferden - fanden Beachtung. Auf der Dammchaussee zwischen Heiligendamm und Doberan herrschte Hochbetrieb: Kabrioletts und Kutschen, Gigs und Vierspänner, zum Teil mit Vorreitern oder Reitknechten, offene Bankwagen und Chaisen belebten die Allee, Daneben bewegten sich elegant die Reiter, und auch manch ein Doberaner spazierte manch ein Doberaner im Schatten der Bäume.(PETER GERDS)<br />
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'''Jockey-As starb nach schwerer Verletzung'''(OZ,23.8.1997) <br />
* Jeder Sport hat seine Geschichte. Golfschläger wurden erstmals im schottischen St. Andrews geschwungen, das Tennis-Racket im Wimbledon. Auch in Deutschland gibt es solche Traditionen. Manchmal nur sind sie vergessen worden. Die Wiege des deutschen Galoppsports stand vor 175 Jahren in Doberan, und 1993 gab es nach 54 Jahren Pause einen Neuanfang. Der deutsche Turf hatte zu seinen Wurzeln zurückgefunden. Spinnen wir die Zeit zurück.<br />
* Vor 204 Jahren, 1793, gründet Friedrich Franz I. von Mecklenburg-Schwerin das erste deutsche Seebad in Heiligendamm und macht Doberan zu seiner Sommerresidenz. Unter englischem Einfluß gelangt auch die Vollblutzucht nach Mecklenburg, ein „erstes feyerliches Pferde-Wettrennen" findet am 28. Juli 1804 statt. Allerdings ohne eigentliche Bahn, auf freiem Feld. Da die Pferdezucht und die Ansprüche der Sommergäste wachsen, wird der Bau einer Rennbahn ins Auge gefaßt. 1822 kommt es zur Gründung des Doberaner Rennvereins, und im selben Jahr, am 22. August 1822, zum ersten Renntag. Dieser findet bereits auf dem Gelände der späteren Rennbahn statt, auf halbem Wege zwischen Doberan und Heiligendamm. Ein Jahr später werden von Friedrich Franz I. die „Gesetze für mecklenburgische Pferderennen" bestätigt, und im Herbst 1823 schenkt der Großherzog dem Rennverein die hufeisenförmig angelegte neue Rennbahn. Der Rennbetrieb beginnt. <br />
* Alljährlich finden drei aufeinanderfolgende Renntage statt, meistens im August. Sie gestalten sich zum gesellschaftlichen Höhepunkt der ganzen Region. Volksfeste, Feuerwerk, Musik. Aber auch die Bauern machen mit. Jeweils der dritte Renntag war der „Bauernrenntag". Schon 1825 beteiligen sich die Bauern mit 70 Pferden. <br />
* Die ersten Jahrzehnte der Rennen stehen völlig im Zeichen der mecklenburgischen Züchter. Baron Biel, Graf Hahn-Basedow, Graf Wilamowitz-Möllendorf, Ulrich von Oertzen, sie sind die Wegbereiter der deutschen Vollblutzucht und beherrschen die besseren Rennen, das seit 1827 gelaufene Paul-Friedrich-Rennen. Für beide Rennen haben die Großherzöge goldene Peitschen gestiftet, die jeweils dem Sieger auf ein Jahr verliehen werden. Auf einem goldenen Band, das sich um die Peitsche schlingt, sind die Namen der Sieger eingraviert. Vorbild für die „große" Goldene Peitsche, die später zuerst in Hoppegarten und dann in Baden-Baden zum Austrag kommen wird.<br />
* Die Rennen in Doberan erlauben nun einen stetigen Aufschwung. 1829 reitet ein schrulliger Engländer namens James Apperly auf Einladung Baron Biels zwei Pferde der Erzherzogin zum Sieg, auf Knien nimmt der Reiter einen Goldpokal entgegen. 1849 vernichtet ein Orkan die Pappelallee, neue Lindenalleen werden angelegt, sie existieren heute noch. 1854 wird eine neue Tribüne errichtet, später kommt eine zweite hinzu. 12 000 Besucher sind jetzt keine Seltenheit, darunter manchmal sogar der König von Preußen oder der russische Zar. Das Aufkommen der Eisenbahn sorgt für weitere Belebung. Dafür muß jetzt der dritte Renntag, ein Dienstag, schon um 11 Uhr anfangen, damit die auswärtigen Gäste den 4-Uhr-Zug nach Berlin noch bekommen.<br />
* Berühmtheiten des Turfs geben sich die Ehre. Die Derbysieger Hymenaeus, Künstlerin, Trollhetta und Impuls weihen den Doberaner Turf. Und Kincsem, die ungarische Stute, das berühmteste Rennpferd aller Zeiten und Länder. Am 29. Juli 1876 gewinnt sie beim 4. Start ihrer 54 Starts und Siege umfassenden Rennlaufbahn in Doberan das Erinnerungsrennen. Doberan spielt mit im Turfkonzert. Victor Silberer trägt in sein berühmtes Turf-Lexikon unter dem Stichwort Doberan ein: „Bedeutender Rennplatz in Deutschland mit mehrtägigem Meeting im August."<br />
* Ein trauriges Ereignis prägt das Jahr 1904, als der Graditzer Stalljockey, der achtfache deutsche Meister Charles Ballantine, mit dem Schimmel Zwickel im scharfen Zielbogen von einem vor ihm stürzenden Pferd zu Fall gebracht wird. Mit schweren Rückgratverletzungen kommt Ballantine ins Rostocker Krankenhaus, wo er bald an einer Lungenentzündung stirbt.<br />
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'''Im Doberaner Rennverein werden Karten neu gemischt'''(Vom 12. bis 19. Juli finden die sechsten Renntage statt, OZ, 29.12.1997,von JOCHEN MÜLLER)<br />
* Kaum ist das Jahr des 175. Galopperjubiläums, das auf der Mutter aller deutschen Rennbahnen in Bad Doberan begangen wurde, zu Ende, da kündigt sich mit der Mitgliederversammlung am 10 Januar bereits ein weiterer Höhepunkt an. Höhepunkt auch deshalb, weil auf dieser Mitgliederversammlung ein neuer Vorstand gewählt und eine Betriebsgesellschaft vorgestellt werden, die eine vielfache Nutzung der Rennbahn für unterschiedliche Veranstaltungen koordinieren wird.<br />
* Im neuen Vorstand, das erfuhr die OSTSEE-ZEITUNG bereits vorab, werden der absolute Kenner des deutschen sowie des internationalen Galopprennsports, Hans Heinrich von Loeper, und auch der bisherige Vorstandsvorsitzende, Dr. Horst Metz, nicht mehr mitwirken. „Das jedoch heißt nicht“, so von Loeper gegenüber OZ, „daß wir uns nicht weiter für den Galopprennsport hier an der Küste einsetzen werden." Der Doberaner Rennverein baut indes auf einen Vorstand, der aus der Region kommt und da sind u. a. solche Namen wie Achim Stracke, Jöm Rüsch und Gernot Böttrich im Gespräch.<br />
* Das Dauerthema Tribünenneubau wird mit Sicherheit auch auf der neuerlichen Mitgliederversammlung eine wesentliche Rolle spielen. Neuester Stand: Für das hölzerne Bauwerk, das nun schon vor geraumer Zeit auf dem Reißbrett des Bad Doberaner Ingenieur- und Architekturbüros Krause entstand, ist die baufachliche Genehmigung erteilt, und auch mit der eigentlichen Baugenehmigung ist in kürzester Zeit zu rechnen. Kühne Optimisten hatten schon zur Jubiläumsrennwoche mit der Einweihung der über 40 Meter langen Tribüne, auf der einmal so um die 500 Sitzplätze zur Verfügung stehen werden. Nun hofft man, daß die nach alten Entwürfen konstruierte Tribüne ländlich zu den 98er Rennen stehen wird.<br />
* Die Rennwoche soll vom 12. bis 19. Juli '98 über das Geläuf gehen. Man rechnet schon heute damit, daß, wie schon zur Jubiläumsrennwoche, erneut fünf Renntage auf dem Programm stehen werden. Wenn von prominenten Startern die Rede sein wird, dann dürfte bereits jetzt klar sein: Peter Schiergen, die Lichtgestalt des deutschen Galopprennsports, der bei den Besuchern der Doberaner Rennen in den vergangenen Jahren durch grandiose Siege zum Publikumsliebling wurde, wird an der Ostseeküste nicht mehr starten, da er ins Trainerlager wechselte.<br />
* Aber vielleicht ist der sympathische Jockey ja schon zu den sechsten Renntagen in Bad Doberan als Trainer präsent. <br />
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Datei:Dob66.jpg|Studemundsche Skizze<br />
Datei:S197.JPG|<br />
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Datei:S199.JPG|Hindenburg 1927 zu Besuch<br />
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Datei:Dob70.jpg|Lutz Elbrecht, Plan für eine Haupttribüne 1954<br />
Datei:S71.JPG|Bauernrennen<br />
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Datei:S39.JPG|Achim Stracke, einer der verdienstvollsten Präsidenten des Doberaner Rennvereins<br />
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Datei:S46.JPG|Fotostrecke 1993-etwa 2006(J. Müller)<br />
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*Das erste und einzige Poloturnier, der "Bentley Polo Cup Heiligendamm", fand vom 10. -12. September 2004 im Innenraum der Bad Doberaner Galopprennbahn statt:<br />
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====Sommerrodelbahn====<br />
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[http://www.ostsee.de/ausflug/sommerrodelbahn-bad-doberan.html]</div>PeterBeckerhttps://www.ortschroniken-mv.de/index.php?title=Sport_in_Doberan&diff=108192Sport in Doberan2024-03-11T11:17:50Z<p>PeterBecker: /* Radsport */</p>
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<div><br />
* [[Doberan (Bad)]]<br />
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*'''Sportgeschichte nach Sportarten:'''<br />
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====Organisation Allgemeines====<br />
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[[Datei:O0.JPG|400px|zentriert|Bad Doberan]]<br />
* Fred Egler (r.), Bad Doberans sportlicher Rentner, ist 80 Jahre alt geworden. Der Kreissportbund, hier vertreten durch den 1. Vorsitzenden Uwe Neumann, ehrt seinen langjährigen Funktionär mit der Ehrennadel in Gold. (Quelle: Rolf Barkhorn, OZ 26.8.2020)<br />
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* Unterlagen Stadtarchiv Bad Doberan:<br />
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Datei:S211.PNG|Doberaner Sportler am Jungfernberg<br />
Datei:O59.JPG|K 82-1/Lageplan Stülower Sportplatz 1927<br />
Datei:O79.JPG|Antrag zur Pflanzung einer "Jahneiche" 1928 zur Einweihung am 12.August 1928<br />
Datei:O73.JPG|A 0119(ff)/Schr. Platzbau 1927<br />
Datei:O74.JPG|<br />
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Datei:O80.JPG|<br />
Datei:O81.JPG|Anträge Platznutzung ff<br />
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Datei:O83.JPG|<br />
Datei:O84.JPG|<br />
Datei:O85.JPG|<br />
Datei:O86.JPG|Protokoll Platzbeg.<br />
Datei:O87.JPG|Anträge Nutzung Lindenhof ff<br />
Datei:O88.JPG|<br />
Datei:O89.JPG|<br />
Datei:O58.JPG|N 0417(ff)/Doberaner Sportvereine 1932<br />
Datei:O60.JPG|Platznutzung 1932<br />
Datei:O61.JPG|dito Jungstahlh. 1933<br />
Datei:O62.JPG|Verw. ehem. marx. Vereinsvermög.<br />
Datei:O63.JPG|Antr. Platznutz. ff<br />
Datei:O64.JPG|<br />
Datei:O65.JPG|Sporthallenzustand<br />
Datei:O66.JPG|Antr. Platznutz.<br />
Datei:O67.JPG|Antr. Lehrer Thorbeck<br />
Datei:O68.JPG|A 0086(ff)/Schr. Motorsp.<br />
Datei:O69.JPG|<br />
Datei:O70.JPG|<br />
Datei:O71.JPG|<br />
Datei:O72.JPG|<br />
Datei:O90.JPG|A 0607/Einl. an BM Albrecht zum Schauturnen<br />
Datei:O135.JPG|<br />
Datei:O136.JPG|<br />
Datei:O137.JPG|<br />
Datei:O138.JPG|<br />
Datei:O139.JPG|<br />
Datei:O140.JPG|<br />
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* Broschüre '''"35 Jahre BSG Lokomotive Bad Doberan"''':<br />
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Datei:O105.JPG|<br />
Datei:O107.JPG|<br />
Datei:O108.JPG|<br />
Datei:O109.JPG|<br />
Datei:O110.JPG|<br />
Datei:O111.JPG|<br />
Datei:O112.JPG|<br />
Datei:O117.JPG|[https://de.wikipedia.org/wiki/Siegfried_Lemke][https://www.sportbuzzer.de/artikel/die-schmetternde-legende-siegfried-lemke/]<br />
Datei:O113.JPG|<br />
Datei:O114.JPG|<br />
Datei:O115.JPG|<br />
Datei:O116.JPG|<br />
Datei:S223.PNG|22.02.2001 Walter Schade<br />
Datei:O118.JPG|<br />
Datei:O119.JPG|<br />
Datei:O120.JPG|<br />
Datei:O121.JPG|<br />
Datei:O122.JPG|<br />
Datei:O123.JPG|<br />
Datei:O124.JPG|<br />
Datei:O125.JPG|<br />
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* Anlässlich des 50 jährigen Jubiläums des Bestehens des Bad Doberaner Sportvereins wird dessen Sportgeschichte in einer Broschüre ''' 50 Jahre Tradition Doberaner SV ''' dargestellt:<br />
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Datei:DSV0.JPG<br />
Datei:DSV1.JPG<br />
Datei:DSV2.JPG<br />
Datei:DSV3.JPG<br />
Datei:DSV4.JPG<br />
Datei:DSV5.JPG<br />
Datei:DSV6.JPG<br />
Datei:DSV7.JPG<br />
Datei:DSV8.JPG<br />
Datei:DSV9.JPG<br />
Datei:DSV10.JPG<br />
Datei:DSV11.JPG<br />
Datei:DSV12.JPG<br />
Datei:DSV13.JPG<br />
Datei:DSV14.JPG<br />
Datei:DSV15.JPG<br />
Datei:DSV16.JPG<br />
Datei:DSV17.JPG<br />
Datei:DSV18.JPG<br />
Datei:DSV19.JPG<br />
Datei:DSV20.JPG<br />
Datei:DSV21.JPG<br />
Datei:DSV22.JPG<br />
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* '''Bad Doberaner Sport hatte viele Helfer'''(Verfasser: Jochen Müller)<br />
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* In und um Bad Doberan ging es schon immer sportlich zu. So wurde einst in Heiligendamm bereis Golf und Tennis gespielt und auch, zunächst auf lebende Tauben später auf Tontauben, geschossen. Auf der ältesten Galopprennbahn Europas fanden spannende Rennen statt und in Bad Doberan war das Vogelschießen sehr beliebt.<br />
* Ebenfalls in der Münsterstadt war man in der Deutschen Turnerschaft und dem Arbeiter Turnverein sportlich sehr aktiv. Zu den fleißigen Organisatoren zählten damals u.a. Schneidermeister Fritz Gellendin, Dr. Willbrand, Buchhändler Rosenberg, Baumeister Lutz Elbrecht und Heiner Grewe. Neben Turnen, Kegeln und Leichtathletik wurde später auch Hand- und Fußball gespielt. Sportstätten waren seinerzeit die Kegelbahnen auf „Brands Höh“ und im Gasthaus zum „Erbgroßherzog“ in der heutigen Mollistraße sowie die Sportplätze am Kellerswald und am Stülower Weg.<br />
* Unmittelbar nach dem zweiten Weltkrieg „berappelte“ sich der Sport in Bad Doberan schnell. So wurde mit „Sturmvogel“ bald ein Sportverein gegründet. Es folgte KWU (Kommunales Wirtschafts Unternehmen). Besonders aktiv zu dieser Zeit waren Herbert Kohn, Erich Silbersdorf, Herbert Müggenburg und Fritz Rittgarn. Daraus ging 1952 die BSG (Betriebssportgemeinschaft) Lok Bad Doberan hervor. Träger und ein wenig auch „Finanzier“ war die Deutsche Reichsbahn. Vor allem jedoch halfen die Eisenbahner bei der Bereitstellung von Freifahrscheinen. Damit war der Transport zu den Wettkämpfen gesichert.<br />
* Erste Sektionen waren Fußball, Handball, Tischtennis, Turnen, Kegeln und Leichtathletik. Später kamen Schwimmen, Radsport, Schach, Volleyball, Ringen, Rehasport, Frauengymnastik und zeitweise auch Karate hinzu. Zu den „Machern“ gehörten seinerzeit u.a. Ella Pentzin, Heinrich Wischmann, Günter Trost, Walter Schade, Alfons Peter Grzech, Otto Wolski, Klaus Schäfer und später Jürgen Kruse. Unermüdlicher BSG Leiter war über viele Jahre Walter Schade. Erstaunlich lange, bis 1988 bekleidete der rastlose Lehrer dieses Amt und hatte so maßgeblichen Anteil am Wachsen des heute mit fast 1 000 Mitgliedern größten Sportvereins des alten Landkreises Bad Doberan.<br />
* Auch wenn hier stets der Breitensport im Vordergrund stand mischten ehemalige Lok Sportler auch international ganz vorne mit. So der Radsportler Karl-Heinz Oberfranz, der bei der internationalen Friedensfahrt immerhin 1972 in Gera die 50. Etappe für die DDR gewann und später auch bei den Olympischen Spielen in München startete. Auch in der Sektion Tischtennis wuchs mit Siegfried Lemke ein großes Talent heran. Sein erster DDR Meistertitel sorgte für viel Aufsehen in der Szene, so das der veranlagte Bad Doberaner schon bald zu SC Lok Leipzig delegiert wurde. In seiner langen Laufbahn brachte es Lemke auf immerhin 30 DDR Meister Titel und viele internationale Einsätze. Sein Pech: Tischtennis war seiner Zeit nicht olympisch.<br />
* Als Walter Schade den Vorsitz nach knapp 25 Jahren abgab sprang Klaus Schäfer, ein enger Vertrauter von Walter Schade, in die Bresche. Sein größtes Verdienst war es, den Verein über die Wende zu retten und in den Doberaner Sportverein umzuwandeln. Nach Klaus Schäfer folgte Volker Noeske. Heute ist Hartmut Polzin Vereins Vorsitzender.<br />
<br />
* '''Zeitzeugenbericht zur Sportgeschichte in Bad Doberan'''<br />
(von '''Margitta Hilgers''', geb. Gonsiorowski, in Zusammenarbeit mit Lisa Ender)<br />
<br />
* Durch meine Sportlehrerin, Frau Zeug wurde meine Vorliebe zum Sport(Turnen) geweckt. Zusammen mit anderen Schülerinnen und Freundinnen wurde ich 1959 Mitglied der SV Dynamo Bad Doberan.<br />
* Zu Beginn spielten wir mit unserem Trainer Heinz Skrotzki viel Volleyball.<br />
* Wir wurden aber hauptsächlich zu ''„Dynamomädchen“'' für Turnen und künstlerische Gymnastik. Auf Dorffesten, Wahlveranstaltungen etc. waren unsere Schauturnveranstaltungen als Rahmenprogramm gern gesehen.<br />
* Fleißiges Üben und viel Freude an unserem Sport brachten uns zu unserem großen Ziel, der Teilnahme am Deutschen Turn- und Sportfest 1961 und 1963 in Leipzig.<br />
* Übungen mit Reifen, Bändern und Turnen auf dem Schwebebalken und am Barren war unser Auftritt auf dem 2. Turn- und Sportfest 1963 in Leipzig. Die Holme des Stufenbarrens wurden von Soldaten des Armeesportvereins während der Vorführung gehalten.<br />
* An Mitstreiterinnen wie Lisa Götze(Ender), Irmtraut Götze, Ulla Ostrowski, Dagmar Hancke, Hille Kreuzfeld, Christa Gabrahn, Almut Köller u. a. kann ich mich erinnern. Betreut und vorbereitet wurden wir von Helga Hoffmann, Otto Wolski, O. Jenderney, Otto Pentzin und J. Westendorf.<br />
* Einige aus unserer Gruppe nahmen in der Folge an regionalen Sportfesten z. B. in Berlin und Gera teil.<br />
* In den 1970-er Jahren entstand das „Kinderturnen“ in der Turnhalle Rostocker Straße. <br />
* Einige ehemalige Turner wurden später an der Sportschule Güstrow zu Übungsleiter ausgebildet. Zusammen mit Lisa und Dieter Ender, Karin Krüger, Ingrid Salewski, Käthe Vick , Helga Hoffmann und andere wurde ich ausgebildet.<br />
* Es gab drei Altersstufen, Vorschulkinder, 1. Und 2. Klasse, übrige Kinder bis 10 Jahren. Unsere eigenen Kinder waren größtenteils auch dabei.<br />
* In späteren Jahren bildeten einige Frauen eine Prellballmannschaft. Dazu gehörten W. Weichbrot, I. Salewski, Sabine Wollmerstedt, Walter Skrotzkie und Helga Hoffmann.<br />
* Freitags trafen wir uns zum Turnen und Volleyball spielen(Turnhalle Rostocker Str.), später kamen auch unsere Partner zum Volleyball spielen dazu. Einige sind heute noch bei den Freizeitvolleyballern des Doberaner SV dabei.<br />
* Die SV Dynamo Bad Doberan war ein Polizeisportverein. Er bestand aus den Abteilungen Leichtathletik(Dieter Schmidt), Turnen(Helga Hoffmann) und Judo(Herr Westphal, Trainer Horst Scheil und Uwe Wrahse)<br />
<br />
* '''Zeitzeugenbericht zur Sportgeschichte in Bad Doberan'''<br />
(von '''Gabriele Jentoch''')<br />
* Nach einigen Jahren turnerischer Abstinenz in Bad Doberan durfte ich April 2005 die Abteilung Geräteturnen unter dem Dach des Doberaner SV 90 e.V. eröffnen. Der Bedarf an dieser schönen Sportart war von Beginn an erfreulich groß.<br />
* Maya Kim stieß als erste Übungsleiterin zu uns; es folgten Mandy Mastalskiund, später Anne Gret Bödecker. <br />
* Die stärker werdenden Anfragen für Kleinkindersport führten zur Eröffnung einer weiteren Gruppe, deren Training wir anfangs mit Eltern sicherstellten. Als Trainerin für unsere Jüngsten im Fachbereich Kinderturnen konnten wir Doreen Torbahn gewinnen.<br />
* Wie bei anderen Sportarten, war es erforderlich, dass wir uns zu Trainern( Stufe C )ausbilden ließen.<br />
* Die Kinder turnten in Freizeit- und Wettkampfgruppen, weiterhin in Altersgruppen unterteilt. Sie nehmen an internen, offenen und landesweiten Wettkämpfen teil. Ein besonderer Höhepunkt ist die Teilnahme am Deutschen Turn- und Sportfest des DTB.<br />
* Die Wettkämpfe finden nach den Regeln und Wertungsvorschriften des nationalen Aufgabenbuches Turnen und des Code de Pointage, Turn 10, Athletik nach Landesnormen und eigenen Regeln und Bewertungen statt.<br />
* In den letzten Jahren unterstützten wir zusätzlich den jährlichen Wettkampf „Jugend trainiert für Olympia“ durch Organisationsunterstützung der Ausrichtung des Wettkampfes auf Landesebene sowie als Wettkampfrichter des Bundesausscheides.<br />
* Unsere Erfolgsbandbreite beläuft sich vom 1. Landesmeistertitel bis hin zum letzten Platz bei Vergleichswettkämpfen mit anderen Vereinen des Landes MV.<br />
* Im Laufe der Jahre konnten wir Trainer und Kampfrichter aus unseren Reihen der Aktiven Sportlerinnen gewinnen. Anna Lena Golz, Amira Szadkowski, Elena Torbahn und Wiebke Wichmann agierten in doppelter bzw. dreifacher Funktion in unserer Abteilung, Aktive, Trainer und Kampfrichter.<br />
* Inzwischen studieren Anna Lena und Amira außerhalb, sie haben in einem Alter von 4 bzw. 5 Jahren ihre sportliche Laufbahn bei uns begonnen.<br />
* Stephanie Schwarz ist erfreulicher Weise als Übungsleiterin seit einiger Zeit in unserer Abteilung aktiv.<br />
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* '''Ingrid und Franz Zeug schreiben Sportgeschichte in Bad Doberan'''<br />
<br />
* Das Ehepaar Ingrid und Franz Zeug hat in ihrem Leben einen enormen Beitrag für die Entwicklung des Sports in Bad Doberan geleistet. Zahlreiche Auszeichnungen und Ehrungen zeugen von ihrem unermüdlichem Einsatz im Dienste des Sportes. Dabei spielte die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen eine besondere Rolle.<br />
* Ingrid(Jg. 1925), war langjährige Grundschul- und Sportlehrerin an der Pestlozzischule und Übungsleiterin im Polizeisportverein Dynamo.<br />
* Franz(Jg. 1926), war als Eisenbahner auf dem Bahnhof Bad Doberan tätig und hatte sich dem Schießsport verschrieben.<br />
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[[Datei:O218.PNG|400px|zentriert|Schießsport Bad Doberan]]<br />
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<gallery mode="packed">="400px" heights="400px"><br />
Datei:O175.PNG|Auszeichnung von Annelie Kröger, Schützin und Kassiererin der GO, durch KV der GST<br />
Datei:O177.PNG|<br />
Datei:O176.PNG|Franz Zeugs Superschützen<br />
Datei:O178.PNG|Auszeichnung Franz Zeugs durch Walter Schade<br />
Datei:O179.PNG|Schützen mit Guido Orth<br />
Datei:O180.PNG|Schützin Andrea Strohbach<br />
Datei:O181.PNG|Auszeichnung Franz Zeug<br />
Datei:O182.PNG|Schiesswettkampf auf dem Schießstand Kellerswald<br />
Datei:O183.PNG|Militärischer Mehrkampf<br />
Datei:O184.PNG|Schützen feiern<br />
Datei:O185.PNG|Silcke Haacke um 1965, seit der 5. Klasse in GO, vorbildliche Schützin, bei DDR-Meisterschaften Medaillengewinnerin, 3 mal in Folge Kreisschützenmeister, langjährige Übungsleiterin <br />
Datei:O174.PNG|Schützenkönig 1987 M. Windisch<br />
Datei:O186.PNG|erfolgreiche Schützinnen<br />
Datei:O204.PNG|<br />
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[[Datei:T133.JPG|400px|zentriert|Stülower Sportplatz in den 1930-ern]]<br />
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Datei:Dob342.jpeg<br />
Datei:O160.JPG|<br />
Datei:O155.JPG|<br />
Datei:O129.JPG|"Macher" der BSG Lok beim Maiumzug/ v.l, Siegfried Reinke(Handball), Jürgen Kruse(Radsport), Walter Schade(BSG Leiter), Gerd Dinse(Fußball)]]<br />
Datei:O166.PNG|Maidemonstration 1960-er<br />
Datei:O234.PNG|Fred Egler auf dem Sportfest der Werktätige 1978<br />
Datei:O235.PNG|Rolf Dietze auf dem Sportfest 1983<br />
Datei:O236.PNG|Gratulation an Fred Egler zum 35. Jahrestag 1983 des DTSB<br />
Datei:O237.PNG|Sportfest 1982<br />
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Datei:O169.PNG|<br />
Datei:O170.PNG|Margitta Gonsiorowski(verh. Hilgers), hinten Lisa u. Dieter Ender<br />
Datei:O171.PNG|"Dynamomädels" beim Schauturnen am Strand von Kühlungsborn<br />
Datei:O172.PNG|Parade in Kühlungsborn(vl. 1.R: Emmi Susemiehl, Heinz Skrotzki/ 2.R: Hildegard Kreuzfeld, Hannelore Timm/ 3.R: Lisa Ender, Christa Gabrahn<br />
Datei:O126.JPG|Dynamosportler 1962: v.l. Erwin Schulze, Dieter Schmidt, Helga Friedrich, Werner Seyer (Turnhalle Rostocker Str.)<br />
Datei:O93.JPG|1962 Schauturnen auf dem Kamp der Dynamo Sportwerbegruppe<br />
Datei:O128.JPG|Schauturnen<br />
Datei:L58.JPG|Dynamojungs um 1963<br />
Datei:L59.JPG|Dynamomädels um 1963<br />
Datei:O96.JPG|v.l.:Hannelore Timm,Elke Becker,Erika Lübs,Margitta Gonsiorowski,Hildegard Kreuzfeld,Angret Vick,vorne:Christa Gabrahn,Helga Friedrich,Margit Rusbild<br />
Datei:O133.JPG|<br />
Datei:O94.JPG|IV. Deutsches Turn- und Sportfest Leipzig 1963<br />
Datei:O95.JPG|<br />
Datei:O131.JPG|Leipziger Turn- und Sportfest 1963, Doberaner Delegation<br />
Datei:O132.JPG|v.l. Elke Becker, Christina Rubenow, Almut Köller<br />
Datei:O134.JPG|v.l. Christa Gabrahn, Elke Becker(verh. Schmidt)<br />
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Datei:O147.JPG|v.l. Herbert Müggenburg und Otto Wolski, Sportaktivisten der 1. Stunde<br />
Datei:O156.JPG|Otto Wolski ff<br />
Datei:O157.JPG|<br />
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Datei:O11.JPG|<br />
Datei:O12.JPG|<br />
Datei:O13.JPG|<br />
Datei:O30.JPG|Ehrung für Landrat Thomas Leuchert durch U. Neumann und M. Meinel vom Kreissportbund<br />
Datei:O31.JPG|Fred Egler, 1996<br />
Datei:O34.JPG|<br />
Datei:O35.JPG|Klaus Schäfer<br />
Datei:O36.JPG|<br />
Datei:O38.JPG|Mette Brandl wurde 2014 mit 7 Jahren das 1000. Mitglied des DSV(Sekt. LA)<br />
Datei:O39.JPG|<br />
Datei:O41.JPG|<br />
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====Fußball====<br />
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* Fußballtorwart Gert Jüsgen spielte bis 1962 bei Aufbau Bad Doberan und später in der Oberliga beim SC Neubrandenburg und dem 1. FC Magdeburg.<br />
[https://de.wikipedia.org/wiki/Gert_J%C3%BCsgen]<br />
<br />
<br />
[[Datei:F55.JPG|700px|zentriert|Bad Doberan]]<br />
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[[Datei:F54.JPG|700px|zentriert|Bad Doberan]]<br />
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[[Datei:F64.JPG|700px|zentriert|Bad Doberan]]<br />
Oben von rechts: Herbert Müggenburg, Horst Dähne, Walter Schoof, Horst Burdenski, Hajo Stremlow, Wolfgang Diedrich, Jürgen Lange, Srykowski, Herbert Kiesling.<br />
untere Reihe von rechts: Uwe Peters, Horst Jasiak, „Dackel“ Grimnitz, Willi Reiter, Ulli Manske, Oskar Burdenski('''Walter Schoof''' spielte bis 1965 bei der Betriebssportgemeinschaft (BSG) Lok/Aufbau Bad Doberan. 1963 gehörte er zu deren Mannschaft, die den Aufstieg in die drittklassige Bezirksliga Rostock erkämpfte. Zu Beginn der Saison 1965/66 wurde Schoof zum Fußball-Leistungszentrum des Bezirkes Rostock, dem SC Empor Rostock, delegiert(Quelle: Wikipedia).)<br />
[[Datei:F44.JPG|700px|zentriert|1996 Kreisauswahl gegen Hansa Rostock/Stehend v.l.: ???, Thomas Strehlow, Joachim Susa, Ralph Kleiminger, Eckhard Brackenwagen, ???, ???, Jörg Zimmermann, Dieter Schneider, Manfred Nieswandt, ???, Andreas Hermann, Eckhard Krenz, Jochen Gellendin, ???, Hans Albrecht, Gerd Hampel, Karsten Wenzlawski, ???, ???, Rainer Jahros<br />
Hockend v.l.: Manfred Scharon, ???, Volker Patzenhauer , ???, ???, Dietmar Hardow, Fred Prange, Eckhard Schmidt, Andreas Capito<br />
]]<br />
[[Datei:F41.JPG|700px|zentriert|DSVII, Hintere Reihe von links:<br />
Trainer Eckhard Schmidt, Sponsor Uwe Scheidemann, Holger Preuß, Daniel Schrammke, Sven Stange, Alexander Rehwaldt, Matthias Koch, Roland Schön<br />
Vordere Reihe von links:<br />
Stefan Liermann, Mirko Davidek, Michael Manske, Dirk Malner, René Orth<br />
]]<br />
[[Datei:F43.JPG|700px|zentriert|DSVII, Juni 1996, Hintere Reihe v.l.: Eckart Schmidt, Knut Kasulke, Marco Roggelin, Jan Grüder, Alexander Rehwaldt, Andreas Capito, Dirk Mazat, Daniel Schramke, Michael Manske, Robert Bauer, Tom Möller<br />
Vordere Reihe v.l.: Rene Orth, Tilo Härtel, Mirko Davidek, Christian Ebert, Matthias Heinicke, Tim Hohmuth]]<br />
<br />
[[Datei:F42.JPG|700px|zentriert|Hintere Reihe von links:<br />
Matthias Koch, Thomas Zitzmann, Mario Wohlgetan, Michael Schwertz, Torsten Plaschke, Mario Boock und Trainer Achim Susa<br />
Vordere Reihe von links:<br />
frgl. Heiko Möller, frgl. Tino Exner, Martin Susa, unbekannt, Tim Homuth]]<br />
<br />
[[Datei:F26.JPG|700px|zentriert|hl: René Slumski, Stefan Preuß, Stephan Enskat, Thomas Schulz<br />
vl.: Thomas Braun, Sven Stange, Dirk Malner, Frank Warning]]<br />
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Datei:F66.JPG<br />
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Datei:F18.JPG|<br />
Datei:F40.JPG|Dob. C-Jugend, August 1995,h. l. Gunnar Halm, Michael Schmidt, Kendy Schumann, Martin Prompe, Ronny Wockenfuß, Christian Perlitz/v. l. Andy Friedrich, Nils Ebert, David Schulz, Michael Schlafke, Steve Herrmann, Martin Sommerfeld, Marcus Stroschen, Godehard Wenk, Sponsor Klaus-Dieter Kurbin<br />
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Datei:F19.JPG|<br />
Datei:F9.JPG|2. v. r. Willi Reiter<br />
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Datei:F24.JPG|<br />
Datei:F25.JPG|<br />
Datei:F32.JPG|<br />
Datei:F33.JPG|D-Junioren<br />
Datei:F34.JPG|v. l. Jörg Zimmermann<br />
Datei:F35.JPG|Oskar Burdenski<br />
Datei:F36.JPG|DSV Alte Herren, Hallenmeister 1997/98/h.l.: ???, Tommy Bartsch, Eckhardt Schmidt, Udo Zickert, Michael Schwertz, Uwe Scheidemann, Torsten Pügge/v.l.: Martin Susa, Uwe Harder, Horst Schröder, Andreas Käkenmeister, ???<br />
Datei:F38.JPG|DSC, 22.8.1999/h. l. Vorstandsvorsitzender Frank Behrens, Ronny Quaas, Michael Grimnitz, Andre Behrens, Lars Wätzig, Ronny Liebe, Marcus Prehn, Tom Möller, Eric Nieswandt, Robert Schubert, Sponsor Klaus-Dieter Lehmann/v. l. Jens-Uwe Petersen, Tino Bürger, Rene Dops, Guido Glöde, Martin Schütt, Lars Nieswandt, Michael Nehring, Spielertrainer Mathias Timm <br />
Datei:F39.JPG|SV Einheit F-Junioren, Sept.1999/l. Axel Dahl<br />
Datei:F45.JPG|<br />
Datei:F46.JPG|A-Jugend 1993: h. l. Stefan Liermann, Gerd Wohlgetan(Trainer), Holger Eckbrett, Martin Möller, Christoph Garbrecht, Andreas Liermann, Tino Exner, Martin Mank, ???/v. l. Christoph Holm, Nils Schalke, Tim Hohmuth, Tino Abshagen, Daniel Schrammke, Mathias Heinike, Mario Wohlgethan, Christian Ebert, lieg. Sven Schüler<br />
Datei:F47.JPG|h. l. Lars Nieswandt, Maik Schröder, Erik Nieswandt, Ronny Susa, Paul Sebastian Küster, Mathias Frenz, Jürgen Urgast, ...Nieswandt/v. l. Martin Hampel, Christopher Schönfuß, Markus Person, Tino Capito, Martin Schütt<br />
Datei:F49.JPG|h.l. Trainer Henry Bloch(Einheit Bad Doberan), Paul Milhahn, Tilo Rosenkranz, Daniel Lüdtke, Robrt Pluskat/v. l. Marvin Zunker, Felix Bloch, Tom Friedrich, Tom Kröplin, Michael Bull, Jan Hodam, Manfred Nieswandt(Geschäftsführer der Firma Juul)<br />
Datei:F48.JPG|h. l. Willi Reiter, Holger Preuß, Mathias Koch, Reinhard Krüger, Michael Manske/v. l. Mario Boock, Heiko Möller, Torsten Frömmel, Tino Exner, Jan Grüder<br />
Datei:F50.JPG|l. Axel Dahl<br />
Datei:F53.JPG|Mike Werner, 1995/96 Verteidiger beim FC Hansa<br />
Datei:F56.JPG|h.l. Andreas Käckenmeister, Thomas Zitzmann, Torsten Frömmel, Mathias Koch, Dirk Malner, Thomas Grüder, Stefan Liermann, Stefan Körte, Willi Reiter/v. l. Daniel Schramke, Heiko Möller, Christoph Garbrecht, Michael Manske, Tino Exner, Mario Boock<br />
Datei:F57.JPG|3. v. r. Willi Reiter<br />
Datei:F59.JPG|19.08.2011<br />
Datei:F60.JPG|<br />
Datei:F61.JPG|<br />
Datei:F62.JPG|<br />
Datei:F63.JPG|<br />
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====Handball====<br />
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[[Datei:H27.JPG|700px|zentriert|Bad Doberan]]<br />
[[Datei:H28.JPG|700px|zentriert|Bad Doberan]]<br />
[[Datei:H25.JPG|700px|zentriert|Bad Doberan]]<br />
[[Datei:H26.JPG|700px|zentriert|Bad Doberan]]<br />
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Datei:H21.JPG<br />
Datei:H22.JPG<br />
Datei:H23.JPG<br />
Datei:H24.JPG<br />
Datei:F37.JPG|DSVI, 1998 Aufstieg in die Regionalliga, Thoralf Maeding, Lars Neumann, Dirk Weisheitel, Markus Schlette, Maik Winter, Thomas Schlutow, Hakon Bamm, Bernd Pluschkel, Carsten Frömmel, Jan Mietzelfeld, Detlef Lankowski und Ulf....<br />
Datei:H1.JPG|hl.Thomas Schlutow, Jan Mietzelfeld, Steffen Schliebs, Marcel Jaunich, Guido Sass, Dirk Weisheitel, Hakon Bamm, Markus Schlette, Trainer Detlef Lankowski, Sebastian Schnabel/vl. Torsten Stynka, Carsten Frömmel, Tommy Huckstorf, Hartmut Frank, Heiko Ganschow, Gabor Viglasi, Torhüter?, Mathias Polkow <br />
Datei:H6.JPG|hl. Physiotherapeut Daniel Tschiersch, Heiko Ganschow(?), Alexander Kreft, ?, Clemens Borchardt, Dirk Weiheitel, Stefan Kultermann, Jan Mietzelfeld/vl. Steffen Schliebs, Frank Furche, ?, Falk Heinrich, Christian Gerber, Christoph Käckenmeister, Marcus Schlette/davor: 12?, Robert French <br />
Datei:H9.JPG|hl. Dieter Schmidt, Mannschaftsbetreuer Steffen Schliebs, 24?, 9?, Udo Wosar?, Mathias Jahn, Stefan Strauch, 2?, Alexander Kreft, Physiotherapeut Daniel Tschiersch/vl. Christian Gerber, Steffen Wiegratz, 6?, Sebastian Prothmann, Robert French, Hein Wiebe, 4?, Falk Heinrich<br />
Datei: Doberan R Handball1.PNG<br />
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Datei:H60.PNG|Jürgen Jahnke<br />
Datei:H33.JPG|<br />
Datei:H34.JPG|<br />
Datei:H35.JPG|<br />
Datei:H36.JPG|<br />
Datei:H29.JPG|1993<br />
Datei:H30.JPG|1993<br />
Datei:H31.JPG|1993<br />
Datei:H32.JPG|1993<br />
Datei:H17.JPG|<br />
Datei:H16.JPG|<br />
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Datei:H19.JPG|<br />
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====Volleyball====<br />
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Datei:S25.JPG|Volleyballteam: Johannes, Uwe Sudrow, Bärbel, ?, Ehepaar Papke, Gabriele Jentoch, Frauke Maß<br />
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Datei:V41.jpg|Trainer Maik Utes hl: Susanne Droßel, Steffi Boche, Kerstin Egermeier, Kerstin Abshagen, Wiebke Swierczynski, Julia Alm, Franziska Flügel, Silke Tiede vl: Antje Meier ,Manuela Rabe, Sinja Krause(noch aktuelle Mannschaft, Mai 2021)<br />
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====Radsport====<br />
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* Radsport in Bad Doberan(Autor: Jochen Müller, Hohenfelde)<br />
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* Wo beginnt sie, die Geschichte des Radsports in Bad Doberan? <br />
* Bei dem Forstmeister Freiherr Karl von Drais (1785-1851), der sich im Januar 1818, nachdem er mit seinem Laufrad (Draisine) am 12. Juli 1817 von Mannheim nach Schwetzingen und zurück radelte, dieses patentieren ließ? Nicht belegt, aber gerne erzählt wurde, dass von Drais einst ein Wettrennen mit einem Läufer Rund um den Bad Doberaner Kamp veranstaltet hat.<br />
* In den 20er Jahren des vorigen Jahrhunderts, so wusste es das Doberaner Original, der Fotograf Robert Fischer (Rofi) einst zu berichten, fanden vor den Toren der Münsterstadt bereits Radrennen mit selbst gebastelten Startnummern, kleinen Preisen und natürlich mit viel Begeisterung statt.<br />
* Der organisierte Radsport zog im beschaulichen Doberan jedoch erst viel später ein. Max Paschke, den es 1938 aus Dresden an die Küste verschlug, und der in der Querstraße einen kleinen Vulkanisierbetrieb besaß, baute gemeinsam mit Herbert Jäger und dem späteren Kreisvorsitzenden des Deutschen Turn- und Sportbundes (DTSB) Bruno Baade die Sektion Radsport in der BSG Lok Bad Doberan auf. Einmal wöchentlich traf man sich in Paschkes Wohnzimmer, um all das zu besprechen, was für den Aufbau einer Sektion notwendig war. Am 23. September des gleichen Jahres startete mit Herbert Jäger erstmals ein Bad Doberaner Akteur bei einem internationalen Kriterium in Wismar. Die Hansestadt war ein Jahr später auch Austragungsort der Bezirksmeisterschaften im Querfeldeinfahren. Hier fuhr Jäger den ersten Sieg für die noch junge Sektion ein. Unterdessen wurde in Paschkes Wohnzimmer die Idee geboren, in Bad Doberan ein eigenes Radrennen auszurichten. Gesagt, getan. 1957 wurde vor dem Kurhaus das erste Bäderrennen gestartet. Ein Jahr später kam mit Jürgen Kruse ein gestandener Radsport Funktionär aus Wismar nach Bad Doberan. Gemeinsam machte man sich daran das 3. Bäderrennen vorzubereiten. Nach zwei Jahren Erfahrung sammeln sollte es was Großes werden. Am 19. Juli 1959 war es endlich so weit. Unter Federführung von Max Paschke, Bruno Baade, Jürgen Kruse und Heinz Raabe wurde dies immerhin als Qualifikation rennen für die Weltmeisterschaften gestartet. Außer Täve Schur war die gesamte DDR Elite am Start. Das 170 Kilometer Rennen der Asse gewann der mehrfache Friedensfahrt Teilnehmer Johannes Schober. <br />
* Großes Lob kam von der Fachpresse für die rührigen Organisatoren von der BSG Lok Bad Doberan. So schrieb seinerzeit die „Radsportwoche“: Der DSV tat gut daran, das 3. Bad Doberaner Bäderrennen als Auswahlrennen zur Bildung der Nationalmannschaft auszuschreiben. Der Kreis Bad Doberan, dessen Bewohner und Gäste hatten eine solche Klassebesetzung auf dem 42 Kilometer Rundkurs Bad Doberan- Kühlungsborn-Bastorf-Kröpelin-Bad Doberan redlich verdient. Von der recht schwierigen Quartierfrage über die Organisation an der Strecke bis hin zu den tausenden begeisterten Zuschauern, es fehlte an nichts. Die fast 400 Starter werden trotz der teilweise langen Anreise gern an diese großartige Veranstaltung zurück denken. Klug nutzte Jürgen Kruse die Radsport Begeisterung, die vom Bäderrennen ausging für die Nachwuchsförderung. So wurde an vielen Schulen, auch über die Kreisstadt hinaus, die „Kleine Friedensfahrt“ gestartet.<br />
* Im Oktober 1959 wechselten die Lok Radsportler zu Dynamo Bad Doberan. Längst war es nur eine Frage der Zeit bis auch Jugendliche zum Radsport stießen. So stand beim ersten Straßenrennen der Saison 1961 in Bützow mit Jochen Müller in der Altersklasse 14-16 erstmals ein Jugendfahrer am Start und am Ende mit Rang drei auch auf dem „Treppchen“. Bei den Junioren trat seinerzeit unter anderen auch der spätere Maler und Grafiker Felix Büttner, der einst den Kussmund der Aida Schiffen kreierte, kräftig in die Pedalen. Später fuhr er die Friedensfahrt mit. Nein, nicht als Akteur sondern als Maler, der viele interessante Sichten auf das Papier zauberte.<br />
* Mitte der 60er Jahre kam mit Richard Möller aus Kühlungsborn ein weiterer Übungsleiter zu den Bad Doberaner Radsportlern. Ein weiteres Talent reifte unter anderen mit Ralf Schulmeister heran. Zur gleichen Zeit stand bei der Kleinen Friedensfahrt in der Münsterstadt mit Karl Heinz Oberfranz aus Vorder Bollhagen ein kleiner Steppke auf Mutters Damenrad am Start[(https://de.wikipedia.org/wiki/Karl-Heinz_Oberfranz]. Er kam, sah und siegte auf Anhieb. Beim folgenden Kreisausscheid wurde er Dritter. Das ließ Jürgen Kruse und Reiner Karrasch, der 1966 als junger Sport- und Geschichtslehrer nach Bad Doberan kam , aufhorchen. Karrasch hingegen warb immer neue Talente für den Radsport. Wolfgang Paech zum Beispiel, der 1967 in Sebnitz zweiter im Rennen um den Preis des Deutschen Sportechos wurde. Im gleichen Jahr errang Ralf Schulmeister bei den DDR Titelkämpfen im Querfeldeinfahren in Guben die Silbermedaille. Mit Dietmar Mazewitsch reifte schon bald ein weiteres Talent, das bei Querfeldeinrennen wieselflink über die Hindernisse jagte. Nach intensivem Training wurde er 1968 DDR Meister in Aue. 1969 war das erfolgreichste, aber zugleich auch das traurigste Jahr für den Bad Doberaner Radsport. Mit Karl Heinz Oberfranz und Dietmar Mazewitsch qualifizierten sich gleich zwei Radsportler aus der Münsterstadt für die DDR Meisterschaften im Straßenfahren in Venusberg. Im Jugendrennen dominierte Oberfranz und gewann am Ende den Spurt aus einer vierköpfigen Spitzengruppe. Im Schülerrennen ließ auch Dietmar Mazewitsch keinen Zweifel an seiner Klasse aufkommen, gewann die erste Bergwertung und war maßgeblich an der Bildung einer dreiköpfigen Spitzengruppe beteiligt. Bei einer Abfahrt in der vorletzten Runde geschah dann das unfassbare. Dietmar wurde aus der Kurve getragen, prallte gegen einen Baum und erlag wenig später seinen schweren Kopfverletzungen. Unsagbarer Schmerz bei den Angehörigen und seinen Sportfreunden, die einen bescheidenen Kumpel verloren hatten, der auf dem Weg war, ein ganz großer Radsportler zu werden. Karl Heinz Oberfranz wurde schon bald zum TSC Berlin delegiert, gewann 1972 in Gera die 50. Etappe der Internationalen Friedensfahrt für die DDR und nahm im gleichen Jahr an den Olympischen Spielen in München teil. (Rang 30 im Straßenrennen).<br />
* In Bad Doberan wurde unter dessen weiter fleißig trainiert. Dietmar Meyer, Eberhard Wachholz und Wolfgang Bruhn gewannen in Cottbus den Pionierpokal und Uta Müller konnte sich über Gold bei den Mädchen freuen. Unvergessen auch ein Forum mit dem zweifachen Straßenweltmeister Gustav Adolf Schur, das 1972 im Bad Doberaner Kurhaus stattfand. Harry Rohrbach, Wolfgang Bruhn, Thomas Nickel, Peter Thiele, Karl Bull und Michael Jahnke waren in dieser Zeit die erfolgreichsten Lok Radsportler, die unter anderen auch bei DDR Auswahlrennen von sich Reden machten. Mitte der 70er Jahre kam mit Dirk Dassel erneut ein veranlagtes Talent aus Vorder Bollhagen zu den Lok Radsportlern. Beim DDR Endausscheidung des Spartakiadekilometers in Merseburg „spulte“ Dirk die 1000 Meter in 1:40,5 Minuten ab und wurde überlegener Sieger.<br />
* Reiner Karrasch gelang es in dieser Zeit immer hin solche seinerzeit erfolgreichen Rennfahrer wie den vielfachen Friedensfahrt Etappensieger Michael Milde, die Weltmeister Falk Boden und Klaus Grünke nach Bad Doberan zu locken. Gemeinsam mit solchen Lok Akteuren wie Karl Bull, Norbert Thorack, Karl Heinz Jürß und Dietmar Schmied wurden auf dem Sportplatz am Stülower Weg packende Aschenbahnrennen vor mehr als 500 Zuschauern ausgetragen. Rührige Organisatoren waren damals neben Reiner Karrasch auch Hans Jürgen Kowitz und Sektionsleiter Jochen Müller. Trotz solcher veranlagter Rennfahrer wir Thoralf Wiesner, Ralf Seibler, Roland Thorack, Robert Karrasch, Mario Mundt, Rayk Pothmann und Heinz Böckenhauer, die im DDR Maßstab immer wieder auf sich aufmerksam machten, mußte man lange auf größere Erfolge warten. Diese gelangen 1987 Thomas Range, Martin Allwardt, Thomas Höfer und Sven Harder gleich zweifach. Ohne wesentliche Bahn Erfahrung jagte das Bad Doberaner Quartett in Leipzig bei den DDR Meisterschaften im 2000 Meter Mannschaftszeitfahren auf der Bahn zum Erstaunen der Fachwelt als Sieger über den Zielstrich. Nur drei Wochen später wurden die Schützlinge von Reiner Karrasch auch DDR Meister im Mannschaftszeitfahren auf der Straße. Wahrhaftig großartige Erfolg, die es vorher in der Geschichte des Bad Doberaner Radsports so nicht gab.<br />
* Dann kam die Wende. Der gerade eingestellte diplomierte Trainer Uwe Johren entlassen. Der B1000 Bus futsch. Nahezu alle finanziellen Zuwendungen gestrichen. So begann das Sportjahr 1990 für die Radsportler des gerade in „ Doberaner Sportverein“ umbenannten Clubs. Trotz allem, die Bad Doberaner Radsportler um Reiner Karrasch steckten nicht auf, starteten schon bald wieder bei Rennen in Mecklenburg Vorpommern, Schleswig Holstein, Hamburg, Niedersachsen und darüber hinaus. Robert Karrasch, der Sohn des unverwüstlichen Übungsleiter und auch erfolgreichen Rennfahrers Reiner Karrasch, stand ganz besonders oft auf der höchsten Stufe des „Treppchens“. Wenig später wechselte er zum RC Hamburg, dem Verein, in dem auch der spätere Tour de France Siegers Jan Ullrich trainierte.<br />
* In Bad Doberan reifte derweilen mit Maik Roßhirt ein weiteres Radsporttalent. 1996 wurde Roßhirt Deutscher Jugendmeister im Punktefahren. Das gab Auftrieb. Etwa zur gleichen Zeit gelangen auch dem jungen Dirk Reichl zahlreiche Siege, zunächst in Norddeutschland. Bereits 1997 wurde er dann nahe Freiburg Deutscher Jugendmeister im Querfeldeinfahren. Noch im gleichen Jahr empfahl er sich für den Kader des Bundes Deutscher Radfahrer, wurde Zweiter bei einem internationalen Crossrennen in Luxemburg, startete gleich zweimal bei Querfeldein Weltmeisterschaften und gewann 1999 unter anderem die „Trophee de Provinces Francaises“, einer vier Etappenfahrt im Südwesten Frankreichs. Ausgangs der Saison wurde Reichl dann erneut Deutscher Meister. Diesmal im Bergzeitfahren bei den Junioren. Nach erfolgreicher Bundesligasaison, unterdessen für das Schweriner „ Greese Team“ startend, wechselte Dirk Reichl zu Beginn des Jahres 2000 zum Jan Ullrich Nachwuchsteam Telekom und wurde nach dessen Auflösung in die Reihen der Großen des Team Telekom übernommen. Zwei mal wurden er in der U 23 zweiter bei „Rund um den Henninger Turm“ und gewann eine Etappe bei der Irland Rundfahrt. Außerdem standen unter anderem Starts bei der Friedensfahrt und auch bei Paris- Roubaix, wo er sich stets auch in den Dienst von Alexander Winikurow, Jan Ullrich und Eric Zabel stellte, auf dem Programm. Reichl verunglückte später bei einem tragischen Verkehrsunfall([https://de.wikipedia.org/wiki/Dirk_Reichl]).<br />
* In Bad Doberan wurde indes fleißig weiter trainiert. Mit Jacob Fiedler und Marlen Jörend formte Reiner Karrasch, der weiterhin den schmalen Rennsattel drückt, weitere talentierte Akteure, die bei diversen Proficlubs zahlreiche Erfolge einfuhren.<br />
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* '''„Täve“ in Bad Doberan'''(Erinnerungen von Reiner Karrasch)<br />
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* An einem Dienstag im Mai 1970-Straßentraining der Radsportler der BSG Lok Bad Doberan, die sich in Richtung Warnemünde auf den Weg gemacht hatten. Kurz vor Elmenhorst stoppt ein entge-gen kommender Trabant. Die Fahrertür wird aufgerissen, der Fahrer springt aufgeregt heraus, strahlt übers ganze Gesicht. Mensch Täve, (Gustav Adolf Schur/zweifacher Rad Weltmeister) denke ich. „Dobberaan (da kam der anhaltinische Dialekt durch) schon wieder fleißig? Wie gehts? Du fährst immer noch auf dem Rad das Training mit?“, Hände schütteln, Schulter klopfen,weitere Komplimente und kurze, schöne Erinnerungen an zurück liegende gemeinsame Wettkämpfe. Täve hat Urlaub und genießt diese Zeit mit seiner Familie in Nienhagen. „Hast du mal ein Stündchen Zeit für uns“? Naja, wenn meine Frau mich lässt.....?“ Ein wenig vergnügt verfolgt sie unser Gespräch. Sie weiß schon was kommt. In einer knappen viertel Stunde ist alles geklärt.<br />
* Schon drei Tage später empfängt die Bad Doberan Schuljugend den zweifachen Weltmeister und Friedensfahrtsieger Gustav-Adolf Schur im Kurhaus der Stadt. Pünktlich um 14.00 Uhr betritt er den abgedunkelten Saal. Unter den Klängen der Friedensfahrt Fanfare stürmt Täve auf einem Wand füllenden Lichtbild als erster ins Stadion.Tosender Beifall von den gut 100 Anwesenden setzt ein. Sie hatten noch nicht gemerkt, daß Täve unter ihnen weilt. Als die Vorhänge wieder zurück gezogen werden, steht er leibhaftig vor ihnen. Jeder kann ihm die Hand schütteln, Blumen werde überreicht. Schon bald ist er hinter den vielen Blumen kaum noch zu sehen. Der sympathische Sportler ist sichtlich beeindruckt. Locker beginnt das Frage und Antwort Spiel. Täve erzählt etwas über sich,viel über andere, ihm wertvolle Menschen, Freunde und sportliche Gegner. Über Anstrengungen und Fleiß, die nötig sind, um solch sportliche Ergebnisse zu erreichen. Vom Kollektiv der Nationalmannschaft, von der Hilfe durch andere und der gemeinsamen Freude nach den vielen Wettkampfreisen wieder in der Heimat zu sein. Und vom Stolz, den einen Sportler erfüllt, wenn nach einem bedeutenden Sieg die Nationalhymne erklingt. Die Zeit verging wie im Fluge, aus einer vereinbarten Stunde wurden drei. Noch einmal wurden Hände geschüttelt-auf wiedersehen-alles Gute.<br />
* Vor dem Kurhaus sagte er ein wenig gerührt, ganz unter alten Sportfreunden zu mir: „Du, ehrlich, das war schon gut hier bei euch. Prima Urlaubstag!“<br />
*Ich bin glücklich und auch ein wenig stolz über diesen Nachmittag, der unseren Mädchen und Jungen noch lange in Erinnerung bleiben wird.(Reiner Karrasch ist seit Jahrzehnten Trainer in der BSG Lok Bad Doberan/Doberaner SV, der Verf.)<br />
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Datei:R44.JPG|Gustav Adolf(Täve) Schur<br />
Datei:T20.jpg|Kleine Friedensfahrt<br />
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Datei:R45.JPG|Karl-Heinz Jürß<br />
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Datei:R20.JPG|Dirk Reichl <br />
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Datei:R28.JPG|Johannes Schober Sieger Bäderrennen 1960<br />
Datei:R21.JPG|Bäderrennen 1960<br />
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Datei:R22.JPG|Karl Heinz Oberfranz Sieger der 50. Etappe für die DDR Bei der Friedensfahrt 1960 <br />
Datei:R23.JPG|Beim Festumzug zur 800 Jahrfeier Bad Doberans wurde der Wettkampf zwischen von Drais und einem Läufer nachgestellt<br />
Datei:R24.JPG|Kleine Friedensfahrt in den 80er Jahren auf dem Bad Doberaner Buchenberg<br />
Datei:R25.JPG|Karl Heinz Oberfranz<br />
Datei:R26.JPG|Jochen Müller (rechts) in den 60er Jahren beim internationalen Kriterium Rund um den Hanseatenring in Wismar<br />
Datei:R27.JPG|Jochen Müller (2. v. rechts)<br />
Datei:R16.JPG|<br />
Datei:R29.JPG|v. l. Henning Fründt, Martin Amberg, Martin Dorow<br />
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Datei:Doberan R Radsport1.PNG<br />
Datei:Doberan R Radsport2.PNG<br />
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[[Datei:R30.JPG|700px|zentriert|Bad Doberan]]<br />
[[Datei:R31.JPG|700px|zentriert|Bad Doberan]]<br />
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====Leichtathletik====<br />
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* '''DSV Leichtathleten setzen alte Tradition fort (Verfasser: Jochen Müller''')<br />
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* Wohl nur noch ältere Doberaner erinnern sich an den Sportplatz am Bollhäger Weg. In den 30er Jahren gab es hier neben packenden Handball- und Fußballspielen auch spannende Leichtathletik Veranstaltungen zu erleben. Hans Westphal, Baumeister Lutz Elbrecht und Walter Eichstädt waren nur einige der damals erfolgreichen Akteure.<br />
* Gleich nach dem 2. Weltkrieg formierte sich unter dem Namen „Sturmvogel“ eine neue Leichtathletik Generation. Bereits 1947 wurde der Ivendorfer Albert Becker Landesmeister im 400 Meter Lauf. Eine Bad Doberaner Lauflegende war seiner Zeit Tischlermeister Alfred Haber, der zunehmend mehr junge Männer für diese schöne Sportart begeisterte. Dies gipfelte in den legendären Staffelläufen Rund um den Bad Doberaner Kamp. So zu Ostern 1951, als zur Olympischen Staffel zahlreiche Zuschauer die Läufer anfeuerten. Nach spannenden Wettkämpfen lagen sich am Ende Ekkehard Gerik (100 m), Siegfried Türk (200 m), Heinz Spörk (400 m), Günter Niebuhr (800 m) und Schlussläufer Alfred Haber (1500 m) überglücklich als Sieger in den Armen. Haber, der unterdessen in den alten Bundesländern lebt verfolgte stets die sportliche Entwicklung in seiner Heimat und war einst auch bei einer der ersten „Molliläufe“ in der Münsterstadt zu Gast.<br />
* Auch eine überaus engagierte Frau muss unbedingt genannt werden, wenn es um die Bad Doberaner Leichtathletik Geschichte geht: Sigrid Bauch. Sie hielt in den 50er Jahren zumindest kurzzeitig mit 2:30,1 Minuten den DDR Rekord im 800 Meter Lauf. Später stießen u.a. Dieter Ulonska und Dieter Schmidt zu den Leichtathleten, die sich bereits 1952 in der gerade gegründeten BSG Lok Bad Doberan ansiedelten. Letzterer erkämpfte als B Jugendlicher den Bezirksmeistertitel im Speerwurf. Leider wurde diese Sektion wenig später aufgelöst. Schmidt ließ diese schöne Sportart jedoch nie los. 1962 nach seinem Studium baute er gemeinsam mit Erwin Schulze in der SG Dynamo Bad Doberan eine Leichtathletik Sektion und später auch ein Trainingszentrum auf. Auch hier ließen Erfolge nicht lange auf sich warten. So wurde z. B. Eckhard Höfer DDR Jugendmeister im Crosslauf, Rita Jahnel und der spätere Bad Doberaner Landrat Thomas Leuchert, um nur einige zu nennen, nahmen erfolgreich an Kinder- und Jugendspartakiaden im DDR Maßstab teil. Zahlreich waren seiner Zeit auch die Delegierungen zum Leistungszentrum SC Dynamo Berlin.<br />
* Nach der Wende wurde die SG Dynamo und damit auch die so erfolgreiche Leichtathletik Sektion aufgelöst. Dieter Schmidt begann sich im Doberaner SV in der Abteilung Handball zu engagieren. Sein Herz schlug jedoch auch weiter für die Leichtathletik. Auf Drängen des Vorstandes baute er 1998 eine Abteilung Leichtathletik auf. Schon bald mischten die jungen Leichtathleten in der Spitze des Landes mit. Immerhin auf 60 Mitglieder wuchs die Abteilung und mit Joachim Wessel, Silke Burmeister und Katharina Berndt gewann Schmidt schon bald neu Mitstreiter, die für den Kinder- und Jugendsport wirkten. Immer deutlicher beherrschten die jungen Bad Doberaner Leichtathleten die Spitze des Landes, oft auch gegen die übermächtige Konkurrenz vom SC Empor (später LAV) Rostock und dem SC Neubrandenburg. Johanna und Carolin Pügge, Georg Burmeister, Dana Borgwardt, Odett Erdmann, Carolin Heiden, Antje Völker und Julia Wilder zählten u.a. zu den erfolgreichsten Akteuren zu Beginn des 21. Jahrhunderts.<br />
* Mollilauf - und wieder ein Wettkampf zwischen Mensch und Maschine<br />
* Wenig später profilierte sich neben Wettkämpfen auf dem Sportplatz „Am Stülower Weg“ oder im Kellerswald (Cross Läufe) mit dem „ Mollilauf“ auch eine hochkarätige Laufveranstaltung. Unter Federführung von Hotelier Dr. Horst Metz, der gerade privatisierten Bäderbahn „Molli“, dem Kreissportbund und dem Doberaner Sportverein profilierte sich der Volkslauf über drei, sechs und 12 Kilometer schnell. Für Aufsehen sorgte stets der sechs-Kilometer Start, der in Heiligendamm unter dem lauten Pfeifen des „Mollis“ erfolgte. Dann kämpfte auf der Strecke Heiligendamm-Bad Doberan erneut Mensch gegen Maschine, wie einst auf dem Kamp zwischen Mensch und Draisine. Irgendwann kam dieser Traditionslauf ins straucheln. Beherzt sprang dann das Bad Doberaner Rote Kreuz in die Bresche und setzt diese schöne Tradition erfolgreich fort.<br />
*„Doberanner“ joggen 10 000 Kilometer über den Rennsteig<br />
* Sie laufen, laufen, laufen-am liebsten über den Rennsteig im Thüringischen. Und das schon seit über 23 Jahren. Genau am 28. September 1997 fanden sich am Rande des Bad Doberaner Kellerswaldes ein gutes Dutzend Laufbegeisterte zusammen, um eine Laufgruppe zu gründen.“Zur Pflege der läuferischen Traditionen in der Münsterstadt“, wie es auf der Gründungsurkunde der „Doberanner“ zu lesen ist. Seither treffen sich die Laufbesessenen jeweils sonntags um 10.00 Uhr an der Förderschule zum gemeinsamen Joggen. Jährlicher Höhepunkt ist unbestritten der Thüringer Rennsteiglauf, der größte Crosslauf Europas. Sage und schreibe 10 000 Kilometer legten die „Doberanner“ bisher auf dem Kamm des Thüringer Waldes zurück. Mit 27 Starts über die Marathon-Distanz (zuvor 45 km) war Winfried Heinike mit 1 139 Kilometern der ausdauerndste. Es folgten Andreas Knoch (969 km), Jochen Müller ((810 km), Magdalena Edner (758 km) und Klaus Luther (737 km/Kilometer Angaben von 2017). „Wir rennen nicht vorne mit, wollen Spaß haben und einfach dabei sein in den großen, bunten Starterfeldern“, so Magdalena Edner. Die Marathon-Strecke war jedoch nicht das Ende der Fahnenstange. Magdalena Edner, Klaus Luther, Frank Strietz und Andreas Knoch wagten sich sogar an den Super Marathon über 72 Kilometer von Eisenach nach Schmiedefeld. Die „100 Kilometer von Biel“ absolvierten Magdalena Edner und Klaus Luther erfolgreich. Weitere Marathons liefen die „Doberanner“ u.a. in Rom, Wien, Paris, New York, Zermatt, Palma, Hamburg, Berlin, Bremen, Kiel, auf dem Darß und dem Brocken. Nicht alle „Doberanner“ beschränken sich jedoch nur aufs Laufen. So bestieg etwa Magdalena Edner den Kilimandscharo und Jochen Müller startete immerhin 15 mal beim 300 km Radmarathon rund um den schwedischen Vätternsee. Birgit Starck nimmt außerdem an zahlreichen Triathlons teil, u.a. am Ironman 70.3 in Binz.<br />
* Auch dies ist durchaus erwähnenswert: Bereits zu DDR-Zeiten steckten Gerhard Schirmer und Johannes Mährlein eine gut drei Kilometer lange Runde im Kellerswald ab und trainierten emsig für den Rennsteiglauf. Dann kam die Wende. Viele große Marathon-Läufe waren plötzlich möglich. Besonders der Hamburg-Marathon hatte es den Beiden angetan. Das Problem: er fand am gleichen Wochenende statt, an dem auch der Rennsteiglauf gestartet wurde. Was also tun? Die beiden Laufverückten starteten am Sonnabend bei ihrem geliebten Rennsteiglauf, fuhren spät abends durch die Nacht in Richtung Norden und standen tags darauf pünktlich um 10. 00 Uhr am Start zum Hamburg-Marathon. So „verrückt“ war später keiner mehr.<br />
*Kilimandscharo bezwungen. Magdalena Edner meisterte große sportliche Herausforderung<br />
*Eisiger Wind, Schneetreiben aber auch gleißende Sonne und Temperaturen bis an die 40 Grad Marke gepaart mit unbeschreiblichen Naturschauspielen in fünf Vegetationszonen erlebte die Bad Doberanerin Magdalena Edner beim „Kilimann“, einer sportlichen Herausforderung in Afrika. Seit nunmehr 25 Jahren schnürt die einstige Handballerin die Laufschuhe. Erst startete sie bei kleineren Volksläufen, später nahm die Bad Doberanerin auch „Klassiker“, wie den Hamburg- und Berlin Marathon sowie den Rennsteiglauf unter die Sohlen. Dem langen „Kannten“ über 72 Kilometer von Eisenach nach Schmiedefeld folgten die 100 Kilometer von Biel in der Schweiz. Gerade über die Ziellinie gelaufen nahmen neue Herausforderungen bereits Konturen an. Diesmal sollte es gen Afrika gehen. So kam der „Kilimann“, eine Mischung aus der Besteigung des höchsten Berges des schwarzen Kontinents und einem Marathon am Fuße des Riesens gerade recht. So brach Magdalena Edner an der Seite von Extremsportler Michael Kruse aus Schwerin in Richtung Süden auf. Mit 30 Gleichgesinnten aus den USA, Afrika, Deutschland und Dänemark ging es von 1 800 Metern in sieben Tagen hinauf auf den Gipfel in fast 6 000 Meter Höhe. Beim Aufbruch stöhnten die Akteure noch über brütende Hitze. Das sollte sich mit zunehmender Höhe schnell ändern. Auf dem Gipfel dann Schneestürme und Temperaturen von 27 Grad unter null. Total erschöpft aber überglücklich hisste die kleine hiesige Delegation eine Flagge aus Mecklenburg Vorpommern auf dem Gipfel. Am darauf folgenden Sonntag ging Magdalena Edner trotz nahezu 40 Grad beim „ Kilimandscharo Marathon“ an den Start. Von 1 000 Meter Höhe ging es bei fließendem Fahrzeug Verkehr zunächst auf 950 und dann hinauf auf 1 300 Meter. Nicht nur Hitze und Auto Abgase sondern auch die Anstrengungen der Kilimandscharo Bezwingung machte den 300 Startern zu schaffen. Nach 4:45 Stunden lief die Doberanerin über den Zielstrich. „Das war das absolut Härteste, was ich während meiner langen sportlichen Laufbahn erlebt habe. Dennoch hatte ich kaum ernsthafte Probleme und konnte den Kilimandscharo noch weit vor dem Extremsportler Michael Kruse bezwingen“, so die Bad Doberanerin.<br />
<br />
* '''Leichtathletikasse des Doberaner Sportvereins'''(benannt von Frank Lehmann)<br />
<br />
* '''Lara Kempka''' Jahrgang 1997<br />
* 2011 Wechsel zum SC Neubrandenburg<br />
* größter Erfolg: 3. Platz Olympische Jugendspiele 2014 in Nanjing (China) Diskus 50,70 m<br />
<br />
* '''Jonas Baedeker''' Jahrgang 1999<br />
* 2016 Wechsel zum SC Neubrandenburg<br />
* größter Erfolg: Deutscher Meister U18 2016 in München 800m 1:53,04 min.<br />
<br />
* '''Niklas Tuschling''' Jahrgang 2002<br />
* 2014 Wechsel zum 1. LAV Rostock<br />
* größter Erfolg: 3. Platz bei den Deutschen Mehrkampfmeisterschaften 2020 in Vaterstetten 6.832 Pkt.<br />
<br />
* '''Liam Zippert''' Jahrgang 2004<br />
* Seit 2014 beim Bad Doberaner SV<br />
* größter Erfolg: Deutscher Vizemeister 2019 in Bremen Weitsprung 6,43 m<br />
<br />
<br />
<br />
[https://dsv-leichtathletik.com/]<br />
<br />
<br />
* Frank Paschek, 1956 in Bad Doberan geboren, ist ein ehemaliger deutscher Leichtathlet, der – für die DDR startend – bei den Olympischen Spielen 1980 die Silbermedaille im Weitsprung gewann... <br />
<br />
<br />
<br />
[https://de.wikipedia.org/wiki/Frank_Paschek]<br />
<br />
[[Datei:L24.JPG|700px|zentriert|Bad Doberan]]<br />
[[Datei:S250.PNG|700px|zentriert|Bad Doberan]]<br />
<br />
<br />
<gallery mode="packed" widths="200px"><br />
<br />
Datei:L15.JPG|Doberaner Staffel, links Lutz Elbrecht(Baumeister)<br />
Datei:IMG 1772.jpg<br />
Datei:IMG 1772.jpg<br />
Datei:L14.JPG|Staffellauf auf dem Sportplatz am Kellerswald<br />
Datei:L38.JPG|um 1965<br />
Datei:L25.JPG|l. Dieter Schmidt<br />
Datei:L26.JPG|r. Hermann Timm<br />
Datei:L27.JPG|2. v.l. Jochen Müller<br />
Datei:L28.JPG|v.l. Inge Bengelstorff, Angret Hannemann, Dorit Matschke, Karin Palesche<br />
Datei:L29.JPG|Nr. 89 Jochen Müller<br />
Datei:L30.JPG|v.l. Karin Palesche, Dorit Matschke, Eva-Maria Hamann, Brigitte Spettmann, Angret Hannemann<br />
Datei:L31.JPG|Brigitte Spettmann<br />
Datei:L32.JPG|?, Eva-Maria Hamann, Helga Friedrich<br />
Datei:L33.JPG|Hannelore Timm<br />
Datei:L35.JPG|Bezirks Cross Meisterschaft Ribnitz 1964, Nr. 102 Dieter Schmidt<br />
Datei:L36.JPG|<br />
Datei:L37.JPG|Cross der Jugend in Halle um 1965<br />
Datei:L39.JPG|<br />
Datei:L40.JPG|v.l. J. Müller, Br. Spettmann, H. Friedrich, H. Timm, E.-M. Hamann, H. Friedrich<br />
Datei:L41.JPG|1.R. steh. v.l. J. Müller, H. Friedrich, D. Matschke<br />
Datei:L42.JPG|Dieter Schmidt<br />
Datei:L43.JPG|<br />
Datei:L44.JPG|<br />
Datei:L45.JPG|<br />
Datei:L46.JPG|<br />
Datei:L47.JPG|<br />
Datei:L48.JPG|<br />
Datei:L49.JPG|<br />
Datei:L50.JPG|<br />
Datei:L51.JPG|<br />
Datei:L52.JPG|<br />
Datei:L53.JPG|<br />
Datei:L54.JPG|<br />
Datei:L55.JPG|<br />
Datei:L56.JPG|<br />
Datei:L57.JPG|<br />
Datei:L58.JPG|<br />
Datei:L60.JPG|Dynamo Leichtathleten in Bad Wilsnack, 1964 <br />
Datei:L61.JPG|<br />
Datei:L21.JPG|Kreissportfest der Werktätigen, Nr. 83 Eckardt Elbrecht<br />
Datei:L87.PNG<br />
Datei:L87a.PNG<br />
Datei:L88.JPG<br />
Datei:L1.JPG|<br />
Datei:L2.JPG|<br />
Datei:L9.JPG|<br />
Datei:L3.JPG|<br />
Datei:L4.JPG|<br />
Datei:L5.JPG|<br />
Datei:L6.JPG|<br />
Datei:L7.JPG|<br />
Datei:L8.JPG|<br />
Datei:L10.JPG|<br />
Datei:L11.JPG|Magdalena Edner<br />
Datei:L12.JPG|Elisa Sophie Döbel(AK 12), 5,35 m bei den Landesjugendsportspielen in Nbrb.<br />
Datei:L13.JPG|Siegerin Johanna Pügge, DSV, beim Ballwerfen<br />
Datei:L20.JPG|Leichtathleten des DSV Anf. 2000-er/u. a. Birgit Allwardt, Anett Allwardt, Odett Erdmann, Carolin Pügge, Antje Völker, Hein Wiebe<br />
Datei:L16.JPG|Nr. 371 Jörg Zimmermann<br />
Datei:L17.JPG|<br />
Datei:L18.JPG|l. Nr. 476 J. Müller<br />
Datei:L19.JPG|Doberaner Laufgruppe/v.l. 2. Rosi Bergmann, 6. M. Edner, r. J. Müller<br />
Datei:L22.JPG|Magdalena Edner<br />
Datei:L62.JPG|<br />
Datei:L63.JPG|<br />
Datei:L64.JPG|<br />
Datei:L65.JPG|<br />
Datei:L66.JPG|<br />
Datei:L67.JPG|<br />
Datei:L68.JPG|<br />
Datei:L69.JPG|<br />
Datei:L70.JPG|<br />
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Datei:L75.JPG|<br />
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Datei:L79.JPG|<br />
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Datei:L77.JPG|<br />
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====Frauensport====<br />
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</gallery><br />
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[[Datei:L23.JPG|700px|zentriert|Bad Doberan]]<br />
[[Datei:S28.JPG|700px|zentriert|Bad Doberan]]<br />
[[Datei:S29.JPG|700px|zentriert|Bad Doberan]]<br />
<br />
[[Datei:S240.PNG|700px|zentriert|]]<br />
[[Datei:S241.PNG|700px|zentriert|]]<br />
[[Datei:S242.PNG|700px|zentriert|]]<br />
[[Datei:S243.PNG|700px|zentriert|]]<br />
[[Datei:S244.PNG|700px|zentriert|]]<br />
[[Datei:S245.PNG|700px|zentriert|]]<br />
[[Datei:S246.PNG|700px|zentriert|]]<br />
[[Datei:S247.PNG|700px|zentriert|]]<br />
[[Datei:S212.PNG|700px|zentriert|vl: Marg. Trostmann, Rita Burgert, Inge Türk, Helga Dinse, dar. Hanne Raasch, Maritta Roddelkopf, Margit Meinel, Brigitte Elfeld, dav. Rosi Ginz, Rosi Schmäling, Edith Kurreck, Lotti Schrumpf, Lisa Schönfeld, dav. Bärbel Saß, dan. Eva Hagemeister, dav. Monika Tessin, Erika Franzke, Hildegard Jakubowski, Sonja Menzel, ?, Sylvia Türk ]] 1994 Dänemark/Falster<br />
[[Datei:S213.PNG|700px|zentriert|]]<br />
[[Datei:S222.PNG|700px|zentriert|]]<br />
[[Datei:S236.PNG|700px|zentriert|]]<br />
<gallery widths="400px" heights="200px"><br />
Datei:S16.JPG|<br />
Datei:S6.JPG|<br />
Datei:S21.JPG|<br />
Datei:S26.JPG|Frauensportfest: Birgit Stark, Gabriele Jentoch, Dana, <br />
Datei:S69.JPG|<br />
Datei:S214.PNG|1995 Darß, hockend: ?, Rita Burgert, Rosi Schmäling, Eva Hagemeister, Edeltraut Becker, stehend v. l. Anja Richardt, Hildegard Jakubowski, Erika Franzke, Marita Roddelkopf, Margit Meinel, Michaela ?, Hanne Rasch, Sabine Walmirstedt, Sabine ?, Waltraut Laser, Brigitte Elfeld, Helga Dinse, Monika Tessin, Inge Türk, Rosi Ginz, Edith Kurreck, Bärbel Saß<br />
Datei:S215.PNG|dito, v. l. ?, Maritta Roddelkopf, Rosi Schmäling, Eva Hagemeister, Edith Kurreck, Rita Burgert, Rosi Ginz, Marita Schulz<br />
Datei:S216.PNG|1996 Rügen/Prora/Sturm- und Regentour, v. l. Margaret Trostmann, Lotti Schrumpf, Rosi Schmäling, ?, ?, Sabine Walm., Bärbel Saß, Edith Kurreck, Waltraud Laser, Marita Roddelkopf, Eva Hagemeister, Margit Meinel, Brigitte Elfeld, Sylvia Türk, Rosi Ginz, Hanne Rasch, Erika Franzke, Lisa Schönfeld, Hildegard Jakubowski<br />
Datei:S217.PNG|1997 Dänemark<br />
Datei:S218.PNG|dito<br />
Datei:S219.PNG|dito, stehend v. l. Bärbel Saß, Hildegard Jakubowski, Hanne Liedke, Marita Tessin, Maritta Roddelkopf, Erika Franzke, Brigitte Elfeld, Lilo Bosuan, Christina Clasen, Hanne Rasch, Eva Hagemeister, Sylvia Türk, Waltraud Laser, Rosi Schmäling, Lisa Schönfeld, Edith Kurreck, Hilla Suhr, Lieschen Pahnke, sitzend v. l. ?, Johanna Saß, Marita Schulz, Rita Burgert, Lotte Schrumpf, Waltraud Skrotzki, Rosi Ginz, Steffi Brockmann, Margit Meinel, Michaela ?, Margarete Trostmann<br />
Datei:S220.PNG|1999 Burg Stargard und Umgebung, stehend v. l.: Rosi Ginz, Lieschen Pahnke, Margit Meinel, Michaela ?, ?, Inge Türk, Marita Schulz, Lisa Schönfeld, ?, Lotte Schrumpf, Margitta Hilgers, Eva Hagemeister, Monika Tessin, Brigitte Elfeld, Edith Kurreck, vorne v. l. Hanne Lidke, Rita Burgert, Waltraud Laser, ?, Hilla Suhr, Rosi Schmähling<br />
Datei:S221.PNG|v. l.: Rosi Schmäling,Fred Egler, Eva Hagemeister, ?, Rosi Ginz (in Heiligendamm)<br />
Datei:S233.PNG|2000 Jugendherberge Born/Darß<br />
Datei:S234.PNG|2000 Darß<br />
<br />
Datei:S224.PNG|2001 Malchow, oben: v. l.: Lisa Schönfeld, Sylvia Türk, Lieschen Pahnke, Inge Türk, Maritta Roddelkopf, Hilla Suhr, Mitte v. l.: Karin Engel, Marg. Trostmann, Brigitte Elfeld, Bärbel Saß, Lilo Basan, Gabi Jentoch, Edith Kurreck, , vorne v. l.: Hanne Rasch, Margitta Hilgers, Margit Meinel, Eva Hagemeister, Rita Burgert, Sabine ?, Rosi Schmäling, Rosi Ginz<br />
Datei:S225.PNG|dito<br />
Datei:S226.PNG|2002 Malente<br />
Datei:S227.PNG|2003 Ressenow Rostocker "Olympioniken"<br />
Datei:S228.PNG|2002 neue Sporthalle, Bild oben links: v. l. Rita Burgert, Edith Kurreck, Rosi Schmäling, Rosi Ginz, Lisa Schönfeld, Marg. Trostmann, Sylvia Türk, Bärbel Saß, Bild unten rechts am Kreis in Aktion v. l.: Rosi Schmäling, Edith Kurreck, Lisa Schönfeld, Sylvia Türk, Rosi Ginz und Rita Burgert<br />
Datei:S229.PNG|dito<br />
Datei:S230.PNG|2005 Binz/Rügen, hinten v. l.: Karin Engel, Edith Kurreck, Waltraud Laser, Margitta Hilgers, Lisa Schönfeld, Edeltraut Becker, Hanne Richter, Mitte v. l.: Ingrid Junge, Brigitte Elfeld, Hanne Rasch, Maritta Roddelkopf, Rosi Schmäling, vorne v. l.: Gerda Bruhn, Angret Sandner, Margit Meinel, Traudi Harder, Rita Burgert, Rosi Ginz, Hilla Suhr<br />
Datei:S231.PNG|dito<br />
Datei:S232.PNG|Seebrücke Sellin(oberes Bild), hinten v. l.: Margitta Hilgers, Brigitte Elfeld, Frau Hardr, ?, Edith Kurreck, Hanne Rasch, Hanne Richter, Rosi Schmäling, Karin Engel, vorne v. l.: Angret Sandner, Edeltraut becker, ?, ?, Rosi Ginz, Margit Meinel, Rita Burgert<br />
Datei:S235.PNG|2004 Murchin bei Usedom, v.l. Hanne Rasch, Edeltraut Becker, Lieschen ?, Edith Kurreck, Hilla Suhr, Sabine ?, Brigitte Elfeld, Margit Meinel, Angret Sandner, Rita Burgert, Rosi Ginz, Sylvia Türk, Marita Schulz, Margitta Hilgers, Karin Engel, Rosi Schmäling, Gerdi Bruhn, unteres Bild: Rosi Ginz und Rosi Schmäling<br />
Datei:S249.PNG<br />
Datei:S16.JPG|<br />
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Datei:S17.JPG|<br />
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====Sonstige Sportarten====<br />
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Datei:S26.JPG|Frauensportfest: Birgit Stark, Gabriele Jentoch, Dana, <br />
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Datei:Dob755.PNG|<br />
Datei:Dob755a.PNG|<br />
Datei:Dob755b.PNG|<br />
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*Tennis<br />
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Datei:O163.JPG|<br />
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Datei:Ten1.JPG|<br />
Datei:Ten2.JPG|<br />
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*Hundesport<br />
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Datei:Hu1.JPG|<br />
Datei:Hu2.JPG|<br />
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* Frauensport<br />
[[Datei:L23.JPG|700px|zentriert|Bad Doberan]]<br />
[[Datei:S28.JPG|700px|zentriert|Bad Doberan]]<br />
[[Datei:S29.JPG|700px|zentriert|Bad Doberan]]<br />
<br />
* '''Mach mit-mach`s nach-mach`s besser.....'''(Erinnerungen von Jochen Müller) <br />
<gallery widths="400px" heights="200px"><br />
Datei:O91.JPG|<br />
Datei:O92.JPG|<br />
Datei:O148.JPG|<br />
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<br />
* ......so hieß es am 3. Februar 1985 um Punkt 10. 00 Uhr original per DDR Kinderfernsehen aus Bad Doberan. Adi, der Hauptakteur dieser Sendung begeisterte die Bad Doberaner Mädchen und Jungen auch schon früher zum 1. Mai. Da wurde die Idee geboren, auch einmal eine Original Fernsehsendung, in der Schulen des Kreises miteinander wetteifern sollten, original aus Bad Doberan zu senden. <br />
* Und so hieß es schließlich: „Und nun liebe Kinder, seht ihr original aus Bad Doberan die Sendung ‚mach mit-mach`s nach-mach`s besser`. Es stehen sich gegenüber die Mannschaften der gastgebenden Ernst-Schneller-Oberschule Bad Doberan und der Fritz-Reuter-Oberschule Kühlungsborn.“<br />
* Adi, Ariane und die beiden engagierten Mannschaften wussten die Besucher auf den Rängen genauso zu begeistern, wie die vielen Fernsehzuschauer zu Hause an den Bildschirmen, denen auch viel wissenswertes aus unserem Kreis vermittelt wurde. <br />
*Indes wogte der Kampf zwischen beiden Schulen hin und her. Nach vielen ideenreichen Staffeln, die von der grandiosen Schlussstaffel noch überragt wurde, siegten am Ende die Kühlungsborner Mädchen und Jungen mit 24 zu 19 Punkten.<br />
<br />
====Tischtennis====<br />
* '''Siegfried Lemke''' spielt seit 1953 Tischtennis. Er begann seine überaus erfolgreiche Karriere in Bad Doberan und schloss sich 1959 dem SC Leipzig an.<br />
[https://de.wikipedia.org/wiki/Siegfried_Lemke]<br />
<br />
[[Datei:S30.JPG|700px|zentriert|Bad Doberan]]<br />
*Tischtennisländerkampf DDR - Dänemark 1968 im Haus der Freundschaft(HDF):<br />
[[Datei:T32.jpg|700px|zentriert|Bad Doberan]]<br />
[[Datei:S31.JPG|700px|zentriert|Bad Doberan]]<br />
[[Datei:S68.JPG|700px|zentriert|Bad Doberan]]<br />
[[Datei:S12.JPG|400px|zentriert|Bad Doberan]]<br />
<br />
====Kegeln====<br />
[[Datei:S32.JPG|500px|zentriert|Bad Doberan]]<br />
[[Datei:Keg6.JPG|500px|zentriert|Bad Doberan]]<br />
* v.l. vorne: Alfred Ressel, Rudolf Zimmermann, Klaus Pruchner, Bernd Schulze, Horst Arndt<br />
* hinten: Wolfgang Knauth, Gerhard Thielke, Helmut Knaack, Fritz Bartsch<br />
<br />
'''Wenn nur der Großherzog schon gekegelt hätte'''''(von FRANZ SCHWEIGER /OZ, 12.1.1993)''<br />
* Bad Doberan. Als Heinrich Köhn 1926 an der heutigen Gaststätte „Bellevue", ehemals Brandts Höh' eine Kegelbahn errichtete, konnte er den aktuellen Streit um die Anlage nicht ahnen.<br />
* Sie ist immer noch voll funktionsfähig, trotz des ehrwürdigen Alters von fast 70 Jahren. Gekümmert hat sich die Stadt wenig darum. Enthusiasten wie Rudolf Bartsch, Walter Keller, Kurt Pentzin, Horst Arndt und andere waren es, die immer wieder Hand anlegten und die Anlage betriebsfähig hielten.<br />
* Hier wurden die Grundlagen für die Erfolge der Kegler gelegt, die Doberan im ehemaligen Bezirk Rostock und jetzt im ganzen Land, ja sogar bundesweit, bekanntmachten. <br />
* Die Erfolge sind kaum noch zu zählen: Aufstieg von der Kreisklasse zur Bezirksliga, mehrfacher Bezirksmeister, Landesmeister der Senioren, ein 12. Platz bei der Bundesmeisterschaft, Einzeltitel von Günter Trost, Rudolf Bartsch, Karl Peters und Franz Schweiger, neuerdings von Wolfgang Knauth.<br />
* Viele Bürger fanden Freude am Kegeln, zeitweilig gehörten der Kegelsektion über 100 Mitglieder an. Fünf Männermannschaften, zwei Frauen- sowie Kinder- und Jugendmannschaften standen einst im Wettspielbetrieb. Volkssportmannschaften entstanden in den Betrieben. Sie vereinten nochmals über 100 Bürger, die regelmäßig Sport trieben. Übungsleiter wie Herr Wischmann, Günter Trost, Walter und Waltraud Keller, Fritz Bartsch und andere gaben Wissen und Können weiter.<br />
* Es herrschte Leben in der „Bude". Aber die Heimstatt wurde zu eng für die vielen Interessenten. Ringsherum entstanden neue, moderne Vier-Bahnen-Anlagen, auch auf den Dörfern und in den Kleinstädten. Deren Dorf- bzw. Stadtvätern hatten das offene Herz für die Kegler, das man in Doberan vermißt. <br />
* Allzu verständlich war daher der Wunsch, auch in Bad Doberan eine angemessene Sportstätte zu schaffen. Dazu gab es bereits zu DDR-Zeiten mehrere aussichtsreiche Versuche. Bis zu 45 Betriebe erklärten damals ihre Bereitschaft, materielle und finanzielle Unterstützung zu leisten. Nichts wurde daraus. <br />
* Zeitumstände und Kommunalpolitiker waren dagegen. Am weitesten kam man 1977/78. Arno Schranck, der damalige Bürgermeister, besorgte aus Calbe 60 Waggons Steine. <br />
* Dann wurde Bau-Stopp verfügt. Immer gab es in Bad Doberan andere Prioritäten: Kindergärten, Veteranentreff und vieles mehr. Sicher nichts Unwichtiges. „Ihr müßt ein Einsehen haben", hieß es. Die Kegler sahen ein. Besprechungen mit Bürgermeistern, von Fabian bis Grzech, fanden regelmäßig statt. Immer ohne befriedigende Ergebnisse. <br />
* Nach der Wende sind die Kegler vom Regen in die Traufe gekommen. Was nützen ihnen vollmundige Erklärungen von Innenminister Seiters; keine Sportanlagen aufzugeben. Die Stadt ist eben anderer Meinung.<br />
* Für das Stadtsäckel sind 5000 DM jährliche Betriebskosten für die bestehende Kegelbahn am „Bellevue" angeblich zu viel. Noch aus den Jahren 1988/89 schuldet die Stadt dem Besitzer des „Bellevue" 2000 DM für Heizkosten.<br />
* Jetzt wurde den Keglern bekannt, daß das Gelände mit Kegelbahn und angrenzendem Garten von der Stadt verkauft werden soll. Angeblich für ein Butterbrot. <br />
* Warum hat die Stadt die Kegler nicht unterstützt, selbst die traditionsreiche Sportstätte erwerben zu können? <br />
* Als wenig hilfreich wird von den Keglern auch der sicher gutgemeinte Ratschlag von Bürgermeister Berno Grzech empfunden: „Baut Euch doch so ein Ding allein". Er will immerhin ein Grundstück zur Verfügung stellen. 800 000 DM wären für den Neubau einer Wettkampfanlage notwendig. Daran müßte sich die Stadt, so ließ Landrat Hinz verlauten, mit 30 % beteiligen.<br />
* Undenkbar beim notorisch schlappen Stadtsäckel. Welch eine Rechnung: Über einen spektakulären Neubau, der 800 000 DM kostet, wird allen Ernstes, oder etwa nicht ganz so ernst (?), nachgedacht.<br />
* 5000 DM jährliche Betriebskosten bringen aber angeblich unüberwindbare Probleme mit sich. Ist das nicht widersinnig? <br />
* Wollen sich die heutigen Stadtväter etwa in ihrer Ablehnung gegenüber dem Kegelsport in keiner Weise von ihren Vorgängern unterscheiden? Wollen sie sich etwa dem Vorwurf aussetzen, sie denken nur in Rennbahn-Dimensionen oder an die 200-Jahr-Feier von Heiligendamm mit ihrem Glanz und Glamour?<br />
* Schade, daß der Großherzog nicht auch schon gekegelt hat. Das wäre doch was: „Friedrich-Franz-Kegelbahn". Niemand würde es wagen, sie anzutasten. <br />
* Wie soll sich in unserer Kreisstadt ein kulturelles und gesellschaftliches Leben entwickeln können, wenn wichtige Grundlagen liquidiert werden?<br />
* Der Kegelsport mit seiner Breitenwirkung gehört zweifellos dazu. Die Kegelbahn „Brandts Höh“ muß bleiben. Noch ist es nicht zu spät, in den Kaufvertrag eine Klausel zur Sicherung der Anlage einzufügen.<br />
[[Datei:S248.PNG|300px|zentriert|Bad Doberan]]<br />
<br />
* Der Doberaner Willi Köhn (87) war sein ganzes Leben mit der Kegelbahn verbunden. Sein Vater Heinrich Köhn baute die Sportanlage im Jahre 1926 auf Brandts' Höh' auf. OZ-Foto:L.W.<br />
<br />
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Datei:Keg1.JPG<br />
Datei:Keg2.JPG<br />
Datei:Keg3.JPG<br />
Datei:Keg4.JPG<br />
Datei:Keg5.JPG<br />
Datei:Keg52.JPG<br />
Datei:Keg32.JPG<br />
Datei:Keg29.JPG<br />
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<gallery mode="packed" widths="200px"><br />
Datei:S4.JPG<br />
Datei:S66.JPG<br />
Datei:S67.JPG<br />
Datei:Keg37.JPG<br />
Datei:Keg36.JPG<br />
Datei:Keg35.JPG<br />
Datei:Keg34.JPG<br />
Datei:Keg33.JPG<br />
Datei:Keg31.JPG<br />
Datei:Keg30.JPG<br />
Datei:Keg29.JPG<br />
Datei:Keg28.JPG<br />
Datei:Keg27.JPG<br />
Datei:Keg26.JPG<br />
Datei:Keg25.JPG<br />
Datei:Keg24.JPG<br />
Datei:Keg23.JPG|Franz Schweiger<br />
Datei:Keg22.JPG|Rudolf Bartsch<br />
Datei:Keg21.JPG|Wolfgang Knauth<br />
Datei:Keg20.JPG|Werner Weber<br />
Datei:Keg19.JPG<br />
Datei:Keg18.JPG<br />
Datei:Keg17.JPG<br />
Datei:Keg16.JPG<br />
Datei:Keg15.JPG|Bernd Schulze <br />
Datei:Keg14.JPG|Fritz Bartsch<br />
Datei:Keg13.JPG|Horst Arndt<br />
Datei:Keg12.JPG|Peter Petersen<br />
Datei:Keg11.JPG|Klaus Pruchner<br />
Datei:Keg10.JPG|Rudolf Zimmermann<br />
Datei:Keg9.JPG|Helmut Knaack<br />
Datei:Keg8.JPG|Gerhard Thielke<br />
Datei:Keg7.JPG<br />
Datei:Keg52.JPG<br />
Datei:Keg51.JPG<br />
Datei:Keg50.JPG<br />
Datei:Keg49.JPG<br />
Datei:Keg48.JPG<br />
Datei:Keg47.JPG<br />
Datei:Keg46.JPG<br />
Datei:Keg45.JPG<br />
Datei:Keg44.JPG<br />
Datei:Keg43.JPG<br />
Datei:Keg42.JPG<br />
Datei:Keg41.JPG<br />
Datei:Keg40.JPG<br />
Datei:Keg39.JPG<br />
Datei:Keg38.JPG<br />
Datei:Keg68.JPG<br />
Datei:Keg67.JPG<br />
Datei:Keg66.JPG<br />
Datei:Keg65.JPG<br />
Datei:Keg64.JPG<br />
Datei:Keg63.JPG<br />
Datei:Keg62.JPG<br />
Datei:Keg61.JPG<br />
Datei:Keg60.JPG<br />
Datei:Keg59.JPG<br />
Datei:Keg58.JPG<br />
Datei:Keg57.JPG<br />
Datei:Keg56.JPG<br />
Datei:Keg55.JPG<br />
Datei:Keg54.JPG<br />
Datei:Keg53.JPG<br />
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<br />
</gallery><br />
<br />
====Sportschießen====<br />
<br />
[[Datei:S72.JPG|700px|zentriert|Bad Doberan]]<br />
<br />
[[Datei:S88.JPG|400px|zentriert|Bad Doberan]]<br />
<br />
* '''Auszüge zur Geschichte des jagdlichen Schießens in Doberan/Heiligendamm:'''<br />
*'''um 1800''' Zur Unterhaltung der Badegäste wurden auf dem Kamp in Doberan "Scheibenschießen" durchgeführt. <br />
* '''1828''' Charles James Apperly berichtet in seinem "Nimrods Tagebuch" vom Taubenschießen nach dem Bade. Vorzügliche Schützen waren die Grafen Hahn und Voß.<br />
* '''nach 1823''' Nach dem Bau des Moorbades entstand hier eine Schießhalle. Es konnte auf stehende, laufende und schwebende Ziele geschossen werden. <br />
* '''1849''' "... die Doberaner Bürgerwehr führte seit Anfang des Jahrhunderts regelmäßig Schießübungen durch. Unter dem strengen Commando des Herrn v. Langermann erfolgte die Ausbildung. In ihren schmucken Uniformen traten sie diszipliniert im Schützenhaus, später Handwerkerhaus, ihrer 'Burg' auf..."<br />
*'''1857''' Bau des Wurftaubenschießstandes in Heiligendamm zum Schießen auf lebende Tauben.<br />
*'''1897''' Johann Albrecht verbietet das Schießen auf lebende Tauben. Danach wurde nur noch auf Tontauben geschossen.<br />
* '''1898''' hatte Mecklenburgs Großherzog unweit seiner Besitzung Heiligendamm einen Schießstand in den Wald schlagen lassen. Speziell für das Taubenschießen, wie es seiner Zeit üblich war. Männer, die hinter dem Schießstand hockten, mussten lebende Tauben auflassen, auf die dann geschossen wurde. Die Schießanlage stand neben Golf- und Tennisplätzen und der Galopprennbahn hoch in der Gunst Heiligendammer Gäste. Einer der prominenten Schützen war das Boxidol Max Schmeling.<br />
* Nach '''1945''' kam keiner mehr. Die Anlage versank in Wald und Sumpf. Erst Anfang der 1960er Jahre besann sich die Bad Doberaner Jagdgesellschaft-Arbeiter, Handwerker, Ingenieure und ein Architekt-vom sportlichen Trubel der „Ostseewoche“ angesteckt des „versunkenen Schießstandes“ und stießen wie Forscher in den Urwald vor. Die in Jahrzehnten herangewachsenen Bäume wurden gerodet, die alte Dieselpumpe, die den Stand einst vor dem steigenden Grundwasser bewahrt hatte, durch eine moderne Drainage ersetzt und schließlich noch ein Jagdhaus in gemeinsamer Arbeit errichtet. <br />
* Am 27. Oktober '''1963''', nach nur fünf Monaten Bauzeit, wurde das erste Schießen ausgetragen. Ein Jahr später trafen sich dann bereits die besten Wurftauben Schützen Nordeuropas zum „Großen Preis der Ostseewoche“ unter ihnen die Schweden, die gerade Europameister geworden waren. Das war der Auftakt zu einer international stark beachteten Wettkampfserie, die Jahr für Jahr in Heiligendamm viel sportliche Prominenz im jagdlichen Schießen am Start sah. Mehr und mehr konnten auch Heiligendammer Schützen auf sich aufmerksam machen. Stellvertretend seien an dieser Stelle Helmut Mattke, Siegfried Türk, Manfred Geißler, Uwe Keppke, Ingo Hasse und Michael Windisch genannt.<br />
* Bis '''1975Der''' wurde "Große Preis der Ostseewoche“ ausgetragen. Es folgten internationale Juniorenwettkämpfe und mehrfach auch DDR Meisterschaften im Sportschießen der jagdlichen Disziplinen Trap, Skeet, und laufende Scheibe. Hier konnten immer wieder auch Heiligendammer Schützen wie Uwe Keppke, Ingo Hasse und Michael Windisch mit guten Leistungen auf sich aufmerksam machen. Die „Väter“ solcher Erfolge waren seiner Zeit u.a. Altmeister Helmut Mattke, selbst mehrfacher DDR Meister, Karsten Beth, Franz Zeug und Jan Garbe.<br />
* Nach '''1990''' wurde die „Heiligendammer Schützengilde von 1990 e.V.“ gegründet, die die Traditionen erfolgreich fortsetzt.<br />
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Datei:O162.JPG|<br />
Datei:S89.JPG|Wurftaubenstand mit Taubenhaus 1857<br />
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Datei:S91.JPG|<br />
Datei:S92.JPG|<br />
Datei:S93.JPG|neuer Wurftaubenstand 1925<br />
Datei:S94.JPG|v.l. Schiwy,Steinhagen, Korndörfer, Gh Adolf Friedrich <br />
Datei:S95.JPG|<br />
Datei:S96.JPG|<br />
Datei:S97.JPG|Dora Jürgens, Trabschützin Kl. A<br />
Datei:S98.JPG|v.l. Horst Goedel, Gh Friedrich FranzIV, Korndörfer<br />
Datei:S99.JPG|<br />
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Datei:S101.JPG|<br />
Datei:S102.JPG|1958 GST Jagdkollektiv auf Schießst. Kellerswald<br />
Datei:S103.JPG|<br />
Datei:S104.JPG|1961 Bezirksmeisterschaft Kellerswald<br />
Datei:S105.JPG|Siegfried Türk beim Wurftaubenschießen<br />
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Datei:S108.JPG|1964 Rohbau Jagdhaus<br />
Datei:S109.JPG|<br />
Datei:S110.JPG|<br />
Datei:S111.JPG|v.l. Flodmann(Schweden), Türk, Trübenbach, Altermann(DDR)<br />
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====Motorsport====<br />
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* '''Doberaner Motorsportgeschichte'''(Verfasser: Jochen Müller)<br />
* Erinnern Sie sich noch an die Grasbahnrennen auf der Bad Doberaner Galopprennbahn? Hier gab es in den 50er Jahren spannende Motorradrennen, bei denen Akteure aus ganz Deutschland an den Start gingen. Dannmeyer, Zirk und der Kröpeliner Weitendorf fallen mir spontan ein. Sie zogen Jahr für Jahr unzählige Zuschauer an. So lange, bis die starken Rennmaschinen wieder den Pferden weichen mussten. Bauernrennen waren nun wieder angesagt.<br />
* Die Motorsportler gingen indessen andere Wege und gründeten 1959 den Motorsportclub Bad Doberan im ADMV. Zu den Gründungsmitgliedern zählten u.a. Willi Hoffstätter, Karl-Heinz Scheffler und Bruno Franz. Als Schwerpunkt galt die Arbeit mit der Jugend. Und gerade junge Leute waren angetan von den K-Wagen Rennen, die in den 60er Jahren „Rund um den Kamp“ gestartet wurden. So war es nur eine Frage der Zeit, bis Mitte der 70er Jahre eine eigene K-Wagen Gruppe aufgebaut werden konnte. Als Erstes wurden K-Wagen angeschafft und eine Werkstatt in der Neuen Reihe eingerichtet. Hier wurde oft bis in die Nacht hinein geschraubt, getüftelt, verbessert, probiert.... Endlich konnte Peter Lüth dann bei einem K-Wagen Rennen an den Start gehen. So z.B. 1977 beim 1. Kröpeliner K-Wagen Rennen, das der Bad Doberan Motorsportler mit einem Go-Kart, der immerhin mit einem 125 cm3 Motor 20PS auf die Räder brachte, überlegen gewann. Zu den weiteren Erfolgen von Lüth gehörte u.a. auch ein zweiter Platz beim Pokalrennen der Radio DDR-Ferienwelle.<br />
* Nächster Schwerpunkt für die Bad Doberaner Motorsportler war zweifellos der Bau eines Stützpunktes im Pfarrkoppelweg. Mit großzügiger Unterstützung durch den DTSB Kreisvorstand und dem Rat des Kreises sowie tatkräftiger Mitarbeit einer Vielzahl der damals 200 Vereinsmitglieder, u.a. die Sportfreunde Bartosch, Pingel, Hoffstäter, Friedrich, Köntopf, Kasper, Gerschner, Havemann und Zickert. Am 28. Juli 1979 wurde der Stützpunkt feierlich eingeweiht. Schnell wurde das neue Zentrum mit Leben erfüllt. Die Sportfreunde Bohnsack und Pingel zeichneten für touristische Ausfahrten verantwortlich, Turnier Veranstaltungen wurden von den Sportfreunden Hofstätter, Koepke und Pingel organisiert und für Motocross Rennen zeichneten die Sportfreunde Hemmerling und Hofstätter verantwortlich. Technische Überprüfungen und Scheinwerfer Einstellungen waren das Metier der Motorsportler Hanisch, Prüter und Hofstätter. Ein vielfältiges, buntes Vereins Leben also, dass durch einen lebhaften Urlauberaustausch abgerundet wurde. <br />
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Datei:T130.JPG|Motorcrossrennen auf der Rennbahn<br />
Datei:T131.JPG|dito<br />
Datei:T132.JPG|dito<br />
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Datei:S64.JPG|<br />
Datei:S65.JPG|<br />
Datei:T55.jpg|K-Wagenrennen<br />
Datei:T129.JPG|dito<br />
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Datei:S253.JPG<br />
Datei:S254.JPG<br />
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====Galopprennbahn====<br />
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* [[Chronik des Galopprennsports in Doberan:]]<br />
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[[Datei:Dob542.PNG|600px|zentriert|Bad Doberan]]<br />
[[Datei:Dob543.PNG|600px|zentriert|Bad Doberan]]<br />
[[Datei:Dob544.PNG|600px|zentriert|Bad Doberan]]<br />
[[Datei:Dob545.PNG|600px|zentriert|Bad Doberan]]<br />
[[Datei:Dob546.PNG|600px|zentriert|Bad Doberan]]<br />
[[Datei:Dob745.PNG|600px|zentriert|Bad Doberan]]<br />
[[Datei:Dob739.PNG|600px|zentriert|Bad Doberan]]<br />
[[Datei:Dob547.PNG|600px|zentriert|Bad Doberan]]<br />
[[Datei:Dob548.PNG|600px|zentriert|Bad Doberan]]<br />
[[Datei:Dob549.PNG|600px|zentriert|Bad Doberan]]<br />
[[Datei:Dob550.PNG|600px|zentriert|Bad Doberan]]<br />
[[Datei:Dob551.PNG|600px|zentriert|Bad Doberan]]<br />
[[Datei:Dob552.PNG|600px|zentriert|Bad Doberan]]<br />
[[Datei:Dob553.PNG|600px|zentriert|Bad Doberan]]<br />
[[Datei:S174.JPG|600px|zentriert|Bad Doberan]]<br />
[[Datei:Dob710.PNG|600px|zentriert|Bad Doberan]]<br />
[[Datei:Dob711.PNG|600px|zentriert|Bad Doberan]]<br />
[[Datei:Dob712.PNG|600px|zentriert|Bad Doberan]]<br />
[[Datei:Dob713.PNG|600px|zentriert|Bad Doberan]]<br />
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[[Datei:S194.JPG|400px|zentriert|Bad Doberan]]<br />
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*'''Lauf auf schwellendem Rasen''' ''(Aus der Geschichte der mecklenburgischen Pferdezucht (1)( Norddeutscher Leuchturm 1990))'' <br />
* Langsam wandere ich einen schlechten Feldweg entlang. Rechts streift der Blick frei über die Ebene, links ragt eine Baumgruppe empor, die in schnurgerade gepflanzten Reihen einem gemeinsamen Ziel sternförmig zustrebt.<br />
* Plötzlich sehe ich sie kommen: die Kaleschen, Jagdwagen, Landauer. Drinnen die Herren in Frack und Uniformen, die Damen in wallenden Kleidern, Sonnenschirmchen aufgespannt. Auf dem anderen Weg die Fußgänger, Bürgersleute, Bauern, Handwerksgesellen in ihren Sonntagsanzügen. Sie entsteigen der Kleinbahn, die am Fuße der Baumgruppe schnaufend hält. Lebhaftes Stimmengewirr schwillt an, als wir gemeinsam den leicht ansteigenden Weg verlassen. Da liegt sie vor uns, die Rennbahn, die älteste Deutschlands, mit ihren Holztribünen, geschmückt mit filigranartigen Türmchen. Und da sind auch die Pferde, die Vollblüter. Typhon gewinnt, der Graf von Plessen nimmt eine goldene Peitsche aus den Händen des Großherzogs von Mecklenburg-Schwerin entgegen. <br />
* Die Bilder wechseln. Ich sehe sie alle: Pocahontas, Flibustier, Botschafter, Trollhätta und natürlich Kincsem. Sie steht am Anfang ihrer Laufbahn, gewinnt spielend auf dem schwellenden grünen Rasen, dessen Ziel kurz vor dem Bogen liegt, der in etwas scharfer Biegung die Eingangshalle tangiert.<br />
* Die Bilder verschwimmen, Unkraut und Ginster wuchern, Weltkrieg. Dann wieder alles sauber, Menschenmassen wälzen sich heran, Polizei sperrt ab — der Reichspräsident fährt in einem knatternden Automobil vor. Das traditionelle Bauernrennen zum Abschluß erlebt er schon nicht mehr mit. Dann landen Ozeanflieger, wieder applaudiert ein begeistertes Publikum, der Totalisator klappert. Nun schaudernde Bilder: Häßliche sandbraune Uniformen erscheinen. Bald werden die Tribünen mit Brettern zugestellt. Zweiter Weltkrieg. <br />
* Aber die Tribünen öffnen sich wieder. Niemand im übrigen Land nimmt Notiz davon; Nachrichtenverbindungen fehlen noch. Aber für die Einheimischen ist es ein Volksfest. Noch nicht einen Monat nach Kriegsende spielt eine Kapelle, die Kleinbahn fährt wieder. Zwischen abgemagerten, schlecht gekleideten Arbeitern, Bauern und Handwerkern leuchten sowjetische Uniformen. Wieder klappern die Hufe; es interessiert wenig, daß nicht alles Vollblüter sind. Rennen gibt es, Rennen im Frieden. Ich applaudiere mit. Aber plötzlich sind die Tribünen fort, wie vom Winde verweht. Mich fröstelt, aber Frost war es auch, der die Menschen in Not brachte. Und Holz war knapp. . . Aber da sind ja schon wieder Pferde! Goldregen schlägt Vogelhändlerin. Keine Tribünen, kein Toto. Nur Seile trennen Tausende Zuschauer von der Rennbahn. Keine Jockeis, nur Bauern. Nur? Aber dann ist urplötzlich Stille. <br />
* Ich werde mir bewußt, daß mein Fuß auf dem verbliebenen Fundament einer der ehemaligen Tribünen steht. Die Vision ist vorüber, die Realität nimmt mich wieder gefangen. Mit einem traurigen Blick auf Baumaterial und einen großen Schuttberg zwischen den herrlichen Lindenreihen wandere ich den Weg zurück.<br />
* Ich frage einen Jungen der Kreisstadt Bad Doberan, ob er weiß, wo sich die älteste deutsche Rennbahn befand. Er hat keine Ahnung . . . Eine neue Vision eröffnet sich mir: Pferde galoppieren über neuen Rasen. Neue Tribünen, ebenfalls wieder mit Türmchen, sind emporgewachsen. Wir schreiben 1997, das 175. Jahr seit Gründung der Doberaner Bahn. 20 000 Einheimische und Urlauber drängen sich um die moderne Anlage. Pferderennen wieder in Mecklenburg — Utopie müssen sie nicht bleiben!(Horst Gründel)<br />
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'''Der Doberaner Rennverein von 1822 erlebte jetzt seine Wiedergeburt'''(Bald wieder Hufgetrappel auf dem nagelneuen Geläuf ?(OZ, 5.9.1991))<br />
* 8. August 1993, 15.50 Uhr. Der Parkplatz an Deutschlands ältester Galopprennbahn ist brechend voll. Vom Molli-Haltepunkt Rennbahn strömen immer noch Hunderte Pferdesportbegeisterte durch das breite Eingangstor unter den prächtigen Linden, Am Totalisator werden die letzten Wetten für das Rennen um den Preis der Stadt Bad Doberan entgegengenommen.<br />
* Daß dies bald keine Visionen mehr sein werden, ist seit Dienstagabend Gewißheit. Im Doberaner Kulturamt setzten sieben Herren und Damen ihre Unterschrift unter die Geburts- besser Wiedergeburtsurkunde des „Doberaner Rennvereins von 1822". Damit wurde auch der erste organisatorische Schritt auf dem gewiß beschwerlichen Weg zu einer neuen, attraktiven Rennbahn getan. Das Siebener-Gremium, dem Bürgermeister Bemo Grzech vorsteht, richtete dann auch als erstes einen Appell an die Bürger der Stadt. Um diese einzigartige Attraktion wiederbeleben zu können, heißt es da, sind alle, denen der Pferdesport am Herzen liegt, aufgerufen, den Verein zu unterstützen bzw. Mitglied zu werden.<br />
* Nach den bisherigen Vorstellungen der Vereinsführung soll die Rennbahn jeweils während eines einwöchigen Meetings nationale und internationale Reitprominenz und damit verbunden Tausende Zuschauer anlocken. Um die Anlage jedoch nicht nur für diese wenigen Tage zu nutzen, sieht die Vereinssatzung auch vor, eine Reitsportabteilung aus der Taufe zu heben. Bei all diesen Aktivitäten haben sich die Doberaner Pferdesport-Enthusiasten der Hilfe des renommierten Bad Harzburger Rennvereins versichert. Rat, Tat und hoffentlich auch finanzielle Hilfe erwartet man aus dem Westharz. Etliche Millionen DM sind, über den Daumen gepeilt, notwendig, um aus dem jetzigen Lagerplatz der Norddeutschen Tiefbau und Umweltschutz GmbH und Ackerland wieder eine ansehnliche Bahn zu machen. Die dafür notwendigen zahlungskräftigen Sponsoren werden sich am leichtesten durch attraktive Rennsportveranstaltungen gewinnen lassen, vermutet der Vorstand. Auch mit der Aussicht auf erhebliche Bauleistungen, was Arbeit für viele bedeuten würde, wirbt das Gremium. Wo noch in den 50erJahren Pferde über das Geläuf galoppierten, lagern heute Bauteile, wächst Unkraut meterhoch. »Es gehört schon viel Phantasie dazu, sich hier wieder Rennen vorzustellen', meint auch NTU-Platzmeister Horst Paulokat.(Werner Geske)<br />
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'''Aus der wechselvollen Geschichte der einstigen Doberaner Rennbahn'''''(Als der Herzog von Mecklenburg das Volk zum „Bauerntanz“ einlud'''(OZ, 14.9.1991))''<br />
* Anläßlich der Wiederbelebung des Doberaner Rennvereins von 1822 (OZ berichtete) ist es angebracht, einen Blick auf die Geschichte der ältesten deutschen Rennbahn zu werfen, an die heute leider nur noch die Lindenalleen der ehemaligen Zufahrtswege an der Straße zwischen Doberan und Heiligendamm erinnern.<br />
* Die Geschichte der Doberaner Rennen ist lang und wechselvoll, es mangelte nicht an glanzvollen Höhepunkten aber auch nicht an schweren Rückschlägen. Der erste Anstoß mag wohl vom altfranzösischen Reiterspiel „Caroussel" gegeben worden sein. Schon 1799 vermeldet eine Chronik, man habe im Sommer auf dem „Kamp wiederum Caroussel geritten“. Am 28. Juli 1804 wurde auf dem Feld der Domäne Vorder Bollhagen bereits ein „Wettrennen zu Pferde angestellt, welches allgemein so viel Vergnügen gewährte“. <br />
* Ein weiterer wichtiger Tag war der 10, August 1807. An jenem Tag kam Herzog Friedrich Franz I., nachdem er der Franzosen wegen längerer Zeit nach Altona hatte flüchten müssen, zurück in sein Land. In Doberan befanden sich unter denen, die ihm entgegen geritten waren, auch die „Herzoglichen Bauern, aus dem Dobberanischen Amte, gleichfalls zu Pferde, und angeführt von einigen Pächtern“. Der Herzog stiftete nun in Erinnerung an dieses denkwürdige Ereignis ein alljährlich am 10. August wiederkehrendes Fest, den sogenannten „Bauemtanz“, der mit Reitvorführungen der Bauern eingeleitet wurde. <br />
* Als nun damals in Mecklenburg einzelne Großgrundbesitzer, wie die Herren von Biel auf Zierow, die Grafen Hahn auf Basedow, von Plessen auf Ivenack, von Bassewitz auf Preberede, von Schlieffen auf Schlieffenberg und andere damit begannen, Vollblutpferde aus England zu importieren und damit in ihren Gestüten weiterzuzüchten, waren die Voraussetzungen für den Bau einer Rennbahn in Doberan, wo allsommerlich eine große Gesellschaft zusammenströmte unter der sich viele Pferdeverständige befanden, günstig. Denn wollte man die Vollblutzucht mit Erfolg betreiben, war es notwendig, die Pferde regelmäßigen Leistungsprüfungen zu unterziehen. <br />
* So wurde im Sommer 1822 der Doberaner Rennverein gegründet, der die Aufgabe hatte, alljährlich im Interesse der Vollblutzucht Rennen abzuhalten. Erste Rennen fanden bereits 1822 statt, aber die „Gesetze für mecklenburgische Pferderennen wurden von Friedrich Franz I., nunmehr Großherzog zu Mecklenburg-Schwerin, erst am 10. Februar 1823 bestätigt. <br />
* Im Herbst desselben Jahres beschenkte er dem Doberaner Rennverein mit einer Rennbahn, die „vermöge ihrer passenden und angenehmen Lage nichts zu wünschen übrig* ließ. Mit der Errichtung der Rennbahn wurden die Voraussetzungen für den organisierten Reitsport in Mecklenburg geschaffen. Ein Mann, der sich um die Gründung besonders verdient gemacht hat, war der Baron Gottlieb Ludwig Friedrich von Biel, Gutsbesitzer und Pferdezüchter. Sein besonderes Verdienst war die Veredelung der Pferdezucht, womit er auch im Ausland Anerkennung fand. Er war es, der 1822 die Pferdewettrennen in Doberan ins Leben rief. Dienten die Rennen anfangs rein mecklenburgischen Interessen, so bildeten sie im Laufe der Jahre mehr und mehr eine Anregung für den gesamten deutschen Vollblutzucht- und Rennbetrieb. Die Rennen, die bereits auf dem Gründungsmeeting ausgeschrieben worden waren, und zwar das Paul-Friedrich-, das Alexandrinen- und das Pauls-Rennen, erfreuten sich bald wachsender Beliebtheit bei den deutschen Rennställen, und so waren große preußische, hannoversche und württembergische Gestüte regelmäßig in Doberan vertreten. <br />
* Einen besonderen Anreiz für das Publikum bildeten stets die Rennen für die Landleute, die die Veranstaltungen erst eigentlich zu einem Volksfest werden ließen. Ein Renntag war nämlich immer den sogenannten „Bauernrennen“ gewidmet. Hier stellten Landwirte in Mecklenburg gehörende oder von ihren aufgezogenen Halbblutpferde vor. Beifall und Anerkennung von fachkundigem Publikum ernteten die jungen Reiter und Reiterinnen für ihr Können. Später wurden die sogenannten „landwirtschaftlichen“ Rennen gegründet. Sie waren bestimmt für „in Mecklenburg geborene oder aufgezogene Halbblutpferde im Besitze von mecklenburgischen Landwirten“. <br />
* Die beiden Weltkriege unterbrachen jäh die Doberaner Rennveranstaltungen. Nach dem zweiten Weltkrieg sollte dann noch einmal für kurze Zeit die Startglocke läuten. Ein großes Rennen wurde Anfang Juni 1945 von der Roten Armee veranstaltet. Am 8. Juli 1956 lockte noch einmal ein Rennen fünfzehntausend Zuschauer auf die alte Bahn. Kurz darauf war dann endgültig Schluß, die Anlagen verfielen. <br />
* Hoffen wir, daß die schöne Tradition der Doberaner Pferderennen nun endlich fortgesetzt werden kann, damit es auch in Zukunft, ebenso wie vor Generationen, noch heißen wird: Das höchste Glück der Erde liegt auf dem Rücken der Pferde, in der Gesundheit des Leibes und am Herzen des Weibes! ('''Alexander Schacht''')<br />
<br />
'''Aus der Geschichte des ältesten deutschen Seebades OZ, 27.3.1993'''''(Sogar Hindenburg gab sich auf der Rennbahn die Ehre)'' <br />
* Besonders die Pferderennen, die seit 1922 wieder stattfanden, zogen tausende Besucher an. 1927 gab sich sogar der Reichspräsident Paul von Hindenburg die Ehre.<br />
* Der Rostocker Anzeiger schrieb: „Vor dem Kurhaus und im Kurhaus selbst wartete eine freudig erregte Menge, die das greise Reichsoberhaupt stürmisch begrüßte. Vor dem Eingang wurde der Reichspräsident durch Herzog Adolf Friedrich im Namen des Rennvereins bewillkommnet und dann zum Frühstück geleitet. Die Abfahrt nach dem Rennplatz war wiederum von lebhaften Huldigungskundgebungen der zahlreihen Einheimischen und Kurgäste aus Heiligendamm und den benachbarten Ostseebädern begleitet. Mit ganz besonderer Freude und Genugtuung wird sich der Doberaner Rennverein dieses Tages erinnern. An Eintrittsgeldern wurden am Sonntag rund 25 000 Mark eingenommen. Ein riesiger Autopark auf dem Vorplatz der Rennbahn war die zwangsläufige Begleiterscheinung einer Tribünenüberfüllung sondergleichen. Noch lange nach der Ankunft des Reichspräsidenten auf der Bahn traten alle Augenblicke Verkehrsverstopfungen auf. Man muß Hindenburg gesehen haben, als er sich von seinem Sitz erhob, um den Gruß der Teilnehmer am Amazonenrennen entgegenzunehmen." <br />
* Trotz recht guter Auslastung des Bades während der Saison, kam die GmbH nicht aus den roten Zahlen heraus. Die Investitionen hatten ein enormes Defizit hervorgerufen. Obwohl die Minusbilanz für 1926 „nur“ 10 589 Mark auswies, lagen die Gesamtschulden bereits wieder über 2 Millionen. Davon trug Baron Rosenberg mit seinem Züricher Unternehmen allein über 1,5 Millionen, während die Restsumme als Schuld bei der Dresdner Bank stand, für die Rosenberg ebenfalls die Bürgschaft übernommen hatte. <br />
* Durch den Abschluß von 1926 und auch die Ergebnisse von 1927 und 1928 wurde die Hoffnung auf Gewinn wieder genährt. Die „Goldenen Zwanziger" wirkten auch auf Heiligendamm positiv. In diesen Zeiten allgemeiner Prosperität wurde 1928 wieder der Besuch auf der Rennbahn von zwei, damals äußerst populären Männern, zu einem nationalen Ergebnis im doppelten Sinne. Der Ton, den man in den offiziellen Begrüßungen anschlug, war dementsprechend.(aus WOLF KARGE, Heiligendamm, 1793-1993)<br />
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'''Herzog Christian Ludwig zu Mecklenburg nimmt Ehrenmitgliedschaft im Rennverein von 1822 an: Ich will Doberan mit in den Sattel helfen''' (OZ 12.10.1991) <br />
* Der Bad Doberaner Rennverein von 1822 wurde kürzlich zu neuem Leben erweckt. Über Historie und Gegenwart des Rennvereins sprach die OSTSEE-ZEITUNG mit Herzog Christian Ludwig zu Mecklenburg (79), dessen Familie dem Reitsport in Bad Doberan stets gewogen war.<br />
* OSTSEE-ZEITUNG: Königliche Hoheit, ehe der zweite Weltkrieg den Rennen in Bad Doberan ein Ende setzte, waren Sie und Ihre Familie im Sommer oft Gast auf der wunderschönen Bahn. <br />
* Woran erinnern Sie sich? <br />
* Herzog Christian Ludwig: Es gibt ungezählte Episoden, an die ich mich entsinne. Sportlich gesehen stellten die Renntage im August immer den Höhepunkt unseres alljährlichen Aufenthalts in Heiligendamm dar. Mein Vater war als Großherzog von Mecklenburg Ehrenvorsitzender des Rennvereins. Er hat es sich nur ganz selten nehmen lassen, den Rennen beizuwohnen. Zu besonderen Erlebnissen gehört der gefeierte Besuch des Reichspräsidenten von Hindenburg Mitte der 20er Jahre. Ein ganz tolles Ereignis war auch die Landung eines englischen und zweier deutscher Flieger in der Nähe der Rennbahn. Die mutigen Männer hatten kurz zuvor als eine der ersten den Atlantik im Flugzeug nonstopp überquert. Damals eine enorme Leistung. <br />
* OSTSEE-ZEITUNG: Haben Sie auch selbst einmal bei einem dieser Rennen im Sattel gesessen? <br />
* Herzog Christian Ludwig: Nun ich war sicherlich ein leidlich guter Reiter, doch ich verfolgte die packenden Rennen lieber von der Tribüne. Allerdings habe ich es mir nicht nehmen lassen, mit dem Wallach „Wotan', der eigentlich meinem Vater gehörte, das Geläuf abzureiten. Es war in Form einer Acht angelegt, hatte starke Bodenwellen und fiel nach Westen ab. Vor allem — an die hohen Hindernisse aus Feldsteinen, die oben mit Dornenhecken bewachsen waren, um das Pferd zu hohem Sprung zu zwingen, kann ich mich noch genau erinnern.<br />
* Haben Sie heute noch Beziehungen zum Reitsport? <br />
* Herzog Christian Ludwig: Nur noch als Zuschauer. Selber steige ich nicht mehr aufs Roß. Als wir hierher auf das Gut Hemmelmark bei Eckemförde zogen, habe ich auch so langsam Abschied vom Pferdesport genommen. Die Liebe zu diesen edlen Tieren und diesem herrlichen Sport habe ich mir bis heute bewahrt. Deshalb verfolge ich auch mit großer Sympathie die Aktivitäten zur Neubelebung des Rennvereins. Ich möchte dazu beitragen, daß auch mit Hilfe des Pferdesports diese Region wirtschaftlich in den Sattel gehoben wird. <br />
* OSTSEE-ZEITUNG: Viele würde es freuen, wenn Sie eine Ehrenmitgliedschaft in diesem traditionsreichen Verein annehmen würden. <br />
* Herzog Christian Ludwig: Ich habe bereits von einem solchen Wunsch gehört und bin sehr froh darüber, daß er an mich herangetragen wurde. Ich werde ihm gerne entsprechen. Meine Familie war ja, wie gesagt, immer mit dem Rennverein verbunden. Neben meinem Vater gehörte ihn auch mein in Bad Doberan lebender Onkel, Herzog Adolf Friedrich, an. <br />
* OSTSEE-ZEITUNG: Ihre faktische Zusage wird sicher mit Genugtuung aufgenommen. Können wir Sie demnächst bei uns begrüßen?<br />
* Herzog Christian Ludwig: Nach der Hanse-Sail war ich für einige Stunden in Heiligendamm. Für einen Besuch in Bad Doberan reichte die Zeit leider nicht. Auch jetzt ist mein Kalender voll. Ich hoffe aber sehr, daß ich noch Ende des Jahres spätestens zu Beginn 1992 in Ihre schöne Stadt kommen kann.(Das Gespräch führte Werner Geske) <br />
<br />
<br />
'''Beim Bauernrennen noch das Fohlen an der Seite'''''(OZ, Sonnabend, 26. Oktober 1991)'' <br />
* Mit der Gründung des Doberaner Rennvereins von 1822 ist das Interesse an Vergangenheit und Zukunft der Rennbahn an der Lindenallee weiter gestiegen.<br />
* Lesen Sie heute einen Augenzeugenbericht von einem „Bauern-Rennen" des Jahres 1828, den uns Charles James Apperley, englischer Herrenreiter und Schriftsteller, gibt, der selbst erfolgreich aus Doberaner Pferdereimen hervorging.<br />
* Unter dem Pseudonym Nimrod plauderte er 1829 im „Sporting Magazine" unter dem Titel „The German Tour" über seine Eindrücke: „Der erste Tag des Meetings wurde durch eine Art Burleske auf den Rennsport eingeleitet. Ungefähr sechzig Bauern auf blanken Pferden zogen durch die Straßen Doberans zur Rennbahn hinaus, um den vom Großherzog zur Förderung der Pferdezucht gestifteten Preis zu bestreiten; sie starteten in sechs Abteilungen von je zehn Reitern, und die sechs Sieger liefen dann ein Stichrennen um den Preis. Der Aufzug dieser Jockeys' spottete jeder Beschreibung, ebenso wenig läßt sich über ihren Sitz sagen; Sättel waren wegen der Gefahr des im Bügel Geschleiftwerdens verboten.<br />
* Der Sieger gewann das Stichrennen stark verhalten. Es war dies eine Stute, die den Pokal schon das Jahr davor davongetragen hatte und die zur Zeit nach einem Bielschen Hengste tragend war; ihr Reiter hatte merkwürdigerweise eine gewisse Ahnung; er hatte die Stute gut beim Kopf und jagte sie, im Gegensatz zu seinen Gegnern, nie über seine Pace. Die Distanz betrag eine halbe Meile, immerhin genug für sattellose Reiter und tragende Stuten, von denen verschiedene noch ein Fohlen bei Fuß hatten. Ich sah nur einen einzigen Reiter sich von seinem Pferde trennen, während dieses gut im Felde das Ziel passierte."(Alexander Schacht)<br />
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'''Doberaner Rennverein verstärkte seine Reihen innerhalb eines Jahres beträchtlich'''''(Reitet für Bad Doberan, MP-Gattin Annemarie Seite(OZ, 23.6.1992))'' <br />
* BAD DOBERAN. Vor Jahresfrist neu gegründet, hat der Doberaner Rennverein von 1822 inzwischen über 50 Mitglieder aus vielen Teilen Deutschlands. In der Mitgliederkartei findet sich seit April auch ein weiterer prominenter Name. Annemarie Seite, CDU-Landtagsabgeordnete und Ministerpräsidentengattin. Auch die begeisterte Reiterin und Pferdehalterin aus Walow bei Röbel ist von der Notwendigkeit überzeugt, daß auf Deutschlands ältester Trabrennbahn schon in nächster Zukunft wieder Pferde an den Start gehen müssen. „Ich will mich dafür einsetzen, daß die zuständigen Ministerien das Vorhaben, zur 200-Jahr-Feier Heiligendamms das erste Rennen durchzuführen, mitvorantreiben", versicherte sie erst dieser Tage dem Vereinsvorstand. Der registrierte mit Wohlgefallen die erklärte Absicht der MP-Gattin, sich für Bad Doberan aufs Pferd zu setzen. Dabei hofft man sicher nicht zu Unrecht darauf, daß auch der Landesvater nun noch ein aufmerksameres Auge darauf hat. daß das Pferd, sprich der Rennbahnbau, von der richtigen Seite aufgezäumt wird.<br />
* Phantasie muß man besitzen, um sich vorzustellen, daß auf dem jetzt noch mit Getreide bestellten Acker neben der Chaussee nach Heiligendamm bereits im August 1993 Vollblutpferde aus ganz Deutschland Wettkämpfe bestreiten werden. Aber diese Enthusiasten gibt es! Auf einer Mitgliederversammlung des Rennvereins wurde nun der Startschuß gegeben, damit im Rahmen des 200. Jubiläums Heiligendamms die ersten Rennen stattfinden können. <br />
* Bürgermeister Berno Grzech, Präsident des Rennvereins, ließ keinen Zweifel daran, daß bis zum Ertönen der ersten Startglocke noch viel Arbeit zu leisten ist. Landschaftsarchitekt Till Rehwaldt stellt seinen Entwurf des künftigen Geläufs vor, das aus wirtschaftlichenh Erwägungen auf eine Gesamtlänge von 1750 Metern begrenzt werden soll. Arbeitsgruppen wurden gebildet, die sich mit Detailfragen beschäftigen werden. Der Zeitplan läßt wenig Spielraum, aber er wird mit Hilfe vieler traditionsbewußter Doberaner und der großen Freundesschar in ganz Deutschland sicher eingehalten werden: In wenigen Wochen müssen die Bau- und Landschaftsfachleute die endgültige, auch die wellenförmige Bodenbeschaffenheit berücksichtigende Trassenführung festlegen. Zugleich sollen möglichst einheimische Baufirmen gewonnen werden, die bereit sind, preiswert ab September das Geläuf zu umbrechen, einzusäen, zu walzen und zu begrenzen. Bedacht werden muß dabei, daß erst später realisierbare Maßnahmen (wie z B. eine Beregnungsanlage) bereits mit vorbereitet werden. Bis Dezember gilt es, die im Galopprennsport unumgänglichen Sponsoren zu finden, die den Rennen ihren Namen und für die Sieger die Preise geben. Dabei ist es erfreulich, daß der einst bekannte „Glashäger Pokal" durch das ortsansässige Unternehmen auf jeden Fall weitergeführt wird. <br />
* Natürlich kann binnen eines Jahres nicht das gesamte Umfeld fest installiert sein. Nach dem Beispiel anderer saisonaler Rennbahnen will man deshalb „fliegende Bauten" nutzen, d. h. transportable Tribünen, Container für die funktionellen Einrichtungen usw. Auch dafür werden Sponsoren benötigt, die dann am jeweiligen Objekt ihre Werbeflächen anbringen können. Die technischen Einrichtungen, d. h. Elektronen-Toto, Rennverfilmung usw., würden entsprechend Zusagen des Beauftragten für die ostdeutschen Rennbahnen, HansHeinrich von Loeper, durch das Direktorium für Vollblutzucht und -Rennen in Köln abgesichert. Der Vorstand des Doberaner Rennvereins war bereits in der Vergangenheit nicht untätig, sah sich auf den Rennbahnen in Bad Harzburg und Hannover um, gewann sich dort Freunde. Über den Harzburger Vereinspräsidenten Prof. Dr. Glahe, der zugleich dem Nordwestverband der Rennvereine vorsteht, wurde auch der Renntermin 15. August 1993 vereinbart. Prof. Dr. Glahe trat selbst dem Doberaner Verein als Mitglied bei. Das hat zugleich zukunftsweisende Bedeutung, denn Harzburg gilt als Vorbild für den angestrebten Meeting-Charakter (der Doberan ja auch vor 1945 eigen war), aber ebenso für die Zielstellung: Die Pferderennen dienen der Förderung des Kurortes!(Werner Geske/Horst Gründel)<br />
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'''Historischer Augenblick gestern an der Molli-Strecke'''(Erster Pflock für neue Rennbahn eingeschlagen(OZ, 23.8.1992)) <br />
* Bad Doberan. Gestern, 10.00 Uhr: ein historischer Augenblick. Bürgermeister Berno Grzech schlägt den ersten Pflock in den regendurchnässten Boden der alten Rennbahn. Bald soll es sie wieder geben, hier an der „Molli-Strecke" zwischen Bad Doberan und Heiligendamm. Auf etwa 35 Hektar Fläche wird eine neue Rennbahn entstehen. Das Gut Vorder Bollhagen wird die Vorbereitung des Bodens übernehmen. Heute soll ein Pflug seine ersten Runden drehen, um das Gelände mit Geläuf abzustecken.<br />
* Verantwortlich für die Planung zeichnet Till Rehwaldt, Diplom-Ingenieur für Landschaftsarchitektur und Städtebau. Nach seinen Aussagen sollen in der ersten Phase zeitweilige Bauten für Tribüne, Eingang, Einrichtungen der Pferde, Waage für die Jockeys und Unterstellmöglichkeiten entstehen. Hier ist das nächste Jahr die Zielstellung. Am 7. August 1993 soll das erste Rennen anläßlich der 200- Jahrfeier Heiligendamms starten. In der nächsten Phase werden dann feste Bauten errichtet. <br />
* Die Finanzierung der Bahn erfolgt aus Fördermitteln des Landes für die 200-Jahrfeier Heiligendamms und durch Sponsoren.<br />
* Bürgermeister Berno Grzech und Rechtsanwalt Achim Stracke vom Doberaner Rennverein 1822 e. V. machten aber darauf aufmerksam, sorgfältig zu prüfen und abzuwägen, um die finanziell günstigste Lösung zu finden. Auch überlegt man, die Bahn von Anfang an mehrfach zu nutzen, für die verschiedensten Pferdeveranstaltungen, eventuell auch Ausstellungen und Konzerte.<br />
* „Die Rennbahn soll den Tourismuseffekt Doberans erhöhen und viele Gäste anlocken", hob der Bürgermeister und Vorsitzende des Rennvereins Grzech hervor. Während des gestrigen Zeremoniells wurden Erinnerungen an die alte Rennbahn wach. Die Beteiligten freuten sich jedenfalls, daß die wohl einzige neue Pferderennbahn Deutschlands hier entsteht.(RENATE PETER) <br />
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'''Nimrod in Doberan'''(Von Zierow einen vollen Tag für die Herfahrt gebraucht(OZ, 15.8.1992)) <br />
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* Charles James Apperley, ein bekannter englischer Herrenreiter und Schriftsteller, berichtete im Jahre 1829 in der Zeitschrift „Sporting Magazine" unter dem Pseudonym „Nimrod" über seine Deutschlandreise. „Nimrods German Tour" führte im August 1828 auch nach Doberan. Aus mehreren Pferderennen, die hier am 12. August begannen, ist er selbst als Sieger hervorgegangen.<br />
* Im folgenden sollen nun einige Auszüge aus seinem amüsanten Reisebericht, der als die älteste sportliche Berichterstattung über die Anfänge des kontinentalen Rennsports gilt, wiedergegeben werden. (Ins Deutsche übersetzt wurde das Werk im Jahre 1909 durch Freiherr H. A. von Esebeck.)<br />
* „Durch meine 'Briefe über Pferde“ auch auf dem Kontinent bekannt geworden, wurde ich von zwei deutschen Edelleuten eingeladen, sie zu besuchen.. Es waren dies Graf Veltheim, ein langjähriger Mitarbeiter unseres 'Sporting Magazine', und der mit einer Engländerin verheiratete Baron Biel. Abgesehen von dem Wunsche, ein mir fremdes Land kennenzulernen, hatte diese Einladung für mich eine besondere Anziehungskraft: 'Kommen Sie im August', schrieb Baron Biel, 'so kommen Sie rechtzeitig für das Doberaner Meeting, und ich stelle Ihnen für die Herrenreiten um die von unserer jungen, schönen und liebenswürdigen Großherzogin gespendeten Preise mit Vergnügen zwei meiner Pferde zur Verfügung'." Dieser Verlockung konnte er nicht widerstehen, denn Nimrod war nicht nur „a good sportsmann", wie es unter jenem bekannten englischen Bilde heißt (siehe Abb.), sondern auch ..a great ladiesman", der für schhöne Frauen nicht weniger Blick hatte als für schöne Pferde. <br />
* So schiffte er sich am Freitag der letzten Juliwoche auf einem Dampfer nach Hamburg ein. Von dort reiste er mit seinen Begleitern, Mr. Richard Tatterfall, dessen Sohn und seinem Diener Jemmy, weiter zu den Gütern der Freiherrn von BielWeitendorf und Zierow bei Wismar. Dort galt sein besonderes Interesse der berühmten Pferdezucht.<br />
* Von dort ging es am 7. August unter Begleitung des Barons von Biel-Zierow weiter nach Doberan: „'Machen Sie sich auf die schlechtesten Wege der Welt gefaßt', hatte Biel vor unserer Abreise (aus England) geschrieben, ich brauche daher wohl kaum zu erwähnen, daß wir einen vollen Tag gebrauchten, um von Zierow nach Doberan zu gelangen, eine Fahrt von zwei und einer halben Stunde für einen unserer Eilposten. Da es jedoch ein heißer Tag und der Weg sehr staubig war, so bot sich mir eine günstige Gelegenheit, ein paar Pfund Fleisch loszuwerden. <br />
* Wer von Deutschland gehört hat, kennt den Ruf seiner Bäder. Außer der Liebe gibt es kein Leiden, für das dort kein Bad gefunden wäre. Das eine wird von Damen aufgesucht, um ihre Haut zu verjüngen; ein anderes, das lahme Pferde heilt, soll während der Revolution zerstört worden sein; ich glaube jedoch eher, daß die fortgeschrittene Intelligenz den Ruf dieses Ortes vernichtet hat. Jedenfalls genießt Doberan unter den deutschen Seebädern einen hohen Ruf, und dies mit Recht; denn es ist ein sehr angenehmer kleiner Ort, und abgesehen von dem Genuß des Seebadens ist das Wasser berühmt durch seine Heilkraft. Die öffentlichen wie privaten Einrichtungen sind vorzügliche, und während der Saison im Sommer, wenn der Ort von Badegästen überfüllt ist, werden Vergnügungen aller Art veranstaltet."(ALEXANDER SCHACHT)<br />
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'''Nimrod in Doberan'''(„Um ein Uhr morgens 22 ? weckte mich ein Hornsignal(OZ, 22.8.1992))<br />
* „Wir kamen etwa um acht Uhr in Doberan an und fanden uns, zu unserer angenehmsten Überraschung, in Baron Biels eigenem Hause untergebracht, in dessen Umgebung er einen Stall mit zwanzig Ständen für seine Renn-, Reit- und Wagenpferde erbaut hat, zur Benutzung während der Rennwoche. Das nenne ich die Sache im großen Stil betreiben! Nachdem wir uns in unseren Zimmern häuslich eingerichtet hatten, gingen wir in die Stadt, wo Baron Biel verschiedene Bekannte traf, unter ihnen auch den Erbgroßherzog, dem wir vorgestellt wurden und der sehr huldvoll war.<br />
* Es war ein sehr schöner Abend, und der jüngere Teil der Hofgesellschaft vergnügte sich auf dem Rasen mit einem Spiel, das an 'Blinde Kuh' erinnerte; unter den Mitspielern wurde mir die junge Erbgroßherzogin (Alexandrine) gezeigt, um deren Pokal ich reiten sollte. Um Punkt neun setzten wir uns an der Table d'hote in Doberan zum Souper, mit Souveränen und Fürsten, zwischen Herzögen und Herzoginnen, unter Edelleute aller Länder, gewiß 150 Personen im ganzen. Baron Biel hatte dafür gesorgt, daß wir in seinem Bekanntenkreis Platz fanden. So saßen wir an einem Tisch mit Graf und Gräfin Bassewitz, Graf und Gräfin Voß, Graf Hahn und Graf Putbus (ein Bruder des Fürsten) usw. usw. In der guten Gesellschaft macht sich der Vorrang der Geburt stets bemerkbar; Das Erheben der fürstlichen Herrschaften gab bald nach zehn Uhr das Zeichen zum allgemeinen Aufbruch. Eine viertel Stunde später war der Speisesaal verödet, und da alle öffentlichen Vergnügungslokale für die Zeit der Nacht geschlossen sind, so blieb uns nichts anderes als das Bett. Für den Leichtsinn hat es in Doberan keine Gefahr. <br />
* Gegen elf Uhr zog ich mich auf mein Zimmer zurück. Ehe ich mich hinlegte, nahm ich mein Bett in kritischen Augenschein; es war zwei Fuß breit und erinnerte an den Boden eines englischen Sofas. ’Jemmy’, fragte ich meinen Getreuen, 'wie nennst du dies?' 'Euer Gnaden', erwiderte der Treffliche, 'wir sind nicht mehr in Zierow. Euer Gnaden müssen denken, es wäre Krieg, und ich wette, Sie werden schlafen wie ein Sack.' Da ich den ganzen Tag auf den Beinen gewesen war, lag ich bald in Morpheus' Armen. Um ein Uhr morgens weckte mich ein Hornsignal. Ich war drauf und dran, aus dem Bett zu springen, als ich eine Stimme vernahm, die den Hörnerschall nicht eben melodisch begleitete. Jemmy, den ich befragte, was dies zu bedeuten habe, verdolmetschte mir den seltsamen Gesang, der etwa bedeutete: 'Bewahrt das Feuer und das Licht, daß euern Nachbarn kein Schaden geschieht.' <br />
* Noch ein Wort zu den deutschen Betten: Es heißt in der Bibel: 'Verflucht soll sein, wer Mann und Weib voneinander scheidet'; folglich müßte jeder Bettfabrikant in Deutschland verflucht sein, denn in seinem Machwerk kann nie ein Mann mit seiner Frau zusammen schlafen. Jedes Übel hat aber auch sein Gutes; so kennt man in deutschen Betten keine Gardinenpredigten, aus dem einfachen Grunde, weil sie keine Gardinen haben.<br />
* An dem Abend meiner Ankunft in Doberan bekam ich den Großherzog nicht mehr zu sehen. Der Abendtafel war er femgeblieben, vermutlich, um sich für die Festlichkeiten der kommenden Woche frischzuhalten, die zu Ehren seines Geburtstages und zur Feier seiner Rückkehr auf den Thron, von dem ihn Napoleon vertrieben hatte, stattfinden sollte."(Aus „Sporting Magazine' (1829) von „Nimrod* alias Charles James Apperley, ausgewählt und zusammenstellt von ALEXANDER SCHACHT)<br />
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'''Alter Traum der Pferdefreunde beginnt nun endlich feste Gestalt anzunehmen'''(Bald trommeln wieder die Hufe über Deutschlands älteste Rennbahn (OZ, 8.9.1992/Werner Geske)) <br />
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* Bad Doberan. Jahrzehnte liegt jener Tag zurück, an dem zum bislang letzten Mal die Hufe über die Pferderennbahn an der Allee nach Heiligendamm trommelten. Die Hoffnung ungezählter Turffreunde, daß der Rennsport im Norden eines Tages doch noch eine Renaissance erleben möge, scheint nun endlich zur Realität zu werden. <br />
* Doberans Bürgermeister und Rennvereinspräsident Berno Grzech läßt daran keinen Zweifel: „Es steht so gut wie fest: Am 7. August 1993, aus Anlaß des 200. Jubiläums von Heiligendamm, wird auf der ältesten deutschen Pferderennbahn wieder um Sieg und Platz gestritten." <br />
* Doch darüber ist man sich im Rennverein im klaren. Selbst der größte Erfolg des ersten Rennens kann nur ein Beginn für den des langfristigen Wiederaufbaus der einst so herrlichen Anlage sein. <br />
* Dieser wird viel Zeit und vor allem viel Geld erfordern. Doch gerade letzteres ist knapp in den Vereinskassen. Deshalb setzen die Mitglieder auf die Hilfe von Sponsoren und das uneigennützige Engagement heimatverbundener Doberaner. Das diese Hoffnung nicht unbegründet ist, dafür stehen inzwischen viele Beispiele. So auch die Unterstützung des Landschaftsarchitekten Till Rehwaldt. Obwohl es den gebürtigen Doberaner inzwischen ins ferne Dresden verschlug, nimmt er dennoch großen Anteil am Geschehen in der alten Heimat. Gern nahm er deshalb das Angebot des Rennvereins an, ein Projekt für die neue Anlage zu erarbeiten. Inzwischen liegen Pläne auf dem Tisch, sind Bauphasen in der Vorbereitung, haben Firmen ihre Aufträge. Den ersten Pflock rammte Präsident Grzech als unübersehbares Startzeichen erst kürzlich energisch in den Boden. <br />
* Noch läßt sich nur ahnen, wie es in weniger als einem Jahr auf dem 40,7 ha großen Gelände aussehen wird. Bei allen Planungen sind die Fachleute davon ausgegangen, daß sich zu Saisonhöhepunkten bis zu 10 000 Besucher an der Bahn aufhalten werden. Die Rehwaldtsche Konzeption sieht drei funktionelle Bereiche vor. So die Flächen, die für den Betrieb einer solchen Anlage notwendig sind. Dazu zählen u. a. Tribünen, Totoanlage, Wettschalter, Elnlaß, Gastronomie, Rennleitung und Boxen. Weiterhin werden Parkplätze für die Besucher benötigt und nicht zuletzt Flächen für das Grün und das Geläuf. Bei der Planung wurde davon ausgegangen, die vorhandene Landschaft möglichst zu erhalten und zu sichern. Aus Gründen der Sicherheit muß allerdings das Geläuf vergrößert werden. Damit verschieben sich die Grenzen des Geländes. In den Randbereichen und im Geläuf selbst sind größere Gehölzpflanzungen vorgesehen.<br />
* Im kommenden Sommer und den darauffolgenden Jahren werden sich die Gäste jedoch noch mit so manchem Provisorium begnügen müssen. Zunächst gehen die nicht sehr reichlichen Mittel in die Anlage der Bahn selbst. Als nächstes könnte der Richterturm eine Chance haben. Wann die zwei erforderlichen Tribünen für rund 1000 Zuschauer, entstehen, darüber kann heute noch niemand konkrete Auskunft geben. Doch den Wall, auf dem schon im August '93 Provisorien errichtet werden, schüttet eine Rostocker Baufirma voraussichtlich in den nächsten Monaten auf. <br />
* Gegenwärtig werden aber noch kleinere Brötchen gebacken. Die Aussaat von Gras erfolgt, wenn sich eine längere Trockenperiode einstellt. Und das innere und äußere Geländer rund um das 1750 m lange Geläuf soll demnächst abgesteckt werden. Außerdem möchte der Verein mit Hilfe der Doberaner Pferdefreunde die Steine vom weitläufigen Gelände sammeln. „Wir werden uns zur gegebenen Zeit an die Bürger wenden und sind sicher, daß wir Hilfe bekommen werden", meint Berno Grzech optimistisch.<br />
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'''Gutklassiges Geläuf soll maßgeschneidert werden'''(OZ, 16.10.1992)<br />
* Für viele Doberaner wird im August 1993 ein Traum in Erfüllung gehen: An historischer Stätte wird es wieder Pferderennen geben. Der Wiederaufbau der Pferderennbahn ist eines der umfangreichsten Vorhaben der nächsten Jahre. Vielfältige Aspekte werden davon berührt: Landschaft und Umwelt, Verkehr, Tourismus und Wirtschaft.<br />
* Insbesondere die Vorstellungen zur zukünftigen Gestaltung der Anlage stoßen überall auf großes Interesse. Die älteren Doberaner, die sich noch an die großen Renntage erinnern oder gar selbst an Wettkämpfen teilgenommen haben, werden fragen: Wird die neue Balm so schön wie früher? Eine Folge von Beiträgen wird in den kommenden Wochen die Planung der „neuen alten" Rennbahn vorstellen und versuchen, darauf Antwort zu geben.<br />
* Wo laufen sie denn? Diese berühmte Frage stellt sich dem ahnungslosen Besucher, der vielleicht zum ersten Mal ein Pferdereimen erlebt. Er wird sich jedoch schnell zurechtfinden, da alle Rennen nach bestimmten Regeln ablaufen, alle Bahnen daher auch ähnlich aufgebaut sind. Die letzte - völlig neu geplante - große Anlage wurde in Deutschland vor nunmehr 20 Jahren in Hannover-Langenhagen angelegt. Einer der Erbauer, der langjährige Rennbahninspektor Schröter, ist heute fachlicher Berater des Doberaner Rennvereins. Die wichtigsten Funktionsbereiche einer Rennbalm sollen zunächst kurz vorgestellt werden. <br />
* Das Geläuf, die eigentliche „Renn-Bahn", ist (meist als Grasbahn) für Trab- oder Galoppreimen ausgelegt, wobei Doberan schon immer eine klassische Galopprennbahn war. Auf fast allen Anlagen gibt es getrennte Strecken für Flach-, Hindernis- und Jagdrennen. In der Regel werden die Flach- und Hindernisrennen auf dem umlaufenden, äußeren Geläuf ausgetragen - jeweils unterschiedlich als Rechts- oder Linkskurs. Im Innenraum wurde vielerorts eine Jagdbahn angelegt. Zusätzliche Sandbaimen dienen, zusammen mit Trainingsmöglichkeiten in der Umgebung, der täglichen Arbeit mit Pferden.<br />
* An ein gutklassiges Geläuf werden spezielle Anforderungen gestellt: Das Bodenrelief darf nicht zu große Steigungen oder Gefällestrekken aufweisen, die Grasnarbe muß wegen der extremen Belastung besonders fest sein. Die Länge des Geläufes, die Zielgerade und die Bögen sind für jede Anlage „maßgeschneidert".<br />
* Der wichtigste Punkt der Bahn ist natürlich das Ziel. Von hier aus werden die Rennen vermessen und die unterschiedlichen Startlinien festgelegt. Je nach Länge der Balm und Ausschreibung der Rennen gibt es unterschiedliche Distanzen (z. B. 1000 m, 1800 m, 2400 m). Direkt an der Zielgeraden, dort, wo das Publikum das Finish hautnah erlebt, stehen die Tribünen. Auf einigen Anlagen haben sich die Onginalbauten des vorigen Jahrhunderts erhalten, oft wurden jedoch die alten Holzkonstruktionen im Laufe der Zeit ersetzt. Hinter den Tribünen schlägt das „Herz" der Rennbahn - an Sattelplatz und Fühmng treffen sich Trainer, Jockeys und Publikum, hier werden die Favoriten und Außenseiter jedes Rennens begutachtet. Neben einer Reihe von Restaurants, Imbißständen und natürlich dem obligatorischen Champagnerausschank gibt es zahlreiche Wettschalter, so daß jeder Besucher auf seine Kosten kommt. Bei allen Gemeinsamkeiten hat jede Anlage dennoch eine unverwechselbare Atmosphäre, ihre Eigenheiten und Vorzüge. Gerade Doberan kann mit der einmaligen landschaftlichen Lage dem verwöhnten Rennpublikum etwas Besonderes bieten und an alte Reimtraditionen anknüpfen.(TILL REHWALDT)<br />
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'''Historische Atmosphäre soll nachempfunden werden'''(Zum Wiederaufbau der ältesten deutschen Rennbahn (OZ, 30.10.1992)) <br />
* Die Doberaner Rennbahn war 1823 zwar die erste in Deutschland, sie hatte jedoch auch ihre Vorbilder — wie bei der Anlage des Seebades Heiligendamm kamen die Anregungen aus England, wo der Galopprennsport bereits eine lange Tradition hatte. Schnell verbreiteten sich die Pferderennen in ganz Deutschland. Im Laufe der Jahre entstanden die großen Bahnen in Hoppegarten, Köln und Baden-Baden. Schon zur ersten Blütezeit des Pferderennsports im vorigen Jahrhundert war jedoch die Doberaner Bahn wegen ihrer Nähe zum Seebad Heiligendamm und der großzügigen Anlage beim Rennpublikum besonders beliebt. Mit dem Wiederaufbau wird nun versucht, an die alten Traditionen anzuknüpfen und die Atmosphäre des historischen Ortes nachzuempfinden. Die „alte" Rennbahn soll deshalb an dieser Stelle noch einmal vorgestellt werden. <br />
* Der Ort der Rennbahn ist nicht zufällig gewählt — die Vorzüge seiner guten Lage erkannten auch schon die Erbauer der Bahn. Das Gelände, mit dem der Großherzog Friedrich Franz I. im Jahre 1823 den Rennverein beschenkte, erfüllte alle Anforderungen. Mit Wagen, zu Fuß oder zu Pferde war die Bahn gut zu erreichen. Gerade bei Veranstaltungen mit so großem Besucheransturm ist eine gute Verkehrsanbindung lebenswichtig. Zum anderen war die Fläche groß genug, um dem Geläuf eine ausreichende Länge geben zu können. Vom Ziel aus kann die gesamte Anlage überschaut werden — das Publikum wußte auch die einmalige Aussicht auf den Ort Bad Doberan und den Höhenzug der Kühlung zu schätzen. <br />
* Die Doberaner Anlage war schon immer eine sogenannte „Naturbahn" — direkt auf dem vorhandenen Boden wurde das Geläuf angesät, darauf die „toten" und „lebenden" Hindernisse angelegt. Die lange Zielgerade war hervorragend geeignet, dem Publikum packende Wettkämpfe zu bieten. Auf der leicht abschüssigen Strecke konnten die Pferde noch einmal ihre letzten Reserven entfalten.<br />
* Der Ausbau der einzelnen Strecken erfolgte je nach den finanziellen Möglichkeiten des Rennvereins — im Endzustand war die Bahn mit Flach-, Hindernis- und Jagdbahn komplett ausgestattet. Die letzte Ergänzung war die Zweijährigen-Bahn. Sie wurde 1927 als 1000-mStrecke in Verlängerung der Zielgeraden eingerichtet. Obwohl heute das gesamte Gelände landwirtschaftlich genutzt wird, sind die Spuren der Vergangenheit noch sichtbar. Der aufmerksame Wanderer erkennt die sorgfältig planierte Bahn noch entlang der Feldgehölzhecke nach Vorder Bollhagen. <br />
* Trotz der schon nach einigen Jahren relativ gut ausgebauten Anlage dachte der Rennverein noch weiter — die beim Publikum besonders beliebten Jagdrennen sollten in ihrem Umfang ausgebaut werden. Pläne zur Erweiterung der Jagdbahn in die umgebende Feldmark sind jedoch nie verwirklicht worden. <br />
* Die Zufahrt zur Rennbahn säumten ursprünglich zwei Pappelreihen. Die Bäume fielen allerdings dem vernichtenden Orkan des Jahres 1847 zum Opfer und wurden daraufhin durch die charakteristischen Lindenalleen ersetzt, die sternfönnig auf einen Punkt gerichtet sind. Die zwei äußeren waren als Wagenauffahrten bestimmt, die mittlere war für Fußgänger reserviert. Heute können wir über diese Pflanzungen nur dankbar sein — die inzwischen stattlichen Bäume geben dem historischen Ort ein unverwechselbares Gesicht. <br />
* Nur der kleinste Teil der Zuschauer kam damals in Kutschen, später auch in Automobilen. Die wenigen Wagen konnten direkt am Bogen des Geläufes abgestellt werden — die besser situierten Gäste hatten also eine ausgezeichnete Sicht auf das Geschehen. Der Platz dafür (später als Lagerfläche genutzt) ist jedoch aus heutiger Sicht nicht mehr ausreichend, er war schon schon damals nicht mehr als ein bequemes Provisorium.<br />
* Mit der Pflanzung der Baumreihen konnte auch der inzwischen eingerichtete Molli-Haltepunkt besser erschlossen werden. Der Molli ist es auch, der zur besonderen Atmosphäre der Doberaner Rennen beitrug. Nicht nur als originelle Besucher-Attraktion, auch als unentbehrliches Verkehrsmittel während der Veranstaltungen hatte die Balm eine wichtige Aufgabe. Ein am Haltepunkt installiertes zweites Gleis (es wurde nach dem Verfall der Rennbalm wieder abgebaut) ermöglichte den Pendelverkehr zwischen Doberan und der Rennbahn — ohne größere Schwierigkeiten konnten so auch Besucher aus Rostock, Berlin oder Hamburg anreisen.(TILL REHWALDT)<br />
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'''Pferdezucht genoß landesweit einen ausgezeichneten Ruf'''(OZ, 21.5.1997) <br />
* Bad Doberan. In den „Mecklenburgischen Monatsheften" schrieb Adolf Friedrich, Herzog zu Mecklenburg, daß schon vor 1800 auf dem Kamp das altfranzösische Reiterspiel Caroussel vorgeführt worden sei und 1804 bereits die ersten Wettrennen zu Pferde stattfanden, sehr zum Vergnügen der Zuschauer. Die Pferdezucht in Mecklenburg genoß auch damals einen sehr guten Ruf, hier befand sich nach Ansicht von Fachleuten das klassische Land der Pferdezucht in Deutschland. Begründet wurde sie bereits durch den Herzog Johann Albrecht I. (1525-1576) durch die Anlage von mehreren Gestüten; darunter befand sich auch eines in Satow. Friedrich Lisch, der bedeutende Regionalgeschichtsforscher und Archivar (1801-1883) schrieb in seiner 1856 erschienenen „Geschichte der Pferdezucht in Mecklenburg": „Die Bestrebungen des Herzogs Johann Albrecht ... zur Verbesserung der Pferdezucht gehörten aber zu den großartigsten und nachhaltigsten, welche je erschienen sind, und man kann mit Wahrheit behaupten, daß ihm das Verdienst der Schöpfung der berühmten alten mecklenburgischen Pferderasse gebührt." Knapp 30 Jahre davor, 1827, machte Alexander von Lengerke in seiner Schrift „Die mecklenburgische Pferdezucht" deutlich, daß die Arbeits-, Militär-, Kutsch- und Reitpferde im Lande einen ausgezeichneten Ruf hätten und mit englischen und arabischen Pferden verglichen würden. Die mecklenburgischen Landwirte wurden geradezu aufgefordert, eine gute Pferdezucht zu betreiben, die als ein stabiler Wirtschaftsfaktor angesichts der damals recht schwankenden Kornpreise galt. <br />
* Zu jener Zeit waren die Rennen auf der ersten Rennbahn des europäischen Festlandes bereits fünf Jahre alt und erfreuten sich eines großen Interesses.<br />
* „Die hiesigen Rennen sind für den Zuschauer sehr interessant, ziehen viele Gäste und Freunde des In- und Auslandes nach Doberan, erhöhen den Glanz dieses anmuthigen Badeortes, bringen mehr Geld ins Land..." notierte von Lengerke. Hier war zudem, wie es damals hieß, die wichtigste „hippologische Prüfungsstelle" (Hippologie ist die wissenschaftliche Pferdekunde) entstanden, die mit den öffentlichen Rennen für die Pferdezucht eines Landes von nicht hoch genug zu bewertender Bedeutung war.(PETER GERDS) <br />
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''' Ära endete plötzlich im Sommer 1914'''(OZ, 24.5.1997) <br />
* Gestern begann OZ, einen kurzen Abriß zur Geschichte der Doberaner Rennbahn zu veröffentlichen. Heute nun der letzte Teil. <br />
* Die schönen Tage gehen nun langsam zu Ende. 1913: Noch einmal kommen die reichen Leute aus Hamburg, zahlen hohe Preise für Logenplätze neben den Herzögen, und die Bauern klimpern mit den Goldstücken im Säckel.<br />
* Am 20. Juli 1914 findet der vorerst letzte Renntag statt. Zwölf Tage später ist Krieg. Das erste, das glanzvollste Kapitel der Doberaner Rennen ist zu Ende.<br />
* 1915 bis 1921 finden keine Rennen statt. In den ersten Nachkriegsjahren muß die Anlage gründlich erneuert werden. Geld ist kaum da, Herzog Adolf Friedrich greift öfters in die private Schatulle. 1922 gibt es gleich mit den Jubiläumsrennen „100 Jahre Doberan" einen Neuanfang. Alfred Seibert, ein alter Rennmann, erinnerte sich 20 Jahre später: „Die Beteiligung der Rennställe hätte 1922 wirklich besser sein können. Im Halbblutjagdrennen ging Heldin für 12 000 Mark Inflationsgeld mit ihrem Besitzer Otto von Mitzlaff allein über die Bahn. Die Stute wurde anderthalb Stunden später nochmals gesattelt und gewann dann unter Rittmeister Th. von Schmidt-Pauli leicht gegen drei Gegner. Ein eigenartiger Unglücksfall trug sich im Friedrich-Franz-Rennen zu. Herrn Bautlers Barde mit A. Ebert im Sattel kam allein an, seine beiden Gegner Innocenz und Hammerfest kamen zu Fall. Hammerfest lief gegen eine Stange, verletzte sich dabei die Hauptschlagader und mußte getötet werden.<br />
* Der Doberaner Rennverein setzt heute alles daran, schrittweise die alte Stellung zurückzugewinnen. Während der Renntage herrscht wieder Hochbetrieb, jede Art von Spiel ist erlaubt, aus allen Kneipen erklingt Tanzmusik, und die Polizeistunde ist aufgehoben. <br />
* 1926 aber bleiben viele Besucher aus, denn zur Rennzeit ist Manöver angesetzt und die Bevölkerung zieht ins Feld. Man wagt es, Hindenburg fürs nächste Jahr zu den Rennen einzuladen, und der Reichspräsident, der Sieger von Tannenberg, „dieser herrliche Mann" (Doberaner Tageblatt) sagt: „Wenn ich noch lebe, komme ich." Ein Jahr später ist Hindenburg da, die Bahn restlos überfüllt, 20 000 Mark werden aus Eintrittsgeldern eingenommen. <br />
* Nicht nur Pferderennen gibt es jetzt auf der Bahn, auch Motorrennen hinterlassen ihre Spuren. Einmal landen sogar die „AmerikaFlieger" Köhn und Hünefeld auf der Rennbahn. 1928 findet die Generalprobe für die olympischen Reiterspiele auf der Rennbahn statt. Ansonsten bleibt es beim Sommer-Meeting. „Wir haben immer Pferde auf die Bäder-Tour geschickt", erinnert sich heute Hein Bollow an seine Lehrlingszeit. „Von Hoppegarten ging's erst nach Travemünde und dann weiter nach Doberan."<br />
* So geht das bis 1939. In tausendjähriger dunkler Nacht geht dann das zweite Kapitel Doberaner Renngeschichte unter. Die Rennbahn Doberan hat den Krieg ohne Zerstörungen überstanden. Bereits am 3. Juni 1946 veranstaltet die Rote Armee wieder Rennen, es starten aber nur Pferde von Bauern und des nahegelegenen Gestüts Vorder Bollhagen. Dann zieht die Sowjetarmee ab, und im nächsten Notwinter beginnt die Bevölkerung mit der Zerstörung der Anlagen. Brennholz und Baustoffe sind wichtiger als Pferderennen, und so wurde im Laufe der Zeit alles abgetragen, bis kein Stein mehr auf dem anderen stand.<br />
* Die Rennbahn wird umgepflügt, Ackerland. Viele Bemühungen um eine Wiederauflebung der Rennen folgen. Endlich, 1954, wird das Gelände aus der landwirtschaftlichen Nutzung herausgenommen, ein neues Geläuf wird angesät. Am 8. Juli 1956 gibt es Bauernrennen mit sechs Wettbewerben, Herrmann Harms mit Lotte gewinnt zwei Rennen für den Stall LPG Steffenshagen. Eine wahre Völkerwanderung findet statt, „die Kleinbahn zog prustend ihre überfüllten Waggons ins Ziel", schreibt ein Zeitgenosse.<br />
* Aber alles ist umsonst. Fehlende Mittel und die nachlassende Bedeutung des Pferdes verhindern einen endgültigen Wiederaufbau. Das Geläuf wird wieder umgepflügt. Nur noch die Lindenalleen erinnern bald darauf an die alte Rennbahn. Sie gerät bis 1993 in Vergessenheit.<br />
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'''Prächtige Karossen rollten über die Dammchaussee Bad Doberan.'''(OZ 31.5.1997) <br />
*Die ersten Rennen fanden 1822 im Juli statt, aber die „Gesetze für mecklenburgische Pferderennen" wurden von Friedrich Franz I., nunmehr Großherzog, erst 1823 veröffentlicht und bei dem Rennen in jenem Jahr erstmals angewandt. Danach gab es konkrete Bestimmungen für Alter und Gewicht der Pferde und über die Zahl der bei den jeweiligen Wettbewerben zugelassenen Tiere, zum Beispiel beim Rennen der Landleute zehn, ansonsten sechs. Die Reiter hatten sich vor und nach dem Rennen zu wiegen. Sieger wurde „das Pferd, dessen Kopf zuerst die Linie zwischen den Gewinn-Pfosten berührte." An Rennen gab es bereits 1823: <br />
# Bauern-Rennen mit mecklenburgischen Pferden, das von dem Bauern selbst oder einem seiner Leute geritten wurde.<br />
# Friedrich-Franz-Rennen für mecklenburgische Pferde.<br />
# Rennen für dreijährige mecklenburgische Pferde.<br />
# Pauls-Rennen für mecklenburgische Pferde jeden Alters<br />
# Rennen der vierjährigen Pferde (mit unterschiedlichem Gewicht der Reiter<br />
# Alexandrinen-Rennen. Hier war jedes Pferd und jeder Reiter zugelassen, auch ohne Rücksicht auf die Nationalität. <br />
*Allerdings waren für alle Rennen, bis auf das der Landleute, genaue Angaben über die Pferde und sogar über die Farbe der Anzüge der Reiter zu machen, denn wahrscheinlich wollte man von Anfang an möglichen Tricks begegnen. Dementsprechend hart waren die Strafen. Wer beispielsweise Pferde mit falschem Geburtsschein zum Einsatz brachte, wurde ausgeschlossen und mußte eventuell gewonnene Preise zurückgeben. Schon 1825 waren beim Rennen in Doberan bereits Pferde aus den königlich-preußischen, hannoverschen und sogar aus württembergischen Gestüten beteiligt. Es gab Preise von 40 bis 90 Friedrichs d' or (etwa 200 bis 450 Goldtaler), Goldene Peitschen, Peitschen mit silbernen Ringen oder silberne Etuis mit Gravur über Datum und Sieger. <br />
*1826 beispielsweise siegte beim Rennen der Landleute unter 168 Teilnehmern Christian Brüsehaber aus Jördensdorf/Amt Buckow. Das Friedrich-Franz-Rennen entschied Herr von Biel aus Weitendorf für sich, und das Rennen der Dreijährigen gewann Graf von Bassewitz aus Prebberede. In dieser Rennwoche herrschte natürlich zwischen Doberan und Heiligendamm Hochbetrieb. Nicht nur aus Mecklenburg waren Adel, Gutsbesitzer und das wohlhabende Bürgertum angereist, und die Karossen und Kutschen rollten in bunter Vielfalt über die Dammchaussee. <br />
* Englische Mode wurde bereits getragen, bei den Damen und Herren, und man wußte schon, was es mit einem „handicap" oder „blind race" auf sich hatte.(PETER GERDS)<br />
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'''Manchmal lief sogar ein flinkes / Fohlen beim Wettkampf mit'''(OZ, 21.6.1997) <br />
* Bad Doberan. Gekommen war bereits 1828 der englische Herrenreiter, Globetrotter und Schriftsteller Charles James Apperly, der einen Bericht über den Pferderennsport und die Vollblutzucht in Mecklenburg mit dem Titel „Nimrods German Tour" verfaßte. „Der erste Tag des Meetings wurde durch eine Art Burleske auf den Rennsport eingeleitet", bemerkte er darin. „Ungefähr sechzig Bauern auf blanken Pferden zogen durch die Straßen Doberans zur Rennbahn hinaus, um den vom Großherzog zur Förderung der Pferdezucht gestifteten Preis zu bestreiten; sie starteten in sechs Abteilungen von je zehn Reitern, und die sechs Sieger lieferten sich dann ein Stichrennen um den Preis." Es geschah zu Anfang noch bei diesen Rennen, daß manchmal sogar ein Fohlen der Mutterstute hinterherlief, aber das änderte sich im Laufe der Zeit.<br />
* Von Apperly ist auch folgende Story überliefert, die den mecklenburgischen Pferdezüchter Pogge betraf. „Zwei Jahre zuvor besuchte der Herzog von Cambridge die Doberaner Rennen, selbst auf einem brillanten englischen Pferd beritten. Das herrliche Tier erregte Herrn Pogges Aufmerksamkeit, und ohne den hohen Herrn zu kennen, aber nach dem alten Recht, das auch der Katze gestattet, den Kaiser anzuschauen, redete er den Herzog an: ,Sie haben da ein gutes Pferd, mein Herr.' — ,Gewiß', war die gutgelaunte Antwort, ,in meinem ganzen Leben habe ich erst einmal ein besseres gesehen.' ,Und wem gehörte das?' rief Herr Pogge interessiert. - , Meinem Bruder.' - Nun war Herrn Pogges Neugier rege: Und darf ich fragen, wer Ihr Bruder ist?' - ,Der König von England.' - Der Herzog soll über das Gesicht des biederen Mecklenburgers herzlich gelacht haben." <br />
* In einem „Verzeichnis der in Mecklenburg befindlichen Vollblut-Pferde" von 1827 wurde berichtet: „Bei dem grossen Schwunge, der durch die Wettrennen veranlaßt, die Pferdezucht in den beiden Grossherzogthümern Mecklenburg seit kurzem erhalten, hat es das Comitte für Mecklenburgs Wettrennen für selbige als nothwendig erachtet, dass für die im Lande befindlichen hohen Blutpferde nebst ihren Nachkommen ein öffentliches Verzeichnis errichtet wird."<br />
* Allein der Umfang dieses Verzeichnisses machte die Bedeutung der Pferdezucht sichtbar. Im ersten Dokument waren es lediglich 28 Seiten, 1835 bereits 68 und 1838 fast 100 Seiten mit der namentlichen Aufzählung (plus Eltern und Stammbaum) von 74 Hengsten und 206 Muttertieren - alles Vollblut natürlich. <br />
*Dabei waren solche hervorragenden Renner wie „Robin Hood" aus den Gütern Garvenstorf oder „Adria" und „Caprice" aus Alt Karin.(PETER GERDS)<br />
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''' So streng waren die Bräuche schon damals'''(OZ, 28.6.1997) <br />
*Bad Doberan. Nun ein paar Erinnerungen eines Zeitgenossen, des Freiherrn Julius Maltzan, der viele Jahre in Doberan verbrachte und ein ausgezeichnetes Bild aus den Jahren von 1819 bis 1890 nachgezeichnet hat. Er berichtete, daß die Wettrennen in den zwanziger Jahren des 19. Jahrhunderts einen ganz anderen Charakter gehabt hätten als 70 Jahre später.<br />
* Zu Beginn waren die Rennpferde und ihre Reiter aus Mecklenburg allgemein bekannt, „weshalb denn auch das nähere Interesse des großen Publicums an den Ergebnissen der Rennen lebhafter war, als es in neuerer Zeit der Fall ist". Auch von einer originellen Erscheinung auf dem Rennplatz erzählt Maltzan in seinen Aufzeichnungen, von dem Pferdehändler Lichtwald aus Neubrandenburg: „Der Sohn eines Tagelöhners vom Lande hatte seine irdische Laufbahn als Gänsehirte begonnen, war dann bei seinem Gutsherrn Stalljunge, dann Reitknecht geworden, war aber in andere Dienste gegangen und hatte sich nach und nach so viele erworben, daß er einen kleinen Pferdehandel beginnen konnte. Durch ungewöhnliches Geschick gelang es ihm, denselben bald sehr zu erweitern. Als englische Vollblutpferde mehr und mehr in die Aufnahme kamen, ließ er solche aus England kommen, reiste auch selbst zum Ankaufe dorthin, betrieb ein sehr schwunghaftes Pferdegeschäft und betheiligte sich lebhaft an den Rennen." Doch da ihm das noch nicht reichte, und er mit nicht ganz sauberen Papieren und Ahnentafeln arbeitete sowie grobe Ordnungswidrigkeiten beging, waten ihm sofort alle Rennbahnen in England und auf dem Kontinent verschlossen worden. So streng waren die Bräuche.<br />
* In der Zeit seiner großen Erfolge aber war Lichtwald auf dem Rennplatz, in feinster englischer Kleidung mit Frack und Zylinder, ein gefürchteter Konkurrent. Er war schlagfertig und führte eine scharfe Zunge. Als er einst von seinem früheren Gutsherrn ein wenig von oben herab gefragt wurde: „Weiten's noch, Lichtwald, as Sei bi mi de Gäus' häuden deren?", antwortete er: „Ja, Herr van X., ick weit'd noch; wenn Sei's höt'd harren, Sei häudeten's hüt noch." Jedes Jahr zu den Rennen wurden in den Zeitungen wie etwa 1828 in dem Blatt „Auszug der neusten Zeitungen" die Rennen mit den in diesem Zusammenhang stehenden anderen Festivitäten ausführlich auf den Titelseiten erläutert.<br />
* Neben der Rennbahn spielte das Geschehen in Doberan selbst, auf dem Kamp, im Musiktempel oder im Schauspielhaus, eine wesentliche Rolle im gesellschaftlichen Leben des ganzen Landes. Den ganzen Anfang machte beim Pferdesport wie immer das Rennen der Landleute, bei dem es Preise von 100 Reichstaler zu gewinnen gab. Die Zahl der Pferde, die von den Bauern gestellt wurden, nahm im Laufe der Zeit zu.(PETER GERDS)<br />
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'''Kühne Reiter kamen aus dem Bauerntum'''(OZ, 15.7.1997)<br />
* Bad Doberan. Im Jahr 1827 gab es bereits beim Pferderennen der Landleute zwei bedeutende Preise. Dabei ging es nach Aussagen von Zeitzeugen einmal um „einen silbervergoldeten Becher, welchen der Britische Admiral, Ritter Carl Oagle Baronet, und der Herr J. Pearse, Mitglied des Britischen Parlaments ausgesetzt haben", und um den Hauptpreis, „bestehend in einer Peitsche und 100 Reichsthaler Gold," (Um 1850 betrug das Jahreseinkommen eines Schiffszimmergesellen auf einer Rostocker Werft bei durchschnittlich 24 Arbeitstagen im Monat von morgens fünf bis abends 18 Uhr mit zwei Stunden Pause 179 Taler.) Also ging es bei diesem Rennen schon um beträchtliche Beträge, die bei anderen noch höher lagen. Um diese Bauernrennen ging es auch 1841 auf der „5. Versammlung deutscher Landund Forstwirte in Doberan". In dem Dokument hieß es: „Zum Glück klärte sich der Himmel doch noch kurz vorm Beginne der Bauernrennen auf. Unter den dazu gestellten 160 Pferden waren nicht allein zahlreich sehr gute, sondern die sämmtlichen haben um so mehr die Erwartungen der Ausländer übertroffen, als man wußte, daß die Bauern nicht ihre besten Pferde stellen, sie also noch bessere zu Hause haben mußten." Vermutlich wurden die Geschäfte dann auf den Bauernhöfen selbst getätigt. Der Ansporn zur Pferdezucht - auch außerhalb der großen Gestüte - hatte bereits Früchte getragen. Es wurde von der für die Pferderennen in Doberan zuständigen Kommission zudem festgestellt, daß die Wettkämpfe eine: „Aufmunterung des Standes der bäuerlichen Besitzer sind, und sich durch Erhöhung der Interessen für die Pferdezucht nützlich machen." Erwartet wurde fernerhin, daß „sie nächstdem dazu beitragen, kühne und dreiste Reiter zu bilden, und jenem Stande richtigere Begriffe von der Haltung und Pflege der Pferde zu verschaffen." Aber nicht nur Renn- und Reitpferde waren in der Rennwoche zu sehen. Die Equipagen des Herrscherhauses und anderer Gäste versuchten, sich in Prunk und Ausstattung zu übertreffen, und besonders die sogenannten Sechserzüge - also mit sechs Pferden - fanden Beachtung. Auf der Dammchaussee zwischen Heiligendamm und Doberan herrschte Hochbetrieb: Kabrioletts und Kutschen, Gigs und Vierspänner, zum Teil mit Vorreitern oder Reitknechten, offene Bankwagen und Chaisen belebten die Allee, Daneben bewegten sich elegant die Reiter, und auch manch ein Doberaner spazierte manch ein Doberaner im Schatten der Bäume.(PETER GERDS)<br />
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'''Jockey-As starb nach schwerer Verletzung'''(OZ,23.8.1997) <br />
* Jeder Sport hat seine Geschichte. Golfschläger wurden erstmals im schottischen St. Andrews geschwungen, das Tennis-Racket im Wimbledon. Auch in Deutschland gibt es solche Traditionen. Manchmal nur sind sie vergessen worden. Die Wiege des deutschen Galoppsports stand vor 175 Jahren in Doberan, und 1993 gab es nach 54 Jahren Pause einen Neuanfang. Der deutsche Turf hatte zu seinen Wurzeln zurückgefunden. Spinnen wir die Zeit zurück.<br />
* Vor 204 Jahren, 1793, gründet Friedrich Franz I. von Mecklenburg-Schwerin das erste deutsche Seebad in Heiligendamm und macht Doberan zu seiner Sommerresidenz. Unter englischem Einfluß gelangt auch die Vollblutzucht nach Mecklenburg, ein „erstes feyerliches Pferde-Wettrennen" findet am 28. Juli 1804 statt. Allerdings ohne eigentliche Bahn, auf freiem Feld. Da die Pferdezucht und die Ansprüche der Sommergäste wachsen, wird der Bau einer Rennbahn ins Auge gefaßt. 1822 kommt es zur Gründung des Doberaner Rennvereins, und im selben Jahr, am 22. August 1822, zum ersten Renntag. Dieser findet bereits auf dem Gelände der späteren Rennbahn statt, auf halbem Wege zwischen Doberan und Heiligendamm. Ein Jahr später werden von Friedrich Franz I. die „Gesetze für mecklenburgische Pferderennen" bestätigt, und im Herbst 1823 schenkt der Großherzog dem Rennverein die hufeisenförmig angelegte neue Rennbahn. Der Rennbetrieb beginnt. <br />
* Alljährlich finden drei aufeinanderfolgende Renntage statt, meistens im August. Sie gestalten sich zum gesellschaftlichen Höhepunkt der ganzen Region. Volksfeste, Feuerwerk, Musik. Aber auch die Bauern machen mit. Jeweils der dritte Renntag war der „Bauernrenntag". Schon 1825 beteiligen sich die Bauern mit 70 Pferden. <br />
* Die ersten Jahrzehnte der Rennen stehen völlig im Zeichen der mecklenburgischen Züchter. Baron Biel, Graf Hahn-Basedow, Graf Wilamowitz-Möllendorf, Ulrich von Oertzen, sie sind die Wegbereiter der deutschen Vollblutzucht und beherrschen die besseren Rennen, das seit 1827 gelaufene Paul-Friedrich-Rennen. Für beide Rennen haben die Großherzöge goldene Peitschen gestiftet, die jeweils dem Sieger auf ein Jahr verliehen werden. Auf einem goldenen Band, das sich um die Peitsche schlingt, sind die Namen der Sieger eingraviert. Vorbild für die „große" Goldene Peitsche, die später zuerst in Hoppegarten und dann in Baden-Baden zum Austrag kommen wird.<br />
* Die Rennen in Doberan erlauben nun einen stetigen Aufschwung. 1829 reitet ein schrulliger Engländer namens James Apperly auf Einladung Baron Biels zwei Pferde der Erzherzogin zum Sieg, auf Knien nimmt der Reiter einen Goldpokal entgegen. 1849 vernichtet ein Orkan die Pappelallee, neue Lindenalleen werden angelegt, sie existieren heute noch. 1854 wird eine neue Tribüne errichtet, später kommt eine zweite hinzu. 12 000 Besucher sind jetzt keine Seltenheit, darunter manchmal sogar der König von Preußen oder der russische Zar. Das Aufkommen der Eisenbahn sorgt für weitere Belebung. Dafür muß jetzt der dritte Renntag, ein Dienstag, schon um 11 Uhr anfangen, damit die auswärtigen Gäste den 4-Uhr-Zug nach Berlin noch bekommen.<br />
* Berühmtheiten des Turfs geben sich die Ehre. Die Derbysieger Hymenaeus, Künstlerin, Trollhetta und Impuls weihen den Doberaner Turf. Und Kincsem, die ungarische Stute, das berühmteste Rennpferd aller Zeiten und Länder. Am 29. Juli 1876 gewinnt sie beim 4. Start ihrer 54 Starts und Siege umfassenden Rennlaufbahn in Doberan das Erinnerungsrennen. Doberan spielt mit im Turfkonzert. Victor Silberer trägt in sein berühmtes Turf-Lexikon unter dem Stichwort Doberan ein: „Bedeutender Rennplatz in Deutschland mit mehrtägigem Meeting im August."<br />
* Ein trauriges Ereignis prägt das Jahr 1904, als der Graditzer Stalljockey, der achtfache deutsche Meister Charles Ballantine, mit dem Schimmel Zwickel im scharfen Zielbogen von einem vor ihm stürzenden Pferd zu Fall gebracht wird. Mit schweren Rückgratverletzungen kommt Ballantine ins Rostocker Krankenhaus, wo er bald an einer Lungenentzündung stirbt.<br />
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'''Im Doberaner Rennverein werden Karten neu gemischt'''(Vom 12. bis 19. Juli finden die sechsten Renntage statt, OZ, 29.12.1997,von JOCHEN MÜLLER)<br />
* Kaum ist das Jahr des 175. Galopperjubiläums, das auf der Mutter aller deutschen Rennbahnen in Bad Doberan begangen wurde, zu Ende, da kündigt sich mit der Mitgliederversammlung am 10 Januar bereits ein weiterer Höhepunkt an. Höhepunkt auch deshalb, weil auf dieser Mitgliederversammlung ein neuer Vorstand gewählt und eine Betriebsgesellschaft vorgestellt werden, die eine vielfache Nutzung der Rennbahn für unterschiedliche Veranstaltungen koordinieren wird.<br />
* Im neuen Vorstand, das erfuhr die OSTSEE-ZEITUNG bereits vorab, werden der absolute Kenner des deutschen sowie des internationalen Galopprennsports, Hans Heinrich von Loeper, und auch der bisherige Vorstandsvorsitzende, Dr. Horst Metz, nicht mehr mitwirken. „Das jedoch heißt nicht“, so von Loeper gegenüber OZ, „daß wir uns nicht weiter für den Galopprennsport hier an der Küste einsetzen werden." Der Doberaner Rennverein baut indes auf einen Vorstand, der aus der Region kommt und da sind u. a. solche Namen wie Achim Stracke, Jöm Rüsch und Gernot Böttrich im Gespräch.<br />
* Das Dauerthema Tribünenneubau wird mit Sicherheit auch auf der neuerlichen Mitgliederversammlung eine wesentliche Rolle spielen. Neuester Stand: Für das hölzerne Bauwerk, das nun schon vor geraumer Zeit auf dem Reißbrett des Bad Doberaner Ingenieur- und Architekturbüros Krause entstand, ist die baufachliche Genehmigung erteilt, und auch mit der eigentlichen Baugenehmigung ist in kürzester Zeit zu rechnen. Kühne Optimisten hatten schon zur Jubiläumsrennwoche mit der Einweihung der über 40 Meter langen Tribüne, auf der einmal so um die 500 Sitzplätze zur Verfügung stehen werden. Nun hofft man, daß die nach alten Entwürfen konstruierte Tribüne ländlich zu den 98er Rennen stehen wird.<br />
* Die Rennwoche soll vom 12. bis 19. Juli '98 über das Geläuf gehen. Man rechnet schon heute damit, daß, wie schon zur Jubiläumsrennwoche, erneut fünf Renntage auf dem Programm stehen werden. Wenn von prominenten Startern die Rede sein wird, dann dürfte bereits jetzt klar sein: Peter Schiergen, die Lichtgestalt des deutschen Galopprennsports, der bei den Besuchern der Doberaner Rennen in den vergangenen Jahren durch grandiose Siege zum Publikumsliebling wurde, wird an der Ostseeküste nicht mehr starten, da er ins Trainerlager wechselte.<br />
* Aber vielleicht ist der sympathische Jockey ja schon zu den sechsten Renntagen in Bad Doberan als Trainer präsent. <br />
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Datei:Dob66.jpg|Studemundsche Skizze<br />
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Datei:S199.JPG|Hindenburg 1927 zu Besuch<br />
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Datei:Dob70.jpg|Lutz Elbrecht, Plan für eine Haupttribüne 1954<br />
Datei:S71.JPG|Bauernrennen<br />
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Datei:S39.JPG|Achim Stracke, einer der verdienstvollsten Präsidenten des Doberaner Rennvereins<br />
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Datei:S46.JPG|Fotostrecke 1993-etwa 2006(J. Müller)<br />
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*Das erste und einzige Poloturnier, der "Bentley Polo Cup Heiligendamm", fand vom 10. -12. September 2004 im Innenraum der Bad Doberaner Galopprennbahn statt:<br />
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====Sommerrodelbahn====<br />
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[http://www.ostsee.de/ausflug/sommerrodelbahn-bad-doberan.html]</div>PeterBeckerhttps://www.ortschroniken-mv.de/index.php?title=Sport_in_Doberan&diff=108188Sport in Doberan2024-03-11T11:12:13Z<p>PeterBecker: /* Handball */</p>
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* [[Doberan (Bad)]]<br />
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*'''Sportgeschichte nach Sportarten:'''<br />
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====Organisation Allgemeines====<br />
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[[Datei:O0.JPG|400px|zentriert|Bad Doberan]]<br />
* Fred Egler (r.), Bad Doberans sportlicher Rentner, ist 80 Jahre alt geworden. Der Kreissportbund, hier vertreten durch den 1. Vorsitzenden Uwe Neumann, ehrt seinen langjährigen Funktionär mit der Ehrennadel in Gold. (Quelle: Rolf Barkhorn, OZ 26.8.2020)<br />
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* Unterlagen Stadtarchiv Bad Doberan:<br />
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Datei:S211.PNG|Doberaner Sportler am Jungfernberg<br />
Datei:O59.JPG|K 82-1/Lageplan Stülower Sportplatz 1927<br />
Datei:O79.JPG|Antrag zur Pflanzung einer "Jahneiche" 1928 zur Einweihung am 12.August 1928<br />
Datei:O73.JPG|A 0119(ff)/Schr. Platzbau 1927<br />
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Datei:O81.JPG|Anträge Platznutzung ff<br />
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Datei:O86.JPG|Protokoll Platzbeg.<br />
Datei:O87.JPG|Anträge Nutzung Lindenhof ff<br />
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Datei:O58.JPG|N 0417(ff)/Doberaner Sportvereine 1932<br />
Datei:O60.JPG|Platznutzung 1932<br />
Datei:O61.JPG|dito Jungstahlh. 1933<br />
Datei:O62.JPG|Verw. ehem. marx. Vereinsvermög.<br />
Datei:O63.JPG|Antr. Platznutz. ff<br />
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Datei:O65.JPG|Sporthallenzustand<br />
Datei:O66.JPG|Antr. Platznutz.<br />
Datei:O67.JPG|Antr. Lehrer Thorbeck<br />
Datei:O68.JPG|A 0086(ff)/Schr. Motorsp.<br />
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Datei:O90.JPG|A 0607/Einl. an BM Albrecht zum Schauturnen<br />
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* Broschüre '''"35 Jahre BSG Lokomotive Bad Doberan"''':<br />
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Datei:O112.JPG|<br />
Datei:O117.JPG|[https://de.wikipedia.org/wiki/Siegfried_Lemke][https://www.sportbuzzer.de/artikel/die-schmetternde-legende-siegfried-lemke/]<br />
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Datei:S223.PNG|22.02.2001 Walter Schade<br />
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* Anlässlich des 50 jährigen Jubiläums des Bestehens des Bad Doberaner Sportvereins wird dessen Sportgeschichte in einer Broschüre ''' 50 Jahre Tradition Doberaner SV ''' dargestellt:<br />
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* '''Bad Doberaner Sport hatte viele Helfer'''(Verfasser: Jochen Müller)<br />
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* In und um Bad Doberan ging es schon immer sportlich zu. So wurde einst in Heiligendamm bereis Golf und Tennis gespielt und auch, zunächst auf lebende Tauben später auf Tontauben, geschossen. Auf der ältesten Galopprennbahn Europas fanden spannende Rennen statt und in Bad Doberan war das Vogelschießen sehr beliebt.<br />
* Ebenfalls in der Münsterstadt war man in der Deutschen Turnerschaft und dem Arbeiter Turnverein sportlich sehr aktiv. Zu den fleißigen Organisatoren zählten damals u.a. Schneidermeister Fritz Gellendin, Dr. Willbrand, Buchhändler Rosenberg, Baumeister Lutz Elbrecht und Heiner Grewe. Neben Turnen, Kegeln und Leichtathletik wurde später auch Hand- und Fußball gespielt. Sportstätten waren seinerzeit die Kegelbahnen auf „Brands Höh“ und im Gasthaus zum „Erbgroßherzog“ in der heutigen Mollistraße sowie die Sportplätze am Kellerswald und am Stülower Weg.<br />
* Unmittelbar nach dem zweiten Weltkrieg „berappelte“ sich der Sport in Bad Doberan schnell. So wurde mit „Sturmvogel“ bald ein Sportverein gegründet. Es folgte KWU (Kommunales Wirtschafts Unternehmen). Besonders aktiv zu dieser Zeit waren Herbert Kohn, Erich Silbersdorf, Herbert Müggenburg und Fritz Rittgarn. Daraus ging 1952 die BSG (Betriebssportgemeinschaft) Lok Bad Doberan hervor. Träger und ein wenig auch „Finanzier“ war die Deutsche Reichsbahn. Vor allem jedoch halfen die Eisenbahner bei der Bereitstellung von Freifahrscheinen. Damit war der Transport zu den Wettkämpfen gesichert.<br />
* Erste Sektionen waren Fußball, Handball, Tischtennis, Turnen, Kegeln und Leichtathletik. Später kamen Schwimmen, Radsport, Schach, Volleyball, Ringen, Rehasport, Frauengymnastik und zeitweise auch Karate hinzu. Zu den „Machern“ gehörten seinerzeit u.a. Ella Pentzin, Heinrich Wischmann, Günter Trost, Walter Schade, Alfons Peter Grzech, Otto Wolski, Klaus Schäfer und später Jürgen Kruse. Unermüdlicher BSG Leiter war über viele Jahre Walter Schade. Erstaunlich lange, bis 1988 bekleidete der rastlose Lehrer dieses Amt und hatte so maßgeblichen Anteil am Wachsen des heute mit fast 1 000 Mitgliedern größten Sportvereins des alten Landkreises Bad Doberan.<br />
* Auch wenn hier stets der Breitensport im Vordergrund stand mischten ehemalige Lok Sportler auch international ganz vorne mit. So der Radsportler Karl-Heinz Oberfranz, der bei der internationalen Friedensfahrt immerhin 1972 in Gera die 50. Etappe für die DDR gewann und später auch bei den Olympischen Spielen in München startete. Auch in der Sektion Tischtennis wuchs mit Siegfried Lemke ein großes Talent heran. Sein erster DDR Meistertitel sorgte für viel Aufsehen in der Szene, so das der veranlagte Bad Doberaner schon bald zu SC Lok Leipzig delegiert wurde. In seiner langen Laufbahn brachte es Lemke auf immerhin 30 DDR Meister Titel und viele internationale Einsätze. Sein Pech: Tischtennis war seiner Zeit nicht olympisch.<br />
* Als Walter Schade den Vorsitz nach knapp 25 Jahren abgab sprang Klaus Schäfer, ein enger Vertrauter von Walter Schade, in die Bresche. Sein größtes Verdienst war es, den Verein über die Wende zu retten und in den Doberaner Sportverein umzuwandeln. Nach Klaus Schäfer folgte Volker Noeske. Heute ist Hartmut Polzin Vereins Vorsitzender.<br />
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* '''Zeitzeugenbericht zur Sportgeschichte in Bad Doberan'''<br />
(von '''Margitta Hilgers''', geb. Gonsiorowski, in Zusammenarbeit mit Lisa Ender)<br />
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* Durch meine Sportlehrerin, Frau Zeug wurde meine Vorliebe zum Sport(Turnen) geweckt. Zusammen mit anderen Schülerinnen und Freundinnen wurde ich 1959 Mitglied der SV Dynamo Bad Doberan.<br />
* Zu Beginn spielten wir mit unserem Trainer Heinz Skrotzki viel Volleyball.<br />
* Wir wurden aber hauptsächlich zu ''„Dynamomädchen“'' für Turnen und künstlerische Gymnastik. Auf Dorffesten, Wahlveranstaltungen etc. waren unsere Schauturnveranstaltungen als Rahmenprogramm gern gesehen.<br />
* Fleißiges Üben und viel Freude an unserem Sport brachten uns zu unserem großen Ziel, der Teilnahme am Deutschen Turn- und Sportfest 1961 und 1963 in Leipzig.<br />
* Übungen mit Reifen, Bändern und Turnen auf dem Schwebebalken und am Barren war unser Auftritt auf dem 2. Turn- und Sportfest 1963 in Leipzig. Die Holme des Stufenbarrens wurden von Soldaten des Armeesportvereins während der Vorführung gehalten.<br />
* An Mitstreiterinnen wie Lisa Götze(Ender), Irmtraut Götze, Ulla Ostrowski, Dagmar Hancke, Hille Kreuzfeld, Christa Gabrahn, Almut Köller u. a. kann ich mich erinnern. Betreut und vorbereitet wurden wir von Helga Hoffmann, Otto Wolski, O. Jenderney, Otto Pentzin und J. Westendorf.<br />
* Einige aus unserer Gruppe nahmen in der Folge an regionalen Sportfesten z. B. in Berlin und Gera teil.<br />
* In den 1970-er Jahren entstand das „Kinderturnen“ in der Turnhalle Rostocker Straße. <br />
* Einige ehemalige Turner wurden später an der Sportschule Güstrow zu Übungsleiter ausgebildet. Zusammen mit Lisa und Dieter Ender, Karin Krüger, Ingrid Salewski, Käthe Vick , Helga Hoffmann und andere wurde ich ausgebildet.<br />
* Es gab drei Altersstufen, Vorschulkinder, 1. Und 2. Klasse, übrige Kinder bis 10 Jahren. Unsere eigenen Kinder waren größtenteils auch dabei.<br />
* In späteren Jahren bildeten einige Frauen eine Prellballmannschaft. Dazu gehörten W. Weichbrot, I. Salewski, Sabine Wollmerstedt, Walter Skrotzkie und Helga Hoffmann.<br />
* Freitags trafen wir uns zum Turnen und Volleyball spielen(Turnhalle Rostocker Str.), später kamen auch unsere Partner zum Volleyball spielen dazu. Einige sind heute noch bei den Freizeitvolleyballern des Doberaner SV dabei.<br />
* Die SV Dynamo Bad Doberan war ein Polizeisportverein. Er bestand aus den Abteilungen Leichtathletik(Dieter Schmidt), Turnen(Helga Hoffmann) und Judo(Herr Westphal, Trainer Horst Scheil und Uwe Wrahse)<br />
<br />
* '''Zeitzeugenbericht zur Sportgeschichte in Bad Doberan'''<br />
(von '''Gabriele Jentoch''')<br />
* Nach einigen Jahren turnerischer Abstinenz in Bad Doberan durfte ich April 2005 die Abteilung Geräteturnen unter dem Dach des Doberaner SV 90 e.V. eröffnen. Der Bedarf an dieser schönen Sportart war von Beginn an erfreulich groß.<br />
* Maya Kim stieß als erste Übungsleiterin zu uns; es folgten Mandy Mastalskiund, später Anne Gret Bödecker. <br />
* Die stärker werdenden Anfragen für Kleinkindersport führten zur Eröffnung einer weiteren Gruppe, deren Training wir anfangs mit Eltern sicherstellten. Als Trainerin für unsere Jüngsten im Fachbereich Kinderturnen konnten wir Doreen Torbahn gewinnen.<br />
* Wie bei anderen Sportarten, war es erforderlich, dass wir uns zu Trainern( Stufe C )ausbilden ließen.<br />
* Die Kinder turnten in Freizeit- und Wettkampfgruppen, weiterhin in Altersgruppen unterteilt. Sie nehmen an internen, offenen und landesweiten Wettkämpfen teil. Ein besonderer Höhepunkt ist die Teilnahme am Deutschen Turn- und Sportfest des DTB.<br />
* Die Wettkämpfe finden nach den Regeln und Wertungsvorschriften des nationalen Aufgabenbuches Turnen und des Code de Pointage, Turn 10, Athletik nach Landesnormen und eigenen Regeln und Bewertungen statt.<br />
* In den letzten Jahren unterstützten wir zusätzlich den jährlichen Wettkampf „Jugend trainiert für Olympia“ durch Organisationsunterstützung der Ausrichtung des Wettkampfes auf Landesebene sowie als Wettkampfrichter des Bundesausscheides.<br />
* Unsere Erfolgsbandbreite beläuft sich vom 1. Landesmeistertitel bis hin zum letzten Platz bei Vergleichswettkämpfen mit anderen Vereinen des Landes MV.<br />
* Im Laufe der Jahre konnten wir Trainer und Kampfrichter aus unseren Reihen der Aktiven Sportlerinnen gewinnen. Anna Lena Golz, Amira Szadkowski, Elena Torbahn und Wiebke Wichmann agierten in doppelter bzw. dreifacher Funktion in unserer Abteilung, Aktive, Trainer und Kampfrichter.<br />
* Inzwischen studieren Anna Lena und Amira außerhalb, sie haben in einem Alter von 4 bzw. 5 Jahren ihre sportliche Laufbahn bei uns begonnen.<br />
* Stephanie Schwarz ist erfreulicher Weise als Übungsleiterin seit einiger Zeit in unserer Abteilung aktiv.<br />
<br />
<br />
<br />
* '''Ingrid und Franz Zeug schreiben Sportgeschichte in Bad Doberan'''<br />
<br />
* Das Ehepaar Ingrid und Franz Zeug hat in ihrem Leben einen enormen Beitrag für die Entwicklung des Sports in Bad Doberan geleistet. Zahlreiche Auszeichnungen und Ehrungen zeugen von ihrem unermüdlichem Einsatz im Dienste des Sportes. Dabei spielte die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen eine besondere Rolle.<br />
* Ingrid(Jg. 1925), war langjährige Grundschul- und Sportlehrerin an der Pestlozzischule und Übungsleiterin im Polizeisportverein Dynamo.<br />
* Franz(Jg. 1926), war als Eisenbahner auf dem Bahnhof Bad Doberan tätig und hatte sich dem Schießsport verschrieben.<br />
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[[Datei:O218.PNG|400px|zentriert|Schießsport Bad Doberan]]<br />
<br />
<gallery mode="packed">="400px" heights="400px"><br />
Datei:O175.PNG|Auszeichnung von Annelie Kröger, Schützin und Kassiererin der GO, durch KV der GST<br />
Datei:O177.PNG|<br />
Datei:O176.PNG|Franz Zeugs Superschützen<br />
Datei:O178.PNG|Auszeichnung Franz Zeugs durch Walter Schade<br />
Datei:O179.PNG|Schützen mit Guido Orth<br />
Datei:O180.PNG|Schützin Andrea Strohbach<br />
Datei:O181.PNG|Auszeichnung Franz Zeug<br />
Datei:O182.PNG|Schiesswettkampf auf dem Schießstand Kellerswald<br />
Datei:O183.PNG|Militärischer Mehrkampf<br />
Datei:O184.PNG|Schützen feiern<br />
Datei:O185.PNG|Silcke Haacke um 1965, seit der 5. Klasse in GO, vorbildliche Schützin, bei DDR-Meisterschaften Medaillengewinnerin, 3 mal in Folge Kreisschützenmeister, langjährige Übungsleiterin <br />
Datei:O174.PNG|Schützenkönig 1987 M. Windisch<br />
Datei:O186.PNG|erfolgreiche Schützinnen<br />
Datei:O204.PNG|<br />
Datei:O208.PNG|<br />
Datei:O210.PNG|<br />
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Datei:O230.PNG|<br />
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[[Datei:T133.JPG|400px|zentriert|Stülower Sportplatz in den 1930-ern]]<br />
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Datei:Dob342.jpeg<br />
Datei:O160.JPG|<br />
Datei:O155.JPG|<br />
Datei:O129.JPG|"Macher" der BSG Lok beim Maiumzug/ v.l, Siegfried Reinke(Handball), Jürgen Kruse(Radsport), Walter Schade(BSG Leiter), Gerd Dinse(Fußball)]]<br />
Datei:O166.PNG|Maidemonstration 1960-er<br />
Datei:O234.PNG|Fred Egler auf dem Sportfest der Werktätige 1978<br />
Datei:O235.PNG|Rolf Dietze auf dem Sportfest 1983<br />
Datei:O236.PNG|Gratulation an Fred Egler zum 35. Jahrestag 1983 des DTSB<br />
Datei:O237.PNG|Sportfest 1982<br />
Datei:O238.PNG|<br />
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Datei:O168.PNG|<br />
Datei:O169.PNG|<br />
Datei:O170.PNG|Margitta Gonsiorowski(verh. Hilgers), hinten Lisa u. Dieter Ender<br />
Datei:O171.PNG|"Dynamomädels" beim Schauturnen am Strand von Kühlungsborn<br />
Datei:O172.PNG|Parade in Kühlungsborn(vl. 1.R: Emmi Susemiehl, Heinz Skrotzki/ 2.R: Hildegard Kreuzfeld, Hannelore Timm/ 3.R: Lisa Ender, Christa Gabrahn<br />
Datei:O126.JPG|Dynamosportler 1962: v.l. Erwin Schulze, Dieter Schmidt, Helga Friedrich, Werner Seyer (Turnhalle Rostocker Str.)<br />
Datei:O93.JPG|1962 Schauturnen auf dem Kamp der Dynamo Sportwerbegruppe<br />
Datei:O128.JPG|Schauturnen<br />
Datei:L58.JPG|Dynamojungs um 1963<br />
Datei:L59.JPG|Dynamomädels um 1963<br />
Datei:O96.JPG|v.l.:Hannelore Timm,Elke Becker,Erika Lübs,Margitta Gonsiorowski,Hildegard Kreuzfeld,Angret Vick,vorne:Christa Gabrahn,Helga Friedrich,Margit Rusbild<br />
Datei:O133.JPG|<br />
Datei:O94.JPG|IV. Deutsches Turn- und Sportfest Leipzig 1963<br />
Datei:O95.JPG|<br />
Datei:O131.JPG|Leipziger Turn- und Sportfest 1963, Doberaner Delegation<br />
Datei:O132.JPG|v.l. Elke Becker, Christina Rubenow, Almut Köller<br />
Datei:O134.JPG|v.l. Christa Gabrahn, Elke Becker(verh. Schmidt)<br />
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<br />
<br />
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Datei:O147.JPG|v.l. Herbert Müggenburg und Otto Wolski, Sportaktivisten der 1. Stunde<br />
Datei:O156.JPG|Otto Wolski ff<br />
Datei:O157.JPG|<br />
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Datei:O11.JPG|<br />
Datei:O12.JPG|<br />
Datei:O13.JPG|<br />
Datei:O30.JPG|Ehrung für Landrat Thomas Leuchert durch U. Neumann und M. Meinel vom Kreissportbund<br />
Datei:O31.JPG|Fred Egler, 1996<br />
Datei:O34.JPG|<br />
Datei:O35.JPG|Klaus Schäfer<br />
Datei:O36.JPG|<br />
Datei:O38.JPG|Mette Brandl wurde 2014 mit 7 Jahren das 1000. Mitglied des DSV(Sekt. LA)<br />
Datei:O39.JPG|<br />
Datei:O41.JPG|<br />
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====Fußball====<br />
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* Fußballtorwart Gert Jüsgen spielte bis 1962 bei Aufbau Bad Doberan und später in der Oberliga beim SC Neubrandenburg und dem 1. FC Magdeburg.<br />
[https://de.wikipedia.org/wiki/Gert_J%C3%BCsgen]<br />
<br />
<br />
[[Datei:F55.JPG|700px|zentriert|Bad Doberan]]<br />
<br />
[[Datei:F54.JPG|700px|zentriert|Bad Doberan]]<br />
<br />
[[Datei:F64.JPG|700px|zentriert|Bad Doberan]]<br />
Oben von rechts: Herbert Müggenburg, Horst Dähne, Walter Schoof, Horst Burdenski, Hajo Stremlow, Wolfgang Diedrich, Jürgen Lange, Srykowski, Herbert Kiesling.<br />
untere Reihe von rechts: Uwe Peters, Horst Jasiak, „Dackel“ Grimnitz, Willi Reiter, Ulli Manske, Oskar Burdenski('''Walter Schoof''' spielte bis 1965 bei der Betriebssportgemeinschaft (BSG) Lok/Aufbau Bad Doberan. 1963 gehörte er zu deren Mannschaft, die den Aufstieg in die drittklassige Bezirksliga Rostock erkämpfte. Zu Beginn der Saison 1965/66 wurde Schoof zum Fußball-Leistungszentrum des Bezirkes Rostock, dem SC Empor Rostock, delegiert(Quelle: Wikipedia).)<br />
[[Datei:F44.JPG|700px|zentriert|1996 Kreisauswahl gegen Hansa Rostock/Stehend v.l.: ???, Thomas Strehlow, Joachim Susa, Ralph Kleiminger, Eckhard Brackenwagen, ???, ???, Jörg Zimmermann, Dieter Schneider, Manfred Nieswandt, ???, Andreas Hermann, Eckhard Krenz, Jochen Gellendin, ???, Hans Albrecht, Gerd Hampel, Karsten Wenzlawski, ???, ???, Rainer Jahros<br />
Hockend v.l.: Manfred Scharon, ???, Volker Patzenhauer , ???, ???, Dietmar Hardow, Fred Prange, Eckhard Schmidt, Andreas Capito<br />
]]<br />
[[Datei:F41.JPG|700px|zentriert|DSVII, Hintere Reihe von links:<br />
Trainer Eckhard Schmidt, Sponsor Uwe Scheidemann, Holger Preuß, Daniel Schrammke, Sven Stange, Alexander Rehwaldt, Matthias Koch, Roland Schön<br />
Vordere Reihe von links:<br />
Stefan Liermann, Mirko Davidek, Michael Manske, Dirk Malner, René Orth<br />
]]<br />
[[Datei:F43.JPG|700px|zentriert|DSVII, Juni 1996, Hintere Reihe v.l.: Eckart Schmidt, Knut Kasulke, Marco Roggelin, Jan Grüder, Alexander Rehwaldt, Andreas Capito, Dirk Mazat, Daniel Schramke, Michael Manske, Robert Bauer, Tom Möller<br />
Vordere Reihe v.l.: Rene Orth, Tilo Härtel, Mirko Davidek, Christian Ebert, Matthias Heinicke, Tim Hohmuth]]<br />
<br />
[[Datei:F42.JPG|700px|zentriert|Hintere Reihe von links:<br />
Matthias Koch, Thomas Zitzmann, Mario Wohlgetan, Michael Schwertz, Torsten Plaschke, Mario Boock und Trainer Achim Susa<br />
Vordere Reihe von links:<br />
frgl. Heiko Möller, frgl. Tino Exner, Martin Susa, unbekannt, Tim Homuth]]<br />
<br />
[[Datei:F26.JPG|700px|zentriert|hl: René Slumski, Stefan Preuß, Stephan Enskat, Thomas Schulz<br />
vl.: Thomas Braun, Sven Stange, Dirk Malner, Frank Warning]]<br />
<br />
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Datei:F66.JPG<br />
Datei:F65.JPG|<br />
Datei:F28.JPG|<br />
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Datei:F16.JPG|<br />
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Datei:F51.JPG|<br />
Datei:F18.JPG|<br />
Datei:F40.JPG|Dob. C-Jugend, August 1995,h. l. Gunnar Halm, Michael Schmidt, Kendy Schumann, Martin Prompe, Ronny Wockenfuß, Christian Perlitz/v. l. Andy Friedrich, Nils Ebert, David Schulz, Michael Schlafke, Steve Herrmann, Martin Sommerfeld, Marcus Stroschen, Godehard Wenk, Sponsor Klaus-Dieter Kurbin<br />
Datei:F2.JPG|<br />
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Datei:F19.JPG|<br />
Datei:F9.JPG|2. v. r. Willi Reiter<br />
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Datei:F1.JPG|<br />
Datei:F24.JPG|<br />
Datei:F25.JPG|<br />
Datei:F32.JPG|<br />
Datei:F33.JPG|D-Junioren<br />
Datei:F34.JPG|v. l. Jörg Zimmermann<br />
Datei:F35.JPG|Oskar Burdenski<br />
Datei:F36.JPG|DSV Alte Herren, Hallenmeister 1997/98/h.l.: ???, Tommy Bartsch, Eckhardt Schmidt, Udo Zickert, Michael Schwertz, Uwe Scheidemann, Torsten Pügge/v.l.: Martin Susa, Uwe Harder, Horst Schröder, Andreas Käkenmeister, ???<br />
Datei:F38.JPG|DSC, 22.8.1999/h. l. Vorstandsvorsitzender Frank Behrens, Ronny Quaas, Michael Grimnitz, Andre Behrens, Lars Wätzig, Ronny Liebe, Marcus Prehn, Tom Möller, Eric Nieswandt, Robert Schubert, Sponsor Klaus-Dieter Lehmann/v. l. Jens-Uwe Petersen, Tino Bürger, Rene Dops, Guido Glöde, Martin Schütt, Lars Nieswandt, Michael Nehring, Spielertrainer Mathias Timm <br />
Datei:F39.JPG|SV Einheit F-Junioren, Sept.1999/l. Axel Dahl<br />
Datei:F45.JPG|<br />
Datei:F46.JPG|A-Jugend 1993: h. l. Stefan Liermann, Gerd Wohlgetan(Trainer), Holger Eckbrett, Martin Möller, Christoph Garbrecht, Andreas Liermann, Tino Exner, Martin Mank, ???/v. l. Christoph Holm, Nils Schalke, Tim Hohmuth, Tino Abshagen, Daniel Schrammke, Mathias Heinike, Mario Wohlgethan, Christian Ebert, lieg. Sven Schüler<br />
Datei:F47.JPG|h. l. Lars Nieswandt, Maik Schröder, Erik Nieswandt, Ronny Susa, Paul Sebastian Küster, Mathias Frenz, Jürgen Urgast, ...Nieswandt/v. l. Martin Hampel, Christopher Schönfuß, Markus Person, Tino Capito, Martin Schütt<br />
Datei:F49.JPG|h.l. Trainer Henry Bloch(Einheit Bad Doberan), Paul Milhahn, Tilo Rosenkranz, Daniel Lüdtke, Robrt Pluskat/v. l. Marvin Zunker, Felix Bloch, Tom Friedrich, Tom Kröplin, Michael Bull, Jan Hodam, Manfred Nieswandt(Geschäftsführer der Firma Juul)<br />
Datei:F48.JPG|h. l. Willi Reiter, Holger Preuß, Mathias Koch, Reinhard Krüger, Michael Manske/v. l. Mario Boock, Heiko Möller, Torsten Frömmel, Tino Exner, Jan Grüder<br />
Datei:F50.JPG|l. Axel Dahl<br />
Datei:F53.JPG|Mike Werner, 1995/96 Verteidiger beim FC Hansa<br />
Datei:F56.JPG|h.l. Andreas Käckenmeister, Thomas Zitzmann, Torsten Frömmel, Mathias Koch, Dirk Malner, Thomas Grüder, Stefan Liermann, Stefan Körte, Willi Reiter/v. l. Daniel Schramke, Heiko Möller, Christoph Garbrecht, Michael Manske, Tino Exner, Mario Boock<br />
Datei:F57.JPG|3. v. r. Willi Reiter<br />
Datei:F59.JPG|19.08.2011<br />
Datei:F60.JPG|<br />
Datei:F61.JPG|<br />
Datei:F62.JPG|<br />
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====Handball====<br />
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[[Datei:H27.JPG|700px|zentriert|Bad Doberan]]<br />
[[Datei:H28.JPG|700px|zentriert|Bad Doberan]]<br />
[[Datei:H25.JPG|700px|zentriert|Bad Doberan]]<br />
[[Datei:H26.JPG|700px|zentriert|Bad Doberan]]<br />
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Datei:H21.JPG<br />
Datei:H22.JPG<br />
Datei:H23.JPG<br />
Datei:H24.JPG<br />
Datei:F37.JPG|DSVI, 1998 Aufstieg in die Regionalliga, Thoralf Maeding, Lars Neumann, Dirk Weisheitel, Markus Schlette, Maik Winter, Thomas Schlutow, Hakon Bamm, Bernd Pluschkel, Carsten Frömmel, Jan Mietzelfeld, Detlef Lankowski und Ulf....<br />
Datei:H1.JPG|hl.Thomas Schlutow, Jan Mietzelfeld, Steffen Schliebs, Marcel Jaunich, Guido Sass, Dirk Weisheitel, Hakon Bamm, Markus Schlette, Trainer Detlef Lankowski, Sebastian Schnabel/vl. Torsten Stynka, Carsten Frömmel, Tommy Huckstorf, Hartmut Frank, Heiko Ganschow, Gabor Viglasi, Torhüter?, Mathias Polkow <br />
Datei:H6.JPG|hl. Physiotherapeut Daniel Tschiersch, Heiko Ganschow(?), Alexander Kreft, ?, Clemens Borchardt, Dirk Weiheitel, Stefan Kultermann, Jan Mietzelfeld/vl. Steffen Schliebs, Frank Furche, ?, Falk Heinrich, Christian Gerber, Christoph Käckenmeister, Marcus Schlette/davor: 12?, Robert French <br />
Datei:H9.JPG|hl. Dieter Schmidt, Mannschaftsbetreuer Steffen Schliebs, 24?, 9?, Udo Wosar?, Mathias Jahn, Stefan Strauch, 2?, Alexander Kreft, Physiotherapeut Daniel Tschiersch/vl. Christian Gerber, Steffen Wiegratz, 6?, Sebastian Prothmann, Robert French, Hein Wiebe, 4?, Falk Heinrich<br />
Datei: Doberan R Handball1.PNG<br />
</gallery><br />
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Datei:H60.PNG|Jürgen Jahnke<br />
Datei:H33.JPG|<br />
Datei:H34.JPG|<br />
Datei:H35.JPG|<br />
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Datei:H29.JPG|1993<br />
Datei:H30.JPG|1993<br />
Datei:H31.JPG|1993<br />
Datei:H32.JPG|1993<br />
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Datei:H38.JPG|<br />
Datei:H39.JPG|30.8.2016<br />
Datei:H40.JPG|30.5.2016<br />
Datei:H41.JPG|23.5.2016<br />
Datei:H42.JPG|<br />
Datei:H43.JPG|2015<br />
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====Volleyball====<br />
<br />
[[Datei:V18.JPG|700px|zentriert|Bad Doberan]]<br />
[[Datei:V19.JPG|700px|zentriert|Bad Doberan]]<br />
[[Datei:V20.JPG|700px|zentriert|Bad Doberan]]<br />
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Datei:V35.JPG|<br />
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Datei:S25.JPG|Volleyballteam: Johannes, Uwe Sudrow, Bärbel, ?, Ehepaar Papke, Gabriele Jentoch, Frauke Maß<br />
Datei:V10.JPG|<br />
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Datei:V23.JPG|8.11.1996<br />
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Datei:V44.png|<br />
Datei:V45.jpg|<br />
Datei:V46.jpg|<br />
Datei:V41.jpg|Trainer Maik Utes hl: Susanne Droßel, Steffi Boche, Kerstin Egermeier, Kerstin Abshagen, Wiebke Swierczynski, Julia Alm, Franziska Flügel, Silke Tiede vl: Antje Meier ,Manuela Rabe, Sinja Krause(noch aktuelle Mannschaft, Mai 2021)<br />
</gallery><br />
<br />
====Radsport====<br />
<br />
* Radsport in Bad Doberan(Autor: Jochen Müller, Hohenfelde)<br />
<br />
* Wo beginnt sie, die Geschichte des Radsports in Bad Doberan? <br />
* Bei dem Forstmeister Freiherr Karl von Drais (1785-1851), der sich im Januar 1818, nachdem er mit seinem Laufrad (Draisine) am 12. Juli 1817 von Mannheim nach Schwetzingen und zurück radelte, dieses patentieren ließ? Nicht belegt, aber gerne erzählt wurde, dass von Drais einst ein Wettrennen mit einem Läufer Rund um den Bad Doberaner Kamp veranstaltet hat.<br />
* In den 20er Jahren des vorigen Jahrhunderts, so wusste es das Doberaner Original, der Fotograf Robert Fischer (Rofi) einst zu berichten, fanden vor den Toren der Münsterstadt bereits Radrennen mit selbst gebastelten Startnummern, kleinen Preisen und natürlich mit viel Begeisterung statt.<br />
* Der organisierte Radsport zog im beschaulichen Doberan jedoch erst viel später ein. Max Paschke, den es 1938 aus Dresden an die Küste verschlug, und der in der Querstraße einen kleinen Vulkanisierbetrieb besaß, baute gemeinsam mit Herbert Jäger und dem späteren Kreisvorsitzenden des Deutschen Turn- und Sportbundes (DTSB) Bruno Baade die Sektion Radsport in der BSG Lok Bad Doberan auf. Einmal wöchentlich traf man sich in Paschkes Wohnzimmer, um all das zu besprechen, was für den Aufbau einer Sektion notwendig war. Am 23. September des gleichen Jahres startete mit Herbert Jäger erstmals ein Bad Doberaner Akteur bei einem internationalen Kriterium in Wismar. Die Hansestadt war ein Jahr später auch Austragungsort der Bezirksmeisterschaften im Querfeldeinfahren. Hier fuhr Jäger den ersten Sieg für die noch junge Sektion ein. Unterdessen wurde in Paschkes Wohnzimmer die Idee geboren, in Bad Doberan ein eigenes Radrennen auszurichten. Gesagt, getan. 1957 wurde vor dem Kurhaus das erste Bäderrennen gestartet. Ein Jahr später kam mit Jürgen Kruse ein gestandener Radsport Funktionär aus Wismar nach Bad Doberan. Gemeinsam machte man sich daran das 3. Bäderrennen vorzubereiten. Nach zwei Jahren Erfahrung sammeln sollte es was Großes werden. Am 19. Juli 1959 war es endlich so weit. Unter Federführung von Max Paschke, Bruno Baade, Jürgen Kruse und Heinz Raabe wurde dies immerhin als Qualifikation rennen für die Weltmeisterschaften gestartet. Außer Täve Schur war die gesamte DDR Elite am Start. Das 170 Kilometer Rennen der Asse gewann der mehrfache Friedensfahrt Teilnehmer Johannes Schober. <br />
* Großes Lob kam von der Fachpresse für die rührigen Organisatoren von der BSG Lok Bad Doberan. So schrieb seinerzeit die „Radsportwoche“: Der DSV tat gut daran, das 3. Bad Doberaner Bäderrennen als Auswahlrennen zur Bildung der Nationalmannschaft auszuschreiben. Der Kreis Bad Doberan, dessen Bewohner und Gäste hatten eine solche Klassebesetzung auf dem 42 Kilometer Rundkurs Bad Doberan- Kühlungsborn-Bastorf-Kröpelin-Bad Doberan redlich verdient. Von der recht schwierigen Quartierfrage über die Organisation an der Strecke bis hin zu den tausenden begeisterten Zuschauern, es fehlte an nichts. Die fast 400 Starter werden trotz der teilweise langen Anreise gern an diese großartige Veranstaltung zurück denken. Klug nutzte Jürgen Kruse die Radsport Begeisterung, die vom Bäderrennen ausging für die Nachwuchsförderung. So wurde an vielen Schulen, auch über die Kreisstadt hinaus, die „Kleine Friedensfahrt“ gestartet.<br />
* Im Oktober 1959 wechselten die Lok Radsportler zu Dynamo Bad Doberan. Längst war es nur eine Frage der Zeit bis auch Jugendliche zum Radsport stießen. So stand beim ersten Straßenrennen der Saison 1961 in Bützow mit Jochen Müller in der Altersklasse 14-16 erstmals ein Jugendfahrer am Start und am Ende mit Rang drei auch auf dem „Treppchen“. Bei den Junioren trat seinerzeit unter anderen auch der spätere Maler und Grafiker Felix Büttner, der einst den Kussmund der Aida Schiffen kreierte, kräftig in die Pedalen. Später fuhr er die Friedensfahrt mit. Nein, nicht als Akteur sondern als Maler, der viele interessante Sichten auf das Papier zauberte.<br />
* Mitte der 60er Jahre kam mit Richard Möller aus Kühlungsborn ein weiterer Übungsleiter zu den Bad Doberaner Radsportlern. Ein weiteres Talent reifte unter anderen mit Ralf Schulmeister heran. Zur gleichen Zeit stand bei der Kleinen Friedensfahrt in der Münsterstadt mit Karl Heinz Oberfranz aus Vorder Bollhagen ein kleiner Steppke auf Mutters Damenrad am Start[(https://de.wikipedia.org/wiki/Karl-Heinz_Oberfranz]. Er kam, sah und siegte auf Anhieb. Beim folgenden Kreisausscheid wurde er Dritter. Das ließ Jürgen Kruse und Reiner Karrasch, der 1966 als junger Sport- und Geschichtslehrer nach Bad Doberan kam , aufhorchen. Karrasch hingegen warb immer neue Talente für den Radsport. Wolfgang Paech zum Beispiel, der 1967 in Sebnitz zweiter im Rennen um den Preis des Deutschen Sportechos wurde. Im gleichen Jahr errang Ralf Schulmeister bei den DDR Titelkämpfen im Querfeldeinfahren in Guben die Silbermedaille. Mit Dietmar Mazewitsch reifte schon bald ein weiteres Talent, das bei Querfeldeinrennen wieselflink über die Hindernisse jagte. Nach intensivem Training wurde er 1968 DDR Meister in Aue. 1969 war das erfolgreichste, aber zugleich auch das traurigste Jahr für den Bad Doberaner Radsport. Mit Karl Heinz Oberfranz und Dietmar Mazewitsch qualifizierten sich gleich zwei Radsportler aus der Münsterstadt für die DDR Meisterschaften im Straßenfahren in Venusberg. Im Jugendrennen dominierte Oberfranz und gewann am Ende den Spurt aus einer vierköpfigen Spitzengruppe. Im Schülerrennen ließ auch Dietmar Mazewitsch keinen Zweifel an seiner Klasse aufkommen, gewann die erste Bergwertung und war maßgeblich an der Bildung einer dreiköpfigen Spitzengruppe beteiligt. Bei einer Abfahrt in der vorletzten Runde geschah dann das unfassbare. Dietmar wurde aus der Kurve getragen, prallte gegen einen Baum und erlag wenig später seinen schweren Kopfverletzungen. Unsagbarer Schmerz bei den Angehörigen und seinen Sportfreunden, die einen bescheidenen Kumpel verloren hatten, der auf dem Weg war, ein ganz großer Radsportler zu werden. Karl Heinz Oberfranz wurde schon bald zum TSC Berlin delegiert, gewann 1972 in Gera die 50. Etappe der Internationalen Friedensfahrt für die DDR und nahm im gleichen Jahr an den Olympischen Spielen in München teil. (Rang 30 im Straßenrennen).<br />
* In Bad Doberan wurde unter dessen weiter fleißig trainiert. Dietmar Meyer, Eberhard Wachholz und Wolfgang Bruhn gewannen in Cottbus den Pionierpokal und Uta Müller konnte sich über Gold bei den Mädchen freuen. Unvergessen auch ein Forum mit dem zweifachen Straßenweltmeister Gustav Adolf Schur, das 1972 im Bad Doberaner Kurhaus stattfand. Harry Rohrbach, Wolfgang Bruhn, Thomas Nickel, Peter Thiele, Karl Bull und Michael Jahnke waren in dieser Zeit die erfolgreichsten Lok Radsportler, die unter anderen auch bei DDR Auswahlrennen von sich Reden machten. Mitte der 70er Jahre kam mit Dirk Dassel erneut ein veranlagtes Talent aus Vorder Bollhagen zu den Lok Radsportlern. Beim DDR Endausscheidung des Spartakiadekilometers in Merseburg „spulte“ Dirk die 1000 Meter in 1:40,5 Minuten ab und wurde überlegener Sieger.<br />
* Reiner Karrasch gelang es in dieser Zeit immer hin solche seinerzeit erfolgreichen Rennfahrer wie den vielfachen Friedensfahrt Etappensieger Michael Milde, die Weltmeister Falk Boden und Klaus Grünke nach Bad Doberan zu locken. Gemeinsam mit solchen Lok Akteuren wie Karl Bull, Norbert Thorack, Karl Heinz Jürß und Dietmar Schmied wurden auf dem Sportplatz am Stülower Weg packende Aschenbahnrennen vor mehr als 500 Zuschauern ausgetragen. Rührige Organisatoren waren damals neben Reiner Karrasch auch Hans Jürgen Kowitz und Sektionsleiter Jochen Müller. Trotz solcher veranlagter Rennfahrer wir Thoralf Wiesner, Ralf Seibler, Roland Thorack, Robert Karrasch, Mario Mundt, Rayk Pothmann und Heinz Böckenhauer, die im DDR Maßstab immer wieder auf sich aufmerksam machten, mußte man lange auf größere Erfolge warten. Diese gelangen 1987 Thomas Range, Martin Allwardt, Thomas Höfer und Sven Harder gleich zweifach. Ohne wesentliche Bahn Erfahrung jagte das Bad Doberaner Quartett in Leipzig bei den DDR Meisterschaften im 2000 Meter Mannschaftszeitfahren auf der Bahn zum Erstaunen der Fachwelt als Sieger über den Zielstrich. Nur drei Wochen später wurden die Schützlinge von Reiner Karrasch auch DDR Meister im Mannschaftszeitfahren auf der Straße. Wahrhaftig großartige Erfolg, die es vorher in der Geschichte des Bad Doberaner Radsports so nicht gab.<br />
* Dann kam die Wende. Der gerade eingestellte diplomierte Trainer Uwe Johren entlassen. Der B1000 Bus futsch. Nahezu alle finanziellen Zuwendungen gestrichen. So begann das Sportjahr 1990 für die Radsportler des gerade in „ Doberaner Sportverein“ umbenannten Clubs. Trotz allem, die Bad Doberaner Radsportler um Reiner Karrasch steckten nicht auf, starteten schon bald wieder bei Rennen in Mecklenburg Vorpommern, Schleswig Holstein, Hamburg, Niedersachsen und darüber hinaus. Robert Karrasch, der Sohn des unverwüstlichen Übungsleiter und auch erfolgreichen Rennfahrers Reiner Karrasch, stand ganz besonders oft auf der höchsten Stufe des „Treppchens“. Wenig später wechselte er zum RC Hamburg, dem Verein, in dem auch der spätere Tour de France Siegers Jan Ullrich trainierte.<br />
* In Bad Doberan reifte derweilen mit Maik Roßhirt ein weiteres Radsporttalent. 1996 wurde Roßhirt Deutscher Jugendmeister im Punktefahren. Das gab Auftrieb. Etwa zur gleichen Zeit gelangen auch dem jungen Dirk Reichl zahlreiche Siege, zunächst in Norddeutschland. Bereits 1997 wurde er dann nahe Freiburg Deutscher Jugendmeister im Querfeldeinfahren. Noch im gleichen Jahr empfahl er sich für den Kader des Bundes Deutscher Radfahrer, wurde Zweiter bei einem internationalen Crossrennen in Luxemburg, startete gleich zweimal bei Querfeldein Weltmeisterschaften und gewann 1999 unter anderem die „Trophee de Provinces Francaises“, einer vier Etappenfahrt im Südwesten Frankreichs. Ausgangs der Saison wurde Reichl dann erneut Deutscher Meister. Diesmal im Bergzeitfahren bei den Junioren. Nach erfolgreicher Bundesligasaison, unterdessen für das Schweriner „ Greese Team“ startend, wechselte Dirk Reichl zu Beginn des Jahres 2000 zum Jan Ullrich Nachwuchsteam Telekom und wurde nach dessen Auflösung in die Reihen der Großen des Team Telekom übernommen. Zwei mal wurden er in der U 23 zweiter bei „Rund um den Henninger Turm“ und gewann eine Etappe bei der Irland Rundfahrt. Außerdem standen unter anderem Starts bei der Friedensfahrt und auch bei Paris- Roubaix, wo er sich stets auch in den Dienst von Alexander Winikurow, Jan Ullrich und Eric Zabel stellte, auf dem Programm. Reichl verunglückte später bei einem tragischen Verkehrsunfall([https://de.wikipedia.org/wiki/Dirk_Reichl]).<br />
* In Bad Doberan wurde indes fleißig weiter trainiert. Mit Jacob Fiedler und Marlen Jörend formte Reiner Karrasch, der weiterhin den schmalen Rennsattel drückt, weitere talentierte Akteure, die bei diversen Proficlubs zahlreiche Erfolge einfuhren.<br />
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* '''„Täve“ in Bad Doberan'''(Erinnerungen von Reiner Karrasch)<br />
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* An einem Dienstag im Mai 1970-Straßentraining der Radsportler der BSG Lok Bad Doberan, die sich in Richtung Warnemünde auf den Weg gemacht hatten. Kurz vor Elmenhorst stoppt ein entge-gen kommender Trabant. Die Fahrertür wird aufgerissen, der Fahrer springt aufgeregt heraus, strahlt übers ganze Gesicht. Mensch Täve, (Gustav Adolf Schur/zweifacher Rad Weltmeister) denke ich. „Dobberaan (da kam der anhaltinische Dialekt durch) schon wieder fleißig? Wie gehts? Du fährst immer noch auf dem Rad das Training mit?“, Hände schütteln, Schulter klopfen,weitere Komplimente und kurze, schöne Erinnerungen an zurück liegende gemeinsame Wettkämpfe. Täve hat Urlaub und genießt diese Zeit mit seiner Familie in Nienhagen. „Hast du mal ein Stündchen Zeit für uns“? Naja, wenn meine Frau mich lässt.....?“ Ein wenig vergnügt verfolgt sie unser Gespräch. Sie weiß schon was kommt. In einer knappen viertel Stunde ist alles geklärt.<br />
* Schon drei Tage später empfängt die Bad Doberan Schuljugend den zweifachen Weltmeister und Friedensfahrtsieger Gustav-Adolf Schur im Kurhaus der Stadt. Pünktlich um 14.00 Uhr betritt er den abgedunkelten Saal. Unter den Klängen der Friedensfahrt Fanfare stürmt Täve auf einem Wand füllenden Lichtbild als erster ins Stadion.Tosender Beifall von den gut 100 Anwesenden setzt ein. Sie hatten noch nicht gemerkt, daß Täve unter ihnen weilt. Als die Vorhänge wieder zurück gezogen werden, steht er leibhaftig vor ihnen. Jeder kann ihm die Hand schütteln, Blumen werde überreicht. Schon bald ist er hinter den vielen Blumen kaum noch zu sehen. Der sympathische Sportler ist sichtlich beeindruckt. Locker beginnt das Frage und Antwort Spiel. Täve erzählt etwas über sich,viel über andere, ihm wertvolle Menschen, Freunde und sportliche Gegner. Über Anstrengungen und Fleiß, die nötig sind, um solch sportliche Ergebnisse zu erreichen. Vom Kollektiv der Nationalmannschaft, von der Hilfe durch andere und der gemeinsamen Freude nach den vielen Wettkampfreisen wieder in der Heimat zu sein. Und vom Stolz, den einen Sportler erfüllt, wenn nach einem bedeutenden Sieg die Nationalhymne erklingt. Die Zeit verging wie im Fluge, aus einer vereinbarten Stunde wurden drei. Noch einmal wurden Hände geschüttelt-auf wiedersehen-alles Gute.<br />
* Vor dem Kurhaus sagte er ein wenig gerührt, ganz unter alten Sportfreunden zu mir: „Du, ehrlich, das war schon gut hier bei euch. Prima Urlaubstag!“<br />
*Ich bin glücklich und auch ein wenig stolz über diesen Nachmittag, der unseren Mädchen und Jungen noch lange in Erinnerung bleiben wird.(Reiner Karrasch ist seit Jahrzehnten Trainer in der BSG Lok Bad Doberan/Doberaner SV, der Verf.)<br />
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Datei:R44.JPG|Gustav Adolf(Täve) Schur<br />
Datei:T20.jpg|Kleine Friedensfahrt<br />
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Datei:R45.JPG|Karl-Heinz Jürß<br />
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Datei:R20.JPG|Dirk Reichl <br />
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Datei:R28.JPG|Johannes Schober Sieger Bäderrennen 1960<br />
Datei:R21.JPG|Bäderrennen 1960<br />
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Datei:R22.JPG|Karl Heinz Oberfranz Sieger der 50. Etappe für die DDR Bei der Friedensfahrt 1960 <br />
Datei:R23.JPG|Beim Festumzug zur 800 Jahrfeier Bad Doberans wurde der Wettkampf zwischen von Drais und einem Läufer nachgestellt<br />
Datei:R24.JPG|Kleine Friedensfahrt in den 80er Jahren auf dem Bad Doberaner Buchenberg<br />
Datei:R25.JPG|Karl Heinz Oberfranz<br />
Datei:R26.JPG|Jochen Müller (rechts) in den 60er Jahren beim internationalen Kriterium Rund um den Hanseatenring in Wismar<br />
Datei:R27.JPG|Jochen Müller (2. v. rechts)<br />
Datei:R16.JPG|<br />
Datei:R29.JPG|v. l. Henning Fründt, Martin Amberg, Martin Dorow<br />
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[[Datei:R30.JPG|700px|zentriert|Bad Doberan]]<br />
[[Datei:R31.JPG|700px|zentriert|Bad Doberan]]<br />
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====Leichtathletik====<br />
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* '''DSV Leichtathleten setzen alte Tradition fort (Verfasser: Jochen Müller''')<br />
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* Wohl nur noch ältere Doberaner erinnern sich an den Sportplatz am Bollhäger Weg. In den 30er Jahren gab es hier neben packenden Handball- und Fußballspielen auch spannende Leichtathletik Veranstaltungen zu erleben. Hans Westphal, Baumeister Lutz Elbrecht und Walter Eichstädt waren nur einige der damals erfolgreichen Akteure.<br />
* Gleich nach dem 2. Weltkrieg formierte sich unter dem Namen „Sturmvogel“ eine neue Leichtathletik Generation. Bereits 1947 wurde der Ivendorfer Albert Becker Landesmeister im 400 Meter Lauf. Eine Bad Doberaner Lauflegende war seiner Zeit Tischlermeister Alfred Haber, der zunehmend mehr junge Männer für diese schöne Sportart begeisterte. Dies gipfelte in den legendären Staffelläufen Rund um den Bad Doberaner Kamp. So zu Ostern 1951, als zur Olympischen Staffel zahlreiche Zuschauer die Läufer anfeuerten. Nach spannenden Wettkämpfen lagen sich am Ende Ekkehard Gerik (100 m), Siegfried Türk (200 m), Heinz Spörk (400 m), Günter Niebuhr (800 m) und Schlussläufer Alfred Haber (1500 m) überglücklich als Sieger in den Armen. Haber, der unterdessen in den alten Bundesländern lebt verfolgte stets die sportliche Entwicklung in seiner Heimat und war einst auch bei einer der ersten „Molliläufe“ in der Münsterstadt zu Gast.<br />
* Auch eine überaus engagierte Frau muss unbedingt genannt werden, wenn es um die Bad Doberaner Leichtathletik Geschichte geht: Sigrid Bauch. Sie hielt in den 50er Jahren zumindest kurzzeitig mit 2:30,1 Minuten den DDR Rekord im 800 Meter Lauf. Später stießen u.a. Dieter Ulonska und Dieter Schmidt zu den Leichtathleten, die sich bereits 1952 in der gerade gegründeten BSG Lok Bad Doberan ansiedelten. Letzterer erkämpfte als B Jugendlicher den Bezirksmeistertitel im Speerwurf. Leider wurde diese Sektion wenig später aufgelöst. Schmidt ließ diese schöne Sportart jedoch nie los. 1962 nach seinem Studium baute er gemeinsam mit Erwin Schulze in der SG Dynamo Bad Doberan eine Leichtathletik Sektion und später auch ein Trainingszentrum auf. Auch hier ließen Erfolge nicht lange auf sich warten. So wurde z. B. Eckhard Höfer DDR Jugendmeister im Crosslauf, Rita Jahnel und der spätere Bad Doberaner Landrat Thomas Leuchert, um nur einige zu nennen, nahmen erfolgreich an Kinder- und Jugendspartakiaden im DDR Maßstab teil. Zahlreich waren seiner Zeit auch die Delegierungen zum Leistungszentrum SC Dynamo Berlin.<br />
* Nach der Wende wurde die SG Dynamo und damit auch die so erfolgreiche Leichtathletik Sektion aufgelöst. Dieter Schmidt begann sich im Doberaner SV in der Abteilung Handball zu engagieren. Sein Herz schlug jedoch auch weiter für die Leichtathletik. Auf Drängen des Vorstandes baute er 1998 eine Abteilung Leichtathletik auf. Schon bald mischten die jungen Leichtathleten in der Spitze des Landes mit. Immerhin auf 60 Mitglieder wuchs die Abteilung und mit Joachim Wessel, Silke Burmeister und Katharina Berndt gewann Schmidt schon bald neu Mitstreiter, die für den Kinder- und Jugendsport wirkten. Immer deutlicher beherrschten die jungen Bad Doberaner Leichtathleten die Spitze des Landes, oft auch gegen die übermächtige Konkurrenz vom SC Empor (später LAV) Rostock und dem SC Neubrandenburg. Johanna und Carolin Pügge, Georg Burmeister, Dana Borgwardt, Odett Erdmann, Carolin Heiden, Antje Völker und Julia Wilder zählten u.a. zu den erfolgreichsten Akteuren zu Beginn des 21. Jahrhunderts.<br />
* Mollilauf - und wieder ein Wettkampf zwischen Mensch und Maschine<br />
* Wenig später profilierte sich neben Wettkämpfen auf dem Sportplatz „Am Stülower Weg“ oder im Kellerswald (Cross Läufe) mit dem „ Mollilauf“ auch eine hochkarätige Laufveranstaltung. Unter Federführung von Hotelier Dr. Horst Metz, der gerade privatisierten Bäderbahn „Molli“, dem Kreissportbund und dem Doberaner Sportverein profilierte sich der Volkslauf über drei, sechs und 12 Kilometer schnell. Für Aufsehen sorgte stets der sechs-Kilometer Start, der in Heiligendamm unter dem lauten Pfeifen des „Mollis“ erfolgte. Dann kämpfte auf der Strecke Heiligendamm-Bad Doberan erneut Mensch gegen Maschine, wie einst auf dem Kamp zwischen Mensch und Draisine. Irgendwann kam dieser Traditionslauf ins straucheln. Beherzt sprang dann das Bad Doberaner Rote Kreuz in die Bresche und setzt diese schöne Tradition erfolgreich fort.<br />
*„Doberanner“ joggen 10 000 Kilometer über den Rennsteig<br />
* Sie laufen, laufen, laufen-am liebsten über den Rennsteig im Thüringischen. Und das schon seit über 23 Jahren. Genau am 28. September 1997 fanden sich am Rande des Bad Doberaner Kellerswaldes ein gutes Dutzend Laufbegeisterte zusammen, um eine Laufgruppe zu gründen.“Zur Pflege der läuferischen Traditionen in der Münsterstadt“, wie es auf der Gründungsurkunde der „Doberanner“ zu lesen ist. Seither treffen sich die Laufbesessenen jeweils sonntags um 10.00 Uhr an der Förderschule zum gemeinsamen Joggen. Jährlicher Höhepunkt ist unbestritten der Thüringer Rennsteiglauf, der größte Crosslauf Europas. Sage und schreibe 10 000 Kilometer legten die „Doberanner“ bisher auf dem Kamm des Thüringer Waldes zurück. Mit 27 Starts über die Marathon-Distanz (zuvor 45 km) war Winfried Heinike mit 1 139 Kilometern der ausdauerndste. Es folgten Andreas Knoch (969 km), Jochen Müller ((810 km), Magdalena Edner (758 km) und Klaus Luther (737 km/Kilometer Angaben von 2017). „Wir rennen nicht vorne mit, wollen Spaß haben und einfach dabei sein in den großen, bunten Starterfeldern“, so Magdalena Edner. Die Marathon-Strecke war jedoch nicht das Ende der Fahnenstange. Magdalena Edner, Klaus Luther, Frank Strietz und Andreas Knoch wagten sich sogar an den Super Marathon über 72 Kilometer von Eisenach nach Schmiedefeld. Die „100 Kilometer von Biel“ absolvierten Magdalena Edner und Klaus Luther erfolgreich. Weitere Marathons liefen die „Doberanner“ u.a. in Rom, Wien, Paris, New York, Zermatt, Palma, Hamburg, Berlin, Bremen, Kiel, auf dem Darß und dem Brocken. Nicht alle „Doberanner“ beschränken sich jedoch nur aufs Laufen. So bestieg etwa Magdalena Edner den Kilimandscharo und Jochen Müller startete immerhin 15 mal beim 300 km Radmarathon rund um den schwedischen Vätternsee. Birgit Starck nimmt außerdem an zahlreichen Triathlons teil, u.a. am Ironman 70.3 in Binz.<br />
* Auch dies ist durchaus erwähnenswert: Bereits zu DDR-Zeiten steckten Gerhard Schirmer und Johannes Mährlein eine gut drei Kilometer lange Runde im Kellerswald ab und trainierten emsig für den Rennsteiglauf. Dann kam die Wende. Viele große Marathon-Läufe waren plötzlich möglich. Besonders der Hamburg-Marathon hatte es den Beiden angetan. Das Problem: er fand am gleichen Wochenende statt, an dem auch der Rennsteiglauf gestartet wurde. Was also tun? Die beiden Laufverückten starteten am Sonnabend bei ihrem geliebten Rennsteiglauf, fuhren spät abends durch die Nacht in Richtung Norden und standen tags darauf pünktlich um 10. 00 Uhr am Start zum Hamburg-Marathon. So „verrückt“ war später keiner mehr.<br />
*Kilimandscharo bezwungen. Magdalena Edner meisterte große sportliche Herausforderung<br />
*Eisiger Wind, Schneetreiben aber auch gleißende Sonne und Temperaturen bis an die 40 Grad Marke gepaart mit unbeschreiblichen Naturschauspielen in fünf Vegetationszonen erlebte die Bad Doberanerin Magdalena Edner beim „Kilimann“, einer sportlichen Herausforderung in Afrika. Seit nunmehr 25 Jahren schnürt die einstige Handballerin die Laufschuhe. Erst startete sie bei kleineren Volksläufen, später nahm die Bad Doberanerin auch „Klassiker“, wie den Hamburg- und Berlin Marathon sowie den Rennsteiglauf unter die Sohlen. Dem langen „Kannten“ über 72 Kilometer von Eisenach nach Schmiedefeld folgten die 100 Kilometer von Biel in der Schweiz. Gerade über die Ziellinie gelaufen nahmen neue Herausforderungen bereits Konturen an. Diesmal sollte es gen Afrika gehen. So kam der „Kilimann“, eine Mischung aus der Besteigung des höchsten Berges des schwarzen Kontinents und einem Marathon am Fuße des Riesens gerade recht. So brach Magdalena Edner an der Seite von Extremsportler Michael Kruse aus Schwerin in Richtung Süden auf. Mit 30 Gleichgesinnten aus den USA, Afrika, Deutschland und Dänemark ging es von 1 800 Metern in sieben Tagen hinauf auf den Gipfel in fast 6 000 Meter Höhe. Beim Aufbruch stöhnten die Akteure noch über brütende Hitze. Das sollte sich mit zunehmender Höhe schnell ändern. Auf dem Gipfel dann Schneestürme und Temperaturen von 27 Grad unter null. Total erschöpft aber überglücklich hisste die kleine hiesige Delegation eine Flagge aus Mecklenburg Vorpommern auf dem Gipfel. Am darauf folgenden Sonntag ging Magdalena Edner trotz nahezu 40 Grad beim „ Kilimandscharo Marathon“ an den Start. Von 1 000 Meter Höhe ging es bei fließendem Fahrzeug Verkehr zunächst auf 950 und dann hinauf auf 1 300 Meter. Nicht nur Hitze und Auto Abgase sondern auch die Anstrengungen der Kilimandscharo Bezwingung machte den 300 Startern zu schaffen. Nach 4:45 Stunden lief die Doberanerin über den Zielstrich. „Das war das absolut Härteste, was ich während meiner langen sportlichen Laufbahn erlebt habe. Dennoch hatte ich kaum ernsthafte Probleme und konnte den Kilimandscharo noch weit vor dem Extremsportler Michael Kruse bezwingen“, so die Bad Doberanerin.<br />
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* '''Leichtathletikasse des Doberaner Sportvereins'''(benannt von Frank Lehmann)<br />
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* '''Lara Kempka''' Jahrgang 1997<br />
* 2011 Wechsel zum SC Neubrandenburg<br />
* größter Erfolg: 3. Platz Olympische Jugendspiele 2014 in Nanjing (China) Diskus 50,70 m<br />
<br />
* '''Jonas Baedeker''' Jahrgang 1999<br />
* 2016 Wechsel zum SC Neubrandenburg<br />
* größter Erfolg: Deutscher Meister U18 2016 in München 800m 1:53,04 min.<br />
<br />
* '''Niklas Tuschling''' Jahrgang 2002<br />
* 2014 Wechsel zum 1. LAV Rostock<br />
* größter Erfolg: 3. Platz bei den Deutschen Mehrkampfmeisterschaften 2020 in Vaterstetten 6.832 Pkt.<br />
<br />
* '''Liam Zippert''' Jahrgang 2004<br />
* Seit 2014 beim Bad Doberaner SV<br />
* größter Erfolg: Deutscher Vizemeister 2019 in Bremen Weitsprung 6,43 m<br />
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[https://dsv-leichtathletik.com/]<br />
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<br />
* Frank Paschek, 1956 in Bad Doberan geboren, ist ein ehemaliger deutscher Leichtathlet, der – für die DDR startend – bei den Olympischen Spielen 1980 die Silbermedaille im Weitsprung gewann... <br />
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[https://de.wikipedia.org/wiki/Frank_Paschek]<br />
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[[Datei:L24.JPG|700px|zentriert|Bad Doberan]]<br />
[[Datei:S250.PNG|700px|zentriert|Bad Doberan]]<br />
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Datei:L15.JPG|Doberaner Staffel, links Lutz Elbrecht(Baumeister)<br />
Datei:IMG 1772.jpg<br />
Datei:IMG 1772.jpg<br />
Datei:L14.JPG|Staffellauf auf dem Sportplatz am Kellerswald<br />
Datei:L38.JPG|um 1965<br />
Datei:L25.JPG|l. Dieter Schmidt<br />
Datei:L26.JPG|r. Hermann Timm<br />
Datei:L27.JPG|2. v.l. Jochen Müller<br />
Datei:L28.JPG|v.l. Inge Bengelstorff, Angret Hannemann, Dorit Matschke, Karin Palesche<br />
Datei:L29.JPG|Nr. 89 Jochen Müller<br />
Datei:L30.JPG|v.l. Karin Palesche, Dorit Matschke, Eva-Maria Hamann, Brigitte Spettmann, Angret Hannemann<br />
Datei:L31.JPG|Brigitte Spettmann<br />
Datei:L32.JPG|?, Eva-Maria Hamann, Helga Friedrich<br />
Datei:L33.JPG|Hannelore Timm<br />
Datei:L35.JPG|Bezirks Cross Meisterschaft Ribnitz 1964, Nr. 102 Dieter Schmidt<br />
Datei:L36.JPG|<br />
Datei:L37.JPG|Cross der Jugend in Halle um 1965<br />
Datei:L39.JPG|<br />
Datei:L40.JPG|v.l. J. Müller, Br. Spettmann, H. Friedrich, H. Timm, E.-M. Hamann, H. Friedrich<br />
Datei:L41.JPG|1.R. steh. v.l. J. Müller, H. Friedrich, D. Matschke<br />
Datei:L42.JPG|Dieter Schmidt<br />
Datei:L43.JPG|<br />
Datei:L44.JPG|<br />
Datei:L45.JPG|<br />
Datei:L46.JPG|<br />
Datei:L47.JPG|<br />
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Datei:L49.JPG|<br />
Datei:L50.JPG|<br />
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Datei:L54.JPG|<br />
Datei:L55.JPG|<br />
Datei:L56.JPG|<br />
Datei:L57.JPG|<br />
Datei:L58.JPG|<br />
Datei:L60.JPG|Dynamo Leichtathleten in Bad Wilsnack, 1964 <br />
Datei:L61.JPG|<br />
Datei:L21.JPG|Kreissportfest der Werktätigen, Nr. 83 Eckardt Elbrecht<br />
Datei:L87.PNG<br />
Datei:L87a.PNG<br />
Datei:L88.JPG<br />
Datei:L1.JPG|<br />
Datei:L2.JPG|<br />
Datei:L9.JPG|<br />
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Datei:L4.JPG|<br />
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Datei:L7.JPG|<br />
Datei:L8.JPG|<br />
Datei:L10.JPG|<br />
Datei:L11.JPG|Magdalena Edner<br />
Datei:L12.JPG|Elisa Sophie Döbel(AK 12), 5,35 m bei den Landesjugendsportspielen in Nbrb.<br />
Datei:L13.JPG|Siegerin Johanna Pügge, DSV, beim Ballwerfen<br />
Datei:L20.JPG|Leichtathleten des DSV Anf. 2000-er/u. a. Birgit Allwardt, Anett Allwardt, Odett Erdmann, Carolin Pügge, Antje Völker, Hein Wiebe<br />
Datei:L16.JPG|Nr. 371 Jörg Zimmermann<br />
Datei:L17.JPG|<br />
Datei:L18.JPG|l. Nr. 476 J. Müller<br />
Datei:L19.JPG|Doberaner Laufgruppe/v.l. 2. Rosi Bergmann, 6. M. Edner, r. J. Müller<br />
Datei:L22.JPG|Magdalena Edner<br />
Datei:L62.JPG|<br />
Datei:L63.JPG|<br />
Datei:L64.JPG|<br />
Datei:L65.JPG|<br />
Datei:L66.JPG|<br />
Datei:L67.JPG|<br />
Datei:L68.JPG|<br />
Datei:L69.JPG|<br />
Datei:L70.JPG|<br />
Datei:L71.JPG|<br />
Datei:L72.JPG|<br />
Datei:L73.JPG|<br />
Datei:L74.JPG|<br />
Datei:L75.JPG|<br />
Datei:L76.JPG|<br />
Datei:L78.JPG|<br />
Datei:L79.JPG|<br />
Datei:L80.JPG|<br />
Datei:L77.JPG|<br />
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</gallery><br />
<br />
====Frauensport====<br />
<br />
<br />
</gallery><br />
<br />
[[Datei:L23.JPG|700px|zentriert|Bad Doberan]]<br />
[[Datei:S28.JPG|700px|zentriert|Bad Doberan]]<br />
[[Datei:S29.JPG|700px|zentriert|Bad Doberan]]<br />
<br />
[[Datei:S240.PNG|700px|zentriert|]]<br />
[[Datei:S241.PNG|700px|zentriert|]]<br />
[[Datei:S242.PNG|700px|zentriert|]]<br />
[[Datei:S243.PNG|700px|zentriert|]]<br />
[[Datei:S244.PNG|700px|zentriert|]]<br />
[[Datei:S245.PNG|700px|zentriert|]]<br />
[[Datei:S246.PNG|700px|zentriert|]]<br />
[[Datei:S247.PNG|700px|zentriert|]]<br />
[[Datei:S212.PNG|700px|zentriert|vl: Marg. Trostmann, Rita Burgert, Inge Türk, Helga Dinse, dar. Hanne Raasch, Maritta Roddelkopf, Margit Meinel, Brigitte Elfeld, dav. Rosi Ginz, Rosi Schmäling, Edith Kurreck, Lotti Schrumpf, Lisa Schönfeld, dav. Bärbel Saß, dan. Eva Hagemeister, dav. Monika Tessin, Erika Franzke, Hildegard Jakubowski, Sonja Menzel, ?, Sylvia Türk ]] 1994 Dänemark/Falster<br />
[[Datei:S213.PNG|700px|zentriert|]]<br />
[[Datei:S222.PNG|700px|zentriert|]]<br />
[[Datei:S236.PNG|700px|zentriert|]]<br />
<gallery widths="400px" heights="200px"><br />
Datei:S16.JPG|<br />
Datei:S6.JPG|<br />
Datei:S21.JPG|<br />
Datei:S26.JPG|Frauensportfest: Birgit Stark, Gabriele Jentoch, Dana, <br />
Datei:S69.JPG|<br />
Datei:S214.PNG|1995 Darß, hockend: ?, Rita Burgert, Rosi Schmäling, Eva Hagemeister, Edeltraut Becker, stehend v. l. Anja Richardt, Hildegard Jakubowski, Erika Franzke, Marita Roddelkopf, Margit Meinel, Michaela ?, Hanne Rasch, Sabine Walmirstedt, Sabine ?, Waltraut Laser, Brigitte Elfeld, Helga Dinse, Monika Tessin, Inge Türk, Rosi Ginz, Edith Kurreck, Bärbel Saß<br />
Datei:S215.PNG|dito, v. l. ?, Maritta Roddelkopf, Rosi Schmäling, Eva Hagemeister, Edith Kurreck, Rita Burgert, Rosi Ginz, Marita Schulz<br />
Datei:S216.PNG|1996 Rügen/Prora/Sturm- und Regentour, v. l. Margaret Trostmann, Lotti Schrumpf, Rosi Schmäling, ?, ?, Sabine Walm., Bärbel Saß, Edith Kurreck, Waltraud Laser, Marita Roddelkopf, Eva Hagemeister, Margit Meinel, Brigitte Elfeld, Sylvia Türk, Rosi Ginz, Hanne Rasch, Erika Franzke, Lisa Schönfeld, Hildegard Jakubowski<br />
Datei:S217.PNG|1997 Dänemark<br />
Datei:S218.PNG|dito<br />
Datei:S219.PNG|dito, stehend v. l. Bärbel Saß, Hildegard Jakubowski, Hanne Liedke, Marita Tessin, Maritta Roddelkopf, Erika Franzke, Brigitte Elfeld, Lilo Bosuan, Christina Clasen, Hanne Rasch, Eva Hagemeister, Sylvia Türk, Waltraud Laser, Rosi Schmäling, Lisa Schönfeld, Edith Kurreck, Hilla Suhr, Lieschen Pahnke, sitzend v. l. ?, Johanna Saß, Marita Schulz, Rita Burgert, Lotte Schrumpf, Waltraud Skrotzki, Rosi Ginz, Steffi Brockmann, Margit Meinel, Michaela ?, Margarete Trostmann<br />
Datei:S220.PNG|1999 Burg Stargard und Umgebung, stehend v. l.: Rosi Ginz, Lieschen Pahnke, Margit Meinel, Michaela ?, ?, Inge Türk, Marita Schulz, Lisa Schönfeld, ?, Lotte Schrumpf, Margitta Hilgers, Eva Hagemeister, Monika Tessin, Brigitte Elfeld, Edith Kurreck, vorne v. l. Hanne Lidke, Rita Burgert, Waltraud Laser, ?, Hilla Suhr, Rosi Schmähling<br />
Datei:S221.PNG|v. l.: Rosi Schmäling,Fred Egler, Eva Hagemeister, ?, Rosi Ginz (in Heiligendamm)<br />
Datei:S233.PNG|2000 Jugendherberge Born/Darß<br />
Datei:S234.PNG|2000 Darß<br />
<br />
Datei:S224.PNG|2001 Malchow, oben: v. l.: Lisa Schönfeld, Sylvia Türk, Lieschen Pahnke, Inge Türk, Maritta Roddelkopf, Hilla Suhr, Mitte v. l.: Karin Engel, Marg. Trostmann, Brigitte Elfeld, Bärbel Saß, Lilo Basan, Gabi Jentoch, Edith Kurreck, , vorne v. l.: Hanne Rasch, Margitta Hilgers, Margit Meinel, Eva Hagemeister, Rita Burgert, Sabine ?, Rosi Schmäling, Rosi Ginz<br />
Datei:S225.PNG|dito<br />
Datei:S226.PNG|2002 Malente<br />
Datei:S227.PNG|2003 Ressenow Rostocker "Olympioniken"<br />
Datei:S228.PNG|2002 neue Sporthalle, Bild oben links: v. l. Rita Burgert, Edith Kurreck, Rosi Schmäling, Rosi Ginz, Lisa Schönfeld, Marg. Trostmann, Sylvia Türk, Bärbel Saß, Bild unten rechts am Kreis in Aktion v. l.: Rosi Schmäling, Edith Kurreck, Lisa Schönfeld, Sylvia Türk, Rosi Ginz und Rita Burgert<br />
Datei:S229.PNG|dito<br />
Datei:S230.PNG|2005 Binz/Rügen, hinten v. l.: Karin Engel, Edith Kurreck, Waltraud Laser, Margitta Hilgers, Lisa Schönfeld, Edeltraut Becker, Hanne Richter, Mitte v. l.: Ingrid Junge, Brigitte Elfeld, Hanne Rasch, Maritta Roddelkopf, Rosi Schmäling, vorne v. l.: Gerda Bruhn, Angret Sandner, Margit Meinel, Traudi Harder, Rita Burgert, Rosi Ginz, Hilla Suhr<br />
Datei:S231.PNG|dito<br />
Datei:S232.PNG|Seebrücke Sellin(oberes Bild), hinten v. l.: Margitta Hilgers, Brigitte Elfeld, Frau Hardr, ?, Edith Kurreck, Hanne Rasch, Hanne Richter, Rosi Schmäling, Karin Engel, vorne v. l.: Angret Sandner, Edeltraut becker, ?, ?, Rosi Ginz, Margit Meinel, Rita Burgert<br />
Datei:S235.PNG|2004 Murchin bei Usedom, v.l. Hanne Rasch, Edeltraut Becker, Lieschen ?, Edith Kurreck, Hilla Suhr, Sabine ?, Brigitte Elfeld, Margit Meinel, Angret Sandner, Rita Burgert, Rosi Ginz, Sylvia Türk, Marita Schulz, Margitta Hilgers, Karin Engel, Rosi Schmäling, Gerdi Bruhn, unteres Bild: Rosi Ginz und Rosi Schmäling<br />
Datei:S249.PNG<br />
Datei:S16.JPG|<br />
Datei:S6.JPG|<br />
Datei:S17.JPG|<br />
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<br />
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====Sonstige Sportarten====<br />
<br />
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Datei:S14.JPG|<br />
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Datei:S21.JPG|<br />
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Datei:S23.JPG|<br />
Datei:S24.JPG|<br />
Datei:S26.JPG|Frauensportfest: Birgit Stark, Gabriele Jentoch, Dana, <br />
Datei:S69.JPG|<br />
Datei:Dob755.PNG|<br />
Datei:Dob755a.PNG|<br />
Datei:Dob755b.PNG|<br />
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<br />
*Tennis<br />
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Datei:O163.JPG|<br />
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Datei:Ten1.JPG|<br />
Datei:Ten2.JPG|<br />
Datei:Ten3.JPG|<br />
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*Hundesport<br />
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Datei:Hu1.JPG|<br />
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* Frauensport<br />
[[Datei:L23.JPG|700px|zentriert|Bad Doberan]]<br />
[[Datei:S28.JPG|700px|zentriert|Bad Doberan]]<br />
[[Datei:S29.JPG|700px|zentriert|Bad Doberan]]<br />
<br />
* '''Mach mit-mach`s nach-mach`s besser.....'''(Erinnerungen von Jochen Müller) <br />
<gallery widths="400px" heights="200px"><br />
Datei:O91.JPG|<br />
Datei:O92.JPG|<br />
Datei:O148.JPG|<br />
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<br />
* ......so hieß es am 3. Februar 1985 um Punkt 10. 00 Uhr original per DDR Kinderfernsehen aus Bad Doberan. Adi, der Hauptakteur dieser Sendung begeisterte die Bad Doberaner Mädchen und Jungen auch schon früher zum 1. Mai. Da wurde die Idee geboren, auch einmal eine Original Fernsehsendung, in der Schulen des Kreises miteinander wetteifern sollten, original aus Bad Doberan zu senden. <br />
* Und so hieß es schließlich: „Und nun liebe Kinder, seht ihr original aus Bad Doberan die Sendung ‚mach mit-mach`s nach-mach`s besser`. Es stehen sich gegenüber die Mannschaften der gastgebenden Ernst-Schneller-Oberschule Bad Doberan und der Fritz-Reuter-Oberschule Kühlungsborn.“<br />
* Adi, Ariane und die beiden engagierten Mannschaften wussten die Besucher auf den Rängen genauso zu begeistern, wie die vielen Fernsehzuschauer zu Hause an den Bildschirmen, denen auch viel wissenswertes aus unserem Kreis vermittelt wurde. <br />
*Indes wogte der Kampf zwischen beiden Schulen hin und her. Nach vielen ideenreichen Staffeln, die von der grandiosen Schlussstaffel noch überragt wurde, siegten am Ende die Kühlungsborner Mädchen und Jungen mit 24 zu 19 Punkten.<br />
<br />
====Tischtennis====<br />
* '''Siegfried Lemke''' spielt seit 1953 Tischtennis. Er begann seine überaus erfolgreiche Karriere in Bad Doberan und schloss sich 1959 dem SC Leipzig an.<br />
[https://de.wikipedia.org/wiki/Siegfried_Lemke]<br />
<br />
[[Datei:S30.JPG|700px|zentriert|Bad Doberan]]<br />
*Tischtennisländerkampf DDR - Dänemark 1968 im Haus der Freundschaft(HDF):<br />
[[Datei:T32.jpg|700px|zentriert|Bad Doberan]]<br />
[[Datei:S31.JPG|700px|zentriert|Bad Doberan]]<br />
[[Datei:S68.JPG|700px|zentriert|Bad Doberan]]<br />
[[Datei:S12.JPG|400px|zentriert|Bad Doberan]]<br />
<br />
====Kegeln====<br />
[[Datei:S32.JPG|500px|zentriert|Bad Doberan]]<br />
[[Datei:Keg6.JPG|500px|zentriert|Bad Doberan]]<br />
* v.l. vorne: Alfred Ressel, Rudolf Zimmermann, Klaus Pruchner, Bernd Schulze, Horst Arndt<br />
* hinten: Wolfgang Knauth, Gerhard Thielke, Helmut Knaack, Fritz Bartsch<br />
<br />
'''Wenn nur der Großherzog schon gekegelt hätte'''''(von FRANZ SCHWEIGER /OZ, 12.1.1993)''<br />
* Bad Doberan. Als Heinrich Köhn 1926 an der heutigen Gaststätte „Bellevue", ehemals Brandts Höh' eine Kegelbahn errichtete, konnte er den aktuellen Streit um die Anlage nicht ahnen.<br />
* Sie ist immer noch voll funktionsfähig, trotz des ehrwürdigen Alters von fast 70 Jahren. Gekümmert hat sich die Stadt wenig darum. Enthusiasten wie Rudolf Bartsch, Walter Keller, Kurt Pentzin, Horst Arndt und andere waren es, die immer wieder Hand anlegten und die Anlage betriebsfähig hielten.<br />
* Hier wurden die Grundlagen für die Erfolge der Kegler gelegt, die Doberan im ehemaligen Bezirk Rostock und jetzt im ganzen Land, ja sogar bundesweit, bekanntmachten. <br />
* Die Erfolge sind kaum noch zu zählen: Aufstieg von der Kreisklasse zur Bezirksliga, mehrfacher Bezirksmeister, Landesmeister der Senioren, ein 12. Platz bei der Bundesmeisterschaft, Einzeltitel von Günter Trost, Rudolf Bartsch, Karl Peters und Franz Schweiger, neuerdings von Wolfgang Knauth.<br />
* Viele Bürger fanden Freude am Kegeln, zeitweilig gehörten der Kegelsektion über 100 Mitglieder an. Fünf Männermannschaften, zwei Frauen- sowie Kinder- und Jugendmannschaften standen einst im Wettspielbetrieb. Volkssportmannschaften entstanden in den Betrieben. Sie vereinten nochmals über 100 Bürger, die regelmäßig Sport trieben. Übungsleiter wie Herr Wischmann, Günter Trost, Walter und Waltraud Keller, Fritz Bartsch und andere gaben Wissen und Können weiter.<br />
* Es herrschte Leben in der „Bude". Aber die Heimstatt wurde zu eng für die vielen Interessenten. Ringsherum entstanden neue, moderne Vier-Bahnen-Anlagen, auch auf den Dörfern und in den Kleinstädten. Deren Dorf- bzw. Stadtvätern hatten das offene Herz für die Kegler, das man in Doberan vermißt. <br />
* Allzu verständlich war daher der Wunsch, auch in Bad Doberan eine angemessene Sportstätte zu schaffen. Dazu gab es bereits zu DDR-Zeiten mehrere aussichtsreiche Versuche. Bis zu 45 Betriebe erklärten damals ihre Bereitschaft, materielle und finanzielle Unterstützung zu leisten. Nichts wurde daraus. <br />
* Zeitumstände und Kommunalpolitiker waren dagegen. Am weitesten kam man 1977/78. Arno Schranck, der damalige Bürgermeister, besorgte aus Calbe 60 Waggons Steine. <br />
* Dann wurde Bau-Stopp verfügt. Immer gab es in Bad Doberan andere Prioritäten: Kindergärten, Veteranentreff und vieles mehr. Sicher nichts Unwichtiges. „Ihr müßt ein Einsehen haben", hieß es. Die Kegler sahen ein. Besprechungen mit Bürgermeistern, von Fabian bis Grzech, fanden regelmäßig statt. Immer ohne befriedigende Ergebnisse. <br />
* Nach der Wende sind die Kegler vom Regen in die Traufe gekommen. Was nützen ihnen vollmundige Erklärungen von Innenminister Seiters; keine Sportanlagen aufzugeben. Die Stadt ist eben anderer Meinung.<br />
* Für das Stadtsäckel sind 5000 DM jährliche Betriebskosten für die bestehende Kegelbahn am „Bellevue" angeblich zu viel. Noch aus den Jahren 1988/89 schuldet die Stadt dem Besitzer des „Bellevue" 2000 DM für Heizkosten.<br />
* Jetzt wurde den Keglern bekannt, daß das Gelände mit Kegelbahn und angrenzendem Garten von der Stadt verkauft werden soll. Angeblich für ein Butterbrot. <br />
* Warum hat die Stadt die Kegler nicht unterstützt, selbst die traditionsreiche Sportstätte erwerben zu können? <br />
* Als wenig hilfreich wird von den Keglern auch der sicher gutgemeinte Ratschlag von Bürgermeister Berno Grzech empfunden: „Baut Euch doch so ein Ding allein". Er will immerhin ein Grundstück zur Verfügung stellen. 800 000 DM wären für den Neubau einer Wettkampfanlage notwendig. Daran müßte sich die Stadt, so ließ Landrat Hinz verlauten, mit 30 % beteiligen.<br />
* Undenkbar beim notorisch schlappen Stadtsäckel. Welch eine Rechnung: Über einen spektakulären Neubau, der 800 000 DM kostet, wird allen Ernstes, oder etwa nicht ganz so ernst (?), nachgedacht.<br />
* 5000 DM jährliche Betriebskosten bringen aber angeblich unüberwindbare Probleme mit sich. Ist das nicht widersinnig? <br />
* Wollen sich die heutigen Stadtväter etwa in ihrer Ablehnung gegenüber dem Kegelsport in keiner Weise von ihren Vorgängern unterscheiden? Wollen sie sich etwa dem Vorwurf aussetzen, sie denken nur in Rennbahn-Dimensionen oder an die 200-Jahr-Feier von Heiligendamm mit ihrem Glanz und Glamour?<br />
* Schade, daß der Großherzog nicht auch schon gekegelt hat. Das wäre doch was: „Friedrich-Franz-Kegelbahn". Niemand würde es wagen, sie anzutasten. <br />
* Wie soll sich in unserer Kreisstadt ein kulturelles und gesellschaftliches Leben entwickeln können, wenn wichtige Grundlagen liquidiert werden?<br />
* Der Kegelsport mit seiner Breitenwirkung gehört zweifellos dazu. Die Kegelbahn „Brandts Höh“ muß bleiben. Noch ist es nicht zu spät, in den Kaufvertrag eine Klausel zur Sicherung der Anlage einzufügen.<br />
[[Datei:S248.PNG|300px|zentriert|Bad Doberan]]<br />
<br />
* Der Doberaner Willi Köhn (87) war sein ganzes Leben mit der Kegelbahn verbunden. Sein Vater Heinrich Köhn baute die Sportanlage im Jahre 1926 auf Brandts' Höh' auf. OZ-Foto:L.W.<br />
<br />
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Datei:Keg1.JPG<br />
Datei:Keg2.JPG<br />
Datei:Keg3.JPG<br />
Datei:Keg4.JPG<br />
Datei:Keg5.JPG<br />
Datei:Keg52.JPG<br />
Datei:Keg32.JPG<br />
Datei:Keg29.JPG<br />
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<gallery mode="packed" widths="200px"><br />
Datei:S4.JPG<br />
Datei:S66.JPG<br />
Datei:S67.JPG<br />
Datei:Keg37.JPG<br />
Datei:Keg36.JPG<br />
Datei:Keg35.JPG<br />
Datei:Keg34.JPG<br />
Datei:Keg33.JPG<br />
Datei:Keg31.JPG<br />
Datei:Keg30.JPG<br />
Datei:Keg29.JPG<br />
Datei:Keg28.JPG<br />
Datei:Keg27.JPG<br />
Datei:Keg26.JPG<br />
Datei:Keg25.JPG<br />
Datei:Keg24.JPG<br />
Datei:Keg23.JPG|Franz Schweiger<br />
Datei:Keg22.JPG|Rudolf Bartsch<br />
Datei:Keg21.JPG|Wolfgang Knauth<br />
Datei:Keg20.JPG|Werner Weber<br />
Datei:Keg19.JPG<br />
Datei:Keg18.JPG<br />
Datei:Keg17.JPG<br />
Datei:Keg16.JPG<br />
Datei:Keg15.JPG|Bernd Schulze <br />
Datei:Keg14.JPG|Fritz Bartsch<br />
Datei:Keg13.JPG|Horst Arndt<br />
Datei:Keg12.JPG|Peter Petersen<br />
Datei:Keg11.JPG|Klaus Pruchner<br />
Datei:Keg10.JPG|Rudolf Zimmermann<br />
Datei:Keg9.JPG|Helmut Knaack<br />
Datei:Keg8.JPG|Gerhard Thielke<br />
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Datei:Keg52.JPG<br />
Datei:Keg51.JPG<br />
Datei:Keg50.JPG<br />
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Datei:Keg45.JPG<br />
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Datei:Keg68.JPG<br />
Datei:Keg67.JPG<br />
Datei:Keg66.JPG<br />
Datei:Keg65.JPG<br />
Datei:Keg64.JPG<br />
Datei:Keg63.JPG<br />
Datei:Keg62.JPG<br />
Datei:Keg61.JPG<br />
Datei:Keg60.JPG<br />
Datei:Keg59.JPG<br />
Datei:Keg58.JPG<br />
Datei:Keg57.JPG<br />
Datei:Keg56.JPG<br />
Datei:Keg55.JPG<br />
Datei:Keg54.JPG<br />
Datei:Keg53.JPG<br />
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====Sportschießen====<br />
<br />
[[Datei:S72.JPG|700px|zentriert|Bad Doberan]]<br />
<br />
[[Datei:S88.JPG|400px|zentriert|Bad Doberan]]<br />
<br />
* '''Auszüge zur Geschichte des jagdlichen Schießens in Doberan/Heiligendamm:'''<br />
*'''um 1800''' Zur Unterhaltung der Badegäste wurden auf dem Kamp in Doberan "Scheibenschießen" durchgeführt. <br />
* '''1828''' Charles James Apperly berichtet in seinem "Nimrods Tagebuch" vom Taubenschießen nach dem Bade. Vorzügliche Schützen waren die Grafen Hahn und Voß.<br />
* '''nach 1823''' Nach dem Bau des Moorbades entstand hier eine Schießhalle. Es konnte auf stehende, laufende und schwebende Ziele geschossen werden. <br />
* '''1849''' "... die Doberaner Bürgerwehr führte seit Anfang des Jahrhunderts regelmäßig Schießübungen durch. Unter dem strengen Commando des Herrn v. Langermann erfolgte die Ausbildung. In ihren schmucken Uniformen traten sie diszipliniert im Schützenhaus, später Handwerkerhaus, ihrer 'Burg' auf..."<br />
*'''1857''' Bau des Wurftaubenschießstandes in Heiligendamm zum Schießen auf lebende Tauben.<br />
*'''1897''' Johann Albrecht verbietet das Schießen auf lebende Tauben. Danach wurde nur noch auf Tontauben geschossen.<br />
* '''1898''' hatte Mecklenburgs Großherzog unweit seiner Besitzung Heiligendamm einen Schießstand in den Wald schlagen lassen. Speziell für das Taubenschießen, wie es seiner Zeit üblich war. Männer, die hinter dem Schießstand hockten, mussten lebende Tauben auflassen, auf die dann geschossen wurde. Die Schießanlage stand neben Golf- und Tennisplätzen und der Galopprennbahn hoch in der Gunst Heiligendammer Gäste. Einer der prominenten Schützen war das Boxidol Max Schmeling.<br />
* Nach '''1945''' kam keiner mehr. Die Anlage versank in Wald und Sumpf. Erst Anfang der 1960er Jahre besann sich die Bad Doberaner Jagdgesellschaft-Arbeiter, Handwerker, Ingenieure und ein Architekt-vom sportlichen Trubel der „Ostseewoche“ angesteckt des „versunkenen Schießstandes“ und stießen wie Forscher in den Urwald vor. Die in Jahrzehnten herangewachsenen Bäume wurden gerodet, die alte Dieselpumpe, die den Stand einst vor dem steigenden Grundwasser bewahrt hatte, durch eine moderne Drainage ersetzt und schließlich noch ein Jagdhaus in gemeinsamer Arbeit errichtet. <br />
* Am 27. Oktober '''1963''', nach nur fünf Monaten Bauzeit, wurde das erste Schießen ausgetragen. Ein Jahr später trafen sich dann bereits die besten Wurftauben Schützen Nordeuropas zum „Großen Preis der Ostseewoche“ unter ihnen die Schweden, die gerade Europameister geworden waren. Das war der Auftakt zu einer international stark beachteten Wettkampfserie, die Jahr für Jahr in Heiligendamm viel sportliche Prominenz im jagdlichen Schießen am Start sah. Mehr und mehr konnten auch Heiligendammer Schützen auf sich aufmerksam machen. Stellvertretend seien an dieser Stelle Helmut Mattke, Siegfried Türk, Manfred Geißler, Uwe Keppke, Ingo Hasse und Michael Windisch genannt.<br />
* Bis '''1975Der''' wurde "Große Preis der Ostseewoche“ ausgetragen. Es folgten internationale Juniorenwettkämpfe und mehrfach auch DDR Meisterschaften im Sportschießen der jagdlichen Disziplinen Trap, Skeet, und laufende Scheibe. Hier konnten immer wieder auch Heiligendammer Schützen wie Uwe Keppke, Ingo Hasse und Michael Windisch mit guten Leistungen auf sich aufmerksam machen. Die „Väter“ solcher Erfolge waren seiner Zeit u.a. Altmeister Helmut Mattke, selbst mehrfacher DDR Meister, Karsten Beth, Franz Zeug und Jan Garbe.<br />
* Nach '''1990''' wurde die „Heiligendammer Schützengilde von 1990 e.V.“ gegründet, die die Traditionen erfolgreich fortsetzt.<br />
<br />
<br />
<br />
<gallery widths="400px" heights="200px"><br />
Datei:O162.JPG|<br />
Datei:S89.JPG|Wurftaubenstand mit Taubenhaus 1857<br />
Datei:S90.JPG|<br />
Datei:S91.JPG|<br />
Datei:S92.JPG|<br />
Datei:S93.JPG|neuer Wurftaubenstand 1925<br />
Datei:S94.JPG|v.l. Schiwy,Steinhagen, Korndörfer, Gh Adolf Friedrich <br />
Datei:S95.JPG|<br />
Datei:S96.JPG|<br />
Datei:S97.JPG|Dora Jürgens, Trabschützin Kl. A<br />
Datei:S98.JPG|v.l. Horst Goedel, Gh Friedrich FranzIV, Korndörfer<br />
Datei:S99.JPG|<br />
Datei:S100.JPG|<br />
Datei:S101.JPG|<br />
Datei:S102.JPG|1958 GST Jagdkollektiv auf Schießst. Kellerswald<br />
Datei:S103.JPG|<br />
Datei:S104.JPG|1961 Bezirksmeisterschaft Kellerswald<br />
Datei:S105.JPG|Siegfried Türk beim Wurftaubenschießen<br />
Datei:S106.JPG|<br />
Datei:S107.JPG|<br />
Datei:S108.JPG|1964 Rohbau Jagdhaus<br />
Datei:S109.JPG|<br />
Datei:S110.JPG|<br />
Datei:S111.JPG|v.l. Flodmann(Schweden), Türk, Trübenbach, Altermann(DDR)<br />
Datei:S112.JPG|<br />
Datei:T33.jpg|<br />
Datei:S113.JPG|<br />
Datei:S114.JPG|<br />
Datei:S115.JPG|<br />
Datei:S116.JPG|<br />
Datei:S117.JPG|<br />
Datei:S118.JPG|<br />
Datei:S119.JPG|<br />
Datei:S120.JPG|<br />
Datei:S121.JPG|<br />
Datei:S122.JPG|<br />
Datei:S123.JPG|<br />
Datei:S124.JPG|<br />
Datei:S125.JPG|<br />
Datei:S206.PNG|<br />
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<br />
====Motorsport====<br />
<br />
* '''Doberaner Motorsportgeschichte'''(Verfasser: Jochen Müller)<br />
* Erinnern Sie sich noch an die Grasbahnrennen auf der Bad Doberaner Galopprennbahn? Hier gab es in den 50er Jahren spannende Motorradrennen, bei denen Akteure aus ganz Deutschland an den Start gingen. Dannmeyer, Zirk und der Kröpeliner Weitendorf fallen mir spontan ein. Sie zogen Jahr für Jahr unzählige Zuschauer an. So lange, bis die starken Rennmaschinen wieder den Pferden weichen mussten. Bauernrennen waren nun wieder angesagt.<br />
* Die Motorsportler gingen indessen andere Wege und gründeten 1959 den Motorsportclub Bad Doberan im ADMV. Zu den Gründungsmitgliedern zählten u.a. Willi Hoffstätter, Karl-Heinz Scheffler und Bruno Franz. Als Schwerpunkt galt die Arbeit mit der Jugend. Und gerade junge Leute waren angetan von den K-Wagen Rennen, die in den 60er Jahren „Rund um den Kamp“ gestartet wurden. So war es nur eine Frage der Zeit, bis Mitte der 70er Jahre eine eigene K-Wagen Gruppe aufgebaut werden konnte. Als Erstes wurden K-Wagen angeschafft und eine Werkstatt in der Neuen Reihe eingerichtet. Hier wurde oft bis in die Nacht hinein geschraubt, getüftelt, verbessert, probiert.... Endlich konnte Peter Lüth dann bei einem K-Wagen Rennen an den Start gehen. So z.B. 1977 beim 1. Kröpeliner K-Wagen Rennen, das der Bad Doberan Motorsportler mit einem Go-Kart, der immerhin mit einem 125 cm3 Motor 20PS auf die Räder brachte, überlegen gewann. Zu den weiteren Erfolgen von Lüth gehörte u.a. auch ein zweiter Platz beim Pokalrennen der Radio DDR-Ferienwelle.<br />
* Nächster Schwerpunkt für die Bad Doberaner Motorsportler war zweifellos der Bau eines Stützpunktes im Pfarrkoppelweg. Mit großzügiger Unterstützung durch den DTSB Kreisvorstand und dem Rat des Kreises sowie tatkräftiger Mitarbeit einer Vielzahl der damals 200 Vereinsmitglieder, u.a. die Sportfreunde Bartosch, Pingel, Hoffstäter, Friedrich, Köntopf, Kasper, Gerschner, Havemann und Zickert. Am 28. Juli 1979 wurde der Stützpunkt feierlich eingeweiht. Schnell wurde das neue Zentrum mit Leben erfüllt. Die Sportfreunde Bohnsack und Pingel zeichneten für touristische Ausfahrten verantwortlich, Turnier Veranstaltungen wurden von den Sportfreunden Hofstätter, Koepke und Pingel organisiert und für Motocross Rennen zeichneten die Sportfreunde Hemmerling und Hofstätter verantwortlich. Technische Überprüfungen und Scheinwerfer Einstellungen waren das Metier der Motorsportler Hanisch, Prüter und Hofstätter. Ein vielfältiges, buntes Vereins Leben also, dass durch einen lebhaften Urlauberaustausch abgerundet wurde. <br />
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Datei:T130.JPG|Motorcrossrennen auf der Rennbahn<br />
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Datei:T55.jpg|K-Wagenrennen<br />
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====Galopprennbahn====<br />
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* [[Chronik des Galopprennsports in Doberan:]]<br />
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[[Datei:Dob552.PNG|600px|zentriert|Bad Doberan]]<br />
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*'''Lauf auf schwellendem Rasen''' ''(Aus der Geschichte der mecklenburgischen Pferdezucht (1)( Norddeutscher Leuchturm 1990))'' <br />
* Langsam wandere ich einen schlechten Feldweg entlang. Rechts streift der Blick frei über die Ebene, links ragt eine Baumgruppe empor, die in schnurgerade gepflanzten Reihen einem gemeinsamen Ziel sternförmig zustrebt.<br />
* Plötzlich sehe ich sie kommen: die Kaleschen, Jagdwagen, Landauer. Drinnen die Herren in Frack und Uniformen, die Damen in wallenden Kleidern, Sonnenschirmchen aufgespannt. Auf dem anderen Weg die Fußgänger, Bürgersleute, Bauern, Handwerksgesellen in ihren Sonntagsanzügen. Sie entsteigen der Kleinbahn, die am Fuße der Baumgruppe schnaufend hält. Lebhaftes Stimmengewirr schwillt an, als wir gemeinsam den leicht ansteigenden Weg verlassen. Da liegt sie vor uns, die Rennbahn, die älteste Deutschlands, mit ihren Holztribünen, geschmückt mit filigranartigen Türmchen. Und da sind auch die Pferde, die Vollblüter. Typhon gewinnt, der Graf von Plessen nimmt eine goldene Peitsche aus den Händen des Großherzogs von Mecklenburg-Schwerin entgegen. <br />
* Die Bilder wechseln. Ich sehe sie alle: Pocahontas, Flibustier, Botschafter, Trollhätta und natürlich Kincsem. Sie steht am Anfang ihrer Laufbahn, gewinnt spielend auf dem schwellenden grünen Rasen, dessen Ziel kurz vor dem Bogen liegt, der in etwas scharfer Biegung die Eingangshalle tangiert.<br />
* Die Bilder verschwimmen, Unkraut und Ginster wuchern, Weltkrieg. Dann wieder alles sauber, Menschenmassen wälzen sich heran, Polizei sperrt ab — der Reichspräsident fährt in einem knatternden Automobil vor. Das traditionelle Bauernrennen zum Abschluß erlebt er schon nicht mehr mit. Dann landen Ozeanflieger, wieder applaudiert ein begeistertes Publikum, der Totalisator klappert. Nun schaudernde Bilder: Häßliche sandbraune Uniformen erscheinen. Bald werden die Tribünen mit Brettern zugestellt. Zweiter Weltkrieg. <br />
* Aber die Tribünen öffnen sich wieder. Niemand im übrigen Land nimmt Notiz davon; Nachrichtenverbindungen fehlen noch. Aber für die Einheimischen ist es ein Volksfest. Noch nicht einen Monat nach Kriegsende spielt eine Kapelle, die Kleinbahn fährt wieder. Zwischen abgemagerten, schlecht gekleideten Arbeitern, Bauern und Handwerkern leuchten sowjetische Uniformen. Wieder klappern die Hufe; es interessiert wenig, daß nicht alles Vollblüter sind. Rennen gibt es, Rennen im Frieden. Ich applaudiere mit. Aber plötzlich sind die Tribünen fort, wie vom Winde verweht. Mich fröstelt, aber Frost war es auch, der die Menschen in Not brachte. Und Holz war knapp. . . Aber da sind ja schon wieder Pferde! Goldregen schlägt Vogelhändlerin. Keine Tribünen, kein Toto. Nur Seile trennen Tausende Zuschauer von der Rennbahn. Keine Jockeis, nur Bauern. Nur? Aber dann ist urplötzlich Stille. <br />
* Ich werde mir bewußt, daß mein Fuß auf dem verbliebenen Fundament einer der ehemaligen Tribünen steht. Die Vision ist vorüber, die Realität nimmt mich wieder gefangen. Mit einem traurigen Blick auf Baumaterial und einen großen Schuttberg zwischen den herrlichen Lindenreihen wandere ich den Weg zurück.<br />
* Ich frage einen Jungen der Kreisstadt Bad Doberan, ob er weiß, wo sich die älteste deutsche Rennbahn befand. Er hat keine Ahnung . . . Eine neue Vision eröffnet sich mir: Pferde galoppieren über neuen Rasen. Neue Tribünen, ebenfalls wieder mit Türmchen, sind emporgewachsen. Wir schreiben 1997, das 175. Jahr seit Gründung der Doberaner Bahn. 20 000 Einheimische und Urlauber drängen sich um die moderne Anlage. Pferderennen wieder in Mecklenburg — Utopie müssen sie nicht bleiben!(Horst Gründel)<br />
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'''Der Doberaner Rennverein von 1822 erlebte jetzt seine Wiedergeburt'''(Bald wieder Hufgetrappel auf dem nagelneuen Geläuf ?(OZ, 5.9.1991))<br />
* 8. August 1993, 15.50 Uhr. Der Parkplatz an Deutschlands ältester Galopprennbahn ist brechend voll. Vom Molli-Haltepunkt Rennbahn strömen immer noch Hunderte Pferdesportbegeisterte durch das breite Eingangstor unter den prächtigen Linden, Am Totalisator werden die letzten Wetten für das Rennen um den Preis der Stadt Bad Doberan entgegengenommen.<br />
* Daß dies bald keine Visionen mehr sein werden, ist seit Dienstagabend Gewißheit. Im Doberaner Kulturamt setzten sieben Herren und Damen ihre Unterschrift unter die Geburts- besser Wiedergeburtsurkunde des „Doberaner Rennvereins von 1822". Damit wurde auch der erste organisatorische Schritt auf dem gewiß beschwerlichen Weg zu einer neuen, attraktiven Rennbahn getan. Das Siebener-Gremium, dem Bürgermeister Bemo Grzech vorsteht, richtete dann auch als erstes einen Appell an die Bürger der Stadt. Um diese einzigartige Attraktion wiederbeleben zu können, heißt es da, sind alle, denen der Pferdesport am Herzen liegt, aufgerufen, den Verein zu unterstützen bzw. Mitglied zu werden.<br />
* Nach den bisherigen Vorstellungen der Vereinsführung soll die Rennbahn jeweils während eines einwöchigen Meetings nationale und internationale Reitprominenz und damit verbunden Tausende Zuschauer anlocken. Um die Anlage jedoch nicht nur für diese wenigen Tage zu nutzen, sieht die Vereinssatzung auch vor, eine Reitsportabteilung aus der Taufe zu heben. Bei all diesen Aktivitäten haben sich die Doberaner Pferdesport-Enthusiasten der Hilfe des renommierten Bad Harzburger Rennvereins versichert. Rat, Tat und hoffentlich auch finanzielle Hilfe erwartet man aus dem Westharz. Etliche Millionen DM sind, über den Daumen gepeilt, notwendig, um aus dem jetzigen Lagerplatz der Norddeutschen Tiefbau und Umweltschutz GmbH und Ackerland wieder eine ansehnliche Bahn zu machen. Die dafür notwendigen zahlungskräftigen Sponsoren werden sich am leichtesten durch attraktive Rennsportveranstaltungen gewinnen lassen, vermutet der Vorstand. Auch mit der Aussicht auf erhebliche Bauleistungen, was Arbeit für viele bedeuten würde, wirbt das Gremium. Wo noch in den 50erJahren Pferde über das Geläuf galoppierten, lagern heute Bauteile, wächst Unkraut meterhoch. »Es gehört schon viel Phantasie dazu, sich hier wieder Rennen vorzustellen', meint auch NTU-Platzmeister Horst Paulokat.(Werner Geske)<br />
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'''Aus der wechselvollen Geschichte der einstigen Doberaner Rennbahn'''''(Als der Herzog von Mecklenburg das Volk zum „Bauerntanz“ einlud'''(OZ, 14.9.1991))''<br />
* Anläßlich der Wiederbelebung des Doberaner Rennvereins von 1822 (OZ berichtete) ist es angebracht, einen Blick auf die Geschichte der ältesten deutschen Rennbahn zu werfen, an die heute leider nur noch die Lindenalleen der ehemaligen Zufahrtswege an der Straße zwischen Doberan und Heiligendamm erinnern.<br />
* Die Geschichte der Doberaner Rennen ist lang und wechselvoll, es mangelte nicht an glanzvollen Höhepunkten aber auch nicht an schweren Rückschlägen. Der erste Anstoß mag wohl vom altfranzösischen Reiterspiel „Caroussel" gegeben worden sein. Schon 1799 vermeldet eine Chronik, man habe im Sommer auf dem „Kamp wiederum Caroussel geritten“. Am 28. Juli 1804 wurde auf dem Feld der Domäne Vorder Bollhagen bereits ein „Wettrennen zu Pferde angestellt, welches allgemein so viel Vergnügen gewährte“. <br />
* Ein weiterer wichtiger Tag war der 10, August 1807. An jenem Tag kam Herzog Friedrich Franz I., nachdem er der Franzosen wegen längerer Zeit nach Altona hatte flüchten müssen, zurück in sein Land. In Doberan befanden sich unter denen, die ihm entgegen geritten waren, auch die „Herzoglichen Bauern, aus dem Dobberanischen Amte, gleichfalls zu Pferde, und angeführt von einigen Pächtern“. Der Herzog stiftete nun in Erinnerung an dieses denkwürdige Ereignis ein alljährlich am 10. August wiederkehrendes Fest, den sogenannten „Bauemtanz“, der mit Reitvorführungen der Bauern eingeleitet wurde. <br />
* Als nun damals in Mecklenburg einzelne Großgrundbesitzer, wie die Herren von Biel auf Zierow, die Grafen Hahn auf Basedow, von Plessen auf Ivenack, von Bassewitz auf Preberede, von Schlieffen auf Schlieffenberg und andere damit begannen, Vollblutpferde aus England zu importieren und damit in ihren Gestüten weiterzuzüchten, waren die Voraussetzungen für den Bau einer Rennbahn in Doberan, wo allsommerlich eine große Gesellschaft zusammenströmte unter der sich viele Pferdeverständige befanden, günstig. Denn wollte man die Vollblutzucht mit Erfolg betreiben, war es notwendig, die Pferde regelmäßigen Leistungsprüfungen zu unterziehen. <br />
* So wurde im Sommer 1822 der Doberaner Rennverein gegründet, der die Aufgabe hatte, alljährlich im Interesse der Vollblutzucht Rennen abzuhalten. Erste Rennen fanden bereits 1822 statt, aber die „Gesetze für mecklenburgische Pferderennen wurden von Friedrich Franz I., nunmehr Großherzog zu Mecklenburg-Schwerin, erst am 10. Februar 1823 bestätigt. <br />
* Im Herbst desselben Jahres beschenkte er dem Doberaner Rennverein mit einer Rennbahn, die „vermöge ihrer passenden und angenehmen Lage nichts zu wünschen übrig* ließ. Mit der Errichtung der Rennbahn wurden die Voraussetzungen für den organisierten Reitsport in Mecklenburg geschaffen. Ein Mann, der sich um die Gründung besonders verdient gemacht hat, war der Baron Gottlieb Ludwig Friedrich von Biel, Gutsbesitzer und Pferdezüchter. Sein besonderes Verdienst war die Veredelung der Pferdezucht, womit er auch im Ausland Anerkennung fand. Er war es, der 1822 die Pferdewettrennen in Doberan ins Leben rief. Dienten die Rennen anfangs rein mecklenburgischen Interessen, so bildeten sie im Laufe der Jahre mehr und mehr eine Anregung für den gesamten deutschen Vollblutzucht- und Rennbetrieb. Die Rennen, die bereits auf dem Gründungsmeeting ausgeschrieben worden waren, und zwar das Paul-Friedrich-, das Alexandrinen- und das Pauls-Rennen, erfreuten sich bald wachsender Beliebtheit bei den deutschen Rennställen, und so waren große preußische, hannoversche und württembergische Gestüte regelmäßig in Doberan vertreten. <br />
* Einen besonderen Anreiz für das Publikum bildeten stets die Rennen für die Landleute, die die Veranstaltungen erst eigentlich zu einem Volksfest werden ließen. Ein Renntag war nämlich immer den sogenannten „Bauernrennen“ gewidmet. Hier stellten Landwirte in Mecklenburg gehörende oder von ihren aufgezogenen Halbblutpferde vor. Beifall und Anerkennung von fachkundigem Publikum ernteten die jungen Reiter und Reiterinnen für ihr Können. Später wurden die sogenannten „landwirtschaftlichen“ Rennen gegründet. Sie waren bestimmt für „in Mecklenburg geborene oder aufgezogene Halbblutpferde im Besitze von mecklenburgischen Landwirten“. <br />
* Die beiden Weltkriege unterbrachen jäh die Doberaner Rennveranstaltungen. Nach dem zweiten Weltkrieg sollte dann noch einmal für kurze Zeit die Startglocke läuten. Ein großes Rennen wurde Anfang Juni 1945 von der Roten Armee veranstaltet. Am 8. Juli 1956 lockte noch einmal ein Rennen fünfzehntausend Zuschauer auf die alte Bahn. Kurz darauf war dann endgültig Schluß, die Anlagen verfielen. <br />
* Hoffen wir, daß die schöne Tradition der Doberaner Pferderennen nun endlich fortgesetzt werden kann, damit es auch in Zukunft, ebenso wie vor Generationen, noch heißen wird: Das höchste Glück der Erde liegt auf dem Rücken der Pferde, in der Gesundheit des Leibes und am Herzen des Weibes! ('''Alexander Schacht''')<br />
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'''Aus der Geschichte des ältesten deutschen Seebades OZ, 27.3.1993'''''(Sogar Hindenburg gab sich auf der Rennbahn die Ehre)'' <br />
* Besonders die Pferderennen, die seit 1922 wieder stattfanden, zogen tausende Besucher an. 1927 gab sich sogar der Reichspräsident Paul von Hindenburg die Ehre.<br />
* Der Rostocker Anzeiger schrieb: „Vor dem Kurhaus und im Kurhaus selbst wartete eine freudig erregte Menge, die das greise Reichsoberhaupt stürmisch begrüßte. Vor dem Eingang wurde der Reichspräsident durch Herzog Adolf Friedrich im Namen des Rennvereins bewillkommnet und dann zum Frühstück geleitet. Die Abfahrt nach dem Rennplatz war wiederum von lebhaften Huldigungskundgebungen der zahlreihen Einheimischen und Kurgäste aus Heiligendamm und den benachbarten Ostseebädern begleitet. Mit ganz besonderer Freude und Genugtuung wird sich der Doberaner Rennverein dieses Tages erinnern. An Eintrittsgeldern wurden am Sonntag rund 25 000 Mark eingenommen. Ein riesiger Autopark auf dem Vorplatz der Rennbahn war die zwangsläufige Begleiterscheinung einer Tribünenüberfüllung sondergleichen. Noch lange nach der Ankunft des Reichspräsidenten auf der Bahn traten alle Augenblicke Verkehrsverstopfungen auf. Man muß Hindenburg gesehen haben, als er sich von seinem Sitz erhob, um den Gruß der Teilnehmer am Amazonenrennen entgegenzunehmen." <br />
* Trotz recht guter Auslastung des Bades während der Saison, kam die GmbH nicht aus den roten Zahlen heraus. Die Investitionen hatten ein enormes Defizit hervorgerufen. Obwohl die Minusbilanz für 1926 „nur“ 10 589 Mark auswies, lagen die Gesamtschulden bereits wieder über 2 Millionen. Davon trug Baron Rosenberg mit seinem Züricher Unternehmen allein über 1,5 Millionen, während die Restsumme als Schuld bei der Dresdner Bank stand, für die Rosenberg ebenfalls die Bürgschaft übernommen hatte. <br />
* Durch den Abschluß von 1926 und auch die Ergebnisse von 1927 und 1928 wurde die Hoffnung auf Gewinn wieder genährt. Die „Goldenen Zwanziger" wirkten auch auf Heiligendamm positiv. In diesen Zeiten allgemeiner Prosperität wurde 1928 wieder der Besuch auf der Rennbahn von zwei, damals äußerst populären Männern, zu einem nationalen Ergebnis im doppelten Sinne. Der Ton, den man in den offiziellen Begrüßungen anschlug, war dementsprechend.(aus WOLF KARGE, Heiligendamm, 1793-1993)<br />
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'''Herzog Christian Ludwig zu Mecklenburg nimmt Ehrenmitgliedschaft im Rennverein von 1822 an: Ich will Doberan mit in den Sattel helfen''' (OZ 12.10.1991) <br />
* Der Bad Doberaner Rennverein von 1822 wurde kürzlich zu neuem Leben erweckt. Über Historie und Gegenwart des Rennvereins sprach die OSTSEE-ZEITUNG mit Herzog Christian Ludwig zu Mecklenburg (79), dessen Familie dem Reitsport in Bad Doberan stets gewogen war.<br />
* OSTSEE-ZEITUNG: Königliche Hoheit, ehe der zweite Weltkrieg den Rennen in Bad Doberan ein Ende setzte, waren Sie und Ihre Familie im Sommer oft Gast auf der wunderschönen Bahn. <br />
* Woran erinnern Sie sich? <br />
* Herzog Christian Ludwig: Es gibt ungezählte Episoden, an die ich mich entsinne. Sportlich gesehen stellten die Renntage im August immer den Höhepunkt unseres alljährlichen Aufenthalts in Heiligendamm dar. Mein Vater war als Großherzog von Mecklenburg Ehrenvorsitzender des Rennvereins. Er hat es sich nur ganz selten nehmen lassen, den Rennen beizuwohnen. Zu besonderen Erlebnissen gehört der gefeierte Besuch des Reichspräsidenten von Hindenburg Mitte der 20er Jahre. Ein ganz tolles Ereignis war auch die Landung eines englischen und zweier deutscher Flieger in der Nähe der Rennbahn. Die mutigen Männer hatten kurz zuvor als eine der ersten den Atlantik im Flugzeug nonstopp überquert. Damals eine enorme Leistung. <br />
* OSTSEE-ZEITUNG: Haben Sie auch selbst einmal bei einem dieser Rennen im Sattel gesessen? <br />
* Herzog Christian Ludwig: Nun ich war sicherlich ein leidlich guter Reiter, doch ich verfolgte die packenden Rennen lieber von der Tribüne. Allerdings habe ich es mir nicht nehmen lassen, mit dem Wallach „Wotan', der eigentlich meinem Vater gehörte, das Geläuf abzureiten. Es war in Form einer Acht angelegt, hatte starke Bodenwellen und fiel nach Westen ab. Vor allem — an die hohen Hindernisse aus Feldsteinen, die oben mit Dornenhecken bewachsen waren, um das Pferd zu hohem Sprung zu zwingen, kann ich mich noch genau erinnern.<br />
* Haben Sie heute noch Beziehungen zum Reitsport? <br />
* Herzog Christian Ludwig: Nur noch als Zuschauer. Selber steige ich nicht mehr aufs Roß. Als wir hierher auf das Gut Hemmelmark bei Eckemförde zogen, habe ich auch so langsam Abschied vom Pferdesport genommen. Die Liebe zu diesen edlen Tieren und diesem herrlichen Sport habe ich mir bis heute bewahrt. Deshalb verfolge ich auch mit großer Sympathie die Aktivitäten zur Neubelebung des Rennvereins. Ich möchte dazu beitragen, daß auch mit Hilfe des Pferdesports diese Region wirtschaftlich in den Sattel gehoben wird. <br />
* OSTSEE-ZEITUNG: Viele würde es freuen, wenn Sie eine Ehrenmitgliedschaft in diesem traditionsreichen Verein annehmen würden. <br />
* Herzog Christian Ludwig: Ich habe bereits von einem solchen Wunsch gehört und bin sehr froh darüber, daß er an mich herangetragen wurde. Ich werde ihm gerne entsprechen. Meine Familie war ja, wie gesagt, immer mit dem Rennverein verbunden. Neben meinem Vater gehörte ihn auch mein in Bad Doberan lebender Onkel, Herzog Adolf Friedrich, an. <br />
* OSTSEE-ZEITUNG: Ihre faktische Zusage wird sicher mit Genugtuung aufgenommen. Können wir Sie demnächst bei uns begrüßen?<br />
* Herzog Christian Ludwig: Nach der Hanse-Sail war ich für einige Stunden in Heiligendamm. Für einen Besuch in Bad Doberan reichte die Zeit leider nicht. Auch jetzt ist mein Kalender voll. Ich hoffe aber sehr, daß ich noch Ende des Jahres spätestens zu Beginn 1992 in Ihre schöne Stadt kommen kann.(Das Gespräch führte Werner Geske) <br />
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'''Beim Bauernrennen noch das Fohlen an der Seite'''''(OZ, Sonnabend, 26. Oktober 1991)'' <br />
* Mit der Gründung des Doberaner Rennvereins von 1822 ist das Interesse an Vergangenheit und Zukunft der Rennbahn an der Lindenallee weiter gestiegen.<br />
* Lesen Sie heute einen Augenzeugenbericht von einem „Bauern-Rennen" des Jahres 1828, den uns Charles James Apperley, englischer Herrenreiter und Schriftsteller, gibt, der selbst erfolgreich aus Doberaner Pferdereimen hervorging.<br />
* Unter dem Pseudonym Nimrod plauderte er 1829 im „Sporting Magazine" unter dem Titel „The German Tour" über seine Eindrücke: „Der erste Tag des Meetings wurde durch eine Art Burleske auf den Rennsport eingeleitet. Ungefähr sechzig Bauern auf blanken Pferden zogen durch die Straßen Doberans zur Rennbahn hinaus, um den vom Großherzog zur Förderung der Pferdezucht gestifteten Preis zu bestreiten; sie starteten in sechs Abteilungen von je zehn Reitern, und die sechs Sieger liefen dann ein Stichrennen um den Preis. Der Aufzug dieser Jockeys' spottete jeder Beschreibung, ebenso wenig läßt sich über ihren Sitz sagen; Sättel waren wegen der Gefahr des im Bügel Geschleiftwerdens verboten.<br />
* Der Sieger gewann das Stichrennen stark verhalten. Es war dies eine Stute, die den Pokal schon das Jahr davor davongetragen hatte und die zur Zeit nach einem Bielschen Hengste tragend war; ihr Reiter hatte merkwürdigerweise eine gewisse Ahnung; er hatte die Stute gut beim Kopf und jagte sie, im Gegensatz zu seinen Gegnern, nie über seine Pace. Die Distanz betrag eine halbe Meile, immerhin genug für sattellose Reiter und tragende Stuten, von denen verschiedene noch ein Fohlen bei Fuß hatten. Ich sah nur einen einzigen Reiter sich von seinem Pferde trennen, während dieses gut im Felde das Ziel passierte."(Alexander Schacht)<br />
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'''Doberaner Rennverein verstärkte seine Reihen innerhalb eines Jahres beträchtlich'''''(Reitet für Bad Doberan, MP-Gattin Annemarie Seite(OZ, 23.6.1992))'' <br />
* BAD DOBERAN. Vor Jahresfrist neu gegründet, hat der Doberaner Rennverein von 1822 inzwischen über 50 Mitglieder aus vielen Teilen Deutschlands. In der Mitgliederkartei findet sich seit April auch ein weiterer prominenter Name. Annemarie Seite, CDU-Landtagsabgeordnete und Ministerpräsidentengattin. Auch die begeisterte Reiterin und Pferdehalterin aus Walow bei Röbel ist von der Notwendigkeit überzeugt, daß auf Deutschlands ältester Trabrennbahn schon in nächster Zukunft wieder Pferde an den Start gehen müssen. „Ich will mich dafür einsetzen, daß die zuständigen Ministerien das Vorhaben, zur 200-Jahr-Feier Heiligendamms das erste Rennen durchzuführen, mitvorantreiben", versicherte sie erst dieser Tage dem Vereinsvorstand. Der registrierte mit Wohlgefallen die erklärte Absicht der MP-Gattin, sich für Bad Doberan aufs Pferd zu setzen. Dabei hofft man sicher nicht zu Unrecht darauf, daß auch der Landesvater nun noch ein aufmerksameres Auge darauf hat. daß das Pferd, sprich der Rennbahnbau, von der richtigen Seite aufgezäumt wird.<br />
* Phantasie muß man besitzen, um sich vorzustellen, daß auf dem jetzt noch mit Getreide bestellten Acker neben der Chaussee nach Heiligendamm bereits im August 1993 Vollblutpferde aus ganz Deutschland Wettkämpfe bestreiten werden. Aber diese Enthusiasten gibt es! Auf einer Mitgliederversammlung des Rennvereins wurde nun der Startschuß gegeben, damit im Rahmen des 200. Jubiläums Heiligendamms die ersten Rennen stattfinden können. <br />
* Bürgermeister Berno Grzech, Präsident des Rennvereins, ließ keinen Zweifel daran, daß bis zum Ertönen der ersten Startglocke noch viel Arbeit zu leisten ist. Landschaftsarchitekt Till Rehwaldt stellt seinen Entwurf des künftigen Geläufs vor, das aus wirtschaftlichenh Erwägungen auf eine Gesamtlänge von 1750 Metern begrenzt werden soll. Arbeitsgruppen wurden gebildet, die sich mit Detailfragen beschäftigen werden. Der Zeitplan läßt wenig Spielraum, aber er wird mit Hilfe vieler traditionsbewußter Doberaner und der großen Freundesschar in ganz Deutschland sicher eingehalten werden: In wenigen Wochen müssen die Bau- und Landschaftsfachleute die endgültige, auch die wellenförmige Bodenbeschaffenheit berücksichtigende Trassenführung festlegen. Zugleich sollen möglichst einheimische Baufirmen gewonnen werden, die bereit sind, preiswert ab September das Geläuf zu umbrechen, einzusäen, zu walzen und zu begrenzen. Bedacht werden muß dabei, daß erst später realisierbare Maßnahmen (wie z B. eine Beregnungsanlage) bereits mit vorbereitet werden. Bis Dezember gilt es, die im Galopprennsport unumgänglichen Sponsoren zu finden, die den Rennen ihren Namen und für die Sieger die Preise geben. Dabei ist es erfreulich, daß der einst bekannte „Glashäger Pokal" durch das ortsansässige Unternehmen auf jeden Fall weitergeführt wird. <br />
* Natürlich kann binnen eines Jahres nicht das gesamte Umfeld fest installiert sein. Nach dem Beispiel anderer saisonaler Rennbahnen will man deshalb „fliegende Bauten" nutzen, d. h. transportable Tribünen, Container für die funktionellen Einrichtungen usw. Auch dafür werden Sponsoren benötigt, die dann am jeweiligen Objekt ihre Werbeflächen anbringen können. Die technischen Einrichtungen, d. h. Elektronen-Toto, Rennverfilmung usw., würden entsprechend Zusagen des Beauftragten für die ostdeutschen Rennbahnen, HansHeinrich von Loeper, durch das Direktorium für Vollblutzucht und -Rennen in Köln abgesichert. Der Vorstand des Doberaner Rennvereins war bereits in der Vergangenheit nicht untätig, sah sich auf den Rennbahnen in Bad Harzburg und Hannover um, gewann sich dort Freunde. Über den Harzburger Vereinspräsidenten Prof. Dr. Glahe, der zugleich dem Nordwestverband der Rennvereine vorsteht, wurde auch der Renntermin 15. August 1993 vereinbart. Prof. Dr. Glahe trat selbst dem Doberaner Verein als Mitglied bei. Das hat zugleich zukunftsweisende Bedeutung, denn Harzburg gilt als Vorbild für den angestrebten Meeting-Charakter (der Doberan ja auch vor 1945 eigen war), aber ebenso für die Zielstellung: Die Pferderennen dienen der Förderung des Kurortes!(Werner Geske/Horst Gründel)<br />
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'''Historischer Augenblick gestern an der Molli-Strecke'''(Erster Pflock für neue Rennbahn eingeschlagen(OZ, 23.8.1992)) <br />
* Bad Doberan. Gestern, 10.00 Uhr: ein historischer Augenblick. Bürgermeister Berno Grzech schlägt den ersten Pflock in den regendurchnässten Boden der alten Rennbahn. Bald soll es sie wieder geben, hier an der „Molli-Strecke" zwischen Bad Doberan und Heiligendamm. Auf etwa 35 Hektar Fläche wird eine neue Rennbahn entstehen. Das Gut Vorder Bollhagen wird die Vorbereitung des Bodens übernehmen. Heute soll ein Pflug seine ersten Runden drehen, um das Gelände mit Geläuf abzustecken.<br />
* Verantwortlich für die Planung zeichnet Till Rehwaldt, Diplom-Ingenieur für Landschaftsarchitektur und Städtebau. Nach seinen Aussagen sollen in der ersten Phase zeitweilige Bauten für Tribüne, Eingang, Einrichtungen der Pferde, Waage für die Jockeys und Unterstellmöglichkeiten entstehen. Hier ist das nächste Jahr die Zielstellung. Am 7. August 1993 soll das erste Rennen anläßlich der 200- Jahrfeier Heiligendamms starten. In der nächsten Phase werden dann feste Bauten errichtet. <br />
* Die Finanzierung der Bahn erfolgt aus Fördermitteln des Landes für die 200-Jahrfeier Heiligendamms und durch Sponsoren.<br />
* Bürgermeister Berno Grzech und Rechtsanwalt Achim Stracke vom Doberaner Rennverein 1822 e. V. machten aber darauf aufmerksam, sorgfältig zu prüfen und abzuwägen, um die finanziell günstigste Lösung zu finden. Auch überlegt man, die Bahn von Anfang an mehrfach zu nutzen, für die verschiedensten Pferdeveranstaltungen, eventuell auch Ausstellungen und Konzerte.<br />
* „Die Rennbahn soll den Tourismuseffekt Doberans erhöhen und viele Gäste anlocken", hob der Bürgermeister und Vorsitzende des Rennvereins Grzech hervor. Während des gestrigen Zeremoniells wurden Erinnerungen an die alte Rennbahn wach. Die Beteiligten freuten sich jedenfalls, daß die wohl einzige neue Pferderennbahn Deutschlands hier entsteht.(RENATE PETER) <br />
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'''Nimrod in Doberan'''(Von Zierow einen vollen Tag für die Herfahrt gebraucht(OZ, 15.8.1992)) <br />
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* Charles James Apperley, ein bekannter englischer Herrenreiter und Schriftsteller, berichtete im Jahre 1829 in der Zeitschrift „Sporting Magazine" unter dem Pseudonym „Nimrod" über seine Deutschlandreise. „Nimrods German Tour" führte im August 1828 auch nach Doberan. Aus mehreren Pferderennen, die hier am 12. August begannen, ist er selbst als Sieger hervorgegangen.<br />
* Im folgenden sollen nun einige Auszüge aus seinem amüsanten Reisebericht, der als die älteste sportliche Berichterstattung über die Anfänge des kontinentalen Rennsports gilt, wiedergegeben werden. (Ins Deutsche übersetzt wurde das Werk im Jahre 1909 durch Freiherr H. A. von Esebeck.)<br />
* „Durch meine 'Briefe über Pferde“ auch auf dem Kontinent bekannt geworden, wurde ich von zwei deutschen Edelleuten eingeladen, sie zu besuchen.. Es waren dies Graf Veltheim, ein langjähriger Mitarbeiter unseres 'Sporting Magazine', und der mit einer Engländerin verheiratete Baron Biel. Abgesehen von dem Wunsche, ein mir fremdes Land kennenzulernen, hatte diese Einladung für mich eine besondere Anziehungskraft: 'Kommen Sie im August', schrieb Baron Biel, 'so kommen Sie rechtzeitig für das Doberaner Meeting, und ich stelle Ihnen für die Herrenreiten um die von unserer jungen, schönen und liebenswürdigen Großherzogin gespendeten Preise mit Vergnügen zwei meiner Pferde zur Verfügung'." Dieser Verlockung konnte er nicht widerstehen, denn Nimrod war nicht nur „a good sportsmann", wie es unter jenem bekannten englischen Bilde heißt (siehe Abb.), sondern auch ..a great ladiesman", der für schhöne Frauen nicht weniger Blick hatte als für schöne Pferde. <br />
* So schiffte er sich am Freitag der letzten Juliwoche auf einem Dampfer nach Hamburg ein. Von dort reiste er mit seinen Begleitern, Mr. Richard Tatterfall, dessen Sohn und seinem Diener Jemmy, weiter zu den Gütern der Freiherrn von BielWeitendorf und Zierow bei Wismar. Dort galt sein besonderes Interesse der berühmten Pferdezucht.<br />
* Von dort ging es am 7. August unter Begleitung des Barons von Biel-Zierow weiter nach Doberan: „'Machen Sie sich auf die schlechtesten Wege der Welt gefaßt', hatte Biel vor unserer Abreise (aus England) geschrieben, ich brauche daher wohl kaum zu erwähnen, daß wir einen vollen Tag gebrauchten, um von Zierow nach Doberan zu gelangen, eine Fahrt von zwei und einer halben Stunde für einen unserer Eilposten. Da es jedoch ein heißer Tag und der Weg sehr staubig war, so bot sich mir eine günstige Gelegenheit, ein paar Pfund Fleisch loszuwerden. <br />
* Wer von Deutschland gehört hat, kennt den Ruf seiner Bäder. Außer der Liebe gibt es kein Leiden, für das dort kein Bad gefunden wäre. Das eine wird von Damen aufgesucht, um ihre Haut zu verjüngen; ein anderes, das lahme Pferde heilt, soll während der Revolution zerstört worden sein; ich glaube jedoch eher, daß die fortgeschrittene Intelligenz den Ruf dieses Ortes vernichtet hat. Jedenfalls genießt Doberan unter den deutschen Seebädern einen hohen Ruf, und dies mit Recht; denn es ist ein sehr angenehmer kleiner Ort, und abgesehen von dem Genuß des Seebadens ist das Wasser berühmt durch seine Heilkraft. Die öffentlichen wie privaten Einrichtungen sind vorzügliche, und während der Saison im Sommer, wenn der Ort von Badegästen überfüllt ist, werden Vergnügungen aller Art veranstaltet."(ALEXANDER SCHACHT)<br />
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'''Nimrod in Doberan'''(„Um ein Uhr morgens 22 ? weckte mich ein Hornsignal(OZ, 22.8.1992))<br />
* „Wir kamen etwa um acht Uhr in Doberan an und fanden uns, zu unserer angenehmsten Überraschung, in Baron Biels eigenem Hause untergebracht, in dessen Umgebung er einen Stall mit zwanzig Ständen für seine Renn-, Reit- und Wagenpferde erbaut hat, zur Benutzung während der Rennwoche. Das nenne ich die Sache im großen Stil betreiben! Nachdem wir uns in unseren Zimmern häuslich eingerichtet hatten, gingen wir in die Stadt, wo Baron Biel verschiedene Bekannte traf, unter ihnen auch den Erbgroßherzog, dem wir vorgestellt wurden und der sehr huldvoll war.<br />
* Es war ein sehr schöner Abend, und der jüngere Teil der Hofgesellschaft vergnügte sich auf dem Rasen mit einem Spiel, das an 'Blinde Kuh' erinnerte; unter den Mitspielern wurde mir die junge Erbgroßherzogin (Alexandrine) gezeigt, um deren Pokal ich reiten sollte. Um Punkt neun setzten wir uns an der Table d'hote in Doberan zum Souper, mit Souveränen und Fürsten, zwischen Herzögen und Herzoginnen, unter Edelleute aller Länder, gewiß 150 Personen im ganzen. Baron Biel hatte dafür gesorgt, daß wir in seinem Bekanntenkreis Platz fanden. So saßen wir an einem Tisch mit Graf und Gräfin Bassewitz, Graf und Gräfin Voß, Graf Hahn und Graf Putbus (ein Bruder des Fürsten) usw. usw. In der guten Gesellschaft macht sich der Vorrang der Geburt stets bemerkbar; Das Erheben der fürstlichen Herrschaften gab bald nach zehn Uhr das Zeichen zum allgemeinen Aufbruch. Eine viertel Stunde später war der Speisesaal verödet, und da alle öffentlichen Vergnügungslokale für die Zeit der Nacht geschlossen sind, so blieb uns nichts anderes als das Bett. Für den Leichtsinn hat es in Doberan keine Gefahr. <br />
* Gegen elf Uhr zog ich mich auf mein Zimmer zurück. Ehe ich mich hinlegte, nahm ich mein Bett in kritischen Augenschein; es war zwei Fuß breit und erinnerte an den Boden eines englischen Sofas. ’Jemmy’, fragte ich meinen Getreuen, 'wie nennst du dies?' 'Euer Gnaden', erwiderte der Treffliche, 'wir sind nicht mehr in Zierow. Euer Gnaden müssen denken, es wäre Krieg, und ich wette, Sie werden schlafen wie ein Sack.' Da ich den ganzen Tag auf den Beinen gewesen war, lag ich bald in Morpheus' Armen. Um ein Uhr morgens weckte mich ein Hornsignal. Ich war drauf und dran, aus dem Bett zu springen, als ich eine Stimme vernahm, die den Hörnerschall nicht eben melodisch begleitete. Jemmy, den ich befragte, was dies zu bedeuten habe, verdolmetschte mir den seltsamen Gesang, der etwa bedeutete: 'Bewahrt das Feuer und das Licht, daß euern Nachbarn kein Schaden geschieht.' <br />
* Noch ein Wort zu den deutschen Betten: Es heißt in der Bibel: 'Verflucht soll sein, wer Mann und Weib voneinander scheidet'; folglich müßte jeder Bettfabrikant in Deutschland verflucht sein, denn in seinem Machwerk kann nie ein Mann mit seiner Frau zusammen schlafen. Jedes Übel hat aber auch sein Gutes; so kennt man in deutschen Betten keine Gardinenpredigten, aus dem einfachen Grunde, weil sie keine Gardinen haben.<br />
* An dem Abend meiner Ankunft in Doberan bekam ich den Großherzog nicht mehr zu sehen. Der Abendtafel war er femgeblieben, vermutlich, um sich für die Festlichkeiten der kommenden Woche frischzuhalten, die zu Ehren seines Geburtstages und zur Feier seiner Rückkehr auf den Thron, von dem ihn Napoleon vertrieben hatte, stattfinden sollte."(Aus „Sporting Magazine' (1829) von „Nimrod* alias Charles James Apperley, ausgewählt und zusammenstellt von ALEXANDER SCHACHT)<br />
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'''Alter Traum der Pferdefreunde beginnt nun endlich feste Gestalt anzunehmen'''(Bald trommeln wieder die Hufe über Deutschlands älteste Rennbahn (OZ, 8.9.1992/Werner Geske)) <br />
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* Bad Doberan. Jahrzehnte liegt jener Tag zurück, an dem zum bislang letzten Mal die Hufe über die Pferderennbahn an der Allee nach Heiligendamm trommelten. Die Hoffnung ungezählter Turffreunde, daß der Rennsport im Norden eines Tages doch noch eine Renaissance erleben möge, scheint nun endlich zur Realität zu werden. <br />
* Doberans Bürgermeister und Rennvereinspräsident Berno Grzech läßt daran keinen Zweifel: „Es steht so gut wie fest: Am 7. August 1993, aus Anlaß des 200. Jubiläums von Heiligendamm, wird auf der ältesten deutschen Pferderennbahn wieder um Sieg und Platz gestritten." <br />
* Doch darüber ist man sich im Rennverein im klaren. Selbst der größte Erfolg des ersten Rennens kann nur ein Beginn für den des langfristigen Wiederaufbaus der einst so herrlichen Anlage sein. <br />
* Dieser wird viel Zeit und vor allem viel Geld erfordern. Doch gerade letzteres ist knapp in den Vereinskassen. Deshalb setzen die Mitglieder auf die Hilfe von Sponsoren und das uneigennützige Engagement heimatverbundener Doberaner. Das diese Hoffnung nicht unbegründet ist, dafür stehen inzwischen viele Beispiele. So auch die Unterstützung des Landschaftsarchitekten Till Rehwaldt. Obwohl es den gebürtigen Doberaner inzwischen ins ferne Dresden verschlug, nimmt er dennoch großen Anteil am Geschehen in der alten Heimat. Gern nahm er deshalb das Angebot des Rennvereins an, ein Projekt für die neue Anlage zu erarbeiten. Inzwischen liegen Pläne auf dem Tisch, sind Bauphasen in der Vorbereitung, haben Firmen ihre Aufträge. Den ersten Pflock rammte Präsident Grzech als unübersehbares Startzeichen erst kürzlich energisch in den Boden. <br />
* Noch läßt sich nur ahnen, wie es in weniger als einem Jahr auf dem 40,7 ha großen Gelände aussehen wird. Bei allen Planungen sind die Fachleute davon ausgegangen, daß sich zu Saisonhöhepunkten bis zu 10 000 Besucher an der Bahn aufhalten werden. Die Rehwaldtsche Konzeption sieht drei funktionelle Bereiche vor. So die Flächen, die für den Betrieb einer solchen Anlage notwendig sind. Dazu zählen u. a. Tribünen, Totoanlage, Wettschalter, Elnlaß, Gastronomie, Rennleitung und Boxen. Weiterhin werden Parkplätze für die Besucher benötigt und nicht zuletzt Flächen für das Grün und das Geläuf. Bei der Planung wurde davon ausgegangen, die vorhandene Landschaft möglichst zu erhalten und zu sichern. Aus Gründen der Sicherheit muß allerdings das Geläuf vergrößert werden. Damit verschieben sich die Grenzen des Geländes. In den Randbereichen und im Geläuf selbst sind größere Gehölzpflanzungen vorgesehen.<br />
* Im kommenden Sommer und den darauffolgenden Jahren werden sich die Gäste jedoch noch mit so manchem Provisorium begnügen müssen. Zunächst gehen die nicht sehr reichlichen Mittel in die Anlage der Bahn selbst. Als nächstes könnte der Richterturm eine Chance haben. Wann die zwei erforderlichen Tribünen für rund 1000 Zuschauer, entstehen, darüber kann heute noch niemand konkrete Auskunft geben. Doch den Wall, auf dem schon im August '93 Provisorien errichtet werden, schüttet eine Rostocker Baufirma voraussichtlich in den nächsten Monaten auf. <br />
* Gegenwärtig werden aber noch kleinere Brötchen gebacken. Die Aussaat von Gras erfolgt, wenn sich eine längere Trockenperiode einstellt. Und das innere und äußere Geländer rund um das 1750 m lange Geläuf soll demnächst abgesteckt werden. Außerdem möchte der Verein mit Hilfe der Doberaner Pferdefreunde die Steine vom weitläufigen Gelände sammeln. „Wir werden uns zur gegebenen Zeit an die Bürger wenden und sind sicher, daß wir Hilfe bekommen werden", meint Berno Grzech optimistisch.<br />
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'''Gutklassiges Geläuf soll maßgeschneidert werden'''(OZ, 16.10.1992)<br />
* Für viele Doberaner wird im August 1993 ein Traum in Erfüllung gehen: An historischer Stätte wird es wieder Pferderennen geben. Der Wiederaufbau der Pferderennbahn ist eines der umfangreichsten Vorhaben der nächsten Jahre. Vielfältige Aspekte werden davon berührt: Landschaft und Umwelt, Verkehr, Tourismus und Wirtschaft.<br />
* Insbesondere die Vorstellungen zur zukünftigen Gestaltung der Anlage stoßen überall auf großes Interesse. Die älteren Doberaner, die sich noch an die großen Renntage erinnern oder gar selbst an Wettkämpfen teilgenommen haben, werden fragen: Wird die neue Balm so schön wie früher? Eine Folge von Beiträgen wird in den kommenden Wochen die Planung der „neuen alten" Rennbahn vorstellen und versuchen, darauf Antwort zu geben.<br />
* Wo laufen sie denn? Diese berühmte Frage stellt sich dem ahnungslosen Besucher, der vielleicht zum ersten Mal ein Pferdereimen erlebt. Er wird sich jedoch schnell zurechtfinden, da alle Rennen nach bestimmten Regeln ablaufen, alle Bahnen daher auch ähnlich aufgebaut sind. Die letzte - völlig neu geplante - große Anlage wurde in Deutschland vor nunmehr 20 Jahren in Hannover-Langenhagen angelegt. Einer der Erbauer, der langjährige Rennbahninspektor Schröter, ist heute fachlicher Berater des Doberaner Rennvereins. Die wichtigsten Funktionsbereiche einer Rennbalm sollen zunächst kurz vorgestellt werden. <br />
* Das Geläuf, die eigentliche „Renn-Bahn", ist (meist als Grasbahn) für Trab- oder Galoppreimen ausgelegt, wobei Doberan schon immer eine klassische Galopprennbahn war. Auf fast allen Anlagen gibt es getrennte Strecken für Flach-, Hindernis- und Jagdrennen. In der Regel werden die Flach- und Hindernisrennen auf dem umlaufenden, äußeren Geläuf ausgetragen - jeweils unterschiedlich als Rechts- oder Linkskurs. Im Innenraum wurde vielerorts eine Jagdbahn angelegt. Zusätzliche Sandbaimen dienen, zusammen mit Trainingsmöglichkeiten in der Umgebung, der täglichen Arbeit mit Pferden.<br />
* An ein gutklassiges Geläuf werden spezielle Anforderungen gestellt: Das Bodenrelief darf nicht zu große Steigungen oder Gefällestrekken aufweisen, die Grasnarbe muß wegen der extremen Belastung besonders fest sein. Die Länge des Geläufes, die Zielgerade und die Bögen sind für jede Anlage „maßgeschneidert".<br />
* Der wichtigste Punkt der Bahn ist natürlich das Ziel. Von hier aus werden die Rennen vermessen und die unterschiedlichen Startlinien festgelegt. Je nach Länge der Balm und Ausschreibung der Rennen gibt es unterschiedliche Distanzen (z. B. 1000 m, 1800 m, 2400 m). Direkt an der Zielgeraden, dort, wo das Publikum das Finish hautnah erlebt, stehen die Tribünen. Auf einigen Anlagen haben sich die Onginalbauten des vorigen Jahrhunderts erhalten, oft wurden jedoch die alten Holzkonstruktionen im Laufe der Zeit ersetzt. Hinter den Tribünen schlägt das „Herz" der Rennbahn - an Sattelplatz und Fühmng treffen sich Trainer, Jockeys und Publikum, hier werden die Favoriten und Außenseiter jedes Rennens begutachtet. Neben einer Reihe von Restaurants, Imbißständen und natürlich dem obligatorischen Champagnerausschank gibt es zahlreiche Wettschalter, so daß jeder Besucher auf seine Kosten kommt. Bei allen Gemeinsamkeiten hat jede Anlage dennoch eine unverwechselbare Atmosphäre, ihre Eigenheiten und Vorzüge. Gerade Doberan kann mit der einmaligen landschaftlichen Lage dem verwöhnten Rennpublikum etwas Besonderes bieten und an alte Reimtraditionen anknüpfen.(TILL REHWALDT)<br />
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'''Historische Atmosphäre soll nachempfunden werden'''(Zum Wiederaufbau der ältesten deutschen Rennbahn (OZ, 30.10.1992)) <br />
* Die Doberaner Rennbahn war 1823 zwar die erste in Deutschland, sie hatte jedoch auch ihre Vorbilder — wie bei der Anlage des Seebades Heiligendamm kamen die Anregungen aus England, wo der Galopprennsport bereits eine lange Tradition hatte. Schnell verbreiteten sich die Pferderennen in ganz Deutschland. Im Laufe der Jahre entstanden die großen Bahnen in Hoppegarten, Köln und Baden-Baden. Schon zur ersten Blütezeit des Pferderennsports im vorigen Jahrhundert war jedoch die Doberaner Bahn wegen ihrer Nähe zum Seebad Heiligendamm und der großzügigen Anlage beim Rennpublikum besonders beliebt. Mit dem Wiederaufbau wird nun versucht, an die alten Traditionen anzuknüpfen und die Atmosphäre des historischen Ortes nachzuempfinden. Die „alte" Rennbahn soll deshalb an dieser Stelle noch einmal vorgestellt werden. <br />
* Der Ort der Rennbahn ist nicht zufällig gewählt — die Vorzüge seiner guten Lage erkannten auch schon die Erbauer der Bahn. Das Gelände, mit dem der Großherzog Friedrich Franz I. im Jahre 1823 den Rennverein beschenkte, erfüllte alle Anforderungen. Mit Wagen, zu Fuß oder zu Pferde war die Bahn gut zu erreichen. Gerade bei Veranstaltungen mit so großem Besucheransturm ist eine gute Verkehrsanbindung lebenswichtig. Zum anderen war die Fläche groß genug, um dem Geläuf eine ausreichende Länge geben zu können. Vom Ziel aus kann die gesamte Anlage überschaut werden — das Publikum wußte auch die einmalige Aussicht auf den Ort Bad Doberan und den Höhenzug der Kühlung zu schätzen. <br />
* Die Doberaner Anlage war schon immer eine sogenannte „Naturbahn" — direkt auf dem vorhandenen Boden wurde das Geläuf angesät, darauf die „toten" und „lebenden" Hindernisse angelegt. Die lange Zielgerade war hervorragend geeignet, dem Publikum packende Wettkämpfe zu bieten. Auf der leicht abschüssigen Strecke konnten die Pferde noch einmal ihre letzten Reserven entfalten.<br />
* Der Ausbau der einzelnen Strecken erfolgte je nach den finanziellen Möglichkeiten des Rennvereins — im Endzustand war die Bahn mit Flach-, Hindernis- und Jagdbahn komplett ausgestattet. Die letzte Ergänzung war die Zweijährigen-Bahn. Sie wurde 1927 als 1000-mStrecke in Verlängerung der Zielgeraden eingerichtet. Obwohl heute das gesamte Gelände landwirtschaftlich genutzt wird, sind die Spuren der Vergangenheit noch sichtbar. Der aufmerksame Wanderer erkennt die sorgfältig planierte Bahn noch entlang der Feldgehölzhecke nach Vorder Bollhagen. <br />
* Trotz der schon nach einigen Jahren relativ gut ausgebauten Anlage dachte der Rennverein noch weiter — die beim Publikum besonders beliebten Jagdrennen sollten in ihrem Umfang ausgebaut werden. Pläne zur Erweiterung der Jagdbahn in die umgebende Feldmark sind jedoch nie verwirklicht worden. <br />
* Die Zufahrt zur Rennbahn säumten ursprünglich zwei Pappelreihen. Die Bäume fielen allerdings dem vernichtenden Orkan des Jahres 1847 zum Opfer und wurden daraufhin durch die charakteristischen Lindenalleen ersetzt, die sternfönnig auf einen Punkt gerichtet sind. Die zwei äußeren waren als Wagenauffahrten bestimmt, die mittlere war für Fußgänger reserviert. Heute können wir über diese Pflanzungen nur dankbar sein — die inzwischen stattlichen Bäume geben dem historischen Ort ein unverwechselbares Gesicht. <br />
* Nur der kleinste Teil der Zuschauer kam damals in Kutschen, später auch in Automobilen. Die wenigen Wagen konnten direkt am Bogen des Geläufes abgestellt werden — die besser situierten Gäste hatten also eine ausgezeichnete Sicht auf das Geschehen. Der Platz dafür (später als Lagerfläche genutzt) ist jedoch aus heutiger Sicht nicht mehr ausreichend, er war schon schon damals nicht mehr als ein bequemes Provisorium.<br />
* Mit der Pflanzung der Baumreihen konnte auch der inzwischen eingerichtete Molli-Haltepunkt besser erschlossen werden. Der Molli ist es auch, der zur besonderen Atmosphäre der Doberaner Rennen beitrug. Nicht nur als originelle Besucher-Attraktion, auch als unentbehrliches Verkehrsmittel während der Veranstaltungen hatte die Balm eine wichtige Aufgabe. Ein am Haltepunkt installiertes zweites Gleis (es wurde nach dem Verfall der Rennbalm wieder abgebaut) ermöglichte den Pendelverkehr zwischen Doberan und der Rennbahn — ohne größere Schwierigkeiten konnten so auch Besucher aus Rostock, Berlin oder Hamburg anreisen.(TILL REHWALDT)<br />
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'''Pferdezucht genoß landesweit einen ausgezeichneten Ruf'''(OZ, 21.5.1997) <br />
* Bad Doberan. In den „Mecklenburgischen Monatsheften" schrieb Adolf Friedrich, Herzog zu Mecklenburg, daß schon vor 1800 auf dem Kamp das altfranzösische Reiterspiel Caroussel vorgeführt worden sei und 1804 bereits die ersten Wettrennen zu Pferde stattfanden, sehr zum Vergnügen der Zuschauer. Die Pferdezucht in Mecklenburg genoß auch damals einen sehr guten Ruf, hier befand sich nach Ansicht von Fachleuten das klassische Land der Pferdezucht in Deutschland. Begründet wurde sie bereits durch den Herzog Johann Albrecht I. (1525-1576) durch die Anlage von mehreren Gestüten; darunter befand sich auch eines in Satow. Friedrich Lisch, der bedeutende Regionalgeschichtsforscher und Archivar (1801-1883) schrieb in seiner 1856 erschienenen „Geschichte der Pferdezucht in Mecklenburg": „Die Bestrebungen des Herzogs Johann Albrecht ... zur Verbesserung der Pferdezucht gehörten aber zu den großartigsten und nachhaltigsten, welche je erschienen sind, und man kann mit Wahrheit behaupten, daß ihm das Verdienst der Schöpfung der berühmten alten mecklenburgischen Pferderasse gebührt." Knapp 30 Jahre davor, 1827, machte Alexander von Lengerke in seiner Schrift „Die mecklenburgische Pferdezucht" deutlich, daß die Arbeits-, Militär-, Kutsch- und Reitpferde im Lande einen ausgezeichneten Ruf hätten und mit englischen und arabischen Pferden verglichen würden. Die mecklenburgischen Landwirte wurden geradezu aufgefordert, eine gute Pferdezucht zu betreiben, die als ein stabiler Wirtschaftsfaktor angesichts der damals recht schwankenden Kornpreise galt. <br />
* Zu jener Zeit waren die Rennen auf der ersten Rennbahn des europäischen Festlandes bereits fünf Jahre alt und erfreuten sich eines großen Interesses.<br />
* „Die hiesigen Rennen sind für den Zuschauer sehr interessant, ziehen viele Gäste und Freunde des In- und Auslandes nach Doberan, erhöhen den Glanz dieses anmuthigen Badeortes, bringen mehr Geld ins Land..." notierte von Lengerke. Hier war zudem, wie es damals hieß, die wichtigste „hippologische Prüfungsstelle" (Hippologie ist die wissenschaftliche Pferdekunde) entstanden, die mit den öffentlichen Rennen für die Pferdezucht eines Landes von nicht hoch genug zu bewertender Bedeutung war.(PETER GERDS) <br />
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''' Ära endete plötzlich im Sommer 1914'''(OZ, 24.5.1997) <br />
* Gestern begann OZ, einen kurzen Abriß zur Geschichte der Doberaner Rennbahn zu veröffentlichen. Heute nun der letzte Teil. <br />
* Die schönen Tage gehen nun langsam zu Ende. 1913: Noch einmal kommen die reichen Leute aus Hamburg, zahlen hohe Preise für Logenplätze neben den Herzögen, und die Bauern klimpern mit den Goldstücken im Säckel.<br />
* Am 20. Juli 1914 findet der vorerst letzte Renntag statt. Zwölf Tage später ist Krieg. Das erste, das glanzvollste Kapitel der Doberaner Rennen ist zu Ende.<br />
* 1915 bis 1921 finden keine Rennen statt. In den ersten Nachkriegsjahren muß die Anlage gründlich erneuert werden. Geld ist kaum da, Herzog Adolf Friedrich greift öfters in die private Schatulle. 1922 gibt es gleich mit den Jubiläumsrennen „100 Jahre Doberan" einen Neuanfang. Alfred Seibert, ein alter Rennmann, erinnerte sich 20 Jahre später: „Die Beteiligung der Rennställe hätte 1922 wirklich besser sein können. Im Halbblutjagdrennen ging Heldin für 12 000 Mark Inflationsgeld mit ihrem Besitzer Otto von Mitzlaff allein über die Bahn. Die Stute wurde anderthalb Stunden später nochmals gesattelt und gewann dann unter Rittmeister Th. von Schmidt-Pauli leicht gegen drei Gegner. Ein eigenartiger Unglücksfall trug sich im Friedrich-Franz-Rennen zu. Herrn Bautlers Barde mit A. Ebert im Sattel kam allein an, seine beiden Gegner Innocenz und Hammerfest kamen zu Fall. Hammerfest lief gegen eine Stange, verletzte sich dabei die Hauptschlagader und mußte getötet werden.<br />
* Der Doberaner Rennverein setzt heute alles daran, schrittweise die alte Stellung zurückzugewinnen. Während der Renntage herrscht wieder Hochbetrieb, jede Art von Spiel ist erlaubt, aus allen Kneipen erklingt Tanzmusik, und die Polizeistunde ist aufgehoben. <br />
* 1926 aber bleiben viele Besucher aus, denn zur Rennzeit ist Manöver angesetzt und die Bevölkerung zieht ins Feld. Man wagt es, Hindenburg fürs nächste Jahr zu den Rennen einzuladen, und der Reichspräsident, der Sieger von Tannenberg, „dieser herrliche Mann" (Doberaner Tageblatt) sagt: „Wenn ich noch lebe, komme ich." Ein Jahr später ist Hindenburg da, die Bahn restlos überfüllt, 20 000 Mark werden aus Eintrittsgeldern eingenommen. <br />
* Nicht nur Pferderennen gibt es jetzt auf der Bahn, auch Motorrennen hinterlassen ihre Spuren. Einmal landen sogar die „AmerikaFlieger" Köhn und Hünefeld auf der Rennbahn. 1928 findet die Generalprobe für die olympischen Reiterspiele auf der Rennbahn statt. Ansonsten bleibt es beim Sommer-Meeting. „Wir haben immer Pferde auf die Bäder-Tour geschickt", erinnert sich heute Hein Bollow an seine Lehrlingszeit. „Von Hoppegarten ging's erst nach Travemünde und dann weiter nach Doberan."<br />
* So geht das bis 1939. In tausendjähriger dunkler Nacht geht dann das zweite Kapitel Doberaner Renngeschichte unter. Die Rennbahn Doberan hat den Krieg ohne Zerstörungen überstanden. Bereits am 3. Juni 1946 veranstaltet die Rote Armee wieder Rennen, es starten aber nur Pferde von Bauern und des nahegelegenen Gestüts Vorder Bollhagen. Dann zieht die Sowjetarmee ab, und im nächsten Notwinter beginnt die Bevölkerung mit der Zerstörung der Anlagen. Brennholz und Baustoffe sind wichtiger als Pferderennen, und so wurde im Laufe der Zeit alles abgetragen, bis kein Stein mehr auf dem anderen stand.<br />
* Die Rennbahn wird umgepflügt, Ackerland. Viele Bemühungen um eine Wiederauflebung der Rennen folgen. Endlich, 1954, wird das Gelände aus der landwirtschaftlichen Nutzung herausgenommen, ein neues Geläuf wird angesät. Am 8. Juli 1956 gibt es Bauernrennen mit sechs Wettbewerben, Herrmann Harms mit Lotte gewinnt zwei Rennen für den Stall LPG Steffenshagen. Eine wahre Völkerwanderung findet statt, „die Kleinbahn zog prustend ihre überfüllten Waggons ins Ziel", schreibt ein Zeitgenosse.<br />
* Aber alles ist umsonst. Fehlende Mittel und die nachlassende Bedeutung des Pferdes verhindern einen endgültigen Wiederaufbau. Das Geläuf wird wieder umgepflügt. Nur noch die Lindenalleen erinnern bald darauf an die alte Rennbahn. Sie gerät bis 1993 in Vergessenheit.<br />
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'''Prächtige Karossen rollten über die Dammchaussee Bad Doberan.'''(OZ 31.5.1997) <br />
*Die ersten Rennen fanden 1822 im Juli statt, aber die „Gesetze für mecklenburgische Pferderennen" wurden von Friedrich Franz I., nunmehr Großherzog, erst 1823 veröffentlicht und bei dem Rennen in jenem Jahr erstmals angewandt. Danach gab es konkrete Bestimmungen für Alter und Gewicht der Pferde und über die Zahl der bei den jeweiligen Wettbewerben zugelassenen Tiere, zum Beispiel beim Rennen der Landleute zehn, ansonsten sechs. Die Reiter hatten sich vor und nach dem Rennen zu wiegen. Sieger wurde „das Pferd, dessen Kopf zuerst die Linie zwischen den Gewinn-Pfosten berührte." An Rennen gab es bereits 1823: <br />
# Bauern-Rennen mit mecklenburgischen Pferden, das von dem Bauern selbst oder einem seiner Leute geritten wurde.<br />
# Friedrich-Franz-Rennen für mecklenburgische Pferde.<br />
# Rennen für dreijährige mecklenburgische Pferde.<br />
# Pauls-Rennen für mecklenburgische Pferde jeden Alters<br />
# Rennen der vierjährigen Pferde (mit unterschiedlichem Gewicht der Reiter<br />
# Alexandrinen-Rennen. Hier war jedes Pferd und jeder Reiter zugelassen, auch ohne Rücksicht auf die Nationalität. <br />
*Allerdings waren für alle Rennen, bis auf das der Landleute, genaue Angaben über die Pferde und sogar über die Farbe der Anzüge der Reiter zu machen, denn wahrscheinlich wollte man von Anfang an möglichen Tricks begegnen. Dementsprechend hart waren die Strafen. Wer beispielsweise Pferde mit falschem Geburtsschein zum Einsatz brachte, wurde ausgeschlossen und mußte eventuell gewonnene Preise zurückgeben. Schon 1825 waren beim Rennen in Doberan bereits Pferde aus den königlich-preußischen, hannoverschen und sogar aus württembergischen Gestüten beteiligt. Es gab Preise von 40 bis 90 Friedrichs d' or (etwa 200 bis 450 Goldtaler), Goldene Peitschen, Peitschen mit silbernen Ringen oder silberne Etuis mit Gravur über Datum und Sieger. <br />
*1826 beispielsweise siegte beim Rennen der Landleute unter 168 Teilnehmern Christian Brüsehaber aus Jördensdorf/Amt Buckow. Das Friedrich-Franz-Rennen entschied Herr von Biel aus Weitendorf für sich, und das Rennen der Dreijährigen gewann Graf von Bassewitz aus Prebberede. In dieser Rennwoche herrschte natürlich zwischen Doberan und Heiligendamm Hochbetrieb. Nicht nur aus Mecklenburg waren Adel, Gutsbesitzer und das wohlhabende Bürgertum angereist, und die Karossen und Kutschen rollten in bunter Vielfalt über die Dammchaussee. <br />
* Englische Mode wurde bereits getragen, bei den Damen und Herren, und man wußte schon, was es mit einem „handicap" oder „blind race" auf sich hatte.(PETER GERDS)<br />
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'''Manchmal lief sogar ein flinkes / Fohlen beim Wettkampf mit'''(OZ, 21.6.1997) <br />
* Bad Doberan. Gekommen war bereits 1828 der englische Herrenreiter, Globetrotter und Schriftsteller Charles James Apperly, der einen Bericht über den Pferderennsport und die Vollblutzucht in Mecklenburg mit dem Titel „Nimrods German Tour" verfaßte. „Der erste Tag des Meetings wurde durch eine Art Burleske auf den Rennsport eingeleitet", bemerkte er darin. „Ungefähr sechzig Bauern auf blanken Pferden zogen durch die Straßen Doberans zur Rennbahn hinaus, um den vom Großherzog zur Förderung der Pferdezucht gestifteten Preis zu bestreiten; sie starteten in sechs Abteilungen von je zehn Reitern, und die sechs Sieger lieferten sich dann ein Stichrennen um den Preis." Es geschah zu Anfang noch bei diesen Rennen, daß manchmal sogar ein Fohlen der Mutterstute hinterherlief, aber das änderte sich im Laufe der Zeit.<br />
* Von Apperly ist auch folgende Story überliefert, die den mecklenburgischen Pferdezüchter Pogge betraf. „Zwei Jahre zuvor besuchte der Herzog von Cambridge die Doberaner Rennen, selbst auf einem brillanten englischen Pferd beritten. Das herrliche Tier erregte Herrn Pogges Aufmerksamkeit, und ohne den hohen Herrn zu kennen, aber nach dem alten Recht, das auch der Katze gestattet, den Kaiser anzuschauen, redete er den Herzog an: ,Sie haben da ein gutes Pferd, mein Herr.' — ,Gewiß', war die gutgelaunte Antwort, ,in meinem ganzen Leben habe ich erst einmal ein besseres gesehen.' ,Und wem gehörte das?' rief Herr Pogge interessiert. - , Meinem Bruder.' - Nun war Herrn Pogges Neugier rege: Und darf ich fragen, wer Ihr Bruder ist?' - ,Der König von England.' - Der Herzog soll über das Gesicht des biederen Mecklenburgers herzlich gelacht haben." <br />
* In einem „Verzeichnis der in Mecklenburg befindlichen Vollblut-Pferde" von 1827 wurde berichtet: „Bei dem grossen Schwunge, der durch die Wettrennen veranlaßt, die Pferdezucht in den beiden Grossherzogthümern Mecklenburg seit kurzem erhalten, hat es das Comitte für Mecklenburgs Wettrennen für selbige als nothwendig erachtet, dass für die im Lande befindlichen hohen Blutpferde nebst ihren Nachkommen ein öffentliches Verzeichnis errichtet wird."<br />
* Allein der Umfang dieses Verzeichnisses machte die Bedeutung der Pferdezucht sichtbar. Im ersten Dokument waren es lediglich 28 Seiten, 1835 bereits 68 und 1838 fast 100 Seiten mit der namentlichen Aufzählung (plus Eltern und Stammbaum) von 74 Hengsten und 206 Muttertieren - alles Vollblut natürlich. <br />
*Dabei waren solche hervorragenden Renner wie „Robin Hood" aus den Gütern Garvenstorf oder „Adria" und „Caprice" aus Alt Karin.(PETER GERDS)<br />
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''' So streng waren die Bräuche schon damals'''(OZ, 28.6.1997) <br />
*Bad Doberan. Nun ein paar Erinnerungen eines Zeitgenossen, des Freiherrn Julius Maltzan, der viele Jahre in Doberan verbrachte und ein ausgezeichnetes Bild aus den Jahren von 1819 bis 1890 nachgezeichnet hat. Er berichtete, daß die Wettrennen in den zwanziger Jahren des 19. Jahrhunderts einen ganz anderen Charakter gehabt hätten als 70 Jahre später.<br />
* Zu Beginn waren die Rennpferde und ihre Reiter aus Mecklenburg allgemein bekannt, „weshalb denn auch das nähere Interesse des großen Publicums an den Ergebnissen der Rennen lebhafter war, als es in neuerer Zeit der Fall ist". Auch von einer originellen Erscheinung auf dem Rennplatz erzählt Maltzan in seinen Aufzeichnungen, von dem Pferdehändler Lichtwald aus Neubrandenburg: „Der Sohn eines Tagelöhners vom Lande hatte seine irdische Laufbahn als Gänsehirte begonnen, war dann bei seinem Gutsherrn Stalljunge, dann Reitknecht geworden, war aber in andere Dienste gegangen und hatte sich nach und nach so viele erworben, daß er einen kleinen Pferdehandel beginnen konnte. Durch ungewöhnliches Geschick gelang es ihm, denselben bald sehr zu erweitern. Als englische Vollblutpferde mehr und mehr in die Aufnahme kamen, ließ er solche aus England kommen, reiste auch selbst zum Ankaufe dorthin, betrieb ein sehr schwunghaftes Pferdegeschäft und betheiligte sich lebhaft an den Rennen." Doch da ihm das noch nicht reichte, und er mit nicht ganz sauberen Papieren und Ahnentafeln arbeitete sowie grobe Ordnungswidrigkeiten beging, waten ihm sofort alle Rennbahnen in England und auf dem Kontinent verschlossen worden. So streng waren die Bräuche.<br />
* In der Zeit seiner großen Erfolge aber war Lichtwald auf dem Rennplatz, in feinster englischer Kleidung mit Frack und Zylinder, ein gefürchteter Konkurrent. Er war schlagfertig und führte eine scharfe Zunge. Als er einst von seinem früheren Gutsherrn ein wenig von oben herab gefragt wurde: „Weiten's noch, Lichtwald, as Sei bi mi de Gäus' häuden deren?", antwortete er: „Ja, Herr van X., ick weit'd noch; wenn Sei's höt'd harren, Sei häudeten's hüt noch." Jedes Jahr zu den Rennen wurden in den Zeitungen wie etwa 1828 in dem Blatt „Auszug der neusten Zeitungen" die Rennen mit den in diesem Zusammenhang stehenden anderen Festivitäten ausführlich auf den Titelseiten erläutert.<br />
* Neben der Rennbahn spielte das Geschehen in Doberan selbst, auf dem Kamp, im Musiktempel oder im Schauspielhaus, eine wesentliche Rolle im gesellschaftlichen Leben des ganzen Landes. Den ganzen Anfang machte beim Pferdesport wie immer das Rennen der Landleute, bei dem es Preise von 100 Reichstaler zu gewinnen gab. Die Zahl der Pferde, die von den Bauern gestellt wurden, nahm im Laufe der Zeit zu.(PETER GERDS)<br />
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'''Kühne Reiter kamen aus dem Bauerntum'''(OZ, 15.7.1997)<br />
* Bad Doberan. Im Jahr 1827 gab es bereits beim Pferderennen der Landleute zwei bedeutende Preise. Dabei ging es nach Aussagen von Zeitzeugen einmal um „einen silbervergoldeten Becher, welchen der Britische Admiral, Ritter Carl Oagle Baronet, und der Herr J. Pearse, Mitglied des Britischen Parlaments ausgesetzt haben", und um den Hauptpreis, „bestehend in einer Peitsche und 100 Reichsthaler Gold," (Um 1850 betrug das Jahreseinkommen eines Schiffszimmergesellen auf einer Rostocker Werft bei durchschnittlich 24 Arbeitstagen im Monat von morgens fünf bis abends 18 Uhr mit zwei Stunden Pause 179 Taler.) Also ging es bei diesem Rennen schon um beträchtliche Beträge, die bei anderen noch höher lagen. Um diese Bauernrennen ging es auch 1841 auf der „5. Versammlung deutscher Landund Forstwirte in Doberan". In dem Dokument hieß es: „Zum Glück klärte sich der Himmel doch noch kurz vorm Beginne der Bauernrennen auf. Unter den dazu gestellten 160 Pferden waren nicht allein zahlreich sehr gute, sondern die sämmtlichen haben um so mehr die Erwartungen der Ausländer übertroffen, als man wußte, daß die Bauern nicht ihre besten Pferde stellen, sie also noch bessere zu Hause haben mußten." Vermutlich wurden die Geschäfte dann auf den Bauernhöfen selbst getätigt. Der Ansporn zur Pferdezucht - auch außerhalb der großen Gestüte - hatte bereits Früchte getragen. Es wurde von der für die Pferderennen in Doberan zuständigen Kommission zudem festgestellt, daß die Wettkämpfe eine: „Aufmunterung des Standes der bäuerlichen Besitzer sind, und sich durch Erhöhung der Interessen für die Pferdezucht nützlich machen." Erwartet wurde fernerhin, daß „sie nächstdem dazu beitragen, kühne und dreiste Reiter zu bilden, und jenem Stande richtigere Begriffe von der Haltung und Pflege der Pferde zu verschaffen." Aber nicht nur Renn- und Reitpferde waren in der Rennwoche zu sehen. Die Equipagen des Herrscherhauses und anderer Gäste versuchten, sich in Prunk und Ausstattung zu übertreffen, und besonders die sogenannten Sechserzüge - also mit sechs Pferden - fanden Beachtung. Auf der Dammchaussee zwischen Heiligendamm und Doberan herrschte Hochbetrieb: Kabrioletts und Kutschen, Gigs und Vierspänner, zum Teil mit Vorreitern oder Reitknechten, offene Bankwagen und Chaisen belebten die Allee, Daneben bewegten sich elegant die Reiter, und auch manch ein Doberaner spazierte manch ein Doberaner im Schatten der Bäume.(PETER GERDS)<br />
<br />
'''Jockey-As starb nach schwerer Verletzung'''(OZ,23.8.1997) <br />
* Jeder Sport hat seine Geschichte. Golfschläger wurden erstmals im schottischen St. Andrews geschwungen, das Tennis-Racket im Wimbledon. Auch in Deutschland gibt es solche Traditionen. Manchmal nur sind sie vergessen worden. Die Wiege des deutschen Galoppsports stand vor 175 Jahren in Doberan, und 1993 gab es nach 54 Jahren Pause einen Neuanfang. Der deutsche Turf hatte zu seinen Wurzeln zurückgefunden. Spinnen wir die Zeit zurück.<br />
* Vor 204 Jahren, 1793, gründet Friedrich Franz I. von Mecklenburg-Schwerin das erste deutsche Seebad in Heiligendamm und macht Doberan zu seiner Sommerresidenz. Unter englischem Einfluß gelangt auch die Vollblutzucht nach Mecklenburg, ein „erstes feyerliches Pferde-Wettrennen" findet am 28. Juli 1804 statt. Allerdings ohne eigentliche Bahn, auf freiem Feld. Da die Pferdezucht und die Ansprüche der Sommergäste wachsen, wird der Bau einer Rennbahn ins Auge gefaßt. 1822 kommt es zur Gründung des Doberaner Rennvereins, und im selben Jahr, am 22. August 1822, zum ersten Renntag. Dieser findet bereits auf dem Gelände der späteren Rennbahn statt, auf halbem Wege zwischen Doberan und Heiligendamm. Ein Jahr später werden von Friedrich Franz I. die „Gesetze für mecklenburgische Pferderennen" bestätigt, und im Herbst 1823 schenkt der Großherzog dem Rennverein die hufeisenförmig angelegte neue Rennbahn. Der Rennbetrieb beginnt. <br />
* Alljährlich finden drei aufeinanderfolgende Renntage statt, meistens im August. Sie gestalten sich zum gesellschaftlichen Höhepunkt der ganzen Region. Volksfeste, Feuerwerk, Musik. Aber auch die Bauern machen mit. Jeweils der dritte Renntag war der „Bauernrenntag". Schon 1825 beteiligen sich die Bauern mit 70 Pferden. <br />
* Die ersten Jahrzehnte der Rennen stehen völlig im Zeichen der mecklenburgischen Züchter. Baron Biel, Graf Hahn-Basedow, Graf Wilamowitz-Möllendorf, Ulrich von Oertzen, sie sind die Wegbereiter der deutschen Vollblutzucht und beherrschen die besseren Rennen, das seit 1827 gelaufene Paul-Friedrich-Rennen. Für beide Rennen haben die Großherzöge goldene Peitschen gestiftet, die jeweils dem Sieger auf ein Jahr verliehen werden. Auf einem goldenen Band, das sich um die Peitsche schlingt, sind die Namen der Sieger eingraviert. Vorbild für die „große" Goldene Peitsche, die später zuerst in Hoppegarten und dann in Baden-Baden zum Austrag kommen wird.<br />
* Die Rennen in Doberan erlauben nun einen stetigen Aufschwung. 1829 reitet ein schrulliger Engländer namens James Apperly auf Einladung Baron Biels zwei Pferde der Erzherzogin zum Sieg, auf Knien nimmt der Reiter einen Goldpokal entgegen. 1849 vernichtet ein Orkan die Pappelallee, neue Lindenalleen werden angelegt, sie existieren heute noch. 1854 wird eine neue Tribüne errichtet, später kommt eine zweite hinzu. 12 000 Besucher sind jetzt keine Seltenheit, darunter manchmal sogar der König von Preußen oder der russische Zar. Das Aufkommen der Eisenbahn sorgt für weitere Belebung. Dafür muß jetzt der dritte Renntag, ein Dienstag, schon um 11 Uhr anfangen, damit die auswärtigen Gäste den 4-Uhr-Zug nach Berlin noch bekommen.<br />
* Berühmtheiten des Turfs geben sich die Ehre. Die Derbysieger Hymenaeus, Künstlerin, Trollhetta und Impuls weihen den Doberaner Turf. Und Kincsem, die ungarische Stute, das berühmteste Rennpferd aller Zeiten und Länder. Am 29. Juli 1876 gewinnt sie beim 4. Start ihrer 54 Starts und Siege umfassenden Rennlaufbahn in Doberan das Erinnerungsrennen. Doberan spielt mit im Turfkonzert. Victor Silberer trägt in sein berühmtes Turf-Lexikon unter dem Stichwort Doberan ein: „Bedeutender Rennplatz in Deutschland mit mehrtägigem Meeting im August."<br />
* Ein trauriges Ereignis prägt das Jahr 1904, als der Graditzer Stalljockey, der achtfache deutsche Meister Charles Ballantine, mit dem Schimmel Zwickel im scharfen Zielbogen von einem vor ihm stürzenden Pferd zu Fall gebracht wird. Mit schweren Rückgratverletzungen kommt Ballantine ins Rostocker Krankenhaus, wo er bald an einer Lungenentzündung stirbt.<br />
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'''Im Doberaner Rennverein werden Karten neu gemischt'''(Vom 12. bis 19. Juli finden die sechsten Renntage statt, OZ, 29.12.1997,von JOCHEN MÜLLER)<br />
* Kaum ist das Jahr des 175. Galopperjubiläums, das auf der Mutter aller deutschen Rennbahnen in Bad Doberan begangen wurde, zu Ende, da kündigt sich mit der Mitgliederversammlung am 10 Januar bereits ein weiterer Höhepunkt an. Höhepunkt auch deshalb, weil auf dieser Mitgliederversammlung ein neuer Vorstand gewählt und eine Betriebsgesellschaft vorgestellt werden, die eine vielfache Nutzung der Rennbahn für unterschiedliche Veranstaltungen koordinieren wird.<br />
* Im neuen Vorstand, das erfuhr die OSTSEE-ZEITUNG bereits vorab, werden der absolute Kenner des deutschen sowie des internationalen Galopprennsports, Hans Heinrich von Loeper, und auch der bisherige Vorstandsvorsitzende, Dr. Horst Metz, nicht mehr mitwirken. „Das jedoch heißt nicht“, so von Loeper gegenüber OZ, „daß wir uns nicht weiter für den Galopprennsport hier an der Küste einsetzen werden." Der Doberaner Rennverein baut indes auf einen Vorstand, der aus der Region kommt und da sind u. a. solche Namen wie Achim Stracke, Jöm Rüsch und Gernot Böttrich im Gespräch.<br />
* Das Dauerthema Tribünenneubau wird mit Sicherheit auch auf der neuerlichen Mitgliederversammlung eine wesentliche Rolle spielen. Neuester Stand: Für das hölzerne Bauwerk, das nun schon vor geraumer Zeit auf dem Reißbrett des Bad Doberaner Ingenieur- und Architekturbüros Krause entstand, ist die baufachliche Genehmigung erteilt, und auch mit der eigentlichen Baugenehmigung ist in kürzester Zeit zu rechnen. Kühne Optimisten hatten schon zur Jubiläumsrennwoche mit der Einweihung der über 40 Meter langen Tribüne, auf der einmal so um die 500 Sitzplätze zur Verfügung stehen werden. Nun hofft man, daß die nach alten Entwürfen konstruierte Tribüne ländlich zu den 98er Rennen stehen wird.<br />
* Die Rennwoche soll vom 12. bis 19. Juli '98 über das Geläuf gehen. Man rechnet schon heute damit, daß, wie schon zur Jubiläumsrennwoche, erneut fünf Renntage auf dem Programm stehen werden. Wenn von prominenten Startern die Rede sein wird, dann dürfte bereits jetzt klar sein: Peter Schiergen, die Lichtgestalt des deutschen Galopprennsports, der bei den Besuchern der Doberaner Rennen in den vergangenen Jahren durch grandiose Siege zum Publikumsliebling wurde, wird an der Ostseeküste nicht mehr starten, da er ins Trainerlager wechselte.<br />
* Aber vielleicht ist der sympathische Jockey ja schon zu den sechsten Renntagen in Bad Doberan als Trainer präsent. <br />
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Datei:Dob66.jpg|Studemundsche Skizze<br />
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Datei:S199.JPG|Hindenburg 1927 zu Besuch<br />
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Datei:Dob70.jpg|Lutz Elbrecht, Plan für eine Haupttribüne 1954<br />
Datei:S71.JPG|Bauernrennen<br />
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Datei:S39.JPG|Achim Stracke, einer der verdienstvollsten Präsidenten des Doberaner Rennvereins<br />
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Datei:S46.JPG|Fotostrecke 1993-etwa 2006(J. Müller)<br />
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*Das erste und einzige Poloturnier, der "Bentley Polo Cup Heiligendamm", fand vom 10. -12. September 2004 im Innenraum der Bad Doberaner Galopprennbahn statt:<br />
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====Sommerrodelbahn====<br />
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[http://www.ostsee.de/ausflug/sommerrodelbahn-bad-doberan.html]</div>PeterBeckerhttps://www.ortschroniken-mv.de/index.php?title=Die_Stadt_Bad_Doberan_und_ihre_Geschichte&diff=108185Die Stadt Bad Doberan und ihre Geschichte2024-03-11T11:05:29Z<p>PeterBecker: /* Feuerwehr */</p>
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<div>* [[Doberan (Bad)]]<br />
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===Herkunft und erste Erwähnung von Doberan===<br />
====Besiedlung====<br />
[[Datei:Doberan Einwohner.PNG|400px|zentriert]]<br />
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=====Einwohnerentwicklung=====<br />
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===Schulen/Bildungswesen===<br />
====Bürger/Stadtschulen====<br />
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'''Geschichte der Schulen Doberans'''<br />
'''Aus der Geschichte von Bad Doberan und Heiligendamm''' <br />
* (von Peter Gerds - Ostsee-Zeitung, März 1997 - Zeitungsregestensammlung Carl Christian Schmidt/Archiv Münsterverwaltung Bad Doberan) <br />
* ''„Ohrfeigen ist strenge untersagt"'' <br />
* (In einer alten Schulordnung aus dem Jahr 1841 geblättert) <br />
* Bad Doberan. In der „Schulordnung für den Flecken Doberan" von 1841, die in der Universitätsbibliothek Rostock vorliegt, ist über den Abschnitt Schulzucht und Erziehung auch genau festgelegt worden, welche Strafen nach dem Gesetz angewendet werden durften. <br />
* Nach einem Verweis, erst unter vier Augen, dann vor der ganzen Klasse, der darauffolgenden „Absonderung des Schülers von den übrigen", dem Nacharbeiten und Nachsitzen kam erst die körperliche Züchtigung, mit einem „Stäbchen“, wie geschrieben steht. Das Austeilen von Ohrfeigen war streng untersagt. <br />
* Sollte es jedoch einmal anders kommen und ein Lehrer sich vergessen, so machte der Schulvorstand Anzeige. „Auch dem Vater oder Vormunde des verletzten oder mißhandelten Kindes steht es frei, sich an die Regierung zu wenden, welche dann entweder ein Disciplinarverfahren oder eine gerichtliche Untersuchung verfügen wird."<br />
* Gehorsam und Ehrerbietung, Ordnung, Aufmerksamkeit, Fleiß, Reinlichkeit, Verträglichkeit, Wahrhaftigkeit, Schamhaftigkeit und Anstand sowie Bedächtigkeit waren zehn Gesetze für die Schüler.<br />
* Unter Verträglichkeit hieß es: „Necke, schlage und stoße deine Mitschüler nicht, meide jede gehässig Angeberei, lebe mit Allen in Frieden und Freundschaft, hilf und diene gern jedem, wenn du ihm mit irgend etwas auf erlaubte Weise helfen kannst." <br />
* Wenn ein Schüler die erste Klasse mit 13 oder 14 Jahren in Doberan verließ, dann hatte er sich gründlich auf die Konfirmation vorbereitet, war mit Katechismus und dem hauptsächlichen Inhalt der biblischen Bücher vertraut. Neben dem Lesen war es der deutsche Sprachunterricht, der die Kinder mit ihrer Muttersprache vertraut machen und sie in die Theorie der Sprache einführen sollte.<br />
* Im Fach Rechnen wurde die Bruchrechnung beendet und mit der „Lehre von den Proportionen“ begonnen. Bei der Geometrie war vorgegeben: „Alle diejenigen Sätze sind in ihren Folgerungen mit besonderer Ausführlichkeit durchzunehmen, welche eine Anwendung im Leben finden, und was Handwerker zur Ausübung ihres Geschäftes bedürfen."<br />
* Im Fach Weltkunde ging es hauptsächlich um die Geographie Europas und um Biografien berühmter Männer, „durch deren Wirken die Völker zu bedeutenderer Entwickelung geführt werden", Ferner gab es Zeichnen,- Schreiben und Gesang. <br />
* Vergessen wurde natürlich nicht der Passus über die Eltern und deren Pflichten in Beziehung auf die Schule, und recht umfangreich waren zudem die Aufgaben der Schulbehörden gefaßt. Großen Wert legte man dabei auf einen ordentlichen Zustand und die Erhaltung des Schulgebäudes(PETER GERDS)<br />
<br />
<br />
<br />
'''Aus der Bad Doberaner Schulgeschichte (Folge 12)'''<br />
* (von Hermann Langer - Ostsee-Zeitung, Februar 1997 - Zeitungsregestensammlung Carl Christian Schmidt/Archiv Münsterverwaltung Bad Doberan) <br />
* ''Vom Aufstieg und Fall der Stadtschule zur Nazizeit''<br />
* „Jugend bedeutet immer Zukunft", schrieb 1938 der Regionalhistoriker Sebastian Heißel. Er würdigte die Maßnahmen des Nationalsozialismus zur „Neugestaltung“ des Volksschulwesens, „sowohl innerlich wie äußerlich". <br />
* Zu diesem Zeitpunkt war an der Stadtschule die Zahl der Schulkinder von 550 im Jahre 1933 auf 617 angestiegen. Zur inneren „Neugestaltung" gehörten z. B. die Wiedereinführung der autoritären Schulverwaltung, der Übertritt der Mitglieder des Lehrervereins in den NS-Lehrerbund und die Erteilung des Unterrichts nach nationalsozialistischen Erziehungsgrundsätzen. <br />
* Am 14. Februar 1936 brachte die „Mecklenburgische Schulzeitung" einen Erfahrungsbericht des neuen Rektors, nach dem in allen Fächern einschließlich Religion die Notwendigkeit des Luftschutzes behandelt wurde.<br />
* Am 30. Januar war anläßlich des Jahrestages der „Machtübername" die zum Preis von 37,60 RM erworbene HJ-Fahne gehißt worden, weil jetzt über 90 Prozent der 10- bis 14jährigen dem Jungmädelbund bzw. dem Deutschen Jungvolk angehörten. Auch am Gymnasium und an der privaten höheren Mädchenschule war die Mehrzahl der Schülerschaft von der HJ vereinnahmt. Am 19. März 1937 beging die höhere Mädchenschule ihr 100. Jubiläum.<br />
* Probleme gab es vor allem bei der äußeren „Neugestaltung" der städtischen Volksschule, die wieder einmal aus den Nähten platzte. Der Bürgermeister Karl Heinz Albrecht plante einen Neubau, der auf dem Gelände der ehemaligen Superintendentur zwischen Kamp und Bach errichtet werden sollte. Vorgesehen war auch der Bau einer Fest- und einer Turnhalle. Als Projektant empfahl sich erneut Chefarchitekt Hanns Dustmann, der das Modell für die Adolf-Hitler-Schule in Heiligendamm entworfen hatte. Doch aufgrund der Kriegsvorbereitungen, die immense finanzielle Mittel verschlangen, mußte das Projekt immer wieder verschoben werden. <br />
* Im Krieg schrumpfte die Schulkapazität immer mehr zusammen, während die Zahl der Schüler durch den Zuzug von Rostocker Kindern aus bombengeschädigten Familien zunahm. So mußten von Mai bis Oktober 1942 das Hauptgebäude der Stadtschule einem Stab der Flak zur Verfügung gestellt werden.<br />
* Vergeblich forderten Stadt und Schule immer wieder den Neubau. Zusätzlich bezogene Räume im Großherzoglichen Palais und die Schaffung neuer Klassenräume im Hintergebäude des Prinzenpalais reichten nicht mehr aus. Da auch das Gebäude der höheren Mädchenschule von der Wehrmacht belegt worden war, mußte der „Notstand" erklärt werden.<br />
* Bis 1944 wuchs die Stadtschule „auf einige 30 Klassen" an, wie ein Augenzeuge berichtete, mußten doch auch Flüchtlingskinder aus dem Osten aufgenommen werden.<br />
* Schließlich wurde sie in eine Knaben- und eine Mädchenvolksschule geteilt, die von Rektor Friedrich Bauch bzw. von Konrektor Walter Kittmann, Ortsgruppenleiter der NSDAP, geleitet wurden.<br />
* Nachdem im Januar 1945 die Schulen wegen der Belegung durch Flüchtlinge geschlossen worden waren, wurde der Unterricht im März und April noch einmal provisorisch aufgenommen. Doch jetzt gerieten auch sie in den Sog des untergehenden 3. Reiches, das die Zukunft der Jugend skrupellos aufs Spiel gesetzt hatte.<br />
'''Doberans Schulen:'''<br />
[[Datei:Dob692.jpg|400px|zentriert]]<br />
[[Datei:Dob45.jpg|400px|zentriert]]<br />
[[Datei:Dob622.jpg|400px|zentriert]]<br />
<br />
====Das Gymnasium Fridericum Francisceum====<br />
* [[Doberan (Bad) - Das Gymnasium Fridericum Francisceum|Das Gymnasium Fridericum Francisceum]]<br />
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===Wirtschaft===<br />
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====Gewerbe im 19.Jh.====<br />
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[[Datei:Dob520.PNG|500px|zentriert]]<br />
[[Datei:Dob801.PNG|500px|zentriert]]<br />
<br />
'''Landmaschinen aus Doberan'''<br />
<br />
'''Sechs Landmaschinen aus Bad Doberan''' <br />
* ''Eine Dreschmaschine mit Roßwerk und andere Geräte aus der Werkstatt Kähler''<br />
*(von Dr. K. Havemann - Ostsee-Zeitung, Juli 1983 - Zeitungsregestensammlung Carl Christian Schmidt/Archiv Münsterverwaltung Bad Doberan) <br />
<br />
* Im Zusammenhang mit dem 200. Geburtstag des Agrarwissenschaftlers Johann Heinrich von Thünen erwähnten wir die Maschinenausstellung, die als Bestandteil der 5. Versammlung deutscher Land- und Forstwirte in Doberan vom 1. bis 9. September 1841 organisiert wurde.<br />
* Auf dieser Ausstellung zeigte auch ein Maschinenbauer Kaehler oder Kähler (der Name wird in den Dokumenten unterschiedlich geschrieben) aus Doberan verschiedene Maschinen. <br />
* Kähler stellte unter anderem eine „Dreschmaschine“, eine „Korn-Säemaschine“, eine „Häckerlingsmaschine“ und eine „Kornreinigungsmaschine“ aus. Die Dreschmaschine war für kleinere Bauernbetriebe gedacht, sie konnte mit einem Pferd betrieben werden, wozu ein sogenanntes Roßwerk diente.<br />
* Es wird in dem amtlichen Bericht über die 5. Versammlung darauf hingewiesen, daß „in der Werkstatt des Herrn Kähler am Cröpeliner Wege“ ein weiteres Roßwerk zu besichtigen war.<br />
* Die Tatsache, daß ein Doberaner Maschinenbauer 1841 sechs verschiedene Maschinen auf einer Ausstellung zeigte, läßt die Vermutung zu, daß der russische Schriftsteller Nikolai Leskow (1831 — 1895) nicht von ungefähr über einen Ingenieur Hugo Pektoralis schrieb, der zusammen mit nach Rußland eingeführten Landmaschinen nach dort kam und aus dem kleinen mecklenburgischen Städtchen Doberan stammen sollte. So steht es jedenfalls in der Erzählung „Der eiserne Wille“, in der die Lebensgeschichte des Hugo Pektoralis erzählt wird.<br />
* Auf der Maschinenausstellung waren auch mehrere Pflüge zu besichtigen, unter anderem ein nach Entwürfen und Vorstellungen J. H. v. Thünens verbesserter mecklenburgischer Haken. Über diesen Haken heißt es in einem vorläufigen Bericht: „Der außerdem probierte Hakenpflug des Herrn Dr. v. Thünen ist bekannt wegen seiner sorgfältigen Construction und seiner guten Leistung. Er liefert eine reine, breite, gelockerte, gut umgelegte Furche, geht aber nur über eine Hand und muß mit Sorgfalt gestellt werden.“ Zur Enttäuschung seines Erfinders hat sich der „Thünensche Haken“, wie diese Konstruktion bezeichnet wurde, nicht durchsetzen können. Er wurde durch die Pflüge, die weit bessere Eigenschaften hatten, verdrängt. In den Bauernwirtschaften Mecklenburgs hat sich der „Mecklenburger Haken“ noch bis nach 1945 als Gerät zur Bodenbearbeitung erhalten. Er wurde vor allem wegen seiner guten Eigenschaf ten bei der Bodenlockerung bevorzugt.<br />
* In Bad Doberan steht in einem Vorgarten in der Beethovenstraße noch solch ein gut erhaltener und gepflegter Haken, fast wie zu einer Ausstellung aufbereitet, der eine Vorstellung von den damaligen Bodenbearbeitungsgeräten vermittelt.<br />
<br />
<br />
[[Datei:Dob649.PNG|300px|zentriert]]<br />
====Klein- und mittelständische Unternehmen/Handwerk====<br />
<br />
=====Glashäger Mineralquellen=====<br />
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* [http://www.glashaeger.de/ueber-glashaeger/ http://www.glashaeger.de/ueber-glashaeger]<br />
<br />
'''Kurzchronik „Glashäger“''' (Quelle: Sens, Hofstädter, unveröff. Manuskript zum Buch "Glashäger")<br />
<br />
* '''1906''' Hans von Blücher, Pächter der Landesdomäne Hof Glashagen, ließ im Quellental Bohrungen zur Gewinnung von Mineralwasser vornehmen.<br />
* '''1908''' Gründung der Gesellschaft Mineralquelle Glashagen GmbH Doberan <br />
* '''1908''' Errichtung einer 3,5 Km langen unterirdischen Kupferleitung vom Quellental nach Doberan zum heutigen Firmensitz.<br />
* '''1910''' Erfolgreiche Anmeldung von „Glashäger Mineralwasser“ als Warenzeichen beim Kaiserlichen Patentamt<br />
* '''1914-1918'''(1. Weltkrieg) verstärkte Exporttätigkeit und Belieferung von Lazaretten<br />
* '''1939-1945'''(2. Weltkrieg) Mehrere Änderungen von Gesellschafterstrukturen der Glashäger Mineralquellen G.m.b.H mit dem Hauptanteil der Gerolsteiner Sprudel K. G.<br />
* '''1945''' „Glashäger“ zunächst treuhänderisch und später unter Zwangsverwaltung der Stadt Bad Doberan unterstellt.<br />
* '''1950''' Übertragung der Treuhänderschaft von der Stadt Bad Doberan auf den VEB Rostocker Brauerei (VEB Mahn & Ohlerich Rostock)<br />
* '''1950''' „rechtskräftige“ Verstaatlichung und Überführung in „Volkseigentum“ <br />
* '''1968''' Gründung des „VEB Getränkekombinat ‚Hanseat’ Rostock“ mit Eingliederung des VEB Rostocker Brauerei als Stammbetrieb und dem Betriebsteil Glashäger Mineralquellen Bad Doberan <br />
* '''1982''' Inbetriebnahme der Neubauanlagen und fünf neuerTiefbrunnen<br />
* '''1988''' Wechsel zum VEB Greifenquell Rostock<br />
* '''1990/91''' Glashäger Brunnen GmbH wird Tochterunternehmen der Gerolsteiner Brunnen GmbH & Co. KG<br />
* '''2003''' Übernahme der Geschäftsanteile durch die Brau + Brunnen AG mit Sitz in Dortmund <br />
* '''2005''' Übernahme durch die Hassia Mineralquellen GmbH & Co. KG<br />
<br />
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'''Glashäger Brunnen sprudelt wie nie zuvor''' <br />
''Zurückgekehrter Eigentümer investiert erheblich'' <br />
* (Ostsee-Zeitung, April 1991 - Zeitungsregestensammlung Carl Christian Schmidt/Archiv Münsterverwaltung Bad Doberan) <br />
* BAD DOBERAN (ADN) Wie nie zuvor sprudeln in der Küstenkreisstadt Bad Doberan die traditionellen Glashäger Mineralquellen, Die Gesundheitsgetränke flössen allein im Januar in mehr als 3,5 Millionen Dreiviertel-Liter-Flaschen.<br />
* „Das übertraf alle unsere Erwartungen", sagte Vertriebsleiter Bernd Strätz gestern. <br />
* Richtig in Bewegung geraten ist die Glashäger Naturquelle, seit die rheinländische Gerolsteiner Gruppe 1991 die ursprünglichen Eigentumsverhältnisse wiederhergestellt hat.<br />
* Der Betrieb war vor 42 Jahren entschädigungslos enteignet worden. Der zurückgekehrte Eigentümer hat inzwischen in erheblichem Umfang investiert. Die Absatzplanung sieht in diesem Jahr eine Steigerung um 70 Prozent auf 50 Millionen Füllungen vor.<br />
* Der Marktanteil im Osten beträgt 6,5 Prozent.<br />
* Abgesetzt wird bis nach Schleswig-Holstein und Hamburg.<br />
* Im Stammgebiet Mecklenburg-Vorpommern hält das Unternehmen einen Marktanteil von fast einem Drittel. Inzwischen ist die Glashäger Naturquelle durch zwei 71 Meter tiefe Brunnen zusätzlich angezapft worden.<br />
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Datei:Dob494.jpg|<br />
Datei:Bild 152 sonst.jpg<br />
Datei:Glashäger 1.jpg<br />
Datei:Glash168.jpg<br />
Datei:Glashäger Einweihung.PNG<br />
Datei:Lageplan Mineralwasser Leitung.jpg<br />
Datei:Lageplan Glashäger.jpg<br />
Datei:Brunnen 211.3.1978.jpg<br />
Datei:Glashäger Mineralquellen (001).jpg <br />
Datei:T86.jpg|<br />
Datei:Werbung vor 1914.jpg<br />
Datei:Produktion um 1930 (1).jpg<br />
Datei:Produktion um 1930 (2).jpg<br />
Datei:Einbringung Grundstoff-Tanks 1981 (1).jpg<br />
Datei:Pressekonferenz Glashäger 23. April 1991 (004).jpg<br />
Datei:Pressekonferenz Glashäger 23. April 1991 (005).jpg<br />
Datei:Pressekonferenz Glashäger 23. April 1991 (008).jpg<br />
Datei:Glashäger Sommerfest 1997 (010).jpg<br />
Datei:90 Jahre Glashäger 1998 (001).jpg<br />
Datei:90 Jahre Glashäger 1998 (004).jpg<br />
Datei:90 Jahre Glashäger 1998 (005).jpg<br />
Datei:800 Jahre DBR Glashäger LKW.jpg<br />
Datei:Festschrift 75 Jahre Glashäger 1983 (000.2).jpg<br />
Datei:Festschrift 75 Jahre Glashäger 1983 (000.4).jpg<br />
Datei:GF Rainer Hofstädter (1).jpg<br />
Datei:Advent 2000 (005).jpg <br />
Datei:6.3 Hoher Besuch bei Glashäger 1994.jpg<br />
Datei:Grundsteinlegung Erweiterung August 1993 (001).jpg<br />
Datei:Grundsteinlegung Erweiterung August 1993 (002).jpg<br />
Datei:Grundsteinlegung Erweiterung August 1993 (003).jpg<br />
Datei:Grundsteinlegung Erweiterung August 1993 (006).jpg<br />
Datei:Arbeitsberatung in der Produktion 1960 iger.jpg<br />
Datei:Dob76.jpg|<br />
Datei:T125.jpg|<br />
Datei:T126.jpg|<br />
Datei:Dob363.jpeg|<br />
Datei:Dob370.jpeg|<br />
Datei:Dob371.jpeg|<br />
Datei:Dob457.PNG|<br />
Datei:Dob496.jpg|<br />
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=====Gasanstalt=====<br />
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[[Datei:Dob647.jpg|700px|zentriert]]<br />
=====Handwerk=====<br />
[[Datei:Doberan R Ausst. Baumeister1.PNG|700px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan R Ausst. Baumeister2.PNG|700px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan R Austellung Handwerk.PNG|700px|zentriert]]<br />
'''Metallbau Ott'''<br />
[[Datei:Doberan R Ott Bild.PNG|700px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan R Ott1.PNG|700px|zentriert]]<br />
<br />
'''Dachdecker Klöcking'''<br />
[[Datei:Doberan Z11.PNG|700px|zentriert]]<br />
<br />
====Handel/Banken====<br />
'''Banken'''<br />
[[Datei:Doberan Z49.PNG|700px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan R Sparkasse.PNG|700px|zentriert]]<br />
<br />
<br />
<br />
'''Apotheken'''<br />
*(von Dr. H. Rehwaldt - Ostsee-Zeitung, März 1989 - Zeitungsregestensammlung Carl Christian Schmidt/Archiv Münsterverwaltung Bad Doberan) <br />
[[Datei:Dob761.PNG|700px|zentriert]]<br />
'''„Allens dor“ im Kaufhaus „ALDO“''' <br />
''„Lütt Matten“ wird ein technisches Kaufhaus —Pressekonferenz gab Auskünfte(OZ, Mai 1990)''<br />
* (von Renate Peter - Ostsee-Zeitung, Mai 1990 - Zeitungsregestensammlung Carl Christian Schmidt/Archiv Münsterverwaltung Bad Doberan) <br />
* BAD DOBERAN (OZ) Mittwoch 14.00 Uhr, Schuhfabrik „Lütt Mat.ten“: Pressekonferenz war angesagt. Betriebsleiter Hans Drzymalski, der amtierende ökonomische Direktor Günter Hampel, BGL-Vorsitzender Eckart Schulz und Helmut Stefan aus der Bundesrepublik, der als Leiter des Bereiches Ein-und Verkauf vorgesehen ist, standen Journalisten Rede und Antwort zur Umprofilierung der Schuhfabrik in ein technisches Kaufhaus.<br />
* „Seit Kinderschuhe nicht mehr subventioniert werden, war die Schuhproduktion unrentabel und nicht mehr absatzfähig geworden. Es konnte also so nicht weitergehen. Eine Umstellung auf eine andere Produktion war nicht möglich“, sagte Herr Hampel.<br />
* Was aber weiter? Die Belegschaft entschied — nach Mehrheitsbeschluß wohlgemerkt! „Es ging schließlich darum, möglichst vielen Mitarbeitern von „Lütt Matten 1 Arbeit zu bieten“, betonte Herr Drzymalski.<br />
* So waren viele Ideen und Vorschläge abzuwägen. 13 Varianten wurden geprüft und beraten. Nun ist das Ziel klar: Aus der ehemaligen Schuhfabrik wird ein technisches Kaufhaus mit Namen „ALDO“ — „Alles aus Doberan“ oder „Allens dor“.<br />
* „ALDO“ ist keine Anweisung von irgendwoher, sondern das „Wunschkind“ der Belegschaft. Geburtstermin soll der 2. Juli sein. <br />
* In eigener Regie wollen es die Mitarbeiter schaffen, ohne Beteiligung von HO oder Konsum.<br />
* Erste Umschulungen begannen mit Hilfe der bundesdeutschen Beraterfirma. Am Tag der Pressekonferenz fand z. B. ein erstes Verkaufstraining unter Anleitung eines bundesdeutschen Fachmannes statt.<br />
* Die wirksamste Schule wird aber die Praxis sein. „Der Mut der Belegschaft ist eine tolle Sache und unbedingt unterstützungswürdig“ hob Herr Stefan aus der BRD hervor. Und wir Journalisten hatten wohl alle den Eindruck, daß die Belegschaft in diesem Herrn einem guten und ehrlichen Partner gefunden hat.<br />
* Was wird es nun alles bei „ALDO“ geben? Auf einer Verkaufsfläche von 1100 Quadratmetern werden Waren aus Heim, Technik, Bau angeboten.<br />
: Toaster Geschirrspüler, Mikrowellengeräte. Videogeräte. Waschmaschinen ... Vom Nagel bis zum Brett wird ebenso alles erhältlich sein, wie vom Bügeleisen bis zur modernen Leuchte. Insgesamt werden 10 000 Artikel im Angebot sein. Und die Preise sollen nicht höher als in der BRD liegen. Ein Farbfernsehgerät. 49 cm Bildröhre, wird für 399 DM und ein Videorecorder für 599 DM zu haben sein.<br />
* 1600 Lieferanten stehen zur Verfügung — aus der Bundesrepublik der DDR. aus Asien .. .<br />
* Neben dem Warenangebot soll der Name „ALDO“ auch für Service stehen. Partner für die Übernahme von Serviceleistungen werden gewonnen. An Verbraucheraufklärungen ist gedacht, an Vorführungen z. B. für die Hausfrau u. v. m.<br />
* Für das leibliche Wohl wird eine attraktive Pachtgaststätte in der ehemaligen Betriebskantine sorgen.<br />
* Und an einen Schuhsalon ist gedacht. „Wir haben gute Schuhfabriken und wollen unseren Beitrag leisten, auch den Beschäftigten dieser Werke die Arbeit zu erhalten. Deshalb werden wir in unserem Schuhsalon Schuhe aus DDR-Produktion anbieten“ meinte Herr Hampel.<br />
* „61 Personen werden in das Kaufhaus übernommen, zehn für die Gaststätte, zehn bis zwölf für den Schuhsalon. Fünf Kollegen sind ausgeschieden, sechs gehen in den Vorruhestand. Für elf Kollegen müssen noch Lösungen gefunden werden“, berichtete Herr Schulz den Journalisten.<br />
* Was sich hier so einfach liest, war kein ebener Weg und wird es auch weiterhin nicht sein.<br />
* Wenn gegenwärtig auch die Zufahrtsstraße gebaut wird, so fehlt noch der Parkplatz. Er sollte eigentlich unmittelbar an der F105 liegen. Aber 40 m Abstand zur Europastraße müssen eingehalten werden. Es sei denn, das Ortseingangsschild würde weiter vom Ort entfernt stehen . . . (Ob aus dem Rathaus Hilfe kommt?) <br />
* Und dann ist da noch das Kreditproblem. „Die Kredit-Bank AG in Rostock hemmt uns“ meinten die Vertreter des Betriebes. Die Briefe an die Regierung blieben dazu bisher ohne Antwort.<br />
'''Kaufmannsladen Trost'''<br />
[[Datei:Doberan Z50.PNG|700px|zentriert]]<br />
'''Buchhandlung Isensee'''<br />
[[Datei:Doberan J Isensee1.PNG|800px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan J Isensee2.PNG|400px|zentriert]]<br />
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Datei:Dob373.jpeg|Kaufhaus bei Tischler Koch um 1920<br />
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Datei:Dob374.jpeg|Konsum Baumstraße um 1960<br />
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Datei:Dob369.jpeg|Kaufhaus Magnet<br />
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==Wer war wer in und um Doberan==<br />
<br />
===Hier finden Menschen ihren Platz die in Doberan geboren, gestorben oder durch Ereignisse in besonderer Beziehung zum Ort stehen. ...===<br />
<br />
* [[Hier finden Menschen ihren Platz, die in Doberan geboren, gestorben oder durch Ereignisse in besonderer Beziehung zum Ort stehen. ...]]<br />
<br />
====Friedrich Franz I====<br />
[[Datei:Doberan Z28.PNG|700px|zentriert]]<br />
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[[Datei:Doberan Z66.PNG|500px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan Z67.PNG|500px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan Z68.PNG|500px|zentriert]]<br />
<br />
<br />
====Dr. Helge Rehwaldt====<br />
<br />
===Doberaner Spaziergänge (Dr. Helge Rehwaldt zeichnete in seinen "Doberaner Spaziergängen" ein eindrucksvolles Bild zu Doberaner Villen und den damit verbundenen Persönlichkeiten. Zudem gehörte er zu den Herausgebern der Doberaner Jahrbücher und Doberaner Blätter):===<br />
<br />
[[Datei:Doberan Z41.PNG|700px|zentriert]]<br />
<br />
* [[Doberaner Spaziergänge]]<br />
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====Propst Ehlers====<br />
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Datei:Doberan J Ehlers1.PNG<br />
Datei:Doberan J Ehlers2.PNG<br />
Datei:Doberan J Ehlers3.PNG<br />
Datei:Doberan J Ehlers4.PNG<br />
Datei:Doberan J Ehlers5.PNG<br />
Datei:Doberan J Ehlers6.PNG<br />
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<br />
===Doberaner Bürgermeister===<br />
*'''[[Doberaner Bürgermeister]]'''<br />
<br />
===Baumeister===<br />
<br />
====Carl Theodor Severin====<br />
<br />
''Der Baumeister Carl Theodor Severin(13. September 1763 – 20. Februar 1836)''<br />
<br />
* Carl Theodor Severin wurde am 13.09.1863 als Sohn des Justiz- und Konsistorialrats Theodor Severin in Mengeringhausen im Fürstentum Waldeck, damals zu Hessen gehörig, geboren.<br />
* Dem Wunsch der Familie folgend studierte Severin Jurisprudenz und erhielt später eine Anstellung als Kandidat der Rechte an einem kleinen Landgericht in der Umgebung von Berlin. Oft führte ihn sein Weg nach Berlin, die Stadt, die sich damals zum „Spree — Athen“ entwickelte.<br />
* Hier spätestens muss sich der junge Carl Theodor Severin seiner wahren Berufung bewusst geworden sein.<br />
* Wo er seine Ausbildung zum Baumeister erhielt, ist nicht bekannt, jedoch deuten seine Bauten auf die Beeinflussung durch die Berliner Schule hin. Als seine Lehrmeister können daher sowohl Carl Gotthard Langhans als auch David und Friedrich Gilly angesehen werden. Langhans war Direktor des Oberhofbauamtes in Berlin und Potsdam und Erbauer des „Brandenburger Tores“.<br />
* Ab Juni 1795 erhielt Severin eine Anstellung beim Kammerkollegium in Schwerin als „Kammer-Ingenieur ohne Gehalt“ und im Novemberdesselben Jahres als „Bau-Conducteur zu den hiesigen Hof- und Stadtbauten mit 100 Reichsthalern und 6 Faden Ellernholz“.<br />
* Erstmalig tätig beim Ausbau der neu entstehenden Sommerresidenz von Friedrich Franz I. - Doberan - wurde Severin, als er gemeinsam mit dem „Bau-Conducteur“ von Seydewitz 1801/02 das „Salongebäude“ schuf.<br />
*Der Herzog Friedrich Franz I. muss sich beeindruckt gezeigt haben von Severins Leistung und seinem Talent, denn er betraute ihn mit der weiteren baulichen Gestaltung des Seebades. Dazu sollte neben der Errichtung von Repräsentationsbauten und der Erweiterung der Badeanlagen am „Heiligen Damm“ auch eine Umgestaltung desgesamten Doberaner Ortsbildes gehören. <br />
* Als erste Bauten für Doberan entwarf Severin das 1805/06 erbaute Schauspiel-haus, das von 1806-10 entstandene herzogliche Palais sowie mitten auf dem Kamp 1808/09 den sogenannten Doberaner „Trichter“ ,den Roten Pavillon und von 1810-13 in dessen Nachbarschaft denWeißen Pavillon. Die zwei Pavillons bestechen durch die reizvolle Kombination von Klassizismus und Chinoiserie.<br />
*Am „Heiligen Damm“ schuf Severin mehrere kleine Bauten für den Badebetrieb, wie u.a. 1803 die Herrenbadeanstalt und den Anbau des Badehauses, 1804 die Konversationsrotunde sowie 1807 den Aussichtsturm. Alle diese Gebäude sind, meistens durch Sturmfluten zerstört worden.<br />
''Bauten von Carl Theodor Severin'' <br />
* 1801/02 Großherzogliches Salongebäude<br />
* 1805/06 Schauspielhaus<br />
* 1806-1810 Großherzogliches Palais<br />
* 1808/9 Roter Pavillon<br />
* 1810/1813 Weißer Pavillon<br />
* 1814-1817 „Empfangs-, Gesellschafts-, Tanz- und Speisehaus“ (Kurhaus) in Heiligendamm<br />
* 1821/22 Prinzenpalais<br />
* 1823/24 Severins Wohnhaus (Haus Gottesfrieden)<br />
* 1825 Stahlbad<br />
* 1825 Wohnhaus für Gaetano Medini<br />
* Bürgerhaus (Alexandrinenplatz 1)<br />
* Bürgerhaus (Am Kamp 13)<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Tage der Denkmalpflege im Zeichen Severins<br />
*''Festveranstaltung im Kreis Bad Doberan zum 220. Geburtstag des bedeutenden Baumeisters'' <br />
* (von Dr. Klaus Havemann - Ostsee-Zeitung, September 1983 - Zeitungsregestensammlung Carl Christian Schmidt/Archiv Münsterverwaltung Bad Doberan)<br />
*Mit der Enthüllung einer Gedenktafel für den Baumeister und Architekten Carl Theodor Severin an seinem ehemaligen Wohnhaus in Bad Doberan wurden gestern die „Tage der Denkmalpflege 1983“ des Kreises Bad Doberan eröffnet.<br />
<br />
[[Datei:Dob648.PNG|300px|zentriert]]<br />
* Das in Gips gefertigte Modell der Severin-Gedenktafel mit dem Porträt und den Lebensdaten des Baumeisters. Der Entwurf wurde von der Bad Doberaner Kunsttöpferin Dagmar Liebscher im Auftrag des Kreisvorstandes der Gesellschaft für Denkmalpflege im Kulturbund der DDR geschaffen.<br />
<br />
* C. Th. Severin wurde am 13. September 1763. heute vor 220 Jahren, in Mengeringhausen, Fürstentum Waldeck, geboren. Er war ein Schüler der in Berlin klassizistischen Langhans und tätigen Meister Bauens Carl Friedrich Gilly und erhielt um 1800 vom mecklenburgischen Herzog Friedrich Franz I. den Auftrag, für die sich nach der Gründung des Seebades am heiligen Damm entwickelnde Sommerresidenz Doberan entsprechende repräsentative Gebäude zu errichten. <br />
* So entstanden die klassizistischen Bauten Bad Doberans, in denen Severin die in Berlin empfangenen Anregungen umsetzte und mit vielen eigenen Ideen verband.<br />
* Auch in Rostock und Bad Sülze finden wir Bauten Severins. <br />
* Er verstarb am 20. 2. 1836 in Doberan. Leben und Wirken dieses Baumeisters werden aus Anlaß seines 220. Geburtstages in einer Festveranstaltung am 17. September 1983 gewürdigt werden.<br />
* Sie findet in dem von Severin erbauten Kurhaus in Heiligendamm, dem wohl schönsten seiner Bauten, statt. Es ist nicht von ungefähr, daß dieser Ort für die Tage der Denkmalpflege abschließende Veranstaltung gewählt wurde. <br />
* Der Kreisvorstand der Gesellschaft für Denkmalpflege im Kulturbund der DDR hat in den letzten Jahren der Renovierung und festlichen Ausgestaltung dieses Gebäudes viel Aufmerksamkeit geschenkt.<br />
* Die Festveranstaltung wird für viele Mitglieder der Gesellschaft im Kreis Bad Doberan eine Gelegenheit sein, die geleistete Arbeit zu bewundern. Die Tage der Denkmalpflege im Kreis Bad Doberan konzentrieren sich nicht nur auf die Bauten Carl Theodor Severins. <br />
* Mit Freude kann auf die bevorstehende Fertigstellung des Brunnenhauses und seiner Umgebung im „Quellental“ bei Hohenfelde verwiesen werden. Hier hat sich die Zusammenarbeit der Gesellschaft für Denkmalpflege, die vor allem für das Projekt verantwortlich zeichnet, dem Rechtsträger, VEB Glashäger Mineralquellen, der die Mittel bereitstellte, und dem Ortsausschuß Hohenfelde der Nationalen Front, der die Ausführung wesentlich unterstützte, bewährt.<br />
* Auch die Gestaltung des jüdischen Friedhofs in Neubukow war nur möglich durch eine enge Zusammenarbeit zwischen Nationaler Front und Kulturbund. Im Rahmen der Denkmalpflege wird dort mit der Enthüllung einer Gedenktafel unter diese Leistung ein vorläufiger Schlußstrich gezogen.<br />
* Die Tage der Denkmalpflege, die vom Kreisvorstand der Gesellschaft für Denkmalpflege im Kulturbund der DDR für die Zeit vom 11. bis 17. September organisiert wurden, dienen dem Ziel, den Gedanken und die Aufgaben der Denkmalpflege weiter zu verbreiten. Deshalb finden in den Städten Neubukow, Kröpelin und Kühlungsborn Foren zu den örtlichen Fragen der Denkmalpflege und in Bad Doberan eine Aussprache mit Jugendlichen und Schülern statt.<br />
* Gemeinsam mit der Kreisredaktion der „Ostsee-Zeitung“ wird während der Tage der Denkmalpflege das 19. Preisrätsel zur Denkmalpflege des Kreises Bad Doberan durchgeführt. Wie immer werden die Tage der Denkmalpflege neue Impulse für die Arbeit geben. Sie ordnen sich in diesem Jahr unmittelbar in die Vorbereitungen zur VII. ICOMOS-Generalkonferenz, die im Mai 1984 in Rostock und Dresden stattfinden wird, ein.<br />
<br />
'''Wo liegt Severin?'''<br />
* ''Denkmalpflege auf Doberans Friedhof''<br />
* (von Dr. Klaus Havemann - Norddeutsche Zeitung, 1985 - Zeitungsregestensammlung Carl Christian Schmidt/Archiv Münsterverwaltung Bad Doberan)<br />
* Betritt man durch das Grüne oder Rostocker Tor den Bereich des ehemaligen Zisterzienser-Klosters Doberan und wendet sich gleich nach links, dann ist man schon auf dem alten Friedhof des Ortes.<br />
* Vor etwa 150 Jahren wurden hier die letzten Bestattungen vorgenommen, aber wohl gerade deshalb verspürt man hier etwas von der 800-jährigen Geschichte des Ortes.<br />
* Der Mecklenburger Ingenieur und Schriftsteller Heinrich Seidel verlebte gegen Ende des vorigen Jahrhunderts in Doberan mit seiner Familie Urlaubstage „in dem Gärtnerhause an der Wiese des Stahlbades“.<br />
* 1895 unternahm er eine „Erinnerungsfahrt“, die er in dem Buch „Von Perlin nach Berlin“ beschrieb.<br />
* Und so sah Heinrich Seidel vor fast 100 Jahren den Friedhof: „Dieser alte Kirchhof, auf dem seit langer Zeit nicht mehr begraben wird, ist jetzt ein Teil des Englischen Gartens und bildet einen stillen, abgelegenen Winkel dieses schönen Parks, auf zwei Seiten von der hohen alten Mauer und auf der dritten von einem schnell fließenden Bach begrenzt, an dessen Ufern riesenhafte alte Bäume stehen.<br />
* Die meisten Gräber sind längst eingesunken und verschwunden; nur eine gewisse Unebenheit der Rasenflächen zeugt noch von ihnen.<br />
* Die dauerhafteren Erbbegräbnisse und Denkmäler aber haben sich erhalten; die älteren ein wenig versunken, verwittert und verfallen, umsponnen von Efeu, dem Kraut der Vergessenheit, die jüngeren noch ziemlich wohl im Stände, doch meist auch in einem solchen Zustande, daß man sieht, es gedenkt ihrer wohl niemand mehr.“ <br />
* Der Eindruck ist heute fast noch der gleiche, wenn auch noch mehr Gräber völlig verschwunden sind. Selbst an den „dauerhafteren Erbbegräbnissen“ hat der Zahn der Zeit mächtig genagt, und das letzte „Denkmal“ verfiel vor etwa 20 Jahren.<br />
* Die Interessengemeinschaft Denkmalpflege der Stadt Bad Doberan stellte sich das Ziel, dem weiteren Verfall Einhalt zu gebieten und die noch verbliebenen Gräber oder Grabplatten möglichst zu erhalten.<br />
* So wurde ein Einsatz organisiert, um zunächst die Grabplatten von Laub und Erde zu befreien und Wurzeln oder Bewuchs von Efeu zu entfernen. Wo menschliche! Kraft nicht ausreichte, mußte Technik helfen(siehe Foto). Nach der sorgfältigen Säuberung wurde der Text der Platten entziffert, was nicht immer ganz einfach war, denn vielleicht einmal vorgenommene Färbungen der Schrift sind inzwischen längst verwittert.<br />
* Die Freunde der Denkmalpflege wurden vor allem angespornt von der Hoffnung, irgendwo unter Erde und Laub auch die Grabplatte des Architekten Doberans, Carl Theodor Severin, zu entdecken.<br />
* Er war am 20. Februar 1836 in Doberan gestorben und ist hier begraben.<br />
* Fritz Meyer-Scharffenberg beschreibt in seinem Buch „Zwischen Strom und Haff“, daß in einer Ecke der Mauer eine kleine Platte angebracht sei, die die Inschrift trägt: Mariane Philippine Auguste Severin starb den 23. May 1815. Aber weder diese Platte noch die von dem Baumeister Severin wurden gefunden.<br />
* Wo mag dieses Grab geblieben sein? <br />
* Die freigelegten Grabplatten wurden später gerichtet und so gebettet, daß für die Besucher die Inschriften zu lesen sind. Einige schöne Steinmetzarbeiten befinden sich darunter, und es sind noch nicht alle Namen vergessen, die auf diesen Platten stehen, wenn sie auch manches Rätsel aufgeben.<br />
<br />
'''Klassizistische Bauten von unvergänglichem Wert''' <br />
''C. Th. Severin (1763—1836), Architekt und Baumeister'' <br />
* (Norddeutsche Zeitung, Juli 1990 - Zeitungsregestensammlung Carl Christian Schmidt/Archiv Münsterverwaltung Bad Doberan)<br />
* Wie oft haben wir es registriert: Das Giebeldreieck eines alten Bauwerkes weist den fürstlichen Auftraggeber aus, nicht aber den Baumeister. Sein Name ist und wäre oft in Vergessenheit geraten, gäbe es nicht bisweilen einen rührig Forschenden, der ihn der Nachwelt erhält. <br />
* Während die klassizistischen Prachtbauten Carl Theodor Severins ihre Betrachter in Bewunderung versetzen, ist es dem Architekten und Baumeister Hans Thielcke (1888-1974) zu verdanken, des Doberaner Baumeisters Bedeutung ins rechte Licht gerückt zu haben.<br />
* Der fürstliche Auftraggeber war seinerzeit Friedrich Franz I., der seinen Leibarzt — den späteren Rostocker Professor Vogel — mit der Gründung eines Seebades in Heiligendamm beauftragte und somit gleichermaßen das bauliche Aufblühen Doberans bewirkte. <br />
* Severins Wirken in und für Mecklenburg (seine Geburtsstadt Mengeringhausen lag im damaligen Fürstentum Waldeck) begann 1801 und endete dreiunddreißig Jahre später.<br />
* „Was Severin in Doberan geschaffen hat“, schreibt Thielke, „ist nicht nur für die Stadt selbst von unvergänglichem Wert, sondern gehört zu den bedeutendsten Leistungen jener Bauepoche überhaupt“. <br />
* Und die „'bedeutendsten Leistungen“ sind von beträchtlichem Umfang. Da Sind in Doberan das „Salongebäude“ (gemeinsame Arbeit mit dem Baumeister Seydewitz, das „Schauspielhaus“ mit ebenfalls von Severin entworfenen Reliefs antiker Motive, das „Große Palais“, dessen gesamte Innenausstattung Severin besorgt und zum Teil selbst geschaffen hat, zwei Pavillons am Kamp, die beiden Severin-Wohnhäuser „Prinzenpalais“ und „Haus Gottesfrieden“ und weitere Wohnhausbauten, das Stahlbad (heute Sanatorium Moorbad) und das Stadtpalais.<br />
* Da Sind in Heiligendamm das Empfangs-, Gesellschafts-, Tanz- und Speisehaus (heutiges Kurhaus), die „Kolonnaden“ und — stellvertretend für die vielen bescheidenen Bürgerhäuser an anderen Orten — das „Seehospiz“.<br />
* Und da sind in Rostock die „Neue Wache“, der Universitätsbibliotheksanbau und Severins Einfluß auf den Wohnhausbau; als typische Beispiele gelten das Haus Beginenberg 1 und das Palais am Vogelsang, und da ist schließlich in Bad Sülze auch das Kurhaus. <br />
* Laie wie Fachmann bewundern Severins klassizistische Bauten, in denen der Experte den Einfluß seiner Lehrmeister Karl Gotthard Langhans (Erbauer des Brandenburger Tors), Gentz und Gilly, Vater und Sohn („Berliner Schule“), jedoch gleichermaßen den eigenen Stil des Doberaner Baumeisters erkennt.<br />
* „Was seine Bauten so anziehend macht“, schreibt Thielcke ein weiteres Mal, „und weit über das Durchschnittsmaß erbebt, ist ihre einfache Monumentalität, die geschickte Abwägung der Baumassen und die sichere Ausbildung der Einzelheiten“ — Worte, die uns stets und ständig veranlassen sollten, dieses kulturelle Erbe zu würdigen, indem wir es pflegen(Brigitta Meuche)<br />
<br />
====Gotthilf Ludwig Möckel (Lebenslauf)====<br />
<br />
*1838 Am 22. Juli als Sohn eines Kupferschmiedemeisters in Zwickau geboren.<br />
*1844-52 Besuch der Bürgerschule in Zwickau<br />
*1852/53 Besuch der Königlichen Gewerbeschule zu Chemnitz<br />
*1853-56 Lehre als Maurer in Zwickau (1853-56), Besuch der Sonntagsschule in Zwickau(1853/54)und der Königlichen Baugewerkenschule zu Chemnitz (1853-56)<br />
*1856-58 Arbeit als Maurergeselle bzw. später Bauführer<br />
*1858, 13.12. Befreiung von der Militärpflicht wegen „körperlicher Untüchtigkeit“<br />
*1858/59 Anstellung als Zeichner im Oberingenieurbüro der ObererzgebirgischenStaatsbahn<br />
*1859 Arbeit als Zeichner und Konstrukteur im Betriebsingenieurbüro derKöniglichen SächsischenStaatseisenbahn zu Chemnitz<br />
*1859/60 Beschäftigung in einer Zwickauer Baufirma mit dem Entwerfen von Bauplänensowie mit Bauleitungen<br />
*1860 Tätigkeit im Architekturbüro von Edwin Oppler in Hannover, übernimmt die Erstellungvon Entwürfen sowie deren Bauausführung<br />
*1861/62 Studium an der Polytechnischen Schule zu Hannover Teilnahme anVorlesungen undpraktischen Übungen u.a. bei Conrad Wilhelm Haase<br />
*1862-64 Studienreisen vom Polytechnikum aus in den Harz und durch Tübingen; ersteselbständige Arbeitenbeim Bau der Irrenanstalt in Göttingen als Techniker und 1. Assistent von Julius Rasch<br />
*1865, 9.12. Zulassung zur Prüfung für Bauhandwerker in Dresden<br />
*1866, 25.6. Eheschließung mit Emilie Amalie Christine Schlegel, Tochter des Senators Schlegel in Göttingen, aus der Ehe gehen 5 Söhne und 2 Töchter hervor.<br />
*1867, 12.6. Prüfung als Bauhandwerker in Dresden bestanden <br />
*1867-75 Tätigkeit als Bauhandwerker und freier Architekt, vorwiegend Entwürfe von Villen<br />
*1873 Aufnahme in den Sächsischen Ingenieur- und Architekten-Verein in Leipzig<br />
*1875 Übersiedlung nach Dresden, ab 6. Dezember Mitglied des Architekten- und Ingenieur-Vereins zu Hannover<br />
*1875-85 Tätigkeit als Privatarchitekt in Dresden; vorwiegend Bearbeitung von Kirchen- und Schlossbauten<br />
*1881, 3.3. Ernennung zum Ehrenmitglied der Akademie der bildenden Künste Dresden<br />
*1883 Briefwechsel mit Staatsrat von Bülow (Mecklenburg - Schwerin) wegen Übersiedlung nach Doberan im Zusammenhang mit der Auftragserteilung zur Restaurierung der Doberaner Kirche<br />
*1885 Übersiedlung nach Doberan<br />
*1889, ab1.4. Berufung in den Staatsdienst als Baurat für Kirchenbausachen und technischer Beirat der Kammer und des Oberkirchenrates; neben dieser Verpflichtung freiberufliche Tätigkeit<br />
*1897, 19.3. Ernennung zum Geheimen Baurat<br />
*1899, März-Mai Ärztlich angeratene Erholungsreise nach Bozen (Tirol)<br />
*1900, 3.10. Ernennung zum Geheimen Hofbaurat<br />
*1907 Schwerer Unfall mit Krankenhausaufenthalt<br />
*1915, 24.4. Antrag auf Auflösung des Dienstverhältnisses aus gesundheitlichen Gründen; Ab 1. Oktober Versetzung in den Ruhestand.<br />
*1915 Am 26. Oktober verstirbt Möckel nach längerer Krankheit (Luftröhrenkatarrh) an Herzschwäche.<br />
<br />
Quelle: Karl-Heinz Barth, Gotthilf Ludwig Möckel - Ein Beitrag zur Geschichte der Architektur der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts<br />
<br />
''Das Doberaner Wohnhaus''<br />
<br />
* 1888 begann G. L. Möckel mit der Planung seiner eigenen Doberaner Villa, deren Bau wegen einiger Verzögerungen erst 1888 fertig gestellt wurde.<br />
* Er entwarf sich ein zweigeschossiges Gebäude mit ausgebautem Dachgeschoss, dessen Äußeres durch Gestaltungselemente wie Erker, Türmchen, verschiedene Fenster, aber insbesondere die Kombination von roten Klinkern, vorgeblendetem Fachwerk mit Klinker- und Putzflächen sowie dunkelgrün glasierten Formsteinen und farbigen Bleiverglasungen der Fenster geprägt wird.<br />
* Im Inneren wurde das Bild bestimmt durch Putzflächen mit Schablonenmalerei, Glasursteine, lasierte Paneele und Holzdecken, letztere ebenfalls mit Bemalung sowie schmiedeeiserne Leuchter und Geländer, dichte Vorhänge, bunte Teppiche und schwere Eichenmöbel.<br />
* Zeitweise vorhandener Bewuchs mit wildem Wein sowie zwei Türmchen und die farbigen Bleiverglasungen ließen diesen Bau wie ein romantisches Schlösschen erscheinen. Motive aus dem Dornröschen-Märchen, die in den Verglasungen von vier Fenstern des zweigeschossigen Hauptwohnraumes an der Südseite des Gebäudes dargestellt sind, verstärken diesen Eindruck.<br />
* Aber gerade das mag es sein, was auf den Betrachter und Besucher des Hauses einen besonderen Reiz ausübt, und es wird wohl kaum jemanden geben, der sich nicht von der soliden handwerklichen Ausführung, sei es der Holz- oder der Kunstschmiedearbeiten beeindruckt zeigt.<br />
* Als fast programmatisch für Gotthilf Ludwig Möckels Haltung die Meinungen der Betrachter seiner Bauwerke und dabei insbesondere die der Andersdenkenden<br />
betreffend, könnte der Spruch gewertet werden, den er an seiner Doberaner und schon an seiner Dresdner Villa anbringen ließ:<br />
* „Der Eine betracht‘s,<br />
* Der Andre verlacht‘s,<br />
* Der Dritte veracht‘s,<br />
* Was macht‘s.“<br />
<br />
====Albert Gading- ein Doberaner Jugendstilbaumeister====<br />
<br />
* „Es musste ja mal was anderes sein“, war die Antwort, als sein Sohn Heinrich Gading ihn einmal fragte, woher er die Idee zu der originellen Fassadengestaltung des sogenannten '''„Bienenhauses“''' in der Bismarckstraße 26 (heute Goethestraße) gehabt habe. <br />
* Nachdem man ein Jahrhundert lang Vorbilder fürs Bauen nur in früheren Stilen, der antiken Klassik, der mittelalterlichen Gotik und Romantik oder dem Barock gesucht hatte, wollten viele Baumeister in der Zeit des ausgehenden 19. Jahrhunderts „etwas anderes machen“, indem sie sich ihre Anregungen in der Natur suchten und sich auch in sonstigen Details von ihren Vorgängern distanzierten.<br />
* In vielen Jugendstilhäusern findet man ein in Quadrate oder Rechtecke gegliedertes Oberlicht von Fenstern und Türen, nicht selten aus Farbglas.<br />
* Was die Häuser aus dieser Zeit am meisten kennzeichnet, sind die Ornamente von Pflanzen und Tieren. langstieligen Blumen, Blüten, Winden, Ranken, Tierköpfen u. ä. <br />
* Von den Baumeistern wurden Kreativität und technische Fähigkeiten in hohem Maße gefordert und Albert Gading hatte beides, was die vielen von ihm in Doberan und Umgebung errichteten Gebäude beweisen.<br />
* Wer war nun der Mann, der zu Unrecht so sehr im Schatten der im 19. Jahrhundert in Doberan wirkenden Baumeister von Seydewitz, Severin und Möckel stand.<br />
* Albert Gading stammte aus einer seit dem 17. Jahrhundert in Doberan ansässigen Familie von Handwerkern. Er wurde 1875 als Sohn des Drechslermeisters Heinrich Gading sen. geboren.<br />
* Gading besuchte die Doberaner Schule und beendete 1893 eine Maurerlehre, Der geprüfte „Maurer- und Zimmermeister“ Heinrich Nieske bescheinigte ihm, dass er „sehr anstellig, fleißig und geschickt“ sei.<br />
* Nach dem Militärdienst ging er im Sommer auf Wanderschaft und arbeitete für Je 6 Wochen in diversen Baufirmen in Berlin und im Rheinland. 1902 schloss er das Technikum mit der Note „Sehr Gut“ ab und im Februar 1903 wurde er Maurermeister.<br />
* Nachdem er im Büro von G. L. Möckel seine zeichnerischen Fähigkeiten weitervervollkommnet hatte, begann er eine Tätigkeit im Rostocker Bauamt und danach in der Firma von Hofmaurermeister Beringer. Von Beringer übernahm Gading den Stahlbeton, der gerade von dem Laager Architekten Paul Korff in Mecklenburg eingeführt worden war.<br />
* 1905 machte sich Albert Gading selbstständig. Sitz seiner Baufirma war das Gelände östlich der Bismarckstraße (heute Goethestraße) am Bollhäger Fließ. <br />
* Vor dem Ersten Weltkrieg hatte er über 100 Beschäftigte. Gading war nicht nur kreativ und sein Stil gefragt, sondern auch wirtschaftlich erfolgreich. 1912 fuhr er neben dem Arzt Dr. Prösch als erster im Auto durch den Ort.<br />
* Albert Gading verstarb 1962. Die Zeitschrift „Unser Mecklenburg“ widmete ihm einen Nachruf, in dem seine „Aufgeschlossenheit gegenüber technischen Neuerungen“ rühmend erwähnt wird.<br />
* Was geblieben ist, sind die zahlreichen von ihm entworfenen und gebauten originellen Häuser, die noch heute das Stadtbild von Bad Doberan prägen.<br />
Quelle: Joachim Lange, „Albert Gading — ein Doberaner Jugendstilbaumeister“ im Bad Doberaner Jahrbuch, 2003<br />
<br />
====Heinrich Carl Gustav Nieske====<br />
<br />
* Am 20. Januar 1885 teilt der Doberaner Magistrat Nieske mit: „Auf Ihren Antrag vom 19. d. Mts. soll Ihnen gegen Entrichtung der stadtordnungsgemäßen Aufnahmegebühr / das Bürgerrecht hiesiger Stadt / hiermittelsertheilt sein. / Demzufolge wird von Ihnen erwartet, daß Sie die Pflichten eines ordentlichen und warlichen Bürgers so erfüllen werden, wie Sie es vor Gott, Ihrem Gewissen, Ihrer unterzeichneten Obrigkeit und sonst Jedermann zu verantworten sich getrauen. “<br />
* Wer war nun dieser Nieske, der sich im Alter von 42 Jahren in unserer Stadt niederließ?<br />
* Heinrich Carl Gustav Nieske wurde am 1. Oktober 1843 in Warin geboren. Er absolvierte eine dreijährige Maurerlehre im Betrieb seines älteren Bruders. Den Traditionen der Zunft entsprechend begab sich der Geselle Heinrich Nieske auf Wanderschaft. Von der Militärpflicht kaufte ihn sein Vater frei. Nieske war als Maurergeselle u.a. beim Bau der Paulskirche in Schwerin, die nach Entwürfen von Theodor Krüger entstand, beteiligt.<br />
* 1874 ließ er sich als Maurermeister in Brüel nieder. Nach 11 Jahren verlegte Nieske sein Baugeschäft nach Doberan, dem noblen Alterssitz für wohlhabende Pensionäre, wahrscheinlich weil er sich hier eine günstigere Auftragslage als in Brüel versprach.<br />
* Hier errichtete Heinrich Nieske in den folgenden Jahren zahlreiche Doberaner Villen, teilweise als Bauunternehmer auf eigene Rechnung mit dem Ziel, es schlüsselfertig teurer zu veräußern.<br />
* 1892 übernahm der Maurermeister von der Stadt Doberan einen 20 Quadratruten umfassenden Bauplatz, gelegen zwischen der Büdnerei 2 und dem Amtstor, heute Beethovenstraße.<br />
* Durch städtische Auflage war er verpflichtet, Bauplatz binnen 2 Jahren zu bebauen mit „einem mindestens zweistöckigen Wohnhause im Villenstil“. Es entstand die Villa in der Beethovenstraße 6.<br />
* Nieske blieb zunächst Besitzer, erst 1907 erfolgte ein Verkauf. Bedingt durch Hausbauten und Verkäufe zog die Familie wiederholt um. Insgesamt soll das dreißigmal passiert sein. Als „Villa Nieske“ den bleibt das heutige Gebäude Goethestraße 30 bekannt.<br />
* 1896 erwarb Heinrich Nieske mehrere Baugrundstücke in Arendsee (heute Kühlungsborn-West).<br />
* Nach 1900 setzte Nieske seine Bautätigkeit in Doberan, vor allem in der Dammchaussee und in der Bismarckstraße (heute Goethestraße) fort.<br />
* In den Jahren zwischen 1907 und 1910 gab Heinrich Nieske sein Geschäft in Doberan auf und zog als Rentner mit seiner Familie nach Schwerin.<br />
* Am 25. Juni 1923 verstarb Heinrich Nieske im Alter von 80 Jahren in Schwerin.<br />
<br />
''Bauten von Heinrich Nieske (Auswahl):''<br />
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*1888/89 Entwurf und Errichtung des „Strand-Hotel“ in Arendsee (heute Kühlungsborn/West) gemeinsam mit Zimmermeister Kunzelmann<br />
*1893 Entstehung der Villa Dammchaussee 9 in Nieskes Auftrag im Oktober des Jahres verkauft er sie an Pauline Eggerss, geb. Mühlenbruch.<br />
*1895 Bau der „Villa Nieske‘ in der Goethestraße 30, 1899 Verkauf an Rittmeister a.D. Theodor von Sydow. 1902 kauft Nieske das Hausgrundstück zurück.<br />
*1895 Errichtung der Villen Dammchaussee 11 und 13<br />
*1895/96 Villa Goethestraße 36 entsteht<br />
*1896 Bau der Villa Goethestraße 34, 1897 Verkauf des Hauses an Gymnasial-Professor Dr. Christian Starck.<br />
*1896 Errichtung der Villa Goethestraße 32 für den Rentier Hermann Jahnke<br />
*1896 Übernahme der Bauarbeiten für den Postneubau in Wismar<br />
*1897 Errichtung eines Gartenhauses, eines eingeschossigen Fachwerkbaus zur Vermietung an Fremde in Arendsee (heute Kühlungsborn/West)<br />
*1901/02 Entwurf und Bau des „Hotel Pavillon“ für Kaufmannswitwe Breutz in Arendsee(heute Kühlungsborn/West) <br />
*1903/04 Errichtung eines Stallgebäudes auf dem Grundstück Baumstraße 1 für Bäckermeister Hermann Gienus <br />
*1907 Bau der Villa für Herrn Rentier Gottschalk in Doberan (wahrscheinlich im Eickhöfer Weg), konzipiert als Wohnhaus und Pension<br />
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<br />
====Georg Adolph Demmler, Architekt und Politiker====<br />
<br />
* Neben dem klassizistischen Kurhaus in Heiligendamm ist die im Tudorstil errichtete „Burg“ sicher das markanteste Gebäude in Deutschlands ältestem Seebad. <br />
* Der Entwurf dazu entstammt der Feder des mecklenburg-schwerinschen Hofbaumeisters Georg Adolph Demmler. Er entwarf auch die Pläne für das „Alexandrinen-Cottage“, im Stil eines englischen Landhauses, sowie für den Umbau und die Aufstockung des alten Badehauses zum neuen „grossen Bade- und Logir-Haus“ (heute „Haus Mecklenburg“).<br />
* Georg Adolph Demmler wurde am 22. Dezember 1804 als uneheliches Kind des Güstrower Schornsteinfegermeisters Johann Gottfried Demmler und der verwitweten Tochter eines Brauereibesitzers in Berlin geboren, wo er zunächst 9 Jahre bei einer Pflegefamilie lebte. 1813 trennte sich der Vater von seiner Ehefrau und zog mit Georg Adolph Demmlers Mutter zusammen. Der Sohn wurde nach Güstrow geholt.<br />
* Bis 1819 besuchte Demmler hier das Gymnasium und entwickelte schon früh Interesse an der Bautechnik, das von seinem Vater gefördert wurde. Nach dem Abitur studierte er an der Bauakademie in Berlin bei Karl Friedrich Schinkel und Friedrich Gottlieb Schadow.<br />
* Wegen seiner Mitgliedschaft in der geheimen Burschenschaft Arminia wurde er 1823von der Hochschule verwiesen.<br />
* 1824 erfolgte auf Fürsprache Schinkels Demmlers Aufnahme in den mecklenburgischen Staatsdienst. 1832 erhielt er seine Ernennung zum Baumeister, ab 1835 war er Landesbaumeister.<br />
* Während seiner Dienstzeit entwarf Demmler die meisten Pläne für den herrschaftlichen Ausbau von Schwerin. Glanzpunkte seines Wirkens waren der Umbau des Schlosses, der Neubau des Arsenals am Pfaffenteich, der Marstall, das Hoftheater und viele weitere Gebäude.<br />
* Nach seinem Entwurf wurde am Westufer des Pfaffenteichs die Paulsstadt als neuer Stadtteil angelegt. Auch Bauwerke in anderen Städten beruhen auf Demmlers Bauplänen so z.B. das heutige Ernst-Barlach-Theater in Güstrow.<br />
* Demmler engagierte sich bereits vor der Revolution von 1848 sozial. Er war Mitglied der Schweriner Freimaurerloge und politisch aktiv, zunächst in der linksliberalen Süddeutschen Volkspartei (DtVP) und später in der Sozialistischen Arbeiterpartei Deutschlands(SAP).Georg Adolph Demmler verstarb am 2. Januar 1886 in Schwerin.<br />
<br />
''Demmlers Bauten und Entwürfe für Doberan/Heiligendamm''<br />
* 1827 Tribüne an der Rennbahn<br />
* 1835 Entwurf für den Sarkophag Friedrich Franz I. im Doberaner Münster - Herstellung in der Schweriner Schleifmühle<br />
* 1837 Umbau des alten Badehauses zum Haus Mecklenburg<br />
* 1840 Alexandrinencottage in Heiligendamm<br />
* 1841 Dekoration im Doberaner Theater<br />
* 1843 Transport des Gedenksteins aus der FeldmarkElmen-horst nach Heiligendamm<br />
* 1844 Pläne für ein Schießhaus<br />
* 1848 Burg Hohenzollern im Tudorstil<br />
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====August Gaster====<br />
<br />
* August Gaster wurde am 28. Oktober 1852 in Wismar geboren. Er absolvierte von 1872 bis 1875 und von 1877 bis 1878 ein Studium an der Polytechnischen Schule in Hannover. Am Polytechnikum war Gaster ein Schüler von Conrad Wilhelm Hase, bei dem bereits zuvor Gotthilf Ludwig Möckel seine Ausbildung erhielt.<br />
* Im Jahr 1882 legte August Gaster seine Baumeisterprüfung ab.<br />
* Als späterer Landbaumeister in Doberan war er für die Ämter Bukow, Doberan und Schwaan verantwortlich. Bekannt ist, dass August Gaster 1914 das Wohnhaus in der heutigen Goethe-straße 10 in Bad Doberan aus dem Nachlass von Hofzimmermeister Reinke erwarb.<br />
* Ab 1890 war Gaster, der auch zum Baurat berufen worden war, Mitglied im Verein für Mecklenburgische Geschichte und Altertumskunde.<br />
* Im Jahr 1920 erfolgte seine Ernennung zum Vorstand des Hochbauamtes Rostock II in Doberan.<br />
* August Gaster war langjähriges Mitglied der Prüfungskommission für Kandidaten des höheren Baufaches in Schwerin. Eine Berufung an das Ministerium lehnte er jedoch ab, weil er sich seinem Wohnort Doberan sehr verbunden fühlte.<br />
* August Gaster zählt zu den profiliertesten Architekten in Mecklenburg.<br />
* Zu seinen wichtigsten Bauten gehören:<br />
* die Realgymnasien in Kiel und in Schwerin,<br />
* die Frauenklinik in der Doberaner Straße in Rostock<br />
* die Villa „Feodora“ des Herzogs Adolf Friedrich in Bad Doberan im Stülower Weg (jetzt Kreismusikschule), <br />
* die Villa der Prinzessin Reuß ‚in Heiligendamm (zu DDR- Zeiten „Max-Planck-Haus )entstanden um 1910, sowie die Herrenhäuser ın Rederank und Groß Stove.<br />
* August Gaster verstarb 1929.<br />
<br />
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====Lutz Elbrecht (Baumeister und Denkmalpfleger) ====<br />
* Lutz Elbrecht, am 8, März 1907 geboren, trat beruflich in die Fußstapfen seiner Vaters, den Hofmaurermeisters Fritz Elbrecht. <br />
* Im Geburtsjahr seines Sohnes gründete Fritz Elbrecht in Doberan eine Baufirma, die Lutz Elbrecht, der das Baugewerbe von Grund auf erlernt hatte, ab 1934 leitete.<br />
* Wohl eines seiner ersten Gebäude war der Bahnhof in Heiligendamm (1933/34), bei dessen Gestaltung er klassizistische Formen nachempfand. <br />
* 1935/36 entstand nach seinen Entwürfen das Wohnhaus in der Dammchaussee 23 in Klinkeroptik Für einen Rechtsanwalt. 1950 erwarb der Schriftstellen Ehm Welk das Gebäude und bewohnte es bis zu seinem Tod im Jahre 1966.<br />
* Ebenfalls mit roten Klinkern gestaltet, entstand1938/39 die Friedhofskapelle auf dem neuen Friedhof in Bad Doberan, ebenso wie die Friedhofskapelle in Kröpelin.<br />
* 1939/40 erbaute Lutz Elbrecht das Filmtheater am Kamp in der Severinstraße und schuf damit ein modernes, allen Ansprüchen genügendes Haus. Daneben hat er zahlreiche Bad Doberaner Ein- und Mehrfamilienhäuser entworfen und gebaut.<br />
* Als 1948 die damalige Landesregierung von Mecklenburg den Plan fasste, das durch die Kriegswirren stark in Mitleidenschaft gezogene Gebäudeensemble in Heiligendamm zu einem Sanatorium für Werktätige umzubauen, wurde Lutz Elbrecht zum „Vorsitzenden sämtlicher Angestellten der Bauleitung” ernannt. Von August1948 bis März 1950 währten die umfangreichen baulichen Maßnahmen.<br />
* Diese Aufnahme war so recht für den dem heimatverbundenen Baumeister und Architektengeschaffen, der einmal von sich selbst sagte: „Als altem Doberaner liegt mir die Erhaltung der Bau- und Kunstdenkmäler unseres Gebietes besonders am Herzen.“ Er behandelte Heiligendamm wie ein Denkmal und manche „Bausünde" muss dem Mangel an Material und Zeit in jenen schwierigen Nachkriegsjahren zugerechnet werden.<br />
* Eine weitere bedeutende Arbeit für den Denkmalpfleger Lutz Elbrecht war 1956/57 die Beseitigung der Neorenaissancefassade und Rekonstruktion der klassizistischen Fassade des Salongebäudes am Kamp (ab 1879 Rathaus, seit 1952 Sitz der Kreisverwaltung).<br />
* 1955 projektierte er das Kaufhaus „Magnet" am Alexandrinenplatz (heute Kaffeehaus Sparre). Bereits ab 1952 war Lutz Elbrecht als „Kreishelfer für Denkmalpflege“ des Institutsfür Denkmalpflege in Schwerin tätig. Bis zu seinem Tod setzte er sich unermüdlichab 1979 in der Interessengemeinschaft Denkmalpflege im Kulturbund der DDR und gleichzeitig im Vorstand der Gesellschaft für Denkmalpflege, für den Erhalt und die Pflege des Kulturerbes vor allem im damaligen Kreis Bad Doberan ein.<br />
* Am 9. Juli 1984 verstarb Lutz Elbrecht in Bad Doberan.<br />
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====Familie Carlson (Bauunternehmen, Bäckerei) ====<br />
* Jöns Carlson gilt als Ahnherr der Doberaner Carlsons, die im Laufe der Jahrzehnte einen beeindruckenden Werdegang hingelegt haben, Er wurde in Schweden geboren; sein Weg führte ihn nach Mecklenburg. Jöns arbeitete als Maurer, mit seiner Frau Marie Sophie Carlson, geb. Burmeister lebte er in Doberan, Sie hatten sechs Kinder, eins von ihnen war Hermann Carlson. <br />
* Hermann Carlson wurde am 26,10,1875 in Doberan geboren. Er war Maurergeselle und später Bauunternehmer. Hermann heiratete Frieda Josephine Mathilde Carlson, geb. Harms, Mit ihren Kindern lebten sie in Doberan. Vier ihrer sieben Kinder mussten die Eltern früh zu Grabe tragen.<br />
* Hermann gründete die Firma H. Carlson & Sohn, Dort arbeitete er zusammen mit seinem ältesten Sohn, Sie kauften mehrere Grundstücke, zum Beispiel „Am Rosenwinkel“ und erbauten dort Häuser.<br />
* Hermann Carlson starb am 30.09.1943 in Doberan. Testamentarisch hat er darüber verfügt, wer welche Häuser „Am Rosenwinkel“ erbt. Sohn Hans erhielt die Hausnummern 1 und 2, Hermann Nummer 4 und 5, Tochter Grete die Nummern 6 und 7. Keines der Kinder sollte die Häuser verkaufen, sondern weiter an die Enkel geben, damit die Häuserreihe im Familienbesitz bleibt.<br />
* Lediglich zur Finanzierung von Ausbildung, Studium oder Geschäftsgründung duldete Hermann eine Belastung der Häuser.<br />
* Ihr ältester Sohn Hans Carlson wurde am 01.07.1900 in Doberan geboren. Von 1919 bis 1922 absolvierte er eine Lehre des Maurerhandwerks bei seinem Vater in Doberan, Am28.02.1922 legt Hans Carlson seine Gesellenprüfung bei der Mecklenburgischen Handwerkskammer mit dem Prädikat ausgezeichnet ab. Beisitzer in der Prüfung ist der Doberaner Baumeister Albert Gading.<br />
* Am 01.02.1937 bestätigt die Reichskammer der bildenden Künste Hans Carlson zur Berechtigung der Berufsausübung als baugewerblich tätiger Architekt. Gültigkeit erhält dieses Prädikat für die Jahre 1936-1939, die eingeklebten Marken auf der Rückseite des Ausweises belegen das. <br />
* Nach dem Krieg wurde er am 10.11. in die Liste der Genossen der Genossenschaft des Bauhandwerks Mecklenburg-Vorpommern e. G. m .b. H. Schwerin aufgenommen. Per Postkarte wurde dies am 24.09.1948 durch das Amtsgericht Schwerin bekanntgegeben.<br />
* Hans heiratete Frieda Carlson, sie bekommen zwei Kinder: Paul Friedrich und Elisabeth.<br />
* Hans Bruder Hermann Carlson wurde am 06.03.1903 in Doberan geboren. Er machte eine Bäckerlehre, wurde Bäckermeister und gründete die Bäckerei Carlson. <br />
* Hermann heiratete Käthe Carlson und sie bekamen die Kinder Ingeborg und Jürgen. Ihre Tochter heiratete Günter Hermann, ihr Sohn betrieb die Bäckerei im Parkentiner Weg, die mittlerweile sein Sohn Jörg übernommen hat.<br />
* Hans Schwester Grete wurde am 03.12.1909 in Doberan geboren, Sie heiratete Hans Eichstädt. Sie haben zwei Kinder: Helga und Hans-Joachim.<br />
<br />
===Persönlichkeiten aus Kunst und Kultur===<br />
====Ehm Welk====<br />
* [http://www.ehm-welk-haus.de/ www.ehm-welk-haus.de]<br />
[[Datei:Dob678.PNG|600px|zentriert]]<br />
<br clear="all"/><br />
[[Datei:Dob701.jpg|600px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan R Ehm1.PNG|600px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan R Ehm2.PNG|700px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan R Ehm3.PNG|700px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan R Ehm4.PNG|700px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan R Ehm5.PNG|700px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan R Ehm6.PNG|800px|zentriert]]<br />
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====Gerhard Ringeling====<br />
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[[Datei:Dob706.PNG|300px|zentriert]]<br />
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'''Landschaft den Menschen zugeordnet''' <br />
* Seine besondere Liebe gilt dem Fischland / Zum 100. Geburtstag von Gerhard Ringeling – ein begabter norddeutscher Erzähler(Demokrat, 1987)<br />
* „Sei er nun Maler oder Dichter, Gelehrter, Bildhauer oder Musiker, — immer wieder kommt einer, dem in irgendeinem Seelenwinkel der göttliche Funke glüht, in unser abgeschiedenes Fischland und steht und atmet und ist gefangen und geht mit Heimweh und muß nun künden von der herben, schwer zugänglichen Schönheit dieses Stückes Erde zwischen Bodden und Meer, zwischen Darß und Ribnitzer Heide.<br />
* Sie reicht weit zurück, die Reihe dieser Fischlandkünder, und bricht nicht ab bis auf den heutigen Tag.<br />
* In diese Reihe tritt nun auch Gerhard Ringeling, der Doberaner Gymnasiallehrer.<br />
* So schrieb der Heimatschriftsteller F. W. Droß in den „Mecklenburgischen Monatsheften", als 1935 im Wiehern-Verlag Berlin Gerhard Ringelings „Seefahrend Volk — Vier Erzählungen vom alten Fischland" erschien.<br />
* Der Autor war den Lesern der „Mecklenburgischen Monatshefte" zu diesem Zeitpunkt bereits kein Unbekannter mehr. Er hatte Porträtskizzen über Johannes Troja und Heinrich Seidel (denen er sich innerlich besonders verbunden fühlte) geschrieben, ebenso über Richard Wossidlo und andere »Mecklenburger Leute".<br />
* Mit der „Fischländer Weihnacht" (ein Vorabdruck aus „Seefahrend Volk") hatte er seine ausgesprochene Begabung als norddeutscher Erzähler ausgewiesen.<br />
* Nach 1945 bringt die Evangelische Verlagsanstalt Berlin unter dem schlichten Titel „Erzählungen" zwölf der schönsten Geschichten Gerhard Ringelings in mehreren Auflagen heraus. Die vier Erzählungen vom alten Fischland aus „Seefahrend Volk" sind um acht, überwiegend im norddeutschen Raum handelnde, erweitert worden.<br />
* Als sich der Verlag 1969 zu einer nochmaligen (der zwölften) Auflage der Erzählungen von Gerhard Ringeling entschloß, nannte er — neben der Verehrung für den 1951 heimgegangenen Autor — einen zweiten Grund: „überschaut man den Bestand an christlicher Literatur, die im Formalen den anzulegenden Maßstäben genügt und in der Aussage zentral bleibt, ohne in Frömmelei auszuarten, so kann man nicht von einer Fülle sprechen.<br />
* Schon deshalb bot Ein begabter norddeutscher Erzähler sich eine Neuauflage an. Auf den Seiten dieses Buches ist beides eingefangen, die Landschaft und der Mensch: die Landschaft, nicht isoliert als Idylle oder Hort der Dämonen geschildert, sondern dem sie bewohnenden Menschen zugeordnet — der Mensch, nicht als Held oder Schuft herausgeputzt, sondern als einer, der bewußt oder unbewußt auf Gottes Gnade wartet.<br />
* "So bleiben die der Historie entnommenen Gestalten blutvoll und im tiefsten Sinne menschlich, ihr Handeln und Entscheiden rührt auch uns an." <br />
* 1947 erschien — in 2. Auflage — bei Hinstorff in Rostock das Buch von Gerhard Ringeling „Fischländer Volk — Geschichte und Schicksal einer mecklenburgischen Küstenlandschaft".<br />
* In ihrem Fischland-Buch schrieb Käthe Miethe: „Das kleine Buch des Doberaner Studienrats Dr. Ringeling „Fischländer Volk“ läßt teils chronikhaft, teils novellistisch in bunten Bildern das Werden des Fischlandes an uns vorüberziehen.<br />
* Weil Dr. Ringeling als der beste Kenner der Geschichte der deutschen Segelschiffahrt gilt, dessen grundlegendes Buch über die Segelschiffahrt mit großem Verlangen erwartet wird, stehen in seinem „Fischländer Volk“ Schiffer und Schiffahrt natürlich an erster Stelle.<br />
* Die novellistischen Schilderungen in diesem Buch erreichen nur selten die künstlerische Gestaltung und dramaturgische Spannung seiner Erzählungen.<br />
* Im Schlußwort des Buches wendet sich Ringeling eindringlich an seine Leser, ihn — soweit vorhanden — für seine geplante größere Darstellung der Geschichte der mecklenburgischen Segelschiffahrt mit Material zu unterstützen.<br />
* Doch zu diesem Buch, mit dem er sein literarisches Lebenswerk krönen wollte, kam es nicht mehr: Gerhard Ringeling starb am Silvestertag des Jahres 1951, erst vierundsechzigjährig.<br />
* Am 19. Juni war sein 100. Geburtstag. Manchmal tauchen seine „Erzählungen" im Antiquariat auf: wer zugreift und sie liest, wird nicht enttäuscht sein, sondern sich angerührt fühlen vom Schicksal der leichtsinnigen Margret, der schlimmen Brigitt oder des Schmiedes Jakobus Borgwardt, der ausging, „Gerechtigkeit zu suchen, und Gnade fand". Friedrich Schulz<br />
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[[Datei:Doberan J Ringeling1.PNG|900px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan J Ringeling2.PNG|900px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan J Ringeling3.PNG|500px|zentriert]]<br />
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====Ernst Voß====<br />
* [https://de.wikipedia.org/wiki/Ernst_Voß https://de.wikipedia.org/wiki/Ernst_Voß]<br />
[[Datei:Doberan R Voß.PNG|400px|zentriert]]<br />
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<gallery mode="packed" widths="200px" heights="400px"> <br />
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Datei:Dob965.PNG<br />
Datei:Dob967.PNG<br />
Datei:Dob968.PNG<br />
Datei:Dob969.PNG<br />
</gallery><br />
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====Felix Mendelssohn-Bartholdy====<br />
[[Datei:Dob751.jpg|400px|zentriert|thumb|Gemälde von Eduard Magnus 1846]]<br />
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[[Datei:Doberan Z61.PNG|700px|zentriert]]<br />
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* '''Felix Mendelssohn-Bartholdy(1809-1847) hat in Bad Doberan komponiert'''(''Aus der Redaktion(Ostseezeitung, 02.02.2009)''<br />
* Rostock . Der Komponist Felix Mendelssohn-Bartholdy wäre am 3. Februar 200 Jahre alt geworden. Gefeiert wird vor allem in den Städten seines Wirkens Berlin, Leipzig und Hamburg.<br />
* Aber auch die Mecklenburger haben Grund, den "Mozart des 19. Jahrhunderts", wie Robert Schumann seinen Kollegen und Zeitgenossen nannte, hochleben zu lassen.<br />
* Als 15-Jähriger verbrachte Mendelssohn im Sommer 1824 einen vierwöchigen Urlaub im ersten deutschen Seebad Heiligendamm und in Doberan. Dabei hat er auch komponiert, wie die pensionierte Musiklehrerin Marianne Strack aus Rostock belegen kann. ''Die "Doberaner Blasmusik" wurde am 13. Juli 1824 in Doberan uraufgeführt.''<br />
* Sie fand die "Doberaner Blasmusik" in den Archiven: Die pensionierte Musiklehrerin Marianne Strack hat herausgefunden, dass Felix Mendelssohn-Bartholdy, der am 3. Februar 1809 geboren wurde, als Fünfzehnjähriger in Bad Doberan komponiert hat. <br />
* Marianne Strack verehrt Mendelssohn seit ihrer Studienzeit in Leipzig. "Ich habe in Briefen der Familie von Doberan gelesen. Also muss er hier gewesen sein", sagt die Mendelssohn-Forscherin. <br />
* Tatsächlich findet sie viele weitere Briefe, in denen der junge Felix beschreibt, wie er mit dem Vater die Tage an der Ostseeküste verlebt. Es sind vor allem Spaziergänge in und um Doberan, die den Naturfreund Mendelssohn beeindrucken. Von nachhaltiger Wirkung aber ist eine kleine Hofkapelle bestehend aus Holzbläsern, Hornist und Basshornist, der Mendelssohn täglich im Salon beim Speisen lauscht. Von Komponierlaune gepackt, schreibt er ein kleines Nachtstück für die "Hofharmonie", wie das Ensemble heißt. Die Uraufführung der "Doberaner Blasmusik" ist am 13. Juli 1824. Mendelssohn wird sie später weiter verarbeiten, zur "Ouvertüre zur Harmoniemusik" op.24.<br />
* Marianne Strack findet im Landeshauptarchiv die einzelnen Stimmen der Musiker ¬ für sie der Beweis, dass Mendelssohn in Doberan die Komposition hinterlassen hat. "Das Stück wird später, wenn Mendelssohn Gewandhaus-Kapellmeister in Leipzig ist, immer an seinem Geburtstag am 3. Februar als Ständchen dargebracht", hat sie weiter recherchiert.<br />
* Trotzdem ist die Blasmusik in Vergessenheit geraten. Im vergangenen Jahr wird sie erstmals wieder von einem Bläserensemble der Hochschule für Musik und Theater Rostock, am Ort der Uraufführung in der heutigen Kreisverwaltung, in der gleichen Besetzung wie 1824 aufgeführt. Professor Günter Weidlich von der Hochschule hat es einstudiert.<br />
* "Das Stück beweist die große Begabung des Fünfzehnjährigen", sagt er. "Im zweiten Teil, dem Allegro, ist der, Sommernachtstraum’ deutlich zu spüren." Am 13. Februar will Weidlich die "Doberaner Blasmusik" in der Hochschule für Musik und Theater erneut erklingen lassen.<br />
* Der Leiter des Mendelssohn-Archivs in Berlin, Roland Schmidt- Hensel, bestätigt: "Der Doberan-Aufenthalt ist dokumentiert." Allerdings sei eine Prüfung der Doberaner Noten noch nicht abgeschlossen. <br />
* Im Kurort Bad Doberan gibt es bereits Überlegungen, wie der Mendelssohn-Besuch auch touristisch vermarktet werden kann. Vom Frühsommer an soll es einen Mendelssohn-Pfad geben, auf dem Besucher auf den Wegen des jungen Komponisten wandeln können.<br />
* Das Eröffnungskonzert der Festwoche „220 Jahre Heiligendamm“ am Sonntag, dem 9. Juni 2013 um 19.30 Uhr im Festsaal, Salongebäude in Bad Doberan, wird einem sehr berühmten Badegast des 19. Jahrhunderts gewidmet: Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847). Der damals erst Fünfzehnjährige logierte 1824 mit seinem Vater Abraham Mendelssohn Bartholdy (1776-1835) in der großherzoglichen Sommerresidenz Doberan und genoss einen Monat lang die Sommerfrische an der mecklenburgischen Ostseeküste.<br />
* Der Aufenthalt im Juli 1824 ist für den jungen Felix eine wahre Inspiration und geprägt von Spaziergängen in und um Doberan, die den Naturfreund Mendelssohn besonders erfreuten und er beschreibt der daheim gebliebenen Familie u.a. seine Ausflüge auf den Buchenberg mit einem Musiker der Hofharmonie. Mit einem Fernglas beobachten sie „die tanzende See mit Spitzenhauben in Weiß und Grau“. Zu seinen Vergnügungen gehört auch das Baden in der Ostsee. Felix Mendelssohn Bartholdy zählt zu den bedeutendsten Komponisten des 19. Jahrhunderts und stand mit wichtigen Musiker seiner Zeit wie Chopin und Schumann in regem Austausch. Die Konzertlesung „Tanzende See“ bezieht sich im Titel auf den Aufenthalt Mendelssohns, wenn auch nicht alle Werke und Texte in einem direkten Zusammenhang mit dem Ostsee-Aufenthalt im Ersten Deutschen Seebad stehen.<br />
<br />
====Ludwig Bang====<br />
[[Datei:Dob200.JPG|700px|zentriert]]<br />
[[Datei:Dob955.PNG|700px|zentriert]]<br />
[[Datei:Dob956.PNG|700px|zentriert]]<br />
<br />
====Kate Diehn-Bitt====<br />
[[Datei:Doberan Z56.PNG|800|gerahmt|zentriert|…]]<br />
<br />
====Frank Zappa====<br />
<br />
[[Datei:Dob677.PNG|gerahmt|zentriert|…]]<br />
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<br />
<gallery mode="packed" widths="200px" heights="400px"> <br />
Datei:Za1.PNG<br />
Datei:Za2.PNG<br />
Datei:Za3.PNG<br />
Datei:Za4.PNG<br />
Datei:Za5.PNG<br />
Datei:Za6.PNG<br />
Datei:Za7.PNG<br />
Datei:Za11.jpeg<br />
</gallery><br />
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<br />
* '''Wie Zappa nach Bad Doberan kam'''<br />
* ''Denkmal: Nicht in Baltimore, auch nicht in Los Angeles oder Montreux - ausgerechnet in einer Kleinstadt in Mecklenburg- Vorpommern wird eine Büste des genialen US-Rock- stars aufgestellt. Eine Geschichte, die vor 30 Jahren begann - in der ehemaligen DDR.(von Ekkehart Eichler)''<br />
* Weihnachten. Ostern. Silvester. Für Wolfhard Kutz fallen am nächsten Sonnabend alle nur denkbaren Festtage zusammen. Denn an diesem 27. Juli um 13.30 Uhr wird das Denkmal eingeweiht, die Büste des großen Meisters. Mit allerlei psychedelischem Brimborium, wie es sich gehört. Das ironische Lächeln um den von Schnauzer und Unterlippenbürste gerahmten Mund, die markante Hakennase im hageren Gesicht, der zum Pferdeschwanz gebändigte Schopf, der spöttische Blick - alles in Bronze gegossen für die Ewigkeit: Frank Zappa.<br />
* Der US-Musiker (1940-1993) gilt vielen als größtes Genie der Rockgeschichte. Charismatisch. Begnadet. Durchgeknallt. Zauberer wüster Underground-Oratorien, Autor grotesker Popsongs. Bürgerschreck und Provokateur, Botschafter der US-Gegenkultur. <br />
* Viele Orte kämen für ein Denkmal in Frage: Baltimore, wo der Spross griechisch-arabisch-sizilianischer Abstammung zur Welt kam. Los Angeles, wo er 1964 die "Mothers of Invention" gründete. Montreux, wo 1971 während des Zappa-Konzerts ein Brand ausbrach. Prag, wo Zappa zum Handelsattache und Freund Vaclav Havels avancierte. Selbst die Rock'n'Roll Hall of Fame in Cleveland weist lediglich einen Schriftzug in Glasgravur vor. Nein, es ist ausgerechnet eine Kleinstadt in Mecklenburg-Vorpommern, die den großen Zappa auf den Sockel hievt: Bad Doberan an der Ostsee, 12 000 Einwohner.<br />
* Vom Rock-Olymp so weit weg wie Karl Moik von Jimi Hendrix. Eigentlich. Vor mehr als 30 Jahren beginnt diese Geschichte, in tiefsten DDR-Zeiten. Mit seiner ersten Zappa-Platte "Burnt weenie sandwich" katapultiert sich 1971 der 16-jährige Wolfhard Kutz in eine zappatriotische Umlaufbahn, auf der er bis heute kreist. "So eine Musik hatte ich noch nie gehört. Extrem dissonant, aber ein fantastisches harmonisches Ganzes.<br />
* Ich musste mehr haben." Er sammelt Originalplatten, ob auf dem Schwarzmarkt erhökert, von der Oma in die DDR geschmuggelt oder schlicht vom Zoll im Westpaket nicht entdeckt. Jeder Akkord, jede Textzeile wird mit einer Leidenschaft aufgesogen, wie sie nur dem Mangel entwächst.<br />
* Kein Wunder, dass Zappa-Verehrer Kutz auch ins Fadenkreuz der Stasi gerät. Nach der Wende rufen Kutz und seine Zappa-Verrückten ein Festival mit Live-Musik rund um ihr Idol ins Leben - die Zappanale.<br />
* Seit 1990 treffen sich Jahr für Jahr Ende Juli mehr Fans und Musiker auf der Pferderennbahn zwischen Bad Doberan und Heiligendamm. Hier entsteht 1999 die Idee eines Zappa-Denkmals. Natürlich in Bad Doberan, denn "das ist der einzige Ort mit einem eingetragenen Frank-Zappa-Verein", sagt Wolfhard Kutz. Auch für den Zappaologen Jim Cohen aus München ist Bad Doberan der einzig wahre Standort, "weil hier die Bewegung Arf-Society geboren wurde - von den Fans, nicht von Kunstmäzenen". <br />
* Ein Zappa-Denkmal erfordert aber Stehvermögen. Denn dieser Mann war die personifizierte Provokation. Ein Bürgerschreck, dem keine Konvention heilig war, der unermüdlich den American Way of Life attackierte, verpackt in atonal- avantgardistische Klangorgien. Gelegentlich schmuggelte er seine drastischen Botschaften sogar in hitparadenkompatible zuckersüße Balladen. <br />
* So erzählt "Bobby Brown" von den Sexualfantasien eines jungen Mannes, der im Refrain behauptet: "Oh Gott, ich bin der amerikanische Traum."<br />
* Und so einen Mann soll man vor den braven Mecklenburgern auf einen Sockel stellen? Die Zappa-Jünger haben einen Vorteil: Ihr Idol war vor Ort nur Insidern bekannt. Und was in Amerika wegen Anstößigkeit auf den Index wandert, regt in Mecklenburg niemanden auf. Außerdem sei alles eine Frage der Interpretation, meint Jim Cohen. <br />
* Man kann Zappa nämlich auch so sehen: "Er verabscheute Hippies. Er hasste Drogen, weil sie den Geist lahm legen.<br />
* Er war ein überzeugter amerikanischer Patriot. Und seine zentrale Botschaft war: Nicht verdummen lassen, nicht gleichgültig werden, nie bequem sein."<br />
* Mit solchen Argumenten zogen Wolfhard Kutz und sein Mitstreiter Michael Heinze aus Braunschweig in Bad Doberan durch Ausschüsse und Fraktionen, um ihr Projekt vorzustellen.<br />
* Die Stadtvertreter verweisen auf Namen, die den Ort schmücken, wie Ehm Welk, Autor der "Heiden von Kummerow". Für viele endet die Toleranz mit den Beatles oder Stones.<br />
* Bürgermeister Hartmut Polzin - inzwischen Ehrenmitglied der Arf-Society - preist Zappa immerhin als politisch ambitionierten Menschen. So weicht die Front aus Ablehnung und Desinteresse auf.<br />
* Die entscheidenden Argumente sind wirtschaftlicher Natur. Die Zappanale, die dieses Jahr ihre 13. Auflage erlebt, ist längst ein wichtiger Wirtschaftsfaktor geworden. Wenn Underground-Ikonen wie Don Preston, Bunk Gardner, Roy Estrada oder Jimmy Carl Black kommen, "trägt das unseren Namen in die Welt", sind sich Kutz und der Bürgermeister einig.<br />
* Schließlich werden Skulptur und Sockel (etwa 15 000 Euro) aus eigenen Mitteln und über Sponsoren finanziert. Auch die Reinigung bleibt nicht an der Stadt hängen. Und der Standort ist ein Kompromiss. Weil der Kamp, die grüne Innenstadtinsel, mit klassizistischen Gebäuden und zwei chinesischen Pavillons ausscheidet, wählte man eine kleine Halbinsel am verkehrsreichen Alexandrinenplatz - zwischen Dobra-Kaufhaus und Schwanen-Brunnen.<br />
* Am 20. September 2001 passierte der Vorschlag die Stadtvertretung ohne Gegenstimme. Der Bildhauer Vaclav Cesak aus Pilsen gestaltete die Büste nach einem Foto aus "Burnt weenie sandwich". Franks Geschwister Candy und Bob werden am nächsten Wochenende zur Enthüllung erwartet. Und für Wolfhard Kutz erfüllt sich ein Lebenstraum.(Internet: www.arf-society.de Das Ensemble Modern eröffnet am 13. September (Musikhalle) mit Zap- pas "Greggery Peccary & Other Per- suasions" das Hamburger Musikfest)<br />
<br />
===Weitere Persönlichkeiten aus der Stadtgeschichte===<br />
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====Herzog Adolf Friedrich====<br />
* [https://de.wikipedia.org/wiki/Adolf_Friedrich_zu_Mecklenburg https://de.wikipedia.org/wiki/Adolf_Friedrich_zu_Mecklenburg]<br />
[[Datei:Dob679.PNG|400px|zentriert]]<br />
Herzog Adolf Friedrich & Feodora von Reuss<br />
[[Datei:Villa Feodora.jpg|400px|zentriert]]<br />
Villa Feodora<br />
[[Datei:Hochzeit Adolf Friedrich.jpg|400px|zentriert]]<br />
Hochzeit<br />
[[Datei:Erbprinzessin Elise von Reuss mit ihren Kindern.jpg|400px|zentriert]]<br />
Erbprinzessin von Reuss mit ihren Kindern<br />
[[Datei:Sarkophag Feodora.jpg|400px|zentriert]]<br />
Sarkophag von Herzogin Feodora im Doberaner Münster<br />
<br />
====Madame Reichard====<br />
[[Datei:Dob759.PNG|300px|zentriert]]<br />
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'''Das luftschiffende Frauenzimmer''' <br />
*''Vor 170 Jahren — Ballonaufstieg in Doberan (I)''<br />
* ( Ostsee-Zeitung, Juli 1989 - Zeitungsregestensammlung Carl Christian Schmidt/Archiv Münsterverwaltung Bad Doberan)<br />
* Das Jubiläum des Ballonfluges von Wilhelmine Reichard soll Anlaß sein, dieser ungewöhnlichen Frau zu gedenken, wobei bisher unveröffentlichtes Archivmaterial verwendet wurde.<br />
* Wilhelmine Schmidt (1788 - 1848) war seit 1806 mit Gottfried Reichard, dem nach W. Jungius zweiten deutschen Ballonflieger, verheiratet. Reichard startete 1810 mit einem selbstgebauten Ballon, Wilhelmine stieg im April 1811 in Berlin als erste Deutsche zu einer 1 l/2stündigen Luftreise auf, Ihr dritter Flug (Sept. 1811 in Dresden) endete mit einer schweren Havarie. Bei starkem Sturm stieg der Ballon sehr rasch auf mehrere tausend Meter, die Pilotin verlor das Bewußtsein.<br />
* Als sie wieder zu sich kam. erblickte sie über sich nur noch einige Stofffetzen, die sich im heftigen Seitenwind wie ein Segel blähten, den Absturz so um einige Augenblicke verzögernd. Die Reste des Ballons verfingen sich in einer Baumgruppe, die Gondel stürzte zu Boden, die Fliegerin, erneut bewußtlos, kam erst nach Stunden wieder zu sich. <br />
* Fünf Jahre später, inzwischen war Wilhelmine Mutter von vier Kindern, bestieg sie erneut einen Ballon. Ihre Aufstiege, u. a. in Brüssel, Hamburg, Wien, Prag, Warschau und München, wurden zur Routine.<br />
* Die Einnahmen aus den Eintrittspreisen dienten der Finanzierung der im Jahre 1816 gegründeten chemischen Fabrik ihres Mannes im Plauenschen Grund bei Dresden.<br />
* Der von ihr im Sommer 1819 in Hamburg, Lübeck, Doberan und Bremen benutzte Ballon dürfte der fünfte der sechs von Reichard gebauten „Bälle“ gewesen sein. Er war mit Wasserstoff gefüllt, der am Startort aus einer chemischen Reaktion von Schwefelsäure und Eisen erzeugt wurde.<br />
* Die etwa 200 Quadratmeter große Hülle, in Handarbeit genäht, bestand aus feinster Seide, die mit Firnis hauchdünn, aber luftdicht abgedeckt war.<br />
* Am 16. Juli traf Madame Reichard in Doberan ein; in der letzten Juliwoche wurde der Ballon im großherzogliohen Palais in Rostock (am heutigen Universitätsplatz) dem Publikum gezeigt.<br />
* Eine Rostocker Zeitung vom 29. Juli schrieb: „Das hiesige Publikum hat sowohl den Ballon, womit bereits 18 (?) Luftreisen gemacht sind, als auch die anderen Apparate mit vieler Aufmerksamkeit, sehr zahlreich In Augenschein genommen, und erwartet daher von diesem hier hoch nie gesehenen Schauspiel ein um so größeres Vergnügen.“ Am- 30. Juli wurde der Ballon für die Armen zum herabgesetzten Preis von 8 Schilling (Erwachsene) und 4 Schilling (Kinder) gezeigt.<br />
* Über die Luftreise in Doberan selbst werden wir in unserer nächsten Sonnabendausgabe berichten(Dr. H. Rehwaldt).<br />
<br />
'''Die geglückte Luftreise''' <br />
*''Vor 170 Jahren - Ballonaufstieg in Doberan (II)'' <br />
* ( Ostsee-Zeitung, Juli 1989 - Zeitungsregestensammlung Carl Christian Schmidt/Archiv Münsterverwaltung Bad Doberan)<br />
* Über den Ballonaufstieg in Doberan 1819 berichtet der Zeitzeuge H. G. Studemund (das bisher nicht veröffentlichte Originalmanuskript wurde mir dankenswerterweise vom Staatsarchiv Schwerin zugänglich gemacht): „August 8. Frau Profeßorin Reichard erhob sich um 5 Uhr nachmittags in die Luft. Zum Lokal der Füllung und des Aufsteigens war ein geräumiger Rasenplatz neben der Kirche gewählt.<br />
* Nachdem die Luftschifferin sich den Allerhöchsten Herrschaften auf der dort errichteten Tribüne empfohlen hatte, stieg sie in den Korb, erhob sich unter Pauken und Trompetenschall langsam in die Luft, winkte den Tausenden unter ihren Füßen mit der Fahne die Abschiedsgrüße zu und leerte über und neben der Thurmspitze noch sichtbar einen Ballastbeutel, in Folge deßen sie bald als ferner Punkt den Blicken der Zuschauer entschwand.<br />
* Als der Wind zum Meere trieb, so ließ sie sich bald, etwa 1/2 Meile von Doberan wieder zur Erde herab. Die Fahrt war vollkommen glücklich, und nachdem die Luftschifferin im Hofwagen zurückgekehrt war, folgte bald ihr Ballon, welcher noch schwebend und von sicheren Wächtern geführt, durch alle Straßen von Doberan reisete.<br />
* Man will behaupten, daß das erhabene Schauspiel etwa 4000 Zuschauer versammelt hatte. Einige kleine Probe-Ballone, welche als Vorboten und zur Beobachtung des Windes vorausgeschickt wurden, müßten noch jetzt über den Wolken schweben, wenn ihre Kraft nicht erloschen ist.“<br />
* Derselbe Autor wurde von dem Ereignis zu einem zwölfstrophigen Gedicht beflügelt, das weitere Einzelheiten des Aufstiegs wiedergibt. Es heißt dort u. a.: „Schon spannen sich die schlaffen Seile;/ Es ringt mit der verhaßten Haft / Stets mächtiger nach jeder Weile / Des stolzen Balles volle Kraft. Der leichte Korb beginnt zu schweben / Nimmt Fernrohr jetzt und Ballast ein!/ Es wird der Anker ihm gegeben, / Und die Sylphide steigt hinein. Dem schwarzen Punkte i n den Lüften / Folgt auf der ernsten Bahn zum Meer / Mit schnellem Flug auf allen Triften, / Der Renner hülfebringend Heer.“<br />
* Für den Pächter des Kammerhofes, auf dessen Feld der Ballon niederging, brachten die „Renner“, die begeisterten Zuschauer also, in Equipagen, zu Pferd und einfach zu Fuß allerdings nicht „Hülfe“, sondern nur Ärger mit sich, zertraten sie ihm doch seine schönen, fast reifen Erbsen. „Min Arften, o min Arften“, jammerte er verzweifelt, gab sich aber rasch zufrieden, als. ihm der Großherzog die Michaelspacht erließ.<br />
* Der Abend mit einer Ovation im Doberaner Theater gestaltete sich zum waren Triumph für das tapfere „luftschiffende Frauenzimmer“, wie die damaligen Zeitungen voller Anerkennung schrieben(Dr. Helge Rehwaldt).<br />
<br />
==Kur- und Bäderwesen, Tourismus, Sport, historische Bauten==<br />
===Medizinische Einrichtungen===<br />
<br />
[[Datei:Doberan Z54.PNG|700px|zentriert]]<br />
<br />
===Kur- und Bäderwesen===<br />
'''Aus der Geschichte des ältesten Seebades'''<br />
* ''Kuren mit Molke, Eselsmilch und Wasser'' <br />
* ( Ostsee-Zeitung, Januar 1993 - Zeitungsregestensammlung Carl Christian Schmidt/Archiv Münsterverwaltung Bad Doberan)<br />
* 1836 starb der geistige Vater des ersten deutschen Seebades, der Hofrat Prof. Dr. Samuel Gottlieb von Vogel, und ein Jahr später folgte ihm der Großherzog Friedrich Franz I., der seinen Leibmedicus „wahrhaft hoch schätzte und ehrte", nach. Damit verlor das Land Mecklenburg-Schwerin einen der eifrigsten Förderer von Doberan-Heiligendamm und auch einen der wenigen weitblickenden und klugen Regenten in seiner Geschichte.<br />
* Der Nachfolger Paul Friedrich ließ in seiner nur sechsjährigen Amtszeit als Landesherr die Straßen nach Rostock und zum Damm ausbauen. Das Bettenhaus neben dem Saalgebäude in Heiligendamm erhielt eine Erweiterung um drei Stockwerke und so seine heutige Höhe. <br />
* Im Erdgeschoß verblieben die warmen Seebäder, die in 18 Kabinetten verabreicht wurden, außer den vier für die Großherzogliche Familie reservierten. Die Kabinette waren komfortabel eingerichtet mit Kanapees, Klingelschnüren usw., die Badewannen bestanden ursprünglich aus weiß überfirnistem Eichenholz und wurden jetzt allmählich durch Zement-Badewannen ersetzt. <br />
* Im schriftlichen Nachlaß von Prof. Vogel und seinen Nachfolgern finden sich reichlich Belege über die Heilkraft des Seewassers. Einiges davon erinnert an die Wunderheilungen der Bibel und ist wohl aus heutiger Sicht auch ein wenig unter Werbeaspekten zu betrachten. Interessant ist aber die Variationsbreite der Anwendung. Nicht nur die kalten und warmen Bäder allein, sondern auch die Beimischung oder die Abreibung mit stark jodhaltigem Tang oder das Trinken von Seewasser gehörten zur Behandlung.<br />
* Auch mit Molke, Eselsmilch und Mineralwasser wurde experimentiert, wie aus einer alten medizinischen Abhandlung zu entnehmen ist: „Versuche zu Milch-Anstalten wurden im Orte Doberan durch eine Eselinnen-Herde gemacht, auch eine Anstalt zum Ausschenken vieler Mineral-Wässer wurde etabliert, aber die 3/4 Meile weite Entfernung des Ortes vom Strande legte immer Hindernisse in den Weg; die Eselinnen wurden wieder abgeschafft, weil die Weiden zu weit entfernt waren, um zu jeder Zeit Milch bekommen zu können, und die Trinkanstalt wurde nur wenig besucht." <br />
* Mitte des 19. Jahrhunderts wurden in Heiligendamm eigens Molkenanstalten eingerichtet, um die Molke, der damals große Heilkraft zugesprochen wurde, dem Wasser beimengen zu können.<br />
* Gleichzeitig erfolgte der Auftakt zu einem weiteren Ausbau des Bades im Hinblick auf Übernachtungsmöglichkeiten, ohne daß Doberan als Ort der gesellschaftlichen Ereignisse seine Bedeutung verlor.<br />
* Der Großherzog Paul Friedrich ließ in westlicher Richtung, am Beginn der Steilküste, in kurzer Folge drei Villen für seine privaten Belange errichten, die im Zeitgeschmack englisch mit „Cottages” bezeichnet wurden.<br />
* Besonders und auch heute noch idyllisch gelegen ist davon am westlichen Ende das Alexandrinen-Cottage, so benannt nach der Großherzogin, die es viele Jahre bewohnte, einer Tochter der legendären Königin Luise und des Preußenkönigs Friedrich Wilhelm III. und Schwester des späteren Kaisers Wilhelm I.<br />
* Die Fürstin erreichte das hohe Alter von 89 Jahren und erfreute sich stets einer besonderen Beliebtheit und Wertschätzung. In ihren letzten Lebensjahren, als die Körperkräfte schon schwanden, ließ sie sich während ihres Sommeraufenthaltes täglich mit einem kleinen Eselskarren nach Doberan und um den Kamp kutschieren(Aus WOLF KARGE, Heiligendamm 1793-1993)<br />
<br />
<br />
<br />
'''Aus der Geschichte von Bad Doberan und Heiligendamm (40)'''<br />
* ''Regen- und Sturzbäder halfen gegen Kopfschmerzen'' <br />
* ( Ostsee-Zeitung, Juli 1997 - Zeitungsregestensammlung Carl Christian Schmidt/Archiv Münsterverwaltung Bad Doberan)<br />
* Bad Doberan. Schon vor 160 Jahren wurden genaue Messungen von Luft- und Wassertemperaturen vorgenommen - morgens um 7 und nachmittags um 4 Uhr - der Wellenschlag beachtet, die Richtung des Windes, die Gesamtwitterung und der Barometerstand in Augenschein genommen, so daß Dr. J. H. Becker in seinem Buch „Doberan im Sommer 1837", ein Jahr darauf bei Hinstorff in Parchim und Ludwigslust erschienen, genaueste Angaben machen konnte. <br />
* Mit dem unbeständigen Wetter im Januar und Februar hing nach Ansicht des Mediziners auch die im ganzen nordöstlichen Europa vorherrschende Grippe zusammen, die ebenfalls in Doberan grassierte. <br />
* Bis in den Mai blieb es ungewöhnlich kalt, und erst nach dem 20. im Wonnemonat begann es freundlicher zu werden. Mitte Juni machte sich ein schwefliger und dichter Nebel bemerkbar, aus dem „ein übelriechender Höhenrauch" wurde.<br />
* Interessant bei den Anmerkungen des Badearztes vor allem die Beziehungen zwischen Wetter und Krankheiten. So ist zu lesen, daß durch das angenehme und warme Wetter im September „die Neigung zu Durchfällen und zu Störungen der Verdauungs-Organe überhaupt allmählich verschwand."<br />
* Welchen Ruf Heiligendamm in jenen Jahren besaß, mag daraus ersichtlich sein, daß ein Patient aus Polen die weite Reise unternahm, um hier an der Ostsee durch die regelmäßigen Seebäder in Verbindung mit Regen- und Sturzbädern von seinen langjährigen Kopfschmerzen - Neurosen - befreit zu werden.<br />
* Ein „kaltes Sturzbad" beschrieb Becker mit „einem aus einer bedeutenden Höhe geschehenes Herabstürzen reichlicher Wassergüsse auf den entblößten Körper oder auf einen Teil desselben".<br />
* Andere Arten von Bädern waren auch Fall-, Gieß- oder Tropfbäder.<br />
* In Doberan besaß man zudem schon die Douche-Maschinen, die in ihrer Form Ähnlichkeit mit einer Feuerspritze hatten, und mit ihnen konnte man den Wasserstrahl ganz gezielt und dauerhaft auf eine bestimmte Stelle richten.<br />
* Erfolge erzielte man ebenfalls mit mineralischen Schlamm- und Moorbädern sowie mit Schwefelbädern.<br />
* Bereits seit 1818 gab es in Heiligendamm ein Gebäude, in das zwei Schwefeldampfmaschinen untergebracht waren.<br />
* Von besonderer Bedeutung war die Eisen-Quelle, „deren kräftiges Wasser in das in ihrer Nähe im Jahre 1823 neu erbaute, große, sehr geschmackvoll eingerichtete und Doberan zur wahren Zierde gereichende Badehaus geleitet wird".<br />
* „Doberan im Sommer 1837" war eine außergewöhnliche Werbung für die heilenden Kräfte in Doberan und Heiligendamm und könnte in der Gegenwart erneut eine Lanze für das älteste deutsche Seebad brechen(PETER GERDS)<br />
<br />
[[Datei:Doberan Z6.PNG|700px|zentriert]]<br />
<br />
<br />
===Beherbergung===<br />
<gallery mode="packed" widths="200px"><br />
Datei:Dob83.jpg|<br />
Datei:Dob304.jpeg|<br />
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Datei:Dob460.PNG|Mollistr. 12 und seine Geschichte<br />
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</gallery><br />
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[[Datei:Doberan Z7.PNG|700px|zentriert]]<br />
<br />
===Gaststätten===<br />
* [[Gaststätten]]<br />
<br />
===Stadt- und Bädermuseum===<br />
<br />
* [https://www.bad-doberan-heiligendamm.de/kultur-events/kulturhaeuser-museen/stadt-baedermuseum.html https://www.bad-doberan-heiligendamm.de/kultur-events/kulturhaeuser-museen/stadt-baedermuseum.html]<br />
<br />
[[Datei:Dob936.PNG|500px|zentriert]]<br />
[[Datei:Dob763.PNG|500px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan R Möckelhaus.PNG|600px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan Z1.PNG|600px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan Z3.PNG|600px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan Z4.PNG|600px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan Z5.PNG|600px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan Z37.PNG|600px|zentriert]]<br />
<br />
===Bad Doberan - Tourismus===<br />
* [[Bad Doberan - Tourismus|Tourismus]]<br />
<br />
'''Bad Doberaner Gästeführer'''<br />
[[Datei:Dob842.PNG|400px|zentriert]]<br />
[[Datei:Dob835.PNG|400px|zentriert]]<br />
[[Datei:Dob777.PNG|400px|zentriert]]<br />
[[Datei:Dob836.PNG|400px|zentriert]]<br />
<br clear="all"/><br />
[[Datei:Dob856.jpg|400px|zentriert]]<br />
<br clear="all"/><br />
[[Datei:Dob906.PNG|400px|zentriert]]<br />
[[Datei:Dob854.PNG|400px|zentriert|thumb|Gästeführer Peter Becker]]<br />
<br />
===Sport===<br />
<br />
<br />
* [[Sport in Doberan]]<br />
<br />
===Straßen,Baudenkmale und Sehenswürdigkeiten der Stadt Bad Doberan===<br />
<br />
'''Neue Straßennamen mit alter Tradition'''<br />
''Bad Doberan (Stadtverwaltung) Die Stadtverordnetenversammlung beschloß die Änderung der Straßennamen nach vorliegenden Vorschlägen, 1-11, die vom erweiterten Kulturausschuß aus den Vorlagen der CDU-Fraktion und des Kulturausschusses unter Einbeziehung der Meinung der Bevölkerung erarbeitet wurden(Bad Doberaner Stadtanzeiger, 15. Dez. 1990)''<br />
* Straße des Friedens wird in Dammchaussee umbenannt: Die Chaussee führt von Doberan nach Heiligendamm und wurde deshalb seit Gründung des Seebades als Dammchaussee bezeichnet. Aus dieser Tradition und der Rückbesinnung auf das erste deutsche Seebad hielt der Sonderausschuß es für zweckmäßig, diese Bezeichnung wieder einzuführen. <br />
* Die Heinrich-Klöcking-Straße wird wieder Neue Reihe: Dieser Name wurde bei der Bebauung der Straße eingeführt und hat somit Tradition. Die Umbenennung der Neuen Reihe in Heinrich-Klöcking-Straße (ebenso wie die zwei nachfolgenden Straßen) war eine Maßnahme der damaligen Stadtverwaltung (nach 1945) um Antifaschisten um jeden Preis auch in Doberan zu ehren. <br />
* Wilhelm-Bohm-Weg wird wieder Mittelstraße genannt<br />
* Ernst-Wolff-Straße soll wieder Friedhofstraße heißen. Da diese Straße die Zufahrtstraße zum neuen Friedhof war, sollte sie auch wieder traditionsgemäß diesen Namen führen.<br />
* Clara-Zetkin-Straße bleibt mit diesem Namen bestehen. Bei der Auswertung der Meinungen der Bad Doberaner Bürger, speziell der Clara-Zetkin-Straße sprachen sich etwa 80% für den Erhalt dieses Namens aus. Clara Zetkin als Begründerin der Frauenbewegung sollte nach Meinung der Mehrheit der Bevölkerung durch diesen Straßennamen geehrt werden.<br />
*Maxim-Gorki-Platz bleibt mit diesem Namen bestehen. <br />
* Die MTS-Siedlung soll in „Am Quellholz“ umbenannt werden: Die Bezeichnung „Die Cepelin“ würde für Einheimische jüngeren Datums und Fremde unklar sein. Waldsiedlung wurde abgelehnt wegen der Assoziation zu Wandlitz. Da das Quellholz gegenüber liegt und von seiner Attraktivität bereits anspricht, sprachen sich die Mitglieder der Sonderarbeitsgruppe einstimmig für die Bezeichnung „Am Quellholz“ aus. <br />
* Es wurde vorgeschlagen die Friedrich-Engels-Straße wieder in Friedrich-Franz-Straße umzubenennen: Hier spielte die Würdigung Friedrich Franz I. als Mitbegründer des ersten deutschen Seebades eine Rolle, und dazu kam, daß diese Straße zuvor über Jahrzehnte bereits Friedrich-Franz-Straße hieß. Viele Einwohner dieser Straße sprachen sich für diesen Namen aus.<br />
* Die Ernst-Thälmann-Straße wird auf Vorschlag in Mollistraße umbenannt: Hierüber gab es unterschiedliche Diskussionen. Die Mehrheit der Bevölkerung und der Arbeitsgruppenmitglieder plädierten für „Mollistraße“: a) aufgrund des dort hindurchfahrenden „Molli’s“;b) umgangssprachlich hat sich diese Bezeichnung bereits seit Jahrzehnten in der Bevölkerung eingebürgert. Man sollte auch auf diese Volkstümlichkeit Rücksicht nehmen. <br />
* August-Bebel-Straße bleibt mit diesem Namen bestehen. <br />
* Karl-Marx-Platz wird in Brunnenplatz umbenannt.<br />
* Aufgrund der Beschlußvorlage 38/90 zur Umbenennung der Straßennamen im Wohngebiet Buchenberg wurde folgendes beschlossen: Zu der Straßenbenennung Buchenberg sollte eine Sonderregelung getroffen werden. Aufgrund sehr vieler Vorschläge der Buchenbergbewohner wird der Name Ehm Welks als Straßenname fast 100%ig akzeptiert, aber nicht seine „Helden“. Darauf hat sich die Sonderarbeitsgemeinschaft zu folgendem Vorschlag entschlossen: Das Bauamt entscheidet über eine übersichtlichere Straßenführung und setzt dann im Einvernehmen mit der Stadtverordnetenversammlung die von der Sonderarbeitsgemeinschaft vorgeschlagenen Namen ein:<br />
* Ehm-Welk-Straße (Schriftsteller Heiden von Kummerow);<br />
* Gerhard-RingelingStraße (Schriftsteller und Lehrer am Gymnasium); <br />
* Heinrich-Seidel-Straße (Schriftsteller und häufiger Gast in Bad Doberan);<br />
* Rudolf-TarnowStraße (Volkstümerlicher Dichter, Burrkäwers);<br />
* JohnBrinkmann-Straße (Schriftsteller);<br />
* Ludwig-Bang-Straße (Heimatmaler von Bad Doberan). <br />
*Entschieden wurde: Straße der Freundschaft in Heinrich-Seidel-Straße; Straße der Gemeinschaft in Ehm-Welk-Straße; Straße der Solidarität in John- Brinckmann-Straße; Straße des Aufbaus in Rudolf-Tarnow Straße umzubenennen.<br />
* Mit diesen Vorschlägen hoffen wir, den Anwohnern des Buchenbergs und dem Neubaugebiet insgesamt gerecht zu werden. <br />
<br />
[[Datei:Dob907.PNG|700px|zentriert|Flecken Doberan]]<br />
<br clear="all"/><br />
<br />
[[Datei:Dob419.JPG|700px|zentriert|Bad Doberan]]<br />
<br />
====Bahnhof/Molli====<br />
* [[Bahnhof/Molli]]<br />
<br />
====Das Moorbad====<br />
* [[Das Moorbad]]<br />
<br />
====Kamp und Severinstraße====<br />
* [[Kamp und Severinstraße]]<br />
<br />
====Alexandrinenplatz====<br />
* [[Alexandrinenplatz]]<br />
<br />
====Markt, Baumstraße, Neue Reihe====<br />
* [[Markt, Baumstraße, Neue Reihe]]<br />
<br />
====weitere Straßen====<br />
* [[weitere Straßen]]<br />
<br />
<gallery mode="packed" widths="200px"><br />
<br />
Datei:Dob218.jpg|Friederich Franz Straße<br />
Datei:Dob362.jpeg|<br />
Datei:Dob297.jpeg|<br />
Datei:Dob421.JPG|<br />
Datei:Dob221.jpeg|Mollistraße<br />
Datei:Dob948.PNG|Ehm-Welk-Buchhandlung<br />
Datei:Dob949.PNG<br />
Datei:Dob916.jpg|Mollistr.(DDR)<br />
Datei:Dob833.PNG<br />
Datei:Dob847.PNG<br />
Datei:Dob918.jpg|Ziegenmarkt(DDR)<br />
Datei:Dob403.JPG|<br />
Datei:Dob412.JPG|<br />
Datei:Dob435.JPG|<br />
Datei:Dob256.jpeg|<br />
Datei:Dob262.jpeg|<br />
Datei:Dob229.jpeg|<br />
Datei:Dob250.jpeg|Lindenstraße<br />
Datei:Dob266.jpeg|Beethoven Straße<br />
Datei:Dob917.jpg|Severin-Beethoven Straße<br />
Datei:Dob423.JPG|<br />
Datei:Dob408.JPG|Puppenhaus Beethoven Straße<br />
Datei:Dob270.jpeg|Rostocker Straße<br />
Datei:Dob324.jpeg|Rostocker Straße<br />
Datei:Dob687.jpg|<br />
Datei:Dob491.jpg|<br />
Datei:Dob492.jpg|<br />
Datei:Dob272.jpeg|Kröpeliner Straße<br />
Datei:Dob314.jpeg|<br />
Datei:Dob273.jpeg|Goethe Straße<br />
Datei:Dob281.jpeg|Post- /Severinstraße<br />
Datei:Dob285.jpeg|Wossidlostraße<br />
Datei:Dob299.jpeg|Schützenplatz<br />
Datei:Dob301.jpeg|Am Wallbach<br />
Datei:Dob307.jpeg|Dammstraße<br />
Datei:Dob309.jpeg|<br />
Datei:Dob446.jpg|<br />
Datei:Dob447.jpg|<br />
Datei:Dob448.jpg|<br />
Datei:Dob316.jpeg|Lettowsberg<br />
Datei:Dob591.jpg|<br />
Datei:Dob465.PNG|Lessingschule 1952<br />
Datei:Dob467.PNG|Fritz-Reuterstr. 1953<br />
Datei:Dob468.PNG|Rost./Kröpel. Str. 1953<br />
Datei:Dob469.PNG|Rost. Str. 1952 (Vettersche Haus)<br />
Datei:Dob474.PNG|Lindenalle um 1900<br />
Datei:Dob472.PNG|Blick auf Buchenberg 19.Jh.<br />
Datei:Dob908.jpg|Stülower Weg(Blick vom Arbeitslager)<br />
<br />
</gallery><br />
<br />
[[Datei:Doberan R Wossidlostr..PNG|700px|zentriert]]<br />
<br />
===Die Burg, später "Haus des Handwerks"===<br />
* [[Die Burg, später "Haus des Handwerks" ]]<br />
<br />
===Denkmale===<br />
<br />
'''Backenzahn'''<br />
[[Datei:Dob951.PNG|700px|zentriert]]<br />
(Ostseezeitung 9.9.2001)<br />
<br />
<gallery widths="400px" heights="200px"><br />
Datei:Dob573.jpg<br />
Datei:Dob574.jpg<br />
Datei:Dob686.jpg<br />
</gallery><br />
Ehrenmal für die im Ersten Weltkrieg gefallenen und vermissten Soldaten auf dem Buchenberg (im Volksmund Backenzahn genannt) in Bad Doberan, Mecklenburg-Vorpommern/Das Ehrenmal wurde Ausgang der 1920er Jahre nach einem Entwurf des Architekten und Baumeisters Hans Carlson von der Baufirma H. Carlson & Sohn, damals Bad Doberan, Severinstraße 2, erbaut.<br />
<br />
'''Gedenkstein'''<br />
[[Datei:Dob580.jpg|700px|zentriert|Bad Doberan]]<br />
<br />
'''Wo ist der Gedenkstein geblieben?'''<br />
* ( Ostsee-Zeitung, Oktober 1997 - Zeitungsregestensammlung Carl Christian Schmidt/Archiv Münsterverwaltung Bad Doberan)<br />
* Bad Doberan. In Bad Doberan gab es einmal einen Vaterländischen Gedenkstein, der am heutigen Fußgängerüberweg bei der Post gestanden haben soll und irgendwann entfernt worden ist. Er trug die Inschrift „Allezeit treu bereit für des Reiches Herrlichkeit". <br />
* Im Hütter Wohld wurde dieser Findling von Forstmeister von Raven entdeckt und durch den Großherzog als Geschenk dem Doberaner Militärverein übergeben.<br />
* Im April 1912 war es dann schließlich soweit. In Anwesenheit, so zeitgenössische Quellen, von 14 Krieger- und Militärvereinen aus Doberan und Umgebung wurde der Stein auf dem Alexandrinenplatz aufgestellt.<br />
* Über Größe und Transport hieß es: „Der Granitfindling ist ungefähr 2 1/2 m hoch, 1 1/4 m breit und 1 m dick, hat also gut drei Kubikmeter Inhalt und 180 Zentner Gewicht.<br />
* Ende Februar war er unter mehrtätigen schweren Mühen aus seinem Lager gehoben, auf zwei mächtige, mit schmiedeeisernen Bändern zusammengekoppelte Eichenstämme gewunden und daran festgekettet worden." Mit einem Gespann und sechs Pferden davor erreichte dieser Stein in zwei Tagen Doberan. <br />
* An Ort und Stelle hatte Hofzimmermeister Reincke eine Hebevorrichtung aus drei Fichtenstämmen gebaut.<br />
* Daß bei der Prozedur alles ohne den geringsten Schaden und Unfall ablief, wurde besonders hervorgehoben. Wo aber ist nun der Findling geblieben?(P. GERDS)<br />
<br />
<br />
'''Gedenken an Gorbatschow'''<br />
*''Stein und Eiche werden nun gesetzt''<br />
* (von Werner Geske - Ostsee-Zeitung, November 1992 - Zeitungsregestensammlung Carl Christian Schmidt/Archiv Münsterverwaltung Bad Doberan)<br />
* ''Bundesminister und Doberaner Bürger vollziehen gemeinsam feierlichen Akt'' <br />
* Bad Doberan. Für den 72jährigen Erich Vick geht morgen ein langgehegter Wunsch in Erfüllung: Die Kreisstadt würdigt in einem feierlichen Akt die wiedergewonnene deutsche Einheit durch Gedenkstein und Eiche.<br />
* „Ich freue mich, daß ich die Ehre habe, gemeinsam mit Bundesminister Krause den Baum pflanzen zu können. Es ist gut, daß der Gedenkstein einen Ausspruch Gorbatschows trägt, der seiner Grußadresse zum Tag der deutschen Einheit 1990 entstammt. <br />
* Ihm, Ronald Reagan und Helmut Kohl sollte unser tief empfundener Dank gehören", erklärte der alte Herr gegenüber der OZ. Er gehöre zu der Generation, die aus Krieg und Kriegsgefangenschaft zurückgekehrt, die Teilung des Vaterlandes schmerzlich erlebt habe. <br />
* Im Januar, als Prof. Günther Krause den Vorschlag unterbreitete, Straßen und Plätze nach Michail Gorbatschow zu benennen, fand diese Anregung auch in unserem Kreis Resonanz.<br />
* Zu denen, die sich damals mit Vorschlägen zu Wort meldeten, gehörte auch Erich Vick. Der ehemalige Bäckermeister sprach sich dafür aus, dem ehemaligen sowjetischen Staatschef mit einem Gedenkstein und einer Eiche Dank für seine Entschlossenheit zu sagen.<br />
* Nach mehreren Debatten in der Stadtverordnetenversammlung einigten sich die Abgeordneten auf die Lesart, mit einem solchen Akt an die deutsche Einheit erinnern zu wollen.<br />
* Für eine direkte Ehrung Gorbatschow fand sich im Stadtparlament jedoch keine Mehrheit. Am 3. Oktober beschlossen die Volksvertreter, in einem würdevollen Akt, Stein und Baum zu setzen. <br />
* Gestern liefen noch die letzten Vorbereitungen auf das Ereignis am Sonnabend um 11.00 Uhr. Mitarbeiter des Bauhofes bereiteten das Pflanzbett für die Eiche fachgerecht vor. Der fast vier Meter hohe Baum stammt aus Kröpelin. Dort wuchs er in über 10 Jahren in der Baumschule Hinrichs heran.<br />
* Auch der Findling aus einer Kiesgrube bei Retschow stammend, in der Werkstatt von Steinmetzmeister Reiner Vahl mit dem Gorbatschow-Ausspruch versehen, tritt heute seinen Weg zum Platz an der Ecke Parkentiner Weg/Rostocker Straße an. Mitarbeiter der NTU bringen den Stein zu seinem Bestimmungsort. <br />
* Gestern befragten wir Bürger nach ihrer Meinung zu der morgigen Veranstaltung. Hilde Krüger, Hausfrau, ist angetan davon, „daß gerade Bad Doberan solch einen Stein setzt." Ohne Gorbatschow gäbe es nach ihrer Auffassung keine Einheit. „Und dafür sind wir doch wohl dankbar, oder nicht!?"<br />
* Renate Sörensen, Architektin, aus Rendsburg hat bisher nur von der Ehrenbürgerschaft für Reagan, Gorbatschow und Kohl in Berlin gehört: „ Daß die Doberaner so etwas machen, wußte ich nicht. Ist ja ganz toll." <br />
* Jörn Peters, Handwerker, ist anderer Auffassung: „Der Herbst '89 steht mir noch immer plastisch vor Augen. Ich gehe morgen auf jeden Fall zum Platz an der Rostocker Straße.<br />
[[Datei:Dob659.PNG|400px|zentriert]]<br />
<br />
'''Stein aus Granit soll an die errungene Einheit erinnern'''<br />
*''Bundesminister Krause würdigte in Bad Doberan Beitrag Gorbatschows''<br />
* (von Werner Geske, Ostsee-Zeitung, November 1992 - Zeitungsregestensammlung Carl Christian Schmidt/Archiv Münsterverwaltung Bad Doberan)<br />
* Bad Doberan. Die innere Bewegung war dem 72jährigen anzusehen. Nach monatelangem persönlichem Bemühen, unterstützt von vielen Gleichgesinnten, sollte sich an diesem Sonnabendvormittag sein langgehegter Wunsch erfüllen. „Als Bundesminister Günther Krause zu Jahresbeginn mit dem Vorschlag an die Öffentlichkeit trat, Straßen und Plätze in Ostdeutschland nach dem russischen Reformer Gorbatschow zu benennen, sprach er mir aus dem Herzen." So Erich Vick, kurz bevor er in Anwesenheit von Prof. Krause den Stein zum Gedenken an die wiedererrungene Einheit enthüllte. <br />
* Hunderte Bürgerinnen und Bürger der Kreisstadt waren gekommen, um in dieser feierlichen Stunde dabei zu sein. Zunächst richtete Stadtverordnetenvertreter Heinz Hake das Wort an die um Stein und Eiche Versammelten. Er begrüßte, daß es trotz mancher Widrigkeiten doch noch zu diesem denkwürdigen Tag gekommen sei. Damit traf er die Empfinden vieler, die das unermüdliche Engagement des alten Doberaners mit Sympathie und Solidarität unterstützt hatten. <br />
* Auch Bundesminister Krause hob nicht ohne Befriedigung hervor, daß sich daran erneut beweise, was demokratischer Bürgerwille in unserem Lande bewirken könne. Er erinnerte daran, daß erst drei Jahre vergangen seien, seit auch in Bad Doberan das Volk auf die Straße gegangen sei, um für Freiheit und Einheit zu demonstrieren. „Wer von uns hat damals daran zu glauben gewagt, daß die deutsche Einheit so nahe ist. Die Kraft des Volkes hat alle Hindernisse aus dem Weg geräumt, unterstützt von Freuden in aller Welt", erinnerte der Minister. Der Dank gelte besonders Ronald Reagan, Georg Bush, Helmut Kohl und Michail Gorbatschow.<br />
* Der russische Reformer sei es vor allem gewesen, der im Osten die Voraussetzungen dafür schuf, daß die Menschen in der ehemaligen DDR in freier Selbstbestimmung die Einheit ihres Vaterlandes wiedererringen konnten. Dies sei unvergessen und finde auch seinen Ausdruck in der Tatsache, daß Gedenkstein und Eiche nunmehr hier ihren Platz gefunden hätten.<br />
* Zustimmung fand auch die Feststellung des Bundespolitikers, daß es im Bewußtsein gewonnener Freiheit nunmehr darum gehe, die gewiß nicht leichten Probleme der Zukunft zu meistern: „Schöpfen wir auch Kraft für die Zukunft aus den Erfahrungen einer geschichtlich einmaligen Leistung, die wir gemeinsam vollbracht haben." „ Uns allen soll stets bewußt sein, daß die deutsche Einheit ein großes Geschenk ist", legte er den Anwesenden ans Herz, als er den Granitstein enthüllte.<br />
* Zustimmung auch, als die von Reiner Vahl in den Stein getriebene Inschrift sichtbar wurde: „ Der deutschen Nation Glück, Gedeihen und Frieden im vereinten Europa. M. Gorbatschow“<br />
<br />
[[Datei:Dob660.PNG|100px|zentriert]]<br />
<br clear="all"/><br />
[[Datei:Dob661.PNG|300px|zentriert]]<br />
<br clear="all"/><br />
[[Datei:Dob810.PNG|700px|zentriert]]<br />
<br />
==Feuerwehr==<br />
[[Datei:Doberan R Feuerwehr.PNG|700px|zentriert]]<br />
<br clear="all"/><br />
[[Datei:Doberan R FWBild.PNG|700px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan R FWText2.PNG|200px|links]]<br />
[[Datei:Doberan R FWText3.PNG|700px|zentriert]]<br />
<br />
==Neuer Friedhof==<br />
[[Datei:Dob867.PNG|600px|zentriert]]<br />
<br />
<gallery mode="packed" widths="200px" heights="400px"> <br />
Datei:Dob620.jpg<br />
Datei:Dob621.jpg<br />
Datei:Dob869.PNG<br />
Datei:Dob870.PNG<br />
Datei:Dob871.PNG<br />
Datei:Dob872.PNG<br />
Datei:Dob873.PNG<br />
Datei:Dob874.PNG<br />
Datei:Dob875.PNG<br />
Datei:Dob878.PNG<br />
Datei:Dob879.PNG<br />
Datei:Dob973.JPG<br />
Datei:Dob974.JPG<br />
Datei:Dob880.PNG<br />
Datei:Dob877.PNG<br />
Datei:Dob976.JPG<br />
</gallery><br />
<br />
==Kammerhof==<br />
<br />
==Buchenberg==<br />
<br />
'''Der Bad Doberaner Buchenberg in früheren Zeiten''' <br />
*''Ort der Feuerwerke und Duelle''<br />
* (von Dr. Helge Rewaldt, Ostsee-Zeitung, Januar 1991 - Zeitungsregestensammlung Carl Christian Schmidt/Archiv Münsterverwaltung Bad Doberan)<br />
* In den ersten Jahren des Badeortes Doberan war der Buchenberg der beliebteste Ausflugsort und Aussichtspunkt der Badegäste.<br />
* Mit Lauben und Bänken war er reichlich versehen, von gepflegten Wegen durchzogen. Kegelbahn, Musik, Restauration fehlten nicht, wie ein Chronist schrieb.<br />
* Vor allem aber fand hier das Feuerwerk statt, das von dem herzoglichen Feuerwerker Hieber bereitet wurde. Ein .Feuerfall, der von dem Berge herunterströmt war besonders beliebt, aber auch Raketen, die so hoch stiegen, daß man sie 3 bis 4 Meilen weit sehen konnte. Bei besonderen Gelegenheiten gab es auch erleuchtete Tempel und brennende Namenszüge.<br />
* Die Aussicht, viel freier als heute, war berühmt, besonders von der Westseite aus, wo als Regen- und Sonnenschutz ein chinesischer Strohschirm errichtet war. Man sah auf die Klostermauer mit dem großen Torweg und der kleinen Pforte (das sogenannte Grüne Tor wurde erst später angelegt), auf die Kirche und auf Doberan mit den bewaldeten Hügeln im Hintergrund.<br />
* Einen sehr lebendigen Eindruck aus dieser Zeit vermittelt uns John Brinckman in seinem Roman „Kasper Ohm un ick“: „As wi dor nu so unner de hogen Böm rümstewelten un in den eenen Weg rinbögten, is dor 'ne Lustbänk, un dor set een lütten Mann up, de hadd 'n groten Stirn vör de Bost un ’n korten Stummel in de Mund un smökt un sehg sihr fründlich ut“. Der kleine Mann auf der .Lustbank*, so stellt sich heraus, ist niemand anderer als der Großherzog, mit dem Kasper Ohm dann ins Gespräch kommt. <br />
* Allerdings war der Buchenberg auch der Ort der Duelle. So wird von einem Pistolenduell des Hofkomikers Peters berichtet, das ein äußerst blutiges Ende nahm. Der Schauspieler hatte, um seinen Gegner zu erschrecken, sich eine mit Ochsenblut gefüllte Schweinsblase unter das Wams gebunden und sie im richtigen Moment platzen lassen. <br />
* Einen tragischen Ausgang nahm dagegen das Säbelduell des jungen Albert von Stael-Holstein, eines Sohnes der berühmten Schriftstellerin, der mit einem russischen Offizier beim Glücksspiel in Streit geraten war. Der junge Stael wurde durch einen Säbelhieb in den Hals getötet. Das war 1813. Der Ort des Duells wird als ein „kleines Rund inmitten des reizend daliegenden Gehölzes“ beschrieben, er ist heute nicht mehr genau auszumachen.<br />
* Infolge dieses Ereignisses verlor der Buchenberg an Beliebtheit, die Belustigungen für die Gäste fanden nun auf dem Kamp, im Englischen Garten und auf dem Jungfernberg (Tempelberg) statt.<br />
<br />
[[Datei:Dob654.PNG|700px|zentriert|Bad Doberan]]<br />
<br />
==Doberan im Spiegel von Zeitgenossen==<br />
<br />
===Bibliographie Doberan===<br />
<br />
* [[Doberaner Bibliographie]]<br />
<br />
==Doberaner Originale==<br />
(Ilse Mühlbach, Klaus Havemann, Studemund)<br />
<br />
===Begegnungen mit Menschen===<br />
(amerik. Piloten, russ. Offiziere u.a.)<br />
<br />
==Friedhofsgeschichten==<br />
<br />
- Pläne und bemerkenswerte Gräber<br />
<br />
==Opfer von Krieg und Gewalt==<br />
<br />
* [[Opfer von Krieg und Gewalt aus der Region Doberan]]<br />
<br />
== *[[Bilder und Texte zur Einarbeitung]]==</div>PeterBeckerhttps://www.ortschroniken-mv.de/index.php?title=Datei:Doberan_R_FWText3.PNG&diff=108184Datei:Doberan R FWText3.PNG2024-03-11T10:52:39Z<p>PeterBecker: Quelle: Zeitungsregesten Peter Becker</p>
<hr />
<div>== Beschreibung ==<br />
Quelle: Zeitungsregesten Peter Becker</div>PeterBeckerhttps://www.ortschroniken-mv.de/index.php?title=Datei:Doberan_R_FWText2.PNG&diff=108183Datei:Doberan R FWText2.PNG2024-03-11T10:51:31Z<p>PeterBecker: Quelle: Zeitungsregesten Dr. Helge Rehwaldt</p>
<hr />
<div>== Beschreibung ==<br />
Quelle: Zeitungsregesten Dr. Helge Rehwaldt</div>PeterBeckerhttps://www.ortschroniken-mv.de/index.php?title=Datei:Doberan_R_FWBild.PNG&diff=108182Datei:Doberan R FWBild.PNG2024-03-11T10:50:49Z<p>PeterBecker: Quelle: Zeitungsregesten Dr. Helge Rehwaldt</p>
<hr />
<div>== Beschreibung ==<br />
Quelle: Zeitungsregesten Dr. Helge Rehwaldt</div>PeterBeckerhttps://www.ortschroniken-mv.de/index.php?title=Die_Stadt_Bad_Doberan_und_ihre_Geschichte&diff=108181Die Stadt Bad Doberan und ihre Geschichte2024-03-11T10:48:28Z<p>PeterBecker: /* Feuerwehr */</p>
<hr />
<div>* [[Doberan (Bad)]]<br />
<br />
===Herkunft und erste Erwähnung von Doberan===<br />
====Besiedlung====<br />
[[Datei:Doberan Einwohner.PNG|400px|zentriert]]<br />
<br />
=====Einwohnerentwicklung=====<br />
<br />
===Schulen/Bildungswesen===<br />
====Bürger/Stadtschulen====<br />
<br />
'''Geschichte der Schulen Doberans'''<br />
'''Aus der Geschichte von Bad Doberan und Heiligendamm''' <br />
* (von Peter Gerds - Ostsee-Zeitung, März 1997 - Zeitungsregestensammlung Carl Christian Schmidt/Archiv Münsterverwaltung Bad Doberan) <br />
* ''„Ohrfeigen ist strenge untersagt"'' <br />
* (In einer alten Schulordnung aus dem Jahr 1841 geblättert) <br />
* Bad Doberan. In der „Schulordnung für den Flecken Doberan" von 1841, die in der Universitätsbibliothek Rostock vorliegt, ist über den Abschnitt Schulzucht und Erziehung auch genau festgelegt worden, welche Strafen nach dem Gesetz angewendet werden durften. <br />
* Nach einem Verweis, erst unter vier Augen, dann vor der ganzen Klasse, der darauffolgenden „Absonderung des Schülers von den übrigen", dem Nacharbeiten und Nachsitzen kam erst die körperliche Züchtigung, mit einem „Stäbchen“, wie geschrieben steht. Das Austeilen von Ohrfeigen war streng untersagt. <br />
* Sollte es jedoch einmal anders kommen und ein Lehrer sich vergessen, so machte der Schulvorstand Anzeige. „Auch dem Vater oder Vormunde des verletzten oder mißhandelten Kindes steht es frei, sich an die Regierung zu wenden, welche dann entweder ein Disciplinarverfahren oder eine gerichtliche Untersuchung verfügen wird."<br />
* Gehorsam und Ehrerbietung, Ordnung, Aufmerksamkeit, Fleiß, Reinlichkeit, Verträglichkeit, Wahrhaftigkeit, Schamhaftigkeit und Anstand sowie Bedächtigkeit waren zehn Gesetze für die Schüler.<br />
* Unter Verträglichkeit hieß es: „Necke, schlage und stoße deine Mitschüler nicht, meide jede gehässig Angeberei, lebe mit Allen in Frieden und Freundschaft, hilf und diene gern jedem, wenn du ihm mit irgend etwas auf erlaubte Weise helfen kannst." <br />
* Wenn ein Schüler die erste Klasse mit 13 oder 14 Jahren in Doberan verließ, dann hatte er sich gründlich auf die Konfirmation vorbereitet, war mit Katechismus und dem hauptsächlichen Inhalt der biblischen Bücher vertraut. Neben dem Lesen war es der deutsche Sprachunterricht, der die Kinder mit ihrer Muttersprache vertraut machen und sie in die Theorie der Sprache einführen sollte.<br />
* Im Fach Rechnen wurde die Bruchrechnung beendet und mit der „Lehre von den Proportionen“ begonnen. Bei der Geometrie war vorgegeben: „Alle diejenigen Sätze sind in ihren Folgerungen mit besonderer Ausführlichkeit durchzunehmen, welche eine Anwendung im Leben finden, und was Handwerker zur Ausübung ihres Geschäftes bedürfen."<br />
* Im Fach Weltkunde ging es hauptsächlich um die Geographie Europas und um Biografien berühmter Männer, „durch deren Wirken die Völker zu bedeutenderer Entwickelung geführt werden", Ferner gab es Zeichnen,- Schreiben und Gesang. <br />
* Vergessen wurde natürlich nicht der Passus über die Eltern und deren Pflichten in Beziehung auf die Schule, und recht umfangreich waren zudem die Aufgaben der Schulbehörden gefaßt. Großen Wert legte man dabei auf einen ordentlichen Zustand und die Erhaltung des Schulgebäudes(PETER GERDS)<br />
<br />
<br />
<br />
'''Aus der Bad Doberaner Schulgeschichte (Folge 12)'''<br />
* (von Hermann Langer - Ostsee-Zeitung, Februar 1997 - Zeitungsregestensammlung Carl Christian Schmidt/Archiv Münsterverwaltung Bad Doberan) <br />
* ''Vom Aufstieg und Fall der Stadtschule zur Nazizeit''<br />
* „Jugend bedeutet immer Zukunft", schrieb 1938 der Regionalhistoriker Sebastian Heißel. Er würdigte die Maßnahmen des Nationalsozialismus zur „Neugestaltung“ des Volksschulwesens, „sowohl innerlich wie äußerlich". <br />
* Zu diesem Zeitpunkt war an der Stadtschule die Zahl der Schulkinder von 550 im Jahre 1933 auf 617 angestiegen. Zur inneren „Neugestaltung" gehörten z. B. die Wiedereinführung der autoritären Schulverwaltung, der Übertritt der Mitglieder des Lehrervereins in den NS-Lehrerbund und die Erteilung des Unterrichts nach nationalsozialistischen Erziehungsgrundsätzen. <br />
* Am 14. Februar 1936 brachte die „Mecklenburgische Schulzeitung" einen Erfahrungsbericht des neuen Rektors, nach dem in allen Fächern einschließlich Religion die Notwendigkeit des Luftschutzes behandelt wurde.<br />
* Am 30. Januar war anläßlich des Jahrestages der „Machtübername" die zum Preis von 37,60 RM erworbene HJ-Fahne gehißt worden, weil jetzt über 90 Prozent der 10- bis 14jährigen dem Jungmädelbund bzw. dem Deutschen Jungvolk angehörten. Auch am Gymnasium und an der privaten höheren Mädchenschule war die Mehrzahl der Schülerschaft von der HJ vereinnahmt. Am 19. März 1937 beging die höhere Mädchenschule ihr 100. Jubiläum.<br />
* Probleme gab es vor allem bei der äußeren „Neugestaltung" der städtischen Volksschule, die wieder einmal aus den Nähten platzte. Der Bürgermeister Karl Heinz Albrecht plante einen Neubau, der auf dem Gelände der ehemaligen Superintendentur zwischen Kamp und Bach errichtet werden sollte. Vorgesehen war auch der Bau einer Fest- und einer Turnhalle. Als Projektant empfahl sich erneut Chefarchitekt Hanns Dustmann, der das Modell für die Adolf-Hitler-Schule in Heiligendamm entworfen hatte. Doch aufgrund der Kriegsvorbereitungen, die immense finanzielle Mittel verschlangen, mußte das Projekt immer wieder verschoben werden. <br />
* Im Krieg schrumpfte die Schulkapazität immer mehr zusammen, während die Zahl der Schüler durch den Zuzug von Rostocker Kindern aus bombengeschädigten Familien zunahm. So mußten von Mai bis Oktober 1942 das Hauptgebäude der Stadtschule einem Stab der Flak zur Verfügung gestellt werden.<br />
* Vergeblich forderten Stadt und Schule immer wieder den Neubau. Zusätzlich bezogene Räume im Großherzoglichen Palais und die Schaffung neuer Klassenräume im Hintergebäude des Prinzenpalais reichten nicht mehr aus. Da auch das Gebäude der höheren Mädchenschule von der Wehrmacht belegt worden war, mußte der „Notstand" erklärt werden.<br />
* Bis 1944 wuchs die Stadtschule „auf einige 30 Klassen" an, wie ein Augenzeuge berichtete, mußten doch auch Flüchtlingskinder aus dem Osten aufgenommen werden.<br />
* Schließlich wurde sie in eine Knaben- und eine Mädchenvolksschule geteilt, die von Rektor Friedrich Bauch bzw. von Konrektor Walter Kittmann, Ortsgruppenleiter der NSDAP, geleitet wurden.<br />
* Nachdem im Januar 1945 die Schulen wegen der Belegung durch Flüchtlinge geschlossen worden waren, wurde der Unterricht im März und April noch einmal provisorisch aufgenommen. Doch jetzt gerieten auch sie in den Sog des untergehenden 3. Reiches, das die Zukunft der Jugend skrupellos aufs Spiel gesetzt hatte.<br />
'''Doberans Schulen:'''<br />
[[Datei:Dob692.jpg|400px|zentriert]]<br />
[[Datei:Dob45.jpg|400px|zentriert]]<br />
[[Datei:Dob622.jpg|400px|zentriert]]<br />
<br />
====Das Gymnasium Fridericum Francisceum====<br />
* [[Doberan (Bad) - Das Gymnasium Fridericum Francisceum|Das Gymnasium Fridericum Francisceum]]<br />
<br />
===Wirtschaft===<br />
<br />
====Gewerbe im 19.Jh.====<br />
<br />
<br />
[[Datei:Dob520.PNG|500px|zentriert]]<br />
[[Datei:Dob801.PNG|500px|zentriert]]<br />
<br />
'''Landmaschinen aus Doberan'''<br />
<br />
'''Sechs Landmaschinen aus Bad Doberan''' <br />
* ''Eine Dreschmaschine mit Roßwerk und andere Geräte aus der Werkstatt Kähler''<br />
*(von Dr. K. Havemann - Ostsee-Zeitung, Juli 1983 - Zeitungsregestensammlung Carl Christian Schmidt/Archiv Münsterverwaltung Bad Doberan) <br />
<br />
* Im Zusammenhang mit dem 200. Geburtstag des Agrarwissenschaftlers Johann Heinrich von Thünen erwähnten wir die Maschinenausstellung, die als Bestandteil der 5. Versammlung deutscher Land- und Forstwirte in Doberan vom 1. bis 9. September 1841 organisiert wurde.<br />
* Auf dieser Ausstellung zeigte auch ein Maschinenbauer Kaehler oder Kähler (der Name wird in den Dokumenten unterschiedlich geschrieben) aus Doberan verschiedene Maschinen. <br />
* Kähler stellte unter anderem eine „Dreschmaschine“, eine „Korn-Säemaschine“, eine „Häckerlingsmaschine“ und eine „Kornreinigungsmaschine“ aus. Die Dreschmaschine war für kleinere Bauernbetriebe gedacht, sie konnte mit einem Pferd betrieben werden, wozu ein sogenanntes Roßwerk diente.<br />
* Es wird in dem amtlichen Bericht über die 5. Versammlung darauf hingewiesen, daß „in der Werkstatt des Herrn Kähler am Cröpeliner Wege“ ein weiteres Roßwerk zu besichtigen war.<br />
* Die Tatsache, daß ein Doberaner Maschinenbauer 1841 sechs verschiedene Maschinen auf einer Ausstellung zeigte, läßt die Vermutung zu, daß der russische Schriftsteller Nikolai Leskow (1831 — 1895) nicht von ungefähr über einen Ingenieur Hugo Pektoralis schrieb, der zusammen mit nach Rußland eingeführten Landmaschinen nach dort kam und aus dem kleinen mecklenburgischen Städtchen Doberan stammen sollte. So steht es jedenfalls in der Erzählung „Der eiserne Wille“, in der die Lebensgeschichte des Hugo Pektoralis erzählt wird.<br />
* Auf der Maschinenausstellung waren auch mehrere Pflüge zu besichtigen, unter anderem ein nach Entwürfen und Vorstellungen J. H. v. Thünens verbesserter mecklenburgischer Haken. Über diesen Haken heißt es in einem vorläufigen Bericht: „Der außerdem probierte Hakenpflug des Herrn Dr. v. Thünen ist bekannt wegen seiner sorgfältigen Construction und seiner guten Leistung. Er liefert eine reine, breite, gelockerte, gut umgelegte Furche, geht aber nur über eine Hand und muß mit Sorgfalt gestellt werden.“ Zur Enttäuschung seines Erfinders hat sich der „Thünensche Haken“, wie diese Konstruktion bezeichnet wurde, nicht durchsetzen können. Er wurde durch die Pflüge, die weit bessere Eigenschaften hatten, verdrängt. In den Bauernwirtschaften Mecklenburgs hat sich der „Mecklenburger Haken“ noch bis nach 1945 als Gerät zur Bodenbearbeitung erhalten. Er wurde vor allem wegen seiner guten Eigenschaf ten bei der Bodenlockerung bevorzugt.<br />
* In Bad Doberan steht in einem Vorgarten in der Beethovenstraße noch solch ein gut erhaltener und gepflegter Haken, fast wie zu einer Ausstellung aufbereitet, der eine Vorstellung von den damaligen Bodenbearbeitungsgeräten vermittelt.<br />
<br />
<br />
[[Datei:Dob649.PNG|300px|zentriert]]<br />
====Klein- und mittelständische Unternehmen/Handwerk====<br />
<br />
=====Glashäger Mineralquellen=====<br />
<br />
* [http://www.glashaeger.de/ueber-glashaeger/ http://www.glashaeger.de/ueber-glashaeger]<br />
<br />
'''Kurzchronik „Glashäger“''' (Quelle: Sens, Hofstädter, unveröff. Manuskript zum Buch "Glashäger")<br />
<br />
* '''1906''' Hans von Blücher, Pächter der Landesdomäne Hof Glashagen, ließ im Quellental Bohrungen zur Gewinnung von Mineralwasser vornehmen.<br />
* '''1908''' Gründung der Gesellschaft Mineralquelle Glashagen GmbH Doberan <br />
* '''1908''' Errichtung einer 3,5 Km langen unterirdischen Kupferleitung vom Quellental nach Doberan zum heutigen Firmensitz.<br />
* '''1910''' Erfolgreiche Anmeldung von „Glashäger Mineralwasser“ als Warenzeichen beim Kaiserlichen Patentamt<br />
* '''1914-1918'''(1. Weltkrieg) verstärkte Exporttätigkeit und Belieferung von Lazaretten<br />
* '''1939-1945'''(2. Weltkrieg) Mehrere Änderungen von Gesellschafterstrukturen der Glashäger Mineralquellen G.m.b.H mit dem Hauptanteil der Gerolsteiner Sprudel K. G.<br />
* '''1945''' „Glashäger“ zunächst treuhänderisch und später unter Zwangsverwaltung der Stadt Bad Doberan unterstellt.<br />
* '''1950''' Übertragung der Treuhänderschaft von der Stadt Bad Doberan auf den VEB Rostocker Brauerei (VEB Mahn & Ohlerich Rostock)<br />
* '''1950''' „rechtskräftige“ Verstaatlichung und Überführung in „Volkseigentum“ <br />
* '''1968''' Gründung des „VEB Getränkekombinat ‚Hanseat’ Rostock“ mit Eingliederung des VEB Rostocker Brauerei als Stammbetrieb und dem Betriebsteil Glashäger Mineralquellen Bad Doberan <br />
* '''1982''' Inbetriebnahme der Neubauanlagen und fünf neuerTiefbrunnen<br />
* '''1988''' Wechsel zum VEB Greifenquell Rostock<br />
* '''1990/91''' Glashäger Brunnen GmbH wird Tochterunternehmen der Gerolsteiner Brunnen GmbH & Co. KG<br />
* '''2003''' Übernahme der Geschäftsanteile durch die Brau + Brunnen AG mit Sitz in Dortmund <br />
* '''2005''' Übernahme durch die Hassia Mineralquellen GmbH & Co. KG<br />
<br />
<br />
'''Glashäger Brunnen sprudelt wie nie zuvor''' <br />
''Zurückgekehrter Eigentümer investiert erheblich'' <br />
* (Ostsee-Zeitung, April 1991 - Zeitungsregestensammlung Carl Christian Schmidt/Archiv Münsterverwaltung Bad Doberan) <br />
* BAD DOBERAN (ADN) Wie nie zuvor sprudeln in der Küstenkreisstadt Bad Doberan die traditionellen Glashäger Mineralquellen, Die Gesundheitsgetränke flössen allein im Januar in mehr als 3,5 Millionen Dreiviertel-Liter-Flaschen.<br />
* „Das übertraf alle unsere Erwartungen", sagte Vertriebsleiter Bernd Strätz gestern. <br />
* Richtig in Bewegung geraten ist die Glashäger Naturquelle, seit die rheinländische Gerolsteiner Gruppe 1991 die ursprünglichen Eigentumsverhältnisse wiederhergestellt hat.<br />
* Der Betrieb war vor 42 Jahren entschädigungslos enteignet worden. Der zurückgekehrte Eigentümer hat inzwischen in erheblichem Umfang investiert. Die Absatzplanung sieht in diesem Jahr eine Steigerung um 70 Prozent auf 50 Millionen Füllungen vor.<br />
* Der Marktanteil im Osten beträgt 6,5 Prozent.<br />
* Abgesetzt wird bis nach Schleswig-Holstein und Hamburg.<br />
* Im Stammgebiet Mecklenburg-Vorpommern hält das Unternehmen einen Marktanteil von fast einem Drittel. Inzwischen ist die Glashäger Naturquelle durch zwei 71 Meter tiefe Brunnen zusätzlich angezapft worden.<br />
<br />
<br />
<br />
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<gallery widths="200px" heights="200px"><br />
Datei:Dob494.jpg|<br />
Datei:Bild 152 sonst.jpg<br />
Datei:Glashäger 1.jpg<br />
Datei:Glash168.jpg<br />
Datei:Glashäger Einweihung.PNG<br />
Datei:Lageplan Mineralwasser Leitung.jpg<br />
Datei:Lageplan Glashäger.jpg<br />
Datei:Brunnen 211.3.1978.jpg<br />
Datei:Glashäger Mineralquellen (001).jpg <br />
Datei:T86.jpg|<br />
Datei:Werbung vor 1914.jpg<br />
Datei:Produktion um 1930 (1).jpg<br />
Datei:Produktion um 1930 (2).jpg<br />
Datei:Einbringung Grundstoff-Tanks 1981 (1).jpg<br />
Datei:Pressekonferenz Glashäger 23. April 1991 (004).jpg<br />
Datei:Pressekonferenz Glashäger 23. April 1991 (005).jpg<br />
Datei:Pressekonferenz Glashäger 23. April 1991 (008).jpg<br />
Datei:Glashäger Sommerfest 1997 (010).jpg<br />
Datei:90 Jahre Glashäger 1998 (001).jpg<br />
Datei:90 Jahre Glashäger 1998 (004).jpg<br />
Datei:90 Jahre Glashäger 1998 (005).jpg<br />
Datei:800 Jahre DBR Glashäger LKW.jpg<br />
Datei:Festschrift 75 Jahre Glashäger 1983 (000.2).jpg<br />
Datei:Festschrift 75 Jahre Glashäger 1983 (000.4).jpg<br />
Datei:GF Rainer Hofstädter (1).jpg<br />
Datei:Advent 2000 (005).jpg <br />
Datei:6.3 Hoher Besuch bei Glashäger 1994.jpg<br />
Datei:Grundsteinlegung Erweiterung August 1993 (001).jpg<br />
Datei:Grundsteinlegung Erweiterung August 1993 (002).jpg<br />
Datei:Grundsteinlegung Erweiterung August 1993 (003).jpg<br />
Datei:Grundsteinlegung Erweiterung August 1993 (006).jpg<br />
Datei:Arbeitsberatung in der Produktion 1960 iger.jpg<br />
Datei:Dob76.jpg|<br />
Datei:T125.jpg|<br />
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=====Gasanstalt=====<br />
<br />
[[Datei:Dob647.jpg|700px|zentriert]]<br />
=====Handwerk=====<br />
[[Datei:Doberan R Ausst. Baumeister1.PNG|700px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan R Ausst. Baumeister2.PNG|700px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan R Austellung Handwerk.PNG|700px|zentriert]]<br />
'''Metallbau Ott'''<br />
[[Datei:Doberan R Ott Bild.PNG|700px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan R Ott1.PNG|700px|zentriert]]<br />
<br />
'''Dachdecker Klöcking'''<br />
[[Datei:Doberan Z11.PNG|700px|zentriert]]<br />
<br />
====Handel/Banken====<br />
'''Banken'''<br />
[[Datei:Doberan Z49.PNG|700px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan R Sparkasse.PNG|700px|zentriert]]<br />
<br />
<br />
<br />
'''Apotheken'''<br />
*(von Dr. H. Rehwaldt - Ostsee-Zeitung, März 1989 - Zeitungsregestensammlung Carl Christian Schmidt/Archiv Münsterverwaltung Bad Doberan) <br />
[[Datei:Dob761.PNG|700px|zentriert]]<br />
'''„Allens dor“ im Kaufhaus „ALDO“''' <br />
''„Lütt Matten“ wird ein technisches Kaufhaus —Pressekonferenz gab Auskünfte(OZ, Mai 1990)''<br />
* (von Renate Peter - Ostsee-Zeitung, Mai 1990 - Zeitungsregestensammlung Carl Christian Schmidt/Archiv Münsterverwaltung Bad Doberan) <br />
* BAD DOBERAN (OZ) Mittwoch 14.00 Uhr, Schuhfabrik „Lütt Mat.ten“: Pressekonferenz war angesagt. Betriebsleiter Hans Drzymalski, der amtierende ökonomische Direktor Günter Hampel, BGL-Vorsitzender Eckart Schulz und Helmut Stefan aus der Bundesrepublik, der als Leiter des Bereiches Ein-und Verkauf vorgesehen ist, standen Journalisten Rede und Antwort zur Umprofilierung der Schuhfabrik in ein technisches Kaufhaus.<br />
* „Seit Kinderschuhe nicht mehr subventioniert werden, war die Schuhproduktion unrentabel und nicht mehr absatzfähig geworden. Es konnte also so nicht weitergehen. Eine Umstellung auf eine andere Produktion war nicht möglich“, sagte Herr Hampel.<br />
* Was aber weiter? Die Belegschaft entschied — nach Mehrheitsbeschluß wohlgemerkt! „Es ging schließlich darum, möglichst vielen Mitarbeitern von „Lütt Matten 1 Arbeit zu bieten“, betonte Herr Drzymalski.<br />
* So waren viele Ideen und Vorschläge abzuwägen. 13 Varianten wurden geprüft und beraten. Nun ist das Ziel klar: Aus der ehemaligen Schuhfabrik wird ein technisches Kaufhaus mit Namen „ALDO“ — „Alles aus Doberan“ oder „Allens dor“.<br />
* „ALDO“ ist keine Anweisung von irgendwoher, sondern das „Wunschkind“ der Belegschaft. Geburtstermin soll der 2. Juli sein. <br />
* In eigener Regie wollen es die Mitarbeiter schaffen, ohne Beteiligung von HO oder Konsum.<br />
* Erste Umschulungen begannen mit Hilfe der bundesdeutschen Beraterfirma. Am Tag der Pressekonferenz fand z. B. ein erstes Verkaufstraining unter Anleitung eines bundesdeutschen Fachmannes statt.<br />
* Die wirksamste Schule wird aber die Praxis sein. „Der Mut der Belegschaft ist eine tolle Sache und unbedingt unterstützungswürdig“ hob Herr Stefan aus der BRD hervor. Und wir Journalisten hatten wohl alle den Eindruck, daß die Belegschaft in diesem Herrn einem guten und ehrlichen Partner gefunden hat.<br />
* Was wird es nun alles bei „ALDO“ geben? Auf einer Verkaufsfläche von 1100 Quadratmetern werden Waren aus Heim, Technik, Bau angeboten.<br />
: Toaster Geschirrspüler, Mikrowellengeräte. Videogeräte. Waschmaschinen ... Vom Nagel bis zum Brett wird ebenso alles erhältlich sein, wie vom Bügeleisen bis zur modernen Leuchte. Insgesamt werden 10 000 Artikel im Angebot sein. Und die Preise sollen nicht höher als in der BRD liegen. Ein Farbfernsehgerät. 49 cm Bildröhre, wird für 399 DM und ein Videorecorder für 599 DM zu haben sein.<br />
* 1600 Lieferanten stehen zur Verfügung — aus der Bundesrepublik der DDR. aus Asien .. .<br />
* Neben dem Warenangebot soll der Name „ALDO“ auch für Service stehen. Partner für die Übernahme von Serviceleistungen werden gewonnen. An Verbraucheraufklärungen ist gedacht, an Vorführungen z. B. für die Hausfrau u. v. m.<br />
* Für das leibliche Wohl wird eine attraktive Pachtgaststätte in der ehemaligen Betriebskantine sorgen.<br />
* Und an einen Schuhsalon ist gedacht. „Wir haben gute Schuhfabriken und wollen unseren Beitrag leisten, auch den Beschäftigten dieser Werke die Arbeit zu erhalten. Deshalb werden wir in unserem Schuhsalon Schuhe aus DDR-Produktion anbieten“ meinte Herr Hampel.<br />
* „61 Personen werden in das Kaufhaus übernommen, zehn für die Gaststätte, zehn bis zwölf für den Schuhsalon. Fünf Kollegen sind ausgeschieden, sechs gehen in den Vorruhestand. Für elf Kollegen müssen noch Lösungen gefunden werden“, berichtete Herr Schulz den Journalisten.<br />
* Was sich hier so einfach liest, war kein ebener Weg und wird es auch weiterhin nicht sein.<br />
* Wenn gegenwärtig auch die Zufahrtsstraße gebaut wird, so fehlt noch der Parkplatz. Er sollte eigentlich unmittelbar an der F105 liegen. Aber 40 m Abstand zur Europastraße müssen eingehalten werden. Es sei denn, das Ortseingangsschild würde weiter vom Ort entfernt stehen . . . (Ob aus dem Rathaus Hilfe kommt?) <br />
* Und dann ist da noch das Kreditproblem. „Die Kredit-Bank AG in Rostock hemmt uns“ meinten die Vertreter des Betriebes. Die Briefe an die Regierung blieben dazu bisher ohne Antwort.<br />
'''Kaufmannsladen Trost'''<br />
[[Datei:Doberan Z50.PNG|700px|zentriert]]<br />
'''Buchhandlung Isensee'''<br />
[[Datei:Doberan J Isensee1.PNG|800px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan J Isensee2.PNG|400px|zentriert]]<br />
<br />
<br />
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Datei:Dob387.jpeg|<br />
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Datei:Dob373.jpeg|Kaufhaus bei Tischler Koch um 1920<br />
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Datei:Dob374.jpeg|Konsum Baumstraße um 1960<br />
Datei:Dob382.jpeg|<br />
Datei:Dob392.jpeg|<br />
Datei:Dob257.jpeg|<br />
Datei:Dob369.jpeg|Kaufhaus Magnet<br />
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<br />
==Wer war wer in und um Doberan==<br />
<br />
===Hier finden Menschen ihren Platz die in Doberan geboren, gestorben oder durch Ereignisse in besonderer Beziehung zum Ort stehen. ...===<br />
<br />
* [[Hier finden Menschen ihren Platz, die in Doberan geboren, gestorben oder durch Ereignisse in besonderer Beziehung zum Ort stehen. ...]]<br />
<br />
====Friedrich Franz I====<br />
[[Datei:Doberan Z28.PNG|700px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan Z65.PNG|500px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan Z66.PNG|500px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan Z67.PNG|500px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan Z68.PNG|500px|zentriert]]<br />
<br />
<br />
====Dr. Helge Rehwaldt====<br />
<br />
===Doberaner Spaziergänge (Dr. Helge Rehwaldt zeichnete in seinen "Doberaner Spaziergängen" ein eindrucksvolles Bild zu Doberaner Villen und den damit verbundenen Persönlichkeiten. Zudem gehörte er zu den Herausgebern der Doberaner Jahrbücher und Doberaner Blätter):===<br />
<br />
[[Datei:Doberan Z41.PNG|700px|zentriert]]<br />
<br />
* [[Doberaner Spaziergänge]]<br />
<br clear="all"/><br />
<br />
====Propst Ehlers====<br />
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Datei:Doberan J Ehlers1.PNG<br />
Datei:Doberan J Ehlers2.PNG<br />
Datei:Doberan J Ehlers3.PNG<br />
Datei:Doberan J Ehlers4.PNG<br />
Datei:Doberan J Ehlers5.PNG<br />
Datei:Doberan J Ehlers6.PNG<br />
</gallery><br />
<br />
===Doberaner Bürgermeister===<br />
*'''[[Doberaner Bürgermeister]]'''<br />
<br />
===Baumeister===<br />
<br />
====Carl Theodor Severin====<br />
<br />
''Der Baumeister Carl Theodor Severin(13. September 1763 – 20. Februar 1836)''<br />
<br />
* Carl Theodor Severin wurde am 13.09.1863 als Sohn des Justiz- und Konsistorialrats Theodor Severin in Mengeringhausen im Fürstentum Waldeck, damals zu Hessen gehörig, geboren.<br />
* Dem Wunsch der Familie folgend studierte Severin Jurisprudenz und erhielt später eine Anstellung als Kandidat der Rechte an einem kleinen Landgericht in der Umgebung von Berlin. Oft führte ihn sein Weg nach Berlin, die Stadt, die sich damals zum „Spree — Athen“ entwickelte.<br />
* Hier spätestens muss sich der junge Carl Theodor Severin seiner wahren Berufung bewusst geworden sein.<br />
* Wo er seine Ausbildung zum Baumeister erhielt, ist nicht bekannt, jedoch deuten seine Bauten auf die Beeinflussung durch die Berliner Schule hin. Als seine Lehrmeister können daher sowohl Carl Gotthard Langhans als auch David und Friedrich Gilly angesehen werden. Langhans war Direktor des Oberhofbauamtes in Berlin und Potsdam und Erbauer des „Brandenburger Tores“.<br />
* Ab Juni 1795 erhielt Severin eine Anstellung beim Kammerkollegium in Schwerin als „Kammer-Ingenieur ohne Gehalt“ und im Novemberdesselben Jahres als „Bau-Conducteur zu den hiesigen Hof- und Stadtbauten mit 100 Reichsthalern und 6 Faden Ellernholz“.<br />
* Erstmalig tätig beim Ausbau der neu entstehenden Sommerresidenz von Friedrich Franz I. - Doberan - wurde Severin, als er gemeinsam mit dem „Bau-Conducteur“ von Seydewitz 1801/02 das „Salongebäude“ schuf.<br />
*Der Herzog Friedrich Franz I. muss sich beeindruckt gezeigt haben von Severins Leistung und seinem Talent, denn er betraute ihn mit der weiteren baulichen Gestaltung des Seebades. Dazu sollte neben der Errichtung von Repräsentationsbauten und der Erweiterung der Badeanlagen am „Heiligen Damm“ auch eine Umgestaltung desgesamten Doberaner Ortsbildes gehören. <br />
* Als erste Bauten für Doberan entwarf Severin das 1805/06 erbaute Schauspiel-haus, das von 1806-10 entstandene herzogliche Palais sowie mitten auf dem Kamp 1808/09 den sogenannten Doberaner „Trichter“ ,den Roten Pavillon und von 1810-13 in dessen Nachbarschaft denWeißen Pavillon. Die zwei Pavillons bestechen durch die reizvolle Kombination von Klassizismus und Chinoiserie.<br />
*Am „Heiligen Damm“ schuf Severin mehrere kleine Bauten für den Badebetrieb, wie u.a. 1803 die Herrenbadeanstalt und den Anbau des Badehauses, 1804 die Konversationsrotunde sowie 1807 den Aussichtsturm. Alle diese Gebäude sind, meistens durch Sturmfluten zerstört worden.<br />
''Bauten von Carl Theodor Severin'' <br />
* 1801/02 Großherzogliches Salongebäude<br />
* 1805/06 Schauspielhaus<br />
* 1806-1810 Großherzogliches Palais<br />
* 1808/9 Roter Pavillon<br />
* 1810/1813 Weißer Pavillon<br />
* 1814-1817 „Empfangs-, Gesellschafts-, Tanz- und Speisehaus“ (Kurhaus) in Heiligendamm<br />
* 1821/22 Prinzenpalais<br />
* 1823/24 Severins Wohnhaus (Haus Gottesfrieden)<br />
* 1825 Stahlbad<br />
* 1825 Wohnhaus für Gaetano Medini<br />
* Bürgerhaus (Alexandrinenplatz 1)<br />
* Bürgerhaus (Am Kamp 13)<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Tage der Denkmalpflege im Zeichen Severins<br />
*''Festveranstaltung im Kreis Bad Doberan zum 220. Geburtstag des bedeutenden Baumeisters'' <br />
* (von Dr. Klaus Havemann - Ostsee-Zeitung, September 1983 - Zeitungsregestensammlung Carl Christian Schmidt/Archiv Münsterverwaltung Bad Doberan)<br />
*Mit der Enthüllung einer Gedenktafel für den Baumeister und Architekten Carl Theodor Severin an seinem ehemaligen Wohnhaus in Bad Doberan wurden gestern die „Tage der Denkmalpflege 1983“ des Kreises Bad Doberan eröffnet.<br />
<br />
[[Datei:Dob648.PNG|300px|zentriert]]<br />
* Das in Gips gefertigte Modell der Severin-Gedenktafel mit dem Porträt und den Lebensdaten des Baumeisters. Der Entwurf wurde von der Bad Doberaner Kunsttöpferin Dagmar Liebscher im Auftrag des Kreisvorstandes der Gesellschaft für Denkmalpflege im Kulturbund der DDR geschaffen.<br />
<br />
* C. Th. Severin wurde am 13. September 1763. heute vor 220 Jahren, in Mengeringhausen, Fürstentum Waldeck, geboren. Er war ein Schüler der in Berlin klassizistischen Langhans und tätigen Meister Bauens Carl Friedrich Gilly und erhielt um 1800 vom mecklenburgischen Herzog Friedrich Franz I. den Auftrag, für die sich nach der Gründung des Seebades am heiligen Damm entwickelnde Sommerresidenz Doberan entsprechende repräsentative Gebäude zu errichten. <br />
* So entstanden die klassizistischen Bauten Bad Doberans, in denen Severin die in Berlin empfangenen Anregungen umsetzte und mit vielen eigenen Ideen verband.<br />
* Auch in Rostock und Bad Sülze finden wir Bauten Severins. <br />
* Er verstarb am 20. 2. 1836 in Doberan. Leben und Wirken dieses Baumeisters werden aus Anlaß seines 220. Geburtstages in einer Festveranstaltung am 17. September 1983 gewürdigt werden.<br />
* Sie findet in dem von Severin erbauten Kurhaus in Heiligendamm, dem wohl schönsten seiner Bauten, statt. Es ist nicht von ungefähr, daß dieser Ort für die Tage der Denkmalpflege abschließende Veranstaltung gewählt wurde. <br />
* Der Kreisvorstand der Gesellschaft für Denkmalpflege im Kulturbund der DDR hat in den letzten Jahren der Renovierung und festlichen Ausgestaltung dieses Gebäudes viel Aufmerksamkeit geschenkt.<br />
* Die Festveranstaltung wird für viele Mitglieder der Gesellschaft im Kreis Bad Doberan eine Gelegenheit sein, die geleistete Arbeit zu bewundern. Die Tage der Denkmalpflege im Kreis Bad Doberan konzentrieren sich nicht nur auf die Bauten Carl Theodor Severins. <br />
* Mit Freude kann auf die bevorstehende Fertigstellung des Brunnenhauses und seiner Umgebung im „Quellental“ bei Hohenfelde verwiesen werden. Hier hat sich die Zusammenarbeit der Gesellschaft für Denkmalpflege, die vor allem für das Projekt verantwortlich zeichnet, dem Rechtsträger, VEB Glashäger Mineralquellen, der die Mittel bereitstellte, und dem Ortsausschuß Hohenfelde der Nationalen Front, der die Ausführung wesentlich unterstützte, bewährt.<br />
* Auch die Gestaltung des jüdischen Friedhofs in Neubukow war nur möglich durch eine enge Zusammenarbeit zwischen Nationaler Front und Kulturbund. Im Rahmen der Denkmalpflege wird dort mit der Enthüllung einer Gedenktafel unter diese Leistung ein vorläufiger Schlußstrich gezogen.<br />
* Die Tage der Denkmalpflege, die vom Kreisvorstand der Gesellschaft für Denkmalpflege im Kulturbund der DDR für die Zeit vom 11. bis 17. September organisiert wurden, dienen dem Ziel, den Gedanken und die Aufgaben der Denkmalpflege weiter zu verbreiten. Deshalb finden in den Städten Neubukow, Kröpelin und Kühlungsborn Foren zu den örtlichen Fragen der Denkmalpflege und in Bad Doberan eine Aussprache mit Jugendlichen und Schülern statt.<br />
* Gemeinsam mit der Kreisredaktion der „Ostsee-Zeitung“ wird während der Tage der Denkmalpflege das 19. Preisrätsel zur Denkmalpflege des Kreises Bad Doberan durchgeführt. Wie immer werden die Tage der Denkmalpflege neue Impulse für die Arbeit geben. Sie ordnen sich in diesem Jahr unmittelbar in die Vorbereitungen zur VII. ICOMOS-Generalkonferenz, die im Mai 1984 in Rostock und Dresden stattfinden wird, ein.<br />
<br />
'''Wo liegt Severin?'''<br />
* ''Denkmalpflege auf Doberans Friedhof''<br />
* (von Dr. Klaus Havemann - Norddeutsche Zeitung, 1985 - Zeitungsregestensammlung Carl Christian Schmidt/Archiv Münsterverwaltung Bad Doberan)<br />
* Betritt man durch das Grüne oder Rostocker Tor den Bereich des ehemaligen Zisterzienser-Klosters Doberan und wendet sich gleich nach links, dann ist man schon auf dem alten Friedhof des Ortes.<br />
* Vor etwa 150 Jahren wurden hier die letzten Bestattungen vorgenommen, aber wohl gerade deshalb verspürt man hier etwas von der 800-jährigen Geschichte des Ortes.<br />
* Der Mecklenburger Ingenieur und Schriftsteller Heinrich Seidel verlebte gegen Ende des vorigen Jahrhunderts in Doberan mit seiner Familie Urlaubstage „in dem Gärtnerhause an der Wiese des Stahlbades“.<br />
* 1895 unternahm er eine „Erinnerungsfahrt“, die er in dem Buch „Von Perlin nach Berlin“ beschrieb.<br />
* Und so sah Heinrich Seidel vor fast 100 Jahren den Friedhof: „Dieser alte Kirchhof, auf dem seit langer Zeit nicht mehr begraben wird, ist jetzt ein Teil des Englischen Gartens und bildet einen stillen, abgelegenen Winkel dieses schönen Parks, auf zwei Seiten von der hohen alten Mauer und auf der dritten von einem schnell fließenden Bach begrenzt, an dessen Ufern riesenhafte alte Bäume stehen.<br />
* Die meisten Gräber sind längst eingesunken und verschwunden; nur eine gewisse Unebenheit der Rasenflächen zeugt noch von ihnen.<br />
* Die dauerhafteren Erbbegräbnisse und Denkmäler aber haben sich erhalten; die älteren ein wenig versunken, verwittert und verfallen, umsponnen von Efeu, dem Kraut der Vergessenheit, die jüngeren noch ziemlich wohl im Stände, doch meist auch in einem solchen Zustande, daß man sieht, es gedenkt ihrer wohl niemand mehr.“ <br />
* Der Eindruck ist heute fast noch der gleiche, wenn auch noch mehr Gräber völlig verschwunden sind. Selbst an den „dauerhafteren Erbbegräbnissen“ hat der Zahn der Zeit mächtig genagt, und das letzte „Denkmal“ verfiel vor etwa 20 Jahren.<br />
* Die Interessengemeinschaft Denkmalpflege der Stadt Bad Doberan stellte sich das Ziel, dem weiteren Verfall Einhalt zu gebieten und die noch verbliebenen Gräber oder Grabplatten möglichst zu erhalten.<br />
* So wurde ein Einsatz organisiert, um zunächst die Grabplatten von Laub und Erde zu befreien und Wurzeln oder Bewuchs von Efeu zu entfernen. Wo menschliche! Kraft nicht ausreichte, mußte Technik helfen(siehe Foto). Nach der sorgfältigen Säuberung wurde der Text der Platten entziffert, was nicht immer ganz einfach war, denn vielleicht einmal vorgenommene Färbungen der Schrift sind inzwischen längst verwittert.<br />
* Die Freunde der Denkmalpflege wurden vor allem angespornt von der Hoffnung, irgendwo unter Erde und Laub auch die Grabplatte des Architekten Doberans, Carl Theodor Severin, zu entdecken.<br />
* Er war am 20. Februar 1836 in Doberan gestorben und ist hier begraben.<br />
* Fritz Meyer-Scharffenberg beschreibt in seinem Buch „Zwischen Strom und Haff“, daß in einer Ecke der Mauer eine kleine Platte angebracht sei, die die Inschrift trägt: Mariane Philippine Auguste Severin starb den 23. May 1815. Aber weder diese Platte noch die von dem Baumeister Severin wurden gefunden.<br />
* Wo mag dieses Grab geblieben sein? <br />
* Die freigelegten Grabplatten wurden später gerichtet und so gebettet, daß für die Besucher die Inschriften zu lesen sind. Einige schöne Steinmetzarbeiten befinden sich darunter, und es sind noch nicht alle Namen vergessen, die auf diesen Platten stehen, wenn sie auch manches Rätsel aufgeben.<br />
<br />
'''Klassizistische Bauten von unvergänglichem Wert''' <br />
''C. Th. Severin (1763—1836), Architekt und Baumeister'' <br />
* (Norddeutsche Zeitung, Juli 1990 - Zeitungsregestensammlung Carl Christian Schmidt/Archiv Münsterverwaltung Bad Doberan)<br />
* Wie oft haben wir es registriert: Das Giebeldreieck eines alten Bauwerkes weist den fürstlichen Auftraggeber aus, nicht aber den Baumeister. Sein Name ist und wäre oft in Vergessenheit geraten, gäbe es nicht bisweilen einen rührig Forschenden, der ihn der Nachwelt erhält. <br />
* Während die klassizistischen Prachtbauten Carl Theodor Severins ihre Betrachter in Bewunderung versetzen, ist es dem Architekten und Baumeister Hans Thielcke (1888-1974) zu verdanken, des Doberaner Baumeisters Bedeutung ins rechte Licht gerückt zu haben.<br />
* Der fürstliche Auftraggeber war seinerzeit Friedrich Franz I., der seinen Leibarzt — den späteren Rostocker Professor Vogel — mit der Gründung eines Seebades in Heiligendamm beauftragte und somit gleichermaßen das bauliche Aufblühen Doberans bewirkte. <br />
* Severins Wirken in und für Mecklenburg (seine Geburtsstadt Mengeringhausen lag im damaligen Fürstentum Waldeck) begann 1801 und endete dreiunddreißig Jahre später.<br />
* „Was Severin in Doberan geschaffen hat“, schreibt Thielke, „ist nicht nur für die Stadt selbst von unvergänglichem Wert, sondern gehört zu den bedeutendsten Leistungen jener Bauepoche überhaupt“. <br />
* Und die „'bedeutendsten Leistungen“ sind von beträchtlichem Umfang. Da Sind in Doberan das „Salongebäude“ (gemeinsame Arbeit mit dem Baumeister Seydewitz, das „Schauspielhaus“ mit ebenfalls von Severin entworfenen Reliefs antiker Motive, das „Große Palais“, dessen gesamte Innenausstattung Severin besorgt und zum Teil selbst geschaffen hat, zwei Pavillons am Kamp, die beiden Severin-Wohnhäuser „Prinzenpalais“ und „Haus Gottesfrieden“ und weitere Wohnhausbauten, das Stahlbad (heute Sanatorium Moorbad) und das Stadtpalais.<br />
* Da Sind in Heiligendamm das Empfangs-, Gesellschafts-, Tanz- und Speisehaus (heutiges Kurhaus), die „Kolonnaden“ und — stellvertretend für die vielen bescheidenen Bürgerhäuser an anderen Orten — das „Seehospiz“.<br />
* Und da sind in Rostock die „Neue Wache“, der Universitätsbibliotheksanbau und Severins Einfluß auf den Wohnhausbau; als typische Beispiele gelten das Haus Beginenberg 1 und das Palais am Vogelsang, und da ist schließlich in Bad Sülze auch das Kurhaus. <br />
* Laie wie Fachmann bewundern Severins klassizistische Bauten, in denen der Experte den Einfluß seiner Lehrmeister Karl Gotthard Langhans (Erbauer des Brandenburger Tors), Gentz und Gilly, Vater und Sohn („Berliner Schule“), jedoch gleichermaßen den eigenen Stil des Doberaner Baumeisters erkennt.<br />
* „Was seine Bauten so anziehend macht“, schreibt Thielcke ein weiteres Mal, „und weit über das Durchschnittsmaß erbebt, ist ihre einfache Monumentalität, die geschickte Abwägung der Baumassen und die sichere Ausbildung der Einzelheiten“ — Worte, die uns stets und ständig veranlassen sollten, dieses kulturelle Erbe zu würdigen, indem wir es pflegen(Brigitta Meuche)<br />
<br />
====Gotthilf Ludwig Möckel (Lebenslauf)====<br />
<br />
*1838 Am 22. Juli als Sohn eines Kupferschmiedemeisters in Zwickau geboren.<br />
*1844-52 Besuch der Bürgerschule in Zwickau<br />
*1852/53 Besuch der Königlichen Gewerbeschule zu Chemnitz<br />
*1853-56 Lehre als Maurer in Zwickau (1853-56), Besuch der Sonntagsschule in Zwickau(1853/54)und der Königlichen Baugewerkenschule zu Chemnitz (1853-56)<br />
*1856-58 Arbeit als Maurergeselle bzw. später Bauführer<br />
*1858, 13.12. Befreiung von der Militärpflicht wegen „körperlicher Untüchtigkeit“<br />
*1858/59 Anstellung als Zeichner im Oberingenieurbüro der ObererzgebirgischenStaatsbahn<br />
*1859 Arbeit als Zeichner und Konstrukteur im Betriebsingenieurbüro derKöniglichen SächsischenStaatseisenbahn zu Chemnitz<br />
*1859/60 Beschäftigung in einer Zwickauer Baufirma mit dem Entwerfen von Bauplänensowie mit Bauleitungen<br />
*1860 Tätigkeit im Architekturbüro von Edwin Oppler in Hannover, übernimmt die Erstellungvon Entwürfen sowie deren Bauausführung<br />
*1861/62 Studium an der Polytechnischen Schule zu Hannover Teilnahme anVorlesungen undpraktischen Übungen u.a. bei Conrad Wilhelm Haase<br />
*1862-64 Studienreisen vom Polytechnikum aus in den Harz und durch Tübingen; ersteselbständige Arbeitenbeim Bau der Irrenanstalt in Göttingen als Techniker und 1. Assistent von Julius Rasch<br />
*1865, 9.12. Zulassung zur Prüfung für Bauhandwerker in Dresden<br />
*1866, 25.6. Eheschließung mit Emilie Amalie Christine Schlegel, Tochter des Senators Schlegel in Göttingen, aus der Ehe gehen 5 Söhne und 2 Töchter hervor.<br />
*1867, 12.6. Prüfung als Bauhandwerker in Dresden bestanden <br />
*1867-75 Tätigkeit als Bauhandwerker und freier Architekt, vorwiegend Entwürfe von Villen<br />
*1873 Aufnahme in den Sächsischen Ingenieur- und Architekten-Verein in Leipzig<br />
*1875 Übersiedlung nach Dresden, ab 6. Dezember Mitglied des Architekten- und Ingenieur-Vereins zu Hannover<br />
*1875-85 Tätigkeit als Privatarchitekt in Dresden; vorwiegend Bearbeitung von Kirchen- und Schlossbauten<br />
*1881, 3.3. Ernennung zum Ehrenmitglied der Akademie der bildenden Künste Dresden<br />
*1883 Briefwechsel mit Staatsrat von Bülow (Mecklenburg - Schwerin) wegen Übersiedlung nach Doberan im Zusammenhang mit der Auftragserteilung zur Restaurierung der Doberaner Kirche<br />
*1885 Übersiedlung nach Doberan<br />
*1889, ab1.4. Berufung in den Staatsdienst als Baurat für Kirchenbausachen und technischer Beirat der Kammer und des Oberkirchenrates; neben dieser Verpflichtung freiberufliche Tätigkeit<br />
*1897, 19.3. Ernennung zum Geheimen Baurat<br />
*1899, März-Mai Ärztlich angeratene Erholungsreise nach Bozen (Tirol)<br />
*1900, 3.10. Ernennung zum Geheimen Hofbaurat<br />
*1907 Schwerer Unfall mit Krankenhausaufenthalt<br />
*1915, 24.4. Antrag auf Auflösung des Dienstverhältnisses aus gesundheitlichen Gründen; Ab 1. Oktober Versetzung in den Ruhestand.<br />
*1915 Am 26. Oktober verstirbt Möckel nach längerer Krankheit (Luftröhrenkatarrh) an Herzschwäche.<br />
<br />
Quelle: Karl-Heinz Barth, Gotthilf Ludwig Möckel - Ein Beitrag zur Geschichte der Architektur der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts<br />
<br />
''Das Doberaner Wohnhaus''<br />
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* 1888 begann G. L. Möckel mit der Planung seiner eigenen Doberaner Villa, deren Bau wegen einiger Verzögerungen erst 1888 fertig gestellt wurde.<br />
* Er entwarf sich ein zweigeschossiges Gebäude mit ausgebautem Dachgeschoss, dessen Äußeres durch Gestaltungselemente wie Erker, Türmchen, verschiedene Fenster, aber insbesondere die Kombination von roten Klinkern, vorgeblendetem Fachwerk mit Klinker- und Putzflächen sowie dunkelgrün glasierten Formsteinen und farbigen Bleiverglasungen der Fenster geprägt wird.<br />
* Im Inneren wurde das Bild bestimmt durch Putzflächen mit Schablonenmalerei, Glasursteine, lasierte Paneele und Holzdecken, letztere ebenfalls mit Bemalung sowie schmiedeeiserne Leuchter und Geländer, dichte Vorhänge, bunte Teppiche und schwere Eichenmöbel.<br />
* Zeitweise vorhandener Bewuchs mit wildem Wein sowie zwei Türmchen und die farbigen Bleiverglasungen ließen diesen Bau wie ein romantisches Schlösschen erscheinen. Motive aus dem Dornröschen-Märchen, die in den Verglasungen von vier Fenstern des zweigeschossigen Hauptwohnraumes an der Südseite des Gebäudes dargestellt sind, verstärken diesen Eindruck.<br />
* Aber gerade das mag es sein, was auf den Betrachter und Besucher des Hauses einen besonderen Reiz ausübt, und es wird wohl kaum jemanden geben, der sich nicht von der soliden handwerklichen Ausführung, sei es der Holz- oder der Kunstschmiedearbeiten beeindruckt zeigt.<br />
* Als fast programmatisch für Gotthilf Ludwig Möckels Haltung die Meinungen der Betrachter seiner Bauwerke und dabei insbesondere die der Andersdenkenden<br />
betreffend, könnte der Spruch gewertet werden, den er an seiner Doberaner und schon an seiner Dresdner Villa anbringen ließ:<br />
* „Der Eine betracht‘s,<br />
* Der Andre verlacht‘s,<br />
* Der Dritte veracht‘s,<br />
* Was macht‘s.“<br />
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====Albert Gading- ein Doberaner Jugendstilbaumeister====<br />
<br />
* „Es musste ja mal was anderes sein“, war die Antwort, als sein Sohn Heinrich Gading ihn einmal fragte, woher er die Idee zu der originellen Fassadengestaltung des sogenannten '''„Bienenhauses“''' in der Bismarckstraße 26 (heute Goethestraße) gehabt habe. <br />
* Nachdem man ein Jahrhundert lang Vorbilder fürs Bauen nur in früheren Stilen, der antiken Klassik, der mittelalterlichen Gotik und Romantik oder dem Barock gesucht hatte, wollten viele Baumeister in der Zeit des ausgehenden 19. Jahrhunderts „etwas anderes machen“, indem sie sich ihre Anregungen in der Natur suchten und sich auch in sonstigen Details von ihren Vorgängern distanzierten.<br />
* In vielen Jugendstilhäusern findet man ein in Quadrate oder Rechtecke gegliedertes Oberlicht von Fenstern und Türen, nicht selten aus Farbglas.<br />
* Was die Häuser aus dieser Zeit am meisten kennzeichnet, sind die Ornamente von Pflanzen und Tieren. langstieligen Blumen, Blüten, Winden, Ranken, Tierköpfen u. ä. <br />
* Von den Baumeistern wurden Kreativität und technische Fähigkeiten in hohem Maße gefordert und Albert Gading hatte beides, was die vielen von ihm in Doberan und Umgebung errichteten Gebäude beweisen.<br />
* Wer war nun der Mann, der zu Unrecht so sehr im Schatten der im 19. Jahrhundert in Doberan wirkenden Baumeister von Seydewitz, Severin und Möckel stand.<br />
* Albert Gading stammte aus einer seit dem 17. Jahrhundert in Doberan ansässigen Familie von Handwerkern. Er wurde 1875 als Sohn des Drechslermeisters Heinrich Gading sen. geboren.<br />
* Gading besuchte die Doberaner Schule und beendete 1893 eine Maurerlehre, Der geprüfte „Maurer- und Zimmermeister“ Heinrich Nieske bescheinigte ihm, dass er „sehr anstellig, fleißig und geschickt“ sei.<br />
* Nach dem Militärdienst ging er im Sommer auf Wanderschaft und arbeitete für Je 6 Wochen in diversen Baufirmen in Berlin und im Rheinland. 1902 schloss er das Technikum mit der Note „Sehr Gut“ ab und im Februar 1903 wurde er Maurermeister.<br />
* Nachdem er im Büro von G. L. Möckel seine zeichnerischen Fähigkeiten weitervervollkommnet hatte, begann er eine Tätigkeit im Rostocker Bauamt und danach in der Firma von Hofmaurermeister Beringer. Von Beringer übernahm Gading den Stahlbeton, der gerade von dem Laager Architekten Paul Korff in Mecklenburg eingeführt worden war.<br />
* 1905 machte sich Albert Gading selbstständig. Sitz seiner Baufirma war das Gelände östlich der Bismarckstraße (heute Goethestraße) am Bollhäger Fließ. <br />
* Vor dem Ersten Weltkrieg hatte er über 100 Beschäftigte. Gading war nicht nur kreativ und sein Stil gefragt, sondern auch wirtschaftlich erfolgreich. 1912 fuhr er neben dem Arzt Dr. Prösch als erster im Auto durch den Ort.<br />
* Albert Gading verstarb 1962. Die Zeitschrift „Unser Mecklenburg“ widmete ihm einen Nachruf, in dem seine „Aufgeschlossenheit gegenüber technischen Neuerungen“ rühmend erwähnt wird.<br />
* Was geblieben ist, sind die zahlreichen von ihm entworfenen und gebauten originellen Häuser, die noch heute das Stadtbild von Bad Doberan prägen.<br />
Quelle: Joachim Lange, „Albert Gading — ein Doberaner Jugendstilbaumeister“ im Bad Doberaner Jahrbuch, 2003<br />
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====Heinrich Carl Gustav Nieske====<br />
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* Am 20. Januar 1885 teilt der Doberaner Magistrat Nieske mit: „Auf Ihren Antrag vom 19. d. Mts. soll Ihnen gegen Entrichtung der stadtordnungsgemäßen Aufnahmegebühr / das Bürgerrecht hiesiger Stadt / hiermittelsertheilt sein. / Demzufolge wird von Ihnen erwartet, daß Sie die Pflichten eines ordentlichen und warlichen Bürgers so erfüllen werden, wie Sie es vor Gott, Ihrem Gewissen, Ihrer unterzeichneten Obrigkeit und sonst Jedermann zu verantworten sich getrauen. “<br />
* Wer war nun dieser Nieske, der sich im Alter von 42 Jahren in unserer Stadt niederließ?<br />
* Heinrich Carl Gustav Nieske wurde am 1. Oktober 1843 in Warin geboren. Er absolvierte eine dreijährige Maurerlehre im Betrieb seines älteren Bruders. Den Traditionen der Zunft entsprechend begab sich der Geselle Heinrich Nieske auf Wanderschaft. Von der Militärpflicht kaufte ihn sein Vater frei. Nieske war als Maurergeselle u.a. beim Bau der Paulskirche in Schwerin, die nach Entwürfen von Theodor Krüger entstand, beteiligt.<br />
* 1874 ließ er sich als Maurermeister in Brüel nieder. Nach 11 Jahren verlegte Nieske sein Baugeschäft nach Doberan, dem noblen Alterssitz für wohlhabende Pensionäre, wahrscheinlich weil er sich hier eine günstigere Auftragslage als in Brüel versprach.<br />
* Hier errichtete Heinrich Nieske in den folgenden Jahren zahlreiche Doberaner Villen, teilweise als Bauunternehmer auf eigene Rechnung mit dem Ziel, es schlüsselfertig teurer zu veräußern.<br />
* 1892 übernahm der Maurermeister von der Stadt Doberan einen 20 Quadratruten umfassenden Bauplatz, gelegen zwischen der Büdnerei 2 und dem Amtstor, heute Beethovenstraße.<br />
* Durch städtische Auflage war er verpflichtet, Bauplatz binnen 2 Jahren zu bebauen mit „einem mindestens zweistöckigen Wohnhause im Villenstil“. Es entstand die Villa in der Beethovenstraße 6.<br />
* Nieske blieb zunächst Besitzer, erst 1907 erfolgte ein Verkauf. Bedingt durch Hausbauten und Verkäufe zog die Familie wiederholt um. Insgesamt soll das dreißigmal passiert sein. Als „Villa Nieske“ den bleibt das heutige Gebäude Goethestraße 30 bekannt.<br />
* 1896 erwarb Heinrich Nieske mehrere Baugrundstücke in Arendsee (heute Kühlungsborn-West).<br />
* Nach 1900 setzte Nieske seine Bautätigkeit in Doberan, vor allem in der Dammchaussee und in der Bismarckstraße (heute Goethestraße) fort.<br />
* In den Jahren zwischen 1907 und 1910 gab Heinrich Nieske sein Geschäft in Doberan auf und zog als Rentner mit seiner Familie nach Schwerin.<br />
* Am 25. Juni 1923 verstarb Heinrich Nieske im Alter von 80 Jahren in Schwerin.<br />
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''Bauten von Heinrich Nieske (Auswahl):''<br />
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*1888/89 Entwurf und Errichtung des „Strand-Hotel“ in Arendsee (heute Kühlungsborn/West) gemeinsam mit Zimmermeister Kunzelmann<br />
*1893 Entstehung der Villa Dammchaussee 9 in Nieskes Auftrag im Oktober des Jahres verkauft er sie an Pauline Eggerss, geb. Mühlenbruch.<br />
*1895 Bau der „Villa Nieske‘ in der Goethestraße 30, 1899 Verkauf an Rittmeister a.D. Theodor von Sydow. 1902 kauft Nieske das Hausgrundstück zurück.<br />
*1895 Errichtung der Villen Dammchaussee 11 und 13<br />
*1895/96 Villa Goethestraße 36 entsteht<br />
*1896 Bau der Villa Goethestraße 34, 1897 Verkauf des Hauses an Gymnasial-Professor Dr. Christian Starck.<br />
*1896 Errichtung der Villa Goethestraße 32 für den Rentier Hermann Jahnke<br />
*1896 Übernahme der Bauarbeiten für den Postneubau in Wismar<br />
*1897 Errichtung eines Gartenhauses, eines eingeschossigen Fachwerkbaus zur Vermietung an Fremde in Arendsee (heute Kühlungsborn/West)<br />
*1901/02 Entwurf und Bau des „Hotel Pavillon“ für Kaufmannswitwe Breutz in Arendsee(heute Kühlungsborn/West) <br />
*1903/04 Errichtung eines Stallgebäudes auf dem Grundstück Baumstraße 1 für Bäckermeister Hermann Gienus <br />
*1907 Bau der Villa für Herrn Rentier Gottschalk in Doberan (wahrscheinlich im Eickhöfer Weg), konzipiert als Wohnhaus und Pension<br />
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====Georg Adolph Demmler, Architekt und Politiker====<br />
<br />
* Neben dem klassizistischen Kurhaus in Heiligendamm ist die im Tudorstil errichtete „Burg“ sicher das markanteste Gebäude in Deutschlands ältestem Seebad. <br />
* Der Entwurf dazu entstammt der Feder des mecklenburg-schwerinschen Hofbaumeisters Georg Adolph Demmler. Er entwarf auch die Pläne für das „Alexandrinen-Cottage“, im Stil eines englischen Landhauses, sowie für den Umbau und die Aufstockung des alten Badehauses zum neuen „grossen Bade- und Logir-Haus“ (heute „Haus Mecklenburg“).<br />
* Georg Adolph Demmler wurde am 22. Dezember 1804 als uneheliches Kind des Güstrower Schornsteinfegermeisters Johann Gottfried Demmler und der verwitweten Tochter eines Brauereibesitzers in Berlin geboren, wo er zunächst 9 Jahre bei einer Pflegefamilie lebte. 1813 trennte sich der Vater von seiner Ehefrau und zog mit Georg Adolph Demmlers Mutter zusammen. Der Sohn wurde nach Güstrow geholt.<br />
* Bis 1819 besuchte Demmler hier das Gymnasium und entwickelte schon früh Interesse an der Bautechnik, das von seinem Vater gefördert wurde. Nach dem Abitur studierte er an der Bauakademie in Berlin bei Karl Friedrich Schinkel und Friedrich Gottlieb Schadow.<br />
* Wegen seiner Mitgliedschaft in der geheimen Burschenschaft Arminia wurde er 1823von der Hochschule verwiesen.<br />
* 1824 erfolgte auf Fürsprache Schinkels Demmlers Aufnahme in den mecklenburgischen Staatsdienst. 1832 erhielt er seine Ernennung zum Baumeister, ab 1835 war er Landesbaumeister.<br />
* Während seiner Dienstzeit entwarf Demmler die meisten Pläne für den herrschaftlichen Ausbau von Schwerin. Glanzpunkte seines Wirkens waren der Umbau des Schlosses, der Neubau des Arsenals am Pfaffenteich, der Marstall, das Hoftheater und viele weitere Gebäude.<br />
* Nach seinem Entwurf wurde am Westufer des Pfaffenteichs die Paulsstadt als neuer Stadtteil angelegt. Auch Bauwerke in anderen Städten beruhen auf Demmlers Bauplänen so z.B. das heutige Ernst-Barlach-Theater in Güstrow.<br />
* Demmler engagierte sich bereits vor der Revolution von 1848 sozial. Er war Mitglied der Schweriner Freimaurerloge und politisch aktiv, zunächst in der linksliberalen Süddeutschen Volkspartei (DtVP) und später in der Sozialistischen Arbeiterpartei Deutschlands(SAP).Georg Adolph Demmler verstarb am 2. Januar 1886 in Schwerin.<br />
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''Demmlers Bauten und Entwürfe für Doberan/Heiligendamm''<br />
* 1827 Tribüne an der Rennbahn<br />
* 1835 Entwurf für den Sarkophag Friedrich Franz I. im Doberaner Münster - Herstellung in der Schweriner Schleifmühle<br />
* 1837 Umbau des alten Badehauses zum Haus Mecklenburg<br />
* 1840 Alexandrinencottage in Heiligendamm<br />
* 1841 Dekoration im Doberaner Theater<br />
* 1843 Transport des Gedenksteins aus der FeldmarkElmen-horst nach Heiligendamm<br />
* 1844 Pläne für ein Schießhaus<br />
* 1848 Burg Hohenzollern im Tudorstil<br />
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====August Gaster====<br />
<br />
* August Gaster wurde am 28. Oktober 1852 in Wismar geboren. Er absolvierte von 1872 bis 1875 und von 1877 bis 1878 ein Studium an der Polytechnischen Schule in Hannover. Am Polytechnikum war Gaster ein Schüler von Conrad Wilhelm Hase, bei dem bereits zuvor Gotthilf Ludwig Möckel seine Ausbildung erhielt.<br />
* Im Jahr 1882 legte August Gaster seine Baumeisterprüfung ab.<br />
* Als späterer Landbaumeister in Doberan war er für die Ämter Bukow, Doberan und Schwaan verantwortlich. Bekannt ist, dass August Gaster 1914 das Wohnhaus in der heutigen Goethe-straße 10 in Bad Doberan aus dem Nachlass von Hofzimmermeister Reinke erwarb.<br />
* Ab 1890 war Gaster, der auch zum Baurat berufen worden war, Mitglied im Verein für Mecklenburgische Geschichte und Altertumskunde.<br />
* Im Jahr 1920 erfolgte seine Ernennung zum Vorstand des Hochbauamtes Rostock II in Doberan.<br />
* August Gaster war langjähriges Mitglied der Prüfungskommission für Kandidaten des höheren Baufaches in Schwerin. Eine Berufung an das Ministerium lehnte er jedoch ab, weil er sich seinem Wohnort Doberan sehr verbunden fühlte.<br />
* August Gaster zählt zu den profiliertesten Architekten in Mecklenburg.<br />
* Zu seinen wichtigsten Bauten gehören:<br />
* die Realgymnasien in Kiel und in Schwerin,<br />
* die Frauenklinik in der Doberaner Straße in Rostock<br />
* die Villa „Feodora“ des Herzogs Adolf Friedrich in Bad Doberan im Stülower Weg (jetzt Kreismusikschule), <br />
* die Villa der Prinzessin Reuß ‚in Heiligendamm (zu DDR- Zeiten „Max-Planck-Haus )entstanden um 1910, sowie die Herrenhäuser ın Rederank und Groß Stove.<br />
* August Gaster verstarb 1929.<br />
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====Lutz Elbrecht (Baumeister und Denkmalpfleger) ====<br />
* Lutz Elbrecht, am 8, März 1907 geboren, trat beruflich in die Fußstapfen seiner Vaters, den Hofmaurermeisters Fritz Elbrecht. <br />
* Im Geburtsjahr seines Sohnes gründete Fritz Elbrecht in Doberan eine Baufirma, die Lutz Elbrecht, der das Baugewerbe von Grund auf erlernt hatte, ab 1934 leitete.<br />
* Wohl eines seiner ersten Gebäude war der Bahnhof in Heiligendamm (1933/34), bei dessen Gestaltung er klassizistische Formen nachempfand. <br />
* 1935/36 entstand nach seinen Entwürfen das Wohnhaus in der Dammchaussee 23 in Klinkeroptik Für einen Rechtsanwalt. 1950 erwarb der Schriftstellen Ehm Welk das Gebäude und bewohnte es bis zu seinem Tod im Jahre 1966.<br />
* Ebenfalls mit roten Klinkern gestaltet, entstand1938/39 die Friedhofskapelle auf dem neuen Friedhof in Bad Doberan, ebenso wie die Friedhofskapelle in Kröpelin.<br />
* 1939/40 erbaute Lutz Elbrecht das Filmtheater am Kamp in der Severinstraße und schuf damit ein modernes, allen Ansprüchen genügendes Haus. Daneben hat er zahlreiche Bad Doberaner Ein- und Mehrfamilienhäuser entworfen und gebaut.<br />
* Als 1948 die damalige Landesregierung von Mecklenburg den Plan fasste, das durch die Kriegswirren stark in Mitleidenschaft gezogene Gebäudeensemble in Heiligendamm zu einem Sanatorium für Werktätige umzubauen, wurde Lutz Elbrecht zum „Vorsitzenden sämtlicher Angestellten der Bauleitung” ernannt. Von August1948 bis März 1950 währten die umfangreichen baulichen Maßnahmen.<br />
* Diese Aufnahme war so recht für den dem heimatverbundenen Baumeister und Architektengeschaffen, der einmal von sich selbst sagte: „Als altem Doberaner liegt mir die Erhaltung der Bau- und Kunstdenkmäler unseres Gebietes besonders am Herzen.“ Er behandelte Heiligendamm wie ein Denkmal und manche „Bausünde" muss dem Mangel an Material und Zeit in jenen schwierigen Nachkriegsjahren zugerechnet werden.<br />
* Eine weitere bedeutende Arbeit für den Denkmalpfleger Lutz Elbrecht war 1956/57 die Beseitigung der Neorenaissancefassade und Rekonstruktion der klassizistischen Fassade des Salongebäudes am Kamp (ab 1879 Rathaus, seit 1952 Sitz der Kreisverwaltung).<br />
* 1955 projektierte er das Kaufhaus „Magnet" am Alexandrinenplatz (heute Kaffeehaus Sparre). Bereits ab 1952 war Lutz Elbrecht als „Kreishelfer für Denkmalpflege“ des Institutsfür Denkmalpflege in Schwerin tätig. Bis zu seinem Tod setzte er sich unermüdlichab 1979 in der Interessengemeinschaft Denkmalpflege im Kulturbund der DDR und gleichzeitig im Vorstand der Gesellschaft für Denkmalpflege, für den Erhalt und die Pflege des Kulturerbes vor allem im damaligen Kreis Bad Doberan ein.<br />
* Am 9. Juli 1984 verstarb Lutz Elbrecht in Bad Doberan.<br />
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====Familie Carlson (Bauunternehmen, Bäckerei) ====<br />
* Jöns Carlson gilt als Ahnherr der Doberaner Carlsons, die im Laufe der Jahrzehnte einen beeindruckenden Werdegang hingelegt haben, Er wurde in Schweden geboren; sein Weg führte ihn nach Mecklenburg. Jöns arbeitete als Maurer, mit seiner Frau Marie Sophie Carlson, geb. Burmeister lebte er in Doberan, Sie hatten sechs Kinder, eins von ihnen war Hermann Carlson. <br />
* Hermann Carlson wurde am 26,10,1875 in Doberan geboren. Er war Maurergeselle und später Bauunternehmer. Hermann heiratete Frieda Josephine Mathilde Carlson, geb. Harms, Mit ihren Kindern lebten sie in Doberan. Vier ihrer sieben Kinder mussten die Eltern früh zu Grabe tragen.<br />
* Hermann gründete die Firma H. Carlson & Sohn, Dort arbeitete er zusammen mit seinem ältesten Sohn, Sie kauften mehrere Grundstücke, zum Beispiel „Am Rosenwinkel“ und erbauten dort Häuser.<br />
* Hermann Carlson starb am 30.09.1943 in Doberan. Testamentarisch hat er darüber verfügt, wer welche Häuser „Am Rosenwinkel“ erbt. Sohn Hans erhielt die Hausnummern 1 und 2, Hermann Nummer 4 und 5, Tochter Grete die Nummern 6 und 7. Keines der Kinder sollte die Häuser verkaufen, sondern weiter an die Enkel geben, damit die Häuserreihe im Familienbesitz bleibt.<br />
* Lediglich zur Finanzierung von Ausbildung, Studium oder Geschäftsgründung duldete Hermann eine Belastung der Häuser.<br />
* Ihr ältester Sohn Hans Carlson wurde am 01.07.1900 in Doberan geboren. Von 1919 bis 1922 absolvierte er eine Lehre des Maurerhandwerks bei seinem Vater in Doberan, Am28.02.1922 legt Hans Carlson seine Gesellenprüfung bei der Mecklenburgischen Handwerkskammer mit dem Prädikat ausgezeichnet ab. Beisitzer in der Prüfung ist der Doberaner Baumeister Albert Gading.<br />
* Am 01.02.1937 bestätigt die Reichskammer der bildenden Künste Hans Carlson zur Berechtigung der Berufsausübung als baugewerblich tätiger Architekt. Gültigkeit erhält dieses Prädikat für die Jahre 1936-1939, die eingeklebten Marken auf der Rückseite des Ausweises belegen das. <br />
* Nach dem Krieg wurde er am 10.11. in die Liste der Genossen der Genossenschaft des Bauhandwerks Mecklenburg-Vorpommern e. G. m .b. H. Schwerin aufgenommen. Per Postkarte wurde dies am 24.09.1948 durch das Amtsgericht Schwerin bekanntgegeben.<br />
* Hans heiratete Frieda Carlson, sie bekommen zwei Kinder: Paul Friedrich und Elisabeth.<br />
* Hans Bruder Hermann Carlson wurde am 06.03.1903 in Doberan geboren. Er machte eine Bäckerlehre, wurde Bäckermeister und gründete die Bäckerei Carlson. <br />
* Hermann heiratete Käthe Carlson und sie bekamen die Kinder Ingeborg und Jürgen. Ihre Tochter heiratete Günter Hermann, ihr Sohn betrieb die Bäckerei im Parkentiner Weg, die mittlerweile sein Sohn Jörg übernommen hat.<br />
* Hans Schwester Grete wurde am 03.12.1909 in Doberan geboren, Sie heiratete Hans Eichstädt. Sie haben zwei Kinder: Helga und Hans-Joachim.<br />
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===Persönlichkeiten aus Kunst und Kultur===<br />
====Ehm Welk====<br />
* [http://www.ehm-welk-haus.de/ www.ehm-welk-haus.de]<br />
[[Datei:Dob678.PNG|600px|zentriert]]<br />
<br clear="all"/><br />
[[Datei:Dob701.jpg|600px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan R Ehm1.PNG|600px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan R Ehm2.PNG|700px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan R Ehm3.PNG|700px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan R Ehm4.PNG|700px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan R Ehm5.PNG|700px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan R Ehm6.PNG|800px|zentriert]]<br />
<br />
====Gerhard Ringeling====<br />
<br />
[[Datei:Dob706.PNG|300px|zentriert]]<br />
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'''Landschaft den Menschen zugeordnet''' <br />
* Seine besondere Liebe gilt dem Fischland / Zum 100. Geburtstag von Gerhard Ringeling – ein begabter norddeutscher Erzähler(Demokrat, 1987)<br />
* „Sei er nun Maler oder Dichter, Gelehrter, Bildhauer oder Musiker, — immer wieder kommt einer, dem in irgendeinem Seelenwinkel der göttliche Funke glüht, in unser abgeschiedenes Fischland und steht und atmet und ist gefangen und geht mit Heimweh und muß nun künden von der herben, schwer zugänglichen Schönheit dieses Stückes Erde zwischen Bodden und Meer, zwischen Darß und Ribnitzer Heide.<br />
* Sie reicht weit zurück, die Reihe dieser Fischlandkünder, und bricht nicht ab bis auf den heutigen Tag.<br />
* In diese Reihe tritt nun auch Gerhard Ringeling, der Doberaner Gymnasiallehrer.<br />
* So schrieb der Heimatschriftsteller F. W. Droß in den „Mecklenburgischen Monatsheften", als 1935 im Wiehern-Verlag Berlin Gerhard Ringelings „Seefahrend Volk — Vier Erzählungen vom alten Fischland" erschien.<br />
* Der Autor war den Lesern der „Mecklenburgischen Monatshefte" zu diesem Zeitpunkt bereits kein Unbekannter mehr. Er hatte Porträtskizzen über Johannes Troja und Heinrich Seidel (denen er sich innerlich besonders verbunden fühlte) geschrieben, ebenso über Richard Wossidlo und andere »Mecklenburger Leute".<br />
* Mit der „Fischländer Weihnacht" (ein Vorabdruck aus „Seefahrend Volk") hatte er seine ausgesprochene Begabung als norddeutscher Erzähler ausgewiesen.<br />
* Nach 1945 bringt die Evangelische Verlagsanstalt Berlin unter dem schlichten Titel „Erzählungen" zwölf der schönsten Geschichten Gerhard Ringelings in mehreren Auflagen heraus. Die vier Erzählungen vom alten Fischland aus „Seefahrend Volk" sind um acht, überwiegend im norddeutschen Raum handelnde, erweitert worden.<br />
* Als sich der Verlag 1969 zu einer nochmaligen (der zwölften) Auflage der Erzählungen von Gerhard Ringeling entschloß, nannte er — neben der Verehrung für den 1951 heimgegangenen Autor — einen zweiten Grund: „überschaut man den Bestand an christlicher Literatur, die im Formalen den anzulegenden Maßstäben genügt und in der Aussage zentral bleibt, ohne in Frömmelei auszuarten, so kann man nicht von einer Fülle sprechen.<br />
* Schon deshalb bot Ein begabter norddeutscher Erzähler sich eine Neuauflage an. Auf den Seiten dieses Buches ist beides eingefangen, die Landschaft und der Mensch: die Landschaft, nicht isoliert als Idylle oder Hort der Dämonen geschildert, sondern dem sie bewohnenden Menschen zugeordnet — der Mensch, nicht als Held oder Schuft herausgeputzt, sondern als einer, der bewußt oder unbewußt auf Gottes Gnade wartet.<br />
* "So bleiben die der Historie entnommenen Gestalten blutvoll und im tiefsten Sinne menschlich, ihr Handeln und Entscheiden rührt auch uns an." <br />
* 1947 erschien — in 2. Auflage — bei Hinstorff in Rostock das Buch von Gerhard Ringeling „Fischländer Volk — Geschichte und Schicksal einer mecklenburgischen Küstenlandschaft".<br />
* In ihrem Fischland-Buch schrieb Käthe Miethe: „Das kleine Buch des Doberaner Studienrats Dr. Ringeling „Fischländer Volk“ läßt teils chronikhaft, teils novellistisch in bunten Bildern das Werden des Fischlandes an uns vorüberziehen.<br />
* Weil Dr. Ringeling als der beste Kenner der Geschichte der deutschen Segelschiffahrt gilt, dessen grundlegendes Buch über die Segelschiffahrt mit großem Verlangen erwartet wird, stehen in seinem „Fischländer Volk“ Schiffer und Schiffahrt natürlich an erster Stelle.<br />
* Die novellistischen Schilderungen in diesem Buch erreichen nur selten die künstlerische Gestaltung und dramaturgische Spannung seiner Erzählungen.<br />
* Im Schlußwort des Buches wendet sich Ringeling eindringlich an seine Leser, ihn — soweit vorhanden — für seine geplante größere Darstellung der Geschichte der mecklenburgischen Segelschiffahrt mit Material zu unterstützen.<br />
* Doch zu diesem Buch, mit dem er sein literarisches Lebenswerk krönen wollte, kam es nicht mehr: Gerhard Ringeling starb am Silvestertag des Jahres 1951, erst vierundsechzigjährig.<br />
* Am 19. Juni war sein 100. Geburtstag. Manchmal tauchen seine „Erzählungen" im Antiquariat auf: wer zugreift und sie liest, wird nicht enttäuscht sein, sondern sich angerührt fühlen vom Schicksal der leichtsinnigen Margret, der schlimmen Brigitt oder des Schmiedes Jakobus Borgwardt, der ausging, „Gerechtigkeit zu suchen, und Gnade fand". Friedrich Schulz<br />
<br />
[[Datei:Doberan J Ringeling1.PNG|900px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan J Ringeling2.PNG|900px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan J Ringeling3.PNG|500px|zentriert]]<br />
<br />
====Ernst Voß====<br />
* [https://de.wikipedia.org/wiki/Ernst_Voß https://de.wikipedia.org/wiki/Ernst_Voß]<br />
[[Datei:Doberan R Voß.PNG|400px|zentriert]]<br />
<br />
<gallery mode="packed" widths="200px" heights="400px"> <br />
<br />
Datei:Dob965.PNG<br />
Datei:Dob967.PNG<br />
Datei:Dob968.PNG<br />
Datei:Dob969.PNG<br />
</gallery><br />
<br />
<br />
====Felix Mendelssohn-Bartholdy====<br />
[[Datei:Dob751.jpg|400px|zentriert|thumb|Gemälde von Eduard Magnus 1846]]<br />
<br />
[[Datei:Doberan Z61.PNG|700px|zentriert]]<br />
<br />
* '''Felix Mendelssohn-Bartholdy(1809-1847) hat in Bad Doberan komponiert'''(''Aus der Redaktion(Ostseezeitung, 02.02.2009)''<br />
* Rostock . Der Komponist Felix Mendelssohn-Bartholdy wäre am 3. Februar 200 Jahre alt geworden. Gefeiert wird vor allem in den Städten seines Wirkens Berlin, Leipzig und Hamburg.<br />
* Aber auch die Mecklenburger haben Grund, den "Mozart des 19. Jahrhunderts", wie Robert Schumann seinen Kollegen und Zeitgenossen nannte, hochleben zu lassen.<br />
* Als 15-Jähriger verbrachte Mendelssohn im Sommer 1824 einen vierwöchigen Urlaub im ersten deutschen Seebad Heiligendamm und in Doberan. Dabei hat er auch komponiert, wie die pensionierte Musiklehrerin Marianne Strack aus Rostock belegen kann. ''Die "Doberaner Blasmusik" wurde am 13. Juli 1824 in Doberan uraufgeführt.''<br />
* Sie fand die "Doberaner Blasmusik" in den Archiven: Die pensionierte Musiklehrerin Marianne Strack hat herausgefunden, dass Felix Mendelssohn-Bartholdy, der am 3. Februar 1809 geboren wurde, als Fünfzehnjähriger in Bad Doberan komponiert hat. <br />
* Marianne Strack verehrt Mendelssohn seit ihrer Studienzeit in Leipzig. "Ich habe in Briefen der Familie von Doberan gelesen. Also muss er hier gewesen sein", sagt die Mendelssohn-Forscherin. <br />
* Tatsächlich findet sie viele weitere Briefe, in denen der junge Felix beschreibt, wie er mit dem Vater die Tage an der Ostseeküste verlebt. Es sind vor allem Spaziergänge in und um Doberan, die den Naturfreund Mendelssohn beeindrucken. Von nachhaltiger Wirkung aber ist eine kleine Hofkapelle bestehend aus Holzbläsern, Hornist und Basshornist, der Mendelssohn täglich im Salon beim Speisen lauscht. Von Komponierlaune gepackt, schreibt er ein kleines Nachtstück für die "Hofharmonie", wie das Ensemble heißt. Die Uraufführung der "Doberaner Blasmusik" ist am 13. Juli 1824. Mendelssohn wird sie später weiter verarbeiten, zur "Ouvertüre zur Harmoniemusik" op.24.<br />
* Marianne Strack findet im Landeshauptarchiv die einzelnen Stimmen der Musiker ¬ für sie der Beweis, dass Mendelssohn in Doberan die Komposition hinterlassen hat. "Das Stück wird später, wenn Mendelssohn Gewandhaus-Kapellmeister in Leipzig ist, immer an seinem Geburtstag am 3. Februar als Ständchen dargebracht", hat sie weiter recherchiert.<br />
* Trotzdem ist die Blasmusik in Vergessenheit geraten. Im vergangenen Jahr wird sie erstmals wieder von einem Bläserensemble der Hochschule für Musik und Theater Rostock, am Ort der Uraufführung in der heutigen Kreisverwaltung, in der gleichen Besetzung wie 1824 aufgeführt. Professor Günter Weidlich von der Hochschule hat es einstudiert.<br />
* "Das Stück beweist die große Begabung des Fünfzehnjährigen", sagt er. "Im zweiten Teil, dem Allegro, ist der, Sommernachtstraum’ deutlich zu spüren." Am 13. Februar will Weidlich die "Doberaner Blasmusik" in der Hochschule für Musik und Theater erneut erklingen lassen.<br />
* Der Leiter des Mendelssohn-Archivs in Berlin, Roland Schmidt- Hensel, bestätigt: "Der Doberan-Aufenthalt ist dokumentiert." Allerdings sei eine Prüfung der Doberaner Noten noch nicht abgeschlossen. <br />
* Im Kurort Bad Doberan gibt es bereits Überlegungen, wie der Mendelssohn-Besuch auch touristisch vermarktet werden kann. Vom Frühsommer an soll es einen Mendelssohn-Pfad geben, auf dem Besucher auf den Wegen des jungen Komponisten wandeln können.<br />
* Das Eröffnungskonzert der Festwoche „220 Jahre Heiligendamm“ am Sonntag, dem 9. Juni 2013 um 19.30 Uhr im Festsaal, Salongebäude in Bad Doberan, wird einem sehr berühmten Badegast des 19. Jahrhunderts gewidmet: Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847). Der damals erst Fünfzehnjährige logierte 1824 mit seinem Vater Abraham Mendelssohn Bartholdy (1776-1835) in der großherzoglichen Sommerresidenz Doberan und genoss einen Monat lang die Sommerfrische an der mecklenburgischen Ostseeküste.<br />
* Der Aufenthalt im Juli 1824 ist für den jungen Felix eine wahre Inspiration und geprägt von Spaziergängen in und um Doberan, die den Naturfreund Mendelssohn besonders erfreuten und er beschreibt der daheim gebliebenen Familie u.a. seine Ausflüge auf den Buchenberg mit einem Musiker der Hofharmonie. Mit einem Fernglas beobachten sie „die tanzende See mit Spitzenhauben in Weiß und Grau“. Zu seinen Vergnügungen gehört auch das Baden in der Ostsee. Felix Mendelssohn Bartholdy zählt zu den bedeutendsten Komponisten des 19. Jahrhunderts und stand mit wichtigen Musiker seiner Zeit wie Chopin und Schumann in regem Austausch. Die Konzertlesung „Tanzende See“ bezieht sich im Titel auf den Aufenthalt Mendelssohns, wenn auch nicht alle Werke und Texte in einem direkten Zusammenhang mit dem Ostsee-Aufenthalt im Ersten Deutschen Seebad stehen.<br />
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====Ludwig Bang====<br />
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====Kate Diehn-Bitt====<br />
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====Frank Zappa====<br />
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* '''Wie Zappa nach Bad Doberan kam'''<br />
* ''Denkmal: Nicht in Baltimore, auch nicht in Los Angeles oder Montreux - ausgerechnet in einer Kleinstadt in Mecklenburg- Vorpommern wird eine Büste des genialen US-Rock- stars aufgestellt. Eine Geschichte, die vor 30 Jahren begann - in der ehemaligen DDR.(von Ekkehart Eichler)''<br />
* Weihnachten. Ostern. Silvester. Für Wolfhard Kutz fallen am nächsten Sonnabend alle nur denkbaren Festtage zusammen. Denn an diesem 27. Juli um 13.30 Uhr wird das Denkmal eingeweiht, die Büste des großen Meisters. Mit allerlei psychedelischem Brimborium, wie es sich gehört. Das ironische Lächeln um den von Schnauzer und Unterlippenbürste gerahmten Mund, die markante Hakennase im hageren Gesicht, der zum Pferdeschwanz gebändigte Schopf, der spöttische Blick - alles in Bronze gegossen für die Ewigkeit: Frank Zappa.<br />
* Der US-Musiker (1940-1993) gilt vielen als größtes Genie der Rockgeschichte. Charismatisch. Begnadet. Durchgeknallt. Zauberer wüster Underground-Oratorien, Autor grotesker Popsongs. Bürgerschreck und Provokateur, Botschafter der US-Gegenkultur. <br />
* Viele Orte kämen für ein Denkmal in Frage: Baltimore, wo der Spross griechisch-arabisch-sizilianischer Abstammung zur Welt kam. Los Angeles, wo er 1964 die "Mothers of Invention" gründete. Montreux, wo 1971 während des Zappa-Konzerts ein Brand ausbrach. Prag, wo Zappa zum Handelsattache und Freund Vaclav Havels avancierte. Selbst die Rock'n'Roll Hall of Fame in Cleveland weist lediglich einen Schriftzug in Glasgravur vor. Nein, es ist ausgerechnet eine Kleinstadt in Mecklenburg-Vorpommern, die den großen Zappa auf den Sockel hievt: Bad Doberan an der Ostsee, 12 000 Einwohner.<br />
* Vom Rock-Olymp so weit weg wie Karl Moik von Jimi Hendrix. Eigentlich. Vor mehr als 30 Jahren beginnt diese Geschichte, in tiefsten DDR-Zeiten. Mit seiner ersten Zappa-Platte "Burnt weenie sandwich" katapultiert sich 1971 der 16-jährige Wolfhard Kutz in eine zappatriotische Umlaufbahn, auf der er bis heute kreist. "So eine Musik hatte ich noch nie gehört. Extrem dissonant, aber ein fantastisches harmonisches Ganzes.<br />
* Ich musste mehr haben." Er sammelt Originalplatten, ob auf dem Schwarzmarkt erhökert, von der Oma in die DDR geschmuggelt oder schlicht vom Zoll im Westpaket nicht entdeckt. Jeder Akkord, jede Textzeile wird mit einer Leidenschaft aufgesogen, wie sie nur dem Mangel entwächst.<br />
* Kein Wunder, dass Zappa-Verehrer Kutz auch ins Fadenkreuz der Stasi gerät. Nach der Wende rufen Kutz und seine Zappa-Verrückten ein Festival mit Live-Musik rund um ihr Idol ins Leben - die Zappanale.<br />
* Seit 1990 treffen sich Jahr für Jahr Ende Juli mehr Fans und Musiker auf der Pferderennbahn zwischen Bad Doberan und Heiligendamm. Hier entsteht 1999 die Idee eines Zappa-Denkmals. Natürlich in Bad Doberan, denn "das ist der einzige Ort mit einem eingetragenen Frank-Zappa-Verein", sagt Wolfhard Kutz. Auch für den Zappaologen Jim Cohen aus München ist Bad Doberan der einzig wahre Standort, "weil hier die Bewegung Arf-Society geboren wurde - von den Fans, nicht von Kunstmäzenen". <br />
* Ein Zappa-Denkmal erfordert aber Stehvermögen. Denn dieser Mann war die personifizierte Provokation. Ein Bürgerschreck, dem keine Konvention heilig war, der unermüdlich den American Way of Life attackierte, verpackt in atonal- avantgardistische Klangorgien. Gelegentlich schmuggelte er seine drastischen Botschaften sogar in hitparadenkompatible zuckersüße Balladen. <br />
* So erzählt "Bobby Brown" von den Sexualfantasien eines jungen Mannes, der im Refrain behauptet: "Oh Gott, ich bin der amerikanische Traum."<br />
* Und so einen Mann soll man vor den braven Mecklenburgern auf einen Sockel stellen? Die Zappa-Jünger haben einen Vorteil: Ihr Idol war vor Ort nur Insidern bekannt. Und was in Amerika wegen Anstößigkeit auf den Index wandert, regt in Mecklenburg niemanden auf. Außerdem sei alles eine Frage der Interpretation, meint Jim Cohen. <br />
* Man kann Zappa nämlich auch so sehen: "Er verabscheute Hippies. Er hasste Drogen, weil sie den Geist lahm legen.<br />
* Er war ein überzeugter amerikanischer Patriot. Und seine zentrale Botschaft war: Nicht verdummen lassen, nicht gleichgültig werden, nie bequem sein."<br />
* Mit solchen Argumenten zogen Wolfhard Kutz und sein Mitstreiter Michael Heinze aus Braunschweig in Bad Doberan durch Ausschüsse und Fraktionen, um ihr Projekt vorzustellen.<br />
* Die Stadtvertreter verweisen auf Namen, die den Ort schmücken, wie Ehm Welk, Autor der "Heiden von Kummerow". Für viele endet die Toleranz mit den Beatles oder Stones.<br />
* Bürgermeister Hartmut Polzin - inzwischen Ehrenmitglied der Arf-Society - preist Zappa immerhin als politisch ambitionierten Menschen. So weicht die Front aus Ablehnung und Desinteresse auf.<br />
* Die entscheidenden Argumente sind wirtschaftlicher Natur. Die Zappanale, die dieses Jahr ihre 13. Auflage erlebt, ist längst ein wichtiger Wirtschaftsfaktor geworden. Wenn Underground-Ikonen wie Don Preston, Bunk Gardner, Roy Estrada oder Jimmy Carl Black kommen, "trägt das unseren Namen in die Welt", sind sich Kutz und der Bürgermeister einig.<br />
* Schließlich werden Skulptur und Sockel (etwa 15 000 Euro) aus eigenen Mitteln und über Sponsoren finanziert. Auch die Reinigung bleibt nicht an der Stadt hängen. Und der Standort ist ein Kompromiss. Weil der Kamp, die grüne Innenstadtinsel, mit klassizistischen Gebäuden und zwei chinesischen Pavillons ausscheidet, wählte man eine kleine Halbinsel am verkehrsreichen Alexandrinenplatz - zwischen Dobra-Kaufhaus und Schwanen-Brunnen.<br />
* Am 20. September 2001 passierte der Vorschlag die Stadtvertretung ohne Gegenstimme. Der Bildhauer Vaclav Cesak aus Pilsen gestaltete die Büste nach einem Foto aus "Burnt weenie sandwich". Franks Geschwister Candy und Bob werden am nächsten Wochenende zur Enthüllung erwartet. Und für Wolfhard Kutz erfüllt sich ein Lebenstraum.(Internet: www.arf-society.de Das Ensemble Modern eröffnet am 13. September (Musikhalle) mit Zap- pas "Greggery Peccary & Other Per- suasions" das Hamburger Musikfest)<br />
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===Weitere Persönlichkeiten aus der Stadtgeschichte===<br />
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====Herzog Adolf Friedrich====<br />
* [https://de.wikipedia.org/wiki/Adolf_Friedrich_zu_Mecklenburg https://de.wikipedia.org/wiki/Adolf_Friedrich_zu_Mecklenburg]<br />
[[Datei:Dob679.PNG|400px|zentriert]]<br />
Herzog Adolf Friedrich & Feodora von Reuss<br />
[[Datei:Villa Feodora.jpg|400px|zentriert]]<br />
Villa Feodora<br />
[[Datei:Hochzeit Adolf Friedrich.jpg|400px|zentriert]]<br />
Hochzeit<br />
[[Datei:Erbprinzessin Elise von Reuss mit ihren Kindern.jpg|400px|zentriert]]<br />
Erbprinzessin von Reuss mit ihren Kindern<br />
[[Datei:Sarkophag Feodora.jpg|400px|zentriert]]<br />
Sarkophag von Herzogin Feodora im Doberaner Münster<br />
<br />
====Madame Reichard====<br />
[[Datei:Dob759.PNG|300px|zentriert]]<br />
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'''Das luftschiffende Frauenzimmer''' <br />
*''Vor 170 Jahren — Ballonaufstieg in Doberan (I)''<br />
* ( Ostsee-Zeitung, Juli 1989 - Zeitungsregestensammlung Carl Christian Schmidt/Archiv Münsterverwaltung Bad Doberan)<br />
* Das Jubiläum des Ballonfluges von Wilhelmine Reichard soll Anlaß sein, dieser ungewöhnlichen Frau zu gedenken, wobei bisher unveröffentlichtes Archivmaterial verwendet wurde.<br />
* Wilhelmine Schmidt (1788 - 1848) war seit 1806 mit Gottfried Reichard, dem nach W. Jungius zweiten deutschen Ballonflieger, verheiratet. Reichard startete 1810 mit einem selbstgebauten Ballon, Wilhelmine stieg im April 1811 in Berlin als erste Deutsche zu einer 1 l/2stündigen Luftreise auf, Ihr dritter Flug (Sept. 1811 in Dresden) endete mit einer schweren Havarie. Bei starkem Sturm stieg der Ballon sehr rasch auf mehrere tausend Meter, die Pilotin verlor das Bewußtsein.<br />
* Als sie wieder zu sich kam. erblickte sie über sich nur noch einige Stofffetzen, die sich im heftigen Seitenwind wie ein Segel blähten, den Absturz so um einige Augenblicke verzögernd. Die Reste des Ballons verfingen sich in einer Baumgruppe, die Gondel stürzte zu Boden, die Fliegerin, erneut bewußtlos, kam erst nach Stunden wieder zu sich. <br />
* Fünf Jahre später, inzwischen war Wilhelmine Mutter von vier Kindern, bestieg sie erneut einen Ballon. Ihre Aufstiege, u. a. in Brüssel, Hamburg, Wien, Prag, Warschau und München, wurden zur Routine.<br />
* Die Einnahmen aus den Eintrittspreisen dienten der Finanzierung der im Jahre 1816 gegründeten chemischen Fabrik ihres Mannes im Plauenschen Grund bei Dresden.<br />
* Der von ihr im Sommer 1819 in Hamburg, Lübeck, Doberan und Bremen benutzte Ballon dürfte der fünfte der sechs von Reichard gebauten „Bälle“ gewesen sein. Er war mit Wasserstoff gefüllt, der am Startort aus einer chemischen Reaktion von Schwefelsäure und Eisen erzeugt wurde.<br />
* Die etwa 200 Quadratmeter große Hülle, in Handarbeit genäht, bestand aus feinster Seide, die mit Firnis hauchdünn, aber luftdicht abgedeckt war.<br />
* Am 16. Juli traf Madame Reichard in Doberan ein; in der letzten Juliwoche wurde der Ballon im großherzogliohen Palais in Rostock (am heutigen Universitätsplatz) dem Publikum gezeigt.<br />
* Eine Rostocker Zeitung vom 29. Juli schrieb: „Das hiesige Publikum hat sowohl den Ballon, womit bereits 18 (?) Luftreisen gemacht sind, als auch die anderen Apparate mit vieler Aufmerksamkeit, sehr zahlreich In Augenschein genommen, und erwartet daher von diesem hier hoch nie gesehenen Schauspiel ein um so größeres Vergnügen.“ Am- 30. Juli wurde der Ballon für die Armen zum herabgesetzten Preis von 8 Schilling (Erwachsene) und 4 Schilling (Kinder) gezeigt.<br />
* Über die Luftreise in Doberan selbst werden wir in unserer nächsten Sonnabendausgabe berichten(Dr. H. Rehwaldt).<br />
<br />
'''Die geglückte Luftreise''' <br />
*''Vor 170 Jahren - Ballonaufstieg in Doberan (II)'' <br />
* ( Ostsee-Zeitung, Juli 1989 - Zeitungsregestensammlung Carl Christian Schmidt/Archiv Münsterverwaltung Bad Doberan)<br />
* Über den Ballonaufstieg in Doberan 1819 berichtet der Zeitzeuge H. G. Studemund (das bisher nicht veröffentlichte Originalmanuskript wurde mir dankenswerterweise vom Staatsarchiv Schwerin zugänglich gemacht): „August 8. Frau Profeßorin Reichard erhob sich um 5 Uhr nachmittags in die Luft. Zum Lokal der Füllung und des Aufsteigens war ein geräumiger Rasenplatz neben der Kirche gewählt.<br />
* Nachdem die Luftschifferin sich den Allerhöchsten Herrschaften auf der dort errichteten Tribüne empfohlen hatte, stieg sie in den Korb, erhob sich unter Pauken und Trompetenschall langsam in die Luft, winkte den Tausenden unter ihren Füßen mit der Fahne die Abschiedsgrüße zu und leerte über und neben der Thurmspitze noch sichtbar einen Ballastbeutel, in Folge deßen sie bald als ferner Punkt den Blicken der Zuschauer entschwand.<br />
* Als der Wind zum Meere trieb, so ließ sie sich bald, etwa 1/2 Meile von Doberan wieder zur Erde herab. Die Fahrt war vollkommen glücklich, und nachdem die Luftschifferin im Hofwagen zurückgekehrt war, folgte bald ihr Ballon, welcher noch schwebend und von sicheren Wächtern geführt, durch alle Straßen von Doberan reisete.<br />
* Man will behaupten, daß das erhabene Schauspiel etwa 4000 Zuschauer versammelt hatte. Einige kleine Probe-Ballone, welche als Vorboten und zur Beobachtung des Windes vorausgeschickt wurden, müßten noch jetzt über den Wolken schweben, wenn ihre Kraft nicht erloschen ist.“<br />
* Derselbe Autor wurde von dem Ereignis zu einem zwölfstrophigen Gedicht beflügelt, das weitere Einzelheiten des Aufstiegs wiedergibt. Es heißt dort u. a.: „Schon spannen sich die schlaffen Seile;/ Es ringt mit der verhaßten Haft / Stets mächtiger nach jeder Weile / Des stolzen Balles volle Kraft. Der leichte Korb beginnt zu schweben / Nimmt Fernrohr jetzt und Ballast ein!/ Es wird der Anker ihm gegeben, / Und die Sylphide steigt hinein. Dem schwarzen Punkte i n den Lüften / Folgt auf der ernsten Bahn zum Meer / Mit schnellem Flug auf allen Triften, / Der Renner hülfebringend Heer.“<br />
* Für den Pächter des Kammerhofes, auf dessen Feld der Ballon niederging, brachten die „Renner“, die begeisterten Zuschauer also, in Equipagen, zu Pferd und einfach zu Fuß allerdings nicht „Hülfe“, sondern nur Ärger mit sich, zertraten sie ihm doch seine schönen, fast reifen Erbsen. „Min Arften, o min Arften“, jammerte er verzweifelt, gab sich aber rasch zufrieden, als. ihm der Großherzog die Michaelspacht erließ.<br />
* Der Abend mit einer Ovation im Doberaner Theater gestaltete sich zum waren Triumph für das tapfere „luftschiffende Frauenzimmer“, wie die damaligen Zeitungen voller Anerkennung schrieben(Dr. Helge Rehwaldt).<br />
<br />
==Kur- und Bäderwesen, Tourismus, Sport, historische Bauten==<br />
===Medizinische Einrichtungen===<br />
<br />
[[Datei:Doberan Z54.PNG|700px|zentriert]]<br />
<br />
===Kur- und Bäderwesen===<br />
'''Aus der Geschichte des ältesten Seebades'''<br />
* ''Kuren mit Molke, Eselsmilch und Wasser'' <br />
* ( Ostsee-Zeitung, Januar 1993 - Zeitungsregestensammlung Carl Christian Schmidt/Archiv Münsterverwaltung Bad Doberan)<br />
* 1836 starb der geistige Vater des ersten deutschen Seebades, der Hofrat Prof. Dr. Samuel Gottlieb von Vogel, und ein Jahr später folgte ihm der Großherzog Friedrich Franz I., der seinen Leibmedicus „wahrhaft hoch schätzte und ehrte", nach. Damit verlor das Land Mecklenburg-Schwerin einen der eifrigsten Förderer von Doberan-Heiligendamm und auch einen der wenigen weitblickenden und klugen Regenten in seiner Geschichte.<br />
* Der Nachfolger Paul Friedrich ließ in seiner nur sechsjährigen Amtszeit als Landesherr die Straßen nach Rostock und zum Damm ausbauen. Das Bettenhaus neben dem Saalgebäude in Heiligendamm erhielt eine Erweiterung um drei Stockwerke und so seine heutige Höhe. <br />
* Im Erdgeschoß verblieben die warmen Seebäder, die in 18 Kabinetten verabreicht wurden, außer den vier für die Großherzogliche Familie reservierten. Die Kabinette waren komfortabel eingerichtet mit Kanapees, Klingelschnüren usw., die Badewannen bestanden ursprünglich aus weiß überfirnistem Eichenholz und wurden jetzt allmählich durch Zement-Badewannen ersetzt. <br />
* Im schriftlichen Nachlaß von Prof. Vogel und seinen Nachfolgern finden sich reichlich Belege über die Heilkraft des Seewassers. Einiges davon erinnert an die Wunderheilungen der Bibel und ist wohl aus heutiger Sicht auch ein wenig unter Werbeaspekten zu betrachten. Interessant ist aber die Variationsbreite der Anwendung. Nicht nur die kalten und warmen Bäder allein, sondern auch die Beimischung oder die Abreibung mit stark jodhaltigem Tang oder das Trinken von Seewasser gehörten zur Behandlung.<br />
* Auch mit Molke, Eselsmilch und Mineralwasser wurde experimentiert, wie aus einer alten medizinischen Abhandlung zu entnehmen ist: „Versuche zu Milch-Anstalten wurden im Orte Doberan durch eine Eselinnen-Herde gemacht, auch eine Anstalt zum Ausschenken vieler Mineral-Wässer wurde etabliert, aber die 3/4 Meile weite Entfernung des Ortes vom Strande legte immer Hindernisse in den Weg; die Eselinnen wurden wieder abgeschafft, weil die Weiden zu weit entfernt waren, um zu jeder Zeit Milch bekommen zu können, und die Trinkanstalt wurde nur wenig besucht." <br />
* Mitte des 19. Jahrhunderts wurden in Heiligendamm eigens Molkenanstalten eingerichtet, um die Molke, der damals große Heilkraft zugesprochen wurde, dem Wasser beimengen zu können.<br />
* Gleichzeitig erfolgte der Auftakt zu einem weiteren Ausbau des Bades im Hinblick auf Übernachtungsmöglichkeiten, ohne daß Doberan als Ort der gesellschaftlichen Ereignisse seine Bedeutung verlor.<br />
* Der Großherzog Paul Friedrich ließ in westlicher Richtung, am Beginn der Steilküste, in kurzer Folge drei Villen für seine privaten Belange errichten, die im Zeitgeschmack englisch mit „Cottages” bezeichnet wurden.<br />
* Besonders und auch heute noch idyllisch gelegen ist davon am westlichen Ende das Alexandrinen-Cottage, so benannt nach der Großherzogin, die es viele Jahre bewohnte, einer Tochter der legendären Königin Luise und des Preußenkönigs Friedrich Wilhelm III. und Schwester des späteren Kaisers Wilhelm I.<br />
* Die Fürstin erreichte das hohe Alter von 89 Jahren und erfreute sich stets einer besonderen Beliebtheit und Wertschätzung. In ihren letzten Lebensjahren, als die Körperkräfte schon schwanden, ließ sie sich während ihres Sommeraufenthaltes täglich mit einem kleinen Eselskarren nach Doberan und um den Kamp kutschieren(Aus WOLF KARGE, Heiligendamm 1793-1993)<br />
<br />
<br />
<br />
'''Aus der Geschichte von Bad Doberan und Heiligendamm (40)'''<br />
* ''Regen- und Sturzbäder halfen gegen Kopfschmerzen'' <br />
* ( Ostsee-Zeitung, Juli 1997 - Zeitungsregestensammlung Carl Christian Schmidt/Archiv Münsterverwaltung Bad Doberan)<br />
* Bad Doberan. Schon vor 160 Jahren wurden genaue Messungen von Luft- und Wassertemperaturen vorgenommen - morgens um 7 und nachmittags um 4 Uhr - der Wellenschlag beachtet, die Richtung des Windes, die Gesamtwitterung und der Barometerstand in Augenschein genommen, so daß Dr. J. H. Becker in seinem Buch „Doberan im Sommer 1837", ein Jahr darauf bei Hinstorff in Parchim und Ludwigslust erschienen, genaueste Angaben machen konnte. <br />
* Mit dem unbeständigen Wetter im Januar und Februar hing nach Ansicht des Mediziners auch die im ganzen nordöstlichen Europa vorherrschende Grippe zusammen, die ebenfalls in Doberan grassierte. <br />
* Bis in den Mai blieb es ungewöhnlich kalt, und erst nach dem 20. im Wonnemonat begann es freundlicher zu werden. Mitte Juni machte sich ein schwefliger und dichter Nebel bemerkbar, aus dem „ein übelriechender Höhenrauch" wurde.<br />
* Interessant bei den Anmerkungen des Badearztes vor allem die Beziehungen zwischen Wetter und Krankheiten. So ist zu lesen, daß durch das angenehme und warme Wetter im September „die Neigung zu Durchfällen und zu Störungen der Verdauungs-Organe überhaupt allmählich verschwand."<br />
* Welchen Ruf Heiligendamm in jenen Jahren besaß, mag daraus ersichtlich sein, daß ein Patient aus Polen die weite Reise unternahm, um hier an der Ostsee durch die regelmäßigen Seebäder in Verbindung mit Regen- und Sturzbädern von seinen langjährigen Kopfschmerzen - Neurosen - befreit zu werden.<br />
* Ein „kaltes Sturzbad" beschrieb Becker mit „einem aus einer bedeutenden Höhe geschehenes Herabstürzen reichlicher Wassergüsse auf den entblößten Körper oder auf einen Teil desselben".<br />
* Andere Arten von Bädern waren auch Fall-, Gieß- oder Tropfbäder.<br />
* In Doberan besaß man zudem schon die Douche-Maschinen, die in ihrer Form Ähnlichkeit mit einer Feuerspritze hatten, und mit ihnen konnte man den Wasserstrahl ganz gezielt und dauerhaft auf eine bestimmte Stelle richten.<br />
* Erfolge erzielte man ebenfalls mit mineralischen Schlamm- und Moorbädern sowie mit Schwefelbädern.<br />
* Bereits seit 1818 gab es in Heiligendamm ein Gebäude, in das zwei Schwefeldampfmaschinen untergebracht waren.<br />
* Von besonderer Bedeutung war die Eisen-Quelle, „deren kräftiges Wasser in das in ihrer Nähe im Jahre 1823 neu erbaute, große, sehr geschmackvoll eingerichtete und Doberan zur wahren Zierde gereichende Badehaus geleitet wird".<br />
* „Doberan im Sommer 1837" war eine außergewöhnliche Werbung für die heilenden Kräfte in Doberan und Heiligendamm und könnte in der Gegenwart erneut eine Lanze für das älteste deutsche Seebad brechen(PETER GERDS)<br />
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[[Datei:Doberan Z6.PNG|700px|zentriert]]<br />
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===Beherbergung===<br />
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Datei:Dob83.jpg|<br />
Datei:Dob304.jpeg|<br />
Datei:Dob283.jpeg|<br />
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Datei:Dob105.jpg|<br />
Datei:Dob377.jpeg|<br />
Datei:T111.jpg<br />
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Datei:Dob359.jpeg|<br />
Datei:Dob458.PNG|<br />
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Datei:Dob460.PNG|Mollistr. 12 und seine Geschichte<br />
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[[Datei:Doberan Z7.PNG|700px|zentriert]]<br />
<br />
===Gaststätten===<br />
* [[Gaststätten]]<br />
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===Stadt- und Bädermuseum===<br />
<br />
* [https://www.bad-doberan-heiligendamm.de/kultur-events/kulturhaeuser-museen/stadt-baedermuseum.html https://www.bad-doberan-heiligendamm.de/kultur-events/kulturhaeuser-museen/stadt-baedermuseum.html]<br />
<br />
[[Datei:Dob936.PNG|500px|zentriert]]<br />
[[Datei:Dob763.PNG|500px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan R Möckelhaus.PNG|600px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan Z1.PNG|600px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan Z3.PNG|600px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan Z4.PNG|600px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan Z5.PNG|600px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan Z37.PNG|600px|zentriert]]<br />
<br />
===Bad Doberan - Tourismus===<br />
* [[Bad Doberan - Tourismus|Tourismus]]<br />
<br />
'''Bad Doberaner Gästeführer'''<br />
[[Datei:Dob842.PNG|400px|zentriert]]<br />
[[Datei:Dob835.PNG|400px|zentriert]]<br />
[[Datei:Dob777.PNG|400px|zentriert]]<br />
[[Datei:Dob836.PNG|400px|zentriert]]<br />
<br clear="all"/><br />
[[Datei:Dob856.jpg|400px|zentriert]]<br />
<br clear="all"/><br />
[[Datei:Dob906.PNG|400px|zentriert]]<br />
[[Datei:Dob854.PNG|400px|zentriert|thumb|Gästeführer Peter Becker]]<br />
<br />
===Sport===<br />
<br />
<br />
* [[Sport in Doberan]]<br />
<br />
===Straßen,Baudenkmale und Sehenswürdigkeiten der Stadt Bad Doberan===<br />
<br />
'''Neue Straßennamen mit alter Tradition'''<br />
''Bad Doberan (Stadtverwaltung) Die Stadtverordnetenversammlung beschloß die Änderung der Straßennamen nach vorliegenden Vorschlägen, 1-11, die vom erweiterten Kulturausschuß aus den Vorlagen der CDU-Fraktion und des Kulturausschusses unter Einbeziehung der Meinung der Bevölkerung erarbeitet wurden(Bad Doberaner Stadtanzeiger, 15. Dez. 1990)''<br />
* Straße des Friedens wird in Dammchaussee umbenannt: Die Chaussee führt von Doberan nach Heiligendamm und wurde deshalb seit Gründung des Seebades als Dammchaussee bezeichnet. Aus dieser Tradition und der Rückbesinnung auf das erste deutsche Seebad hielt der Sonderausschuß es für zweckmäßig, diese Bezeichnung wieder einzuführen. <br />
* Die Heinrich-Klöcking-Straße wird wieder Neue Reihe: Dieser Name wurde bei der Bebauung der Straße eingeführt und hat somit Tradition. Die Umbenennung der Neuen Reihe in Heinrich-Klöcking-Straße (ebenso wie die zwei nachfolgenden Straßen) war eine Maßnahme der damaligen Stadtverwaltung (nach 1945) um Antifaschisten um jeden Preis auch in Doberan zu ehren. <br />
* Wilhelm-Bohm-Weg wird wieder Mittelstraße genannt<br />
* Ernst-Wolff-Straße soll wieder Friedhofstraße heißen. Da diese Straße die Zufahrtstraße zum neuen Friedhof war, sollte sie auch wieder traditionsgemäß diesen Namen führen.<br />
* Clara-Zetkin-Straße bleibt mit diesem Namen bestehen. Bei der Auswertung der Meinungen der Bad Doberaner Bürger, speziell der Clara-Zetkin-Straße sprachen sich etwa 80% für den Erhalt dieses Namens aus. Clara Zetkin als Begründerin der Frauenbewegung sollte nach Meinung der Mehrheit der Bevölkerung durch diesen Straßennamen geehrt werden.<br />
*Maxim-Gorki-Platz bleibt mit diesem Namen bestehen. <br />
* Die MTS-Siedlung soll in „Am Quellholz“ umbenannt werden: Die Bezeichnung „Die Cepelin“ würde für Einheimische jüngeren Datums und Fremde unklar sein. Waldsiedlung wurde abgelehnt wegen der Assoziation zu Wandlitz. Da das Quellholz gegenüber liegt und von seiner Attraktivität bereits anspricht, sprachen sich die Mitglieder der Sonderarbeitsgruppe einstimmig für die Bezeichnung „Am Quellholz“ aus. <br />
* Es wurde vorgeschlagen die Friedrich-Engels-Straße wieder in Friedrich-Franz-Straße umzubenennen: Hier spielte die Würdigung Friedrich Franz I. als Mitbegründer des ersten deutschen Seebades eine Rolle, und dazu kam, daß diese Straße zuvor über Jahrzehnte bereits Friedrich-Franz-Straße hieß. Viele Einwohner dieser Straße sprachen sich für diesen Namen aus.<br />
* Die Ernst-Thälmann-Straße wird auf Vorschlag in Mollistraße umbenannt: Hierüber gab es unterschiedliche Diskussionen. Die Mehrheit der Bevölkerung und der Arbeitsgruppenmitglieder plädierten für „Mollistraße“: a) aufgrund des dort hindurchfahrenden „Molli’s“;b) umgangssprachlich hat sich diese Bezeichnung bereits seit Jahrzehnten in der Bevölkerung eingebürgert. Man sollte auch auf diese Volkstümlichkeit Rücksicht nehmen. <br />
* August-Bebel-Straße bleibt mit diesem Namen bestehen. <br />
* Karl-Marx-Platz wird in Brunnenplatz umbenannt.<br />
* Aufgrund der Beschlußvorlage 38/90 zur Umbenennung der Straßennamen im Wohngebiet Buchenberg wurde folgendes beschlossen: Zu der Straßenbenennung Buchenberg sollte eine Sonderregelung getroffen werden. Aufgrund sehr vieler Vorschläge der Buchenbergbewohner wird der Name Ehm Welks als Straßenname fast 100%ig akzeptiert, aber nicht seine „Helden“. Darauf hat sich die Sonderarbeitsgemeinschaft zu folgendem Vorschlag entschlossen: Das Bauamt entscheidet über eine übersichtlichere Straßenführung und setzt dann im Einvernehmen mit der Stadtverordnetenversammlung die von der Sonderarbeitsgemeinschaft vorgeschlagenen Namen ein:<br />
* Ehm-Welk-Straße (Schriftsteller Heiden von Kummerow);<br />
* Gerhard-RingelingStraße (Schriftsteller und Lehrer am Gymnasium); <br />
* Heinrich-Seidel-Straße (Schriftsteller und häufiger Gast in Bad Doberan);<br />
* Rudolf-TarnowStraße (Volkstümerlicher Dichter, Burrkäwers);<br />
* JohnBrinkmann-Straße (Schriftsteller);<br />
* Ludwig-Bang-Straße (Heimatmaler von Bad Doberan). <br />
*Entschieden wurde: Straße der Freundschaft in Heinrich-Seidel-Straße; Straße der Gemeinschaft in Ehm-Welk-Straße; Straße der Solidarität in John- Brinckmann-Straße; Straße des Aufbaus in Rudolf-Tarnow Straße umzubenennen.<br />
* Mit diesen Vorschlägen hoffen wir, den Anwohnern des Buchenbergs und dem Neubaugebiet insgesamt gerecht zu werden. <br />
<br />
[[Datei:Dob907.PNG|700px|zentriert|Flecken Doberan]]<br />
<br clear="all"/><br />
<br />
[[Datei:Dob419.JPG|700px|zentriert|Bad Doberan]]<br />
<br />
====Bahnhof/Molli====<br />
* [[Bahnhof/Molli]]<br />
<br />
====Das Moorbad====<br />
* [[Das Moorbad]]<br />
<br />
====Kamp und Severinstraße====<br />
* [[Kamp und Severinstraße]]<br />
<br />
====Alexandrinenplatz====<br />
* [[Alexandrinenplatz]]<br />
<br />
====Markt, Baumstraße, Neue Reihe====<br />
* [[Markt, Baumstraße, Neue Reihe]]<br />
<br />
====weitere Straßen====<br />
* [[weitere Straßen]]<br />
<br />
<gallery mode="packed" widths="200px"><br />
<br />
Datei:Dob218.jpg|Friederich Franz Straße<br />
Datei:Dob362.jpeg|<br />
Datei:Dob297.jpeg|<br />
Datei:Dob421.JPG|<br />
Datei:Dob221.jpeg|Mollistraße<br />
Datei:Dob948.PNG|Ehm-Welk-Buchhandlung<br />
Datei:Dob949.PNG<br />
Datei:Dob916.jpg|Mollistr.(DDR)<br />
Datei:Dob833.PNG<br />
Datei:Dob847.PNG<br />
Datei:Dob918.jpg|Ziegenmarkt(DDR)<br />
Datei:Dob403.JPG|<br />
Datei:Dob412.JPG|<br />
Datei:Dob435.JPG|<br />
Datei:Dob256.jpeg|<br />
Datei:Dob262.jpeg|<br />
Datei:Dob229.jpeg|<br />
Datei:Dob250.jpeg|Lindenstraße<br />
Datei:Dob266.jpeg|Beethoven Straße<br />
Datei:Dob917.jpg|Severin-Beethoven Straße<br />
Datei:Dob423.JPG|<br />
Datei:Dob408.JPG|Puppenhaus Beethoven Straße<br />
Datei:Dob270.jpeg|Rostocker Straße<br />
Datei:Dob324.jpeg|Rostocker Straße<br />
Datei:Dob687.jpg|<br />
Datei:Dob491.jpg|<br />
Datei:Dob492.jpg|<br />
Datei:Dob272.jpeg|Kröpeliner Straße<br />
Datei:Dob314.jpeg|<br />
Datei:Dob273.jpeg|Goethe Straße<br />
Datei:Dob281.jpeg|Post- /Severinstraße<br />
Datei:Dob285.jpeg|Wossidlostraße<br />
Datei:Dob299.jpeg|Schützenplatz<br />
Datei:Dob301.jpeg|Am Wallbach<br />
Datei:Dob307.jpeg|Dammstraße<br />
Datei:Dob309.jpeg|<br />
Datei:Dob446.jpg|<br />
Datei:Dob447.jpg|<br />
Datei:Dob448.jpg|<br />
Datei:Dob316.jpeg|Lettowsberg<br />
Datei:Dob591.jpg|<br />
Datei:Dob465.PNG|Lessingschule 1952<br />
Datei:Dob467.PNG|Fritz-Reuterstr. 1953<br />
Datei:Dob468.PNG|Rost./Kröpel. Str. 1953<br />
Datei:Dob469.PNG|Rost. Str. 1952 (Vettersche Haus)<br />
Datei:Dob474.PNG|Lindenalle um 1900<br />
Datei:Dob472.PNG|Blick auf Buchenberg 19.Jh.<br />
Datei:Dob908.jpg|Stülower Weg(Blick vom Arbeitslager)<br />
<br />
</gallery><br />
<br />
[[Datei:Doberan R Wossidlostr..PNG|700px|zentriert]]<br />
<br />
===Die Burg, später "Haus des Handwerks"===<br />
* [[Die Burg, später "Haus des Handwerks" ]]<br />
<br />
===Denkmale===<br />
<br />
'''Backenzahn'''<br />
[[Datei:Dob951.PNG|700px|zentriert]]<br />
(Ostseezeitung 9.9.2001)<br />
<br />
<gallery widths="400px" heights="200px"><br />
Datei:Dob573.jpg<br />
Datei:Dob574.jpg<br />
Datei:Dob686.jpg<br />
</gallery><br />
Ehrenmal für die im Ersten Weltkrieg gefallenen und vermissten Soldaten auf dem Buchenberg (im Volksmund Backenzahn genannt) in Bad Doberan, Mecklenburg-Vorpommern/Das Ehrenmal wurde Ausgang der 1920er Jahre nach einem Entwurf des Architekten und Baumeisters Hans Carlson von der Baufirma H. Carlson & Sohn, damals Bad Doberan, Severinstraße 2, erbaut.<br />
<br />
'''Gedenkstein'''<br />
[[Datei:Dob580.jpg|700px|zentriert|Bad Doberan]]<br />
<br />
'''Wo ist der Gedenkstein geblieben?'''<br />
* ( Ostsee-Zeitung, Oktober 1997 - Zeitungsregestensammlung Carl Christian Schmidt/Archiv Münsterverwaltung Bad Doberan)<br />
* Bad Doberan. In Bad Doberan gab es einmal einen Vaterländischen Gedenkstein, der am heutigen Fußgängerüberweg bei der Post gestanden haben soll und irgendwann entfernt worden ist. Er trug die Inschrift „Allezeit treu bereit für des Reiches Herrlichkeit". <br />
* Im Hütter Wohld wurde dieser Findling von Forstmeister von Raven entdeckt und durch den Großherzog als Geschenk dem Doberaner Militärverein übergeben.<br />
* Im April 1912 war es dann schließlich soweit. In Anwesenheit, so zeitgenössische Quellen, von 14 Krieger- und Militärvereinen aus Doberan und Umgebung wurde der Stein auf dem Alexandrinenplatz aufgestellt.<br />
* Über Größe und Transport hieß es: „Der Granitfindling ist ungefähr 2 1/2 m hoch, 1 1/4 m breit und 1 m dick, hat also gut drei Kubikmeter Inhalt und 180 Zentner Gewicht.<br />
* Ende Februar war er unter mehrtätigen schweren Mühen aus seinem Lager gehoben, auf zwei mächtige, mit schmiedeeisernen Bändern zusammengekoppelte Eichenstämme gewunden und daran festgekettet worden." Mit einem Gespann und sechs Pferden davor erreichte dieser Stein in zwei Tagen Doberan. <br />
* An Ort und Stelle hatte Hofzimmermeister Reincke eine Hebevorrichtung aus drei Fichtenstämmen gebaut.<br />
* Daß bei der Prozedur alles ohne den geringsten Schaden und Unfall ablief, wurde besonders hervorgehoben. Wo aber ist nun der Findling geblieben?(P. GERDS)<br />
<br />
<br />
'''Gedenken an Gorbatschow'''<br />
*''Stein und Eiche werden nun gesetzt''<br />
* (von Werner Geske - Ostsee-Zeitung, November 1992 - Zeitungsregestensammlung Carl Christian Schmidt/Archiv Münsterverwaltung Bad Doberan)<br />
* ''Bundesminister und Doberaner Bürger vollziehen gemeinsam feierlichen Akt'' <br />
* Bad Doberan. Für den 72jährigen Erich Vick geht morgen ein langgehegter Wunsch in Erfüllung: Die Kreisstadt würdigt in einem feierlichen Akt die wiedergewonnene deutsche Einheit durch Gedenkstein und Eiche.<br />
* „Ich freue mich, daß ich die Ehre habe, gemeinsam mit Bundesminister Krause den Baum pflanzen zu können. Es ist gut, daß der Gedenkstein einen Ausspruch Gorbatschows trägt, der seiner Grußadresse zum Tag der deutschen Einheit 1990 entstammt. <br />
* Ihm, Ronald Reagan und Helmut Kohl sollte unser tief empfundener Dank gehören", erklärte der alte Herr gegenüber der OZ. Er gehöre zu der Generation, die aus Krieg und Kriegsgefangenschaft zurückgekehrt, die Teilung des Vaterlandes schmerzlich erlebt habe. <br />
* Im Januar, als Prof. Günther Krause den Vorschlag unterbreitete, Straßen und Plätze nach Michail Gorbatschow zu benennen, fand diese Anregung auch in unserem Kreis Resonanz.<br />
* Zu denen, die sich damals mit Vorschlägen zu Wort meldeten, gehörte auch Erich Vick. Der ehemalige Bäckermeister sprach sich dafür aus, dem ehemaligen sowjetischen Staatschef mit einem Gedenkstein und einer Eiche Dank für seine Entschlossenheit zu sagen.<br />
* Nach mehreren Debatten in der Stadtverordnetenversammlung einigten sich die Abgeordneten auf die Lesart, mit einem solchen Akt an die deutsche Einheit erinnern zu wollen.<br />
* Für eine direkte Ehrung Gorbatschow fand sich im Stadtparlament jedoch keine Mehrheit. Am 3. Oktober beschlossen die Volksvertreter, in einem würdevollen Akt, Stein und Baum zu setzen. <br />
* Gestern liefen noch die letzten Vorbereitungen auf das Ereignis am Sonnabend um 11.00 Uhr. Mitarbeiter des Bauhofes bereiteten das Pflanzbett für die Eiche fachgerecht vor. Der fast vier Meter hohe Baum stammt aus Kröpelin. Dort wuchs er in über 10 Jahren in der Baumschule Hinrichs heran.<br />
* Auch der Findling aus einer Kiesgrube bei Retschow stammend, in der Werkstatt von Steinmetzmeister Reiner Vahl mit dem Gorbatschow-Ausspruch versehen, tritt heute seinen Weg zum Platz an der Ecke Parkentiner Weg/Rostocker Straße an. Mitarbeiter der NTU bringen den Stein zu seinem Bestimmungsort. <br />
* Gestern befragten wir Bürger nach ihrer Meinung zu der morgigen Veranstaltung. Hilde Krüger, Hausfrau, ist angetan davon, „daß gerade Bad Doberan solch einen Stein setzt." Ohne Gorbatschow gäbe es nach ihrer Auffassung keine Einheit. „Und dafür sind wir doch wohl dankbar, oder nicht!?"<br />
* Renate Sörensen, Architektin, aus Rendsburg hat bisher nur von der Ehrenbürgerschaft für Reagan, Gorbatschow und Kohl in Berlin gehört: „ Daß die Doberaner so etwas machen, wußte ich nicht. Ist ja ganz toll." <br />
* Jörn Peters, Handwerker, ist anderer Auffassung: „Der Herbst '89 steht mir noch immer plastisch vor Augen. Ich gehe morgen auf jeden Fall zum Platz an der Rostocker Straße.<br />
[[Datei:Dob659.PNG|400px|zentriert]]<br />
<br />
'''Stein aus Granit soll an die errungene Einheit erinnern'''<br />
*''Bundesminister Krause würdigte in Bad Doberan Beitrag Gorbatschows''<br />
* (von Werner Geske, Ostsee-Zeitung, November 1992 - Zeitungsregestensammlung Carl Christian Schmidt/Archiv Münsterverwaltung Bad Doberan)<br />
* Bad Doberan. Die innere Bewegung war dem 72jährigen anzusehen. Nach monatelangem persönlichem Bemühen, unterstützt von vielen Gleichgesinnten, sollte sich an diesem Sonnabendvormittag sein langgehegter Wunsch erfüllen. „Als Bundesminister Günther Krause zu Jahresbeginn mit dem Vorschlag an die Öffentlichkeit trat, Straßen und Plätze in Ostdeutschland nach dem russischen Reformer Gorbatschow zu benennen, sprach er mir aus dem Herzen." So Erich Vick, kurz bevor er in Anwesenheit von Prof. Krause den Stein zum Gedenken an die wiedererrungene Einheit enthüllte. <br />
* Hunderte Bürgerinnen und Bürger der Kreisstadt waren gekommen, um in dieser feierlichen Stunde dabei zu sein. Zunächst richtete Stadtverordnetenvertreter Heinz Hake das Wort an die um Stein und Eiche Versammelten. Er begrüßte, daß es trotz mancher Widrigkeiten doch noch zu diesem denkwürdigen Tag gekommen sei. Damit traf er die Empfinden vieler, die das unermüdliche Engagement des alten Doberaners mit Sympathie und Solidarität unterstützt hatten. <br />
* Auch Bundesminister Krause hob nicht ohne Befriedigung hervor, daß sich daran erneut beweise, was demokratischer Bürgerwille in unserem Lande bewirken könne. Er erinnerte daran, daß erst drei Jahre vergangen seien, seit auch in Bad Doberan das Volk auf die Straße gegangen sei, um für Freiheit und Einheit zu demonstrieren. „Wer von uns hat damals daran zu glauben gewagt, daß die deutsche Einheit so nahe ist. Die Kraft des Volkes hat alle Hindernisse aus dem Weg geräumt, unterstützt von Freuden in aller Welt", erinnerte der Minister. Der Dank gelte besonders Ronald Reagan, Georg Bush, Helmut Kohl und Michail Gorbatschow.<br />
* Der russische Reformer sei es vor allem gewesen, der im Osten die Voraussetzungen dafür schuf, daß die Menschen in der ehemaligen DDR in freier Selbstbestimmung die Einheit ihres Vaterlandes wiedererringen konnten. Dies sei unvergessen und finde auch seinen Ausdruck in der Tatsache, daß Gedenkstein und Eiche nunmehr hier ihren Platz gefunden hätten.<br />
* Zustimmung fand auch die Feststellung des Bundespolitikers, daß es im Bewußtsein gewonnener Freiheit nunmehr darum gehe, die gewiß nicht leichten Probleme der Zukunft zu meistern: „Schöpfen wir auch Kraft für die Zukunft aus den Erfahrungen einer geschichtlich einmaligen Leistung, die wir gemeinsam vollbracht haben." „ Uns allen soll stets bewußt sein, daß die deutsche Einheit ein großes Geschenk ist", legte er den Anwesenden ans Herz, als er den Granitstein enthüllte.<br />
* Zustimmung auch, als die von Reiner Vahl in den Stein getriebene Inschrift sichtbar wurde: „ Der deutschen Nation Glück, Gedeihen und Frieden im vereinten Europa. M. Gorbatschow“<br />
<br />
[[Datei:Dob660.PNG|100px|zentriert]]<br />
<br clear="all"/><br />
[[Datei:Dob661.PNG|300px|zentriert]]<br />
<br clear="all"/><br />
[[Datei:Dob810.PNG|700px|zentriert]]<br />
<br />
==Feuerwehr==<br />
[[Datei:Doberan R Feuerwehr.PNG|400px|zentriert]]<br />
<br clear="all"/><br />
<br />
==Neuer Friedhof==<br />
[[Datei:Dob867.PNG|600px|zentriert]]<br />
<br />
<gallery mode="packed" widths="200px" heights="400px"> <br />
Datei:Dob620.jpg<br />
Datei:Dob621.jpg<br />
Datei:Dob869.PNG<br />
Datei:Dob870.PNG<br />
Datei:Dob871.PNG<br />
Datei:Dob872.PNG<br />
Datei:Dob873.PNG<br />
Datei:Dob874.PNG<br />
Datei:Dob875.PNG<br />
Datei:Dob878.PNG<br />
Datei:Dob879.PNG<br />
Datei:Dob973.JPG<br />
Datei:Dob974.JPG<br />
Datei:Dob880.PNG<br />
Datei:Dob877.PNG<br />
Datei:Dob976.JPG<br />
</gallery><br />
<br />
==Kammerhof==<br />
<br />
==Buchenberg==<br />
<br />
'''Der Bad Doberaner Buchenberg in früheren Zeiten''' <br />
*''Ort der Feuerwerke und Duelle''<br />
* (von Dr. Helge Rewaldt, Ostsee-Zeitung, Januar 1991 - Zeitungsregestensammlung Carl Christian Schmidt/Archiv Münsterverwaltung Bad Doberan)<br />
* In den ersten Jahren des Badeortes Doberan war der Buchenberg der beliebteste Ausflugsort und Aussichtspunkt der Badegäste.<br />
* Mit Lauben und Bänken war er reichlich versehen, von gepflegten Wegen durchzogen. Kegelbahn, Musik, Restauration fehlten nicht, wie ein Chronist schrieb.<br />
* Vor allem aber fand hier das Feuerwerk statt, das von dem herzoglichen Feuerwerker Hieber bereitet wurde. Ein .Feuerfall, der von dem Berge herunterströmt war besonders beliebt, aber auch Raketen, die so hoch stiegen, daß man sie 3 bis 4 Meilen weit sehen konnte. Bei besonderen Gelegenheiten gab es auch erleuchtete Tempel und brennende Namenszüge.<br />
* Die Aussicht, viel freier als heute, war berühmt, besonders von der Westseite aus, wo als Regen- und Sonnenschutz ein chinesischer Strohschirm errichtet war. Man sah auf die Klostermauer mit dem großen Torweg und der kleinen Pforte (das sogenannte Grüne Tor wurde erst später angelegt), auf die Kirche und auf Doberan mit den bewaldeten Hügeln im Hintergrund.<br />
* Einen sehr lebendigen Eindruck aus dieser Zeit vermittelt uns John Brinckman in seinem Roman „Kasper Ohm un ick“: „As wi dor nu so unner de hogen Böm rümstewelten un in den eenen Weg rinbögten, is dor 'ne Lustbänk, un dor set een lütten Mann up, de hadd 'n groten Stirn vör de Bost un ’n korten Stummel in de Mund un smökt un sehg sihr fründlich ut“. Der kleine Mann auf der .Lustbank*, so stellt sich heraus, ist niemand anderer als der Großherzog, mit dem Kasper Ohm dann ins Gespräch kommt. <br />
* Allerdings war der Buchenberg auch der Ort der Duelle. So wird von einem Pistolenduell des Hofkomikers Peters berichtet, das ein äußerst blutiges Ende nahm. Der Schauspieler hatte, um seinen Gegner zu erschrecken, sich eine mit Ochsenblut gefüllte Schweinsblase unter das Wams gebunden und sie im richtigen Moment platzen lassen. <br />
* Einen tragischen Ausgang nahm dagegen das Säbelduell des jungen Albert von Stael-Holstein, eines Sohnes der berühmten Schriftstellerin, der mit einem russischen Offizier beim Glücksspiel in Streit geraten war. Der junge Stael wurde durch einen Säbelhieb in den Hals getötet. Das war 1813. Der Ort des Duells wird als ein „kleines Rund inmitten des reizend daliegenden Gehölzes“ beschrieben, er ist heute nicht mehr genau auszumachen.<br />
* Infolge dieses Ereignisses verlor der Buchenberg an Beliebtheit, die Belustigungen für die Gäste fanden nun auf dem Kamp, im Englischen Garten und auf dem Jungfernberg (Tempelberg) statt.<br />
<br />
[[Datei:Dob654.PNG|700px|zentriert|Bad Doberan]]<br />
<br />
==Doberan im Spiegel von Zeitgenossen==<br />
<br />
===Bibliographie Doberan===<br />
<br />
* [[Doberaner Bibliographie]]<br />
<br />
==Doberaner Originale==<br />
(Ilse Mühlbach, Klaus Havemann, Studemund)<br />
<br />
===Begegnungen mit Menschen===<br />
(amerik. Piloten, russ. Offiziere u.a.)<br />
<br />
==Friedhofsgeschichten==<br />
<br />
- Pläne und bemerkenswerte Gräber<br />
<br />
==Opfer von Krieg und Gewalt==<br />
<br />
* [[Opfer von Krieg und Gewalt aus der Region Doberan]]<br />
<br />
== *[[Bilder und Texte zur Einarbeitung]]==</div>PeterBeckerhttps://www.ortschroniken-mv.de/index.php?title=Die_Stadt_Bad_Doberan_und_ihre_Geschichte&diff=108180Die Stadt Bad Doberan und ihre Geschichte2024-03-11T10:40:31Z<p>PeterBecker: </p>
<hr />
<div>* [[Doberan (Bad)]]<br />
<br />
===Herkunft und erste Erwähnung von Doberan===<br />
====Besiedlung====<br />
[[Datei:Doberan Einwohner.PNG|400px|zentriert]]<br />
<br />
=====Einwohnerentwicklung=====<br />
<br />
===Schulen/Bildungswesen===<br />
====Bürger/Stadtschulen====<br />
<br />
'''Geschichte der Schulen Doberans'''<br />
'''Aus der Geschichte von Bad Doberan und Heiligendamm''' <br />
* (von Peter Gerds - Ostsee-Zeitung, März 1997 - Zeitungsregestensammlung Carl Christian Schmidt/Archiv Münsterverwaltung Bad Doberan) <br />
* ''„Ohrfeigen ist strenge untersagt"'' <br />
* (In einer alten Schulordnung aus dem Jahr 1841 geblättert) <br />
* Bad Doberan. In der „Schulordnung für den Flecken Doberan" von 1841, die in der Universitätsbibliothek Rostock vorliegt, ist über den Abschnitt Schulzucht und Erziehung auch genau festgelegt worden, welche Strafen nach dem Gesetz angewendet werden durften. <br />
* Nach einem Verweis, erst unter vier Augen, dann vor der ganzen Klasse, der darauffolgenden „Absonderung des Schülers von den übrigen", dem Nacharbeiten und Nachsitzen kam erst die körperliche Züchtigung, mit einem „Stäbchen“, wie geschrieben steht. Das Austeilen von Ohrfeigen war streng untersagt. <br />
* Sollte es jedoch einmal anders kommen und ein Lehrer sich vergessen, so machte der Schulvorstand Anzeige. „Auch dem Vater oder Vormunde des verletzten oder mißhandelten Kindes steht es frei, sich an die Regierung zu wenden, welche dann entweder ein Disciplinarverfahren oder eine gerichtliche Untersuchung verfügen wird."<br />
* Gehorsam und Ehrerbietung, Ordnung, Aufmerksamkeit, Fleiß, Reinlichkeit, Verträglichkeit, Wahrhaftigkeit, Schamhaftigkeit und Anstand sowie Bedächtigkeit waren zehn Gesetze für die Schüler.<br />
* Unter Verträglichkeit hieß es: „Necke, schlage und stoße deine Mitschüler nicht, meide jede gehässig Angeberei, lebe mit Allen in Frieden und Freundschaft, hilf und diene gern jedem, wenn du ihm mit irgend etwas auf erlaubte Weise helfen kannst." <br />
* Wenn ein Schüler die erste Klasse mit 13 oder 14 Jahren in Doberan verließ, dann hatte er sich gründlich auf die Konfirmation vorbereitet, war mit Katechismus und dem hauptsächlichen Inhalt der biblischen Bücher vertraut. Neben dem Lesen war es der deutsche Sprachunterricht, der die Kinder mit ihrer Muttersprache vertraut machen und sie in die Theorie der Sprache einführen sollte.<br />
* Im Fach Rechnen wurde die Bruchrechnung beendet und mit der „Lehre von den Proportionen“ begonnen. Bei der Geometrie war vorgegeben: „Alle diejenigen Sätze sind in ihren Folgerungen mit besonderer Ausführlichkeit durchzunehmen, welche eine Anwendung im Leben finden, und was Handwerker zur Ausübung ihres Geschäftes bedürfen."<br />
* Im Fach Weltkunde ging es hauptsächlich um die Geographie Europas und um Biografien berühmter Männer, „durch deren Wirken die Völker zu bedeutenderer Entwickelung geführt werden", Ferner gab es Zeichnen,- Schreiben und Gesang. <br />
* Vergessen wurde natürlich nicht der Passus über die Eltern und deren Pflichten in Beziehung auf die Schule, und recht umfangreich waren zudem die Aufgaben der Schulbehörden gefaßt. Großen Wert legte man dabei auf einen ordentlichen Zustand und die Erhaltung des Schulgebäudes(PETER GERDS)<br />
<br />
<br />
<br />
'''Aus der Bad Doberaner Schulgeschichte (Folge 12)'''<br />
* (von Hermann Langer - Ostsee-Zeitung, Februar 1997 - Zeitungsregestensammlung Carl Christian Schmidt/Archiv Münsterverwaltung Bad Doberan) <br />
* ''Vom Aufstieg und Fall der Stadtschule zur Nazizeit''<br />
* „Jugend bedeutet immer Zukunft", schrieb 1938 der Regionalhistoriker Sebastian Heißel. Er würdigte die Maßnahmen des Nationalsozialismus zur „Neugestaltung“ des Volksschulwesens, „sowohl innerlich wie äußerlich". <br />
* Zu diesem Zeitpunkt war an der Stadtschule die Zahl der Schulkinder von 550 im Jahre 1933 auf 617 angestiegen. Zur inneren „Neugestaltung" gehörten z. B. die Wiedereinführung der autoritären Schulverwaltung, der Übertritt der Mitglieder des Lehrervereins in den NS-Lehrerbund und die Erteilung des Unterrichts nach nationalsozialistischen Erziehungsgrundsätzen. <br />
* Am 14. Februar 1936 brachte die „Mecklenburgische Schulzeitung" einen Erfahrungsbericht des neuen Rektors, nach dem in allen Fächern einschließlich Religion die Notwendigkeit des Luftschutzes behandelt wurde.<br />
* Am 30. Januar war anläßlich des Jahrestages der „Machtübername" die zum Preis von 37,60 RM erworbene HJ-Fahne gehißt worden, weil jetzt über 90 Prozent der 10- bis 14jährigen dem Jungmädelbund bzw. dem Deutschen Jungvolk angehörten. Auch am Gymnasium und an der privaten höheren Mädchenschule war die Mehrzahl der Schülerschaft von der HJ vereinnahmt. Am 19. März 1937 beging die höhere Mädchenschule ihr 100. Jubiläum.<br />
* Probleme gab es vor allem bei der äußeren „Neugestaltung" der städtischen Volksschule, die wieder einmal aus den Nähten platzte. Der Bürgermeister Karl Heinz Albrecht plante einen Neubau, der auf dem Gelände der ehemaligen Superintendentur zwischen Kamp und Bach errichtet werden sollte. Vorgesehen war auch der Bau einer Fest- und einer Turnhalle. Als Projektant empfahl sich erneut Chefarchitekt Hanns Dustmann, der das Modell für die Adolf-Hitler-Schule in Heiligendamm entworfen hatte. Doch aufgrund der Kriegsvorbereitungen, die immense finanzielle Mittel verschlangen, mußte das Projekt immer wieder verschoben werden. <br />
* Im Krieg schrumpfte die Schulkapazität immer mehr zusammen, während die Zahl der Schüler durch den Zuzug von Rostocker Kindern aus bombengeschädigten Familien zunahm. So mußten von Mai bis Oktober 1942 das Hauptgebäude der Stadtschule einem Stab der Flak zur Verfügung gestellt werden.<br />
* Vergeblich forderten Stadt und Schule immer wieder den Neubau. Zusätzlich bezogene Räume im Großherzoglichen Palais und die Schaffung neuer Klassenräume im Hintergebäude des Prinzenpalais reichten nicht mehr aus. Da auch das Gebäude der höheren Mädchenschule von der Wehrmacht belegt worden war, mußte der „Notstand" erklärt werden.<br />
* Bis 1944 wuchs die Stadtschule „auf einige 30 Klassen" an, wie ein Augenzeuge berichtete, mußten doch auch Flüchtlingskinder aus dem Osten aufgenommen werden.<br />
* Schließlich wurde sie in eine Knaben- und eine Mädchenvolksschule geteilt, die von Rektor Friedrich Bauch bzw. von Konrektor Walter Kittmann, Ortsgruppenleiter der NSDAP, geleitet wurden.<br />
* Nachdem im Januar 1945 die Schulen wegen der Belegung durch Flüchtlinge geschlossen worden waren, wurde der Unterricht im März und April noch einmal provisorisch aufgenommen. Doch jetzt gerieten auch sie in den Sog des untergehenden 3. Reiches, das die Zukunft der Jugend skrupellos aufs Spiel gesetzt hatte.<br />
'''Doberans Schulen:'''<br />
[[Datei:Dob692.jpg|400px|zentriert]]<br />
[[Datei:Dob45.jpg|400px|zentriert]]<br />
[[Datei:Dob622.jpg|400px|zentriert]]<br />
<br />
====Das Gymnasium Fridericum Francisceum====<br />
* [[Doberan (Bad) - Das Gymnasium Fridericum Francisceum|Das Gymnasium Fridericum Francisceum]]<br />
<br />
===Wirtschaft===<br />
<br />
====Gewerbe im 19.Jh.====<br />
<br />
<br />
[[Datei:Dob520.PNG|500px|zentriert]]<br />
[[Datei:Dob801.PNG|500px|zentriert]]<br />
<br />
'''Landmaschinen aus Doberan'''<br />
<br />
'''Sechs Landmaschinen aus Bad Doberan''' <br />
* ''Eine Dreschmaschine mit Roßwerk und andere Geräte aus der Werkstatt Kähler''<br />
*(von Dr. K. Havemann - Ostsee-Zeitung, Juli 1983 - Zeitungsregestensammlung Carl Christian Schmidt/Archiv Münsterverwaltung Bad Doberan) <br />
<br />
* Im Zusammenhang mit dem 200. Geburtstag des Agrarwissenschaftlers Johann Heinrich von Thünen erwähnten wir die Maschinenausstellung, die als Bestandteil der 5. Versammlung deutscher Land- und Forstwirte in Doberan vom 1. bis 9. September 1841 organisiert wurde.<br />
* Auf dieser Ausstellung zeigte auch ein Maschinenbauer Kaehler oder Kähler (der Name wird in den Dokumenten unterschiedlich geschrieben) aus Doberan verschiedene Maschinen. <br />
* Kähler stellte unter anderem eine „Dreschmaschine“, eine „Korn-Säemaschine“, eine „Häckerlingsmaschine“ und eine „Kornreinigungsmaschine“ aus. Die Dreschmaschine war für kleinere Bauernbetriebe gedacht, sie konnte mit einem Pferd betrieben werden, wozu ein sogenanntes Roßwerk diente.<br />
* Es wird in dem amtlichen Bericht über die 5. Versammlung darauf hingewiesen, daß „in der Werkstatt des Herrn Kähler am Cröpeliner Wege“ ein weiteres Roßwerk zu besichtigen war.<br />
* Die Tatsache, daß ein Doberaner Maschinenbauer 1841 sechs verschiedene Maschinen auf einer Ausstellung zeigte, läßt die Vermutung zu, daß der russische Schriftsteller Nikolai Leskow (1831 — 1895) nicht von ungefähr über einen Ingenieur Hugo Pektoralis schrieb, der zusammen mit nach Rußland eingeführten Landmaschinen nach dort kam und aus dem kleinen mecklenburgischen Städtchen Doberan stammen sollte. So steht es jedenfalls in der Erzählung „Der eiserne Wille“, in der die Lebensgeschichte des Hugo Pektoralis erzählt wird.<br />
* Auf der Maschinenausstellung waren auch mehrere Pflüge zu besichtigen, unter anderem ein nach Entwürfen und Vorstellungen J. H. v. Thünens verbesserter mecklenburgischer Haken. Über diesen Haken heißt es in einem vorläufigen Bericht: „Der außerdem probierte Hakenpflug des Herrn Dr. v. Thünen ist bekannt wegen seiner sorgfältigen Construction und seiner guten Leistung. Er liefert eine reine, breite, gelockerte, gut umgelegte Furche, geht aber nur über eine Hand und muß mit Sorgfalt gestellt werden.“ Zur Enttäuschung seines Erfinders hat sich der „Thünensche Haken“, wie diese Konstruktion bezeichnet wurde, nicht durchsetzen können. Er wurde durch die Pflüge, die weit bessere Eigenschaften hatten, verdrängt. In den Bauernwirtschaften Mecklenburgs hat sich der „Mecklenburger Haken“ noch bis nach 1945 als Gerät zur Bodenbearbeitung erhalten. Er wurde vor allem wegen seiner guten Eigenschaf ten bei der Bodenlockerung bevorzugt.<br />
* In Bad Doberan steht in einem Vorgarten in der Beethovenstraße noch solch ein gut erhaltener und gepflegter Haken, fast wie zu einer Ausstellung aufbereitet, der eine Vorstellung von den damaligen Bodenbearbeitungsgeräten vermittelt.<br />
<br />
<br />
[[Datei:Dob649.PNG|300px|zentriert]]<br />
====Klein- und mittelständische Unternehmen/Handwerk====<br />
<br />
=====Glashäger Mineralquellen=====<br />
<br />
* [http://www.glashaeger.de/ueber-glashaeger/ http://www.glashaeger.de/ueber-glashaeger]<br />
<br />
'''Kurzchronik „Glashäger“''' (Quelle: Sens, Hofstädter, unveröff. Manuskript zum Buch "Glashäger")<br />
<br />
* '''1906''' Hans von Blücher, Pächter der Landesdomäne Hof Glashagen, ließ im Quellental Bohrungen zur Gewinnung von Mineralwasser vornehmen.<br />
* '''1908''' Gründung der Gesellschaft Mineralquelle Glashagen GmbH Doberan <br />
* '''1908''' Errichtung einer 3,5 Km langen unterirdischen Kupferleitung vom Quellental nach Doberan zum heutigen Firmensitz.<br />
* '''1910''' Erfolgreiche Anmeldung von „Glashäger Mineralwasser“ als Warenzeichen beim Kaiserlichen Patentamt<br />
* '''1914-1918'''(1. Weltkrieg) verstärkte Exporttätigkeit und Belieferung von Lazaretten<br />
* '''1939-1945'''(2. Weltkrieg) Mehrere Änderungen von Gesellschafterstrukturen der Glashäger Mineralquellen G.m.b.H mit dem Hauptanteil der Gerolsteiner Sprudel K. G.<br />
* '''1945''' „Glashäger“ zunächst treuhänderisch und später unter Zwangsverwaltung der Stadt Bad Doberan unterstellt.<br />
* '''1950''' Übertragung der Treuhänderschaft von der Stadt Bad Doberan auf den VEB Rostocker Brauerei (VEB Mahn & Ohlerich Rostock)<br />
* '''1950''' „rechtskräftige“ Verstaatlichung und Überführung in „Volkseigentum“ <br />
* '''1968''' Gründung des „VEB Getränkekombinat ‚Hanseat’ Rostock“ mit Eingliederung des VEB Rostocker Brauerei als Stammbetrieb und dem Betriebsteil Glashäger Mineralquellen Bad Doberan <br />
* '''1982''' Inbetriebnahme der Neubauanlagen und fünf neuerTiefbrunnen<br />
* '''1988''' Wechsel zum VEB Greifenquell Rostock<br />
* '''1990/91''' Glashäger Brunnen GmbH wird Tochterunternehmen der Gerolsteiner Brunnen GmbH & Co. KG<br />
* '''2003''' Übernahme der Geschäftsanteile durch die Brau + Brunnen AG mit Sitz in Dortmund <br />
* '''2005''' Übernahme durch die Hassia Mineralquellen GmbH & Co. KG<br />
<br />
<br />
'''Glashäger Brunnen sprudelt wie nie zuvor''' <br />
''Zurückgekehrter Eigentümer investiert erheblich'' <br />
* (Ostsee-Zeitung, April 1991 - Zeitungsregestensammlung Carl Christian Schmidt/Archiv Münsterverwaltung Bad Doberan) <br />
* BAD DOBERAN (ADN) Wie nie zuvor sprudeln in der Küstenkreisstadt Bad Doberan die traditionellen Glashäger Mineralquellen, Die Gesundheitsgetränke flössen allein im Januar in mehr als 3,5 Millionen Dreiviertel-Liter-Flaschen.<br />
* „Das übertraf alle unsere Erwartungen", sagte Vertriebsleiter Bernd Strätz gestern. <br />
* Richtig in Bewegung geraten ist die Glashäger Naturquelle, seit die rheinländische Gerolsteiner Gruppe 1991 die ursprünglichen Eigentumsverhältnisse wiederhergestellt hat.<br />
* Der Betrieb war vor 42 Jahren entschädigungslos enteignet worden. Der zurückgekehrte Eigentümer hat inzwischen in erheblichem Umfang investiert. Die Absatzplanung sieht in diesem Jahr eine Steigerung um 70 Prozent auf 50 Millionen Füllungen vor.<br />
* Der Marktanteil im Osten beträgt 6,5 Prozent.<br />
* Abgesetzt wird bis nach Schleswig-Holstein und Hamburg.<br />
* Im Stammgebiet Mecklenburg-Vorpommern hält das Unternehmen einen Marktanteil von fast einem Drittel. Inzwischen ist die Glashäger Naturquelle durch zwei 71 Meter tiefe Brunnen zusätzlich angezapft worden.<br />
<br />
<br />
<br />
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<gallery widths="200px" heights="200px"><br />
Datei:Dob494.jpg|<br />
Datei:Bild 152 sonst.jpg<br />
Datei:Glashäger 1.jpg<br />
Datei:Glash168.jpg<br />
Datei:Glashäger Einweihung.PNG<br />
Datei:Lageplan Mineralwasser Leitung.jpg<br />
Datei:Lageplan Glashäger.jpg<br />
Datei:Brunnen 211.3.1978.jpg<br />
Datei:Glashäger Mineralquellen (001).jpg <br />
Datei:T86.jpg|<br />
Datei:Werbung vor 1914.jpg<br />
Datei:Produktion um 1930 (1).jpg<br />
Datei:Produktion um 1930 (2).jpg<br />
Datei:Einbringung Grundstoff-Tanks 1981 (1).jpg<br />
Datei:Pressekonferenz Glashäger 23. April 1991 (004).jpg<br />
Datei:Pressekonferenz Glashäger 23. April 1991 (005).jpg<br />
Datei:Pressekonferenz Glashäger 23. April 1991 (008).jpg<br />
Datei:Glashäger Sommerfest 1997 (010).jpg<br />
Datei:90 Jahre Glashäger 1998 (001).jpg<br />
Datei:90 Jahre Glashäger 1998 (004).jpg<br />
Datei:90 Jahre Glashäger 1998 (005).jpg<br />
Datei:800 Jahre DBR Glashäger LKW.jpg<br />
Datei:Festschrift 75 Jahre Glashäger 1983 (000.2).jpg<br />
Datei:Festschrift 75 Jahre Glashäger 1983 (000.4).jpg<br />
Datei:GF Rainer Hofstädter (1).jpg<br />
Datei:Advent 2000 (005).jpg <br />
Datei:6.3 Hoher Besuch bei Glashäger 1994.jpg<br />
Datei:Grundsteinlegung Erweiterung August 1993 (001).jpg<br />
Datei:Grundsteinlegung Erweiterung August 1993 (002).jpg<br />
Datei:Grundsteinlegung Erweiterung August 1993 (003).jpg<br />
Datei:Grundsteinlegung Erweiterung August 1993 (006).jpg<br />
Datei:Arbeitsberatung in der Produktion 1960 iger.jpg<br />
Datei:Dob76.jpg|<br />
Datei:T125.jpg|<br />
Datei:T126.jpg|<br />
Datei:Dob363.jpeg|<br />
Datei:Dob370.jpeg|<br />
Datei:Dob371.jpeg|<br />
Datei:Dob457.PNG|<br />
Datei:Dob496.jpg|<br />
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=====Gasanstalt=====<br />
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[[Datei:Dob647.jpg|700px|zentriert]]<br />
=====Handwerk=====<br />
[[Datei:Doberan R Ausst. Baumeister1.PNG|700px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan R Ausst. Baumeister2.PNG|700px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan R Austellung Handwerk.PNG|700px|zentriert]]<br />
'''Metallbau Ott'''<br />
[[Datei:Doberan R Ott Bild.PNG|700px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan R Ott1.PNG|700px|zentriert]]<br />
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'''Dachdecker Klöcking'''<br />
[[Datei:Doberan Z11.PNG|700px|zentriert]]<br />
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====Handel/Banken====<br />
'''Banken'''<br />
[[Datei:Doberan Z49.PNG|700px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan R Sparkasse.PNG|700px|zentriert]]<br />
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<br />
'''Apotheken'''<br />
*(von Dr. H. Rehwaldt - Ostsee-Zeitung, März 1989 - Zeitungsregestensammlung Carl Christian Schmidt/Archiv Münsterverwaltung Bad Doberan) <br />
[[Datei:Dob761.PNG|700px|zentriert]]<br />
'''„Allens dor“ im Kaufhaus „ALDO“''' <br />
''„Lütt Matten“ wird ein technisches Kaufhaus —Pressekonferenz gab Auskünfte(OZ, Mai 1990)''<br />
* (von Renate Peter - Ostsee-Zeitung, Mai 1990 - Zeitungsregestensammlung Carl Christian Schmidt/Archiv Münsterverwaltung Bad Doberan) <br />
* BAD DOBERAN (OZ) Mittwoch 14.00 Uhr, Schuhfabrik „Lütt Mat.ten“: Pressekonferenz war angesagt. Betriebsleiter Hans Drzymalski, der amtierende ökonomische Direktor Günter Hampel, BGL-Vorsitzender Eckart Schulz und Helmut Stefan aus der Bundesrepublik, der als Leiter des Bereiches Ein-und Verkauf vorgesehen ist, standen Journalisten Rede und Antwort zur Umprofilierung der Schuhfabrik in ein technisches Kaufhaus.<br />
* „Seit Kinderschuhe nicht mehr subventioniert werden, war die Schuhproduktion unrentabel und nicht mehr absatzfähig geworden. Es konnte also so nicht weitergehen. Eine Umstellung auf eine andere Produktion war nicht möglich“, sagte Herr Hampel.<br />
* Was aber weiter? Die Belegschaft entschied — nach Mehrheitsbeschluß wohlgemerkt! „Es ging schließlich darum, möglichst vielen Mitarbeitern von „Lütt Matten 1 Arbeit zu bieten“, betonte Herr Drzymalski.<br />
* So waren viele Ideen und Vorschläge abzuwägen. 13 Varianten wurden geprüft und beraten. Nun ist das Ziel klar: Aus der ehemaligen Schuhfabrik wird ein technisches Kaufhaus mit Namen „ALDO“ — „Alles aus Doberan“ oder „Allens dor“.<br />
* „ALDO“ ist keine Anweisung von irgendwoher, sondern das „Wunschkind“ der Belegschaft. Geburtstermin soll der 2. Juli sein. <br />
* In eigener Regie wollen es die Mitarbeiter schaffen, ohne Beteiligung von HO oder Konsum.<br />
* Erste Umschulungen begannen mit Hilfe der bundesdeutschen Beraterfirma. Am Tag der Pressekonferenz fand z. B. ein erstes Verkaufstraining unter Anleitung eines bundesdeutschen Fachmannes statt.<br />
* Die wirksamste Schule wird aber die Praxis sein. „Der Mut der Belegschaft ist eine tolle Sache und unbedingt unterstützungswürdig“ hob Herr Stefan aus der BRD hervor. Und wir Journalisten hatten wohl alle den Eindruck, daß die Belegschaft in diesem Herrn einem guten und ehrlichen Partner gefunden hat.<br />
* Was wird es nun alles bei „ALDO“ geben? Auf einer Verkaufsfläche von 1100 Quadratmetern werden Waren aus Heim, Technik, Bau angeboten.<br />
: Toaster Geschirrspüler, Mikrowellengeräte. Videogeräte. Waschmaschinen ... Vom Nagel bis zum Brett wird ebenso alles erhältlich sein, wie vom Bügeleisen bis zur modernen Leuchte. Insgesamt werden 10 000 Artikel im Angebot sein. Und die Preise sollen nicht höher als in der BRD liegen. Ein Farbfernsehgerät. 49 cm Bildröhre, wird für 399 DM und ein Videorecorder für 599 DM zu haben sein.<br />
* 1600 Lieferanten stehen zur Verfügung — aus der Bundesrepublik der DDR. aus Asien .. .<br />
* Neben dem Warenangebot soll der Name „ALDO“ auch für Service stehen. Partner für die Übernahme von Serviceleistungen werden gewonnen. An Verbraucheraufklärungen ist gedacht, an Vorführungen z. B. für die Hausfrau u. v. m.<br />
* Für das leibliche Wohl wird eine attraktive Pachtgaststätte in der ehemaligen Betriebskantine sorgen.<br />
* Und an einen Schuhsalon ist gedacht. „Wir haben gute Schuhfabriken und wollen unseren Beitrag leisten, auch den Beschäftigten dieser Werke die Arbeit zu erhalten. Deshalb werden wir in unserem Schuhsalon Schuhe aus DDR-Produktion anbieten“ meinte Herr Hampel.<br />
* „61 Personen werden in das Kaufhaus übernommen, zehn für die Gaststätte, zehn bis zwölf für den Schuhsalon. Fünf Kollegen sind ausgeschieden, sechs gehen in den Vorruhestand. Für elf Kollegen müssen noch Lösungen gefunden werden“, berichtete Herr Schulz den Journalisten.<br />
* Was sich hier so einfach liest, war kein ebener Weg und wird es auch weiterhin nicht sein.<br />
* Wenn gegenwärtig auch die Zufahrtsstraße gebaut wird, so fehlt noch der Parkplatz. Er sollte eigentlich unmittelbar an der F105 liegen. Aber 40 m Abstand zur Europastraße müssen eingehalten werden. Es sei denn, das Ortseingangsschild würde weiter vom Ort entfernt stehen . . . (Ob aus dem Rathaus Hilfe kommt?) <br />
* Und dann ist da noch das Kreditproblem. „Die Kredit-Bank AG in Rostock hemmt uns“ meinten die Vertreter des Betriebes. Die Briefe an die Regierung blieben dazu bisher ohne Antwort.<br />
'''Kaufmannsladen Trost'''<br />
[[Datei:Doberan Z50.PNG|700px|zentriert]]<br />
'''Buchhandlung Isensee'''<br />
[[Datei:Doberan J Isensee1.PNG|800px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan J Isensee2.PNG|400px|zentriert]]<br />
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Datei:Dob387.jpeg|<br />
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Datei:Dob910.jpg|<br />
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Datei:Dob344.jpeg|<br />
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Datei:Dob721.PNG<br />
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Datei:Dob412.JPG|<br />
Datei:Dob288.jpeg|<br />
Datei:Dob287.jpeg|<br />
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Datei:Dob417.JPG|<br />
Datei:Dob373.jpeg|Kaufhaus bei Tischler Koch um 1920<br />
Datei:Dob383.jpeg|<br />
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Datei:Dob413.JPG|<br />
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Datei:T79.jpg<br />
Datei:T84.jpg<br />
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Datei:Dob374.jpeg|Konsum Baumstraße um 1960<br />
Datei:Dob382.jpeg|<br />
Datei:Dob392.jpeg|<br />
Datei:Dob257.jpeg|<br />
Datei:Dob369.jpeg|Kaufhaus Magnet<br />
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<br />
==Wer war wer in und um Doberan==<br />
<br />
===Hier finden Menschen ihren Platz die in Doberan geboren, gestorben oder durch Ereignisse in besonderer Beziehung zum Ort stehen. ...===<br />
<br />
* [[Hier finden Menschen ihren Platz, die in Doberan geboren, gestorben oder durch Ereignisse in besonderer Beziehung zum Ort stehen. ...]]<br />
<br />
====Friedrich Franz I====<br />
[[Datei:Doberan Z28.PNG|700px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan Z65.PNG|500px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan Z66.PNG|500px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan Z67.PNG|500px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan Z68.PNG|500px|zentriert]]<br />
<br />
<br />
====Dr. Helge Rehwaldt====<br />
<br />
===Doberaner Spaziergänge (Dr. Helge Rehwaldt zeichnete in seinen "Doberaner Spaziergängen" ein eindrucksvolles Bild zu Doberaner Villen und den damit verbundenen Persönlichkeiten. Zudem gehörte er zu den Herausgebern der Doberaner Jahrbücher und Doberaner Blätter):===<br />
<br />
[[Datei:Doberan Z41.PNG|700px|zentriert]]<br />
<br />
* [[Doberaner Spaziergänge]]<br />
<br clear="all"/><br />
<br />
====Propst Ehlers====<br />
<gallery mode="packed" widths="400px" heights="400px"> <br />
Datei:Doberan J Ehlers1.PNG<br />
Datei:Doberan J Ehlers2.PNG<br />
Datei:Doberan J Ehlers3.PNG<br />
Datei:Doberan J Ehlers4.PNG<br />
Datei:Doberan J Ehlers5.PNG<br />
Datei:Doberan J Ehlers6.PNG<br />
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<br />
===Doberaner Bürgermeister===<br />
*'''[[Doberaner Bürgermeister]]'''<br />
<br />
===Baumeister===<br />
<br />
====Carl Theodor Severin====<br />
<br />
''Der Baumeister Carl Theodor Severin(13. September 1763 – 20. Februar 1836)''<br />
<br />
* Carl Theodor Severin wurde am 13.09.1863 als Sohn des Justiz- und Konsistorialrats Theodor Severin in Mengeringhausen im Fürstentum Waldeck, damals zu Hessen gehörig, geboren.<br />
* Dem Wunsch der Familie folgend studierte Severin Jurisprudenz und erhielt später eine Anstellung als Kandidat der Rechte an einem kleinen Landgericht in der Umgebung von Berlin. Oft führte ihn sein Weg nach Berlin, die Stadt, die sich damals zum „Spree — Athen“ entwickelte.<br />
* Hier spätestens muss sich der junge Carl Theodor Severin seiner wahren Berufung bewusst geworden sein.<br />
* Wo er seine Ausbildung zum Baumeister erhielt, ist nicht bekannt, jedoch deuten seine Bauten auf die Beeinflussung durch die Berliner Schule hin. Als seine Lehrmeister können daher sowohl Carl Gotthard Langhans als auch David und Friedrich Gilly angesehen werden. Langhans war Direktor des Oberhofbauamtes in Berlin und Potsdam und Erbauer des „Brandenburger Tores“.<br />
* Ab Juni 1795 erhielt Severin eine Anstellung beim Kammerkollegium in Schwerin als „Kammer-Ingenieur ohne Gehalt“ und im Novemberdesselben Jahres als „Bau-Conducteur zu den hiesigen Hof- und Stadtbauten mit 100 Reichsthalern und 6 Faden Ellernholz“.<br />
* Erstmalig tätig beim Ausbau der neu entstehenden Sommerresidenz von Friedrich Franz I. - Doberan - wurde Severin, als er gemeinsam mit dem „Bau-Conducteur“ von Seydewitz 1801/02 das „Salongebäude“ schuf.<br />
*Der Herzog Friedrich Franz I. muss sich beeindruckt gezeigt haben von Severins Leistung und seinem Talent, denn er betraute ihn mit der weiteren baulichen Gestaltung des Seebades. Dazu sollte neben der Errichtung von Repräsentationsbauten und der Erweiterung der Badeanlagen am „Heiligen Damm“ auch eine Umgestaltung desgesamten Doberaner Ortsbildes gehören. <br />
* Als erste Bauten für Doberan entwarf Severin das 1805/06 erbaute Schauspiel-haus, das von 1806-10 entstandene herzogliche Palais sowie mitten auf dem Kamp 1808/09 den sogenannten Doberaner „Trichter“ ,den Roten Pavillon und von 1810-13 in dessen Nachbarschaft denWeißen Pavillon. Die zwei Pavillons bestechen durch die reizvolle Kombination von Klassizismus und Chinoiserie.<br />
*Am „Heiligen Damm“ schuf Severin mehrere kleine Bauten für den Badebetrieb, wie u.a. 1803 die Herrenbadeanstalt und den Anbau des Badehauses, 1804 die Konversationsrotunde sowie 1807 den Aussichtsturm. Alle diese Gebäude sind, meistens durch Sturmfluten zerstört worden.<br />
''Bauten von Carl Theodor Severin'' <br />
* 1801/02 Großherzogliches Salongebäude<br />
* 1805/06 Schauspielhaus<br />
* 1806-1810 Großherzogliches Palais<br />
* 1808/9 Roter Pavillon<br />
* 1810/1813 Weißer Pavillon<br />
* 1814-1817 „Empfangs-, Gesellschafts-, Tanz- und Speisehaus“ (Kurhaus) in Heiligendamm<br />
* 1821/22 Prinzenpalais<br />
* 1823/24 Severins Wohnhaus (Haus Gottesfrieden)<br />
* 1825 Stahlbad<br />
* 1825 Wohnhaus für Gaetano Medini<br />
* Bürgerhaus (Alexandrinenplatz 1)<br />
* Bürgerhaus (Am Kamp 13)<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Tage der Denkmalpflege im Zeichen Severins<br />
*''Festveranstaltung im Kreis Bad Doberan zum 220. Geburtstag des bedeutenden Baumeisters'' <br />
* (von Dr. Klaus Havemann - Ostsee-Zeitung, September 1983 - Zeitungsregestensammlung Carl Christian Schmidt/Archiv Münsterverwaltung Bad Doberan)<br />
*Mit der Enthüllung einer Gedenktafel für den Baumeister und Architekten Carl Theodor Severin an seinem ehemaligen Wohnhaus in Bad Doberan wurden gestern die „Tage der Denkmalpflege 1983“ des Kreises Bad Doberan eröffnet.<br />
<br />
[[Datei:Dob648.PNG|300px|zentriert]]<br />
* Das in Gips gefertigte Modell der Severin-Gedenktafel mit dem Porträt und den Lebensdaten des Baumeisters. Der Entwurf wurde von der Bad Doberaner Kunsttöpferin Dagmar Liebscher im Auftrag des Kreisvorstandes der Gesellschaft für Denkmalpflege im Kulturbund der DDR geschaffen.<br />
<br />
* C. Th. Severin wurde am 13. September 1763. heute vor 220 Jahren, in Mengeringhausen, Fürstentum Waldeck, geboren. Er war ein Schüler der in Berlin klassizistischen Langhans und tätigen Meister Bauens Carl Friedrich Gilly und erhielt um 1800 vom mecklenburgischen Herzog Friedrich Franz I. den Auftrag, für die sich nach der Gründung des Seebades am heiligen Damm entwickelnde Sommerresidenz Doberan entsprechende repräsentative Gebäude zu errichten. <br />
* So entstanden die klassizistischen Bauten Bad Doberans, in denen Severin die in Berlin empfangenen Anregungen umsetzte und mit vielen eigenen Ideen verband.<br />
* Auch in Rostock und Bad Sülze finden wir Bauten Severins. <br />
* Er verstarb am 20. 2. 1836 in Doberan. Leben und Wirken dieses Baumeisters werden aus Anlaß seines 220. Geburtstages in einer Festveranstaltung am 17. September 1983 gewürdigt werden.<br />
* Sie findet in dem von Severin erbauten Kurhaus in Heiligendamm, dem wohl schönsten seiner Bauten, statt. Es ist nicht von ungefähr, daß dieser Ort für die Tage der Denkmalpflege abschließende Veranstaltung gewählt wurde. <br />
* Der Kreisvorstand der Gesellschaft für Denkmalpflege im Kulturbund der DDR hat in den letzten Jahren der Renovierung und festlichen Ausgestaltung dieses Gebäudes viel Aufmerksamkeit geschenkt.<br />
* Die Festveranstaltung wird für viele Mitglieder der Gesellschaft im Kreis Bad Doberan eine Gelegenheit sein, die geleistete Arbeit zu bewundern. Die Tage der Denkmalpflege im Kreis Bad Doberan konzentrieren sich nicht nur auf die Bauten Carl Theodor Severins. <br />
* Mit Freude kann auf die bevorstehende Fertigstellung des Brunnenhauses und seiner Umgebung im „Quellental“ bei Hohenfelde verwiesen werden. Hier hat sich die Zusammenarbeit der Gesellschaft für Denkmalpflege, die vor allem für das Projekt verantwortlich zeichnet, dem Rechtsträger, VEB Glashäger Mineralquellen, der die Mittel bereitstellte, und dem Ortsausschuß Hohenfelde der Nationalen Front, der die Ausführung wesentlich unterstützte, bewährt.<br />
* Auch die Gestaltung des jüdischen Friedhofs in Neubukow war nur möglich durch eine enge Zusammenarbeit zwischen Nationaler Front und Kulturbund. Im Rahmen der Denkmalpflege wird dort mit der Enthüllung einer Gedenktafel unter diese Leistung ein vorläufiger Schlußstrich gezogen.<br />
* Die Tage der Denkmalpflege, die vom Kreisvorstand der Gesellschaft für Denkmalpflege im Kulturbund der DDR für die Zeit vom 11. bis 17. September organisiert wurden, dienen dem Ziel, den Gedanken und die Aufgaben der Denkmalpflege weiter zu verbreiten. Deshalb finden in den Städten Neubukow, Kröpelin und Kühlungsborn Foren zu den örtlichen Fragen der Denkmalpflege und in Bad Doberan eine Aussprache mit Jugendlichen und Schülern statt.<br />
* Gemeinsam mit der Kreisredaktion der „Ostsee-Zeitung“ wird während der Tage der Denkmalpflege das 19. Preisrätsel zur Denkmalpflege des Kreises Bad Doberan durchgeführt. Wie immer werden die Tage der Denkmalpflege neue Impulse für die Arbeit geben. Sie ordnen sich in diesem Jahr unmittelbar in die Vorbereitungen zur VII. ICOMOS-Generalkonferenz, die im Mai 1984 in Rostock und Dresden stattfinden wird, ein.<br />
<br />
'''Wo liegt Severin?'''<br />
* ''Denkmalpflege auf Doberans Friedhof''<br />
* (von Dr. Klaus Havemann - Norddeutsche Zeitung, 1985 - Zeitungsregestensammlung Carl Christian Schmidt/Archiv Münsterverwaltung Bad Doberan)<br />
* Betritt man durch das Grüne oder Rostocker Tor den Bereich des ehemaligen Zisterzienser-Klosters Doberan und wendet sich gleich nach links, dann ist man schon auf dem alten Friedhof des Ortes.<br />
* Vor etwa 150 Jahren wurden hier die letzten Bestattungen vorgenommen, aber wohl gerade deshalb verspürt man hier etwas von der 800-jährigen Geschichte des Ortes.<br />
* Der Mecklenburger Ingenieur und Schriftsteller Heinrich Seidel verlebte gegen Ende des vorigen Jahrhunderts in Doberan mit seiner Familie Urlaubstage „in dem Gärtnerhause an der Wiese des Stahlbades“.<br />
* 1895 unternahm er eine „Erinnerungsfahrt“, die er in dem Buch „Von Perlin nach Berlin“ beschrieb.<br />
* Und so sah Heinrich Seidel vor fast 100 Jahren den Friedhof: „Dieser alte Kirchhof, auf dem seit langer Zeit nicht mehr begraben wird, ist jetzt ein Teil des Englischen Gartens und bildet einen stillen, abgelegenen Winkel dieses schönen Parks, auf zwei Seiten von der hohen alten Mauer und auf der dritten von einem schnell fließenden Bach begrenzt, an dessen Ufern riesenhafte alte Bäume stehen.<br />
* Die meisten Gräber sind längst eingesunken und verschwunden; nur eine gewisse Unebenheit der Rasenflächen zeugt noch von ihnen.<br />
* Die dauerhafteren Erbbegräbnisse und Denkmäler aber haben sich erhalten; die älteren ein wenig versunken, verwittert und verfallen, umsponnen von Efeu, dem Kraut der Vergessenheit, die jüngeren noch ziemlich wohl im Stände, doch meist auch in einem solchen Zustande, daß man sieht, es gedenkt ihrer wohl niemand mehr.“ <br />
* Der Eindruck ist heute fast noch der gleiche, wenn auch noch mehr Gräber völlig verschwunden sind. Selbst an den „dauerhafteren Erbbegräbnissen“ hat der Zahn der Zeit mächtig genagt, und das letzte „Denkmal“ verfiel vor etwa 20 Jahren.<br />
* Die Interessengemeinschaft Denkmalpflege der Stadt Bad Doberan stellte sich das Ziel, dem weiteren Verfall Einhalt zu gebieten und die noch verbliebenen Gräber oder Grabplatten möglichst zu erhalten.<br />
* So wurde ein Einsatz organisiert, um zunächst die Grabplatten von Laub und Erde zu befreien und Wurzeln oder Bewuchs von Efeu zu entfernen. Wo menschliche! Kraft nicht ausreichte, mußte Technik helfen(siehe Foto). Nach der sorgfältigen Säuberung wurde der Text der Platten entziffert, was nicht immer ganz einfach war, denn vielleicht einmal vorgenommene Färbungen der Schrift sind inzwischen längst verwittert.<br />
* Die Freunde der Denkmalpflege wurden vor allem angespornt von der Hoffnung, irgendwo unter Erde und Laub auch die Grabplatte des Architekten Doberans, Carl Theodor Severin, zu entdecken.<br />
* Er war am 20. Februar 1836 in Doberan gestorben und ist hier begraben.<br />
* Fritz Meyer-Scharffenberg beschreibt in seinem Buch „Zwischen Strom und Haff“, daß in einer Ecke der Mauer eine kleine Platte angebracht sei, die die Inschrift trägt: Mariane Philippine Auguste Severin starb den 23. May 1815. Aber weder diese Platte noch die von dem Baumeister Severin wurden gefunden.<br />
* Wo mag dieses Grab geblieben sein? <br />
* Die freigelegten Grabplatten wurden später gerichtet und so gebettet, daß für die Besucher die Inschriften zu lesen sind. Einige schöne Steinmetzarbeiten befinden sich darunter, und es sind noch nicht alle Namen vergessen, die auf diesen Platten stehen, wenn sie auch manches Rätsel aufgeben.<br />
<br />
'''Klassizistische Bauten von unvergänglichem Wert''' <br />
''C. Th. Severin (1763—1836), Architekt und Baumeister'' <br />
* (Norddeutsche Zeitung, Juli 1990 - Zeitungsregestensammlung Carl Christian Schmidt/Archiv Münsterverwaltung Bad Doberan)<br />
* Wie oft haben wir es registriert: Das Giebeldreieck eines alten Bauwerkes weist den fürstlichen Auftraggeber aus, nicht aber den Baumeister. Sein Name ist und wäre oft in Vergessenheit geraten, gäbe es nicht bisweilen einen rührig Forschenden, der ihn der Nachwelt erhält. <br />
* Während die klassizistischen Prachtbauten Carl Theodor Severins ihre Betrachter in Bewunderung versetzen, ist es dem Architekten und Baumeister Hans Thielcke (1888-1974) zu verdanken, des Doberaner Baumeisters Bedeutung ins rechte Licht gerückt zu haben.<br />
* Der fürstliche Auftraggeber war seinerzeit Friedrich Franz I., der seinen Leibarzt — den späteren Rostocker Professor Vogel — mit der Gründung eines Seebades in Heiligendamm beauftragte und somit gleichermaßen das bauliche Aufblühen Doberans bewirkte. <br />
* Severins Wirken in und für Mecklenburg (seine Geburtsstadt Mengeringhausen lag im damaligen Fürstentum Waldeck) begann 1801 und endete dreiunddreißig Jahre später.<br />
* „Was Severin in Doberan geschaffen hat“, schreibt Thielke, „ist nicht nur für die Stadt selbst von unvergänglichem Wert, sondern gehört zu den bedeutendsten Leistungen jener Bauepoche überhaupt“. <br />
* Und die „'bedeutendsten Leistungen“ sind von beträchtlichem Umfang. Da Sind in Doberan das „Salongebäude“ (gemeinsame Arbeit mit dem Baumeister Seydewitz, das „Schauspielhaus“ mit ebenfalls von Severin entworfenen Reliefs antiker Motive, das „Große Palais“, dessen gesamte Innenausstattung Severin besorgt und zum Teil selbst geschaffen hat, zwei Pavillons am Kamp, die beiden Severin-Wohnhäuser „Prinzenpalais“ und „Haus Gottesfrieden“ und weitere Wohnhausbauten, das Stahlbad (heute Sanatorium Moorbad) und das Stadtpalais.<br />
* Da Sind in Heiligendamm das Empfangs-, Gesellschafts-, Tanz- und Speisehaus (heutiges Kurhaus), die „Kolonnaden“ und — stellvertretend für die vielen bescheidenen Bürgerhäuser an anderen Orten — das „Seehospiz“.<br />
* Und da sind in Rostock die „Neue Wache“, der Universitätsbibliotheksanbau und Severins Einfluß auf den Wohnhausbau; als typische Beispiele gelten das Haus Beginenberg 1 und das Palais am Vogelsang, und da ist schließlich in Bad Sülze auch das Kurhaus. <br />
* Laie wie Fachmann bewundern Severins klassizistische Bauten, in denen der Experte den Einfluß seiner Lehrmeister Karl Gotthard Langhans (Erbauer des Brandenburger Tors), Gentz und Gilly, Vater und Sohn („Berliner Schule“), jedoch gleichermaßen den eigenen Stil des Doberaner Baumeisters erkennt.<br />
* „Was seine Bauten so anziehend macht“, schreibt Thielcke ein weiteres Mal, „und weit über das Durchschnittsmaß erbebt, ist ihre einfache Monumentalität, die geschickte Abwägung der Baumassen und die sichere Ausbildung der Einzelheiten“ — Worte, die uns stets und ständig veranlassen sollten, dieses kulturelle Erbe zu würdigen, indem wir es pflegen(Brigitta Meuche)<br />
<br />
====Gotthilf Ludwig Möckel (Lebenslauf)====<br />
<br />
*1838 Am 22. Juli als Sohn eines Kupferschmiedemeisters in Zwickau geboren.<br />
*1844-52 Besuch der Bürgerschule in Zwickau<br />
*1852/53 Besuch der Königlichen Gewerbeschule zu Chemnitz<br />
*1853-56 Lehre als Maurer in Zwickau (1853-56), Besuch der Sonntagsschule in Zwickau(1853/54)und der Königlichen Baugewerkenschule zu Chemnitz (1853-56)<br />
*1856-58 Arbeit als Maurergeselle bzw. später Bauführer<br />
*1858, 13.12. Befreiung von der Militärpflicht wegen „körperlicher Untüchtigkeit“<br />
*1858/59 Anstellung als Zeichner im Oberingenieurbüro der ObererzgebirgischenStaatsbahn<br />
*1859 Arbeit als Zeichner und Konstrukteur im Betriebsingenieurbüro derKöniglichen SächsischenStaatseisenbahn zu Chemnitz<br />
*1859/60 Beschäftigung in einer Zwickauer Baufirma mit dem Entwerfen von Bauplänensowie mit Bauleitungen<br />
*1860 Tätigkeit im Architekturbüro von Edwin Oppler in Hannover, übernimmt die Erstellungvon Entwürfen sowie deren Bauausführung<br />
*1861/62 Studium an der Polytechnischen Schule zu Hannover Teilnahme anVorlesungen undpraktischen Übungen u.a. bei Conrad Wilhelm Haase<br />
*1862-64 Studienreisen vom Polytechnikum aus in den Harz und durch Tübingen; ersteselbständige Arbeitenbeim Bau der Irrenanstalt in Göttingen als Techniker und 1. Assistent von Julius Rasch<br />
*1865, 9.12. Zulassung zur Prüfung für Bauhandwerker in Dresden<br />
*1866, 25.6. Eheschließung mit Emilie Amalie Christine Schlegel, Tochter des Senators Schlegel in Göttingen, aus der Ehe gehen 5 Söhne und 2 Töchter hervor.<br />
*1867, 12.6. Prüfung als Bauhandwerker in Dresden bestanden <br />
*1867-75 Tätigkeit als Bauhandwerker und freier Architekt, vorwiegend Entwürfe von Villen<br />
*1873 Aufnahme in den Sächsischen Ingenieur- und Architekten-Verein in Leipzig<br />
*1875 Übersiedlung nach Dresden, ab 6. Dezember Mitglied des Architekten- und Ingenieur-Vereins zu Hannover<br />
*1875-85 Tätigkeit als Privatarchitekt in Dresden; vorwiegend Bearbeitung von Kirchen- und Schlossbauten<br />
*1881, 3.3. Ernennung zum Ehrenmitglied der Akademie der bildenden Künste Dresden<br />
*1883 Briefwechsel mit Staatsrat von Bülow (Mecklenburg - Schwerin) wegen Übersiedlung nach Doberan im Zusammenhang mit der Auftragserteilung zur Restaurierung der Doberaner Kirche<br />
*1885 Übersiedlung nach Doberan<br />
*1889, ab1.4. Berufung in den Staatsdienst als Baurat für Kirchenbausachen und technischer Beirat der Kammer und des Oberkirchenrates; neben dieser Verpflichtung freiberufliche Tätigkeit<br />
*1897, 19.3. Ernennung zum Geheimen Baurat<br />
*1899, März-Mai Ärztlich angeratene Erholungsreise nach Bozen (Tirol)<br />
*1900, 3.10. Ernennung zum Geheimen Hofbaurat<br />
*1907 Schwerer Unfall mit Krankenhausaufenthalt<br />
*1915, 24.4. Antrag auf Auflösung des Dienstverhältnisses aus gesundheitlichen Gründen; Ab 1. Oktober Versetzung in den Ruhestand.<br />
*1915 Am 26. Oktober verstirbt Möckel nach längerer Krankheit (Luftröhrenkatarrh) an Herzschwäche.<br />
<br />
Quelle: Karl-Heinz Barth, Gotthilf Ludwig Möckel - Ein Beitrag zur Geschichte der Architektur der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts<br />
<br />
''Das Doberaner Wohnhaus''<br />
<br />
* 1888 begann G. L. Möckel mit der Planung seiner eigenen Doberaner Villa, deren Bau wegen einiger Verzögerungen erst 1888 fertig gestellt wurde.<br />
* Er entwarf sich ein zweigeschossiges Gebäude mit ausgebautem Dachgeschoss, dessen Äußeres durch Gestaltungselemente wie Erker, Türmchen, verschiedene Fenster, aber insbesondere die Kombination von roten Klinkern, vorgeblendetem Fachwerk mit Klinker- und Putzflächen sowie dunkelgrün glasierten Formsteinen und farbigen Bleiverglasungen der Fenster geprägt wird.<br />
* Im Inneren wurde das Bild bestimmt durch Putzflächen mit Schablonenmalerei, Glasursteine, lasierte Paneele und Holzdecken, letztere ebenfalls mit Bemalung sowie schmiedeeiserne Leuchter und Geländer, dichte Vorhänge, bunte Teppiche und schwere Eichenmöbel.<br />
* Zeitweise vorhandener Bewuchs mit wildem Wein sowie zwei Türmchen und die farbigen Bleiverglasungen ließen diesen Bau wie ein romantisches Schlösschen erscheinen. Motive aus dem Dornröschen-Märchen, die in den Verglasungen von vier Fenstern des zweigeschossigen Hauptwohnraumes an der Südseite des Gebäudes dargestellt sind, verstärken diesen Eindruck.<br />
* Aber gerade das mag es sein, was auf den Betrachter und Besucher des Hauses einen besonderen Reiz ausübt, und es wird wohl kaum jemanden geben, der sich nicht von der soliden handwerklichen Ausführung, sei es der Holz- oder der Kunstschmiedearbeiten beeindruckt zeigt.<br />
* Als fast programmatisch für Gotthilf Ludwig Möckels Haltung die Meinungen der Betrachter seiner Bauwerke und dabei insbesondere die der Andersdenkenden<br />
betreffend, könnte der Spruch gewertet werden, den er an seiner Doberaner und schon an seiner Dresdner Villa anbringen ließ:<br />
* „Der Eine betracht‘s,<br />
* Der Andre verlacht‘s,<br />
* Der Dritte veracht‘s,<br />
* Was macht‘s.“<br />
<br />
====Albert Gading- ein Doberaner Jugendstilbaumeister====<br />
<br />
* „Es musste ja mal was anderes sein“, war die Antwort, als sein Sohn Heinrich Gading ihn einmal fragte, woher er die Idee zu der originellen Fassadengestaltung des sogenannten '''„Bienenhauses“''' in der Bismarckstraße 26 (heute Goethestraße) gehabt habe. <br />
* Nachdem man ein Jahrhundert lang Vorbilder fürs Bauen nur in früheren Stilen, der antiken Klassik, der mittelalterlichen Gotik und Romantik oder dem Barock gesucht hatte, wollten viele Baumeister in der Zeit des ausgehenden 19. Jahrhunderts „etwas anderes machen“, indem sie sich ihre Anregungen in der Natur suchten und sich auch in sonstigen Details von ihren Vorgängern distanzierten.<br />
* In vielen Jugendstilhäusern findet man ein in Quadrate oder Rechtecke gegliedertes Oberlicht von Fenstern und Türen, nicht selten aus Farbglas.<br />
* Was die Häuser aus dieser Zeit am meisten kennzeichnet, sind die Ornamente von Pflanzen und Tieren. langstieligen Blumen, Blüten, Winden, Ranken, Tierköpfen u. ä. <br />
* Von den Baumeistern wurden Kreativität und technische Fähigkeiten in hohem Maße gefordert und Albert Gading hatte beides, was die vielen von ihm in Doberan und Umgebung errichteten Gebäude beweisen.<br />
* Wer war nun der Mann, der zu Unrecht so sehr im Schatten der im 19. Jahrhundert in Doberan wirkenden Baumeister von Seydewitz, Severin und Möckel stand.<br />
* Albert Gading stammte aus einer seit dem 17. Jahrhundert in Doberan ansässigen Familie von Handwerkern. Er wurde 1875 als Sohn des Drechslermeisters Heinrich Gading sen. geboren.<br />
* Gading besuchte die Doberaner Schule und beendete 1893 eine Maurerlehre, Der geprüfte „Maurer- und Zimmermeister“ Heinrich Nieske bescheinigte ihm, dass er „sehr anstellig, fleißig und geschickt“ sei.<br />
* Nach dem Militärdienst ging er im Sommer auf Wanderschaft und arbeitete für Je 6 Wochen in diversen Baufirmen in Berlin und im Rheinland. 1902 schloss er das Technikum mit der Note „Sehr Gut“ ab und im Februar 1903 wurde er Maurermeister.<br />
* Nachdem er im Büro von G. L. Möckel seine zeichnerischen Fähigkeiten weitervervollkommnet hatte, begann er eine Tätigkeit im Rostocker Bauamt und danach in der Firma von Hofmaurermeister Beringer. Von Beringer übernahm Gading den Stahlbeton, der gerade von dem Laager Architekten Paul Korff in Mecklenburg eingeführt worden war.<br />
* 1905 machte sich Albert Gading selbstständig. Sitz seiner Baufirma war das Gelände östlich der Bismarckstraße (heute Goethestraße) am Bollhäger Fließ. <br />
* Vor dem Ersten Weltkrieg hatte er über 100 Beschäftigte. Gading war nicht nur kreativ und sein Stil gefragt, sondern auch wirtschaftlich erfolgreich. 1912 fuhr er neben dem Arzt Dr. Prösch als erster im Auto durch den Ort.<br />
* Albert Gading verstarb 1962. Die Zeitschrift „Unser Mecklenburg“ widmete ihm einen Nachruf, in dem seine „Aufgeschlossenheit gegenüber technischen Neuerungen“ rühmend erwähnt wird.<br />
* Was geblieben ist, sind die zahlreichen von ihm entworfenen und gebauten originellen Häuser, die noch heute das Stadtbild von Bad Doberan prägen.<br />
Quelle: Joachim Lange, „Albert Gading — ein Doberaner Jugendstilbaumeister“ im Bad Doberaner Jahrbuch, 2003<br />
<br />
====Heinrich Carl Gustav Nieske====<br />
<br />
* Am 20. Januar 1885 teilt der Doberaner Magistrat Nieske mit: „Auf Ihren Antrag vom 19. d. Mts. soll Ihnen gegen Entrichtung der stadtordnungsgemäßen Aufnahmegebühr / das Bürgerrecht hiesiger Stadt / hiermittelsertheilt sein. / Demzufolge wird von Ihnen erwartet, daß Sie die Pflichten eines ordentlichen und warlichen Bürgers so erfüllen werden, wie Sie es vor Gott, Ihrem Gewissen, Ihrer unterzeichneten Obrigkeit und sonst Jedermann zu verantworten sich getrauen. “<br />
* Wer war nun dieser Nieske, der sich im Alter von 42 Jahren in unserer Stadt niederließ?<br />
* Heinrich Carl Gustav Nieske wurde am 1. Oktober 1843 in Warin geboren. Er absolvierte eine dreijährige Maurerlehre im Betrieb seines älteren Bruders. Den Traditionen der Zunft entsprechend begab sich der Geselle Heinrich Nieske auf Wanderschaft. Von der Militärpflicht kaufte ihn sein Vater frei. Nieske war als Maurergeselle u.a. beim Bau der Paulskirche in Schwerin, die nach Entwürfen von Theodor Krüger entstand, beteiligt.<br />
* 1874 ließ er sich als Maurermeister in Brüel nieder. Nach 11 Jahren verlegte Nieske sein Baugeschäft nach Doberan, dem noblen Alterssitz für wohlhabende Pensionäre, wahrscheinlich weil er sich hier eine günstigere Auftragslage als in Brüel versprach.<br />
* Hier errichtete Heinrich Nieske in den folgenden Jahren zahlreiche Doberaner Villen, teilweise als Bauunternehmer auf eigene Rechnung mit dem Ziel, es schlüsselfertig teurer zu veräußern.<br />
* 1892 übernahm der Maurermeister von der Stadt Doberan einen 20 Quadratruten umfassenden Bauplatz, gelegen zwischen der Büdnerei 2 und dem Amtstor, heute Beethovenstraße.<br />
* Durch städtische Auflage war er verpflichtet, Bauplatz binnen 2 Jahren zu bebauen mit „einem mindestens zweistöckigen Wohnhause im Villenstil“. Es entstand die Villa in der Beethovenstraße 6.<br />
* Nieske blieb zunächst Besitzer, erst 1907 erfolgte ein Verkauf. Bedingt durch Hausbauten und Verkäufe zog die Familie wiederholt um. Insgesamt soll das dreißigmal passiert sein. Als „Villa Nieske“ den bleibt das heutige Gebäude Goethestraße 30 bekannt.<br />
* 1896 erwarb Heinrich Nieske mehrere Baugrundstücke in Arendsee (heute Kühlungsborn-West).<br />
* Nach 1900 setzte Nieske seine Bautätigkeit in Doberan, vor allem in der Dammchaussee und in der Bismarckstraße (heute Goethestraße) fort.<br />
* In den Jahren zwischen 1907 und 1910 gab Heinrich Nieske sein Geschäft in Doberan auf und zog als Rentner mit seiner Familie nach Schwerin.<br />
* Am 25. Juni 1923 verstarb Heinrich Nieske im Alter von 80 Jahren in Schwerin.<br />
<br />
''Bauten von Heinrich Nieske (Auswahl):''<br />
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*1888/89 Entwurf und Errichtung des „Strand-Hotel“ in Arendsee (heute Kühlungsborn/West) gemeinsam mit Zimmermeister Kunzelmann<br />
*1893 Entstehung der Villa Dammchaussee 9 in Nieskes Auftrag im Oktober des Jahres verkauft er sie an Pauline Eggerss, geb. Mühlenbruch.<br />
*1895 Bau der „Villa Nieske‘ in der Goethestraße 30, 1899 Verkauf an Rittmeister a.D. Theodor von Sydow. 1902 kauft Nieske das Hausgrundstück zurück.<br />
*1895 Errichtung der Villen Dammchaussee 11 und 13<br />
*1895/96 Villa Goethestraße 36 entsteht<br />
*1896 Bau der Villa Goethestraße 34, 1897 Verkauf des Hauses an Gymnasial-Professor Dr. Christian Starck.<br />
*1896 Errichtung der Villa Goethestraße 32 für den Rentier Hermann Jahnke<br />
*1896 Übernahme der Bauarbeiten für den Postneubau in Wismar<br />
*1897 Errichtung eines Gartenhauses, eines eingeschossigen Fachwerkbaus zur Vermietung an Fremde in Arendsee (heute Kühlungsborn/West)<br />
*1901/02 Entwurf und Bau des „Hotel Pavillon“ für Kaufmannswitwe Breutz in Arendsee(heute Kühlungsborn/West) <br />
*1903/04 Errichtung eines Stallgebäudes auf dem Grundstück Baumstraße 1 für Bäckermeister Hermann Gienus <br />
*1907 Bau der Villa für Herrn Rentier Gottschalk in Doberan (wahrscheinlich im Eickhöfer Weg), konzipiert als Wohnhaus und Pension<br />
<br />
<br />
====Georg Adolph Demmler, Architekt und Politiker====<br />
<br />
* Neben dem klassizistischen Kurhaus in Heiligendamm ist die im Tudorstil errichtete „Burg“ sicher das markanteste Gebäude in Deutschlands ältestem Seebad. <br />
* Der Entwurf dazu entstammt der Feder des mecklenburg-schwerinschen Hofbaumeisters Georg Adolph Demmler. Er entwarf auch die Pläne für das „Alexandrinen-Cottage“, im Stil eines englischen Landhauses, sowie für den Umbau und die Aufstockung des alten Badehauses zum neuen „grossen Bade- und Logir-Haus“ (heute „Haus Mecklenburg“).<br />
* Georg Adolph Demmler wurde am 22. Dezember 1804 als uneheliches Kind des Güstrower Schornsteinfegermeisters Johann Gottfried Demmler und der verwitweten Tochter eines Brauereibesitzers in Berlin geboren, wo er zunächst 9 Jahre bei einer Pflegefamilie lebte. 1813 trennte sich der Vater von seiner Ehefrau und zog mit Georg Adolph Demmlers Mutter zusammen. Der Sohn wurde nach Güstrow geholt.<br />
* Bis 1819 besuchte Demmler hier das Gymnasium und entwickelte schon früh Interesse an der Bautechnik, das von seinem Vater gefördert wurde. Nach dem Abitur studierte er an der Bauakademie in Berlin bei Karl Friedrich Schinkel und Friedrich Gottlieb Schadow.<br />
* Wegen seiner Mitgliedschaft in der geheimen Burschenschaft Arminia wurde er 1823von der Hochschule verwiesen.<br />
* 1824 erfolgte auf Fürsprache Schinkels Demmlers Aufnahme in den mecklenburgischen Staatsdienst. 1832 erhielt er seine Ernennung zum Baumeister, ab 1835 war er Landesbaumeister.<br />
* Während seiner Dienstzeit entwarf Demmler die meisten Pläne für den herrschaftlichen Ausbau von Schwerin. Glanzpunkte seines Wirkens waren der Umbau des Schlosses, der Neubau des Arsenals am Pfaffenteich, der Marstall, das Hoftheater und viele weitere Gebäude.<br />
* Nach seinem Entwurf wurde am Westufer des Pfaffenteichs die Paulsstadt als neuer Stadtteil angelegt. Auch Bauwerke in anderen Städten beruhen auf Demmlers Bauplänen so z.B. das heutige Ernst-Barlach-Theater in Güstrow.<br />
* Demmler engagierte sich bereits vor der Revolution von 1848 sozial. Er war Mitglied der Schweriner Freimaurerloge und politisch aktiv, zunächst in der linksliberalen Süddeutschen Volkspartei (DtVP) und später in der Sozialistischen Arbeiterpartei Deutschlands(SAP).Georg Adolph Demmler verstarb am 2. Januar 1886 in Schwerin.<br />
<br />
''Demmlers Bauten und Entwürfe für Doberan/Heiligendamm''<br />
* 1827 Tribüne an der Rennbahn<br />
* 1835 Entwurf für den Sarkophag Friedrich Franz I. im Doberaner Münster - Herstellung in der Schweriner Schleifmühle<br />
* 1837 Umbau des alten Badehauses zum Haus Mecklenburg<br />
* 1840 Alexandrinencottage in Heiligendamm<br />
* 1841 Dekoration im Doberaner Theater<br />
* 1843 Transport des Gedenksteins aus der FeldmarkElmen-horst nach Heiligendamm<br />
* 1844 Pläne für ein Schießhaus<br />
* 1848 Burg Hohenzollern im Tudorstil<br />
<br />
====August Gaster====<br />
<br />
* August Gaster wurde am 28. Oktober 1852 in Wismar geboren. Er absolvierte von 1872 bis 1875 und von 1877 bis 1878 ein Studium an der Polytechnischen Schule in Hannover. Am Polytechnikum war Gaster ein Schüler von Conrad Wilhelm Hase, bei dem bereits zuvor Gotthilf Ludwig Möckel seine Ausbildung erhielt.<br />
* Im Jahr 1882 legte August Gaster seine Baumeisterprüfung ab.<br />
* Als späterer Landbaumeister in Doberan war er für die Ämter Bukow, Doberan und Schwaan verantwortlich. Bekannt ist, dass August Gaster 1914 das Wohnhaus in der heutigen Goethe-straße 10 in Bad Doberan aus dem Nachlass von Hofzimmermeister Reinke erwarb.<br />
* Ab 1890 war Gaster, der auch zum Baurat berufen worden war, Mitglied im Verein für Mecklenburgische Geschichte und Altertumskunde.<br />
* Im Jahr 1920 erfolgte seine Ernennung zum Vorstand des Hochbauamtes Rostock II in Doberan.<br />
* August Gaster war langjähriges Mitglied der Prüfungskommission für Kandidaten des höheren Baufaches in Schwerin. Eine Berufung an das Ministerium lehnte er jedoch ab, weil er sich seinem Wohnort Doberan sehr verbunden fühlte.<br />
* August Gaster zählt zu den profiliertesten Architekten in Mecklenburg.<br />
* Zu seinen wichtigsten Bauten gehören:<br />
* die Realgymnasien in Kiel und in Schwerin,<br />
* die Frauenklinik in der Doberaner Straße in Rostock<br />
* die Villa „Feodora“ des Herzogs Adolf Friedrich in Bad Doberan im Stülower Weg (jetzt Kreismusikschule), <br />
* die Villa der Prinzessin Reuß ‚in Heiligendamm (zu DDR- Zeiten „Max-Planck-Haus )entstanden um 1910, sowie die Herrenhäuser ın Rederank und Groß Stove.<br />
* August Gaster verstarb 1929.<br />
<br />
<br />
====Lutz Elbrecht (Baumeister und Denkmalpfleger) ====<br />
* Lutz Elbrecht, am 8, März 1907 geboren, trat beruflich in die Fußstapfen seiner Vaters, den Hofmaurermeisters Fritz Elbrecht. <br />
* Im Geburtsjahr seines Sohnes gründete Fritz Elbrecht in Doberan eine Baufirma, die Lutz Elbrecht, der das Baugewerbe von Grund auf erlernt hatte, ab 1934 leitete.<br />
* Wohl eines seiner ersten Gebäude war der Bahnhof in Heiligendamm (1933/34), bei dessen Gestaltung er klassizistische Formen nachempfand. <br />
* 1935/36 entstand nach seinen Entwürfen das Wohnhaus in der Dammchaussee 23 in Klinkeroptik Für einen Rechtsanwalt. 1950 erwarb der Schriftstellen Ehm Welk das Gebäude und bewohnte es bis zu seinem Tod im Jahre 1966.<br />
* Ebenfalls mit roten Klinkern gestaltet, entstand1938/39 die Friedhofskapelle auf dem neuen Friedhof in Bad Doberan, ebenso wie die Friedhofskapelle in Kröpelin.<br />
* 1939/40 erbaute Lutz Elbrecht das Filmtheater am Kamp in der Severinstraße und schuf damit ein modernes, allen Ansprüchen genügendes Haus. Daneben hat er zahlreiche Bad Doberaner Ein- und Mehrfamilienhäuser entworfen und gebaut.<br />
* Als 1948 die damalige Landesregierung von Mecklenburg den Plan fasste, das durch die Kriegswirren stark in Mitleidenschaft gezogene Gebäudeensemble in Heiligendamm zu einem Sanatorium für Werktätige umzubauen, wurde Lutz Elbrecht zum „Vorsitzenden sämtlicher Angestellten der Bauleitung” ernannt. Von August1948 bis März 1950 währten die umfangreichen baulichen Maßnahmen.<br />
* Diese Aufnahme war so recht für den dem heimatverbundenen Baumeister und Architektengeschaffen, der einmal von sich selbst sagte: „Als altem Doberaner liegt mir die Erhaltung der Bau- und Kunstdenkmäler unseres Gebietes besonders am Herzen.“ Er behandelte Heiligendamm wie ein Denkmal und manche „Bausünde" muss dem Mangel an Material und Zeit in jenen schwierigen Nachkriegsjahren zugerechnet werden.<br />
* Eine weitere bedeutende Arbeit für den Denkmalpfleger Lutz Elbrecht war 1956/57 die Beseitigung der Neorenaissancefassade und Rekonstruktion der klassizistischen Fassade des Salongebäudes am Kamp (ab 1879 Rathaus, seit 1952 Sitz der Kreisverwaltung).<br />
* 1955 projektierte er das Kaufhaus „Magnet" am Alexandrinenplatz (heute Kaffeehaus Sparre). Bereits ab 1952 war Lutz Elbrecht als „Kreishelfer für Denkmalpflege“ des Institutsfür Denkmalpflege in Schwerin tätig. Bis zu seinem Tod setzte er sich unermüdlichab 1979 in der Interessengemeinschaft Denkmalpflege im Kulturbund der DDR und gleichzeitig im Vorstand der Gesellschaft für Denkmalpflege, für den Erhalt und die Pflege des Kulturerbes vor allem im damaligen Kreis Bad Doberan ein.<br />
* Am 9. Juli 1984 verstarb Lutz Elbrecht in Bad Doberan.<br />
<br />
<br />
<br />
====Familie Carlson (Bauunternehmen, Bäckerei) ====<br />
* Jöns Carlson gilt als Ahnherr der Doberaner Carlsons, die im Laufe der Jahrzehnte einen beeindruckenden Werdegang hingelegt haben, Er wurde in Schweden geboren; sein Weg führte ihn nach Mecklenburg. Jöns arbeitete als Maurer, mit seiner Frau Marie Sophie Carlson, geb. Burmeister lebte er in Doberan, Sie hatten sechs Kinder, eins von ihnen war Hermann Carlson. <br />
* Hermann Carlson wurde am 26,10,1875 in Doberan geboren. Er war Maurergeselle und später Bauunternehmer. Hermann heiratete Frieda Josephine Mathilde Carlson, geb. Harms, Mit ihren Kindern lebten sie in Doberan. Vier ihrer sieben Kinder mussten die Eltern früh zu Grabe tragen.<br />
* Hermann gründete die Firma H. Carlson & Sohn, Dort arbeitete er zusammen mit seinem ältesten Sohn, Sie kauften mehrere Grundstücke, zum Beispiel „Am Rosenwinkel“ und erbauten dort Häuser.<br />
* Hermann Carlson starb am 30.09.1943 in Doberan. Testamentarisch hat er darüber verfügt, wer welche Häuser „Am Rosenwinkel“ erbt. Sohn Hans erhielt die Hausnummern 1 und 2, Hermann Nummer 4 und 5, Tochter Grete die Nummern 6 und 7. Keines der Kinder sollte die Häuser verkaufen, sondern weiter an die Enkel geben, damit die Häuserreihe im Familienbesitz bleibt.<br />
* Lediglich zur Finanzierung von Ausbildung, Studium oder Geschäftsgründung duldete Hermann eine Belastung der Häuser.<br />
* Ihr ältester Sohn Hans Carlson wurde am 01.07.1900 in Doberan geboren. Von 1919 bis 1922 absolvierte er eine Lehre des Maurerhandwerks bei seinem Vater in Doberan, Am28.02.1922 legt Hans Carlson seine Gesellenprüfung bei der Mecklenburgischen Handwerkskammer mit dem Prädikat ausgezeichnet ab. Beisitzer in der Prüfung ist der Doberaner Baumeister Albert Gading.<br />
* Am 01.02.1937 bestätigt die Reichskammer der bildenden Künste Hans Carlson zur Berechtigung der Berufsausübung als baugewerblich tätiger Architekt. Gültigkeit erhält dieses Prädikat für die Jahre 1936-1939, die eingeklebten Marken auf der Rückseite des Ausweises belegen das. <br />
* Nach dem Krieg wurde er am 10.11. in die Liste der Genossen der Genossenschaft des Bauhandwerks Mecklenburg-Vorpommern e. G. m .b. H. Schwerin aufgenommen. Per Postkarte wurde dies am 24.09.1948 durch das Amtsgericht Schwerin bekanntgegeben.<br />
* Hans heiratete Frieda Carlson, sie bekommen zwei Kinder: Paul Friedrich und Elisabeth.<br />
* Hans Bruder Hermann Carlson wurde am 06.03.1903 in Doberan geboren. Er machte eine Bäckerlehre, wurde Bäckermeister und gründete die Bäckerei Carlson. <br />
* Hermann heiratete Käthe Carlson und sie bekamen die Kinder Ingeborg und Jürgen. Ihre Tochter heiratete Günter Hermann, ihr Sohn betrieb die Bäckerei im Parkentiner Weg, die mittlerweile sein Sohn Jörg übernommen hat.<br />
* Hans Schwester Grete wurde am 03.12.1909 in Doberan geboren, Sie heiratete Hans Eichstädt. Sie haben zwei Kinder: Helga und Hans-Joachim.<br />
<br />
===Persönlichkeiten aus Kunst und Kultur===<br />
====Ehm Welk====<br />
* [http://www.ehm-welk-haus.de/ www.ehm-welk-haus.de]<br />
[[Datei:Dob678.PNG|600px|zentriert]]<br />
<br clear="all"/><br />
[[Datei:Dob701.jpg|600px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan R Ehm1.PNG|600px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan R Ehm2.PNG|700px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan R Ehm3.PNG|700px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan R Ehm4.PNG|700px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan R Ehm5.PNG|700px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan R Ehm6.PNG|800px|zentriert]]<br />
<br />
====Gerhard Ringeling====<br />
<br />
[[Datei:Dob706.PNG|300px|zentriert]]<br />
<br />
'''Landschaft den Menschen zugeordnet''' <br />
* Seine besondere Liebe gilt dem Fischland / Zum 100. Geburtstag von Gerhard Ringeling – ein begabter norddeutscher Erzähler(Demokrat, 1987)<br />
* „Sei er nun Maler oder Dichter, Gelehrter, Bildhauer oder Musiker, — immer wieder kommt einer, dem in irgendeinem Seelenwinkel der göttliche Funke glüht, in unser abgeschiedenes Fischland und steht und atmet und ist gefangen und geht mit Heimweh und muß nun künden von der herben, schwer zugänglichen Schönheit dieses Stückes Erde zwischen Bodden und Meer, zwischen Darß und Ribnitzer Heide.<br />
* Sie reicht weit zurück, die Reihe dieser Fischlandkünder, und bricht nicht ab bis auf den heutigen Tag.<br />
* In diese Reihe tritt nun auch Gerhard Ringeling, der Doberaner Gymnasiallehrer.<br />
* So schrieb der Heimatschriftsteller F. W. Droß in den „Mecklenburgischen Monatsheften", als 1935 im Wiehern-Verlag Berlin Gerhard Ringelings „Seefahrend Volk — Vier Erzählungen vom alten Fischland" erschien.<br />
* Der Autor war den Lesern der „Mecklenburgischen Monatshefte" zu diesem Zeitpunkt bereits kein Unbekannter mehr. Er hatte Porträtskizzen über Johannes Troja und Heinrich Seidel (denen er sich innerlich besonders verbunden fühlte) geschrieben, ebenso über Richard Wossidlo und andere »Mecklenburger Leute".<br />
* Mit der „Fischländer Weihnacht" (ein Vorabdruck aus „Seefahrend Volk") hatte er seine ausgesprochene Begabung als norddeutscher Erzähler ausgewiesen.<br />
* Nach 1945 bringt die Evangelische Verlagsanstalt Berlin unter dem schlichten Titel „Erzählungen" zwölf der schönsten Geschichten Gerhard Ringelings in mehreren Auflagen heraus. Die vier Erzählungen vom alten Fischland aus „Seefahrend Volk" sind um acht, überwiegend im norddeutschen Raum handelnde, erweitert worden.<br />
* Als sich der Verlag 1969 zu einer nochmaligen (der zwölften) Auflage der Erzählungen von Gerhard Ringeling entschloß, nannte er — neben der Verehrung für den 1951 heimgegangenen Autor — einen zweiten Grund: „überschaut man den Bestand an christlicher Literatur, die im Formalen den anzulegenden Maßstäben genügt und in der Aussage zentral bleibt, ohne in Frömmelei auszuarten, so kann man nicht von einer Fülle sprechen.<br />
* Schon deshalb bot Ein begabter norddeutscher Erzähler sich eine Neuauflage an. Auf den Seiten dieses Buches ist beides eingefangen, die Landschaft und der Mensch: die Landschaft, nicht isoliert als Idylle oder Hort der Dämonen geschildert, sondern dem sie bewohnenden Menschen zugeordnet — der Mensch, nicht als Held oder Schuft herausgeputzt, sondern als einer, der bewußt oder unbewußt auf Gottes Gnade wartet.<br />
* "So bleiben die der Historie entnommenen Gestalten blutvoll und im tiefsten Sinne menschlich, ihr Handeln und Entscheiden rührt auch uns an." <br />
* 1947 erschien — in 2. Auflage — bei Hinstorff in Rostock das Buch von Gerhard Ringeling „Fischländer Volk — Geschichte und Schicksal einer mecklenburgischen Küstenlandschaft".<br />
* In ihrem Fischland-Buch schrieb Käthe Miethe: „Das kleine Buch des Doberaner Studienrats Dr. Ringeling „Fischländer Volk“ läßt teils chronikhaft, teils novellistisch in bunten Bildern das Werden des Fischlandes an uns vorüberziehen.<br />
* Weil Dr. Ringeling als der beste Kenner der Geschichte der deutschen Segelschiffahrt gilt, dessen grundlegendes Buch über die Segelschiffahrt mit großem Verlangen erwartet wird, stehen in seinem „Fischländer Volk“ Schiffer und Schiffahrt natürlich an erster Stelle.<br />
* Die novellistischen Schilderungen in diesem Buch erreichen nur selten die künstlerische Gestaltung und dramaturgische Spannung seiner Erzählungen.<br />
* Im Schlußwort des Buches wendet sich Ringeling eindringlich an seine Leser, ihn — soweit vorhanden — für seine geplante größere Darstellung der Geschichte der mecklenburgischen Segelschiffahrt mit Material zu unterstützen.<br />
* Doch zu diesem Buch, mit dem er sein literarisches Lebenswerk krönen wollte, kam es nicht mehr: Gerhard Ringeling starb am Silvestertag des Jahres 1951, erst vierundsechzigjährig.<br />
* Am 19. Juni war sein 100. Geburtstag. Manchmal tauchen seine „Erzählungen" im Antiquariat auf: wer zugreift und sie liest, wird nicht enttäuscht sein, sondern sich angerührt fühlen vom Schicksal der leichtsinnigen Margret, der schlimmen Brigitt oder des Schmiedes Jakobus Borgwardt, der ausging, „Gerechtigkeit zu suchen, und Gnade fand". Friedrich Schulz<br />
<br />
[[Datei:Doberan J Ringeling1.PNG|900px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan J Ringeling2.PNG|900px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan J Ringeling3.PNG|500px|zentriert]]<br />
<br />
====Ernst Voß====<br />
* [https://de.wikipedia.org/wiki/Ernst_Voß https://de.wikipedia.org/wiki/Ernst_Voß]<br />
[[Datei:Doberan R Voß.PNG|400px|zentriert]]<br />
<br />
<gallery mode="packed" widths="200px" heights="400px"> <br />
<br />
Datei:Dob965.PNG<br />
Datei:Dob967.PNG<br />
Datei:Dob968.PNG<br />
Datei:Dob969.PNG<br />
</gallery><br />
<br />
<br />
====Felix Mendelssohn-Bartholdy====<br />
[[Datei:Dob751.jpg|400px|zentriert|thumb|Gemälde von Eduard Magnus 1846]]<br />
<br />
[[Datei:Doberan Z61.PNG|700px|zentriert]]<br />
<br />
* '''Felix Mendelssohn-Bartholdy(1809-1847) hat in Bad Doberan komponiert'''(''Aus der Redaktion(Ostseezeitung, 02.02.2009)''<br />
* Rostock . Der Komponist Felix Mendelssohn-Bartholdy wäre am 3. Februar 200 Jahre alt geworden. Gefeiert wird vor allem in den Städten seines Wirkens Berlin, Leipzig und Hamburg.<br />
* Aber auch die Mecklenburger haben Grund, den "Mozart des 19. Jahrhunderts", wie Robert Schumann seinen Kollegen und Zeitgenossen nannte, hochleben zu lassen.<br />
* Als 15-Jähriger verbrachte Mendelssohn im Sommer 1824 einen vierwöchigen Urlaub im ersten deutschen Seebad Heiligendamm und in Doberan. Dabei hat er auch komponiert, wie die pensionierte Musiklehrerin Marianne Strack aus Rostock belegen kann. ''Die "Doberaner Blasmusik" wurde am 13. Juli 1824 in Doberan uraufgeführt.''<br />
* Sie fand die "Doberaner Blasmusik" in den Archiven: Die pensionierte Musiklehrerin Marianne Strack hat herausgefunden, dass Felix Mendelssohn-Bartholdy, der am 3. Februar 1809 geboren wurde, als Fünfzehnjähriger in Bad Doberan komponiert hat. <br />
* Marianne Strack verehrt Mendelssohn seit ihrer Studienzeit in Leipzig. "Ich habe in Briefen der Familie von Doberan gelesen. Also muss er hier gewesen sein", sagt die Mendelssohn-Forscherin. <br />
* Tatsächlich findet sie viele weitere Briefe, in denen der junge Felix beschreibt, wie er mit dem Vater die Tage an der Ostseeküste verlebt. Es sind vor allem Spaziergänge in und um Doberan, die den Naturfreund Mendelssohn beeindrucken. Von nachhaltiger Wirkung aber ist eine kleine Hofkapelle bestehend aus Holzbläsern, Hornist und Basshornist, der Mendelssohn täglich im Salon beim Speisen lauscht. Von Komponierlaune gepackt, schreibt er ein kleines Nachtstück für die "Hofharmonie", wie das Ensemble heißt. Die Uraufführung der "Doberaner Blasmusik" ist am 13. Juli 1824. Mendelssohn wird sie später weiter verarbeiten, zur "Ouvertüre zur Harmoniemusik" op.24.<br />
* Marianne Strack findet im Landeshauptarchiv die einzelnen Stimmen der Musiker ¬ für sie der Beweis, dass Mendelssohn in Doberan die Komposition hinterlassen hat. "Das Stück wird später, wenn Mendelssohn Gewandhaus-Kapellmeister in Leipzig ist, immer an seinem Geburtstag am 3. Februar als Ständchen dargebracht", hat sie weiter recherchiert.<br />
* Trotzdem ist die Blasmusik in Vergessenheit geraten. Im vergangenen Jahr wird sie erstmals wieder von einem Bläserensemble der Hochschule für Musik und Theater Rostock, am Ort der Uraufführung in der heutigen Kreisverwaltung, in der gleichen Besetzung wie 1824 aufgeführt. Professor Günter Weidlich von der Hochschule hat es einstudiert.<br />
* "Das Stück beweist die große Begabung des Fünfzehnjährigen", sagt er. "Im zweiten Teil, dem Allegro, ist der, Sommernachtstraum’ deutlich zu spüren." Am 13. Februar will Weidlich die "Doberaner Blasmusik" in der Hochschule für Musik und Theater erneut erklingen lassen.<br />
* Der Leiter des Mendelssohn-Archivs in Berlin, Roland Schmidt- Hensel, bestätigt: "Der Doberan-Aufenthalt ist dokumentiert." Allerdings sei eine Prüfung der Doberaner Noten noch nicht abgeschlossen. <br />
* Im Kurort Bad Doberan gibt es bereits Überlegungen, wie der Mendelssohn-Besuch auch touristisch vermarktet werden kann. Vom Frühsommer an soll es einen Mendelssohn-Pfad geben, auf dem Besucher auf den Wegen des jungen Komponisten wandeln können.<br />
* Das Eröffnungskonzert der Festwoche „220 Jahre Heiligendamm“ am Sonntag, dem 9. Juni 2013 um 19.30 Uhr im Festsaal, Salongebäude in Bad Doberan, wird einem sehr berühmten Badegast des 19. Jahrhunderts gewidmet: Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847). Der damals erst Fünfzehnjährige logierte 1824 mit seinem Vater Abraham Mendelssohn Bartholdy (1776-1835) in der großherzoglichen Sommerresidenz Doberan und genoss einen Monat lang die Sommerfrische an der mecklenburgischen Ostseeküste.<br />
* Der Aufenthalt im Juli 1824 ist für den jungen Felix eine wahre Inspiration und geprägt von Spaziergängen in und um Doberan, die den Naturfreund Mendelssohn besonders erfreuten und er beschreibt der daheim gebliebenen Familie u.a. seine Ausflüge auf den Buchenberg mit einem Musiker der Hofharmonie. Mit einem Fernglas beobachten sie „die tanzende See mit Spitzenhauben in Weiß und Grau“. Zu seinen Vergnügungen gehört auch das Baden in der Ostsee. Felix Mendelssohn Bartholdy zählt zu den bedeutendsten Komponisten des 19. Jahrhunderts und stand mit wichtigen Musiker seiner Zeit wie Chopin und Schumann in regem Austausch. Die Konzertlesung „Tanzende See“ bezieht sich im Titel auf den Aufenthalt Mendelssohns, wenn auch nicht alle Werke und Texte in einem direkten Zusammenhang mit dem Ostsee-Aufenthalt im Ersten Deutschen Seebad stehen.<br />
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====Ludwig Bang====<br />
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[[Datei:Dob955.PNG|700px|zentriert]]<br />
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====Kate Diehn-Bitt====<br />
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====Frank Zappa====<br />
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[[Datei:Dob677.PNG|gerahmt|zentriert|…]]<br />
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* '''Wie Zappa nach Bad Doberan kam'''<br />
* ''Denkmal: Nicht in Baltimore, auch nicht in Los Angeles oder Montreux - ausgerechnet in einer Kleinstadt in Mecklenburg- Vorpommern wird eine Büste des genialen US-Rock- stars aufgestellt. Eine Geschichte, die vor 30 Jahren begann - in der ehemaligen DDR.(von Ekkehart Eichler)''<br />
* Weihnachten. Ostern. Silvester. Für Wolfhard Kutz fallen am nächsten Sonnabend alle nur denkbaren Festtage zusammen. Denn an diesem 27. Juli um 13.30 Uhr wird das Denkmal eingeweiht, die Büste des großen Meisters. Mit allerlei psychedelischem Brimborium, wie es sich gehört. Das ironische Lächeln um den von Schnauzer und Unterlippenbürste gerahmten Mund, die markante Hakennase im hageren Gesicht, der zum Pferdeschwanz gebändigte Schopf, der spöttische Blick - alles in Bronze gegossen für die Ewigkeit: Frank Zappa.<br />
* Der US-Musiker (1940-1993) gilt vielen als größtes Genie der Rockgeschichte. Charismatisch. Begnadet. Durchgeknallt. Zauberer wüster Underground-Oratorien, Autor grotesker Popsongs. Bürgerschreck und Provokateur, Botschafter der US-Gegenkultur. <br />
* Viele Orte kämen für ein Denkmal in Frage: Baltimore, wo der Spross griechisch-arabisch-sizilianischer Abstammung zur Welt kam. Los Angeles, wo er 1964 die "Mothers of Invention" gründete. Montreux, wo 1971 während des Zappa-Konzerts ein Brand ausbrach. Prag, wo Zappa zum Handelsattache und Freund Vaclav Havels avancierte. Selbst die Rock'n'Roll Hall of Fame in Cleveland weist lediglich einen Schriftzug in Glasgravur vor. Nein, es ist ausgerechnet eine Kleinstadt in Mecklenburg-Vorpommern, die den großen Zappa auf den Sockel hievt: Bad Doberan an der Ostsee, 12 000 Einwohner.<br />
* Vom Rock-Olymp so weit weg wie Karl Moik von Jimi Hendrix. Eigentlich. Vor mehr als 30 Jahren beginnt diese Geschichte, in tiefsten DDR-Zeiten. Mit seiner ersten Zappa-Platte "Burnt weenie sandwich" katapultiert sich 1971 der 16-jährige Wolfhard Kutz in eine zappatriotische Umlaufbahn, auf der er bis heute kreist. "So eine Musik hatte ich noch nie gehört. Extrem dissonant, aber ein fantastisches harmonisches Ganzes.<br />
* Ich musste mehr haben." Er sammelt Originalplatten, ob auf dem Schwarzmarkt erhökert, von der Oma in die DDR geschmuggelt oder schlicht vom Zoll im Westpaket nicht entdeckt. Jeder Akkord, jede Textzeile wird mit einer Leidenschaft aufgesogen, wie sie nur dem Mangel entwächst.<br />
* Kein Wunder, dass Zappa-Verehrer Kutz auch ins Fadenkreuz der Stasi gerät. Nach der Wende rufen Kutz und seine Zappa-Verrückten ein Festival mit Live-Musik rund um ihr Idol ins Leben - die Zappanale.<br />
* Seit 1990 treffen sich Jahr für Jahr Ende Juli mehr Fans und Musiker auf der Pferderennbahn zwischen Bad Doberan und Heiligendamm. Hier entsteht 1999 die Idee eines Zappa-Denkmals. Natürlich in Bad Doberan, denn "das ist der einzige Ort mit einem eingetragenen Frank-Zappa-Verein", sagt Wolfhard Kutz. Auch für den Zappaologen Jim Cohen aus München ist Bad Doberan der einzig wahre Standort, "weil hier die Bewegung Arf-Society geboren wurde - von den Fans, nicht von Kunstmäzenen". <br />
* Ein Zappa-Denkmal erfordert aber Stehvermögen. Denn dieser Mann war die personifizierte Provokation. Ein Bürgerschreck, dem keine Konvention heilig war, der unermüdlich den American Way of Life attackierte, verpackt in atonal- avantgardistische Klangorgien. Gelegentlich schmuggelte er seine drastischen Botschaften sogar in hitparadenkompatible zuckersüße Balladen. <br />
* So erzählt "Bobby Brown" von den Sexualfantasien eines jungen Mannes, der im Refrain behauptet: "Oh Gott, ich bin der amerikanische Traum."<br />
* Und so einen Mann soll man vor den braven Mecklenburgern auf einen Sockel stellen? Die Zappa-Jünger haben einen Vorteil: Ihr Idol war vor Ort nur Insidern bekannt. Und was in Amerika wegen Anstößigkeit auf den Index wandert, regt in Mecklenburg niemanden auf. Außerdem sei alles eine Frage der Interpretation, meint Jim Cohen. <br />
* Man kann Zappa nämlich auch so sehen: "Er verabscheute Hippies. Er hasste Drogen, weil sie den Geist lahm legen.<br />
* Er war ein überzeugter amerikanischer Patriot. Und seine zentrale Botschaft war: Nicht verdummen lassen, nicht gleichgültig werden, nie bequem sein."<br />
* Mit solchen Argumenten zogen Wolfhard Kutz und sein Mitstreiter Michael Heinze aus Braunschweig in Bad Doberan durch Ausschüsse und Fraktionen, um ihr Projekt vorzustellen.<br />
* Die Stadtvertreter verweisen auf Namen, die den Ort schmücken, wie Ehm Welk, Autor der "Heiden von Kummerow". Für viele endet die Toleranz mit den Beatles oder Stones.<br />
* Bürgermeister Hartmut Polzin - inzwischen Ehrenmitglied der Arf-Society - preist Zappa immerhin als politisch ambitionierten Menschen. So weicht die Front aus Ablehnung und Desinteresse auf.<br />
* Die entscheidenden Argumente sind wirtschaftlicher Natur. Die Zappanale, die dieses Jahr ihre 13. Auflage erlebt, ist längst ein wichtiger Wirtschaftsfaktor geworden. Wenn Underground-Ikonen wie Don Preston, Bunk Gardner, Roy Estrada oder Jimmy Carl Black kommen, "trägt das unseren Namen in die Welt", sind sich Kutz und der Bürgermeister einig.<br />
* Schließlich werden Skulptur und Sockel (etwa 15 000 Euro) aus eigenen Mitteln und über Sponsoren finanziert. Auch die Reinigung bleibt nicht an der Stadt hängen. Und der Standort ist ein Kompromiss. Weil der Kamp, die grüne Innenstadtinsel, mit klassizistischen Gebäuden und zwei chinesischen Pavillons ausscheidet, wählte man eine kleine Halbinsel am verkehrsreichen Alexandrinenplatz - zwischen Dobra-Kaufhaus und Schwanen-Brunnen.<br />
* Am 20. September 2001 passierte der Vorschlag die Stadtvertretung ohne Gegenstimme. Der Bildhauer Vaclav Cesak aus Pilsen gestaltete die Büste nach einem Foto aus "Burnt weenie sandwich". Franks Geschwister Candy und Bob werden am nächsten Wochenende zur Enthüllung erwartet. Und für Wolfhard Kutz erfüllt sich ein Lebenstraum.(Internet: www.arf-society.de Das Ensemble Modern eröffnet am 13. September (Musikhalle) mit Zap- pas "Greggery Peccary & Other Per- suasions" das Hamburger Musikfest)<br />
<br />
===Weitere Persönlichkeiten aus der Stadtgeschichte===<br />
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====Herzog Adolf Friedrich====<br />
* [https://de.wikipedia.org/wiki/Adolf_Friedrich_zu_Mecklenburg https://de.wikipedia.org/wiki/Adolf_Friedrich_zu_Mecklenburg]<br />
[[Datei:Dob679.PNG|400px|zentriert]]<br />
Herzog Adolf Friedrich & Feodora von Reuss<br />
[[Datei:Villa Feodora.jpg|400px|zentriert]]<br />
Villa Feodora<br />
[[Datei:Hochzeit Adolf Friedrich.jpg|400px|zentriert]]<br />
Hochzeit<br />
[[Datei:Erbprinzessin Elise von Reuss mit ihren Kindern.jpg|400px|zentriert]]<br />
Erbprinzessin von Reuss mit ihren Kindern<br />
[[Datei:Sarkophag Feodora.jpg|400px|zentriert]]<br />
Sarkophag von Herzogin Feodora im Doberaner Münster<br />
<br />
====Madame Reichard====<br />
[[Datei:Dob759.PNG|300px|zentriert]]<br />
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'''Das luftschiffende Frauenzimmer''' <br />
*''Vor 170 Jahren — Ballonaufstieg in Doberan (I)''<br />
* ( Ostsee-Zeitung, Juli 1989 - Zeitungsregestensammlung Carl Christian Schmidt/Archiv Münsterverwaltung Bad Doberan)<br />
* Das Jubiläum des Ballonfluges von Wilhelmine Reichard soll Anlaß sein, dieser ungewöhnlichen Frau zu gedenken, wobei bisher unveröffentlichtes Archivmaterial verwendet wurde.<br />
* Wilhelmine Schmidt (1788 - 1848) war seit 1806 mit Gottfried Reichard, dem nach W. Jungius zweiten deutschen Ballonflieger, verheiratet. Reichard startete 1810 mit einem selbstgebauten Ballon, Wilhelmine stieg im April 1811 in Berlin als erste Deutsche zu einer 1 l/2stündigen Luftreise auf, Ihr dritter Flug (Sept. 1811 in Dresden) endete mit einer schweren Havarie. Bei starkem Sturm stieg der Ballon sehr rasch auf mehrere tausend Meter, die Pilotin verlor das Bewußtsein.<br />
* Als sie wieder zu sich kam. erblickte sie über sich nur noch einige Stofffetzen, die sich im heftigen Seitenwind wie ein Segel blähten, den Absturz so um einige Augenblicke verzögernd. Die Reste des Ballons verfingen sich in einer Baumgruppe, die Gondel stürzte zu Boden, die Fliegerin, erneut bewußtlos, kam erst nach Stunden wieder zu sich. <br />
* Fünf Jahre später, inzwischen war Wilhelmine Mutter von vier Kindern, bestieg sie erneut einen Ballon. Ihre Aufstiege, u. a. in Brüssel, Hamburg, Wien, Prag, Warschau und München, wurden zur Routine.<br />
* Die Einnahmen aus den Eintrittspreisen dienten der Finanzierung der im Jahre 1816 gegründeten chemischen Fabrik ihres Mannes im Plauenschen Grund bei Dresden.<br />
* Der von ihr im Sommer 1819 in Hamburg, Lübeck, Doberan und Bremen benutzte Ballon dürfte der fünfte der sechs von Reichard gebauten „Bälle“ gewesen sein. Er war mit Wasserstoff gefüllt, der am Startort aus einer chemischen Reaktion von Schwefelsäure und Eisen erzeugt wurde.<br />
* Die etwa 200 Quadratmeter große Hülle, in Handarbeit genäht, bestand aus feinster Seide, die mit Firnis hauchdünn, aber luftdicht abgedeckt war.<br />
* Am 16. Juli traf Madame Reichard in Doberan ein; in der letzten Juliwoche wurde der Ballon im großherzogliohen Palais in Rostock (am heutigen Universitätsplatz) dem Publikum gezeigt.<br />
* Eine Rostocker Zeitung vom 29. Juli schrieb: „Das hiesige Publikum hat sowohl den Ballon, womit bereits 18 (?) Luftreisen gemacht sind, als auch die anderen Apparate mit vieler Aufmerksamkeit, sehr zahlreich In Augenschein genommen, und erwartet daher von diesem hier hoch nie gesehenen Schauspiel ein um so größeres Vergnügen.“ Am- 30. Juli wurde der Ballon für die Armen zum herabgesetzten Preis von 8 Schilling (Erwachsene) und 4 Schilling (Kinder) gezeigt.<br />
* Über die Luftreise in Doberan selbst werden wir in unserer nächsten Sonnabendausgabe berichten(Dr. H. Rehwaldt).<br />
<br />
'''Die geglückte Luftreise''' <br />
*''Vor 170 Jahren - Ballonaufstieg in Doberan (II)'' <br />
* ( Ostsee-Zeitung, Juli 1989 - Zeitungsregestensammlung Carl Christian Schmidt/Archiv Münsterverwaltung Bad Doberan)<br />
* Über den Ballonaufstieg in Doberan 1819 berichtet der Zeitzeuge H. G. Studemund (das bisher nicht veröffentlichte Originalmanuskript wurde mir dankenswerterweise vom Staatsarchiv Schwerin zugänglich gemacht): „August 8. Frau Profeßorin Reichard erhob sich um 5 Uhr nachmittags in die Luft. Zum Lokal der Füllung und des Aufsteigens war ein geräumiger Rasenplatz neben der Kirche gewählt.<br />
* Nachdem die Luftschifferin sich den Allerhöchsten Herrschaften auf der dort errichteten Tribüne empfohlen hatte, stieg sie in den Korb, erhob sich unter Pauken und Trompetenschall langsam in die Luft, winkte den Tausenden unter ihren Füßen mit der Fahne die Abschiedsgrüße zu und leerte über und neben der Thurmspitze noch sichtbar einen Ballastbeutel, in Folge deßen sie bald als ferner Punkt den Blicken der Zuschauer entschwand.<br />
* Als der Wind zum Meere trieb, so ließ sie sich bald, etwa 1/2 Meile von Doberan wieder zur Erde herab. Die Fahrt war vollkommen glücklich, und nachdem die Luftschifferin im Hofwagen zurückgekehrt war, folgte bald ihr Ballon, welcher noch schwebend und von sicheren Wächtern geführt, durch alle Straßen von Doberan reisete.<br />
* Man will behaupten, daß das erhabene Schauspiel etwa 4000 Zuschauer versammelt hatte. Einige kleine Probe-Ballone, welche als Vorboten und zur Beobachtung des Windes vorausgeschickt wurden, müßten noch jetzt über den Wolken schweben, wenn ihre Kraft nicht erloschen ist.“<br />
* Derselbe Autor wurde von dem Ereignis zu einem zwölfstrophigen Gedicht beflügelt, das weitere Einzelheiten des Aufstiegs wiedergibt. Es heißt dort u. a.: „Schon spannen sich die schlaffen Seile;/ Es ringt mit der verhaßten Haft / Stets mächtiger nach jeder Weile / Des stolzen Balles volle Kraft. Der leichte Korb beginnt zu schweben / Nimmt Fernrohr jetzt und Ballast ein!/ Es wird der Anker ihm gegeben, / Und die Sylphide steigt hinein. Dem schwarzen Punkte i n den Lüften / Folgt auf der ernsten Bahn zum Meer / Mit schnellem Flug auf allen Triften, / Der Renner hülfebringend Heer.“<br />
* Für den Pächter des Kammerhofes, auf dessen Feld der Ballon niederging, brachten die „Renner“, die begeisterten Zuschauer also, in Equipagen, zu Pferd und einfach zu Fuß allerdings nicht „Hülfe“, sondern nur Ärger mit sich, zertraten sie ihm doch seine schönen, fast reifen Erbsen. „Min Arften, o min Arften“, jammerte er verzweifelt, gab sich aber rasch zufrieden, als. ihm der Großherzog die Michaelspacht erließ.<br />
* Der Abend mit einer Ovation im Doberaner Theater gestaltete sich zum waren Triumph für das tapfere „luftschiffende Frauenzimmer“, wie die damaligen Zeitungen voller Anerkennung schrieben(Dr. Helge Rehwaldt).<br />
<br />
==Kur- und Bäderwesen, Tourismus, Sport, historische Bauten==<br />
===Medizinische Einrichtungen===<br />
<br />
[[Datei:Doberan Z54.PNG|700px|zentriert]]<br />
<br />
===Kur- und Bäderwesen===<br />
'''Aus der Geschichte des ältesten Seebades'''<br />
* ''Kuren mit Molke, Eselsmilch und Wasser'' <br />
* ( Ostsee-Zeitung, Januar 1993 - Zeitungsregestensammlung Carl Christian Schmidt/Archiv Münsterverwaltung Bad Doberan)<br />
* 1836 starb der geistige Vater des ersten deutschen Seebades, der Hofrat Prof. Dr. Samuel Gottlieb von Vogel, und ein Jahr später folgte ihm der Großherzog Friedrich Franz I., der seinen Leibmedicus „wahrhaft hoch schätzte und ehrte", nach. Damit verlor das Land Mecklenburg-Schwerin einen der eifrigsten Förderer von Doberan-Heiligendamm und auch einen der wenigen weitblickenden und klugen Regenten in seiner Geschichte.<br />
* Der Nachfolger Paul Friedrich ließ in seiner nur sechsjährigen Amtszeit als Landesherr die Straßen nach Rostock und zum Damm ausbauen. Das Bettenhaus neben dem Saalgebäude in Heiligendamm erhielt eine Erweiterung um drei Stockwerke und so seine heutige Höhe. <br />
* Im Erdgeschoß verblieben die warmen Seebäder, die in 18 Kabinetten verabreicht wurden, außer den vier für die Großherzogliche Familie reservierten. Die Kabinette waren komfortabel eingerichtet mit Kanapees, Klingelschnüren usw., die Badewannen bestanden ursprünglich aus weiß überfirnistem Eichenholz und wurden jetzt allmählich durch Zement-Badewannen ersetzt. <br />
* Im schriftlichen Nachlaß von Prof. Vogel und seinen Nachfolgern finden sich reichlich Belege über die Heilkraft des Seewassers. Einiges davon erinnert an die Wunderheilungen der Bibel und ist wohl aus heutiger Sicht auch ein wenig unter Werbeaspekten zu betrachten. Interessant ist aber die Variationsbreite der Anwendung. Nicht nur die kalten und warmen Bäder allein, sondern auch die Beimischung oder die Abreibung mit stark jodhaltigem Tang oder das Trinken von Seewasser gehörten zur Behandlung.<br />
* Auch mit Molke, Eselsmilch und Mineralwasser wurde experimentiert, wie aus einer alten medizinischen Abhandlung zu entnehmen ist: „Versuche zu Milch-Anstalten wurden im Orte Doberan durch eine Eselinnen-Herde gemacht, auch eine Anstalt zum Ausschenken vieler Mineral-Wässer wurde etabliert, aber die 3/4 Meile weite Entfernung des Ortes vom Strande legte immer Hindernisse in den Weg; die Eselinnen wurden wieder abgeschafft, weil die Weiden zu weit entfernt waren, um zu jeder Zeit Milch bekommen zu können, und die Trinkanstalt wurde nur wenig besucht." <br />
* Mitte des 19. Jahrhunderts wurden in Heiligendamm eigens Molkenanstalten eingerichtet, um die Molke, der damals große Heilkraft zugesprochen wurde, dem Wasser beimengen zu können.<br />
* Gleichzeitig erfolgte der Auftakt zu einem weiteren Ausbau des Bades im Hinblick auf Übernachtungsmöglichkeiten, ohne daß Doberan als Ort der gesellschaftlichen Ereignisse seine Bedeutung verlor.<br />
* Der Großherzog Paul Friedrich ließ in westlicher Richtung, am Beginn der Steilküste, in kurzer Folge drei Villen für seine privaten Belange errichten, die im Zeitgeschmack englisch mit „Cottages” bezeichnet wurden.<br />
* Besonders und auch heute noch idyllisch gelegen ist davon am westlichen Ende das Alexandrinen-Cottage, so benannt nach der Großherzogin, die es viele Jahre bewohnte, einer Tochter der legendären Königin Luise und des Preußenkönigs Friedrich Wilhelm III. und Schwester des späteren Kaisers Wilhelm I.<br />
* Die Fürstin erreichte das hohe Alter von 89 Jahren und erfreute sich stets einer besonderen Beliebtheit und Wertschätzung. In ihren letzten Lebensjahren, als die Körperkräfte schon schwanden, ließ sie sich während ihres Sommeraufenthaltes täglich mit einem kleinen Eselskarren nach Doberan und um den Kamp kutschieren(Aus WOLF KARGE, Heiligendamm 1793-1993)<br />
<br />
<br />
<br />
'''Aus der Geschichte von Bad Doberan und Heiligendamm (40)'''<br />
* ''Regen- und Sturzbäder halfen gegen Kopfschmerzen'' <br />
* ( Ostsee-Zeitung, Juli 1997 - Zeitungsregestensammlung Carl Christian Schmidt/Archiv Münsterverwaltung Bad Doberan)<br />
* Bad Doberan. Schon vor 160 Jahren wurden genaue Messungen von Luft- und Wassertemperaturen vorgenommen - morgens um 7 und nachmittags um 4 Uhr - der Wellenschlag beachtet, die Richtung des Windes, die Gesamtwitterung und der Barometerstand in Augenschein genommen, so daß Dr. J. H. Becker in seinem Buch „Doberan im Sommer 1837", ein Jahr darauf bei Hinstorff in Parchim und Ludwigslust erschienen, genaueste Angaben machen konnte. <br />
* Mit dem unbeständigen Wetter im Januar und Februar hing nach Ansicht des Mediziners auch die im ganzen nordöstlichen Europa vorherrschende Grippe zusammen, die ebenfalls in Doberan grassierte. <br />
* Bis in den Mai blieb es ungewöhnlich kalt, und erst nach dem 20. im Wonnemonat begann es freundlicher zu werden. Mitte Juni machte sich ein schwefliger und dichter Nebel bemerkbar, aus dem „ein übelriechender Höhenrauch" wurde.<br />
* Interessant bei den Anmerkungen des Badearztes vor allem die Beziehungen zwischen Wetter und Krankheiten. So ist zu lesen, daß durch das angenehme und warme Wetter im September „die Neigung zu Durchfällen und zu Störungen der Verdauungs-Organe überhaupt allmählich verschwand."<br />
* Welchen Ruf Heiligendamm in jenen Jahren besaß, mag daraus ersichtlich sein, daß ein Patient aus Polen die weite Reise unternahm, um hier an der Ostsee durch die regelmäßigen Seebäder in Verbindung mit Regen- und Sturzbädern von seinen langjährigen Kopfschmerzen - Neurosen - befreit zu werden.<br />
* Ein „kaltes Sturzbad" beschrieb Becker mit „einem aus einer bedeutenden Höhe geschehenes Herabstürzen reichlicher Wassergüsse auf den entblößten Körper oder auf einen Teil desselben".<br />
* Andere Arten von Bädern waren auch Fall-, Gieß- oder Tropfbäder.<br />
* In Doberan besaß man zudem schon die Douche-Maschinen, die in ihrer Form Ähnlichkeit mit einer Feuerspritze hatten, und mit ihnen konnte man den Wasserstrahl ganz gezielt und dauerhaft auf eine bestimmte Stelle richten.<br />
* Erfolge erzielte man ebenfalls mit mineralischen Schlamm- und Moorbädern sowie mit Schwefelbädern.<br />
* Bereits seit 1818 gab es in Heiligendamm ein Gebäude, in das zwei Schwefeldampfmaschinen untergebracht waren.<br />
* Von besonderer Bedeutung war die Eisen-Quelle, „deren kräftiges Wasser in das in ihrer Nähe im Jahre 1823 neu erbaute, große, sehr geschmackvoll eingerichtete und Doberan zur wahren Zierde gereichende Badehaus geleitet wird".<br />
* „Doberan im Sommer 1837" war eine außergewöhnliche Werbung für die heilenden Kräfte in Doberan und Heiligendamm und könnte in der Gegenwart erneut eine Lanze für das älteste deutsche Seebad brechen(PETER GERDS)<br />
<br />
[[Datei:Doberan Z6.PNG|700px|zentriert]]<br />
<br />
<br />
===Beherbergung===<br />
<gallery mode="packed" widths="200px"><br />
Datei:Dob83.jpg|<br />
Datei:Dob304.jpeg|<br />
Datei:Dob283.jpeg|<br />
Datei:Dob375.jpeg|<br />
Datei:Dob389.jpeg|<br />
Datei:Dob105.jpg|<br />
Datei:Dob377.jpeg|<br />
Datei:T111.jpg<br />
Datei:Dob181.jpg|<br />
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Datei:Dob384.jpeg|<br />
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Datei:Dob305.jpeg|<br />
Datei:Dob359.jpeg|<br />
Datei:Dob458.PNG|<br />
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Datei:Dob460.PNG|Mollistr. 12 und seine Geschichte<br />
Datei:Dob461.PNG|<br />
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Datei:Dob463.PNG|<br />
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Datei:Dob386.jpeg|<br />
Datei:Dob388.jpeg|<br />
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</gallery><br />
<br />
[[Datei:Doberan Z7.PNG|700px|zentriert]]<br />
<br />
===Gaststätten===<br />
* [[Gaststätten]]<br />
<br />
===Stadt- und Bädermuseum===<br />
<br />
* [https://www.bad-doberan-heiligendamm.de/kultur-events/kulturhaeuser-museen/stadt-baedermuseum.html https://www.bad-doberan-heiligendamm.de/kultur-events/kulturhaeuser-museen/stadt-baedermuseum.html]<br />
<br />
[[Datei:Dob936.PNG|500px|zentriert]]<br />
[[Datei:Dob763.PNG|500px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan R Möckelhaus.PNG|600px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan Z1.PNG|600px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan Z3.PNG|600px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan Z4.PNG|600px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan Z5.PNG|600px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan Z37.PNG|600px|zentriert]]<br />
<br />
===Bad Doberan - Tourismus===<br />
* [[Bad Doberan - Tourismus|Tourismus]]<br />
<br />
'''Bad Doberaner Gästeführer'''<br />
[[Datei:Dob842.PNG|400px|zentriert]]<br />
[[Datei:Dob835.PNG|400px|zentriert]]<br />
[[Datei:Dob777.PNG|400px|zentriert]]<br />
[[Datei:Dob836.PNG|400px|zentriert]]<br />
<br clear="all"/><br />
[[Datei:Dob856.jpg|400px|zentriert]]<br />
<br clear="all"/><br />
[[Datei:Dob906.PNG|400px|zentriert]]<br />
[[Datei:Dob854.PNG|400px|zentriert|thumb|Gästeführer Peter Becker]]<br />
<br />
===Sport===<br />
<br />
<br />
* [[Sport in Doberan]]<br />
<br />
===Straßen,Baudenkmale und Sehenswürdigkeiten der Stadt Bad Doberan===<br />
<br />
'''Neue Straßennamen mit alter Tradition'''<br />
''Bad Doberan (Stadtverwaltung) Die Stadtverordnetenversammlung beschloß die Änderung der Straßennamen nach vorliegenden Vorschlägen, 1-11, die vom erweiterten Kulturausschuß aus den Vorlagen der CDU-Fraktion und des Kulturausschusses unter Einbeziehung der Meinung der Bevölkerung erarbeitet wurden(Bad Doberaner Stadtanzeiger, 15. Dez. 1990)''<br />
* Straße des Friedens wird in Dammchaussee umbenannt: Die Chaussee führt von Doberan nach Heiligendamm und wurde deshalb seit Gründung des Seebades als Dammchaussee bezeichnet. Aus dieser Tradition und der Rückbesinnung auf das erste deutsche Seebad hielt der Sonderausschuß es für zweckmäßig, diese Bezeichnung wieder einzuführen. <br />
* Die Heinrich-Klöcking-Straße wird wieder Neue Reihe: Dieser Name wurde bei der Bebauung der Straße eingeführt und hat somit Tradition. Die Umbenennung der Neuen Reihe in Heinrich-Klöcking-Straße (ebenso wie die zwei nachfolgenden Straßen) war eine Maßnahme der damaligen Stadtverwaltung (nach 1945) um Antifaschisten um jeden Preis auch in Doberan zu ehren. <br />
* Wilhelm-Bohm-Weg wird wieder Mittelstraße genannt<br />
* Ernst-Wolff-Straße soll wieder Friedhofstraße heißen. Da diese Straße die Zufahrtstraße zum neuen Friedhof war, sollte sie auch wieder traditionsgemäß diesen Namen führen.<br />
* Clara-Zetkin-Straße bleibt mit diesem Namen bestehen. Bei der Auswertung der Meinungen der Bad Doberaner Bürger, speziell der Clara-Zetkin-Straße sprachen sich etwa 80% für den Erhalt dieses Namens aus. Clara Zetkin als Begründerin der Frauenbewegung sollte nach Meinung der Mehrheit der Bevölkerung durch diesen Straßennamen geehrt werden.<br />
*Maxim-Gorki-Platz bleibt mit diesem Namen bestehen. <br />
* Die MTS-Siedlung soll in „Am Quellholz“ umbenannt werden: Die Bezeichnung „Die Cepelin“ würde für Einheimische jüngeren Datums und Fremde unklar sein. Waldsiedlung wurde abgelehnt wegen der Assoziation zu Wandlitz. Da das Quellholz gegenüber liegt und von seiner Attraktivität bereits anspricht, sprachen sich die Mitglieder der Sonderarbeitsgruppe einstimmig für die Bezeichnung „Am Quellholz“ aus. <br />
* Es wurde vorgeschlagen die Friedrich-Engels-Straße wieder in Friedrich-Franz-Straße umzubenennen: Hier spielte die Würdigung Friedrich Franz I. als Mitbegründer des ersten deutschen Seebades eine Rolle, und dazu kam, daß diese Straße zuvor über Jahrzehnte bereits Friedrich-Franz-Straße hieß. Viele Einwohner dieser Straße sprachen sich für diesen Namen aus.<br />
* Die Ernst-Thälmann-Straße wird auf Vorschlag in Mollistraße umbenannt: Hierüber gab es unterschiedliche Diskussionen. Die Mehrheit der Bevölkerung und der Arbeitsgruppenmitglieder plädierten für „Mollistraße“: a) aufgrund des dort hindurchfahrenden „Molli’s“;b) umgangssprachlich hat sich diese Bezeichnung bereits seit Jahrzehnten in der Bevölkerung eingebürgert. Man sollte auch auf diese Volkstümlichkeit Rücksicht nehmen. <br />
* August-Bebel-Straße bleibt mit diesem Namen bestehen. <br />
* Karl-Marx-Platz wird in Brunnenplatz umbenannt.<br />
* Aufgrund der Beschlußvorlage 38/90 zur Umbenennung der Straßennamen im Wohngebiet Buchenberg wurde folgendes beschlossen: Zu der Straßenbenennung Buchenberg sollte eine Sonderregelung getroffen werden. Aufgrund sehr vieler Vorschläge der Buchenbergbewohner wird der Name Ehm Welks als Straßenname fast 100%ig akzeptiert, aber nicht seine „Helden“. Darauf hat sich die Sonderarbeitsgemeinschaft zu folgendem Vorschlag entschlossen: Das Bauamt entscheidet über eine übersichtlichere Straßenführung und setzt dann im Einvernehmen mit der Stadtverordnetenversammlung die von der Sonderarbeitsgemeinschaft vorgeschlagenen Namen ein:<br />
* Ehm-Welk-Straße (Schriftsteller Heiden von Kummerow);<br />
* Gerhard-RingelingStraße (Schriftsteller und Lehrer am Gymnasium); <br />
* Heinrich-Seidel-Straße (Schriftsteller und häufiger Gast in Bad Doberan);<br />
* Rudolf-TarnowStraße (Volkstümerlicher Dichter, Burrkäwers);<br />
* JohnBrinkmann-Straße (Schriftsteller);<br />
* Ludwig-Bang-Straße (Heimatmaler von Bad Doberan). <br />
*Entschieden wurde: Straße der Freundschaft in Heinrich-Seidel-Straße; Straße der Gemeinschaft in Ehm-Welk-Straße; Straße der Solidarität in John- Brinckmann-Straße; Straße des Aufbaus in Rudolf-Tarnow Straße umzubenennen.<br />
* Mit diesen Vorschlägen hoffen wir, den Anwohnern des Buchenbergs und dem Neubaugebiet insgesamt gerecht zu werden. <br />
<br />
[[Datei:Dob907.PNG|700px|zentriert|Flecken Doberan]]<br />
<br clear="all"/><br />
<br />
[[Datei:Dob419.JPG|700px|zentriert|Bad Doberan]]<br />
<br />
====Bahnhof/Molli====<br />
* [[Bahnhof/Molli]]<br />
<br />
====Das Moorbad====<br />
* [[Das Moorbad]]<br />
<br />
====Kamp und Severinstraße====<br />
* [[Kamp und Severinstraße]]<br />
<br />
====Alexandrinenplatz====<br />
* [[Alexandrinenplatz]]<br />
<br />
====Markt, Baumstraße, Neue Reihe====<br />
* [[Markt, Baumstraße, Neue Reihe]]<br />
<br />
====weitere Straßen====<br />
* [[weitere Straßen]]<br />
<br />
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<br />
Datei:Dob218.jpg|Friederich Franz Straße<br />
Datei:Dob362.jpeg|<br />
Datei:Dob297.jpeg|<br />
Datei:Dob421.JPG|<br />
Datei:Dob221.jpeg|Mollistraße<br />
Datei:Dob948.PNG|Ehm-Welk-Buchhandlung<br />
Datei:Dob949.PNG<br />
Datei:Dob916.jpg|Mollistr.(DDR)<br />
Datei:Dob833.PNG<br />
Datei:Dob847.PNG<br />
Datei:Dob918.jpg|Ziegenmarkt(DDR)<br />
Datei:Dob403.JPG|<br />
Datei:Dob412.JPG|<br />
Datei:Dob435.JPG|<br />
Datei:Dob256.jpeg|<br />
Datei:Dob262.jpeg|<br />
Datei:Dob229.jpeg|<br />
Datei:Dob250.jpeg|Lindenstraße<br />
Datei:Dob266.jpeg|Beethoven Straße<br />
Datei:Dob917.jpg|Severin-Beethoven Straße<br />
Datei:Dob423.JPG|<br />
Datei:Dob408.JPG|Puppenhaus Beethoven Straße<br />
Datei:Dob270.jpeg|Rostocker Straße<br />
Datei:Dob324.jpeg|Rostocker Straße<br />
Datei:Dob687.jpg|<br />
Datei:Dob491.jpg|<br />
Datei:Dob492.jpg|<br />
Datei:Dob272.jpeg|Kröpeliner Straße<br />
Datei:Dob314.jpeg|<br />
Datei:Dob273.jpeg|Goethe Straße<br />
Datei:Dob281.jpeg|Post- /Severinstraße<br />
Datei:Dob285.jpeg|Wossidlostraße<br />
Datei:Dob299.jpeg|Schützenplatz<br />
Datei:Dob301.jpeg|Am Wallbach<br />
Datei:Dob307.jpeg|Dammstraße<br />
Datei:Dob309.jpeg|<br />
Datei:Dob446.jpg|<br />
Datei:Dob447.jpg|<br />
Datei:Dob448.jpg|<br />
Datei:Dob316.jpeg|Lettowsberg<br />
Datei:Dob591.jpg|<br />
Datei:Dob465.PNG|Lessingschule 1952<br />
Datei:Dob467.PNG|Fritz-Reuterstr. 1953<br />
Datei:Dob468.PNG|Rost./Kröpel. Str. 1953<br />
Datei:Dob469.PNG|Rost. Str. 1952 (Vettersche Haus)<br />
Datei:Dob474.PNG|Lindenalle um 1900<br />
Datei:Dob472.PNG|Blick auf Buchenberg 19.Jh.<br />
Datei:Dob908.jpg|Stülower Weg(Blick vom Arbeitslager)<br />
<br />
</gallery><br />
<br />
[[Datei:Doberan R Wossidlostr..PNG|700px|zentriert]]<br />
<br />
===Die Burg, später "Haus des Handwerks"===<br />
* [[Die Burg, später "Haus des Handwerks" ]]<br />
<br />
===Denkmale===<br />
<br />
'''Backenzahn'''<br />
[[Datei:Dob951.PNG|700px|zentriert]]<br />
(Ostseezeitung 9.9.2001)<br />
<br />
<gallery widths="400px" heights="200px"><br />
Datei:Dob573.jpg<br />
Datei:Dob574.jpg<br />
Datei:Dob686.jpg<br />
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Ehrenmal für die im Ersten Weltkrieg gefallenen und vermissten Soldaten auf dem Buchenberg (im Volksmund Backenzahn genannt) in Bad Doberan, Mecklenburg-Vorpommern/Das Ehrenmal wurde Ausgang der 1920er Jahre nach einem Entwurf des Architekten und Baumeisters Hans Carlson von der Baufirma H. Carlson & Sohn, damals Bad Doberan, Severinstraße 2, erbaut.<br />
<br />
'''Gedenkstein'''<br />
[[Datei:Dob580.jpg|700px|zentriert|Bad Doberan]]<br />
<br />
'''Wo ist der Gedenkstein geblieben?'''<br />
* ( Ostsee-Zeitung, Oktober 1997 - Zeitungsregestensammlung Carl Christian Schmidt/Archiv Münsterverwaltung Bad Doberan)<br />
* Bad Doberan. In Bad Doberan gab es einmal einen Vaterländischen Gedenkstein, der am heutigen Fußgängerüberweg bei der Post gestanden haben soll und irgendwann entfernt worden ist. Er trug die Inschrift „Allezeit treu bereit für des Reiches Herrlichkeit". <br />
* Im Hütter Wohld wurde dieser Findling von Forstmeister von Raven entdeckt und durch den Großherzog als Geschenk dem Doberaner Militärverein übergeben.<br />
* Im April 1912 war es dann schließlich soweit. In Anwesenheit, so zeitgenössische Quellen, von 14 Krieger- und Militärvereinen aus Doberan und Umgebung wurde der Stein auf dem Alexandrinenplatz aufgestellt.<br />
* Über Größe und Transport hieß es: „Der Granitfindling ist ungefähr 2 1/2 m hoch, 1 1/4 m breit und 1 m dick, hat also gut drei Kubikmeter Inhalt und 180 Zentner Gewicht.<br />
* Ende Februar war er unter mehrtätigen schweren Mühen aus seinem Lager gehoben, auf zwei mächtige, mit schmiedeeisernen Bändern zusammengekoppelte Eichenstämme gewunden und daran festgekettet worden." Mit einem Gespann und sechs Pferden davor erreichte dieser Stein in zwei Tagen Doberan. <br />
* An Ort und Stelle hatte Hofzimmermeister Reincke eine Hebevorrichtung aus drei Fichtenstämmen gebaut.<br />
* Daß bei der Prozedur alles ohne den geringsten Schaden und Unfall ablief, wurde besonders hervorgehoben. Wo aber ist nun der Findling geblieben?(P. GERDS)<br />
<br />
<br />
'''Gedenken an Gorbatschow'''<br />
*''Stein und Eiche werden nun gesetzt''<br />
* (von Werner Geske - Ostsee-Zeitung, November 1992 - Zeitungsregestensammlung Carl Christian Schmidt/Archiv Münsterverwaltung Bad Doberan)<br />
* ''Bundesminister und Doberaner Bürger vollziehen gemeinsam feierlichen Akt'' <br />
* Bad Doberan. Für den 72jährigen Erich Vick geht morgen ein langgehegter Wunsch in Erfüllung: Die Kreisstadt würdigt in einem feierlichen Akt die wiedergewonnene deutsche Einheit durch Gedenkstein und Eiche.<br />
* „Ich freue mich, daß ich die Ehre habe, gemeinsam mit Bundesminister Krause den Baum pflanzen zu können. Es ist gut, daß der Gedenkstein einen Ausspruch Gorbatschows trägt, der seiner Grußadresse zum Tag der deutschen Einheit 1990 entstammt. <br />
* Ihm, Ronald Reagan und Helmut Kohl sollte unser tief empfundener Dank gehören", erklärte der alte Herr gegenüber der OZ. Er gehöre zu der Generation, die aus Krieg und Kriegsgefangenschaft zurückgekehrt, die Teilung des Vaterlandes schmerzlich erlebt habe. <br />
* Im Januar, als Prof. Günther Krause den Vorschlag unterbreitete, Straßen und Plätze nach Michail Gorbatschow zu benennen, fand diese Anregung auch in unserem Kreis Resonanz.<br />
* Zu denen, die sich damals mit Vorschlägen zu Wort meldeten, gehörte auch Erich Vick. Der ehemalige Bäckermeister sprach sich dafür aus, dem ehemaligen sowjetischen Staatschef mit einem Gedenkstein und einer Eiche Dank für seine Entschlossenheit zu sagen.<br />
* Nach mehreren Debatten in der Stadtverordnetenversammlung einigten sich die Abgeordneten auf die Lesart, mit einem solchen Akt an die deutsche Einheit erinnern zu wollen.<br />
* Für eine direkte Ehrung Gorbatschow fand sich im Stadtparlament jedoch keine Mehrheit. Am 3. Oktober beschlossen die Volksvertreter, in einem würdevollen Akt, Stein und Baum zu setzen. <br />
* Gestern liefen noch die letzten Vorbereitungen auf das Ereignis am Sonnabend um 11.00 Uhr. Mitarbeiter des Bauhofes bereiteten das Pflanzbett für die Eiche fachgerecht vor. Der fast vier Meter hohe Baum stammt aus Kröpelin. Dort wuchs er in über 10 Jahren in der Baumschule Hinrichs heran.<br />
* Auch der Findling aus einer Kiesgrube bei Retschow stammend, in der Werkstatt von Steinmetzmeister Reiner Vahl mit dem Gorbatschow-Ausspruch versehen, tritt heute seinen Weg zum Platz an der Ecke Parkentiner Weg/Rostocker Straße an. Mitarbeiter der NTU bringen den Stein zu seinem Bestimmungsort. <br />
* Gestern befragten wir Bürger nach ihrer Meinung zu der morgigen Veranstaltung. Hilde Krüger, Hausfrau, ist angetan davon, „daß gerade Bad Doberan solch einen Stein setzt." Ohne Gorbatschow gäbe es nach ihrer Auffassung keine Einheit. „Und dafür sind wir doch wohl dankbar, oder nicht!?"<br />
* Renate Sörensen, Architektin, aus Rendsburg hat bisher nur von der Ehrenbürgerschaft für Reagan, Gorbatschow und Kohl in Berlin gehört: „ Daß die Doberaner so etwas machen, wußte ich nicht. Ist ja ganz toll." <br />
* Jörn Peters, Handwerker, ist anderer Auffassung: „Der Herbst '89 steht mir noch immer plastisch vor Augen. Ich gehe morgen auf jeden Fall zum Platz an der Rostocker Straße.<br />
[[Datei:Dob659.PNG|400px|zentriert]]<br />
<br />
'''Stein aus Granit soll an die errungene Einheit erinnern'''<br />
*''Bundesminister Krause würdigte in Bad Doberan Beitrag Gorbatschows''<br />
* (von Werner Geske, Ostsee-Zeitung, November 1992 - Zeitungsregestensammlung Carl Christian Schmidt/Archiv Münsterverwaltung Bad Doberan)<br />
* Bad Doberan. Die innere Bewegung war dem 72jährigen anzusehen. Nach monatelangem persönlichem Bemühen, unterstützt von vielen Gleichgesinnten, sollte sich an diesem Sonnabendvormittag sein langgehegter Wunsch erfüllen. „Als Bundesminister Günther Krause zu Jahresbeginn mit dem Vorschlag an die Öffentlichkeit trat, Straßen und Plätze in Ostdeutschland nach dem russischen Reformer Gorbatschow zu benennen, sprach er mir aus dem Herzen." So Erich Vick, kurz bevor er in Anwesenheit von Prof. Krause den Stein zum Gedenken an die wiedererrungene Einheit enthüllte. <br />
* Hunderte Bürgerinnen und Bürger der Kreisstadt waren gekommen, um in dieser feierlichen Stunde dabei zu sein. Zunächst richtete Stadtverordnetenvertreter Heinz Hake das Wort an die um Stein und Eiche Versammelten. Er begrüßte, daß es trotz mancher Widrigkeiten doch noch zu diesem denkwürdigen Tag gekommen sei. Damit traf er die Empfinden vieler, die das unermüdliche Engagement des alten Doberaners mit Sympathie und Solidarität unterstützt hatten. <br />
* Auch Bundesminister Krause hob nicht ohne Befriedigung hervor, daß sich daran erneut beweise, was demokratischer Bürgerwille in unserem Lande bewirken könne. Er erinnerte daran, daß erst drei Jahre vergangen seien, seit auch in Bad Doberan das Volk auf die Straße gegangen sei, um für Freiheit und Einheit zu demonstrieren. „Wer von uns hat damals daran zu glauben gewagt, daß die deutsche Einheit so nahe ist. Die Kraft des Volkes hat alle Hindernisse aus dem Weg geräumt, unterstützt von Freuden in aller Welt", erinnerte der Minister. Der Dank gelte besonders Ronald Reagan, Georg Bush, Helmut Kohl und Michail Gorbatschow.<br />
* Der russische Reformer sei es vor allem gewesen, der im Osten die Voraussetzungen dafür schuf, daß die Menschen in der ehemaligen DDR in freier Selbstbestimmung die Einheit ihres Vaterlandes wiedererringen konnten. Dies sei unvergessen und finde auch seinen Ausdruck in der Tatsache, daß Gedenkstein und Eiche nunmehr hier ihren Platz gefunden hätten.<br />
* Zustimmung fand auch die Feststellung des Bundespolitikers, daß es im Bewußtsein gewonnener Freiheit nunmehr darum gehe, die gewiß nicht leichten Probleme der Zukunft zu meistern: „Schöpfen wir auch Kraft für die Zukunft aus den Erfahrungen einer geschichtlich einmaligen Leistung, die wir gemeinsam vollbracht haben." „ Uns allen soll stets bewußt sein, daß die deutsche Einheit ein großes Geschenk ist", legte er den Anwesenden ans Herz, als er den Granitstein enthüllte.<br />
* Zustimmung auch, als die von Reiner Vahl in den Stein getriebene Inschrift sichtbar wurde: „ Der deutschen Nation Glück, Gedeihen und Frieden im vereinten Europa. M. Gorbatschow“<br />
<br />
[[Datei:Dob660.PNG|100px|zentriert]]<br />
<br clear="all"/><br />
[[Datei:Dob661.PNG|300px|zentriert]]<br />
<br clear="all"/><br />
[[Datei:Dob810.PNG|700px|zentriert]]<br />
<br />
==Feuerwehr==<br />
<br />
==Neuer Friedhof==<br />
[[Datei:Dob867.PNG|600px|zentriert]]<br />
<br />
<gallery mode="packed" widths="200px" heights="400px"> <br />
Datei:Dob620.jpg<br />
Datei:Dob621.jpg<br />
Datei:Dob869.PNG<br />
Datei:Dob870.PNG<br />
Datei:Dob871.PNG<br />
Datei:Dob872.PNG<br />
Datei:Dob873.PNG<br />
Datei:Dob874.PNG<br />
Datei:Dob875.PNG<br />
Datei:Dob878.PNG<br />
Datei:Dob879.PNG<br />
Datei:Dob973.JPG<br />
Datei:Dob974.JPG<br />
Datei:Dob880.PNG<br />
Datei:Dob877.PNG<br />
Datei:Dob976.JPG<br />
</gallery><br />
<br />
==Kammerhof==<br />
<br />
==Buchenberg==<br />
<br />
'''Der Bad Doberaner Buchenberg in früheren Zeiten''' <br />
*''Ort der Feuerwerke und Duelle''<br />
* (von Dr. Helge Rewaldt, Ostsee-Zeitung, Januar 1991 - Zeitungsregestensammlung Carl Christian Schmidt/Archiv Münsterverwaltung Bad Doberan)<br />
* In den ersten Jahren des Badeortes Doberan war der Buchenberg der beliebteste Ausflugsort und Aussichtspunkt der Badegäste.<br />
* Mit Lauben und Bänken war er reichlich versehen, von gepflegten Wegen durchzogen. Kegelbahn, Musik, Restauration fehlten nicht, wie ein Chronist schrieb.<br />
* Vor allem aber fand hier das Feuerwerk statt, das von dem herzoglichen Feuerwerker Hieber bereitet wurde. Ein .Feuerfall, der von dem Berge herunterströmt war besonders beliebt, aber auch Raketen, die so hoch stiegen, daß man sie 3 bis 4 Meilen weit sehen konnte. Bei besonderen Gelegenheiten gab es auch erleuchtete Tempel und brennende Namenszüge.<br />
* Die Aussicht, viel freier als heute, war berühmt, besonders von der Westseite aus, wo als Regen- und Sonnenschutz ein chinesischer Strohschirm errichtet war. Man sah auf die Klostermauer mit dem großen Torweg und der kleinen Pforte (das sogenannte Grüne Tor wurde erst später angelegt), auf die Kirche und auf Doberan mit den bewaldeten Hügeln im Hintergrund.<br />
* Einen sehr lebendigen Eindruck aus dieser Zeit vermittelt uns John Brinckman in seinem Roman „Kasper Ohm un ick“: „As wi dor nu so unner de hogen Böm rümstewelten un in den eenen Weg rinbögten, is dor 'ne Lustbänk, un dor set een lütten Mann up, de hadd 'n groten Stirn vör de Bost un ’n korten Stummel in de Mund un smökt un sehg sihr fründlich ut“. Der kleine Mann auf der .Lustbank*, so stellt sich heraus, ist niemand anderer als der Großherzog, mit dem Kasper Ohm dann ins Gespräch kommt. <br />
* Allerdings war der Buchenberg auch der Ort der Duelle. So wird von einem Pistolenduell des Hofkomikers Peters berichtet, das ein äußerst blutiges Ende nahm. Der Schauspieler hatte, um seinen Gegner zu erschrecken, sich eine mit Ochsenblut gefüllte Schweinsblase unter das Wams gebunden und sie im richtigen Moment platzen lassen. <br />
* Einen tragischen Ausgang nahm dagegen das Säbelduell des jungen Albert von Stael-Holstein, eines Sohnes der berühmten Schriftstellerin, der mit einem russischen Offizier beim Glücksspiel in Streit geraten war. Der junge Stael wurde durch einen Säbelhieb in den Hals getötet. Das war 1813. Der Ort des Duells wird als ein „kleines Rund inmitten des reizend daliegenden Gehölzes“ beschrieben, er ist heute nicht mehr genau auszumachen.<br />
* Infolge dieses Ereignisses verlor der Buchenberg an Beliebtheit, die Belustigungen für die Gäste fanden nun auf dem Kamp, im Englischen Garten und auf dem Jungfernberg (Tempelberg) statt.<br />
<br />
[[Datei:Dob654.PNG|700px|zentriert|Bad Doberan]]<br />
<br />
==Doberan im Spiegel von Zeitgenossen==<br />
<br />
===Bibliographie Doberan===<br />
<br />
* [[Doberaner Bibliographie]]<br />
<br />
==Doberaner Originale==<br />
(Ilse Mühlbach, Klaus Havemann, Studemund)<br />
<br />
===Begegnungen mit Menschen===<br />
(amerik. Piloten, russ. Offiziere u.a.)<br />
<br />
==Friedhofsgeschichten==<br />
<br />
- Pläne und bemerkenswerte Gräber<br />
<br />
==Opfer von Krieg und Gewalt==<br />
<br />
* [[Opfer von Krieg und Gewalt aus der Region Doberan]]<br />
<br />
== *[[Bilder und Texte zur Einarbeitung]]==</div>PeterBeckerhttps://www.ortschroniken-mv.de/index.php?title=Kamp_und_Severinstra%C3%9Fe&diff=108169Kamp und Severinstraße2024-03-10T15:35:42Z<p>PeterBecker: </p>
<hr />
<div><br />
'''Der Bad Doberaner Kamp — Kleinod im Herzen der Stadt'''<br />
* ''(von Dr. H. Rehwaldt - Ostsee-Zeitung, Juni 1991 - Zeitungsregestensammlung Carl Christian Schmidt/Archiv Münsterverwaltung Bad Doberan)''<br />
*''Einst Weidefläche und Ort der Michaelismärkte'' <br />
* Stammt der Name für die Grünanlage schon aus der Zeit der Mönche? <br />
* Was wäre Bad Doberan ohne seinen Kamp? Lobenswert das in jüngster Zeit auffallende Bemühen der Stadtverwaltung, dieser herrlichen Grünanlage die ihr gebührende Pflege angedeihen zu lassen. <br />
* Der Name der zentralen Grünanlage unserer Kreisstadt kann verschieden erklärt werden. So gab es in der westslawischen Sprache, die vom 6. bis 14. Jahrhundert in unserem Gebiet gesprochen wurde, ein Wort „kampa" mit der Bedeutung „erhöhte Stelle im Sumpfland" oder „mit Gebüsch bestandene Insel". Dieses Wort paßt genau für das Kamp-Gelände. <br />
* Es war nämlich, wie alte Ortspläne nachweisen, von Sumpfstellen und kleinen Wasserflächen (Ziegelteichen) umgeben. Eine ähnliche Bedeutung, „erhöhter Grashügel", hat auch das niederdeutsche Wort „Brink", das bis ins 18. Jahrhundert für den Platz verwendet wurde. <br />
* Die zweite Erklärung des Namens bezieht sich auf das aus dem Lateinischen stammende Wort „Campus" (Feld). So könnten die Zisterziensermönche den freien Platz außerhalb der Klostermauer bezeichnet haben. Möglich wäre auch, daß die Mönche und die Bewohner des Fleckens das alte slawische Wort „kampa" und das lateinische Wort „campus" miteinander verschmolzen haben.<br />
* Als im Jahre 1557 der Besitz des aufgehobenen Klosters unter den Herzogen Albrecht und Ulrich geteilt wurde, heißt es in der Urkunde: „Der Platz aber fürm hause Dobberan der Bring genant solle omb Zier ond sonsten omb allerlei beqwemlichkeit willen, ongetheilt, ond nicht anders als ein Brinck von beiden Fürsten gebraucht werden."<br />
* Der Kamp war offensichtlich damals eine Art „Zier", eine Anlage mit Weideflächen. (Vielleicht auch mit Bäumen?) Er sollte als Ganzes erhalten bleiben.<br />
* Auch in den folgenden Jahrhunderten wurde der Kamp landwirtschaftlich genutzt. In einer amtlichen Instruktion von 1702 heißt es, daß „der große Platz vorm Flecken" künftigen Herbst mit Leinsamen besät werden solle. <br />
* Der Flachsanbau war zu jener Zeit weit verbreitet. Noch am Ende des 18. Jahrhunderts war der Kamp, wie Pastor Röper berichtet, eine von Wegen willkürlich durchkreuzte Weidefläche. <br />
* Allerdings stellte er schon damals eine Art Zentrum des Ortes dar, denn den Markt gab es noch nicht. <br />
* Auf dem Kamp fanden alljährlich die Michaelismärkte statt (am 29. September). und immerhin zwei Gasthöfe, der Lindenhof auf der Nordseite (Kulturhaus) und der heutige „Ochse" auf der Westseite boten ihre Dienste an.<br />
* Auf der Ostseite existierte nur ein einziges Gebäude, der sogenannte „Hopfenhof', der die Brauerei des Fleckens versorgte. <br />
* Zur zentralen Promenade des neu gegründeten Badeortes wurde der Kamp 1795 von Ludwigsluster Gärtnern umgestaltet. Seine Lindengänge sind also schon zweihundert Jahre alt. Man sieht ihnen die Jahre jedoch nicht an, da sie bereits in den achtziger Jahren des vorigen Jahrhunderts radikal zurückgeschnitten wurden.<br />
<br />
'''Der Bad Doberaner Kamp-Kleinod im Herzen der Stadt'''<br />
* ''(Ostsee-Zeitung, Oktober 1991 - Zeitungsregestensammlung Carl Christian Schmidt/Archiv Münsterverwaltung Bad Doberan)''<br />
* ''Buerdanz und Lichterglanz''<br />
* Nicht nur als Einkaufszentrum hatte der Kamp im vorigen Jahrhundert seine Bedeutung, sondern vor allem als Ort der Geselligkeit und des Sportes.<br />
* In den Anfangsjahren war das Vogelschießen beliebt: An einer 86 Fuß hohen Stange hing an einem Seil ein hölzener mit Blei ausgegossener Vogel. Mit ihm warf man aus einer Entfernung von 40 Schritten nach einer Scheibe, die am unteren Ende der Stange befestigt war. Wenn der eiserne Schnabel des Vogels die Scheibenmitte traf, löste sich ein Pistolenschuß.<br />
* Auch Federball und andere Ballspiele waren auf dem Kamp erlaubt. Außerdem gab es verschiedene Reiterspiele, unter anderem das französische "Caroussel".<br />
* Mitunter fanden militärische Manöver statt, die aber nicht ernst genommen wurden. Die Infanterie rekrutierte sich aus Rostockern, die Kavallerie aus herzoglichen Husaren und Bauern der Umgebung.<br />
* Von der ersten Illumination wird 1807 berichtet, sie wurde zur Feier der Rückkehr von Friedrich Franz I. aus dem Altonaer Exil veranstaltet. Dieses Fest wurde fortan am 10. August zu einer dauernden Einrichtung und seit 1823, der Gründung der Rennbahn, oft mit dem „Buerdanz" am 3. Renntag verbunden.<br />
* Die östliche Rasenfläche war stets für die „schwarzen" (nach ihrer Tracht so benannten) Bauern aus dem Häger Ort, die westliche Fläche für die Bauern westlich von Doberan bestimmt. <br />
* Bier und Branntwein gab es genügend (z. T. auf herzogliche Kosten), auch Volks- und Kinderbelustigungen wie Ferkelgreifen, Würfelspiele und Kasperletheater.<br />
* Über die Illumination selbst finden wir in einem bisher unveröffentlichten Bericht eines Zeitgenossen einige Anregungen für unsere Kur- und Stadtverwaltung: „Die Promenaden des Kamps sind dann mit Lampenpfählen ausgestattet, die Neuen Gänge mit illuminierten Laubbarrieren umstellt; alle Säulen der Kamp-Gebäude mit Lampen umwunden; die Dächer mit Lampen umkränzt; die Galerie des Musiktempels glänzt als Lampendiadem; die Säulenzwischenräume sind mit illuminierten Laubgittern gefüllt.<br />
* Vor dem Musiktempel erhebt sich ein Obelisk oder Säule mit transparentem Wappen und Inschrift; in der Feme gegenüber flimmert als Contrapunkt ein zweiter Obelisk. Die Rasenstücke sind mit laubumwundenen Lampenbogen umzogen, von bunten Papierleuchten farbig umdämmert; alle Fenster der Privathäuser erstrahlen, das Flammenmeer ist übergossen über den Fontaineplatz (Alexandrinenplatz), wo der Schwan im Lampenkranz plätschert; am Ende des mit Lampenbogen und transparenten Sinnbildern verherrlichten Gartens glänzt das Erbgroßherzogliche Palais (die Lessing-Schule) in einsamer, stiller, aber reicher Herrlichkeit." <br />
* Die traditionelle Art der Beleuchtung wurde lange beibehalten. Die „Lampen" waren kleine flache Stearin- oder Wachskerzen in Blechschalen. Die „Laubgitter" bestanden aus Holz. Zu elektrischer Beleuchtung ging man erst nach 1945 über.<br />
* Aus Anlaß des 75. Gründungsjubiläums der Stadt hatte man 1954 den Kamp mit bunten Lämpchen illuminiert. Damals sah man auf der Galerie des Weißen Pavillons auch noch das farbige transparente Wappen der Stadt.<br />
* Ein paar Jahre später machte man noch einmal einen Versuch in traditioneller Art mit Wachslichtern auf Holzgestellen, was allerdings eine ziemlich verräucherte Angelegenheit war.<br />
* Die Holzgestelle und auch das Wappen sind leider verlorengegangen oder zerstört worden, nicht einmal für das Museum wurde etwas gesichert. <br />
<br />
<br />
<br />
'''Alles zu billigen Preisen'''<br />
* ''Handel und Wandel auf dem Kamp um das Jahr 1800'' <br />
* ''(von Dr. H. Rehwaldt - Ostsee-Zeitung, September 1991 - Zeitungsregestensammlung Carl Christian Schmidt/Archiv Münsterverwaltung Bad Doberan)''<br />
* Schon in den ersten Jahren des Seebades wurde der Kamp, als kleine Parkanlage mit Lindenpromenaden umgestaltet, zum beliebtesten Kommunikationszentrum. <br />
* Es gab ein Restaurantzelt, ein Zelt für die „Harmonie* (die Musiker des Schweriner Hoftheaters), neun Kaufmannsboutiquen, von denen sechs rot und grün angestrichen waren, außerdem eine Boutique mit Konditoreiwaren und Getränken.<br />
* Auch neben dem Logierhaus (Kurhaus)waren an der Stelle des Salongebäudes (Landratsamtes) zunächst hölzerne Putz- und Schmuckbuden aufgestellt Das Restaurantzelt wich 1809 dem "Trichter“, zwei Jahre später wurde von Severin der Weiße Pavillon errichtet, der meist als Lesetempel oder Badebibliothek genutzt wurde.<br />
* Die Boutiquen wurden noch viele Jahre betrieben. Zwei von ihnen wurden 1824 als Mineralwasser-Trinkhallen eingerichtet.<br />
* Über das Angebot der Kaufleute gibt eine Rostocker Zeitung vom August 1819 Auskunft; es sei um die Hälfte gekürzt in der Originalschreibweise wiedergegeben: „C. F. Dannenberg aus Berlin, unter den Linden Nr. 49 gegenwärtig im Doberaner Bade, empfiehlt sich mit einem so eben erhaltenen ganz neu assortirten Galanterie- und Modewaarenlager, bestehend in Hüthe, Aufsätze, gestickte und Kantenhauben, Strohhüthe; aller Art Stickereien, als: Kragentücher, KleiderBesätze, HandManschetten, Diademe und Guirlanden, Straußfedern, baumwollene, seidene Herren- und Damen Strümpfe, Aller Arten Handschuhe. BronceWaaren, als: Leuchter, Tischklingeln und Gardinen Rosetten in allen Größen, feines Pariser Porcellan, bestehend in Kaffee- und TheeServicen, Bouillons-, Kaffee- und KinderTassen etc. Parfumerien, als: Eau de Lavande, Ambre, feine Pomaden und Riechwasser in Cartons, dergleichen in Flaschen und Kruken, ächtes Eau de Cologne aus der berühmten Fabrik von Jean Maria Farina in Cöln. Gehäkeltes und TapisserieSachen, als: Arbeitsbeutel, Leibbänder, Börsen, Tabackstaschen etc. Bijouterien, als: Ringe, Ohrringe, Theesiebe, CigarroSpitzen, Zahnstocher. MaroquinWaaren, als: Brieftaschen, Notirbücher, CigarreBüchsen, NadelEtuis und ganz feine Notirbücher in Moire und Metallique, mit Silber und Bronce beschlagen. Schminke aller Art. StahlWaaren, als: Scheeren, Sporen und Reitpeitschen, Damenlocken, Lockenkämme, Flechten und alle Arten Haargarnirungen, fertige Damenröcke, Ballkleider. Sämtliche Waaren zu den billigsten Preisen. Meine Boutique ist auf dem Kamp Nr. 7 “<br />
<br />
'''Ein leichtes Gebäude in Trichterform auf dem Kamp '''<br />
* ''(von Andreas Baumgart - Ostsee-Zeitung, Juni 1995 - Zeitungsregestensammlung Carl Christian Schmidt/Archiv Münsterverwaltung Bad Doberan)<br />
* Bad Doberan. Der Rote Pavillon auf dem Kamp wird am kommenden Donnerstag wiedereröffnet. Aus diesem Anlaß veröffentlicht OZ in lockerer Reihenfolge Beiträge zu seiner Geschichte. Heute lesen Sie den ersten Teil. <br />
* Von 1808 bis 1809 wurde der Rote Pavillon als Erfrischungslokal erbaut. Hinter diesen nüchternen Zahlen verbirgt sich eine einzigartige architektonische Leistung, die sich aufgrund eines gesellschaftlichen Umfeldes entwickeln konnte. Die notwendige gesellschaftliche Voraussetzung war die Gründung des ersten Seebades Deutschlands 1793 in Heiligendamm durch das herzogliche Haus. Da die herzogliche Familie selbst jeden Sommer hier anwesend war, zog sie den mecklenburgischen Adel und gutbetuchte Bürger nach Doberan. Es wurden herzogliche Wohnhäuser, Pensionen, Speise-und Tanzsäle, Parkanlagen und sonstige Einrichtungen geschaffen, die der Erholung und der Geselligkeit dienten.<br />
* Der Kamp in Bad Doberan wurde kurz nach 1800 gärtnerisch angelegt. Hier standen das sogenannte Logierhauszelt und ein weiteres leichtes Zelt eines „Restaurateurs". Beide Zelte waren im Laufe der Zeit unansehnlich geworden, und so erfahren wir aus einem Brief des Herzogs von Mecklenburg vom 29. März 1808 an den damaligen Kammerdirektor Brüning zu Doberan die Idee zur Erbauung des Roten Pavillons.<br />
* Herzog Friedrich Franz schreibt darin: „Das sogenannte Logierhaus-Zelt ist, wie Ihnen bekannt, nicht mehr zu gebrauchen. (. . .) Da nun aber auch das Zelt des Restaurateurs in der Folge den Kamp nicht zur Zierde dienen würde, so bin ich auf den Gedanken gekommen, mitten auf dem Kamp ein leichtes Gebäude in der Form eines Trichters ausführen zu lassen."<br />
* Architekt des Pavillons war der bedeutende Baumeister Carl Theodor Severin. Schon am 3. April 1808 lagen durch ihn gefertigte Material- und Kostenanschläge vor. In einem Schreiben an Kammerdirektor Brüning bedauert Severin, erst am 17. Mai 1808 mit der Errichtung begonnen zu haben. Dazu ist es wichtig zu wissen, daß Mecklenburg seinerzeit von napoleonischen Truppen besetzt war und sich die Beschaffung von Baumaterial äußerst schwierig gestaltete.<br />
* Der Einfluß von chinesischen Gestaltungselementen am Pavillon ging vermutlich ebenfalls vom Herzog aus. Aufgrund verwandtschaftlicher Beziehungen dürfte ihm das Chinesische Teehaus im Park von Sanssouci bekannt gewesen sein. <br />
* Etwa 50 Jahre zuvor hatte die Begeisterung für alles Ostasiatisch-Exotische ihren Höhepunkt erreicht. Zu dieser Zeit wurde im Stil des Rokoko gebaut, der das sinnenfrohe und höfische Leben in Architektur umzusetzen vermochte. Auch die durch Fernreisen bekannt gewordenen Pagoden Ostasiens vermittelten diesen leichten und spielerischen Eindruck. Dabei war jedoch niemals ein Nachbau im Sinne einer Kopie erwünscht. Vielmehr wurde versucht, typisch ostasiatische Elemente in europäische Neubauten einzubinden.<br />
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'''Ein leichtes Gebäude in Trichterform auf dem Kamp(Fortsetzung)'''<br />
* ''(von ANDREAS BAUMGART - Ostsee-Zeitung, Juni 1995 - Zeitungsregestensammlung Carl Christian Schmidt/Archiv Münsterverwaltung Bad Doberan)''<br />
* Europaweit begeisterten sich die Menschen für alles ostasiatisch-exotische. Als Ergebnis stehen die Chinoiserien genannten Bauwerke, die auch und gerade hinsichtlich ihrer Nutzung diesen Zeitgeist verdeutlichen. Berühmte Beispiele sind das Schloß Pillnitz bei Dresden und das Chinesische Teehaus in Potsdam Sanssouci. Insbesondere auch in England und Frankreich wurden solche Chinoiserien errichtet. Noch bis ins 19. Jahrhundert hinein waren englische und französische Lebensweisen für die deutschen Herrschaftshäuser nachahmenswert. <br />
* Dies hat sich auch in der Übernahme von Architektur geäußert. So verwundert es nicht, daß der mecklenburgische Herzog für den Sommersitz in Doberan den chinesischen Geschmack am Pavillon verwirklicht sehen wollte. <br />
* Dies bot sich aufgrund der Nutzung und des gesellschaftlichen Treibens auf dem Kamp geradezu an. Daß nun der ostasiatische Stil sich mit dem an sich kühlen und ursprünglich strengen Baustil des Klassizismus mischt, ist der Tatsache geschuldet, daß auch in Doberan mit dem Amtsantritt von Landbaumeister C. Th. Severin sich der klassizistische Baustil durchsetzt. Als Ergebnis steht die äußerst seltene Vermischung des Ostasiatischen mit dem klassizistischen Stil Nordeuropas. <br />
* Gleichzeitig war diese Verschmelzung die in der Architekturgeschichte bislang letzte Chinoiserie. Inzwischen war im übrigen Europa die Begeisterung für diese Gestaltungsidee längst abgeklungen.<br />
* In Doberan selbst hat es sogar eine anderenorts nie da gewesene Häufung dieser Architektur gegeben. So wurde 1813 ebenfalls auf dem Kamp der Weiße Pavillon fertiggestellt, und auf dem Tempelberg existierte ein weiterer Pavillon. <br />
* Einen Pavillon ließ der Herzog auch im Schloßgarten von Schwerin errichten, der jedoch später umgebaut wurde. Anläßlich der gründlichen Instandsetzung des Roten Pavillons in den Jahren 1994/95 wurden Farbfassungsuntersuchungen durchgeführt, die nun die Wiederherstellung der ursprünglichen Farbigkeit von 1809 ermöglicht haben. Hierbei wird deutlich, daß der exotisch-asiatische Charakter sich auch im Farbklang fortsetzt. Hierbei stehen ein sehr warmtoniges Rot der Säulen, das Schwarz der Unterzüge und ockerfarbene Wandflächen sowie einzelne vergoldete Schmuckelemente in einem großen Farbkontrast zueinander, wobei dennoch oder gerade deshalb die beabsichtigte Exotik in einem harmonischen Gesamtgefüge aufgeht. Der Innenraum war in einem hellen kräftigen Grünton gestrichen, wobei die Fenster- und Türgewände sowie ein Fries unterhalb der Decke illusionistisch aufgemalt wurden. Hier ist das an den Unterzügen des Säulenumganges vorhandene Schmuckband nachgemalt worden. Unterhalb der Fenster wurden Füllungen aufgemalt. Es bleibt einer späteren Generation überlassen, hier die originale Ausmalung wiederherzustellen. <br />
* Der nun ganz in Weiß gehaltene Raum wird für Ausstellungen durch den Bad Doberaner Kunstverein genutzt. Am 8. Juni findet die Wiedereröffnung des Roten Pavillons statt. <br />
* Möglich wurde die vorbildliche denkmalgerechte Instandsetzung durch eine Spende des Osnabrücker Verlegers Fromm, mit Hilfe von Fördermitteln des Landes und des Landkreises sowie eigener Mittel der Stadt Bad Doberan. Dank gilt auch der betreuenden Architektin Carla Strebe sowie den Firmen, insbesondere der Makra Bau GmbH, die das Dach mit Holzschindeln neu eindeckte und das Fachwerk instand setzte.<br />
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'''Pflege für die Kamp-Linden''' <br />
* ''Die mehr als 230 Jahre alten Bäume werden beschnitten / Doberaner Kamp wird umgestaltet, OZ, 12.3.2019 von Anja Levien - Ostsee-Zeitung, März 2019 - Zeitungsregestensammlung Carl Christian Schmidt/Archiv Münsterverwaltung Bad Doberan) )''<br />
*Bad Doberan. Mehr als 230 Jahre sind die Linden auf dem Kamp in Bad Doberan alt. Seitdem bilden sie eine Allee um den Platz, über den schon die Herzöge gingen. Doch weil die Kronen zu hoch sind, zu schwer werden und die Stadt ihrer Verkehrssicherungspflicht nachkommen muss, finden bis Ende April Pflegearbeiten an den Bäumen statt. So radikal wie im Jahr 2000, als die Bäume gekappt, also bis auf den Stamm beschnitten wurden, soll es dieses Jahr aber nicht zugehen. Der Baum werde so beschnitten, „dass er eine eigene Krone bilden kann", erläutert Wolf-Peter Polzin von der Unteren Naturschutzbehörde des Landkreises Rostock. Heißt, einige sogenannte Ständer, also besonders dicke Äste, die vom Stamm abgehen, werden entfernt, so dass pro Baum etwa fünf erhalten bleiben. Zudem würden die Bäume ausgelichtet.<br />
* Im Jahr 2000 sei diese Form der Pflege nicht möglich gewesen. „Die Kronen waren so schwer, dass sie runter mussten und zum Teil gab es faule Stellen in den Ästen. Das war eine extrem schwierige Situation", sagt Wolf-Peter Polzin. Auch Bad Doberans Bauamtsleiter Norbert Sass erinnert sich noch daran. „Das war radikal. Dieses Mal wird es nicht so dramatisch." Pflegemaßnahmen alle zehn bis 20 Jahre Die Bäume müssten immer wieder gekürzt werden, weil sie sonst zu schwer werden. Alle zehn bis 20 Jahre stände das an. <br />
* Zusammen mit der Unteren Naturschutzbehörde, dem Denkmalschutz und der Ortsgruppe Bad Doberan des Bundes für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) wurde geprüft, welches die beste Pflegemaßnahme sei. Ein Beschnitt im Frühjahr sei besser als im Herbst. „Die Schnittwunden heilen schneller", sagt Polzin. Im Herbst gehe der Baum in die Winterruhe. <br />
* „Die Bäume stehen sehr eng. Sie werden immer mehr nach oben wachsen als in die Breite", sagt Polzin. „Sie wurden so dicht gesetzt, um Wandelgänge über den Kamp zu errichten", ergänzt Carsten Großmann, Vorsitzender der BUND-Ortsgruppe, die mit der Stadt an einem Alleenkonzept arbeitet. Geht es nach der Denkmalschutzbehörde, müssten die Linden erhalten bleiben.<br />
''Der Kamp'' <br />
* 209 Bäume sind auf dem Kamp gepflanzt, davon 132 Linden, die eine Allee um die Parkanlage bilden.<br />
* Der Kamp wurde um 1800 angelegt, der weiße Pavillon wurde als Musikpavillon erbaut, wird heute gastronomisch genutzt. Im Roten Pavillon sind Ausstellungen zu sehen. Bevor er zur Parkanlage wurde, diente die Fläche als Viehweide. <br />
* Mit dem Bau des Salongebäudes (heute Kreisverwaltung) und des Kurhauses (heute Hotel) wurde der Platz umgestaltet.<br />
* Der Kamp sei ein intensiv genutzter Raum mit starker Bodenverdichtung. „Für 230 Jahre stehen die Linden gut da", sagt Polzin. Nicht nur Baumpflegemaßnahmen stehen auf dem Kamp an. Die Grünfläche soll neu gestaltet werden. Die Pläne dazu werden heute Abend um 18.15 Uhr im Bauausschuss vorgestellt. „Auf Basis der denkmalrechtlichen Zielstellung und zukünftigen Nutzung soll der Kamp erneuert und neu gestaltet werden", sagt Norbert Sass. Die Wege seien bei bestimmten Wetterlagen kaum noch nutzbar, Trampelpfade seien entstanden, einige Bäume stehen jetzt mitten im Weg.<br />
* „Wir wollen Bereiche definieren" sagt Norbert Sass. Dabei gehe es um Veranstaltungen, eine neue Bühnenanlage, Spielbereiche und die Aufenthaltsqualität. Vor dem Weißen Pavillon soll ein Brunnen mit Wasserspiel entstehen, für den Kamp ein Lichtkonzept umgesetzt werden. Zudem soll es Blühbereiche geben, ähnlich wie in einem Garten. Die Lücken, die zum Teil in der Lindenallee entstanden sind, sollen wieder bepflanzt werden.<br />
''Auch der Palaisgarten wird umgestaltet''<br />
* Nicht nur der Kamp, dessen Umgestaltung über die Städtebauförderung finanziell unterstützt wird, wird angegangen. Im Bauausschuss werden auch die Pläne für den Palaisgarten vorgestellt, der Kamp und Klosterareal miteinander verbindet. Die Grünfläche wurde zuletzt in den 1990er Jahren saniert. Das Landschaftsarchitekturbüro Henschel hatte sich den Zustand des Geländes, die Wege, Ausstattung, Bepflanzung und Beleuchtung angeschaut und einen Vorentwurf für die Sanierung im Juni 2018 vorgestellt. So sollen Wege besser abgegrenzt, Bänke fest installiert und Lampen aufgestellt werden.<br />
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'''Roter Pavillon'''<br />
''(von Hans-Joachim Marquardt - Ostsee-Zeitung, Mai 1984 - Zeitungsregestensammlung Carl Christian Schmidt/Archiv Münsterverwaltung Bad Doberan)''<br />
* Das I-Tüpfelchen in der Bilanz am Wahltag<br />
* Unsere „Galerie auf dem Kamp<br />
* Reich und vielfältig ist unsere Bilanz der vergangenen fünf Jahre.<br />
* Die OZ-Lokalredaktion hat in den vergangenen Wochen dazu eine Fülle von Beispielen bringen können.<br />
* Nachzutragen ist die jüngste Errungenschaft unserer Kreisstadt: Am 1 Mai konnte der Rote Pavillon auf dem Kamp seiner neuen Bestimmung als Galerie übergeben und die erste Ausstellung mit Grafik, Malerei, Bildhauerei und Kunsthandwerk von Künstlern unseres Kreises eröffnet werden.<br />
* In ihrem Namen dankte Renata Ahrens in herzlichen Worten für diese Möglichkeit, daß nunmehr die Künstler mit ihren Anliegen noch stärker an die Öffentlichkeit kommen. Viele Bürger machten schon Gebrauch davon. <br />
* Der Pavillon ist täglich (außer montags) von 10.00 bis 12.00 Uhr und von 14.00 bis 17.00 Uhr mit dieser 1 Ausstellung bis Ende Juni geöffnet.<br />
* Und ganz bestimmt werden sich auch am morgigen Wahltag viele Besucher an den interessanten Werken erfreuen und feststellen: Ein Besuch in unserer neuen Galerie lohnt sich. <br />
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Eröffnung der „Galerie auf dem Kamp" in Bad Doberan am 1. Mai in Anwesenheit des I. Sekretärs der SED-Kreisleitung, Ernst Jahnel, des Vorsitzenden des Rates des Kreises, Rolf Dietze, und vieler weiterer Persönlichkeiten und Künstler unseres Kreises. Fotos: Marquardt<br />
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'''Das Rektorhaus am Kamp''' <br />
* ''(von Dr. Rewaldt - Ostsee-Zeitung, September1987 - Zeitungsregestensammlung Carl Christian Schmidt/Archiv Münsterverwaltung Bad Doberan)''<br />
* Das Haus Am Kamp 13 wurde um 1800 von Severin erbaut. <br />
* Es war ursprünglich als „Reetorthaus" oder „Cantorhaus" im Besitz der Kirche.<br />
* Hier wohnten also die Lehrer des Ortes, um 1313 der Kantor und Organist Haßkarl und der Schullehrer Schwemer, übrigens die einzigen Vertreter der Volksbildung im Flecken Doberan, der damals etwa 1400 Einwohner zählte.<br />
* Hier wurde auch Unterricht abgehalten und zwar bis 1851.<br />
* Zum Anwesen gehörte anfangs ein großer Garten auf der Südseite, der 1823 mit Vorteil gegen ein Stück Acker bei Stülow und ein Stück Wiese bei Rethwisch eingetauscht wurde.<br />
* Der Großherzog brauchte das Gelände im Zentrum des Ortes für die Anlage des Springbrunnens mit dem wasserspeienden Schwan, der dem Platz fortan den Namen gab: Fontänenplatz (heute Karl-Marx-Platz).<br />
* Nach dem Umzug der Schule in ein neues Gebäude wurde das Rektorhaus meistbietend versteigert. Auf der Aktion zeigten sich die Interessenten jedoch recht zurückhaltend, und so wurde die Prozedur einige Zeit später noch einmal wiederholt.<br />
* Diesmal waren die Bieter großzügiger. Den Zuschlag erhielt Notar Otto für 3800 Taler Courant.<br />
* Dienstländereien und Wiese wurden nicht mit verkauft, sondern „dem jüngst angestellten Rector vocationsmäßig (funktionsgebunden) wieder eingeräumt". <br />
* Trotzdem erhielt das Anwesen nun Büdnerrecht, was den Notar, der ohne Land weder eine Kuh noch ein Schwein halten konnte, allerdings nicht glücklich machte. * Schon 1854 verkaufte er an den Kaufmann J. Chr. Becker. Der kam besser zurecht. <br />
* Einige Jahre später wurde auf der linken Seite ein Flügel angebaut, der die ausgewogenen Proportionen des klassizistischen Baus leider erheblich beeinträchtigte.<br />
* Becker, später Hoflieferant, starb 1900.<br />
* Im Besitz seiner Nachkommen blieb das Haus bis 1935.<br />
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'''Bleiglasfenster bereits 1987 im Großen Palais entdeckt'''<br />
* ''(von Michael Richter - Ostsee-Zeitung, November 1922 - Zeitungsregestensammlung Carl Christian Schmidt/Archiv Münsterverwaltung Bad Doberan)''<br />
* ''Friedrich Franz I. noch ohne Hosen und Säbel'' <br />
* Bad Doberan. Ein Bleiglasfenster mit dem lebensgroßen Abbild von Mecklenburg-Schwerins erstem Großherzog Friedrich Franz (1756 bis 1837) wird derzeit von Harald Garbe, Direktor des Stadtmuseums „ Möckelhaus" restauriert.<br />
* „Es ist wahrscheinlich die einzige Abbildung des Großherzogs auf Bleiglas, die im Kreis existiert", vermutet der Restaurateur. Er wolle das Kunstwerk sehenswert machen und gleichzeitig für eine umfangreiche Restaurierung vorbereiten.<br />
* Garbe schätzt, daß das Werk um 1880 entstanden ist und daß ein Ölgemälde als Vorlage diente.<br />
* Das Bleiglasfenster stellt Friedrich Franz in Gala-Uniform mit Degen und Schärpe dar, ein Orden ziert seine Brust.<br />
* Den Auftrag zur Anfertigung des Kunstwerkes habe sicher einer seiner Nachfahren gegeben, so Garbe.<br />
* Gefunden wurde das Bleiglasfenster bereits 1987 bei Malerarbeiten an der südöstlichen Giebelfront des Großherzoglichen Palais. Hinter einem Fensterladen entdeckten Bauarbeiter das beschädigte Kunstwerk. Dann war es jahrelang in einem Hofgebäude des Stadtmuseums eingelagert.<br />
* „Es hing zum einen am Geld, und zum anderen gab es auch kein Interesse, das Fenster wieder auf Vordermann zu bringen", weiß Garbe. Jetzt kam Geld von der unteren Denkmalbehörde des Kreises und einen Teil der Restauration finanziert das Stadtmuseum.<br />
* Das Fenster besteht aus rechteckigen und quadratischen Bleiverglasungen. Im unteren Teil fehlen vier Rechtecke, wahrscheinlich wurden sie mit Luftgewehrkugeln herausgeschossen: Die Hose und der Säbel fehlen dadurch zu einem beträchtlichen Teil. „Das ist ein Problem", sagt der Restaurator. Doch Garbe ist zuversichtlich. <br />
* Behutsam löst er die mit Klebeband über die Jahre gesicherten Bruchstücke. Akribisch entfernt er die Mörtelkleckse vom Glas, gleicht Farbtöne am Hals und an der rechten Hand von Friedrich Franz aus. <br />
* Im oberen Teil des Kunstwerkes ist ein Porträt mit Silberlot aufgemalt. Über die Identität des Dargestellten gibt es noch keine Vermutungen. Der Kopf ist links und rechts von zwei Greifen eingeschlossen.<br />
* Am linken Rand des Fensters, unterhalb des Porträts, ist eine Szene am Strand dargestellt: Ein Badegast steht mit einem Tuch verhüllt am Wasser - ein Badekarren, ein Schwimmender und im Hintergrund ein Schiff sind zu erkennen. „ Den Gegenpart auf der rechten Seite stellt wahrscheinlich eine Szene mit dem Steffenshägener Hirten aus der Sage vom heiligen Blut dar", vermutet Garbe.<br />
* Wer das Werk gefertigt hat, ist bisher unklar. Eines schließt Garbe jedoch aus: „Möckel hätte sein Signum hinterlassen." Bis zur 200- Jahr-Feier von Heiligendamm soll Friedrich Franz aufgemöbelt und die Dokumentation seiner Entdeckung erstellt sein.<br />
[[Datei:Dob658.PNG|500px|zentriert]]<br />
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[[Datei:Palaisgarten.PNG|500px|zentriert]]<br />
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'''Salongebäude'''<br />
'''Goldener Glanz im alten Saal''' <br />
* ''Saal des Rates des Kreises wurde wieder übergeben''<br />
* ''(von Dr. Klaus Havemann - Ostsee-Zeitung, März 1984 - Zeitungsregestensammlung Carl Christian Schmidt/Archiv Münsterverwaltung Bad Doberan)''<br />
* Nach einjähriger Arbeit zeigt sich nun der Saal des Rates des Kreises im alten Glanz.<br />
* Am 31 März nahmen Mitglieder des Sekretariats der Kreisleitung der SED, Abgeordnete des Kreistages und die an der Restaurierung beteiligten Handwerker auf dem neuen, geschmackvollen Gestühl Platz.<br />
* In einer festlichen Veranstaltung übergab Genosse Rolf Dietze, Vorsitzender des Rates des Kreises Bad Doberan, den Saal wieder seiner Bestimmung. Die Restaurierung so betonte Genosse Dietze in seiner Ansprache, ist eine weitere mit Erfolg gelöste Aufgabe bei der planmäßigen Pflege und Erhaltung der Baudenkmale unserer Stadt. <br />
* Genosse Dietze verwies darauf, daß der Saal, in dem sich früher die Feudalherren Mecklenburgs tummelten, heute den Werktätigen für die Beratungen des Kreistages und für festliche Veranstaltungen zur Verfügung steht. <br />
* Mit der sorgfältigen Restaurierung wird auch die Leistung der Handwerker gewürdigt, die vor rund 180 Jahren nach Plänen von Carl Theodor Severin diesen Saal erbauten. Heute verschönert er unser Leben, seine Fertigstellung ist ein würdiger Beitrag zu den Kommunalwahren im Mai 1984.<br />
* Etwa eine viertel Million Mark stellte unser Staat dafür zur Verfügung.<br />
* Genosse Dietze dankte den Handwerkern, die im letzten Jahr die Restaurierung durchführten: Peter Ruschke, Horst Kothke und Dieter Folgmann von der PGH Farbe und Glas Bad Doberan, Maurermeister Wolfgang Busch, Kunsthandwerker Gustav Schnippering Tapeziermeister Franz Sengebusch und Tischlermeister Wilfried Stern. * * Ihre Arbeit wurde mit Auszeichnungen und Ehrenurkunden gewürdigt.<br />
* Der Dank galt auch dem Restaurator Walter Bleisch aus Hagenow, der die Restaurierung fachkundig leitete.<br />
* Die Aufgabe war nicht einfach, viele ungewohnte Arbeiten mußten durchgeführt werden. Manche Aufgabe flößt schon durch ihren Umfang Respekt ein. So waren z. B. die Arkanthusblätter, ein Element der vielförmigen Stuckdekoration, teilweise zu erneuern, mit Blattsilber zu belegen und mit Goldlack zu überziehen.<br />
* Die Feierstunde, die von Künstlern des Volkstheaters Rostock umrahmt wurde, klang mit einem herzlichen Beifall aus, welcher derer erfolgreichen Restaurierung und den Gestaltern des Abends gleichermaßen galt. <br />
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[[Datei:Doberan Z35.PNG|500px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan Z29.PNG|500px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan R Bild Gläfke.PNG|500px|zentriert|thumb|Lindenhof/Chor mit Candidat Glävecke links ? 1833]]<br />
[[Datei:Doberan Z22.PNG|500px|zentriert]]<br />
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'''Grüne Jalousien verzierten das Logierhaus am Kamp'''<br />
* ''(von Peter Gerds - Ostsee-Zeitung, April 1995 - Zeitungsregestensammlung Carl Christian Schmidt/Archiv Münsterverwaltung Bad Doberan)<br />
* Bad Doberan. Der Palais- und Wohnhausbau in Bad Doberan nahm nach der Gründung des Seebades Heiligendamm einen beträchtlichen Aufschwung. Die ersten Gesellschaftsgebäude von dem Baukondukteur Johann Christoph Heinrich von Seydewitz waren das Logierhaus, ein Hotel aus dem Jahre 1793, das Amtshaus sowie Wohnhäuser rings um den Kamp.<br />
* Der Chronist J. C. F. Wundemann beschrieb in dem Buch „ Meklenburg in Hinsicht auf Kultur, Kunst und Geschmack" recht ausführlich das Logierhaus: „Das Gebäude ist von Holz und grau angestrichen; übrigens ganz einfach und ohne Verzierung. An der Vorderseite sind alle Geschosse von außen mit grün angestrichenen Jalousien versehen, welche die Ansicht dieses Gebäudes sehr heben, und übrigens wider die Strahlen der Sonne zur großen Bequemlichkeit dienen." <br />
* Wundemann erläuterte dann das Innere des Hauses mit einem Tanz- und einem Speisesaal sowie dem Saal, der „dem Spielgotte gewidmet ist". Im Tanzsaal bot ein auf hölzernen Säulen ruhender Chor Platz für ein Orchester. Hier versammelten sich zum Speisen und Vergnügen bis zu 200 Damen und Herren. <br />
* Im Sommer 1799 gab es eine höchst interessante Begebenheit. Vor Warnemünde war eine russische Fregatte vor Anker gegangen, die einen Teil der kostbaren Aussteuer der Großfürstin Helena Paulowna aus Sankt Petersburg überbrachte. Eine große Gesellschaft aus Schwerin und Doberan besichtigte das Schiff.<br />
* Danach ging es für viele Gäste zurück zum Logierhaus nach Doberan. Wundemann bemerkte zu dem Haus weiter: „Die obern Geschosse sind gänzlich zu Logis für Fremde eingerichtet, und die Zimmer mit allem, was zum Bedürfniß und zur Bequemlichkeit der Gäste gehört, sehr wohl versehen." Ein Jahr später kam der Erbprinz Friedrich Ludwig von Mecklenburg-Schwerin zum ersten Mal mit seiner jungen Gemahlin Helena Paulowna nach Doberan. Sie erregte wegen ihrer Schönheit allgemeine Bewunderung.<br />
* Die Zahl der Gäste aus Europa nahm zu, so waren hier Dänen, Schweden, Engländer, Russen, Holländer, Ungarn, Franzosen und Italiener begeistert von Doberan und Heiligendamm. Das damals berühmte „Journal des Luxus und der Moden" würdigte das erste Seebad in höchsten Tönen. <br />
* Um das Logierhaus zu entlasten, wurde durch den Nachfolger von Seydewitz, den Baumeister Carl Theodor Severin, 1802 das Salongebäude errichtet; heute Sitz der Kreisverwaltung. Das war aber nach der Zeit, als Wundemanns Buch erschien.<br />
* Der Chronist erwähnte auf dem Kamp ein geräumiges Zelt, daß den Scheibenschützen als Aufenthaltsort diente oder auch zu einer Tasse Tee einlud. „Das Scheibenschießen geschieht hier vermittelst eines, an einer 86 Fuß hohen, oben mit einer gebogenen Stahlfeder versehenen Stange mit einem lange Reife befestigten Vogels aus Holz, der mit Bley gefüllt ist." <br />
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[[Datei:Doberan Z13.PNG|500px|zentriert]]<br />
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'''Marschall Vorwärts sprengte die Bank.''' <br />
*''Vor 175 Jahren weilte Blücher in Doberan'' <br />
* ''(von Dr. Helge Rewaldt - Ostsee-Zeitung, Oktober 1991 - Zeitungsregestensammlung Carl Christian Schmidt/Archiv Münsterverwaltung Bad Doberan)''<br />
* Gebhard Leberecht Blücher als gebürtiger Rostocker hat Mecklenburg stets als sein Vaterland angesehen. Mit besonderer Freude nahm er deshalb im Jahre 1816 eine Einladung von Friedrich Franz I. zu einer Kur in Doberan an.<br />
* Dieser Besuch versprach noch positive Nebeneffekte: Viele Neugierige, die den Helden der Freiheitskriege einmal ganz aus der Nähe sehen wollten, würden den Badebetrieb beleben, und auch das Image des Großherzogs würde gewinnen.<br />
* Über Blüchers Besuch heißt es in einem bisher ungedruckten Text eines Zeitgenossen: „Am 7ten August wurden Se. Durchlaucht, der Fürst Blücher von Wahlstadt, von Sr. Königlichen Hoheit, dem Großherzog, sehr huldreich mit Umarmung empfangen und im Palais aufgenommen.<br />
* Am 8ten brannten zu Ehren des Fürsten Blücher auf dem Kamp über 12 000 Lampen, und mehrere Transparente verherrlichten dessen Siege, Wappen etc. <br />
[[Datei:Dob656.PNG|200px|zentriert]]<br />
* Die Witterung war sehr günstig. Im Schauspielhaus wurde zuerst „Mecklenburg“ (ein Festspiel für Blücher), dann „Die beiden Schildwachen“ gegeben. Herr Capellmeister Schuppanzigh aus Wien gab mehrere Concerte.<br />
* Der Fürst von Wahlstadt, an Wagen und Gewinnen gewöhnt, fand Vergnügen am Hasardspiel und hatte am I9ten August die Freude, die Bank zu sprengen. Am 1ten September reisten Se. Durchlaucht wieder ab." <br />
* Für 1817 war eine Wiederholung des Kuraufenthaltes geplant, woraus jedoch nichts wurde. In seiner ungeschminkten Art und in seiner unnachahmlichen Rechtschreibung begründet Blücher seine Absage in einem Brief an den Großherzog: <br />
* „Sie sind so unbegrentz gnädig, daß ich in dieser Stunde abreiste, um Ihnen den allergehorsamsten und inigsten Danck persöhlig dahrzubringen, wen nicht unzubeseittigende Hindernisse mich hir zurückhielten. ich habe Güter gekauft und verkauft, welche gerade jetzt von mich übergeben und übernomen werden, dazu habe ich ein großen Bau angefangen, der zur Ernte vollendet sein muß, kurtz, mein Geschick verurteilt mich, dieses Jahr ein Mist-Vincke zu sein. Mit meinem Denken bin ich vihl bey Ihnen in Doberan, und die libevolle Ahrt, womit Sie, gnedigster Herr, die hübschen jungen Dames zu gewinnen wissen, steht mich lebhaft vor Augen. <br />
* Meine Frau und noch immer kranke Schwigertochter, die trostloß sind, daß auß unserer Reiße nach Doberan nichts werden kann, habe ich in Karlsbad gelassen, in diesem Bade bin ich 22 Tage gewesen und habe vihl Wasser verschluckt, aber sie krigen mich da nicht wider; nachdehm ich in Doberan Empfenger so viller Gutte und Wolwollen des besten Fürsten geworden , sind mich alle Bähder zuwider." <br />
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[[Datei:Dob922.jpg|500px|zentriert]]<br />
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'''Altes Kurhaus in neuem Glanz'''<br />
* ''( Ostsee-Zeitung, April 1987 - Zeitungsregestensammlung Carl Christian Schmidt/Archiv Münsterverwaltung Bad Doberan)''<br />
* Ein neues, altes Kleinod der Kreisstadt Bad Doberan ist seit einigen Tagen am Kamp wieder Anziehungspunkt für Einwohner und Gäste.<br />
* Der von 1793 bis 1796 durch den Baumeister Johann Christoph Heinrich von Seydewitz erbaute Fachwerkbau diente schon seinerzeit als Logierhaus und ist nun als attraktives Hotel nach dreijähriger Rekonstruktion wiedererstanden. Die Hülle des denkmalgeschützten Gebäudes, die mit Akribie und handwerklichem Können originalgetreu wiederhergestellt wurde, birgt jetzt ein modernes Innenleben, in dem bis zu 90 Hotelgäste Quartier finden. Restaurant und Bar bieten insgesamt 88 Besuchern Platz, und auch im Jagdkeller mit 28 und der Mokkabar mit 24 Plätzen kann man sich in die gastronomische Obhut der überwiegend jungen Mitarbeiter begeben.<br />
* Großen Anteil daran, daß das Haus schön wie nie zuvor wieder Gäste empfangen kann, haben die Werktätigen der ZBO Kröpelin, deren Haupttechnologe Egon Krüger mitverantwortlich war für das gesamte Baugeschehen. <br />
*Viele Künstler des Kreises gestalteten die Einrichtung mit. Wünschen wir Hotelleiter Reinhard Faick und seinen 90 Mitarbeitern allzeit zufriedene Gäste.OZ/A. Weser Fotos: OZ, H. Klonowski<br />
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'''Erbe des Kurhauses kehrte jetzt in sein Geburtshaus zurück'''<br />
* ''( Ostsee-Zeitung, September 1991 - Zeitungsregestensammlung Carl Christian Schmidt/Archiv Münsterverwaltung Bad Doberan)''<br />
*''Bald auch mit Biedermeier-Sofa und französischen Tapeten''<br />
* Doberaner können sich noch gut an die umfangreichen Rekonstruktionsarbeiten des Kurhauses erinnern.<br />
* Erst wenige Jahre her, soll dieses altehrwürdige Gebäude nun bereits wieder neuen Schliff erhalten. „Das Haus befindet sich zwar in einem sehr guten baulichen Zustand, aber für westliche Ansprüche nicht ausreichend", meint dazu der Besitzer und juristischer Geschäftsführer, Dr. Horst Metz. <br />
* Der Jurist aus den Altbundesländern, der seit zwei Jahren im Marketingbereich tätig ist, nennt sich seit 1. September Doberaner Bürger. Und er hat ein gutes Recht dazu; Erblickte er doch 1949 im Doberaner Kurhaus das Licht der Welt. Der Vater, Werner Metz, war seit 1946 Besitzer des Kurhauses, wurde aber innerhalb der „Aktion Rose" enteignet.<br />
* In diesem Jahr nun, genau am 1. Juni, ging das Haus an die Erbengemeinschaft zurück. Die beiden Söhne einigten sich gütlich und teilten die Erbengemeinschaft. Grundstücke und ein Ausgleich gingen an Klaus Metz. Dr. Horst Metz übernahm das Hotel.<br />
* „Ich möchte das Haus sanieren und es dann den Mitarbeitern zur Verfügung stellen." Bis dahin wird eine westdeutsche Privatinvestorengruppe jedenfalls eine Menge hineinstecken in das alte Gemäuer.<br />
* Das Hotel wird am 1. November schließen und - man höre und staune - am 31. Dezember wieder eröffnen. Dann soll es in den Farben blau/weiß erstrahlen.<br />
* Drei Doberaner Bauunternehmer! werden das Gebäude im Stil des 18. Jahrhunderts umbauen, als Teil einer Romantik-Hotelkette.<br />
* Daß dies auch alles rechtens geschieht, dafür soll Klaus Henke aus Börgerende sorgen - ein Profi in Sachen Projektierung und Denkmalpflege unseres Kreises.<br />
* Vorgesehen ist, die Terrasse wieder aufzumauern und den Mittelteil wieder zu verglasen. Parkett, französische Stiltapeten und ein Biedermeier-Sofa sind nur einige Beispiele, wie das Haus nach der Rekonstruktion seine Gäste begrüßen wird. <br />
* 55 Zimmer mit 80 Betten werden im Hotel zur Verfügung stehen. In zwei Restaurants sollen so manche Gaumenfreuden serviert werden. Der Shop wird sich in ein französich-italienisches Bistro verwandeln und die jetzige Rezeption in eine Cafe-Konditorei.<br />
* „Damit möchte ich die Tradition des Vaters fortsetzen, der im Hotel eine eigene Konditorei betrieb", bemerkt dazu Dr. Metz.<br />
* Während das Bistro vor allem für eilige Gäste gedacht sei, solle in den jetzigen Jagdkeller mehr privater Charakter Einzug halten. An eine Vinothek, die nicht ständig geöffnet hat, mit Weinseminaren ist gedacht.<br />
* Die gastronomische Geschäftsführung des Kurhauses hat Christine Pothmann übernommen, eine Gastronomin, die seit einigen Jahren Hotelerfahrung gesammelt hat. Auch 50 Mitarbeiter des Hauses werden weiter beschäftigt.<br />
* In Zukunft ist in einer zweiten Investitionsstufe auch an eine Erweiterung im Hofgelände gedacht.<br />
* Es wird sich also viel tun im Doberaner Kurhaus. Schon jetzt ist Dr. Metz mit der Auslastung recht zufrieden. „60 bis 70 Prozent der Gäste sind Geschäftsreisende. Dazu noch viele Kulturtouristen", bemerkt er. Sicherlich wird das Hotel im nächsten Jahr dann noch mehr Gäste zählen können.<br />
* In der Zwischenzeit wird das Mobilar zu günstigen Preisen an Sozialschwache verkauft. Der Nachlaß aus dem Shop soll Tschernobylkindem zugute kommen. Auch das soll nicht unerwähnt bleiben(Renate Peter)<br />
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'''Nach nur neun Wochen Bauzeit öffnet das Kurhaus-Hotel am Kamp ab morgen wieder seine Pforten'''<br />
* ''(von Werner Geske - Ostsee-Zeitung, April 1992 - Zeitungsregestensammlung Carl Christian Schmidt/Archiv Münsterverwaltung Bad Doberan)''<br />
''Das Aschenputtel verwandelte sich in eine Schöne''<br />
* BAD DOBERAN. „Ostern wollen wir wieder öffnen!", dieser Wunsch, den Dr. Horst Metz, Besitzer des Kurhaus-Hotels seit Sommer 1991, bei Baubeginn am 5. Februar '92 äußerte, geht nun in Erfüllung. Nach nur zweieinhalb Monaten zeigt sich jetzt der Seydewitz-Bau am Kamp außen und innen wie neu.<br />
* Noch zu DDR-Zeiten wurde er mit großem Aufwand und auf Drängen einer Bürgerinitiative vor dem völligen Verfall gerettet. Nun machte sich unter marktwirtschaftlichen Bedingungen eine architektonische, funktionale und niveaumäßige Aufwertung des Hauses im Rahmen des von Baumeister Severin geschaffenen Ensembles erforderlich.<br />
* „Wir wollen auch künftig dem Ruf, erstes Haus am Platze zu sein, gerecht werden. Deshalb war dieser schnelle, doch denkmalpflegerisch äußerst verantwortungsvoll durchgeführte Umbau notwendig.<br />
* Drei Sterne für ein solches Haus werden eben nicht verschenkt", betont Dr. Metz. 300 000 DM hat er deshalb allein für denkmalpflegerische Aufgaben am Gebäude verwandt. Und Metz unterstreicht, daß dabei in allen Fragen Einvernehmen mit den Verantwortlichen für Denkmalschutz von Stadt und Kreis bestand.<br />
* Verwunderung löste die Rekonstruktion dennoch bei manchem Doberaner aus. Der ungewohnte weiße Anstrich des Hauses, der das Fachwerk kaum noch erkennen läßt, sorgt wohl mit für den meisten Gesprächsstoff.<br />
* Dr. Frank Mohr, Chef eines Architekturbüros in Rostock, das für die denkmalpflegerische Gestaltung mit verantwortlich zeichnete, gibt Erläuterungen: „Das Haus trägt sowohl barocke, wie auch klassizistische Züge. An beide Stilrichtungen wäre anzuknüpfen möglich gewesen." Im Dreigestirn Palais, Salongebäude und Logierhaus entschied man sich bewußt für den von Severin bevorzugten Klassizismus. Deshalb auch die, trotz farblicher Nuancen, einheitlich weiß gestaltete Fassadenfront unter Zurückdrängung des in unserer Region untypischen Fachwerks.<br />
* Nachdem ursprünglich das längst abgerissene Theater den baulichen Komplex abgerundet hatte, war die architektonische Aufwertung des einstigen Logierhauses, nach Auffassung Dr. Mohrs, überfällig. Dazu zählte ebenso, daß die unpassenden Zutaten der Rekonstruktion von Mitte der 80er Jahre wieder verschwanden. Abschied von Feldsteinwand am Giebel, Terrassentüren und Terrasse mit Brüstung und Überdachung. Sünden der Vergangenheit, die sich relativ schnell beseitigen ließen. <br />
* Problematischer gestaltete sich dagegen die Umgestaltung des Inneren. Klaus Henke, Geschäftsführer der Bad Doberaner Hanseprojekt GmbH, dessen Unternehmen für Entwurf, Planung und Bauüberwachung verantwortlich zeichnete, erläutert Grundgedanken des Umbaus: „Dem Wunsch des Auftraggebers, auch bei der Innengestaltung an klassizistische Traditionen anzuknüpfen, folgten wir ebenso wie dem Verlangen, den Bau auf modernen Hotelbetrieb umzurüsten."<br />
* Dazu mußten vor allem die Hotelzimmer, die Gaststättenräume und der Küchentrakt sowohl funktional als auch vom Niveau vollständig erneuert werden. Allerdings bereitete dabei der Mittelteil des Hauses, der beim Umbau 1984 bis 1987 als massiver Betonkörper entstand, etliche konstruktive Probleme.<br />
* Dennoch benötigte die Bad Doberaner Hanseprojekt nur sieben Wochen von der Aufgabenstellung durch die Dr. Metz Kurhaus KG bis zur Einholung der Angebote von Baubetrieben. Neun weitere Wochen vergingen, in denen unter der Generalauftragnehmerschaft der Baugesellschaft Wismar gemeinsam mit Subunternehmen, vorrangig aus der Stadt und dem Kreis Bad Doberan, das Werk vollendet wurde.<br />
* Kein Wunder, daß Dr. Metz des Lobes voll ist über die Arbeit der an dieser 3-Millionen-DM-Investition Beteiligten. <br />
* Dabei galt das Augenmerk besonders der Erweiterung der Gästezimmer auf 53, dem Einbau neuer Sanitär-, Elektro- und Lüftungstechnik. Um mehr Platz für höheren Komfort zu gewinnen, wurde z. B. das Dachgeschoß, das vorher Personalräume beherbergte, für Hotelzimmer erschlossen. Die für ein Hotel normalerweise untragbaren Gemeinschaftsduschen auf den einzelnen Etagen verschwanden. Der so gewonnene Platz wurde für neue Zimmer genutzt, in denen Dusche und Toilette zum normalen Standard gehören.<br />
* Doch nicht nur in den geschmackvoll, natürlich im klassizistischen Stil eingerichteten Zimmern und Appartements soll sich ab Karfreitag der Gast wohlfühlen. * Im Erdgeschoß des Kurhaus-Hotels erwarten den anspruchsvollen Gast nunmehr die gediegen eingerichteten Gaststätten „Severin" und „Seydewitz". Hommage an Doberans bedeutende Baumeister.<br />
* Aus dem grauen Aschenputtel am Kamp nur neun Wochen Bauzeit öffnet das Kurhaus-Hotel am Kamp wie es der Hanseprojekt Chef kürzlich formulierte, ist nun ein Schmuckstück geworden. Denn dazu steht auch der Architekt Klaus Henke: Bad Doberan kann nur vom höheren Niveau leben.<br />
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'''Hotel in Bad Doberan feiert 225 Jahre'''<br />
''* Hotel Friedrich Franz Palais wird seit 2017 renoviert und saniert! Zwei Säle und insgesamt 80 Zimmer sollen entstehen(von Anja Levien - Ostsee-Zeitung, Januar 2020 - Zeitungsregestensammlung Carl Christian Schmidt/Archiv Münsterverwaltung Bad Doberan))''<br />
* Bad Doberan. Einen Schritt in die Vergangenheit machen die Gäste des Hotels Friedrich Franz Palais, wenn sie es betreten. Antike Möbel stehen in vier neu hergerichteten Salons im Erdgeschoss, Kronleuchter hängen von den Decken, das Foyer ziert ein neuer Kamin. In der ersten Etage sind die Zimmer renoviert, jedes mit anderen historischen Möbeln ausgestattet, im zweiten Stockwerk sind die Bauarbeiten noch im Gange.<br />
* Seit Rolf Elgeti das Großherzogliche Logierhaus aus dem Jahr 1795 2017 gekauft hat, wird es saniert und renoviert-bei laufendem Betrieb. Dafür verantwortlich ist Dr. Heinz-Jürgen Beuter.<br />
* Er kennt das Hotel, war hier von 2010 bis 2013 bereits Chef. Als Rolf Elgeti das Hotel vom bisherigen Eigentümer Germania Epe AG kaufte, holte er sich den Hotelentwickler ins Boot. Beuter war auch für die Entwicklung des Prinzenpalais in Bad Doberan zuständig. Sein Ziel für das Hotel Friedrich Franz Palais: vier Sterne. <br />
''Zu Gast beim Großherzog'' <br />
* „Das ist hier ein historisches Ensemble, das erste Hotel an der Ostseeküste. Wenn es wiederhergestellt ist, soll es seinen eigenen Anreiz auf die Gäste ausüben. Der Gast soll das Gefühl haben, er ist beim Großherzog zu Gast", sagt Heinz-Jürgen Beuter.<br />
* Großherzog Friedrich Franz I. ließ das Logierhaus 1795/96 erbauen, 1796 gastierte der erste Badegast. Nach der Sanierung des Haupthauses und der beiden historischen Seitenflügel, die derzeit nicht genutzt werden, soll das Hotel 80 Zimmer zählen, darunter 20 Suiten. „Die Suiten sind thematisch ausgerichtet nach den Kindern des Großherzoges", erläutert HeinzJürgen Beuter. So entspricht eine der Tochter Charlotte Friederike als dänische Erbprinzessin und ist mit originalen Möbeln aus dem dänischen Königshaus eingerichtet.<br />
* „Wir wollen die Historie nachempfinden", sagt Heinz-Jürgen Beuter, stellt aber auch klar, dass der Gast auf Modernität nicht verzichten muss. „Klar gibt es ein modernes Bad und einen Fernseher, aber das Zimmer ist mit antiken Möbeln ausgestattet." Schrank, Sekretär, Spiegel- alles seien Unikate. <br />
''Bäder wurden saniert'' <br />
* Seit 2017 ist im Hotel schon einiges passiert. Das gesamte Rohrleitungssystem sei erneuert, die Bäder modernisiert, Treppenhäuser als Fluchtwege eingebaut worden. Die meisten Zimmer sind bereits mit neuen Möbeln ausgestattet. Im Erdgeschoss wurden die Salons geschaffen und die drei Gasträume ausgebaut.<br />
* Es ist der dritte Winter, in dem umgebaut wird. Zwei Jahre, schätzt Heinz-Jürgen Beuter ein, wird es noch dauern, bis die Bauarbeiten abgeschlossen sind. Unter anderem soll das Logierhaus noch neue Fenster bekommen und die beiden Flügel - die Fachwerkhäuser zu beiden Seiten des Hotels - ausgebaut werden. Mit dem Südflügel soll es in diesem Jahr losgehen, noch fehlt die Baugenehmigung. Hier sollen nicht nur Zimmer entstehen, sondern auch ein großer Saal. Ein Saal für 150 Gäste ist geplant.<br />
* In einem Anbau auf dem Hof ist ein weiterer Saal für 150 Gäste geplant, im nördlichen Fachwerkhaus mit den sechs Gewölben im Keller soll eine „Vinotheca" entstehen. Die Gebäude sollen mit einem Wandelgang aus Glas verbunden werden, kündigt Heinz-Jürgen Beuter an.<br />
* Das 225-jährige Bestehen soll in diesem Jahr gefeiert werden. „Wir feiern uns selbst, aber auch mit den Doberanern." Die Veranstaltungen sollen über Bad Doberans Grenzen hinaus ausstrahlen. „Wir wollen dokumentieren, es lohnt sich, nach Bad Doberan zu kommen." So sind Konzerte und Feiern im Festsaal der Kreisverwaltung geplant, auf dem Kamp soll es am 9. Mai ein Oldtimertreffen geben, am 12. Juni Spielmannszüge aus der Region auf dem Kamp spielen, am 4. Juli hier die Chöre singen und am25.Juli ein weißes Picknick veranstaltet werden.<br />
''Das Logierhaus'' <br />
* 1795/96 wurde das Logierhaus an der heutigen August-Bebel-Straße in Bad Doberan für die Gäste des Großherzogs Friedrich Franz I. erbaut, der mit Heiligendamm das erste deutsche Seebad schuf. Der repräsentative spätbarocker Fachwerkbau wurde nach dem Entwurf von Johann Christoph Heinrich von Seydewitz erbaut. Im 19. Jahrhundert war das Logierhaus Treffpunkt des Hochadels und Sitz der Doberaner Spielbank.<br />
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</gallery></div>PeterBeckerhttps://www.ortschroniken-mv.de/index.php?title=Kamp_und_Severinstra%C3%9Fe&diff=108168Kamp und Severinstraße2024-03-10T15:33:23Z<p>PeterBecker: </p>
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'''Der Bad Doberaner Kamp — Kleinod im Herzen der Stadt'''<br />
* ''(von Dr. H. Rehwaldt - Ostsee-Zeitung, Juni 1991 - Zeitungsregestensammlung Carl Christian Schmidt/Archiv Münsterverwaltung Bad Doberan)''<br />
*''Einst Weidefläche und Ort der Michaelismärkte'' <br />
* Stammt der Name für die Grünanlage schon aus der Zeit der Mönche? <br />
* Was wäre Bad Doberan ohne seinen Kamp? Lobenswert das in jüngster Zeit auffallende Bemühen der Stadtverwaltung, dieser herrlichen Grünanlage die ihr gebührende Pflege angedeihen zu lassen. <br />
* Der Name der zentralen Grünanlage unserer Kreisstadt kann verschieden erklärt werden. So gab es in der westslawischen Sprache, die vom 6. bis 14. Jahrhundert in unserem Gebiet gesprochen wurde, ein Wort „kampa" mit der Bedeutung „erhöhte Stelle im Sumpfland" oder „mit Gebüsch bestandene Insel". Dieses Wort paßt genau für das Kamp-Gelände. <br />
* Es war nämlich, wie alte Ortspläne nachweisen, von Sumpfstellen und kleinen Wasserflächen (Ziegelteichen) umgeben. Eine ähnliche Bedeutung, „erhöhter Grashügel", hat auch das niederdeutsche Wort „Brink", das bis ins 18. Jahrhundert für den Platz verwendet wurde. <br />
* Die zweite Erklärung des Namens bezieht sich auf das aus dem Lateinischen stammende Wort „Campus" (Feld). So könnten die Zisterziensermönche den freien Platz außerhalb der Klostermauer bezeichnet haben. Möglich wäre auch, daß die Mönche und die Bewohner des Fleckens das alte slawische Wort „kampa" und das lateinische Wort „campus" miteinander verschmolzen haben.<br />
* Als im Jahre 1557 der Besitz des aufgehobenen Klosters unter den Herzogen Albrecht und Ulrich geteilt wurde, heißt es in der Urkunde: „Der Platz aber fürm hause Dobberan der Bring genant solle omb Zier ond sonsten omb allerlei beqwemlichkeit willen, ongetheilt, ond nicht anders als ein Brinck von beiden Fürsten gebraucht werden."<br />
* Der Kamp war offensichtlich damals eine Art „Zier", eine Anlage mit Weideflächen. (Vielleicht auch mit Bäumen?) Er sollte als Ganzes erhalten bleiben.<br />
* Auch in den folgenden Jahrhunderten wurde der Kamp landwirtschaftlich genutzt. In einer amtlichen Instruktion von 1702 heißt es, daß „der große Platz vorm Flecken" künftigen Herbst mit Leinsamen besät werden solle. <br />
* Der Flachsanbau war zu jener Zeit weit verbreitet. Noch am Ende des 18. Jahrhunderts war der Kamp, wie Pastor Röper berichtet, eine von Wegen willkürlich durchkreuzte Weidefläche. <br />
* Allerdings stellte er schon damals eine Art Zentrum des Ortes dar, denn den Markt gab es noch nicht. <br />
* Auf dem Kamp fanden alljährlich die Michaelismärkte statt (am 29. September). und immerhin zwei Gasthöfe, der Lindenhof auf der Nordseite (Kulturhaus) und der heutige „Ochse" auf der Westseite boten ihre Dienste an.<br />
* Auf der Ostseite existierte nur ein einziges Gebäude, der sogenannte „Hopfenhof', der die Brauerei des Fleckens versorgte. <br />
* Zur zentralen Promenade des neu gegründeten Badeortes wurde der Kamp 1795 von Ludwigsluster Gärtnern umgestaltet. Seine Lindengänge sind also schon zweihundert Jahre alt. Man sieht ihnen die Jahre jedoch nicht an, da sie bereits in den achtziger Jahren des vorigen Jahrhunderts radikal zurückgeschnitten wurden.<br />
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'''Der Bad Doberaner Kamp-Kleinod im Herzen der Stadt'''<br />
* ''(Ostsee-Zeitung, Oktober 1991 - Zeitungsregestensammlung Carl Christian Schmidt/Archiv Münsterverwaltung Bad Doberan)''<br />
* ''Buerdanz und Lichterglanz''<br />
* Nicht nur als Einkaufszentrum hatte der Kamp im vorigen Jahrhundert seine Bedeutung, sondern vor allem als Ort der Geselligkeit und des Sportes.<br />
* In den Anfangsjahren war das Vogelschießen beliebt: An einer 86 Fuß hohen Stange hing an einem Seil ein hölzener mit Blei ausgegossener Vogel. Mit ihm warf man aus einer Entfernung von 40 Schritten nach einer Scheibe, die am unteren Ende der Stange befestigt war. Wenn der eiserne Schnabel des Vogels die Scheibenmitte traf, löste sich ein Pistolenschuß.<br />
* Auch Federball und andere Ballspiele waren auf dem Kamp erlaubt. Außerdem gab es verschiedene Reiterspiele, unter anderem das französische "Caroussel".<br />
* Mitunter fanden militärische Manöver statt, die aber nicht ernst genommen wurden. Die Infanterie rekrutierte sich aus Rostockern, die Kavallerie aus herzoglichen Husaren und Bauern der Umgebung.<br />
* Von der ersten Illumination wird 1807 berichtet, sie wurde zur Feier der Rückkehr von Friedrich Franz I. aus dem Altonaer Exil veranstaltet. Dieses Fest wurde fortan am 10. August zu einer dauernden Einrichtung und seit 1823, der Gründung der Rennbahn, oft mit dem „Buerdanz" am 3. Renntag verbunden.<br />
* Die östliche Rasenfläche war stets für die „schwarzen" (nach ihrer Tracht so benannten) Bauern aus dem Häger Ort, die westliche Fläche für die Bauern westlich von Doberan bestimmt. <br />
* Bier und Branntwein gab es genügend (z. T. auf herzogliche Kosten), auch Volks- und Kinderbelustigungen wie Ferkelgreifen, Würfelspiele und Kasperletheater.<br />
* Über die Illumination selbst finden wir in einem bisher unveröffentlichten Bericht eines Zeitgenossen einige Anregungen für unsere Kur- und Stadtverwaltung: „Die Promenaden des Kamps sind dann mit Lampenpfählen ausgestattet, die Neuen Gänge mit illuminierten Laubbarrieren umstellt; alle Säulen der Kamp-Gebäude mit Lampen umwunden; die Dächer mit Lampen umkränzt; die Galerie des Musiktempels glänzt als Lampendiadem; die Säulenzwischenräume sind mit illuminierten Laubgittern gefüllt.<br />
* Vor dem Musiktempel erhebt sich ein Obelisk oder Säule mit transparentem Wappen und Inschrift; in der Feme gegenüber flimmert als Contrapunkt ein zweiter Obelisk. Die Rasenstücke sind mit laubumwundenen Lampenbogen umzogen, von bunten Papierleuchten farbig umdämmert; alle Fenster der Privathäuser erstrahlen, das Flammenmeer ist übergossen über den Fontaineplatz (Alexandrinenplatz), wo der Schwan im Lampenkranz plätschert; am Ende des mit Lampenbogen und transparenten Sinnbildern verherrlichten Gartens glänzt das Erbgroßherzogliche Palais (die Lessing-Schule) in einsamer, stiller, aber reicher Herrlichkeit." <br />
* Die traditionelle Art der Beleuchtung wurde lange beibehalten. Die „Lampen" waren kleine flache Stearin- oder Wachskerzen in Blechschalen. Die „Laubgitter" bestanden aus Holz. Zu elektrischer Beleuchtung ging man erst nach 1945 über.<br />
* Aus Anlaß des 75. Gründungsjubiläums der Stadt hatte man 1954 den Kamp mit bunten Lämpchen illuminiert. Damals sah man auf der Galerie des Weißen Pavillons auch noch das farbige transparente Wappen der Stadt.<br />
* Ein paar Jahre später machte man noch einmal einen Versuch in traditioneller Art mit Wachslichtern auf Holzgestellen, was allerdings eine ziemlich verräucherte Angelegenheit war.<br />
* Die Holzgestelle und auch das Wappen sind leider verlorengegangen oder zerstört worden, nicht einmal für das Museum wurde etwas gesichert. <br />
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'''Alles zu billigen Preisen'''<br />
* ''Handel und Wandel auf dem Kamp um das Jahr 1800'' <br />
* ''(von Dr. H. Rehwaldt - Ostsee-Zeitung, September 1991 - Zeitungsregestensammlung Carl Christian Schmidt/Archiv Münsterverwaltung Bad Doberan)''<br />
* Schon in den ersten Jahren des Seebades wurde der Kamp, als kleine Parkanlage mit Lindenpromenaden umgestaltet, zum beliebtesten Kommunikationszentrum. <br />
* Es gab ein Restaurantzelt, ein Zelt für die „Harmonie* (die Musiker des Schweriner Hoftheaters), neun Kaufmannsboutiquen, von denen sechs rot und grün angestrichen waren, außerdem eine Boutique mit Konditoreiwaren und Getränken.<br />
* Auch neben dem Logierhaus (Kurhaus)waren an der Stelle des Salongebäudes (Landratsamtes) zunächst hölzerne Putz- und Schmuckbuden aufgestellt Das Restaurantzelt wich 1809 dem "Trichter“, zwei Jahre später wurde von Severin der Weiße Pavillon errichtet, der meist als Lesetempel oder Badebibliothek genutzt wurde.<br />
* Die Boutiquen wurden noch viele Jahre betrieben. Zwei von ihnen wurden 1824 als Mineralwasser-Trinkhallen eingerichtet.<br />
* Über das Angebot der Kaufleute gibt eine Rostocker Zeitung vom August 1819 Auskunft; es sei um die Hälfte gekürzt in der Originalschreibweise wiedergegeben: „C. F. Dannenberg aus Berlin, unter den Linden Nr. 49 gegenwärtig im Doberaner Bade, empfiehlt sich mit einem so eben erhaltenen ganz neu assortirten Galanterie- und Modewaarenlager, bestehend in Hüthe, Aufsätze, gestickte und Kantenhauben, Strohhüthe; aller Art Stickereien, als: Kragentücher, KleiderBesätze, HandManschetten, Diademe und Guirlanden, Straußfedern, baumwollene, seidene Herren- und Damen Strümpfe, Aller Arten Handschuhe. BronceWaaren, als: Leuchter, Tischklingeln und Gardinen Rosetten in allen Größen, feines Pariser Porcellan, bestehend in Kaffee- und TheeServicen, Bouillons-, Kaffee- und KinderTassen etc. Parfumerien, als: Eau de Lavande, Ambre, feine Pomaden und Riechwasser in Cartons, dergleichen in Flaschen und Kruken, ächtes Eau de Cologne aus der berühmten Fabrik von Jean Maria Farina in Cöln. Gehäkeltes und TapisserieSachen, als: Arbeitsbeutel, Leibbänder, Börsen, Tabackstaschen etc. Bijouterien, als: Ringe, Ohrringe, Theesiebe, CigarroSpitzen, Zahnstocher. MaroquinWaaren, als: Brieftaschen, Notirbücher, CigarreBüchsen, NadelEtuis und ganz feine Notirbücher in Moire und Metallique, mit Silber und Bronce beschlagen. Schminke aller Art. StahlWaaren, als: Scheeren, Sporen und Reitpeitschen, Damenlocken, Lockenkämme, Flechten und alle Arten Haargarnirungen, fertige Damenröcke, Ballkleider. Sämtliche Waaren zu den billigsten Preisen. Meine Boutique ist auf dem Kamp Nr. 7 “<br />
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'''Ein leichtes Gebäude in Trichterform auf dem Kamp '''<br />
* ''(von Andreas Baumgart - Ostsee-Zeitung, Juni 1995 - Zeitungsregestensammlung Carl Christian Schmidt/Archiv Münsterverwaltung Bad Doberan)<br />
* Bad Doberan. Der Rote Pavillon auf dem Kamp wird am kommenden Donnerstag wiedereröffnet. Aus diesem Anlaß veröffentlicht OZ in lockerer Reihenfolge Beiträge zu seiner Geschichte. Heute lesen Sie den ersten Teil. <br />
* Von 1808 bis 1809 wurde der Rote Pavillon als Erfrischungslokal erbaut. Hinter diesen nüchternen Zahlen verbirgt sich eine einzigartige architektonische Leistung, die sich aufgrund eines gesellschaftlichen Umfeldes entwickeln konnte. Die notwendige gesellschaftliche Voraussetzung war die Gründung des ersten Seebades Deutschlands 1793 in Heiligendamm durch das herzogliche Haus. Da die herzogliche Familie selbst jeden Sommer hier anwesend war, zog sie den mecklenburgischen Adel und gutbetuchte Bürger nach Doberan. Es wurden herzogliche Wohnhäuser, Pensionen, Speise-und Tanzsäle, Parkanlagen und sonstige Einrichtungen geschaffen, die der Erholung und der Geselligkeit dienten.<br />
* Der Kamp in Bad Doberan wurde kurz nach 1800 gärtnerisch angelegt. Hier standen das sogenannte Logierhauszelt und ein weiteres leichtes Zelt eines „Restaurateurs". Beide Zelte waren im Laufe der Zeit unansehnlich geworden, und so erfahren wir aus einem Brief des Herzogs von Mecklenburg vom 29. März 1808 an den damaligen Kammerdirektor Brüning zu Doberan die Idee zur Erbauung des Roten Pavillons.<br />
* Herzog Friedrich Franz schreibt darin: „Das sogenannte Logierhaus-Zelt ist, wie Ihnen bekannt, nicht mehr zu gebrauchen. (. . .) Da nun aber auch das Zelt des Restaurateurs in der Folge den Kamp nicht zur Zierde dienen würde, so bin ich auf den Gedanken gekommen, mitten auf dem Kamp ein leichtes Gebäude in der Form eines Trichters ausführen zu lassen."<br />
* Architekt des Pavillons war der bedeutende Baumeister Carl Theodor Severin. Schon am 3. April 1808 lagen durch ihn gefertigte Material- und Kostenanschläge vor. In einem Schreiben an Kammerdirektor Brüning bedauert Severin, erst am 17. Mai 1808 mit der Errichtung begonnen zu haben. Dazu ist es wichtig zu wissen, daß Mecklenburg seinerzeit von napoleonischen Truppen besetzt war und sich die Beschaffung von Baumaterial äußerst schwierig gestaltete.<br />
* Der Einfluß von chinesischen Gestaltungselementen am Pavillon ging vermutlich ebenfalls vom Herzog aus. Aufgrund verwandtschaftlicher Beziehungen dürfte ihm das Chinesische Teehaus im Park von Sanssouci bekannt gewesen sein. <br />
* Etwa 50 Jahre zuvor hatte die Begeisterung für alles Ostasiatisch-Exotische ihren Höhepunkt erreicht. Zu dieser Zeit wurde im Stil des Rokoko gebaut, der das sinnenfrohe und höfische Leben in Architektur umzusetzen vermochte. Auch die durch Fernreisen bekannt gewordenen Pagoden Ostasiens vermittelten diesen leichten und spielerischen Eindruck. Dabei war jedoch niemals ein Nachbau im Sinne einer Kopie erwünscht. Vielmehr wurde versucht, typisch ostasiatische Elemente in europäische Neubauten einzubinden.<br />
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'''Ein leichtes Gebäude in Trichterform auf dem Kamp(Fortsetzung)'''<br />
* ''(von ANDREAS BAUMGART - Ostsee-Zeitung, Juni 1995 - Zeitungsregestensammlung Carl Christian Schmidt/Archiv Münsterverwaltung Bad Doberan)''<br />
* Europaweit begeisterten sich die Menschen für alles ostasiatisch-exotische. Als Ergebnis stehen die Chinoiserien genannten Bauwerke, die auch und gerade hinsichtlich ihrer Nutzung diesen Zeitgeist verdeutlichen. Berühmte Beispiele sind das Schloß Pillnitz bei Dresden und das Chinesische Teehaus in Potsdam Sanssouci. Insbesondere auch in England und Frankreich wurden solche Chinoiserien errichtet. Noch bis ins 19. Jahrhundert hinein waren englische und französische Lebensweisen für die deutschen Herrschaftshäuser nachahmenswert. <br />
* Dies hat sich auch in der Übernahme von Architektur geäußert. So verwundert es nicht, daß der mecklenburgische Herzog für den Sommersitz in Doberan den chinesischen Geschmack am Pavillon verwirklicht sehen wollte. <br />
* Dies bot sich aufgrund der Nutzung und des gesellschaftlichen Treibens auf dem Kamp geradezu an. Daß nun der ostasiatische Stil sich mit dem an sich kühlen und ursprünglich strengen Baustil des Klassizismus mischt, ist der Tatsache geschuldet, daß auch in Doberan mit dem Amtsantritt von Landbaumeister C. Th. Severin sich der klassizistische Baustil durchsetzt. Als Ergebnis steht die äußerst seltene Vermischung des Ostasiatischen mit dem klassizistischen Stil Nordeuropas. <br />
* Gleichzeitig war diese Verschmelzung die in der Architekturgeschichte bislang letzte Chinoiserie. Inzwischen war im übrigen Europa die Begeisterung für diese Gestaltungsidee längst abgeklungen.<br />
* In Doberan selbst hat es sogar eine anderenorts nie da gewesene Häufung dieser Architektur gegeben. So wurde 1813 ebenfalls auf dem Kamp der Weiße Pavillon fertiggestellt, und auf dem Tempelberg existierte ein weiterer Pavillon. <br />
* Einen Pavillon ließ der Herzog auch im Schloßgarten von Schwerin errichten, der jedoch später umgebaut wurde. Anläßlich der gründlichen Instandsetzung des Roten Pavillons in den Jahren 1994/95 wurden Farbfassungsuntersuchungen durchgeführt, die nun die Wiederherstellung der ursprünglichen Farbigkeit von 1809 ermöglicht haben. Hierbei wird deutlich, daß der exotisch-asiatische Charakter sich auch im Farbklang fortsetzt. Hierbei stehen ein sehr warmtoniges Rot der Säulen, das Schwarz der Unterzüge und ockerfarbene Wandflächen sowie einzelne vergoldete Schmuckelemente in einem großen Farbkontrast zueinander, wobei dennoch oder gerade deshalb die beabsichtigte Exotik in einem harmonischen Gesamtgefüge aufgeht. Der Innenraum war in einem hellen kräftigen Grünton gestrichen, wobei die Fenster- und Türgewände sowie ein Fries unterhalb der Decke illusionistisch aufgemalt wurden. Hier ist das an den Unterzügen des Säulenumganges vorhandene Schmuckband nachgemalt worden. Unterhalb der Fenster wurden Füllungen aufgemalt. Es bleibt einer späteren Generation überlassen, hier die originale Ausmalung wiederherzustellen. <br />
* Der nun ganz in Weiß gehaltene Raum wird für Ausstellungen durch den Bad Doberaner Kunstverein genutzt. Am 8. Juni findet die Wiedereröffnung des Roten Pavillons statt. <br />
* Möglich wurde die vorbildliche denkmalgerechte Instandsetzung durch eine Spende des Osnabrücker Verlegers Fromm, mit Hilfe von Fördermitteln des Landes und des Landkreises sowie eigener Mittel der Stadt Bad Doberan. Dank gilt auch der betreuenden Architektin Carla Strebe sowie den Firmen, insbesondere der Makra Bau GmbH, die das Dach mit Holzschindeln neu eindeckte und das Fachwerk instand setzte.<br />
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'''Pflege für die Kamp-Linden''' <br />
* ''Die mehr als 230 Jahre alten Bäume werden beschnitten / Doberaner Kamp wird umgestaltet, OZ, 12.3.2019 von Anja Levien - Ostsee-Zeitung, März 2019 - Zeitungsregestensammlung Carl Christian Schmidt/Archiv Münsterverwaltung Bad Doberan) )''<br />
*Bad Doberan. Mehr als 230 Jahre sind die Linden auf dem Kamp in Bad Doberan alt. Seitdem bilden sie eine Allee um den Platz, über den schon die Herzöge gingen. Doch weil die Kronen zu hoch sind, zu schwer werden und die Stadt ihrer Verkehrssicherungspflicht nachkommen muss, finden bis Ende April Pflegearbeiten an den Bäumen statt. So radikal wie im Jahr 2000, als die Bäume gekappt, also bis auf den Stamm beschnitten wurden, soll es dieses Jahr aber nicht zugehen. Der Baum werde so beschnitten, „dass er eine eigene Krone bilden kann", erläutert Wolf-Peter Polzin von der Unteren Naturschutzbehörde des Landkreises Rostock. Heißt, einige sogenannte Ständer, also besonders dicke Äste, die vom Stamm abgehen, werden entfernt, so dass pro Baum etwa fünf erhalten bleiben. Zudem würden die Bäume ausgelichtet.<br />
* Im Jahr 2000 sei diese Form der Pflege nicht möglich gewesen. „Die Kronen waren so schwer, dass sie runter mussten und zum Teil gab es faule Stellen in den Ästen. Das war eine extrem schwierige Situation", sagt Wolf-Peter Polzin. Auch Bad Doberans Bauamtsleiter Norbert Sass erinnert sich noch daran. „Das war radikal. Dieses Mal wird es nicht so dramatisch." Pflegemaßnahmen alle zehn bis 20 Jahre Die Bäume müssten immer wieder gekürzt werden, weil sie sonst zu schwer werden. Alle zehn bis 20 Jahre stände das an. <br />
* Zusammen mit der Unteren Naturschutzbehörde, dem Denkmalschutz und der Ortsgruppe Bad Doberan des Bundes für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) wurde geprüft, welches die beste Pflegemaßnahme sei. Ein Beschnitt im Frühjahr sei besser als im Herbst. „Die Schnittwunden heilen schneller", sagt Polzin. Im Herbst gehe der Baum in die Winterruhe. <br />
* „Die Bäume stehen sehr eng. Sie werden immer mehr nach oben wachsen als in die Breite", sagt Polzin. „Sie wurden so dicht gesetzt, um Wandelgänge über den Kamp zu errichten", ergänzt Carsten Großmann, Vorsitzender der BUND-Ortsgruppe, die mit der Stadt an einem Alleenkonzept arbeitet. Geht es nach der Denkmalschutzbehörde, müssten die Linden erhalten bleiben.<br />
''Der Kamp'' <br />
* 209 Bäume sind auf dem Kamp gepflanzt, davon 132 Linden, die eine Allee um die Parkanlage bilden.<br />
* Der Kamp wurde um 1800 angelegt, der weiße Pavillon wurde als Musikpavillon erbaut, wird heute gastronomisch genutzt. Im Roten Pavillon sind Ausstellungen zu sehen. Bevor er zur Parkanlage wurde, diente die Fläche als Viehweide. <br />
* Mit dem Bau des Salongebäudes (heute Kreisverwaltung) und des Kurhauses (heute Hotel) wurde der Platz umgestaltet.<br />
* Der Kamp sei ein intensiv genutzter Raum mit starker Bodenverdichtung. „Für 230 Jahre stehen die Linden gut da", sagt Polzin. Nicht nur Baumpflegemaßnahmen stehen auf dem Kamp an. Die Grünfläche soll neu gestaltet werden. Die Pläne dazu werden heute Abend um 18.15 Uhr im Bauausschuss vorgestellt. „Auf Basis der denkmalrechtlichen Zielstellung und zukünftigen Nutzung soll der Kamp erneuert und neu gestaltet werden", sagt Norbert Sass. Die Wege seien bei bestimmten Wetterlagen kaum noch nutzbar, Trampelpfade seien entstanden, einige Bäume stehen jetzt mitten im Weg.<br />
* „Wir wollen Bereiche definieren" sagt Norbert Sass. Dabei gehe es um Veranstaltungen, eine neue Bühnenanlage, Spielbereiche und die Aufenthaltsqualität. Vor dem Weißen Pavillon soll ein Brunnen mit Wasserspiel entstehen, für den Kamp ein Lichtkonzept umgesetzt werden. Zudem soll es Blühbereiche geben, ähnlich wie in einem Garten. Die Lücken, die zum Teil in der Lindenallee entstanden sind, sollen wieder bepflanzt werden.<br />
''Auch der Palaisgarten wird umgestaltet''<br />
* Nicht nur der Kamp, dessen Umgestaltung über die Städtebauförderung finanziell unterstützt wird, wird angegangen. Im Bauausschuss werden auch die Pläne für den Palaisgarten vorgestellt, der Kamp und Klosterareal miteinander verbindet. Die Grünfläche wurde zuletzt in den 1990er Jahren saniert. Das Landschaftsarchitekturbüro Henschel hatte sich den Zustand des Geländes, die Wege, Ausstattung, Bepflanzung und Beleuchtung angeschaut und einen Vorentwurf für die Sanierung im Juni 2018 vorgestellt. So sollen Wege besser abgegrenzt, Bänke fest installiert und Lampen aufgestellt werden.<br />
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'''Roter Pavillon'''<br />
''(von Hans-Joachim Marquardt - Ostsee-Zeitung, Mai 1984 - Zeitungsregestensammlung Carl Christian Schmidt/Archiv Münsterverwaltung Bad Doberan)''<br />
* Das I-Tüpfelchen in der Bilanz am Wahltag<br />
* Unsere „Galerie auf dem Kamp<br />
* Reich und vielfältig ist unsere Bilanz der vergangenen fünf Jahre.<br />
* Die OZ-Lokalredaktion hat in den vergangenen Wochen dazu eine Fülle von Beispielen bringen können.<br />
* Nachzutragen ist die jüngste Errungenschaft unserer Kreisstadt: Am 1 Mai konnte der Rote Pavillon auf dem Kamp seiner neuen Bestimmung als Galerie übergeben und die erste Ausstellung mit Grafik, Malerei, Bildhauerei und Kunsthandwerk von Künstlern unseres Kreises eröffnet werden.<br />
* In ihrem Namen dankte Renata Ahrens in herzlichen Worten für diese Möglichkeit, daß nunmehr die Künstler mit ihren Anliegen noch stärker an die Öffentlichkeit kommen. Viele Bürger machten schon Gebrauch davon. <br />
* Der Pavillon ist täglich (außer montags) von 10.00 bis 12.00 Uhr und von 14.00 bis 17.00 Uhr mit dieser 1 Ausstellung bis Ende Juni geöffnet.<br />
* Und ganz bestimmt werden sich auch am morgigen Wahltag viele Besucher an den interessanten Werken erfreuen und feststellen: Ein Besuch in unserer neuen Galerie lohnt sich. <br />
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Eröffnung der „Galerie auf dem Kamp" in Bad Doberan am 1. Mai in Anwesenheit des I. Sekretärs der SED-Kreisleitung, Ernst Jahnel, des Vorsitzenden des Rates des Kreises, Rolf Dietze, und vieler weiterer Persönlichkeiten und Künstler unseres Kreises. Fotos: Marquardt<br />
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'''Das Rektorhaus am Kamp''' <br />
* ''(von Dr. Rewaldt - Ostsee-Zeitung, September1987 - Zeitungsregestensammlung Carl Christian Schmidt/Archiv Münsterverwaltung Bad Doberan)''<br />
* Das Haus Am Kamp 13 wurde um 1800 von Severin erbaut. <br />
* Es war ursprünglich als „Reetorthaus" oder „Cantorhaus" im Besitz der Kirche.<br />
* Hier wohnten also die Lehrer des Ortes, um 1313 der Kantor und Organist Haßkarl und der Schullehrer Schwemer, übrigens die einzigen Vertreter der Volksbildung im Flecken Doberan, der damals etwa 1400 Einwohner zählte.<br />
* Hier wurde auch Unterricht abgehalten und zwar bis 1851.<br />
* Zum Anwesen gehörte anfangs ein großer Garten auf der Südseite, der 1823 mit Vorteil gegen ein Stück Acker bei Stülow und ein Stück Wiese bei Rethwisch eingetauscht wurde.<br />
* Der Großherzog brauchte das Gelände im Zentrum des Ortes für die Anlage des Springbrunnens mit dem wasserspeienden Schwan, der dem Platz fortan den Namen gab: Fontänenplatz (heute Karl-Marx-Platz).<br />
* Nach dem Umzug der Schule in ein neues Gebäude wurde das Rektorhaus meistbietend versteigert. Auf der Aktion zeigten sich die Interessenten jedoch recht zurückhaltend, und so wurde die Prozedur einige Zeit später noch einmal wiederholt.<br />
* Diesmal waren die Bieter großzügiger. Den Zuschlag erhielt Notar Otto für 3800 Taler Courant.<br />
* Dienstländereien und Wiese wurden nicht mit verkauft, sondern „dem jüngst angestellten Rector vocationsmäßig (funktionsgebunden) wieder eingeräumt". <br />
* Trotzdem erhielt das Anwesen nun Büdnerrecht, was den Notar, der ohne Land weder eine Kuh noch ein Schwein halten konnte, allerdings nicht glücklich machte. * Schon 1854 verkaufte er an den Kaufmann J. Chr. Becker. Der kam besser zurecht. <br />
* Einige Jahre später wurde auf der linken Seite ein Flügel angebaut, der die ausgewogenen Proportionen des klassizistischen Baus leider erheblich beeinträchtigte.<br />
* Becker, später Hoflieferant, starb 1900.<br />
* Im Besitz seiner Nachkommen blieb das Haus bis 1935.<br />
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'''Bleiglasfenster bereits 1987 im Großen Palais entdeckt'''<br />
* ''(von Michael Richter - Ostsee-Zeitung, November 1922 - Zeitungsregestensammlung Carl Christian Schmidt/Archiv Münsterverwaltung Bad Doberan)''<br />
* ''Friedrich Franz I. noch ohne Hosen und Säbel'' <br />
* Bad Doberan. Ein Bleiglasfenster mit dem lebensgroßen Abbild von Mecklenburg-Schwerins erstem Großherzog Friedrich Franz (1756 bis 1837) wird derzeit von Harald Garbe, Direktor des Stadtmuseums „ Möckelhaus" restauriert.<br />
* „Es ist wahrscheinlich die einzige Abbildung des Großherzogs auf Bleiglas, die im Kreis existiert", vermutet der Restaurateur. Er wolle das Kunstwerk sehenswert machen und gleichzeitig für eine umfangreiche Restaurierung vorbereiten.<br />
* Garbe schätzt, daß das Werk um 1880 entstanden ist und daß ein Ölgemälde als Vorlage diente.<br />
* Das Bleiglasfenster stellt Friedrich Franz in Gala-Uniform mit Degen und Schärpe dar, ein Orden ziert seine Brust.<br />
* Den Auftrag zur Anfertigung des Kunstwerkes habe sicher einer seiner Nachfahren gegeben, so Garbe.<br />
* Gefunden wurde das Bleiglasfenster bereits 1987 bei Malerarbeiten an der südöstlichen Giebelfront des Großherzoglichen Palais. Hinter einem Fensterladen entdeckten Bauarbeiter das beschädigte Kunstwerk. Dann war es jahrelang in einem Hofgebäude des Stadtmuseums eingelagert.<br />
* „Es hing zum einen am Geld, und zum anderen gab es auch kein Interesse, das Fenster wieder auf Vordermann zu bringen", weiß Garbe. Jetzt kam Geld von der unteren Denkmalbehörde des Kreises und einen Teil der Restauration finanziert das Stadtmuseum.<br />
* Das Fenster besteht aus rechteckigen und quadratischen Bleiverglasungen. Im unteren Teil fehlen vier Rechtecke, wahrscheinlich wurden sie mit Luftgewehrkugeln herausgeschossen: Die Hose und der Säbel fehlen dadurch zu einem beträchtlichen Teil. „Das ist ein Problem", sagt der Restaurator. Doch Garbe ist zuversichtlich. <br />
* Behutsam löst er die mit Klebeband über die Jahre gesicherten Bruchstücke. Akribisch entfernt er die Mörtelkleckse vom Glas, gleicht Farbtöne am Hals und an der rechten Hand von Friedrich Franz aus. <br />
* Im oberen Teil des Kunstwerkes ist ein Porträt mit Silberlot aufgemalt. Über die Identität des Dargestellten gibt es noch keine Vermutungen. Der Kopf ist links und rechts von zwei Greifen eingeschlossen.<br />
* Am linken Rand des Fensters, unterhalb des Porträts, ist eine Szene am Strand dargestellt: Ein Badegast steht mit einem Tuch verhüllt am Wasser - ein Badekarren, ein Schwimmender und im Hintergrund ein Schiff sind zu erkennen. „ Den Gegenpart auf der rechten Seite stellt wahrscheinlich eine Szene mit dem Steffenshägener Hirten aus der Sage vom heiligen Blut dar", vermutet Garbe.<br />
* Wer das Werk gefertigt hat, ist bisher unklar. Eines schließt Garbe jedoch aus: „Möckel hätte sein Signum hinterlassen." Bis zur 200- Jahr-Feier von Heiligendamm soll Friedrich Franz aufgemöbelt und die Dokumentation seiner Entdeckung erstellt sein.<br />
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'''Salongebäude'''<br />
'''Goldener Glanz im alten Saal''' <br />
* ''Saal des Rates des Kreises wurde wieder übergeben''<br />
* ''(von Dr. Klaus Havemann - Ostsee-Zeitung, März 1984 - Zeitungsregestensammlung Carl Christian Schmidt/Archiv Münsterverwaltung Bad Doberan)''<br />
* Nach einjähriger Arbeit zeigt sich nun der Saal des Rates des Kreises im alten Glanz.<br />
* Am 31 März nahmen Mitglieder des Sekretariats der Kreisleitung der SED, Abgeordnete des Kreistages und die an der Restaurierung beteiligten Handwerker auf dem neuen, geschmackvollen Gestühl Platz.<br />
* In einer festlichen Veranstaltung übergab Genosse Rolf Dietze, Vorsitzender des Rates des Kreises Bad Doberan, den Saal wieder seiner Bestimmung. Die Restaurierung so betonte Genosse Dietze in seiner Ansprache, ist eine weitere mit Erfolg gelöste Aufgabe bei der planmäßigen Pflege und Erhaltung der Baudenkmale unserer Stadt. <br />
* Genosse Dietze verwies darauf, daß der Saal, in dem sich früher die Feudalherren Mecklenburgs tummelten, heute den Werktätigen für die Beratungen des Kreistages und für festliche Veranstaltungen zur Verfügung steht. <br />
* Mit der sorgfältigen Restaurierung wird auch die Leistung der Handwerker gewürdigt, die vor rund 180 Jahren nach Plänen von Carl Theodor Severin diesen Saal erbauten. Heute verschönert er unser Leben, seine Fertigstellung ist ein würdiger Beitrag zu den Kommunalwahren im Mai 1984.<br />
* Etwa eine viertel Million Mark stellte unser Staat dafür zur Verfügung.<br />
* Genosse Dietze dankte den Handwerkern, die im letzten Jahr die Restaurierung durchführten: Peter Ruschke, Horst Kothke und Dieter Folgmann von der PGH Farbe und Glas Bad Doberan, Maurermeister Wolfgang Busch, Kunsthandwerker Gustav Schnippering Tapeziermeister Franz Sengebusch und Tischlermeister Wilfried Stern. * * Ihre Arbeit wurde mit Auszeichnungen und Ehrenurkunden gewürdigt.<br />
* Der Dank galt auch dem Restaurator Walter Bleisch aus Hagenow, der die Restaurierung fachkundig leitete.<br />
* Die Aufgabe war nicht einfach, viele ungewohnte Arbeiten mußten durchgeführt werden. Manche Aufgabe flößt schon durch ihren Umfang Respekt ein. So waren z. B. die Arkanthusblätter, ein Element der vielförmigen Stuckdekoration, teilweise zu erneuern, mit Blattsilber zu belegen und mit Goldlack zu überziehen.<br />
* Die Feierstunde, die von Künstlern des Volkstheaters Rostock umrahmt wurde, klang mit einem herzlichen Beifall aus, welcher derer erfolgreichen Restaurierung und den Gestaltern des Abends gleichermaßen galt. <br />
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[[Datei:Doberan Z29.PNG|500px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan R Bild Gläfke.PNG|500px|zentriert|thumb|ChorCandidat Glävecke links ? 1833]]<br />
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'''Grüne Jalousien verzierten das Logierhaus am Kamp'''<br />
* ''(von Peter Gerds - Ostsee-Zeitung, April 1995 - Zeitungsregestensammlung Carl Christian Schmidt/Archiv Münsterverwaltung Bad Doberan)<br />
* Bad Doberan. Der Palais- und Wohnhausbau in Bad Doberan nahm nach der Gründung des Seebades Heiligendamm einen beträchtlichen Aufschwung. Die ersten Gesellschaftsgebäude von dem Baukondukteur Johann Christoph Heinrich von Seydewitz waren das Logierhaus, ein Hotel aus dem Jahre 1793, das Amtshaus sowie Wohnhäuser rings um den Kamp.<br />
* Der Chronist J. C. F. Wundemann beschrieb in dem Buch „ Meklenburg in Hinsicht auf Kultur, Kunst und Geschmack" recht ausführlich das Logierhaus: „Das Gebäude ist von Holz und grau angestrichen; übrigens ganz einfach und ohne Verzierung. An der Vorderseite sind alle Geschosse von außen mit grün angestrichenen Jalousien versehen, welche die Ansicht dieses Gebäudes sehr heben, und übrigens wider die Strahlen der Sonne zur großen Bequemlichkeit dienen." <br />
* Wundemann erläuterte dann das Innere des Hauses mit einem Tanz- und einem Speisesaal sowie dem Saal, der „dem Spielgotte gewidmet ist". Im Tanzsaal bot ein auf hölzernen Säulen ruhender Chor Platz für ein Orchester. Hier versammelten sich zum Speisen und Vergnügen bis zu 200 Damen und Herren. <br />
* Im Sommer 1799 gab es eine höchst interessante Begebenheit. Vor Warnemünde war eine russische Fregatte vor Anker gegangen, die einen Teil der kostbaren Aussteuer der Großfürstin Helena Paulowna aus Sankt Petersburg überbrachte. Eine große Gesellschaft aus Schwerin und Doberan besichtigte das Schiff.<br />
* Danach ging es für viele Gäste zurück zum Logierhaus nach Doberan. Wundemann bemerkte zu dem Haus weiter: „Die obern Geschosse sind gänzlich zu Logis für Fremde eingerichtet, und die Zimmer mit allem, was zum Bedürfniß und zur Bequemlichkeit der Gäste gehört, sehr wohl versehen." Ein Jahr später kam der Erbprinz Friedrich Ludwig von Mecklenburg-Schwerin zum ersten Mal mit seiner jungen Gemahlin Helena Paulowna nach Doberan. Sie erregte wegen ihrer Schönheit allgemeine Bewunderung.<br />
* Die Zahl der Gäste aus Europa nahm zu, so waren hier Dänen, Schweden, Engländer, Russen, Holländer, Ungarn, Franzosen und Italiener begeistert von Doberan und Heiligendamm. Das damals berühmte „Journal des Luxus und der Moden" würdigte das erste Seebad in höchsten Tönen. <br />
* Um das Logierhaus zu entlasten, wurde durch den Nachfolger von Seydewitz, den Baumeister Carl Theodor Severin, 1802 das Salongebäude errichtet; heute Sitz der Kreisverwaltung. Das war aber nach der Zeit, als Wundemanns Buch erschien.<br />
* Der Chronist erwähnte auf dem Kamp ein geräumiges Zelt, daß den Scheibenschützen als Aufenthaltsort diente oder auch zu einer Tasse Tee einlud. „Das Scheibenschießen geschieht hier vermittelst eines, an einer 86 Fuß hohen, oben mit einer gebogenen Stahlfeder versehenen Stange mit einem lange Reife befestigten Vogels aus Holz, der mit Bley gefüllt ist." <br />
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[[Datei:Doberan Z13.PNG|500px|zentriert]]<br />
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'''Marschall Vorwärts sprengte die Bank.''' <br />
*''Vor 175 Jahren weilte Blücher in Doberan'' <br />
* ''(von Dr. Helge Rewaldt - Ostsee-Zeitung, Oktober 1991 - Zeitungsregestensammlung Carl Christian Schmidt/Archiv Münsterverwaltung Bad Doberan)''<br />
* Gebhard Leberecht Blücher als gebürtiger Rostocker hat Mecklenburg stets als sein Vaterland angesehen. Mit besonderer Freude nahm er deshalb im Jahre 1816 eine Einladung von Friedrich Franz I. zu einer Kur in Doberan an.<br />
* Dieser Besuch versprach noch positive Nebeneffekte: Viele Neugierige, die den Helden der Freiheitskriege einmal ganz aus der Nähe sehen wollten, würden den Badebetrieb beleben, und auch das Image des Großherzogs würde gewinnen.<br />
* Über Blüchers Besuch heißt es in einem bisher ungedruckten Text eines Zeitgenossen: „Am 7ten August wurden Se. Durchlaucht, der Fürst Blücher von Wahlstadt, von Sr. Königlichen Hoheit, dem Großherzog, sehr huldreich mit Umarmung empfangen und im Palais aufgenommen.<br />
* Am 8ten brannten zu Ehren des Fürsten Blücher auf dem Kamp über 12 000 Lampen, und mehrere Transparente verherrlichten dessen Siege, Wappen etc. <br />
[[Datei:Dob656.PNG|200px|zentriert]]<br />
* Die Witterung war sehr günstig. Im Schauspielhaus wurde zuerst „Mecklenburg“ (ein Festspiel für Blücher), dann „Die beiden Schildwachen“ gegeben. Herr Capellmeister Schuppanzigh aus Wien gab mehrere Concerte.<br />
* Der Fürst von Wahlstadt, an Wagen und Gewinnen gewöhnt, fand Vergnügen am Hasardspiel und hatte am I9ten August die Freude, die Bank zu sprengen. Am 1ten September reisten Se. Durchlaucht wieder ab." <br />
* Für 1817 war eine Wiederholung des Kuraufenthaltes geplant, woraus jedoch nichts wurde. In seiner ungeschminkten Art und in seiner unnachahmlichen Rechtschreibung begründet Blücher seine Absage in einem Brief an den Großherzog: <br />
* „Sie sind so unbegrentz gnädig, daß ich in dieser Stunde abreiste, um Ihnen den allergehorsamsten und inigsten Danck persöhlig dahrzubringen, wen nicht unzubeseittigende Hindernisse mich hir zurückhielten. ich habe Güter gekauft und verkauft, welche gerade jetzt von mich übergeben und übernomen werden, dazu habe ich ein großen Bau angefangen, der zur Ernte vollendet sein muß, kurtz, mein Geschick verurteilt mich, dieses Jahr ein Mist-Vincke zu sein. Mit meinem Denken bin ich vihl bey Ihnen in Doberan, und die libevolle Ahrt, womit Sie, gnedigster Herr, die hübschen jungen Dames zu gewinnen wissen, steht mich lebhaft vor Augen. <br />
* Meine Frau und noch immer kranke Schwigertochter, die trostloß sind, daß auß unserer Reiße nach Doberan nichts werden kann, habe ich in Karlsbad gelassen, in diesem Bade bin ich 22 Tage gewesen und habe vihl Wasser verschluckt, aber sie krigen mich da nicht wider; nachdehm ich in Doberan Empfenger so viller Gutte und Wolwollen des besten Fürsten geworden , sind mich alle Bähder zuwider." <br />
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[[Datei:Dob922.jpg|500px|zentriert]]<br />
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'''Altes Kurhaus in neuem Glanz'''<br />
* ''( Ostsee-Zeitung, April 1987 - Zeitungsregestensammlung Carl Christian Schmidt/Archiv Münsterverwaltung Bad Doberan)''<br />
* Ein neues, altes Kleinod der Kreisstadt Bad Doberan ist seit einigen Tagen am Kamp wieder Anziehungspunkt für Einwohner und Gäste.<br />
* Der von 1793 bis 1796 durch den Baumeister Johann Christoph Heinrich von Seydewitz erbaute Fachwerkbau diente schon seinerzeit als Logierhaus und ist nun als attraktives Hotel nach dreijähriger Rekonstruktion wiedererstanden. Die Hülle des denkmalgeschützten Gebäudes, die mit Akribie und handwerklichem Können originalgetreu wiederhergestellt wurde, birgt jetzt ein modernes Innenleben, in dem bis zu 90 Hotelgäste Quartier finden. Restaurant und Bar bieten insgesamt 88 Besuchern Platz, und auch im Jagdkeller mit 28 und der Mokkabar mit 24 Plätzen kann man sich in die gastronomische Obhut der überwiegend jungen Mitarbeiter begeben.<br />
* Großen Anteil daran, daß das Haus schön wie nie zuvor wieder Gäste empfangen kann, haben die Werktätigen der ZBO Kröpelin, deren Haupttechnologe Egon Krüger mitverantwortlich war für das gesamte Baugeschehen. <br />
*Viele Künstler des Kreises gestalteten die Einrichtung mit. Wünschen wir Hotelleiter Reinhard Faick und seinen 90 Mitarbeitern allzeit zufriedene Gäste.OZ/A. Weser Fotos: OZ, H. Klonowski<br />
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'''Erbe des Kurhauses kehrte jetzt in sein Geburtshaus zurück'''<br />
* ''( Ostsee-Zeitung, September 1991 - Zeitungsregestensammlung Carl Christian Schmidt/Archiv Münsterverwaltung Bad Doberan)''<br />
*''Bald auch mit Biedermeier-Sofa und französischen Tapeten''<br />
* Doberaner können sich noch gut an die umfangreichen Rekonstruktionsarbeiten des Kurhauses erinnern.<br />
* Erst wenige Jahre her, soll dieses altehrwürdige Gebäude nun bereits wieder neuen Schliff erhalten. „Das Haus befindet sich zwar in einem sehr guten baulichen Zustand, aber für westliche Ansprüche nicht ausreichend", meint dazu der Besitzer und juristischer Geschäftsführer, Dr. Horst Metz. <br />
* Der Jurist aus den Altbundesländern, der seit zwei Jahren im Marketingbereich tätig ist, nennt sich seit 1. September Doberaner Bürger. Und er hat ein gutes Recht dazu; Erblickte er doch 1949 im Doberaner Kurhaus das Licht der Welt. Der Vater, Werner Metz, war seit 1946 Besitzer des Kurhauses, wurde aber innerhalb der „Aktion Rose" enteignet.<br />
* In diesem Jahr nun, genau am 1. Juni, ging das Haus an die Erbengemeinschaft zurück. Die beiden Söhne einigten sich gütlich und teilten die Erbengemeinschaft. Grundstücke und ein Ausgleich gingen an Klaus Metz. Dr. Horst Metz übernahm das Hotel.<br />
* „Ich möchte das Haus sanieren und es dann den Mitarbeitern zur Verfügung stellen." Bis dahin wird eine westdeutsche Privatinvestorengruppe jedenfalls eine Menge hineinstecken in das alte Gemäuer.<br />
* Das Hotel wird am 1. November schließen und - man höre und staune - am 31. Dezember wieder eröffnen. Dann soll es in den Farben blau/weiß erstrahlen.<br />
* Drei Doberaner Bauunternehmer! werden das Gebäude im Stil des 18. Jahrhunderts umbauen, als Teil einer Romantik-Hotelkette.<br />
* Daß dies auch alles rechtens geschieht, dafür soll Klaus Henke aus Börgerende sorgen - ein Profi in Sachen Projektierung und Denkmalpflege unseres Kreises.<br />
* Vorgesehen ist, die Terrasse wieder aufzumauern und den Mittelteil wieder zu verglasen. Parkett, französische Stiltapeten und ein Biedermeier-Sofa sind nur einige Beispiele, wie das Haus nach der Rekonstruktion seine Gäste begrüßen wird. <br />
* 55 Zimmer mit 80 Betten werden im Hotel zur Verfügung stehen. In zwei Restaurants sollen so manche Gaumenfreuden serviert werden. Der Shop wird sich in ein französich-italienisches Bistro verwandeln und die jetzige Rezeption in eine Cafe-Konditorei.<br />
* „Damit möchte ich die Tradition des Vaters fortsetzen, der im Hotel eine eigene Konditorei betrieb", bemerkt dazu Dr. Metz.<br />
* Während das Bistro vor allem für eilige Gäste gedacht sei, solle in den jetzigen Jagdkeller mehr privater Charakter Einzug halten. An eine Vinothek, die nicht ständig geöffnet hat, mit Weinseminaren ist gedacht.<br />
* Die gastronomische Geschäftsführung des Kurhauses hat Christine Pothmann übernommen, eine Gastronomin, die seit einigen Jahren Hotelerfahrung gesammelt hat. Auch 50 Mitarbeiter des Hauses werden weiter beschäftigt.<br />
* In Zukunft ist in einer zweiten Investitionsstufe auch an eine Erweiterung im Hofgelände gedacht.<br />
* Es wird sich also viel tun im Doberaner Kurhaus. Schon jetzt ist Dr. Metz mit der Auslastung recht zufrieden. „60 bis 70 Prozent der Gäste sind Geschäftsreisende. Dazu noch viele Kulturtouristen", bemerkt er. Sicherlich wird das Hotel im nächsten Jahr dann noch mehr Gäste zählen können.<br />
* In der Zwischenzeit wird das Mobilar zu günstigen Preisen an Sozialschwache verkauft. Der Nachlaß aus dem Shop soll Tschernobylkindem zugute kommen. Auch das soll nicht unerwähnt bleiben(Renate Peter)<br />
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'''Nach nur neun Wochen Bauzeit öffnet das Kurhaus-Hotel am Kamp ab morgen wieder seine Pforten'''<br />
* ''(von Werner Geske - Ostsee-Zeitung, April 1992 - Zeitungsregestensammlung Carl Christian Schmidt/Archiv Münsterverwaltung Bad Doberan)''<br />
''Das Aschenputtel verwandelte sich in eine Schöne''<br />
* BAD DOBERAN. „Ostern wollen wir wieder öffnen!", dieser Wunsch, den Dr. Horst Metz, Besitzer des Kurhaus-Hotels seit Sommer 1991, bei Baubeginn am 5. Februar '92 äußerte, geht nun in Erfüllung. Nach nur zweieinhalb Monaten zeigt sich jetzt der Seydewitz-Bau am Kamp außen und innen wie neu.<br />
* Noch zu DDR-Zeiten wurde er mit großem Aufwand und auf Drängen einer Bürgerinitiative vor dem völligen Verfall gerettet. Nun machte sich unter marktwirtschaftlichen Bedingungen eine architektonische, funktionale und niveaumäßige Aufwertung des Hauses im Rahmen des von Baumeister Severin geschaffenen Ensembles erforderlich.<br />
* „Wir wollen auch künftig dem Ruf, erstes Haus am Platze zu sein, gerecht werden. Deshalb war dieser schnelle, doch denkmalpflegerisch äußerst verantwortungsvoll durchgeführte Umbau notwendig.<br />
* Drei Sterne für ein solches Haus werden eben nicht verschenkt", betont Dr. Metz. 300 000 DM hat er deshalb allein für denkmalpflegerische Aufgaben am Gebäude verwandt. Und Metz unterstreicht, daß dabei in allen Fragen Einvernehmen mit den Verantwortlichen für Denkmalschutz von Stadt und Kreis bestand.<br />
* Verwunderung löste die Rekonstruktion dennoch bei manchem Doberaner aus. Der ungewohnte weiße Anstrich des Hauses, der das Fachwerk kaum noch erkennen läßt, sorgt wohl mit für den meisten Gesprächsstoff.<br />
* Dr. Frank Mohr, Chef eines Architekturbüros in Rostock, das für die denkmalpflegerische Gestaltung mit verantwortlich zeichnete, gibt Erläuterungen: „Das Haus trägt sowohl barocke, wie auch klassizistische Züge. An beide Stilrichtungen wäre anzuknüpfen möglich gewesen." Im Dreigestirn Palais, Salongebäude und Logierhaus entschied man sich bewußt für den von Severin bevorzugten Klassizismus. Deshalb auch die, trotz farblicher Nuancen, einheitlich weiß gestaltete Fassadenfront unter Zurückdrängung des in unserer Region untypischen Fachwerks.<br />
* Nachdem ursprünglich das längst abgerissene Theater den baulichen Komplex abgerundet hatte, war die architektonische Aufwertung des einstigen Logierhauses, nach Auffassung Dr. Mohrs, überfällig. Dazu zählte ebenso, daß die unpassenden Zutaten der Rekonstruktion von Mitte der 80er Jahre wieder verschwanden. Abschied von Feldsteinwand am Giebel, Terrassentüren und Terrasse mit Brüstung und Überdachung. Sünden der Vergangenheit, die sich relativ schnell beseitigen ließen. <br />
* Problematischer gestaltete sich dagegen die Umgestaltung des Inneren. Klaus Henke, Geschäftsführer der Bad Doberaner Hanseprojekt GmbH, dessen Unternehmen für Entwurf, Planung und Bauüberwachung verantwortlich zeichnete, erläutert Grundgedanken des Umbaus: „Dem Wunsch des Auftraggebers, auch bei der Innengestaltung an klassizistische Traditionen anzuknüpfen, folgten wir ebenso wie dem Verlangen, den Bau auf modernen Hotelbetrieb umzurüsten."<br />
* Dazu mußten vor allem die Hotelzimmer, die Gaststättenräume und der Küchentrakt sowohl funktional als auch vom Niveau vollständig erneuert werden. Allerdings bereitete dabei der Mittelteil des Hauses, der beim Umbau 1984 bis 1987 als massiver Betonkörper entstand, etliche konstruktive Probleme.<br />
* Dennoch benötigte die Bad Doberaner Hanseprojekt nur sieben Wochen von der Aufgabenstellung durch die Dr. Metz Kurhaus KG bis zur Einholung der Angebote von Baubetrieben. Neun weitere Wochen vergingen, in denen unter der Generalauftragnehmerschaft der Baugesellschaft Wismar gemeinsam mit Subunternehmen, vorrangig aus der Stadt und dem Kreis Bad Doberan, das Werk vollendet wurde.<br />
* Kein Wunder, daß Dr. Metz des Lobes voll ist über die Arbeit der an dieser 3-Millionen-DM-Investition Beteiligten. <br />
* Dabei galt das Augenmerk besonders der Erweiterung der Gästezimmer auf 53, dem Einbau neuer Sanitär-, Elektro- und Lüftungstechnik. Um mehr Platz für höheren Komfort zu gewinnen, wurde z. B. das Dachgeschoß, das vorher Personalräume beherbergte, für Hotelzimmer erschlossen. Die für ein Hotel normalerweise untragbaren Gemeinschaftsduschen auf den einzelnen Etagen verschwanden. Der so gewonnene Platz wurde für neue Zimmer genutzt, in denen Dusche und Toilette zum normalen Standard gehören.<br />
* Doch nicht nur in den geschmackvoll, natürlich im klassizistischen Stil eingerichteten Zimmern und Appartements soll sich ab Karfreitag der Gast wohlfühlen. * Im Erdgeschoß des Kurhaus-Hotels erwarten den anspruchsvollen Gast nunmehr die gediegen eingerichteten Gaststätten „Severin" und „Seydewitz". Hommage an Doberans bedeutende Baumeister.<br />
* Aus dem grauen Aschenputtel am Kamp nur neun Wochen Bauzeit öffnet das Kurhaus-Hotel am Kamp wie es der Hanseprojekt Chef kürzlich formulierte, ist nun ein Schmuckstück geworden. Denn dazu steht auch der Architekt Klaus Henke: Bad Doberan kann nur vom höheren Niveau leben.<br />
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'''Hotel in Bad Doberan feiert 225 Jahre'''<br />
''* Hotel Friedrich Franz Palais wird seit 2017 renoviert und saniert! Zwei Säle und insgesamt 80 Zimmer sollen entstehen(von Anja Levien - Ostsee-Zeitung, Januar 2020 - Zeitungsregestensammlung Carl Christian Schmidt/Archiv Münsterverwaltung Bad Doberan))''<br />
* Bad Doberan. Einen Schritt in die Vergangenheit machen die Gäste des Hotels Friedrich Franz Palais, wenn sie es betreten. Antike Möbel stehen in vier neu hergerichteten Salons im Erdgeschoss, Kronleuchter hängen von den Decken, das Foyer ziert ein neuer Kamin. In der ersten Etage sind die Zimmer renoviert, jedes mit anderen historischen Möbeln ausgestattet, im zweiten Stockwerk sind die Bauarbeiten noch im Gange.<br />
* Seit Rolf Elgeti das Großherzogliche Logierhaus aus dem Jahr 1795 2017 gekauft hat, wird es saniert und renoviert-bei laufendem Betrieb. Dafür verantwortlich ist Dr. Heinz-Jürgen Beuter.<br />
* Er kennt das Hotel, war hier von 2010 bis 2013 bereits Chef. Als Rolf Elgeti das Hotel vom bisherigen Eigentümer Germania Epe AG kaufte, holte er sich den Hotelentwickler ins Boot. Beuter war auch für die Entwicklung des Prinzenpalais in Bad Doberan zuständig. Sein Ziel für das Hotel Friedrich Franz Palais: vier Sterne. <br />
''Zu Gast beim Großherzog'' <br />
* „Das ist hier ein historisches Ensemble, das erste Hotel an der Ostseeküste. Wenn es wiederhergestellt ist, soll es seinen eigenen Anreiz auf die Gäste ausüben. Der Gast soll das Gefühl haben, er ist beim Großherzog zu Gast", sagt Heinz-Jürgen Beuter.<br />
* Großherzog Friedrich Franz I. ließ das Logierhaus 1795/96 erbauen, 1796 gastierte der erste Badegast. Nach der Sanierung des Haupthauses und der beiden historischen Seitenflügel, die derzeit nicht genutzt werden, soll das Hotel 80 Zimmer zählen, darunter 20 Suiten. „Die Suiten sind thematisch ausgerichtet nach den Kindern des Großherzoges", erläutert HeinzJürgen Beuter. So entspricht eine der Tochter Charlotte Friederike als dänische Erbprinzessin und ist mit originalen Möbeln aus dem dänischen Königshaus eingerichtet.<br />
* „Wir wollen die Historie nachempfinden", sagt Heinz-Jürgen Beuter, stellt aber auch klar, dass der Gast auf Modernität nicht verzichten muss. „Klar gibt es ein modernes Bad und einen Fernseher, aber das Zimmer ist mit antiken Möbeln ausgestattet." Schrank, Sekretär, Spiegel- alles seien Unikate. <br />
''Bäder wurden saniert'' <br />
* Seit 2017 ist im Hotel schon einiges passiert. Das gesamte Rohrleitungssystem sei erneuert, die Bäder modernisiert, Treppenhäuser als Fluchtwege eingebaut worden. Die meisten Zimmer sind bereits mit neuen Möbeln ausgestattet. Im Erdgeschoss wurden die Salons geschaffen und die drei Gasträume ausgebaut.<br />
* Es ist der dritte Winter, in dem umgebaut wird. Zwei Jahre, schätzt Heinz-Jürgen Beuter ein, wird es noch dauern, bis die Bauarbeiten abgeschlossen sind. Unter anderem soll das Logierhaus noch neue Fenster bekommen und die beiden Flügel - die Fachwerkhäuser zu beiden Seiten des Hotels - ausgebaut werden. Mit dem Südflügel soll es in diesem Jahr losgehen, noch fehlt die Baugenehmigung. Hier sollen nicht nur Zimmer entstehen, sondern auch ein großer Saal. Ein Saal für 150 Gäste ist geplant.<br />
* In einem Anbau auf dem Hof ist ein weiterer Saal für 150 Gäste geplant, im nördlichen Fachwerkhaus mit den sechs Gewölben im Keller soll eine „Vinotheca" entstehen. Die Gebäude sollen mit einem Wandelgang aus Glas verbunden werden, kündigt Heinz-Jürgen Beuter an.<br />
* Das 225-jährige Bestehen soll in diesem Jahr gefeiert werden. „Wir feiern uns selbst, aber auch mit den Doberanern." Die Veranstaltungen sollen über Bad Doberans Grenzen hinaus ausstrahlen. „Wir wollen dokumentieren, es lohnt sich, nach Bad Doberan zu kommen." So sind Konzerte und Feiern im Festsaal der Kreisverwaltung geplant, auf dem Kamp soll es am 9. Mai ein Oldtimertreffen geben, am 12. Juni Spielmannszüge aus der Region auf dem Kamp spielen, am 4. Juli hier die Chöre singen und am25.Juli ein weißes Picknick veranstaltet werden.<br />
''Das Logierhaus'' <br />
* 1795/96 wurde das Logierhaus an der heutigen August-Bebel-Straße in Bad Doberan für die Gäste des Großherzogs Friedrich Franz I. erbaut, der mit Heiligendamm das erste deutsche Seebad schuf. Der repräsentative spätbarocker Fachwerkbau wurde nach dem Entwurf von Johann Christoph Heinrich von Seydewitz erbaut. Im 19. Jahrhundert war das Logierhaus Treffpunkt des Hochadels und Sitz der Doberaner Spielbank.<br />
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</gallery></div>PeterBeckerhttps://www.ortschroniken-mv.de/index.php?title=Die_Stadt_Bad_Doberan_und_ihre_Geschichte&diff=108167Die Stadt Bad Doberan und ihre Geschichte2024-03-10T15:18:20Z<p>PeterBecker: /* Kur- und Bäderwesen, Tourismus, Sport, historische Bauten */</p>
<hr />
<div>* [[Doberan (Bad)]]<br />
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===Herkunft und erste Erwähnung von Doberan===<br />
====Besiedlung====<br />
[[Datei:Doberan Einwohner.PNG|400px|zentriert]]<br />
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=====Einwohnerentwicklung=====<br />
<br />
===Schulen/Bildungswesen===<br />
====Bürger/Stadtschulen====<br />
<br />
'''Geschichte der Schulen Doberans'''<br />
'''Aus der Geschichte von Bad Doberan und Heiligendamm''' <br />
* (von Peter Gerds - Ostsee-Zeitung, März 1997 - Zeitungsregestensammlung Carl Christian Schmidt/Archiv Münsterverwaltung Bad Doberan) <br />
* ''„Ohrfeigen ist strenge untersagt"'' <br />
* (In einer alten Schulordnung aus dem Jahr 1841 geblättert) <br />
* Bad Doberan. In der „Schulordnung für den Flecken Doberan" von 1841, die in der Universitätsbibliothek Rostock vorliegt, ist über den Abschnitt Schulzucht und Erziehung auch genau festgelegt worden, welche Strafen nach dem Gesetz angewendet werden durften. <br />
* Nach einem Verweis, erst unter vier Augen, dann vor der ganzen Klasse, der darauffolgenden „Absonderung des Schülers von den übrigen", dem Nacharbeiten und Nachsitzen kam erst die körperliche Züchtigung, mit einem „Stäbchen“, wie geschrieben steht. Das Austeilen von Ohrfeigen war streng untersagt. <br />
* Sollte es jedoch einmal anders kommen und ein Lehrer sich vergessen, so machte der Schulvorstand Anzeige. „Auch dem Vater oder Vormunde des verletzten oder mißhandelten Kindes steht es frei, sich an die Regierung zu wenden, welche dann entweder ein Disciplinarverfahren oder eine gerichtliche Untersuchung verfügen wird."<br />
* Gehorsam und Ehrerbietung, Ordnung, Aufmerksamkeit, Fleiß, Reinlichkeit, Verträglichkeit, Wahrhaftigkeit, Schamhaftigkeit und Anstand sowie Bedächtigkeit waren zehn Gesetze für die Schüler.<br />
* Unter Verträglichkeit hieß es: „Necke, schlage und stoße deine Mitschüler nicht, meide jede gehässig Angeberei, lebe mit Allen in Frieden und Freundschaft, hilf und diene gern jedem, wenn du ihm mit irgend etwas auf erlaubte Weise helfen kannst." <br />
* Wenn ein Schüler die erste Klasse mit 13 oder 14 Jahren in Doberan verließ, dann hatte er sich gründlich auf die Konfirmation vorbereitet, war mit Katechismus und dem hauptsächlichen Inhalt der biblischen Bücher vertraut. Neben dem Lesen war es der deutsche Sprachunterricht, der die Kinder mit ihrer Muttersprache vertraut machen und sie in die Theorie der Sprache einführen sollte.<br />
* Im Fach Rechnen wurde die Bruchrechnung beendet und mit der „Lehre von den Proportionen“ begonnen. Bei der Geometrie war vorgegeben: „Alle diejenigen Sätze sind in ihren Folgerungen mit besonderer Ausführlichkeit durchzunehmen, welche eine Anwendung im Leben finden, und was Handwerker zur Ausübung ihres Geschäftes bedürfen."<br />
* Im Fach Weltkunde ging es hauptsächlich um die Geographie Europas und um Biografien berühmter Männer, „durch deren Wirken die Völker zu bedeutenderer Entwickelung geführt werden", Ferner gab es Zeichnen,- Schreiben und Gesang. <br />
* Vergessen wurde natürlich nicht der Passus über die Eltern und deren Pflichten in Beziehung auf die Schule, und recht umfangreich waren zudem die Aufgaben der Schulbehörden gefaßt. Großen Wert legte man dabei auf einen ordentlichen Zustand und die Erhaltung des Schulgebäudes(PETER GERDS)<br />
<br />
<br />
<br />
'''Aus der Bad Doberaner Schulgeschichte (Folge 12)'''<br />
* (von Hermann Langer - Ostsee-Zeitung, Februar 1997 - Zeitungsregestensammlung Carl Christian Schmidt/Archiv Münsterverwaltung Bad Doberan) <br />
* ''Vom Aufstieg und Fall der Stadtschule zur Nazizeit''<br />
* „Jugend bedeutet immer Zukunft", schrieb 1938 der Regionalhistoriker Sebastian Heißel. Er würdigte die Maßnahmen des Nationalsozialismus zur „Neugestaltung“ des Volksschulwesens, „sowohl innerlich wie äußerlich". <br />
* Zu diesem Zeitpunkt war an der Stadtschule die Zahl der Schulkinder von 550 im Jahre 1933 auf 617 angestiegen. Zur inneren „Neugestaltung" gehörten z. B. die Wiedereinführung der autoritären Schulverwaltung, der Übertritt der Mitglieder des Lehrervereins in den NS-Lehrerbund und die Erteilung des Unterrichts nach nationalsozialistischen Erziehungsgrundsätzen. <br />
* Am 14. Februar 1936 brachte die „Mecklenburgische Schulzeitung" einen Erfahrungsbericht des neuen Rektors, nach dem in allen Fächern einschließlich Religion die Notwendigkeit des Luftschutzes behandelt wurde.<br />
* Am 30. Januar war anläßlich des Jahrestages der „Machtübername" die zum Preis von 37,60 RM erworbene HJ-Fahne gehißt worden, weil jetzt über 90 Prozent der 10- bis 14jährigen dem Jungmädelbund bzw. dem Deutschen Jungvolk angehörten. Auch am Gymnasium und an der privaten höheren Mädchenschule war die Mehrzahl der Schülerschaft von der HJ vereinnahmt. Am 19. März 1937 beging die höhere Mädchenschule ihr 100. Jubiläum.<br />
* Probleme gab es vor allem bei der äußeren „Neugestaltung" der städtischen Volksschule, die wieder einmal aus den Nähten platzte. Der Bürgermeister Karl Heinz Albrecht plante einen Neubau, der auf dem Gelände der ehemaligen Superintendentur zwischen Kamp und Bach errichtet werden sollte. Vorgesehen war auch der Bau einer Fest- und einer Turnhalle. Als Projektant empfahl sich erneut Chefarchitekt Hanns Dustmann, der das Modell für die Adolf-Hitler-Schule in Heiligendamm entworfen hatte. Doch aufgrund der Kriegsvorbereitungen, die immense finanzielle Mittel verschlangen, mußte das Projekt immer wieder verschoben werden. <br />
* Im Krieg schrumpfte die Schulkapazität immer mehr zusammen, während die Zahl der Schüler durch den Zuzug von Rostocker Kindern aus bombengeschädigten Familien zunahm. So mußten von Mai bis Oktober 1942 das Hauptgebäude der Stadtschule einem Stab der Flak zur Verfügung gestellt werden.<br />
* Vergeblich forderten Stadt und Schule immer wieder den Neubau. Zusätzlich bezogene Räume im Großherzoglichen Palais und die Schaffung neuer Klassenräume im Hintergebäude des Prinzenpalais reichten nicht mehr aus. Da auch das Gebäude der höheren Mädchenschule von der Wehrmacht belegt worden war, mußte der „Notstand" erklärt werden.<br />
* Bis 1944 wuchs die Stadtschule „auf einige 30 Klassen" an, wie ein Augenzeuge berichtete, mußten doch auch Flüchtlingskinder aus dem Osten aufgenommen werden.<br />
* Schließlich wurde sie in eine Knaben- und eine Mädchenvolksschule geteilt, die von Rektor Friedrich Bauch bzw. von Konrektor Walter Kittmann, Ortsgruppenleiter der NSDAP, geleitet wurden.<br />
* Nachdem im Januar 1945 die Schulen wegen der Belegung durch Flüchtlinge geschlossen worden waren, wurde der Unterricht im März und April noch einmal provisorisch aufgenommen. Doch jetzt gerieten auch sie in den Sog des untergehenden 3. Reiches, das die Zukunft der Jugend skrupellos aufs Spiel gesetzt hatte.<br />
'''Doberans Schulen:'''<br />
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<br />
====Das Gymnasium Fridericum Francisceum====<br />
* [[Doberan (Bad) - Das Gymnasium Fridericum Francisceum|Das Gymnasium Fridericum Francisceum]]<br />
<br />
===Wirtschaft===<br />
<br />
====Gewerbe im 19.Jh.====<br />
<br />
<br />
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[[Datei:Dob801.PNG|500px|zentriert]]<br />
<br />
'''Landmaschinen aus Doberan'''<br />
<br />
'''Sechs Landmaschinen aus Bad Doberan''' <br />
* ''Eine Dreschmaschine mit Roßwerk und andere Geräte aus der Werkstatt Kähler''<br />
*(von Dr. K. Havemann - Ostsee-Zeitung, Juli 1983 - Zeitungsregestensammlung Carl Christian Schmidt/Archiv Münsterverwaltung Bad Doberan) <br />
<br />
* Im Zusammenhang mit dem 200. Geburtstag des Agrarwissenschaftlers Johann Heinrich von Thünen erwähnten wir die Maschinenausstellung, die als Bestandteil der 5. Versammlung deutscher Land- und Forstwirte in Doberan vom 1. bis 9. September 1841 organisiert wurde.<br />
* Auf dieser Ausstellung zeigte auch ein Maschinenbauer Kaehler oder Kähler (der Name wird in den Dokumenten unterschiedlich geschrieben) aus Doberan verschiedene Maschinen. <br />
* Kähler stellte unter anderem eine „Dreschmaschine“, eine „Korn-Säemaschine“, eine „Häckerlingsmaschine“ und eine „Kornreinigungsmaschine“ aus. Die Dreschmaschine war für kleinere Bauernbetriebe gedacht, sie konnte mit einem Pferd betrieben werden, wozu ein sogenanntes Roßwerk diente.<br />
* Es wird in dem amtlichen Bericht über die 5. Versammlung darauf hingewiesen, daß „in der Werkstatt des Herrn Kähler am Cröpeliner Wege“ ein weiteres Roßwerk zu besichtigen war.<br />
* Die Tatsache, daß ein Doberaner Maschinenbauer 1841 sechs verschiedene Maschinen auf einer Ausstellung zeigte, läßt die Vermutung zu, daß der russische Schriftsteller Nikolai Leskow (1831 — 1895) nicht von ungefähr über einen Ingenieur Hugo Pektoralis schrieb, der zusammen mit nach Rußland eingeführten Landmaschinen nach dort kam und aus dem kleinen mecklenburgischen Städtchen Doberan stammen sollte. So steht es jedenfalls in der Erzählung „Der eiserne Wille“, in der die Lebensgeschichte des Hugo Pektoralis erzählt wird.<br />
* Auf der Maschinenausstellung waren auch mehrere Pflüge zu besichtigen, unter anderem ein nach Entwürfen und Vorstellungen J. H. v. Thünens verbesserter mecklenburgischer Haken. Über diesen Haken heißt es in einem vorläufigen Bericht: „Der außerdem probierte Hakenpflug des Herrn Dr. v. Thünen ist bekannt wegen seiner sorgfältigen Construction und seiner guten Leistung. Er liefert eine reine, breite, gelockerte, gut umgelegte Furche, geht aber nur über eine Hand und muß mit Sorgfalt gestellt werden.“ Zur Enttäuschung seines Erfinders hat sich der „Thünensche Haken“, wie diese Konstruktion bezeichnet wurde, nicht durchsetzen können. Er wurde durch die Pflüge, die weit bessere Eigenschaften hatten, verdrängt. In den Bauernwirtschaften Mecklenburgs hat sich der „Mecklenburger Haken“ noch bis nach 1945 als Gerät zur Bodenbearbeitung erhalten. Er wurde vor allem wegen seiner guten Eigenschaf ten bei der Bodenlockerung bevorzugt.<br />
* In Bad Doberan steht in einem Vorgarten in der Beethovenstraße noch solch ein gut erhaltener und gepflegter Haken, fast wie zu einer Ausstellung aufbereitet, der eine Vorstellung von den damaligen Bodenbearbeitungsgeräten vermittelt.<br />
<br />
<br />
[[Datei:Dob649.PNG|300px|zentriert]]<br />
====Klein- und mittelständische Unternehmen/Handwerk====<br />
<br />
=====Glashäger Mineralquellen=====<br />
<br />
* [http://www.glashaeger.de/ueber-glashaeger/ http://www.glashaeger.de/ueber-glashaeger]<br />
<br />
'''Kurzchronik „Glashäger“''' (Quelle: Sens, Hofstädter, unveröff. Manuskript zum Buch "Glashäger")<br />
<br />
* '''1906''' Hans von Blücher, Pächter der Landesdomäne Hof Glashagen, ließ im Quellental Bohrungen zur Gewinnung von Mineralwasser vornehmen.<br />
* '''1908''' Gründung der Gesellschaft Mineralquelle Glashagen GmbH Doberan <br />
* '''1908''' Errichtung einer 3,5 Km langen unterirdischen Kupferleitung vom Quellental nach Doberan zum heutigen Firmensitz.<br />
* '''1910''' Erfolgreiche Anmeldung von „Glashäger Mineralwasser“ als Warenzeichen beim Kaiserlichen Patentamt<br />
* '''1914-1918'''(1. Weltkrieg) verstärkte Exporttätigkeit und Belieferung von Lazaretten<br />
* '''1939-1945'''(2. Weltkrieg) Mehrere Änderungen von Gesellschafterstrukturen der Glashäger Mineralquellen G.m.b.H mit dem Hauptanteil der Gerolsteiner Sprudel K. G.<br />
* '''1945''' „Glashäger“ zunächst treuhänderisch und später unter Zwangsverwaltung der Stadt Bad Doberan unterstellt.<br />
* '''1950''' Übertragung der Treuhänderschaft von der Stadt Bad Doberan auf den VEB Rostocker Brauerei (VEB Mahn & Ohlerich Rostock)<br />
* '''1950''' „rechtskräftige“ Verstaatlichung und Überführung in „Volkseigentum“ <br />
* '''1968''' Gründung des „VEB Getränkekombinat ‚Hanseat’ Rostock“ mit Eingliederung des VEB Rostocker Brauerei als Stammbetrieb und dem Betriebsteil Glashäger Mineralquellen Bad Doberan <br />
* '''1982''' Inbetriebnahme der Neubauanlagen und fünf neuerTiefbrunnen<br />
* '''1988''' Wechsel zum VEB Greifenquell Rostock<br />
* '''1990/91''' Glashäger Brunnen GmbH wird Tochterunternehmen der Gerolsteiner Brunnen GmbH & Co. KG<br />
* '''2003''' Übernahme der Geschäftsanteile durch die Brau + Brunnen AG mit Sitz in Dortmund <br />
* '''2005''' Übernahme durch die Hassia Mineralquellen GmbH & Co. KG<br />
<br />
<br />
'''Glashäger Brunnen sprudelt wie nie zuvor''' <br />
''Zurückgekehrter Eigentümer investiert erheblich'' <br />
* (Ostsee-Zeitung, April 1991 - Zeitungsregestensammlung Carl Christian Schmidt/Archiv Münsterverwaltung Bad Doberan) <br />
* BAD DOBERAN (ADN) Wie nie zuvor sprudeln in der Küstenkreisstadt Bad Doberan die traditionellen Glashäger Mineralquellen, Die Gesundheitsgetränke flössen allein im Januar in mehr als 3,5 Millionen Dreiviertel-Liter-Flaschen.<br />
* „Das übertraf alle unsere Erwartungen", sagte Vertriebsleiter Bernd Strätz gestern. <br />
* Richtig in Bewegung geraten ist die Glashäger Naturquelle, seit die rheinländische Gerolsteiner Gruppe 1991 die ursprünglichen Eigentumsverhältnisse wiederhergestellt hat.<br />
* Der Betrieb war vor 42 Jahren entschädigungslos enteignet worden. Der zurückgekehrte Eigentümer hat inzwischen in erheblichem Umfang investiert. Die Absatzplanung sieht in diesem Jahr eine Steigerung um 70 Prozent auf 50 Millionen Füllungen vor.<br />
* Der Marktanteil im Osten beträgt 6,5 Prozent.<br />
* Abgesetzt wird bis nach Schleswig-Holstein und Hamburg.<br />
* Im Stammgebiet Mecklenburg-Vorpommern hält das Unternehmen einen Marktanteil von fast einem Drittel. Inzwischen ist die Glashäger Naturquelle durch zwei 71 Meter tiefe Brunnen zusätzlich angezapft worden.<br />
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Datei:Dob494.jpg|<br />
Datei:Bild 152 sonst.jpg<br />
Datei:Glashäger 1.jpg<br />
Datei:Glash168.jpg<br />
Datei:Glashäger Einweihung.PNG<br />
Datei:Lageplan Mineralwasser Leitung.jpg<br />
Datei:Lageplan Glashäger.jpg<br />
Datei:Brunnen 211.3.1978.jpg<br />
Datei:Glashäger Mineralquellen (001).jpg <br />
Datei:T86.jpg|<br />
Datei:Werbung vor 1914.jpg<br />
Datei:Produktion um 1930 (1).jpg<br />
Datei:Produktion um 1930 (2).jpg<br />
Datei:Einbringung Grundstoff-Tanks 1981 (1).jpg<br />
Datei:Pressekonferenz Glashäger 23. April 1991 (004).jpg<br />
Datei:Pressekonferenz Glashäger 23. April 1991 (005).jpg<br />
Datei:Pressekonferenz Glashäger 23. April 1991 (008).jpg<br />
Datei:Glashäger Sommerfest 1997 (010).jpg<br />
Datei:90 Jahre Glashäger 1998 (001).jpg<br />
Datei:90 Jahre Glashäger 1998 (004).jpg<br />
Datei:90 Jahre Glashäger 1998 (005).jpg<br />
Datei:800 Jahre DBR Glashäger LKW.jpg<br />
Datei:Festschrift 75 Jahre Glashäger 1983 (000.2).jpg<br />
Datei:Festschrift 75 Jahre Glashäger 1983 (000.4).jpg<br />
Datei:GF Rainer Hofstädter (1).jpg<br />
Datei:Advent 2000 (005).jpg <br />
Datei:6.3 Hoher Besuch bei Glashäger 1994.jpg<br />
Datei:Grundsteinlegung Erweiterung August 1993 (001).jpg<br />
Datei:Grundsteinlegung Erweiterung August 1993 (002).jpg<br />
Datei:Grundsteinlegung Erweiterung August 1993 (003).jpg<br />
Datei:Grundsteinlegung Erweiterung August 1993 (006).jpg<br />
Datei:Arbeitsberatung in der Produktion 1960 iger.jpg<br />
Datei:Dob76.jpg|<br />
Datei:T125.jpg|<br />
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Datei:Dob370.jpeg|<br />
Datei:Dob371.jpeg|<br />
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=====Gasanstalt=====<br />
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[[Datei:Dob647.jpg|700px|zentriert]]<br />
=====Handwerk=====<br />
[[Datei:Doberan R Ausst. Baumeister1.PNG|700px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan R Ausst. Baumeister2.PNG|700px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan R Austellung Handwerk.PNG|700px|zentriert]]<br />
'''Metallbau Ott'''<br />
[[Datei:Doberan R Ott Bild.PNG|700px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan R Ott1.PNG|700px|zentriert]]<br />
<br />
'''Dachdecker Klöcking'''<br />
[[Datei:Doberan Z11.PNG|700px|zentriert]]<br />
<br />
====Handel/Banken====<br />
'''Banken'''<br />
[[Datei:Doberan Z49.PNG|700px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan R Sparkasse.PNG|700px|zentriert]]<br />
<br />
<br />
<br />
'''Apotheken'''<br />
*(von Dr. H. Rehwaldt - Ostsee-Zeitung, März 1989 - Zeitungsregestensammlung Carl Christian Schmidt/Archiv Münsterverwaltung Bad Doberan) <br />
[[Datei:Dob761.PNG|700px|zentriert]]<br />
'''„Allens dor“ im Kaufhaus „ALDO“''' <br />
''„Lütt Matten“ wird ein technisches Kaufhaus —Pressekonferenz gab Auskünfte(OZ, Mai 1990)''<br />
* (von Renate Peter - Ostsee-Zeitung, Mai 1990 - Zeitungsregestensammlung Carl Christian Schmidt/Archiv Münsterverwaltung Bad Doberan) <br />
* BAD DOBERAN (OZ) Mittwoch 14.00 Uhr, Schuhfabrik „Lütt Mat.ten“: Pressekonferenz war angesagt. Betriebsleiter Hans Drzymalski, der amtierende ökonomische Direktor Günter Hampel, BGL-Vorsitzender Eckart Schulz und Helmut Stefan aus der Bundesrepublik, der als Leiter des Bereiches Ein-und Verkauf vorgesehen ist, standen Journalisten Rede und Antwort zur Umprofilierung der Schuhfabrik in ein technisches Kaufhaus.<br />
* „Seit Kinderschuhe nicht mehr subventioniert werden, war die Schuhproduktion unrentabel und nicht mehr absatzfähig geworden. Es konnte also so nicht weitergehen. Eine Umstellung auf eine andere Produktion war nicht möglich“, sagte Herr Hampel.<br />
* Was aber weiter? Die Belegschaft entschied — nach Mehrheitsbeschluß wohlgemerkt! „Es ging schließlich darum, möglichst vielen Mitarbeitern von „Lütt Matten 1 Arbeit zu bieten“, betonte Herr Drzymalski.<br />
* So waren viele Ideen und Vorschläge abzuwägen. 13 Varianten wurden geprüft und beraten. Nun ist das Ziel klar: Aus der ehemaligen Schuhfabrik wird ein technisches Kaufhaus mit Namen „ALDO“ — „Alles aus Doberan“ oder „Allens dor“.<br />
* „ALDO“ ist keine Anweisung von irgendwoher, sondern das „Wunschkind“ der Belegschaft. Geburtstermin soll der 2. Juli sein. <br />
* In eigener Regie wollen es die Mitarbeiter schaffen, ohne Beteiligung von HO oder Konsum.<br />
* Erste Umschulungen begannen mit Hilfe der bundesdeutschen Beraterfirma. Am Tag der Pressekonferenz fand z. B. ein erstes Verkaufstraining unter Anleitung eines bundesdeutschen Fachmannes statt.<br />
* Die wirksamste Schule wird aber die Praxis sein. „Der Mut der Belegschaft ist eine tolle Sache und unbedingt unterstützungswürdig“ hob Herr Stefan aus der BRD hervor. Und wir Journalisten hatten wohl alle den Eindruck, daß die Belegschaft in diesem Herrn einem guten und ehrlichen Partner gefunden hat.<br />
* Was wird es nun alles bei „ALDO“ geben? Auf einer Verkaufsfläche von 1100 Quadratmetern werden Waren aus Heim, Technik, Bau angeboten.<br />
: Toaster Geschirrspüler, Mikrowellengeräte. Videogeräte. Waschmaschinen ... Vom Nagel bis zum Brett wird ebenso alles erhältlich sein, wie vom Bügeleisen bis zur modernen Leuchte. Insgesamt werden 10 000 Artikel im Angebot sein. Und die Preise sollen nicht höher als in der BRD liegen. Ein Farbfernsehgerät. 49 cm Bildröhre, wird für 399 DM und ein Videorecorder für 599 DM zu haben sein.<br />
* 1600 Lieferanten stehen zur Verfügung — aus der Bundesrepublik der DDR. aus Asien .. .<br />
* Neben dem Warenangebot soll der Name „ALDO“ auch für Service stehen. Partner für die Übernahme von Serviceleistungen werden gewonnen. An Verbraucheraufklärungen ist gedacht, an Vorführungen z. B. für die Hausfrau u. v. m.<br />
* Für das leibliche Wohl wird eine attraktive Pachtgaststätte in der ehemaligen Betriebskantine sorgen.<br />
* Und an einen Schuhsalon ist gedacht. „Wir haben gute Schuhfabriken und wollen unseren Beitrag leisten, auch den Beschäftigten dieser Werke die Arbeit zu erhalten. Deshalb werden wir in unserem Schuhsalon Schuhe aus DDR-Produktion anbieten“ meinte Herr Hampel.<br />
* „61 Personen werden in das Kaufhaus übernommen, zehn für die Gaststätte, zehn bis zwölf für den Schuhsalon. Fünf Kollegen sind ausgeschieden, sechs gehen in den Vorruhestand. Für elf Kollegen müssen noch Lösungen gefunden werden“, berichtete Herr Schulz den Journalisten.<br />
* Was sich hier so einfach liest, war kein ebener Weg und wird es auch weiterhin nicht sein.<br />
* Wenn gegenwärtig auch die Zufahrtsstraße gebaut wird, so fehlt noch der Parkplatz. Er sollte eigentlich unmittelbar an der F105 liegen. Aber 40 m Abstand zur Europastraße müssen eingehalten werden. Es sei denn, das Ortseingangsschild würde weiter vom Ort entfernt stehen . . . (Ob aus dem Rathaus Hilfe kommt?) <br />
* Und dann ist da noch das Kreditproblem. „Die Kredit-Bank AG in Rostock hemmt uns“ meinten die Vertreter des Betriebes. Die Briefe an die Regierung blieben dazu bisher ohne Antwort.<br />
'''Kaufmannsladen Trost'''<br />
[[Datei:Doberan Z50.PNG|700px|zentriert]]<br />
'''Buchhandlung Isensee'''<br />
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Datei:Dob373.jpeg|Kaufhaus bei Tischler Koch um 1920<br />
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Datei:Dob374.jpeg|Konsum Baumstraße um 1960<br />
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Datei:Dob369.jpeg|Kaufhaus Magnet<br />
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==Wer war wer in und um Doberan==<br />
<br />
===Hier finden Menschen ihren Platz die in Doberan geboren, gestorben oder durch Ereignisse in besonderer Beziehung zum Ort stehen. ...===<br />
<br />
* [[Hier finden Menschen ihren Platz, die in Doberan geboren, gestorben oder durch Ereignisse in besonderer Beziehung zum Ort stehen. ...]]<br />
<br />
====Friedrich Franz I====<br />
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[[Datei:Doberan Z67.PNG|500px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan Z68.PNG|500px|zentriert]]<br />
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<br />
====Dr. Helge Rehwaldt====<br />
<br />
===Doberaner Spaziergänge (Dr. Helge Rehwaldt zeichnete in seinen "Doberaner Spaziergängen" ein eindrucksvolles Bild zu Doberaner Villen und den damit verbundenen Persönlichkeiten. Zudem gehörte er zu den Herausgebern der Doberaner Jahrbücher und Doberaner Blätter):===<br />
<br />
[[Datei:Doberan Z41.PNG|700px|zentriert]]<br />
<br />
* [[Doberaner Spaziergänge]]<br />
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====Propst Ehlers====<br />
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Datei:Doberan J Ehlers1.PNG<br />
Datei:Doberan J Ehlers2.PNG<br />
Datei:Doberan J Ehlers3.PNG<br />
Datei:Doberan J Ehlers4.PNG<br />
Datei:Doberan J Ehlers5.PNG<br />
Datei:Doberan J Ehlers6.PNG<br />
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===Doberaner Bürgermeister===<br />
*'''[[Doberaner Bürgermeister]]'''<br />
<br />
===Baumeister===<br />
<br />
====Carl Theodor Severin====<br />
<br />
''Der Baumeister Carl Theodor Severin(13. September 1763 – 20. Februar 1836)''<br />
<br />
* Carl Theodor Severin wurde am 13.09.1863 als Sohn des Justiz- und Konsistorialrats Theodor Severin in Mengeringhausen im Fürstentum Waldeck, damals zu Hessen gehörig, geboren.<br />
* Dem Wunsch der Familie folgend studierte Severin Jurisprudenz und erhielt später eine Anstellung als Kandidat der Rechte an einem kleinen Landgericht in der Umgebung von Berlin. Oft führte ihn sein Weg nach Berlin, die Stadt, die sich damals zum „Spree — Athen“ entwickelte.<br />
* Hier spätestens muss sich der junge Carl Theodor Severin seiner wahren Berufung bewusst geworden sein.<br />
* Wo er seine Ausbildung zum Baumeister erhielt, ist nicht bekannt, jedoch deuten seine Bauten auf die Beeinflussung durch die Berliner Schule hin. Als seine Lehrmeister können daher sowohl Carl Gotthard Langhans als auch David und Friedrich Gilly angesehen werden. Langhans war Direktor des Oberhofbauamtes in Berlin und Potsdam und Erbauer des „Brandenburger Tores“.<br />
* Ab Juni 1795 erhielt Severin eine Anstellung beim Kammerkollegium in Schwerin als „Kammer-Ingenieur ohne Gehalt“ und im Novemberdesselben Jahres als „Bau-Conducteur zu den hiesigen Hof- und Stadtbauten mit 100 Reichsthalern und 6 Faden Ellernholz“.<br />
* Erstmalig tätig beim Ausbau der neu entstehenden Sommerresidenz von Friedrich Franz I. - Doberan - wurde Severin, als er gemeinsam mit dem „Bau-Conducteur“ von Seydewitz 1801/02 das „Salongebäude“ schuf.<br />
*Der Herzog Friedrich Franz I. muss sich beeindruckt gezeigt haben von Severins Leistung und seinem Talent, denn er betraute ihn mit der weiteren baulichen Gestaltung des Seebades. Dazu sollte neben der Errichtung von Repräsentationsbauten und der Erweiterung der Badeanlagen am „Heiligen Damm“ auch eine Umgestaltung desgesamten Doberaner Ortsbildes gehören. <br />
* Als erste Bauten für Doberan entwarf Severin das 1805/06 erbaute Schauspiel-haus, das von 1806-10 entstandene herzogliche Palais sowie mitten auf dem Kamp 1808/09 den sogenannten Doberaner „Trichter“ ,den Roten Pavillon und von 1810-13 in dessen Nachbarschaft denWeißen Pavillon. Die zwei Pavillons bestechen durch die reizvolle Kombination von Klassizismus und Chinoiserie.<br />
*Am „Heiligen Damm“ schuf Severin mehrere kleine Bauten für den Badebetrieb, wie u.a. 1803 die Herrenbadeanstalt und den Anbau des Badehauses, 1804 die Konversationsrotunde sowie 1807 den Aussichtsturm. Alle diese Gebäude sind, meistens durch Sturmfluten zerstört worden.<br />
''Bauten von Carl Theodor Severin'' <br />
* 1801/02 Großherzogliches Salongebäude<br />
* 1805/06 Schauspielhaus<br />
* 1806-1810 Großherzogliches Palais<br />
* 1808/9 Roter Pavillon<br />
* 1810/1813 Weißer Pavillon<br />
* 1814-1817 „Empfangs-, Gesellschafts-, Tanz- und Speisehaus“ (Kurhaus) in Heiligendamm<br />
* 1821/22 Prinzenpalais<br />
* 1823/24 Severins Wohnhaus (Haus Gottesfrieden)<br />
* 1825 Stahlbad<br />
* 1825 Wohnhaus für Gaetano Medini<br />
* Bürgerhaus (Alexandrinenplatz 1)<br />
* Bürgerhaus (Am Kamp 13)<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Tage der Denkmalpflege im Zeichen Severins<br />
*''Festveranstaltung im Kreis Bad Doberan zum 220. Geburtstag des bedeutenden Baumeisters'' <br />
* (von Dr. Klaus Havemann - Ostsee-Zeitung, September 1983 - Zeitungsregestensammlung Carl Christian Schmidt/Archiv Münsterverwaltung Bad Doberan)<br />
*Mit der Enthüllung einer Gedenktafel für den Baumeister und Architekten Carl Theodor Severin an seinem ehemaligen Wohnhaus in Bad Doberan wurden gestern die „Tage der Denkmalpflege 1983“ des Kreises Bad Doberan eröffnet.<br />
<br />
[[Datei:Dob648.PNG|300px|zentriert]]<br />
* Das in Gips gefertigte Modell der Severin-Gedenktafel mit dem Porträt und den Lebensdaten des Baumeisters. Der Entwurf wurde von der Bad Doberaner Kunsttöpferin Dagmar Liebscher im Auftrag des Kreisvorstandes der Gesellschaft für Denkmalpflege im Kulturbund der DDR geschaffen.<br />
<br />
* C. Th. Severin wurde am 13. September 1763. heute vor 220 Jahren, in Mengeringhausen, Fürstentum Waldeck, geboren. Er war ein Schüler der in Berlin klassizistischen Langhans und tätigen Meister Bauens Carl Friedrich Gilly und erhielt um 1800 vom mecklenburgischen Herzog Friedrich Franz I. den Auftrag, für die sich nach der Gründung des Seebades am heiligen Damm entwickelnde Sommerresidenz Doberan entsprechende repräsentative Gebäude zu errichten. <br />
* So entstanden die klassizistischen Bauten Bad Doberans, in denen Severin die in Berlin empfangenen Anregungen umsetzte und mit vielen eigenen Ideen verband.<br />
* Auch in Rostock und Bad Sülze finden wir Bauten Severins. <br />
* Er verstarb am 20. 2. 1836 in Doberan. Leben und Wirken dieses Baumeisters werden aus Anlaß seines 220. Geburtstages in einer Festveranstaltung am 17. September 1983 gewürdigt werden.<br />
* Sie findet in dem von Severin erbauten Kurhaus in Heiligendamm, dem wohl schönsten seiner Bauten, statt. Es ist nicht von ungefähr, daß dieser Ort für die Tage der Denkmalpflege abschließende Veranstaltung gewählt wurde. <br />
* Der Kreisvorstand der Gesellschaft für Denkmalpflege im Kulturbund der DDR hat in den letzten Jahren der Renovierung und festlichen Ausgestaltung dieses Gebäudes viel Aufmerksamkeit geschenkt.<br />
* Die Festveranstaltung wird für viele Mitglieder der Gesellschaft im Kreis Bad Doberan eine Gelegenheit sein, die geleistete Arbeit zu bewundern. Die Tage der Denkmalpflege im Kreis Bad Doberan konzentrieren sich nicht nur auf die Bauten Carl Theodor Severins. <br />
* Mit Freude kann auf die bevorstehende Fertigstellung des Brunnenhauses und seiner Umgebung im „Quellental“ bei Hohenfelde verwiesen werden. Hier hat sich die Zusammenarbeit der Gesellschaft für Denkmalpflege, die vor allem für das Projekt verantwortlich zeichnet, dem Rechtsträger, VEB Glashäger Mineralquellen, der die Mittel bereitstellte, und dem Ortsausschuß Hohenfelde der Nationalen Front, der die Ausführung wesentlich unterstützte, bewährt.<br />
* Auch die Gestaltung des jüdischen Friedhofs in Neubukow war nur möglich durch eine enge Zusammenarbeit zwischen Nationaler Front und Kulturbund. Im Rahmen der Denkmalpflege wird dort mit der Enthüllung einer Gedenktafel unter diese Leistung ein vorläufiger Schlußstrich gezogen.<br />
* Die Tage der Denkmalpflege, die vom Kreisvorstand der Gesellschaft für Denkmalpflege im Kulturbund der DDR für die Zeit vom 11. bis 17. September organisiert wurden, dienen dem Ziel, den Gedanken und die Aufgaben der Denkmalpflege weiter zu verbreiten. Deshalb finden in den Städten Neubukow, Kröpelin und Kühlungsborn Foren zu den örtlichen Fragen der Denkmalpflege und in Bad Doberan eine Aussprache mit Jugendlichen und Schülern statt.<br />
* Gemeinsam mit der Kreisredaktion der „Ostsee-Zeitung“ wird während der Tage der Denkmalpflege das 19. Preisrätsel zur Denkmalpflege des Kreises Bad Doberan durchgeführt. Wie immer werden die Tage der Denkmalpflege neue Impulse für die Arbeit geben. Sie ordnen sich in diesem Jahr unmittelbar in die Vorbereitungen zur VII. ICOMOS-Generalkonferenz, die im Mai 1984 in Rostock und Dresden stattfinden wird, ein.<br />
<br />
'''Wo liegt Severin?'''<br />
* ''Denkmalpflege auf Doberans Friedhof''<br />
* (von Dr. Klaus Havemann - Norddeutsche Zeitung, 1985 - Zeitungsregestensammlung Carl Christian Schmidt/Archiv Münsterverwaltung Bad Doberan)<br />
* Betritt man durch das Grüne oder Rostocker Tor den Bereich des ehemaligen Zisterzienser-Klosters Doberan und wendet sich gleich nach links, dann ist man schon auf dem alten Friedhof des Ortes.<br />
* Vor etwa 150 Jahren wurden hier die letzten Bestattungen vorgenommen, aber wohl gerade deshalb verspürt man hier etwas von der 800-jährigen Geschichte des Ortes.<br />
* Der Mecklenburger Ingenieur und Schriftsteller Heinrich Seidel verlebte gegen Ende des vorigen Jahrhunderts in Doberan mit seiner Familie Urlaubstage „in dem Gärtnerhause an der Wiese des Stahlbades“.<br />
* 1895 unternahm er eine „Erinnerungsfahrt“, die er in dem Buch „Von Perlin nach Berlin“ beschrieb.<br />
* Und so sah Heinrich Seidel vor fast 100 Jahren den Friedhof: „Dieser alte Kirchhof, auf dem seit langer Zeit nicht mehr begraben wird, ist jetzt ein Teil des Englischen Gartens und bildet einen stillen, abgelegenen Winkel dieses schönen Parks, auf zwei Seiten von der hohen alten Mauer und auf der dritten von einem schnell fließenden Bach begrenzt, an dessen Ufern riesenhafte alte Bäume stehen.<br />
* Die meisten Gräber sind längst eingesunken und verschwunden; nur eine gewisse Unebenheit der Rasenflächen zeugt noch von ihnen.<br />
* Die dauerhafteren Erbbegräbnisse und Denkmäler aber haben sich erhalten; die älteren ein wenig versunken, verwittert und verfallen, umsponnen von Efeu, dem Kraut der Vergessenheit, die jüngeren noch ziemlich wohl im Stände, doch meist auch in einem solchen Zustande, daß man sieht, es gedenkt ihrer wohl niemand mehr.“ <br />
* Der Eindruck ist heute fast noch der gleiche, wenn auch noch mehr Gräber völlig verschwunden sind. Selbst an den „dauerhafteren Erbbegräbnissen“ hat der Zahn der Zeit mächtig genagt, und das letzte „Denkmal“ verfiel vor etwa 20 Jahren.<br />
* Die Interessengemeinschaft Denkmalpflege der Stadt Bad Doberan stellte sich das Ziel, dem weiteren Verfall Einhalt zu gebieten und die noch verbliebenen Gräber oder Grabplatten möglichst zu erhalten.<br />
* So wurde ein Einsatz organisiert, um zunächst die Grabplatten von Laub und Erde zu befreien und Wurzeln oder Bewuchs von Efeu zu entfernen. Wo menschliche! Kraft nicht ausreichte, mußte Technik helfen(siehe Foto). Nach der sorgfältigen Säuberung wurde der Text der Platten entziffert, was nicht immer ganz einfach war, denn vielleicht einmal vorgenommene Färbungen der Schrift sind inzwischen längst verwittert.<br />
* Die Freunde der Denkmalpflege wurden vor allem angespornt von der Hoffnung, irgendwo unter Erde und Laub auch die Grabplatte des Architekten Doberans, Carl Theodor Severin, zu entdecken.<br />
* Er war am 20. Februar 1836 in Doberan gestorben und ist hier begraben.<br />
* Fritz Meyer-Scharffenberg beschreibt in seinem Buch „Zwischen Strom und Haff“, daß in einer Ecke der Mauer eine kleine Platte angebracht sei, die die Inschrift trägt: Mariane Philippine Auguste Severin starb den 23. May 1815. Aber weder diese Platte noch die von dem Baumeister Severin wurden gefunden.<br />
* Wo mag dieses Grab geblieben sein? <br />
* Die freigelegten Grabplatten wurden später gerichtet und so gebettet, daß für die Besucher die Inschriften zu lesen sind. Einige schöne Steinmetzarbeiten befinden sich darunter, und es sind noch nicht alle Namen vergessen, die auf diesen Platten stehen, wenn sie auch manches Rätsel aufgeben.<br />
<br />
'''Klassizistische Bauten von unvergänglichem Wert''' <br />
''C. Th. Severin (1763—1836), Architekt und Baumeister'' <br />
* (Norddeutsche Zeitung, Juli 1990 - Zeitungsregestensammlung Carl Christian Schmidt/Archiv Münsterverwaltung Bad Doberan)<br />
* Wie oft haben wir es registriert: Das Giebeldreieck eines alten Bauwerkes weist den fürstlichen Auftraggeber aus, nicht aber den Baumeister. Sein Name ist und wäre oft in Vergessenheit geraten, gäbe es nicht bisweilen einen rührig Forschenden, der ihn der Nachwelt erhält. <br />
* Während die klassizistischen Prachtbauten Carl Theodor Severins ihre Betrachter in Bewunderung versetzen, ist es dem Architekten und Baumeister Hans Thielcke (1888-1974) zu verdanken, des Doberaner Baumeisters Bedeutung ins rechte Licht gerückt zu haben.<br />
* Der fürstliche Auftraggeber war seinerzeit Friedrich Franz I., der seinen Leibarzt — den späteren Rostocker Professor Vogel — mit der Gründung eines Seebades in Heiligendamm beauftragte und somit gleichermaßen das bauliche Aufblühen Doberans bewirkte. <br />
* Severins Wirken in und für Mecklenburg (seine Geburtsstadt Mengeringhausen lag im damaligen Fürstentum Waldeck) begann 1801 und endete dreiunddreißig Jahre später.<br />
* „Was Severin in Doberan geschaffen hat“, schreibt Thielke, „ist nicht nur für die Stadt selbst von unvergänglichem Wert, sondern gehört zu den bedeutendsten Leistungen jener Bauepoche überhaupt“. <br />
* Und die „'bedeutendsten Leistungen“ sind von beträchtlichem Umfang. Da Sind in Doberan das „Salongebäude“ (gemeinsame Arbeit mit dem Baumeister Seydewitz, das „Schauspielhaus“ mit ebenfalls von Severin entworfenen Reliefs antiker Motive, das „Große Palais“, dessen gesamte Innenausstattung Severin besorgt und zum Teil selbst geschaffen hat, zwei Pavillons am Kamp, die beiden Severin-Wohnhäuser „Prinzenpalais“ und „Haus Gottesfrieden“ und weitere Wohnhausbauten, das Stahlbad (heute Sanatorium Moorbad) und das Stadtpalais.<br />
* Da Sind in Heiligendamm das Empfangs-, Gesellschafts-, Tanz- und Speisehaus (heutiges Kurhaus), die „Kolonnaden“ und — stellvertretend für die vielen bescheidenen Bürgerhäuser an anderen Orten — das „Seehospiz“.<br />
* Und da sind in Rostock die „Neue Wache“, der Universitätsbibliotheksanbau und Severins Einfluß auf den Wohnhausbau; als typische Beispiele gelten das Haus Beginenberg 1 und das Palais am Vogelsang, und da ist schließlich in Bad Sülze auch das Kurhaus. <br />
* Laie wie Fachmann bewundern Severins klassizistische Bauten, in denen der Experte den Einfluß seiner Lehrmeister Karl Gotthard Langhans (Erbauer des Brandenburger Tors), Gentz und Gilly, Vater und Sohn („Berliner Schule“), jedoch gleichermaßen den eigenen Stil des Doberaner Baumeisters erkennt.<br />
* „Was seine Bauten so anziehend macht“, schreibt Thielcke ein weiteres Mal, „und weit über das Durchschnittsmaß erbebt, ist ihre einfache Monumentalität, die geschickte Abwägung der Baumassen und die sichere Ausbildung der Einzelheiten“ — Worte, die uns stets und ständig veranlassen sollten, dieses kulturelle Erbe zu würdigen, indem wir es pflegen(Brigitta Meuche)<br />
<br />
====Gotthilf Ludwig Möckel (Lebenslauf)====<br />
<br />
*1838 Am 22. Juli als Sohn eines Kupferschmiedemeisters in Zwickau geboren.<br />
*1844-52 Besuch der Bürgerschule in Zwickau<br />
*1852/53 Besuch der Königlichen Gewerbeschule zu Chemnitz<br />
*1853-56 Lehre als Maurer in Zwickau (1853-56), Besuch der Sonntagsschule in Zwickau(1853/54)und der Königlichen Baugewerkenschule zu Chemnitz (1853-56)<br />
*1856-58 Arbeit als Maurergeselle bzw. später Bauführer<br />
*1858, 13.12. Befreiung von der Militärpflicht wegen „körperlicher Untüchtigkeit“<br />
*1858/59 Anstellung als Zeichner im Oberingenieurbüro der ObererzgebirgischenStaatsbahn<br />
*1859 Arbeit als Zeichner und Konstrukteur im Betriebsingenieurbüro derKöniglichen SächsischenStaatseisenbahn zu Chemnitz<br />
*1859/60 Beschäftigung in einer Zwickauer Baufirma mit dem Entwerfen von Bauplänensowie mit Bauleitungen<br />
*1860 Tätigkeit im Architekturbüro von Edwin Oppler in Hannover, übernimmt die Erstellungvon Entwürfen sowie deren Bauausführung<br />
*1861/62 Studium an der Polytechnischen Schule zu Hannover Teilnahme anVorlesungen undpraktischen Übungen u.a. bei Conrad Wilhelm Haase<br />
*1862-64 Studienreisen vom Polytechnikum aus in den Harz und durch Tübingen; ersteselbständige Arbeitenbeim Bau der Irrenanstalt in Göttingen als Techniker und 1. Assistent von Julius Rasch<br />
*1865, 9.12. Zulassung zur Prüfung für Bauhandwerker in Dresden<br />
*1866, 25.6. Eheschließung mit Emilie Amalie Christine Schlegel, Tochter des Senators Schlegel in Göttingen, aus der Ehe gehen 5 Söhne und 2 Töchter hervor.<br />
*1867, 12.6. Prüfung als Bauhandwerker in Dresden bestanden <br />
*1867-75 Tätigkeit als Bauhandwerker und freier Architekt, vorwiegend Entwürfe von Villen<br />
*1873 Aufnahme in den Sächsischen Ingenieur- und Architekten-Verein in Leipzig<br />
*1875 Übersiedlung nach Dresden, ab 6. Dezember Mitglied des Architekten- und Ingenieur-Vereins zu Hannover<br />
*1875-85 Tätigkeit als Privatarchitekt in Dresden; vorwiegend Bearbeitung von Kirchen- und Schlossbauten<br />
*1881, 3.3. Ernennung zum Ehrenmitglied der Akademie der bildenden Künste Dresden<br />
*1883 Briefwechsel mit Staatsrat von Bülow (Mecklenburg - Schwerin) wegen Übersiedlung nach Doberan im Zusammenhang mit der Auftragserteilung zur Restaurierung der Doberaner Kirche<br />
*1885 Übersiedlung nach Doberan<br />
*1889, ab1.4. Berufung in den Staatsdienst als Baurat für Kirchenbausachen und technischer Beirat der Kammer und des Oberkirchenrates; neben dieser Verpflichtung freiberufliche Tätigkeit<br />
*1897, 19.3. Ernennung zum Geheimen Baurat<br />
*1899, März-Mai Ärztlich angeratene Erholungsreise nach Bozen (Tirol)<br />
*1900, 3.10. Ernennung zum Geheimen Hofbaurat<br />
*1907 Schwerer Unfall mit Krankenhausaufenthalt<br />
*1915, 24.4. Antrag auf Auflösung des Dienstverhältnisses aus gesundheitlichen Gründen; Ab 1. Oktober Versetzung in den Ruhestand.<br />
*1915 Am 26. Oktober verstirbt Möckel nach längerer Krankheit (Luftröhrenkatarrh) an Herzschwäche.<br />
<br />
Quelle: Karl-Heinz Barth, Gotthilf Ludwig Möckel - Ein Beitrag zur Geschichte der Architektur der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts<br />
<br />
''Das Doberaner Wohnhaus''<br />
<br />
* 1888 begann G. L. Möckel mit der Planung seiner eigenen Doberaner Villa, deren Bau wegen einiger Verzögerungen erst 1888 fertig gestellt wurde.<br />
* Er entwarf sich ein zweigeschossiges Gebäude mit ausgebautem Dachgeschoss, dessen Äußeres durch Gestaltungselemente wie Erker, Türmchen, verschiedene Fenster, aber insbesondere die Kombination von roten Klinkern, vorgeblendetem Fachwerk mit Klinker- und Putzflächen sowie dunkelgrün glasierten Formsteinen und farbigen Bleiverglasungen der Fenster geprägt wird.<br />
* Im Inneren wurde das Bild bestimmt durch Putzflächen mit Schablonenmalerei, Glasursteine, lasierte Paneele und Holzdecken, letztere ebenfalls mit Bemalung sowie schmiedeeiserne Leuchter und Geländer, dichte Vorhänge, bunte Teppiche und schwere Eichenmöbel.<br />
* Zeitweise vorhandener Bewuchs mit wildem Wein sowie zwei Türmchen und die farbigen Bleiverglasungen ließen diesen Bau wie ein romantisches Schlösschen erscheinen. Motive aus dem Dornröschen-Märchen, die in den Verglasungen von vier Fenstern des zweigeschossigen Hauptwohnraumes an der Südseite des Gebäudes dargestellt sind, verstärken diesen Eindruck.<br />
* Aber gerade das mag es sein, was auf den Betrachter und Besucher des Hauses einen besonderen Reiz ausübt, und es wird wohl kaum jemanden geben, der sich nicht von der soliden handwerklichen Ausführung, sei es der Holz- oder der Kunstschmiedearbeiten beeindruckt zeigt.<br />
* Als fast programmatisch für Gotthilf Ludwig Möckels Haltung die Meinungen der Betrachter seiner Bauwerke und dabei insbesondere die der Andersdenkenden<br />
betreffend, könnte der Spruch gewertet werden, den er an seiner Doberaner und schon an seiner Dresdner Villa anbringen ließ:<br />
* „Der Eine betracht‘s,<br />
* Der Andre verlacht‘s,<br />
* Der Dritte veracht‘s,<br />
* Was macht‘s.“<br />
<br />
====Albert Gading- ein Doberaner Jugendstilbaumeister====<br />
<br />
* „Es musste ja mal was anderes sein“, war die Antwort, als sein Sohn Heinrich Gading ihn einmal fragte, woher er die Idee zu der originellen Fassadengestaltung des sogenannten '''„Bienenhauses“''' in der Bismarckstraße 26 (heute Goethestraße) gehabt habe. <br />
* Nachdem man ein Jahrhundert lang Vorbilder fürs Bauen nur in früheren Stilen, der antiken Klassik, der mittelalterlichen Gotik und Romantik oder dem Barock gesucht hatte, wollten viele Baumeister in der Zeit des ausgehenden 19. Jahrhunderts „etwas anderes machen“, indem sie sich ihre Anregungen in der Natur suchten und sich auch in sonstigen Details von ihren Vorgängern distanzierten.<br />
* In vielen Jugendstilhäusern findet man ein in Quadrate oder Rechtecke gegliedertes Oberlicht von Fenstern und Türen, nicht selten aus Farbglas.<br />
* Was die Häuser aus dieser Zeit am meisten kennzeichnet, sind die Ornamente von Pflanzen und Tieren. langstieligen Blumen, Blüten, Winden, Ranken, Tierköpfen u. ä. <br />
* Von den Baumeistern wurden Kreativität und technische Fähigkeiten in hohem Maße gefordert und Albert Gading hatte beides, was die vielen von ihm in Doberan und Umgebung errichteten Gebäude beweisen.<br />
* Wer war nun der Mann, der zu Unrecht so sehr im Schatten der im 19. Jahrhundert in Doberan wirkenden Baumeister von Seydewitz, Severin und Möckel stand.<br />
* Albert Gading stammte aus einer seit dem 17. Jahrhundert in Doberan ansässigen Familie von Handwerkern. Er wurde 1875 als Sohn des Drechslermeisters Heinrich Gading sen. geboren.<br />
* Gading besuchte die Doberaner Schule und beendete 1893 eine Maurerlehre, Der geprüfte „Maurer- und Zimmermeister“ Heinrich Nieske bescheinigte ihm, dass er „sehr anstellig, fleißig und geschickt“ sei.<br />
* Nach dem Militärdienst ging er im Sommer auf Wanderschaft und arbeitete für Je 6 Wochen in diversen Baufirmen in Berlin und im Rheinland. 1902 schloss er das Technikum mit der Note „Sehr Gut“ ab und im Februar 1903 wurde er Maurermeister.<br />
* Nachdem er im Büro von G. L. Möckel seine zeichnerischen Fähigkeiten weitervervollkommnet hatte, begann er eine Tätigkeit im Rostocker Bauamt und danach in der Firma von Hofmaurermeister Beringer. Von Beringer übernahm Gading den Stahlbeton, der gerade von dem Laager Architekten Paul Korff in Mecklenburg eingeführt worden war.<br />
* 1905 machte sich Albert Gading selbstständig. Sitz seiner Baufirma war das Gelände östlich der Bismarckstraße (heute Goethestraße) am Bollhäger Fließ. <br />
* Vor dem Ersten Weltkrieg hatte er über 100 Beschäftigte. Gading war nicht nur kreativ und sein Stil gefragt, sondern auch wirtschaftlich erfolgreich. 1912 fuhr er neben dem Arzt Dr. Prösch als erster im Auto durch den Ort.<br />
* Albert Gading verstarb 1962. Die Zeitschrift „Unser Mecklenburg“ widmete ihm einen Nachruf, in dem seine „Aufgeschlossenheit gegenüber technischen Neuerungen“ rühmend erwähnt wird.<br />
* Was geblieben ist, sind die zahlreichen von ihm entworfenen und gebauten originellen Häuser, die noch heute das Stadtbild von Bad Doberan prägen.<br />
Quelle: Joachim Lange, „Albert Gading — ein Doberaner Jugendstilbaumeister“ im Bad Doberaner Jahrbuch, 2003<br />
<br />
====Heinrich Carl Gustav Nieske====<br />
<br />
* Am 20. Januar 1885 teilt der Doberaner Magistrat Nieske mit: „Auf Ihren Antrag vom 19. d. Mts. soll Ihnen gegen Entrichtung der stadtordnungsgemäßen Aufnahmegebühr / das Bürgerrecht hiesiger Stadt / hiermittelsertheilt sein. / Demzufolge wird von Ihnen erwartet, daß Sie die Pflichten eines ordentlichen und warlichen Bürgers so erfüllen werden, wie Sie es vor Gott, Ihrem Gewissen, Ihrer unterzeichneten Obrigkeit und sonst Jedermann zu verantworten sich getrauen. “<br />
* Wer war nun dieser Nieske, der sich im Alter von 42 Jahren in unserer Stadt niederließ?<br />
* Heinrich Carl Gustav Nieske wurde am 1. Oktober 1843 in Warin geboren. Er absolvierte eine dreijährige Maurerlehre im Betrieb seines älteren Bruders. Den Traditionen der Zunft entsprechend begab sich der Geselle Heinrich Nieske auf Wanderschaft. Von der Militärpflicht kaufte ihn sein Vater frei. Nieske war als Maurergeselle u.a. beim Bau der Paulskirche in Schwerin, die nach Entwürfen von Theodor Krüger entstand, beteiligt.<br />
* 1874 ließ er sich als Maurermeister in Brüel nieder. Nach 11 Jahren verlegte Nieske sein Baugeschäft nach Doberan, dem noblen Alterssitz für wohlhabende Pensionäre, wahrscheinlich weil er sich hier eine günstigere Auftragslage als in Brüel versprach.<br />
* Hier errichtete Heinrich Nieske in den folgenden Jahren zahlreiche Doberaner Villen, teilweise als Bauunternehmer auf eigene Rechnung mit dem Ziel, es schlüsselfertig teurer zu veräußern.<br />
* 1892 übernahm der Maurermeister von der Stadt Doberan einen 20 Quadratruten umfassenden Bauplatz, gelegen zwischen der Büdnerei 2 und dem Amtstor, heute Beethovenstraße.<br />
* Durch städtische Auflage war er verpflichtet, Bauplatz binnen 2 Jahren zu bebauen mit „einem mindestens zweistöckigen Wohnhause im Villenstil“. Es entstand die Villa in der Beethovenstraße 6.<br />
* Nieske blieb zunächst Besitzer, erst 1907 erfolgte ein Verkauf. Bedingt durch Hausbauten und Verkäufe zog die Familie wiederholt um. Insgesamt soll das dreißigmal passiert sein. Als „Villa Nieske“ den bleibt das heutige Gebäude Goethestraße 30 bekannt.<br />
* 1896 erwarb Heinrich Nieske mehrere Baugrundstücke in Arendsee (heute Kühlungsborn-West).<br />
* Nach 1900 setzte Nieske seine Bautätigkeit in Doberan, vor allem in der Dammchaussee und in der Bismarckstraße (heute Goethestraße) fort.<br />
* In den Jahren zwischen 1907 und 1910 gab Heinrich Nieske sein Geschäft in Doberan auf und zog als Rentner mit seiner Familie nach Schwerin.<br />
* Am 25. Juni 1923 verstarb Heinrich Nieske im Alter von 80 Jahren in Schwerin.<br />
<br />
''Bauten von Heinrich Nieske (Auswahl):''<br />
<br />
*1888/89 Entwurf und Errichtung des „Strand-Hotel“ in Arendsee (heute Kühlungsborn/West) gemeinsam mit Zimmermeister Kunzelmann<br />
*1893 Entstehung der Villa Dammchaussee 9 in Nieskes Auftrag im Oktober des Jahres verkauft er sie an Pauline Eggerss, geb. Mühlenbruch.<br />
*1895 Bau der „Villa Nieske‘ in der Goethestraße 30, 1899 Verkauf an Rittmeister a.D. Theodor von Sydow. 1902 kauft Nieske das Hausgrundstück zurück.<br />
*1895 Errichtung der Villen Dammchaussee 11 und 13<br />
*1895/96 Villa Goethestraße 36 entsteht<br />
*1896 Bau der Villa Goethestraße 34, 1897 Verkauf des Hauses an Gymnasial-Professor Dr. Christian Starck.<br />
*1896 Errichtung der Villa Goethestraße 32 für den Rentier Hermann Jahnke<br />
*1896 Übernahme der Bauarbeiten für den Postneubau in Wismar<br />
*1897 Errichtung eines Gartenhauses, eines eingeschossigen Fachwerkbaus zur Vermietung an Fremde in Arendsee (heute Kühlungsborn/West)<br />
*1901/02 Entwurf und Bau des „Hotel Pavillon“ für Kaufmannswitwe Breutz in Arendsee(heute Kühlungsborn/West) <br />
*1903/04 Errichtung eines Stallgebäudes auf dem Grundstück Baumstraße 1 für Bäckermeister Hermann Gienus <br />
*1907 Bau der Villa für Herrn Rentier Gottschalk in Doberan (wahrscheinlich im Eickhöfer Weg), konzipiert als Wohnhaus und Pension<br />
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====Georg Adolph Demmler, Architekt und Politiker====<br />
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* Neben dem klassizistischen Kurhaus in Heiligendamm ist die im Tudorstil errichtete „Burg“ sicher das markanteste Gebäude in Deutschlands ältestem Seebad. <br />
* Der Entwurf dazu entstammt der Feder des mecklenburg-schwerinschen Hofbaumeisters Georg Adolph Demmler. Er entwarf auch die Pläne für das „Alexandrinen-Cottage“, im Stil eines englischen Landhauses, sowie für den Umbau und die Aufstockung des alten Badehauses zum neuen „grossen Bade- und Logir-Haus“ (heute „Haus Mecklenburg“).<br />
* Georg Adolph Demmler wurde am 22. Dezember 1804 als uneheliches Kind des Güstrower Schornsteinfegermeisters Johann Gottfried Demmler und der verwitweten Tochter eines Brauereibesitzers in Berlin geboren, wo er zunächst 9 Jahre bei einer Pflegefamilie lebte. 1813 trennte sich der Vater von seiner Ehefrau und zog mit Georg Adolph Demmlers Mutter zusammen. Der Sohn wurde nach Güstrow geholt.<br />
* Bis 1819 besuchte Demmler hier das Gymnasium und entwickelte schon früh Interesse an der Bautechnik, das von seinem Vater gefördert wurde. Nach dem Abitur studierte er an der Bauakademie in Berlin bei Karl Friedrich Schinkel und Friedrich Gottlieb Schadow.<br />
* Wegen seiner Mitgliedschaft in der geheimen Burschenschaft Arminia wurde er 1823von der Hochschule verwiesen.<br />
* 1824 erfolgte auf Fürsprache Schinkels Demmlers Aufnahme in den mecklenburgischen Staatsdienst. 1832 erhielt er seine Ernennung zum Baumeister, ab 1835 war er Landesbaumeister.<br />
* Während seiner Dienstzeit entwarf Demmler die meisten Pläne für den herrschaftlichen Ausbau von Schwerin. Glanzpunkte seines Wirkens waren der Umbau des Schlosses, der Neubau des Arsenals am Pfaffenteich, der Marstall, das Hoftheater und viele weitere Gebäude.<br />
* Nach seinem Entwurf wurde am Westufer des Pfaffenteichs die Paulsstadt als neuer Stadtteil angelegt. Auch Bauwerke in anderen Städten beruhen auf Demmlers Bauplänen so z.B. das heutige Ernst-Barlach-Theater in Güstrow.<br />
* Demmler engagierte sich bereits vor der Revolution von 1848 sozial. Er war Mitglied der Schweriner Freimaurerloge und politisch aktiv, zunächst in der linksliberalen Süddeutschen Volkspartei (DtVP) und später in der Sozialistischen Arbeiterpartei Deutschlands(SAP).Georg Adolph Demmler verstarb am 2. Januar 1886 in Schwerin.<br />
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''Demmlers Bauten und Entwürfe für Doberan/Heiligendamm''<br />
* 1827 Tribüne an der Rennbahn<br />
* 1835 Entwurf für den Sarkophag Friedrich Franz I. im Doberaner Münster - Herstellung in der Schweriner Schleifmühle<br />
* 1837 Umbau des alten Badehauses zum Haus Mecklenburg<br />
* 1840 Alexandrinencottage in Heiligendamm<br />
* 1841 Dekoration im Doberaner Theater<br />
* 1843 Transport des Gedenksteins aus der FeldmarkElmen-horst nach Heiligendamm<br />
* 1844 Pläne für ein Schießhaus<br />
* 1848 Burg Hohenzollern im Tudorstil<br />
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====August Gaster====<br />
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* August Gaster wurde am 28. Oktober 1852 in Wismar geboren. Er absolvierte von 1872 bis 1875 und von 1877 bis 1878 ein Studium an der Polytechnischen Schule in Hannover. Am Polytechnikum war Gaster ein Schüler von Conrad Wilhelm Hase, bei dem bereits zuvor Gotthilf Ludwig Möckel seine Ausbildung erhielt.<br />
* Im Jahr 1882 legte August Gaster seine Baumeisterprüfung ab.<br />
* Als späterer Landbaumeister in Doberan war er für die Ämter Bukow, Doberan und Schwaan verantwortlich. Bekannt ist, dass August Gaster 1914 das Wohnhaus in der heutigen Goethe-straße 10 in Bad Doberan aus dem Nachlass von Hofzimmermeister Reinke erwarb.<br />
* Ab 1890 war Gaster, der auch zum Baurat berufen worden war, Mitglied im Verein für Mecklenburgische Geschichte und Altertumskunde.<br />
* Im Jahr 1920 erfolgte seine Ernennung zum Vorstand des Hochbauamtes Rostock II in Doberan.<br />
* August Gaster war langjähriges Mitglied der Prüfungskommission für Kandidaten des höheren Baufaches in Schwerin. Eine Berufung an das Ministerium lehnte er jedoch ab, weil er sich seinem Wohnort Doberan sehr verbunden fühlte.<br />
* August Gaster zählt zu den profiliertesten Architekten in Mecklenburg.<br />
* Zu seinen wichtigsten Bauten gehören:<br />
* die Realgymnasien in Kiel und in Schwerin,<br />
* die Frauenklinik in der Doberaner Straße in Rostock<br />
* die Villa „Feodora“ des Herzogs Adolf Friedrich in Bad Doberan im Stülower Weg (jetzt Kreismusikschule), <br />
* die Villa der Prinzessin Reuß ‚in Heiligendamm (zu DDR- Zeiten „Max-Planck-Haus )entstanden um 1910, sowie die Herrenhäuser ın Rederank und Groß Stove.<br />
* August Gaster verstarb 1929.<br />
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====Lutz Elbrecht (Baumeister und Denkmalpfleger) ====<br />
* Lutz Elbrecht, am 8, März 1907 geboren, trat beruflich in die Fußstapfen seiner Vaters, den Hofmaurermeisters Fritz Elbrecht. <br />
* Im Geburtsjahr seines Sohnes gründete Fritz Elbrecht in Doberan eine Baufirma, die Lutz Elbrecht, der das Baugewerbe von Grund auf erlernt hatte, ab 1934 leitete.<br />
* Wohl eines seiner ersten Gebäude war der Bahnhof in Heiligendamm (1933/34), bei dessen Gestaltung er klassizistische Formen nachempfand. <br />
* 1935/36 entstand nach seinen Entwürfen das Wohnhaus in der Dammchaussee 23 in Klinkeroptik Für einen Rechtsanwalt. 1950 erwarb der Schriftstellen Ehm Welk das Gebäude und bewohnte es bis zu seinem Tod im Jahre 1966.<br />
* Ebenfalls mit roten Klinkern gestaltet, entstand1938/39 die Friedhofskapelle auf dem neuen Friedhof in Bad Doberan, ebenso wie die Friedhofskapelle in Kröpelin.<br />
* 1939/40 erbaute Lutz Elbrecht das Filmtheater am Kamp in der Severinstraße und schuf damit ein modernes, allen Ansprüchen genügendes Haus. Daneben hat er zahlreiche Bad Doberaner Ein- und Mehrfamilienhäuser entworfen und gebaut.<br />
* Als 1948 die damalige Landesregierung von Mecklenburg den Plan fasste, das durch die Kriegswirren stark in Mitleidenschaft gezogene Gebäudeensemble in Heiligendamm zu einem Sanatorium für Werktätige umzubauen, wurde Lutz Elbrecht zum „Vorsitzenden sämtlicher Angestellten der Bauleitung” ernannt. Von August1948 bis März 1950 währten die umfangreichen baulichen Maßnahmen.<br />
* Diese Aufnahme war so recht für den dem heimatverbundenen Baumeister und Architektengeschaffen, der einmal von sich selbst sagte: „Als altem Doberaner liegt mir die Erhaltung der Bau- und Kunstdenkmäler unseres Gebietes besonders am Herzen.“ Er behandelte Heiligendamm wie ein Denkmal und manche „Bausünde" muss dem Mangel an Material und Zeit in jenen schwierigen Nachkriegsjahren zugerechnet werden.<br />
* Eine weitere bedeutende Arbeit für den Denkmalpfleger Lutz Elbrecht war 1956/57 die Beseitigung der Neorenaissancefassade und Rekonstruktion der klassizistischen Fassade des Salongebäudes am Kamp (ab 1879 Rathaus, seit 1952 Sitz der Kreisverwaltung).<br />
* 1955 projektierte er das Kaufhaus „Magnet" am Alexandrinenplatz (heute Kaffeehaus Sparre). Bereits ab 1952 war Lutz Elbrecht als „Kreishelfer für Denkmalpflege“ des Institutsfür Denkmalpflege in Schwerin tätig. Bis zu seinem Tod setzte er sich unermüdlichab 1979 in der Interessengemeinschaft Denkmalpflege im Kulturbund der DDR und gleichzeitig im Vorstand der Gesellschaft für Denkmalpflege, für den Erhalt und die Pflege des Kulturerbes vor allem im damaligen Kreis Bad Doberan ein.<br />
* Am 9. Juli 1984 verstarb Lutz Elbrecht in Bad Doberan.<br />
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====Familie Carlson (Bauunternehmen, Bäckerei) ====<br />
* Jöns Carlson gilt als Ahnherr der Doberaner Carlsons, die im Laufe der Jahrzehnte einen beeindruckenden Werdegang hingelegt haben, Er wurde in Schweden geboren; sein Weg führte ihn nach Mecklenburg. Jöns arbeitete als Maurer, mit seiner Frau Marie Sophie Carlson, geb. Burmeister lebte er in Doberan, Sie hatten sechs Kinder, eins von ihnen war Hermann Carlson. <br />
* Hermann Carlson wurde am 26,10,1875 in Doberan geboren. Er war Maurergeselle und später Bauunternehmer. Hermann heiratete Frieda Josephine Mathilde Carlson, geb. Harms, Mit ihren Kindern lebten sie in Doberan. Vier ihrer sieben Kinder mussten die Eltern früh zu Grabe tragen.<br />
* Hermann gründete die Firma H. Carlson & Sohn, Dort arbeitete er zusammen mit seinem ältesten Sohn, Sie kauften mehrere Grundstücke, zum Beispiel „Am Rosenwinkel“ und erbauten dort Häuser.<br />
* Hermann Carlson starb am 30.09.1943 in Doberan. Testamentarisch hat er darüber verfügt, wer welche Häuser „Am Rosenwinkel“ erbt. Sohn Hans erhielt die Hausnummern 1 und 2, Hermann Nummer 4 und 5, Tochter Grete die Nummern 6 und 7. Keines der Kinder sollte die Häuser verkaufen, sondern weiter an die Enkel geben, damit die Häuserreihe im Familienbesitz bleibt.<br />
* Lediglich zur Finanzierung von Ausbildung, Studium oder Geschäftsgründung duldete Hermann eine Belastung der Häuser.<br />
* Ihr ältester Sohn Hans Carlson wurde am 01.07.1900 in Doberan geboren. Von 1919 bis 1922 absolvierte er eine Lehre des Maurerhandwerks bei seinem Vater in Doberan, Am28.02.1922 legt Hans Carlson seine Gesellenprüfung bei der Mecklenburgischen Handwerkskammer mit dem Prädikat ausgezeichnet ab. Beisitzer in der Prüfung ist der Doberaner Baumeister Albert Gading.<br />
* Am 01.02.1937 bestätigt die Reichskammer der bildenden Künste Hans Carlson zur Berechtigung der Berufsausübung als baugewerblich tätiger Architekt. Gültigkeit erhält dieses Prädikat für die Jahre 1936-1939, die eingeklebten Marken auf der Rückseite des Ausweises belegen das. <br />
* Nach dem Krieg wurde er am 10.11. in die Liste der Genossen der Genossenschaft des Bauhandwerks Mecklenburg-Vorpommern e. G. m .b. H. Schwerin aufgenommen. Per Postkarte wurde dies am 24.09.1948 durch das Amtsgericht Schwerin bekanntgegeben.<br />
* Hans heiratete Frieda Carlson, sie bekommen zwei Kinder: Paul Friedrich und Elisabeth.<br />
* Hans Bruder Hermann Carlson wurde am 06.03.1903 in Doberan geboren. Er machte eine Bäckerlehre, wurde Bäckermeister und gründete die Bäckerei Carlson. <br />
* Hermann heiratete Käthe Carlson und sie bekamen die Kinder Ingeborg und Jürgen. Ihre Tochter heiratete Günter Hermann, ihr Sohn betrieb die Bäckerei im Parkentiner Weg, die mittlerweile sein Sohn Jörg übernommen hat.<br />
* Hans Schwester Grete wurde am 03.12.1909 in Doberan geboren, Sie heiratete Hans Eichstädt. Sie haben zwei Kinder: Helga und Hans-Joachim.<br />
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===Persönlichkeiten aus Kunst und Kultur===<br />
====Ehm Welk====<br />
* [http://www.ehm-welk-haus.de/ www.ehm-welk-haus.de]<br />
[[Datei:Dob678.PNG|600px|zentriert]]<br />
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[[Datei:Dob701.jpg|600px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan R Ehm1.PNG|600px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan R Ehm2.PNG|700px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan R Ehm3.PNG|700px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan R Ehm4.PNG|700px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan R Ehm5.PNG|700px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan R Ehm6.PNG|800px|zentriert]]<br />
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====Gerhard Ringeling====<br />
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[[Datei:Dob706.PNG|300px|zentriert]]<br />
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'''Landschaft den Menschen zugeordnet''' <br />
* Seine besondere Liebe gilt dem Fischland / Zum 100. Geburtstag von Gerhard Ringeling – ein begabter norddeutscher Erzähler(Demokrat, 1987)<br />
* „Sei er nun Maler oder Dichter, Gelehrter, Bildhauer oder Musiker, — immer wieder kommt einer, dem in irgendeinem Seelenwinkel der göttliche Funke glüht, in unser abgeschiedenes Fischland und steht und atmet und ist gefangen und geht mit Heimweh und muß nun künden von der herben, schwer zugänglichen Schönheit dieses Stückes Erde zwischen Bodden und Meer, zwischen Darß und Ribnitzer Heide.<br />
* Sie reicht weit zurück, die Reihe dieser Fischlandkünder, und bricht nicht ab bis auf den heutigen Tag.<br />
* In diese Reihe tritt nun auch Gerhard Ringeling, der Doberaner Gymnasiallehrer.<br />
* So schrieb der Heimatschriftsteller F. W. Droß in den „Mecklenburgischen Monatsheften", als 1935 im Wiehern-Verlag Berlin Gerhard Ringelings „Seefahrend Volk — Vier Erzählungen vom alten Fischland" erschien.<br />
* Der Autor war den Lesern der „Mecklenburgischen Monatshefte" zu diesem Zeitpunkt bereits kein Unbekannter mehr. Er hatte Porträtskizzen über Johannes Troja und Heinrich Seidel (denen er sich innerlich besonders verbunden fühlte) geschrieben, ebenso über Richard Wossidlo und andere »Mecklenburger Leute".<br />
* Mit der „Fischländer Weihnacht" (ein Vorabdruck aus „Seefahrend Volk") hatte er seine ausgesprochene Begabung als norddeutscher Erzähler ausgewiesen.<br />
* Nach 1945 bringt die Evangelische Verlagsanstalt Berlin unter dem schlichten Titel „Erzählungen" zwölf der schönsten Geschichten Gerhard Ringelings in mehreren Auflagen heraus. Die vier Erzählungen vom alten Fischland aus „Seefahrend Volk" sind um acht, überwiegend im norddeutschen Raum handelnde, erweitert worden.<br />
* Als sich der Verlag 1969 zu einer nochmaligen (der zwölften) Auflage der Erzählungen von Gerhard Ringeling entschloß, nannte er — neben der Verehrung für den 1951 heimgegangenen Autor — einen zweiten Grund: „überschaut man den Bestand an christlicher Literatur, die im Formalen den anzulegenden Maßstäben genügt und in der Aussage zentral bleibt, ohne in Frömmelei auszuarten, so kann man nicht von einer Fülle sprechen.<br />
* Schon deshalb bot Ein begabter norddeutscher Erzähler sich eine Neuauflage an. Auf den Seiten dieses Buches ist beides eingefangen, die Landschaft und der Mensch: die Landschaft, nicht isoliert als Idylle oder Hort der Dämonen geschildert, sondern dem sie bewohnenden Menschen zugeordnet — der Mensch, nicht als Held oder Schuft herausgeputzt, sondern als einer, der bewußt oder unbewußt auf Gottes Gnade wartet.<br />
* "So bleiben die der Historie entnommenen Gestalten blutvoll und im tiefsten Sinne menschlich, ihr Handeln und Entscheiden rührt auch uns an." <br />
* 1947 erschien — in 2. Auflage — bei Hinstorff in Rostock das Buch von Gerhard Ringeling „Fischländer Volk — Geschichte und Schicksal einer mecklenburgischen Küstenlandschaft".<br />
* In ihrem Fischland-Buch schrieb Käthe Miethe: „Das kleine Buch des Doberaner Studienrats Dr. Ringeling „Fischländer Volk“ läßt teils chronikhaft, teils novellistisch in bunten Bildern das Werden des Fischlandes an uns vorüberziehen.<br />
* Weil Dr. Ringeling als der beste Kenner der Geschichte der deutschen Segelschiffahrt gilt, dessen grundlegendes Buch über die Segelschiffahrt mit großem Verlangen erwartet wird, stehen in seinem „Fischländer Volk“ Schiffer und Schiffahrt natürlich an erster Stelle.<br />
* Die novellistischen Schilderungen in diesem Buch erreichen nur selten die künstlerische Gestaltung und dramaturgische Spannung seiner Erzählungen.<br />
* Im Schlußwort des Buches wendet sich Ringeling eindringlich an seine Leser, ihn — soweit vorhanden — für seine geplante größere Darstellung der Geschichte der mecklenburgischen Segelschiffahrt mit Material zu unterstützen.<br />
* Doch zu diesem Buch, mit dem er sein literarisches Lebenswerk krönen wollte, kam es nicht mehr: Gerhard Ringeling starb am Silvestertag des Jahres 1951, erst vierundsechzigjährig.<br />
* Am 19. Juni war sein 100. Geburtstag. Manchmal tauchen seine „Erzählungen" im Antiquariat auf: wer zugreift und sie liest, wird nicht enttäuscht sein, sondern sich angerührt fühlen vom Schicksal der leichtsinnigen Margret, der schlimmen Brigitt oder des Schmiedes Jakobus Borgwardt, der ausging, „Gerechtigkeit zu suchen, und Gnade fand". Friedrich Schulz<br />
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[[Datei:Doberan J Ringeling1.PNG|900px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan J Ringeling2.PNG|900px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan J Ringeling3.PNG|500px|zentriert]]<br />
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====Ernst Voß====<br />
* [https://de.wikipedia.org/wiki/Ernst_Voß https://de.wikipedia.org/wiki/Ernst_Voß]<br />
[[Datei:Doberan R Voß.PNG|400px|zentriert]]<br />
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<gallery mode="packed" widths="200px" heights="400px"> <br />
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Datei:Dob965.PNG<br />
Datei:Dob967.PNG<br />
Datei:Dob968.PNG<br />
Datei:Dob969.PNG<br />
</gallery><br />
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====Felix Mendelssohn-Bartholdy====<br />
[[Datei:Dob751.jpg|400px|zentriert|thumb|Gemälde von Eduard Magnus 1846]]<br />
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[[Datei:Doberan Z61.PNG|700px|zentriert]]<br />
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* '''Felix Mendelssohn-Bartholdy(1809-1847) hat in Bad Doberan komponiert'''(''Aus der Redaktion(Ostseezeitung, 02.02.2009)''<br />
* Rostock . Der Komponist Felix Mendelssohn-Bartholdy wäre am 3. Februar 200 Jahre alt geworden. Gefeiert wird vor allem in den Städten seines Wirkens Berlin, Leipzig und Hamburg.<br />
* Aber auch die Mecklenburger haben Grund, den "Mozart des 19. Jahrhunderts", wie Robert Schumann seinen Kollegen und Zeitgenossen nannte, hochleben zu lassen.<br />
* Als 15-Jähriger verbrachte Mendelssohn im Sommer 1824 einen vierwöchigen Urlaub im ersten deutschen Seebad Heiligendamm und in Doberan. Dabei hat er auch komponiert, wie die pensionierte Musiklehrerin Marianne Strack aus Rostock belegen kann. ''Die "Doberaner Blasmusik" wurde am 13. Juli 1824 in Doberan uraufgeführt.''<br />
* Sie fand die "Doberaner Blasmusik" in den Archiven: Die pensionierte Musiklehrerin Marianne Strack hat herausgefunden, dass Felix Mendelssohn-Bartholdy, der am 3. Februar 1809 geboren wurde, als Fünfzehnjähriger in Bad Doberan komponiert hat. <br />
* Marianne Strack verehrt Mendelssohn seit ihrer Studienzeit in Leipzig. "Ich habe in Briefen der Familie von Doberan gelesen. Also muss er hier gewesen sein", sagt die Mendelssohn-Forscherin. <br />
* Tatsächlich findet sie viele weitere Briefe, in denen der junge Felix beschreibt, wie er mit dem Vater die Tage an der Ostseeküste verlebt. Es sind vor allem Spaziergänge in und um Doberan, die den Naturfreund Mendelssohn beeindrucken. Von nachhaltiger Wirkung aber ist eine kleine Hofkapelle bestehend aus Holzbläsern, Hornist und Basshornist, der Mendelssohn täglich im Salon beim Speisen lauscht. Von Komponierlaune gepackt, schreibt er ein kleines Nachtstück für die "Hofharmonie", wie das Ensemble heißt. Die Uraufführung der "Doberaner Blasmusik" ist am 13. Juli 1824. Mendelssohn wird sie später weiter verarbeiten, zur "Ouvertüre zur Harmoniemusik" op.24.<br />
* Marianne Strack findet im Landeshauptarchiv die einzelnen Stimmen der Musiker ¬ für sie der Beweis, dass Mendelssohn in Doberan die Komposition hinterlassen hat. "Das Stück wird später, wenn Mendelssohn Gewandhaus-Kapellmeister in Leipzig ist, immer an seinem Geburtstag am 3. Februar als Ständchen dargebracht", hat sie weiter recherchiert.<br />
* Trotzdem ist die Blasmusik in Vergessenheit geraten. Im vergangenen Jahr wird sie erstmals wieder von einem Bläserensemble der Hochschule für Musik und Theater Rostock, am Ort der Uraufführung in der heutigen Kreisverwaltung, in der gleichen Besetzung wie 1824 aufgeführt. Professor Günter Weidlich von der Hochschule hat es einstudiert.<br />
* "Das Stück beweist die große Begabung des Fünfzehnjährigen", sagt er. "Im zweiten Teil, dem Allegro, ist der, Sommernachtstraum’ deutlich zu spüren." Am 13. Februar will Weidlich die "Doberaner Blasmusik" in der Hochschule für Musik und Theater erneut erklingen lassen.<br />
* Der Leiter des Mendelssohn-Archivs in Berlin, Roland Schmidt- Hensel, bestätigt: "Der Doberan-Aufenthalt ist dokumentiert." Allerdings sei eine Prüfung der Doberaner Noten noch nicht abgeschlossen. <br />
* Im Kurort Bad Doberan gibt es bereits Überlegungen, wie der Mendelssohn-Besuch auch touristisch vermarktet werden kann. Vom Frühsommer an soll es einen Mendelssohn-Pfad geben, auf dem Besucher auf den Wegen des jungen Komponisten wandeln können.<br />
* Das Eröffnungskonzert der Festwoche „220 Jahre Heiligendamm“ am Sonntag, dem 9. Juni 2013 um 19.30 Uhr im Festsaal, Salongebäude in Bad Doberan, wird einem sehr berühmten Badegast des 19. Jahrhunderts gewidmet: Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847). Der damals erst Fünfzehnjährige logierte 1824 mit seinem Vater Abraham Mendelssohn Bartholdy (1776-1835) in der großherzoglichen Sommerresidenz Doberan und genoss einen Monat lang die Sommerfrische an der mecklenburgischen Ostseeküste.<br />
* Der Aufenthalt im Juli 1824 ist für den jungen Felix eine wahre Inspiration und geprägt von Spaziergängen in und um Doberan, die den Naturfreund Mendelssohn besonders erfreuten und er beschreibt der daheim gebliebenen Familie u.a. seine Ausflüge auf den Buchenberg mit einem Musiker der Hofharmonie. Mit einem Fernglas beobachten sie „die tanzende See mit Spitzenhauben in Weiß und Grau“. Zu seinen Vergnügungen gehört auch das Baden in der Ostsee. Felix Mendelssohn Bartholdy zählt zu den bedeutendsten Komponisten des 19. Jahrhunderts und stand mit wichtigen Musiker seiner Zeit wie Chopin und Schumann in regem Austausch. Die Konzertlesung „Tanzende See“ bezieht sich im Titel auf den Aufenthalt Mendelssohns, wenn auch nicht alle Werke und Texte in einem direkten Zusammenhang mit dem Ostsee-Aufenthalt im Ersten Deutschen Seebad stehen.<br />
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====Ludwig Bang====<br />
[[Datei:Dob200.JPG|700px|zentriert]]<br />
[[Datei:Dob955.PNG|700px|zentriert]]<br />
[[Datei:Dob956.PNG|700px|zentriert]]<br />
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====Kate Diehn-Bitt====<br />
[[Datei:Doberan Z56.PNG|800|gerahmt|zentriert|…]]<br />
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====Frank Zappa====<br />
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[[Datei:Dob677.PNG|gerahmt|zentriert|…]]<br />
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<gallery mode="packed" widths="200px" heights="400px"> <br />
Datei:Za1.PNG<br />
Datei:Za2.PNG<br />
Datei:Za3.PNG<br />
Datei:Za4.PNG<br />
Datei:Za5.PNG<br />
Datei:Za6.PNG<br />
Datei:Za7.PNG<br />
Datei:Za11.jpeg<br />
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* '''Wie Zappa nach Bad Doberan kam'''<br />
* ''Denkmal: Nicht in Baltimore, auch nicht in Los Angeles oder Montreux - ausgerechnet in einer Kleinstadt in Mecklenburg- Vorpommern wird eine Büste des genialen US-Rock- stars aufgestellt. Eine Geschichte, die vor 30 Jahren begann - in der ehemaligen DDR.(von Ekkehart Eichler)''<br />
* Weihnachten. Ostern. Silvester. Für Wolfhard Kutz fallen am nächsten Sonnabend alle nur denkbaren Festtage zusammen. Denn an diesem 27. Juli um 13.30 Uhr wird das Denkmal eingeweiht, die Büste des großen Meisters. Mit allerlei psychedelischem Brimborium, wie es sich gehört. Das ironische Lächeln um den von Schnauzer und Unterlippenbürste gerahmten Mund, die markante Hakennase im hageren Gesicht, der zum Pferdeschwanz gebändigte Schopf, der spöttische Blick - alles in Bronze gegossen für die Ewigkeit: Frank Zappa.<br />
* Der US-Musiker (1940-1993) gilt vielen als größtes Genie der Rockgeschichte. Charismatisch. Begnadet. Durchgeknallt. Zauberer wüster Underground-Oratorien, Autor grotesker Popsongs. Bürgerschreck und Provokateur, Botschafter der US-Gegenkultur. <br />
* Viele Orte kämen für ein Denkmal in Frage: Baltimore, wo der Spross griechisch-arabisch-sizilianischer Abstammung zur Welt kam. Los Angeles, wo er 1964 die "Mothers of Invention" gründete. Montreux, wo 1971 während des Zappa-Konzerts ein Brand ausbrach. Prag, wo Zappa zum Handelsattache und Freund Vaclav Havels avancierte. Selbst die Rock'n'Roll Hall of Fame in Cleveland weist lediglich einen Schriftzug in Glasgravur vor. Nein, es ist ausgerechnet eine Kleinstadt in Mecklenburg-Vorpommern, die den großen Zappa auf den Sockel hievt: Bad Doberan an der Ostsee, 12 000 Einwohner.<br />
* Vom Rock-Olymp so weit weg wie Karl Moik von Jimi Hendrix. Eigentlich. Vor mehr als 30 Jahren beginnt diese Geschichte, in tiefsten DDR-Zeiten. Mit seiner ersten Zappa-Platte "Burnt weenie sandwich" katapultiert sich 1971 der 16-jährige Wolfhard Kutz in eine zappatriotische Umlaufbahn, auf der er bis heute kreist. "So eine Musik hatte ich noch nie gehört. Extrem dissonant, aber ein fantastisches harmonisches Ganzes.<br />
* Ich musste mehr haben." Er sammelt Originalplatten, ob auf dem Schwarzmarkt erhökert, von der Oma in die DDR geschmuggelt oder schlicht vom Zoll im Westpaket nicht entdeckt. Jeder Akkord, jede Textzeile wird mit einer Leidenschaft aufgesogen, wie sie nur dem Mangel entwächst.<br />
* Kein Wunder, dass Zappa-Verehrer Kutz auch ins Fadenkreuz der Stasi gerät. Nach der Wende rufen Kutz und seine Zappa-Verrückten ein Festival mit Live-Musik rund um ihr Idol ins Leben - die Zappanale.<br />
* Seit 1990 treffen sich Jahr für Jahr Ende Juli mehr Fans und Musiker auf der Pferderennbahn zwischen Bad Doberan und Heiligendamm. Hier entsteht 1999 die Idee eines Zappa-Denkmals. Natürlich in Bad Doberan, denn "das ist der einzige Ort mit einem eingetragenen Frank-Zappa-Verein", sagt Wolfhard Kutz. Auch für den Zappaologen Jim Cohen aus München ist Bad Doberan der einzig wahre Standort, "weil hier die Bewegung Arf-Society geboren wurde - von den Fans, nicht von Kunstmäzenen". <br />
* Ein Zappa-Denkmal erfordert aber Stehvermögen. Denn dieser Mann war die personifizierte Provokation. Ein Bürgerschreck, dem keine Konvention heilig war, der unermüdlich den American Way of Life attackierte, verpackt in atonal- avantgardistische Klangorgien. Gelegentlich schmuggelte er seine drastischen Botschaften sogar in hitparadenkompatible zuckersüße Balladen. <br />
* So erzählt "Bobby Brown" von den Sexualfantasien eines jungen Mannes, der im Refrain behauptet: "Oh Gott, ich bin der amerikanische Traum."<br />
* Und so einen Mann soll man vor den braven Mecklenburgern auf einen Sockel stellen? Die Zappa-Jünger haben einen Vorteil: Ihr Idol war vor Ort nur Insidern bekannt. Und was in Amerika wegen Anstößigkeit auf den Index wandert, regt in Mecklenburg niemanden auf. Außerdem sei alles eine Frage der Interpretation, meint Jim Cohen. <br />
* Man kann Zappa nämlich auch so sehen: "Er verabscheute Hippies. Er hasste Drogen, weil sie den Geist lahm legen.<br />
* Er war ein überzeugter amerikanischer Patriot. Und seine zentrale Botschaft war: Nicht verdummen lassen, nicht gleichgültig werden, nie bequem sein."<br />
* Mit solchen Argumenten zogen Wolfhard Kutz und sein Mitstreiter Michael Heinze aus Braunschweig in Bad Doberan durch Ausschüsse und Fraktionen, um ihr Projekt vorzustellen.<br />
* Die Stadtvertreter verweisen auf Namen, die den Ort schmücken, wie Ehm Welk, Autor der "Heiden von Kummerow". Für viele endet die Toleranz mit den Beatles oder Stones.<br />
* Bürgermeister Hartmut Polzin - inzwischen Ehrenmitglied der Arf-Society - preist Zappa immerhin als politisch ambitionierten Menschen. So weicht die Front aus Ablehnung und Desinteresse auf.<br />
* Die entscheidenden Argumente sind wirtschaftlicher Natur. Die Zappanale, die dieses Jahr ihre 13. Auflage erlebt, ist längst ein wichtiger Wirtschaftsfaktor geworden. Wenn Underground-Ikonen wie Don Preston, Bunk Gardner, Roy Estrada oder Jimmy Carl Black kommen, "trägt das unseren Namen in die Welt", sind sich Kutz und der Bürgermeister einig.<br />
* Schließlich werden Skulptur und Sockel (etwa 15 000 Euro) aus eigenen Mitteln und über Sponsoren finanziert. Auch die Reinigung bleibt nicht an der Stadt hängen. Und der Standort ist ein Kompromiss. Weil der Kamp, die grüne Innenstadtinsel, mit klassizistischen Gebäuden und zwei chinesischen Pavillons ausscheidet, wählte man eine kleine Halbinsel am verkehrsreichen Alexandrinenplatz - zwischen Dobra-Kaufhaus und Schwanen-Brunnen.<br />
* Am 20. September 2001 passierte der Vorschlag die Stadtvertretung ohne Gegenstimme. Der Bildhauer Vaclav Cesak aus Pilsen gestaltete die Büste nach einem Foto aus "Burnt weenie sandwich". Franks Geschwister Candy und Bob werden am nächsten Wochenende zur Enthüllung erwartet. Und für Wolfhard Kutz erfüllt sich ein Lebenstraum.(Internet: www.arf-society.de Das Ensemble Modern eröffnet am 13. September (Musikhalle) mit Zap- pas "Greggery Peccary & Other Per- suasions" das Hamburger Musikfest)<br />
<br />
===Weitere Persönlichkeiten aus der Stadtgeschichte===<br />
<br />
====Herzog Adolf Friedrich====<br />
* [https://de.wikipedia.org/wiki/Adolf_Friedrich_zu_Mecklenburg https://de.wikipedia.org/wiki/Adolf_Friedrich_zu_Mecklenburg]<br />
[[Datei:Dob679.PNG|400px|zentriert]]<br />
Herzog Adolf Friedrich & Feodora von Reuss<br />
[[Datei:Villa Feodora.jpg|400px|zentriert]]<br />
Villa Feodora<br />
[[Datei:Hochzeit Adolf Friedrich.jpg|400px|zentriert]]<br />
Hochzeit<br />
[[Datei:Erbprinzessin Elise von Reuss mit ihren Kindern.jpg|400px|zentriert]]<br />
Erbprinzessin von Reuss mit ihren Kindern<br />
[[Datei:Sarkophag Feodora.jpg|400px|zentriert]]<br />
Sarkophag von Herzogin Feodora im Doberaner Münster<br />
<br />
====Madame Reichard====<br />
[[Datei:Dob759.PNG|300px|zentriert]]<br />
<br />
'''Das luftschiffende Frauenzimmer''' <br />
*''Vor 170 Jahren — Ballonaufstieg in Doberan (I)''<br />
* ( Ostsee-Zeitung, Juli 1989 - Zeitungsregestensammlung Carl Christian Schmidt/Archiv Münsterverwaltung Bad Doberan)<br />
* Das Jubiläum des Ballonfluges von Wilhelmine Reichard soll Anlaß sein, dieser ungewöhnlichen Frau zu gedenken, wobei bisher unveröffentlichtes Archivmaterial verwendet wurde.<br />
* Wilhelmine Schmidt (1788 - 1848) war seit 1806 mit Gottfried Reichard, dem nach W. Jungius zweiten deutschen Ballonflieger, verheiratet. Reichard startete 1810 mit einem selbstgebauten Ballon, Wilhelmine stieg im April 1811 in Berlin als erste Deutsche zu einer 1 l/2stündigen Luftreise auf, Ihr dritter Flug (Sept. 1811 in Dresden) endete mit einer schweren Havarie. Bei starkem Sturm stieg der Ballon sehr rasch auf mehrere tausend Meter, die Pilotin verlor das Bewußtsein.<br />
* Als sie wieder zu sich kam. erblickte sie über sich nur noch einige Stofffetzen, die sich im heftigen Seitenwind wie ein Segel blähten, den Absturz so um einige Augenblicke verzögernd. Die Reste des Ballons verfingen sich in einer Baumgruppe, die Gondel stürzte zu Boden, die Fliegerin, erneut bewußtlos, kam erst nach Stunden wieder zu sich. <br />
* Fünf Jahre später, inzwischen war Wilhelmine Mutter von vier Kindern, bestieg sie erneut einen Ballon. Ihre Aufstiege, u. a. in Brüssel, Hamburg, Wien, Prag, Warschau und München, wurden zur Routine.<br />
* Die Einnahmen aus den Eintrittspreisen dienten der Finanzierung der im Jahre 1816 gegründeten chemischen Fabrik ihres Mannes im Plauenschen Grund bei Dresden.<br />
* Der von ihr im Sommer 1819 in Hamburg, Lübeck, Doberan und Bremen benutzte Ballon dürfte der fünfte der sechs von Reichard gebauten „Bälle“ gewesen sein. Er war mit Wasserstoff gefüllt, der am Startort aus einer chemischen Reaktion von Schwefelsäure und Eisen erzeugt wurde.<br />
* Die etwa 200 Quadratmeter große Hülle, in Handarbeit genäht, bestand aus feinster Seide, die mit Firnis hauchdünn, aber luftdicht abgedeckt war.<br />
* Am 16. Juli traf Madame Reichard in Doberan ein; in der letzten Juliwoche wurde der Ballon im großherzogliohen Palais in Rostock (am heutigen Universitätsplatz) dem Publikum gezeigt.<br />
* Eine Rostocker Zeitung vom 29. Juli schrieb: „Das hiesige Publikum hat sowohl den Ballon, womit bereits 18 (?) Luftreisen gemacht sind, als auch die anderen Apparate mit vieler Aufmerksamkeit, sehr zahlreich In Augenschein genommen, und erwartet daher von diesem hier hoch nie gesehenen Schauspiel ein um so größeres Vergnügen.“ Am- 30. Juli wurde der Ballon für die Armen zum herabgesetzten Preis von 8 Schilling (Erwachsene) und 4 Schilling (Kinder) gezeigt.<br />
* Über die Luftreise in Doberan selbst werden wir in unserer nächsten Sonnabendausgabe berichten(Dr. H. Rehwaldt).<br />
<br />
'''Die geglückte Luftreise''' <br />
*''Vor 170 Jahren - Ballonaufstieg in Doberan (II)'' <br />
* ( Ostsee-Zeitung, Juli 1989 - Zeitungsregestensammlung Carl Christian Schmidt/Archiv Münsterverwaltung Bad Doberan)<br />
* Über den Ballonaufstieg in Doberan 1819 berichtet der Zeitzeuge H. G. Studemund (das bisher nicht veröffentlichte Originalmanuskript wurde mir dankenswerterweise vom Staatsarchiv Schwerin zugänglich gemacht): „August 8. Frau Profeßorin Reichard erhob sich um 5 Uhr nachmittags in die Luft. Zum Lokal der Füllung und des Aufsteigens war ein geräumiger Rasenplatz neben der Kirche gewählt.<br />
* Nachdem die Luftschifferin sich den Allerhöchsten Herrschaften auf der dort errichteten Tribüne empfohlen hatte, stieg sie in den Korb, erhob sich unter Pauken und Trompetenschall langsam in die Luft, winkte den Tausenden unter ihren Füßen mit der Fahne die Abschiedsgrüße zu und leerte über und neben der Thurmspitze noch sichtbar einen Ballastbeutel, in Folge deßen sie bald als ferner Punkt den Blicken der Zuschauer entschwand.<br />
* Als der Wind zum Meere trieb, so ließ sie sich bald, etwa 1/2 Meile von Doberan wieder zur Erde herab. Die Fahrt war vollkommen glücklich, und nachdem die Luftschifferin im Hofwagen zurückgekehrt war, folgte bald ihr Ballon, welcher noch schwebend und von sicheren Wächtern geführt, durch alle Straßen von Doberan reisete.<br />
* Man will behaupten, daß das erhabene Schauspiel etwa 4000 Zuschauer versammelt hatte. Einige kleine Probe-Ballone, welche als Vorboten und zur Beobachtung des Windes vorausgeschickt wurden, müßten noch jetzt über den Wolken schweben, wenn ihre Kraft nicht erloschen ist.“<br />
* Derselbe Autor wurde von dem Ereignis zu einem zwölfstrophigen Gedicht beflügelt, das weitere Einzelheiten des Aufstiegs wiedergibt. Es heißt dort u. a.: „Schon spannen sich die schlaffen Seile;/ Es ringt mit der verhaßten Haft / Stets mächtiger nach jeder Weile / Des stolzen Balles volle Kraft. Der leichte Korb beginnt zu schweben / Nimmt Fernrohr jetzt und Ballast ein!/ Es wird der Anker ihm gegeben, / Und die Sylphide steigt hinein. Dem schwarzen Punkte i n den Lüften / Folgt auf der ernsten Bahn zum Meer / Mit schnellem Flug auf allen Triften, / Der Renner hülfebringend Heer.“<br />
* Für den Pächter des Kammerhofes, auf dessen Feld der Ballon niederging, brachten die „Renner“, die begeisterten Zuschauer also, in Equipagen, zu Pferd und einfach zu Fuß allerdings nicht „Hülfe“, sondern nur Ärger mit sich, zertraten sie ihm doch seine schönen, fast reifen Erbsen. „Min Arften, o min Arften“, jammerte er verzweifelt, gab sich aber rasch zufrieden, als. ihm der Großherzog die Michaelspacht erließ.<br />
* Der Abend mit einer Ovation im Doberaner Theater gestaltete sich zum waren Triumph für das tapfere „luftschiffende Frauenzimmer“, wie die damaligen Zeitungen voller Anerkennung schrieben(Dr. Helge Rehwaldt).<br />
<br />
==Kur- und Bäderwesen, Tourismus, Sport, historische Bauten==<br />
===Medizinische Einrichtungen===<br />
<br />
[[Datei:Doberan Z54.PNG|700px|zentriert]]<br />
<br />
===Kur- und Bäderwesen===<br />
'''Aus der Geschichte des ältesten Seebades'''<br />
* ''Kuren mit Molke, Eselsmilch und Wasser'' <br />
* ( Ostsee-Zeitung, Januar 1993 - Zeitungsregestensammlung Carl Christian Schmidt/Archiv Münsterverwaltung Bad Doberan)<br />
* 1836 starb der geistige Vater des ersten deutschen Seebades, der Hofrat Prof. Dr. Samuel Gottlieb von Vogel, und ein Jahr später folgte ihm der Großherzog Friedrich Franz I., der seinen Leibmedicus „wahrhaft hoch schätzte und ehrte", nach. Damit verlor das Land Mecklenburg-Schwerin einen der eifrigsten Förderer von Doberan-Heiligendamm und auch einen der wenigen weitblickenden und klugen Regenten in seiner Geschichte.<br />
* Der Nachfolger Paul Friedrich ließ in seiner nur sechsjährigen Amtszeit als Landesherr die Straßen nach Rostock und zum Damm ausbauen. Das Bettenhaus neben dem Saalgebäude in Heiligendamm erhielt eine Erweiterung um drei Stockwerke und so seine heutige Höhe. <br />
* Im Erdgeschoß verblieben die warmen Seebäder, die in 18 Kabinetten verabreicht wurden, außer den vier für die Großherzogliche Familie reservierten. Die Kabinette waren komfortabel eingerichtet mit Kanapees, Klingelschnüren usw., die Badewannen bestanden ursprünglich aus weiß überfirnistem Eichenholz und wurden jetzt allmählich durch Zement-Badewannen ersetzt. <br />
* Im schriftlichen Nachlaß von Prof. Vogel und seinen Nachfolgern finden sich reichlich Belege über die Heilkraft des Seewassers. Einiges davon erinnert an die Wunderheilungen der Bibel und ist wohl aus heutiger Sicht auch ein wenig unter Werbeaspekten zu betrachten. Interessant ist aber die Variationsbreite der Anwendung. Nicht nur die kalten und warmen Bäder allein, sondern auch die Beimischung oder die Abreibung mit stark jodhaltigem Tang oder das Trinken von Seewasser gehörten zur Behandlung.<br />
* Auch mit Molke, Eselsmilch und Mineralwasser wurde experimentiert, wie aus einer alten medizinischen Abhandlung zu entnehmen ist: „Versuche zu Milch-Anstalten wurden im Orte Doberan durch eine Eselinnen-Herde gemacht, auch eine Anstalt zum Ausschenken vieler Mineral-Wässer wurde etabliert, aber die 3/4 Meile weite Entfernung des Ortes vom Strande legte immer Hindernisse in den Weg; die Eselinnen wurden wieder abgeschafft, weil die Weiden zu weit entfernt waren, um zu jeder Zeit Milch bekommen zu können, und die Trinkanstalt wurde nur wenig besucht." <br />
* Mitte des 19. Jahrhunderts wurden in Heiligendamm eigens Molkenanstalten eingerichtet, um die Molke, der damals große Heilkraft zugesprochen wurde, dem Wasser beimengen zu können.<br />
* Gleichzeitig erfolgte der Auftakt zu einem weiteren Ausbau des Bades im Hinblick auf Übernachtungsmöglichkeiten, ohne daß Doberan als Ort der gesellschaftlichen Ereignisse seine Bedeutung verlor.<br />
* Der Großherzog Paul Friedrich ließ in westlicher Richtung, am Beginn der Steilküste, in kurzer Folge drei Villen für seine privaten Belange errichten, die im Zeitgeschmack englisch mit „Cottages” bezeichnet wurden.<br />
* Besonders und auch heute noch idyllisch gelegen ist davon am westlichen Ende das Alexandrinen-Cottage, so benannt nach der Großherzogin, die es viele Jahre bewohnte, einer Tochter der legendären Königin Luise und des Preußenkönigs Friedrich Wilhelm III. und Schwester des späteren Kaisers Wilhelm I.<br />
* Die Fürstin erreichte das hohe Alter von 89 Jahren und erfreute sich stets einer besonderen Beliebtheit und Wertschätzung. In ihren letzten Lebensjahren, als die Körperkräfte schon schwanden, ließ sie sich während ihres Sommeraufenthaltes täglich mit einem kleinen Eselskarren nach Doberan und um den Kamp kutschieren(Aus WOLF KARGE, Heiligendamm 1793-1993)<br />
<br />
<br />
<br />
'''Aus der Geschichte von Bad Doberan und Heiligendamm (40)'''<br />
* ''Regen- und Sturzbäder halfen gegen Kopfschmerzen'' <br />
* ( Ostsee-Zeitung, Juli 1997 - Zeitungsregestensammlung Carl Christian Schmidt/Archiv Münsterverwaltung Bad Doberan)<br />
* Bad Doberan. Schon vor 160 Jahren wurden genaue Messungen von Luft- und Wassertemperaturen vorgenommen - morgens um 7 und nachmittags um 4 Uhr - der Wellenschlag beachtet, die Richtung des Windes, die Gesamtwitterung und der Barometerstand in Augenschein genommen, so daß Dr. J. H. Becker in seinem Buch „Doberan im Sommer 1837", ein Jahr darauf bei Hinstorff in Parchim und Ludwigslust erschienen, genaueste Angaben machen konnte. <br />
* Mit dem unbeständigen Wetter im Januar und Februar hing nach Ansicht des Mediziners auch die im ganzen nordöstlichen Europa vorherrschende Grippe zusammen, die ebenfalls in Doberan grassierte. <br />
* Bis in den Mai blieb es ungewöhnlich kalt, und erst nach dem 20. im Wonnemonat begann es freundlicher zu werden. Mitte Juni machte sich ein schwefliger und dichter Nebel bemerkbar, aus dem „ein übelriechender Höhenrauch" wurde.<br />
* Interessant bei den Anmerkungen des Badearztes vor allem die Beziehungen zwischen Wetter und Krankheiten. So ist zu lesen, daß durch das angenehme und warme Wetter im September „die Neigung zu Durchfällen und zu Störungen der Verdauungs-Organe überhaupt allmählich verschwand."<br />
* Welchen Ruf Heiligendamm in jenen Jahren besaß, mag daraus ersichtlich sein, daß ein Patient aus Polen die weite Reise unternahm, um hier an der Ostsee durch die regelmäßigen Seebäder in Verbindung mit Regen- und Sturzbädern von seinen langjährigen Kopfschmerzen - Neurosen - befreit zu werden.<br />
* Ein „kaltes Sturzbad" beschrieb Becker mit „einem aus einer bedeutenden Höhe geschehenes Herabstürzen reichlicher Wassergüsse auf den entblößten Körper oder auf einen Teil desselben".<br />
* Andere Arten von Bädern waren auch Fall-, Gieß- oder Tropfbäder.<br />
* In Doberan besaß man zudem schon die Douche-Maschinen, die in ihrer Form Ähnlichkeit mit einer Feuerspritze hatten, und mit ihnen konnte man den Wasserstrahl ganz gezielt und dauerhaft auf eine bestimmte Stelle richten.<br />
* Erfolge erzielte man ebenfalls mit mineralischen Schlamm- und Moorbädern sowie mit Schwefelbädern.<br />
* Bereits seit 1818 gab es in Heiligendamm ein Gebäude, in das zwei Schwefeldampfmaschinen untergebracht waren.<br />
* Von besonderer Bedeutung war die Eisen-Quelle, „deren kräftiges Wasser in das in ihrer Nähe im Jahre 1823 neu erbaute, große, sehr geschmackvoll eingerichtete und Doberan zur wahren Zierde gereichende Badehaus geleitet wird".<br />
* „Doberan im Sommer 1837" war eine außergewöhnliche Werbung für die heilenden Kräfte in Doberan und Heiligendamm und könnte in der Gegenwart erneut eine Lanze für das älteste deutsche Seebad brechen(PETER GERDS)<br />
<br />
[[Datei:Doberan Z6.PNG|700px|zentriert]]<br />
<br />
<br />
===Beherbergung===<br />
<gallery mode="packed" widths="200px"><br />
Datei:Dob83.jpg|<br />
Datei:Dob304.jpeg|<br />
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Datei:T111.jpg<br />
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Datei:Dob460.PNG|Mollistr. 12 und seine Geschichte<br />
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</gallery><br />
<br />
[[Datei:Doberan Z7.PNG|700px|zentriert]]<br />
<br />
===Gaststätten===<br />
* [[Gaststätten]]<br />
<br />
===Stadt- und Bädermuseum===<br />
<br />
* [https://www.bad-doberan-heiligendamm.de/kultur-events/kulturhaeuser-museen/stadt-baedermuseum.html https://www.bad-doberan-heiligendamm.de/kultur-events/kulturhaeuser-museen/stadt-baedermuseum.html]<br />
<br />
[[Datei:Dob936.PNG|500px|zentriert]]<br />
[[Datei:Dob763.PNG|500px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan R Möckelhaus.PNG|600px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan Z1.PNG|600px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan Z3.PNG|600px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan Z4.PNG|600px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan Z5.PNG|600px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan Z37.PNG|600px|zentriert]]<br />
<br />
===Bad Doberan - Tourismus===<br />
* [[Bad Doberan - Tourismus|Tourismus]]<br />
<br />
'''Bad Doberaner Gästeführer'''<br />
[[Datei:Dob842.PNG|400px|zentriert]]<br />
[[Datei:Dob835.PNG|400px|zentriert]]<br />
[[Datei:Dob777.PNG|400px|zentriert]]<br />
[[Datei:Dob836.PNG|400px|zentriert]]<br />
<br clear="all"/><br />
[[Datei:Dob856.jpg|400px|zentriert]]<br />
<br clear="all"/><br />
[[Datei:Dob906.PNG|400px|zentriert]]<br />
[[Datei:Dob854.PNG|400px|zentriert|thumb|Gästeführer Peter Becker]]<br />
<br />
===Sport===<br />
<br />
<br />
* [[Sport in Doberan]]<br />
<br />
===Straßen,Baudenkmale und Sehenswürdigkeiten der Stadt Bad Doberan===<br />
<br />
'''Neue Straßennamen mit alter Tradition'''<br />
''Bad Doberan (Stadtverwaltung) Die Stadtverordnetenversammlung beschloß die Änderung der Straßennamen nach vorliegenden Vorschlägen, 1-11, die vom erweiterten Kulturausschuß aus den Vorlagen der CDU-Fraktion und des Kulturausschusses unter Einbeziehung der Meinung der Bevölkerung erarbeitet wurden(Bad Doberaner Stadtanzeiger, 15. Dez. 1990)''<br />
* Straße des Friedens wird in Dammchaussee umbenannt: Die Chaussee führt von Doberan nach Heiligendamm und wurde deshalb seit Gründung des Seebades als Dammchaussee bezeichnet. Aus dieser Tradition und der Rückbesinnung auf das erste deutsche Seebad hielt der Sonderausschuß es für zweckmäßig, diese Bezeichnung wieder einzuführen. <br />
* Die Heinrich-Klöcking-Straße wird wieder Neue Reihe: Dieser Name wurde bei der Bebauung der Straße eingeführt und hat somit Tradition. Die Umbenennung der Neuen Reihe in Heinrich-Klöcking-Straße (ebenso wie die zwei nachfolgenden Straßen) war eine Maßnahme der damaligen Stadtverwaltung (nach 1945) um Antifaschisten um jeden Preis auch in Doberan zu ehren. <br />
* Wilhelm-Bohm-Weg wird wieder Mittelstraße genannt<br />
* Ernst-Wolff-Straße soll wieder Friedhofstraße heißen. Da diese Straße die Zufahrtstraße zum neuen Friedhof war, sollte sie auch wieder traditionsgemäß diesen Namen führen.<br />
* Clara-Zetkin-Straße bleibt mit diesem Namen bestehen. Bei der Auswertung der Meinungen der Bad Doberaner Bürger, speziell der Clara-Zetkin-Straße sprachen sich etwa 80% für den Erhalt dieses Namens aus. Clara Zetkin als Begründerin der Frauenbewegung sollte nach Meinung der Mehrheit der Bevölkerung durch diesen Straßennamen geehrt werden.<br />
*Maxim-Gorki-Platz bleibt mit diesem Namen bestehen. <br />
* Die MTS-Siedlung soll in „Am Quellholz“ umbenannt werden: Die Bezeichnung „Die Cepelin“ würde für Einheimische jüngeren Datums und Fremde unklar sein. Waldsiedlung wurde abgelehnt wegen der Assoziation zu Wandlitz. Da das Quellholz gegenüber liegt und von seiner Attraktivität bereits anspricht, sprachen sich die Mitglieder der Sonderarbeitsgruppe einstimmig für die Bezeichnung „Am Quellholz“ aus. <br />
* Es wurde vorgeschlagen die Friedrich-Engels-Straße wieder in Friedrich-Franz-Straße umzubenennen: Hier spielte die Würdigung Friedrich Franz I. als Mitbegründer des ersten deutschen Seebades eine Rolle, und dazu kam, daß diese Straße zuvor über Jahrzehnte bereits Friedrich-Franz-Straße hieß. Viele Einwohner dieser Straße sprachen sich für diesen Namen aus.<br />
* Die Ernst-Thälmann-Straße wird auf Vorschlag in Mollistraße umbenannt: Hierüber gab es unterschiedliche Diskussionen. Die Mehrheit der Bevölkerung und der Arbeitsgruppenmitglieder plädierten für „Mollistraße“: a) aufgrund des dort hindurchfahrenden „Molli’s“;b) umgangssprachlich hat sich diese Bezeichnung bereits seit Jahrzehnten in der Bevölkerung eingebürgert. Man sollte auch auf diese Volkstümlichkeit Rücksicht nehmen. <br />
* August-Bebel-Straße bleibt mit diesem Namen bestehen. <br />
* Karl-Marx-Platz wird in Brunnenplatz umbenannt.<br />
* Aufgrund der Beschlußvorlage 38/90 zur Umbenennung der Straßennamen im Wohngebiet Buchenberg wurde folgendes beschlossen: Zu der Straßenbenennung Buchenberg sollte eine Sonderregelung getroffen werden. Aufgrund sehr vieler Vorschläge der Buchenbergbewohner wird der Name Ehm Welks als Straßenname fast 100%ig akzeptiert, aber nicht seine „Helden“. Darauf hat sich die Sonderarbeitsgemeinschaft zu folgendem Vorschlag entschlossen: Das Bauamt entscheidet über eine übersichtlichere Straßenführung und setzt dann im Einvernehmen mit der Stadtverordnetenversammlung die von der Sonderarbeitsgemeinschaft vorgeschlagenen Namen ein:<br />
* Ehm-Welk-Straße (Schriftsteller Heiden von Kummerow);<br />
* Gerhard-RingelingStraße (Schriftsteller und Lehrer am Gymnasium); <br />
* Heinrich-Seidel-Straße (Schriftsteller und häufiger Gast in Bad Doberan);<br />
* Rudolf-TarnowStraße (Volkstümerlicher Dichter, Burrkäwers);<br />
* JohnBrinkmann-Straße (Schriftsteller);<br />
* Ludwig-Bang-Straße (Heimatmaler von Bad Doberan). <br />
*Entschieden wurde: Straße der Freundschaft in Heinrich-Seidel-Straße; Straße der Gemeinschaft in Ehm-Welk-Straße; Straße der Solidarität in John- Brinckmann-Straße; Straße des Aufbaus in Rudolf-Tarnow Straße umzubenennen.<br />
* Mit diesen Vorschlägen hoffen wir, den Anwohnern des Buchenbergs und dem Neubaugebiet insgesamt gerecht zu werden. <br />
<br />
[[Datei:Dob907.PNG|700px|zentriert|Flecken Doberan]]<br />
<br clear="all"/><br />
<br />
[[Datei:Dob419.JPG|700px|zentriert|Bad Doberan]]<br />
<br />
====Bahnhof/Molli====<br />
* [[Bahnhof/Molli]]<br />
<br />
====Das Moorbad====<br />
* [[Das Moorbad]]<br />
<br />
====Kamp und Severinstraße====<br />
* [[Kamp und Severinstraße]]<br />
<br />
====Alexandrinenplatz====<br />
* [[Alexandrinenplatz]]<br />
<br />
====Markt, Baumstraße, Neue Reihe====<br />
* [[Markt, Baumstraße, Neue Reihe]]<br />
<br />
====weitere Straßen====<br />
* [[weitere Straßen]]<br />
<br />
<gallery mode="packed" widths="200px"><br />
<br />
Datei:Dob218.jpg|Friederich Franz Straße<br />
Datei:Dob362.jpeg|<br />
Datei:Dob297.jpeg|<br />
Datei:Dob421.JPG|<br />
Datei:Dob221.jpeg|Mollistraße<br />
Datei:Dob948.PNG|Ehm-Welk-Buchhandlung<br />
Datei:Dob949.PNG<br />
Datei:Dob916.jpg|Mollistr.(DDR)<br />
Datei:Dob833.PNG<br />
Datei:Dob847.PNG<br />
Datei:Dob918.jpg|Ziegenmarkt(DDR)<br />
Datei:Dob403.JPG|<br />
Datei:Dob412.JPG|<br />
Datei:Dob435.JPG|<br />
Datei:Dob256.jpeg|<br />
Datei:Dob262.jpeg|<br />
Datei:Dob229.jpeg|<br />
Datei:Dob250.jpeg|Lindenstraße<br />
Datei:Dob266.jpeg|Beethoven Straße<br />
Datei:Dob917.jpg|Severin-Beethoven Straße<br />
Datei:Dob423.JPG|<br />
Datei:Dob408.JPG|Puppenhaus Beethoven Straße<br />
Datei:Dob270.jpeg|Rostocker Straße<br />
Datei:Dob324.jpeg|Rostocker Straße<br />
Datei:Dob687.jpg|<br />
Datei:Dob491.jpg|<br />
Datei:Dob492.jpg|<br />
Datei:Dob272.jpeg|Kröpeliner Straße<br />
Datei:Dob314.jpeg|<br />
Datei:Dob273.jpeg|Goethe Straße<br />
Datei:Dob281.jpeg|Post- /Severinstraße<br />
Datei:Dob285.jpeg|Wossidlostraße<br />
Datei:Dob299.jpeg|Schützenplatz<br />
Datei:Dob301.jpeg|Am Wallbach<br />
Datei:Dob307.jpeg|Dammstraße<br />
Datei:Dob309.jpeg|<br />
Datei:Dob446.jpg|<br />
Datei:Dob447.jpg|<br />
Datei:Dob448.jpg|<br />
Datei:Dob316.jpeg|Lettowsberg<br />
Datei:Dob591.jpg|<br />
Datei:Dob465.PNG|Lessingschule 1952<br />
Datei:Dob467.PNG|Fritz-Reuterstr. 1953<br />
Datei:Dob468.PNG|Rost./Kröpel. Str. 1953<br />
Datei:Dob469.PNG|Rost. Str. 1952 (Vettersche Haus)<br />
Datei:Dob474.PNG|Lindenalle um 1900<br />
Datei:Dob472.PNG|Blick auf Buchenberg 19.Jh.<br />
Datei:Dob908.jpg|Stülower Weg(Blick vom Arbeitslager)<br />
<br />
</gallery><br />
<br />
[[Datei:Doberan R Wossidlostr..PNG|700px|zentriert]]<br />
<br />
===Die Burg, später "Haus des Handwerks"===<br />
* [[Die Burg, später "Haus des Handwerks" ]]<br />
<br />
===Denkmale===<br />
<br />
'''Backenzahn'''<br />
[[Datei:Dob951.PNG|700px|zentriert]]<br />
(Ostseezeitung 9.9.2001)<br />
<br />
<gallery widths="400px" heights="200px"><br />
Datei:Dob573.jpg<br />
Datei:Dob574.jpg<br />
Datei:Dob686.jpg<br />
</gallery><br />
Ehrenmal für die im Ersten Weltkrieg gefallenen und vermissten Soldaten auf dem Buchenberg (im Volksmund Backenzahn genannt) in Bad Doberan, Mecklenburg-Vorpommern/Das Ehrenmal wurde Ausgang der 1920er Jahre nach einem Entwurf des Architekten und Baumeisters Hans Carlson von der Baufirma H. Carlson & Sohn, damals Bad Doberan, Severinstraße 2, erbaut.<br />
<br />
'''Gedenkstein'''<br />
[[Datei:Dob580.jpg|700px|zentriert|Bad Doberan]]<br />
<br />
'''Wo ist der Gedenkstein geblieben?'''<br />
* ( Ostsee-Zeitung, Oktober 1997 - Zeitungsregestensammlung Carl Christian Schmidt/Archiv Münsterverwaltung Bad Doberan)<br />
* Bad Doberan. In Bad Doberan gab es einmal einen Vaterländischen Gedenkstein, der am heutigen Fußgängerüberweg bei der Post gestanden haben soll und irgendwann entfernt worden ist. Er trug die Inschrift „Allezeit treu bereit für des Reiches Herrlichkeit". <br />
* Im Hütter Wohld wurde dieser Findling von Forstmeister von Raven entdeckt und durch den Großherzog als Geschenk dem Doberaner Militärverein übergeben.<br />
* Im April 1912 war es dann schließlich soweit. In Anwesenheit, so zeitgenössische Quellen, von 14 Krieger- und Militärvereinen aus Doberan und Umgebung wurde der Stein auf dem Alexandrinenplatz aufgestellt.<br />
* Über Größe und Transport hieß es: „Der Granitfindling ist ungefähr 2 1/2 m hoch, 1 1/4 m breit und 1 m dick, hat also gut drei Kubikmeter Inhalt und 180 Zentner Gewicht.<br />
* Ende Februar war er unter mehrtätigen schweren Mühen aus seinem Lager gehoben, auf zwei mächtige, mit schmiedeeisernen Bändern zusammengekoppelte Eichenstämme gewunden und daran festgekettet worden." Mit einem Gespann und sechs Pferden davor erreichte dieser Stein in zwei Tagen Doberan. <br />
* An Ort und Stelle hatte Hofzimmermeister Reincke eine Hebevorrichtung aus drei Fichtenstämmen gebaut.<br />
* Daß bei der Prozedur alles ohne den geringsten Schaden und Unfall ablief, wurde besonders hervorgehoben. Wo aber ist nun der Findling geblieben?(P. GERDS)<br />
<br />
<br />
'''Gedenken an Gorbatschow'''<br />
*''Stein und Eiche werden nun gesetzt''<br />
* (von Werner Geske - Ostsee-Zeitung, November 1992 - Zeitungsregestensammlung Carl Christian Schmidt/Archiv Münsterverwaltung Bad Doberan)<br />
* ''Bundesminister und Doberaner Bürger vollziehen gemeinsam feierlichen Akt'' <br />
* Bad Doberan. Für den 72jährigen Erich Vick geht morgen ein langgehegter Wunsch in Erfüllung: Die Kreisstadt würdigt in einem feierlichen Akt die wiedergewonnene deutsche Einheit durch Gedenkstein und Eiche.<br />
* „Ich freue mich, daß ich die Ehre habe, gemeinsam mit Bundesminister Krause den Baum pflanzen zu können. Es ist gut, daß der Gedenkstein einen Ausspruch Gorbatschows trägt, der seiner Grußadresse zum Tag der deutschen Einheit 1990 entstammt. <br />
* Ihm, Ronald Reagan und Helmut Kohl sollte unser tief empfundener Dank gehören", erklärte der alte Herr gegenüber der OZ. Er gehöre zu der Generation, die aus Krieg und Kriegsgefangenschaft zurückgekehrt, die Teilung des Vaterlandes schmerzlich erlebt habe. <br />
* Im Januar, als Prof. Günther Krause den Vorschlag unterbreitete, Straßen und Plätze nach Michail Gorbatschow zu benennen, fand diese Anregung auch in unserem Kreis Resonanz.<br />
* Zu denen, die sich damals mit Vorschlägen zu Wort meldeten, gehörte auch Erich Vick. Der ehemalige Bäckermeister sprach sich dafür aus, dem ehemaligen sowjetischen Staatschef mit einem Gedenkstein und einer Eiche Dank für seine Entschlossenheit zu sagen.<br />
* Nach mehreren Debatten in der Stadtverordnetenversammlung einigten sich die Abgeordneten auf die Lesart, mit einem solchen Akt an die deutsche Einheit erinnern zu wollen.<br />
* Für eine direkte Ehrung Gorbatschow fand sich im Stadtparlament jedoch keine Mehrheit. Am 3. Oktober beschlossen die Volksvertreter, in einem würdevollen Akt, Stein und Baum zu setzen. <br />
* Gestern liefen noch die letzten Vorbereitungen auf das Ereignis am Sonnabend um 11.00 Uhr. Mitarbeiter des Bauhofes bereiteten das Pflanzbett für die Eiche fachgerecht vor. Der fast vier Meter hohe Baum stammt aus Kröpelin. Dort wuchs er in über 10 Jahren in der Baumschule Hinrichs heran.<br />
* Auch der Findling aus einer Kiesgrube bei Retschow stammend, in der Werkstatt von Steinmetzmeister Reiner Vahl mit dem Gorbatschow-Ausspruch versehen, tritt heute seinen Weg zum Platz an der Ecke Parkentiner Weg/Rostocker Straße an. Mitarbeiter der NTU bringen den Stein zu seinem Bestimmungsort. <br />
* Gestern befragten wir Bürger nach ihrer Meinung zu der morgigen Veranstaltung. Hilde Krüger, Hausfrau, ist angetan davon, „daß gerade Bad Doberan solch einen Stein setzt." Ohne Gorbatschow gäbe es nach ihrer Auffassung keine Einheit. „Und dafür sind wir doch wohl dankbar, oder nicht!?"<br />
* Renate Sörensen, Architektin, aus Rendsburg hat bisher nur von der Ehrenbürgerschaft für Reagan, Gorbatschow und Kohl in Berlin gehört: „ Daß die Doberaner so etwas machen, wußte ich nicht. Ist ja ganz toll." <br />
* Jörn Peters, Handwerker, ist anderer Auffassung: „Der Herbst '89 steht mir noch immer plastisch vor Augen. Ich gehe morgen auf jeden Fall zum Platz an der Rostocker Straße.<br />
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'''Stein aus Granit soll an die errungene Einheit erinnern'''<br />
*''Bundesminister Krause würdigte in Bad Doberan Beitrag Gorbatschows''<br />
* (von Werner Geske, Ostsee-Zeitung, November 1992 - Zeitungsregestensammlung Carl Christian Schmidt/Archiv Münsterverwaltung Bad Doberan)<br />
* Bad Doberan. Die innere Bewegung war dem 72jährigen anzusehen. Nach monatelangem persönlichem Bemühen, unterstützt von vielen Gleichgesinnten, sollte sich an diesem Sonnabendvormittag sein langgehegter Wunsch erfüllen. „Als Bundesminister Günther Krause zu Jahresbeginn mit dem Vorschlag an die Öffentlichkeit trat, Straßen und Plätze in Ostdeutschland nach dem russischen Reformer Gorbatschow zu benennen, sprach er mir aus dem Herzen." So Erich Vick, kurz bevor er in Anwesenheit von Prof. Krause den Stein zum Gedenken an die wiedererrungene Einheit enthüllte. <br />
* Hunderte Bürgerinnen und Bürger der Kreisstadt waren gekommen, um in dieser feierlichen Stunde dabei zu sein. Zunächst richtete Stadtverordnetenvertreter Heinz Hake das Wort an die um Stein und Eiche Versammelten. Er begrüßte, daß es trotz mancher Widrigkeiten doch noch zu diesem denkwürdigen Tag gekommen sei. Damit traf er die Empfinden vieler, die das unermüdliche Engagement des alten Doberaners mit Sympathie und Solidarität unterstützt hatten. <br />
* Auch Bundesminister Krause hob nicht ohne Befriedigung hervor, daß sich daran erneut beweise, was demokratischer Bürgerwille in unserem Lande bewirken könne. Er erinnerte daran, daß erst drei Jahre vergangen seien, seit auch in Bad Doberan das Volk auf die Straße gegangen sei, um für Freiheit und Einheit zu demonstrieren. „Wer von uns hat damals daran zu glauben gewagt, daß die deutsche Einheit so nahe ist. Die Kraft des Volkes hat alle Hindernisse aus dem Weg geräumt, unterstützt von Freuden in aller Welt", erinnerte der Minister. Der Dank gelte besonders Ronald Reagan, Georg Bush, Helmut Kohl und Michail Gorbatschow.<br />
* Der russische Reformer sei es vor allem gewesen, der im Osten die Voraussetzungen dafür schuf, daß die Menschen in der ehemaligen DDR in freier Selbstbestimmung die Einheit ihres Vaterlandes wiedererringen konnten. Dies sei unvergessen und finde auch seinen Ausdruck in der Tatsache, daß Gedenkstein und Eiche nunmehr hier ihren Platz gefunden hätten.<br />
* Zustimmung fand auch die Feststellung des Bundespolitikers, daß es im Bewußtsein gewonnener Freiheit nunmehr darum gehe, die gewiß nicht leichten Probleme der Zukunft zu meistern: „Schöpfen wir auch Kraft für die Zukunft aus den Erfahrungen einer geschichtlich einmaligen Leistung, die wir gemeinsam vollbracht haben." „ Uns allen soll stets bewußt sein, daß die deutsche Einheit ein großes Geschenk ist", legte er den Anwesenden ans Herz, als er den Granitstein enthüllte.<br />
* Zustimmung auch, als die von Reiner Vahl in den Stein getriebene Inschrift sichtbar wurde: „ Der deutschen Nation Glück, Gedeihen und Frieden im vereinten Europa. M. Gorbatschow“<br />
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==Neuer Friedhof==<br />
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==Kammerhof==<br />
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==Buchenberg==<br />
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'''Der Bad Doberaner Buchenberg in früheren Zeiten''' <br />
*''Ort der Feuerwerke und Duelle''<br />
* (von Dr. Helge Rewaldt, Ostsee-Zeitung, Januar 1991 - Zeitungsregestensammlung Carl Christian Schmidt/Archiv Münsterverwaltung Bad Doberan)<br />
* In den ersten Jahren des Badeortes Doberan war der Buchenberg der beliebteste Ausflugsort und Aussichtspunkt der Badegäste.<br />
* Mit Lauben und Bänken war er reichlich versehen, von gepflegten Wegen durchzogen. Kegelbahn, Musik, Restauration fehlten nicht, wie ein Chronist schrieb.<br />
* Vor allem aber fand hier das Feuerwerk statt, das von dem herzoglichen Feuerwerker Hieber bereitet wurde. Ein .Feuerfall, der von dem Berge herunterströmt war besonders beliebt, aber auch Raketen, die so hoch stiegen, daß man sie 3 bis 4 Meilen weit sehen konnte. Bei besonderen Gelegenheiten gab es auch erleuchtete Tempel und brennende Namenszüge.<br />
* Die Aussicht, viel freier als heute, war berühmt, besonders von der Westseite aus, wo als Regen- und Sonnenschutz ein chinesischer Strohschirm errichtet war. Man sah auf die Klostermauer mit dem großen Torweg und der kleinen Pforte (das sogenannte Grüne Tor wurde erst später angelegt), auf die Kirche und auf Doberan mit den bewaldeten Hügeln im Hintergrund.<br />
* Einen sehr lebendigen Eindruck aus dieser Zeit vermittelt uns John Brinckman in seinem Roman „Kasper Ohm un ick“: „As wi dor nu so unner de hogen Böm rümstewelten un in den eenen Weg rinbögten, is dor 'ne Lustbänk, un dor set een lütten Mann up, de hadd 'n groten Stirn vör de Bost un ’n korten Stummel in de Mund un smökt un sehg sihr fründlich ut“. Der kleine Mann auf der .Lustbank*, so stellt sich heraus, ist niemand anderer als der Großherzog, mit dem Kasper Ohm dann ins Gespräch kommt. <br />
* Allerdings war der Buchenberg auch der Ort der Duelle. So wird von einem Pistolenduell des Hofkomikers Peters berichtet, das ein äußerst blutiges Ende nahm. Der Schauspieler hatte, um seinen Gegner zu erschrecken, sich eine mit Ochsenblut gefüllte Schweinsblase unter das Wams gebunden und sie im richtigen Moment platzen lassen. <br />
* Einen tragischen Ausgang nahm dagegen das Säbelduell des jungen Albert von Stael-Holstein, eines Sohnes der berühmten Schriftstellerin, der mit einem russischen Offizier beim Glücksspiel in Streit geraten war. Der junge Stael wurde durch einen Säbelhieb in den Hals getötet. Das war 1813. Der Ort des Duells wird als ein „kleines Rund inmitten des reizend daliegenden Gehölzes“ beschrieben, er ist heute nicht mehr genau auszumachen.<br />
* Infolge dieses Ereignisses verlor der Buchenberg an Beliebtheit, die Belustigungen für die Gäste fanden nun auf dem Kamp, im Englischen Garten und auf dem Jungfernberg (Tempelberg) statt.<br />
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[[Datei:Dob654.PNG|700px|zentriert|Bad Doberan]]<br />
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==Doberan im Spiegel von Zeitgenossen==<br />
<br />
===Bibliographie Doberan===<br />
<br />
* [[Doberaner Bibliographie]]<br />
<br />
==Doberaner Originale==<br />
(Ilse Mühlbach, Klaus Havemann, Studemund)<br />
<br />
===Begegnungen mit Menschen===<br />
(amerik. Piloten, russ. Offiziere u.a.)<br />
<br />
==Friedhofsgeschichten==<br />
<br />
- Pläne und bemerkenswerte Gräber<br />
<br />
==Opfer von Krieg und Gewalt==<br />
<br />
* [[Opfer von Krieg und Gewalt aus der Region Doberan]]<br />
<br />
== *[[Bilder und Texte zur Einarbeitung]]==</div>PeterBeckerhttps://www.ortschroniken-mv.de/index.php?title=Zur_Ur-_und_Fr%C3%BChgeschichte&diff=108166Zur Ur- und Frühgeschichte2024-03-10T15:04:43Z<p>PeterBecker: </p>
<hr />
<div>Archäologische Ausgrabungen belegen die frühe Besiedlung im Bereich:<br />
<br />
[https://www.ostsee-zeitung.de/Mecklenburg/Bad-Doberan/Erstaunliche-Erkenntnisse-nach-Grabungen-in-Bad-Doberan]<br />
<br />
'''Sieben auf einen Streich?'''<br />
*Bronzezeitliche Gewaltopfer aus einem Grab bei Bad Doberan, Lkr. Rostock/Fund des Monats August 2019<br />
<br />
[https://www.example.org] Text für den Link [https://www.kulturwerte-mv.de/Landesarchaeologie/Fund-des-Monats/Bisherige-Beitr%C3%A4ge/2019-08-Bronzezeitliche-Gewaltopfer-aus-einem-Grab-bei-Bad-Doberan/]<br />
<br />
[[Datei:Doberan J Arch1.PNG|600px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan J Arch2.PNG|600px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan J Arch3.PNG|600px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan J Arch4.PNG|600px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan J Arch5.PNG|600px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan J Arch6.PNG|600px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan R Arch1.PNG|600px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan R Arch2.PNG|600px|zentriert]]<br />
[[Datei:Doberan R Arch3.PNG|600px|zentriert|thumb|v. l. Peter Becker, Volker Häußler, ?, ?]]</div>PeterBecker